Kommunales räumliches Leitbild Vaz/Obervaz Vom Gemeindevorstand beschlossen am 14. Mai 2020

Inhalt

Einleitung ...... 3

Analyse Porträt ...... 4 Demografie ...... 5 Wirtschaft und Mobilität ...... 6 Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung ...... 7

Bauzonenreserven und Bedarf ...... 8 Zeitschnitte Siedlungsentwicklung (Valbella) ...... 9 Zeitschnitte Siedlungsentwicklung () ...... 11 Zeitschnitte Siedlungsentwicklung (Sporz, Lain, Muldain, Zorten) ...... 13

Räumliche Analyse – Valbella und Lenzerheide ...... 15 Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse ...... 21

Konzept: Ziele, Strategien und Massnahmen A) Übergeordnete Strategien zur Siedlungsentwicklung ...... 22 Impressum B) Strategie Siedlungsentwicklung – Lenzerheide, Valbella ...... 23 Auftraggeber C) Strategie Siedlungsentwicklung – Lain, Muldain und Zorten ...... 28 Gemeinde Vaz/Obervaz D) Strategie Siedlungsentwicklung nach innen ...... 29 Plam dil Roisch 2 CH-7078 Lenzerheide E) Strategie Tourismus und Hotelstandorte ...... 31 F) Strategie Verkehr ...... 35 Kontaktperson Aron Moser, Gemeindepräsident Vaz/Obervaz Massnahmenübersicht ...... 38

Bearbeitung Stauffer & Studach Raumentwicklung Alexanderstrasse 38, CH-7000 www.stauffer-studach.ch

Erstellung Juli 2018 – Mai 2020

Bearbeitungsstand 3. Juni 2020

Bildnachweise / Datenquellen Siehe Dokumentende

Einleitung

Anlass Das Leitbild ermöglicht der Gemeinde Vaz/Obervaz insbesondere, ihren Handlungs- Mit der Revision des Bundesgesetzes über die spielraum im Lichte der kantonalen und regio- Raumplanung (RPG) haben sich die raumplane- nalen Rahmenbedingungen auszuloten und ihre rischen Rahmenbedingungen verändert: Das Ziele und Vorstellungen der angestrebten lang- revidierte RPG verlangt eine Abkehr von der fristigen räumlichen Entwicklung aufzuzeigen. bisherigen Entwicklung der Siedlungen «in die

Fläche» hin zur Siedlungsentwicklung nach in- nen. Im Vordergrund steht dabei das Schaffen Erarbeitung von Siedlungen mit einer optimierten baulichen Die Erarbeitung des Leitbildes erfolgte durch Dichte, dies unter Beibehaltung oder Schaffung eine eingesetzte «Arbeitsgruppe» zusammen- neuer räumlicher Qualitäten. gesetzt aus Vertretern der Gemeindeverwal- Das vorliegende räumliche Leitbild soll zur Um- tung und den Gemeindebehörden. setzung dieser Vorgaben des RPG beitragen Eng in den Erarbeitungsprozess eingebunden und ein Zukunftsbild mit den langfristigen pla- war eine «Begleitgruppe» mit Vertretern von In- nerischen Entwicklungsabsichten der Gemein- teressensgruppen insbesondere aus Gewerbe de Vaz/Obervaz aufzeigen. und Landwirtschaft. Der Einbezug der Gemein-

debevölkerung erfolgte über eine Mitwirkung Ziele Leitbild und eine Orientierungsveranstaltung.

Die Gemeinde Vaz/Obervaz bestimmt mit die- sem räumlichen Leitbild die strategische Aus- richtung ihrer Siedlungsentwicklung mit einem Planungshorizont von 20 – 25 Jahren und legt die damit verbundenen zentralen Aufgaben fest.

Das Leitbild dient der Gemeinde als Orientie- rungsrahmen für raumbezogene Entscheidun- gen sowie als konzeptionelle Grundlage für die Revision der Nutzungsplanung.

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Porträt

Gemeinde Vaz/Obervaz verkehrstechnischen vorteilhaften Lage das erste Hotel (Kurhotel), dem vor dem ersten Die politische Gemeinde Vaz/Obervaz besteht Weltkrieg und in den Zwischenkriegsjahren aus den Fraktionen Lenzerheide, Valbella, Lain, weitere Hotels und erste Ferienhäuser folgten. Muldain, Zorten und der Siedlung Solis, mit ei- Bereits 1904/5 war die erste Wintersaison. ner Gesamtfläche von 4245 ha. Die Gemeinde Von 1936 bis 1940 wurde die Strassenverbin- zählt heute insgesamt rund 2700 Einwohner. dung Chur – ausgebaut und gleichzeitig entstanden mit der Funibahn und Lain, Muldain und Zorten Skiliften die erste Skisportanlagen. Um 1950 setzte ein reger Ferienwohnungsbau ein, der An südorientierter Lage befinden sich die bis in die 2000er-Jahre anhielt. In Lenzerheide Stammfraktionen Lain, Muldain und Zorten. Die und Valbella wohnen rund 2100 Personen bzw. guterhaltenen historischen Dorfkerne sind Zeu- 78 % der Gemeindebevölkerung. gen einer Besiedlung, die an einst wichtigen Transportrouten liegt (nach Chur, ins Dom- leschg und Richtung Septimerpass). Die Sied- Starke Tourismusdestination lungen wurden im 20. Jahrhundert moderat er- Heute verzeichnet Vaz/Obervaz jährlich rund weitert, mit einer intensiveren Bautätigkeit ab 1.1 Mio. Übernachtungen, davon knapp 20 % in dem Jahr 2000, blieben aber kompakt. Heute der Hotellerie und 80 % in der Parahotellerie wohnen in den drei Fraktionen gut 600 Perso- (Ferienwohnungen, Kollektivunterkünfte, Cam- nen und damit rund 22 % der Gemeindebevöl- ping). In den Monaten Januar, Februar und kerung. März ist die Auslastung der insgesamt 1500 Hotelbetten am höchsten.

Lenzerheide und Valbella Die Gemeinde Vaz/Obervaz kann Winter- wie Die Ortschaften Lenzerheide und Valbella lie- Sommergästen ein grosses touristisches Ange- gen in einem landschaftlich attraktiven Hochtal bot mit ausgezeichneter Infrastruktur anbieten. mit dem wichtigen Passübergang zwischen 2005 entstanden durch Fusion die Bergbahnen Chur und Tiefencastel. Lenzerheide und Valbel- Lenzerheide AG und seit der Saison 2013/4 ist la waren bis 1850 Maiensässgebiet der drei die Gemeinde Vaz/Obervaz Teil der Destination Stammfraktionen Lain, Muldain und Zorten. Lenzerheide, die auch international ver- 1882 entstand in Lenzerheide aufgrund der marktet wird.

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Demografie

Bevölkerungsentwicklung Altersstruktur Haushaltgrösse

Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation - Anstieg der Anzahl Einwohner (EW) von 2663 - Starke Zunahme bei den Altersgruppen der - Abnahme der durchschnittlichen Haushalt- auf 2716 (+53 EW) von 1996 – 2016. 45-79-Jährigen auf heute 46 % der Bevölke- grösse von 2.5 auf 2.1 Personen (GR: von 2.4 - Durchschnittlicher Anstieg pro Jahr 2 bis 3 EW rung (GR: 42 %). auf 2.2 Personen) in den Jahren 1990 - 2016. (gut +0.1 % pro Jahr). - Starke Abnahme bei den Altersgruppen der 0- - 73 % aller Haushalte sind 1- oder 2- - Tatsächliche Entwicklung: Zunahme der Ein- 14- und 15-29-Jährigen auf zusammen 28 %, Personenhaushalte (GR: 68 %), mit 51 % der wohnerzahl von +87 EW zwischen Ende 2016 der damit unterdurchschnittlich ist Gesamtbevölkerung in diesen Haushalten. (GR: 33 %). bis Ende 2019. Ausblick Ausblick Ausblick - Zunehmende Alterung wird den Anteil der - Vom Kanton prognostizierte Einwohnerzahl im - Zahlenmässig starke Zunahme bei den über 1- und 2-Personenhaushalte weiter steigen Jahr 2030 2713 EW (-3 EW), im Jahr 2040 65-Jährigen, verbunden mit entsprechender lassen. rund 2646 EW (-70 EW). Durchschnittliche Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen - Weitere Zunahme des Bedarfs an kleineren Abnahme pro Jahr von rund - 7 EW. und Pflegeleistungen. und mittleren Wohnungsgrössen. - Die Gemeinde rechnet jedoch damit, dass die Gemeindebevölkerung auch künftig wächst und sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt.

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Wirtschaft und Mobilität

Betriebe / Vollzeitäquivalente (VZÄ) Pendlerverhalten Verkehr

Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation Öffentlicher Verkehr (ÖV) - Leichte Zunahme der Betriebe in den letzten - Generelle Zunahme des Pendleraufkommens - Durchschnittliche Erschliessung (Güteklas- Jahren auf heute 366 Betriebe; mittlere zwischen 2000 und 2014; im Jahr 2014 mehr se D) in Valbella und Lenzerheide entlang der durchschnittliche Betriebsgrösse (5.8 VZÄ). Zu- als Wegpendler. Kantonsstrasse, Basiserschliessung in Lain, - Beschäftigungswachstum (Zunahme von 2015 - Die Wegpendler gehen v.a. Richtung Agglo- Muldain und Zorten (ÖV-Güteklassen E bzw. auf 2122 VZÄ) erfolgte im 3. Sektor (Dienst- meration Chur (47 %), in die Nachbargemein- F). Fehlende Erschliessung von Sartons, leistungen/Tourismus). de (9 %) und den übrigen Kanton Crapera und Sporz. - Dominanter 3. Sektor mit 83 % der VZÄ (GR: Graubünden (24 %). Motorisierter Individualverkehr (MIV) 71 %); wenig bedeutsamer 1. Sektor mit 2.3 % - Die Zupendler kommen v.a. aus der Agglome- - Gute MIV-Erschliessung über die Kantons- der VZÄ (GR: 4.6 %) und 2. Sektor mit 14.3 % ration Chur (28 %), Churwalden (22 %) und der strasse Chur – Tiefencastel. der VZÄ (GR: 24.4 %). übrigen Region (22 %). Langsamverkehr (LV) Ausblick Fazit - Bestehende Fuss- und Veloverbindungen, ins- - Die Wirtschaftslage in Vaz/Obervaz bleibt mit - Über 800 Personen pendeln zur Arbeit nach besondere auf Tourismus ausgerichtet. Opti- dem 3. Sektor (Tourismus) als wichtigstem Vaz/Obervaz, haben ihren Wohnsitz jedoch mierungsbedarf bei Verbindung zwischen Va- Wirtschaftsbereich stark von externen Fakto- ausserhalb. Damit besteht ein grosses Poten- lbella und Lenzerheide entlang Ostseite des ren abhängig. tial, dass ein Teil der Zupendler den Wohnsitz Heidsees. nach Vaz/Obervaz verlegt.

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Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung

Sanierungsbedarf Gebäudebestand Wohnungsangebot nach Zimmerzahl Soziale Infrastruktur und Versorgung

Erneuerungs-/Sanierungsbedarf des Wohnungsangebot Breites Versorgungsangebot Gebäudebestandes (2016) - Gesamtwohnungsbestand umfasst rund 5600 - Volksschul-Angebot (Kindergarten bis Ober- - Grossteil des Gebäudebestandes (73 %) nach Wohnungen; mit 4 Wohnungen praktisch kein stufe), Angebot Tagesstrukturen (Mittags- 1980 umgebaut (bzw. erbaut). Damit gröss- Leerwohnungsbestand bei Miet- und Eigen- tisch, Früh- und Nachmittagsbetreuung), Kin- tenteils solide Bausubstanz vorhanden. tumswohnungen. derkrippe in Valbella. - Thema der Siedlungserneuerung bzw. Sied- - Überdurchschnittlich hoher Anteil an kleine- - Allgemeinärzte in Valbella und Lenzerheide; lungssanierung kurzfristig von eher unterge- ren Wohnungen bis 3.5 Zimmer (65 % des Spitex-Dienstleistungen über Spitexverein Al- ordneter Rolle, mittelfristig aber bedeutsam. Wohnungsangebots; GR: 52 %) bzw. unter- bula/Churwalden; Alters- und Pflegeheim in durchschnittlicher Anteil an grossen Wohnun- Lenzerheide. gen mit mehr als 4 Zimmern (35 % des Woh- - Lebensmittelgeschäfte in Valbella, Lenzerhei- nungsangebots; GR: 48 %). de und Lain, Poststelle und Banken in Lenzer- heide, vielfältiges Restaurantangebot. - Touristische Infrastrukturen (Hotellerie, Berg- bahnen, Sportzentrum mit Eishalle, Bad/Wellness).

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Bauzonenreserven und Bedarf

Überbauungsstand 2019 Kapazitätsreserven (WMZ) bis 2030 Bauzonenreserven und Bedarf

Theoretische Mobilisierbare Kapazitätsreserve Kapazitätsreserve

Überbauungsstand Kapazitätsreserven bis 2030 Bedarf 2030 - Zentrumszonen mit relativ hohem Überbau- - Die theoretischen Reserven innerhalb der be- - Bis 2030 wird mit einem Bevölkerungsrück- ungsgrad (88 %), Wohn- und Mischzonen mit stehenden Bauzone reichen für gesamthaft gang von 3 EW und damit einem zurückge- mittlerem Überbauungsgrad (80 % bzw. 84 %). rund zusätzliche 1350 Einwohner (EW). henden Bedarf gerechnet. Gleichzeitig beste- - Grösstes Angebot an unüberbauten Arealen - Unter Berücksichtigung einer bis 2030 realis- hen in Vaz/Obervaz beachtliche mobilisierba- bei Wohnzonen (30 ha). Insgesamt rund 35 ha tischen Mobilisierung besteht eine Reserve re Kapazitätsreserven für 450 EW. nicht überbaute Bauzone in den Wohn-, für rund 450 zusätzliche EW, davon 406 EW in - Vaz/Obervaz verfügt damit über überdimen- Misch- und Zentrumszonen (WMZ). der unüberbauten Bauzone und 44 EW in der sionierte WMZ, was gemäss Richtplan ver- bereits überbauten Bauzone. schiedene Massnahmen nach sich zieht (Mo-

bilisierung Reserven, Reduktion WMZ).

Bedarf 2040 - Auf 2040 wird ein weiterer Rückgang der Einwohnerzahl und damit des Bedarfs prog- nostiziert.

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Zeitschnitte Siedlungsentwicklung (Valbella)

Vor 1880 1880 - 1940 1941 - 1960

Siedlung Siedlung Siedlung - Bebauung konzentriert sich gehäuft im Gebiet - Entstehung zerstreuter Neubauten entlang - Starke Ausdehnung des Siedlungsgebietes Canols sowie Sartons. der historischen Strassenbebauung. mit ersten zerstreuten Neubauten im Gelände - Weitere Einzelgebäude bzw. -gruppen säumen - Realisierung erster Neubauten entlang der zwischen Cuminols und Sartons, teils entlang die Hauptachse bzw. die heutige Voa Acletta neu erstellten Voa Sartons. neuer Erschliessung. bzw. Voa Lai. - - Entstehung Neubauquartier um die Talstation des Skilifts Valbella. Landschaft und Infrastruktur

Landschaft und Infrastruktur - Erstellung der Voa Sartons und damit wichtige - Landschaft abseits der Hauptachsen noch verkehrliche Grunderschliessung des heutigen Landschaft und Infrastruktur weitgehend unbebaut. Quartiers Sartons. - Erstellung neuer Erschliessungsstrassen ab - - der Kantonsstrasse in die heutigen Quartiere Fastatsch, Tgameltger und Davains - Entstehung Skilift Valbella

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Zeitschnitte Siedlungsentwicklung (Valbella)

1961 - 1980 1981 - 2000 2000 - heute

Siedlung Siedlung Siedlung - Starke Neubautätigkeit im teils neu erschlos- - Grösstenteils ergänzende Bautätigkeit in den - Bautätigkeit intensiviert sich an den zentralen senen Hanggebiet zwischen Sartons und bestehenden Quartieren bzw. innerhalb des Lagen Tgameltger, Canols und im Dorfzent- Cuminols bzw. der Kantonsstrasse. ausgedehnten Siedlungsgebietes. rum sowie in einem neu erschlossenen Teil- - Ausdehnung Siedlungsgebiet mit neuen Quar- - Entstehung des Quartiers entlang der neuen gebiet im Quartier Sartons. tieren Casoja, Davains Erschliessungsstrasse Voa la costa sot. - Weitere punktuelle Ergänzungen im gesamten Siedlungsgebiet. - Entlang Hauptverkehrsstrasse Entstehung von grösseren Bauten (u.a. Posthotel) und stärke- re Bebauung der Quartiere Fastatsch und Landschaft und Infrastruktur Tgameltger. - Realisierung einer Fussverbindung zwischen Landschaft und Infrastruktur der Jugendherberge und der Voa Foppa. - Neubau Talstation Rothornbahn und des Ho-

tels Revier. Landschaft und Infrastruktur - Kleine Ergänzungen der Strassenerschlies- - Entstehung Rothornbahn. sungen.

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Zeitschnitte Siedlungsentwicklung (Lenzerheide)

Vor 1880 1880 - 1940 1941 - 1960

Siedlung Siedlung Siedlung - Die historische (Maiensäss-)Bebauung kon- - 1882 Entstehung Hotel Post und in der Folge - Starke Ausdehnung des Siedlungsgebietes zentriert sich entlang der heutigen Hauptach- von weiteren Hotels und Wohnbauten. - Westlich der heutigen Voa principala: lockere se im Dorfzentrum sowie in Clavadoiras. - Siedlung konzentriert sich weiterhin entlang Bebauung der Talebene bis zum Anfang des - Abgesetzter Siedlungsteil im Gebiet Crapera der Hauptverkehrsachse. Val Sporz, teils entlang neuer Erschliessung.

Landschaft und Infrastruktur - Östlich der Voa principala: Zahlreiche Neu- bauten im offenen Hang Richtung Crapera, - 1917 - 1919 entsteht im Süden des Heidsees Landschaft und Infrastruktur teils mit neuer Erschliessung. zur Elektrizitätsgewinnung ein Staubecken - Vereinzelte verstreute landwirtschaftliche (Heidseewerk), das vom bisherigen nördlichen Bauten ausserhalb des Siedlungsgebietes. Seeteil durch einen Damm getrennt ist. - Landschaft und Infrastruktur - - Entstehung Skilifte Tgantieni und Crestas - Entstehung neuer Erschliessungsstrassen Richtung Fadail, Dieschen, Crapera, Sundroi- na und im Gebiet Clavadoiras.

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Zeitschnitte Siedlungsentwicklung (Lenzerheide)

1961 - 1980 1981 - 2000 2000 - heute

Siedlung Siedlung Siedlung - Entstehung einer zentralen dichten Bebauung - Anhaltende Bautätigkeit, grösstenteils inner- - Entstehung von dichten Überbauungen im (u.a. mit Mehrfamilienhäusern, Schulhaus) halb des bestehenden Siedlungsgebietes. Zentrum südlich des Hotels Schweizerhof und beidseitig der Voa Sporz. - Entstehung neuer Siedlungsflächen im Gebiet um das Hotel Dieschen. - Starke Bautätigkeit mit allseitiger Ausdeh- Schmetta und Clavadoiras. - Weitere Realisierung von Bauten mehrheitlich nung des Siedlungsgebiets (Richtung - Dichte Bebauung des Dorfzentrums (u.a. mit im bisherigen Siedlungsgebiet, entlang von Penasch, Val Sporz, La Pala, Fadail, Bargias, Hotelkomplex Schweizerhof). teils neuen Quartiererschliessungen. Crapera)

- Realisierung Ferienüberbauung Soleval. Landschaft und Infrastruktur - Neue Gewerbebauten im Gebiet Clavadoiras. Landschaft und Infrastruktur - Realisierung des Sportzentrums Lenzerheide. - Realisierung von zahlreichen Feinerschlies- sungen in den bestehenden Quartieren. - Entstehung Skilift Fadail. Landschaft und Infrastruktur - Entstehung Skilifte Dieschen und Pedra Grossa.

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Zeitschnitte Siedlungsentwicklung (Sporz, Lain, Muldain, Zorten)

Vor 1880 1880 - 1940 1941 - 1960

Siedlung Siedlung Siedlung - Die historischen Dorfkerne der drei Stamm- - Nur punktuelle Bautätigkeiten innerhalb der - Bau Schulhaus Zorten, ansonsten sehr gerin- fraktionen Lain, Muldain und Zorten sowie von bzw. anschliessend an die historischen Dorf- ge Bautätigkeit. Sporz sind gut erkennbar. kerne. - Siedlungsgebiet bleibt praktisch unverändert.

Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur - Die Stammfraktionen sind über eine Strasse - Bau der Verbindungsstrasse zwischen Zorten - Neubau der Verbindungsstrasse zwischen den entlang des Gewässers Rain digl Lai mit der und dem Talgrund (Richtung Nivagl, Al- Stammfraktionen und Lenzerheide. Die Stras- Passstrasse / Lenzerheide verbunden. vaschein). se führt neu von Lain oberhalb der bisherigen Strassenführung nach Lenzerheide. - Gleichzeitiger Ausbau der Verbindungsstrasse mit neuer Streckenführung zwischen Lain und Muldain.

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Zeitschnitte Siedlungsentwicklung (Sporz, Lain, Muldain, Zorten)

1961 - 1980 1981 - 2000 2000 - heute

Siedlung Siedlung Siedlung - Bautätigkeit am Rand der historischen Sied- - Anhaltende massvolle Bautätigkeit weitge- - Rege Bautätigkeit in Sporz und Lain, wo u.a. lungen (Muldain, Zorten, teils Sporz) bzw. ent- hend an den Siedlungsrändern (Lain, Muldain, das neue, dichtbebaute Quartier Garner ent- lang von neuen Verbindungs- bzw. Erschlies- Zorten), Entstehung Gewerbebauten in Lain. steht. sungsstrassen (Lain, teils Sporz). - Bau des neuen Quartiers Sporz Davains. - Realisierung vereinzelter Bauten in Zorten und - Ausdehnung des Siedlungsgebietes vor allem Muldain.

in Lain und Sporz.

Landschaft und Infrastruktur

- Unveränderte Infrastruktur. Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur - In Muldain und Zorten entstehen Stallbauten - Neu- / Ausbau der bestehenden Verbindung im offenen Hang ausserhalb des Siedlungsge- zwischen Lain - Sporz – Lenzerheide. biets. - Realisierung einzelner neuer Erschliessungs- strassen.

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Räumliche Analyse – Valbella, Lenzerheide, Sporz

Räumliche 1Analyse – Valbella und Lenzerheide

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1 Zentrumsgebiet Erstwohnungen konzentrieren sich heute eher noch kein Hotelangebot. Die Hotellerie ist ins- In Valbella erstreckt sich der Siedlungskern an zentraleren Lagen, Zweitwohnungen eher an besondere im höherpreisigen Segment ausbau- entlang der Voa Principala und parallel dazu in periphereren Lagen wie Fadail, Sporz oder Sar- fähig. In der Gemeinde bestehen einige Zonen der Voa Acletta / Voa Canols. Auch in der Len- tons. für öffentliche Wohn- und Ferienhausbauten zerheide besteht der Siedlungskern aus einer u.a. mit Lager- und Jugendferienhäusern. Er- langgezogenen Bebauung entlang der Voa Prin- 3 Bildung / öffentliche Infrastruktur gänzt wird das Beherbergungsangebot mit dem cipala und teilweise entlang der Voa Sporz. Die Schule Vaz/Obervaz verteilt sich auf die Campingplatz Gravas. beiden Standorte Lenzerheide (Kindergarten, Die Siedlungskerne sind geprägt durch eine Primar- und Oberstufe) und Zorten (Kindergar- Grün- / Freiräume dichte Bebauung mit Hotels, Ladengeschäfte ten, Primarstufe). Die Schulanlage Lenzerheide In Valbella und teilweise auch in Lenzerheide und Wohnbauten und zeigen damit die klare verfügt über öffentliche Infrastrukturen (Mehr- liegen innerhalb und vor allem am äusseren touristische Ausrichtung der Gemeinde. zweckhalle, Sportplatz). Siedlungsrand prägende Grünräume. Die Frei- In Lenzerheide weist das Dorfzentrum durch räume innerhalb des Siedlungsgebietes sind oft die konsequente Ausrichtung der Hauptbebau- Sport- / Tourismusinfrastruktur durch Wintersportzonen begründet. Eine natür- ung auf eine Achse räumliche Qualitäten auf, Die Gemeinde Vaz/Obervaz ist Teil der Desti- liche Siedlungsgliederung ergibt sich mit dem die zu erhalten bzw. zu stärken sind. Der nörd- nation und verfügt über eine Heidsee sowie mit Waldgebiet, das teils in das liche Ortseingang ist allerdings noch unbe- ausgezeichnet ausgebaute Sport- und Touris- Siedlungsgebiet hineinreicht. Eine klare Ausbil- stimmt, lässt eine klare ortsbauliche Ordnung musinfrastruktur. dung der Siedlungsränder bleibt aber eine Her- vermissen und weist beträchtliches Inwertset- ausforderung. Im Winter bieten die Bergbahnen Zugang zum zungs-Potential auf. Wintersportgebiet, hinzu kommen ein grosszü- 4 Arbeitsgebiete Die historische Siedlung Sporz erstreckt sich ent- giges Langlaufnetz, Winterwander- oder Schlit- Die Gemeinde verfügt über Wohngewerbezonen lang der Verbindungsstrasse nach Lenzerheide. telwege und Eissportanlagen (Natureisfeld, Eis- in Lenzerheide, Valbella und Lain, die bereits halle im Sportzentrum). Das ganzjährig geöffne- vollumfänglich genutzt werden und keine Re- 2 Wohngebiete te Sportzentrum bietet Bad, Wellness- und Fit- serven mehr bieten. Parallel zum Ausbau der touristischen Infra- nessanlagen. Im Sommer bietet die Gemeinde struktur entstanden seit der Nachkriegszeit ein breit ausgebautes Wanderwegnetz, Bike- Um die Erweiterung bzw. Ansiedlung von Ge- grossflächige Neubaugebiete. Entlang der Routen (inkl. Bikepark am Rothorn), Tennisplät- werbe- und Dienstleistungsbetrieben zu ermög- Hauptverkehrsachsen entstanden im Talgrund ze (Aussen- und Hallenplätze) und das Seebad. lichen und damit Arbeitsplätze zu halten bzw. dichtere Überbauungen, an den Hanglagen (wie zu schaffen, sind entsprechende Arbeitsgebiete z.B. in Sartons, Crapera) überwiegen weniger Hotellerie / Beherbergung bereitzustellen. dichte Einfamilienhausüberbauungen. Die Gemeinde verfügt über ein breites Angebot an Hotels. Im Gebiet Fadail besteht momentan

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Verkehr Insbesondere an touristischen Spitzentagen ist die Verkehrsbelastung hoch und die Verkehrs- infrastruktur (inkl. Parkplätze) voll ausgelastet. Die Gemeinde verfügt vor allem über oberir- disch angelegte Parkierungsanlagen, die sich oft an zentralen Lagen befinden. Die Anlegung von bodensparenden, teils unterirdischen Par- kierungsanlagen könnte dazu beitragen, diese verkehrlichen Herausforderungen zu bewälti- gen und die Dorfzentren zu entlasten.

Die Gemeinde verfügt über ein ausgebautes Busnetz, das einzelnen Quartiere wie Sartons, Crapera oder Sporz jedoch noch nicht er- schliesst. Ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs könnte zu einer Reduktion des motorisierten Individualverkehrs beitragen.

Das Langsamverkehrsnetz ist bereits umfang- reich, weist aber gerade im Talgrund entlang des Heidsees noch Lücken im Velowegnetz auf.

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Räumliche Analyse – Lain, Muldain, Zorten

1 Historischer Kern

Die ursprünglich bäuerlichen Siedlungen von Lain, Muldain und Zorten liegen im Verband in einem weitgehend unverbauten Südhang. In sämtlichen 1 historischen Kernen sind die Bauten (v.a. Block- sowie Massivbauten, gestrickte Stallscheunen) dicht angeordnet. Die historische Bausubstanz ist durch Umnutzungen, Umbauten und Erweiterun- 3 gen verändert worden, vereinzelt kam es auch zu Ersatz- oder Neubauten (vermutlich v.a. bei Stall- scheunen). Zu einem wesentlichen Teil ist die his- 1 torische Substanz aber intakt geblieben. Dank der Umfahrungsstrasse blieb in Lain zudem das schmale, feinmaschige Wegnetz erhalten. Das Er- scheinungsbild ist – u.a. auch wegen einer ver- gleichsweise massvollen Neubautätigkeit – weit- gehend einheitlich. Der Erhalt der historischen Bausubstanz (insbesondere auch im Falle der 2 Stallscheunen) stellt für die Zukunft jedoch eine Herausforderung dar.

2 Bildung Die Schule Vaz/Obervaz verteilt sich auf die bei- 1 den Standorte Lenzerheide (Kindergarten, Primar- und Oberstufe) und Zorten (Kindergarten, Primar- stufe). Die Schulanlage Zorten verfügt über öffent- liche Infrastrukturen (Turnhalle, Sportplatz).

3 Arbeiten Die Gemeinde verfügt in Lain über eine Wohnge- werbezone, die bereits weitgehend genutzt ist. Bei allfälligen Erneuerungsprojekten ist aufgrund der

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fehlenden Reserven auf eine optimale Nutzung der Zone zu achten.

Wohngebiete In allen vier Siedlungen entstanden in der Nach- kriegszeit v.a. nach dem Ausbau der Verbindungs- strasse nach Lenzerheide Neubauten. In Muldain und Zorten blieb die Neubautätigkeit relativ ge- ring. In Lain entstanden hingegen zahlreiche neue Bauten sowie je ein neues Quartier im Anschluss an die historische Siedlung. Beim Bau von weite- ren Neubauten besteht die Herausforderung, die- se bodensparend anzulegen und in die bestehen- den Siedlungsstrukturen gut einzuordnen.

Grün- / Freiräume Die Stammfraktionen Lain, Muldain und Zorten liegen an einem südlich exponierten, weitgehend unbebauten Hang. Diese guten Lagequalitäten mit den klar ausgebildeten Siedlungsrändern gilt es zu erhalten.

Verkehr Die Stammfraktionen Lain, Muldain und Zorten sind mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. In der Fraktion Sporz fehlt beim öffentlichen Verkehr hingegen eine entsprechende Grundversorgung.

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Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse

Stärken Schwächen - Attraktiver Wohnstandort mit breitem Spektrum an quali- - Hohes Immobilien-Preisniveau und damit beschränktes tativ hochwertigem Wohnraum (zentral - ruhig gelegen) erschwingliches Wohnangebot für Familien - Tourismusstandort mit grossem Arbeitsplatzangebot, - Grössere Wohngebiete mit tiefen baulichen Dichten, ho- grosse Zahl an Zupendlern als potentielle Zuzüger he Infrastrukturkosten (auch aufgrund Fraktionierung) - Breites Versorgungsangebot (z.B. mit touristischer Infra- - Umfangreiche Bauzonenreserven (teils nicht verfügbar, struktur, Einkauf, Bildung, Gesundheit) teils an ungeeigneten Lagen) bzw. unternutzte Gebiete - Hohe Landschaftsqualitäten (u.a. mit Hochtal, Heidsee, - Fehlende Flächen für Gewerbe / Dienstleistungen Wald- und Berglandschaften) und ökologischer Reichtum - Verkehrsbelastung auf Hauptverkehrsachsen in den (Flachmoore, Trockenwiesen etc.) Dorfzentren - Gute Erreichbarkeit mit MIV und ÖV (von Agglomeration - Fehlende ortsbauliche Ordnung beim nördlichen Orts- Chur, Zürich, Ostschweiz) eingang von Lenzerheide - Hoher Bekanntheitsgrad der Destination Arosa Lenzerhei- de (u.a. dank Events)

Chancen Entwicklungsziele (Stärken-Chancen) Entwicklungsziele (Schwächen-Chancen) - Touristischer Ort mit Stützfunktion (zur Versorgung - Dorfkerne in Lain, Muldain, Zorten und Sporz erhalten - An zentralen, gut mit dem ÖV erschlossenen Lagen Mas- des Umlands) bzw. unter Wahrung der historischen Bausubstanz weiter- snahmen zur Mobilisierung unbebauter Parzellen bzw. - Wirtschaftliches und einwohnermässiges Wachs- entwickeln. zur optimalen baulichen Ausnützung ergreifen. tum der nahegelegenen Agglomeration Chur - Hohe Qualität des touristischen Angebotes erhalten und - Bauzonen zu Wohnzwecken an Lagen reduzieren, die un- - Zunahme der konsumfreudigen Konsumenten- weiterentwickeln genügend erschlossen, nicht baureif oder nicht nachge- gruppen «Best Ager» und «Babyboomer» - Hotellerie- und Campinginfrastrukturen an geeigneten fragt sind. - Zunehmendes Interesse an Ganzjahrestourismus in Standorten anbieten und ergänzen. den Bergen (Stichwort Klimaerwärmung) - Langsamverkehrsverbindung zwischen Valbella und Len- zerheide attraktiv gestaltet ausbauen.

Risiken Entwicklungsziele (Stärken-Risiken) Entwicklungsziele (Schwächen-Risiken) - Überalterung der ansässigen Bevölkerung mit neu- - Attraktivität von Vaz/Obervaz als Wohnstandort u.a. für - Geeignete Flächen für Erweiterung bzw. Zuzug von Ge- en Wohn- und Mobilitätsbedürfnissen Zupendler und Familien fördern, dank Verfügbarkeit von werbe / Dienstleistungsbetrieben bereitstellen. - Konzentration der Arbeitsplätze in grösseren Ge- erschwinglichem Wohnraum. - Parkierungsmöglichkeiten bodensparend optimieren und meinden / Zentren (Chur, Domat/Ems, Landquart) - Erstwohnungen in Form von Miet- und Eigentumswohnun- verkehrsbelastete Achsen in den Dorfzentren entlasten - Sinkendes Interesse an Skisportangeboten gen an zentralen Lagen anbieten. und aufwerten. - Abnehmende Vitalität der Ortszentren aufgrund - ÖV-Grundangebot für bisher nicht bediente Gebiete be- Umwandlung von altrechtlichen Erstwohnungen in reitstellen. Zweitwohnungen

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A) Übergeordnete Strategien zur Siedlungsentwicklung

Ziel ist die weitere Stärkung der Attraktivi- C) Erstwohnstandort Vaz/Obervaz fördern F) Wettbewerbsfähiger Tourismusstandort tät der Gemeinde Vaz/Obervaz als Wohn-, Die Attraktivität von Vaz/Obervaz als Wohn- Die Gemeinde fördert einen nachhaltigen und Tourismus- und Wirtschaftsstandort. Dazu standort wird erhalten und gestärkt. Für wettbewerbsfähigen Tourismus und sichert die tragen verschiedene Massnahmen im Be- Neuzuzüger (u.a. Zupendler) und für Einheimi- Weiterentwicklung des touristischen Angebo- reich Siedlung, Verkehr und Landschaft bei. sche steht an gut erschlossenen Lagen geeig- tes. Touristische Infrastrukturen im Bereich Ho-

neter Wohnraum zur Verfügung (z.B. für Fami- tellerie und Camping werden nachfrageorien- A) Einwohnerzahl erhalten und erhöhen lien und altersgerechtes Wohnen). Die Gemein- tiert an geeigneten Standorten angeboten und de nutzt dazu eigene Parzellen, prüft die Um- ergänzt. Nationale und internationale Events Die Einwohnerzahl der Gemeinde Vaz/Obervaz widmung von unternutzten Arealen, ergreift tragen weiterhin zum Bekanntheitsgrad bei. bleibt langfristig stabil und erhöht sich in den Massnahmen zur Mobilisierung und zur optima- gut erschlossenen Siedlungsgebieten leicht. In len Ausnützung von zentral gelegenen, gut mit G) Parkierungsmöglichkeiten optimieren den letzten Jahren hat die Einwohnerzahl von dem ÖV erschlossenen Bauzonen. Insbesonde- und Langsamverkehr fördern Vaz/Obervaz zugenommen – entgegen den Be- re unterirdische Parkierungsanlagen an zentra- Der öffentliche Raum entlang der Hauptachsen völkerungsprognosen des Kantons. Die Ge- len Orten bieten erhebliches Potential für eine und beim Ortseingang in Lenzerheide wird auf- meinde Vaz/Obervaz geht klar davon aus, dass Siedlungsentwicklung nach Innen. gewertet und erhält eine hohe Aufenthaltsquali- sich dieser Trend einer Bevölkerungszunahme tät. Zur Entlastung des Zentrums wird eine fortsetzt und durch kommunale Massnahmen D) Historische Dorfkerne erhalten zentrale Parkierungsanlage angestrebt. Lücken zu Gunsten von Erstwohnungen gestärkt wird. Die bauliche Entwicklung in den Dorfkernen im Langsamverkehrsnetz insbesondere um den B) Siedlungsentwicklung an zentraler Lage (v.a. in Lain, Muldain und Zorten) erfolgt unter Heidsee werden geschlossen. Die Wegführun- Berücksichtigung und Wahrung der histori- gen für Fussgänger und Velofahrer werden ent- Die Entwicklungsschwerpunkte für Erstwoh- schen Strukturen und Substanz. Die Kleinsied- flochten und attraktiv gestaltet. nungen liegen konsequent an gut erschlosse- lungen Solas und Creusen werden als Baugrup- nen Lagen entlang der Hauptachsen sowie in pen mit wertvoller Struktur erhalten. H ) Erneuerbare Energien fördern unmittelbarer Zentrumsnähe von Valbella / Die Gemeinde unterstützt den Einsatz erneuer- Lenzerheide (Gebiete: Canols/Tgameltger, Voa E) Arbeitsstandort Vaz/Obervaz stärken barer Energien im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Sporz, Hafner-Parkplatz). Bei peripheren, am Die Attraktivität als Arbeitsstandort und das Siedlungsrand gelegenen Bauzonenreserven grosse Arbeitsplatzangebot bleibt erhalten und I) ÖV-Grundangebot bereitstellen wird eine Auszonung geprüft. Diese Verlage- wird gestärkt. Für die Erweiterung bestehender Bisher nicht mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV) rung von Bauzonen leistet damit einen Beitrag und die Ansiedlung neuer Betriebe stehen pri- erschlossene Gebiete (Sporz, Sartons und zur Siedlungsentwicklung nach innen. mär am Standort Resgia geeignete Arbeitszo- Crapera) erhalten ein ÖV-Grundangebot. nen zur Verfügung. Schlecht erschlossene Gebiete (Zorten) werden besser an den ÖV angebunden.

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B) Strategie Siedlungsentwicklung – Lenzerheide, Valbella

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B) Strategie Siedlungsentwicklung – Lenzerheide, Valbella

Lenzerheide wird als attraktiver Wohn- und 3 Entwicklungsgebiet Voa Sporz: effi- dessen Nähe sich bereits Gewerbebetriebe Arbeitsstandort erhalten und gestärkt. Das zient für Erstwohnungen nutzen befinden. Dorfzentrum wird belebt, indem die zentra- - Das zur Parkierung genutzte Gebiet (ZöA) - Im Rahmen der weiteren Planungsschritte len Verkehrsachsen aufgewertet und von bietet erhebliches Potential, um an zentraler sind die relevanten Rahmenbedingungen Verkehr entlastet werden. Lage Erstwohnungen anzubieten. Bei Bedarf hinsichtlich Natur- und Landschaftsschutz prüft die Gemeinde, die ZöA zu Wohnzwe- sowie Strahlung (Stromleitung) vertieft ab- cken zu nutzen und die Parkierungsmög- zuklären und zu berücksichtigen. 1 Ortseingang / Hauptachsen aufwerten lichkeiten neu unterirdisch bereitzustellen. - Ein Bebauungs- und Erschliessungskonzept - Der nördliche Ortseingang sowie die Haupt- - Die bauliche Entwicklung berücksichtigt be- sichert eine effiziente Nutzung des Arbeits- achsen Voa Principala und Voa Sporz wer- stehende touristische Angebote. So bleibt gebietes. den attraktiv gestaltet und aufgewertet. die Führung der Langlaufloipe durch das - Der Standort ARA bei Canius wird als Ar- - Die Umgestaltung des Verkehrsknotens Dorfzentrum ungeschmälert bestehen. beitsstandort, insbesondere für Lagerzwe- beim Abzweiger zum Sportzentrum (z.B. mit cke weiterentwickelt. Kreisel) markiert den Ortseingang Lenzer- heide und hat gleichzeitig eine verkehrsbe- 4 Entwicklungsgebiet Hafner für Erst- ruhigende Wirkung. wohnungen nutzen 6 Reserven mobilisieren und bauliche - Eine zentrale Parkierungseinlage beim Orts- - Der Standort im Ortszentrum wird zurzeit zu Ausnützung optimieren Parkierungszwecken genutzt und stellt ein eingang entlastet das Zentrum von Verkehr. - An zentralen, gut mit dem ÖV erschlossenen Potential für die Erstellung von Erstwohnun- Die Ortsdurchfahrt wird nach einem Ge- Lagen werden Massnahmen zur Mobilisie- gen dar. samtkonzept gestaltet und das Verkehrsre- rung unbebauter Parzellen bzw. zur optima- gime zugunsten der Aufenthaltsqualität im - Bei ausgewiesenem Bedarf prüft die Ge- len baulichen Ausnützung ergriffen. Zentrum optimiert. meinde die Möglichkeit, diese Fläche einer - Am Siedlungsrand werden an peripheren, Wohnbauzone zuzuweisen. schlecht erschlossenen Lagen gezielte Aus-

2 Seniorenzentrum am Dorfeingang zonungen vorgenommen. - Der Dorfeingang wird im Bereich des Stan- 5 Arbeitsstandort Resgia bedarfsorien- - Auch in den übrigen Gebieten (z.B. Crapera, dortes Seniorenzentrum mit gut eingefügten tiert erweitern; Standort ARA prüfen Fadail) werden i.R. von Folgeplanungen Bauten ortsbaulich weiterentwickelt. - Zur Erweiterung von ortsansässigen und / quartierbezogen Massnahmen zur optimalen - Angestrebt wird ein neues Seniorenzentrum oder die Ansiedlung von neuen Betrieben baulichen Ausnützung ergriffen (auch Erhö- und Alterswohnungen sowie auch publi- stehen am Standort Resgia Gewerbezonen hung des Nutzungsmasses). kumsorientierten Nutzungen (z.B. Einkauf, zur Verfügung. Restaurants, Hotellerie), die zur Belebung - Die Erweiterung des Arbeitsgebietes kon- des Ortszentrums beitragen. zentriert sich damit auf einen Standort, in

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Die Attraktivität von Valbella als Wohn- - Die vor allem in der Wintersaison intensiv Reserven mobilisieren, bauliche Ausnüt- standort insbesondere für Neuzuzüger und genutzten Parkierungsanlagen werden mit zung optimieren und Bauzonen korrekt di- der zusätzlichen baulichen Nutzung koordi- Familien wird erhalten und gestärkt. Die mensionieren niert und platzsparend angeordnet. Verbindung zur Lenzerheide wird für den - An zentralen, gut mit dem ÖV erschlossenen Langsamverkehr attraktiv gestaltet und Lagen werden Massnahmen zur Mobilisie- ausgebaut. 9 Langsamverkehrsverbindung nach rung unbebauter Parzellen bzw. zur optima- Lenzerheide stärken len baulichen Ausnützung ergriffen. - Punktuell werden auch im Gebiet Sartons 7 Entwicklungsgebiet Canols/Tgameltger: - Die Langsamverkehrsverbindung Valbella – i.R. von Folgeplanungen Massnahmen zur effizient für Erstwohnungen nutzen Lenzerheide wird für die entflochtene Nut- zung durch Fussgänger und Velofahrer aus- optimalen baulichen Ausnützung ergriffen. - Die zentrale, gut mit dem ÖV erschlossene gebaut (vgl. F Strategie Verkehr). Die hohe Qualität der lichten, durchlässigen Lage bietet ein grosses Potential, um Erst- Siedlung bleibt gewahrt. wohnungen für Einheimische und Zuzüger - In Valbella werden die entsprechenden An- - Am Siedlungsrand werden an peripheren, bereitzustellen. schlüsse an das weitere Langsamverkehrs- netz sichergestellt. schlecht erschlossenen Lagen gezielte Aus- - Die bereits durch Bauten und Erschlies- zonungen vorgenommen. sungsanlagen beanspruchten Flächen liegen - Das Seeufer mit der geplanten Langsamver-

innerhalb des Siedlungsgebietes und wer- kehrsverbindung erhält eine naturnahe Ge- den bei gegebenem Bedarf für Wohnnutzun- staltung und attraktive Aufenthaltsplätze. gen vorgesehen. - Angestrebt werden eine optimale, effiziente 10 Siedlungsgliedernde Freiräume lang- Bodennutzung und eine attraktive Gestal- fristig erhalten tung des öffentlichen Raumes an dieser zentralen Lage. Die Kinderspielplatzflächen - Die Grün- und Waldflächen innerhalb des bleiben erhalten. Siedlungsgebietes von Sartons sind ein Merkmal der heutigen Bebauung und tragen

zur Wohnqualität bei. 8 Gebiet Voa Canols/ Voa Acletta: Be- - Durch geeignete Massnahmen (Nutzungs- bauung mit Parkierung koordinieren konzentrationen, Freihaltebereiche etc.) - Die bestehenden Parkierungsanlagen sind werden diese siedlungsgliedernden Flächen im Zeitpunkt des Wegfalls der landwirt- vor einer Überbauung freigehalten. schaftlichen Nutzung neu zu organisieren. Die Neuordnung bietet Potential für die Er- stellung von Erstwohnungen.

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C) Strategie Siedlungsentwicklung – Lain, Muldain und Zorten

Die Fraktionen Lain, Muldain und Zorten bleiben attraktive Wohnstandorte. Das ho- mogene Erscheinungsbild und die histori- sche Bausubstanz werden in der baulichen Entwicklung berücksichtigt und erhalten.

2 1 Entwicklungsgebiet Lain: - Der Standort in Lain ist gut mit dem ÖV er- schlossen, verfügt über die notwendige Grund-Versorgung und bietet damit ein be- 1 achtliches Potential, für Ansässige und Zu- züger Erstwohnungen zu erstellen. - Die Überbauung soll nachfrageorientiert und 2 etappenweise erfolgen. Vorgaben zu Min- destdichten und zur Erschliessung stellen eine bodensparende, mehrgeschossige Be- bauung sicher. Die Überbauung schliesst ei- ne Siedlungslücke, ist auf die Besonnung ausgerichtet und nimmt mit einer Zäsur Rücksicht auf den älteren Dorfkern.

2 Erhalt historischer Dorfkerne 2 - In Lain, Muldain und Zorten soll das Ortsbild mit den prägenden Wohn- und Stallbauten erhalten bleiben. - Dabei verzichtet die Gemeinde auf die Mög- lichkeit, ortsbildprägende Bauten zu be- zeichnen, da die damit verbundenen Schutzauflagen der angestrebten Erstwoh- nungsstrategie zuwiderlaufen können. Die Gemeinde prüft den Erlass einer kommuna- len Schutz- / Erhaltensregelung, die eine flexiblere Erstwohnungsnutzung erlaubt.

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D) Strategie Siedlungsentwicklung nach innen

Die Siedlung wird an zentralen, gut mit dem WMZ wird im erforderlichen Mass reduziert. ÖV erschlossenen Lagen baulich und quali- - Die Reduktion der Bauzone erfolgt in der tativ hochwertig ergänzt und verdichtet. Regel an peripheren Lagen, welche für die Gleichzeitig werden Wohn-, Misch- und angestrebte Siedlungsentwicklung nicht von Zentrumszonen (WMZ) gemäss gesetzlichen strategischer Bedeutung sind. Für jede Frak- Vorgaben an ungeeigneten Lagen reduziert. tion bleiben dabei angemessene Entwick- lungsmöglichkeiten gewahrt. Siedlung an zentralen Lagen entwickeln - An folgenden Lagen werden im Rahmen der - Die Siedlungsentwicklung für Erstwohnun- Nutzungsplanung Auszonungen geprüft: gen soll an zentralen, gut erschlossenen La- gen erfolgen. Die Schwerpunktgebiete wer- o Für die Überbauung nicht oder wenig den langfristig und bedarfsorientiert für geeignete Gebiete an steilen Hangla- Wohnnutzungen sowie an Zentrumslagen für gen am Bauzonenrand. kommerzielle Nutzungen entwickelt. o Für den Erhalt des Ortsbildes und der - An zentralen, gut mit dem ÖV erschlossenen Siedlungsstruktur wichtige siedlungs- Lagen werden Massnahmen zur Mobilisie- interne Grün- und Freiräume sowie an rung unbebauter Parzellen bzw. zur optima- das Siedlungsgebiet angrenzende len baulichen Ausnützung ergriffen. Landschaftsräume. - Die zulässige bauliche Dichte wird insbe- o Gebiete mit geringer Nachfrage nach sondere an jenen Lagen erhöht, die stark für Erstwohnungen an peripheren Lagen. kommerzielle, Wohn- und Arbeitsnutzungen o Nicht oder nur teilweise erschlossene nachgefragt werden. Gebiete am Siedlungsrand.

- Instrumente der Folgeplanung (z.B. Areal- - Die potentiellen, zu überprüfenden Auszo- oder Quartierplanung) sichern an Lagen mit nungsflächen betragen total rund 13 ha. Erneuerungspotential eine dichte, qualitativ - Auf weitergehende Reduktionen wird ver- hochwertige Bebauung und Erschliessung. zichtet, da es sich um Gebiete innerhalb des - Die Qualitäten einzelner Quartiere (z.B. lich- weitgehend überbauten Gebietes handelt te, durchlässige Bebauung von randlichen oder für die Siedlungsentwicklung der Ge- Quartieren) werden berücksichtigt. Auf eine meinde von strategischer Bedeutung ist. flächendeckende Erhöhung der Nutzungs- - Die konkrete Massnahme wird in der Nut- masses an peripheren Lagen wird verzich- zungsplanung festgelegt. Nebst Auszonun- tet, da die Siedlungsentwicklung an zentrale gen werden Nutzungskonzentrationen und Lagen gelenkt werden soll. Nutzungsverlegungen geprüft.

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E) Strategie Tourismus und Hotelstandorte

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E) Strategie Tourismus und Hotelstandorte

Die Gemeinde fördert einen nachhaltigen zeitgemässen Infrastruktur erneuert werden und wettbewerbsfähigen Tourismus und si- soll, um den langfristigen Bestand sicherzu- chert die Weiterentwicklung des touristi- stellen. schen Angebotes. Touristische Infrastruk- - Als Standort für den allenfalls erweiterten turen im Bereich Hotellerie und Camping und modernisierten Campingplatz kommt werden nachfrageorientiert an geeigneten v.a. der jetzige Standort Gravas (in östliche Standorten angeboten und ergänzt. Richtung) in Frage.

1 Hotel-Angebot ergänzen 3 Touristische Angebote sichern und er- - Unter Berücksichtigung der Kriterien wie gänzen Lagequalität, Erreichbarkeit und die Nähe zu - Die bestehende Sport- und Freizeitinfra- bestehenden touristischen Infrastrukturen struktur (u.a. Schneesportanlagen, Bikepark besteht im Gebiet Fadail und Umgebung Po- Rothorn, Tennis, Fussball, Bad) wird erhal- tential für einen zusätzlichen Hotelstandort ten und bedürfnisorientiert ergänzt. im gehobeneren Segment. Weitere Potenzia- - Dieschen wird als Standort für das nationale le bestehen in Form von Umnutzungen bis- Schneesportzentrum gesichert. heriger Ferienhäuser (z.B. Sanaspans). - Wintersportabfahrten und Langlaufloipen - Der genaue Standort für ein neues Hotelan- durch das Siedlungsgebiet werden als we- gebot ist projektbezogen im Rahmen der sentliche Qualität des touristischen Ange- Nutzungsplanung zu bestimmen (unter Be- bots erhalten. rücksichtigung von Kriterien wie Flächenbe- - Neue Bauten und Anlagen berücksichtigen darf, Einordnung in Landschaft und Sied- den ungeschmälerten Erhalt der Winter- lung, Verfügbarkeit oder Erschliessung). sport-Korridore.

2 Zeitgemässes Camping-Angebot si- Versorgungsangebot ergänzen chern - Als Ergänzung zum bestehenden Versor- - Der jetzige Campingplatz liegt teilweise in gungsangebot kommen die Standorte Tal- der Gefahrenzone 1. Zumindest dieser Teil station Rothorn und Dorfeingang Lenzerhei- des Campings ist aus Risikoüberlegungen zu de für einen Grossverteiler in Frage. Dies in- verlegen. folge der guten Anbindung an das Verkehrs- - Gleichzeitig ist zu prüfen, ob der Camping- netz (MIV und LV) sowie an die touristischen platz flächenmässig erweitert und mit einer Anlagen.

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F) Strategie Verkehr 3

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F) Strategie Verkehr

Die Attraktivität von Vaz/Obervaz als gebaut und an das bestehende Langsam- Wohn-, Wirtschafts- und Tourismusstandort verkehrsnetz angebunden. wird erhöht, indem das Zentrum verkehr- - Das Seeufer mit der geplanten Langsamver- lich entlastet, das Langsamverkehrsnetz kehrsverbindung wird naturnah gestaltet optimiert und das ÖV-Grundangebot erwei- und mit attraktiven Aufenthaltsplätzen ver- tert wird. sehen.

1 Parkierungsmöglichkeiten optimieren, 3 ÖV-Grundangebot bereitstellen alternative Nutzungen ermöglichen - Die bisher nicht mit dem öffentlichen Ver- und öffentliche Räume aufwerten kehr (ÖV) bedienten Gebiete wie Sporz, Sar- tons und Crapera werden mit einem ÖV- - Die Gemeinde ist bestrebt, dass an geeigne- Grundangebot erschlossen. ten Orten bodensparende, unterirdische Gemeinschafts-Parkierungsanlagen bereit- - Dazu werden neue Ortsbus-Linien geprüft, gestellt werden, um verkehrsbelastete Ach- die Sporz, Sartons und Crapera mit der Hal- sen zu entlasten bzw. um oberirdisch alter- testelle Post Lenzerheide verbinden. native Nutzungen (wie Wohnen) zu ermögli- - Die ÖV-Erschliessung des Ortskerns von chen. Zorten wird verbessert, indem die Haltestel- - In Lenzerheide entstehen beim Abzweiger le verlegt und näher beim Ortskern platziert von der Kantonsstrasse zum Sportzentrum wird. neue, unterirdische Parkierungsanlagen, um das Dorfzentrum von Verkehr zu entlasten. Der öffentliche Raum entlang der Hauptach- ÖV-Angebot und Velorouten für den All- sen Voa Principala und Voa Sporz wird auf- tagsverkehr verbessern gewertet und erhält eine höhere Aufent- - Das heutige ÖV-Angebot Richtung haltsqualität. Lain/Muldain/Zorten wird durch geeignete Massnahmen verbessert. Dies in Form einer höheren Taktdichte und durch Verbesserun- 2 Langsamverkehrs-Verbindung Valbella gen der Haltestelleninfrastruktur (insbeson- – Lenzerheide ausbauen dere Zorten). - Die Langsamverkehrsverbindung Valbella – - Die Veloroute zwischen Lenzerheide und Lenzerheide wird für eine entflochtene Nut- Lan/Muldain/Zorten wird für den Alltags- zung durch Fussgänger und Velofahrer aus- verkehr aufgewertet.

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Massnahmenübersicht

Massnahmen Realisierungs- Umsetzungsinstrument / Verfahren Federführung Horizont A Valbella: Entwicklung Gebiet Canols / Tgameltger nach einem Gesamtkonzept mittelfristig Areal- / Quartierplanung Gemeinde, Betroffene

B Valbella: Entwicklung Gebiet Kreuzung Voa Davos Lai / Voa Canols mittelfristig Nutzungsplanung/Quartierplanung Gemeinde, Betroffene (Bebauung und Parkierung)

C Lenzerheide: Gestaltung Dorfeingang (Verkehrsführung, Parkierung, Bebauung Dorfachse) kurzfristig Wettbewerb, Areal- / Quartierplanung Gemeinde, Betroffene und Nutzungsplanung

D Lenzerheide: Entwicklung Gebiet Voa Sporz mittelfristig Areal- / Quartierplanung Gemeinde, Betroffene

E Lenzerheide: Entwicklung Gebiet Hafner langfristig Areal- / Quartierplanung Gemeinde, Betroffene

F Lenzerheide: Entwicklung Arbeitsgebiet Resgia nach einem Gesamtkonzept kurzfristig Nutzungsplanung / Quartierplan Gemeinde

G Lenzerheide: Sicherung Hotelstandort im Gebiet Fadail kurzfristig Zonenplan oder Gemeinde Projektbezogen (Nutzungsplanung)

H Lenzerheide: Evaluation und Sicherung Campingstandort kurzfristig Projektbezogene Nutzungsplanung Gemeinde

I Lain: Entwicklung Erweiterung Lain nach einem Gesamtkonzept mittelfristig Areal- / Quartierplanung Gemeinde

J Lain, Muldain, Zorten und Sporz: Erhalt historischer Dorfkerne (inkl. Stallscheunen) kurzfristig Gestaltungsplan, Baugesetz Gemeinde

K Alle Fraktionen: Reduktion der WMZ nach einheitlichen Kriterien kurzfristig Zonenplan Gemeinde

L Alle Fraktionen: Massnahmen zur Mobilisierung zentral gelegener Nutzungsreserven kurzfristig Zonenplan, Baugesetz Gemeinde

M Alle Fraktionen: Massnahmen zur optimalen baulichen Ausnützung an zentralen Lagen kurzfristig Zonenplan, Baugesetz Gemeinde sowie Möglichkeit zur quartierbezogenen Erhöhung des Nutzungsmasses

N Valbella / Lenzerheide: Ausbau und Gestaltung Langsamverkehrsverbindung kurzfristig Projektbezogen (Nutzungsplanung) Gemeinde

O Valbella / Lenzerheide: Erweiterung ÖV-Grundversorgung (Sartons, Crapera, Sporz) mittelfristig Verkehrskonzept / -planung Gemeinde

Für die grau hinterlegten Massnahmen besteht auf den folgenden Seiten ein detaillierter Beschrieb. kurzfristig = innert 1 - 5 Jahren; mittelfristig = 6 - 15 Jahre; langfristig = 16 – 25 Jahre.

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Massnahme A – Valbella: Entwicklung Gebiet Canols / Tgameltger

Ausgangslage

Canols - Grosse Nutzungsreserven, die heute in der Zone für öffentliche Anlagen ZöA (Canols) bzw. im übrigen Gemeindegebiet üG (Tga- meltger) liegen.

- Bebauungslücke in weitgehend überbautem

und erschlossenem Gebiet.

Tgameltger - Zentral gelegen, gut mit ÖV erschlossen, mit nahen Versorgungsmöglichkeiten.

Strategie

Canols - Entwicklungsgebiet / Überbauung unter Beibehalt des rückwärtigen Grünraums und des Spielplatzes.

- Zentrale Erschliessung und Parkierung je Teilgebiet, um hohe Nutzungsdichte zu er- möglichen. - Ziel einer Bebauung mit optimaler Ausnüt- Tgameltger zung und einem Mix von kleinen, mittleren und grossen Wohnungen.

- Priorisierung der Entwicklung gemäss effek- tivem Bedarf und Realisierbarkeit.

Massnahmen - Zuweisung zur Bauzone mit Konkretisierung der Zonenbestimmungen. - Festlegung Folgeplanung zur Regelung einer optimierten Bebauung und Erschliessung.

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Massnahme C – Lenzerheide: Gestaltung Dorfeingang (Verkehrsführung, Parkierung, Bebauung)

Strategie Abzweiger Sportzentrum - Einrichtung eines Kreisels beim Abzweiger zum Sportzentrum, Verlangsamung des Ver- kehrs. - Erstellung von bodensparenden, u.U. unter- irdischen Parkierungsanlagen beim Kreisel,

in Fussdistanz zum Dorfzentrum.

Abzweiger Voa Sporz - Aufwertung und Belebung des Dorfzentrums dank verkehrlicher Entlastung, einer gleich- zeitigen Strassenraumgestaltung und damit einer höheren Aufenthaltsqualität. - Ortsbauliche Markierung des Dorfeinganges Abzweiger Sportzentrum mit gut eingefügten Bauten im Bereich des

vorgesehenen Seniorenzentrums beidseits der Voa Principala.

- Neubauten für publikumsorientierte Nut- zungen (Erdgeschoss) und Wohnnutzung an zentraler, gut mit ÖV erschlossener Lage.

Abzweiger Voa Sporz Massnahmen

Ausgangslage - Durchführung eines Wettbewerbs für die ortsbauliche Gestaltung des Dorfeinganges - Verschiedene Planungsvorhaben im Bereich (Standort Kreisel bis Abzweiger Voa Sporz). des Dorfauftaktes (Seniorenzentrum, Erneu- erung Hotel Danis, Sportplatz-Anlagen, nati- - Erwirkung der Rodung eines kleinen Wald- onales Schneesportzentrum). stückes im Dienst der Innenentwicklung. - Schlechte Erkennbarkeit des Dorfauftakts. - Festlegung Folgeplanung zur Regelung einer qualitativ optimierten Bebauung von hoher - Hohe Verkehrsbelastung im Dorfzentrum Dichte und der Erschliessung (inkl. Parkie- entlang der Dorfachsen Voa Principala und rungsanlagen). Voa Sporz.

- Eingeschränkte Aufenthaltsqualität für Pas- santen entlang der Dorfachsen.

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Massnahme I – Lain: Entwicklung Erweiterung

Entwicklungsgebiet Lain - Gute ÖV-Erschliessung, mit nahen Grund- versorgungsmöglichkeiten.

Strategie

- Entwicklungsgebiet / Überbauung unter Be- rücksichtigung der Besonnung, der bisheri- gen Bebauung und unter Einhaltung einer

Zäsur zwischen historischer und neuer Be- bauung. - Schliessung der Baulücke oberhalb der Um-

fahrungsstrasse (Bauprojekt vorhanden).

Entwicklungsgebiet Lain - Bebauung unterhalb bzw. entlang der Um- fahrungsstrasse in einer Bautiefe, Erhalt des Spielplatzes im Grünraum.

- Zentrale Erschliessung und Parkierung, um eine Bebauung mit optimaler Ausnützung bzw. hoher Nutzungsdichte zu ermöglichen.

- Etappierung der Entwicklung gemäss effek- tiver Nachfrage.

Ausgangslage Massnahmen - Beträchtliche Nutzungsreserven, die in der - Zuweisung zur Bauzone mit Konkretisierung Wohngewerbezone, der Dorferweiterungs- der Zonenbestimmungen. zone, in der Zone für öffentliche Anlagen - Festlegung Folgeplanung zur Regelung einer ZöA (heute: Parkplätzen, Kinderspielplatz) optimierten Bebauung und Erschliessung. und in der Landwirtschaftszone liegen.

- Bebauungslücke oberhalb der Umfahrungs- strasse bzw. zwischen Umfahrungsstrasse und bereits überbautem Gebiet. Weitgehend erschlossen.

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Massnahme N – Valbella / Lenzerheide: Ausbau und Gestaltung Langsamverkehrsverbindung

Ausgangslage Langsamverkehrs-Verbindung - Ostufer Heidsee mit der direktesten Lang- samverkehrsverbindung zwischen Lenzer- heide und Valbella. - Wenig attraktive Streckenführung der Ver- bindung zwischen Kantonsstrasse und hart

gestaltetem Uferbereich. - Keine durchgehende Verbindung sowohl für Fussgänger wie für Velofahrer.

Strategie

Langsamverkehrs-Verbindung - Ziel einer attraktiv gestalteten Langsamver- kehrsverbindung Lenzerheide - Valbella. - Entflechtung Fuss- und Veloverkehr.

- Naturnahe Ufergestaltung mit attraktiven Aufenthaltsmöglichkeiten.

- Teilweise leichte Aufschüttung des Uferbe- reiches, teilweise leichte Verschiebung der Kantonsstrasse gegen Osten zur Verbreite-

rung des Korridors für Langsamverkehr.

Massnahmen - Machbarkeitsstudie zum Vorhaben (inkl. Kostenschätzung). - Wettbewerb (Einladungsverfahren) für Stre- ckenführung / Gestaltung der Verbindung. - Projektbezogene Anpassung der Nutzungs- planung.

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Bildnachweise / Datenquelle

Porträt (S. 4) Bundesamt für Kultur (1983): Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS)

Demografie (S. 5) Bundesamt für Statistik, BFS (2016): Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) BFS (1990): Eidgenössische Volkszählung 1990

Wirtschaft und Mobilität (S. 6) BFS (2011, 2015): Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) BFS (2000): Eidgenössische Volkszählung 2000 BFS (2014): Pendlermatrix (STATPOP, AHV, STATENT) ARE (2013): ÖV-Güteklassen 2013, Hauptsaison

Siedlung, soziale Infrastruktur und Amt für Immobilienbewertung, AIB (2016): Angabe Umbaujahr aus Mutationen der Gebäudenummer geschätzter Gebäude Versorgung (S. 7) BFS (2016): Gebäude- und Wohnungsstatistik BFS (2017): Leerwohnungszählung

Bauzonenreserven und Bedarf (S. 8) ARE (2018): Richtplananpassung in den Bereichen Raumordnungspolitik und Siedlung (KRIP-S), Gemeinde-Datenblatt

Grundlage Zeitschnitte (S. 9 - 14) Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1882 / 1938): Siegfriedkarte Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1965 / 1973 / 1979 / 1997 / 2008): Landeskarte 1 : 50 000

Grundlage Räumliche Analyse, Strategien Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (2018): Amtliche Vermessung Kanton Graubünden Bundesamt für Kultur (1983): Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS)

Luftbilder Amt für Raumentwicklung des Kantons Graubünden (ARE), © Comet Photoshopping GmbH / Dieter Enz

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