Der Schwarze Fischgreifer Wort, Das Etwas Verspricht, Was Es Nicht Einhält
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AZ 3930 Visp | Samstag, 2. März 2019 Nr. 51 | 179. Jahrgang | Fr. 3.00 Grosser Oberwalliser h c 5 . w r te w JAHREe w. to Mehr Infos: Fastnachtsumzug in Naters drachen Start: Bistro im Fäld www.drachentoeter.ch Ende: Lötschbärg HauptSponsor: Co Sponsor: 5500mm 50 Jahr Alls i Sonntag m Griff 03.03.2019 8Fr.- 14:00 Uhr Entwurf Medienpartner www.1815.ch Re dak ti on Te le fon 027 948 30 00 | Aboservice Te le fon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 Aufl a ge 18 753 Expl. Wallis Wallis Sport INHALT Wallis 2 – 18 Bittere Kälte «Füüdinu» Düstere Zeiten Traueranzeigen 16 Sport 19 – 24 Der Gliser Pfarrer Daniel Stefan Schnyder (72) war Der FC Sitten und Präsi- Ausland 25 Rotzer erklärt, weshalb bis vor zwei Jahren als dent Christian Constantin Schweiz 26/27/29 Wirtschaft/Börse 28 Kirchgänger beim Besuch urchiges «Gnooggär Füü- sind von der Strasse abge- TV-Programme 32/34 der Messe frieren. | Seite 15 di» unterwegs. | Seite 18 kommen. | Seite 21 Wohin man geht 35 Wetter 36 Wallis | Der Kormoran breitet sich auch im Oberwallis immer stärker aus KOMMENTAR Ferien? «Mutterschaftsurlaub» ist ein Der schwarze Fischgreifer Wort, das etwas verspricht, was es nicht einhält. Oder verab- Weil die Seen im Walliser schiedet sich eine berufstätige Talgrund lange Zeit zu- Frau etwa in die Ferien, wenn gefroren waren, haben sie da eben ein Kind zur Welt sich die Kormorane gebracht hat? Lange ausschla- auch entlang der Ober- fen, sich entspannen, sich ver- walliser Fliessgewässer wöhnen – so was lässt sich nicht ausgebreitet. verbinden mit dem, was da «Mutterschaftsurlaub» genannt In den letzten Wochen waren wird. Denn die Zeit nach einer entlang des Grossgrundkanals Geburt ist anstrengend, bringt und des Rottens Dutzende Tie- Neues und Umstellungen und re zu beobachten. Diese stam- kostet viel Energie. Und zuwei- men von der grossen Brutkolo- len nicht weniger Nerven. nie am Genfersee, von wo sie «Mutterschaftsurlaub» ist doch sich gruppenweise nach Osten nichts anderes als «bezahlte ausbreiten. Wo es leichte Fisch- beute gibt, gefällt es ihnen – Arbeitsplatz-Absenz». Darauf sehr zum Ärger der Fischer, die haben in der Schweiz alle er- morgen Sonntag in die diesjäh- werbstätigen Mütter Anrecht; rige Fischerei-Saison starten. diese Absenz endet 98 Tage Auch der Kanton verfolgt nach ihrem Beginn und ist ge- die Ausbreitung des Kormorans setzlich verankert. Dies im mit Argusaugen. Wo sie un- Gegensatz zum «Vaterschafts- erwünscht sind – etwa entlang urlaub». Laut Gesetz erhalten von Fischerei-Schonstrecken Männer einen Tag frei, wenn sie und Aufzuchtgebieten, werden Vater geworden sind. Manche sie von der Wildhut bejagt. Pro Unternehmen bieten ihren An- Jahr werden im Wallis Hunder- gestellten freiwillig mehr. te der schwarzen Fischgreifer Mit einer Volksinitiative soll Fisch-Jäger Die Walliser Berufs- und Sportfi scher sehen den Kormoran nicht gerne an ihren Gewässern. FOTO RALPH IMSTEPF erlegt. | Seite 3 nun der «Vaterschaftsurlaub» eingeführt werden. Dieser sieht vier Wochen «Arbeitsplatz-Ab- Visp / Brig | Hochsaison in den Oberwalliser Spitälern EHC Visp | Saisonende gegen Olten senz» vor, ein indirekter Gegen- entwurf deren zwei. Logisch, dass solch ein Vorhaben nicht Das frühe Out überall auf Zustimmung stösst. Spitäler am Limit Vor allem die Kosten – gemäss Initianten 420 Millionen Fran- ken jährlich – werden von Geg- Die Spitäler in Brig und nern ins Feld geführt. Zu diesen Visp sind quasi bis auf Gegnern gehört auch die SVP. das letzte Bett besetzt. Die Idee des Sozialstaats bestehe Derzeit herrscht im nicht darin, «durch Umvertei- Spitalzentrum Oberwallis lung individuelle Annehmlich- Hochbetrieb. keiten zu ermöglichen», lässt sich diese Partei zitieren. Sie Ein erhöhter Personalbestand, mehr Springer und ein grösse- scheint also auch zu glauben, rer organisatorischer Aufwand, hinter «Mutter- und Vater- damit alle stationären Patienten schaftsurlaub» Ferien zu unterkommen: Derzeit sind die verstehen. Lothar Berchtold 300 Betten in den beiden Ober- walliser Spitälern voll belegt. Die Spitäler sind jedoch auch bei KeineChance Dario Burgener und Martin Alihodzic gegen Oltens Hochbetrieb für alle möglichen Stefan Mäder, Spiel 4 war schon früh verloren. FOTO WB Fälle gerüstet, wie Dr. Andreas AKTUELLE Frasnelli, Chefarzt Notfall in Visp, im Interview ausführt. Das letzte Spiel war chancenlos und liess dabei NOTFALL- Dank der professionellen Orga- das schwächste: Mit auch die nötige Mentalität, das nisation und Notfallplänen kön- einem 1:4 und dem 0:4 letzte Aufbäumen vermissen. NUMMERN nen kurzfristig neue Betten be- in der Viertelfi nal-Serie Erst das späte 1:3 durch Hey- reitgestellt werden, sodass auch gegen Olten erlebte der nen provozierte eine letzte Stei- ein plötzlicher Patientenan- EHC Visp ein bitteres gerung, die aber nichts mehr sturm bewältigt werden kann. Ende zur Dernière in zu ändern vermochte. Mit der Fasnacht, Schulferien der Litternahalle. Damit endet die Saison des und dazu noch Grippe- und EHC Visp, die mit einer beacht- Wintersaison wird dem Spital- 1:4 lautete das Skore nach lichen Qualifi kation begonnen personal derzeit alles abver- einem einseitigen vierten Spiel, hatte, mit einer Enttäuschung 60009 langt. «Gerade der Februar kann was für den Oberwalliser B-Li- in den Playoffs. Zum vierten schon ganz schön stressig sein», gisten das frühe Saisonende be- Mal in Serie blieb man in den Hochbetrieb Volle Spitäler im Oberwallis. FOTO WB/ANDREA SOLTERMANN sagt Dr. Frasnelli. | Seite 7 deutet. Lange Zeit blieb man Viertelfi nals hängen. | Seite 19 9 771660 065005 Walliser Bote 2 Samstag, 2. März 2019 MEINUNGEN RAUCHZEICHEN Flirt-App fürs «Spiritus Sanctus»? Der christliche Religionsunterricht te Übel. Vielmehr ärgere ich mich Spuren in der Gesellschaft. Die Kritik meinschaften. Es ist dies ein Spiegel- am Kollegium «Spiritus Sanctus» über die grundsätzliche Haltung des nimmt zu, die Zahl der Kirchenaus- bild der auch aufgrund der Zuwande- wird zusammengestrichen, weil man Papstes und der meisten Bischöfe tritte auch. Auch im Wallis, wie Re- rung verstärkten gesellschaftlichen im Zeitalter der Digitalisierung mehr zum Thema Homosexualität, Zölibat cherchen dieser Zeitung erst kürz- Durchmischung. Schulstunden für die Informatik be- und Missbrauchsvorwürfen. Der Ruf lich gezeigt haben. Innert sieben Im Vergleich zur übrigen Schweiz nötigt. Das war kürzlich in dieser nach Ehrlichkeit (eigentlich doch Jahren ist die Zahl der Konfessions- sind dies noch immer hohe Werte. Zeitung zu lesen. eine Grundtugend der Glaubensleh- losen im Wallis von elf auf 15 Prozent Das lässt sich mitunter auch damit Die Lektüre hat mich zurückkata- erklären, dass sich ein Austrittswilli- pultiert in meine Kollegiumszeit der ger im Wallis auf seiner Wohnge- späten 70er-Jahre. Damals wurde im «Der Ruf nach Ehrlichkeit (eigentlich meinde melden muss. Nur so wird er Religionsunterricht noch gegen die von der Kirchensteuer befreit. Eine Mischehe zwischen Katholiken und doch eine Grundtugend der Glaubens- Schwelle, die für viele unangenehm GERMAN ESCHER Protestanten gepredigt. Ungläubig hoch ist. Voller werden die Kirchen BERATER UND UNTERNEHMER und kopfschüttelnd haben wir die lehre) prallt an den Gemäuern der deswegen aber auch nicht. Worte zur Kenntnis genommen und Wenn etwas in der Gesellschaft uns gefragt, ob wir uns spätabends Kirchenobrigkeit ab» schiefl äuft, wird gerne der Ruf nach im Ausgang bei den jungen Damen der Schule laut, welche die Jugend an der Bartheke als Erstes nach der doch für das eine oder andere Thema Religionszugehörigkeit erkundigen re) prallt an den Gemäuern der Kir- der Wohnbevölkerung angestiegen. stärker sensibilisieren müsste. So be- sollten. Da ich mich ohnehin zu den chenobrigkeit ab. Diese traurige Tat- Rund 70 Prozent der Wohnbevölke- trachtet wäre die Streichung von Re- keit, Toleranz und Respekt gegen- etwas gehemmteren Jungmännern sache wurde auch an der Anti-Miss- rung im Wallis bekennen sich ge- ligionsstunden ein Rückschritt. Statt über Anders- und Nichtgläubigen. gezählt habe, blieb die entsprechen- brauchskonferenz vergangenes Wo- mäss Angaben des Bundesamts für den Religionsunterricht von einst Und wer weiss: Vielleicht liessen de Abfrage aus. Und das war gut so. chenende in Rom bestätigt: Die vom Statistik noch zum römisch-katholi- bräuchte es dann ein Fach Ethik, in sich sogar die beiden Fächer Infor- Vierzig Jahre und zwei Ehen spä- Papst zu Beginn geforderten konkre- schen Glauben. Sieben Jahre zuvor dem nicht nur die Schöpfungsbilder matik und Ethik noch miteinander ter verursacht mir die katholische ten Massnahmen blieben letztlich waren es noch 75 Prozent. Einen klei- und Dogmen aus römisch-katholi- verknüpfen. Wie wärs mit einem Kirche immer noch Kopfschütteln. leere Versprechungen. Eine grund- nen Rückgang verzeichnete übrigens scher Optik erläutert werden. Viel- im «Spiritus Sanctus» entwickelten Der Umgang der katholischen Obrig- sätzliche Aufarbeitung dieses düste- auch die evangelisch-reformierte Kir- mehr müsste es auch darum gehen, Flirt-App für eine gehemmte, aber keit mit den wieder verheirateten ren Kapitels sieht anders aus. Die che. Zugenommen haben jüdische, dass es wert ist, zu dieser Schöpfung religionsinteressierte Smartphone- Geschiedenen ist da noch das kleins- Haltung der Kirche hinterlässt ihre islamische und andere Glaubensge- Sorge zu tragen – auch in Ehrlich- Community? Wir müssen jetzt «Endlich wieder Narrenzeit, den Klimawandel stoppen wie das die Narren freut!» Wir Menschen haben es geschafft, innerhalb are stealing their future in front of their Als Gemeindepräsident