Was ist NATURA 2000 ? Gemeinsam für Bayerns Natur: Die Runden Tische NATURERBE BAYERN NATURA 2000 steht für den europaweiten Biotopver- Zur Erhaltung der NATURA 2000-Gebiete sind die EU- bund aus Fauna-Flora-Habitat-(FFH) Gebieten und Mitgliedsstaaten verpflichtet, geeignete Maßnahmen in NATURA 2000 Europäischen Vogelschutzgebieten für selten ge- Managementplänen darzustellen. wordene Lebensräume sowie gefährdete Tier- und FFH-Gebiet 5835-372 Im Rahmen von Runden Tischen haben alle interessierten Pflanzenarten. Beteiligten (Eigentümer, Bewirtschafter, Gemeinden, "Mainaue und Muschelkalkhänge Dank der teils seit Jahrhunderten umsichtigen Wirt- örtliche Verbände und Fachbehörden) die Möglichkeit, zwischen Kauerndorf und " schaftsweise verantwortungsvoller Grundbesitzer und ihre Anliegen und ihren Sachverstand einzubringen und Bewirtschafter konnte sich in einigen Gebieten eine die aus Sicht von NATURA 2000 notwendigen Maßnah- besonders reichhaltige Natur erhalten, die andernorts men gemeinsam zu besprechen. Die Runden Tische leider verloren gegangen ist. Es gilt, dieses europäische bieten eine Chance, vertrauensvoll zusammenzuarbeiten Naturerbe in den Wäldern, der Feldflur und den Ge- und gemeinsam Partnerschaften für den Erhalt unseres wässern zu erhalten, damit auch unsere Nachkommen Naturerbes zu knüpfen. die heimische Artenfülle noch vorfinden. Es gilt aber Die Umsetzung der im Managementplan enthaltenen auch, die bisherige naturnahe Bewirtschaftungs- und Maßnahmen ist für Privateigentümer freiwillig. Rechts- Nutzungsweise fortzuführen, durch welche die Gebiete verbindlich ist aber das Verschlechterungsverbot (§§ 33 oft erst zu dem wurden, was sie heute sind. Die Eigen- Abs. 1, 34 Bundesnaturschutzgesetz), das unabhängig vom tümer und Bewirtschafter von Flächen in Managementplan gilt. NATURA 2000-Gebieten haben daher eine besondere Bedeutung für das Gelingen von NATURA 2000 und Der Großteil der Flächen bedarf weiterhin der naturver- die Bewahrung des europäischen Naturerbes in träglichen Bewirtschaftung: Sie wird mit Fördermitteln, Bayern. v.a. aus dem Bayer. Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) und der Landschaftspflegerichtlinie (LNPR) entsprechend NATURA 2000 wurde 1992 europaweit ins Leben ge- honoriert. Bayernweit werden allein über das VNP jährlich rufen. Bayern hat 1996 erstmals geeignete Schutzgebie- rund 45 Mio. € ausbezahlt. Davon fließen rund 50% in die te ausgewählt. In zwei weiteren Meldeschritten in den bayerischen NATURA 2000-Gebiete. Jahren 2001 und 2004 wurde diese Meldung an die EU vervollständigt. Nunmehr umfasst NATURA 2000 in Bayern 746 Gebiete mit insgesamt rund 801.000 ha. Weitere Informationen Damit hat Bayern 11,4% der Landesfläche in das europäische Netz NATURA 2000 eingebracht. Regierung von Oberfranken Höhere Naturschutzbehörde Ludwigstraße 20, 95444 Bayreuth Tel.: 0921/604-0 E-Mail: [email protected] www.reg-ofr.de/natura2000 Regionales Kartierteam NATURA 2000 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg Außenstelle Forst Scheßlitz Neumarkt 20, 96110 Scheßlitz Tel.: 09542/7733-100 E-Mail: [email protected] und "Halbtrockenrasen bei Kauerndorf" (in Tf. .01,.02) Eldorado für zahlreiche Insekten, darunter der Lage, Größe, sowie das Naturschutzgebiet "Ködnitzer Weinleite" seltene Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. (Tf. .04 -.07). Besitzverhältnisse Das NATURA 2000-Gebiet "Mainaue und Muschel- Bedeutung kalkhänge zwischen Kauerndorf und Trebgast" liegt im Landkreis . Es besteht aus acht Teil- Das NATURA 2000-Gebiet beherbergt mit der flächen und hat eine Gesamtgröße von rd. 400 ha. Schorgast- und der Weißmainaue einerseits und den Das Gebiet umfasst die Schorgastaue zwischen besonnten Muschelkalkhängen andererseits recht un- Markt und Kauerndorf, einen kurzen Ab- terschiedliche, aber gleichermaßen bedeutsame schnitt des Weißen Mains sowie die Muschelkalk- Lebensräume. Vielen Arten dient das Gebiet als hänge zwischen Trebgast und Kauerndorf. Sieben Biotopverbund und wichtiger Trittstein zwischen den Kommunen haben Anteil am Gebiet: Die Gemeinden NATURA 2000-Gebieten im Südosten (Muschelkalk- Ködnitz, , Untersteinach und Trebgast, hänge bei Bayreuth, Blumenau bei Bad Berneck) und die Märkte und Wirsberg sowie die dem Oberen Maintal und der fränkischen Alb im Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling benötigt artenreiche Stadt Kulmbach. Westen. Wiesen mit dem Großen Wiesenknopf als Lebensraum. Im Gegensatz zur Aue sind die flachgründigen Tf. .01 Muschelkalkhänge oberhalb des Weißen Mains und bei Kauerndorf von Trockenheit geprägt: Hier Tf. .02 gedeihen bunte Salbeiwiesen und blütenreiche Tf. .03 Kalkmagerrasen mit vielen seltenen Arten. Eindrucksvolle Heckenzüge prägen weithin das Landschaftsbild. Diese historische Kulturland- schaft zeugt von der bäuerlichen Land- und Waldwirtschaft im Gebiet.

Tf. .04 -.07

Tf. .08

Frühlingserwachen auf der Bocksleite westlich von Trebgast Lage des NATURA 2000-Gebiets "Mainaue und Muschelkalkhänge zwischen Kauerndorf und Trebgast" mit In der Schorgastaue spielt das Wasser die zentrale den acht Teilflächen (Tf.) Rolle: Die Schorgast mit ihren kleinen Nebenbächen Die meisten Flächen befinden sich in Privatbesitz. und sehr naturnahe, auch flächig ausgebildete Au- Etliche Grundstücke sind auch im Eigentum der wälder zeichnen sich durch einen für Oberfranken öffentlichen Hand (Gemeinden, Landkreis, Freistaat einzigartig hohen Biotopwert aus. Als typische Auen- Bayern, Bund) oder sind Verbandsflächen. Rund drei bewohner kommen unter anderem Bachneunaugen Die Mühlkoppe ist eine charakteristische Art der Viertel der Gebietsfläche bestehen aus Offenland, gut und Mühlkoppen sowie der Biber vor. Forellenregion und kommt in der Schorgast vor. ein Viertel ist bewaldet. Offene Bereiche in der Aue werden überwiegend als © Regierung von Oberfranken, Stand: April 2019. Bildnachweis: Grünland bewirtschaftet. In den eher extensiven Berei- Hedwig Friedlein (Landschaftsbilder), Klaus Reitmeier/Piclease Im NATURA 2000-Gebiet liegen die geschützten (Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling), A. Hartl (Mühlkoppe); Landschaftsbestandteile "Bocksleite" (in Tf. .08) chen finden sich blütenreiche Mähwiesen. Sie sind ein Karte: © Bayer. Vermessungsverwaltung; Daten aus FIS-Natur.