ENTDECKER UND PIRATEN

„Reise mit der Zeitmaschine“ Seeräuber wie oder „Black Sam“ Bellamy waren schon zu Lebzeiten Legenden. Mit modernster Tech- nik versuchen Archäologen, Abenteurer und Schatzsucher heutzutage, Mythos und Wahrheit von damals zu trennen.

ie henkten ihn sogar zweimal: Beim Es gab auf der „Adventure Gal- ersten Mal riss das Seil, beim zweiten ley“ am Ende eine Meuterei, das SMal hielt es. So starb 1701 ein Bürger wusste man, und dann ging sie der Stadt New York, der einst ein feiner in Flammen auf. Aber wo war Mann war, mit Adresse an der Wall Street sie? und allen Ehren, die einem Geschäftsmann 200 Jahre nach Captain Kidds so zuteil werden konnten. Doch er wurde Tod fand ein Historiker des Teams hingerichtet, weil ihm das alles eines Tages um den amerikanischen Taucher nicht mehr genug war, weil er mehr woll- Barry Clifford die Akten des alten te, mehr Abenteuer, mehr Reichtum. Prozesses – und darin die Zeugen- Deshalb hatte der Familienvater 34 aussage eines Matrosen. Sie deu- schwere Kanonen auf seinen Dreimaster tete hin auf eine Bucht der klei- nen Insel Ste. Marie vor der Ostküste Madagaskars. Clif- ford besorgte sich historische Karten, auch Dokumente, er besorgte sich Satelli- tenaufnahmen, und er machte die Ma- gnetometer und So- nare klar. Er wurde dann ziemlich schnell fün- dig. Es war ein wun- derbares Wrack,

DPA voller Porzellan, so- Kanonenfund vor Haiti gar ein paar Gold- Krieg gegen die ganze Welt münzen lagen zwi- schen den Resten. „“ gestellt, er hatte deut- Nur: Die Münzen trugen ihre Prä- lich mehr als 100 Mann angeheuert, und gedaten, und die passten so gar dann waren sie losgezogen – um alles zu nicht zu Captain Kidd. überfallen, was Beute versprach. Unter Aber nur ein kleines Stück wei- dem Namen Captain Kidd wurde dieser ter entdeckte Clifford dann später Bürger William Kidd zum Schrecken des ein weiteres Wrack in der Bucht. Indischen Ozeans. Berge an Gold und Sil- Es war ein uraltes Wrack, das sieht ber soll er angehäuft haben. jemand wie Clifford schon an den Nur: Was war aus diesen Schätzen ge- Ballaststeinen auf dem Boden der worden, als Kidd am Galgen baumelte, Bucht. Er tauchte und hielt re- und was aus der „Adventure Galley“, die spektvoll Distanz zu jedem dieser damals eine Art Wunderwaffe war, weil giftigen Steinfische, die auf dem sie als echte Galeere von schweren Ru- Wrackhügel saßen. Und zwischen dern vorangepeitscht ihre Beuteschiffe den tödlichen Fischen sah er dann auch dann angreifen konnte, wenn die hilflos in einer Flaute lagen. Galeeren wa- * Gemälde des Amerikaners Frank E. Schoon- ren damals äußerst selten. over, 1877 bis 1972. Piratenüberfall auf einen Ostindien-Segler*: Schlachten,

78 spiegel special 3/2006 dieses Ding. Aus Metall 90 85 80 75 70 war es, verkrustet und kor- Havanna BAHAMAS rodiert. Es war geschwun- gen und etwa 30 Zentime- KUBA ter lang. Und als Clifford 20 DOM. MEXIKO HAITI dieses Ding dann an Land JAMAIKA REP. genauer untersuchte, da Kingston Port-au-Prince wusste er, was es war: die HONDURAS Wrackfunde aus Gabel eines Ruders – eines 15 Morgans Flotte solchen Ruders, wie es nur vor der Ile à Vache eer auf Galeeren eingesetzt NICARAGUA s M ische wurde. Karib Zu einem Wrack hinab- 10 COSTA RICA Portobelo VENEZUELA P zutauchen, das ist für Clif- az ifis Panama- ford immer eine „Reise mit O cher PANAMA KOLUMBIEN zea Stadt einer Zeitmaschine“. Und n segelten einst Piraten auf dem Schiff, ist es immer die Rei- Kampfname „“ (Schwarz- se in eine Zeit, über die selbst Ex- bart). perten oft nur mutmaßen konn- Auch dem deutschen Tauchunterneh- ten. „Das Problem ist, dass Pira- mer Klaus Keppler gelangen schon inter- ten von Schiff zu Schiff zogen und essante Funde: Im Mai 2001 ortete seine ihr Leben in irgendeinem Loch Sea Explorer AG an der Südküste Haitis beendeten“, so der Engländer Da- nicht nur die „ Merchant“ des Pi- vid Cordingly, Autor des Stan- raten , sondern noch einen dardwerks „Unter schwarzer Flag- weiteren großen Rahsegler aus der Zeit ge“. „Es gab lange wirklich nichts. um 1670, der wohl zur Flotte Morgans Es ist wie eine ganze Rasse, die gehörte. einfach so vom Angesicht der Keppler wusste ebenso wie die Exper- Erde verschwand.“ ten des staatlichen Museums von Haiti, Hollywood, Romanautoren dass der Freibeuter Morgan irgendwo bei und Spieleerfinder haben sie der Kuhinsel, der Ile à Vache, vor Haiti zwar immer wieder zu neuem Le- mehrere Schiffe verloren hatte. Und Kepp- ben erweckt, aber sie malten die ler hat, was den staatlichen Archäologen Piratenabenteuer so regelmäßig von Haiti fehlt, Geräte und Spezialisten, in Multicolor aus, dass die Wirk- um ein Wrack zu finden. Er begann mit lichkeit im bunten Bilderstrudel den Seekarten: „Das war das Spannendste unterging. Die Fragen blieben: – mich in Morgan hineinzuversetzen und Wer waren die Piraten – Frei- zu überlegen, wie er tickte und was er heitskämpfer oder nur brutales brauchte.“ Raubgesindel? Wie lebten sie – in In die Karibik verschlug es Morgan strenger Hierarchie, von irren etwa 1654 als Offizier einer britischen Despoten geführt? Und wie sa- Flotte, die den Spaniern die Insel Hispa- hen sie aus, wie haben sie niola – heute Haiti und die Dominikani- gekämpft? sche Republik – abnehmen sollte. Das Un- Piraten haben nur wenige ternehmen ging daneben, doch Morgan handfeste Indizien hinterlassen – bewährte sich, leitete bald selbst Überfäl- vor allem ihre Schiffe. Jahrhun- le auf spanische Garnisonen, zunächst dertelang waren die Schaluppen, noch im Dienst der Krone. Schoner oder Brigantinen freilich Rund zehn Jahre später beschloss er, verschollen, scheinbar für immer auf eigene Rechnung zu arbeiten – wie begraben im Schlick, überwu- viele Seeräuber mit dem Segen Londons, chert von Korallen. Doch in den zogen sie doch gegen den Erbfeind Spa- vergangenen Jahren haben Ar- nien. Damit war Morgan kein Pirat, der chäologen und professionelle sich mit allen anlegte, sondern ein Frei- Schatzsucher mit modernster beuter. Technik gleich mehrere Seeräu- Bald wurde ein angemessener Posten berschiffe gefunden. für die Führernatur vakant, denn in Ha- Bereits 1984 entdeckte Barry vanna hatten die Spanier wohl – die Quel- Clifford die „Whydah“ des Pira- len widersprechen sich da – den Anführer ten „Black Sam“ Bellamy vor der „Brüder der Küste“ hingerichtet: jenes Cape Cod an der amerikanischen lockeren Clubs von Raubseglern, die auch Ostküste (siehe Seite 52). Ende Bukanier genannt wurden. So erhielt Mor- 1996 stießen US-Forscher eben- gan das Kommando über eine Großflotte falls an der Atlantikküste auf von bis zu 30 Schiffen und 3000 Mann und ein weiteres vielversprechen- begnügte sich nicht mehr mit Kleinkram. des Wrack: offenbar die „Queen Statt mühsam spanische Gold-Galeonen

CHRYSALIS IMAGES CHRYSALIS Anne’s Revenge“, das Flagg- auf hoher See zu hetzen, nahm er Kurs Schurkereien, Saufgelage schiff des Piraten Edward Teach, auf die Quellen, etwa auf das mittel-

spiegel special 3/2006 79 Als Morgan 1688 starb, hatte das so- genannte goldene Zeitalter der Piraterie, das ungefähr von 1680 bis 1725 dauerte, erst begonnen. Es endete, nachdem Englands König Georg I. im Jahr 1717 eine Proklama-

CHRYSALIS IMAGES CHRYSALIS tion verbreiten ließ, in der er Ex-Piraten Amnestie anbot – und auf Unbelehrbare Kopfgeld aussetzte. Lange hatte die engli- sche Krone die Seeräuber geduldet oder gar Kidds mit der Lizenz zum Töten, den Kaperbrie- Galeere fen, losgeschickt; Die „Adventure Galley“ des Freibeuters nun aber wurden sie William Kidd war mit fast 300 Tonnen lästig. Und zur glei- und rund 150 Mann Besatzung eines chen Zeit begannen der kampfstärksten Seeräuberschiffe. die Spanier, schnelle Kidd selbst versenkte den morsch Schiffe für die Pira- 3 gewordenen Rahsegler 1698 in einer tenjagd auszurüsten 4 Bucht vor Madagaskar. – das Leben für See- 6 räuber war noch ge- fährlicher geworden. 5 1 In den Jahren zuvor wa- ren die Weltmeere für Frei- 10 beuter ein wunderbares Jagdge- 7 9 biet gewesen. Zwar hatten Kaperer die Schiffsrouten schon seit der Anti- ke unsicher gemacht. Aber nie hatten sie 2 so fett gelebt wie im goldenen Zeitalter, als langsame spanischen Galeonen Raubgold tonnenweise nach Europa schafften. Do- kumentiert sind die Überfälle in einem 8 8 Aus- Buch, das 1724 in London erschien, sein et- 3 Besanmast rüstung 1 Kapitänskajüte was sperriger Titel: „A General History of 4 Großmast 6 Vormast 9 Anker 2 Ruder (Einsatz the Robberies and Murders of the Most bei Flaute) 5 Kommandodeck 7 Schiffsglocke 10 Bugspriet Notorious Pirates“ – geschrieben von ei- nem Captain Charles Johnson, ein Mann, amerikanische Portobello, Verladehafen Die Druckwelle, heißt es, habe ihn durch der nie gelebt haben soll. für die geraubten Schätze der Region. die Scheiben in die Bucht geblasen. Viele Historiker glauben, dass Johnson Nach einer gnadenlosen Kanonade Im Frühling 2001 schickte Keppler 28 das Pseudonym von Daniel Defoe war, Au- nahmen Morgans Männer die Garnison Transportkisten mit über 2,5 Tonnen tech- tor des Romans „Robinson Crusoe“. Mit ein, rafften Gold und Silber zusammen nischer Ausrüstung nach Haiti. Erst pos- Hilfe von Zeugenberichten, Gerichtsakten und pressten Spaniens Statthalter noch tierten seine Spezialisten zwei Peilsender und Zeitungsartikeln hat Johnson alias De- ein stattliches Lösegeld dafür ab, dass sie auf den Inseln, die zusammen mit den Sa- foe die berüchtigtsten Piraten seiner Zeit Portobello nicht dem Erdboden gleich- telliten des Global Positioning Systems so gründlich porträtiert, dass sich später machten. „Navigation im Zentimeterbereich ermög- Drehbuchschreiber oder Romanciers be- Morgan brauchte eine Zuflucht für sei- lichen“ (Keppler). Dann schleppten sie mit dienen konnten: bei den Geschichten über ne Flotte. Die Ile à Vache war ideal dafür. Booten Magnetometer und Sonartorpedos William Kidd, „Blackbeard“, „Calico Potentielle Opfer schipperten direkt am über die Zielgebiete. Nach einigen Tagen Jack“, – Defoe hat Bug vorbei, durch die Passage zwischen hatten sie es: ihr erstes Morgan-Schiff. sie beschrieben mit ihren Schlachten, Haiti und Kuba. Und vor allem führten Der mitgereiste Experte des Wrackmu- Schurkereien und Saufgelagen. für große Schiffe nur zwei Fahrwasser in seums Cuxhaven identifizierte den Anker Die Freibeuter des goldenen Zeitalters die mit Untiefen gespickte Bucht zwischen – genau der Typ hing zu Morgans Zeit an kreuzten in weiten Schlägen über die Kuhinsel und Haiti – und die ließen sich britischen Schiffen. An einer Kanone fan- Weltmeere, wie sie Winde und Jahreszei- mit Kanonen auf den kleinen Inseln ein- den Kepplers Männer eine Markierung ten den oft schwer zu manövrierenden fach abriegeln. britischer Schmieden, die Ballaststeine alten Segelschiffen diktierten. Im Som- Hinter der Insel kalfaterten Morgans stammten aus Kanada oder England. Holz- mer machten Männer wie Bartholomew Bukanier ihre Schiffe, nähten ihre Wun- reste wurden von Wissenschaftlern datiert, Roberts oder Edward „Blackbeard“ Teach den, teilten die Beute. Mit der sicheren auch diese Ergebnisse passten. Jagd auf den Handelsrouten im Norden, Basis im Rücken griffen sie Maracaibo an, Dass er nicht nur irgendein englisches vor Neuengland und Kanada. Im Winter dann sogar die starke Stadt Panama. Schiff aus der Zeit, sondern Morgans „Ja- zog es sie in die Karibik, den Indischen Einmal begossen sie einen neuen An- maica Merchant“ gefunden hat, glaubt Ozean, an Afrikas Küsten – oder zum Ver- griffsplan offenbar mit zu viel Alkohol – Keppler, weil er die Kanonen gezählt hat: schnaufen in die Piratenrepublik. Die hat- und dann gab es ein gewaltiges Feuer- sechs Stück nur, und alles kleine. „Kein ten die Seeräuber werk: Beim Salutschießen soll ein Funke Schiff dieser Größe, 34 bis 38 Meter lang, und Thomas Barrow auf der Bahamas- in die Pulverkammer des Flaggschiffs fuhr damals mit nur sechs Kanonen.“ Frei- Insel ausgerufen, wo es „Oxford“ geflogen sein. beuter Morgan soll, so historische Quel- am Strand Huren und Schnaps im Über- Die Explosion zerriss bis zu 350 Män- len, nach dem Schiffbruch der „Jamaica fluss gab. ner. Morgan selbst soll nur überlebt ha- Merchant“ am Eingang der Bucht befoh- Ihre Mannschaften rekrutierten die Pi- ben, weil er in der Kapitänskajüte saß, len haben, ihre kostbarsten Geschütze zu raten meist aus der Handelsmarine und mit dem Rücken zum großen Heckfenster. bergen. der Navy – und auch Matrosen aufge-

80 spiegel special 3/2006 BRIDGEMANART.COM Seeräuber beim Gefecht*: Freiheitskämpfer oder brutales Raubgesindel? brachter Prisen liefen zu ihnen über. len war lebenslustig ge- ihre Crew auf. „Matrosen verdienten nicht Drohte nämlich auf regulären Schiffen bei nug, um sich nicht auf einen Mann zu ka- genug, um ihr Leben gegen Piraten zu ris- kleinsten Vergehen die neunschwänzige prizieren – und damit sollen dann alle zu- kieren“, so Kenneth Kinkor, Historiker Katze, war die Heuer mau und der Pro- frieden gewesen sein. Die zweite, Mary aus Cliffords Team. viant mies, so erschienen die Planken der Read, wurde von der „Dragon“ als Schiff- Auf der anderen Seite stand schließlich Freibeuterschiffe vielen wie das Paradies. brüchige aufgefischt. eine wilde Meute, zusammengehalten Eine Truppe von Gleichgesinnten und Das Duo Bonny und Read war bald als durch den „Geist der Revolte“ (Kinkor). manchmal Gleichgestellten kam hier zu- so kampfkräftig verschrien, dass beide Defoe zitiert Bellamy mit dem Satz: „Ich sammen, bunt gemixt aus aller Herren auch gehenkt werden sollten, nachdem bin ein freier Prinz, und so habe ich das- Länder, oft auch befreite Sklaven dar- ein Kriegsschiff schließlich „Calico Jacks“ selbe Recht, der ganzen Welt den Krieg zu unter. Bande aufbrachte. Doch vor Gericht ver- erklären, wie der, der 100 Schiffe und eine Auf Piratenschiffen wurde die Beute wiesen sie darauf, dass sie schwanger sei- Armee von 100000 Mann hat.“ nach festen Regeln geteilt. Verträge, die en, nach damaligem Recht Grund für den Über 100000 Gegenstände haben Clif- jeder Neuling mit Kreuzen oder Namen Aufschub der Todesstrafe. Was danach aus fords Taucher aus „Black Sams“ Wrack unterzeichnen musste, bestimmten das Le- ihnen wurde, darüber widersprechen sich geborgen – Gold, Silber, aber auch Ge- ben – viele Kapitäne herrschten mitnichten die Quellen. brauchsgegenstände, darunter vieles, was willkürlich über Leben und Tod, waren Enttäuschend für Liebhaber von Pira- Defoes Erzählungen bestätigt. So waren eher Präsidenten als Diktatoren. Sie wur- tenfilmen ist die wahre Kampftaktik der kaum Kanonenkugeln an Bord, wie man den von der Mannschaft gewählt und durf- Seeräuber. Lassen Regisseure oder Maler sie für ein malerisches Seegefecht braucht. ten oft auch nur in der Hektik des Ge- meist zwei Windjammer nebeneinander- Dafür fanden die Berger selbstgebaute fechts kommandieren, schliefen ansonsten her segeln, die sich Breitseite um Breit- Handgranaten – hohle Eisenkugeln mit nicht einmal in einer eigenen Kajüte. seite zwischen die Spanten jagen, kamen Zündschnüren – und massenhaft Schrot Frauen an Bord waren nach den meis- Piraten in Wirklichkeit damals wie heute für die Musketen: Waffen für den Nah- ten Schiffsregeln bei Todesstrafe verboten meist mit kleinen schnellen Schiffen von kampf, die das gegnerische Schiff nicht – und doch kämpften auf einem Schiff so- hinten. Mit Jagdkanonen am Bug schos- zerstörten. gar zwei: auf der „Dragon“ von John sen sie ihrer Beute Ruder oder Takelage Ein anderes Klischee bestätigten Clif- Rackam, „“ genannt. weg. Schließlich wollten sie kapern, nicht fords Funde allerdings: Ausgesehen haben In die erste, Anne Bonny, hatte „Calico versenken. Piraten tatsächlich wie im Film, aufge- Jack“ sich im Piratennest New Providence Ähnlich erbeutete „Black Sam“ Bel- donnert wie zum Tuntenball. Überall im verguckt. Er schmuggelte die junge Frau lamy seine „Whydah“, die der US-Schatz- Wrack lag Schmuck, lagen klotzige Gür- als Mann verkleidet an Bord. Defoe alias sucher Clifford fand. Mit seiner Schalup- telschnallen, schwere Ringe und Gehänge. Johnson behauptet, die Maskerade sei pe „Sultana“ hatte Bellamy im Frühjahr Ein skelettierter Fuß, den die Taucher keinem aufgefallen. Nach anderen Quel- 1717 die Jagd aufgenommen. Nach drei hochbrachten, steckte sogar noch in ei- Tagen hatte er die „Whydah“ vor den Ba- nem Stück Stoff, das einst ein feiner sei- * Gemälde von Frederick Judd Waugh, 1910. hamas gestellt, nach nur zwei Salven gab dener Strumpf war. Clemens Höges

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