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Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Mitteilungen der POLLICHIA

Jahr/Year: 2006

Band/Volume: 92

Autor(en)/Author(s): Fuchs Hans-Joachim, Kaffenberger Björn

Artikel/Article: Umweltwahrnehmung hinsichtlich der klimaökologischen Gegebenheiten am /Pfalz 9-32 FID Biodiversitätsforschung

Mitteilungen der Pollichia Umweltwahrnehmung hinsichtlich der klimaökologischen Gegebenheiten am Donnersberg/Pfalz

Fuchs, Hans-Joachim Kaffenberger, Björn

2006

Digitalisiert durch die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt am Main im Rahmen des DFG-geförderten Projekts FID Biodiversitätsforschung (BIOfid)

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urn:nbn:de:hebis:30:4-127088 Bad Dürkheim 2006 Mitt . POLLICHIA 92 9 - 32 11 Abb .

ISSN 0341 - 9665

Hans - Joachim FUCHS & Björn KAFFENBERGER

Umweltwahrnehmung hinsichtlich der klimaökologischen Gegebenheiten am Donnersberg/Pfalz

Kurzfassung

FUCHS , H . - J . & KAFFENBERGER , B . ( 2006 ) : Umweltwahrnehmung hinsichtlich der klimaökologischen Gegebenheiten am Donnersberg/Pfalz .— Mitt . POLLICHIA , 92 : 9 - 32 , 11 Abb ., Bad Dürkheim Mit Hilfe einer Landnutzungskartierung hinsichtlich des Klimagunstindikators „ Obstanbau" konnten die bestehenden lokalklimatischen Unterschiede im Donnerbergsgebiet eindeutig visualisiert werden . Der Vergleich der erstellten Karten zeigte eine eindeutige Tendenz der Klimagunst in der Ostflankengemeinde , da sich dort flächenmäßig die meisten Streuobstwiesen befinden sowie der größte noch vorhandene „ Plantagenanbau" existiert . Die Westflanke ist von einer relativen Klimaungunst geprägt , was sich durch die überwiegende Anzahl an Wald - und Wiesenflächen ausdrückt . Der empirische Teil der Studie befasste sich mit dem Klimabewusstsein der Bewohner und ihrer Wahrnehmung . Die Quantifizierung in einer Querschnittsbefragung von Bewohnern aus sieben ausgewählten Gemeinden am Donnersberg bildete eine Neuerung , da die Wahrnehmung von Klimaphänomenen und/oder Wettererscheinungen bisher kaum untersucht wurde . Die persönlich¬ mündliche Befragung mittels Fragebogen wurde im Mai 2005 in den in unmittelbaren Einflussbereich des Donnersberges gelegenen Gemeinden Dannenfels , , Steinbach , , Falkenstein , Marienthal (Pfalz ) und durchgeführt . In der Auswertung wurden die Antworten von 210 Personen berücksichtigt . Ein für diese Studie entwickelter Klimawahrnehmungsindex soll das Klimabewusstsein der Gemeinden quantifizieren .

Abstract

FUCHS , H . - J . & KAFFENBERGER , B . ( 2006 ) : Umweltwahrnehmung hinsichtlich der klimaökologischen Gegebenheiten am Donnersberg/Pfalz . [Environmental perception with regard to climate - ecological circumstances at the Donnersberg/Palatinate ] .— Mitt . POLLICHIA , 92 : 9 - 32 , 11 Abb . , Bad Duerkheim The local climatic differences within the Donnersberg - region have been visualized by means of land - use - mapping using the climatic indicator „ fruit - growing " . A comparison of the maps demonstrated a strong tendency for more favourable climate at the eastern flank of the Donnersberg near Dannenfels , with the largest areas of orchards and even the larges still existing „fruit - plantation " . The western flank is characterized by relatively unfavourable climate , as evidenced by the dominance of forests and meadows . The empiric part of the study focussed on the climate consciousness and perception of the people living at the Donnersberg . Quantification of these parameters by interviewing inhabitants from seven selected villages around the Donnersberg is an innovation , because the individual perception of climate phenomena and/or weather has so far been largely neglected in scientific studies . In May 2005 we carried out personal - oral interviews with the aid of questionnaires in the villages Dannenfels , Jakobsweiler , Steinbach , Imsbach , Falkenstein , Marienthal (Pfalz ) and Ruppertsecken , all in the direct neighbourhood of the Donnersberg . Answers from 210 persons have subsequently been considered for our evaluation . A specially developed climate - perception - index is used to quantify the climate consciousness of the different villages .

Resume

FUCHS , H . - J . & KAFFENBERGER , B . ( 2006 ) : Umweltwahrnehmung hinsichtlich der klimaökologischen Gegebenheiten am Donnersberg/Pfalz . [Perception de Lenvironnement par rapport aux donnees ecolo - climatiques du Donnersberg / Palatinat ) ] .— Mitt . POLLICHIA , 92 : 9 - 32 , 11 Abb ., Bad Dürkheim 10 Fuchs & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

Les differences climatiques locales ont pu etre mises en evidence ä l ' aide d ' un cartogramme de Loccupation des sols oü la presence d ' arboriculture constitue un indice de climat favorable . La comparaison des cartes produites montre clairement que la communaute du flanc - est est favorisee climatiquement , on y trouve la plus vaste culture de vergers , ainsi que la plus grande plantation encore existante . Le flanc ouest est relativement defavorise climatiquement , ce qui se traduit essentiellement par la presence de prairies et de forets . La partie empirique de Letude est consacree ä la prise de conscience des habitants vis - ä - vis du climat et ä la maniere dont celui - ci est percu . Le fait de quantifier , ä Laide d ' un sondage effectue dans toutes les couches de la population de 7 communes selectionnees du Donnerberg , representait une nouveaute , la perception du climat et des phenomemes meteorologiques n ' ayant jusqu ä present fait Lobjet d ' aucune etude . Des entretiens personnels , reposant sur un questionnaire , ont ete menees dans les communes de Dannenfels , Jakobsweiler , Steinbach , Imsbach , Falkenstein , Marienthal ( Palatinat ) und Ruppertsecken , communes qui se trouvent dans le perimetre du Donnersberg . Les reponses de 210 personnes ont ete prises en consideration . Un index de „ perception du climat" , concue pour cette etude doit quantifier la „ conscience climatique " des habitants .

1 Einleitung Aufschluss über die regionale ( Klima - ) Wahrnehmung und das ( Klima - ) Bewusstsein der Donnersbergbewoh¬ Der Donnersberg nimmt orographisch als höchster ner geben soll . Berg der Pfalz ( 687 m ü . NN ) eine einzigartige Stel¬ lung ein ( Abb . 1 ) . Das Bergmassiv überragt sein Um¬ land um durchschnittlich 300 m und hat dadurch einen 2 Untersuchungsraum entscheidenden Einfluss auf das lokale Klima und das Wettergeschehen sowie auf den örtlichen Naturhaushalt Der Landkreis Donnersberg ( 645 km 2 ) ist ge¬ ( Fuchs & Werner 2002 ) . Es lassen sich dabei kli¬ prägt durch einen ländlichen Charakter mit 55 % maökologisch sehr markante Luv - und Lee - Effekte auf¬ Landwirtschafts - , 35 % Wald - und 10 % Siedlungs¬ zeigen , die insbesondere bei Westwindwetterlagen auf¬ fläche ( 79 . 300 Einwohner 2004 ) . Die Bevölkerungs¬ treten . Diese führen zu Stauwirkungen an der Westflan¬ dichte ist mit 123 Einwohner/km 2 als eher gering zu be¬ ke ( Luv ) und zu föhnartigen Auflockerungen an der Ost¬ zeichnen ( Deutschland : 231 EW/km 2 ) . Das für die Un¬ flanke ( Lee ) . Dadurch kann vor allem die Orographie als tersuchung relevante Areal beschränkt sich auf die Ge¬ ein wichtiger Klimafaktor angesehen werden . meinden und Ansiedlungen , die sich am Fuß des Don¬ Das Wetter mit seinen positiv als auch negativ emp¬ nersberges und somit in seinem Nahbereich befinden . fundenen Begleiterscheinungen ist ein zentraler Be¬ An der Ostflanke liegen die Gemeinden Dannenfels , standteil der alltäglichen Kommunikation , setzt jedoch Jakobsweiler und Steinbach sowie Marienthal , Falken¬ eine Wahrnehmung der atmosphärischen Zustände vor¬ stein und Imsbach an der Westflanke des Bergmassivs aus . Damit stellt sich zum einen die Frage , ob auch ( Abb . 2 ) . der Einfluss des Donnersberges auf seine Bewohner Weiterhin wurde Ruppertsecken in die Studie inte¬ ausstrahlt , d . h . ob und wie das lokale Klima und Wetter¬ griert , obwohl die Gemeinde nicht direkt am Fuß des geschehen im Bewusstsein der Menschen verankert ist . Donnersberges liegt . Ruppertsecken ist mit 498 m ü . NN Folgende Fragenkomplexe wurden in der Studie unter¬ das höchstgelegene Dorf der Pfalz und besitzt dadurch sucht : Gibt es individuelle Wahrnehmungsunterschiede eine herausragende orographische Stellung im Untersu¬ an den Flanken westlich und östlich des Donnersberges ? chungsgebiet . Dazu kommen noch die verstreut um den Haben landwirtschaftlich tätige Menschen eine andere Donnersberg liegenden Einzelhöfe/Weiler : Bastenhaus Klimawahrnehmung , da sie sich intensiv mit der Ma¬ ( im Norden ) , Fuchshof , Merzauerhof , Reiterhof , Wam¬ terie Klima , Witterung und Wetter beschäftigen ? Exi¬ bacherhof und Langheckerhof ( im Westen ) sowie der stieren lokale Bauerregeln und hat ihre Kenntnis einen Hahnweilerhof ( im Süden ) . Alle genannten Orte bilden Einfluss auf die individuelle Wahrnehmung ? Kommen einen Ring um den Donnersberg , der alle Flanken und allmähliche klimatische Veränderungen über die Jah¬ Himmelsrichtungen abdeckt . re im Bewusstsein der Menschen zur Geltung ? Zudem Dannenfels ( 2004 : 957 Einwohner ) liegt an der Ost¬ wird ein speziell für diese Studie entwickelter Klima¬ flanke des Donnersberges auf einer Höhe von 380 - 420 wahrnehmungsindex ( KWI ) zur Anwendung kommen m ü . NN und schmiegt sich mit einer Längenausdeh¬ und diejenige Gemeinde am Donnersberg herausfiltern , nung von etwa 1 , 5 km wie kein anderer Ort entlang deren Einwohner das meiste Klimabewusstsein besit¬ der Isohypsen an dessen Hang . Ein besonderes Charak¬ zen . Weiterhin wird untersucht , wie sich das Klima und teristikum des Erscheinungsbildes der Gemeinde Dan¬ die damit verbundene Gunst bzw . Ungunst im anthro - nenfels sind die sowohl innerhalb anzutreffenden als pogen veränderten Landschaftsbild widerspiegelt . Dies auch den Ort umgebenden Edelkastanienhaine , die auf¬ soll mittels einer Nutzungskartierung der näheren Sied¬ grund der bereits erläuterten Klimagunst prächtig gedei¬ lungsumgebung aufgezeigt und konkretisiert werden . hen . Die ursprünglich aus Kleinasien kommenden Es¬ Eine besondere Bedeutung kommt hierbei dem Obstan¬ skastanien ( Castanea sativa L . ) wachsen abgeschirmt bau zu , der als ein Indikator für Klimagunst gilt und durch den Donnersberg und somit vor Nord - , West - und FUCHS & KAFFENBERGER : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 11

Südwinden sowie allgemein vor extremen Witterungs¬ schließlich auch das lang ersehnte Prädikat eines aner¬ verhältnissen geschützt , hauptsächlich auf den E bis S kannten Luftkurortes . In diesem Zusammenhang muss exponierten Hängen in 300 - 400 m ü . NN . Ein wah¬ auch das Bastenhaus ( 440 m ü . NN ) genannt werden . rer Zeitzeuge und eine „ ehrwürdige Baumpersönlich¬ Es gehört administrativ zur Gemeinde Dannenfels , be¬ keit" ist der über 600 Jahre alte „ Dicke Keschtebaam" , findet sich aber nicht im Ortsbereich , sondern in Einzel¬ der im Ortskern steht und einen Umfang von fast 9 m hoflage etwa 2 km nordwestlich von Dannenfels . Haupt¬ hat . Er wird heute als die älteste Kastanie nördlich der grund für seine gesonderte Aufnahme in das Untersu¬ Alpen angesehen und ist das Wahrzeichen von Dannen¬ chungsgebiet ist jedoch die exponierte Lage am Nordfuß fels . Eigentlich ist die alte Edelkastanie mittlerweile ei¬ des Donnersberges , wo die Westwinde zwischen dem ne Baumruine , von der aber ein Ast jedes Jahr noch Bergmassiv und dem Streitwald wie durch einen Kanal austreibt und sogar Früchte trägt . „ Die Kastaniengärten gepresst werden . in Dannenfels können als überregional einmalig be¬ Jakobsweiler ( 2004 : 234 Einwohner ) liegt eben¬ zeichnet werden und sind Beweis für die klimaökolo¬ falls östlich am Fuße des Donnersberges auf einer Höhe gische Gunstlage im Lee des ( Donnersberges" FUCHS von 285 m ü . NN in ausgesprochener Talmuldenlage & Werner 2002 : S . 39 ) . Ein weiterer Klimazeiger und und entstand als Rodungskeil im Konfluenzgebiet zwei¬ ebenfalls auf die Gunstlage im Lee des Donnersberges er vom Donnersberg kommender Bäche , die gemein¬ zurückzuführen , sind die Obstbaumanlagen , die eng mit sam den Rosengartenbach bilden . Durch deren Ero¬ der Geschichte und Entwicklung von Dannenfels ver¬ sionsarbeit hat sich der Talboden im Laufe der Zeit knüpft sind . Am 16 . Januar 2004 erhielt Dannenfels entsprechend verbreitert , dass ausreichend Raum zur 12 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

Gründung einer Siedlung bestand . Der Ort ist umgeben auf der Höhe , am nördlichen Ortsausgang beträgt bis zu von schützenden Anhöhen , die im Ganzen betrachtet ei¬ 100 m . Administrativ gehören ebenfalls zu Falkenstein ne hügelige Wiesen - und Streuobstlandschaft bilden . In die Einzelhöfe Fuchshof sowie Merzauerhof im Nor¬ der Konfluenzzone befindet sich der Ortskern , von wo den und der Wambacherhof im Südwesten der Gemar¬ aus sich die Siedlungsfläche in Richtung der Seitentäler kungsfläche . entwickelt hat . Der Name Jakobsweiler geht auf den Imsbach ( 2004 : 1012 Einwohner ) liegt an den Weinheiligen Ziriacus oder auch Cyriakus zurück . Ihm südwestlichen Ausläufern des Donnersberges in 280 m war vor der Zeit der Dorfgründung an dieser Stelle ei¬ ü . NN und hat die höchste Einwohnerzahl von den Ge¬ ne Kapelle geweiht worden ( vgl . GÜMBEL 1993 ) . Dies meinden am Bergmassiv . Es handelt sich um ein ehe¬ gibt einen Hinweis auf den früher in mäßigem Umfang maliges Bergarbeiterdorf , das durch Erzvorkommen am betriebenen Weinanbau an den Talhängen der Gemein¬ Donnerberg lokale Berühmtheit erlangte . Der Lang - de , der wiederum die Klimagunst der Ostseite des Don¬ heckerhof , westlich von Imsbach , gehört administrativ nersberges ausnutzte . Nach dem letzten Krieg ist die zur Ortsgemeinde . Ebenfalls im Süden bzw . Südwesten Rebfläche bis heute aus Gründen der geringen Rentabi¬ des Donnersberges sind der Hahnweilerhof , östlich von lität zusammengeschrumpft . Ehemaliger kleinflächiger Imsbach , und der Reiterhof , westlich von Imsbach , ge¬ Weinbau existierte auch in Dannenfels in südlich expo¬ legen . Beide gehören allerdings verwaltungsmäßig zu nierten Hanglagen . Dies beweisen heute noch alte Par¬ den Ortsgemeinden Börrstadt bzw . , die zellennamen wie „ Im Wingert" oder „ Auf dem Win¬ außerhalb des untersuchungsrelevanten Raumes liegen . gertsberg " sowie alte Weinkeller , die in um 1900 erbau¬ Sie werden dennoch berücksichtigt , um den Gemein¬ ten Häusern noch vereinzelt zu finden sind ( vgl . Hanle denring um den Donnersberg zu komplettieren . 1960 ) . Ruppertsecken ( 2004 : 392 Einwohner ) liegt im Steinbach ( 2004 : 805 Einwohner ) liegt auf den son¬ Nordwesten des Donnersberges auf 498 m ü . NN und nigen Ausläufern des südöstlichen Donnersberges auf ist das höchstgelegene Dorf der Pfalz . Die , auf die ehe¬ einer Höhe von etwa 270 m ü . NN im Nahbereich des malige Burg Ruprechtseck zurückgehende , Ansiedlung dem Wildensteiner Tales , Spendeltales , Borntales , Hahnwei¬ befindet sich auf einer stattlichen Anhöhe zwischen lertales und Eischbachtales . Das Landschaftsbild der Donnersberg und dem Appeltal . Diese Erhebung , die näheren hügeligen Umgebung von Steinbach wird ge¬ sich aus dem Schlossberg und dem Großen Krallenberg prägt durch Ackerland und Wiesen sowie Streuobst , was ergibt , gehört noch zu den Ausläufern des Donners - ein Beleg für die ebenfalls klimatisch begünstigte Lage bergmassivs . Durch die erhöhte solitäre Lage ist bei ist . Die klimaökologischen Vorteile der Ostflanke bzw . entsprechender Witterung eine bemerkenswerte Weit¬ Südostflanke des Donnersberges werden somit auch hier sicht gegeben . in der Landwirtschaft genutzt . Marienthal ( 2004 : 332 Einwohner ) ist ein dörf¬ 3 Klima und Landnutzung lich geprägter Stadtteil der Stadt und liegt nordwestlich am Fuße des Donnersberges auf einer Der Donnersberg mit seiner orographischen Bar¬ Höhe von etwa 340 m ü . NN in ausgesprochener Tal¬ rierewirkung führt auf relativ kleinem Raum zur Aus¬ lage . Geomorphologisch liegt der Ortsteil ebenfalls in bildung unterschiedlich ausgeprägter Klimate . Generell einem Konfluenzgebiet mehrerer kleiner Fließgewässer . sind zwei klimatisch verschiedenartige Areale zu er¬ Die fluviale Erosion hat einen etwas breiteren Talboden kennen , das Klima im Westen , mit atlantischen Klima¬ geformt und diesen Standort zur Anlage einer Siedlung , merkmalen und das Klima im Osten , welches häufig die südlich durch den Schafberg begrenzt ist , begünstigt . kontinentalen Charakterzügen unterliegt . Der Lebens¬ Falkenstein ( 2004 : 224 Einwohner ) liegt an der , den raum und somit auch die landwirtschaftliche Nutzbar¬ extremen Witterungsverhältnissen ausgesetzten West¬ keit durch den Menschen wird hauptsächlich durch das seite des Donnersberges auf einer Höhe von 350 - Klima bestimmt , da sich für die edaphischen Fakto¬ 450 m ü . NN . Das Ortsbild wird von der gleichnamigen ren , wie Bodentyp , - art und - qualität , wegen des Ge¬ Burgruine sowie der Hauptstraße , welche die steilste steinsuntergrundes für das gesamte Donnersberggebiet ( 25 % ) Kreisstraße in Deutschland ist , dominiert . Der ein relativ homogenes Bild ergibt . Außerdem kann die Ortskörper erstreckt sich in N - S - Richtung an den Erhe¬ Güte der Bodenqualität jederzeit durch menschliches bungen Kirchberg und Bickberg entlang der Westflanke Zutun chemisch und physikalisch verbessert werden . des Donnersberges und liegt mitten im Talanfangstrich¬ Das Klima und das daraus bedingte Wetter kann jedoch ter des Falkensteiner Tales . Diese morphologische Be¬ nicht nach den spezifischen Anforderungen der Land¬ gebenheit sowie die Burgruine im Westen , die auf einem wirtschaft verändert werden . Die Pflanzenkultivierung dem Wet¬ Felsen ( 400 m ü . NN ) , einem freigelegten Seitenschlot muss sich auch weiterhin dem Klima und des Vulkanberges , mitten in dem Bergdorf thront , be¬ ter anpassen und nicht umgekehrt . Somit steht in der grenzen die Siedlungsfläche zur Seite hin . Der erstaunli¬ Landwirtschaft die anthropogene Nutzbarkeit des Kli¬ che Höhenunterschied zwischen den am südlichen Orts¬ mas im Vordergrund , was am Donnersberg zu der be¬ ausgang im Tal gelegenen Häusern und den Gebäuden kannten unterschiedlichen Ausgangssituationen führt ; FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 13 einer Gunstlage im Osten und einer Ungunstlage im lichen Landnutzungsareale geht auf die Standorttheorie Westen . Dieser generelle Unterschied wird im Unter¬ nach Thünen ( 1783 - 1850 ) zurück . Diese , aus der Wirt¬ suchungsgebiet sichtbar durch den begünstigten Anbau schaftsgeographie stammende Theorie der ThÜn ' sehen oder Nicht - Anbau bestimmter . Sonderkulturen Die Be¬ Ringe ( 19 . Jahrhundert ) beschreibt die hypothetische obachtung der natürlichen und kultivierten Pflanzenwelt Verteilung landwirtschaftlich produzierter Güter um gibt somit die Möglichkeit die klimatische Eigenart ei¬ einen Markt , der den jeweiligen Gemeinden entspre¬ ner Region zu beurteilen . In der durchgeführten Studie chen soll . Als räumlich korrekte Grundlage dieser Real - wurde der Obstbau als Indikator für die agrarwirtschaft - nutzungskartierung dient die amtliche Topographische liche Klimagunst bzw . - Ungunst gewählt . Karte mit einem Maßstab 1 : 25 .000 ( TK 25 ) . Von jeder Die letzte noch existierende Häufung von Obstanla¬ Gemeinde und Ansiedlung , die sich im Untersuchungs¬ gen befindet sich in der Gemeinde Dannenfels , für die gebiet befindet , wurde ein vergrößerter Kartenausschnitt es bereits aus dem Jahre 1750 erste Hinweise für den angefertigt , der dann als Arbeitsgrundlage zur Einzeich - Anbau der sog . Weinbirne , eine zur Herstellung von nung der jeweiligen Nutzungsarten fungierte . Es wurde Branntwein verwendete Birnenart , gibt , ( mündl . Mitt . dabei bewusst eine nur sehr geringe Anzahl an Nut¬ GÜMBEL 2006 ) . Es gibt noch zwei Betriebe am Ort , zungskategorien definiert , um eine Uberladung des Kar¬ die im plantagenartigen Obstbau tätig sind sowie noch tenbildes zu vermeiden und ein übersichtliches Ergebnis etwa 20 - 30 sog . Feierabendobstbauern , die den An¬ zu erhalten . bau in ihrer Freizeit betreiben ( mündl . Mitt . GÜMBEL Bei der Festlegung der Nutzungskategorien wur¬ 2006 ) . Uberwiegend werden Obstsorten wie Äpfel , Bir¬ de auf die Definitionen des Statistischen Landesamtes nen , Sauer - und Süßkirschen sowie Mirabellen ange¬ Rheinland - Pfalz zurückgegriffen , um eine spätere Ver¬ baut , vereinzelt auch Pflaumen , Pfirsiche und die beson¬ gleichbarkeit mit den amtlichen Daten zu gewährlei¬ ders wärmeliebenden Quitten und Aprikosen . Bis Mitte sten . Die Klassifizierung der Nutzungskategorien sieht des 20 . Jahrhunderts wurde fast der gesamte Anbau als die folgende Unterteilung in sechs ausgewählte Land¬ Hochstammobst betrieben und die bestandenen Flächen nutzungen vor : zusätzlich noch als Unterkultur , d .h . für Ackerland oder Wiesen , genutzt . Ab 1950 wurden jedoch aus Rationa¬ • Wald : Alle unbebauten Flächen , die mit Bäum¬ lisierungsgründen das Kernobst , wie Apfel und Birnen , en und Sträuchern bewachsen sind , welche keiner nur noch in Form von Niederstammanlagen angebaut , landwirtschaftlichen Nutzung unterliegen . Zu¬ ( mündl . Mitt . GÜMBEL 2006 ) Die Obstbaumbestände gehörig sind somit Flächen für Laubwald , Nadel¬ prägen das Landschaftsbild von Dannenfels in erhebli¬ wald , Mischwald sowie Gehölz , d .h . Flächen , die chem Maße . Mit vermehrter Süd - und Westausrichtung nur mit Sträuchern oder vereinzelten Bäumen be¬ der benachbarten Gemeinden werden die Obstbestände wachsen sind . immer kleiner . Die Abnahme des Obstanbaus wird durch die nachlassende Rentabilität begründet . Diese • Wiese : Alle unbebauten Flächen , die der Wiesen - richtet sich nach der Kosten - Nutzen - Rechnung , die in und Weidewirtschaft dienen . Zugehörig sind so¬ der Donnersberger Landwirtschaft erheblich durch die mit dauerhafte Grünlandflächen , d .h . alle Gras¬ unterschiedliche klimatische Ausstattung und deren für flächen , die gemäht oder beweidet werden . das Untersuchungsgebiet relevanten Auswirkungen be - • Acker : Alle unbebauten Flächen , die dem Acker¬ einflusst wird . „Die thermische Gunst , verbunden mit bau dienen . Zugehörig ist somit Ackerland , d .h . dem für Obstanbau günstigen Niederschlagsjahresgang Flächen , die zum feldmäßigen Anbau von Pflan¬ ( u . a . Minimum im September , wenig Gewitter mit Ha¬ zen genutzt werden . Überdies wird auch Brach¬ gel ) sowie das Fehlen von Spätfrösten ermöglichen die¬ land dazugezählt , d .h . Flächen , die der Landwirt¬ ses inselartige Anbaugebiet um Dannenfels " ( FUCHS schaft dienten , aber offensichtlich seit längerem & Werner 2002 : S . 39 ) . nicht mehr genutzt wurden und somit ohne Be¬ wuchs sind .

3 . 1 Vorgehensweise bei der • Garten : Alle unbebauten Flächen , die dem Gar¬ Landnutzungskartierung tenbau dienen . Zugehörig ist somit Gartenland , d .h . hausferne Gärten , Schrebergärten , Laubenko¬ Mit Hilfe einer umfangreichen obstbaulich - lonien sowie der landwirtschaftliche Erwerbsgar¬ landbaulichen Standortkartierung der ortnahen Gemar¬ tenbau . kungsflächen aller Gemeinden am Donnersberg wurde die Charakterisierung von Standorteigenschaften visua - • Obst : Alle unbebauten Flächen , die dem Obstbau lisiert und quantifiziert und damit eine unmittelbare Ver¬ dienen . Zugehörig sind somit Obstanbauflächen , gleichbarkeit der einzelnen Standorte ermöglicht . Die d .h . Flächen , die vorherrschend dem Extensiv - Einschränkung der zu kartierenden Flächen auf die sich und Intensivobstanbau dienen und mit Obstbäum¬ nur im unmittelbaren Nahbereich der Ortschaft befind¬ en oder - sträuchern bewachsen sind . 14 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

• Sonstiges : Alle sonstigen Flächen ( Siedlungs¬ kartierten Areals entspricht nur teilweise den Gemar¬ flächen , wie Gebäude - und Freiflächen , Betriebs¬ kungsgrenzen . Aus Gründen der Orientierung und um flächen , Erholungsflächen und Flächen anderer die Feldbegehung zu erleichtern , verlaufen die gewähl¬ Nutzung ) . Verkehrs - und Wasserflächen wurden ten Grenzen entlang von Wegen oder entsprechen einer nicht kartiert . gedachten Linie , die als Verbindung markanter Punk¬ te fungiert . Intensiv als auch extensiv bewirtschaftete Die Verteilung der Landnutzungen wurde bei der Obstanbauflächen verteilen sich über das gesamte kar¬ Feldbegehung des Untersuchungsgebietes visuell wahr¬ tierte Gebiet hinweg , wobei sich die Hauptanteile dieser genommen und dann in das Arbeitsblatt mit der zu¬ Mischbestände im unmittelbaren Nahbereich der Sied¬ gehörigen Farbe der Flächennutzung eingezeichnet . So lungsfläche konzentrieren . Der Spalierobstanbau befin¬ entstanden abgegrenzte zusammengehörige Einheiten , det sich überwiegend in den oberen Lagen der in SW- die für jede Gemeinde oder Ansiedlung ein charakteri¬ NE - Richtung verlaufenden Riedelflächen unterhalb der stisches Bild ergeben . Die Flächen wurden mit der Soft¬ Gebäudeflächen und zieht sich bis in die oberen Hang¬ ware Macromedia FreeHand MX © für Windows digi¬ mulden hinein . In diesen Bereichen kann eine Spätfrost¬ talisiert . Die folgende Ergebnispräsentation beschränkt gefährdung ausgeschlossen werden , da die abends und sich auf die Darstellung der ortnahen Gemarkungskar - nachts an den Hängen oder über Freiflächen entstehende tierung von Dannenfels östlich sowie von Falkenstein Kaltluft aufgrund ihrer , relativ zur warmen Luft , größe¬ westlich des Donnersberges , um dabei vor allem die ren Schwere tal - bzw . hangabwärts fließt . In den unteren klimatisch bedingten Landnutzungsunterschiede visuell Lagen im Bereich der Dannenfelsermühle und des Dörr¬ zu verdeutlichen . bachtales bilden sich erst quasistationäre Kaltluftseen durch den Stau der kühlen Luftmassen , die in der kal¬ ten Jahreszeit zu Frostgefahr führen und dadurch einen

3 . 2 Landnutzungskartierung von Dannenfels erheblichen Einfluss auf das Agrarpotenzial ausüben können . In diesen Tallagen sind keine Obstbauflächen Rund um den Ort Dannenfels sind große zusam¬ anzutreffen . menhängende Obst - , Ackerbau - und Wiesenflächen aus¬ Der Ackerbau ist ortsferner angesiedelt und reicht gewiesen ( Abb . 3 ) . Auffallend ist , dass die Agrarnut - sogar bis in die unteren Lagen . Die Flächen für Dauer¬ zung eher talwärts zu finden ist und die Waldflächen sich grünland durchbrechen die meist zusammenhängenden überwiegend an der Bergflanke konzentrieren . Obst - und Ackerbaugebiete . Wie kleine Mosaikstein - Dementsprechend umfasst die Realnutzungskartie - chen füllen Wiesenflächen die Lücken aus , treten je¬ rung die Vorhügelzone mit ihren Riedelflächen und doch auch großflächig auf . Kleine hausferne Gärten Hangmulden , die sich in östlicher und nordöstlicher sind ebenfalls zu erkennen . Die Gemarkung Dannenfels Richtung bis ins Tal des Dörrbaches ausbreiten und vor¬ besitzt nach den Angaben des Statistischen Landesam¬ wiegend landwirtschaftlich genutzt werden . Nach We¬ tes Rheinland - Pfalz etwa 1106 ha Waldfläche ( 70 % ) sten hin wird nur der Hangfuß des steil aufragenden und 379 ha Landwirtschaftsfläche ( 24 % ) . Die land¬ Donnersbergmassivs erfasst , da er durch ausgedehnte wirtschaftlich genutzte Fläche setzt sich zusammen Waldflächen gekennzeichnet ist . Die Abgrenzung des aus etwa 51 % Ackerland , 35 % Wiesen und 14 % FUCHS & KAFFENBERGER : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz L5

Obstanbauflächen im unmittelbaren Nahbereich des land , welches sich jedoch in ortferner Lage befindet und Siedlungskerns . Der hohe Anteil an Waldflächen er¬ somit nicht durch die Landnutzungskartierung erfasst streckt sich hauptsächlich auf dem Donnersbergmassiv, wurde . dessen Nordostteil ( mit Bergplateau und Königstuhl ) etwa Zweidrittel der Gemarkung einnimmt .

3 . 4 Vergleich der Landnutzung an der Ost - und Westflanke 3 . 3 Landnutzungskartierung von Falkenstein

Die Realnutzungskartierung von Falkenstein um - Die Dominanz der Obstanbauflächen insbesondere fasst den ortsnahen Bereich der westlich exponierten in Dannenfels macht die thermische Klimagunst auf Flanke des Donnersberges sowie den Talboden am der Ostseite des Donnersbergmassivs deutlich sicht¬ südlichen Ortsende . Die ausgewählten Grenzen des kar¬ bar . Auch die amtlichen Daten des Statistischen Lan¬ tierten Areals entsprechen nicht den Gemarkungsgren¬ desamtes Rheinland - Pfalz bestätigen die Prävalenz der zen und verlaufen hauptsächlich als gedachte Verbin¬ obstbaulichen Landnutzung in Dannenfels . Eine An¬ dungslinien markanter Punkte in der Flur . Auffallend baufläche von etwa 51 ha verleiht dem Luftkurort ein sind die Waldflächen , die sich hauptsächlich an den we¬ einzigartiges Ubergewicht im Vergleich zu allen ande¬ stexponierten Hängen des Donnersberges konzentrieren ren im Untersuchungsgebiet am Donnersberg liegen¬ und den Siedlungsbereich umschließen ( Abb . 4 ) . Die den Gemeinden . Die Landwirtschaftfläche zeichnet sich Wiesenflächen befinden sich südlich und nördlich der primär durch Ackerland ( 51 % ) , das eher ortsfern ge¬ Ortschaft in W und NW exponierter Hanglage . Flächen legen ist , aus , gefolgt von Wiesen - und Weideflächen für Obst - und Ackerbau sind nur punktuell vorhanden . ( 35 % ) und abschließend Obstanbau ( 14 % ) . Auf der Bei der kartierten Obstanbaufläche handelt es sich um Westseite des Donnersbergmassivs wird die thermische siedlungsnahen Gartenbau mit einzelnen Obstbäumen . Ungunst deutlich sichtbar an der Dominanz der Wiesen - Bei der sonst erfassten Flächensignatur für Garten han¬ und Weideflächen und der Tatsache , dass praktisch kein delt es sich vorwiegend um Hausgärten Obstanbau vorhanden ist . Die Kartierung der West¬ Die Waldflächen dominieren deutlich gegenüber den flankegemeinde Falkenstein weist als Realnutzung im landbaulichen Nutzungen . Nur ein kleiner Teil der ge¬ Bereich der Agrarwirtschaft überwiegend Wiesen aus . samten kartierten Fläche wird als Ackerland genutzt , Diese Vorherrschaft wird ebenfalls durch die amtli¬ was neben der klimatischen Ungunst auch durch die chen Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland - Morphologie bedingt ist . Laut Angaben des Statisti¬ Pfalz bestätigt . Die Gemarkungsfläche von Falkenstein schen Landesamtes Rheinland - Pfalz besitzt die Gemar¬ besteht aus 172 ha Wiesen - und Weideflächen . Die kung der Gemeinde Falkenstein etwa 433 ha Waldfläche Landwirtschaftfläche zeichnet sich somit primär durch ( 58 % ) und 257 ha Landwirtschaftsfläche ( 34 % ) . Die Wiesen - und Weideflächen aus ( 67 % ) und an zweiter landwirtschaftlich genutzte Fläche wiederum setzt sich Stelle folgt Ackerland ( 33 % ) . Obstanbau wurde laut zusammen aus etwa 67 % Wiesen und 33 % Acker¬ Statistik nicht registriert . 16 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

Vergleicht man nun Falkenstein im Westen und Dan¬ Raumwahrnehmung eine individualspezifische , subjek¬ nenfels im Osten auf der gleichen Höhenlage von durch¬ tive Welt erschaffen , die einer Vorstellung entspricht , schnittlich 400 m ü . NN , verdeutlicht sich der thermi¬ die sich durch menschlich individuelle Bedürfnisse , Er¬ sche Unterschied in extremer Weise . Sowohl die visuel¬ wartungen und Erfahrungen gebildet hat . Die objektive le Veranschaulichung der Kartierung als auch die amt¬ Realität wird aufgrund dieser Subjektivität lediglich ver¬ lichen Daten festigen die mikroklimatischen , vor allem zerrt und in Ausschnitten erfasst . Soziokulturelle Nor¬ thermischen Unterschiede der Donnersberger Flanken . men , Lebensziele und - zwänge sowie weitere mentale Neben den großräumig zusammenhängenden Obstan¬ Faktoren sind von entscheidender Bedeutung bei der Er¬ bauflächen in Dannenfels und dem Nichtvorkommen stellung der mental - maps durch kognitives Kartieren . derselben in Falkenstein , belegt auch die sonstige Land¬ Der Raum , der durch die im Untersuchungsge¬ nutzung die Witterungsvariationen . So dominiert der biet lebenden Menschen wahrgenommen wird , ist ih¬ Ackerbau an der Ostflanke sowohl in der absoluten re alltägliche Lebenswelt . Der relevante Aspekt der Flächengröße als auch in Relation zu den Wiesen - und wahrgenommenen Umwelt ist in diesem Zusammen¬ Weideflächen im Vergleich zur Westflanke . Umgekehrt hang die klimatische Ausstattung , inklusive ihrer spe¬ dominieren die Wiesen - und Weideflächen an der West¬ zifischen Phänomene sowie ihre Auswirkungen auf die flanke sowohl in der absoluten Flächengröße als auch in Landschaft und Landnutzung . Thema sind somit die Relation zum Ackerbau an der Ostflanke . möglichen Anomalien oder Gemeinsamkeiten von wis¬ Es paust sich ansatzweise eine Landnutzung ent¬ senschaftlichen und alltäglichen Klima - und Wettervor¬ sprechend der konzentrischen Untergliederung nach stellungen sowie die daraus folgernden Konsequenzen Thünen durch . Findet grundsätzlich Obstbau statt , so auf die Landschaft und ihre Nutzbarkeit . Die Bedeutung werden die Anbauflächen auch hauptsächlich ortnah des subjektiven Konstruktes von Klima wird verstärkt bewirtschaftet . Ackerbau wird in der Regel ortferner durch die Annahme , dass das Klima und seine Phäno¬ betrieben , ebenso die Wiesen - und Weidewirtschaft , mene schon immer im Interesse der Menschen liegen die jedoch zum Teil , aufgrund des geringen Vorkom¬ würden . Allein die Tatsache der alltäglichen gesell¬ mens anderer Agrarnutzungen , bis an die Siedlungs¬ schaftlichen Kommunikation über das Wetter mit seiner fläche reicht . Zusammenfassend ist festzustellen , dass gesamten Schwankungsbreite von normal bis extrem , die obstbaulich - landbauliche Standortkarierung die cha¬ führt zu dieser Annahme , ebenso wie das menschliche rakteristische Klimaausstattung , die sich hier lokal auf Phänomen der Wetterfühligkeit . Das Klima und seine sehr kleinem Raum unterscheidet , eindrucksvoll veran¬ Konsequenzen waren und sind Umweltdeterminanten , schaulicht . Überdies haben die flankierenden amtlichen die offenkundig auf den individuellen und gesellschaft¬ Daten des Statistischen Landesamtes Rheinland - Pfalz lichen Lebensstil Einfiuss hatten und noch immer ha¬ die Ergebnisse hinreichend verifiziert . ben . Das individuelle Wissen und diese individuellen Erkenntnisse bezüglich eines Raumes oder der hier the¬ menspezifisch definierten Umwelt werden mittels einer 4 Anthropogene Alltagswahrnehmung des Befragung präzisiert . Die befragten Menschen fungie¬ Klimas , der Witterung und des Wetters ren in diesem Kontext als lebendige Klimamessstatio¬ nen . Im nächsten Schritt dieser Studie wird das lokale Klimaphänomen am Donnerberg auch mittels einer ko¬ gnitiven Kartierung nachgewiesen . Als kognitives Kar¬ 4 . 1 Konzeption und Durchführung der tieren wird der geistige Prozess verstanden , „ mit dessen Befragung Hilfe wir uns mit der Umwelt auseinandersetzen und sie begreifen " ( Downs & Stea 1982 : S . 90 ) . Diese Die Elemente des Untersuchungskonzeptes wurden strukturierte Repräsentation wird als " mental - map " be¬ in einem Fragebogen mit insgesamt 40 Fragen reali¬ zeichnet und dient der Erkenntnis , „ wie Individuen ih¬ siert und in Pretests überprüft . Es wurden unterschied¬ re räumliche Umwelt subjektiv in ihrem Bewusstsein liche Frageformen verwendet : offene und geschlosse¬ abbilden" ( Werlen 2000 : S . 286 ) . Die subjektive ne Fragen mit unterschiedlichen Arten von Antwort¬ Wahrnehmung der räumlichen Umwelt ist aber eben¬ kategorien , wie Skalen oder Kategorien , die zum Teil falls abhängig von den bestehenden Umständen bei der die Möglichkeit von Mehrfachnennungen zuließen . Der Wahrnehmung und von den Eigenschaften der Umwelt Einstieg in die Befragung bestand aus der Frage nach selbst . Kevin Lynch ( 1960 ) bezeichnet dies als die Les¬ der individuellen Wohndauer der Testpersonen am Don¬ barkeit der Elemente der Umwelt , d .h . die Leichtigkeit , nersberg , die von entscheidender Bedeutung ist . Es galt mit der einzelne Ausprägungen eines Raumes erfasst , nämlich die Bedingung einer mindestens 30 -jährigen aufgenommen und verarbeitet werden können . Denn es Wohndauer im Untersuchungsgebiet als Voraussetzung , gilt : je besser die Lesbarkeit , desto leichter ist das ko¬ um die für die Befragung notwendige persönliche Kli¬ gnitive Kartieren . Zusammenfassend lässt sich also fest¬ maerfahrung zu besitzen . Zur Produktion haltbarer und halten , dass die perzeptiven und kognitiven Prozesse der aussagekräftiger Ergebnisse bei technischen Klimames - FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 17

Grundgesamtheit Stichprobe (willkürliche Auswahl )

10 % 13 % ■ Dannenfels 21 % ■ Dannenfels ■ Jakobsw eiler 10 % ■ Jakobsw eiler ei Steinbach 0 Steinbach ■ Imsbach ■ Imsbach 10 % □ Falkenstein □ Falkenstein B Marienthal B Marienthal □ Rjppertsecken 20 % 20 % □ Fäjppertsecken 18 %

N = 2 .798 N = 210

Abb . 5 : Prozentuale Verteilung der Grundgesamtheit und der Stichprobe im Untersuchungsgebiet . sungen werden ebenfalls Zeitreihen von mindestens 30 einer Stichprobe allgemeine Aussagen gefolgert wer¬ Jahren verwendet . den können . Als repräsentativ gilt eine Stichprobe dann , Weiterhin wurde eine Trichter - bzw . Filterfrage ein¬ wenn sie die Grundgesamtheit möglichst gut hinsicht¬ gebaut , die dann eine Befragung des danach folgenden lich der untersuchungsrelevanten Merkmale abbildet Themenblocks zuließ oder zu einer sog . Auskopplung ( vgl . Brosius & Koschel 2003 ) . Primär wichtig führte . Diese Art der Funktionsfrage sortiert somit alle für diese Untersuchung war nun die Frage , ob die in¬ Befragten aus , die keine Antwort auf die zu der The¬ terviewten Personen mindestens 30 Jahre im Untersu¬ matik gestellten nachfolgenden Fragen geben können , chungsgebiet wohnten . So lange dieses Kriterium erfüllt ( vgl . Brosius & Koschel 2003 ) . Die Auskopplung war, konnte eine gewisse Repräsentativität angenom¬ bewirkte , dass die Fragen übersprungen wurden , wenn men werden . Eine Uberprüfung der Repräsentativität mit einer Vorgabe - in diesem Zusammenhang der Be¬ nach der Befragung durch den Vergleich der Stichpro¬ sitz und die Kultivierung von landwirtschaftlichen Nutz¬ be hinsichtlich der qualifizierten Einwohner ( älter als flächen - festgestellt wurde , dass der zu interviewen¬ 30 Jahre ) mit der Gemeindestatistik bestätigte , dass die de Einheimische nicht sinnvoll antworten kann und so¬ Stichprobe in etwa ein verkleinertes strukturgleiches mit zur Gruppe der Laien gehörte . Gab die Testperson Abbild der Grundgesamtheit darstellte ( Abb . 5 ) . Die den Besitz und die Kultivierung von Flächen zur land¬ persönlich - mündliche Befragung fand im Zeitraum von wirtschaftlichen Nutzung an , so wurde sie der Gruppe 16 . bis 20 . Mai 2005 statt . Um eine rege Teilnahme der Experten zugerechnet . Diesem sachkundigen Perso¬ der einheimischen Bevölkerung zu forcieren , wurde die nenkreis wurde unterstellt , die Fragen des zweiten The¬ Umfrage in der Lokalpresse angekündigt . Zudem ge¬ menblocks , der die klimatischen und agrarwirtschaft - lang auch eine annähernd gleiche Verteilung : etwa eine lichen Anbaubedingungen behandelte , beantworten zu Hälfte ( 49 , 5 % ) der Befragten stammte aus Ostflanken¬ können . In diesem Teil wurde auch der als Klimazeiger gemeinden , die andere Hälfte ( 50 ,5 % ) aus Gemeinden definierte Obstanbau diskutiert . Die letzten themenbe¬ von der Westseite . Es wurden insgesamt 220 Personen zogenen Fragen , die wieder von allen an der Umfrage befragt . teilnehmenden Einheimischen beantwortet werden soll¬ Die Antworten in den Fragebögen wurden anhand ten , folgten im dritten Teil des Fragebogens . Gegen¬ eines Codeplans manuell in eine zuvor erstellte Daten¬ stand dieses Themenblocks waren Kriterien des Klima - maske eingegeben . Die Eingabe sowie die spätere Aus¬ bewusstseins , wie bspw . der Klimadeterminismus sowie wertung der Daten erfolgte mit der Software SPSS © Aspekte der Klimaverschlechterung bzw . des Klima¬ für Windows und Microsoft Excel © . Auf diese Weise wandels . Die Fragen waren überwiegend offen formu¬ wurde eine Rohdatenmatrix erstellt , die aus 220 Fällen liert und forschten auch nach lokalen Bauernregeln . Der besteht ( Zeilen ) und die Antworten in ca . 107 Variablen letzte Teil beschäftigte sich mit den soziodemographi - ( Spalten ) enthält . Die Variablen besitzen unterschiedli¬ schen Angaben : auf das Geschlecht der Testpersonen , ches Skalenniveau : hauptsächlich sind sie nominal - und das Alter , den Familienstand , den höchsten Bildungsab - ordinalskaliert , zum Teil haben sie metrisches Niveau . schluss und die derzeitige berufliche Stellung . Für die berichteten Klimaerfahrungen , die mittels offe¬ Die Stichprobe muss repräsentativ für die Grund¬ ner Fragen eruiert werden sollten , wurde ein Kategori¬ gesamtheit sein , damit aus Untersuchungsergebnissen ensystem mit zugehörigen Codes entworfen und in den 18 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

Alter Altersklassen 20 60

50

40 44 10 30

20 22 m 19 15 0 10 30 36 41 46 51 56 61 66 71 76 81 87 0 / <£

Alter in Jahren 4 ? % ^ ^ % N = 209 *

"Die Differenz 2ur Gesamtstichprobe entspricht der Ai2ahl 'Xun/kÄ'. N = 210

Abb . 6 : Altersaufbau der Gesamtstichprobe nach Alter in Jahren und nach Altersklassen .

Codeplan integriert . Die Erfassung der Daten und die Die Variable Alter wurde in einer zusätzlichen Va¬ Auswertung der Ergebnisse wurde auf Gemeindeebene riablen in vier Altersklassen zusammengefasst . Die durchgeführt , um eine bessere Ubersicht zu gewährlei¬ Breite der Klassen richtet sich nach der Einteilung des sten . Deshalb wurden die Einzelhöfe ihren jeweiligen Statistischen Landesamtes von Rheinland - Pfalz . Etwa administrativen Gemeinden zugeordnet . Vor der eigent¬ 22 % der Befragten gehören der Klasse der 30 - bis 49 - lichen Auswertung mit den Programmen SPSS und Ex¬ Jährigen an , 15 % der Befragten sind 50 bis 59 Jahre cel wurden die Daten im erstellten Datensatz bereinigt . alt . Insgesamt 44 % stammen aus der Klasse der 60 - Durch optische Kontrolle der Rohdatenmatrix wurden bis 74 - Jährigen , in der auch der Mittelwert zu finden fehlerhafte Datensätze und solche mit zu vielen fehlen¬ ist , und 19 % sind 75 Jahre alt und älter . In allen Al¬ den Antworten eliminiert . Auf diese Weise verringerte tersklassen sind die Männer anteilsmäßig stärker vertre¬ sich die Anzahl verwertbarer Fragebögen von 220 auf ten als die Frauen . Zur besseren Beurteilung wurde eine 210 . Auch in dieser Auswahl sind noch Fragebögen mit Gegenüberstellung der Gesamtstichprobe und der Ge¬ einzelnen fehlenden Werten enthalten . samtbevölkerung des Donnersbergkreises ( Quelle : Sta¬ tistisches Landesamt RLP, 2004 ) durchgeführt . Da in der Grundgesamtheit für die Befragung keine unter 30 - 4 . 2 Analysekonzept und Jährigen enthalten waren , wurden zum Vergleich mit Stichprobenbeschreibung amtlichen Daten zur Bevölkerung die entsprechenden Jahrgänge aus der Berechnung herausgenommen . Sämt¬ Insgesamt gingen Antworten von 210 verschiedenen liche hier vorgestellten Vergleiche beziehen sich daher Personen in die Auswertung mit ein ( Abb . 6 ) . Anhand auf die Bevölkerung ab 30 Jahren . Das Ergebnis zeigt , der Stichprobenquote zeigt sich , dass die Bereitschaft dass sich die Stichprobe im Vergleich zur Bevölkerung zur Teilnahme an der Befragung in den Gemeinden un¬ der über 29 - Jährigen etwas nach oben verschoben und . In terschiedlich hoch war der Stichprobe enthalten sind überaltert darstellt . Das Fazit lautet , dass sich der Anteil 89 Frauen ( 42 ,4 % ) und 121 Männer ( 57 , 6 % ) . Die Vor¬ von Frauen und Männern der Gesamtstichprobe in den aussetzung , den Einfluss von Geschlecht auf die Wahr¬ Teilstichproben etwa ähnlich abbilden . Die Teilstichpro¬ nehmung von Klima und Umwelt zu untersuchen , ist ben sind also vom Altersaufbau her gut vergleichbar . damit nicht erfüllt . Im Mittel gaben die Befragten zum Zeitpunkt der Befragung ein Alter von 61 , 3 Jahren an . Über den Volks - bzw . Hauptschulabschluss Die Darstellung des Altersaufbaus zeigt , dass sich in verfügen mit 51 % mehr als die Hälfte der Befragten . der Stichprobe sowohl ältere als auch jüngere Befragte Etwas mehr als ein Zehntel ( 12 % ) hat den Realschulab - befanden . Der oder die jüngste Befragte war zum Zeit¬ schluss erreicht , und etwas mehr als ein Fünftel ( 21 % ) punkt der Befragung 30 Jahre alt , was dem von der Un¬ hat eine Fachschule besucht . Die Zugangsberechtigung tersuchung geforderten Mindestalter entspricht , der oder für die Universität haben sich mit dem Abitur ledig¬ die Alteste war 87 Jahre alt . lich 2 ,4 % erworben , jedoch kann etwas mehr als ein FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 19

Zehntel ( 13 % ) der Befragten einen Hoch - bzw . Mei - biet . Aus diesen Gründen sind auch alle zugezogenen sterschulabschluss vorweisen . 51 % der Befragten wa¬ Testpersonen für diese Studie qualifiziert , sie erfüllen ren Rentner , 8 % sind derzeit als Arbeiter und 13 % die Bedingung der Mindestwohndauer von 30 Jahren als Angestellte tätig . Gut 8 % der Befragten bezeichnen im Untersuchungsgebiet und sie besitzen die damit ver¬ sich als Selbstständige und 33 % sind Staats - oder Lan¬ bundene lokale Klimaerfahrung . desbeamte . 13 % aller Befragten gaben auf die Frage nach der beruflichen Stellung derzeit Hausmann/ - frau an , d .h . heißt jeder bzw . jede Zehnte der Gesamtstich¬ 4 . 3 Ergebnisse der Befragung probe widmet sich häuslichen Aufgaben . In der Ausbil¬ Die Ergebnisdarstellung orientiert sich an dung als Student befindet sich 1 % der Befragten ; 2 % den bezeichnen sich als erwerbslos . Die jeweils fehlenden Bausteinen des Untersuchungskonzepts , wobei die Stichprobe auf die Antworten könnten der Frageform geschuldet sein , in Wahrnehmungsunterschiede und - der nach dem Alter , dem höchsten Bildungsabschluss gemeinsamkeiten von entsprechenden Untersuchungs¬ gruppen analysiert wird . Zudem und der aktuellen beruflichen Stellung gefragt wurde . wird das Klimabe - wusstsein Deutlich festzustellen ist , dass der Anteil der Rentner in der befragten Gemeinden am Donnersberg auf die Kriterien nach Storch und Stehr ( 2002 ) der Stichprobe überwiegt , weshalb man daher von einer hin analysiert und mit Hilfe des relativ hohen persönlichen Klimaerfahrung ausgehen KWI versucht , in eine kann . konstruierte Hierarchie einzuordnen . Im Rahmen die¬ ses Aufsatzes werden die Ergebnisse der Im Mittel wohnten die Befragten zum Zeitpunkt der umfangreichen Studie stark zusammengefasst . Befragung bereits etwa 53 ,7 Jahre im Untersuchungs¬ In Bezug auf das Klimabewusstsein entspricht die gebiet . In der Stichprobe befinden sowohl Testpersonen Wahrnehmung dem Verständnis mit der geforderten Mindestwohndauer von 30 Jahren eines Individuums in Bezug auf den Charakter und als auch solche die eine sehr große lokale Klimaerfah¬ die Bedeutung von Wetter¬ und Klimazeichen für sich selbst und/oder für die Ge¬ rung von bis zu 85 Jahren aufweisen . Ein weiteres Kri¬ meinschaft . Die Wahrnehmung kann Vorstellungen über terium der lokalen Klimaerfahrung ist der Umstand , ob Eintrittsgeschwindigkeit , Reichweite , Intensität , eine Testperson in der untersuchten Gemeinde am Don¬ Dauer , Häufigkeit und Abstände des Auftretens , ursächliche nersberg aufgewachsen ist , aus einer anderen am Don¬ Mechanismen und Vorhersagbarkeit des nersberg liegenden Gemeinde kommt oder sogar von Klimaereig¬ nisses sowie über mögliche dazugehörige Maßnah¬ auswärts zugezogen ist . Etwa zwei Drittel ( 65 , 7 % ) der men einschließen , natürlich in Abhängigkeit der die Befragten sind in der Gemeinde , für die sie stellvertre¬ Wahrnehmung bestimmenden Faktoren . Die Untersu¬ tend befragt wurden , auch aufgewachsen . Daher kann chungsgruppen ergeben sich durch Faktoren , welche man diesen Testpersonen sehr hohe lokale Klimaerfah - die Umweltwahrnehmung bzw . Klimabewusstsein be¬ rung unterstellen . Das Drittel ( 34 , 3 % ) der Zugezoge¬ einflussen können . Basierend auf den Auswertungen nen unterteilt sich nochmals in die Testpersonen , die aus der Fragebögen für das gesamte einer anderen Gemeinde , die sich im Untersuchungs¬ Untersuchungsgebiet wurden Faktoren , welche die Wahrnehmung bestimmen gebiet befindet , kommen , jetzt aber in der Gemeinde können , definiert und anschließend auf ihren Einfluss wohnen , für die sie befragt wurden , und die Testperso¬ untersucht . Für jeden Faktor erfolgt nun eine isolierte nen , die von außerhalb des Untersuchungsgebietes zu¬ Analyse , um einen eventuellen Einfluss auf die indivi¬ gezogen sind . Weniger als die Hälfte ( 41 , 7 % ) aller Zu¬ duelle Wahrnehmung zu bestätigen oder zu verwerfen . gezogenen stammen aus dem Untersuchungsgebiet und sind somit am Donnersberg aufgewachsen . Die übrigen 58 , 3 % sind von auswärts in das Donnersberggebiet ge¬ 4 . 3 . 1 Einflussfaktor : Wohnlage der zogen . Gemeinden zum Donnersberg Somit können etwa 80 % aller Befragten das Un¬ tersuchungsgebiet als ihre Heimat bezeichnen , für le¬ Die Ostflanke und Westflanke des Donnersberges diglich 20 % ist es ihre Wahlheimat . Die von auswärts unterscheiden sich deutlich in ihrer klimatischen Aus¬ zugezogenen Befragten hatten zum Zeitpunkt der Be¬ stattung . So müsste theoretisch auch das Abbild der fragung durchschnittlich ein Alter von 66 , 1 Jahren und Realität in den Wahrnehmungen der Ost - und der West¬ wohnten im Mittel bereits 43 , 6 Jahre am Donnersberg . bevölkerung voneinander abweichen . Zur Untersuchung Diese Gruppe von Testpersonen wohnt durchschnittlich dieser Hypothese werden die sieben um den Donners¬ zehn Jahre kürzer im Untersuchungsgebiet , ist jedoch berg positionierten Gemeinden , in denen die Befragung im Mittel etwa fünf Jahre älter als die Gruppe der gebo¬ durchgeführt wurde , in zwei Gruppen unterteilt . In der renen Donnersberger . Knapp zwei Drittel ( 61 , 9 % ) aller ersten Gruppe werden die Ortschaften westlich ( West¬ Befragten , die von außerhalb an den Donnersberg gezo¬ flanke ) , in der zweiten die Ortschaften östlich ( Ostflan¬ gen sind , befinden sich in der Altersklasse zwischen 60 ke ) des Donnersberges zusammengefasst . Somit ist eine und 74 Jahren und ebenfalls fast zwei Drittel ( 64 , 3 % ) Gegenüberstellung der klimatischen Hauptunterschie¬ wohnen bereits 30 bis 49 Jahre im Untersuchungsge¬ de zwischen Ost und West in der Wahrnehmung der 20 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

Auswirkung der Windrichtung 60

50

ersg- C 40 £Z <1> O) 30

» C < Ii i | Ostflanke \ X % % % \ % % \ \ \ \ \ ^ ^% ö V % \ > ^Qi ^ <\ , -4 «%. ^ -a> '

N = 159

Abb . 7 : Wahrnehmung markanter Auswirkungen der Windrichtung auf das Wetter am Donnersberg an der West - und Ostflanke .

Bevölkerung möglich . Überdies werden einzelne Varia¬ mosphärische Vorgänge ; hierunter fallen Er¬ blen auf Gemeindeebene aufgeschlüsselt , um spezifi¬ klärungen des Transports von Luftmassen und sche Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zu erkennen , ihres individuellen Charakters ( feucht/trocken , die auf die individuellen Expositionen der Ortschaf¬ warm/kalt ) aus verschiedenen Richtungen und ten zum Donnersberg zurückzuführen sind . Der Anteil Ursprungsgebieten , wobei eine Dominanz der der Befragten nach Wohnlage ist nahezu gleich verteilt , Westwinde immer betont wurde . da 106 Testpersonen ( 50 , 5 % ) an der Westflanke und • Hervorhebung der Unterschiede zwischen Luft¬ 104 Testpersonen ( 49 , 5 % ) an der Ostflanke leben . Der Anteil der Befragten nach Gemeinden entspricht in et¬ massen aus Richtung Westen oder Osten mit lo¬ wa der Verteilung der Grundgesamtheit . Somit ist ein kalem Bezug . Vergleich der Gruppen hinsichtlich der Wohnlage zum • Nennung lokaler Windsysteme , die für die Fri¬ Donnersberg ohne Einschränkung möglich . schluftzufuhr Sorge tragen . Die Suche nach Wahrnehmungsunterschieden oder - gemeinsamkeiten hinsichtlich der Wohnlage zum Don¬ • Donnersberg = Wetterberg , d . h . das Bergmassiv nersberg wird anhand der Frage zum Einfluss der Wind¬ hat einen großen Einfluss auf das Wetter hinsicht¬ richtung und der Wo - Fragen in Bezug auf Schnee¬ lich der Windrichtung , da sich Luftmassen sowohl aus Westen als auch aus Osten stauen können . fall durchgeführt . Hinsichtlich der Gemeinden wird die mittlere sowie modale Nebelhäufigkeit herangezogen . • Sonstiges : Hierunter fallen Angaben , die nur ein¬ Die Windrichtung hat sowohl makro - als auch mikro¬ klimatisch einen entscheidenden Einfluss auf das Wet¬ mal genannt wurden und keiner der bisher auf¬ geführten Kategorien zugeteilt werden konnten . ter . Dieser Meinung waren auch etwa 76 % der Be¬ fragten , die angaben , dass die Richtung aus welcher der Mit Hilfe einer Häufigkeitsverteilung , die nach Wind kommt , markante Auswirkungen auf das Wetter Wohnlage ( West/Ost ) gruppiert ist , werden erste Unter¬ am Donnersberg hat . Die von den Befragten genannten schiede sichtbar ( Abb . 7 ) . Das Hauptaugenmerk soll¬ Auswirkungen wurden klassifiziert und retrospektiv in te dabei auf die Kategorien globales Verständnis und folgenden Kategorien zusammengefasst : Wetter ( Donners - ) berg gelegt werden , da diese einer¬ seits hinsichtlich des gesamten • Die Windrichtung ist verantwortlich für Stürme Untersuchungsgebietes die meisten Nennungen besitzen , und regelt den Regen . aber auch andererseits hinsichtlich der Unterscheidung der Befragten in West • Globales Verständnis der Befragten für at¬ und Ost die größten Unterschiede aufweisen . Fuchs & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 21

Etwa ein Drittel ( 35 , 1 % ) der Befragten an der der örtlichen Verteilung des ersten und am meisten ge¬ Ostflanke nannten die Wetterwirksamkeit des Gebirgs - fallenen Schnees sowie des Schnees , der am längsten stocks , hingegen erwähnten lediglich etwa ein Achtel liegen bleibt eindeutig festzustellen . Insgesamt wird der ( 12 , 2 % ) der Befragten an der Westflanke diesen Aspekt . nördliche Bereich im Donnersberggebiet sowohl an der Ein möglicher Grund könnte sein , dass die Bewohner West - als auch an der Ostflanke am häufigsten genannt . im Osten mehr von diesem Umstand profitieren und den Der markante Unterschied der Umweltwahrnehmung Einfluss des Donnersberges intensiver wahrnehmen . Im zwischen West - und Ostflanke ist allerdings bei einer Westen konnte bei mehr als der Hälfte ( 54 ,9 % ) der Nen¬ näheren Betrachtung der kombinierten Himmelrichtun¬ nungen ein globales Verständnis hinsichtlich der Wind¬ gen NW und NE erkennbar . So dominiert in den Aus¬ richtung festgestellt werden , , was auch bei 29 9 % im sagen der Befragten an der Westflanke bei den drei Wo - Osten der war . Fall Aussagen beider Befragungsgruppen Fragen bzgl . Schneefall der nordwestliche Teil ( 48 ,9 % waren u . a . : „ Wind aus Westen bringt feuchte Luft" oder erster Schnee ; 37 , 2 % am längsten Schnee ; 43 , 2 % am „ Wind aus „ Osten ist trocken" oder Nordwind ist kalt" . meisten Schnee ) im unmittelbaren Nahbereich des Don¬ Insgesamt ist festzuhalten , dass alle Kategorien sowohl nersberges . An der Ostflanke hingegen , überwiegt in von den West - als auch den Ostbefragten genannt wur¬ den Antworten der nordöstliche Bereich des Untersu¬ den . Die Auswirkungen der Windrichtung wurden aller¬ chungsgebietes ( 53 , 6 % ; 42 , 5 % ; 50 ,7 % ) . Diese signi¬ dings nach der persönlichen Erfahrung unterschiedlich fikante Abweichung der lokalen Umweltwahrnehmung gewichtet . dient als Erklärungsansatz und ist m . E . eindeutig auf Um nun im Bewusstsein der Testpersonen erwar¬ die Wohnlage zum Donnersberg zurückzuführen . tungsgemäß die tatsächliche Dominanz der Westwin¬ Im Hinblick auf die letzte Wettererscheinung , wel¬ de festzustellen , wurde nach der Hauptwindrichtung che die Wohnlage als relevanten Einflussfaktor auf die gefragt . Ein eindeutiges Votum : weit über die Hälf¬ Perzeption diskutieren bzw . verifizieren soll , wird die te ( 61 , 3 % Westflanke vs . 58 , 6 % Ostflanke ) der Be¬ mittlere und modale Nebelhäufigkeit in den Gemeinden fragten erkannten , unter welchem Einfluss das gesam¬ nach Jahreszeiten analysiert . Mittels einer fünfstufigen te Untersuchungsgebiet überwiegend liegt , egal an wel¬ Skala von 1 ( gar nicht ) bis 5 ( sehr häufig ) sollte die cher Flanke die Testperson lebt . Werden alle Westwinde Häufigkeit des Auftretens von Nebel im Verlauf der vier ( aus NW- , W- und SW- Richtung ) aufsummiert ( 78 , 6 % Jahreszeiten beurteilt werden ( Abb . 8 ) . vs 71 , Westflanke . 2 % Ostflanke ) , paust sich durch , Bei genauerer Betrachtung des Modus „ O" bzw . dass diese an der Westflanke etwas mehr auf die Wahr¬ Modalwert ( hier : häufigster genannter Wert ) wird in al¬ nehmung der Befragten wirken . Das gleiche gilt um¬ len Gemeinden am Donnersberg der Wert 2 für die Ne¬ gekehrt für die aufsummierten Ostwinde ( aus NE - , E - belhäufigkeit im Frühjahr und der Wert 1 für die Ne¬ und SE - ) , Richtung die im Vergleich nach Wohnlage im belhäufigkeit im Sommer am häufigsten genannt . Auch Osten ( 19 ,4 % Ostflanke vs . 11 , 8 % Westflanke ) ge¬ die Mittelwerte „ 0 " ( hier : Durchschnitt der genannten genüber dem Westen überwiegen . Dieser Unterschied Werte ) der jeweiligen Gemeinde zeigen wenig Abwei¬ ist auch bei der Kumulierung der Nord - und Südwinde chung . Im Frühjahr heben sich lediglich Falkenstein mit erkennbar . So werden westlich des Donnersberges die 2 , 6 als höchsten und Jakobsweiler mit 1 , 9 als niedrig¬ Südwinde ( aus SW- , S - und SE - Richtung ) mit 21 , 6 % sten Mittelwert von den übrigen Ortschaften ab . Dem¬ gegenüber den Nordwinden ( aus NW- , N - und NE - nach ist Nebel in Jakobsweiler im Frühjahr " eher sel¬ Richtung ) mit 5 ,4 % weitaus häufiger genannt als östlich ten " anzutreffen , wohingegen er in Falkenstein schon des Donnersberges , wo die Nordwinde mit 17 , 1 % ge¬ " hin und wieder " auftritt . Im Sommer neigt ebenfalls genüber den Südwinden mit 11 ,4 % überwiegen . Falkenstein ( 0 = 1 , 7 ) im Gegensatz zu den anderen Ge¬ Die Wohnlage am Donnersberg ist demnach hin¬ meinden zu einer mittleren Nebelhäufigkeit von " sel¬ sichtlich der Windrichtung , sowohl bezüglich ihrer mar¬ ten " . Der niedrigste Mittelwert ( 0 = 1 , 3 ) , der in Stein¬ kanten Auswirkungen als auch der Hauptwindrichtung , bach und Marienthal ermittelt wurde , bedeutet hier eine ein bedeutender Einflussfaktor für die Umweltwahr¬ Nebelhäufigkeit von " eher gar nicht " . nehmung der Testpersonen . Insgesamt dominieren die Markanter und weitaus interessanter ist jedoch der Westwinde , was die Befragten auch durch ihr über¬ Vergleich der mittleren und modalen Nebelhäufigkeit wiegend globales Verständnis der allgemeinen Zirku¬ im Herbst und im Winter in den einzelnen Gemein¬ lationsprozesse in der Atmosphäre , projiziert auf den den . Dannenfels , Steinbach und Imsbach nannten am Untersuchungsraum westlich und östlich des Bergmas¬ häufigsten ein Nebelvorkommen von " hin und wie¬ sivs erkannten . Trotzdem zeigten einzelne lokale Un¬ der " ( O = 3 ) , Marienthal und Ruppertsecken von terschiede , dass die Wohnlage Auswirkungen auf die " häufig " ( O = 4 ) . Interessanterweise haben jedoch Dan¬ Windwahrnehmung haben kann . nenfels und Imsbach mit 3 , 7 einen höheren Mittelwert Einen weiteren Unterschied in der Wahrnehmung als Ruppertsecken ( 0 = 3 ,6 ) und Marienthal ( 0 = 3 , 1 ) , des Raums soll mit Hilfe eines Vergleichs der Verteilung obwohl die entsprechenden Modi ein anderes Bild be¬ des Schnellfalls gefunden werden . schreiben . Ein Unterschied ist hinsichtlich der Wahrnehmung Den bemerkenswertesten Gegensatz weisen jedoch 22 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

Nebelhäufigkeit Nebelhäufigkeit

|...Frühjahr j...Frühjahr Donnersberg ■ 2,4 Donnersberg = 2

|| ...Sommer H -..Sommer Donnersberg = 1,4 Donnersberg ■ 1

| j...Herbst ~_] Herbst Donnersberg = 3,5 Donnersberg = 4 Winter B Wirrter Donnersberg = 2,2 Donnersberg = 2

" gar nicht " ( 1 ) ( 5 ) "sehr häufig " ( 5 ) "sehr häufig " N = 201 * N = 201 *

Abb . 8 : Örtliche Nebelhäufigkeit am Donnersberg . Fälle gewichtet nach Gemeindenstichprobengröße . ( * Die Differenz zur Gesamtstichprobe entspricht der Anzahl " wn/kA " ) erneut Falkenstein und Jakobsweiler auf . Gegenteilig che Luft besitzt die entsprechende Temperatur zur Kon¬ zum Frühjahr geht das Pendel für die Auftretenshäufig¬ densation feinster Wassertröpfchen , die in Form von Ne¬ keit von Nebel nun in die andere Richtung . So ist der bel sichtbar werden . Unterschied beim Vergleich der Mittelwerte noch nicht Zusammenfassend ist festzustellen , dass es je nach extrem auffällig , obwohl Jakobsweiler ( 0 = 4 , 1 ) schon Wohnlage der Beobachter Unterschiede in der Wahr¬ die höchste mittlere Nebelhäufigkeit am Donnersberg nehmung der untersuchten Klimaelemente und Wet¬ aufweist . Falkenstein weist in der Umfrage ein durch¬ tererscheinungen geben kann . Trotz des überwiegen¬ schnittliches Nebel vorkommen von 3 ,4 auf und liegt den Verständnisses ursächlicher Mechanismen können damit über dem von Marienthal und Steinbach ( bei¬ die entsprechenden Auswirkungen hinsichtlich ihrer de 0 = 3 , 1 ) . Die Divergenz wird erst beim Vergleich Reichweite , Intensität , Dauer und Häufigkeit verschie¬ der Modalwerte offensichtlich , da in Jakobsweiler die den interpretiert werden . Die Lage der Gemeinden zum Mehrzahl der Befragten " sehr häufig " ( O = 5 ) sagte , in Donnersberg kann nun demnach als ein bedeutender die Falkenstein hingegen " selten " ( O = 2 ) . Wahrnehmung beeinflussender Faktor angesehen wer¬ den . Insgesamt ist der Herbst die nebelreichste Jahres¬ zeit im Bewusstsein der Befragten , was die Gemein¬ de Jakobsweiler mit einem extrem hohen Modus von 4 . 3 . 2 Einflussfaktor : Landwirtschaftliche 5 , aber auch mit einem verhältnismäßig hohen Mit¬ Erfahrung tel von 4 , 1 eindrucksvoll unterstreicht . Die Erklärung hierfür ist in der Geländeform zu finden , da sich Ja¬ Besitz und Bewirtschaftung von Agrarflächen ste¬ kobsweiler in einer ausgesprochenen Muldenlage befin¬ hen für den landwirtschaftlichen Lebensweltbezug ( Er¬ det . Wenn sich die kalte Luft im Talkesselboden sam¬ fahrung ) . D .h . es wird angenommen , wer grundsätzlich melt und den Taupunkt unterschreitet , kommt es zur in irgendeiner Art und Weise in der Agrarwirtschaft tätig Bildung von regelrechten Nebelseen . Dieser Taupunkt ist , müsste ein spezielles Verhältnis zum Wetter und wird in der Wahrnehmung von knapp drei Viertel der seinen Erscheinungen haben . Dieses Verhältnis schlägt dort lebenden Befragten ( 72 , 9 % ) morgens erreicht . Die¬ sich vor allem in klimatologischem Wissen nieder , das se Wahrnehmungserkenntnis wird bestätigt durch die man sich durch bestimmte Vorkenntnisse und ander¬ Tatsache , dass die niedrigste Temperatur des Tages ge¬ weitig gesammelte Erfahrungen angeeignet hat . Theo¬ nerell kurz vor Sonnenaufgang erreicht wird , da erst retisch müsste folglich das Klimabewusstsein von land¬ mit diesem Zeitpunkt die Abkühlung der Luft von ih¬ wirtschaftlich erfahrenen und von unerfahrenen Befrag¬ rer Erwärmung durch die Sonne abgelöst wird . Und ten divergieren . Zur Überprüfung dieser Annahme wird befindet sich ausreichend Wasserdampf in der Atmo¬ die Gesamtstichprobe in die Gruppe der landwirtschaft¬ sphäre , schreitet dieser täglich wiederkehrende Aufhei - lichen Experten und die Gruppe der landwirtschaftli¬ zungsprozess relativ langsam voran , und die morgendli¬ chen Laien unterteilt . Fuchs & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 23

Häufigste Niederschläge Stärkste Niederschläge 1 I ' I 1 I ' I ■ T — 57 Frühjahr Frühjahr

h :

:------34 1 48

| Laien 1Laien IHM Experten | Experten 0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60

Anteil der Befragten in % Anteil der Befragten in %

N = 157 * N = 1 68 * "Die Differenz zur Gesamtstichprobe entspricht der Aizahl "vin/kA'. "Die Differenz zur Gesamtstichprobe entspricht der Ai2ahl "wnjkA'.

Abb . 9 : Wahrnehmung der häufigsten bzw . stärksten Niederschläge nach Jahreszeiten .

Die Anteile der Experten und der Laien unter den Niederschlag überwiegend als Regen definierten . Die¬ Befragten sind annähernd gleich . Laut Umfrage besit¬ se flüssige Form wird ja auch signifikant häufiger wahr¬ zen 103 Testpersonen ( 49 % ) landwirtschaftliche Nutz¬ genommen als die feste Form . Ein möglicher Grund flächen ; 107 Testpersonen ( 51 % ) besitzen keine und für die voneinander abweichenden Wahrnehmungen der stellen sog damit die . Kontrollgruppe dar , die zur Ve¬ Experten und der Laien bzgl . der Jahreszeit der häufig¬ rifizierung des Einfiussfaktors " Landwirtschaftliche Er¬ sten Niederschläge liegt in der Bedeutung des Wassers fahrung " verwendet werden soll . Ein Vergleich der für die Agrarwirtschaft . Frühjahr und Herbst sind für beiden Personenkreise auf Wahrnehmungsunterschiede die Landwirtschaftbetreibenden gleichermaßen Wasser sollte ohne Einschränkung möglich sein . Zur Sondie¬ spendende Jahreszeiten , im Gegensatz zum Sommer . Zu rung von Wahrnehmungsdifferenzen werden die Fragen dieser heißen Jahreszeit wird auch von den Laien der zur Häufigkeit , Intensität sowie zu lokalen Unterschie¬ Mangel an Niederschlag wahrgenommen und als ent¬ den des Niederschlags und zum Zeitpunkt des ersten sprechend geringfügig angegeben . und letzten Frostes herangezogen , da diese klimatisch Die unterschiedlichen individuellen Auffassungen bedingten Auswirkungen eine große Bedeutung sowohl des Vorkommens der stärksten Niederschläge im Jah¬ in positiver als auch in negativer Hinsicht für die Land¬ resverlauf können mit Hilfe der verschiedenartigen in¬ wirtschaft besitzen . Unter Niederschlag wird grundsätz¬ dividuellen Bedeutung von heftigen Niederschlagser¬ lich das gesamte aus der Atmosphäre auf die Erdober¬ eignissen erklärt werden . Der Laie schreibt vorwie¬ fläche gelangende Wasser in flüssiger oder fester Form gend dem Herbst die stärksten Niederschläge zu , da verstanden . Erste Unterschiede lassen sich bei der Wahr¬ er wahrscheinlich diese Jahreszeit ohnehin als verreg¬ nehmung der Jahreszeit mit dem häufigsten sowie der net und trübe wahrnimmt . Der Experte hingegen setzt Jahreszeit mit den stärksten Niederschlägen ausmachen sich nahezu ganzjährig ( bis auf den Winter ) mit den ( Abb . 9 ) . Auswirkungen heftiger Niederschläge auseinander . Das So wird von den Laien das Frühjahr ( 57 , 3 % der Be¬ wissenschaftlich erfasste Maximum des jährlichen Nie¬ fragten ) als die Jahreszeit mit dem häufigsten und der derschlags liegt laut Messungen allerdings im Som¬ Herbst ( 47 , 6 % der Befragten ) als die Jahreszeit mit mer ( vgl . Fuchs & Werner 2002 ) , was jedoch in den stärksten Niederschlägen wahrgenommen . Die Ex¬ der Wahrnehmung aller Befragten nicht zu erkennen perten hingegen votieren nicht so eindeutig und nen¬ ist , da zu dieser Jahreszeit „ hauptsächlich die Sonne nen im Falle der häufigsten Niederschläge das Frühjahr scheint" ( Originalton eines Befragten , 2005 ) . Auf die ( 40 % der Befragten ) und den Herbst (42 , 7 % der Be¬ Frage nach den lokalen Niederschlagsunterschieden , die fragten ) annähernd gleichwertig . Die stärksten Nieder¬ etwa drei Viertel aller Befragten ( 74 , 8 % ) bejahten , schläge fallen laut 34 , 9 % der befragten Experten im wurden die Aussagen gemäß den folgenden Kategorien Frühjahr , aber auch Sommer und Herbst werden von je¬ klassifiziert : weils 29 , 1 % der Experten erwähnt . Die Jahreszeit Win¬ ter wird bei beiden Fragestellungen etwa gleich selten • Donnersberg - Wetterberg , d .h . das Bergmas¬ genannt , da die Befragten wahrscheinlich den Begriff siv hat großen Einfiuss auf die lokale Verteilung 24 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

des Niederschlags . Der Berg fungiert als Wetter¬ Wahrnehmung der Klimagunst östlich des Bergmassivs scheide und teilt u . a . die Gewitter . Überdies ist zu erkennen , da die Besitzer landwirtschaftlicher Nutz¬ es nicht unüblich , dass zur gleichen Zeit zwei be¬ flächen diese fast doppelt so häufig erwähnten wie die nachbarte Gemeinden eine unterschiedlich hohe Laien . Niederschlagsintensität verzeichnen . Sogar inner¬ Um den Einflussfaktor Erfahrung ein weiteres Mal halb einer Ortschaft kann dieses Phänomen zum zu verifizieren , wurde nach dem jeweiligen Monat ge¬ gleichen Zeitpunkt auftreten . fragt , in welchem der erste und der letzte Frost auf¬ treten . Das Absinken der Temperatur unter den Ge¬ • Die Westseite des Donnersberges bekommt gene¬ frierpunkt des Wassers hat einen entscheidenden Ein - rell mehr Regen ab und ist somit feuchter . fluss auf die Landwirtschaft . Vor allem die Spätfröste • Die Westseite des Donnersberges bekommt gene¬ können verheerende Konsequenzen für den Obstan¬ rell weniger Regen ab und ist somit trockener . bau haben , weshalb der Zeitpunkt des Auftretens von Frost für die Experten durchaus präsent sein sollte . Das • Der Süden des Donnersberges ist aufgrund von Absinken der Lufttemperatur führt zum Erfrieren der Niederschlagsarmut eher trocken , der Norden Blüten , „ vor allem von Kirsche und Mirabelle , da Ap¬ hingegen eher feucht . fel und Birne später blühen" ( Originalton eines Befrag¬ • Die Höhenlage ist verantwortlich für die ver¬ ten , 2005 ) . Zudem „kommen die Bienen nicht richtig in schiedenen Arten des Niederschlags , d .h . Regen Fahrt" ( Originalton eines Befragten , 2005 ) , was sich im Tal und Schnee auf dem Berg . auf den Bestäubungsprozess der Blüten negativ auswir¬ ken kann . • Klimagunst : die Ostseite liegt durch das Berg¬ Der erste Frost tritt laut allen Befragten überwie¬ massiv generell geschützter und somit im bei gend im Monat November auf , was auch fast zwei Drit¬ Westwind im Lee bzw . Windschatten , wodurch tel der befragten Laien ( 62 , 1 % ) bestätigen . Etwa ein selten Gewitter oder sonstige Unwetter im Osten Drittel der Laiengruppe ( 31 , 1 % ) favorisiert den Mo¬ ankommen . Das Klima an der Ostflanke ist nat Oktober . Die Antworten der Expertengruppe ver¬ grundsätzlich milder und trockener ( Trockenin¬ halten sich dagegen etwas konsistenter zueinander , da sel ) . sogar 37 , 6 % den Oktober und lediglich 47 , 5 % den November als Zeitraum des ersten Auftretens von Frost • Sonstiges : Hierunter fallen Angaben , die nur ein¬ mal genannt wurden und keiner der aufgeführten im Untersuchungsgebiet nannten . Auffällig ist , dass zu¬ Kategorien zugeteilt werden konnten . dem 5 , 9 % der befragten Experten meinten , sogar im September wäre schon der erste Frost zu verzeichnen . Mit der nach Erfahrung gruppierten Häufigkeitsver¬ Eine Meinung , die jedoch aus dem Kreis der Laien teilung können einige Unterschiede zwischen Laien und nur von einer Person geteilt wurde . Folglich sind Nen¬ Experten festgestellt werden . Die Gruppe der Laien er¬ nungen des Septembers als ersten Frostmonat wohl auf kannte zum Teil ( 34 , 2 % der Befragten ) die Wetter¬ persönliche Erfahrungen zurückzuführen , die im indi¬ wirksamkeit des Donnersberges und dass die Westflanke viduellen Bewusstsein haften geblieben sind . Bei der generell mehr Regen abbekommt ( 17 , 1 % der Befrag¬ Auswertung der Frage nach dem letzten Frostauftreten ten ) . Auch die Besitzer landwirtschaftlicher Nutzflächen sind weniger markante Unterschiede festzustellen . Eine nannten primär ( 30 , 9 % der Befragten ) die Wetterschei¬ große Anzahl beider Befragungsgruppen ( 46 , 6 % Laien de Donnersberg . An zweiter Stelle gaben jedoch 22 , 2 % vs . 42 , 2 % Experten ) kennen die sog . Eisheiligen , die der befragten Experten die Klimagunst an , die lediglich für die kalten Tage im Mai verantwortlich sind . Folg¬ von 11 , 8 % der befragten Laien erwähnt wurde . Die Er¬ lich sind die Spätfröste im Mai kein reines agrarwirt - klärung ist möglicherweise auch hier in der Bedeutung schaftliches Phänomen , sondern werden auch mehrheit¬ der Klimagunst für die Agrarwirtschaft zu finden . Be¬ lich von Befragten , die keine landwirtschaftlichen Nutz¬ sonders die Obstbauern , die sich Klimagunst zu Nutze flächen besitzen , wahrgenommen . Interessant ist noch machen , haben Kenntnis davon , was sich natürlich in die Tatsache , dass ein Befragter der Laien den Monat ihrem Bewusstsein niederschlägt . Aussagen wie „hinter Juni als den Zeitpunkt für den letzten Frost nannte . Sein dem Berg fällt mehr Niederschlag " , „ Dannenfels liegt Bewusstsein hat dies eventuell mit der sog . Schafskälte im Windschatten vom Donnersberg " oder auch „ wenn in Verbindung gebracht , die zwar einen häufig vor¬ es in Dannenfels regnet , regnet es z . B . in Imsbach kommenden mitteleuropäischen Kälterückfall darstellt , nicht" kamen zur Nennung . Insgesamt lässt sich fest¬ der durch Kaltluftvorstöße aus nordwestlicher Richtung halten , dass die Mehrheit aller Befragten den Donners¬ verursacht wird , der sich aber nicht in dem Maße wie berg als bedeutenden Wetterberg bzw . als Wetterschei¬ die Frostperiode der Eisheiligen auswirkt . de wahrnehmen , die die örtliche Verteilung des Nieder¬ Als Fazit ist festzustellen , dass diverse Abweichun¬ schlags stark beeinflusst und , dass generell mehr Regen gen in der individuellen Wahrnehmung der untersuchten westlich des Gebirgsstocks fällt . Der markanteste Unter¬ Klimaelemente und ihren Auswirkungen bei landwirt¬ schied zwischen Experten und Laien ist hinsichtlich der schaftlichen Experten und Laien vorhanden sind . Die FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 25

Befragten erfassen , bedingt auch durch verschiedenarti¬ der Bauer juchei ." „ Frostperiode der Eisheili¬ ge persönliche Erfahrungen und Vorkenntnisse , die kli¬ gen ." „Legt man die Kartoffel im April , kommt matischen Vorgänge des in Untersuchungsgebiets unter¬ sie wann sie will , legt man sie im Mai , kommt sie schiedlicher Weise . Die landwirtschaftliche Erfahrung glei ' ." ist also als Einflussfaktor auf die Umweltwahrnehmung und das Klimabewusstsein zu sehen . • Wetter : „ Wenn Blätter hoch wehen , gibt es kein Regen ." „ Wenn es im Mai viel regnet , ist das Jahr gesegnet . ( Siebenschläferregel ) " „ Donnert ' s im September noch , 4 . 3 . 3 Einflussfaktor : Kenntnis von wird der Schnee an Weihnach¬ ten hoch ." „ Bauernregeln Wenn es am Siebenschläfertag reg¬ net , regnet es sieben Wochen lang ."

Bauernregeln sind volkstümliche Redewendungen , • Donnersberg : „ Es zieht kein Gewitter über den die regelmäßig wiederkehrende Witterungserscheinun¬ Berg ." „ Der Berg teilt das Wetter ." „ Ist der gen und - ablaufe in Abhängigkeit vom Kalender for¬ Berg neblig trüb , uns meistens schönes Wetter mulieren . Obwohl diese meist mündlich überlieferten blüht ." „ Gewitter vom Rhein schlimmer als vom Sprichwörter oft ungenau und durch klimatische Ver¬ Berg ." „ Wenn der Donnersberg weiß ist , wird es schiebungen überholt sind , enthalten sie doch vielfach kalt ." einen wahren Kern , der mit Hilfe wissenschaftlicher • Humor : „ Kräht der Hahn auf dem Mist , ändert Methoden konsolidiert werden kann . Diese Regelfälle sich ' s Wetter oder es bleibt wie es ist ." „ Regnet ' s der Witterung nehmen Bezug auf unverkennbare Wet¬ im Mai , ist der April vorbei ." terperioden die mit hoher Wahrscheinlichkeit - belegt durch langjährige Statistiken - im Jahresverlauf zu ei¬ Fast die Hälfte der Befragten ( 45 , 8 % ) , bei denen ei¬ nem bestimmten Zeitpunkt auftreten . In diesem Zusam¬ ne grundsätzliche Bekanntheit vorlag , hatten eine Bau¬ menhang findet die Bezeichnung der Singularität der Er¬ ernregel zum Thema Ernte parat , 16 , 7 % zur Wetterthe¬ eignisse oft Verwendung . Da dies aber missverständlich matik und immerhin ein Achtel ( 12 , 5 % ) zum Donners¬ interpretiert werden kann ist der Begriff Regularität bes¬ berg und seiner Wirkung auf die Umgebung . Die hu¬ ser geeignet ( vgl . 100 -jähriger Kalender ) . moristischen Beiträge ( 12 , 5 % ) dienten wohl mehr der Die Kenntnis solcher Bauernregeln gilt als Ein¬ eigenen Belustigung als dem wissenschaftlichen Hinter¬ flussfaktor auf die Umweltwahrnehmung sowie das Kli¬ grund der Fragestellung . Diejenigen Bauernregeln , die mabewusstsein , sofern sie Anwendung in der Landwirt¬ Bezug auf den Donnersberg nahmen , beschäftigten sich schaft oder im alltäglichen Leben finden . Die Stichprobe überwiegend mit der Regelhaftigkeit von Gewitterzug¬ wurde daraufhin unterteilt in Befragte , denen Bauernre¬ bahnen um das Bergmassiv und mit seinem generellen geln grundsätzlich bekannt waren , und solche die keine Ausstrahlungseffekt auf das Wetter . Folglich dienten die Kenntnis von solchen volkstümlichen Formulierungen Fragen hinsichtlich der Gewitterhäufigkeit , Gewitterher¬ hatten . War sich eine Testperson diesbezüglich jedoch kunft und Gewitterberechenbarkeit zur Ermittlung von nicht sicher und beantwortete die Frage nach der Be¬ Wahrnehmungsabweichungen . kanntheit dieser Redewendungen mit " weiß nicht/keine Bei näherer Betrachtung der Antworten auf die Fra¬ Angabe " , wurde der Datensatz dieser Person aufgrund ge nach der Jahreszeit der " häufigsten Gewitter " wird der Fragestellung für die folgende Analyse herausge¬ deutlich , dass keine Bekanntheit von Bauernregeln vor¬ nommen . Dadurch verringerte sich die Stichprobe von liegen muss . Beide Untersuchungsgruppen nannten mit 210 auf 164 Befragte , die jedoch hinsichtlich der Grup¬ überwältigender Mehrheit ( 75 , 7 % Kundige vs . 82 ,7 % pierung nicht exakt gleich verteilt war . Unter diesen 164 Unkundige ) die wärmste Zeit des Jahres . Im Sommer Befragten waren 72 Kundige ( 43 ,9 % ) und 92 Unkun¬ treten am häufigsten die Wärmegewitter in Erschei¬ dige ( 56 , 1 % ) . Ein Vergleich sollte trotzdem möglich nung , die durch Konvektion der Luftmassen bei inten¬ sein , mit dem Hinweis auf das geringe Ubergewicht der siver Sonneneinstrahlung entstehen . Die meist weniger Kontrollgruppe , die keine Kenntnis von Redewendun¬ ausgeprägten Frontalgewitter , die an der Einbruchsfront von gen dieser Art hatte . Die Fülle an Bauerregeln , welche Kaltluftmassen entstehen können , sind eher von der die Befragten zum Besten gaben , wurde nach ihrer ent¬ Jahreszeit unabhängig . Etwas mehr als zwei Drittel der haltenen Thematik folgendermaßen klassifiziert : Kundigen ( 69 ,4 % ) hielten die Gewitter für berechenbar und nur 27 , 8 % meinten , die Zugbahnen nicht voraussa¬ • Jahreszeiten : „ Grünt Eiche vor Esche , hält der gen zu können ( Abb . 10 , links ) . Die Häufigkeitsvertei¬ Sommer große Wäsche . Grünt Esche vor Eiche , lung der Antworten der Kontrollgruppe der Unkundigen hält der Sommer große Bleiche ." „ Mai ' s Anfang hingegen war ausgeglichener . Exakt 50 % waren für die ist Winter ' s Schwanz ." " Berechenbarkeit " und 42 ,4 % dagegen . Die Kenntnis von Bauernregeln unterstützt hier wohl die Auffassung • Ernte : „ Ist ' s im Mai kühl und nass , füllt ' s dem der befragten Kundigen , Zugbahnen von Gewittern vor¬ Bauer Scheun ' und Fass ." „ Gewitter im Mai , ruft hersagen zu können . 26 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

Gewitterzugbahnen Herkunft der Gewitter

• ? berechenbar 50

j on S Jl — ,

unberechenbar . :.n W . - m 42 unterschiedlich

L Bauernregeln vom Berg Bauernregeln

| Kundige wn/UA II Kundige | Unkundige £ | Unkundige 20 40 60 80 0 20 40 60 30

Anteil der Befragten in % Anteil der Befragten in %

N = 164 N = 1 64

Abb . 10 : Wahrnehmung der Jahreszeit der häufigsten Gewittervorkommen sowie Berechenbarkeit und Herkunft der Gewitter .

Auf die letzte Frage der Gewitterthematik " Her¬ gefragt , ob Kastanienbäume auf ihrem Grund und Bo¬ kunft " ( Abb . 10 , rechts ) bestätigten wiederum bei¬ den wachsen . Dies wurde von etwa einem Drittel der de befragte Gruppen den Regelfall , wobei die Kun¬ Experten ( 34 % ) bejaht . Insgesamt besaßen 25 Befrag¬ digen signifikant häufiger ( 56 , 9 % ) die Richtung te von der Ostflanke und zehn Befragte von der West¬ " von Westen " angaben als die Kontrollgruppe flanke Kastaniengewächse . Erwartungsgemäß wachsen ( 40 , 2 % ) . Auffällig ist zudem , dass die Gewitter " von die meisten Kastanienbäume in der Gemeinde Dannen¬ Osten " mehrheitlich von Befragten ohne Bauernregeln¬ fels , denn fast die Hälfte aller befragten Baumbesitzer kenntnis ( 22 , 8 % ) erwähnt wurden , im Gegensatz zu ( 45 , 7 % ) kommt aus der klimatisch begünstigten Ort¬ lediglich 12 , 5 % der Befragten mit Bauernregelnkennt¬ schaft an der Ostflanke des Donnersberges . Genau ein nis . Es existieren zwar lokale Redewendungen , welche Fünftel ( 20 % ) bezeichnen sich in Steinbach als Kastani - die Intensität von Gewittern aus östlicher Richtung be¬ enbaumeigner . Aus den verbleibenden Gemeinden kom¬ schreiben , jedoch keine , die etwas über die Frequenz ih¬ men jeweils nur zwei Baumbesitzer ( 5 ,7 % ) , ausgenom¬ res Auftretens vermitteln . Dadurch kann die zuvor ge¬ men Falkenstein , das erstaunlicherweise doppelt so vie¬ schilderte Häufigkeitsverteilung erklärt werden . le Besitzer von Kastanienbäumen ( 11 ,4 % ) zählt . Eine Zusammenfassend lässt sich feststellen , dass die Besonderheit stellt auch Jakobsweiler dar , denn in die¬ Wahrnehmung von Gewittern durchaus aufgrund der ser Ostflankengemeinde wohnen ebenso viele Baumbe¬ Kenntnis von Bauernregeln beeinflusst werden kann . sitzer , wie in den Westflankengemeinden Imsbach , Ma¬ Zeiträume des Auftretens , die Herkunft der Gewitter rienthal und Ruppertsecken . sowie die Vorhersagbarkeit eines solchen Ereignisses Die Dominanz der Dannenfelser Klimagunst wird können unterschiedlich angegeben werden . Die generel¬ durch die Anzahl der Kastanienbäume ( Abb . 11 , links ) , le Kenntnis von überlieferten Bauernregeln kann also , die sich zum Zeitpunkt der Befragung im jeweiligen Be¬ auch als Einflussfaktor auf die Wahrnehmung angese¬ sitz der Befragten befanden , bestätigt sowie durch eine hen werden ; er hat allerdings nicht die Bedeutung wie Unterteilung der Baumeigner nach Altersklassen ihrer die anderen bereits beschriebenen Einflussfaktoren . Bäume ( Abb . 11 , rechts ) . Genau vier Fünftel der Befrag¬ ten ( 80 % ) , die insgesamt mehr als 10 Kastanienbäume besitzen , kommen aus Dannenfels , wo sich auch zwei 4 . 3 . 4 Klimagunstindikator : Edelkastanie Drittel aller Bäume ( 66 ,7 % ) befinden , die dort bereits länger als 100 Jahre gedeihen . Lediglich noch in Stein¬ Die Edelkastanie ist eine besonders wärmelieben¬ bach wohnen 20 % der Befragten , die mehr als 10 Kasta¬ de Pflanze und kann deshalb als Indikator einer Kli¬ nienbäume besitzen und auch ein Viertel aller Bäume , magunst angesehen werden . Aus diesem Grund wur¬ die älter als 100 Jahre sind , wachsen dort . den alle an der Untersuchung teilnehmenden Besitzer Auf der Westflanke hingegen pauste sich bei der Be¬ von landwirtschaftlichen Nutzflächen ( 103 Personen ) fragung einmal mehr die Klimaungunst durch . Sieben FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 27

Anzahl Kastanienbäume Alter Kastanienbäume

Dannenfels

|wn;kA 20 40 60 80 100 0 20 40 60 80 100

Anteil der Befragten in % Anteil der Befragten in %

N = 35 N = 35

Abb . 1 1 : Besitz , Anzahl und Alter von Kastanienbäumen nach Gemeinden .

der zehn befragten Baumeigner im Westen besitzen ge¬ Auf die Frage , ob es in den letzten 30 Jahren Klima¬ nau einen Kastanienbaum . Zudem sind die Pflanzungen veränderungen am Donnersberg gab , antworteten über insgesamt ziemlich jung , da sechs von den Befragten vier Fünftel der Befragten ( 84 , 3 % ) mit "ja " . Die all¬ erst ein bis zehn Jahre alte Kastanienbäume kultivieren . gemeine Uberzeugung von der Klimaverschlechterung Auch in Falkenstein , das erstaunlicherweise doppelt so wurde demnach nicht vollständig bestätigt , da Klima¬ viele Eigner von Kastanienbäumen zählt , wie in den veränderungen theoretisch auch positiver Natur sein übrigen Westflankengemeinden , besitzen 3 von 4 Be¬ könnten . Bei genauerem Hinterfragen , welche klimati¬ fragten nicht mehr als einen Baum . Erstaunlicherwei¬ schen Veränderungen konkret festgestellt wurden , kann se ist eines der wärmeliebenden Gewächse zwischen man den " Negativismus" im Klimabewusstsein tenden¬ 51 und 100 Jahre und ein anderes sogar mehr als 100 ziell erkennen . Die Antworten wurden in folgenden Ka¬ Jahre alt . Diese Baumriesen bleiben allerdings auf der tegorien klassifiziert : Westseite lediglich Einzelfälle und stehen in keinem • Die Abgrenzungen der Jahreszeiten zueinan¬ Verhältnis zu den gartenartigen Kastanienhainen auf der der werden unklar , bspw . verschwinden die Ostseite , speziell nicht zu denen in Dannenfels . Ubergangsjahreszeiten Frühjahr und Herbst allmählich . • 4 . 3 . 5 Klimabewusstsein der Donnersberger Verschiebung der Jahreszeiten und damit auch des Wettergeschehens im Jahresverlauf nach hin¬ Bürgerinnen und Bürger ten .

Das Klimabewusstsein der Bewohner des Don¬ • Das Klima bzw . Wetter birgt mehr Extreme nersbergraumes soll auf die Klimabewusstseinskriteri - und ist unbeständiger ( z .B . mehr und stärkere en nach Storch und Stehr ( 2002 ) untersucht wer¬ Stürme ) . den . Nach deren Auffassung sind die typischen Merk¬ • Die globale male des Klimabewusstseins vor Erwärmung und ihre Konsequen¬ allem auf zwei Aspek¬ zen . te zurückzuführen . Es handelt sich hierbei um den Ein - fluss des Klimas auf die Physis , die Psyche und die • Die Winter sind kürzer und milder und besitzen sozialen Gegebenheiten des Menschen und damit auf weniger Schnee als früher . sein Wohlergehen ( Stichwort : Klimadeterminismus ) so¬ • Die Sommer sind heißer als früher mit ausge¬ wie um die überwiegend vorherrschende Uberzeugung, dehnten Trockenperioden . dass das Klima immer schlechter wird ( Stichwort : Kli¬ makatastrophe ) . Im Folgenden soll nun die Existenz die¬ • Sonstiges : Hierunter fallen Angaben , die nur ein¬ ser Aspekte bestätigt werden , aber auch deren Einfluss mal genannt wurden und keiner der aufgeführten auf die Umweltwahrnehmung untersucht werden . Kategorien zugeteilt werden konnten . 28 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

Gut die Hälfte der Befragten ( 50 , 3 % ) , die maveränderungen annahmen , für den März als Mo¬ grundsätzlich Klimaveränderungen bejahen , sind der nat des letzten Schneefalls und lediglich 21 , 9 % die¬ Meinung , dass die Winter insgesamt kürzer und mil¬ ser Untersuchungsgruppe für den Februar . Die Befrag¬ der geworden sind . Außerdem würde generell weniger ten der " wn/kA " - Gruppe nannten sogar zu zwei Drit¬ Schnee fallen als in den Jahren zuvor. Die verbleiben¬ tel ( 66 ,7 % ) den April . Die von den Donnersbergern den Antworten verteilen sich so auf die Kategorien , dass genannte Klimaänderung , dass die Winter kürzer wer¬ sie nicht sonderlich ins Gewicht fallen , d .h . die Prozent¬ den , spiegelt sich in diesen Antworten nicht wieder . Un¬ werte variieren zwischen 5 ,6 % ( " Jahreszeiten unklar " ) ter der Annahme , dass die kalte Jahreszeit dem Zeit¬ und 13 , 6 % ( " mehr Extreme " ) . Der tendenzielle Negati¬ raum vom ersten bis zum letzten Schneefall entspricht , vismus im Klimabewusstsein äußert sich deutlich in der beträgt die Dauer des Winters laut Mehrheit der Kli - Angst vor der Ungewissheit . Allgemeine und spezielle maveränderungsantizipations - Gruppe fünf Monate von Veränderungen der klimatischen Gegebenheiten werden November ( 61 , 6 % ) bis März ( 53 , 8 % ) . Im Gegensatz festgestellt , jedoch sind die Konsequenzen überwiegend dazu würde die kalte Jahreszeit laut der Gruppe , die unklar . Dies mündet in einer Unsicherheit , die wieder¬ Klimaänderungen verneint , mehrheitlich von November um negativ behaftet ist . Negativ deshalb , weil eine Ab¬ ( 69 ,2 % ) bis Februar ( 33 , 3 % ) bzw . März ( 37 , 5 % ) an¬ weichung von der Norm ungewohnt erscheint und so¬ halten ; somit hätte sie eine Dauer von vier bis fünf Mo¬ mit zu Skepsis führt . Dies trotz der Tatsache , dass die naten . Eine signifikante Verifizierung des Einflussfak - Erde stets in Bewegung ist und sich folglich immer im tors Klimaveränderungs - bzw . Klimaverschlechterungs¬ Wandel befindet . Hinzu kommt , dass die generellen Ent¬ antizipation ( Stichwort : Klimakatastrophe ) war folg¬ wicklungsprozesse auf der Erde heute schneller voran¬ lich nicht eindeutig möglich . Ursache war sowohl die schreiten und sich Umbrüche in vielerlei Hinsicht voll¬ Ungleichverteilung der Untersuchungsgruppen als auch ziehen können . das inhomogene Antwort verhalten der Befragten . Der Die Vergleichbarkeit der Untersuchungsgruppen Personenkreis nämlich , der Klimaänderungen annahm zur Verifizierung des Kriteriums " Klimaverschlechte¬ und mehrheitlich kürzere Winter als Konsequenz nann¬ rung " als Einflussfaktor auf die Umweltwahrneh¬ te , rechnete größtenteils mit einem längeren Zeitraum mung , gestaltet sich untereinander als äußerst schwie¬ zwischen dem ersten und letzten Schneefall , als der Per¬ rig , da ihre Anteile mengenmäßig nicht gleichverteilt sonenkreis , der keinerlei Klimaänderungen antizipierte . sind . Die erste Gruppe , die Klimaveränderungen be¬ Durch diese gegenseitige Kontrolle der Fragen , wurde jaht , enthält 177 Befragte ( 84 ,3 % ) ; die zweite Gruppe die Widersprüchlichkeit der Aussagen aufgedeckt . dagegen , die keinerlei Wandel - der klimatischen Gege¬ Der Nachweis , dass der Klimadeterminismus im Be - benheiten feststellen kann , besteht lediglich aus 26 Be¬ wusstsein der Befragten existiert , erfolgte durch die fragten ( 12 ,4 % ) . Die dritte Gruppe , welche die Ant¬ Analyse des Einflusses des zweiten Kriteriums des Kli - wortmöglichkeit " wn/kA " wählte und sich somit zu mabewusstseins . Anhand der Fragen nach den Ortlich - dieser Thematik nicht äußert , zählt sogar nur 7 Be¬ keiten des schönsten sowie schlechtesten Wetters und fragte ( 3 , 3 % ) . Diese Ungleichverteilung sollte bei der einer Auswertung der Antworten auf Gemeindeebene folgenden Analyse bedacht werden . Der Einflussfak¬ sollten die entsprechenden Indizien , die dies stützen , tor " Klimaveränderungsantizipation " sollte anhand der herausgestellt werden . Die Definitionen für schön bzw . Frage nach dem jeweiligen Monat des ersten und letz¬ schlecht sind allerdings relativ und sollten deshalb nicht ten Schnees untersucht werden , da am häufigsten die überbewertet werden . Theoretisch konnte ein Befragter kürzeren und milderen Winter als klimatische Verände¬ sowohl Sonne als auch Regen als schön oder schlecht rung genannt wurden . Auf die Frage nach dem zeitli¬ empfinden , was im Detail jedoch nicht erfasst wurde , chen Auftreten des ersten Schnees war das Antwortver¬ da die Analyse ein anderes Ziel verfolgte . Bei ungrup - halten aller Untersuchungsgruppen ziemlich konsistent . pierter Betrachtung der Ergebnisse hätten erwartungs¬ Mindestens etwa zwei Drittel ( 61 , 6 % "ja " vs . 69 , 2 % gemäß Dannenfels ( 31 , 9 % aller Befragten ) und Stein¬ " nein " vs . 83 , 3 % " wn/kA " ) der jeweils befragten Grup¬ bach ( 13 , 3 % ) das schönste Wetter im Umkreis ; al¬ pen gaben November als den Monat des ersten Schnees le weiteren Nennungen liegen unter zehn Prozent . Das an . Unter Berücksichtigung der Ungleichheit der Grup¬ schlechteste Wetter hingegen wäre überwiegend im We¬ pengrößen wurde die Annahme , dass Klimaveränderun¬ sten ( 11 ,4 % aller Befragten ) bzw . in Ruppertsecken gen die Umweltwahrnehmung beeinflussen , in diesem ( 10 ,5 % ) anzutreffen . Besonders auffällig hierbei war , Zusammenhang nicht bestätigt . dass sich knapp zwei Fünftel der Befragten ( 40 , 5 % ) Im Gegensatz dazu fällt dieser Einflussfaktor hin¬ hinsichtlich der Frage nach der Örtlichkeit des schlech¬ sichtlich der Frage nach dem zeitlichen Auftreten des testen Wetters zu keiner eindeutigen Antwort durchrin¬ letzten Schnees weitaus mehr ins Gewicht . Die befrag¬ gen konnten und sich für die Möglichkeit , wn/kA " ent¬ ten Personen , die keinerlei Klimaveränderungen annah¬ schieden . men , favorisierten die Monate Februar ( 33 , 3 % ) und Bei der Gruppierung der Antworten nach Gemein¬ März ( 37 ,5 % ) nahezu gleich häufig . Dagegen votier¬ den zeigte sich , dass die Befragten auf die Frage nach te über die Hälfte der Befragten ( 53 , 8 % ) , die Kli¬ der Örtlichkeit des schönsten Wetters überwiegend ih - Fuchs & KAFFENBERGER : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 29

re eigene Gemeinde nannten . Diesen „ Lokalpatriotis¬ bach festgestellt . Lediglich den ersten Teil der Klima¬ mus" besaßen 69 , 8 % der Befragten in Dannenfels , determinismusdefinition , der besagt , dass die eigene 30 , 8 % in Jakobsweiler , 52 , 8 % in Steinbach , 59 ,4 % Wohngegend im Bewusstsein der Bewohner hinsicht¬ in Imsbach , 43 , 8 % in Falkenstein und 52 % in Rup¬ lich des Wetters sowie allgemein klimatisch bevorzugt pertsecken . Alleinig Marienthal votierte überwiegend ist , bestätigten die Gemeinden Imsbach , Falkenstein nicht für ihre eigene Gemeinde . Die meisten Befrag¬ und Ruppertsecken . Der zweite Teil der Definition , der ten ( 43 , 8 % ) stimmten für Dannenfels und nur 25 % besagt , dass die Wohngegend der Anderen klimatisch für die eigene Gemeinde . Der erste Teil der Definiti¬ benachteiligt ist , wurde von Marienthal vertreten . on des Klimadeterminismus nach Storch und Stehr ( 2002 ) , der besagt , dass die eigene Wohngegend im Be - wusstsein der Bewohner hinsichtlich des Wetters sowie 4 . 3 . 6 Quantifizierung des Klimabewusstseins allgemein klimatisch bevorzugt wäre , wurde so durch mit Hilfe eines Klimawahrnehmungsindex die Antworten von sechs der untersuchten sieben Ge¬ ( KWI ) meinden bestätigt . Lediglich Marienthal erwies sich bis dato als klimadeterminismusfrei . Im Hinblick auf die Der letzte Aspekt beschäftigt sich mit der Quanti¬ Frage nach der Örtlichkeit des schlechtesten Wetters , fizierung des Klimabewusstseins und mit der Suche der antworteten die Gemeinden nicht derart eindeutig . In Gemeinde mit dem höchsten Klimabewusstsein . Hierfür Dannenfels nannten mehr als ein Drittel der Befrag¬ wurde ein sog . Klimawahrnehmungsindex ( KWI ) ent¬ ten ( 34 ,6 % ) den Norden als Schlechtwetterzone . In Ja¬ wickelt und zur praktischen Anwendung gebracht . Kon¬ kobsweiler hingegen gaben als mehr die Hälfte der Be¬ kreter ausgedruckt , handelt es sich hierbei um einen Kli - fragten ( 55 , 6 % ) den Westen an . In Steinbach wurden mawahrnehmungsrealitätsabweichungsindex , da er die zu gleichen Teilen (je 24 , 1 % ) sowohl der Westen als Auffassungsdifferenzen der Untersuchungsgemeinden auch Marienthal genannt . Somit war der Klimadetermi¬ zur durchschnittlichen Wirklichkeit messen soll . Die nismus nach Storch und Stehr ( 2002 ) hinsichtlich ( Wahrnehmungs - ) Realität ist , „ wie ein Mensch glaubt , des zweiten Teils der Definition , der besagt , dass die dass sie ist , sie muss nicht korrekt sein " ( Downs Wohngegend der Anderen allgemein klimatisch benach¬ & Stea 1977 : S . 24 ) . Das bedeutet in diesem Zu¬ teiligt ist , im Bewusstsein der Mehrzahl der Befragten sammenhang , dass die allgemeinen Gegebenheiten der in den drei Ostflankengemeinden existent . Zudem hatte Umwelt mit der durchschnittlich erfassten Realität al¬ in Dannenfels und in Jakobsweiler keiner der Befrag¬ ler Untersuchungsteilnehmer gleichgesetzt werden ; d .h . ten seine eigene Gemeinde als Schlechtwettergebiet ge¬ für diese Untersuchung gilt , dass die Häufigkeitsvertei¬ nannt . lungen der Antworten aller Befragten der geographisch Die Gemeinden an der Westflanke zeigten sich hier wissenschaftlichen Wirklichkeit entspricht . Die Berech¬ eher selbstkritisch . In Imsbach antworteten zwar 23 , 5 % nung des KWI sah vor , die einzelnen Prozentwerte der der Befragten " um und auf dem Berg " , aber immer¬ Häufigkeitsverteilungen der Antworten der jeweiligen hin nannten auch 17 ,6 % ihre Heimat . In Falkenstein Gemeinden zu elf ausgewählten Fragen , die in Bezug gaben zwei Fünftel der Befragten ( 40 % ) den Westen zu wahrnehmbaren ( messbar , fühlbar und/oder sicht¬ und außerdem 20 % ihre eigene Gemeinde als generel¬ bar ) Klimaelementen und Wettererscheinungen ( Wind , len Schlechtwetterbereich an . Ruppertsecken hatte so¬ Niederschlag , Schnee , Gewitter und Frost ) stehen , von gar laut mehr als der Hälfte der befragten Einwohner den Prozentwerten der Gesamthäufigkeitsverteilung der ( 60 % ) das schlechteste Wetter . Nur in Marienthal ent¬ Meinung aller Befragten zu subtrahieren . Die Beträge sprach das Antwortverhalten der Befragten erneut nicht der errechneten Differenzen zwischen der Gemeinde¬ dem allgemeinen Trend . Ein Drittel der Befragten in wahrnehmung und der Gesamtwahrnehmung wurden Marienthal ( 33 , 3 % ) nannte Ruppertsecken , ein Vier¬ anschließend über alle Fragen hinweg kumuliert , um die tel ( 25 % ) gab Falkenstein an und nur 16 ,7 % erwie¬ Summe aller Beträge der Prozentwertabweichungen zu sen sich als selbstkritisch und nannten ihre eigene Ge¬ erhalten . . meinde Somit wurde in denen an der Westflanke gele¬ Demnach hatte bspw . Ruppertsecken mit 537 ,7 Pro¬ genen Gemeinden der zweite Teil der Klimadeterminis¬ zentpunkten Differenz insgesamt den höchsten aufsum¬ musdefinition nach Storch und Stehr ( 2002 ) nicht mierten Unterschiedsbetrag im Untersuchungsgebiet , eindeutig bestätigt . Das Klimabewusstsein der westlich d .h . die Wahrnehmung der Befragten dieser Gemeinde des Donnersberges wohnenden Befragten kann wohl als wich am meisten von der für den KWI maßgeblichen realistischer angesehen werden . Wirklichkeit ab . Dannenfels hingegen wies mit ledig¬ Zusammenfassend lässt sich feststellen , dass der lich 320 ,9 Prozentpunkten die geringste Abweichung Klimadeterminismus nach Storch und Stehr ( 2002 ) von der festgesetzten Norm auf, gefolgt von Steinbach ansatzweise in allen Gemeinden nachgewiesen wer¬ ( 358 , 7 Pp . ) , Jakobsweiler ( 373 , 1 Pp . ) , Imsbach ( 395 , 1 den konnte , jedoch in unterschiedlicher Ausprägung . Pp .) , Marienthal ( 410 , 6 Pp . ) und Falkenstein ( 517 ,6 In jeder Hinsicht wurde dieses Kriterium des Klima - Pp . ) . Bei einem Vergleich der Ergebnisse der einzelnen bewusstseins in Dannenfels , Jakobsweiler und Stein¬ Gemeinden wurde festgestellt , dass die Ortschaften mit 30 Fuchs & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz den zahlenmäßig größten Stichproben - wie Dannenfels , von Dannenfels offensichtlich durch ein milderes Kli¬ Steinbach und Imsbach - die geringsten Differenzen auf¬ ma wieder aus . So bekannten sich zwar beide Gemein¬ zeigten , da sie durch ihr Gewicht von etwa drei Fünf¬ den überwiegend zu den Spätfrösten im Mai , wobei die tel der Gesamtstichprobe einen erheblichen Einfluss auf Tendenz in Dannenfels ( 38 , 3 % Mai vs . 23 ,4 % April die Häufigkeitsverteilung der Antworten aller Befragten vs . 25 , 5 % März vs . 10 , 6 % Februar ) deutlich gerin¬ hatten . Deshalb wurde eine Gewichtung der mittleren ger war , wie in Falkenstein ( 50 % vs . 20 % vs . 15 % Abweichung je Frage ( = Summe der Differenzen / II ) vs . 10 % ) . Die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens von nach der durchschnittlichen Stichprobengröße , die sich Spätfrösten ist laut diesen Ergebnissen signifikant nied¬ aus dem Mittel der Anzahl " N " , der in der Untersuchung riger im Osten in Dannenfels als im Westen in Falken¬ berücksichtigten Antworten ergab , durchgeführt . Da im¬ stein , was auch durch die geographisch wissenschaftli¬ mer wieder einzelne Untersuchungsteilnehmer die Ant¬ che Realität bestätigt wird . Zusammenfassend lässt sich wortmöglichkeit " wn/kA " wählten , variierte die Stich¬ festhalten , dass die Befragten sowohl im Westen als probengröße " N " in den Gemeinden bei jeder Frage . auch im Osten ein sehr hohes Klimabewusstsein besit¬ Anschließend wurden diese gewichteten Werte in ei¬ zen , da die berechneten KWI - Werte nicht sehr weit aus¬ nem letzten Schritt durch die mittlere Gesamtstichpro - einander liegen . Bedingt jedoch durch die lokalklimati¬ bengröße dividiert , um die Gewichtung vollständig ab¬ schen Ausstattungsunterschiede , variiert auch die Wahr¬ zuschließen . nehmung der einzelnen Gemeinden ( 2 , 6 in Jakobsweiler Dabei hatte die Gemeinde Jakobsweiler an der Ost¬ bis 7 ,0 in Ruppertsecken ) . flanke mit einem KWI von 2 , 6 das meiste Klima - bewusstsein , da die Wahrnehmung dieser Gemeinde 5 Abschlussdiskussion und im Verhältnis zur jeweiligen Stichproben - sowie zur Zusammenfassung Gesamtstichprobengröße die geringsten Abweichungen von der Wahrnehmung aller Befragten aufzeigte . An Als Einflussfaktoren auf die individuelle Klima¬ zweiter Stelle stand die Westflankengemeinde Marien¬ wahrnehmung wurden die " Wohnlage " zum Don¬ thal ( KWI = 3 ,7 ) und an Dritter das ebenfalls im Westen nersberg , die landwirtschaftliche " Erfahrung " sowie gelegene Falkenstein ( 4 , 7 ) . Danach folgten Dannen¬ die Kenntnis von " Bauernregeln " gewählt . Die In¬ fels ( 6 , 1 ) , Steinbach ( 6 , 3 ) , Imsbach ( 6 , 5 ) und Ruppert¬ tensität wurde anhand von abgefragten Klimaphäno¬ secken ( 7 ,0 ) , das damit die größten nach Gemeinde - und menen und/oder Wettererscheinungen gemessen . Insge¬ Gesamtstichprobengröße gewichteten Wahrnehmungs¬ samt wirkten zuvor alle Faktoren auf die Wahrnehmung differenzen aufwies . Diese divergierenden Perzeptio - der Befragten ein , jedoch waren Unterschiede auszuma¬ nen sind wohl auf die unterschiedlichen Klimawahr¬ chen . Das größte Gewicht hat offensichtlich die " Wohn¬ nehmungsrealitäten bedingt durch Einflussfaktoren , wie lage " der Gemeinden zum Donnersberg . Signifikante bspw . die Wohnlage zum Donnersberg , zurückzuführen . Wahrnehmungs - bzw . Bewusstseinsunterschiede liegen So nannten beispielsweise in Bezug auf die Hauptwind¬ vor allem zwischen einem eher globalen Klimaverständ¬ richtung 44 , 7 % aller Befragten in der Gemeinde Dan¬ nis an der Westflanke und einer Betonung des Kli¬ nenfels den Westen , aber auch immerhin 15 , 8 % den maphänomens Donnersberg als Wetterberg an der Ost¬ Osten . In Falkenstein dagegen gaben nur noch 5 % flanke oder auch in der divergierenden Wahrnehmung den Osten als Hauptwindrichtung an , dafür allerdings der Häufigkeit von Nebel je nach Gemeinde . So wur¬ 55 % den Westen . Laut diesen Ergebnissen steht Dan¬ de die unterschiedliche klimatische Ausstattung je nach nenfels demnach auch hin und wieder unter dem Ein¬ Lage zum Berg durch die divergierenden Umweltauf¬ fluss von Ostwinden , die allerdings eher selten den Ein¬ fassungen der Befragten bestätigt . Wahrnehmungsdiffe¬ gang in das in N - S - Richtung verlaufende Falkensteiner renzen pausten sich auch beim Vergleich der Bewoh¬ Tal finden . Die Gemeinde Falkenstein sowie die gesam¬ ner nach landwirtschaftlicher Erfahrung durch . So zeig¬ te Westflanke verspürt folglich häufiger die Hauptwind¬ ten die " Experten " ( Besitzer landwirtschaftlicher Nutz¬ richtung Westen . Ein weiterer lokal bedingter Unter¬ flächen ) hinsichtlich der Jahreszeit der stärksten Nieder¬ schied war hinsichtlich der Jahreszeit der häufigsten Ge¬ schläge eine Tendenz in Richtung Frühjahr , wohinge¬ witter festzustellen . Dannenfels scheint hierbei im Som¬ gen die " Laien " den Herbst deklarierten . Der Wahr¬ mer geschützter zu liegen . Dies wird dadurch bestätigt , nehmungsunterschied war wohl darin begründet , dass dass lediglich 78 ,6 % der Dannenfelser die größte An¬ der Landwirt die starken Niederschläge im Frühjahr zahl solcher Starkregenereignisse im Sommer erwähn¬ zur Aussaat braucht und herbeisehnt und der Nicht¬ ten , wogegen in Falkenstein 89 , 5 % der Befragten diese Landwirt diese heftigen Regenergüsse im Herbst eher Jahreszeit wählten . Dies bestätigt wohl auch die Tatsa¬ als lästige Begleiterscheinung empfindet . Die Besit¬ che , dass die Gewitter nicht über den Berg , d .h . von We¬ zer landwirtschaftlicher Nutzflächen müssen dem Klima sten direkt nach Osten ziehen . gegenüber sensibler aufgeschlossen sein . Dies bestätigt Die letzte hier aufgeführte örtliche Wahrnehmungs¬ auch die Tatsache , dass die Experten die durch den Don¬ differenz bezog sich auf den Zeitpunkt des letzten Frost¬ nersberg bedingte östliche Klimagunst weitaus häufiger auftretens . Auch hier wirkt sich die geschützte Lage erkannten . FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz 31

Etwas weniger intensiv , aber durchaus existent , von allen Befragten erfassten durchschnittlichen Rea¬ zeigten sich auch Wahrnehmungsunterschiede bzgl . der lität entsprach , messen . Diese kumulierte Abweichung Kenntnis von Bauernregeln . So konnten die " Kundi¬ wurde danach ins Verhältnis zur Gemeinde - und Ge¬ gen " , im Gegensatz zu den " Unkundigen " auch eher die samtstichprobe gesetzt . Demnach hatte Jakobsweiler im Zugbahnen der Gewitter voraussagen und legten sich Osten das meiste Klimabewusstsein , gefolgt von Ma¬ auch mehrheitlich auf deren Herkunft fest . Aussagen rienthal und Falkenstein im Westen . Insgesamt aber wie : „ Es zieht kein Gewitter über den Berg " oder „ Der kann dem gesamten Untersuchungsgebiet bzw . allen Berg teilt das Wetter" , das generell von Westen kommt , dort lebenden Befragten ein sehr starkes Klimabewusst¬ vermögen die Berechenbarkeit von Wetterphänomenen sein attestiert werden . Bestätigt wird diese Aussage zu unterstützen . Anhand der Anzahl von Kastanien - von den Ergebnissen , aber auch durch eine rege Teil¬ baumbesitzern in den jeweiligen Gemeinden sollte der nahme und eine relativ hohe Qualität der Daten bzw . Klimagunstindikator " Edelkastanie " verifiziert werden . Antworten . Zusammenfassend ist somit festzustellen , Ein zentraler Standort war laut Umfrage die Gemein¬ dass sich die lokalen klimatischen Phänomene sowie de Dannenfels , wo sich zum einen die größte Menge die Wettererscheinungen am Donnersberg sowohl in an Baumbesitzern , konzentrierte zum anderen auch die der landbaulich - obstbaulichen Nutzungskartierung als Eigner der meisten sowie der ältesten Bäume lebten . Die auch in der Befragung eindeutig verifizieren ließen . Klimagunst der Ostflankengemeinde wurde damit er¬ Die klimatische Gunst - bzw . Ungunstlage konnte ein¬ neut aufgrund seiner begünstigten Standortbedingungen drucksvoll visualisiert werden und die Wahrnehmung für Edelkastanien bestätigt . Schließlich wurde das Kli - sowie das Klimabewusstsein der Befragten erwies sich mabewusstsein der um den Donnersberg lebenden Men¬ im wesentlichen als zutreffend und sensibel gegenüber schen genauer unter die Lupe genommen . Zunächst soll¬ den feinen lokalen Modifikationen der klimatischen Ge¬ ten die Klimabewusstseinskriterien nach Storch und gebenheiten . Das Klima hat hier wieder einmal seine Stehr ( 2002 ) , übertragen auf die Analyse , untersucht Bedeutung und Allgegenwärtigkeit unter Beweis ge¬ und anschließend die klimabewussteste Gemeinde mit¬ stellt , was sich in der kultivierten Landschaft , aber auch tels des KWI - Klimawahrnehmungsindex - herausgefil¬ in der Wahrnehmung bzw . dem Bewusstsein der in die¬ tert werden . ser Landschaft lebenden Menschen widerspiegelt . Die Kriterien " Klimaverschlechterung " und " Kli¬ madeterminismus " konnten zumindest ansatzweise im Untersuchungsgebiet festgestellt werden . Der Negati¬ 6 Danksagung vismus im Klimabewusstsein konnte lediglich tendenzi¬ Die ell erkannt werden , da er sich nur bei genauerem Hinter¬ Autoren möchten sich bedanken bei allen fragen durch eine vermeintliche Angst vor dem Unge¬ Verbands - und Ortsbürgermeistern bzw . - Vorstehern der wissen äußerte . Die von den Befragten antizipierten Kli¬ untersuchten Gemeinden , besonders bei Herrn Ludwig maveränderungen , wie bspw . kürzere und mildere Win¬ Denzer ( Dannenfels ) und Herrn Andreas Fischer ( Fal¬ ter mit weniger Schnee als früher , heißere Sommer mit kenstein ) für ihre tatkräftige Unterstützung . Ein beson¬ ausgedehnten Trockenperioden , generell mehr extre¬ derer Dank gebührt Herrn Ernst Gümbel , ehemaliger mes und unbeständigeres Wetter ( z .B . mehr und stärke¬ Bürgermeister von Dannenfels , der durch seine einzig¬ re Stürme ) sowie die allgemeine globale Erwärmung artige Lokalkenntnis und Bereitstellung seiner wertvol¬ und ihre Konsequenzen , ließen jedoch das Vorhanden¬ len persönlichen Beobachtungen und Zählungen einen sein des ersten Klimabewusstseinskriteriums - Klima¬ wertvollen Beitrag zu dieser Thematik leistete . Und verschlechterung - erkennen . Der so genannte Klimade¬ nicht zuletzt geht ein weiterer Dank an alle 220 Perso¬ terminismus wurde vor allem an der Ostflanke festge¬ nen , die an dieser Studie teilnahmen . Alle Befragten wa¬ stellt , wo seine beiden Aspekte bestätigt wurden . D .h . ren stets kooperativ , interessiert und gaben bereitwillig sowohl die klimatische Bevorzugung der eigenen Gefil¬ Auskunft . Die Umfrage wurde von den Bewohnern des de als auch die klimatische Abneigung gegenüber den Untersuchungsgebietes sehr ernst genommen , so dass anderen Regionen . Die Auffassungen an der Westflan¬ dadurch die Qualität der Daten sehr hoch war. Björn ke hingegen gestalteten sich weitaus facettenreicher . So Kaffenberger bedankt sich ganz herzlich bei seinen El¬ wiesen auch diese Befragten ihren Heimatgemeinden tern Ulrike und Dieter Kaffenberger sowie bei seinem zwar überwiegend das schönere Wetter zu , allerdings Bruder Niels Kaffenberger , die neben ihrer Geduld zu waren sie hinsichtlich des schlechteren Wetters weitaus jeder Zeit den Zugang zum Internet zur Verfügung ge¬ selbstkritischer und nannten zum Teil ebenfalls ihre ei¬ stellt haben . Die Autoren bedanken sich zum Schluss beim Schriftleiter der , gene Gemeinde . Der Klimadeterminismus ist also in den POLLICHIA Herrn Privatdozent Köpfen der Befragten präsent , obwohl er hinsichtlich Dr. rer. nat . habil . Dieter Uhl , für seine vielschichtigen der Ost - und Westflanke etwas unterschiedlicher ausge¬ und aufopfernden Mühen bei der Erstellung des vorlie¬ prägt ist . genden Jahresbandes . Abschließend sollte der KWI die abweichende Wahrnehmung von einer festgesetzten Norm , die der 32 FUCHS & Kaffenberger : Klimaökologische Umweltwahrnehmung am Donnersberg/Pfalz

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