Ergebnis der Horstkontrolle und des Schwarzstorchmonitorings

Rotmilan, Schwarzmilan und Schwarzstorch

Gemarkungen , ,

Untersuchungsbericht Stand 09/2015

Verbandsgemeinde Landkreis Eifelkreis Idenheim / Idesheim / Oberstedem Untersuchungsbericht Verbandsgemeinde Bitburger Land Rotmilan, Schwarzmilan und Schwarzstorch Seite 2 von 28 Seiten Stand: September 2015

Auftraggeber:

BOREAS Energie GmbH Moritzburger Weg 67 01109 Dresden

Dresden,

den______(Unterschrift, Stempel)

Bearbeiter:

iSA Ingenieure Hauptstr. 44 67716 Heltersberg Telefon: 06333 – 27598-0 Fax: 06333 – 27598-99

…………………………..…… ……………………………………….. Sabine Häntsch Bernd Naßhan (Dipl.Ing. (FH) Landespflege) (Dipl. Ing. Raum- und Umweltplanung, Projektleitung)

…………………………… Lisa Moosmann (M. Sc. Biologie)

Heltersberg, im September 2015

Untersuchungsbericht Idenheim / Idesheim /Oberstedem Rotmilan, Schwarzmilan und Schwarzstorch Verbandsgemeinde Bitburger Land Stand: September 2015 Seite 3 von 28 Seiten

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ...... 4 1.1 Beschreibung des Untersuchungsgebietes ...... 5 1.1.1 Lage des Untersuchungsgebietes, Raumnutzung...... 5 1.1.2 Naturräumliche Gliederung...... 5 1.1.3 Bedeutung des Naturraums für Großvögel...... 6 1.1.4 Merkmale des Vorhabens...... 7 1.2 Biologie des Rotmilans (Milvus milvus)...... 7 1.2.1 Verbreitung und Gefährdung ...... 7 1.2.2 Verhaltensökologie ...... 8 1.2.3 Phänologie...... 9 1.2.4 Auswirkungen von WEA auf Rotmilane...... 9 1.3 Biologie des Schwarzmilans (Milvus migrans)...... 10 1.3.1 Verbreitung und Gefährdung ...... 10 1.3.2 Verhaltensökologie ...... 11 1.3.3 Phänologie...... 11 1.3.4 Auswirkungen von WEA auf Schwarzmilane...... 11 1.4 Biologie des Schwarzstorches (Ciconia nigra)...... 12 1.4.1 Verbreitung und Gefährdung ...... 12 1.4.2 Verhaltensökologie ...... 13 1.4.3 Phänologie...... 14 1.4.4 Auswirkungen von WEA auf Schwarzstörche ...... 14 2 Methodik...... 15 2.1 Vorausgegangene Untersuchungen (von BOREAS GmbH beauftragt) ...... 15 2.2 Eigene Erhebungen ...... 15 2.2.1 Horstkartierung Oberstedem ...... 15 2.2.2 Monitoring im 6 km Radius um die geplanten WEA ...... 16 3 Ergebnisse ...... 18 3.1.1 Rotmilan...... 18 3.1.2 Schwarzmilan...... 19 3.1.3 Schwarzstorch ...... 20 3.1.4 Monitoring des Schwarzstorches...... 21 4 Auswertung...... 22 4.1.1 Rotmilan...... 22 4.1.2 Schwarzmilan...... 22 4.1.3 Schwarzstorch ...... 23 5 Vorläufige artenschutzrechtliche Beurteilung der Flächen zur Aufnahme in den Flächennutzungsplan ...... 24 6 Literaturverzeichnis...... 25 Anhang: Horststandorte und Hauptflugrichtungen des Schwarzstorches ...... 28

Idenheim / Idesheim / Oberstedem Untersuchungsbericht Verbandsgemeinde Bitburger Land Rotmilan, Schwarzmilan und Schwarzstorch Seite 4 von 28 Seiten Stand: September 2015

1 Einleitung

Die BOREAS Energie GmbH, Dresden plant im Landkreis Eifelkreis Bitburg- Prüm in der Verbandsgemeinde Bitburger Land auf den Gemarkungen Idenheim, Idesheim und Oberstedem die Aufstellung von Windkraftanlagen. Um die Flächen in die Fortschreibung des Flächennutzungsplans aufnehmen zu können, wurde das Büro iSA (Ingenieure für Städtebau und Architektur, Heltersberg) mit der Erfassung der Rotmilan–, Schwarzmilan- und Schwarzstorchvorkommen beauftragt, bestehend aus einer Kartierung und Kontrolle der Horste und einem Schwarzstorchmonitoring. Für Idenheim und Idesheim wurde auf die Horstkartierung des Büros für Freilandökologie gutschker und dongus (2014) zurückgegriffen. Hier wurden 2014 alle Horste auf den Gemarkungen Idenheim und Idesheim im 1,5 km Radius um die geplanten WEA kartiert und auf ihren Besatz überprüft. Des Weiteren wurden GIS- gestützte Horststandorte aus der Datenbank des LUWG verwendet. Ausgehend von dieser Datenlage wurde im Frühjahr 2015 die Horstkartierung im 3 km Radius um die geplanten Anlagen der Gemarkung Oberstedem erweitert und die Horste aller Untersuchungsgebiete auf Besatz überprüft. Maßgebend sind hierbei die planungsrelevanten Großvogelspezies Rotmilan (Milvus milvus), Schwarzmilan (Milvus migrans) und Schwarzstorch (Ciconia nigra). Das Vorhaben dient dem angestrebten Ziel, Flächen für die Nutzung regenerativer Energien zu ermitteln, die mit naturschutzfachlichen Belangen vereinbar sind. Durch die Verabschiedung des Erneuerbare- Energie- Gesetzes (2012), sowie der Privilegierung der Windkraftanlagen (WEA) durch das Bauplanungsrecht wurden die gesetzlichen Bedingungen zur Förderung regenerativer Energien – hier Windkraft – geschaffen. WEA können bei sorgfältiger Standortplanung und ggf. Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen nicht vermeidbarer anlagebedingter Beeinträchtigungen der Naturgüter einen wichtigen Beitrag zur Energiegewinnung liefern. Eine eingehende Prüfung der Standorte hinsichtlich ihrer potenziell negativen Einflüsse auf Fauna (insbesondere Avifauna) und Landschaftsbild ist aus Sicht des Naturschutzes unabdingbar. Zahlreiche Untersuchungen (STÜBING 2004, DÜRR & LANGGEMACH 2006, ROHDE 2009) bezüglich der Auswirkungen der WEA auf die Vogelwelt belegen, dass WEA unter bestimmten Bedingungen ein gewisses Konfliktpotenzial im Bezug auf den Vogelzug, sowie dem Brut- und Rastverhalten bestimmter Vogelarten bergen. Zweck der vorliegenden Untersuchung ist die Ermittlung von aus naturschutzfachlicher Sicht möglichst konfliktarmen Windenergieflächen, als Grundlage für die Auswahl und Aufnahme in den Flächennutzungsplan.

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1.1 Beschreibung des Untersuchungsgebietes

1.1.1 Lage des Untersuchungsgebietes, Raumnutzung

Das Zentrum des Untersuchungsgebietes ist auf einer Hochfläche südlich der Stadt Bitburg gelegen. Es erstreckt sich südlich, südwestlich der Stadt Bitburg bis nördlich einer Linie Olk- Newel im Süden. Durchtrennt wird die Hochfläche von der A 51, die Bitburg mit Trier verbindet. Nach Osten fällt die Hochfläche in das Kylltal mit seinen Seitenarmen ab, nach Westen und Nordwesten zur Nims mit ihren Seitentälern. Gekennzeichnet ist die Hochfläche durch überwiegend landwirtschaftliche Nutzung, durchbrochen von einigen kleineren und mittelgroßen Wäldern, die sich in Rückenlage vor allem entlang des Verlaufes der A 51 und an den Hangflächen zur Kyll hin konzentrieren. Auch im Bereich von Nims und der Prüm im Westen sind ausgedehntere Waldungen zu finden. Grünlandnutzung findet sich vor allem um die Ortslagen, die Hochflächen selbst werden ausschließlich ackerbaulich genutzt. Die Aufstellungsflächen der geplanten WEA befinden sich nordwestlich und östlich der A 51.

1.1.2 Naturräumliche Gliederung

Das Untersuchungsgebiet gehört zur Großlandschaft Gutland (26) und ist genauer durch den Landschaftsraum des Bitburger Gutlandes (261) gekennzeichnet. Von Westen kommend unterteilt es sich in die Bitburger Keuperhochfläche /261.22), die Gilzemer Hochfläche (261.20) und den Welschbilliger Hochflächenrand (261.21) (Abbildung 1).

Abbildung 1: Naturräumliche Gliederung

261.22 Bitburger Keuperhochfläche 261.20 Gilzemer Hochfläche 261.21 Welschbilliger Hochflächenrand

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Bitburger Keuperhochfläche: Sie ist gekennzeichnet durch eine leicht gewellte von flachen Kerbtälern und Quellmulden gezeichnete Hochfläche. Von Westen ansteigend auf 400 m ü.NN geht sie im Osten in die Gilzemer Hochfläche über. Die Nims ist in weiten Teilen naturnah ausgeprägt und hat einen mäandrierenden Verlauf. Gilzemer Hochfläche: Sie ist eine insgesamt wenig reliefierte Hochfläche, in deren zentralen Hochflächenbereich die Wasserscheide zwischen Kyll und Nims liegt. Den Untergrund bilden Mergel, Kalke und Dolomitgesteine, die heute noch abgebaut werden. Traditionell bilden die Hochflächen einen waldarmen Raum mit überwiegend landwirtschaftlicher Nutzung. Auf Standorten mit ungünstigen Bodenverhältnissen, meist in Rückenlage finden sich überwiegend Laubwälder (Buchenwald). Welschbilliger Hochflächenrand: Er geht im Westen über sanft gewellte Quellmulden in die Gilzemer Hochfläche über, nach Osten fällt er z.T. über stark eingeschnittene Kerbtäler zur Kyll ab. Wald findet sich hier vor allen an den steileren Talhängen.

1.1.3 Bedeutung des Naturraums für Großvögel

Der Landschaftsraum des Bitburger Gutlandes bietet für die hier zu untersuchenden Großvögel einen vielfältig strukturierten Lebensraum mit häufigem Wechsel von bewaldeten und offenen Biotopflächen. Die Waldflächen selbst sind zu einem großen Teil biotopkartiert (Abbildung 2): Hier im Überblick nur die vier größten biotopkartierten Waldbereiche, die durchweg von Buchenwäldern (z.T. mit Altholzbeständen) unterschiedlicher Ausprägung mit Feuchtgebieten, Quellbächen und feuchten Senken (Mardellen) charakterisiert sind.

Abbildung 2: Biotopkartierung

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BK-6005-0278-2009: Wald und Feuchtgebietsflächen südwestlich BK-6005-0279-2009: Wald und Feuchtflächen um Meilbrück BK-6105-0019-2009: Wälder westlich von Idesheim BK-6105-0015-2009: Wald mit Feuchtgebieten nördlich von Idesheim Das Untersuchungsgebiet weist eine überaus lang ausgeprägte Wald- Offenland- Grenzlinie auf. Gerade in diesen Waldrandbereichen legen bevorzugt Rot- und Schwarzmilan ihre Horste an. Die Nähe zu Gewässern ist gegeben, was vor allem für den Schwarzstorch und den Schwarzmilan bei der Nahrungssuche von Bedeutung ist. Auch die offenen Feldfluren, Grünland und Ackergebiete, aber auch Straßen werden zur Nahrungssuche, hier verstärkt vom Rotmilan und auch Schwarzmilan beflogen. Der Schwarzstorch jedoch bevorzugt alte naturnahe Laub- und Mischwälder, die mehr oder weniger kleinflächig rechts und links der A 62 aufzufinden sind. Zur Nahrungssuche bietet sich die Nims mit ihren Quellbächen und überwiegend die Seitenbäche der Kyll an. Aber auch die Grabensysteme der Hochflächen, die landwirtschaftlich genutzten Flächen und die in den Wäldern gelegenen Mardellen (vernässte Senken) und Quellbereiche können sich zur Nahrungssuche eignen. So bietet das Untersuchungsgebiet trotz geringer Größe einen abwechslungsreichen Landschaftsausschnitt, der den unterschiedlichsten Großvögeln mit ihren spezifischen Lebensraumansprüchen Rechnung trägt.

1.1.4 Merkmale des Vorhabens

Der von BOREAS Energie GmbH geplante Windpark umfasst ursprünglich 26 geplante Windenergieanlagen. Die WEA konzentrieren sich mit 20 Anlagen auf den Gemarkungen von Idenheim und Idesheim östlich der A 51, die meisten in einem engen Korridor (von Süden nach Norden) von etwa 500 m östlich der A 51. Weitere Anlagen sind nord- nördöstlich von Idesheim und westlich von geplant. Die Anlagen sind sowohl in Offenlandbereichen als auch in Waldrand- und Waldinnenbereichen vorgesehen, wobei einige wenige Anlagenstandorte auf die Biotopkartierten Bereiche entfallen. Der bei Oberstedem geplante Windpark mit insgesamt 6 Windenergieanlagen (WEA) konzentriert sich westlich entlang der A51. Die konkreten Standorte sind noch nicht in einer Genehmigungsplanung festgelegt. Die bisher gewählten Standorte dienen der Ermittlung der potentiell möglichen Anzahl an Anlagen und sollen daher als Ausgangsbasis für den Untersuchungsrahmen dienen.

1.2 Biologie des Rotmilans (Milvus milvus)

1.2.1 Verbreitung und Gefährdung

Nahezu 60 % der globalen Brutpopulation des Rotmilans von etwa 19.000 bis 24.000 Brutpaaren brütet in Deutschland (BAUER et al. 2005). Hier wird von einem Bestand von 10.000 bis 14.000 Brutpaaren ausgegangen (SUDFELDT et al. 2009, 2010). Daraus erwächst die hohe Verantwortung, die Deutschland für den Rotmilan trägt (Abbildung 3).

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Abbildung 3: Weltweite Verbreitung des Rotmilans (rot) (AEBISCHER 2009)

In Rheinland Pfalz liegt der Bestand bei ca. 500 bis 700 Brutpaaren (VSW & LUWG 2012). Vorkommenschwerpunkte liegen in Rheinland- Pfalz im Westerwald, im Hintertaunus und im Westrich in der Westpfalz (WOLF 2010). Insgesamt gesehen ist der Bestand in Deutschland allerdings seit 1991 stark rückläufig (MAMMEN & STUBBE 2009). Neben dem natürlichen Lebensrisiko sind es häufig anthropogen verursachte Gefahren, die in der Summe für diese Entwicklung verantwortlich sind. Wesentliche Ursachen liegen in illegaler Verfolgung während des Zuges (HIRALDO et al. 1995), abnehmenden Nahrungs- und Lebensräumen sowie Verenden an Windkraftanlagen oder Mittelspannungsleitungen (LANGGEMACH et al. 2010).

Schutzstatus / Gefährdung / Bestandssituation: ● Anh.I EG-VSRL, streng geschützte Art nach § 7 Abs. 2 Nr. 14a BNatSchG, §1 BArtSchV ● RL D * (2009), RL RLP V (2014) ● Erhaltungszustand RLP: ungünstig / unzureichend ● Bestandsabnahme (Bundesgebiet): jährlicher Rückgang 2,1% (MAMMEN 2010)

1.2.2 Verhaltensökologie

Der Rotmilan besiedelt als Suchflugjäger offene bis halboffene Landschaften. Zum Jagen braucht er offene Kulturlandschaften, Grasland und Weiden. Aufgrund seiner opportunistischen Ernährungsweise schließt er abgeerntete oder gerade umgepflügte Getreidefelder ebenso in seine Nahrungssuche mit ein, wie auch Mülldeponien oder das Absuchen von Straßenabschnitten nach kleinem Fallwild. Als aktiver Jäger erbeutet der

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Rotmilan überwiegend Kleinsäuger und auch Wirbellose. Rotmilane brüten meist auf Bäumen in Waldrandnähe oder in lichten Altholzbeständen. Dabei werden in der Regel häufiger Laubbäume als Nadelbäume besiedelt (GELPKE & HORMANN 2010, RATZBOR 2005). Als ausgesprochen reviertreuer Greifvogel findet sich das getrennt überwinternde Brutpaar im Frühjahr an seinem vorjährigen Brutplatz wieder ein. Brutpaare bebrüten denselben Horst meist mehrere Jahre hintereinander, nicht selten aber auch Wechsel- oder Ausweichhorste. Die zu verteidigenden Reviere sind verhältnismäßig klein, was ein Abwehrverhalten der Altvögel gegenüber Eindringlingen erst unter etwa 100 m zum Nest erwirkt, wobei sie gegen Artgenossen intensiver vorgehen. Ihr Homerange hingegen ist sehr viel größer, was mehrere Kilometer vom Neststandort entferntes Jagdverhalten belegt (MEBS, SCHMIDT 2005).

1.2.3 Phänologie

Jahresperiodik: Kurzstreckenzieher, Ankunft im Brutrevier ab Ende Februar, i.d.R. Anfang bis Mitte März, Nestbau ab Mitte März, Hauptlegezeit Anfang/Mitte April, dabei werden im Durchschnitt 2-3 Eier gelegt, nach 31-38 Tagen schlüpfen die Jungen, die von beiden Altvögeln gefüttert werden. Der Zug in die Winterquartiere erfolgt frühestens ab Ende August, die meisten Rotmilane ziehen im September und Oktober aus Mitteleuropa Richtung Südwesteuropa, nur ein kleiner Teil überwintert in Mitteleuropa. Tagesperiodik: Tagaktiv, Aktivitätsgipfel vormittags 10:00 - 12:00 und 16:00 bis Sonnenuntergang (ANDRETZKE et al. 2005)

1.2.4 Auswirkungen von WEA auf Rotmilane

Der Rotmilan gilt hinsichtlich seiner Windkraftsensibilität als kollisionsgefährdete Vogelart (VSW & LUWG 2012) und wird als einer der am häufigsten mit Windenergieanlagen kollidierenden Vogelarten betrachtet (DÜRR & LANGGEMACH 2006). Die Verluste des Rotmilans an Windenergieanlagen in Deutschland in der zentralen Fundkartei weisen mit 270 Individuen den zweithöchsten Wert seit 1989 (intensivere Suche seit 2002) auf; für Rheinland Pfalz werden bisher acht verendete Individuen angegeben (DÜRR 2015). Für den Mäusebussard ist derzeit mit 332 Individuen ein etwas größerer Verlust dokumentiert, gemessen an der Bestandsgröße in Deutschland (Tabelle 1) machen diese Verluste 0,17 % aus. Damit ist der Rotmilan in Vergleich zu anderen Greifvögeln überproportional häufig an Kollisionen mit WEA betroffen (anteilig 0,96 %), zumal ein nur sehr geringes Meideverhalten gegenüber WEA charakteristisch für ihn ist (HÖTKER et al. 2013). Die Schlagopferzahlen geben zwar keine Auskunft über Dunkelziffern, bieten jedoch einen zwischenartlichen Vergleichsansatz.

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Tabelle 1: Ein Hilfsmittel bei der Abschätzung des Kollisionsrisikos bietet die Datenbank der Schlagopfer für Deutschland, die von der VSW Brandenburg geführt wird (DÜRR 2015) Schlagopfer Bestand (Brutpaare) in Art DÜRR 1. Juni 2015 Deutschland (SÜDBECK 2005) RL D Rotmilan 8 270 10.000-14.000 Schwarzmilan 1 28 5.000-7.500 Schwarzstorch - 2 500-530 Mäusebussard 5 332 96.000

Aufgrund dieser hohen Windkraftempfindlichkeit und der Tatsache, dass die Kollisionsgefahr des Rotmilans durch WEA mit steigendem Abstand zu Horsten exponentiell abnimmt (EICHHORN et al. 2012), sehen VSW & LUWG (2012) hierfür einen Abstand von 1500 m zu Rotmilanbrutplätzen vor, der in begründeten Einzelfällen auf 1000 m reduziert werden kann, da der Rotmilan sein Revier nicht in radialen Begrenzungen nutzt. Das neue „Helgoländer Papier“ in der Überarbeitung vom 15. April 2015 empfiehlt einen obligaten Mindestabstand von 1.500 m zwischen WEA und Brutplatz. Bei Beachtung dieser Abstandsempfehlungen kommt es zu erheblichen Risikominderungen für den Rotmilan (VSW & LUWG 2012). Von den Kollisionen mit WEA sind hauptsächlich nahrungssuchende Altvögel während der Brutzeit, d.h. in der Zeit von März bis August, betroffen (MAMMEN et al. 2009). Da die Rotmilane als Suchflugjäger ihre Nahrung meist über Offenlandflächen mit niedriger Vegetation suchen, bilden Brachen, bewirtschaftete Wiesen- und Ackerflächen auch in der Mastfußumgebung attraktive Nahrungsflächen. Die Schotterschicht und die Randvegetation des Zufahrtsbereichs unmittelbar am Mastfuß begünstigen das Nahrungsangebot ebenfalls (LAU 2014). Insbesondere in der Brut- und Jungenaufzuchtphase werden geeignete Flächen verstärkt frequentiert, was das allgemeine Schlagrisiko erhöht. Dabei beschränken sich die Flugaktivitäten nicht auf bestimmte Höhenschichten. Beim Übergang von Thermikkreisen zu gerichtetem Gleitflug über kurvenreichen Suchflug geraten Rotmilane auch in den konfliktreichen Bereich der Rotoren. Dabei ist das Kollisionsrisiko bei der Nahrungssuche während des langsamen Gleit- und Segelfluges, bei dem sich der Vogel auf das Sichten von Beute konzentriert, am größten. Durch Fixieren der Beute beim Absuchen des Bodens ist der Rotmilan zu abgelenkt, um die Gefahr, die von den Rotorblättern ausgeht, rechtzeitig wahrzunehmen oder einzuschätzen (DÜRR, LANGGEMACH 2006).

1.3 Biologie des Schwarzmilans (Milvus migrans)

1.3.1 Verbreitung und Gefährdung

Der Schwarzmilan gilt weltweit als der häufigste Greifvogel, seine Bestände reichen bis nach Afrika, Asien und sogar Australien, dort sind jedoch nur seine Unterarten anzutreffen. In Mitteleuropa brüten rund 4.400 bis 6.400 Brutpaare des Schwarzmilans. Diese sind vor allem in der Schweiz und in Süddeutschland zu finden. Zunehmend besiedelt er auch die

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Mittelgebirge. Der Bestand in Rheinland-Pfalz ist nicht genau bekannt, nach MEBS & SCHMIDT (2005) lag dieser 2001 bei ca. 200 Brutpaaren. Es werden überwiegend Bestandszunahmen verzeichnet (WINK et al. 2005). Wie auch beim Rotmilan bedrohen Bejagung, Habitatzerstörung und Tod durch Kollision mit WEA und Mittelspannungsleitungen die Schwarzmilanpopulation, potenzielle Gefahr besteht örtlich begrenzt in der Toxinbelastung von Gewässern (KOSTRZEWA, SPEER 2001). Schutzstatus / Gefährdung / Bestandssituation: ● Anh. I EG- VSRL, streng geschützte Art nach §7 Abs. 2 Nr. 14a BNatSchG, §1 BArtSchV ● RL D * (2009), RL RLP * (2014) ● Erhaltungszustand Rheinland- Pfalz: günstig - stabil bis leicht zunehmend

1.3.2 Verhaltensökologie

Der Schwarzmilan bevorzugt als Lebensraum halboffene Waldlandschaften oder landwirtschaftlich genutzte Gebiete mit Waldanteilen in Flussniederungen, oft in der Nähe von Flüssen, Teichen und Seen. Den Nahrungserwerb bestreitet er in ähnlicher Weise wie der Rotmilan, neigt dabei aber im Gegensatz zu diesem verstärkt zur Gewässernähe. Als Baumbrüter befindet sich sein Nest oft in Waldrandnähe oder auf Überhältern, die ihm einen freien Abflug sichern. Kleinere Gehölzbestände wie Feldgehölze, Baumreihen und Ufergehölze werden auch zum Horstbau genutzt. Bis auf wenige Unterschiede ist seine Lebensweise der des Rotmilans sehr ähnlich (LAG VSW 2014).

1.3.3 Phänologie

Jahresperiodik Langstreckenzieher, Ankunft im Brutrevier Mitte März bis Mitte April. Die durchschnittlich ab Anfang April gelegten 2-3 Eier werden in der Regel 31-32 Tage bebrütet, nach etwa 45 Tagen werden die Jungen flügge (ab Mitte Mai). Versorgung und Führung der Jungen obliegt beiden Altvögeln.

Tagesperiodik Tagaktiv, Aktivitätsgipfel von 9:00 bis 12:00 und 16:00 bis Sonnenuntergang, während der Jungenaufzucht fliegen die Weibchen schon vor Sonnenaufgang in die Nahrungsgebiete. (ANDRETZKE et al. 2005)

1.3.4 Auswirkungen von WEA auf Schwarzmilane

Für den in Verhalten und Ökologie dem Rotmilan sehr ähnlichen Schwarzmilan ist ebenfalls von einem hohen Kollisionsrisiko auszugehen, da auch er keine Scheu vor WEA zeigt. Da er aber wegen abweichenden Nahrungsansprüchen Gewässernähe bevorzugt, wird in der Literatur gegenüber dem Rotmilan ein vermindertes Kollisionsrisiko angenommen (LAG VSW 2014). Da der Brutbestand des Schwarzmilans nur etwa der Hälfte des Rotmilans

Idenheim / Idesheim / Oberstedem Untersuchungsbericht Verbandsgemeinde Bitburger Land Rotmilan, Schwarzmilan und Schwarzstorch Seite 12 von 28 Seiten Stand: September 2015 entspricht und der Schwarzmilan sich nur etwa 6 Monate im Brutgebiet aufhält, ist von einer höheren Gefährdung auszugehen, als die Zahl der 28 (DÜRR 2015) Schlagopfer belegt. Nicht etwa aus der Bestandssituation heraus, sondern bezüglich der starken Kollisionsgefahr gilt laut Verordnung ein verbindlicher Mindestabstand von 1000 m zu Brutplätzen des Schwarzmilans (VSW & LUWG 2012).

1.4 Biologie des Schwarzstorches (Ciconia nigra)

1.4.1 Verbreitung und Gefährdung

Der Schwarzstorch ist die am weitesten verbreitete Storchart, die Hälfte des Weltbestandes konzentriert sich auf Europa. Unter Beachtung der Größe des Verbreitungsgebietes ist die globale Anzahl der Brutpaare mit ca. 12.000 relativ gering. Hiervon fallen auf den europäischen Teil des Brutgebietes ca. 6.500 Brutpaare (Abb. 4) Im 16. Jahrhundert wurde der Schwarzstorch massiv als Fischräuber verfolgt und nahezu ausgerottet, erst Anfang des 20. Jahrhunderts setzten erste Mäßigungen der Bejagungsintensität ein und der Bestand erholte sich langsam. Seit 1980 wurde in Rheinland-Pfalz erstmals wieder Brutaktivität festgestellt (RATZBOR 2005). Aufgrund der Seltenheit des Schwarzstorchs, seines großen Verbreitungsgebietes sowie seiner verborgenen Lebensweise sind großräumige, exakte Bestandserhebungen jedoch erschwert. Daher beruhen die meisten Bestandsangaben eher auf Bestandsschätzungen (VSW 2012). Die größte Gefahr für den Schwarzstorchbestand liegt in der Lebensraumentwertung der Brut- und Nahrungsbiotope durch anthropogene Nutzung, da der Schwarzstorch auf Veränderungen in seinem Revier sehr sensibel reagiert (ISSELBÄCHER & ISSELBÄCHER 2001). Mangels Bewusstsein für seine differenzierten Lebensraumansprüche können durch Holzeinschlag, Einsatz von Pestiziden, Verbau von fließenden oder stehenden Gewässern oder jegliche Erschließung und Versiegelung von Flächen essentielle Habitatbestandteile entfallen (JANSSEN et al. 2004). Wegen seiner ausgeprägten Störanfälligkeit haben visuelle und akustische Stimuli, die von anthropogener Präsenz im Brutwald ausgehen, stark vergrämende Auswirkungen auf den Schwarzstorch (RATZBOR 2005, Q). Wie viele Vogelspezies ist auch der Schwarzstorch in den Überwinterungsgebieten und während des Zuges von illegaler Verfolgung betroffen. Im deutschen Brutgebiet stellen insbesondere Mittelspannungsleitungen tödliche Fallen dar. Unlängst hat man auch dem Ausbau der Windenergie in Deutschland negative Effekte auf die Erhaltungsziele des Schwarzstorches zugewiesen (REICHENBACH 2003).

Schutzstatus / Gefährdung / Bestandssituation: ● Anh. I EG- VSRL, streng geschützte Art nach §7 Abs. 2 Nr. 14a BNatSchG, §1 BArtSchV ● RL D * (2009), RL RLP * (2014) ● Erhaltungszustand Rheinland- Pfalz: ungünstig / unzureichend

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Abbildung 4: Verbreitungszonen des Schwarzstorches; orange: Brutpopulationen der Nordhalbkugel; grün: isolierte Population in Südafrika bzw. Brut- und Überwinterungsgebiet in Spanien; violett: Überwinterungsgebiete. Die Besiedlung Europas ist gegenüber der des eurasiatischen Verbreitungsgebietes stark verdichtet. (Aus: http://schwarzstorchberingung.de/)

1.4.2 Verhaltensökologie

Der Schwarzstorch ist ein scheuer Waldvogel. Er favorisiert zusammenhängende, störungsarme und naturbelassene Laub- und Mischwaldkomplexe (SACKL 1985) mit fischreichen Fließ- und Stillgewässern, Waldwiesen und Sümpfen (BAUER et al. 2005). Seine Menschenscheue wird nicht unwesentlich durch diese urwaldähnliche Habitatcharakteristik bedingt und ist nicht zuletzt eine Folge der viele Jahrhunderte andauernden Bejagung als Fischereischädling (RATZBOR 2005). Die Neststandorte liegen in strukturreichen, zum Teil aufgelockerten Altholzbeständen und bevorzugt in Nähe günstiger Nahrungshabitate, i.d.R. im Umkreis von 3 km, jedoch auch 5 - 12 km vom Nest entfernt (ANDRETZKE et al. 2005). In Mittelgebirgen liegt das Nest oft in südwestlich exponierter Hanglage im Bereich sichtbarer Erhebungen. Als Segelflieger ist der Schwarzstorch auf dort entstehende Thermikströme angewiesen, im Idealfall bestehen im Revier weitere Thermikgebiete (SACKL 1993). Das Nest wird in Abhängigkeit der Baumart in vornehmlich halbhoher Lage (10 - 18 m) in Astgabelungen oder dicken Seitenästen bei guter Anflugmöglichkeit angelegt. Sie besetzen das gewählte Revier für viele Jahre, können aber irgendwann den Brutplatz wechseln oder belegen Ausweichnester, die bei Störungen am bewährten Brutplatz in größerer Entfernung angelegt werden (DORNBUSCH 1993).

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1.4.3 Phänologie

Jahresperiodik Langstreckenzieher, Ankunft im Brutrevier ab Mitte Mai, Eiablage allgemein von Anfang April bis Anfang Mai (Mitte Mai bei Neuansiedlung). Das Gelege umfasst im Schnitt 3 - 5 Eier, die nach einer Brutzeit von 32 - 38 Tagen ausgehen. Die Nestlingsdauer beträgt etwa 64- 70 Tage. Nach dem Ausfliegen der Jungen aus dem Nest werden diese noch 1 - 4 Wochen durch die Altvögel gefüttert und betreut. Abzug aus den Brutrevieren ab Mitte/Ende Juli. Tagesperiodik Nahrungssuche tagsüber, allerdings auch Dämmerungsaktivitäten vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, oft Aufenthalt in den Nahrungsgebieten über mehrere Stunden (ANDRETZKE et al. 2005)

1.4.4 Auswirkungen von WEA auf Schwarzstörche

Als Großvogel besteht für den Schwarzstorch grundsätzlich ein Kollisionsrisiko, welches bei detaillierter Betrachtung schwer einzuschätzen ist. Bezüglich der Aufenthalts- wahrscheinlichkeit im Gefahrenbereich der WEA wurde ihm ein hoher Risikoindex zugewiesen (LEKUONA & URSÚA 2007). Zwar liegen mit 2 Kollisionen (Hessen und NRW) laut DÜRR (2015) nur wenige registrierte Fälle vor, jedoch dienen diese Aufzeichnungen lediglich als interspezifischer Vergleichsansatz und geben keinen Aufschluss über Dunkelziffern. Jungstörche sind zu Beginn ihrer unsicheren Flugübungen in besonderem Maße gefährdet (ISSELBÄCHER & ISSELBÄCHER 2001). Studien, in denen Reaktionen fliegender, adulter Tiere auf WEA Bestandteil der Untersuchungen sind, liefern sehr zwiespältige Ergebnisse. Es wird beschrieben, dass weiträumige Ausweichmanöver (BRAUNEIS 1999) getätigt oder Windparks komplett gemieden werden (LANGGEMACH & DÜRR 2014). Demgegenüber werden Windparks mit geringem Abstand (140 m) umflogen (KORN et al. 2003) oder sogar überquert (STÜBING 2001). Die aktuellen Informationen legen nahe, dass Reaktionen auf Windparks fliegender Schwarzstörche intraspezifisch variieren können. Am Brutplatz, insbesondere während Revierbesetzung und Balz ist der Schwarzstorch äußerst störungsempfindlich. Der Betrieb der WEA kann das Brutgeschäft erheblich stören, was dann zu sinkenden Bruterfolgen bzw. bis hin zur Aufgabe des Brutstandorts führen kann (LANGGEMACH & DÜRR 2014, LAG VSW 2014). Ab welchem Abstand die verschiedenen Emissionen der WEA nicht mehr als störend empfunden werden, ist individueller Natur, Mindestabstände sind daher vorsorgeorientiert. Unter Umständen kann auch ein gewisses Maß an Gewöhnung auftreten (MÖCKEL & WIESNER 2007). WEA können durch Barrierewirkung Wege abschneiden, diese Beeinflussung ihrer traditionellen Flugwege kann auf Dauer den Schwarzstorch aus dem Brutgebiet vertreiben. Durch die meist weiten Flugdistanzen zu den Nahrungsgebieten, die durch aufsteigende Phasen (Thermikkreisen) in große Höhen mit anschließender Gleitphase unter Höhenverlust gekennzeichnet sind, ist es notwendig, die genutzten Flugrouten im Prüfbereich zu erfassen und von WEA frei zu halten (LAG VSW 2014, WACHOLZ et al. 2011).

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2 Methodik

2.1 Vorausgegangene Untersuchungen (von BOREAS GmbH beauftragt)

2010/2014: Auswertung der GIS-Daten, die durch das LUWG bereitgestellt wurden 2013/2014: Planungsbüro freilandökologie gutschker und dongus: In diesem Jahr wurden eine weitere Horstkartierung und gleichzeitig eine Horstkontrolle für das Projektgebiet Idenheim und Idesheim durchgeführt, um die Belegung der Horste mit den unterschiedlichen Greifvogelarten zu dokumentieren. Es ergab sich eine Belegung von 16 Horsten in einem 1,5 km Radius um die geplanten WEA- Anlagen zuzüglich eines Revierzentrums. Dabei verteilen sich die bestätigten Horste auf folgende Greifvögel: 1 Habichthorst 3 Schwarzmilanhorste 1 Schwarzmilan - Revierzentrum. 6 Mäusebussardhorste 1 Schwarzstorchhorst 5 Rotmilanhorste

Diese Unterlagen bilden die Grundlage für die Horstkontrolle in den Projektgebieten Idenheim und Idesheim 2015 durch iSA Ingenieure, Heltersberg. Im Zuge der Besatzkontrollen am 16.04.2015, 25.06.2015 und 30.06.2015 wurden besetzte Horste, sowie besetzte Horste aus der Voruntersuchung mit laufender Nummer in einer Karte entsprechend dargestellt (siehe Anhang).

2.2 Eigene Erhebungen

Die Methoden und der Aufwand zur Erfassung der Avifauna basieren auf dem Naturschutzfachlichen Rahmen zum Ausbau der Windenergienutzung von Rheinland- Pfalz VSW & LUWG (2012). Die Untersuchungen erfolgten Anfang April bis Ende Mai.

2.2.1 Horstkartierung Oberstedem

Anfang April (09.04.2015) wurde eine systematische Horstkartierung in den Waldungen von Oberstedem durchgeführt, in denen im Vorfeld noch keine Horstsuche erfolgt war. Dabei wurden alle Horste ab einer Größe von etwa 30 cm Durchmesser kartographisch erfasst, um sie zu einem späteren Zeitpunkt bei einer Horstkontrolle zu überprüfen und ggf. mit einer Greifvogelbelegung zu bestätigen. Diese Kartierung erfolgte dabei im 3 km Radius um die geplanten WEA. Horste, bei denen durch die Kontrolle eine Besatzbestätigung erfolgte, sowie besetzte Horste aus der Voruntersuchung werden mit laufender Nummer in einer Karte entsprechend dargestellt (siehe Anhang).

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2.2.2 Monitoring im 6 km Radius um die geplanten WEA

Um das Flugverhalten der Schwarzstörche im Einflussbereich der WEA zu dokumentieren, wurden sechs zentrale Standorte im 4 km Radius um die geplanten Anlagen ausgewählt. Mit dem Ziel, die vorgeschriebene Erfassungsreichweite abzudecken, weiterführende Routen und im Idealfall weiter entfernte Nahrungshabitate des Schwarzstorches ausfindig zu machen, wurden 5 weitere Standorte im 6 km Radius um die geplanten Anlagen in der Peripherie des zentralen Beobachtungsraumes eingerichtet. Es wurden Standorte mit möglichst guter Geländeübersicht ausgewählt. Pro Termin wurde immer nur einer dieser beiden determinierten Beobachtungsräume belegt. Dabei wurden aus organisatorischen Gründen die Standorte im 4 km täglich 3 Stunden besetzt, die des 6 km Radius 5 Stunden (Tabelle 2). Sämtliche Flüge einzelner Individuen wurden auf topographischen Karten gemäß ihrem Verlauf eingezeichnet. Aus ihnen wurden häufig beflogene Strecken und Nahrungsgebiete des Schwarzstorchs abgeleitet. Dabei wurden die Erfassungen möglichst an Tagen mit günstiger Witterung vorgenommen. Es wurden parallele Beobachtungen an mehreren Standorten angestrebt, um größere zusammenhängende Flächen abzudecken und die Präzision bei der Erfassung zu erhöhen. Der Zeitaufwand betrug insgesamt 18 – 22,5 Stunden pro Standort. Die Positionierung der Monitoring-Standorte ließ eine parallele Aufnahme von Daten für die Horstkontrolle zu. Der Erfassungszeitraum reichte von Mitte April bis Ende Mai 2015, der späten Brut- und anschließender Schlupf- und Huderphase des Schwarzstorchs.

Tabelle 2: Kartiertermine mit Wetterdaten und Angabe des Beobachtungsraumes. Termin Datum Wetterdaten 8:00 Uhr Wetterdaten 14:00 Radius Temperatur: 8,4°C 21°C 4 km 1 16.04.15 Wetterzustand: leicht bewölkt stark bewölkt Windgeschwindigkeit: 3,6 km/h 7,2 km/h Temperatur: 6,1°C 20,2°C 4 km 2 21.04.15 Wetterzustand: leicht bewölkt sonnig Windgeschwindigkeit: 7,2 km/h 14,4 km/h Temperatur: 3,1 °C 16,3 °C 6 km 3 23.04.15 Wetterzustand: sonnig sonnig Windgeschwindigkeit: 7,2 km/h 10,8 km/h Temperatur: 5,5 °C 10,8°C 6 km 4 28.04.15 Wetterzustand: leicht bewölkt leicht bewölkt Windgeschwindigkeit: 3,6 km/h 21,6 km/h Temperatur: 1,6 °C 14,3 °C 4 km 5 29.04.15 Wetterzustand: stark bewölkt stark bewölkt Windgeschwindigkeit:3,6 km/h 14,4 km/h Temperatur: 8,8 °C 13,6 °C 6 km 6 07.05.15 Wetterzustand: leicht bewölkt leicht bewölkt Windgeschwindigkeit:14,4 km/h 14,4 km/h Temperatur: 15,7°C 25,1 °C 4 km 7 12.05.15 Wetterzustand: leicht bewölkt stark bewölkt Windgeschwindigkeit: 7,2 km/H 28,8 km/h

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Temperatur: 8,4°C 12,4 °C 4 km 8 19.05.15 Wetterzustand: leicht bewölkt stark bewölkt, Windgeschwindigkeit: 18 km/h leichter Regen 18 km/h Temperatur: 4 °C 15,1 °C 6 km 9 21.05.15 Wetterzustand: sonnig leicht bewölkt Windgeschwindigkeit:3,6 km/h 10,8 km/h Temperatur: 10,6°C 9°C 4 km 10 27.05.15 Wetterzustand: stark bewölkt, stark bewölkt, leichter Regen leichter Regen Windgeschwindigkeit: 18 km/h 18 km/h

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3 Ergebnisse

3.1.1 Rotmilan

Ein Teil der Horste aus den vorgefertigten Horstkartierungen und den eigenen Erhebungen wurde einzeln überprüft. Selektiert wurden hierfür Horste mit erhöhtem Konfliktpotenzial gegenüber den geplanten Windparks. Anhand revieranzeigender Verhaltensweisen (Kreisen über Horststandort, Ein- und Ausflüge) kann der Besatz von Horst 10 bestätigt werden, bei Horst 12 kann durch paarweises Kreisen über dem Horststandort der Besatz mit Brutverdacht ergänzt werden. Horst 10 und 12 liegen westlich und südwestlich von Idenheim in kleinen Waldbereichen. Bei Horst 9, der von gutschker und dongus 2013 als besetzt festgestellt wurde, konnte kein Besatz für 2015 vermerkt werden. Bei Beobachtungen über dem Wald nordöstlich des Gewanns „Münchtal“ konnten im April innerhalb einer Stunde zwei Flugbewegungen zum Wald, eine davon als Einflug, verzeichnet werden. Anschließend wurden zwei Rotmilane über dem Wald über längere Zeit kreisend erfasst. Somit ist ein potenzielles Revier für diesen Standort nicht auszuschließen (Horst 2), aber aus quantitativem Mangel an Nachweisen nicht festzulegen. Aus der Horstkartierung von gutschker und dongus geht hervor, dass 2013 dort ein besetztes Brutrevier vorhanden war. Am 25.06.2015 konnten drei Rotmilanhorste als Brutplatz bestätigt werden (Horst 8, 15 und 16). Es konnten an allen drei Horststandorten Jungvögel beobachtet werden, die in bzw. dicht neben den Horsten saßen (Ästlinge). Sofern möglich, wurden die Horste und die Jungvögel fotografiert, um die Brutnachweise zu untermauern (Abb. 6 bis 8).

Abbildung 6: Besatz mit Jungvogel, Meilbrück (Horst 8)

Abbildung 7: Besatz mit 2 Jungvögeln im Waldbestand „Erdelchen“ (Horst 15)

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Abbildung 8: Besatz mit 2 Jungvögeln, Großbusch (Horst 16)

Bei der Begehung am 30.06.2015 wurde ein Teil der Horste im Bereich Oberstedem auf Besatz kontrolliert. Am Standort „Hosenberg“ (nordwestlich Eßlingen) ist ein Wäldchen nordwestlich von diesem einsehbar. Bei der Horstkontrolle und im Zuge des Monitorings kann hinsichtlich häufigen Kreisens über dem Horststandort und mehrfacher Ein- und Ausflüge im östlichen Waldbereich von einem besetzten Horst ausgegangen werden (Horst 4). Die restlichen kontrollierten Horste konnten aber mit keiner aktuellen Belegung bestätigt werden. Aufgrund des für das Jahr 2015 sehr frühen Brut- Zyklus kann ein Besatz der Horste nicht vollkommen ausgeschlossen werden, da die Jungvögel früh flügge waren und sich eventuell früh vom Nest entfernt haben könnten. Der biologisch-ökologischen Dynamik des Brutgeschehens wegen können Horste von Jahr zu Jahr gewechselt, aufgegeben oder neu errichtet werden.

3.1.2 Schwarzmilan

In unmittelbarer Nachbarschaft von Horst 4 (Rotmilan) kann ein besetzter Schwarzmilanhorst mit Brutverdacht verzeichnet werden (Horst 3), begründet in zahlreichen Ein- und Ausflügen und Beuteeintrag. Der Besatznachweis der Horste 3 und 4 wird wegen der intensiven Flugaktivität des Schwarz- und Rotmilans während des Schwarzstorchmonitorings bestärkt. Ebenso kann angesichts spezifischer Flugbewegungen (Einflüge, häufiger Ansitz auf Trockengehölz in Horstnähe) in der Balz und Fütterungsphase ein Reviermittelpunkt westlich von Idenheim (Horst 11) bestätigt werden. Der dortige Horst war durch gutschker und dongus für das Jahr 2013 ebenfalls durch einen Schwarzmilanbesatz gekennzeichnet worden. Der Besatz von Horst 13 wurde nur durch eigene Erhebungen 2015 durch wiederholt paarweises Ein- und Ausfliegen und gemeinsamen Kreisen über dem Horstbereich bestätigt. Dieser Standort ist durch die GIS-Daten (LUWG) für 2010 als Fortpflanzungsgebiet des Schwarzmilans vermerkt. Horst 1 wurde bei eigenen Erhebungen kartiert und sein Besatz mittels Flügen aus dem Jagd- in den Nestbereich verifiziert. Sein Brutwald ist von der nördlichen Spitze des Oberstedemer Windfeldes etwa 2 km entfernt und befindet sich östlich des Bitburger Ehrenfriedhofs. Ein von gutschker und dongus kartierter Schwarzmilanhorst (Horst 17) findet sich nordöstlich von Idesheim, östlich der K 27. Sichtungen aus dem Schwarzstorch-Monitoring, sowie ein direkter Einflug am 25.06.15 lassen auf eine Besetzung schließen. Ein verbindlicher Nachweis kann aber für diesen Standort nicht geführt werden.

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Ein kartierter Horst (Horst 7) von gutschker und dongus (2013) nordöstlich von Meckel wurde nicht kontrolliert. Ein weiterer Schwarzmilanhorst (Horst 5) wurde nordöstlich von Eßlingen von gutschker und dongus kartiert, selbst erhobene Flugbewegungen (einmaliger, paarweiser Ausflug am 12.05.15) deuten auf eine Besetzung hin. Bei einem Kontrollgang am 30.06.15 konnte jedoch kein Individuum am Neststandort erfasst werden. Eine frühe Auflösung der Horstbindung durch die Jungvögel oder eine Nichtbesetzung sind gleichermaßen möglich.

3.1.3 Schwarzstorch

Bei einer Waldbegehung unter Führung von Herrn Heyne (Revierleiter FOA Bitburg) konnte am 14.04.2015 im Waldbereich des Försterwaldes der Schwarzstorch in brütender Haltung auf seinem Nest angetroffen werden (Abb. 4).

Abbildung 4: Brütender Schwarzstorch im Försterwald 14.04.2015, Horst 6

Bei den folgenden Monitoringterminen zeichnete sich frühzeitig ab, dass eine Nutzung des Untersuchungsraumes durch mehr als ein Schwarzstorchpaar wahrscheinlich ist, da zur gleichen Zeit (16.04.2015) zwei Schwarzstörche im Flug und Paarverhalten zeigend östlich von Masholder gesichtet wurden, ein brütendes Individuum sein Gelege jedoch nicht verlässt. Am 27.05.15 wurde uns der vermeintliche Standort des zweiten Storchenpaares nördlich von Idesheim im Waldstück „Erdelchen“ durch das Büro BFL (Büro für Faunistik und Landschaftsökologie, Bingen) übermittelt. Bei einer Horstkontrolle am 28.05.2015 konnte ein Schwarzstorch beim Einflug in den Wald „Erdelchen“ und kurz danach beim Ausfliegen beobachtet werden. Bei der Besatzkontrolle am 25.06.2015 konnte das Nest mit zwei Jungstörchen gesichtet und somit der Brutplatz bestätigt werden (Abb. 5).

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Abbildung 5: Zwei Jungstörche im Erdelchen, 25.06.15, Horst 14

3.1.4 Monitoring des Schwarzstorches

Alle registrierten Flugbewegungen der beiden Schwarzstorchpaare wurden in eine topographische Karte M 1:25.000 übertragen. Daraus ließen sich, ausgehend vom Brutwald, hochfrequentierte Passagen in bestimmte Bereiche erkennen. Diese wurden als Flugrouten zu Nahrungsgebieten charakterisiert und im Anhang in schematisch dargestellten Hauptflugrichtungen zusammengefasst. Das Paar, das Horst 6 belegt, orientierte sich in nord- nordwestlicher Richtung überwiegend zur Nims, wo einige Flüge niedergingen und zum Horst zurück führten. Die Lage dieses vermuteten Nahrungsgebietes kann auf den kurvigen Flusslaufabschnitt zwischen und Stahl präzisiert werden. Daneben waren viele Flugbewegungen nach Südosten und in östliche Richtungen gerichtet, die vermutlich die Kyll mit ihren Nebenarmen als Flugziel besaßen. Revier- und Thermiksegeln war im Bereich des Neststandortes und zwischen den Nahrungsbebieten lokalisiert, mit erhöhter Regelmäßigkeit an den Hängen, die Eßlingen umgeben (nördlich von Horst 6) und mit deutlicher Verdichtung über der Nims. Zur Definition weiterer Thermikareale liegen keine ausreichenden Informationen vor. Vom zweiten Brutpaar (Horst 14) ließen sich ebenfalls Nahrungsflüge zur Kyll und ihrer Seitenarme beobachten (nach O, S/O). Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich dieses Schwarzstorchpaar auch nach Nordwesten Richtung Nims orientiert, da keine individuelle Unterscheidung der gesichteten Schwarzstörche erfolgte.

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4 Auswertung

4.1.1 Rotmilan

Laut VSW & LUWG „ist der im sogenannten Helgoländer Papier (LAG VSW 2012) erwähnte Tabubereich von 1.500 m planerisch derart zu berücksichtigen, dass der Bereich unter 1.500 um betrachtungsrelevante Brutvorkommen grundsätzlich einem sehr hohen Konfliktpotenzial zuzuordnen ist“. Rotmilane richten sich innerhalb ihres Reviers naturgemäß nicht nach radialen Konturen, sondern lassen sich von Habitatrequisiten und verfügbaren Ressourcen dirigieren, woraus sich neben allgemeinen Hotspots auch selten oder gar ungenutzte Räume ergeben. Im begründeten Einzelfall kann somit der Mindestabstand zu Brutstätten auf 1.000 m reduziert werden, indem über eine Funktionsraumanalyse in Kombination wirksamer Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen der Nachweis für ein Zusammenwirken von Rotmilan und WEA erbracht wird, welches künftig nicht über dessen allgemeines Lebensrisiko hinausgeht. Als genereller Ausschlussbereich gilt auch hier der 1.000 m Abstand zum Horststandort des Rotmilans (EU Kommission 2000, IUCN 2007). Die im nördlichen Bereich des Untersuchungsgebiets nachgewiesene Fortpflanzungsstätte des Rotmilans (Horst 4) ist von der 1500 m Abstandsregelung zu den dort geplanten WEA (Gemarkung Oberstedem) nicht betroffen. Ein vom Planungsbüro gutschker und dongus im Jahr 2014 bestätigtes Rotmilan-Brutrevier im Windfeld konnte 2015 nicht bestätigt werden. Im Planungsraum Idenheim - Idesheim konnten 5 Rotmilan-Fortpflanzungsstätten bestätigt werden. Eine Raumnutzungsanalyse, wie sie im „Naturschutzfachlichen Rahmen zum Ausbau der Windenergie in Rheinland- Pfalz (LUWG & VSW 2012) erforderlich ist, kann dort für Windenergie geeignete Flächen detaillierter umreißen.

4.1.2 Schwarzmilan

Für den Schwarzmilan gilt eine generelle Abstandsempfehlung von 1.000 m zu Fortpflanzungsstätten (VSW & LUWG 2012). Raumnutzungsanalysen des Schwarzmilans dienen einem erweiterten Schutz seiner Flugbewegungen, wenn diese sich außerhalb des pauschalen Radius ermitteln lassen. Damit hat Horst 3 in erster Linie keine Auswirkungen auf den dort geplanten Windpark. Horst 5, nordöstlich von Eßlingen, konnte 2015 nicht mit einem Besatznachweis versehen werden. Da ein Funktionsverlust der Niststätte in diesem Fall weder verworfen, noch nachgewiesen kann, ist eine Bestätigung für eine Nichtbesetzung bei nachfolgenden Kontrollen notwendig, um einen Schutzstatus zu verwirken. Die besetzten Horste 11 und 13 befinden sich inmitten der Hauptaktivitätszone beider Schwarzstörche und dazwischen liegender Rotmilanbrutstätten und unterstreichen dort die Schutzwürdigkeit eines Dichtezentrums planungsrelevanter Großvogelarten. Horst 1 und 3 sind vom Wirkbereich des Konfliktfeldes ausreichend distanziert, eine Prüfung von Besatz und eventuell vorhandener horstferner Aktivitätsgipfel ist bei fortschreitender Planung allerdings empfehlenswert.

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4.1.3 Schwarzstorch

Grundsätzlich unterliegen der Schwarzstorch und dessen Brutstätten einem besonderen Schutz nach §44 BNatSchG. Gemäß dem Naturschutzfachlichen Rahmen zum Ausbau der Windenergienutzung von Rheinland- Pfalz (VSW & LUWG 2012) besteht eine 3.000 m Abstandsempfehlung zu Windkraftanlagen. Dieser Bereich kann unter abgestimmten Sachverhältnissen bis auf einen Abstand von 1.000 m zur Fortpflanzungsstätte unterschritten werden. Eine spezielle Funktionsraumanalyse analog zu Rohde (2009) bildet die vorgeschriebene Diskussionsgrundlage, auf welcher die Diagnose einer künftigen Beeinträchtigung naturschutzfachlich konkretisiert wird. Als prinzipieller Ausschlussbereich gilt der 1.000 m Abstand von den Brutwaldaußengrenzen des Schwarzstorches (EU Kommission 2000, IUCN 2007), innerhalb welchem mit einem sehr hohen Konfliktpotenzial zu rechnen ist. Aus der Aktionsraumanalyse herzuleitende Verbindungskorridore (Funktionsfreiräume) zwischen Fortpflanzungsstätte und traditioneller Nahrungsgebiete sind einem gleichwertigen Schutzstatus unterstellt und der Bebauung von WEA zu entziehen (LAG VSW 2014, WACHOLZ et al. 2011). Im Bereich zwischen 1.000 und 3.000 m wird von einem hohen Konfliktpotenzial hinsichtlich der Verunfallung und Vergrämung des Schwarzstorches gesprochen. Ein analytischer Einbezug der Höhe der Schwarzstorch-Flugbewegungen in Abhängigkeit von der Horstdistanz macht nach C. Rohde (2009) wenig Sinn, da die Flughöhe zwischen Brutplatz und Nahrungsgebiet wetterbedingt variieren kann. Das bedeutet, dass nachgewiesene Flughöhen von 150 m über Freiflächen auch in 5 - 7 km Entfernung vom Brutplatz keine Seltenheit darstellen müssen. In Anbetracht der naturgemäß geringen Flugaktivität (eine Flugbewegung alle 2 – 3 Stunden) und des limitierten Beobachtungsintervalls, das während der Anwesenheit im Brutgebiet abgedeckt wurde (späte Brut- bis frühe Schlupfphase), wird mit den schematisch abgebildeten Hauptflugrichtungen ein Kompromiss zwischen Datenvolumen und Informationsgehalt erzielt. Im Bereich Oberstedem ergibt sich eine Hauptflugrichtung nach Nordwesten Richtung Nims, inwieweit die geplanten Anlagen davon betroffen sind kann zu gegebenem Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Eine Realisierung von Anlagen im Westen entlang der A51 wird möglich, sofern die Raumnutzungsanalyse einen Funktionsfreiraum ausweist, der die projektierten Bereiche der Windenergie-Potenzialflächen nicht berührt. Um die Dimensionen dieser schutzwürdigen Flugkorridore argumentativ festzusetzen, ist ein Monitoring regulären Aufwands (Februar bis August, VSW & LUWG 2012) mit anschließender Raumnutzungsanalyse nach Rhode (2009) erforderlich.

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5 Vorläufige artenschutzrechtliche Beurteilung der Flächen zur Aufnahme in den Flächennutzungsplan

Unter Berücksichtigung des Abstimmungsergebnisses der Unteren Naturschutzbehörde, KV Bitburg (Herr Nabben), und der Windenergiegesellschaft BOREAS Energie GmbH (Herr Rupp) wurden die Radien der generellen Ausschlussbereiche für die Windenergie um die Fortpflanzungsgebiete von Schwarzstorch, Rot und- Schwarzmilan für die Ausweisung der im Flächennutzungsplan für Windenergie festzuschreibenden Flächen zugrunde gelegt. Für Windenergie kann nach derzeitigem Stand im Bereich Oberstedem eine Aufnahme des für Windkraft projektierten Gebietes „G“ in Teilen in den Flächennutzungsplan der VG Bitburger Land erfolgen. Im Bereich von Idenheim/Idesheim kann einer weiteren Konzeption von Windparks im Gebiet „I“ zwischen Eßlingen im Nordwesten und Idesheim im Südosten aus naturschutzfachlicher Sicht nicht zugestimmt werden, da sich dort ein Dichtezentrum (Lebensraum, Brut- und Nahrungsgebiet) von Schwarzstorch und Rot- und Schwarzmilan befindet. Ferner besteht für den Bereich „Urbusch“ (Gebiet J), südöstlich von Idenheim und nordöstlich von Idesheim die Möglichkeit eines konfliktreduzierten Windfeldes außerhalb des Ausschlussbereiches der kartierten Schwarzstorch-, Rot- und Schwarzmilanhorste und damit die Übernahme des Windfeldes in den Flächennutzungsplan VG Bitburger Land. Eine abschließende Standortfindung ist erst auf der Ebene der Genehmigungsplanung durch detaillierte Untersuchungen der beplanten Potenzialfläche möglich, im vorliegendem Bericht erwähnte Standorte liegen auf der Flächennutzungsebene noch nicht bindend vor. Die weitere Umsetzung der Windenergieprojekte ist durch eine Raumnutzungsanalyse für die drei Großvogelarten gemäß dem Naturschutzfachlichen Rahmen zum Ausbau der Windenergie in Rheinland- Pfalz (2012) vor dem Hintergrund zu komplettieren, ob die Baumaßnahmen (Anlagen und Zuwegung) mögliche Verluste essentieller Lebensräume gem. §44 (1), Nr.3 BNatSchG oder die Aufgabe des Brutplatzes durch Störungen nach sich zieht. Auch ein betriebsbedingtes Zutreffen des Tötungstatbestandes durch Kollision gem. §44 (1), Nr.1 ist dabei zu beleuchten. Dies trifft ins Besondere auf jene Arten zu, für die nicht ausreichende Ausweichlebensräume zur Verfügung stehen und populationsrelevante Auswirkungen nicht ausgeschlossen werden können. Die Zerstörung essentieller Lebensräume der anspruchsvollen Großvogelarten wie Schwarzstorch, Rot- und Schwarzmilan lässt sich im Vorfeld vermeiden, indem im Rahmen der Standortfindung keine bekannten Horststandorte und ideale Waldhabitate (alte, strukturreiche Wälder mit hohem Totholzanteil) durch geplante Anlagen gefährdet werden. Beachtung finden hierbei die Abstandsvorgaben des VSW & LUWG (2012), sowie darin enthaltene Vorgaben zur Raumnutzungsanalyse für Schwarzstorch, Rot- und Schwarzmilan. Ferner sind für den Schwarzstorch die Hauptflugkorridore zu den Nahrungsgebieten von WEA freizuhalten. Da im vorliegenden Untersuchungsbericht nur ungefähre Hauptflugrichtungen unter Einbezug von Einzelerhebungen (April, Mai) aufgezeigt werden, besteht für die konkrete Beantragung von Windenergieanlagen die Notwendigkeit einer fachlich fundierten Raumnutzungsanalyse (nach Rohde 2009) unter Beachtung des durch den „naturschutzfachlichen Rahmen zum Ausbau der Windenergie in Rheinland- Pfalz“ vorgegebenen Erfassungsumfangs, um sogenannte Funktionsfreiräume auszuweisen.

Untersuchungsbericht Idenheim / Idesheim /Oberstedem Rotmilan, Schwarzmilan und Schwarzstorch Verbandsgemeinde Bitburger Land Stand: September 2015 Seite 25 von 28 Seiten

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Untersuchungsbericht Idenheim / Idesheim /Oberstedem Rotmilan, Schwarzmilan und Schwarzstorch Verbandsgemeinde Bitburger Land Stand: September 2015 Seite 27 von 28 Seiten

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Idenheim / Idesheim / Oberstedem Untersuchungsbericht Verbandsgemeinde Bitburger Land Rotmilan, Schwarzmilan und Schwarzstorch Seite 28 von 28 Seiten Stand: September 2015

Anhang: Horststandorte und Hauptflugrichtungen des Schwarzstorches