GEMEINDE LANGENBERNSDORF LANDKREIS

BEBAUUNGSPLAN MIT INTEGRIERTEM GRÜNORDNUNGSPLAN „HÄLFTBUCHE“

BEGRÜNDUNG ZUM BEBAUUNGSPLAN

PLANVERFASSER: BÜRO FÜR STÄDTEBAU GMBH CHEMNITZ STAND: ENTWURF – 05/2019

BEBAUUNGSPLAN MIT INTEGRIERTEM GRÜNORDNUNGSPLAN „HÄLFTBUCHE“

Stand: Entwurf – 05/2019

Gemeinde: Gemeinde Langenbernsdorf Landkreis: Landkreis Zwickau Region: Chemnitz Land: Freistaat Sachsen

Der Bebauungsplan besteht aus: − Teil A - Planzeichnung Maßstab 1 : 1.000 − Teil B - Text − Begründung mit Umweltbericht

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Leipziger Straße 207 09114 Chemnitz Tel. : 0371/ 3674 170 Fax. : 0371/ 3674 177

E-Mail: [email protected] Internet: www.staedtebau-chemnitz.de Geschäftsführer: Stadtplaner Dipl. -Geogr. Thomas Naumann

Leiterin Stadtplanung: Architektin f. Stadtplanung Dipl. -Ing. Christina Heinrich Verantwortl. Bearbeiter: Janina Hein, M. Sc.

Geschäftsleitung

Chemnitz, Mai 2019

Urheberrecht

Das vorliegende Dokument (Städtebauliche Planung) ist urheberrechtlich geschützt gemäß §2 Abs. 2 sowie §31 Abs. 2 des Gesetzes zum Schutz der Urheberrechte. Eine (auch auszugsweise) Vervielfältigung, Weitergabe oder Veröffentlichung ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der Büro für Städtebau GmbH Chemnitz sowie der planungstragenden Kommune unter Angabe der Quelle zulässig.

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INHALTSVERZEICHNIS TEIL I EINLEITUNG 5

1. Grundlagen 5 1.1 Rechtsgrundlagen 5 1.2 Anlass und Ziel des Bebauungsplans 6 1.3 Plangrundlage 6 1.4 Verfahren 6 2. Räumlicher Geltungsbereich des Bebauungsplanes 7 2.1 Lage und Abgrenzung 7 2.2 Standortverhältnisse 8 2.3 Bevölkerungsentwicklung, Bedarfsbegründung 14 3. Übergeordnete Ziele der Raumordnung, Landes- und Regionalplanung 16 3.1 Landesentwicklungsplan (LEP 2013) 16 3.2 Regionalplan Südwestsachsen (2008) 18 3.3 Regionalplan Region Chemnitz, Entwurf 2016 19 3.4 Flächennutzungsplan 20 3.5 Landschaftsplan 21 3.6 Fachplanungen 21 TEIL II STÄDTEBAULICHE PLANUNG 22

4. I. Bauplanungsrechtliche Festsetzungen 22 5. II. Bauordnungsrechtliche Festsetzungen 28 6. Flächenbilanz des Bebauungsplans 30 7. Erschliessung 30 7.1 Überörtliche Verkehrsanbindung 30 7.2 Verkehrstechnische Erschließung des Plangebiets 31 7.3 Stadttechnische Erschließung 31 8. Grünordnung 36 8.1 Allgemeine Angaben zur Grünordnung 36 8.2 Minimierungsmaßnahmen 36 8.3 Naturschutzfachliche Eingriffsregelung 36 8.4 Artenlisten für Anpflanzungen 37 9. Wesentliche Auswirkungen der Planung 38 TEIL III UMWELTBERICHT 39

ANLAGEN Anlage 1 – Bestandserfassung – Stand 09/2018 Anlage 2 – Obstsorten für die Anlage von Streuobstwiesen im Regierungsbezirk Chemnitz Anlage 3 – Maßnahmen zum Bodenschutz Anlage 4 – B-Plangebiet „Hälftbuche“ Langenbernsdorf - Hydrogeologisches Gutachten zur Versickerung von Niederschlagswässern und Schmutzwässern G.U.B. Ingenieur AG - - Büro Vogtland, Plauen, Stand 08.03.2019 Anlage 5 – B-Plangebiet "Hälftbuche" Langenbernsdorf, Entwässerungskonzept für Regenwas- ser, G.U.B. Ingenieur-AG – Büro Zwickau, Stand 07.05.2019

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TEIL I EINLEITUNG

1. GRUNDLAGEN 1.1 Rechtsgrundlagen Bundesrecht - Baugesetzbuch (BauGB) - in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S. 3634) - Baunutzungsverordnung (BauNVO) - Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstü- cke in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. I S. 3786) - Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) - Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelt- einwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vor- gänge in der Fassung der Bekanntmachung vom 17.05.2013 (BGBl. I S. 1274), zuletzt geän- dert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 08.04.2019 (BGBl. I S. 432) - Planzeichenverordnung 1990 (PlanZV 90) - Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleit- pläne und die Darstellung des Planinhalts vom 18.12.1990 (BGBl. I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057) - Raumordnungsgesetz (ROG) - vom 22.12.2008 (BGBl. I S. 2986), zuletzt geändert durch Arti- kel 2 Abs.15 des Gesetzes vom 20.07.2017 (BGBl. I S. 2808) - Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) - Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege vom 29.07.2009 (BGBl. I S.2542), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15.09.2017 (BGBl. I S. 3434) - Wasserhaushaltsgesetz (WHG) - Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts vom 31.07.2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 04.12.2018 (BGBl. I S. 2254)

Landesrecht - Sächsische Bauordnung (SächsBO) - in der Fassung der Bekanntmachung vom 11.05.2016 (SächsGVBl. S. 186), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11.12.2018 (SächsGVBl. S. 706) - Sächsische Gemeindeordnung (SächsGemO) - in der Fassung der Bekanntmachung vom 09.03.2018 (SächsGVBl. S. 62) - Sächsisches Denkmalschutzgesetz (SächsDSchG) - vom 03.03.1993 (SächsGVBl. S. 229), zu- letzt geändert durch Artikel 12 des Gesetzes vom 15.12.2016 (SächsGVBl. S. 630) - Sächsisches Naturschutzgesetz (SächsNatSchG) - vom 06.06.2013 (SächsGVBl. S. 451), zu- letzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 14.12.2018 (SächsGVBl. S. 782) - Sächsisches Wassergesetz (SächsWG) - vom 12.07.2013 (SächsGVBl. S. 503), zuletzt geän- dert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 08.07.2016 (SächsGVBl. S. 287) - Waldgesetz für den Freistaat Sachsen (SächsWaldG) - vom 10.04.1992 (SächsGVBl. S. 137), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 29.04.2015 (SächsGVBl. S. 349) - Landesplanungsgesetz (SächsLPlG) - vom 11.12.2018 (SächsGVBl. S. 706) - Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über den Landesentwicklungsplan Sachsen (LEP 2013) vom 14.08.2013 (SächsGVBl. S. 582)

Auf die Beachtlichkeit weiterer Gesetzlichkeiten wird hingewiesen.

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1.2 Anlass und Ziel des Bebauungsplans Die Gemeinde Langenbernsdorf beabsichtigt mit der Aufstellung des Bebauungsplans Bauflächen zur Deckung des örtlichen Wohnbedarfs, durch eine lockere straßenbe- gleitende Bebauung von bis zu 9 Wohngebäuden an der Straße „Hälftbuchenweg“ und für 2 WE am „Birkenweg“ bereit zu stellen. Der allgemeine Planungsgrundsatz des Bebauungsplanes „Hälftbuche“ lautet: - Aufwertung eines innerörtlichen Wochenendhaus- und Siedlungsbereichs als maßvolles, reines Wohngebiet (WR), das angrenzende Garten- und Erholungs- strukturen berücksichtigt und sich durch die Erhaltung der prägenden Grün- strukturen in die Umgebung einfügt.

1.3 Plangrundlage Grundlage zur Erstellung des Bebauungsplanes ist die automatisierte Liegenschafts- karte (ALK) des Freistaates Sachsen – Gemeinde Langenbernsdorf mit Stand Juli 2018.

1.4 Verfahren Der Gemeinderat der Gemeinde Langenbernsdorf hat am 08.05.2017 in öffentlicher Sitzung die Aufstellung des Bebauungsplanes „Hälftbuche“ mit integriertem Grünord- nungsplan und integrierter Umweltprüfung im vollständigen zweistufigen Verfahren, unter Einbeziehung der Vorschriften zur Umweltprüfung nach §2 (4) BauGB mit Umwelt- bericht nach §2a BauGB, beschlossen. Die ortsübliche Bekanntmachung des Aufstel- lungsbeschlusses erfolgte am 08.06.2017 durch Abdruck im Gemeindeblatt der Ge- meinde Langenbernsdorf Nr. 6/2017. Die frühzeitige Beteiligung zum Vorentwurf des Bebauungsplanes Stand 11/2018 erfolgte in der Zeit vom 19.11.2018 bis zum 20.12.2018. Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Langenbernsdorf wird gegenwärtig im Paral- lelverfahren fortgeschrieben. Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan von 2001 ist das Bebauungsplangebiet als Grünfläche ausgewiesen, die in der aktuellen Gesamtfort- schreibung zum FNP in die Darstellung einer Wohnbaufläche geändert wird. In Bezug auf das weit fortgeschrittene Fortschreibungsverfahren des Flächennutzungsplanes wird dessen Inkraftsetzung abgewartet und der Bebauungsplan im Anschluss daran als Satzung beschlossen und durch die Bekanntmachung in Kraft gesetzt (vgl. §8 Abs. 3 Satz 1 BauGB).

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2. RÄUMLICHER GELTUNGSBEREICH DES BEBAUUNGSPLANES 2.1 Lage und Abgrenzung Nach dem 2. Weltkrieg entstand westlich vom Ortsgebiet Stöcken zwischen den Orts- teilen Langenbernsdorf und Trünzig, mittels der Bodenreform das als Wohnsiedlung an- gelegte Siedlungsgebiet Neustöcken, das in den DDR Jahren anteilig zum Erholungs- gebiet umfunktioniert wurde. Das Plangebiet befindet sich südlich des zentralen Sied- lungsbereiches „Neustöcken“ innerhalb der ursprünglichen Erholungsfläche. In den vergangenen Jahren sind bereits Wohngebäude in diesem Siedlungsbereich entstan- den. Zur abschließenden städtebaulichen Ordnung des Gebietes ist die Aufstellung des vorliegenden Bebauungsplanes vorgesehen. Der Geltungsbereich des Bebau- ungsplanes „Hälftbuche“ umfasst vollständig die Flurstücke Nr. 949/1, 1024, 1030/2, 1033/2, 1033/7, 1057/2 und 1062/1 der Gemarkung Langenbernsdorf sowie anteilig die Flurstücke Nr. 1032, 1033/3, 1033/4, 1034, 1042/1, 1055/1, 1055/2, 1056, 1057/1, 1058, 1059/1, 1059/2, 1060/1 und 1061 der Gemarkung Langenbernsdorf, auf einer Fläche von 26.794 m². Die Flurstücke befinden sich im Privateigentum, im Eigentum der Ge- meinde Langenbernsdorf und im Eigentum des Landes Sachsen.

Lage des Geltungsbereiches

Abbildung 1: Lage des Plangebietes in der Gemeinde Langenbernsdorf Im Umfeld des beabsichtigten B-Planes wurden in Vergangenheit bereits Teilflächen der ausgewiesenen Grünfläche sukzessive durch die Außenbereichssatzungen "Lär- chenweg", "Neustöcken" und "Talstraße" einer Wohnbebauung zugänglich gemacht. Zudem wurden in den Jahren zwischen 1997 und 2000 einzelne Wohnbauvorhaben außerhalb der Satzungsgebiete genehmigt. Die Umgebung des Plangebietes ist über- wiegend durch eine zweigeschossige Wohnbebauung und durch Wochenendhäuser Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 8

sowie Kleingärten geprägt. Geplant sind eine zusätzliche Bebauung von bis zu 6 Wohn- gebäuden auf bisher unbebauten Flächen und der Ersatz bestehender Wochenend- häuser durch bis zu 3 Wohngebäude. In der Anlage 1 der Begründung ist die erfasste Bestandssituation zeichnerisch dargelegt. Die Bestandsflächenbilanz ist den Berech- nungen zur Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung im Umweltbericht zu entnehmen.

Wald

Wald

Wohnbebauung Wochenend Häuser

Wald

Wald

Wald

Wald Neubau von Wohngebäuden Ersatz bestehender Gebäude

Abbildung 2: Umgebende Flächen des Geltungsbereiches (schwarz gestrichelt) und Nutzungsstruktur

2.2 Standortverhältnisse Naturräumliche Situation Das Plangebiet gehört entsprechend der naturräumlichen Gliederung zur Großland- schaft des Erzgebirgsbeckens. Kleinräumig gehört das Plangebiet zur Kleinlandschaft „Lössriedelland bei “. Das Lössriedelland von Steinpleiß über Werdau bis Neu- kirchen ist ein Muldensohlental, das beidseitig durch Talflanken von Plateaurändern begleitet wird. Um Langenbernsdorf bis zur Thüringer Landesgrenze bestehen die Flachrücken aus lösslehmbedeckten Konglomeraten, dolomitischem Sandstein oder Schieferletten.

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Baugrund und Bodenverhältnisse Der natürliche Baugrund und die Bodenverhältnisse im Geltungsbereich sind insbeson- dere durch die vorangegangene kleingärtnerische bzw. Wochenendhausnutzung ge- prägt. Das Plangebiet befindet sich aus strukturgeologischer Sicht an der Grenze des Ronneburger Horstes zur Vorerzgebirgs-Senke im Bereich der Gera-Jachymov-Zone. Laut der geologischen Karten ((Geologische Karte von Preußen, Grad-Abtheilung 71, Blatt 18 Waltersdorf (Langenbernsdorf), Maßstab 1: 25.000, 1892 und Geologische Übersichtskarte des Freistaates Sachsen (GÜK200), Maßstab: 1: 200.000, Blatt CC5534 Zwickau) wird der Untergrund im westlichen Plangebiet überwiegend von ordovizi- schen Phycoden-Dachschiefern aufgebaut. Dies sind schichtungsarme, monotone Tonschiefer bis Phyllite. Im östlichen Plangebiet stehen im Untergrund rotliegende Kon- glomerate, Sandsteine und Tonsteine der Mülsen-Formation an. Die Festgesteine wer- den von einer teils mehrere Meter mächtigen Verwitterungs- und lockergesteinsarti- gen Zersatzschicht bedeckt. Aus den vorliegenden Archivbohrungen der näheren Um- gebung ist eine Auflage Lößlehm zu entnehmen. In geringem Umfang ist mit dem Auf- treten anthropogener Auffüllungen und Hindernisse (z. B. mit Fundamentresten) zu rechnen. Entlang des Stöckener Grabens sind sandig-schluffige Bachsedimente wahr- scheinlich. In den Festgesteinen zirkuliert Grundwasser überwiegend auf den hydrau- lisch wirksamen Trennflächen, wie Klüften und Störungen (Kluftgrundwasserleiter). An- stehende Konglomerate und Sandsteine sowie die rolligen Zersatzbildungen fungieren generell als Porengrundwasserleiter. Lößlehm und bindige Zersatzprodukte, insbeson- dere der Tonschiefer und Phyllite stellen eher Grundwassergeringleiter dar. Standort- konkrete Angaben zum Grundwasser liegen dem LfULG nicht vor. Aufgrund der Hin- weise auf eher bindige Baugrundschichten, verweist das LfULG auf die Notwendigkeit sowohl von Baugrund- als auch von Versickerungsuntersuchungen nach DIN EN 1997 und DIN 4020 bzw. nach dem Arbeitsblatt DWA-A 138 (Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser. DWA-Verlag, Hennef, 2005). Im Hinblick auf den Umfang der zu planenden Maßnahmen (Gründungen, Infrastruktur- bau, ggf. Versickerungen etc.) empfiehlt sich eine Baugrundvoruntersuchung , die im Baugenehmigungsverfahren standort- und vorhabenkonkret ergänzt werden kann. Hinsichtlich der Errichtung bzw. Wiederherstellung von Verkehrswegen nach RStO 12 [Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen RStO 12. For- schungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Arbeitsgruppe Infrastrukturma- nagement, 2012] befindet sich das Plangebiet in der Frosteinwirkungszone . Laut der Stellungnahme des LfULG vom 17.12.2018 (Geogefahren) besteht bei starken oder Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 10

lang anhaltenden Niederschlägen im Bereich des Standgewässers am Stöckener Gra- ben die Gefahr einer Geländevernässung . Dieser Umstand ist bei der Planung der Ge- bäude (Abdichtungen, Keller usw.) zu beachten. Das Plangebiet befindet sich in der Erdbebenzone 1 mit der geologischen Untergrundklasse R. Auf die DIN 4149 und die DIN EN 1998 (Eurocode 8) wird hingewiesen. Folgende Hinweise zum Baugrund sind in der Bauausführungsplanung zu berücksichti- gen: - Schutz des Mutterbodens - Mutterboden ist möglichst auf dem Baugrund-stück getrennt von unbelebtem Boden zu lagern und wieder zu verwenden bzw. oberflächig einzubauen. Natürlicher Boden, der im Rahmen der Bauvorhaben bewegt werden muss, ist mit dem Ziel der Folgenutzung in verwertbarem Zustand im Baugebiet zwischenzulagern und nach Ab- schluss der Maßnahmen vor Ort einer sinnvollen Verwertung zuzuführen. - Sollten im Rahmen der Bauausführung bisher unbekannte Spuren alten Bergbaus angetrof- fen werden, so ist gem. §5 SächsHohlrVO das Sächs. Oberbergamt in Kenntnis zu setzen. - Zur Klärung der lokalen Untergrundverhältnisse im Satzungsgebiet wird empfohlen, Bau- grunduntersuchungen in Anlehnung an die DIN 4020 durchzuführen. Für die Neubebauung werden so Aussagen zu den maßgebenden Baugrundschichten, zur Beurteilung der Trag- fähigkeit des Untergrundes mit Gründungsempfehlungen, zu den hydrogeologischen Ver- hältnissen und der Notwendigkeit von Gebäudeabdichtungen im Untergrund getroffen. - Übergabe von Ergebnisberichten - Sofern Erkundungen mit geowissenschaftlichem Belang (Erkundungsbohrungen, Baugrundgutachten, hydrogeologische Untersuchungen o.ä.) durchgeführt wurden oder werden, bittet das LfULG um Zusendung der Ergebnisse und ver- weist auf §11 des Sächsischen Abfallwirtschafts- und Bodenschutzgesetzes (SächsABG). - Sofern Bohrungen niedergebracht werden, besteht zudem eine Bohranzeige- und Bohrer- gebnismitteilungspflicht bei der Abt. 10 Geologie des LfULG gemäß dem Gesetz über die Durchforschung des Reichsgebietes nach nutzbaren Lagerstätten (LagerstG) sowie der Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Durchforschung des Reichsgebietes nach nutzbaren Lagerstätten (LagerstGDV). Informationen zur Anzeige sowie zur Erfassung und Auswertung von Daten geologischer Bohrungen sind unter der URL www.geolo- gie.sachsen.de unter dem Link "Daten und Sammlungen" ~ "Bohrungsdaten" verfügbar. Eine Bohranzeige kann über das Portal "ELBA.Sax" elektronisch erfolgen (https:/Iantragsma- nagement.sachsen.de/ams/elba). - Geodaten - Aus der Umgebung des Plangebietes liegen zahlreiche Geodaten, wie z. B. Schichtenverzeichnisse von Bodenaufschlüssen mit und ohne Grundwasserinformationen vor. Diese können unter dem Link (Geologische Aufschlüsse in Sachsen) http://www. um- welt.sachsen.de/umwelt/geologie/16833.htm lagemäßig recherchiert und zur Vorberei- tung von Baugrunduntersuchungen mit genutzt werden. Zur Übergabe der Schichtenver- zeichnisse senden Sie bitte eine Anfrage an [email protected] . Weitere, z.T. interaktive Geodaten, wie geologische, geophysikalische, ingenieurgeologische, hydroge- ologische und rohstoffgeologische Karten stehen Ihnen unter der URL www.geologie.sach- sen.de unter dem Link "Karten und GIS-Daten" zur Verfügung. - Die Pflichten der Eigentümer, Besitzer und mit der Bautätigkeit beauftragten Firmen gemäß §§6 und 27 des Sächsischen Vermessungs- und Katastergesetzes sind zu beachten (Sächs- VermKatG).

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Altlasten und Immissionsschutz Es liegen dem LfULG keine Anhaltspunkte über radiologisch relevante Hinterlassen- schaften für das Plangebiet vor, so dass nach derzeitigem Kenntnisstand keine rechtli- chen Bedenken bestehen. Im Geltungsbereich des Bebauungsplans sind keine Altlas- tenverdachtsflächen registriert. Folgende Hinweise zu Altlasten und Immissionsschutz sind in der Bauausführungsplanung zu berücksichtigen: - Sollten bei der Bauausführung wider Erwarten doch Kampfmittel oder ähnliche Gegen- stände militärischer Herkunft gefunden werden, so sind die Arbeiten unverzüglich einzustel- len, der Sächsische Kampfmittelbeseitigungs-dienst ist zu kontaktieren (Tel. 0351-8501-6702) und die nächste Polizeidienststelle ist zu informieren. - Das Plangebiet liegt in einem Gebiet, in dem wahrscheinlich erhöhte Radonkonzentratio- nen in der Bodenluft vorhanden sind. Auf Grundlage der EU-Richtlinie 2013/59/EURATOM des Rates vom 05.12.2013, wurde im Juni 2017 das neue Strahlenschutzgesetz [Gesetz zum Schutz vor der schädlichen Wirkung ionisierender Strahlung (Strahlenschutzgesetz - StrlSchG) vom 27.Juni 2017 (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2017 Teil I Nr. 42, ausgegeben zu Bonn am 03. 07. 2017)] verabschiedet. In diesem wurde zum Schutz vor Radon für Aufent- haltsräume und Arbeitsplätze in Innenräumen erstmalig ein Referenzwert für die über das Jahr gemittelte Radon-222-Aktivitätskonzentration in der Luft von 300 Bq/m³ festgeschrie- ben. Dieser Referenzwert tritt zum 31. Dezember 2018 in Kraft. Zum vorsorgenden Schutz vor erhöhter Strahlenbelastung durch Zutritt von Radon in Aufenthaltsräumen empfiehlt das LfULG, bei geplanten Neubauten generell einen Radonschutz vorzusehen oder von einem kompetenten Ingenieurbüro die radiologische Situation auf dem Grundstück und den Be- darf an Schutzmaßnahmen abklären zu lassen. Bei geplanten Sanierungsarbeiten an be- stehenden Gebäuden wird empfohlen, die Radonsituation durch einen kompetenten Gut- achter ermitteln zu lassen und ggf. Radonschutzmaßnahmen bei den Bauvorhaben vorzu- sehen. Bei Fragen zu Radonvorkommen, Radonwirkung und Radonschutz ist die Radonbe- ratungsstelle des Freistaates Sachsen zu kontaktieren: − Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft Radonberatungsstelle - Stefan Gatermann: Besucheradresse: Joliot-Curie-Straße 13, 08301 Bad Schlema − Öffnungszeiten: Dienstag, 09:30 - 11 :30 Uhr und 12:30 - 15:30 Uhr, Telefon: (03772) 3804- 27; Kontaktadresse: Dresdner Straße 183, 09131 Chemnitz; Telefon: (0371) 46124-221 Te- lefax: (0371) 46124-299; E-Mail: [email protected]; Internet: www. strah- lenschutz.sachsen.de.

Klimaverhältnisse Das Klima im Plangebiet in der Gemeinde Langenbernsdorf entspricht einem mäßig trockenen Hügellandklima mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 7,7 – 8,3 °C. Im langjährigen Mittel fallen 540 - 660 mm Niederschlag/Jahr. Auf das Plange- biet wirken sich infolge der Einstrahlungsbedingungen und Windzulänglichkeiten keine meso- bzw. lokalklimatischen Effekte durch die umgebende Gehölznutzung aus.

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Folgender Hinweis zum Klima ist in der Bauausführungsplanung zu berücksichtigen: - Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel: Es wird empfohlen, die neu errichteten Gebäude soweit wie möglich unter Berücksichtigung einer möglichst sparsamen Energie- bilanz zu errichten. Dabei sollte mindestens der Standard eines KfW- Effizienzhauses 70 er- reicht werden. Für die Gebäude-planung wird angeregt, Maßnahmen zur Energieeinspa- rung, zur Steigerung der Energieeffizienz sowie zur Gewinnung erneuerbarer Energien am Gebäude umzusetzen.

Wasserhaushalt, Grundwasser und Gewässer Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes befinden sich keine rechtskräftigen Über- schwemmungsgebiete bzw. festgesetzten und/oder geplanten Trinkwasserschutzge- biete. Der Grundwasserflurabstand beträgt It. Umweltportal Sachsen bereichsweise > 5 und > 10 m unter Gelände. Im nördlichen Bereich des Flurstücks 1055 der Gemar- kung Langenbernsdorf befindet sich der Stöckener Graben sowie ein Teich im Haupt- schluss (Gewässer 2. Ordnung). Gemäß §38 WHG dienen Gewässerrandstreifen der Erhaltung und Verbesserung der ökologischen Funktionen oberirdischer Gewässer, der Wasserspeicherung, der Sicherung des Wasserabflusses sowie der Verminderung von Stoffeinträgen aus diffusen Quellen. Der Gewässerrandstreifen umfasst das Ufer und den Bereich, der an das Gewässer landseits der Böschungsoberkannte angrenzt. Der sächsische Gesetzgeber ergänzt dazu in §24 Abs. 1 SächsWG, dass die Ufer der Ge- wässer einschließlich ihres Bewuchses zu schützen sind. An das Ufer schließt sich land- wärts ein zehn Meter breiter Gewässerrandstreifen an. Gemäß §38 WHG in Verbindung mit §24 SächsWG sind im Gewässerrandstreifen insbesondere folgende Handlungen verboten: - die Umwandlung von Grünland in Ackerland, - das Entfernen von standortgerechten Bäumen und Sträuchern, ausgenommen die Ent- nahme im Rahmen einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft, sowie das Neuanpflanzen von nicht standortgerechten Bäumen und Sträuchern, - der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, - die auch nur zeitweise Ablagerung von Gegenständen, die den Wasserabfluss behin- dern können oder die fortgeschwemmt werden können, - in einer Breite von fünf Metern die Verwendung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, ausgenommen Wundverschlussmittel zur Baumpflege sowie Wildverbiss-Schutzmittel, - die Errichtung von baulichen und sonstigen Anlagen, soweit sie nicht standortgebun- den oder wasserwirtschaftlich erforderlich sind. Die Gewässer sind von der Planung indirekt betroffen, da bereits im Bestand Misch- wasserleitungen und anteilig die Niederschlagsentwässerung der angrenzenden Grundstücke auf der Grundlage vorhandener Einleitgenehmigungen einbinden (siehe Anlage 1 – Bestandsplan). Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 13

Zu dem Teich und dem Stöckener Graben sind allgemein Gewässerrandstreifen von 10 m, beginnend an der Oberkante der Böschung durch die geplante Bebauung ein- zuhalten. Dieser Abstand wird zum Teich mithilfe der Festsetzung von Flächen zur Erhal- tung der bestehenden Gehölze berücksichtigt. Der Gewässerrandstreifen zum Stöcke- ner Graben verläuft weiter außerhalb des Plangebietes. Mit der geplanten Bebauung wird sich der Versiegelungsgrad auf eine GRZ von 0,2 bzw. 0,3 erhöhen. Damit sind höchstens 30 % bzw. 45 % der jeweiligen Grundstücke zu voll- bzw. anteilig versiegelungsfähig. Das durch die Versiegelung anfallende Nieder- schlagswasser ist innerhalb der privaten Grundstücke, ohne Beeinträchtigung der an- grenzenden Bebauung, in den eigenen Grundstücken zu versickern. Konkrete Aussa- gen dazu finden sich in Kap. 7.3 Abwasserentsorgung .

Aufgrund der Beeinträchtigung des Wasserhaushaltes durch zusätzliche Versiegelung werden Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung an dem Gewässer als sinnvoll er- achtet. Daher werden in den vorhandenen Gewässerrandstreifen, die bereits aufge- wachsenen Gehölze durch die Festsetzung einer Bindung zur Erhaltung der bestehen- den standortgerechten Gehölze gesichert und langfristig erhalten (siehe Teil II, Kap. 4).

Folgende Hinweise zum Wasserhaushalt und zur Entwässerung sind in der Bauausfüh- rungsplanung zu berücksichtigen:

− Aufgrund der Geländevornutzung werden zur Erhöhung des Kenntnisstandes über die hydrogeologischen Verhältnisse und die Tragfähigkeit des Unter-grundes Baugrundun- tersuchungen in Anlehnung an die DIN 4020/ DIN EN 1997-2 empfohlen. Hingewiesen wird auf die Bohrergebnismitteilungspflichten gemäß §11 SächsABG (Geowissenschaft- liche Landesaufnahme) an die Abteilung 10 (Geologie) des LfULG. − Bei geplanter Versickerung von Oberflächenwasser über die Bodenzone ist sicherzustel- len, dass dies schadlos erfolgt. Vernässungserscheinungen, Bodenerosion und Beein- trächtigungen Dritter sind auszuschließen. Die Versickerungsfähigkeit des Untergrundes ist unter Beachtung des Arbeitsblattes DWA-A 138 für das jeweilige Grundstück nachzu- weisen. (Eine beispielhafte Berechnung für die Flurstücke Nr. 1059/1, 1033/2 und 1033/7 liegt in der Anlage 4 der Begründung zum Bebauungsplan bei) − Das gezielte Einleiten von Niederschlagswasser ins Grundwasser über Versickerungsan- lagen stellt einen Benutzungstatbestand gem. §9 Abs. 1 Nr. 4 WHG dar, für den es einer wasserrechtlichen Erlaubnis bedarf. Bei geplanter Versickerung von Oberflächenwasser über die Bodenzone ist sicherzustellen, dass dies schadlos erfolgt. Vernässungserschei- nungen, Bodenerosion und Beeinträchtigungen Dritter sind auszuschließen. Der Nach- weis über die Versickerungsfähigkeit des Untergrundes und das genügend geeignete Fläche zur Verfügung steht ist unter Beachtung des Arbeitsblattes DWA-A 138 im Bau- genehmigungsantrag zu erbringen ist (Sickertest). Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 14

− Werden Arbeiten vorgenommen, welche so tief in den Boden eindringen, dass eine Freilegung des Grundwassers oder eine Einwirkung auf die Höhe, Bewegung oder Be- schaffenheit des Grundwassers zu besorgen ist, ist dies der unteren Wasserbehörde spä- testens einen Monat vor Beginn der Arbeiten anzuzeigen (§49 WHG, §41 SächsWG). − Maßnahmen an Gewässern sind gemäß SächsWG grundsätzlich genehmigungspflich- tig; ebenso bedarf die Einleitung von Oberflächenwasser in das Gewässer einer was- serrechtlichen Erlaubnis (beides ist bei der Unteren Wasserbehörde zu beantragen). Die zur Einleitung der anfallenden Niederschlagswassers notwendigen wasserrechtlichen Genehmigungen sind im Baugenehmigungsverfahren beizubringen.

Denkmalschutz Im Geltungsbereich befinden sich keine denkmalgeschützten Anlagen. Folgende Hin- weise sind im Verfahren der Bauausführung zu berücksichtigen:

− Archäologische Funde sind an dem Standort nicht bekannt. Sollten archäologische Funde auftreten, ist eine sachgerechte Bergung durch Ausgrabung erforderlich. Der Bauherr kann entsprechend §14 (3) SächsDSchG an den Kosten der archäologischen Untersuchung beteiligt werden. − Die bauausführenden Firmen sind durch den Bauherren auf die Meldepflicht von Bo- denfunden gemäß §20 SächsDSchG hinzuweisen.

Sonstige Nutzungsbeschränkungen Nutzungsbeschränkungen können sich aufgrund der Erschließung ergeben, da im Rahmen der Flächeninanspruchnahme Leitungen zur stadttechnischen Erschließun- gen verlegt werden, die im Rahmen von privatrechtlichen Vereinbarungen zu regeln sind. Durch die im südlichen Plangebiet liegenden Flurstücke Nr. 1032 und 1034 der Gemarkung Langenbernsdorf liegt eine privatrechtliche Mischwasser-Abwasserlei- tung, die östlich des Geltungsbereichs in die Mischwassersammelleitung, den soge- nannten „Bürgermeisterkanal“ (Durchmesser 300 mm) einbindet. Diese Leitung dient auch dem südlichen Plangebiet als Ableitung des Niederschlagswassers. Weitere Nut- zungsbeschränkungen sind im Plangebiet nicht bekannt.

2.3 Bevölkerungsentwicklung, Bedarfsbegründung Am 31.09.2017 umfasste der Bevölkerungsstand der Gemeinde Langenbernsdorf 3.544 Einwohner auf einer Fläche von 36,37 km², was einer Siedlungsdichte von 97,4 EW/km² entspricht. Die Gemeinde Langenbernsdorf verzeichnet in den Jahren 2011 (ZENSUS 2011) bis 2016 einen durchschnittlichen Bevölkerungsrückgang von – 5,16 %.

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Gemeinde Langenbernsdorf Landkreis Zwickau Verlust zu 2008 bzw. Verlust zu 2008 Jahr Einwohner Einwohner zu 2011 in % bzw. 2011 in % 2008 3.903 - 348.834 - 2011 Zensus (Stand 2014) 3.755 - 3,79 335.220 - 3,90 2016 3.561 - 5,16 322.099 - 3,91 Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung 2008, 2011 und 2016; Quelle: Stat. Landesamt des Freistaates Sachsen In der Altersstruktur ist die Bevölkerung von Langenbernsdorf durchschnittlich jünger, als im Landkreis Zwickau. Im Jahr 2014 lag der Anteil der Altersgruppen der unter 6 – jährigen, der 6 – 15 jährigen sowie der 15 - 65 jährigen deutlich über dem Durchschnitt des Landkreises im gleichen Zeitraum. Dagegen lag der Anteil der über 65-jährigen erkennbar unter dem Wert des Landkreises.

Gemeinde Langenbernsdorf Landkreis Zwickau Altersgruppe 0 - 6 6 - 15 15 - 65 65 + 0 - 6 6 - 15 15 - 65 65 + Einwohner 179 276 2.435 865 15.085 22.599 198.635 88.818 Anteil in % 4,8 7,4 64,9 23,0 4,6 7,0 61,1 27,3 Tabelle 2: Altersstruktur, Stand 31.12.2014; Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Anhand des Verhältnisses der Varianten 1 und 2 der 6. Regionalisierten Bevölkerungs- vorausberechnung des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen wird für Langenbernsdorf bis 2035 eine durchschnittliche Einwohnerzahl von 3.200 Einwohnern erwartet.

2016 2020 2025 2030 2035 Langenbernsdorf Variante 1 3.561 3.590 3.451 3.290 3.200 Langenbernsdorf Variante 2 3.561 3.414 3.260 3.109

Landkreis Zwickau Variante 1 322.099 324.700 312.100 297.600 290.000 Landkreis Zwickau Variante 2 322.099 308.800 294.900 281.200 Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung bis 2035; Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen/eig. Berechnung Dennoch ist insbesondere der Bedarf für Neubauten von Ein- und Zweifamilienhäusern in Langenbernsdorf vorhanden. Die Zahl der Baufertigstellungen durchschnittlich jähr- lich bei 2 - 3 Wohneinheiten. Die Gemeinde kann die Nachfrage an Wohnbauflächen bislang nur unzureichend decken. Im Rahmen des Bebauungsplans sollen für 9 bis max. 12 WE in Form von Ein- und Zweifamilienhäusern zur Wohnnutzung geschaffen werden, die gegenwärtig insbesondere durch junge Familien oder Heimatrückkehrer nachge- fragt wird. Die Neuausweisung des Wohngebietes ist die größte Flächeninanspruch- nahme zur Wohnnutzung der Gesamtfortschreibung zum Flächennutzungsplan, die zu- dem bewusst vorhandene, durch Bebauung vorgeprägte Flächen nachnutzt. Die Flä- cheninanspruchnahme ist maßvoll und entspricht der vorhandenen Nachfrage nach Bauflächen in der Gemeinde. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 16

3. ÜBERGEORDNETE ZIELE DER RAUMORDNUNG, LANDES- UND REGIONALPLANUNG Für Bauleitplanverfahren besteht nach §1 Abs. 4 BauGB eine Anpassungspflicht an die Ziele der Raumordnung der Landes- und Regionalplanung. Die Grundsätze und sons- tigen Erfordernisse der Raumordnung sind nach §4 Abs. 1 ROG in der Abwägung zu berücksichtigen. Die für den Bebauungsplan „Hälftbuche“ geltenden Ziele und Grundsätze der Raumordnung sind im Landesentwicklungsplan Sachsen (LEP 2013), in Kraft getreten am 14.08.2013 als landesweite Gesamtkonzeption festgeschrieben. Der raumordnungsrechtliche Rahmen des Landesentwicklungsplanes wird in den Regio- nalplänen näher ausgestaltet und räumlich konkretisiert. Die Gemeinde Langenberns- dorf gehört zur Planungsregion Chemnitz, organisiert im „Planungsverband Region Chemnitz“, als Rechtsnachfolger der Regionalen Planungsverbände Chemnitz-Erzge- birge und Südwestsachsen. Die bisherigen Regionalpläne gelten fort, bis eine Gesamt- fortschreibung für die Planungsregion Chemnitz rechtskräftig ist. Für den Standort Lan- genbernsdorf gilt gegenwärtig der Regionalplan Südwestsachsen (in Kraft getreten am 31.07.2008). Gegenwärtig erfolgt die Neuaufstellung des Regionalplans der Region Chemnitz, der nach Erlangung der Rechtskraft den Regionalplan Südwestsachsen (2008) als Planungsgrundlage ablösen soll. Damit sind nach §4 Abs. 1 ROG auch die absehbaren künftigen Erfordernisse und die in Aufstellung befindlichen Ziele der Raum- ordnung im Entwurf des Regionalplans in die Planung einzustellen und als sonstige Er- fordernisse der Raumordnung (§3 Abs. 1 Nr. 4 ROG) in Abwägungs- oder Ermessens- entscheidungen zu berücksichtigen. Laut der Stellungnahme der Landesdirektion Sachsen vom 18.12.2018 steht der Planvorentwurf in Einklang mit den Erfordernissen der Raumordnung. Das Plangebiet befindet sich innerhalb eines Wochenendhausge- biets, in dem bereits Wohngebäude errichtet wurden. Erfordernisse der Raumordnung können der Planung nicht entgegengehalten werden.

3.1 Landesentwicklungsplan (LEP 2013) Für die Langenbernsdorf besteht als Gemeinde im ländlichen Raum keine zentralörtli- che Einstufung . Das Gebiet der Gemeinde Langenbernsdorf liegt gemäß LEP, Karte 1 im ländlichen Raum westlich der Verbindungs- und Entwicklungsachse Werdau/ und gehört nach LEP, Karte 2 dem Mittelbereich des Mittelzent- rums Werdau an. Folgende Vorgaben der Landesplanung werden im Bebauungsplan berücksichtigt:

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Ziel (Z)/ Grundsatz (G)

Siedlungsentwicklung Berücksichtigung

LEP 2013 Z 2.2.1.6 "Eine Siedlungsentwicklung, die Die Siedlungsentwicklung im Bebauungsplange- über den aus der natürlichen Bevölke- biet geht nicht über den entstehenden Bedarf rungsentwicklung, aus den Ansprüchen zur Eigenentwicklung hinaus. Der Bedarf ist der der örtlichen Bevölkerung an zeitge- Gemeinde Langenbernsdorf gegeben. Zudem mäße Wohnverhältnisse sowie den An- verfügt die Gemeinde über die besondere Ge- sprüchen ortsangemessener Gewerbe- meindefunktion Tourismus. betriebe und Dienstleistungseinrichtun- gen entstehenden Bedarf (Eigenent- wicklung) hinausgeht, ist nur in den Zent- ralen Orten gemäß ihrer Einstufung und in den Gemeinden mit besonderer Ge- meindefunktion zulässig."

Stadt- und Dorfentwicklung Berücksichtigung

LEP 2013 G 2.2.2.2 "Die Entwicklung der Städte Die Entwicklung durch den Bebauungsplan be- und Dörfer soll so erfolgen, dass rücksichtigt das historische Siedlungsgefüge - das historische Siedlungsgefüge an- durch die Nachnutzung der Wochenendhäuser, gemessen berücksichtigt, die zur Erholung vorgesehen waren durch ein stark durchgrüntes Wohngebiet, dass aufgrund - die Innenstädte beziehungsweise der verringerten Emissionseigenschaften auch Ortskerne der Dörfer als Zentren für zukünftig dem Erholungscharakter entspricht. Wohnen, Gewerbe und Handel, Inf- Der Ortskern wird durch den Ausschluss von Ge- rastruktur und Daseinsvorsorge ge- werbe nicht beeinträchtigt, da keine neuen stärkt und weiterentwickelt, Konkurrenzflächen entstehen. Gebäude zur Da-

- Brachflächen einer neuen Nutzung seinsvorsorge sind allgemein zulässig. Durch die zugeführt, Umnutzung der Wochenendhäuser zum Woh- - eine energiesparende und energie- nen werden bereits bebaute Flächen einer effiziente, integrierte Siedlungs- und neuen Nutzung zugeführt. Die energiesparende Verkehrsflächenentwicklung ge- und energieeffiziente, integrierte Siedlungs- und währleistet, Verkehrsflächenentwicklung wird durch die Fest- - die gesundheitlichen Belange der setzungen und die durch die Gemeinde ge- Bevölkerung berücksichtigt sowie plante Einbahnstraßenregelung gewährleistet. Die gesundheitlichen Belange der Bevölkerung - beim Stadt- bzw. Dorfumbau be- werden durch die geplante Erschließung be- darfsgerecht sowohl Maßnahmen rücksichtigt und bedarfsgerecht Maßnahmen zur Erhaltung, Aufwertung, Umnut- zur Erhaltung, Aufwertung, Umnutzung, zum Um- zung, zum Umbau und Neubau als bau und Neubau als auch zum Rückbau der auch zum Rückbau umgesetzt wer- Wochenendhäuser umgesetzt. den."

G 2.2.2.4 "Die Lebensqualität und die Der Bebauungsplan weist innerörtliche Grünflä- natürliche biologische Vielfalt in den chen aus und sichert sie durch Festsetzungen. Städten und Dörfern soll durch Schaf- fung und Erhaltung von naturnahen Le- bensräumen und Grünflächen innerhalb des Siedlungsgefüges aufgewertet wer- den." Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 18

3.2 Regionalplan Südwestsachsen (2008) Im Regionalplan Südwestsachsen und im Entwurf der Region Chemnitz ist die Ge- meinde Langenbernsdorf als Gemeinde im ländlichen Raum mit der besonderen Ge- meindefunktion „Tourismus“ ausgewiesen. Folgende Ziele und Grundsätze der Regio- nalpläne wurden im Bebauungsplan berücksichtigt:

Ziel (Z)/ Grundsatz (G)

Regionale Siedlungsentwicklung Berücksichtigung

RP SWS 2008 G 1.1.2 "Im Rahmen der Siedlungsent- Die Siedlung ist vorgeprägt und dient der wicklung in der Region sind die Funktio- Nachverdichtung. Es wird durch bis zu 12 nen Wohnen – Arbeiten – Versorgen – Wohneinheiten kein erheblicher Verkehr in- Erholen einander so zuzuordnen, dass duziert. Eine weitere Zersiedelung der Land- kurze Wege erhalten bleiben bzw. ent- schaft findet aufgrund der bestehenden stehen, räumlich bedingter Verkehrs- Wohnbebauung nicht statt. aufwand reduziert und der weiteren Zersiedlung der Landschaft entgegen- gewirkt wird."

G 1.1.4 "Die Entwicklung der Siedlungen Die Entwicklung der Siedlung erfolgt aufgrund soll flächensparend erfolgen. Es sollen der reduzierten GRZ von 0,2 flächensparend. kompakte nutzungsgemischte Sied- Die Siedlung wird straßenbegleitend flächen- lungsstrukturen erhalten bzw. wieder- sparend ergänzt. hergestellt und dabei die Besonderhei- ten der Siedlungs- und Bauformen in den jeweiligen Teilräumen berücksich- tigt werden."

Z 1.1.6 "Auf die Revitalisierung und Um- Es werden Wochenendhäuser nachgenutzt. nutzung von Brachen an integrierten Standorten für Wohn- und Dienstleis- tungsfunktionen sowie für integrierbare industriell-gewerbliche Funktionen ist hinzuwirken."

G 1.1.8 "In den Siedlungsräumen soll zur Es wird eine starke Durchgrünung und Redu- Gewährleistung ökologischer Aus- zierung des Versiegelungsgrades in den gleichsfunktionen aufbauend auf vor- Grundstücken angestrebt. handene Strukturen ein möglichst zu- sammenhängendes Netz innerörtlicher Freiflächen entwickelt werden, das gleichzeitig ausreichend Möglichkeiten zur Erholung im direkten Wohnumfeld bietet.“

Laut der Stellungnahme des Planungsverbands Region Chemnitz vom 26.04.2018 zum Vorentwurf der Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans bestehen aus regio- nalplanerischer Sicht keine grundlegenden Bedenken gegen die Ausweisung der Wohnbauflächen am Hälftbuchenweg und am Birkenweg, da bereits vorgeprägte Standorte, durch Ergänzung und Abrundung sowie Nachverdichtung des Siedlungs- bestandes siedlungsstrukturell durch die Umnutzung einer Wochenendhaussiedlung, Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 19

die bereits über einen Einfamilienhausbestand verfügt und zu einem Wohnungs- baustandort mit Ein- und Zweifamilienhäusern entwickelt werden soll, neu geordnet wird. Es wird jedoch darauf verwiesen, dass in Teilbereichen der Standorte "Hälftbuche" und "Birkenweg" unmittelbar ein in Karte 1 "Raumnutzung" des Regionalplanes Süd- westsachsen (2008) festgelegtes Vorbehaltsgebiet Natur und Landschaft (Arten- und Biotopschutz) angrenzt, welches ebenfalls im Regionalplanentwurf Region Chemnitz (2015) festgelegt wurde (s. Kapitel 2.1.3). Es wird berücksichtigt, dass das Vorbehalts- gebiet durch die Siedlungsentwicklung nicht beeinträchtigt wird. 3.3 Regionalplan Region Chemnitz, Entwurf 2016

Ziel (Z)/ Grundsatz (G)

Regionale Siedlungsentwicklung Berücksichtigung

Entwurf RPC G 1.2.4 „Die Entwicklung der Siedlungen soll Es ist eine flächensparende Bauweise an den Prinzipien der Nachhaltigkeit orien- durch eine reduzierte GRZ von 0,2 vor- tiert und flächensparend erfolgen. Dabei sol- gesehen. len kompakte nutzungsgemischte Siedlungs- strukturen erhalten bzw. wiederhergestellt so- wie die Besonderheiten der Siedlungs- und Bauformen in den jeweiligen Teilräumen be- rücksichtigt werden (s. Karte 2 „Siedlungswe- sen“). Auch die Auswirkungen bei erhöhten geogenen und bergbauinduzierten Radon- konzentrationen sollen sowohl bei der Pla- nung von neuen als auch bei Maßnahmen an bestehenden Siedlungsflächen hinrei- chend beachtet werden.“

Z 1.2.7 "Die Entwicklung der Baugebiete Die Entwicklung durch den Bebauungs- durch die Kommunen ist hinsichtlich Größen- plan berücksichtigt das historische Sied- ordnung und Schwerpunktsetzung darauf zu lungsgefüge durch die Nachnutzung richten, der Wochenendhäuser, die zur Erholung - die Flächeninanspruchnahme im Außen- vorgesehen waren durch ein stark bereich auf das unabdingbar notwen- durchgrüntes Wohngebiet, dass auf- dige Maß zu minimieren, grund der verringerten Emissionseigen- schaften auch zukünftig dem Erholungs- - die historisch wertvollen Stadt- und Dorf- charakter entspricht. Der Ortskern wird kerne (s. Karte 2 „Siedlungswesen“) zu er- durch den Ausschluss von Gewerbe halten, zu sanieren und angepasst wei- nicht beeinträchtigt, da keine neuen terzuentwickeln, Konkurrenzflächen entstehen. Ge- - die Wohngebiete unter Beachtung städ- bäude zur Daseinsvorsorge sind allge- tebaulicher, denkmalpflegerischer und mein zulässig. Durch die Umnutzung der sozialer Belange, insbesondere in städte- Wochenendhäuser zum Wohnen wer- baulich integrierten Lagen, entspre- den bereits bebaute Flächen einer chend dem Bedarf und den künftigen neuen Nutzung zugeführt. Die energie- Anforderungen umzustrukturieren, um sparende und energieeffiziente, inte- der demographischen Entwicklung hin- grierte Siedlungs- und Verkehrsflächen- reichend Rechnung zu tragen, entwicklung wird durch die Festsetzun- - nicht mehr benötigte Bauflächen, insbe- gen und die durch die Gemeinde ge- sondere in randstädtischen Bereichen, plante Einbahnstraßenregelung ge- zurückzubauen und zu renaturieren bzw. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 20

zu entsiegeln oder bei Bedarf für gewerb- währleistet. Die gesundheitlichen Be- liche und touristische Entwicklungen zu lange der Bevölkerung werden durch nutzen." die geplante Erschließung berücksich- tigt und bedarfsgerecht Maßnahmen zur Erhaltung, Aufwertung, Umnutzung, zum Umbau und Neubau als auch zum Rückbau der Wochenendhäuser umge- setzt.

Z 1.2.10 " Die Entwicklung der ländlichen Sied- Die Entwicklung durch den Bebauungs- lungen ist unter Berücksichtigung der charak- plan berücksichtigt das historische Sied- teristischen historischen Siedlungsformen (s. lungsgefüge durch die Nachnutzung Karte 2 Siedlungswesen“) insbesondere da- der Wochenendhäuser, die zur Erholung rauf zu richten, dass vorgesehen waren durch ein stark - der soweit vorhandene Siedlungscharak- durchgrüntes Wohngebiet, dass auf- ter der Waldhufendörfer erhalten wird, grund der verringerten Emissionseigen- schaften auch zukünftig dem Erholungs- - die vorhandenen historischen Streusied- charakter entspricht. lungen und Streusiedlungsbereiche in ih- rem Charakter erhalten werden, - (…) - im Erzgebirge und im Mulde-Lösshügel- land die Waldhufendörfer so entwickelt werden, dass eine weitere Zersiedlung der Täler vermieden wird und - (…) ein ländlicher Siedlungsraum mit ei- ner hohen Dichte von Kleinsiedlungen er- halten wird."

Karte 13 relevante Multifunktionsräume - Gebiete mit Es findet kein Eingriff in Gehölzbestände und besonderer Bedeutung für Fledermäuse [ ... ] statt. Es werden straßenbegleitend bis zu Funktionsfähigkeit als Lebensraum für Fleder- sechs Grundstücke mit EFH/ZFH bebaut. G 2.1.3.9 mäuse - „die in der Karte 13 ausgewiesenen Die rückwärtigen Bereiche sind nicht Gebiete mit besonderer Bedeutung für Fle- überbaubar. Ein Bedarf für umfangrei- dermäuse sollen [ ... ] in ihrer Funktionsfähig- che Untersuchungen wird nicht gese- keit als Lebensraum für Fledermäuse erhalten hen. werden". 3.4 Flächennutzungsplan Die Gemeinde Langenbernsdorf verfügt über einen rechtswirksamen Flächennut- zungsplan, rechtskräftig seit dem 07.08.2001, der gegenwärtig im Rahmen einer Ge- samtfortschreibung für das Gemeindegebiet fortgeschrieben wird. Im wirksamen Flä- chennutzungsplan ist das Plangebiet als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Dau- erkleingärten“ ausgewiesen. Die Wochenendhaus- und Gartennutzung wurde im nördlichen Bereich der Ortslage Neustöcken bereits zugunsten einer wohnbaulichen Nutzung aufgeben, die im Interesse der Siedlungsentwicklung der Gemeinde Langen- bernsdorf erweitert werden sollen. Im Rahmen der Gesamtfortschreibung des Flächen- nutzungsplans werden weitere Teilflächen der bereits anthropogen vorgeprägten Flä- chen den Wohnbauflächen (W) zugeordnet. Die Öffentlichkeit, die Nachbargemein- Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 21

den und die Träger öffentlicher Belange wurden zur Gesamtfortschreibung des Flä- chennutzungsplans, Stand Vorentwurf 03/2018 und zu den Entwürfen 09/2018 und 03/2019 beteiligt. In den eingegangenen Stellungnahmen wurde die geplante Wohn- bauflächenausweisung im Geltungsbereich des Bebauungsplans positiv beurteilt, so dass die Wohnbauflächenausweisung in der Gesamtfortschreibung beibehalten wird. Der Entwurf der Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans liegt dem Aufstel- lungsverfahren des Bebauungsplans „Hälftbuche“ zu Grunde. Die Rechtskraft der Ge- samtfortschreibung soll zur Inkraftsetzung des Bebauungsplanes abgewartet werden.

Abbildung 3: Flächennutzungsplan der Gemeinde Langenbernsdorf, 2001 und Gesamtfortschreibung, Entwurf 03/2019

3.5 Landschaftsplan Für die Gemeinde Langenbernsdorf liegt kein Landschaftsplan vor.

3.6 Fachplanungen Angrenzend an die Wochenendhausbebauung westlich des Geltungsbereiches be- finden sich Waldflächen die einer forstlichen Fachplanung unterliegen. Weitere Be- schränkungen durch Fachplanungen sind nicht bekannt. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 22

TEIL II STÄDTEBAULICHE PLANUNG

Planinhalt Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes werden die zur städtebaulichen Ordnung notwendigen zeichnerischen und textlichen Festsetzungen getroffen. 4. I. BAUPLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN

1. Art der baulichen Nutzung

(§9 (1) Nr. 1 BauGB) Begründung:

(1) Innerhalb der reinen Wohngebiete WR1 – WR6 nach Damit wird die wohnbauliche Entwick- §3 BauNVO sind Wohngebäude, auch solche, die lung inklusive der Bebauung, Stellflä- ganz oder teilweise der Betreuung und Pflege ihrer chen und zugehörigen Nebenanlagen Bewohner dienen und Anlagen zur Kinderbetreu- im Plangebiet zulässig. Die Fläche ist ung, die den Bedürfnissen der Bewohner des Ge- durch Wochenend- und Freizeitnutzung biets dienen, allgemein zulässig. anteilig vorgeprägt.

(2) Innerhalb der reinen Wohngebiete WR1 – WR6 nach Nutzungen die im Sinne der Innenent- §3 BauNVO sind folgende ausna hmsweise zulässige wicklung insbesondere im Gemeinde- Nutzungen unzulässig: zentrum anzusiedeln sind, sind im Plan- - Läden und nicht störende Handwerksbetriebe, die gebiet ausgeschlossen. Gerade auf- zur Deckung des täglichen Bedarfs für die Bewohner grund der beruhigten Lage bietet sich des Gebiets dienen, sowie kleine Betriebe des Be- eine reine Wohnnutzung im Geltungsbe- herbergungsgewerbes, reich an. Die Einrichtung von Einzel- oder Doppelhäusern entspricht dem Bedarf - sonstige Anlagen für soziale Zwecke sowie den Be- und der g eplanten siedlungsstrukturellen dürfnissen der Bewohner des Gebiets dienende An- Entwicklung als reines Wohngebiet. lagen für kirchliche, kulturelle, gesundheitliche und sportliche Zwecke. Sie werden daher gemäß §1 Abs. 6 Nr. 1 BauNVO nicht Be- standteil des Bebauungsplans.

2. Maß der baulichen Nutzung

(§9 (1) Nr. 1 BauGB) Begründung:

(1) Innerhalb der reinen Wohngebiete WR1 – WR6 ist Die Grundflächenzahl gibt an, wie viel eine maximale Grundflächenzahl (GRZ) von 0,2 fest- Quadratmeter Grundfläche je Quadrat- gesetzt. meter Grundstücksfläche zulässig sind . Für die bereits anthropogen vorgepräg- ten Flächen wurde eine reduzierte GRZ-

Höchstgrenze von GRZ = 0,2 festgesetzt . Dadurch soll der Versiegelungsgrad und die Überbauung im Geltungsbereich zur Beachtung der Belange des vorsorgen- den und flächendeckenden Grundwas- serschutzes gemäß Wasserhaushaltsge- setz (WHG) und Sächsischem Wasserge- setz (SächsWG)möglichst gering gehal- ten werden und die auf das unbedingt erforderliche Maß zu beschränken. Die höchstzulässige Versiegelung entspricht damit 30 % der jeweiligen Grundstücke .

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(2) Innerhalb der reinen Wohngebiete WR1 – WR6 ist die Das höchst zulässige Maß von 2 Vollge- höchstzulässige Zahl der Vollgeschosse auf 2 festge- schossen entspricht der umgebenden setzt. Bebauung. Eine Regelung zur Traufhöhe erfolgt aufgrund zu unterschiedlicher Ausprägungen der Dachformen in der Umgebung nicht. Das zweite Vollge- schoss kann als vollwertiges Geschoss o- der als ausgebautes Dachgeschoss aus- gebildet werden.

3. Überbaubare Grundstücksflächen, Bauweise

(§9 Abs. 1 Nr. 2, Nr. 4 und Nr. 14 BauGB i.V.m. §12, §14, §22 Begründung: und §23 BauNVO)

(1) Innerhalb der reinen Wohngebiete WR1 – WR4 sind Die höchstzulässige GRZ lässt eine Be- Einzel- und Doppelhäuser in offener Bauweise zuläs- bauung von 30 % des jeweiligen Grund- sig. Innerhalb der reinen Wohngebiete WR5 – WR6 stücks zu. Aus diesem Gru nd wird die sind Einzelhäuser in offener Bauweise zulässig. Baugrenze großzügig ausgestaltet, so dass die geplanten Gebäude sich in das Plangebiet einfügen, ohne dass die kon-

krete Gestaltung im Vorfeld im Bebau- ungsplanverfahren abschließend gere- gelt wird. Die geplante Bebauung soll sich in die angrenzende Wohnbebau- ung, bestehend aus Einzel- und Doppel- häusern in offener Bauweise, einfügen.

(2) Innerhalb der reinen Wohngebiete WR1 – WR6 sind Die zu errichtenden Stellflächen in Bezug Stellplätze und Nebenanlagen nach §14 BauNVO, auf die geplante Wohnnutzung sind in- unter Beachtung des Sächsischen Nachbarschafts- nerhalb der Baugrenzen zu errichten um gesetzes (SächsNRG), auch außerhalb der über- die verbleibenden Grun dstücksteile und baubaren Grundstücksfläche allgemein zulässig. Freiräume frei von Versiegelung zu hal- ten.

(3) Die Überschreitung der Baugrenzen gemäß §23 Geringfügige Ergänzungen sind nicht Abs.3 BauNVO durch untergeordnete Bauteile ist ausgeschlossen. ausnahmsweise bis zu 1,00 m zulässig.

4. Flächen mit Geh-, Fahr-, und Leitungsrechten

(§9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB) Begründung:

Die zeichnerisch festgesetzten sind folgendermaßen zu be- Durch die festgesetzten Geh-, Fahr- und lasten: Leitungsrechte bleibt die Erschließung G/F/L 1 Geh-Fahr- und Leitungsrecht zugunsten der Ei- der über das Plangebiet erschlossenen gentümer und Nutzer des Flurstücks Nr. 1059/2 Grundstücke und Grundstücksteile gesi- Gemarkung Langenbernsdorf sowie der stadt- chert. technischen Erschließungsträger für die Ver- und Entsorgung, G/F/L 2 Geh-Fahr- und Leitungsrecht zugunsten der Ei- gentümer und Nutzer der Flurstücke Nr. 1033/2, 1033/3, 1033/4, 1033/6 und 1033/7 Gemarkung Langenbernsdorf sowie der stadttechnischen Er- schließungsträger für die Ver- und Entsorgung, Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 24

G/F/L 3 Geh-Fahr- und Leitungsrecht zugunsten der Ei- gentümer und Nutzer des Flurstücks Nr. 1056 Ge- markung Langenbernsdorf sowie der stadttech- nischen Erschließungsträger für die Ver- und Ent- sorgung.

5. Grünflächen

(§9 Abs.1 Nr.15 BauGB)

Die zeichnerisch festgesetzten öffentlichen und privaten Grünflächen dienen der Zweckbestimmung nach als Flächen: - als Flächen oder Maßnahmen zum Ausgleich, - mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen.

6. Flächen oder Maßnahmen zum Ausgleich

(§9 Abs. 1a BauGB i.V.m. §1a Abs. 3 BauGB und §9 Abs. 1 Nr. Begründung: 15, 20, 25a und b)

(1) Zur Durchführung der erforderlichen Ausgleichs- und Mit der Festsetzung soll der Ausgleich Ersatzmaßnahmen im Sinne des §1a und §9 Abs.1a vorrangig innerhalb der Baugrundstücke BauGB sind durch den Eingriffsverursacher in den erfolgen. Durch den auf den jeweiligen Baugebieten WR 1 – WR 2 je angefangene 40 m² Versieglungsgrad bezogenen Ausgleich versiegelte Grundfläche auf eigenem Grundstück: lässt sich eine individuelle Lösung für die − je ein standortgerechter, heimischer Laubbaum ge- einzelnen Bauherren ableiten. Die Ver- mäß Artenliste A oder wendung standortgerechter Gehölze − je ein standortgerechter Obstbaum (Vollstamm) ge- gewährleistet eine natürliche Ausprä- mäß Artenliste B oder gung der zu erbringenden Ausgleichs- − 5 lfd. m einer zweireihigen Hecke aus standortge- leis tungen und damit der Gestaltung rechten Sträuchern (zwei Sträucher pro lfd. m) ge- des Plangebietes. mäß Artenliste A zu pflanzen. − Bestehende Gehölze sind in die Pflanzungen zu in- tegrieren.

(2) Die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind spätes- Die Durchführung der Ausgleichmaß- tens ein Jahr nach Fertigstellung des Wohngebäu- nahme soll zeitnah zum Eingriff erfolgen des durch den Eingriffsverursacher vollständig zu re- und spätestens ein Jahr nach Fertigstel- alisieren. lung des Gebäudes abgeschlossen sein. Damit ist die geplante Festsetzung auch zeitlich bestimmt.

(3) Die Durchführung und die Art der festgesetzten Aus- Die Anzeige der Fertigstellung der grün- gleichs- und Ersatzmaßnahmen sind i n Abstimmung ordnerischen Maßnahmen dient der Ein- mit der Unteren Naturschutzbehörde zwischen dem haltung geplanter Monitoring Maßnah- Bauherrn und der Gemeinde Langenbernsdorf ver- men gemäß §4c BauGB. Die Zuständig- traglich zu regeln. Die Unterhaltung und Pflege so- keit der Überwachung nach §4c BauGB wie der Erhalt sind dauerhaft sicher zu stellen. Die sowie die Kontrolle der Ausgleichs- und Fertigstellung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- Ersatzmaßnahmen obliegt der Ge- men ist der Gemeinde Langenbernsdorf anzuzei- meinde Langenbernsdorf gen.

(4) Zur Umsetzung der erforderlichen Ausgleichs- und Er- Der Ausgleich ist im Wohngebiet WR 4 satzmaßnahmen der privaten Flurstücke Nr. 1032 im eigenen Grundstück umzusetzen . Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 25

und 1034 in der Gemarkung Langenbernsdorf im Zum Ausgleich sind im Plangebiet zwei Baugebiet WR 4 sind im Sinne des §1a und § 9 Abs. Flächen zur Aufwertung durch eine 1a BauGB in den genannten Flurstücken, Flächen für lichte Obst- bzw. Gehölzpflanzung in Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwick- Form von Ausgleichsmaßnahmen vorge- lung von Boden, Natur und Landschaft als Flächen sehen. Dieser Ausgleich ist vertraglich zu für Maßnahmen zum Ausgleich auf eigenem Grund- binden und im Rahmen des Monitorings stück im Sinne des §1a Abs. 3 BauGB i.V.m. §9 Abs. zu überprüfen. Die vertragliche Bindung 1a und 3 BauGB festgesetzt. erfolgt im städtebaulichen Vertrag nach A1 Anpflanzung aus standortheimischen Obstgehölzen §11 BauGB zwischen der Gemeinde Langenbernsdorf und der Bauherrn. Die Maßnahmenbeschreibung: Pflanzungen die nen der Schaffung von Innerhalb der privaten Maßnahmenfläche A1 sind zusätzlichen, standortgerechten Lebens- durch den Eingriffsverursacher im Baugebiet WR 4 je räumen und Fortpflanzungshabitaten . angefangene 40 m² versiegelte Grundfläche auf ei-

genem Grundstück je ein standortgerechter Obst- baum gemäß Artenliste B als Hochstamm oder Strauch anzupflanzen, dauerhaft zu pflegen und bei Abgang gleichwertig zu ersetzen. Bestehende Ge- hölze sind in die Pflanzungen zu integrieren. - Pflanzgut: standortheimische Gehölze gemäß Ar- tenliste B. Gleichwertiges autochthones Pflanzgut ist zulässig. - Pflanzqualität: Bäume als Heister, 125 – 150 cm, Stammumfang 12 - 14 cm, 2x verpflanzt, ohne Bal- len; Sträucher als Heckenpflanzen, 2x verpflanzt, 100 – 150 cm, 3-triebig, wurzelnackt - Pflanzdichte: Pflanzabstand in einem lichten Ab- stand von jeweils 10 bis 15 m - Ersteinrichtende Pflege: je nach Aufwuchs Mahd; Mulchen vor Anpflanzung - Pflegemaßnahmen: Der Baumschnitt ist jährlich in notwendigem Umfang durch den Eingriffsverursa- cher sicherzustellen. Abgängiges Altholz ist mehrjäh- rig in Bestandsnähe zu lagern. Nur Kompost- oder Gründüngung im Baumscheibenbereich. Kein Bio- zid-Einsatz. Die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind spätes- tens ein Jahr nach Fertig-stellung des Wohngebäu- des durch den Eingriffsverursacher vollständig zu re- alisieren. Die Durchführung und die Art der festgesetzten Aus- gleichs- und Ersatzmaß-nahmen sin d in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde zwischen dem Bauherrn und der Gemeinde Langenbernsdorf ver- traglich zu regeln. Die Unterhaltung und Pflege so- wie der Erhalt sind dauerhaft sicher zu stellen. Die Fertigstellung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men ist der Gemeinde Langenbernsdorf anzuzei- gen.

(5) Zur Umsetzung der erforderlichen Ausgleichs- und Er- Der Ausgleich im WR 4 ist auf eigenem satzmaßnahmen des privaten Flurstücks Nr. 1055/1 Grundstück durchzuführen. Aus diesem der Gemarkung Langenbernsdorf im Baugebiet WR Grund ist eine lichte Obst- und Gehölz- Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 26

3 ist im Sinne des §1a und §9 Abs.1a BauGB auf Tei- pflanzung in Form einer Ausgleichsmaß- len des Flurstückes Nr. 1055/1 der Gemarkung Lan- nahme vorgesehen. Dieser Ausgleich ist genbernsdorf, eine Fläche für Maßnahmen zum vertraglich zu binden und im Rahmen Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, des Monitorings zu überprüfen. Die ver- Natur und Landschaft als Fläche für Maßnahmen tragliche Bindung erfolgt im städtebauli- zum Ausgleich im Sinne des §1a Abs. 3 BauGB i.V.m. chen Vertrag nach §11 BauGB zwischen §9 Abs. 1a und 3 BauGB festgesetzt. der Gemeinde Langenbernsdorf und A2 Anpflanzung aus standortheimischen Feld- und der Bauherrn. Die Pflanzungen dienen Obstgehölzen der Schaffung von zusätzlichen, stand- ortgerechten Lebensräumen und Fort- Maßnahmenbeschreibung: pflanzungshabitaten . Innerhalb der privaten Maßnahmenfläche A2 sind

durch den Eingriffsverursacher im Baugebiet WR 3 je angefangene 40 m² versiegelte Grundfläche auf ei- genem Grundstück heimische Laub- und Obstge- hölze in mindestens 3 unterschiedlichen Arten ge- mäß der Artenlisten A und B als Hochstamm oder Strauch anzupflanzen, dauerhaft zu pflegen und bei Abgang gleichwertig zu ersetzen. Vorhandene Ge- hölze sind in die Anpflanzungen zu integrieren, dau- erhaft zu pflegen und zu erhalten. - Pflanzgut: standortheimische Gehölze gemäß Ar- tenliste A oder B in mindestens 3 Arten. Gleichwerti- ges autochthones Pflanzgut ist zulässig. - Pflanzqualität: Bäume als Heister, 125 – 150 cm, Stammumfang 12 - 14 cm, 2x verpflanzt, ohne Bal- len; Sträucher als Heckenpflanzen, 2x verpflanzt, 100 – 150 cm, 3-triebig, wurzelnackt - Pflanzdichte: Pflanzabstand in einem lichten Ab- stand von jeweils 10 m - Ersteinrichtende Pflege: je nach Aufwuchs Mahd; Mulchen vor Anpflanzung - Pflegemaßnahmen: Der Baumschnitt ist jährlich in notwendigem Umfang sicherzustellen. Abgängiges Altholz ist mehrjährig in Bestandsnähe zu lagern. Nur Kompost- oder Gründüngung im Baumscheibenbe- reich. Kein Biozid-Einsatz.

(6) Zuordnungsfestsetzung für Flächen zum Ausgleich Da in den Baugebieten WR 5 und WR 6 von Eingriffen in Natur und Landschaft kein Eingriff auf eigenem Grundstück Zur Umsetzung der erforderlichen Ausgleichs- und Er- i.V.m. den einzurichtenden Versicke- satzmaßnahmen in den Baugebieten WR 5 – WR 6 rungsanlagen ausgeglichen werden und des verbleibenden Ausgleichs aus den Bau-ge- kann, sind dazu Ausgleichsmaßnahmen bieten WR 1 – WR 4 sind auf Teilen des Flurstücks Nr. außerhalb des Plangebietes auf einer 270/1 Gemarkung Niederalbertsdorf, Flächen für kommunalen Fläche vorg esehen, deren Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwick- Umsetzung durch die Gemeinde ent- lung von Boden, Natur u nd Landschaft als Flächen sprechend vertraglich auf die jeweiligen für Maßnahmen zum Ausgleich im Sinne des §1a Bauherren umgelegt werden soll. Trotz Abs. 3 BauGB i.V.m. §9 Abs. 1a BauGB festgesetzt: der geplanten Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet bleibt ein Ausgleichsbe- A – Einrichtung einer artenreichen Wildhecke am „Viehweg“ darf für die Bauflächen WR 1 – WR 4. Ins- Entlang des unbefestigten Feldweges „Viehweg“ besondere die Umwandlung des vor- und auf dem ehemaligen Lagerplatz des Bauhofes handenen Extensivgrünland ist als hoch- ist auf einer Länge von 300 m ein 3 m breiter Gehölz- wertiger Eingriff zu werten und die beste- henden Garten- und Freizeitflächen sind Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 27

streifen aus standortgerechten Laub- und Obstge- höher zu gewichten sind als ein reines hölzen in Form einer gestuften Wildhecke anzupflan- Wohngebiet mit Wohngebäuden und zen. Hausgärten. Dazu sind außerhalb des - Größe der Maßnahmenfläche: 900,00 m² Plangebietes weitere Ausgleichsmaß- nahmen notwendig. Maßnahmenbeschreibung: − vollständige Herausnahme der umgrenzten Maß- nahmenfläche aus der intensiven landwirtschaftli- chen Nutzung − Anpflanzung einer wegbegleitenden, dreireihigen, gestuften Mittelhecke aus mind. 5 standortgeeigne- ten Gehölzarten − Pflanzgut: Bäume und Sträucher aus standortge- rechtem Pflanzgut entsprechend der Artenlisten A und B; Pflanzqualität: Bäume als Hochstamm, 12/ 14 cm StU, 3fach verpflanzt oder Heister 150/200 cm Höhe, Sträucher 2x verpflanzt, 60 – 100 cm, 3triebig, wurzelnackt; − Pflanzschema: 3reihig, reihenweise versetzt im durchschnittlichen Pflanzabstand von 1,5 m; Bäume als Hochstamm nur in der innenliegenden Pflanz- reihe − Ersteinrichtende Pflege: je nach Aufwuchs Mahd/ Mulchen vor Anpflanzung − Pflegemaßnahmen Hecke: plenterartige Pflege durch Einkürzen in unterschiedlichen Höhen, je 20 lfm abschnittsweise alle 5 Jahre, unter Belassen ein- zelner Überhälter, auf den Stock setzen, Maßnahme erstmals nach 10 Jahren; Je nach Verbiss: Errichten eines Wildschutzzauns − Kein Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutz- mitteln − Die festgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men sind in Abstimmung mit der Unteren Natur- schutzbe hörde zwischen dem Bauherrn und der Gemeinde Langenbernsdorf vertraglich zu binden. Die Unterhaltung und Pflege sowie der Erhalt sind dauerhaft durch den Eingriffsverursacher sicher zu stellen. Abgängige Gehölzpflanzungen sind gleich- wertig gemäß der Artenliste A und B zu ersetzen. − Die Umsetzung der festgesetzten Ausgleichs- und Er- satzmaßnahmen ist spätestens ein Jahr nach Fertig- stellung des Gebäudes vollständig zu realisieren. Die Fertigstellung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men ist der Gemeinde Langenbernsdorf anzuzei- gen.

(7) Monitoring gemäß §4c BauGB: Die Fertigstellung der Die Anzeige der Fertigstellung der grün- festgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ist ordnerischen Maßnahmen dient der Ein- der Gemeinde Langenbernsdorf durch den Verur- haltung geplanter Monitoring Maßnah- sacher anzuzeigen. Jährliche Kontrolle durch die men gemäß §4c BauGB. Die Zuständig- Gemeinde Langenbernsdorf in den ersten 5 Jahren, keit der Überwachung nach §4c BauGB danach alle 5 Jahre – bei erkennbarem Ausfall des sowie die Kontrolle der Ausgleichs- und anvisierten Ausgleichsergebnisses Pflegemaßnah- Ersatzmaßnahmen obliegt der Ge- men und Ersatzpflanzungen zur nachfolgenden meinde Langenbernsdorf Pflanzperiode, Kontrolle der Bestandsentwicklung Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 28

nach 10 Jahren gemeinsam mit der Unteren Natur- schutzbehörde.

(8) An Kreuzungen und Einmündungen sind Sichtflä- Zur Gewährleistung der Verkehrssicher- chen für die Anfahrsicht nach RAS-K-1 von jeder heit sind die Pflanzungen in den Einfahrt- sichtbehindernden Nutzung, Bepflanzung, Einfrie- bereichen entsprechend zu gestalten. dung oder Aufschüttung mit einer Höhe von mehr als 0,6 m über der angrenzenden Verkehrsfläche freizuhalten. Zulässig sind jedoch Einzelbäume mit ei- nem Kronenansatz in mind. 2,50 m Höhe.

(9) Alle Pflanzungen sind unter Beachtung des Sächsi- Die Abstände sind entsprechend einzu- schen Nachbarschaftsgesetzes (SächsNRG) vorzu- halten. nehmen.

7. Flächen mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstiger Bepflanzung

(§9 Abs. 1 Nr. 25b BauGB)

(1) In der nach §9 Abs. 1 Nr. 25b BauGB zeichnerisch Zur Erhaltung und Weiterentwicklung des festgesetzten Fläche für den Erhalt von Bäumen, Gehölzbestandes oberhalb des Teiches. Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen ist der Baumbestand dauerhaft zu erhalten und zu pfle- gen. - Pflegemaßnahmen: jährliches Zurückschneiden in unterschiedlichen Höhen; die Einzelstamment- nahme von Gehölzen ist zulässig.

(2) Monitoring: In den ersten 5 Jahren jährliche Kontrolle Die Zuständigkeit der Überwachung durch die Gemeinde Langenbernsdorf, danach alle nach §4c BauGB sowie die Kontrolle der 5 Jahre. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ob- liegt der Gemeinde Langenbernsdorf 5. II. BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN Die Umgebung des Standortes ist überwiegend durch ein- bis zweigeschossige Einfa- milienhäuser, Kleingärten und Wochenendhäuser geprägt. Ziel des Bebauungsplanes ist die Schaffung von dem Orts- und Landschaftsbild zuträglichen Rahmenbedingun- gen, ohne effiziente und moderne Baulösungen zu verhindern. (§9 Abs. 4 BauGB i.V.m. §89 SächsBO) Festsetzungen Begründung: 1. Äußere Gestaltung baulicher Anlagen (1) An Fassaden ist die Verwendung greller Die Festsetzungen zur Fassadengestaltung Farben oder eine reinweiße Farbge- sollen störende Wirkungen auf den unmittel- bung unzulässig. baren Landschaftsraum unterbinden. Die (2) Fassadenbegrünungen durch Rank- und ruhige farbliche Gestaltung soll sich in das Kletterpflanzen sind allgemein zulässig. Orts- und Landschaftsbild einfügen.

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2. Dachgestaltung (1) Zur Eindeckung der Dächer sind schie- Die Festsetzungen zur Dachgestaltung sol- fergraue oder rotbraune nichtglän- len störende Wirkungen auf den unmittel- zende Dachdeckungsmaterialien zu baren Landschaftsraum unterbinden. Die verwenden. Gestaltung soll sich in das Landschaftsbild einfügen. (2) Dachbegrünungen, Sonnenkollektoren Die Verwendung der erneuerbaren Ener- und Fotovoltaik-Dachanlagen sind all- gien und die klimatische Auswirkung von gemein zulässig. Gründächern sind wünschenswert und empfohlen. 3. Gestaltung der unbebauten Flächen der bebauten Grundstücke (1) Bodenversiegelungen sind auf das un- Die Festsetzungen zur Versiegelung dienen bedingt erforderliche Maß zu be- dazu, den Versiegelungsgrad so gering wie schränken. Nebenanlagen, Pkw-Stell- möglich zu halten. Auf unversiegelten Bö- plätze, Zufahrten und Fußwege in den den eine Versickerung zu bevorzugen, so- privaten Grundstücken sind in wasser- fern keine anderen Gründe dagegen ste- durchlässiger Bauweise auszuführen. hen. (2) Unbebaute Grundstücksflächen sind zu Die allgemeine Begrünungspflicht dient der begrünen. grünordnerischen Einbindung in die Umge- bung. 4. Einfriedungen und Zäune (1) Die höchstzulässige Höhe der straßen- Mit der Begrenzung der Höhe der Einfrie- begleitenden Einfriedungen der dung soll eine dem Straßenraum entspre- Grundstücke beträgt 1 m Höhe über chende Dimension der Geländesicherung der Straßenoberkante. Maschendraht- und durch die Begrünung die Einbindung in zäune und blickdichte Einfriedungen die Landschaft ermöglicht werden. sind mit Bäumen, Sträuchern oder Klein- gehölzen gemäß der Artenliste A zu be- grünen. (2) Einfriedungen sind ohne Sockel anzule- Aufgrund der Lage zwischen Wäldern und gen. Im Sinne des Natur- und Arten- Gewässern ist im geplanten Siedlungsbe- schutzes sind zwischen Zaun und Boden reich auch weiterhin eine bodennahe mindestens 10 cm für die Wanderun- Durchlässigkeit der Grundstücke zur Wan- gen von Bodenlebewesen freizulassen. derung der Kleintierfauna zu gewährleisten. (3) Am Fahrbahnrand ist beidseitig ein Si- Die Straße dient auch der fußläufigen Er- cherheitsraum von jeweils 50 cm von schließung. Das Freihalten des Sicherheits- jeglichen Gegenständen, baulichen bereichs gewährleistet ein gefahrloses Ne- Anlagen und Bepflanzungen freizuhal- beneinander von Kraftfahrzeugen und Per- ten. sonen.

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6. FLÄCHENBILANZ DES BEBAUUNGSPLANS Pos. Flächenart Anteil von Fläche [m²] Gesamt [%] 1 Baugebiete nach §3 BauNVO – Reine Wohngebiete, 19.139,00 71,4% darunter: 1.1 überbaubare Grundstücksfläche 5.741,70 21,4% Baugrenze 6.185,78 23,1% 1.2 nicht überbaubare Grundstücksflächen 13.397,30 50,0% 2 Verkehrsflächen 2.644,19 9,9% 2.1 Straße 2.564,33 9,6% 2.2 Parkplatz 79,86 0,3% 3 Fläche für Versorgungsanlagen 926,00 3,5% 4 private Grünflächen gesamt, darunter: 4.085,20 15,2% 4.1 Maßnahmenflächen A1 3.003,20 11,2% 4.2 Maßnahmenflächen A2 654,00 2,4% 4.3 Erhaltungsbindung 428,00 1,6% Gesamt 26.794,39 100,0% Tabelle 4: Flächenbilanz Planung In den reinen Wohngebieten WR 1 – WR 6 wurde eine überbaubare Grundstücksfläche von 30 % in der Bilanz berücksichtigt. Durch die geringer festgesetzte GRZ von 0,2 kön- nen durch die Einzel- oder Doppelhäuser einschließlich ihrer Nebenanlagen und Zu- fahrten 20 % des jeweiligen Flurstücks, unter Berücksichtigung des §19 BauNVO aus- nahmsweise auch bis zu 30 % der jeweiligen Grundstücksfläche versiegelt werden. Da die Grundstücke teilweise nur anteilig im Bebauungsplangebiet liegen wird die Größe des reinen Wohngebietes zu Grunde gelegt, das entspricht einer überbaubaren Grundstücksfläche von 5.741,70m². Die versiegelte Grundfläche eines durchschnittli- chen Einfamilienhauses liegt zwischen 80 – 130 m² bei einer zweigeschossigen Bau- weise und zusätzlich der Nebenanlagen und wasserdurchlässigen Zufahrten wird der Wert von 300 – 350 m² i.d.R. nicht überschritten, so dass die GRZ von 0,2 zur Wohnbe- bauung in einem reinen Wohngebiet bei Grundstücksgrößen um 1.200 m² ausreicht. Bei einem Flurstück von 866 m² entspricht die überbaubare Fläche insgesamt rund 260 m² was einem kleinen Einfamilienhaus mit Nebenanlagen entspricht.

7. ERSCHLIESSUNG 7.1 Überörtliche Verkehrsanbindung Die Gemeinde Langenbernsdorf ist über folgende Staats- und Bundesstraßen sowie Kreisstraßen in das regionale und überregionale Straßenverkehrsnetz eingebunden: - B 175 (Lederhose (Thüringen) – Nossen (Sachsen)) - S 314 (Langenhessen S 289 – Langenbernsdorf B175 – Landesgrenze Thüringen – (L 1085)) - K 9370, K 9371, K 9374, K 9375 Es ist keine Betroffenheit des Plangebietes gegeben. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 31

7.2 Verkehrstechnische Erschließung des Plangebiets Für die Erschließung des Plangebietes ist eine der Nutzung des Plangebietes unterge- ordnete Befahrung in Einbahnstraßenregelung vorgesehen. Stellflächen sind auf eige- nem Grundstück oder zusätzlich an der Fläche zur Versorgung Zweckbestimmung Löschwasser vorgesehen. Im beplanten Gebiet sind keine Kreisstraßen vorhanden. Von Seiten der unteren Straßenaufsichtsbehörde gibt es ebenfalls keine Einwände ge- gen die geplante lockere straßenbegleitende Bebauung als reines Wohngebiet da die zu erwartenden Verkehrsströme durch die Errichtung von bis zu 12 WE durch das vorhandene Straßennetz bewältigt werden können. Da der seitliche Sicherheitsraum für die öffentlichen Straßen auf die privaten Anliegergrundstücke verlegt werden soll, ist bei der Bebauung und Bepflanzung streng darauf zu achten, dass der festgesetzte Sicherheitsraum von 0,50 m Breite steht von Gegenständen, baulichen Anlagen und Bepflanzungen freigehalten wird.

7.3 Stadttechnische Erschließung a) Trinkwasserversorgung Die Trinkwasserversorgung im Gebiet Langenbernsdorf erfolgt durch den Zweckver- band Zwickau/Werdau und durch die Wasserwerke Zwickau GmbH. In der Praxis er- folgt die Belieferung des Trinkwassers über den Zweckverband Nord/Ostthüringen der Weida-Talsperre. Nach Aussage der Wasserwerke Zwickau GmbH vom 12.04.2017 kann die trinkwasserseitige Erschließung der Grundstücke im Hälftbuchenweg über die Versorgungsleitung DN 80 GG bzw. im Birkenweg über die Versorgungsleitung DN 80 GG, welche die Grundstücke quert, erfolgen. Der Leitungsbestand ist dem beigefüg- ten Plan zur Stellungnahme zu entnehmen. Jedes Grundstück erhält einen separaten Hausanschluss. Am Anbindepunkt liegt ein Versorgungsdruck von ca. 4 bar an. Folgende allgemeine Hinweise sind zu berücksichtigen: - Bei Wohnungsvorhaben ist die Einhaltung der derzeitigen Geschosshöhen zur Gewähr- leistung des benötigten Versorgungsdruckes zu beachten. - Aussagen zur Versorgung von Flurstücken können erst nach dem Vorliegen von entspre- chenden Bedarfswerten getroffen werden. - Die trinkwasserseitigen Erschließungen können durch die Wasserwerke Zwickau GmbH nicht vorgenommen werden. Als rechtliche Grundlage dafür ist der Abschluss von trink- und abwasserseitigen Erschließungsvereinbarungen zwischen der Gemeinde, den je- weiligen Bauherrn und der Wasserwerke Zwickau erforderlich.

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b) Löschwasserversorgung Nach §6 des Sächsischen Gesetzes über den Brandschutz, Rettungsdienst und Ka- tastrophenschutz (SächsBRKG) ist die Gemeinde Langenbernsdorf für den örtli- chen Brandschutz und die Sicherstellung der Löschwasserversorgung zuständig. Für das Satzungsgebiet ist von einem Löschwasserbedarf von 48 m³/h, für die Dauer von 2 Stunden auszugehen. Die Forderung für den Grundschutz beruht nach DVGW Arbeitsblatt W 405 (Stand: Februar 2008, Tabelle 1), auf der Art der bauli- chen Nutzung und der Gefahr der Brandausbreitung. Die Zufahrten und die Sicher- stellung des 2. Rettungsweges über Geräte der Feuerwehr sind durch die vorlie- gende Planung und die Festsetzung auf 2 Vollgeschosse unter Voraussetzung des Einbaus geeigneter Rettungsfenster im Ober- beziehungsweise Dachgeschoss, grundsätzlich gewährleistet. Nach Aussage der Wasserwerke Zwickau GmbH vom 12.04.2017 kann derzeitig kein Löschwasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz zur Verfügung gestellt werden. Aus diesem Grund wird die Einrichtung einer Lösch- wasserzisterne von 100 m³ in der Fläche für Versorgungsanlagen mit Zweckbestim- mung Löschwasserzisterne im Plangebiet vorgesehen. Bis zur vollständigen Errich- tung der Zisterne kann die Löschwasserverfügbarkeit grundsätzlich über die an- grenzenden Leitungen in der Talstraße, über die Teichanlagen und über die Ver- fügbarkeit von Tanklöschzügen der Feuerwehr Langenbernsdorf gewährleistet werden. c) Abwasserentsorgung Schmutzwasser - Die Abwasserentsorgung obliegt der Gemeinde Langenbernsdorf und wurde an den Regional-Wasser/Abwasser-Zweckverband Zwickau/Werdau und die Wasserwerke Zwickau GmbH übertragen. Für die Flurstücke im Geltungsbereich besteht nach Aussage der Wasserwerke Zwickau GmbH keine Anschlussmöglichkeit an eine öffentliche Abwasserkanalisation und zentrale Kläranlage. Im Geltungsbereich ist die Abwasserentsorgung nur dezentral, z.B. über eine vollbiologische Kläranlage je Grundstück oder als Gruppenlösung möglich. Im Geltungsbereich verläuft eine private Abwasserleitung, die in einen kommunalen Entwässerungskanal westlich des Gel- tungsbereiches einbindet. Zur Klärung der Abwasserbeseitigung sind die zuständige Untere Wasserbehörde Landkreis Zwickau, Landratsamt, Zum Sternplatz 7, 08412 Werdau und die Wasserwerke Zwickau GmbH im Baugenehmigungsverfahren durch den Bauherrn zu kontaktieren. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 33

Niederschlagswasser - Unter Berücksichtigung des §55 Abs. 2 WHG sollte Nieder- schlagswasser ortsnah bevorzugt auf dem Grundstück versickert, genutzt oder zurück- gehalten werden, soweit dem weder wasserrechtliche, wasserwirtschaftliche oder öf- fentlich-rechtliche Belange entgegenstehen. Der breitflächigen Versickerung anfal- lender Niederschlagswässer über die bewachsene Bodenzone ist bei genügend ge- eigneter Fläche der Vorzug zu geben. Dabei dürfen Grundstücke Dritter nicht beein- trächtigt werden. Ist eine Versickerung des Niederschlagswassers angedacht, sollte im Vorfeld geklärt werden, ob der Untergrund geeignet ist, das anfallende Niederschlags- wasser der befestigten Flächen aufzunehmen. Im Entwässerungskonzept der GUB In- genieur-AG vom 07.05.2019 wurde an zwei Beispielen nachgewiesen, dass eine Versi- ckerung am Standort schadlos funktioniert, wenn eine entsprechende Versickerungs- anlage im eigenen Grundstück vorgesehen wird. Die flurstückkonkrete Klärung der Ableitung des Niederschlagswassers in die Vorfluter ist bei konkreten Bauvorhaben mit der zuständigen Unteren Wasserbehörde Landkreis Zwickau, Landratsamt, Untere Wasserbehörde, Zum Sternplatz 7, 08412 Werdau abzu- stimmen. Zur Versickerung ist ein Antrag bei der unteren Wasserbehörde zu stellen. Der Überlauf darf eine Einleitmenge in den Bach/Teich über den natürlich vorkommenden Abfluss nicht überschreiten . So ist das Wasser auf den technisch maximal möglichen Abfluss (Qmax = 10 I/s) zu begrenzen .

Abbildung 4: private Abwasserleitung (gelb) und kommunaler Entwässerungskanal (lila) (siehe auch Bestandsplan in der Anlage 1 )

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d) Stromversorgung Die Stromversorgung der Gemeinde Langenbernsdorf erfolgt über die envia Mittel- deutsche Energie AG, die durch die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH be- trieben wird. Laut Stellungnahme der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom mbH vom 09.05.2017 befinden sich im Baubereich Niederspannungsanlagen der Netzre- gion Süd-Sachsen. Der Leitungsbestand ist den beigefügten Plänen zur Stellungnahme zu entnehmen. Im Plangebiet befinden sich oberirdische Stromversorgungsleitungen. Folgende Hinweise zur Stromversorgung sind in der Bauausführung zu beachten: - Die vorhandenen Kabel dürfen im Rahmen der Baumaßnahmen nicht in der Lage verän- dert, überbaut bzw. durch Baumaßnahmen geschädigt werden. Zur Kabellage ist ein Min- destabstand von 1,0 m einzuhalten. - Während der Bauphase ist eine Mindestüberdeckung von 0,4 m zu gewährleisten. Ist dies nicht möglich, muss das zuständige Servicecenter rechtzeitig informiert werden. Es wird dann vor Ort über geeignete Schutzmaßnahmen entschieden (z.B. Verrohrung des vorhan- denen Kabels mittels Halbschalenschutzrohre oder Umverlegung der Kabel im Rahmen ei- ner Baufeldfreimachung). - Bei Kreuzungen von Kabeln und Oberflächenerdern mit anderen Ver- und Entsorgungslei- tungen ist ein Mindestabstand von 0,2 m einzuhalten. Bei seitlichen Näherungen bzw. Pa- rallelführung ist zwischen Kabeln und Oberflächenerdern und anderen Ver- und Entsor- gungsleitungen, mit Ausnahme von Telekom-Kabel, ein Mindestabstand von 0,4 m einzu- halten. - Können die bei Näherungen und Kreuzungen vorgeschriebenen Mindestabstände nicht eingehalten werden, muss eine Berührung zwischen Kabeln sowie Oberflächenerdern und anderen Ver- und Entsorgungsleitungen durch geeignete Schutzmaßnahmen verhindert werden. Anderenfalls ist eine Umverlegung der Kabel im Rahmen einer Baufeldfreima- chung erforderlich. - Im Bereich von vorhandenen Freileitungen wird auf die Einhaltung der gültigen Normen, insbesondere der DIN VDE 0105-100, 0210-1 und 0211. Der einzuhaltende seitliche Mindest- abstand beträgt 3,0 m (20 kV) bzw. 1,0 m (1 kV) zum ausgeschwungenen Leiterseil verwie- sen. Unter der Freileitung sind keine Aufschüttungen von Erdmassen zulässig. Bei der Verän- derung der Straßenhöhe (Geländehöhe) gegenüber der Freileitung ist der Nachweis zu füh- ren, dass die vorgeschriebenen Mindestabstände eingehalten werden. Bei Nichteinhaltung der Mindestabstände ist die Veränderung der Freileitung zu beantragen. - Für alle erforderlichen Umverlegungen ist durch den Träger der Baumaßnahme bzw. das zuständige Planungsbüro rechtzeitig ein schriftlicher Auftrag zu erteilen. Die Kosten der Bau- feldfreimachung trägt der Auftraggeber entsprechend der geltenden Verträge zwischen dem EVU und Baulastträger. - Die Elektroenergieversorgung in der Gemeinde Langenbernsdorf erfolgt mit den in den ge- setzlichen Regelungen und allgemeinen Versorgungsbedingungen festgelegten Qualitäts- parametern. Durch den natürlichen Leistungszuwachs und den Anschluss weiterer Kunden können in den Folgejahren Netzverstärkungen oder Netzerweiterungen notwendig werden. Konkrete Netzmaßnahmen ergeben sich erst nach dem Erhalt bestätigter Bebauungspläne und der dazugehörigen Leistungsanmeldungen durch die entsprechenden Baulastträger oder Anschlussnehmer. - Bei der Verlegung bzw. der Erweiterung von Übertragungsanlagen werden in der Hauptsa- che öffentliche Straßen, Wege und Plätze in Anspruch genommen. Dabei beschränkt sich Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 35

die Mitbenutzung von Straßen zum größten Teil auf Fahrbahnkreuzungen. Wir bitten, diesen Umstand bei der Planung des Straßen- und Wegenetzes der Gemeinde Langenbernsdorf zu berücksichtigen. - Nach Festlegung genauer Vorhaben bitten wir um eine rechtzeitige Information, so dass notwendige Erschließungsmaßnahmen unverzüglich in unsere Vorbereitung aufgenom- men werden können und somit eine Koordinierung mit anderen Versorgungsträgern mög- lich wird. - Mit Bezug auf Ihre Anfrage zum Bauvorhaben mit der Bitte um Projektierung und Realisie- rung der elektrotechnischen Erschließung werden von Ihnen noch folgende Unterlagen benötigt: o Benennung des Vertragspartners zur Vereinbarung über die Erschließung zur Elektri- zitätsversorgung o öffentlich genehmigter Bebauungsplan mit Lageplan M 1 :500 (mit Gemarkungs-, Flurstücks-, Parzellen- sowie Straßennamensangaben) o Umfang des Vorhabens sowie Ausbau- und Bauablaufplan einschließlich Zeitab- lauf für das Erschließungsgebiet o zeitgleich benötigter Leistungsbedarf je Anschlussstelle mit geplantem Termin für Inanspruchnahme o Zeithorizont, bis zu dem das Baugebiet ausgelastet sein soll, ggf. auch Angaben zeitlich gestufter Auslastungsziele - Im angegebenen Bereich sind durch die MITNETZ Strom GmbH Eigenmaßnahmen ge- plant, die im Vorfeld der Bauausführung abzustimmen sind. - Die Belange der Netzregion Süd-Sachsen der MITNETZ STROM, Bereich Hochspannung, der envia TEL und der envia THERM werden nicht berührt. e) Gasversorgung Die Gemeinde Langenbernsdorf hat keinen Anschluss an das zentrale Gasnetz. f) Telekommunikation Die Versorgung mit Telekommunikationsanlagen erfolgt durch die Deutsche Telekom Technik GmbH und der envia TEL GmbH. Der Bestand und der Betrieb der vorhande- nen TK-Linien müssen gewährleistet bleiben. Zukünftige Erweiterungen des Telekom- munikationsnetzes sind i.d.R. in den Verkehrswegen vorzusehen. Vor der Ausführungs- phase von Tiefbauarbeiten sind die mit der Ausführung beauftragten Firmen auf ihre Erkundigungspflicht (Schachtscheine) bei der zuständigen Planauskunft hinzuweisen. g) Abfallentsorgung Der Landkreis betreibt als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger die Abfallentsor- gung als öffentliche Einrichtung. Jedes Grundstück ist auch künftig an die öffentlich- rechtliche Abfallentsorgung anzuschließen. Die Leerung aller Abfallbehälter (Restab- fall-, Bioabfall-, Blaue und Gelbe Tonne) muss an der jeweiligen Grundstücksgrenze (auf dem Gehweg oder am Straßenrand) gewährleistet sein. Hierbei dürfen keine Fuß- Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 36

gänger oder Fahrzeuge gefährdet oder behindert werden. Stellplätze für Abfallbehäl- ter sind bedarfsgerecht auf den Grundstücken vorzusehen. Die Bereitstellung im öf- fentlichen Verkehrsraum ist ausschließlich am Abholtag gestattet. Folgende allgemeingültige Hinweise zur Befahrbarkeit für Entsorgungsfahrzeuge sind zu berücksichtigen: - eine sichere Erschließung aller bebaubaren Grundstücke muss gewährleistet sein - ungehinderte Zufahrt für 3-achsige Entsorgungsfahrzeuge (26 t) - auch in Kurvenbereichen - erforderliche Mindeststraßenbreite: 3,55 m; im Kurvenbereich min. 4,75 m - Vorsehen von Wendeanlagen, um ein Rückwärtsfahren der Entsorgungsfahrzeuge auszu- schließen

8. GRÜNORDNUNG 8.1 Allgemeine Angaben zur Grünordnung

Die grundsätzlichen Zielstellungen der Grünordnung sind: - weitgehender Erhalt von vorhandenen Gehölzen, - Berücksichtigung der unmittelbaren Umgebung, - Bodenversiegelung gering halten und Wahl versickerungsfreundlicher Bodenbeläge, - Begrünung der Grundstücke mit heimischen Laubgehölzen/ Verzicht auf "Exoten".

8.2 Minimierungsmaßnahmen Es wurde eine Festsetzung für Flächen mit Bindungen für Bepflanzungen und für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstiger Bepflanzung getroffen, die über die allgemeine Begrünungspflicht der SächsBO hinausgeht. Damit sollen die vorhandenen Gehölze am Gewässer gesichert und erhalten werden. Grünordnerische Festsetzun- gen wurden weiterhin durch die Ausgleichsmaßnahmen und der Baugrenzen getrof- fen, da diese eine Begrünung außerhalb der Baugrenzen vorsieht, die u.a. im Rahmen der Eingriffs-Ausgleichsregelung durch das Anpflanzen von Gehölzen vorsieht.

8.3 Naturschutzfachliche Eingriffsregelung Da das Vorhaben einen Eingriff in Natur und Landschaft darstellt, wurde zur Ermittlung des Ausgleichs- und Ersatzbedarfs eine Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung basierend auf der „Handlungsempfehlung zur Bewertung und Bilanzierung von Eingriffen im Freistaat Sachsen“ vom Juli 2003 in der Fassung des SMUL vom Mai 2009 durchgeführt. Durch die straßenbegleitende Bebauung der Siedlung werden einzelne noch unbebaute Flä- chen zur Bebauung vorgesehen. Durch die geplante Bebauung von Wohnhäusern in einem vorgeprägten Wochenendhaus-, Garten- und Freizeitgebiet findet nach der- Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 37

zeitigem Kenntnisstand gegenüber dem Voreingriffszustand (Mai 2019) bei Durchfüh- rung der geplanten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Plangebiet dennoch ein Eingriff statt, der außerhalb des Plangebietes ausgeglichen werden muss. Zur Kompensation der Eingriffe in das Schutzgut Boden wurden Entsiegelungs- und Ab- rissmaßnahmen gemäß „Entsiegelungserlass“ vom 30.07.2009 des SMUL zur Umsetzung der Kompensationsverpflichtung geprüft, jedoch stehen keine geeigneten Maßnah- men der Gemeinde Langenbernsdorf zur Verfügung. Zur Aufwertung, insbesondere des Schutzgutes Boden, ist durch die Gemeinde Langenbernsdorf die Anpflanzung ei- ner standortheimischen Wildhecke entlang des Viehwegs nördlich der Ortslage Nie- deralbertsdorf vorgesehen. Durch die festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen können die Eingriffe in den Boden minimiert und ersetzt werden. Dieser Eingriff kann durch die festgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Plangebiet kompensiert werden. (Bilanzierung > Umweltbericht) Alle festgesetzten Pflanzungen sind unter Beachtung des Sächsischen Nachbarschaftsgesetzes (SächsNRG) vorzunehmen. Die Fertigstel- lung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ist der Gemeinde Langenbernsdorf anzu- zeigen, da diese im Rahmen der Planungshoheit die Kontrollfunktion der sach- und ordnungsgemäßen Durchführung der baulichen und grünordnerischen Maßnahmen wahrnimmt. Der Monitoringplan sieht in den ersten 5 Jahren eine jährliche Kontrolle, danach alle 5 Jahre durch die Gemeinde Langenbernsdorf vor, die bei einem Ausfall der Pflanzungen Nachpflanzung zur nächstmöglichen Pflanzperiode fordern kann.

8.4 Artenlisten für Anpflanzungen Artenliste A – standortheimische Bäume, Sträucher und Kleingehölze Bäume Sträucher, Kleingehölze Mindestgröße: Hochstamm, 12/14 cm StU, 3fach Mindestgröße: 60/100 cm, 2fach verpflanzt verpflanzt oder Heister 150/200 cm Höhe Acer pseudoplatanus Bergahorn Corylus avellana Haselnuss Alnus glutinosa Schwarz-Erle/ Rot-Erle Euonymus europaeus Pfaffenhütchen Betula pendula Hänge-Birke Genista germanica Dt. Ginster Carpinus betulus Hain-Buche Ligustrum vulgare Gemeiner Liguster Fagus sylvatica Rot-Buche Lonicera xylosteum Rote Heckenkirsche Prunus avium Vogel-Kirsche Malus sylvestris Holzapfel Fraxinus excelsior Gemeine Esche Prunus spinosa Schlehe Prunus padus Trauben-Kirsche Pyrus pyraster Wildbirne Quercus petraea Trauben-Eiche Rosa spec Wild-Rosen Quercus robur Stiel-Eiche Rubus fruticosus/iaeus Brom-/ Himbeere Salix caprea Sal-Weide Salix spec. Strauchweiden Sorbus aucuparia Gem. Eberesche Sambucus nigra Schwarzer Holunder Tilia cordata Winter-Linde Tilia platyphyllos Sommer-Linde Bodendecker Ulmus glabra Berg-Ulme Vinca minor Kleinblättriges Immergrün Vinca major Großblättriges Immergrün Erica carnea Winterheide Hedera helix Efeu Hypericum calycinum Niedriges Johanniskraut Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 38

Artenliste B – Obstsorten Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche, Walnuss Die Obstsortenwahl soll sich an der Liste zur Anlage von Streuobstwiesen im Regierungs- bezirk Chemnitz orientieren (vgl. Anlage 2 ). Artennegativliste: Cotoneaster spec. insb. Bodendecker Picea spec. Silber-/Blau- und Stechfichten Chamaecyparis spec. Scheinzypressen Thuja spec. Lebensbäume Juniperus spec. Zypressengewächse

Die Arten der Artennegativliste sollen keine Verwendung finden.

9. WESENTLICHE AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG Das Bebauungsplangebiet ist als Reines Wohngebiet (WR) festgesetzt. Damit sind ent- sprechend Beiblatt 1 zur DIN 18005 Teil 1 folgende Orientierungswerte maßgebend: 50 dB (A) tags, 40 dB (A) nachts Durch die geplante Bebauung Plangebiet ist mit einer geringfügigen Erhöhung des Verkehrsaufkommens zu rechnen. Die Änderungen gegenüber dem Ist-Zustand beste- hen vor allem in der Bauphase sowie in der An- und Abreise von den Anwohnern. Aus- gehend vom Bestand der benachbarten Bebauung und den gesetzlichen Vorgaben zum Hausbrand und der Gartenabfallverbrennung sind vom Vorhaben keine relevan- ten Luftverunreinigungen (Veränderungen der natürlichen Zusammensetzung der Luft, insbesondere durch Rauch, Ruß, Staub, Aerosole, Dämpfe oder Geruchsstoffe) für die Nachbarschaft zu erwarten. Bei einer im Baugebiet WR 1 bis WR 6 zulässigen GRZ von 0,2 bleiben insgesamt mindestens 70 % der Flächen unversiegelt, so dass dort insbe- sondere bei den Schutzgütern Boden und Wasser wesentliche Funktionen erhalten bleiben. Die Planung stellt infolge der Inanspruchnahme von ehemaligen Außenbe- reichsflächen einen Eingriff in Natur und Landschaft dar. Dieser Eingriff ist entspre- chend §§1a BauGB zu minimieren. Nicht vermeidbare Eingriffe sind auszugleichen o- der gleichwertig zu ersetzen. Im Plangebiet wird der Eingriff durch die festgesetzten, grünordnerischen Maßnahmen in den eigenen Grundstücken der Bauvorhaben mini- miert und die Kompensation des verbleibenden Ausgleichsbedarfs auf den festgesetz- ten Flächen zum Ausgleich A1 und A2 innerhalb des Plangebietes durch standorthei- mische Gehölzpflanzungen gewährleistet. Schutzgebiete bzw. Schutzobjekte gemäß EU-Recht (FFH-Gebiete, Vogelschutzgebiete), BNatSchG sowie SächsNatSchG sind im Plangebiet nicht vorhanden. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 39

TEIL III UMWELTBERICHT

TEIL III UMWELTBERICHT 39

1. VORBEMERKUNGEN UND RECHTLICHE GRUNDLAGEN 40 2. INHALT UND ZIELE DES BEBAUUNGSPLANES 41 3. Übergeordnete ZIELE DES UMWELTSCHUTZES 41 3.1 Landes- und Regionalplanung 42 3.2 Flächennutzungsplan 42 3.3 Landschaftsplan 42 3.4 Schutzgebiete gemäß Naturschutzrecht 43 3.5 Ziele und Programme des fachlichen Umweltschutzes 43 4. Beschreibung der UmweltAuswirkungen 44 5. Eingriffs-und Ausgleichsregelung 54 6. Anderweitige Planungsmöglichkeiten und Standortalternativen 59 7. Zusätzliche Angaben 59 8. Allgemein verständliche Zusammenfassung 60 9. Verzeichnisse 61

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 40

1. VORBEMERKUNGEN UND RECHTLICHE GRUNDLAGEN Der Umweltbericht zum Bebauungsplan wird nach den Vorgaben des Baugesetzbu- ches (BauGB), in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S. 3634) erarbeitet. Im Zuge der frühzeitigen Beteiligung zum Vorentwurf werden die berührten Behörden und Träger öffentlicher Belange zur Äußerung im Hinblick auf den erforderli- chen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung nach §2 Abs. 4 BauGB auf- gefordert. Der Umweltbericht wird unter Berücksichtigung der eingegangenen Stel- lungnahmen fortgeschrieben. Gemäß §2 Abs. 4 BauGB ist im Aufstellungsverfahren ei- nes Bauleitplans für „die Belange des Umweltschutzes nach §1 Abs. 6 Nr. 7 und §1a [BauGB] (…) eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtli- chen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt werden." Die Ergebnisse der Umwelt- prüfung sind nach §2a BauGB in einem Umweltbericht, als gesonderter Teil der Begrün- dung, nach den Vorgaben der Anlage 1 zum BauGB zu beschreiben und zu bewerten. Die Ergebnisse der Umweltprüfung sind in der Abwägung nach §1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen und beziehen sich dabei auf das, was nach gegenwärtigem Wissens- stand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt, Umfang und De- taillierungsgrad in angemessener Weise verlangt werden kann (§2 Abs. 4 Satz 3 BauGB). Die Nutzungsänderung und die Neuinanspruchnahme von bisher un- bebauten Flächen führen zu einer Veränderung von Boden, Natur und Landschaft, deren Auswirkungen zu ermitteln sind. Im Rahmen der Umweltprüfung erfolgen fol- gende Betrachtungen: − eine vertiefende Prüfung und Bewertung der zu erwartenden Umweltauswirkungen der geplanten Nutzungsänderungen und Neuausweisungen im Sinne der Siedlungsent- wicklung auf die Belange des Umweltschutzes nach §1 Abs. 6 Nr. 7a und §1a Abs. 3 BauGB sowie − die Gesamtbetrachtung der Auswirkungen in ihrer kumulativen Wirkung auf die Umwelt- belange nach §1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB. Der Umweltbericht bildet einen gesonderten Teil der Begründung. Untersuchungsinhalte und -umfang: Zu betrachten sind die erheblichen Auswirkungen des Vorhabens auf folgende Schutz- güter und Umweltmedien:

1. Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, Fläche und Boden, Wasser, Luft und Klima sowie das Wirkungsgefüge zwischen den Schutzgütern, 2. Landschaft und Landschaftsbild, 3. den Menschen, seine Gesundheit und die Bevölkerung insgesamt sowie 4. Kultur- und sonstige Sachgüter. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 41

2. INHALT UND ZIELE DES BEBAUUNGSPLANES Planungsabsicht Die Gemeinde Langenbernsdorf beabsichtigt mit der Aufstellung des Bebauungsplans eine lockere straßenbegleitende Bebauung durch bis zu 7 Wohngebäude an der Straße „Hälftbuchenweg“ und für 2 WE am „Birkenweg“ bereit zu stellen. Planungs- grundsatz: - Aufwertung eines innerörtlichen Wochenend-, Freizeit- und Siedlungsbereichs als maßvolles, reines Wohngebiet (WR), das angrenzende Garten- und Erho- lungsstrukturen berücksichtigt und sich durch die Erhaltung prägender Grün- strukturen in den Randbereichen in die Umgebung einfügt.

Angaben zum Standort Das Plangebiet befindet sich südlich des zentralen Siedlungsbereiches „Neustöcken“ zwischen den Ortsteilen Langenbernsdorf und Trünzig. Der Geltungsbereich des Be- bauungsplanes „Hälftbuche“ umfasst vollständig die Flurstücke Nr. 1030/2, 1033/2, 1033/7, 1057/2 und 1062/1 der Gemarkung Langenbernsdorf sowie anteilig die Flurstü- cke Nr. 1032, 1033/3, 1033/4, 1034, 1042/1, 1055, 1056, 1057/1, 1058, 1059/1, 1059/2, 1060/1 und 1061 der Gemarkung Langenbernsdorf, auf einer Fläche von 26.794 m². Die Flurstücke befinden sich im Privateigentum, im Eigentum der Gemeinde Langen- bernsdorf und im Eigentum des Landes Sachsen. Die Umgebung des Plangebietes ist überwiegend durch eine zweigeschossige Wohnbebauung und durch Wochenend- häuser geprägt (siehe Anlage 1 ). Die Bestandsflächenbilanz ist den Berechnungen zur Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung zu Grunde gelegt.

Art und Maß der baulichen Nutzung Es wurden die Reinen Wohngebiete W1 – W6 mit einer reduzierten Grundflächenzahl (GRZ) von 0,2 zur Errichtung von Einzel- und Doppelhäusern festgesetzt. In den Bauge- bieten sind zwei Vollgeschosse höchst zulässig. Weiterhin sind Geh-, Fahr- und Leitungs- rechte zur Erschließung der angrenzenden Grundstücke durch den Geltungsbereich festgesetzt.

3. ÜBERGEORDNETE ZIELE DES UMWELTSCHUTZES Für die Gemeinde Langenbernsdorf sind gegenwärtig vorrangig die umweltrelevan- ten Ziele und Grundsätze der Raumordnung innerhalb des Landesentwicklungsplans Sachsen (LEP 2013), in Kraft getreten am 14.08.2013 und im Regionalplan "Südwest- sachsen“ (in Kraft getreten am 31. 07. 2008) maßgebend. Im Plangebiet bestehen Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 42

keine regionalplanerischen Restriktionen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass Belange der Regionalplanung nicht berührt sind. Regionale Schutzgebiete sind durch die Planung ebenfalls nicht berührt. 3.1 Landes- und Regionalplanung Folgende umweltrelevante Ziele der Landes- und Regionalplanung wurden bei der Aufstellung des Bebauungsplans zu Grunde gelegt:

Umweltziele Berücksichtigung im Bebauungsplan

‹ Siedlungsentwicklung: Erhaltung (und Die Gewährleistung des typischen Ortsbildes Weiterentwicklung) der typischen erfolgt durch die getroffenen Gestaltungsfest- Ortsbilder. setzungen, die dem Charakter einer kleinen Wohnsiedlung entsprechen.

‹ Gewährleistung des Biotopverbundes Entsprechend der Maßnahmen A1 und A2 sol- entlang der Biotopverbundachsen len Biotopstrukturen durch eine lichte Gehölz- der Gewässer, Vernetzung hochwerti- gestaltung aufgewertet und vernetzt werden. ger Einzelbiotope durch Schaffung Das Anlegen von Kleinstrukturen durch die Aus- von Biotopvernetzungslinien (z.B. He- gleichsmaßnahmen in den einzelnen Grund- ckenstrukturen). Schließung von Be- stücken erhöht die Vielfalt lokaler Kleinbiotope. standslücken. Entsprechend der Erhaltungsbindung werden die Gehölze, die oberhalb des Teiches anlie- gen gesichert.

‹ Ziele und Grundsätze des Bodenschut- Die Nachfrage nach Grundstücken in der Ge- zes (Bodenfunktionsschutz, effiziente meinde Langenbernsdorf ist durch die junge Flächennutzung, Reduzierung der Flä- Bevölkerung insbesondere in diesem Sied- chenneuinanspruchnahme) lungsbereich gegeben. Vorhandene Baulü- cken in den angrenzenden Außenbereichssat- zungen stehen nicht zur Bebauung zur Verfü- gung, da sie sich in privater Hand befinden und nicht veräußert werden sollen.

3.2 Flächennutzungsplan Im wirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Langenbernsdorf ist der Geltungs- bereich als Grünfläche und im Entwurf der Gesamtfortschreibung des Flächennut- zungsplans vollständig als Wohnbaufläche ausgewiesen.

FNP Langenbernsdorf Gesamtfortschreibung

Fläche in m² des FNP in m² Grünflächen ZB „Kleingartenanlage“ 26.794 0 Wohnbauflächen (W) 0 26.794 Geltungsbereich des Bebauungsplanes 26.794 26.794 Tabelle 5: Bilanzierung der Änderung des Flächennutzungsplans in der Gesamtfortschreibung Für das Plangebiet ergeben sich daraus keine Beeinträchtigungen. 3.3 Landschaftsplan Für die Gemeinde Langenbernsdorf liegt kein Landschaftsplan vor. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 43

3.4 Schutzgebiete gemäß Naturschutzrecht Schutzgebiete bzw. Schutzobjekte gemäß EU-Recht (FFH-Gebiete, Vogelschutzge- biete), BNatSchG sowie SächsNatSchG sind im Umkreis des Plangebietes nicht vorhan- den, daher werden keine Schutzgebiete durch die Planung beeinträchtigt. 3.5 Ziele und Programme des fachlichen Umweltschutzes

Immissionsschutz gesetzliche Grundlagen: Zweck: Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die − Bundes-Immissionsschutzgesetz Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor erheblichen (BImSchG) schädlichen Umwelteinwirkungen zu schützen und dem Entstehen − DIN 18005, Teil 1 schädlicher Umwelteinwirkungen vorzubeugen. Im Rahmen der − 16. BImSchV Bauleitplanung sind diese Vorgaben zu beachten, einzustellen und umzusetzen. − TA-Lärm.

Bodenschutz und Altlasten gesetzliche Grundlagen: Zweck: Gemäß §7 Abs. 2 SächsABG haben der Freistaat Sachsen, − Bundes-Bodenschutzgesetz die Landkreise und Gemeinden und sonstigen Personen des öffent- (BBodSchG) lichen Rechts bei Planungen, Baumaßnahmen und sonstigen Vorha- − Bundes-Bodenschutz- und Alt- ben die Ziele und Grundsätze des Bodenschutzes zu berücksichti- lastenverordnung (BBodSchV) gen. Gemäß §1 BBodSchG i.V.m. §7 SächsABG sind die Funktionen − Sächsisches Abfallwirtschafts- des Bodens nachhaltig zu sichern oder wiederherzustellen sowie Vor- und Bodenschutzgesetz sorge gegen nachteilige Einwirkungen auf den Boden zu treffen. Bei (SächsABG). Einwirkungen auf den Boden sollen unter anderem Beeinträchtigun- gen seiner natürlichen Funktionen soweit wie möglich vermieden werden. In §1a BauGB wird ein sparsamer und schonender Umgang mit Grund und Boden gefordert und auf die prioritäre Nutzung von Brachen, Nachverdichtung und Innenentwicklung verwiesen. Bo- denversiegelungen sind auf das notwendige Maß zu begrenzen. Landwirtschaftliche Flächen sollen nur im notwendigen Umfang um- genutzt werden. Altlastverdächtige Flächen sind Altablagerungen und Altstandorte, bei denen der Verdacht schädlicher Bodenveränderungen oder sonstiger Gefahren für den Einzelnen oder die Allgemeinheit besteht. Diese ist grundsätzlich entsprechend ihrer Umweltgefährdung zu sa- nieren oder zu sichern.

Wasserschutz Zweck: Oberirdische Gewässer, welche die Einhaltung eines Gewäs- Gesetzliche Grundlagen: serrandstreifens gemäß §50 SächsWG erfordern, sind außerhalb des Plangebietes durch den Stöckener Graben vorhanden. Die Grund- − Wasserhaushaltsgesetz (WHG)/ wasserneubildung darf durch Versiegelung und Beeinträchtigung − Sächsisches Wassergesetz der Versickerung nicht über das notwendige Maß hinaus behindert (SächsWG) werden. Bei Erdaufschlüssen ist das Grundwasser vor Verunreinigun- − EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU- gen oder sonstigen nachteiligen Veränderungen zu schützen. Die WRRL) Abwasserbeseitigung umfasst Schmutzwasser und Niederschlags- Die Gesetze gelten für oberirdi- wasser. Das Schmutzwasser unterliegt der öffentlichen Abwasserbe- sche Gewässer und das Grund- seitigung. Niederschlagswasser soll vorrangig versickern oder dem wasser. Oberflächengewässer (gedrosselt) zugeführt werden.

Natur- und Landschaftsschutz Zweck: Entsprechend §1 BNatSchG sind Natur und Landschaft auf gesetzliche Grundlagen: Grund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrundlagen des Men- schen auch in Verantwortung für die zukünftigen Generationen im − Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und, soweit erforderlich, wiederherzustellen dass Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 44

− Sächsisches Naturschutzgesetz - die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts, (SächsNatSchG). - die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, - die Pflanzen- und Tierwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräume sowie - die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind. Der Verursacher eines Eingriffs ist gemäß BNatSchG zu verpflichten, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu un- terlassen, unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege vorrangig auszuglei- chen (Ausgleichsmaßnahmen) oder in sonstiger Weise zu kompen- sieren (Ersatzmaßnahmen). Der Eingriff darf nicht zugelassen oder durchgeführt werden, wenn die Beeinträchtigungen zu vermeiden oder nicht in angemessener Frist auszugleichen oder in sonstiger Weise zu kompensieren sind und die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege bei der Abwägung aller Anforderungen an Natur und Landschaft, anderen Belangen im Range vorgehen.

4. BESCHREIBUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN Schutzgut Mensch Bestandsaufnahme des Umweltzustandes: Lärm entsteht im Plangebiet bzw. wirkt von außen auf das Plangebiet als: Wohn-, Frei- zeit- und Straßenverkehrslärm. Gewerbelärm ist in der unmittelbaren Nähe nicht vor- handen. Seitens der nordwestlich gelegenen Baugebiete entstehen aufgrund der Dis- tanz zu den geplanten Einfamilienhäusern keine erheblichen Geräuschimmissionen. Durch das Plangebiet ist mit einer geringfügigen Erhöhung des Verkehrsaufkommens zu rechnen. Die Änderungen gegenüber dem Ist-Zustand bestehen vor allem in der An- und Abreise von den Anwohnern, wobei keine zusätzlichen Untersuchungsbedarf hervorrufende Frequentierung zu erwarten ist. Ausgehend vom gegenwärtigen Be- stand der benachbarten Bebauung und den einschlägigen gesetzlichen Vorgaben zum Hausbrand und der Gartenabfallverbrennung sind auch vom Vorhaben keine re- levanten Luftverunreinigungen (Veränderungen der natürlichen Zusammensetzung der Luft, insbesondere durch Rauch, Ruß, Staub, Aerosole, Dämpfe oder Geruchs- stoffe) für die Nachbarschaft zu erwarten. Altlasten: Im Sächsischen Altlastenkataster sind derzeit keine Altlasten bekannt.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung: Lärm: Bei Durchführung der Planung kommt es bau- und betriebsbedingt zeitweise zu einer Immissionsbelastung (Lärm, Staub) für die Bewohner und Bewohner benachbar- ter Gebiete. Durch die vorgesehene Neuansiedlung von Wohnbauvorhaben kommt es zu einer Erhöhung des Anlieger- und Lieferverkehrs. Mit erheblichen Auswirkungen Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 45

ist aufgrund der schon bestehenden Siedlung in unmittelbarer Umgebung nicht zu rechnen.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung: Bei Nichtdurchführung der Planung würde das Plangebiet anteilig als Freizeit- und Er- holungsfläche genutzt oder als Grünland belassen.

Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich: Lärm: Bei der Durchführung der Planung sind die schalltechnischen Orientierungswerte nach DIN 18005 einzuhalten. Das Bebauungsplangebiet ist als Reines Wohngebiet (WR) festgesetzt. Damit sind entsprechend Beiblatt 1 zur DIN 18005 Teil 1 folgende Ori- entierungswerte maßgebend 50 dB (A) tags, 40 dB (A) nachts und zu gewährleisten. Während der Bauphase ist auf die Umsetzung eines dem Stand der Technik entspre- chenden, zügigen und koordinierten Bauablaufs zu achten. Belastungen (Verkehrs- lärm, Baulärm, Stäube) für die Bewohner auch angrenzender Bereiche sollen minimiert werden. Es sind kontinuierliche Straßen- und Flächenreinigungen zur Staub- und Schmutzbindung sowie Baustellenbefeuchtungen während der Bauphase empfohlen. Vorbehaltlich der Gewährleistung des gesetzlich geforderten Immissionsschutzes und der Vorgaben der zuständigen Behörden während der Bauphase sind durch die Pla- nung keine erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzguts Mensch zu erwarten.

Schutzgut Pflanzen Bestandsaufnahme des Umweltzustandes: Der vorhandene Gehölzbestand weist einen Baumbestand aus Gartengehölzen und in den Randbereichen aus den Laub- und Nadelgehölzen der forstlichen Nutzung auf. In Teilflächen befinden häufig und weniger häufig gemähte Grünlandflächen sowie typische vorgeprägte Wochenendhaus- und Gartengrundstücke mit der entspre- chenden Vegetation. Der ökologische Wert als Lebensraum und Reproduktionsgebiet für Pflanzen ist als mittel einzuschätzen. Lediglich im nördlichen Randbereich befinden sich ältere Laubgehölze, die aus einer Ufervegetation entlang des Teiches resultieren. Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung: Die vorhandenen Grün- und Freiflächen werden aufgrund der anvisierten Wohnnut- zung aus der Nutzung genommen. Insbesondere die Randbereiche der Wohnbau- grundstücke und die festgesetzten Maßnahmenflächen A1 und A2 sollen dafür grün- ordnerisch aufgewertet, ergänzt und vorhandene Gehölzstrukturen erweitert werden. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 46

Die Ergänzung der Grundstücke durch Laub- und Obstgehölze soll eine Biotopverbin- dung entwickeln. Durch die vorgesehenen Gehölzpflanzungen werden eine standort- gerechte Vegetation und die Pflanzenvielfalt im Plangebiet gefördert, was sich positiv auf die vorhandene Fauna auswirken kann. In der Ausgleichsmaßnahme A außerhalb des Plangebietes ist die Pflanzung einer bis zu 3 m breiten Wildhecke aus Gründen des Erosionsschutzes, zur Aufwertung des Landschaftsbildes und zur Verbesserung der Pflanzenausstattung geplant. Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung: Bei Nichtdurchführung der Planung würde das Plangebiet anteilig als Freizeit- und Er- holungsfläche genutzt, als Grünland belassen oder zunehmend verbrachen. Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich: Durch die geplanten Baum- und Strauchpflanzungen wird eine standortgerechte Pflanzenvielfalt gefördert. Durch die Planung sind keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen zu erwarten.

Schutzgut Tiere Bestandsaufnahme des Umweltzustandes: Schutzgebiete bzw. Schutzobjekte gemäß EU-Recht, BNatSchG sowie SächsNatSchG in Bezug auf Habitate und Populationen sind im Geltungsbereich des B-Planes nicht vorhanden. Das Plangebiet bietet durch seine Standortcharakteristika unterschiedli- che Habitate, die in Siedlungsbereichen typisch sind. Mit der baulichen Inanspruch- nahme der vorgeprägten Flächen ist eine mittlere Beeinträchtigung zu erwarten.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung: Durch das Vorhaben gehen in den 5 noch unversiegelten Grundstücken mit der Flä- chenneuversiegelung Lebensräume verloren. Eine Betroffenheit von Bodenlebewe- sen, Kleinsäugern (Mäuse etc.), Würmern, Insekten und Spinnen ist insofern zu erwar- ten. Der prognostizierte Verlust von Flächen stellt mit höchstens 4.277 m² Neuversiege- lung im Geltungsbereich den größten Eingriff in bestehende Bodenhabitate und die daran gebundene Fauna dar. Im Bereich der vorhandenen Siedlung sind keine hoch- wertigen Habitate für geschützte Arten zu erwarten. Die vorhandenen Gehölzbe- stände bleiben überwiegend erhalten.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Bei Nichtdurchführung der Planung würde das Plangebiet anteilig als Freizeit- und Er- holungsfläche genutzt oder als Grünland belassen. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 47

Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich: Die Nachnutzung einer baulich vorgeprägten Fläche trägt dem prioritären Ziel der In- nenentwicklung Rechnung. Durch die festgesetzten Pflanzmaßnahmen im Plangebiet werden verschiedene Lebensräume u.a. für Vögel, Säugetiere, Amphibien, Kriechtiere und Insekten erhalten oder zusätzlich geschaffen. Die geplanten Pflanzmaßnahmen führen anteilig zu einer Aufwertung und Ergänzung der floristischen Bestände im Plan- gebiet. Durch eine entsprechende Gestaltung der nicht überbaubaren Teile des Plan- gebietes kann es durch gezielte Anpflanzungen zu einer Erhöhung der Strukturvielfalt kommen, die z.B. für Kulturfolger verbesserte Lebensraumfunktionen (Nahrungs- und Fortpflanzungshabitate) nach sich ziehen. Durch das Freihalten von Durchlässen in den geplanten Grundstücksabgrenzungen sollen Wege und Habitate für Kleinlebewesen erhalten und zusätzlich geschaffen werden. Durch die Planung sind keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere zu erwarten.

Schutzgut Landschaft Bestandsaufnahme des Umweltzustandes: Die Landschaft um Langenbernsdorf ist geprägt durch die mittelsächsische Hügelland- schaft. Das Plangebiet liegt westlich der Ortslage Langenbernsdorf im höher gelege- nen Teil der Gemeinde, in der Nähe des Werdauer-Greizer Waldes. In der angrenzen- den baulichen Umgebung des Plangebietes überwiegen eine zweigeschossige Wohn- nutzung und Freizeit- und Erholungsgebäude in Form von Wochenendhausgrundstü- cken. Die wohnbaulich genutzte Umgebung des Plangebietes ist durch schieferfar- bene oder rotbraune Dachdeckungen geprägt. Die Wertigkeit des Landschaftsbildes und des Erholungspotenzials ist im Plangebiet als höherwertig zu beurteilen.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung: Die geplante offene Bauweise der Wohngebäude passt sich an die vorhandene Be- bauung in der Umgebung an. Mit der geplanten Begrünung bleibt das Plangebiet in den Landschaftsraum eingebunden. Durch die wohnbauliche und erholungsorien- tierte, anthropogene Vorprägung des Gebietes und die umgebenden Waldflächen werden keine Fernblickbeziehungen beeinträchtigt.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Bei Nichtdurchführung der Planung würde das Plangebiet anteilig als Freizeit- und Er- holungsfläche genutzt oder als Grünland belassen.

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Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich: Zum zeitgemäßen Erfordernis des Einfügens in die bestehenden Baustrukturen und um eine einheitliche Farbwirkung der Gesamtanlage zu erzielen, wurden dunkelgraue o- der rotbraune nicht glänzende Dachdeckungsmaterialien festgesetzt. Die o.g. Farb- töne sind typisch für die Umgebung. Die Festsetzung einer offenen Bauweise nimmt Bauformen der umgebenden Bebauung auf. Die festgesetzte Begrenzung der über- baubaren Grundstücksflächen bewirkt eine harmonische Einbindung der Baukörper in das Orts- und Landschaftsbild. Durch die Festsetzung einer Begrünung und der Erhal- tungsbindung werden gestalterische Landschaftselemente in die Planung mit aufge- nommen. Durch die Planung sind keine erheblichen Beeinträchtigungen auf das Schutzgut Land- schaft zu erwarten.

Schutzgut Boden Bestandsaufnahme des Umweltzustandes: Der natürliche Baugrund und die Bodenverhältnisse im Geltungsbereich sind insbeson- dere durch die vorangegangene kleingärtnerische bzw. Wochenendhausnutzung ge- prägt. Es sind keine Altlasten im Geltungsbereich bekannt. Aufgrund der Lage und Ex- position sind keine Erosionserscheinungen zu erwarten. Im Plangebiet, das sich im west- lichen Teil der Zwickau-Teilsenke sich befindet, stehen vorwiegend fanglomeratische Sand- und Schluffsteine an. Aufgrund der Höhenlage des Untersuchungsgebietes liegt kein Lockergesteinsgrundwasserleiter vor. In den Verwitterungsprodukten der anste- henden Festgesteine bzw. in lokalen Auffüllungsbereichen kann es nur lokal in Abhän- gigkeit von Niederschlagsereignissen zu Ausbildungen temporärer Wasserlinsen kom- men. Die in größeren Tiefen auftretenden und meist an Störungen gebundenen Kluft- grundwasser sind für die Gesamtmaßnahme ohne Bedeutung. Das Bearbeitungsge- biet liegt in keiner Trinkwasserschutzzone. lm nördlichen Bearbeitungsgebiet liegt der Stöckener Bach als Vorfluter in einer Entfernung von 50 bis 150 m vor.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung: Im Plangebiet werden zur Nachverdichtung der Siedlungslage auch fünf bislang un- bebaute Flurstücke anteilig einbezogen, die gegenwärtig als Intensiv- und Extensiv- grünland bewirtschaftet werden. Entsprechend der vorhandenen Grundstücksgrößen und der reduzierten GRZ von 0,2 werden nur Teilflächen der Grundstücke, insgesamt bis zu 30% versiegelt. Insbesondere durch die geplante straßenbegleitende Bebauung Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 49

wird eine Konzentration der geplanten Bebauung erreicht, so dass die rückwärtigen Grundstücksflächen ohne eine umfangreiche Versiegelung bleiben. Bei Durchführung der Planung können im gesamten Plangebiet maximal bis zu 3.733,78 m² bisher un- bzw. teilversiegelte Flächen zusätzlich versiegelt und damit in das bestehende Boden- gefüge, die Bodenwasserverhältnisse und in die Bodenfunktionen eingegriffen wer- den. Infolge der Planung steigen die Anteile der Voll- und Teilversiegelung vorhaben- bedingt an, wenn das durch die Festsetzungen beschriebene Baurecht ausgelastet wird. Bestand Bestand Planung Planung Veränderung in % [m²] [%] [m²] [%] [m²] Vollversiegelung 3.173,41 11,8% 6.471,99 24,2% + 3.298,58 + 12,3%

Teilversiegelung 2.404,70 9,0% 2.839,90 10,6% + 435,20 + 1,6% unversiegelte 21.216,28 79,2% 17.482,50 65,2% - 3.733,78 -13,9% Flächen

26.794,39 100% 26.794,39 100,0% 0 Tabelle 6: Versiegelungsbilanz

Die geplanten Neuausweisungen betreffen daher bereits anthropogen vorgeprägte Flächen/ Brachflächen aber auch natürliche, unbeeinträchtigte Böden, was durch Neuversiegelung zu einer erheblichen Bodenbeeinträchtigung führt. Die unbebauten Grünflächen und das Dauergrünland sollen zukünftig anteilig als Flä- che für Versorgungsanlagen zur Löschwasserbereitstellung und für einen verträglichen Anteil an Wohnbebauung genutzt werden. Die Umnutzung der beplanten Flächen fin- det nur im notwendigen Umfang und entsprechend des Bedarfs für 9 – 12 Wohnein- heiten Geeignete Innenentwicklungsflächen und innerörtliche Brachen stehen derzeit nicht zur Verfügung. Vorhandene Baulücken können im Einzelfall Platz für einzelne Nachverdichtungen schaffen, jedoch befinden sich die Baulücken fast ausnahmslos in privater Hand, ohne dass eine Bebauung angestrebt und damit für eine Nachver- dichtung verfügbar ist. Aus diesem Grund werden max. 30 % der vorhandenen Baulü- cken in Langenbernsdorf als langfristig realisierbar eingeschätzt. In der Bedarfsermitt- lung und der Alternativenprüfung (siehe Kap. 6) wird darauf genauer eingegangen.

Entsprechend der interaktiven Bodenkarten des LfULG im Maßstab 1: 50.000 besteht die Leitbodenform aus einem Regosol aus gekipptem Kies führendem Schluff (Lößlehm) über tiefem periglaziärem Kies führendem Sand (Konglomerat/Schieferton) und zählt zur Substrateinheit: Böden aus anthropogenen Sedimenten in Siedlungs-, In- Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 50

dustrie und Bergbaugebieten über tiefem Fest- oder Lockergestein in der Leitbodenas- soziation: Ah/C-Böden aus anthropogenem Skelett führendem Schluff über tiefem Ske- lett führendem Sand. Nach der Bodenkarte ist das Plangebiet nicht vernässt bei einer ökologischen Feuchte-Stufe frisch und mäßig frisch (5-6). Zur Untersuchung des Unter- grunds, insbesondere in Bezug auf die Versickerungsfähigkeit wurden im Hydrogeolo- gischen Gutachten zur Versickerung von Niederschlagswässern und Schmutzwässern der G.U.B. Ingenieur AG - Büro Vogtland, Plauen, Stand 08.03.2019, (siehe Anlage 4 ) zur Erkundung der Untergrundverhältnisse zunächst mehrere Erkundungsschurfe (Schürfe SSV19 bis SS4/i9) hergestellt. Die Durchführung der Feldarbeiten fand am 21.02.2019 statt. Grundwasser wurde bei den Schürfen nicht angetroffen. lm Ergebnis wurde festgestellt, dass mit der Auflockerungszone ab ca. 1,10 m bzw. 1,60 m Tiefe eine versickerungsfähige Schicht vorliegt. Insgesamt kann der Boden in Anlehnung an DIN 18130, T 1, als schwach durchlässig klassifiziert werden. Er ist damit für die Versicke- rung nur bedingt geeignet und bedarf einer ausreichend großen Versickerungsan- lage. Die Bodenfunktionen werden durch die Umsetzung des Bebauungsplans voraus- sichtlich wie folgt beeinträchtigt: - Verdichtungsempfindlichkeit: Die Verdichtungsempfindlichkeit wird weitestgehend durch die reduzierte Bebauungsmöglichkeit mit einer GRZ von 0,2 und der geplanten straßenbe- gleitenden Bebauung berücksichtigt. Die großen rückwärtigen Grundstücksteile sind nicht für eine Bebauung vorgesehen. Durch die Bebauung findet ein mittlerer Eingriff statt. - Schutzwürdigkeit der im Planbereich vorhandenen Böden : Besonders schutzwürdige Bö- den liegen im Plangebiet nicht vor. Der Boden ist als anthropogene Sedimente in Siedlungs- , Industrie und Bergbaugebieten über tiefem Fest- oder Lockergestein klassifiziert. Durch die Bebauung findet ein mittlerer Eingriff statt. - Erfüllungsgrad natürlicher Bodenfunktion o Lebensraumfunktion (natürliche Bodenfruchtbarkeit/ Biotopentwicklungspotenzial) Im Plangebiet liegen eine mittlere Bodenfruchtbarkeit und ein erhöhtes Biotopent- wicklungspotential vor, da die Nutzung die geringfügige landwirtschaftliche Nut- zung die Böden nicht beeinträchtigt. Aufgrund der vielfältigen Lebensraumtypen im Plangebiet, die aus den unterschiedlichen Nutzungsarten, wie z.B. landwirt- schaftliche Nutzung, Garten- und Freizeitnutzung, Wohnnutzung und forstwirtschaft- liche Nutzung sowie die angrenzenden Gewässer geprägt ist. Es findet keine erheb- liche Beeinträchtigung durch die Umwandlung der vorhandenen Wochenendhäu- ser in eine Wohnnutzung statt. Bei der Neuinanspruchnahme bisher unversiegelter Grundstücksbereiche findet dagegen Bau- und betriebsbedingt eine erhebliche Beeinträchtigung des Schutzgutes Boden statt, so dass an dieser Stelle insbesondere Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 51

der Eingriff zu prüfen, zu minimieren und die Bodenfunktionen vorrangig auszuglei- chen sind. o Funktion im Wasser- und Nährstoffhaushalt; Archiv- und Retentionsfunktion Die Funktion im Wasser- und Nährstoffhaushalt wird durch die Versickerungsfähigkeit und die Filter-und Pufferfunktion für Schadstoffe beschrieben. Die Versickerungs- funktion soll durch die breitflächige Versickerung des anfallenden, durch die versie- gelten Flächen abzuleitenden Niederschlagswassers auch langfristig gewährleistet werden. Die Eigenschaft als Wasserspeicher ist nicht hochwertig. Die Filtereigen- schaft des Bodens wird durch die Bebauung an den versiegelten Stellen verringert, jedoch ist die Versiegelung entsprechend der Festsetzungen weitgehend reduziert. Das gilt ebenfalls für die Archiv- und Retentionsfunktion des Bodens. Entsprechende erhebliche Wechselwirkungen sind aufgrund der reduzierten GRZ nicht zu erwarten.

Folgende Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von Beeinträchtigungen des Bodens sind im Fall der Umsetzung der Planung vorgesehen. Pflanzungen entlang des „Viehweg“ als Maßnahme zum Erosionsschutz. Die geplante reduzierte GRZ, die eine konzentrierte Bebauung entlang der Straßen vorsieht dient der Minimierung der Beein- trächtigungen des Bodens. Damit wird eine ausreichend dichte Bebauung zu gewähr- leistet, um den Gesamtflächenverbrauch für bauliche Nutzungen möglichst niedrig zu halten. Zudem wird die Neuversiegelung durch Maßnahmen, wie - flächensparende Bauweise (mehrgeschossige Haustypen) - straßennahe Einordnung von Wohngebäuden, Garagen und Stellplätzen zur Minimierung der Erschließungswege bzw. Zentralisierung von Stellplätzen - Begrenzung der Fläche für Nebenanlagen und die Gewährleistung einer was- serdurchlässigen Gestaltung notwendiger Wege, Zufahrten und Stellflächen auf das unbedingt notwendige Maß begrenzt. Es wird empfohlen zur umfassenden Berücksichtigung der Belange des Bodenschutzes bei der weiteren Planung die Einbindung eines zertifizierten bodenkundlichen Baube- gleiters vorzusehen.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung: Bei Nichtdurchführung der Planung bleibt das Bodenpotential erhalten. Die Boden- funktionen werden weder positiv noch negativ verändert. Das Biotopentwicklungspo- tential ist außerhalb der überbaubaren Flächen gegeben. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 52

Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich: Durch die entsprechend BauNVO festgesetzten Obergrenzen für das Maß der bauli- chen Nutzung bleiben bei einer reduzierten GRZ von 0,2 mindestens 70 % des Bodens in den Wohngebieten WR 1 – WR 6 unversiegelt. Damit ist ein Eingriff in das Schutzgut Boden vorhanden, aber aufgrund der anteilig anthropogen vorgeprägten Brachflä- che auf den bisher unbebauten Flächen erheblich. Die Versiegelung wird durch Fest- setzungen z.B. die Wahl von versickerungsfreundlichen Belägen auf Stellflächen und Wegen sowie die Begrünungspflicht für nicht überbaubare Grundstücksteile minimiert. Die Bodenfunktionen werden in der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung berücksichtigt.

Durch die Planung ist infolge der Versiegelung mit einem erheblichen Eingriff in das Schutzgut Boden zu rechnen.

Schutzgut Wasser Bestandsaufnahme des Umweltzustandes: In der direkten Nachbarschaft zum Plangebiet befinden sich im Norden der Stöckener Graben und ein daraus angestauter Teich. Alle Maßnahmen an Gewässern sind ge- mäß §91 SächsWG genehmigungspflichtig; ebenso bedarf die Einleitung von Oberflä- chenwasser in das Gewässer einer Erlaubnis (beides ist bei der Unteren Wasserbehörde zu beantragen). Es besteht keine Hochwassergefahr oder die Gefahr wild abfließen- den Wassers im Plangebiet.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung: Das Vorhaben wird infolge der ansteigenden Bodenversiegelung in das Bodenwasser- regime eingreifen. Die Oberflächenwasserversickerung bzw. der Sickerwasserabfluss werden dadurch herabgesetzt. Die Auswirkungen werden bei einer GRZ von 0,2 mittel sein, weil bis zu 30 % der Wohnbauflächen voll- bzw. teilversiegelt werden können und mindestens 70 % unversiegelt bleiben. Das anfallende Niederschlagswasser der Ge- bäude ist im Plangebiet auf eigenem Grundstück zu versickern. Der Nachweis der Ver- sickerungsfähigkeit wurde in den Hydrogeologischen Gutachten und dem Entwässe- rungskonzept nachgewiesen (siehe Anlage 4 und 5 ). Das Schmutzwasser im Plange- biet ist über vollbiologische Kleinkläranlagen oder abflusslose Gruben zu entsorgen.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung: Bei Nichtdurchführung der Planung bliebe die vorhandene Versiegelung zunächst im bisherigen Umfang bestehen. Es wären keine Auswirkungen zu erwarten. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 53

Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich: Durch Beschränkung der Versiegelung auf eine reduzierte Grundflächenzahl von 0,2, der geplanten straßenbegleitenden Bebauung sowie die Wahl festgesetzter versicke- rungsfreundlicher Beläge kann der Eingriff am Standort verringert werden. Mit einer den anerkannten Regeln der Technik entsprechenden Erschließungsplanung wird der Schutz des Grundwassers im Bauausführungsverfahren gewährleistet. Dazu erfolgt die Abstimmung mit der unteren Wasserbehörde. Durch die Planung ist infolge der Versie- gelung mit einem nicht erheblichen Eingriff in das Schutzgut Wasser zu rechnen.

Schutzgut Klima

Bestandsaufnahme des Umweltzustandes: Vorherrschend ist ein mäßig trockenes Hügellandklima mit einer durchschnittlichen Lufttemperatur von ca. 7,7 – 8,3 °C und einer jährlichen Niederschlagssumme von rund 540 - 660 mm.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung: Infolge der Planungsabsicht ist nicht von Auswirkungen auf das Regionalklima auszu- gehen. Meso- und mikroklimatisch werden sich veränderte Luftströmungen, ein mini- mal erhöhtes Wärmespeicherverhalten und Auswirkungen auf die nächtliche Kaltluft- bildung ergeben. Durch eine lockere, offene Bebauung und Bepflanzung wird der Kaltluftabfluss nicht behindert. Die künftigen mikroklimatischen Verhältnisse werden durch die Absorption der Sonnenstrahlung durch Gebäude- und Verkehrsflächen so- wie die für Verschattung und Windschutz sorgenden Gehölze geringfügig beeinflusst.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung:

Bei Nichtdurchführung der Planung würde das Plangebiet anteilig als Freizeit- und Er- holungsfläche genutzt oder als Grünland belassen.

Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich: Der zentral und im Randbereich gelegene Grün- und Freiflächenanteil in Verbindung mit der Erhaltung vorhandener Gehölze sowie eine lockere Bebauung mit angepasster Gebietsbegrünung werden das Meso- und Mikroklima positiv beeinflussen. Diese Pla- nungsmaßnahmen werden bei sommerlichen Strahlungswetterlagen der Überwär- mungsneigung und Austrocknung entgegenwirken. Durch die Planung sind keine er- heblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Klima zu erwarten.

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Schutzgüter Kultur und Sachgüter Bestandsaufnahme des Umweltzustandes:

Das Plangebiet wird derzeit anteilig als Intensiv- und Extensivgrünland sowie durch Frei- zeit- und Erholungsstrukturen genutzt. Innerhalb des Plangebietes befinden sich Leitun- gen der stadttechnischen Ver- und Entsorgungsträger und unterliegen dem Bestands- schutz. Archäologische Funde oder denkmalschutzrechtliche Einschränkungen sind an dem Standort nicht bekannt.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung: Durch die Vorhabenrealisierung geht landwirtschaftliche Nutzfläche verloren. Eine Exis- tenzbedrohung ist aufgrund der Größe, der vereinzelten Lage der Flächen und den geringen Bodenwertzahlen nicht zu erwarten.

Prognose der Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung: Bei Nichtdurchführung der Planung würde der Bereich weiterhin landwirtschaftlich und freizeitorientiert genutzt werden.

Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich: Die Aufgabe der Grünlandnutzung erfolgt einvernehmlich. Durch die Planung sind keine erheblichen Beeinträchtigungen der Schutzgüter Kultur- und sonstige Sachgüter zu erwarten.

5. EINGRIFFS-UND AUSGLEICHSREGELUNG Das Vorhaben stellt gemäß §1a BauGB einen Eingriff in Natur und Landschaft dar. Auf der Grundlage einer konkreten Flächenbilanz mit Darstellung des Vor- und Nachein- griffszustandes wurde eine Eingriffs-Ausgleich-Bilanzierung basierend auf der „Hand- lungsempfehlung zur Bewertung und Bilanzierung von Eingriffen im Freistaat Sachsen“ (Stand: Juli 2003, aktualisiert: Mai 2009) durchgeführt. Prinzipiell ist zwischen biotop- und funktionsbedingten Auswirkungen zu unterscheiden. Deshalb sind sowohl biotopbezo- gene Maßnahmen (z. B. Pflanzmaßnahmen) als auch funktionsbezogene Maßnahmen (Entsiegelungen, Erosionsschutzmaßnahmen u.a.m.) zu prüfen. Die nachfolgende Ein- griffs-Ausgleichsbilanzierung innerhalb des Plangebietes dient der Begründung, in wel- chem Umfang über die Eingriffsminimierungsfestsetzungen hinausreichende Kompen- sationsmaßnahmen erforderlich sind:

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Gegenüberstellung der Biotoptypen Bestand – Planung

Biotoptypen Bestand Planung im Plangebiet Bio- Fläche in Planungs- Fläche in [WE] [WE] topwert m² wert m² Planung, Biotopty- Biotopbestand pen Straße 0 2.564,33 0 0 2.564,33 0 Straße Wege, 2 486,25 - 973 2 79,86 160 Parkplatz teilversiegelt Gebäude 0 495,35 0 3 486,25 1.459 Wege, teilversiegelt Garten- und Versorgungsanla- 8 9.437,63 - 75.501 5 926,00 4.630 Freiflächen gen, begrünt Extensiv- 14 12.114,17 -169.598 grünland Intensiv- 5 1.268,67 - 6.343 7 17.050,25 119.352 Reines Wohngebiet grünland Gehölze 21 428,00 - 8.988 21 428,00 8.988 Erhaltungsbindung - 261.403 134.588

Verbleibender Ausgleichsbedarf – 126.815 WE Tabelle 7: Biotopbezogene Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung Bestand – Planung innerhalb des Plangebiets Ausgleich im Plangebiet

Planungswert Fläche in m² [WE] Ausgleich im Plangebiet 21 1.602,50 33.653 Ausgleichsflächen für Eingriffe im Grundstück 21 3.657,20 76.801 Flächen zum Ausgleich, A1 und A2 - 126.815

+ 110.454 Verbleibender Ausgleichsbedarf -16.361 WE Tabelle 8: Biotopbezogener Ausgleich innerhalb des Plangebiets Wertminderung Funktionsverlust / Funktionsminderung im Plangebiet

Minderung/ Nutzung Minderung Nr. Funktion Fläche [m²] Verlust Biotoptyp [WE] 1 Lebensraumfunktion 0,5 3.733,78 - 1.866,89 3 biotische Ertragsfunktion 0,5 Wohnbaufläche 3.733,78 - 1.866,89 voll- oder teilver- 5 Archivfunktion 0,5 3.733,78 - 1.866,89 siegelte Flächen 7 Grundwasserschutzfunktion 0,5 3.733,78 - 1.866,89 11 rekreative Funktion 0,5 3.733,78 - 1.866,89

Funktionsbezogener Wertverlust [WE] - 9.334,45 Verbleibender Ausgleichsbedarf - 25.696 WE Tabelle 9: Funktionsbezogener Verlust innerhalb des Plangebiets

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Funktionsbezogener Ausgleich im Plangebiet Werteinheiten Nr. Funktion Aufwertung Bio / FN Fläche [m²] [WE] 1 Lebensraumfunktion 0,5 5.259,7 2.629,85 Anpflanzung 5.259,7 2.629,85 3 biotische Ertragsfunktion 0,5 Ausgleichs- 4 Biotopentwicklungsfunktion 0,5 Maßnahme 5.259,7 2.629,85 A1 und A2 9 Verbundfunktion 0,5 5.259,7 2.629,85 Ges. 10.519,41 - 9.334,45 Funktionsbezogener Ausgleich im Plangebiet [WE] + 10.519,41 Verbleibender funktionsbezogener Ersatzbedarf insgesamt [WE] -1.184,96 Ersatzbedarf biotop- und funktionsbezogen Gesamt in WE: -15.176 Tabelle 10: Funktionsbezogener Ausgleich innerhalb des Plangebiets Berechnung der Kompensation

Bestand Planung

biotopbezogener - 261.403 WE + 134.588 WE biotopbezogener Ausgleich Wertverlust + 110.454 WE Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet funktionsbezogener - 9.334 WE + 10.519 WE Funktionsbezogener Ausgleich Wertverlust Wertverlust - 270.738 WE <> + 245.042 WE Wertgewinn [WE] verbleibender Ausgleichsbedarf im = - 16.361 WE Geltungsbereich Tabelle 11: Berechnung des im Plangebiet erfolgenden Eingriffsausgleichs Der Ausgangszustand wurde mit einem Biotopwert von - 261.403 Werteinheiten [WE] und Biotopfunktionen von - 9.334 WE also insgesamt - 270.738 WE bewertet. Das sind die Werteinheiten, die zunächst als Verlust angenommen werden. Dem gegenüber steht der Planungswert, der mit der Umsetzung der Planung entsteht und der mit 134.588 WE (Biotopwert) + 10.519 WE Funktionswert) also insgesamt + 145.107 WE be- wertet wurde. Als Ergebnis steht ein Defizit von - 125.631 WE Werteinheiten, umgerech- net 1,2563 Ökopunkten, die ausgeglichen werden müssen. Das erfolgt durch die Fest- setzung von Ausgleichsmaßnahmen innerhalb des Plangebietes innerhalb der jeweili- gen Baugrundstücke in den Baugebieten WR 1 und WR 2 sowie ergänzend in den zwei festgesetzten Maßnahmenflächen zum Ausgleich A1 und A2 für die Wohngebiete WR 3 und WR 4 zur Anpflanzung von Obst- und z.T. Feldgehölzen, die bei Umsetzung insge- samt eine Wertigkeit von + 110.454 WE ~ 1,1045 Ökopunkte erreicht. Mit diesen Festset- zungen können die im Plangebiet anfallenden Eingriffe überwiegend im Plangebiet kompensiert werden. Der Biotop- und funktionsbezogene Wertgewinn innerhalb des Geltungsbereiches kann den Wertverlust nicht vollständig ausgleichen , aber minimie- ren. Der jetzige Stand der Planung erzielt ein Defizit von - 16.361 WE / 0,16361 ÖP . Der erforderliche Ausgleich soll außerhalb des Plangebietes erfolgen. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 57

Das BauGB lässt einen Ausgleich an anderer Stelle außerhalb des Plangebietes zu, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind: - der Ausgleich ist mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung vereinbar, - der Ausgleich ist mit den Zielen des Naturschutzes und der Landschaftspflege vereinbar und - der Ausgleich ist mit den Zielen der Raumordnung vereinbar. Zur vollständigen Kompensation der zu erwartenden Eingriffe soll der erforderliche Aus- gleich außerhalb des Plangebietes erfolgen.

Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plangebietes Zur Umsetzung der erforderlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in den Baugebie- ten WR 5 – WR 6 und des verbleibenden Ausgleichs aus den Baugebieten WR 1 – WR 4 sind auf Teilen des Flurstücks Nr. 270/1 Gemarkung Niederalbertsdorf , Flächen für Maß- nahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft als Flächen für Maßnahmen zum Ausgleich im Sinne des §1a Abs. 3 BauGB i.V.m. §9 Abs. 1a BauGB festgesetzt: A – Einrichtung einer artenreichen Wildhecke am „Viehweg“ Entlang des unbefestigten Feldweges „Viehweg“ und auf dem ehemaligen Lagerplatz des Bauhofes ist auf einer Länge von 300 m ein 3 m breiter Gehölzstreifen aus stand- ortgerechten Laub- und Obstgehölzen in Form einer gestuften Wildhecke (900,00 m²) anzupflanzen.

Abbildung 5: Fläche A für Ausgleich und Ersatz

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Pos. Biotop/Nutzungstyp Fläche in m² AW / PW Wert AZ Intensivacker [10.01.200] 900 5 -4.500 EZ Ausgleichsmaßnahme A Wildhecke 900 21 18.900 gesamt 14.400 Biotopbezogener Wertgewinn: 14.400 Pos. Funktionen Fläche in m² Planwert Wert 4 Biotopentwicklungsfunkt. (Fläche 6) 900 0,5 450 6 Retentionsfunktion 900 0,5 450 7 Grundwasserschutzfunktion 900 0,5 450 9 Verbundfunktion 900 0,5 450 10 Ästhetische Funktion 900 0,5 450 gesamt 2.250 funktionsbezogener Wertgewinn: 2.250 gesamter Wertgewinn: 16.650 AZ = Ausgangszustand EZ = Endzustand Tabelle 12: Bestand und Planung/Ausgleich außerhalb des Plangebietes

Wertverlust im Plangebiet

Biotopbezogener Wertverlust im Plangebiet - 16.361 WE Ausgleich außerhalb des Plangebietes in der Ausgleichsfläche A biotopbezogener Ausgleich 14.400 WE Funktionsbezogener Ausgleich 2.250 WE Ausgleich außerhalb des Plangebietes gesamt + 16.650 WE Summe = + 289 WE + 0,0289 Ökopunkte Tabelle 13: Bilanzierung der Wertverluste und Wertgewinne

Der Eingriff kann durch die festgesetzte Maßnahme außerhalb des Plangebietes voll- ständig ausgeglichen werden. Die Fläche für Maßnahmen zum Ausgleich und Ersatz im Sinne des §1a Abs.3 BauGB wurde im Rahmen einer Zuordnungsfestsetzung in die Textlichen Festsetzungen aufgenommen. Die Kosten zur Herstellung der Ausgleichs- maßnahmen gehören zu den Erschließungsaufwendungen. Die Maßnahme wird mit Flächeninanspruchnahme fällig und ist spätestens ein Jahr nach Flächeninanspruch- nahme vollständig umzusetzen. Die Fertigstellung der Ausgleichsmaßnahmen ist der Gemeinde Langenbernsdorf anzuzeigen, die über die Erfüllung der Entwicklungsziele gemäß §4c BauGB entscheidet.

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6. ANDERWEITIGE PLANUNGSMÖGLICHKEITEN UND STANDORTALTERNATIVEN Der Verzicht auf die Planung (Nullvariante) wurde aus städtebaulichen Gründen ge- prüft. Aufgrund der bereits vorhandenen Bebauung und der Möglichkeit eine geord- nete Siedlungsstruktur durch den Bebauungsplan gewährleisten zu können und unter Berücksichtigung des lokalen und aktuellen Bedarfs an Baugrundstücken in der Ge- meinde Langenbernsdorf wird die Planung aufrechterhalten. Innerhalb des Plangebietes liegen unbebaute Grünflächen und landwirtschaftlich ge- nutztes Dauergrünland, welches zukünftig größtenteils als Fläche für Versorgungsanla- gen und für Wohnbebauung genutzt werden soll. Die Umnutzung der beplanten Flä- chen ist nur im notwendigen Umfang für eine Bebauung von bis zu 9 Wohngebäuden mit 9 – 12 Wohneinheiten vorgesehen.

7. ZUSÄTZLICHE ANGABEN

Verwendete technische Verfahren, Hinweis auf Schwierigkeiten bei der Zusammen- stellung der Angaben und fehlende Kenntnisse Die Bewertungen und Prognosen basieren auf dem gegenwärtigen Kenntnisstand zum Vorhaben und wurden unter Berücksichtigung geltender Gesetzlichkeiten sowie der durchgeführten Vor-Ort-Erfassung im September 2018 erstellt. Ergänzende Informa- tionen und Fragestellungen werden im Vorentwurf eingebracht. Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen Die Gemeinde Langenbernsdorf nimmt die erforderliche Kontroll- und Monitorfunktion wahr. Die zu vertretenden Belange des Umweltschutzes und die Fragen der Umwelt- überwachung sind in das Monitoring einzubeziehen. Die plankonforme Realisierung und qualitätsgerechte Durchführung der Bebauung und der Pflanzmaßnahmen ist nach Abschluss durch den Bauherrn der Gemeinde anzuzeigen und von den zustän- digen Stellen nach Abschluss festzustellen. Die festgesetzten Anpflanzungen und Erhal- tungsbindungen sind dauerhaft zu pflegen, zu erhalten und bei Abgang gleichwertig zu ersetzen.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 60

8. ALLGEMEIN VERSTÄNDLICHE ZUSAMMENFASSUNG

ZUSAMMENFASSUNG DER ERMITTELTEN UMWELTAUSWIRKUNGEN AUF DIE SCHUTZGÜTER Im Plangebiet sind erhebliche Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Fläche und Bo- den festzustellen.

Schutzgüter Umweltzustand Wirkungen der Planung - (§2 (4) und §2a Nr .2b BauGB) und (§1 (6) Nr. 7 (§2(4) und §2a Nr.2a Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung, Ausgleich von BauGB) BauGB) Beeinträchtigungen (§2 (4) und §2a Nr. 2c BauGB) keine erheblichen Umweltauswirkungen vorbehaltlich des ge- setzlich geforderten Immissionsschutzes in der Bauphase Mensch Nicht beeinträchtigt - Einhaltung BImSchG / DIN 18005 - Wahrnehmung von Kontroll- und Monitoringfunktionen durch zuständige Behörden, Betreiber und Anwohner keine erheblichen Umweltauswirkungen (Lebensraumverlust geringfügig, Ausweichhabitate existieren im Umfeld, es entste- hen neue Habitate)

Pflanzen, Tiere, Beeinträchtigt - Festsetzungen zur Gewährleistung einer standortgerechten Biologische (durch Zäune, Neo- und dauerhaften Grünordnung Vielfalt phyten in Gärten ) - prioritäre Verwendung heimischer Arten bei Pflanzmaßnah- men - Durchführung festgesetzter Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men erhebliche Umweltauswirkungen . (Neuversiegelung bisher un- beeinträchtigt bebauter Flächen)) Fläche und Bo- (anteilig durch be- - Maßnahmen zum Bodenschutz, Erosionsschutzmaßnahmen den stehende Nutzung - Minimierung der Versiegelung und Versiegelungen) - Verwertung von Mutterboden - Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen keine erheblichen Umweltauswirkungen (Neuversiegelung überwiegt auf anthropogen vorgeprägten Flächen) vorbe- beeinträchtigt haltlich des gesetzlich geforderten Gewässerschutzes (anteilig durch be- - wasserdurchlässige Bauweise bei Pkw-Stellplätzen, Wegen Wasser stehende innerhalb der Grundstücke Versiegelungen) - rechtskonforme Abwasserentsorgung (breitflächige Versi- ckerung und Kleinkläranlagen) - Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen keine erheblichen Umweltauswirkungen vorbehaltlich von Maßnahmen des Klimaschutzes und der erneuerbaren Ener- gien. Klima und Luft Nicht beeinträchtigt - Minimierung der Versiegelung - Festsetzungen zur Gewährleistung einer ansprechenden, standortgerechten und dauerhaften Grünordnung - Offene Bauweise keine erheblichen Umweltauswirkungen vorbehaltlich des Ein- fügens in die Umgebung - Festsetzungen zu Art und Maß der baulichen Nutzung Landschaft Nicht beeinträchtigt - Festsetzungen zur Gestaltung - Festsetzungen zur angemessenen grünordnerischen Einbin- dung Kultur- und keine erheblichen Umweltauswirkungen sonstige Sach- Nicht beeinträchtigt - keine Kulturdenkmale oder archäologische Relevanzzonen güter - Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche gering Tabelle 14: Zusammenfassung der Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 61

9. VERZEICHNISSE Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Lage des Plangebietes in der Gemeinde Langenbernsdorf ...... 7 Abbildung 2: Umgebende Flächen des Geltungsbereiches (schwarz gestrichelt) und Nutzungsstruktur .... 8 Abbildung 3: FNP der Gemeinde Langenbernsdorf, 2001 und Gesamtfortschreibung, Entwurf 03/2019 .. 21 Abbildung 3: private Abwasserleitung (gelb) und kommunaler Entwässerungskanal (lila) ...... 33 Abbildung 5: Fläche A für Ausgleich und Ersatz ...... 57 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung 2008, 2011 und 2016; Quelle: Stat. Landesamt des FS Sachsen ...... 15 Tabelle 2: Altersstruktur, Stand 31.12.2014; Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen ...... 15 Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung bis 2035; Quelle: Statistisches Landesamt des FS Sachsen ...... 15 Tabelle 4: Flächenbilanz Planung ...... 30 Tabelle 5: Bilanzierung der Änderung des Flächennutzungsplans in der Gesamtfortschreibung ...... 42 Tabelle 6: Versiegelungsbilanz ...... 49 Tabelle 7: Biotopbezogene Eingriffs-Ausgleichsbilanz Bestand – Planung innerhalb des Plangebiets ...... 55 Tabelle 8: Biotopbezogener Ausgleich innerhalb des Plangebiets ...... 55 Tabelle 9: Funktionsbezogener Verlust innerhalb des Plangebiets...... 55 Tabelle 10: Funktionsbezogener Ausgleich innerhalb des Plangebiets ...... 56 Tabelle 11: Berechnung des im Plangebiet erfolgenden Eingriffsausgleichs ...... 56 Tabelle 12: Bestand und Planung/Ausgleich außerhalb des Plangebietes ...... 58 Tabelle 13: Bilanzierung der Wertverluste und Wertgewinne ...... 58 Tabelle 14: Zusammenfassung der Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter ...... 60

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Anlage 1

ANLAGE 1 BESTANDSERFASSUNG

Autor: Büro für Städtebau GmbH Chemnitz

Stand: 09/2018, ergänzt 05/2019

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Anlage 2

ANLAGE 2 OBSTSORTEN FÜR DIE ANLAGE VON STREUOBSTWIESEN IM

REGIERUNGSBEZIRK CHEMNITZ

Autor: Staatliches Amt für Ländliche Neuordnung in Zusammenarbeit mit dem Pomologen-Verein e.V.

Stand: 24.04.2001

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Anlage 3

ANLAGE 3 MASSNAHMEN ZUM BODENSCHUTZ

Autor: Regierungspräsidium Chemnitz - Umweltfachbereich

Stand: 02/2006

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Anlage 4

ANLAGE 4 B-PLANGEBIET "HÄLFTBUCHE" LANGENBERNSDORF

HYDROGEOLOGISCHES GUTACHTEN ZUR VERSICKERUNG VON NIEDERSCHLAGSWÄSSERN UND SCHMUTZWÄSSERN

Autor: GUB Ingenieur-AG, Plauen

Stand 08.03.2019

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Anlage 5

ANLAGE 5 B-PLANGEBIET "HÄLFTBUCHE" LANGENBERNSDORF

ENTWÄSSERUNGSKONZEPT FÜR REGENWASSER

Autor: GUB Ingenieur-AG, Zwickau

Stand 07.05.2019