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Konzept Kindergarten Gnutz

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Konzept Kindergarten Gnutz

Präambel 4 I. Pädagogisches Konzept 5 1. Organisatorischer Rahmen 5 1.1 Name und Träger 5 1.2 Adresse 5 1.3 Auftrag, Aufgabe und rechtliche Grundlagen des Kindergartens 5 1.4 Öffnungszeiten 5 1.5 Gruppenstruktur 5 1.6 Personalschlüssel 5 1.7 Mittagessen 5 1.8 Gebäude und Ausstattung 6 1.9 Außengelände 8 2. Pädagogische Zielsetzungen 9 2.1 Unser Bild vom Kind und die Rechte der Kinder 9 2.2 Die Rolle der pädagogischen Fachkräfte 9 2.3 Bewußtsein und Verantwortung für Körper und Gesundheit 9 3. Pädagogische Zielerreichungen 11 3.1 Querschnittsdimensionen 11 3.1.1 Partizipationsorientierung 11 3.1.2 Genderorientierung 12 3.1.3 Interkulturelle Orientierung 12 3.1.4 Inklusionsorientierung 13 3.1.5 Lebenslagenorientierung 13 3.1.6 Sozialraumorientierung 14 3.2 Grundlegende Strukturen 15 3.3 Selbständigwerden des Kindes 16 3.4 Sozialverhalten 17 3.5 Das freie Spiel 17 3.6 Ganzheitlich-spielerische Förderung der Bildungsfähigkeit 18 3.6.1 Musisch-ästhetische Bildung und Medien 18 3.6.2 Körper, Gesundheit und Bewegung 18 3.6.2.1 Mittagessen 19 3.6.2.2 Sonnenschutz 20 3.6.2.3 Sicherheit 20 ______Juni 2017 Seite 2/27 V4.0 Konzept Kindergarten Gnutz

3.6.2.4 Sexualerziehung 20 3.6.3 Sprachkompetenz 20 3.6.3.1 Besondere Förderung der Sprachbildung 20 3.6.3.2 Besondere Förderung der Sprachbildung bei Migrationshintergrund 20 3.6.4 Mathematisch-naturwissenschaftliche Kompetenz 21 3.6.4.1 Gefühl für Natur 21 3.6.5 Kultur, Gesellschaft und Politik 22 3.6.6 Ethik, Religion und Philosophie 22 3.7 Beobachtung, Dokumentation, Problem- und Chancenerkennung 23 3.8 Förderungsorientierte Zusammenarbeit mit anderen Institutionen 23 3.9 Intensive Elternarbeit 24 4. Vernetzung und Einbindung des Kindergartens 25 4.1 Zusammenarbeit mit dem Träger 25 4.2 Kindergartenbeirat 25 4.3 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung 25 4.4 Förderverein 25 4.5 Kontakte zu anderen Kindergärten 25 4.6 Praktikanten 25 II. Ständige Verbesserung der Kindergartenarbeit 26 1. Evaluation der Arbeit 26 1.1 Selbstbewertung 26 1.2 Elternbefragung 26 1.3 Überprüfung und Aktualisierung des Kompetenzstandes 26 1.4 Reflexionen durch die Schule 26 1.5 Beschwerdemanagement 26 2. Überprüfung geänderter gesellschaftlicher Anforderungen 27 3. Umsetzung gesetzlicher und behördlicher Anforderungen 27

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Präambel

Dieses Konzept ist erstellt worden, um Eltern, anderen interessierten Personen, Organisationen und Behörden die Arbeit des Kindergartens darzulegen. Ebenso stellt es den Auftrag der Gemeinde an die Leitung und die Mitarbeiter des Kindergartens zur Gestaltung der pädagogischen Arbeit dar.

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I. Pädagogisches Konzept

1. Organisatorischer Rahmen

1.1 Name und Träger Die Einrichtung hat den Namen „Kindergarten Gnutz“. Träger der Einrichtung ist die Gemeinde Gnutz, Amt .

1.2 Adresse Dorfstraße 26, 24622 Gnutz / Telefon: 04392 – 69140 / mail: [email protected]

1.3 Auftrag, Aufgabe und rechtliche Grundlagen des Kindergartens Die Ziele und Inhalte der pädagogischen Arbeit des Kindergartens ergeben sich aus diesem Konzept sowie aus den folgenden rechtlichen Grundlagen: KiTa-Gesetz und -verordnung Schleswig-Holstein, Kindergartensatzung der Gemeinde, Bildungsauftrag des Kindergartens, UN-Kinderrechtskonvention.

1.4 Öffnungszeiten Montag – Freitag 7.30 Uhr bis 15.00 Uhr.

Am Tag nach Himmelfahrt, in den letzten 3 Wochen der Sommerferien und in den Weihnachtsferien ist der Kindergarten geschlossen.

1.5 Gruppenstruktur Der Kindergarten hat eine Regelgruppe, eine altersgemischte Gruppe und eine Krippengruppe.

Um die individuellen Bildungswege wahrnehmen, begleiten und anregen zu können, fassen wir die Kinder nach dem gruppenübergreifenden Freispiel in altersangeglichenen Gruppen zusammen.

1.6 Personalschlüssel In den Hauptbetreuungszeiten der Gruppen stehen immer 2 Betreuer je Gruppe zur Verfügung. Eine ausreichende Vorbereitungszeit für das pädagogische Personal ist gewährleistet.

1.7 Mittagessen Es wird täglich ein Mittagessen angeboten.

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1.8 Gebäude und Ausstattung

2 Gruppenräume

1 Gruppenraum mit integriertem Schafraum für U3-Kinder

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Bewegungsraum

großer Flur

Hygienebereich für jede Gruppe, einschließlich Wickelkommode im U3-Bereich

Küche mit Kinderarbeitsplatte

Mitarbeiterraum

Verwaltungsbereich

Materialraum

Wirtschaftsraum

Nutzung der Sporthalle

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1.9 Außengelände Am Kindergartengebäude befindet sich der Spielplatz, den wir von jedem Gruppenraum erreichen können. Da der Schulhof an das Kindergartengebäude grenzt, können wir ihn regelmäßig als Spielfläche nutzen. Das Außengelände bietet den Kindern vielfältige Spielmöglichkeiten, die wir oft und gerne nutzen. Aus Sicherheitsgründen ist der Außenspielbereich für die U3-Kinder abgegrenzt.

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2. Pädagogische Zielsetzungen

2.1 Unser Bild vom Kind und die Rechte der Kinder Wir sehen das Kind als einzigartige Persönlichkeit, die wir erkennen, annehmen und wertschätzen. Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo, das wir in unserer pädagogischen Arbeit berücksichtigen. Es gewinnt sein Wissen und seine Erfahrung durch sein selbständiges Agieren. Das geistige, seelische und körperliche Wohl des Kindes steht stets im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir versuchen mit unserer Fachkompetenz und unserem Einfühlungsvermögen individuell und situationsorientiert auf das einzelne Kind einzugehen. Die Kinder erfahren, dass sie als Individuen angenommen sind und ihre Gefühle und Bedürfnisse beachtet und ernst genommen werden. Sie spüren, dass sie etwas ganz Wichtiges und Wertvolles für uns sind.

Wir respektieren die Rechte der Kinder (in Anlehnung an die UN-Kinderrechtskonvention, Übereinkommen über die Rechte des Kindes vom 20.11.1989): Kinder haben das Recht  auf Gleichheit und wenn sie unter erschwerten Bedingungen aufwachsen, z.B. bei Behinderung auf Chancengleichheit  auf Geborgenheit, Gesundheit und Fürsorge  auf gewaltfreie Erziehung und Schutz durch die Betreuungspersonen  auf Bildung  auf Mitsprache und freie Meinungsäußerung  auf Freizeit, Spielen, Bewegung und Erholung

2.2 Die Rolle der pädagogischen Fachkräfte Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Kind mit seinen Bedürfnissen. Wir fördern und unterstützen die Entwicklung der Kinder zu einer eigenverantwortlichen und gemein- schaftsfähigen Persönlichkeit. Die Kinder sollen sich im Kindergarten wohlfühlen und gerne zu uns kommen. In ihrer Kindergartenzeit möchten wir sie fördernd begleiten und stellen uns als Bezugsperson zur Verfügung. Durch unser Vorbild bieten wir ihnen Handlungsmodelle an. Wir schaffen einen zuverlässigen Rahmen und eine Atmosphäre, die den Kindern Geborgenheit und emotionale Sicherheit bietet. Zunächst ist das Ziel der pädagogischen Fachkraft, die Bindung und das Vertrauen zu jedem Kind aufzubauen, Zuwendung und Sicherheit zu geben. Dieses Vertrauensverhältnis bildet die Grundlage für die Begleitung der Bildungsprozesse des Kindes. Eine weitere Grundlage ist die Beobachtung und Dokumentation. Nur so können wir die Bedürfnisse der Kinder erkennen, sensible Phasen wahrnehmen, Interessen der Kinder aufgreifen und Förderimpulse geben. Wir sind Vorbilder in allen Situationen. Wir vermitteln Werte, setzen aber auch Grenzen und geben Struktur.

2.3 Bewußtsein und Verantwortung für Körper und Gesundheit Wir sehen es als ein Ziel unserer pädagogischen Arbeit an, bei den Kindern Bewußtsein, Verantwortung und Fähigkeit für den sorgfältigen Umgang mit dem eigenen Körper und der eigenen Gesundheit zu entwickeln. Es sollen Handlungsweisen bei den Kindern etabliert werden, die zu einer Selbstverständlichkeit hinsichtlich vernünftigen gesundheitlichen Handelns führen. Da wir davon ausgehen, dass dies nur im

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Zusammenspiel mit dem Elternhaus gelingen kann, streben wir auch hier eine intensive Elternarbeit an. Sie sollen lernen, wie gesunde und ausgewogene Nahrung zusammengestellt wird und welchen Einfluß solche Nahrung auf ihr Wohlbefinden hat. Sie sollen erfahren, welche äußeren Einflüsse, die durch Sonne und Wetter auf sie wirken, eine Gefahr darstellen und wie sie sich davor schützen können. Insbesondere möchten wir, dass die Kinder Wissen erwerben, ihren Gesundheitszustand zu erhalten und zu verbessern, und dabei auch die Rolle der Körperhygiene und die Wichtigkeit des Sports zu erkennen. Auch das Erlernen und Einhalten von Sicherheitsvorkehrungen beim Spielen drinnen und draußen und bei der Teilnahme am Straßenverkehr erachten wir als wichtig zur Erhaltung von Gesundheit und Unversehrtheit.

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3. Pädagogische Zielerreichungen 3.1 Querschnittsdimensionen Definierte querschnittsdimensionale Denk- und Vorgehensweisen zu bestimmten pädagogischen und gesellschaftlichen Problematiken und Fragestellungen werden Teil unserer Grundprinzipien und sind ein Mittel, um sicherzustellen, dass diesbezügliche Anforderungen unter allen Aspekten unserer pädagogischen Arbeit berücksichtigt werden. Als wichtig gesehen wird der Bereich, in dem offensichtliche Unterschiede oder unterschiedliche Voraussetzungen zwischen den am Kindergartenleben beteiligten Personen bestehen. Insbesondere sind dabei folgende Querschnittsdimensionen spezifiziert worden, die durch von uns definierte Grundprinzipien berücksichtigt werden:

3.1.1 Partizipationsorientierung Nach § 16 (2) Kindertagesstättengesetz sind die Kinder im Kindergarten „entsprechend ihrem Entwicklungsstand, bei Angelegenheiten, die ihren Tagesablauf betreffen, zu beteiligen“. Darunter verstehen wir die demokratische Gestaltung des Alltags in unserem Kindergarten als gemeinsame Aufgabe von Kindern und Erwachsenen. Wir bieten Mitwirkungsmöglichkeiten, treffen Entscheidungen miteinander und finden gemeinsam mit den Kindern Lösungen bei Konflikten. Das bedeutet für uns, die Meinung des Einzelnen wertzuschätzen.

In unserem Kindergarten wird Partizipation gelebt, indem die Kinder  im Freispiel ihre Spielpartner, Spielorte und Spielmaterial frei wählen,  Themen von Angeboten und Projekten mitentscheiden,  in Projekten Arbeitsmaterialien frei wählen,  jedes Jahr den Namen ihrer Gruppe demokratisch wählen,  an Spielzeugtagen entscheiden, was sie von zu Hause mit in den Kindergarten bringen,  in Gesprächskreisen gehört werden und ausreden können,  den Morgenkreis inhaltlich mitgestalten,  wählen können, von wem sie gewickelt werden,  Pflichten und Ämter haben,  Tischsprüche auswählen,  die freie Platzwahl bei Mahlzeiten haben,  die Mengen innerhalb der Mahlzeiten selbst entscheiden  sich eigenständig am wöchentlichen Frühstücksbüfett bedienen,  Ideen sammeln und durch Abstimmung Entscheidungen treffen (Einkäufe, Kochtage, Gruppenname / Anschaffungen / Neuerwerbungen),

Dadurch lernen die Kinder Verantwortung und Selbstbestimmung. Sie erweitern ihr Wissen und machen Gemeinschaftserfahrungen. In diesen Prozessen werden die Kinder von uns begleitet, indem wir  Ihre Bedürfnisse ernst nehmen und sie individuell begleiten,  Strukturen anbieten,  Regeln erarbeiten, Grenzen setzen und deren Einhaltung begleiten,  Gefahren abwenden,  für eine pädagogisch durchdachte und vorbereitete Umgebung sorgen.

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3.1.2 Genderorientierung Wir berücksichtigen die Tatsache, daß bei Kindern in der Entwicklung auf natürliche Weise geschlechtsspezifische Verhaltensweisen auftreten, die sich deutlich von denen des anderen Geschlechts unterscheiden. Diese äußern sich im Gruppenverhalten aber auch im Verhalten zu einzelnen Personen. Wir werden erst dann pädagogisch eingreifen, wenn das Verhalten im Einzelfall für die Gruppe oder einzelne Kinder ein erträgliches Maß überschreitet. Ebenso werden wir bei Bedarf durch Klarstellung und Aufklärung gegenüber anderen Personen wie z.B. Eltern eine Fehldeutung der Verhaltensweisen zu verhindern suchen.

Soweit die Kinder Spiele oder Tätigkeiten ausführen, in denen bei den zugehörigen Rollen oder Themengebieten oftmals geschlechterspezifische Klassifizierungen oder Priorisierungen vorgenommen werden, werden wir in keiner Weise lenkend bei der Rollen- bzw. Themenauswahl oder Rollenannahme bzw. Themenzuordnung eingreifen. Die Kinder sollen vielmehr ohne Hemmungen auch für ihr Geschlecht als untypisch geltende Rollen oder Tätigkeiten ausprobieren oder auch wiederholt ausüben dürfen.

Daher haben dann alle Kinder freien Zugang z.B. zu allen Verkleidungssachen, Küchen, Handwerkszeugen u.Ä. für Rollenspiele oder zu Experimentiergeräten und -materialien für naturwissenschaftlich-technische Spiele und Untersuchungen. Eingeschränkt wird dieser Zugang nur durch den durch die Kinder selbst koordinierten Zugriff auf die Ressourcen.

Wenn ein Kind unsicher ist, ob es eine Rolle oder eine Tätigkeit ausprobieren soll, werden wir es ermuntern, dies zu tun. Wir werden keinem Kind gegen seinen Willen eine Rolle oder Tätigkeit aufdrücken, dies gilt auch für Theaterspiele und andere Aufführungen. Wir werden pädagogisch eingreifen, wenn ein Kind wegen seiner geschlechtsuntypischen Auswahl von anderen Kindern oder auch Eltern angegriffen wird.

3.1.3 Interkulturelle Orientierung Wir berücksichtigen die Tatsache, daß Kinder, die einen familiären oder sonstigen Hintergrund mit Bezug zu anderen Regionen, Ländern oder gar Kontinenten haben und zu uns in die Einrichtung kommen, kulturell bedingte Unterschiede zeigen.

Diese Unterschiede machen sich oft bemerkbar in der Sprache, auch im Dialekt oder der Sprachfärbung, den Verhaltensweisen und Gepflogenheiten, die die Menschen aus anderen Gegenden gewohnt sind, Kleidung, Essensregeln und -gewohnheiten und natürlich auch durch Glaube und Religion.

Wenn ein Kind aus einer anderen Gegend in die Einrichtung kommt, werden wir eventuell vorhandene interkulturelle Unterschiede auch im Dialog mit den Eltern herausarbeiten und dann durch Vermittlung der Ergebnisse ein Verstehen sowohl bei den eingesessenen Kindern als auch bei den neuen Kindern bewirken. Dabei wird insbesondere Wert darauf gelegt, den Kindern Wissen und Kenntnisse über die jeweils andere Kultur zu vermitteln. Pädagogisch werden wir eingreifen, wenn trotzdem die Herkunftsunterschiede zu Hänseleien, Aggressionen, Ausgrenzungen o. Ä. führen.

Wenn es sich anbietet und die Eltern auch bereit dazu sind, versuchen wir in Projekten, Typisches aus den Herkunftsbereichen der Kinder zu zeigen und anzubieten, wie z.B. ______Juni 2017 Seite 12/27 V4.0 Konzept Kindergarten Gnutz

landestypische Trachten oder landestypisches Essen. Hierdurch soll der weitere Abbau von Berührungsängsten und Vorbehalten gefördert werden.

Um den Blick über die eigenen Grenzen zu fördern, werden besondere Veranstaltungen wie Welt- und Europameisterschaften zum Anlass genommen, um sich auf verschiedene Art mit anderen Ländern zu beschäftigen.

3.1.4 Inklusionsorientierung Die gesamte Kindergartenarbeit ist darauf ausgerichtet, das Potential eines jeden Kindes entsprechend seinen Begabungen zu erkennen und bestmöglich für das Kind nutzbar zu machen.

Im Rahmen der konzeptionell vorgesehenen Beobachtungs- und Bewertungsarbeit werden für jedes Kind in geplanten Abständen Entwicklungsstand und Entwicklungsfortschritt ermittelt. Sollte sich dabei ergeben, dass das einzelne Kind punktuell oder in größerem Maß außerhalb des entwicklungstheoretisch zu erwartenden Bereiches liegt, wird das Gespräch mit den Eltern gesucht. Dabei werden zu unternehmende Schritte besprochen und verabredet.

Soweit möglich werden die Ursachen benannt und nötige Maßnahmen definiert,die dann im Kindergarten von den Erziehern und/oder im Elternhaus von den Eltern durchgeführt werden. Wenn eine Ursachenermittlung im Kindergarten nicht möglich ist, werden die Eltern aufgefordert, sich an Stellen wie z.B. Kinderärzte oder Logopäden zu wenden, die dann die entsprechenden Maßnahmen festlegen. Soweit nötig und sinnvoll kann dann eine Zusammenarbeit mit dem Kindergarten erfolgen.

Wenn ein Kind mit Behinderungen oder Krankheiten aufgenommen werden soll, wird geprüft, ob der Kindergarten fachlich und sachlich in der Lage ist, eine angemessene Betreuung zu gewährleisten. Ist dies der Fall, werden eventuell nötige Fortbildungen für das Personal durchgeführt und die krankheits- bzw. behinderungsspezifischen Zusatzleistungen organisatorisch eingeplant.

3.1.5 Lebenslagenorientierung Aus Respekt vor den Familien erfolgt keine systematische untersuchende Lebenslagenermittlung der Familien bzw. Lebensgemeinschaften. Bei Neuanmeldung von Kindern erhalten alle Eltern ohne weitere Nachfrage Informationen und Antragsformulare hinsichtlich Gebührenermäßigungen. Die Eltern entscheiden dann, ob sie entsprechende Anträge stellen wollen. Über die Antragstellung selbst und das Ergebnis hat der Kindergarten keine Kenntnisse.

Erkenntnisse über die Lebenslage der Familien ergeben sich in der Regel situativ aus zwei Quellen. Zum einen können Eltern von sich aus bei zeitweisem oder auch fortwährendem Auftreten besonderer Umstände in ihrer Lebenslage auf die Erzieher zukommen, wenn sie annehmen, dass dies Einfluß auf ihr Kind hat. Zum anderen werden die Eltern von den Erziehern angesprochen, wenn sich im Rahmen der Beobachtungs- und Bewertungstätigkeit Auffälligkeiten beim Kind ergeben, deren Ursachen in einer besonderen Lebenslage der Familie liegen könnten.

Es wird dann mit den Eltern zusammen besprochen und festgelegt, welche ______Juni 2017 Seite 13/27 V4.0 Konzept Kindergarten Gnutz

Vorgehensweisen sinnvoll sind. Diese können Maßnahmen innerhalb des Kindergartens, in der Familie selbst oder durch externe Stellen beinhalten. Wenn die Einbeziehung externer Stellen sinnvoll erscheint, werden die Eltern von den Erziehern hinsichtlich geeigneter Stellen beraten. Es ist dann auch möglich, dass der Kindergarten mit den externen Stellen zusammenarbeitet.

3.1.6 Sozialraumorientierung Die Kinder in der Einrichtung kommen zum allergrößten Teil aus dem Dorf Gnutz. Die Wohnsituation ist im Wesentlichen geprägt durch freistehende Häuser und kleine Häusergruppen mit eigenem Garten. Auch die anderen Kinder kommen aus Gemeinden mit dörflichem oder kleinstädtischem Charakter, in denen die Wohnsituation vergleichbar ist. Um die teilweise längeren Wege zum Kindergarten für die Kinder sicher zu machen, bestehen wir darauf, daß die Eltern Bringe- und Holdienste für ihre Kinder sicherstellen.

Das Dorf selbst erkunden wir durch häufige Spaziergänge. Durch vielfältige Kontakte und Besuche lernen die Kinder die wichtigsten Einrichtungen und Personen im Dorf kennen. Der Kindergarten führt selbst einige Aktivitäten durch, die das Dorfleben spürbar mitgestalten und nimmt darüberhinaus an vielen weiteren Aktivitäten des Dorflebens teil. Dies fördert die breite Wahrnehmung und die Position des Kindergartens als wichtigen Teil der dörflichen Gemeinschaft.

Die Kindergartenleitung nutzt die institutionellen wie auch die informellen Kontakt- und Einflußmöglichkeiten mit dem Träger und anderen öffentlichen Einrichtungen, um die Gegebenheiten für die Einrichtung, die Kinder und das Personal zu erhalten, zu verbessern und weiterzuentwickeln. Die Leitung baut auch Kontakte zu anderen Institutionen auf, um zusätzliche Leistungen z.B. zur Verkehrssicherheit oder Gesundheitsvorsorge für die Kinder bereitzustellen.

Der Kindergarten ist der einzige im Ort. Er arbeitet standardmäßig mit der lokalen privaten Grundschule sowie mit der staatlichen Grundschule in zusammen, um den Übergang vom Kindergarten zur Schule zu erleichtern. Bei Bedarf erfolgt auch eine Zusammenarbeit mit weiteren Grundschulen.

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3.2 Grundlegende Strukturen Schaffung eines Gesamtrahmens, sodass das Kind sich wohl fühlt.

Dem Kind soll die Freude am Kindergartenaufenthalt gegeben werden. Dazu gehört, dass man das Kind annimmt, ihm zuhört und es ernst nimmt.

Jedes Kind hat strukturell seinen Platz. Zunächst bekommt das Kind feste Bezugspersonen und eine feste Gruppenzugehörigkeit. Wichtig ist dabei der feste Gruppenraum mit seiner Ausstattung und dem zugeordneten Waschraum, sowie der feste Garderobenplatz mit dem individuellen Zeichen.

Für neu aufgenommene U3-Kinder ist eine längere systematische Eingewöhnungsphase mit Anwesenheit eines Elternteils vorgesehen (Berliner Modell).

Feste Abläufe erleichtern dem Kind die Orientierung und geben ihm Sicherheit.

Im Tagesablauf ist morgens zunächst freies Spiel in einer durchlässigen Gruppenform vorgesehen, bei dem die Kinder die Möglichkeit haben, auch in anderen Räumen und altersgemischt mit anderen Kindern zu spielen. Mit zunehmender Sicherheit machen die Kinder aller Altersgruppen davon Gebrauch. Zusätzlich lernen sie dadurch auch das gesamte pädagogische Personal des Kindergartens kennen. Bedingt durch die Vertrautheit mit den Personen außerhalb der eigenen Gruppe sind bei einem späteren Gruppenwechsel keine besonderen Vorkehrungen nötig.

Der Tagesablauf wird im Wesentlichen durch die Elemente „Freispiel", „gemeinsames Frühstück“, “Zähneputzen“, “gezielte Aktivitäten in kleinen und größeren Gruppen“, „Stuhlkreis“ und „gemeinsames Spiel im Freien“ bestimmt.

Im Wochenablauf findet in der Regel einmal wöchentlich das gruppenübergreifende gemeinsame Büfett statt sowie ein fester Bewegungstag (Besuch in der Turnhalle).

Im Jahresablauf finden ein Faschingsfest, eine Osterfeier, ein Sommerfest, ein Laternenlauf und eine Weihnachtsfeier statt sowie individuell für jedes Kind die Geburtstagsfeier. Für die Vorschulkinder wird ein Schlaffest veranstaltet.

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3.3 Selbständigwerden des Kindes Es ist wichtig, dass das Kind lernt, für sich selbst einzutreten. Hierzu gehört die Förderung eines angemessenen Selbstvertrauens und grundsätzlicher Fähigkeiten wie z. B. die Körperpflege oder das eigenständige Anziehen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Schaffung einer sprachlichen Ausdrucksfähigkeit durch entsprechende Übungen und Fördermaßnahmen, die Ausbildung der Konzentrationsfähigkeit durch Aufmerksamkeitsspiele und Ausdauerübungen, ebenso wie auch das Lernen, für sich selbst Verantwortung zu tragen

Ein anderer Aspekt ist das Kennenlernen der realen Welt. Hierfür unternehmen wir Ausflüge z. B. in die nähere Umgebung, zur Polizeistation, ins Krankenhaus, zum Wochenmarkt, zum Bäcker oder wir laden Organisationen ein wie z. B: DLRG, Malteser, Polizei oder Feuerwehr.

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3.4 Sozialverhalten Für uns ist es wichtig, dass das Kind lernt, sich in einer Gemeinschaft zurechtzufinden und einzufügen.

Grundlage hierbei ist das gemeinsame Spiel und das gemeinsame Erlebnis, besonders im Freispiel.

Ein Aspekt ist die Förderung gegenseitiger Rücksichtnahme und Toleranz, insbesondere auch gegenüber Schwächen und Fehlern anderer.

Zum Gruppenleben gehört aber auch das gemeinsame Feiern und sich Freuen.

3.5 Das freie Spiel Das freie kindliche Spiel hat für die Entwicklung der Kinder eine große Bedeutung und nimmt einen großen Teil des Tagesablaufes in unserem Kindergarten ein. Dafür steht den Kindern gruppenübergreifend vielfältiges Material in den Gruppenräumen, im Bewegungsraum und auf dem Freigelände zur Verfügung. Im Spiel entwickeln die Kinder Selbst- und Sozialkompetenz, erleben Freundschaften und verarbeiten Frustrationserlebnisse, bewältigen Konflikte und lernen Kompromissbereitschaft.

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3.6 Ganzheitlich-spielerische Förderung der Bildungsfähigkeit Wegen der zentralen Bedeutung nimmt die Wahrnehmung des Bildungsauftrages durch die ganzheitlich-spielerische Förderung der Kinder einen breiten Raum ein. Wir berücksichtigen dabei besonders die Bildungsbereiche, die in den Bildungsleitlinien des Landes Schleswig-Holstein spezifiziert werden.

3.6.1 Musisch-ästhetische Bildung und Medien Wir bilden und fördern die Kompetenz der Kinder auf diesem Gebiet dadurch, dass jedes Kind Gelegenheit bekommt, und auch herausgefordert wird, zum Singen und Tanzen, zur Teilnahme an Rollenspielen und Aufführungen sowie zum Malen und Basteln.

Die Kinder lernen im Kindergarten klassische Medien wie Bücher, Bilder und Tonträger kennen, sie erfahren aber auch beispielhaft durch entsprechende Handlungen des pädagogischen Personals, dass in gezielter Weise Informationen über das Internet beschafft werden können.

3.6.2 Körper, Gesundheit und Bewegung Maßnahmen der täglichen Hygiene wie z.B. Händewaschen und Zähneputzen werden durch praktisches Tun ständig vermittelt. Zweimal im Jahr kommt eine ausgebildete Fachkraft des Gesundheitsamtes zur Zahnprophylaxe.

Motorische Bildung erfolgt durch vielfältige Gelegenheiten zu freien und gelenkten Bewegungsspielen. Zur feinmotorischen Bildung werden z.B. Arbeiten mit Scheren und Stiften durchgeführt. Ein Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist dabei auch das Erkennen und Verbessern von Bewegungsproblemen. Zur Ergänzung werden mit anderen Organisationen Bewegungsprojekte durchgeführt. ______Juni 2017 Seite 18/27 V4.0 Konzept Kindergarten Gnutz

Ihre Sinnesorgane kennenzulernen und zu nutzen üben die Kinder in vielfältiger Weise durch Spiele und Handlungen, die auch das Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Fühlen fördern.

Gesunde Ernährung steht im Vordergrund bei der Gestaltung des täglichen Frühstücks und des wöchentlichen Frühstücksbüfetts. In besonderen jahreszeitlichen Projekten werden Nahrungsmittel z.B. direkt auf dem Feld oder auf dem Wochenmarkt beschafft, bezüglich ihrer Bedeutung durchgesprochen und auf vielfältige Art zubereitet.

3.6.2.1 Mittagessen Die Kinder haben Gelegenheit, täglich ein Mittagessen zu erhalten. Die Zusammenstellung des wöchentlichen Speisenplans erfolgt nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

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3.6.2.2 Sonnenschutz Ein Aspekt sowohl der langfristigen als auch gleichzeitig der jeweils aktuellen Gesundheitsvorsorge sind Maßnahmen des Sonnenschutzes. Der Kindergarten ist hier zertifiziert und führt im Rahmen der jährlichen Zertifikatserneuerung Unterweisungen für Kinder und Eltern durch.

3.6.2.3 Sicherheit Um den Kindern Wissen und Verhaltensweisen zum richtigen Sicherheitshandeln zu vermitteln, werden die Sicherheitsregeln im Kindergarten den Kindern erläutert und auch vom Personal vorgelebt, und es werden mit Organisationen z.B. Kurse zum Verhalten auf dem Eis im Winter, am Wasser im Sommer, im Straßenverkehr oder im Brandfall durchgeführt.

3.6.2.4 Sexualerziehung Wir beobachten das Verhalten der Kinder in sexualpädagogischer Hinsicht und akzeptieren es, so lange es sich im Rahmen dessen bewegt, was in der Entwicklungspsychologie als altersgerecht angesehen wird. Sexualerzieherisch schreiten wir ein, wenn Kinder im Spiel gegen ihren Willen in sexuelle Handlungen mit einbezogen werden. Wir sehen es als Aufgabe, die Sichtweise Erwachsener zur kindlichen Sexualität auf der Basis entwicklungspsychologischer Erkenntnisse zu versachlichen.

3.6.3 Sprachkompetenz Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Sprachkompetenz der Kinder zu fördern. Hierzu gibt es spezielle Spiele und Übungen zur Ausdrucksfähigkeit sowie zum Zuhören und Verstehen. Aber auch viele andere Spiele und Aktivitäten sind dazu geeignet, die Sprachkompetenz nebenbei zu erhöhen. Das frühzeitige Erkennen von Sprachproblemen und das Geben von entsprechenden Hinweisen an die Eltern sehen wir als eine wichtige Komponente zur Sicherstellung der Sprachkompetenz der Kinder.

Um die Scheu vor fremden Sprachen abzubauen und um einen kleinen Wortschatz in einer fremden Sprache zu erwerben, können Kinder an einem Englischunterricht teilnehmen, der in Kooperation mit einer externen Kraft im Kindergarten durchgeführt wird.

3.6.3.1 Besondere Förderung der Sprachbildung Kinder, bei denen besondere Probleme in der Sprachbildung festgestellt wurden, werden durch spezielle Maßnahmen zur Sprachbildung gefördert. Diese Förderung erfolgt zusätzlich zu den für alle Kinder vorgesehenen allgemeinen Sprachbildungsmaßnahmen.

Die Durchführung erfolgt in der Regel in Kleingruppen, wird aber bei Bedarf auch in anderer Form durchgeführt. Eingesetzt wird dafür pädagogisches Personal, das dafür zusätzlich qualifiziert ist.

3.6.3.2 Besondere Förderung der Sprachbildung bei Migrationshintergrund Kinder mit Migrationshintergrund, bei denen altersunangemessene Defizite in der Kenntnis und Beherrschung der deutschen Sprache bestehen oder die gar keine Kenntnisse der deutschen Sprache haben, werden durch spezielle Maßnahmen zur Sprachbildung gefördert. Die Form der Durchführung der Förderung wird nach Sachlage entschieden. Eingesetzt wird dafür pädagogisches Personal, das dafür zusätzlich qualifiziert ist.

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3.6.4 Mathematisch-naturwissenschaftliche Kompetenz Die Schaffung einer altersangemessenen Kompetenz im mathematisch- naturwissenschaftlichen Bereich erreichen wir durch geeignete gelenkte Spiele, gemeinsam mit den Kindern geplante, vorbereitete und durchgeführte Projekte sowie das freie Experimentieren der Kinder.

Sie lernen dabei das eigenständige Beobachten, Erkennen, Verstehen und Erklären von Naturvorgängen. Im mathematischen Bereich fördern wir insbesondere das Erkennen, Benennen und Unterscheiden von geometrischen Objekten sowie das Erfassen von Mengen, Anzahlen und Größen.

3.6.4.1 Gefühl für Natur Der Jahresablauf und die Gestaltung der Projekte wird zu einem erheblichen Teil durch die Vorgänge in der Natur bestimmt. Zur Intensivierung der Naturerlebnisse dienen Waldtage und spontane Exkursionen.

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3.6.5 Kultur, Gesellschaft und Politik Die Kinder sollen ihrem Alter angemessen Wichtiges über unsere Kultur erfahren und begreifen und so ein Verständnis dafür entwickeln, aber sie sollen auch etwas über fremde Kulturen lernen.

Einen besonderen Stellenwert nimmt die Integration in die dörfliche Gemeinschaft ein, z.B. durch die Teilnahme an Dorffesten, Teilnahme am Begrüßungsgottesdienst für die Schulkinder oder die Einladung des Bürgermeisters zu Kindergartenfesten.

Die Kinder werden, auch zum eigenen Schutz, angehalten Regeln und Gesetze einzuhalten, z.B. im Rahmen der Verkehrserziehung.

3.6.6 Ethik, Religion und Philosophie Wir haben das Bestreben, den Kindern einen Werterahmen zu vermitteln, der sich an allgemein akzeptierten Vorstellungen orientiert, ohne dabei eine weltanschauliche Beeinflussung vorzunehmen. Insbesondere gehört dazu, im Rahmen des Gruppenlebens den Kindern die Wichtigkeit des Anerkennens der Rechte und Leistungen anderer aufzuzeigen und das Leben und die Gesundheit anderer zu respektieren.

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3.7 Beobachtung, Dokumentation, Problem- und Chancenerkennung Regelmäßige, gezielte, strukturierte Beobachtungen und Dokumentationen sind notwendig und werden durchgeführt, um Kinder wirksam in ihren Bildungsprozessen zu unterstützen und die eigene Arbeit begleitend zu reflektieren.

Ein weiterer Aspekt ist die frühzeitige Erkennung von Entwicklungsdefiziten und die rechtzeitige Unterrichtung der Eltern.

Doch nicht nur Defizite werden sichtbar, sondern auch besondere Begabungen werden erkannt und können entsprechend gefördert werden.

Es werden standardisierte Test- und Dokumentationsmethoden eingesetzt. Außerdem werden für jedes Kind Portfolios angelegt, in denen ausgewählte vom Kind geschaffene Dinge direkt oder durch Dokumentation, z.B. durch Fotos, abgelegt werden.

3.8 Förderungsorientierte Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Bei Bedarf wird die Zusammenarbeit mit speziellen Fördereinrichtungen sowie auch die organisatorische Einbindung von Fördereinrichtungen durchgeführt.

Bei entsprechender Information ist gegebenenfalls auch die Fortführung und Berücksichtigung von Fördermaßnahmen möglich.

Die Zusammenarbeit erfolgt z.B. mit Beratungsstellen Frühförderung Logopäden Sprachheilschule Ergotherapeuten Förderzentrum Lernen Gesundheitsamt sozialpädiatrischem Dienst Amt für soziale Dienste

Eine Entbindung der Schweigepflicht muss vorliegen, wenn wir uns konkret über ein Kind austauschen.

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Im Interesse eines problemlosen Übergangs der Kinder zur Schule wurde ein schriftliches Konzept erstellt.

Mit Genehmigung der Eltern werden im Vorfeld des Schulübergangs auch die individuellen Entwicklungssituationen der Kinder besprochen.

3.9 Intensive Elternarbeit Die Elternarbeit findet je nach Sachlage und Erfordernis entweder gesamtheitlich mit dem Elternbeirat oder einzelfallbezogen mit bestimmten Eltern statt.

Grundlage der intensiven Elternarbeit sind die Elternabende, die gruppenübergreifend, gruppenintern und gegebenenfalls auch themenbezogen oder für bestimmte Elterngruppen stattfinden können.

Zur Erörterung der individuellen Entwicklungsstände oder auch anderer individueller Fragestellungen sind mindestens jährlich Einzelgespräche vorgesehen. Bei weiterem Bedarf können zusätzliche Gespräche vereinbart werden.

Für die Gestaltung des Kindergartenlebens werden vorgetragene Wünsche und Anregungen der Eltern erwogen und gegebenenfalls umgesetzt.

Angebotene Elternaktivitäten werden bei Machbarkeit in den Kindergartenablauf integriert. Von besonderer Bedeutung und Wichtigkeit sind die Elternaktivitäten bei der Durchführung von Sonderveranstaltungen wie z. B. dem Tag der offenen Tür.

Ebenso unentbehrlich ist die Unterstützung durch Eltern beim Transport der Kinder zu Aktivitäten außerhalb des Ortes.

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4. Vernetzung und Einbindung des Kindergartens

4.1 Zusammenarbeit mit dem Träger Durch zweimal jährlich stattfindende spezielle Ausschusssitzungen der Gemeindevertretung werden alle Belange des Kindergartens erörtert und gegebenenfalls beschlossen.

Um die Belange des Kindergartens zu vertreten, nimmt die Leitung an den Kultur- und Sozialausschusssitzungen der Gemeindvertretung teil.

4.2 Kindergartenbeirat Im Kindergartenbeirat beraten Vertreter der Mitarbeiter, der Eltern und des Trägers Angelegenheiten des Kindergartens.

4.3 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung Gemäß § 8a SGB VIII hat sich die Gemeinde gegenüber dem Kreis - Eckernförde verpflichtet, daß der Kindergarten den Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung wahrnimmt.

Zur Sicherstellung einer systematischen Vorgehensweise hat der Kindergarten in Zusammenarbeit mit anderen Kindergärten im Amt Nortorfer Land einen Vorgehensplan entwickelt.

4.4 Förderverein Als wichtige Unterstützung für die Kindergartenarbeit wird die Tätigkeit des Fördervereins gesehen. Hier ist insbesondere die materielle Unterstützung bei Anschaffungen und Veranstaltungen zu sehen.

4.5 Kontakte zu anderen Kindergärten Es finden regelmäßig Leiterinnentreffen mit allen Kindergartenleiterinnen des Amtes Nortorfer Land statt, um Erfahrungen und Informationen auszutauschen. Zusammen mit anderen Kindergärten finden gemeinsame Teamfortbildungen, Themenelternabende und kindergartenübergreifende Ausflüge statt.

4.6 Praktikanten Gerne nehmen wir auch Praktikanten (Erzieher, sozialpädagogische Assistenten, Berufsfindungspraktikanten, usw.) in unserem Team auf und arbeiten eng mit den jeweiligen Schulen zusammen.

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II. Ständige Verbesserung der Kindergartenarbeit

1. Evaluation der Arbeit

1.1 Selbstbewertung In regelmäßigen Fachgesprächen in unterschiedlicher Gruppengröße betrachten und bewerten wir unsere eigene Arbeit und überprüfen die Erreichung unserer Ziele. Wenn wir Defizite feststellen, entwickeln wir Vorgehensweisen zur Verbesserung unserer Arbeit.

1.2 Elternbefragung In zweijährigem Turnus befragen wir die Eltern über ihre Bewertung des Kindergartens als Einrichtung sowie der pädagogischen Arbeit. Außerdem erfragen wir Anregungen und Hinweise. Nach Auswertung der Ergebnisse überprüfen wir die Notwendigkeit einer Veränderung unserer Arbeit, der Organisation, des Angebots oder der Ausstattung.

1.3 Überprüfung und Aktualisierung des Kompetenzstandes Zur ständigen Bewertung unserer Arbeit gehört auch die regelmäßige Überprüfung, ob der Kompetenzstand der Mitarbeiter noch angemessen ist in Bezug auf veränderte fachliche Anforderungen. Falls Defizite voraussehbar sind, werden Mitarbeiter zu entsprechenden Schulungs- und Fortbildungsveranstaltungen geschickt. Diese Mitarbeiter wirken gegebenenfalls auch als Multiplikatoren innerhalb der Einrichtung.

1.4 Reflexionen durch die Schule Durch den Kooperationsvertrag mit der Grundschule Timmaspe ist vorgesehen, dass jeweils einige Wochen nach Einschulung der Kinder durch Teilnahme am Unterricht und in Gesprächen mit den Lehrern die Qualität der Vorbereitung der Kinder durch den Kindergarten erörtert wird.

Bei Bedarf sollen entsprechende Vereinbarungen auch mit anderen Schulen getroffen werden.

1.5 Beschwerdemanagement Wir nehmen jede Beschwerde ernst. Ist die Beschwerde berechtigt, beziehen wir je nach Sachlage Eltern, Elternvertreter, Träger, Kinder und Mitarbeiter in das Finden und Umsetzungen von möglichen Lösungen ein. Möglichkeiten der Beschwerde:

Für Eltern: Kommunikationskasten in Verantwortung der Elternvertretung / Elternversammlung / Elternbefragung / Tür- und Angelgespräche / Elterngespräche / Elternvertretung

Für Kinder: Gesprächsrunden im Morgenkreis / Kinderbefragung im Rahmen der Portfolio-Arbeit / Gespräche mit einzelnen oder mehreren Kindern / Gespräche in Projekten oder Arbeitsgruppen. ______Juni 2017 Seite 26/27 V4.0 Konzept Kindergarten Gnutz

Für Mitarbeiter: Teamberatung / Mitarbeitergespräche / Fachberatung / Fallbesprechungen / Supervision

Beschwerden dokumentieren wir im Formular "Beschwerdeprotokoll".

2. Überprüfung geänderter gesellschaftlicher Anforderungen

Wir beobachten regelmäßig familien-, betreuungs- und erziehungsrelevante Änderungen der gesellschaftlichen Anforderungen.

Sobald Anzeichen vorhanden sind, dass diese Veränderungen auch für Gnutz von Bedeutung sein könnten, führen wir in Abstimmung mit den zuständigen Gremien der Gemeinde in geeigneter Weise Umfragen durch, um den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln.

Falls es angemessenen Bedarf für Änderungen gibt und die sachlichen Voraussetzungen gegeben sind, werden entsprechende Erweiterungen und/oder Modifikationen des Angebots vorgenommen.

3. Umsetzung gesetzlicher und behördlicher Anforderungen Neben den pädagogisch relevanten Vorschriften beachten wir auch alle anderen für uns zutreffenden Vorschriften und Auflagen, wie z.B. Maßnahmen zur Unfallverhütung, zur Überprüfung der elektrischen Sicherheit und Einhaltung der Lebensmittel- und Raumhygiene.

Sobald uns neue gesetzliche Anforderungen oder Anregungen und Hinweise von beaufsichtigenden oder überprüfenden Organisationen bekannt werden, ermitteln wir die notwendigen sachlichen Maßnahmen. Anschließend werden diese, gegebenenfalls nach Zustimmung durch die zuständigen Gremien der Gemeinde, umgesetzt.

______Juni 2017 Seite 27/27 V4.0