Kreis Höxter

Ausschreibungsunterlagen NGA-Breitbandausbau Gewerbegebiete

AUSSCHREIBUNGS- UNTERLAGEN

SCHLIESSUNG DER WIRTSCHAFTLICHKEITSLÜCKE EINES PRIVATWIRTSCHAFTLICHEN BETREIBERS ÖFFENTLICHER TELEKOMMUNIKATIONSNETZE FÜR DIE ERRICHTUNG UND DEN BETRIEB

EINER

HOCHLEISTUNGSFÄHIGEN TELEKOMMUNIKATIONSNETZINFRASTRUKTUR (NEXT-GENERATION-ACCESS-NETZ)

GEMÄß NUMMER 3.6 DES REGIONALEN WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSPROGRAMMS DES LANDES NORDRHEIN- WESTFALEN – INFRASTRUKTURRICHTLINIE – (RWP NRW INFRASTRUKTUR).

KREIS HÖXTER IM AUTRAG DER 10 STÄDTE DES KREISES HÖXTER

1 04.05.2017

1 Datum der Übermittlung der Bekanntmachung an die EU-Plattform Ted-eNotices

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I. Hintergrund / Verfahrensablauf

Die Städte im Kreis Höxter haben den Aufbau einer hochwertigen Breitbandinfrastruktur als eine der infrastrukturpolitischen Herausforderungen unserer Zeit erkannt und treiben die nachhaltige und zukunftssichere Erschließung mit NGA-Technologie voran.

Die Städte im Kreis Höxter haben zur Verbesserung der Versorgungssituation Anträge auf Förderung einer Wirtschaftlichkeitslücke beim Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW auf Grundlage des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen – Infrastrukturrichtlinie – (RWP NRW Infrastruktur) gestellt. Mit Datum vom 01.12.2016 (Städte , , Brakel, Marienmünster, Steinheim, ) sowie mit Datum vom 02.12.2016 (Städte , Höxter, , ) haben die Städte im Kreis Höxter jeweils einen positiven Bescheid zum Förderantrag erhalten und sind auf deren Grundlage bereit, eine Beihilfe zum Aufbau einer NGA-Breitbandversorgung in den unterversorgten Industrie- und Gewerbegebieten zu gewähren. Von den Beihilfen explizit ausgenommen sind Kosten für die Errichtung der Leitungsstrecke ab Grundstücksgrenze bis zum einzelnen Gebäude (Hausanschlussleitungen).

Die zuwendungsfähigen Gesamtausgaben stellen sich in den einzelnen Kommunen wie folgt dar:

Zuwendungsfähige Gesamtausgaben in Los Nr. Kommune Tausend EUR (netto) 1 Bad Driburg 360 T € 2 Beverungen 45 T € 3 Borgentreich 760 T € 4 Brakel 410 T € 5 Höxter 450 T € 6 Marienmünster 430 T € 7 Nieheim 265 T € 8 Steinheim 400 T € 9 Warburg 770 T € 10 Willebadessen 130 T €

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Der Auftraggeber plant, die auszuschreibende Breitbandversorgung wie folgt aufzuteilen:

Los Nr. Los-Bezeichner Kommentar Hauptlos 1 Bad Driburg (Kombination mit Losen 2 bis 10 möglich) Hauptlos 2 Beverungen (Kombination mit Losen 1 und 3 bis 10 möglich) Hauptlos 3 Borgentreich (Kombination mit Losen 1, 2 und 4 bis 10 möglich) Hauptlos 4 Brakel (Kombination mit Losen 1 bis 3 und 5 bis 10 möglich) Hauptlos 5 Höxter (Kombination mit Losen 1 bis 4 und 6 bis 10 möglich) Hauptlos 6 Marienmünster (Kombination mit Losen 1 bis 5 und 7 bis 10 möglich) Hauptlos 7 Nieheim (Kombination mit Losen 1 bis 6 und 8 bis 10 möglich) Hauptlos 8 Steinheim (Kombination mit Losen 1 bis 7 und 9, 10 möglich) Hauptlos 9 Warburg (Kombination mit Losen 1 bis 8 und 10 möglich) Hauptlos 10 Willebadessen (Kombination mit Losen 1 bis 9 möglich)

Die jeweiligen Lose umfassen grundsätzlich nur Teile des entsprechenden Kreises (bei Hauptlosen). Jeder Bieter kann entweder auf ein einzelnes Los oder auf alle Lose anbieten.

Hauptlose sind ausschließlich gemäß Vorgabe im Kommentar der obigen Tabelle kombinier- und damit einhergehend ggf. rabattierbar, sofern für die jeweils kombinierten Teillose gleichzeitig separate und für sich bezuschlagbare Angebote eingereicht werden.

Seit dem 01.04.2017 gelten gem. TVgG - NRW sowie der dazugehörigen Rechtsverordnung (RVO TVgG NRW) folgende Grundsätze:

a) Bestbieterprinzip: - die erforderlichen Nachweise und Erklärungen sind nur von demjenigen Bieter vorzulegen, dem der Zuschlag erteilt werden soll (Bestbieter) (vgl. § 9 TVgG NRW). - auf die damit verbundenen Fristen ist in der Auftragsbekanntmachung und in den Vergabeunterlagen hinzuweisen (§ 9 Abs. 2 TVgG NRW). - Fristen: Mindestens 3, höchstens 5 Werktage! - Ausnahme vom Bestbieterprinzip gem. § 9 Abs. 6 TVgG NRW: Bei nicht von dem öffentlichen Auftraggeber zu vertretener, objektiver Dringlichkeit kann dieser vom Bestbieterprinzip absehen.

b) Soziale Kriterien als Auftragsausführungsbedingungen: - die sozialen Kriterien müssen sich aus der Auftragsbekanntmachung oder den Vergabeunterlagen ergeben und Gegenstand des Vertrages werden. - die Verpflichtungserklärungen in Anlage 1 und 2 der RVO TVgG NRW bilden die entsprechenden (Mindest-)Vorgaben ab und sollen verwandt werden.

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- Die Möglichkeit zur Berücksichtigung weiterer sozialer Kriterien neben den Anforderungen des TVgG NRW liegt im Ermessen jeder Vergabestelle.

Auftraggeber sind die in den Losen benannten Kommunen des Kreises Höxter. Sie sind Förderantragsteller und Zuwendungsempfänger. Der Kreis Höxter wird allein im Auftrag der Kommunen als ausschreibende, submittierende und angebotsbewertende Stelle tätig, wobei jedes der genannten Lose ein eigenes Verfahren (losweise Vergabe) darstellt.

Die zehn Städte im Kreis Höxter sind bereit, zur Versorgung der Ausbaugebiete mit Bandbreiten von wenigstens 100 MBit/s downstream und 100 Mbit/s upstream für 100 % der Unternehmen in den bislang unterversorgten Industrie- und Gewerbegebieten (siehe Anlage „Gewerbegebiete_unterversorgte_ Hauskoordinaten“) dem ausgewählten Anbieter eine Beihilfe zur Schließung der Wirtschaftlichkeitslücke zu zahlen.

Die Auftraggeber führen das Verfahren als eine Konzessionsausschreibung durch. Gemäß § 12 Konzessionsvergabeverordnung (KonzVgV) kann das Verfahren ein- oder mehrstufig durchgeführt werden, wobei der Konzessionsgeber mit Bietern Verhandlungen führen darf.

Das Verfahren folgt nachfolgendem (voraussichtlichen) Zeitplan:

Veröffentlichung 02.05.2017 Eingang Angebote 09.06.2017, 10:00 Uhr ggf. Überarbeitungs- und Verhandlungsphase 06/2017 Beauftragung 07/2017

Die Auftraggeber behalten sich vor, den Vertrag allein mit demjenigen Bieter zu verhandeln, der nach Wertung der Zuschlagskriterien das wirtschaftlichste Angebot eingereicht hat.

II. Ausbaugebiet

Das Ergebnis der Markterkundung für den Kreis Höxter vom 20.02.2016 (Enddatum der Markterkundung) besagt, dass im Kreis Höxter etwa 399 Unternehmen mit Bandbreiten von weniger als 30 MBit/s downstream versorgt werden und für die nächsten drei Jahre kein Anbieter einen privatwirtschaftlichen Ausbau dieser Anschlüsse plant. Eine kartografische Darstellung der Ausbaugebiete findet sich im Anhang (siehe Anlage 1 „Gewerbegebiete_unterversorgte_ Hauskoordinaten“). Die unterversorgten Gebiete werden verbindlich und hausnummerngenau durch Geodaten auf Basis der amtlichen Hauskoordinaten beschrieben. Diese werden jedem potentiellen Bewerber gegen Unterzeichnung einer Vertraulichkeitserklärung (siehe „Vertraulichkeitserklärung) zur Nutzung von der ausschreibenden Stelle auf Antrag kostenfrei bereitgestellt.

Anzahl unterversorgte Los Nr. Kommune Name Adressen2 1 Bad Driburg GE Bad Driburg Süd 12 1 Bad Driburg GI Herste 22 2 Beverungen GE Osterfeld 89

2 Die Angabe von möglichen Adressen basiert auf dem amtlichen Hauskoordinatenbestand des Kreises Höxter.

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3 Borgentreich GE Am Spiegelberg 14 3 Borgentreich GE Natzungen 10 3 Borgentreich GE Borgentreich 16 4 Brakel GE Rieseler Feld 12 4 Brakel GE Brakel Süd 51 5 Höxter GE Fürstenau 7 5 Höxter GE Zur Lüre 18 5 Höxter GE Wirtschaftspark Höxter 19 6 Marienmünster GE Bredenborn 17 6 Marienmünster GE Vörden 11 7 Nieheim GE Alersfelde/Nieheim 44 8 Steinheim GE Steinheim 20 8 Steinheim GE Steinheim Nord 5 9 Warburg GE Werkstraße/Hellweg 5 9 Warburg GE Warburg Nord - Oberer Hilgenstock 5 9 Warburg GE Industriestraße 15 10 Willebadessen GE Peckelsheim Nord-West 7 Summe 399

III. Möglicher Baubeginn und Inbetriebnahme

Der Beginn der Bauarbeiten ist abhängig vom Verlauf des Ausschreibungsverfahrens und soll planmäßig in der zweiten Jahreshälfte 2017 erfolgen.

Der planmäßige Abschluss der Baumaßnahme ist für Dezember 2018 vorgesehen.

IV. Zweckbindungsfrist

Die Zweckbindungsfrist für das Ausbauprojekt beträgt 7 Jahre. Die geförderten Infrastrukturen dürfen innerhalb dieses Zeitraums nicht für einen anderen als im Zuwendungsbescheid festgelegten Zweck verwendet werden. Die Frist beginnt mit Vorlage des Verwendungsnachweises und endet mit Ablauf des siebten darauffolgenden Kalenderjahres. Sollte eine Veräußerung der geförderten Infrastruktur in dieser Zeit beabsichtigt sein, ist dies der Bewilligungsbehörde vorab anzuzeigen. In diesem Falle ist in jedem Fall die Erfüllung des Zuwendungszweckes bis zum Ablauf von 7 Jahren sicherzustellen.

Nach Ablauf der Zweckbindungsfrist ist der Netzbetreiber grundsätzlich in der Verfügung über die geförderten Infrastrukturen frei. Für den Fall, dass dann das geförderte Netz stillgelegt oder nicht mehr betrieben werden soll, ist der Netzbetreiber verpflichtet, den Weiterbetrieb zu marktüblichen Konditionen auszuschreiben.

V. Eignungsprüfung

Die Eignungskriterien, die in den nachfolgenden Abschnitten genannt sind, sind von jedem Bieter nachzuweisen. Werden die in den genannten Abschnitten aufgeführten Eignungskriterien nicht

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vollständig nachgewiesen, kann der Auftraggeber einmalig eine Nachfrist zum Nachweis aller Eignungskriterien setzen. Weist ein Bieter – auch innerhalb einer gesetzten Nachfrist – eines der Eignungskriterien nicht nach, erfolgt ein Ausschluss des entsprechenden Bieters vom weiteren Verfahren.

Sofern nicht anders aufgeführt, sind die Nachweise zur Erfüllung der Eignungskriterien gemäß der folgenden Punkte 1 bis 3 von einem Mitglied einer Bietergemeinschaft zu erbringen. Sofern Nachunternehmer zum Nachweis der eigenen Eignung benannt werden, sind auch für diese die Nachweise zur Erfüllung der Eignungskriterien zu erbringen.

1. Befähigung zur Berufsausübung einschließlich Auflagen hinsichtlich der Eintragung in einem Berufs- oder Handelsregister

In Bezug auf die Befähigung zur Berufsausübung einschließlich Auflagen hinsichtlich der Eintragung in einem Berufs- oder Handelsregister gelten die folgenden Eignungsnachweise.

a) Unternehmensprofil des Bieters (Dauer des Firmenbestehens bzw. Gründungsjahr, gewählte Rechtsform, gegenwärtige Anzahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer); [Nachweis ist von jedem Mitglied einer Bietergemeinschaft zu erbringen] b) Auszug aus dem Berufs- und Handelsregister; [Nachweis ist von jedem Mitglied einer Bietergemeinschaft zu erbringen] c) Nachweis über das Vorliegen einer Meldebestätigung nach § 6 Telekommunikationsgesetz. d) Bei Bietergemeinschaften: Vollständig und ordnungsgemäß ausgefüllte „Erklärung der Bietergemeinschaft“ (bereitgestelltes Formular „Erklärung Bietergemeinschaft“); e) Beim Einsatz von Nachunternehmern: Vollständig und ordnungsgemäß ausgefüllte „Erklärungen bei Weitergabe von Leistungen an Nachunternehmer“ (bereitgestelltes Formular „Erklärung Nachunternehmer“).

Eigenerklärung darüber,

a) dass die in §§ 123, 124 GWB genannten Ausschlussgründe auf den Bieter nicht zutreffen (bereitgestelltes Formular „Eigenerklärung Eignung“); [Nachweis ist von jedem Mitglied einer Bietergemeinschaft zu erbringen] b) dass die Firma die Bestimmungen gegen Schwarzarbeit, illegale Arbeitnehmerüberlassung und gegen Leistungsmissbrauch i.S.d. Dritten Sozialgesetzbuches, des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes bzw. des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit einhält und im Auftragsfall einhalten wird. (bereitgestelltes Formular „Eigenerklärung Eignung“). [Nachweis ist von jedem Mitglied einer Bietergemeinschaft zu erbringen].

2. Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit

In Bezug auf die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit gelten die folgenden Eignungsnachweise.

a) Eigenerklärung über den Gesamtumsatz des Unternehmens (mindestens in Höhe der Wirtschaftlichkeitslücke) bezogen auf die letzten 3 Geschäftsjahre (Eigenerklärung Eignung); b) Vorlage einer aktuellen Wirtschaftsauskunft bzw. Bonitätsbeurteilung (z.B. durch die Creditreform AG); [Nachweis ist von jedem Mitglied einer Bietergemeinschaft zu erbringen] c) Eigenerklärung und – soweit nicht durch verfügbare Mittel gedeckt – Bestätigung eines Finanzierungspartners bzw. Finanzdienstleisters, dass die privat zu erbringenden Investitionen abgedeckt sind, sowie d) Nachweis für das Vorliegen einer angemessenen Betriebshaftpflichtversicherung

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[Nachweis ist von jedem Mitglied einer Bietergemeinschaft zu erbringen].

Es wird darauf hingewiesen, dass die für den Nachweis der wirtschaftlichen und finanziellen Leistungsfähigkeit vorgelegten Erklärungen und Nachweise auch bei einer ggf. durchzuführenden Beschränkung der Zahl der Wirtschaftsteilnehmer, die zur Angebotsabgabe bzw. Teilnahme aufgefordert werden, herangezogen werden.

3. Technische und berufliche Leistungsfähigkeit

In Bezug auf die technische Leistungsfähigkeit gelten die folgenden Eignungsnachweise:

a) Vorlage einer Auflistung von Referenzen vergleichbarer Projekte in den vergangenen fünf Jahren (kurze Beschreibung von Art und Umfang sowie Leistungszeitraum der jeweiligen Aufträge, Bezeichnung des jeweiligen Auftraggebers einschließlich Benennung eines Ansprechpartners sowie entsprechender Kontaktdaten) (Eigenerklärung Eignung); [Nachweis ist von jedem Mitglied einer Bietergemeinschaft zu erbringen]. b) Vorlage eines Vertriebs- und Marketingkonzeptes zur Glaubhaftmachung, dass der Bieter in der Lage ist, möglichst viele (Neu)Kunden im Ausbaugebiet zu gewinnen; c) Angaben und Erläuterungen zur fachlichen Kompetenz im Zusammenhang mit der Errichtung und dem Betrieb von Breitbandinfrastrukturen, d) Nachweis darüber, dass der Bieter über das erforderliche technische Equipment sowie genügend personelle Ressourcen verfügt, um den technischen Ausbau und Betrieb in der geplanten Zeit realisieren zu können.

VI. Anforderungen an die Anbieter

Der Netzanbieter wird gebeten, Lösungen zur Breitbandversorgung der unterversorgten Gewerbetreibenden in den Industrie- und Gewerbegebieten anzubieten. Die Anforderungen an die Inhalte der Angebote sowie an die Leistungserbringungen für den Anbieter, der den Zuschlag erhält, ergeben sich aus den im Folgenden aufgeführten rechtlichen Grundlagen, welche in Gänze zu beachten sind. Insbesondere zu beachten ist die Einhaltung der §§ 5 – 7 der NGA Rahmenregelung.

Der Anbieter muss sich bereit erklären, alle Auflagen und Nebenbestimmungen, welche den Städten im Kreis Höxter im Rahmen der Zuwendungsverfahren durch die Zuwendungsbescheide und deren weiteren Anlagen auferlegt werden, zu übernehmen, sofern dies in der Ausschreibung nicht ausdrücklich anders geregelt wird bzw. dies nicht zwingend durch die Städte im Kreis Höxter zu erfüllen ist.

Die Einhaltung der Voraussetzungen der zugrundeliegenden Richtlinien sowie der zugehörigen Nebenbestimmungen ist zwingend sicherzustellen. Diese sind: . Richtlinie „Regionales Wirtschaftsförderungsprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen – Infrastrukturrichtlinie – (RWP NRW Infrastruktur)

. Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen – Infrastrukturrichtlinie - (ANBest-GRW Infrastruktur) (siehe Anlage 2)

. Rahmenregelung der Bundesrepublik Deutschland zur Unterstützung des Aufbaus einer flächendeckenden Next Generation Access (NGA)- Breitbandversorgung

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Folgende Unterlagen sind dem Angebot beizufügen:

. Meilenstein-/Ausführungsplan (quartalsweise Aufstellung, incl. entsprechender Auszahlungsziele von Teilbeträgen der Zuwendung)

. Netzplan als Karte im PDF-Format und als Geodaten im Shape-Format

VII. Darstellung und Berechnung der Wirtschaftlichkeitslücke

Die Wirtschaftlichkeitslücke ist vom Anbieter wie folgt zu berechnen und darzustellen: Barwert aller Einnahmen abzüglich Barwert aller Kosten des Netzaufbaus und -betriebs aller zu berücksichtigenden Anschlüsse für einen Zeitraum von sieben Jahren. Weiterhin abzuziehen sind ggf. im Finanzierungsplan enthaltene Leistungen Dritter. Es sind die Kosten für den Netzaufbau bis zum Abschlusspunkt Linientechnik anzusetzen. Von den Beihilfen explizit ausgenommen sind Kosten für die Errichtung der Leitungsstrecke ab Grundstücksgrenze bis zum einzelnen Gebäude (Hausanschlussleitungen). Diese dürfen nicht in die Berechnung der Wirtschaftlichkeitslücke einbezogen und müssen gesondert ausgewiesen werden. Es ist eine ausführliche schriftliche Darstellung (detaillierte Kosten- und Einnahmenkalkulation) dem Angebot beizufügen. Die Zuwendung soll eine Wirtschaftlichkeitslücke bei privatwirtschaftlichen Betreibern von Breitbandinfrastrukturen schließen. Die Höhe und Zusammensetzung der Wirtschaftlichkeitslücke ist durch den im Vergabeverfahren ausgewählten Netzbetreiber detailliert darzulegen und nachzuweisen.

Es ist eine plausible und dezidierte Kalkulation vorzulegen. Alle Kosten und Einnahmen sind plausibel herzuleiten.

VIII. Informationen über Dimensionierung, Leistungsfähigkeit und open Access

Der Anbieter hat zu folgenden Punkten Informationen zu liefern und verbindliche Aussagen zu tätigen:

. Angaben zur Zuverlässigkeit und Hochwertigkeit (z. B. Langlebigkeit, Upgrade-Fähigkeit und auch Zahl der Anschlüsse) der technischen Lösungen (NGA-Netzfähigkeit),

. Angaben zur Höhe der Zahlung für die Nutzung der passiven Infrastrukturen (einschließlich Kabel, unbeschaltete Glasfaser, etc.),

. die Verpflichtung zur Herstellung eines offenen und diskriminierungsfreien Zugangs (auf Vorleistungsebene) und Angaben zur geplanten Art und Weise der Erfüllung dieser Verpflichtung einschließlich indikativer Angabe möglicher Vorleistungspreise (Die Förderung ist zwingend mit der Gewährleistung eines offenen und diskriminierungsfreien Zugangs auf Vorleistungsebene verknüpft. Daher hat der Bieter sich zu verpflichten, uneingeschränkt einen offenen und diskriminierungsfreien Zugang zur errichteten Infrastruktur zu gewährleisten, insbesondere den Zugang zu Leerrohren sowie zum Kabelverzweiger, Zugang zur unbeschalteten Glasfaser, Bitstromzugang sowie sollständig entbündelter Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung, und diese Verpflichtung an den Betreiber des Netzes weiterzugeben.),

. Angaben zu Ort, Art und Umfang der erforderlichen Leistungen einschließlich einer Quantifizierung der hierfür voraussichtlich anzusetzenden Kosten,

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. Informationen zu der zu errichtenden NGA-Breitbandinfrastruktur,

. die für Netzaufbau und -betrieb kalkulierten Kosten, einschließlich der Kosten der Finanzierung sowie zusätzlich gesonderte Ausweisung der Kosten für Hausanschlussleitungen

. vorhandenes und erwartetes Kundenpotenzial und das daraus abzuleitende Umsatzpotenzial (monatliche Endkundenpreise sowie einmalige Anschlusskosten),

. erwartete Einnahmen aus der Vermarktung von Vorleistungsprodukten,

. nach Zuschlag und Umsetzung angebotene Dienste sowie Erstproduktangebote,

. die Einnahmen aller Neukunden werden vollständig berücksichtigt,

. alle Einnahmen aller Upgrader (Kunden, die aufgrund des neuen NGA-Netzes innerhalb des Zweckbindungszeitraums auf ein höherwertiges Produkt wechseln) werden ab dem prognostizierten Moment des Wechsels für die Restlaufzeit innerhalb der Zweckbindungsfrist ebenfalls vollständig berücksichtigt,

. die Einnahmen der Bestandskunden werden nicht berücksichtigt, da diese die Möglichkeiten des neuen NGA-Netzes nicht nutzen.

Weitere Erklärungen des Bieters:

. Bestätigung, dass er die aufgeführten Nebenbestimmungen zur Kenntnis genommen hat,

. Eigenerklärung des Bieters, bestandskräftigen Rückforderungsentscheidungen der Europäischen Kommission nachgekommen zu sein

IX. Dokumentationspflichten

Mit dem Auftrag sind verschiedene Dokumentationspflichten verbunden.

Vom Auftragnehmer ist eine georeferenzierte Darstellung sowie eine detaillierte schriftliche Beschreibung der technischen Lösung vorzulegen. Die Vorlage der georeferenzierten Darstellung muss spätestens vier Wochen nach Zuschlagserteilung vorgelegt werden.

Der Auftragnehmer hat die gemäß Punkt 3.3, 4.2, 4.3, 4.4 und 5.2 der Zuwendungsbescheide erforderlichen Informationspflichten fristgerecht zu erfüllen. Näheres wird im Kooperationsvertrag geregelt.

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X. Hinweise zur Angebotswertung

Die Wertung der Angebote erfolgt anhand der folgenden Kriterien:

1. Höhe des Beihilfebetrages (Wirtschaftlichkeitslücke) (Gewichtung 50 %)

Die niedrigste Wirtschaftlichkeitslücke erhält 100 Punkte, alle weiteren Angebote erhalten analog zur Abweichung vom Bestwert prozentual gekürzte Punktzahlen Der Auftraggeber errechnet den Punktwert anhand des inversen Dreisatzes wie folgt:

푏푒푠푡푒푟 퐴푛𝑔푒푏표푡푠푤푒푟푡 푃푢푛푘푡푧푎ℎ푙 = ( ) × 푃푢푛푘푡푧푎ℎ푙 푚푎푥𝑖푚푎푙 퐴푛𝑔푒푏표푡푠푤푒푟푡 퐵𝑖푒푡푒푟

2. Mindestbandbreite (Gewichtung 25 %)

Die Höchste Bandbreite (im Download), die für 100 % der Gewerbetreibenden im Ausschreibungsgebiet zur Verfügung gestellt werden kann erhält 100 Punkte, alle weiteren Angebote erhalten analog zur Abweichung vom Bestwert prozentual gekürzte Punktzahlen.

Der Auftraggeber errechnet den Punktwert anhand des inversen Dreisatzes wie folgt:

푏푒푠푡푒푟 퐴푛𝑔푒푏표푡푠푤푒푟푡 푃푢푛푘푡푧푎ℎ푙 = ( ) × 푃푢푛푘푡푧푎ℎ푙 푚푎푥𝑖푚푎푙 퐴푛𝑔푒푏표푡푠푤푒푟푡 퐵𝑖푒푡푒푟

3. Endabnehmerpreis (Gewichtung 25 %)

Der niedrigste gemittelte Endkundenpreis bezogen auf 100 MBit/s zusammengesetzt aus einmaligen und monatlichen Kosten für die Dauer der Vertragsbindung von 24 Monaten erhält 100 Punkte, alle weiteren Angebote erhalten analog zur Abweichung vom Bestwert prozentual gekürzte Punktzahlen.

Der Auftraggeber errechnet den Punktwert anhand des inversen Dreisatzes wie folgt:

푏푒푠푡푒푟 퐴푛𝑔푒푏표푡푠푤푒푟푡 푃푢푛푘푡푧푎ℎ푙 = ( ) × 푃푢푛푘푡푧푎ℎ푙 푚푎푥𝑖푚푎푙 퐴푛𝑔푒푏표푡푠푤푒푟푡 퐵𝑖푒푡푒푟

XI. Vergabevorbehalt

Den öffentlichen Auftraggebern bleibt die Vergabe vorbehalten, sollte sich das Breitbandprojekt als gesamtwirtschaftlich nicht darstellbar bzw. finanzierbar erweisen. Von einer solchen Unwirtschaftlichkeit des gegenständlichen Breitbandausbauvorhabens ist insbesondere dann auszugehen, wenn die durch

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die Auftraggeber avisierten Fördermittel – gleich aus welchen Gründen – nicht akquiriert werden konnten. Im Falle einer Versagung der Zustimmung erwachsen keiner der Vertragsparteien Ansprüche auf Entschädigung.

Sofern der Fördermittelgeber den Auftraggebern weitergehende - im Zeitpunkt der Ausschreibung nicht bekannte -Auflagen und/oder Bedingungen auferlegt, so können diese Gegenstand von Verhandlungen in diesem Verfahren sein.

Die Vergabe steht unter dem Vorbehalt, dass die Wirtschaftlichkeitslücke die im Rahmen der Vorabrecherche ermittelten und zur Förderung beantragten Wirtschaftlichkeitslücken (s.o.) nicht überschreitet. Mit Abgabe eines Angebotes wird dieser Vergabevorbehalt anerkannt.

XII. Rechtliche Grundlagen

. Rahmenregelung der Bundesrepublik Deutschland zur Unterstützung des Aufbaus einer flächendeckenden Next Generation Access (NGA)- Breitbandversorgung vom 15. Juni 2015 (NGA-Rahmenregelung),

. Richtlinie „Regionales Wirtschaftsförderungsprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen – Infrastrukturrichtlinie – (RWP NRW Infrastruktur)

. der Zuwendungsbescheid inklusive aller Nebenbestimmungen

. die Ausschreibung wird auf der Grundlage der Konzessionsvergabeverordnung (KonzVgV) durchgeführt

. Es gelten § 25 Gemeindehaushaltsverordnung NRW - GemHVO NRWGemHVO NRW und § 55 Landeshaushaltsordnung NRW (LHO NRW)

Diese Leistungsbeschreibung umfasst 12 Seiten. Mit Abgabe eines Angebotes erkennt der Bieter die Leistungsbeschreibung und die aufgeführten Nebenbestimmungen in vollem Umfang an. Ferner erkennt der Bieter durch die Abgabe eines Angebots an, dass durch die Förderbescheide weitere Anforderungen zu erfüllen sind. Die Parteien sind im Übrigen zur Vertraulichkeit verpflichtet.

XIII. Sonstige Angaben

Eine Erstattung der Kosten, die den Teilnehmern durch die Bearbeitung entstehen, ist ausgeschlossen.

XIV. Einreichung von Angeboten

Die Angebote sind in einem verschlossenen Umschlag in deutscher Sprache, unterschrieben und als

"Angebot zur Errichtung und zum Betrieb einer hochleistungsfähigen Telekommunikationsnetzinfrastruktur in den Gewerbegebieten – NICHT ÖFFNEN“ Angebotsabgabefrist 09.06.2017, 10:00 Uhr, Raum B 134 gekennzeichnet bei der u.g. Submissionsstelle des Kreises Höxter schriftlich einzureichen. Für die Wahrung der Frist kommt es auf den Eingang beim Auftraggeber an. Angebotsunterlagen in elektronischer Form werden nicht berücksichtigt.

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XV. Frist zur Angebotsabgabe

Die Frist zur Einreichung der Angebote endet am Freitag, 09.06.2017, 10:00 Uhr.

XVI. Kontaktstelle

Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH Herr Michael Stolte ([email protected]) Herr Jan Timmermann ([email protected]) Corveyer Allee 7 37671 Höxter

XVII. Submissionsstelle:

Kreis Höxter Frau Anna Röttger ([email protected]) Moltkestraße 12 37671 Höxter Kreis Höxter

XVIII. Nachprüfstelle

Zur Nachprüfung behaupteter Verstöße gegen Vergabebestimmungen kann sich die Bieterin bzw. der Bieter an die

Vergabekammer Westfalen bei der Bezirksregierung Münster Albrecht-Thaer-Straße 9 48147 Münster Telefax: 0251 411-2165 wenden.

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