Demner, Merlicek & Bergmann

Wiener Festwochen

Aus »Die tödliche Blume« von Salvatore Sciarrino.

KUNST NICHT OHNE REFLEXION. Wiener Festwochen nicht ohne unsere Unterstützung. Wiener Festwochen

Wiener Festwochen 14. Mai–21. Juni 2015

Intendant Markus Hinterhäuser Geschäftsführer Wolfgang Wais Schauspielprogramm Stefan Schmidtke Inhalt 7 Eröffnung Wiener Festwochen 2015 30 Edward II. Die Liebe bin ich 52 Fishers of Hope. Taweret 76 The Civil Wars Schloss Schönbrunn Christopher Marlowe / Ewald Palmetshofer / Lara Foot Milo Rau / International Institute Nora Schlocker Schauspiel, Halle G im MuseumsQuartier of Political Murder 8 Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Schauspiel, Schauspielhaus Wien Schauspiel, brut im Künstlerhaus Künstlerhaus 54 Analogue Eye. Drive-in Theatre 32 Go down, Moses Brent Meistre 78 Ohne Titel Nr. 1 – Eine Oper 10 Luci mie traditrici / Die tödliche Blume Romeo Castellucci / Socìetas Raffaello Sanzio Kurzfilme, F23, Holzplatz von Herbert Fritsch Salvatore Sciarrino / Emilio Pomàrico / Schauspiel, Theater an der Wien Herbert Fritsch Achim Freyer 56 Ajax & Little Iliad Opern-Comic, Burgtheater Oper, Halle E im MuseumsQuartier 34 O Jardim / Der Garten Evan Webber / Frank Cox-O’Connell Leonardo Moreira / Cia. Hiato Schauspiel, Schauspielhaus Wien 80 NOISE 12 21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden Schauspiel, Halle G im MuseumsQuartier Sebastian Nübling / junges theater basel Mats Staub 58 Je ne suis pas noire / Schauspiel, F23, Maschinenhalle 1 Langzeitprojekt / Installation 36 U/Tropia. Schauraum Ich bin keine Schwarze Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus U/Tropia. Liegekino Kettly Noël 82 Samedi détente Brent Meistre / VIS Vienna Independent Shorts Performance Dorothée Munyaneza 14 Perhaps all the dragons. Horror Vacui [#3] Kurzfilme Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Performance BERLIN (Bart Baele und Yves Degryse) Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Ein installatives Spiel 60 Kings of War Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus 38 Hotel Metropole. Der Erinnerung William Shakespeare / Ivo van Hove 84 The Common People. A Composition eine Zukunft geben Schauspiel, Halle E im MuseumsQuartier of First Encounters 16 The Apple Family Plays Into the City Jan Martens Richard Nelson Ausstellung / Kunst im öffentlichen Raum / 62 We don’t speak to be understood Tanz / Workshop / Work in progress Schauspiel, Halle G im MuseumsQuartier Performance / Musik / Vortrag / Symposium / Pieter Ampe / Benjamin Verdonck Halle G im MuseumsQuartier Film / Führungen, Morzinplatz 1 / Performance, brut im Künstlerhaus 20 Мёртвые души / Tote Seelen Altes Rathaus / Fischerstiege 1–7 86 Herzog Blaubarts Burg und Nikolai Gogol / Kirill Serebrennikow 64 small metal objects Geistervariationen Schauspiel, Volkstheater 42 John Gabriel Borkman Back to Back Theatre Béla Bartók / Robert Schumann / Henrik Ibsen / Simon Stone Schauspiel Kent Nagano / Andrea Breth 22 Die Stunde da wir nichts Schauspiel, Akademietheater Mariahilfer Strasse/Neubaugasse Oper, Theater an der Wien voneinander wußten Peter Handke / Tiit Ojasoo / Ene-Liis Semper 44 Прощание с бумагой / Abschied vom Papier 66 Ont- / undone 89 37. Internationales Musikfest Schauspiel, Theater an der Wien Jewgeni Grischkowez Wessel Pretorius der Wiener Konzerthausgesellschaft Schauspiel, Halle E im MuseumsQuartier Performance und der Wiener Festwochen 24 Under de si Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Diego Bianchi / Luis Garay 46 Die Brüder Karamasow 92 Werkstatt-Passage im Festwochen-Zentrum Eine theatrale Installation Fjodor Dostojewski / Frank Castorf 68 Kauza Schwejk / Der Fall Švejk brut im Künstlerhaus Schauspiel, F23, Zusammenbau Jaroslav Hašek / Dušan David Pařízek 94 Themenführungen Schauspiel, Halle G im MuseumsQuartier 26 Jephtha 48 Galeb / Die Möwe 97 Spielorte / Venues Georg Friedrich Händel / Konrad Junghänel / Anton Tschechow / Bobo Jelčić 70 La Réunification des deux Corées / 99 Service und Karten Lydia Steier Schauspiel, Theater Akzent Die Wiedervereinigung der 101 Abendkassen Ein szenisches Oratorium beiden Koreas 103 Ermäßigungen Halle E im MuseumsQuartier 50 La Imaginación del Futuro / Joël Pommerat / Compagnie Louis Brouillard 105 Service and Tickets Phantasie für morgen Schauspiel, Halle E im MuseumsQuartier 107 Evening Box-Offices 28 Antigonón, un contingente épico / La Re-sentida / Marco Layera 109 Reductions Helden wie Antigone Schauspiel, brut im Künstlerhaus 72 Hommage an Mieczysław Weinberg 115 Sponsoren Carlos Díaz / Rogelio Orizondo Konzerte / Film / Gespräch Schauspiel, Theater Akzent Musikverein Wien / Stadtkino / 119 Kalendarium Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Eröffnung Wiener Festwochen 2015

Donnerstag, 14. Mai, 20.30 Uhr Schloß Schönbrunn, Schlosspark Eintritt frei

Wiener Philharmoniker Sommernachtskonzert Schönbrunn Dirigent Zubin Mehta Orchester Wiener Philharmoniker Klavier Rudolf Buchbinder

7 Salongespräche Eintritt frei Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Samstag 11 Uhr Ausgehend von Festwochen-Produktionen Treffpunkt für Künstlerinnen, Künstler und Publikum Fête brut Eintritt frei widmen sich Künstlerinnen, Künstler und Gäste Party in der brut Bar | DJs & Live-Acts einem Thema: Samstag ab 23 Uhr 16. Mai bis 21. Juni 23. Mai Terror der Erinnerung. Recht auf Vergessen 23. Mai Flavia (AR) & Sturzhelm Binder&gesterngirl mit Tiit Ojasoo, Ene-Liis Semper Eröffnungstag 16. Mai feat. Hotel Butterfly (AT) (Die Stunde da wir nichts voneinander wußten), 16 bis 21 Uhr inspired by Under de si Richard Nelson (The Apple Family Plays) und Gästen 21 – Erinnerungen ans 30. Mai u/tropian music & visuals 30. Mai Die Abwesenheit Gottes Erwachsenwerden, Eintritt frei inspired by Brent Meistre (ZA) & VIS Vienna mit Frank Castorf (Die Brüder Karamasow), Festwochen-Zentrum am Eröffnungstag → S. 12 Independent Shorts (AT) Carlos Díaz (Antigonón, un contingente épico) im Künstlerhaus 17 Uhr 6. Juni Pieter Ampe & Benjamin Verdonck (BE) & und Gästen 16. Mai Eröffnung, 16 Uhr Perhaps all the dragons. Simon Mayer (BE/AT) 6. Juni Die Erschöpfung der Welt. 17. Mai bis 21. Juni, Premierenfeiern Horror Vacui [#3] → S. 14 inspired by We don’t speak to be understood Ariadnes verlorener Faden täglich ab 10 Uhr Nach den Premieren freuen sich 19 Uhr 13. Juni Colt aus Gold, Susiklub (DE) mit Lara Foot (Fishers of Hope. Taweret), die Wiener Festwochen, ihre Perhaps all the dragons. inspired by TU Wien Evan Webber (Ajax & Little Iliad) und Gästen Linker Mittelsaal Künstlerinnen, Künstler und Horror Vacui [#3] → S. 14 13. Juni Die Macht des Opfers Wohnzimmer und Leselounge das Publikum im Festwochen- ab 21 Uhr Künstlerfest mit Andrea Breth (Herzog Blaubarts Burg und der Wiener Festwochen Zentrum begrüßen zu dürfen. Eintritt frei Geistervariationen), Lydia Steier ( Jephtha) und Gästen Lektüre und Informationen Für das leibliche Wohl sorgt Zum Auftakt heißen die Wiener zu Festwochen-Produktionen Ludwig & Adele. Festwochen ihre Künstlerinnen, Die Gäste werden auf www.festwochen.at Die Premierenfeiern werden Künstler und das Publikum bekannt gegeben. Tageskasse unterstützt von Casinos . herzlich willkommen. Moderation Michael Kerbler (Journalist) täglich 10 bis 21 Uhr Im Anschluss Après-Salon mit kulinarischen Café. Bar. Lounge Installationen, Kurzfilme und Performances Köstlichkeiten von Ludwig & Adele Ludwig & Adele 21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden* Mats Staub → S. 12 täglich ab 10 Uhr Perhaps all the dragons. Horror Vacui [#3] Berlin → S. 14 U/Tropia. Schauraum* Brent Meistre, VIS Vienna Independent Shorts → S. 36 Hommage an Mieczysław Weinberg 14. Juni, 15.30 Uhr U/Tropia. Liegekino Brent Meistre, VIS Vienna Independent Shorts → S. 36 Летят журавли / Wenn die Kraniche ziehen Je ne suis pas noire Kettly Noël → S. 58 Film → S. 72 Ont- Wessel Pretorius → S. 66 14. Juni, 17 Uhr Samedi détente Dorothée Munyaneza → S. 82 Der unbekannte Weinberg Gespräch, Eintritt frei S. 72 *Freier Eintritt mit einer Eintrittskarte der Wiener Festwochen 2015 → oder von VIS Vienna Independent Shorts 2015 Into the City 9. Juni, 19 Uhr Topographie der Shoah. Gedächtnisorte des zerstörten jüdischen Wien Buchpräsentation, Eintritt frei → S. 38

Werkstatt-Passage Eintritt frei Treffpunkt für Interessierte ab 16 Jahren in der Passagegalerie mit Mats Staub, Brent Meistre, Kettly Noël und junges theater basel → S. 92

Produktion Wiener Festwochen In Kooperation mit Künstlerhaus Wien, Stadtkino im Künstlerhaus, brut Wien, GABU Heindl Architektur (Skulptur), Ludwig & Adele, Büchereien Wien, Christian Brandstätter Verlag, VIS Vienna Independent Shorts, TU Wien – 2015 | 200 Jahre Zukunft, 8 9 98.3 Superfly Salvatore Sciarrino Emilio Pomàrico Achim Freyer Luci mie traditrici / Die tödliche Blume

Oper Wien Neuinszenierung

Eine betörende Melodie, ein Gesang von der Schönheit und ihrer Vergänglichkeit. Die Melodie wird wiederkehren, sich verteilen wie ein feiner Duft, um sich schließlich gänzlich aufzulösen … Mit dieser Elegie des Renaissancekomponisten Claude Le Jeune beginnt Salvatore Sciarrino seine Oper Luci mie traditrici. In drama- tischer Raffung der Zeit erzählt er die Geschichte vom Zerbrechen einer Liebe, entfaltet am Geschehen eines Tages die bewegende Lebensgeschichte des italienischen Komponisten und Fürsten Don Carlo Gesualdo, Principe di Venosa, der im Jahre 1590 seine Frau und ihren Liebhaber ermorden ließ. Sciarrinos Partitur, die sich wie eine Grammatik der Gefühle liest, führt in feinsten psychologischen Nuancierungen durch das Labyrinth der menschlichen Seele, ihrer Höhen und Abgründe. Der Regisseur, Bühnenbildner und Maler Achim Freyer setzte bei der Uraufführung von Salvatore Sciarrinos Oper Macbeth im Rahmen der Schwetzinger Festspiele 2002 mit seiner szenischen Umsetzung Maßstäbe. Für die Wiener Festwochen 2015 inszeniert Oper in zwei Akten von La Malaspina Preise er die 1998 entstandene Oper Luci mie traditrici, ein poetisches Salvatore Sciarrino Anna Radziejewska Euro 18,– bis 65,– Text von Salvatore Sciarrino Il Malaspina ­Meisterwerk des sizilianischen Komponisten, das Drama eines Produktion nach Il tradimento per l’onore Otto Katzameier Tages, eines ganzen Lebens. Wiener Festwochen von Giacinto Andrea Cicognini L’Ospite Kai Wessel mit einer Elegie von Il Servo Simon Jaunin Einführung Salvatore Sciarrino’s moving opera Luci mie traditrici traces the real Claude Le Jeune Eintritt frei, 16., 18., 19. Mai, Prolog Esther Lee life story of a broken love in 16th century : Don Carlo Gesualdo, und einem szenischen Vorspiel 19 Uhr, Foyer Halle E+G von Achim Freyer Bewegungschor Freyer Ensemble im MuseumsQuartier Principe di Venosa, finds out that his wife is betraying him and Orchester Klangforum Wien has her and her lover cruelly killed in one dramatic day. Sciarrino’s Musikalische Leitung Publikumsgespräch stunningly poetic score threads its way through the subtle intrica- Emilio Pomàrico Spielort 18. Mai, im Anschluss an Inszenierung, Bühne und Halle E im MuseumsQuartier die Vorstellung, Halle E cies and nuances of the human soul, from emotional light to the Kostüme Achim Freyer im MuseumsQuartier deepest darkness. After his triumphant 2002 premiere of the Sicilian Vorstellungen Licht Lukas Kaltenbäck 16./18./19. Mai, 19.30 Uhr composer’s new work Macbeth, eminent director, set designer and Mitarbeit Regie, Bühne und painter Achim Freyer will now stage Sciarrino’s 1998 masterpiece for Kostüme Petra Weikert In italienischer Sprache Wiener Festwochen. Video fettFilm (Nils Momme mit deutschen Übertiteln Hinrichs, Torge Møller)

10 11 Mats Staub 21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden

Langzeitprojekt / Installation Basel / Wien Wiener Edition

Wann, wo und mit wem haben Sie Ihren 21. Geburtstag gefeiert? Und was hat sich in diesem Jahr ereignet? Ist 21 ein Alter, das Sie mit Erwachsenwerden verbinden? Ausgangspunkt der Arbeit von Mats Staub sind persönliche Gespräche mit Menschen verschiedenen Alters über die Schwelle zum Erwachsensein. Drei Monate nach der Erstbegegnung besucht er jeden der Interviewten erneut. Während er Tonaufnahmen des Idee, Konzept und Leitung Spielort Installation im Schaufenster ersten Gesprächs vorspielt, fängt er die Reaktionen der Befragten Mats Staub Festwochen-Zentrum im Wittmann Schauraum ein und hält diese filmisch fest. Aus den so entstandenen Impressio- SzenografieMonika Schori Künstlerhaus, Spanischer Saal Akademiehof Kamera Matthias Stickel bei der Wiener Secession nen schafft Mats Staub eine Installation, in der er die Erzählenden Eröffnung Ton Andrea Brunner 18. Mai bis 20. Juni, in berührend intimen Momenten des Erschreckens, der Freude 16. Mai, 16 bis 21 Uhr Montag bis Freitag 15 bis 18 Uhr, und des Staunens über das Gesagte porträtiert, als Zuhörende ihrer Mit ca. 100 Porträts, Eintritt frei Samstag 10 bis 13 Uhr davon 7 aus Wien ­eigenen Erinnerung. Die Besucher der Installation 21 – Erinnerungen Termine Eintritt frei ans Erwachsenwerden können in diese Geschichten eintauchen, 17. Mai bis 21. Juni, Produktion nur mit einem Bildschirm und einem Kopfhörer, allein mit sich. täglich 10 bis 21 Uhr zwischen_produktionen, Basel Ein stiller Diskurs fremder und eigener Erinnerungs­welten. In deutscher, englischer Koproduktion Die Kunstprojekte des Schweizer Autors und Dramaturgen und französischer Sprache Wiener Festwochen, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, bewe­gen sich stets im Spannungsfeld zwischen Theater und Ausstel­ ­ Preis Festival Theaterformen Hannover, lung, Journalismus und Wissenschaft. Nach den erfolgreichen Euro 5,– Museum für Kommunikation Aufführun­ gen­ von 5000 Liebesbriefe, Wiener Festwochen 2006, und Mit einer Eintrittskarte für Bern, Gessnerallee Zürich, Erinnerungsbüro. Meine Großeltern, Wiener Festwochen 2009, wird eine Produktion der Wiener Kunstfest Weimar das Langzeitprojekt­ 21 – Erinnerungen ans Erwachsen­werden von Fest­wochen 2015 oder einer Mit Unterstützung von Mats Staub nach Stationen in der Schweiz und in Deutschland nun Eintritts­karte von VIS Vienna Pro Helvetia, Zürich Independent Shorts 2015 kann mit dieser Wiener Edition seine Fortsetzung­­ finden. Publikumsgespräch 21 – ­Erinnerungen ans 6. Juni, 17 Uhr, Festwochen- Erwachsenwerden bei freiem How did you celebrate your 21st birthday? Is 21 the age that you Zentrum im Künstlerhaus, Eintritt besucht werden. Linker Mittelsaal associate with becoming an adult? Mats Staub interviews people Die Eintrittskarte für 21 – Erinne- about coming of age. Three months later, Staub films his volunteers rungen ans Erwachsenwerden gilt Werkstatt-Passage im auch für U/Tropia. Schauraum. Festwochen-Zentrum für 16+ as he plays the interview back to them. His installation 21 – Memories Karten sind ab 16. Mai 2015 Details siehe Seite 92 of Growing Up portrays people in their surprise, joy and shock, im Festwochen-Zentrum im witnessing their own memories. An intimate audience experience Künstlerhaus erhältlich. with individual screens and headphones.

12 13 Produktion Konzept Bart Baele, Yves Degryse BERLIN (Bart Baele und BERLIN (Bart Baele Szenografie Im Bild Nirman Arora, Derek Yves Degryse), Antwerpen BERLIN, Manu Siebens Blyth, Vladimir Bondarev, Pat Koproduktion und Yves Degryse) Text Kirsten Rosendaal, Butler, Philippe Cappelle, Suneet DeutschesSchauSpielHaus Yves Degryse, Bart Baele Chhabra, Roger Christmann, Luci , Kunstenfestivaldesarts, Soundtrack und Mixing Comincioli, Christina Davidsen, Brüssel, Le CENTQUATRE, Paris, Perhaps all the dragons. Peter Van Laerhoven Adela Efendieva, Laura Fierens, Dublin Theatre Festival, Centrale Kamera Geert De Vleesschauwer Robrecht Ghesquière, Brecht Fies, Dro, Noorderzon Performing Horror Vacui [#3] Technische Leitung Ghijselinck, Sergey Glushkov, Arts Festival, Groningen, Robrecht Ghesquière Shizuka Hariu, Geert-Jan Jansen, La Bâtie – Festival de Genève, Ein installatives Spiel Jonas Jonsson, Matsumoto Zomer van Antwerpen Spielort Antwerpen Kazushi, Shlomi Krichely, Kurt Mit Unterstützung von Festwochen-Zentrum im Österreich-Premiere Lannoye, Andrew Mugisha, Nico Flämische Regierung, Künstlerhaus, Plastikersaal Mäkel, Wim Mäkel, Walter Müller, NXTSTP, Europäische Union Vorstellungen Ramesh Parekh, François Pierron, Kulturprogramm, ONDA – Office 16. Mai, 17 und 19 Uhr Romik Rai, Tamas Sandor, national de diffusion artistique 17./23./24. Mai, Rinat Shaham, Andrei Tarasov, BERLIN sind artistes associés des 17 und 19 und 21 Uhr Juan Albeiro Serrato Torres, CENTQUATRE, Paris. 18./19./20./21./22. Mai, Bob Turner, Hilde Verhelst, Publikumsgespräch 19 und 21 Uhr Regina Vilaça, Patryk Wezowski 23. Mai, 18 Uhr, Festwochen- Ein kreisförmiger Tisch mit dreißig Bildschirmen. Ihnen gegenüber Preis In 16 Sprachen mit deutschen und Zentrum im Künstlerhaus, Euro 10,– englischen Untertiteln Linker Mittelsaal dreißig Zuschauer. Im Angebot dreißig Geschichten von Menschen aus dreißig Ecken der Welt. In einer persönlich-intimen Situation bekommt jeder Zuschauer fünf davon zu sehen, von Angesicht zu Angesicht – in verblüffender Weise überspringt er dabei jede Art von Sprachbarriere. Warum gerade fünf? Da ist etwa von einem bekannten Pianisten zu erfahren, der erst auf der Bühne realisiert, dass er das falsche Konzert einstudiert hat, oder von einem Neurochirurgen, wie er zwei Menschenaffen Kopf und Körper austauscht. Oder es gibt da die Geschichte der Hikikomori, Menschen in Japan, die sich für mindestens ein Jahr in ihren Schlafzimmern einsperren. Und jeder Zuschauer erfährt von der höchst eigenartigen Six-Degrees-of-Separation-Theorie, die ­behauptet, dass jeder Mensch mit einem anderen über gerade einmal fünf andere verbunden sei … Die Künstler der belgischen Gruppe BERLIN sind in internatio­ ­ nalen Zeitungen, in der Fachpresse und im Internet auf die Suche nach kleinen und großen Geschichten gegangen. Philosophisches, Wissenschaftliches oder einfach nur Gossip – wichtig sind in jeder Erzählung die überraschenden Details, die das Kleine-Welt-­ Phänomen lebendig werden lassen. Schon 2011 beeindruckte ­BERLIN das Festwochen-Publikum mit der poetischen und direkten Videoperformance tagfish.

This video installation by the Belgian group BERLIN confronts one viewer with stories of five different people from around the world. Take the concert pianist who realised on stage that he had rehearsed the wrong music, or the neurosurgeon who swapped the heads of two primates. BERLIN pick stories from international newsrooms to explore the six-degrees-of-separation theory which postulates that we are all connected to another via no more than five other people.

14 15 Richard Nelson The Apple Family Plays That Hopey Changey Thing Sweet and Sad Sorry Regular Singing

Schauspiel New York Einmaliges Europa-Gastspiel

Die Apples aus Rhinebeck bei New York, Kleinstädter mit libera- ler Haltung, sind eine Familie von Individualisten. Sie wissen die ­Seltenheit ihrer Zusammenkünfte ebenso zu schätzen wie den regelmäßig dabei aufkommenden Disput über politische Themen. Keinem geht es hier um die Überlegenheit seiner Argumentation, sondern jedem Einzelnen um den Versuch, sich zu Werten einer Gesellschaft mit humanistischem Antlitz zu verständigen. An eben­diesen Abenden gemeinsamer Essen fallen Großereignisse, fundamentale Wendepunkte im Leben der gesamten Welt mit ganz praktisch zu lösenden Familienproblemen zusammen. Dass die Apples in diesem Familienverband Raum für Zweifel, Zugeständnis und Hoffnung lassen, macht sie ganz und gar sympathisch. Text und Inszenierung Vorstellungen Spielort The Apple Family Plays ist ein Zyklus von vier eigenständigen Richard Nelson The Apple Family Plays Halle G im MuseumsQuartier Stücken. Der preisgekrönte Autor und Regisseur Richard Nelson Bühne und Kostüme That Hopey Changey Thing In englischer Sprache hat in mehrjähriger Arbeit ein Schauspielerensemble mit hohem, Susan Hilferty 19. Mai, 20.30 Uhr mit deutschen Übertiteln Licht Jennifer Tipton politischem Anspruch um sich versammelt. Ihr subtiles Spiel als Sweet and Sad Sound Scott Lehrer, Will Pickens Produktion Zeitzeugen gesellschaftlich einschneidender Ereignisse lässt ein 20. Mai, 20.30 Uhr Produktionsleitung The Public Theater, New York scheinbar endendes amerikanisches Jahrhundert sehr persönlich Sorry Chris Buckley Produktion Tour 21. Mai, 20.30 Uhr spürbar werden. Stage-Management David Eden Productions & Regular Singing Die Imaginationskraft Richard Nelsons und die seiner Schau- Pamela Salling Pemberley Productions, 22. Mai, 20.30 Uhr Assistenz Stage-Management New York spieler erlauben uns emotionale Teilhabe an Zeitgeschichte. Maggie Swing Preis Die Uraufführungen fanden zu besonderen historischen Ereignis­ Publikumsgespräch Jeweils Euro 25,– sen statt. Während sich die Nation vor den Fernsehschirmen Mit Jon DeVries, 20. Mai, im Anschluss an Stephen Kunken, Sally Murphy, The Apple Family Plays die Vorstellung, Halle G versammelte, versammelten sich die Künstler und ihr Publikum Maryann Plunkett, Tetralogie im MuseumsQuartier absichtsvoll im Theater – in der Überzeugung, dass dieses der Jay O. Sanders, Laila Robins Ort direkter Verständigung gesellschaftlichen Lebens ist. That Hopey Changey Thing Salongespräch Sweet and Sad Terror der Erinnerung. Sorry Recht auf Vergessen The Apples, a liberal family from New York State, like to eat together Regular Singing mit Richard Nelson u. a., and discuss events in family and world politics. Award winning 23. Mai, 13 Uhr Eintritt frei, 23. Mai, 11 Uhr, writer and director Richard Nelson has created a cycle of four plays, Festwochen-Zentrum Preis inviting the audience to take an emotional share in recent history im Künstlerhaus Euro 56,– with the engagingly combative Apple family.

16 17 That Hopey Changey Thing Sorry

Am Abend des 2. November 2010, dem Gipfelpunkt des Macht- That Hopey Changey Thing Am frühen Abend stockt im Haus der Apples der Gesprächsfluss. Sorry kampfes um das US-Repräsentantenhaus, treffen die Apples bei 19. Mai, 20.30 Uhr An diesem 6. November 2012 ist es denkbar einfach, am Familien­ 21. Mai, 20.30 Uhr einem Essen zusammen. Es herrscht Unruhe. Die für Barack The Apple Family Plays tisch genau das Falsche zu sagen, dreht sich doch das Gespräch The Apple Family Plays Obama noch unentschiedene Wahl heizt die Unzufriedenheit Tetralogie um Onkel Benjamin, die sich bei ihm vehement manifestierende Tetralogie der Apples mit ihrem Präsidenten mächtig an. Als Jane Apple 23. Mai, 13 Uhr Demenz und die Notwendigkeit, ihn in ein Heim bringen zu müs- 23. Mai, 13 Uhr ins Gespräch wirft, Demokraten und Republikaner seien doch sen – und um den zu Ende gehenden Tag der Wahl, der über eine nur Funktionäre einer rein ökonomisch denkenden Oligarchie, zweite Amtszeit Präsident Obamas entscheiden wird. Ob man droht der Familienzusammenhalt auseinanderzubrechen. Hoffnung an das Handeln von Politikern knüpfen darf oder nur In einem fein verwobenen Auf und Ab von Konfrontation eigene Motive voranbringen, immer bleiben Fragen: Lassen sich und Rückzug fängt Richard Nelson die tiefe Verunsicherung das Schicksal eines Verwandten oder das einer ganzen Nation einer amerikanischen Mittelstandsfamilie ein. Damit aber gestalten? Wie ist es überhaupt möglich, das Richtige zu tun, und nicht genug: Der sich manifestierende Gedächtnisverlust Onkel aus welchem Grund? Aus dieser Kraftlosigkeit entsteht ein liebe- ­Benjamins stürzt die Familie vollends in ihre bisher schlimmste volles, fast religiöses Gefühl für ein Miteinander. Krise.

Sweet and Sad Regular Singing

Es ist nicht der Tag, um über Politik zu sprechen. Es ist der Sweet and Sad Am 22. November 2013 findet sich die Familie Apple aus trauri- Regular Singing 9. September 2011, zehnter Jahrestag des wohl traumatischsten 20. Mai, 20.30 Uhr gem Anlass zusammen. Marians Exmann Adam ist gestorben. Er 22. Mai, 20.30 Uhr Ereignisses für die amerikanische Gesellschaft. Richard Nelson, The Apple Family Plays hat eine aberwitzige Anleitung für seine Trauerfeier hinterlassen. The Apple Family Plays ein Meister der Defensive, lässt die Familie Apple diesen denk­ Tetralogie Die gesamte Familie versucht, mit dem Rezitieren aus Briefen, Tetralogie würdigen Sonntag in einem weitgehend stillen Beieinander 23. Mai, 13 Uhr Zeitschriften, Gedichten und Liedern den Verlust zu verarbeiten. 23. Mai, 13 Uhr verbringen. In passiv-aggressiver Zwiesprache umrunden sich Barbara Apple fällt der Artikel der »New York Times«, erschie- die Familienmitglieder wie auf Zehenspitzen und versuchen, nen vor genau fünfzig Jahren anlässlich der Ermordung John Politisches und Persönliches zu meiden. Das scheinbar belang- F. ­Kennedys, in die Hände. Immer und immer wieder liest sie. lose Zusammensein wird zu einer großartigen Komposition, Tipp- und Satzfehler des Autors und der Redaktionsmitarbeiter aus der Widerstandskraft, gegenseitiger Respekt und auch lassen die Erregung dieses nahe gehenden Verlusts spüren. Die all­gemeiner Groll hervorscheinen. Der Abend reflektiert so bittere Überschneidung von privatem und politischem Verlust Verlust, Erinnerung und eine Dekade tiefgreifender Verände- bestimmt die Diskussion der Familie bis in den Abend hinein. rungen. Es ist Amerikas erstes Theaterstück, das künstlerisch Die Idee einer gespielten Improvisation, die den testamenta­ einen Ausweg aus dem Horror von 9/11 weist. rischen Anweisungen Adams folgt, verleiht der Trauer um den Verlust eine lebendige Form.

18 19 Nikolai Gogol Kirill Serebrennikow Мёртвые души / Tote Seelen

Schauspiel Moskau Premiere im deutschsprachigen Raum

Steuern für Tote einzutreiben ist das brillante Geschäftsmodell des Beamten Tschitschikow, der in den Finanzjongleuren des 21. Jahr- hunderts durchaus kongeniale Wiedergänger findet. Das Wunderwerk dieser Inszenierung ist der ganz und gar heutige Ton von Betrügern und Staatsdienern, obwohl der Moskauer Regisseur Kirill Serebrennikow vollkommen unverkrampft auf eine Übertragung des Romansujets in die Jetztzeit verzichtet. Die von einem herausragenden Männerensemble geführte vexierbildartige Text nach dem Roman Spielort Publikumsgespräch Szenenfolge leitet durch ein Labyrinth voller Täuschungen, eine Tote Seelen von Nikolai Gogol Volkstheater 21. Mai, im Anschluss an die Vorstellung, Volkstheater ununterbrochen komische Verwandlung aller Spieler, eine Kette­ Inszenierung, Bühne und Vorstellungen absurder Begebenheiten: alte ­Weiber oder rührende Säufer, sogar Kostüme Kirill Serebrennikow 20./21./22./23. Mai, 19.30 Uhr Pferde, ein Rudel Hunde … In dieser Welt der Maskierung ist selbst Komposition In russischer Sprache Alexander Manotskow Tschitschikow nur ein ganz kleiner Gauner, der zum Opfer derer mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung wird, die noch gerissener sind als er. Arina Zvereva Preise Für die Inszenierung hat der Komponist Alexander ­Manotskow Licht Igor Kapustin Euro 11,– bis 45,– Lieder nach den »lyrischen ­Abschweifungen« Gogols komponiert. Mit Odin Biron, Oleg Produktion Jeder dieser philosophischen Texte ist wie ein Schlüsselloch, um tief Guschtschin, Ilja Kovrischnikh, Gogol-Zentr, Moskau in die Seelen vollkommen durchschnittlicher Beamter, Gutsbesitzer­ Anton Kukuschkin, Nikita Mit Unterstützung von und anderer Provinzbewohner zu schauen: liebevoll-satirische Minia­­ Kukuschkin, Andrej Poliakow, Stadt Moskau turen von der Banalität des Bösen. Jewgeni Sangadschiew, Sergej Sosnowski, Semjon Das Gogol-Zentrum ist eine der eigenwilligsten Kunstinstitu­ Steinberg, Michail Troinik, tionen ­Moskaus: Mit Theater, Konzerten, Ausstellungen und Gesprä- Anton Wassiljew chen lädt dieser Ort zur lebendigen Auseinandersetzung mit Kunst und Gesellschaft ein.

Collecting taxes for the deceased is the brilliant business model of Russian civil servant Chichikov, reminiscent of some of the 21st century’s financial shenanigans. In Kirill Serebrennikov’s staging of Nicolai Gogol’s novel Dead Souls, an all-male ensemble take us through a labyrinth of deception as they morph from old women to charming drunks and a pack of dogs. A world of absurd encounters and treacherous masks.

20 21 Publikumsgespräch Spielort 22. Mai, im Anschluss an die Peter Handke Theater an der Wien Vorstellung, Theater an der Wien Vorstellungen Salongespräch Tiit Ojasoo 21./22./23. Mai, 19.30 Uhr Terror der Erinnerung. Ohne Worte Recht auf Vergessen Text von Peter Handke Ene-Liis Semper mit Tiit Ojasoo, Preise Inszenierung und Ausstattung Ene-Liis Semper u. a., Euro 7,– bis 56,– Tiit Ojasoo, Ene-Liis Semper Eintritt frei, 23. Mai, 11 Uhr, Die Stunde da wir nichts Musik Lars Wittershagen Produktion Festwochen-Zentrum Dramaturgie Sandra Küpper Thalia Theater, Hamburg im Künstlerhaus voneinander wußten

Schauspiel Hamburg

»Die Bühne ist ein freier Platz im hellen Licht«, so beginnt Peter Handkes Theaterstück um das Geschehen auf einem nicht näher benannten Platz. In seinem bei den Wiener Festwochen 1992 im Theater an der Wien uraufgeführten poetischen Weltentwurf des Flüchtigen lässt Handke Momente des wahren Empfindens, des Begegnens und Verlierens, chaotische wie rätselhaft geordnete Bewegungen, Vertrautes wie Befremdliches vorbeiziehen. Hunderte von Personen hinterlassen Spuren in der Zeit und in den Gedächt- nissen der Zuschauer, bis der Platz ins nächtliche Dunkel taucht. Europa und seine Bewohner haben sich in mehr als zwanzig Jahren dramatisch verändert. Die Öffnung der Grenzen innerhalb der Europäischen Union hat auch die Grenzen zu den Nachbar- kontinenten näher herangerückt. Mit Sicht auf die verschobenen Koordi­naten der Welt und ihre neu durchmischte Bevölkerung inszeniert das estnische Regieduo Ene-Liis Semper und Tiit Ojasoo seine Version von einem Platz in der Mitte dieses neuen Europa. Seit der Gründung seines Theaters NO99 in Tallinn im Jahre 2004 hat das Künstlerpaar vor allem mit großen politisch-theatralen Aktionen auf sich aufmerksam gemacht. Die konkrete Auseinander- setzung mit der jüngeren Geschichte ­seines Landes und neue Welt- entwürfe prägen seine Arbeiten, die auch über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wurden. Mit Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt und Heiße estnische Männer gastierten Regiearbeiten von Ene-Liis Semper und Tiit Ojasoo bereits mit großem Erfolg bei den Wiener Festwochen.

The Hour We Knew Nothing of Each Other, Peter Handke’s wordless epic play about fleeting human encounters that make up our lives, had its world premiere at Wiener Festwochen in 1992. Since then, Europe and its inhabitants have dramatically changed. The Estonian direct- ing-duo Ene-Liis Semper and Tiit Ojasoo create an updated version of Handke’s visual poem, in an empty square in this new Europe.

22 23 Diego Bianchi Luis Garay Under de si

Eine theatrale Installation Buenos Aires / Wien Wiener Edition

Wie perfekt kann eine erfundene Welt in eine Wirklichkeit verwan­ delt werden? Under de si ist Happening, Ausstellung und theatrale Installation zugleich. Ob die Besucher sich auf einen labyrinthi- schen Parcours durch ein Kunstwerk in zwanzig Stationen begeben oder dieses aus der Ferne betrachten, bleibt ihnen selbst überlas- sen. Zu erleben ist eine kunstvolle Verflechtung von Substanzen, Objekten und Körpern zu einem autonomen Universum. Absichts- voll spielt Under de si mit Komik und Tragik, Realität und Fiktion, Über- und Untertreibung, ganz generell mit unserer Wahrnehmung und ihren Grenzen. Es geht dabei nicht darum, eine Geschichte zu ­erzählen, sondern darum, ein offenes Feld zu betreten, auf dem die Besucher Elemente ihrer persönlichen Welt in vollkommener Neu- ordnung wiederentdecken können. Sie treffen auf ein kongeniales Panoptikum der Obsessionen, das seltsam vertraut wie fremdartig zugleich erscheint. Das ungewöhnliche, international zusammengesetzte Künstler- kollektiv um den Kolumbianer Luis Garay und Diego Bianchi aus Konzept und Inszenierung Spielort Publikumsgespräch Buenos Aires hat zuletzt Erfolge beim japanischen Festival Kyoto- Diego Bianchi, Luis Garay brut im Künstlerhaus 24. Mai, im Anschluss an die Experiment gefeiert. Mit Under de si präsentiert es sich, unterstützt Sound Ismael Pinkler Vorstellung, brut im Künstlerhaus von einem in Wien zusammengestellten Ensemble ganz besonderer Vorstellungen Licht Eduardo Maggiolo 23./24./25./26. Mai, 20 Uhr Fête brut Talente, erstmals dem Festwochen-Publikum. Künstlerische Mitarbeit und 23. Mai, ab 23 Uhr, brut Bar Bühne Vanina Scolavino Ohne Worte With Under de si, the international artist collective formed around Produktion Belén Charpentier Für Zuschauerinnen und Bühnentechnik Sergio Fasani, Columbian Luis Garay and Argentinian Diego Bianchi have Zuschauer ab 16 Jahren Sebastián Roque created a happening, an exhibition and theatrical installation in Preis one. Visitors can either embark on a labyrinthine 20-stop journey Mit Jackie Ludueña, Leticia Euro 20,– Lamela, 46 Performerinnen through this cleverly sprawling art work, or observe it from a und Performern aus Wien Produktion distance. This web of substances, objects and bodies creates its TACEC – Centro de own universe, playing with comedy and tragedy, with exaggeration, Experimentación y Creación ­reality and fiction and questions our perception of the everyday del Teatro Argentino, La Plata world. An immersive kaleidoscope of obsessions, bizarre and yet Koproduktion Wiener Festwochen strangely familiar.

24 25 Georg Friedrich Händel Konrad Junghänel Lydia Steier Jephtha

Ein szenisches Oratorium Potsdam Österreich-Premiere

Ergreifend ist die Tragik des Jephtha im Alten Testament. Um einen Krieg für sich entscheiden zu können, verspricht er Gott ein Opfer: das Blut jenes Menschen, der ihm nach seinem Sieg als Erster begeg- nen wird. Es wird Iphis sein, seine eigene Tochter, die unschuldig und unwissend vor den siegreichen Vater tritt. Jephthas Handeln stellt tief gehende Fragen nach der Metaphysik­ der Opferung, nach Macht und Ohnmacht des Opfers. Es beleuchtet die grausame Einsamkeit und Verzweiflung derer, die in einer sol- chen scheinbar unlösbaren Verbindung aus Macht­anspruch, Treue Oratorium von Spielort Einführung Georg Friedrich Händel Halle E im MuseumsQuartier Eintritt frei, 24., 25. Mai, und Liebe gefangen sind. Libretto von Thomas Morell 19 Uhr, Foyer Halle E+G Das Oratorium Jephtha ist Georg Friedrich Händels grandioses Vorstellungen im MuseumsQuartier Alterswerk: Mit großen Chören, affektgeladenen Arien und bewegen- Musikalische Leitung 24./25. Mai, 19.30 Uhr Konrad Junghänel Publikumsgespräch den Ensembles gelang ihm mit diesem geistlichen Drama ein letzter In englischer Sprache und mit Inszenierung Lydia Steier 25. Mai, im Anschluss an musikalischer Höhepunkt, bevor er endgültig erblindete. gesprochenen deutschen Texten Bühne Elisabeth Vogetseder die Vorstellung, Halle E Die junge Regisseurin Lydia Steier gibt mit der szenischen Um- Kostüme Ursula Kudrna Preise im MuseumsQuartier setzung dieses Werkes ihr Debüt in Wien. Die musikalische Leitung Euro 35,– und 55,– Sprecher Christian Ballhaus Salongespräch der Aufführung liegt in den Händen von Konrad Junghänel, einem Koproduktion Die Macht des Opfers ausgewiesenen Spezialisten der historischen Aufführungspraxis. Jephtha Lothar Odinius Kammerakademie Potsdam, mit Lydia Steier u. a., Storge Maria Streijffert Hans Otto Theater, Potsdam Eintritt frei, 13. Juni, 11 Uhr, Iphis Katja Stuber Georg Friedrich Händel’s grand oratorio Jephtha asks deep questions Festwochen-Zentrum Hamor Magid El-Bushra im Künstlerhaus about the metaphysics of power, sacrifice, about the impotence of Zebul Raimund Nolte victims and the loneliness and despair of perpetrators. In the Old Engel Maria Skiba Testament, Jephtha promises God a sacrifice if he wins a war: the Orchester blood of the first person he meets after his victory. He is distraught Kammerakademie Potsdam when this person turns out to be his innocent daughter Iphis who Chor comes to congratulate him on his success in the battlefield. Händel’s Chor der Potsdamer Winteroper momentous choruses, emotional arias and moving ensembles make this spiritual drama a highlight of his later works. Jephtha will be staged by gifted young director Lydia Steier, with musical direction by Konrad Junghänel.

26 27 Carlos Díaz Inszenierung Carlos Díaz Spielort Text Rogelio Orizondo Theater Akzent Rogelio Orizondo Choreografie und szenische Vorstellungen Bewegung Xenia Cruz, 24./25./26./27. Mai, 20 Uhr Antigonón, un contingente Sandra Rami Kostüme Celia Ledón, In spanischer Sprache Robertiko Ramos mit deutschen Übertiteln épico / Helden wie Antigone Audiovisuelles Material Für Zuschauerinnen und Schauspiel Marcel Beltrán Publikumsgespräch Zuschauer ab 16 Jahren Komposition Bárbara Llánes 25. Mai, im Anschluss an die Havanna Licht Oscar Bastanzuri Preise Vorstellung, Theater Akzent Einmaliges Europa-Gastspiel Bühnenmalerei Robertiko Ramos Euro 8,– bis 35,– Salongespräch Mit Daysi Forcade, Produktion Die Abwesenheit Gottes Giselda Calero, Luis Manuel Teatro El Público, Havanna mit Carlos Díaz u. a., Álvarez, Abel Berenguer, Tourmanagement Eintritt frei, 30. Mai, 11 Uhr, Linnett Hernández, Yaikenis VMC Musiques et Spectacles, Festwochen-Zentrum Rojas, Yordanka Ariosa u. a. Festival Passages, Metz im Künstlerhaus

In Versen offenbarte der Poet José Martí dem kubanischen Volk im 19. Jahrhundert einen tief empfundenen Wunsch nach Freiheit. Seine Worte führten die Sklaven in den Befreiungskampf gegen die damalige Supermacht Spanien: Aussichtslos wie einst ­Antigones Unterfangen, sich unmenschlichem Gesetz entgegenzustellen, ­erhoben sie sich gegen die Kolonialherren. Seitdem beherrscht der Kampf um das Recht auf Menschlichkeit und Unabhängigkeit in Kuba jede Generation. José Martís packende Dichtungen haben das Feuer des Auf- bruchs und den Galgenhumor aller, die nur ihre Ketten zu verlieren­ haben. Junge Menschen in Kuba lieben Martí, er wird als Zeitgenosse­ empfunden. In Antigonón versetzt Rogelio Orizondo, einer der zur- zeit interessantesten jungen kubanischen Autoren, Martís berühmte­ Verse in ein Setting von heute. In vielen winzigen Spielszenen ent- ­werfen Schauspielerinnen und Tänzer hochvirtuos ein Kaleidoskop absurder Begegnungen. Martís hehre Vorstellung von Freiheit trifft auf eine harte Realität, aber auch auf die Vielzahl von Stimmen eines Volkes, das dieser Witz und Anmut, Würde und Überlebens­willen entgegenzusetzen weiß. Die preisgekrönte Inszenierung ist bitter-tiefgründig – und doch wie eine Karnevalsnacht. Das hinreißende Ensemble des Teatro El Público aus Havanna ist zum ersten Mal bei den Wiener Festwochen zu erleben.

In the 19th century, poet José Martí shared his deeply felt desire for freedom with the enslaved Cubans. His verses led them to a rebellion against the then superpower Spain: hopeless like Antigone’s revolt against inhumane laws. In Antigonón, author Rogelio Orizondo puts Martí’s writing in a modern context and Havanna’s Teatro El Público’s exuberant award winning production creates a kaleido- scope of absurd encounters in which Martí’s noble hopes for freedom come up against harsh reality.

28 29 Christopher Marlowe Ewald Palmetshofer Nora Schlocker Edward II. Die Liebe bin ich

Schauspiel Wien Uraufführung

Der ausschweifende, öffentlich zur Schau gestellte Lebenswandel von Edward II., König der Engländer, führt in Christopher Marlowes Drama zu einem blutigen Kampf um politische Einflussnahme, Ordnung und Souveränität. Nach und nach ruft Edwards sexuelle Begehrlichkeit all jene auf den Plan, die die Schalthebel der Macht bewegen oder bewegen wollen – Adel, Kirche, Königsgattin, Günst- ling oder Königsmörder. Das Historiendrama des Shakespeare- Zeitgenossen Marlowe, der 29-jährig unter ungeklärten Umständen gewaltsam zu Tode kam, stellt die Frage nach dem Verhältnis von individueller Freiheit und Staatsraison. In Edward II. Die Liebe bin ich trifft die für das elisabethanische Theater bahnbrechende Bühnensprache Christopher ­Marlowes auf den musikalischen, radikal geformten Sprachkosmos des öster- reichischen Dramatikers Ewald Palmetshofer. Diese Neudichtung inszeniert die Österreicherin Nora Schlocker als Studie vom Nieder- gang eines blindwütig Liebenden. Sie ist damit nach zahlreichen Regiearbeiten an den bedeutendsten Bühnen Deutschlands erstmals gemeinsam mit Ewald Palmetshofer für die Wiener Festwochen­ tätig.

The Elizabethan classic Edward II by Shakespeare’s contemporary Christopher Marlowe pits individual freedom against the responsi- bility of authority. His regal protagonist’s sexual desires mobilise all those who have or are aiming for political power: nobility, church, Text von Ewald Palmetshofer Spielort Koproduktion Edward’s wife, his favourite boy and his killer. Austrian playwright nach dem Drama Edward II. Schauspielhaus Wien Wiener Festwochen, Ewald Palmetshofer adapts Marlowe’s bloody historical drama and von Christopher Marlowe Theater Basel, Vorstellungen creates his own radical, highly musical linguistic world. Austrian Schauspielhaus Wien Inszenierung Nora Schlocker 26./27./28./29./30./31. Mai, Nora Schlocker directs Edward II. I am Love as a study of the down- Bühne Marie Lotta Roth 1./2. Juni, 20 Uhr Publikumsgespräch fall of an obsessive lover. Following success at ’s most Kostüme Sanna Dembowski 27. Mai, im Anschluss an In deutscher Sprache important theatres, this is her first work for Wiener Festwochen. Dramaturgie Constanze Kargl die Vorstellung, Preis Schauspielhaus Wien Mit Florian von Manteuffel, Thomas Euro 30,– Reisinger, Myriam Schröder, Thiemo Strutzenberger, Simon Zagermann u. a.

30 31 Romeo Castellucci

Produktion Socìetas Raffaello Sanzio Socìetas Raffaello Sanzio, Cesena Koproduktion Go down, Moses Théâtre Vidy-Lausanne, Théâtre de la Ville, Paris, und Festival Schauspiel d’Automne à Paris, deSingel Cesena / Lausanne International Arts Campus, Spielort Antwerpen, Teatro di Roma, Österreich-Premiere Theater an der Wien La Comédie de Reims, Maillon – Inszenierung, Bühne, Kostüme Théâtre de Strasbourg/Scène und Licht Romeo Castellucci Vorstellungen Européenne, La Filature – Scène Musik Scott Gibbons 27./28./29./30. Mai, 19.30 Uhr Nationale de Mulhouse, Festival Text Claudia Castellucci, In italienischer Sprache Printemps des Comédiens, Romeo Castellucci mit deutschen Übertiteln Montpellier, Athens Festival 2015, Mitarbeit Bühne Le Volcan – Scène nationale Massimiliano Scuto Preise du Havre, Adelaide Festival 2016, Lichtassistenz Fabiana Piccioli Euro 7,– bis 56,– Peak Performances 2016/ Mit Rascia Darwish, Gloria Publikumsgespräch Montclair State University Das Buch Exodus im Alten Testament beschreibt mit großer Kom- Dorliguzzo, Luca Nava, Stefano 28. Mai, im Anschluss an die Mit Beteiligung von Questorio, Sergio Scarlatella u. a. Vorstellung, Theater an der Wien Festival TransAmérique-Montréal plexität, Schönheit und Grausamkeit den Auszug der Israeliten aus Ägypten und den Propheten Moses im Angesicht der schwierigen, von Gott auferlegten Aufgaben: das Auf-sich-selbst-gestellt-Sein nach der Aussetzung im Nil, die Begegnung mit dem Göttlichen, die Last der Gebote und das Erkennen der Verführbarkeit des geliebten Volkes. Angetrieben von der Kraft des biblischen Textes erzählt Romeo Castellucci in assoziativen Bilderfolgen großer Suggestivkraft von den existenziellen Zweifeln und Unsicherheiten des Propheten, der Menschen. Das traumatische Erlebnis eines verlassenen, von der eigenen Mutter ausgesetzten Kindes und die Abwesenheit Gottes in einer von Menschen geschaffenen Welt sind die Pole, zwischen denen Go down, Moses seine Wirkung entfaltet. Nach dem überwältigenden Erfolg seiner Inszenierung von Glucks Orfeo ed Euridice bei den Wiener Festwochen 2014 führt Romeo Castellucci mit seiner Reflexion über diesen alttestamenta­ rischen Text erneut tief in die Seelengeschichte der Menschheit.

The Old Testament book Exodus tells the complex, beautiful and cruel story of the Israelites’ flight from Egypt under the guidance of Moses. In Go down, Moses, Romeo Castellucci and his company Sociètas Raffaello Sanzio use this biblical text as the source for their associative stream of images about existential doubts and insecuri- ties of the prophet. Castellucci uses Moses’ traumatic experience of being abandoned by his mother and the absence of a God in a world created by men as drivers for his potent visual reflection. After his hugely successful staging of Gluck’s Orfeo ed Euridice at Wiener Festwochen 2014, this extraordinary Italian theatre maker again delves deep into the spiritual history of mankind.

32 33 Leonardo Moreira Cia. Hiato O Jardim / Der Garten

Schauspiel São Paulo Österreich-Premiere

Die Fülle unseres Lebens lässt sich nicht in einer linearen Geschichte­ erfassen. Familienbande, Herkunft und kultureller Hintergrund, bruchstückhafte Erinnerungen, all das zusammen macht die Vielfalt einer Persönlichkeit aus, leitet ihren Lebensweg. Eine Gruppe von Menschen stellt sich als Familie vor. Wie ver-­­ streut in einem Garten, so ordnet sie der junge brasilianische Regisseur und Autor Leonardo Moreira im Raum. Aus ganz persön­ lich erzählten Erinnerungen und eigenen Geschichten gibt jede Figur Konflikte, Zuneigungen und Biografie preis. Die sich mehr und mehr überschneidenden Lebenslinien laden das Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Familienmitgliedern immer explosiver auf, bis es zerreißt und sich alle Figuren neu ordnen müssen. Mehrmals an diesem Abend wechseln sie Alter und Zeit. Die so humorvoll freigesetzten Momente der Ver­wirrung geben – wie durch einen Spalt zwischen Illusion und Realem gesehen – Einblick in Mechanis- Text und Inszenierung Spielort Publikumsgespräch men des Erinnerns, des Vergessens und Verdrängens. Leonardo Moreira Halle G im MuseumsQuartier 30. Mai, im Anschluss an Die junge, international sehr erfolgreiche Theatergruppe von Bühne und Licht die Vorstellung, Halle G Vorstellungen ­Leonardo Moreira aus São Paulo hat sich den programmatischen Marisa Bentivegna im MuseumsQuartier 27./28./29./30. Mai, 20.30 Uhr Komposition Marcelo Pellegrini ­Namen »Companhia Hiato« gegeben: Hiato bedeutet Lücke, Spalt Kostüme Theodoro Cochrane In portugiesischer Sprache oder auch Riss. Die durch den Begriff ange­deuteten Diskontinu­itäten Produktion Aura Cunha mit deutschen Übertiteln sind für Cia. Hiato das Kraftfeld ihrer Untersuchungen über den Mit Thiago Amaral, Mariah Preis Reichtum von Erfahrungen und die Grenzen der Möglichkeiten, für Amélia Farah, Aline Filócomo, Euro 25,– diese eine Sprache zu finden. Cia. Hiato gastiert erstmalig in Wien. Luciana Paes, Paula Picarelli, Koproduktion Edison Simão, Fernanda Cia. Hiato, São Paulo, Elephante Leonardo Moreira’s Brazilian Cia. Hiato create a thrilling piece about Stefanski Produções Artísticas, São Paulo the human mechanisms of remembering, forgetting and denial. In O Jardim / The Garden, a group of people constantly re-arrange themselves on stage as in a garden. They act out family structures in explosive, ever changing constellations, shifting in age and in time.

34 35 Brent Meistre VIS Vienna Independent Shorts U/Tropia. Schauraum U/Tropia. Liegekino

Kurzfilme Wien / Grahamstown

Utopia steht für Visionen einer meist idealen Ferne, die mit der Gegenwart unvereinbar sind. Tropia ist ein medizinischer Fachbegriff für die abweichende Posi­ tion eines der beiden Augen bei der Fixierung eines Objekts. Zoetrop, im Volksmund auch Wunder­trommel genannt, ist ein optisches Gerät und ein Wegbereiter der Filmkunst. Seine ­Wirkung beruht auf dem Wechselspiel technischer Möglichkeiten und menschlicher Wahrnehmung. Dystopie ist eine fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählung mit oftmals negativem Ausgang. U/Tropia ist Installation und visuelles Kunstwerk, dessen Gesamtwirkung sich aus der Kombination zweier unterschiedlicher Konzept und Programm U/Tropia. Schauraum U/Tropia. Liegekino Perspektiven der Betrachtung erschließt: der Bewegung des Lau- Brent Meistre, Daniel Ebner (VIS) Termine Utopia – Das neue Sehen fens – oder einfach durch Liegen. 27./28./29./30./31. Mai, Spielort Termine Brent Meistre von der Rhodes University im südafrikanischen 10 bis 18 Uhr Festwochen-Zentrum im 27. Mai, 18.30 Uhr Grahamstown und Daniel Ebner vom Kurzfilmfestival VIS Vienna Künstlerhaus, Plastikersaal Preis 28. Mai, 20.30 Uhr Independent Shorts haben ihr U/Tropia, dessen Name bewusst An- Euro 5,– In verschiedenen Sprachen Tropia – Das trügerische Bild leihe bei Begriffen aus Medizin, Technik und Gesellschaft nimmt, mit Übersetzung ins Englische Mit einer Eintrittskarte für eine Termine als Schauraum und als Liegekino eingerichtet. Die dort gezeigten Produktion der Wiener 27. Mai, 20.30 Uhr Produktion Kurzfilme öffnen U/Tropia als einen Raum neuer Perspektiven der Fest­wochen 2015 oder einer 28. Mai, 18.30 Uhr Wiener Festwochen Eintritts­karte von VIS Vienna Wahrnehmung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In Kooperation mit Zoetrop – Die filmische Illusion Independent Shorts 2015 VIS Vienna Independent Shorts Termine kann U/Tropia. Schauraum bei Brent Meistre from South Africa’s Rhodes University and Daniel 29. Mai, 18.30 Uhr Publikumsgespräch freiem Eintritt besucht werden. 30. Mai, 20.30 Uhr Ebner from VIS Vienna Independent Shorts have collaborated on 27. Mai, 16 Uhr, Festwochen- Die Eintrittskarte für U/Tropia, an installation and piece of visual art. In a show room Zentrum im Künstlerhaus, U/Tropia. Schauraum gilt Dystopia – Der dunkle Blick and in a lie-down cinema, short films offer surprising new perspec- Linker Mittelsaal auch für 21 – Erinnerungen Termine ans Erwachsenwerden. 29. Mai, 20.30 Uhr tives on our perception of past, present and future. Fête brut Karten sind ab 16. Mai 2015 30. Mai, 18.30 Uhr 30. Mai, ab 23 Uhr, brut Bar im Festwochen-Zentrum im Preis Werkstatt-Passage im Künstlerhaus erhältlich. Euro 8,50 Festwochen-Zentrum für 16+ Details siehe Seite 92 Karten sind ab 6. Mai 2015 auf www.viennashorts.com erhältlich.

36 37 Into the City Hotel Metropole. Produktion Wiener Festwochen Künstlerinnen und Künstler In Kooperation mit Der Erinnerung eine Ruth Beckermann, Nayari a.punkt – Buchhandlung Castillo, Eduard Freudmann, Brigitte Salanda, Augustin, Petra Gerschner / Michael Zukunft geben Bezirks­vorstehung Innere Stadt, Backmund, Igor Grubić, Kuratorinnen und Kuratoren Bundeskanzleramt Kultur, Ausstellung / Kunst im öffentlichen Raum / Performance / Helmut & Johanna Kandl, Margarethe Makovec, Bundesministerium für Zdena Kolečková, Martin Krenn, Musik / Vortrag / Symposium / Film / Führungen Anton Lederer, Birgit Lurz, Bildung und Frauen, Ernst Logar, Csaba Nemes, / Graz / München / Paris / Ústí nad Labem / Wien / Zagreb Wolfgang Schlag Dokumentationsarchiv des Pneuma Szöv., Lisl Ponger, österreichischen Widerstandes Spielorte Oliver Ressler, Isa Rosenberger, (DÖW), Blinklicht, erinnern.at, Morzinplatz 1 Tim Sharp, Arye Wachsmuth Gastgewerbefachschule­ Altes Rathaus u. a. Judenplatz, Wien, Israelitische­ Fischerstiege 1–7 Expertinnen und Experten Kultusgemeinde Wien (IKG), Eröffnung Gabriele Anderl, Jüdisches Museum Wien, 28. Mai, 18 Uhr Gerhard Baumgartner, Simon Wiesenthal Archiv / Morzinplatz 1 Elisabeth Böckl-Klamper,­ Dokumentationszentrum des Wien, Kriegsende 1945, das Hotel Metropole liegt in Trümmern.­ Werner Hanak-Lettner, Bundes jüdischer Verfolgter Termine Es war eines der ersten Häuser der Stadt und gehörte zur gründer­ Günther Holler-Schuster, des Naziregimes (BJVN), 29. Mai bis 21. Juni, zeitlichen Ringstraßenarchitektur. Von den Nationalsozialisten schnittpunkt. ausstellungs­ Österreichische Akademie der jeweils Donnerstag bis Sonntag war es unmittelbar nach dem »Anschluss« beschlagnahmt und zur theorie & praxis, Wissenschaften. Institut für 14 bis 21 Uhr, Marianne Schulze, Ursula Kulturwissenschaften und größten Gestapo-Leitstelle des Deutschen Reichs umfunktioniert an Feiertagen geöffnet Schwarz, Robert Streibel, Theatergeschichte, Polnisches worden. In dem Gebäude arbeiteten bis zu 900 Mitarbeiter, die dafür Eintritt frei Heidemarie Uhl u. a. Institut Wien, Wien Museum u. a. verantwortlich waren, dass zwischen 1938 und 1945 mindestens 16 000 Menschen erfasst, verhaftet, verhört, gefoltert, deportiert und in einigen Fällen an Ort und Stelle ermordet oder in den Tod getrie- ben wurden. Im Rahmen von Into the City werden sich österreichische und internationale Künstler mit Erinnerungskultur und Geschichts­ politik befassen. Der Morzinplatz, das Hotel Metropole und andere verschwundene Gebäudekomplexe am Schwedenplatz sind dabei Ausgangspunkte einer Auseinandersetzung mit dem Verschütteten, Vergessenen und Verdrängten. Vier Themenbereiche gliedern das Programm, in das neben künstlerischen Arbeiten und Aktionen viele Zeitzeugen, Anwohner und Experten ebenso eingebunden sind wie Aktivisten, die vielerorts die Erinnerung an Verbrechen und Opfer des Nationalsozialismus lebendig halten. Das Engagement von einzelnen Personen und oft kleinen Initiativen wird in diesem Zusammenhang hervorgehoben und der Rolle von Körperschaften bei der Auseinandersetzung mit Geschichte in der Gegenwart kritisch gegenübergestellt.

For this year’s Into the City project, Vienna’s Hotel Metropole on Morzin Square, the Gestapo headquarters during the Third Reich, is investigated by Austrian and international artists to focus on the politics of memories and history. Hotel Metropole – Giving Memory a Future researches the submerged, the forgotten and the displaced with numerous events, involving locals, experts and artists.

38 39 Into the City Hotel Metropole. Der Erinnerung eine Zukunft geben Das wahre Maß des Lebens ist die Erinnerung. Eröffnung 28. Mai, 18 Uhr Walter Benjamin Morzinplatz 1 18 Uhr Eröffnung der Ausstellungen Walter Benjamin 19 Uhr Konzert mit AutorYno (F), Jazzwerkstatt Wien (A)

Themenschwerpunkte 28. bis 31. Mai Verdrängte Geschichte und kontaminierte Orte

4. bis 7. Juni Widerstand und Erinnerungskultur

11. bis 14. Juni Arisierung, Vertreibung und Deportation

18. bis 21. Juni Geschichtspolitik und Handlungsfelder

9. Juni, 19 Uhr Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Buchpräsentation Topographie der Shoah. Gedächtnisorte des zerstörten jüdischen Wien

29. Mai bis 21. Juni Ausstellungen und Gedenkstätte Dauerausstellung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6–8, 1010 Wien Montag bis Mittwoch und Freitag 9 bis 17 Uhr, Donnerstag 9 bis 19 Uhr Ausstellung mit Kunstwerken aus der Sammlung des DÖW Fischerstiege 1–7, 1010 Wien Donnerstag bis Sonntag 14 bis 21 Uhr Gedenkstätte für die Opfer der Gestapo in Wien Salztorgasse 6, 1010 Wien Donnerstag bis Sonntag 14 bis 21 Uhr

Das ausführliche Programm wird in einer Publikation im April 2015 veröffentlicht.

40 41 Henrik Ibsen

Spielort Simon Stone Text von Henrik Ibsen Akademietheater Textadaption Simon Stone Vorstellungen John Gabriel Borkman Inszenierung Simon Stone Koproduktion 28./30./31. Mai, Bühne Katrin Brack Wiener Festwochen, 1./4./6./7./8./13./14./18./20. Juni, Schauspiel Burgtheater, Wien, Mit Liliane Amuat, 19.30 Uhr Wien Theater Basel Nicola Kirsch, Roland Koch, In deutscher Sprache Neuinszenierung Birgit Minichmayr, Publikumsgespräch Caroline Peters, Max Rothbart, Preise 30. Mai, im Anschluss an die Martin Wuttke Euro 12,– bis 61,– Vorstellung, Akademietheater

John Gabriel Borkman hat sich auf dem Dachboden seines Hauses verbarrikadiert. Er muss sich darüber klar werden, was ihm von seinem Finanzimperium geblieben ist. Abgestürzt nach einem sagen­ haften Aufstieg und wegen skrupellosen Betrugs mit acht Jahren Haft bestraft, ist der Banker ruiniert, sein Ansehen liegt in Schutt und Asche, seine Familie ist vollkommen zerstritten. Einzig sein Sohn könnte den Ruf des Vaters wiederherstellen. Henrik Ibsens Stück ist für Simon Stone das im Europa der Nach- Finanzkrise aktuell wichtigste neu zu interpretierende Werk der Klassik. Die Lesart des jungen australischen Regisseurs geht von dem bekannten Naturalismus Ibsens aus und treibt die szenische Hand- lung in die im Stück schon anklingenden Züge des frühen Expressio- nismus. Ibsens präziser Entwurf – die Sinnsuche John Gabriel Borkmans, der im Geld die alles gestaltende Kraft vermutete­ – kulmi- niert in dieser Interpretation in einem verzweifelten Machtkampf der Familie um ihre einzige verbleibende Hoffnung: Borkmans Sohn. Simon Stone untersucht die Bruchlinien aktueller Verwerfungen im Wertekanon des bürgerlichen Europa nach dem größten Finanz­ debakel des Kontinents. Mit seinem Debüt am Burgtheater setzt der Regisseur und Autor seine Auseinandersetzung mit Henrik Ibsens Lebenswerk fort. 2013 begeisterte Simon Stones zeitgenössische Bearbeitung von The Wild Duck das Festwochen-Publikum.

After speculating with clients’ money, banker John Gabriel Borkman­ spends eight years in jail and emerges with his reputation in ­ tatters. Young Australian director Simon Stone re-imagines Henrik ­Ibsen’s classic with an eye on the recent European banking crisis. His interpretation drives the action in the style of early expressionism, which is already latent in Ibsen’s text. Stone presented a spectacular adaptation of The Wild Duck in 2013 at Wiener Festwochen.

42 43 Jewgeni Grischkowez Прощание с бумагой / Abschied vom Papier

Schauspiel Moskau Premiere im deutschsprachigen Raum

»Ein elektronisches Dokument ist ohne Spuren, erzählt nichts von der Schlacht des Dichters um den finalen, genialen Satz …« Den ganzen Abend sitzt der Dichter Jewgeni Grischkowez an seinem Schreibtisch, umgeben von einer ausgedienten Schreibma- schine, Büchern und stapelweise Papier. Dokumente aus vordigi- talen Zeiten: Notizzettel, Postkarten, Briefe. In einem feinsinnigen Monolog erzählt er vom unaufhaltbaren Verschwinden überflüssig gewordener Wörter wie »Telegramm« und »Handschrift«, erinnert Kindheitserlebnisse, die es ohne die Existenz von Löschblatt und Tintenklecks nicht gegeben hätte. Mit heiterem Bedauern konstatiert er das Unsinnliche der elektronischen Informationsträger und kann sich der Diktatur des digitalen Zeitalters doch nicht entziehen. Nach mehr als zehn von ihm verfassten Büchern kehrt Jewgeni Text und Inszenierung Spielort Publikumsgespräch Grischkowez zurück auf die Theaterbühne. In seinem neuen Stück Jewgeni Grischkowez Halle E im MuseumsQuartier 29. Mai, im Anschluss an Abschied vom Papier erzählt er über die heutige Informations- und Bühne Larisa Lomakina die Vorstellung, Halle E Vorstellungen Licht Konstantin Wyjuew im MuseumsQuartier Kommunikationsflut: allein auf der Bühne, »öffentlich plaudernd 28./29. Mai, 19.30 Uhr Sound Dmitri Wawulo und intimste Offenbarungen machend«, so wie ihn die Kritik humor- In russischer Sprache mit voll beschreibt. Mit Jewgeni Grischkowez deutscher Konsekutivübersetzung Konsekutivübersetzung Der 1967 in der sibirischen Stadt Kemerowo geborene Jewgeni Stefan Schmidtke Preise Grischkowez ist Schauspieler, Regisseur, Theater- und Prosaautor. Euro 8,– bis 45,– International bekannt wurde er durch das Gastspiel bei den Wiener Produktion Festwochen 2002 mit seinem Solostück Wie ich einen Hund gegessen Irina Yutkina, Moskau, habe. Seitdem war er wiederholt gefeierter Gast in Wien. Jewgeni Grischkowez, Kaliningrad Writer, director and actor Jevgeni Grishkovez sits at his desk, sur- rounded by books, an old typewriter and heaps of paper: remnants of the pre-digital age like letters, notes and postcards. His solo piece Farewell Paper is a tender homage to anything printed or hand ­written, a comment on today’s communication blitz; a hankering for obsolete words like »telegram« – and the regret that we can’t escape the rule of the digital age.

44 45 Spielort F23, Zusammenbau Fjodor Dostojewski Vorstellungen 29./31. Mai, 1./2. Juni, 18 Uhr Frank Castorf In deutscher Sprache Die Brüder Karamasow Preise Euro 22,– bis 56,– Schauspiel Koproduktion Text nach dem Roman Im Anschluss an jede Vorstellung Wien / Berlin Wiener Festwochen, Volksbühne Die Brüder Karamasow von Die Brüder Karamasow wird am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin Neuinszenierung von Fjodor Dostojewski ein kostenloser Shuttlebus bis Textadaption Frank Castorf Kärntner Ring/Oper via Westbahn- Salongespräch hof angeboten (wegen des voraus- Die Abwesenheit Gottes Inszenierung Frank Castorf sichtlich späten Vorstellungsendes). mit Frank Castorf u. a., Bühne Bert Neumann Die Buskarten sind beim Karten- Eintritt frei, 30. Mai, 11 Uhr, Mit Marc Hosemann, Sophie kauf bis 1 Tag vor der jeweiligen Festwochen-Zentrum Rois, Alexander Scheer u. a. Vorstellung erhältlich. im Künstlerhaus

»Wir sind zwei Europa«, schreibt 1989 Heiner Müller. »Das eine von Rom, das andre von Byzanz geprägt.« Berlin markierte einst den ­geografischen­ Grenzriss zwischen diesen beiden kulturellen Sphären; der hat sich inzwischen über den Dnjepr verschoben, dort herrscht jetzt Krieg. Die Brüder Karamasow, Fjodor Dostojewskis als Kriminal­ ge­schichte angelegter letzter großer Roman, blättert »polyphon« (Michail Bachtin) die bis heute in frappierender Weise gültigen weltanschaulichen und philosophischen Stimmen der Systeme in West (Liberalismus) und Ost (Orthodoxie) auf. Es sind die letzten Fragen des Seins, vom Gottmenschen und von der idealen Gesell­­ schaft, denen Dostojewski anhand des Mordes an der Vaterfigur Fjodor ­Karamasow und der anschließenden Verdächtigungen der S­öhne Dmitri, Iwan und Aljoscha folgt. Motor, um sich immer mehr in einem Labyrinth aus Gefühl und Gesetz zu verstricken, ist nichts Geringeres als die Liebe – hier zur Femme fatale ­Gruschenka. ­Dostojewski ist ein Vertreter der Moderne und weiß, die Liebe braucht das Geld wie das Feuer die Luft. In Dimensionen des Bib­ li­ schen­ öffnen sich Abgründe. Frank Castorf fügt mit der Inszenierung von Die Brüder ­Karamasow seinem Jahrhundertwerk, der Auseinandersetzung mit dem Kosmos Dostojewski bei den Wiener Festwochen, nach ­Dämonen, Erniedrigte und Beleidigte, Der Idiot, Schuld und Sühne und Der Spieler seine Interpretation des letzten Romans des großen russischen Dichters hinzu.

With his stage adaptation of The Brothers Karamasov, Fyodor ­Dostoyevsky’s Opus Magnum, star director Frank Castorf ­carries on his idiosyncratic examination of this iconic Russian writer. ­Dostoyevsky’s »crime story« brings together murder, money and love, setting Eastern and Western ideas of society and philosophy against each other in a way that is still dramatically relevant today.

46 47 Anton Tschechow

Irina Nikolajewna Arkadina Spielort Bobo Jelčić Ksenija Marinković Theater Akzent Boris Alexejewitsch Trigorin Sreten Mokrović Vorstellungen Galeb / Die Möwe Konstantin Gawrilowitsch 30./31. Mai, 1./2. Juni, 20 Uhr Treplew Krešimir Mikić Schauspiel In kroatischer Sprache Nina Michailowna Saretschnaja Zagreb mit deutschen Übertiteln Jadranka Đokić Premiere im deutschsprachigen Raum Jewgenij Sergejewitsch Dorn Preise Goran Bogdan Euro 8,– bis 35,– Text von Anton Tschechow Polina Andrejewna Textadaption Bobo Jelčić Produktion Nataša Dorčić Nikola Beban, Zagrebačko Inszenierung, Bühne und Mascha Kazalište Mladih (ZEKAEM), Kostüme Bobo Jelčić Katarina Bistrović-Darvaš Zagreb Licht Aleksandar Čavlek Semjon Semjonowitsch Sound Kruno Miljan Medwedenko Pjer Meničanin Publikumsgespräch Stage-Management und mit Hrvoje Svečnjak, 31. Mai, im Anschluss an die Milica Kostanić Igor Mandić Vorstellung, Theater Akzent Aus einer tiefen, stillen und fast leeren Bühne tauchen Menschen auf, erfüllt von Leidenschaften, aber unfähig, diese zu leben. Sie sinnen über ihr Dasein und die Kunst – um dann wieder zu ver- schwinden oder als Beobachter in einer skurrilen Szenerie zu ver- harren. Sehen wir jetzt die Figur der Mascha oder sehen wir ganz einfach eine Schauspielerin, die diese spielt? Und wer ist dieser Bühnentechniker, der so ganz selbstverständlich seine Arbeit tut? Der kroatische Regisseur Bobo Jelčić verzichtet in seiner Inszenierung der Möwe auf jedes vertraute Tschechow-Ambiente, sprengt, ohne den Autor je zu verraten, gekonnt Konventionen bisheriger Lesarten und lässt seine Schauspieler mit traumwandle- rischer Sicherheit auf dem trügerischen Grat zwischen Realität und theatraler Fiktion balancieren. Vielleicht treffen seine Protagonisten gerade deshalb den Wesenskern der Figuren so präzise. Nach einer ersten Einladung im Jahr 2000 mit Usporavanja und Nesigurna Priča (Verlangsamungen und Eine unsichere Geschichte) ist Bobo Jelčić nun mit dieser international gefeierten Inszenierung zu Gast bei den Wiener Festwochen.

People appear from the depths of a quiet and almost empty stage, full of passion and desire, yet unable to indulge in them. In this stunningly atmospheric production of The Seagull, Croatian director Bobo Jelčić dispenses with all of the familiar Chekhov ambience and skillfully implodes previous conventions of this great Russian classic. Balanced between reality and theatrical fiction, his actors hit the essence of Chekhov’s complex characters. This internationally celebrated production is Jelčić’s second invitation to the Wiener Festwochen.

48 49 La Re-sentida Marco Layera La Imaginación del Futuro / Phantasie für morgen

Schauspiel Santiago de Chile Österreich-Premiere

Am 11. September 1973 hält Salvador Allende seine letzte öffentliche Rede als chilenischer Präsident. Einige Augenblicke später wird der Präsidentenpalast La Moneda in Santiago de Chile von Putschisten gestürmt. Allende begeht Selbstmord, die grausame Diktatur Augusto Pinochets beginnt. »Uns geht es nicht um eine genaue und allen bekannte histori- sche Erzählung, sondern um freie, dreiste und unverschämte Fiktion,­ basierend auf Ereignissen, die unsere eigene politische Identität geprägt haben.« In ihrer szenischen Fiktion beraten die Theater­ macher von La Re-sentida in Rollen von Ministern und Kommunika- tionsexperten Präsident Allende in seinen letzten Regierungstagen und versuchen, ihn und seinen Apparat zu retten. Wären 17 Jahre Diktatur, deren tiefe Wunden im heutigen Chile immer noch überall sichtbar sind, abzuwenden gewesen? Frei von jeder Nostalgie wagt La ­Re-sentida ein Spiel mit dem Personenkult um Salvador Allende und dessen Bild eines vermeintlich revolutionären Pazifisten. Frech, direkt und ­humorvoll probiert die Gruppe historisch mögliche und unmögliche Alternativen auf der Theaterbühne aus. Ihre Reflexion über die gewalt­tätige Vergangenheit Chiles ist provokativ, voll von schwarzem Humor und bitterer Grausamkeit. La Re-sentida erschafft mit großem Stimm- und Körpereinsatz starke, poetische Bilder, die Leidenschaft, Widersprüche und Ideen einer jungen heutigen Text La Re-sentida Spielort Produktion chilenischen Gene­ration beschreiben.­ Zu Recht werden die Mitglieder Inszenierung Marco Layera brut im Künstlerhaus Fundación Teatro a Mil, Ausstattung Pablo de la Fuente Santiago de Chile, von La Re-sentida von der Presse als die »Punks des chilenischen Vorstellungen Technik Karl Heinz Sateler Terni Festival ­Theaters« bezeichnet. Das extrovertierte Theater­kollektiv ist zum 31. Mai, 1./2./3. Juni, 20 Uhr Assistenz Alonso Orrego ersten Mal bei den Wiener Festwochen zu Gast. Publikumsgespräch Produktion Nicolás Herrera In spanischer Sprache 1. Juni, im Anschluss an die mit deutschen Übertiteln Mit Diego Acuña, Benjamín Vorstellung, brut im Künstlerhaus On September 11th 1973, Salvador Allende broadcasts his last speech Cortés, Carolina de la Maza, Preis as the president of Chile. The brutal regime of Augusto Pinochet Pedro Muñoz, Carolina Palacios, Euro 20,– begins. In their stage fiction, La Re-sentida try to rescue Allende’s Rodolfo Pulgar, Sebastian ­government. A passionate reflection on Chile’s violent past and a Squella, Benjamín Westfall ­phantasy for tomorrow.

50 51 Spielort Halle G im MuseumsQuartier Lara Foot Vorstellungen 3./4./5./6. Juni, 20.30 Uhr Fishers of Hope. Taweret In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Schauspiel Kapstadt Preise Euro 15,– bis 30,– Europa-Premiere Text und Inszenierung Lara Foot Licht und Bühne Patrick Curtis Eintrittskarten oder Festivalpässe Publikumsgespräch ChoreografieGrant van Ster von VIS Vienna Independent 4. Juni, im Anschluss an Video Nina Swart Shorts 2015 berechtigen zu 30 % die Vorstellung, Halle G Regieassistenz Ermäßigung bei Fishers of Hope. im MuseumsQuartier Mncedisi Shabangu Taweret (ab 2. Mai 2015). Salongespräch Recherche Nina Swart, Koproduktion Die Erschöpfung der Welt. Miyere Miyandazi Baxter Theatre Centre at the Ariadnes verlorener Faden Mit Phillip Dikotla, Lesedi Job, University of Cape Town, mit Lara Foot u. a., Shaun Oelf, Mncedisi Shabangu, Mopo Productions, Kapstadt Eintritt frei, 6. Juni, 11 Uhr, Phillip Tipo Tindisa Uraufführung beim National Arts Festwochen-Zentrum Musiker Nceba Gongxeka Festival 2014, Grahamstown im Künstlerhaus Fishers of Hope spielt irgendwo in Afrika, genauer: am Ufer eines nebligen Sees, an der Feuerstelle einer Fischerfamilie. Zum Kochen gibt es nichts, der einzige Ernährer, verletzt von einem Nilpferd, kann die kleine Gemeinschaft nicht länger am Leben erhalten. Die offensichtlich zu erwartende soziale Tragödie wird allerdings nicht erzählt. Mit dem ihr eigenen »magischen Realismus« gibt die südafrikanische Autorin und Regisseurin Lara Foot der Geschichte eine unerwartete Wendung: Jede ihrer Figuren, einige von ihnen tragen biblische Namen, bekommt Raum, schaut weit über Alltägli- ches und Not hinaus und spricht von Hoffnung als allgegenwärtiger bindender und metaphysischer Kraft der Gemeinschaft. Die archaische Form afrikanischen Geschichtenerzählens erweitert Lara Foot um Tanz, Musik und Videoprojektionen. Mit verführerisch-poetischer Bildkraft entwirft sie nicht nur ein Fami­ liendrama, sondern die Tragödie eines ganzen Kontinents, auf dem sich nach und nach alle Hoffnungen verbrauchen. Nach ihrer 2006 zu den Wiener Festwochen eingeladenen preis- gekrönten Inszenierung Tshepang stellt sich Lara Foot mit einem Ensemble des Baxter Theatre aus Kapstadt erneut dem Festwochen- Publikum vor.

South African writer and director Lara Foot sets her Fishers of Hope. Taweret by a misty lake in Africa. The family’s breadwinner has been injured by a hippo, the people who depend on him have no food. Instead of showing us a social tragedy, Foot uses a mesmeris­ ing magical realism to give her characters space to talk about hope as the binding and metaphysical power of their community. Traditional African story telling is mixed with dance, music and video projections in a family drama that also shows the tragedy of an entire continent running out of hope.

52 53 Brent Meistre Analogue Eye. Drive-in Theatre Terra Firma / Terra Nova. Origins, Place & Space Eye on I. Seeing Self View Askew. History, Power & Identity

Kurzfilme Grahamstown Europa-Premiere

Terra Firma / Terra Nova. Früher reisten Filmvorführer über das Land. Bewegte Bilder Origins, Place & Space versetzten die Menschen an abgelegenen Orten in Staunen und untersucht das Gefühl von machten sie zu einem Teil der »großen Welt«. Die eigenwillige Heimat und Entwurzelung. Erfindung eines Drive-in-Theaters kann als Hommage an diese Eye on I. Seeing Self Tradition verstanden werden, dreht allerdings die ­Verhältnisse eröffnet den ironischen und um: Analogue Eye ist eine Einladung an das Publikum der spielerischen Blick auf das Selbst und den anderen. ­Wiener Festwochen, genau solch einen Ort zu besuchen. Der südafrikanische Experte für zeitgenössischen Film Brent View Askew. History, Meistre entnimmt Galerien, Internet­plattformen und Video­ Power & Identity zeigt Positionen zu Kolonia- tauschbörsen cineastische Kunstwerke. Gezielt setzt er diese lismus, politischer Macht und an einen entfernten, unerwarteten Ort: Die Fahrt dorthin und Gewalt im heutigen Afrika. dessen Entdeckung, der Blick durch die Autoscheibe, der Ton aus dem Radio, das Fahrzeug als Zuschauerraum, das ferne Aufscheinen eines Panoramas afrikanischer Filmpositionen­ sind Die Kurzfilmprogramme Komponenten seines Kunstwerkes. umfassen Beiträge von Idee und Programm In verschiedenen Sprachen Produktion Künstlerinnen und Künstlern Brent Meistre hat aus verschie­den­sten Genres und Film- Brent Meistre mit englischen Untertiteln Brent Meistre, Grahamstown aus Ägypten, Algerien, Angola, techniken, vom Art-Video über das Handy-Movie bis zum In Zusammenarbeit mit Spielort Preise Benin, Kamerun, Kongo, Marokko, 98.3 Superfly 16mm-Film, drei thematische Abende zusammengestellt. Mit F23, Holzplatz Autokarte Euro 20,– Mauritius, Mosambik, Nigeria, unterschiedlichem Schwerpunkt gibt jedes der Kurzfilmprogram- Einzelkarte Euro 7,– Publikumsgespräch Ruanda, Simbabwe, Südafrika, Vorstellungen me einen Eindruck von Positionen junger Künstler afrikanischer 27. Mai, 16 Uhr, Festwochen- Tansania, Tunesien u. a. Analogue Eye. Drive-in Theatre Die Autokarte zu Euro 20,– gilt Zentrum im Künstlerhaus, Herkunft. Die Auseinandersetzung mit aktuellen politischen für alle Insassinnen und Insassen Terra Firma/Terra Nova. Linker Mittelsaal und kulturellen Situationen, der eigenen Identität und der eines Autos. Hinweis: Für die Origins, Place & Space ­Geschichte Afrikas entwirft im Zusammenspiel mit arabischen, hinteren Plätze in den Autos Fête brut 3. Juni, 21.30 Uhr kann keine Sicht garantiert 30. Mai, ab 23 Uhr, brut Bar indianischen und europäischen Einflüssen das Bild eines vitalen Eye on I. Seeing Self werden. Kontinents in ständiger Bewegung. Werkstatt-Passage im 5. Juni, 21.30 Uhr Die Einzelkarte zu Euro 7,– ist Festwochen-Zentrum für 16+ gültig für eine Person (Sitzplatz View Askew. History, Details siehe Seite 92 With Analogue Eye. Drive-in Theatre, South African contempo- auf einem Pritschenwagen). Power & Identity rary film expert Brent Meistre invites his audience to watch three 6. Juni, 21.30 Uhr Eintrittskarten oder Festivalpässe specially curated evenings, offering an insight into the status of von VIS Vienna Independent Einlass jeweils eine Stunde young African film makers. They reflect on African history, iden- Shorts 2015 berechtigen zu 50 % vor Beginn tity, current cultural and political situations, and connections to Ermäßigung bei Analogue Eye. Bei jeder Witterung Drive-in Theatre (ab 2. Mai 2015). Arabic, Indian and European influences.

54 55 Evan Webber Frank Cox-O’Connell Ajax & Little Iliad

Schauspiel Toronto Premiere im deutschsprachigen Raum

Mit der Herstellung einer Skype-Verbindung beginnt Little Iliad von Frank Cox-O’Connell und Evan Webber. Thom steht kurz davor, als Freiwilliger mit der kanadischen Armee in den Afghanistankrieg zu ziehen, sein Freund Evan will ihn davon abhalten. Geschickt führt er das Gespräch auf das nie realisierte »griechische Projekt« ihrer Theatergruppe während der gemeinsamen College-Zeit. Jetzt, im Moment dieser existenziellen Entscheidung, bekommen die wenigen erhalten gebliebenen Verse der Kleinen Ilias eine vollkom- men neue Dimension. Es sind die Gedanken Philoktets, denen Evan eine Stimme gibt und die Thom eine tiefere Reflexionsebene für seine Beweggründe, in den Krieg zu ziehen, eröffnen. Via Kopfhörer können die Zuschauer dem Skype-Gespräch bis zum Fall Trojas folgen. Dann bricht die Verbindung ab. Mit einem radikalen Perspektivwechsel eröffnen Evan­Webber Text von Evan Webber Spielort Publikumsgespräch und Frank Cox-O’Connell den zweiten Teil des Abends: auf der nach den Tragödien Ajax Schauspielhaus Wien 5. Juni, im Anschluss an und Philoktetes von Sophokles die zweite Vorstellung, einen Seite die Zuschauer als griechischer Chor, auf der anderen Vorstellungen Schauspielhaus Wien zwei Schauspieler. Nach Ende des Trojanischen Krieges wahnsinnig Inszenierung 4./5./6. Juni, 19 und 21.30 Uhr geworden, hat sich der Held Ajax getötet. Vor uns liegt ein Feld Frank Cox-O’Connell 7. Juni, 19 Uhr Salongespräch Licht, Bühne und technische der Verwüstung. Mit der international gefeierten Inszenierung In englischer Sprache Die Erschöpfung der Welt. Leitung Trevor Schwellnus stellen sich die jungen Künstler aus Toronto erstmals dem Wiener Ariadnes verlorener Faden Sound Christopher Stanton Preis mit Evan Webber u. a., Publikum vor. Video Euro 20,– Eintritt frei, 6. Juni, 11 Uhr, Pierre-Antoine Lafon Simard Koproduktion Festwochen-Zentrum Frank Cox-O’Connell and Evan Webber’s Ajax & Little Iliad are two Kostüme Bojana Stancic Evan Webber & Frank im Künstlerhaus intimate plays about art and war. Little Iliad begins with a Skype Cox-O’Connell, Toronto, Mit Frank Cox-O’Connell, conversation between Thom, who wants to join the forces in Afgha­ Harbourfront Centre, Toronto Trevor Schwellnus, nistan, and his friend Evan. Evan reminds Thom of their Greek Mit Unterstützung von Christopher Stanton, Cork Midsummer Festival, theatre project at college: original verses of the Little Iliad take on Evan Webber The Banff Centre a whole new dimension as they help Thom reflect on why he wants to go and fight. In Ajax, two soldiers who fought the Trojan War watch a tragedy about their lives. This celebrated Canadian double bill examines the reasons why people go to war and the cost of coming back.

56 57 Kettly Noël Je ne suis pas noire / Spielort Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus, Plastikersaal Ich bin keine Schwarze Vorstellungen Performance 5./6./7./8. Juni, 19 Uhr Bamako In französischer Sprache Uraufführung mit deutschen Übertiteln Publikumsgespräch Preis 8. Juni, im Anschluss an die Euro 20,– Vorstellung, Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus, Plastikersaal Produktion Donko Seko, Bamako Werkstatt-Passage im Koproduktion Festwochen-Zentrum für 16+ Von und mit Kettly Noël Wiener Festwochen Details siehe Seite 92

Stellen Sie sich vor, die Erde explodiert: Urknall, Neuanfang, keine Vorurteile, keine Erwartungen, keine kulturellen, sozialen und politischen Schranken. Je ne suis pas noire ist Kettly Noëls Vision einer Welt, in der die Hautfarbe keine Rolle mehr spielt und der Begriff Identität eine ganz neue Bedeutung hat. Material für das neue Stück der in Mali lebenden Haitianerin ist die konsequente Befragung ihrer eigenen Biografie. Seit 1995 choreografiert Kettly Noël eigene Stücke. In Mali, das nach Stationen in Paris und Benin seit 1999 zu ihrem Lebensmittel- punkt geworden ist, etablierte sie ein Festival, eine Kompanie, eine Produktionsfirma und einen Ausbildungsort für zeitgenössischen Tanz. Kettly Noëls Arbeit ist eine ständige Auseinandersetzung mit den verschiedenen Facetten von Tanz in Afrika, dessen Traditionen sie untersucht und den sie neu erfindet. Diesen Ansatz teilt sie mit vielen Choreografen des Kontinents, in ihrer Radikalität aber ist sie einzigartig. Nach ihrem erfolgreichen Stück Fanta Kaba, das den Alltag einer malischen Prostituierten zum Thema hat, widmet sich Kettly Noël mit der Uraufführung von Je ne suis pas noire der inspirie­ renden Kraft von Utopien. Mit diesem Solostück ist sie zum ersten Mal zu Gast bei den Wiener Festwochen.

Imagine if the earth exploded: Big Bang, a new start, no prejudices, no expectations, no cultural, social and political barriers. Haitian choreographer Kettly Noël’s solo piece Je ne suis pas noire / I’m not Black is a vision of a world where skin colour doesn’t matter and identity has a whole new meaning. After working in Paris and ­Benin, Noël is now based in Mali where she has established a festival, a company and a training centre for contemporary dance. Her solo performance for the Wiener Festwochen celebrates the inspiring power of utopian ideas.

58 59 William Shakespeare Ivo van Hove Kings of War

Schauspiel Amsterdam Uraufführung

Henry V., ein zögerlicher und unerfahrener Monarch, heiratet eine französische Prinzessin, um den Frieden zu sichern. Und dennoch stürzt England in ein Chaos. Auch Henry VI. gelingt es nicht, die Konfliktparteien in Einklang zu bringen. Er muss den Fall seines Landes miterleben. Richard III. wird als die Verkörperung des Bösen verstanden; in der Tat verhindert er bewusst den fragilen Frieden, der den Rosenkriegen hätte folgen können. Als Führer mit absolu- tem Anspruch fehlt ihm jede Einfühlung, er sucht nur nach der ultimativen Macht für sich selbst. Kings of War vereint Shakespeares Henry V., Henry VI. und Richard III. zu einem explosiven Werk über Machtergreifung und Machtausübung. Die im Stück versammelten Könige tragen poli­tische Verantwortung: Sie allein entscheiden über Leben und Tod, haben Krieg zu führen oder müssen kampflos untergehen. ­Shakespeare legt uns die Psychologie von Herrschenden offen, konfrontiert diese aber auch mit den Machenschaften von Höflin­ Text nach den Königsdramen Hugo Koolschijn, Ramsey Nasr, Produktion gen und Beratern. Kings of War enthüllt die Mechanismen der Henry V., Henry VI. und Chris Nietvelt, Alwin Pulinckx, Toneelgroep Amsterdam Entscheidungsfindung in politischen Krisenzeiten, setzt diese dem Richard III. von Bart Slegers, Eelco Smits Co-commission William Shakespeare und Harm Duco Schut Wiener Festwochen, Zwiespalt des Abwägens nationaler Interessen bei Bewahrung Adaption Bart Van den Eynde Countertenor Steve Dugardin Barbican London, Théâtre der eigenen Macht aus. Adaption und Dramaturgie Musiker BL!NDMAN National de Chaillot, Paris Der Regisseur und künstlerische Leiter der Toneelgroep Amster­ Peter Van Kraaij mit Alain Pire, Charlotte Van Koproduktion dam Ivo van Hove, zuletzt 2011 erfolgreich mit Opening Night bei Übersetzung Rob Klinkenberg Passen, Jean-François Cosentino Holland Festival, Amsterdam, den Wiener Festwochen, ist erneut mit seinem außergewöhnlichen und Nicolas Villers BL!NDMAN, Brüssel, Inszenierung Ivo van Hove Muziektheater Transparant, Schauspielerensemble zu Gast in Wien. Bühne und Licht Spielort Antwerpen Jan Versweyveld Halle E im MuseumsQuartier Mit Unterstützung von International director Ivo van Hove combines Shakespeare’s Henry V, Komposition Eric Sleichim Vorstellungen Rabobank Video Tal Yarden Henry VI and Richard III into an explosive mix about the acquiring 5./6./7. Juni, 19.30 Uhr Private Producer Kostüme An D’Huys and maintaining of power. ­Shakespeare masterfully exposes the Harry und Marijke van den Bergh In niederländischer Sprache Mit Kitty Courbois, Hélène psychology of leadership and means of decision making in times mit deutschen Übertiteln Publikumsgespräch Devos, Fred Goessens, Janni of crisis. In Kings of War, all the rulers are ruthless political leaders, 6. Juni, im Anschluss an Goslinga, Aus Greidanus jr., Preise decide on the life and death of their subjects and have to wage war die Vorstellung, Halle E Robert de Hoog, Hans Kesting, Euro 10,– bis 56,– im MuseumsQuartier on many levels, or go under.

60 61 Spielort brut im Künstlerhaus Pieter Ampe Vorstellungen 6./7./8./9. Juni, 20 Uhr Benjamin Verdonck In verschiedenen Sprachen mit deutschen Übertiteln We don’t speak to be und in englischer Sprache Preis Publikumsgespräch Von und mit Pieter Ampe, understood Euro 20,– 7. Juni, im Anschluss an die Benjamin Verdonck Vorstellung, brut im Künstlerhaus Künstlerische Mitarbeit Koproduktion Performance Iwan Van Vlierberghe Toneelhuis, Antwerpen, Fête brut Gent Produktionsleitung CAMPO KVS, Brüssel, CAMPO, Gent 6. Juni, ab 23 Uhr, brut Bar Premiere im deutschsprachigen Raum

Pieter Ampe und Benjamin Verdonck kennen einander schon lange, sie teilen die Liebe für den Slapstick. Erstmals stehen sie Seite an Seite auf der Bühne, sie planen ein Duett. Das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Während der eine darüber nachdenkt, wie es wäre, sich ein Ein-Mann-Sofa zu kaufen und dieses eine gesamte Aufführung lang nicht zu verlassen, lauert der andere schon darauf, ihm die Pein- lichkeiten seines nicht ganz üblichen Unterfangens vorzuhalten … Mit spektakulären Aktionen im öffentlichen Raum hält der Theater­macher Benjamin Verdonck seine Heimatstadt Antwerpen in Atem. Ungleich stiller und zurückgenommener arbeitet der Tän- zer und Choreograf Pieter Ampe. We don’t speak to be understood – dieser verquer-doppeldeutige Titel ist Programm für ein szenisches Pingpong zweier Künstler, die schräger und unterschiedlicher nicht sein könnten. Pieter Ampe und Benjamin Verdonck sind zum ersten Mal bei den Wiener Festwochen zu erleben.

Dancer and choreographer Pieter Ampe and theatre maker Benjamin­ Verdonck have known each other for years. They share a love of slapstick. The two meet to work on a double-act, but they don’t get very far: while one starts to contemplate buying a one-man-sofa and staying put on it for the whole performance, the other one is only too ready to point out what an idiotic and embarrassing idea that would be … We don’t speak to be understood is a fabulously insane game of theatrical ping-pong between two Belgian artists who couldn’t be more different and more hilarious.

62 63 Back to Back Theatre small metal objects

Schauspiel Geelong

Eine dahinströmende Menge kann von bedrohlicher und undurch- dringlicher Anonymität sein. Dass diese die Summe kleiner persön- licher Geschichten ist, darauf lenkt das Back to Back Theatre aus Australien poetisch und mit verblüffendem Einfallsreichtum unsere Sinne. Die Zuschauer nehmen auf einer extra eingerichteten Tribüne in der Mariahilfer Straße Platz, Kopfhörer lassen die unmittelbare­ Umgebung akustisch ganz nah heranrücken. In den Fluss von ­Geräuschen, Klängen und vorbeieilenden Passanten mischt sich, subtil im Geschehen verborgen, ein Spiel: Es geht um ein geplatztes Geschäft. Mehr sei hier nicht verraten. Auf rätselhafte Weise viel- schichtig entsteht ein Spannungsfeld zwischen Flaneuren, Perfor- mern und Zuschauern und setzt frappierend unterhaltsam ein so nie erlebtes Schauspiel in Gang. Das Back to Back Theatre ist Australiens einzige professionelle Theatergruppe mit Schauspielern, die als »intelligence disabled people« angesehen werden. Mit seinen Inszenierungen macht es Konzept und Inszenierung Spielort Bei small metal objects werden nicht nur auf die besonderen Fähigkeiten »Intelligenzgeminderter« Bruce Gladwin Mariahilfer Straße/Neubaugasse Text und Ton mittels Kopfhörer Text Bruce Gladwin, übertragen. Zur Entlehnung ist aufmerksam, sondern untersucht immer auch das komplizierte Vorstellungen Simon Laherty, Sonia Teuben, ein gültiger Lichtbildausweis Beziehungsgeflecht mit sogenannten »normalen« Menschen. Nach 8. Juni, 18.30 Uhr, Genevieve Morris, Jim Russell mitzubringen. 9./10./11. Juni, Ganesh Versus the Third Reich, bei den Wiener Festwochen 2012, Komposition Hugh Covill 16 und 18.30 Uhr Produktion ist nun das Back to Back Theatre mit seinem Welterfolg small metal Back to Back Theatre, Geelong objects zu Gast in Wien. Mit Simon Laherty, Bei jeder Witterung Mit Unterstützung von Geneviève Picot, Luke Ryan, In englischer Sprache Australia Council for the Arts, Sonia Teuben After Ganesh Versus the Third Reich at Wiener Festwochen 2012, the und Simultanübersetzung Arts Victoria, City of Greater Australian Back to Back Theatre now brings its international success ins Deutsche Geelong small metal objects to Vienna. The audience sit on a viewing plat- Preis Publikumsgespräch form in a busy town square, with individual head phones. Amid the Euro 28,– 9. Juni, im Anschluss an die zweite Vorstellung, pedestrian traffic and against the backdrop of the city, an intensely Mariahilfer Straße/Neubaugasse personal drama unfolds about how respect is withheld from ­outsiders, informed by the energy and dynamics of passers-by, performers and spectators.

64 65 Spielort Wessel Pretorius Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus, Plastikersaal Text und Inszenierung Ont- / undone Vorstellungen Wessel Pretorius Produktion 11./12./13./14. Juni, 19 Uhr Übersetzung ins Englische Artscape – National Theatre, Performance Hennie van Greunen In Afrikaans mit deutschen Kapstadt Kapstadt Produktion, Licht und Übertiteln und in englischer Publikumsgespräch Premiere im deutschsprachigen Raum Stage-Management Sprache 12. Juni, im Anschluss an die Alfred Rietmann Preis Vorstellung, Festwochen-Zentrum Mit Wessel Pretorius Euro 20,– im Künstlerhaus, Plastikersaal

Vielleicht kann Poesie beim Erwachsenwerden helfen – »Gott kann es ganz sicher nicht. Gott hat keine Ahnung, was man als Junge braucht«, weiß Boet Junior, und auch seinen Eltern fehlt es am Allernötigsten: Verständnis für ihn, wie er denkt und wie er fühlt. Boet will den allzu innigen Umarmungen seiner Mutter entfliehen, genauso der Kälte und Distanziertheit seines Vaters. Der südafrikanische Schauspieler Wessel Pretorius spielt diesen Boet, und alle anderen Familienmitglieder gleich mit. Im wahrsten Sinne des Wortes ringt er auf der Bühne ständig mit sich selbst, führt die empfindsame Gefühlswelt eines Jugendlichen in das un- durchdringliche Regelwerk der Erwachsenen. Befreien kann er sich daraus nur durch Poesie: Verse in Afrikaans sind in ihrer Kraft und Schönheit Momente des Innehaltens und Reifens in diesem völlig absurd-komischen Irrenhaus, das man auch Familie nennt … Für sein berührendes Solo erhielt Wessel Pretorius beim süd­ afrikanischen National Arts Festival den Ovation-Award. Er gibt sein Debüt bei den Wiener Festwochen.

Maybe poetry can help you as you grow up. »God certainly can’t. God has no idea what you need as a boy«, says Boet Junior, and neither have his parents: they don’t understand how he thinks and feels. So Boet tries to escape his mum’s all too loving hugs as well ­as his dad’s cold distance. In his poetic and funny solo show ­Undone, Wessel Pretorius plays Boet, as well as all the other characters. He takes us on a roller coaster journey through the absurdly comic madhouse called family, as Boet clashes with the ­impenetrable rules of the grown up world … This moving show earned Wessel Pretorius the Ovation-Award at the South African National Arts Festival.

66 67 Jaroslav Hašek Dušan David Pařízek Kauza Schwejk / Der Fall Švejk

Schauspiel Wien / Prag Uraufführung

»Merkwürdig, dass der größte humoristische Roman unseres Jahr- hunderts über das Grausamste geschrieben wurde, was wir uns vorstellen können, den Krieg« (Milan Kundera). Das Ausmaß an Gewalt und Anarchie, das Jaroslav Hašeks Jahrhundertroman zugrunde liegt, wurde bislang kaum gewürdigt oder ging in Übersetzungen und Interpretationen verloren. Kriegs­ folklore war gefragt, nicht Kriegsrealismus. Was aber, wenn man Hašek beim Wort nimmt und sein Psychogramm des ewigen Mit­ läufertums, gleichgültig ob tschechischer oder anderer Provenienz, zum Ausgangspunkt einer Gerichtsverhandlung macht? Dušan David Pařízek, der regelmäßig an führenden Bühnen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Tschechien arbeitet, inszeniert erstmals für die Wiener Festwochen. In Zusammenarbeit mit dem Prager »Studio der Helden« untersucht er mit einem internationalen Ensemble Schuldzuweisungen, Erklärungen und Begründungen für einen Krieg, den keiner wollte. Es ist Gerichtstag, die Amtssprache ist Deutsch. Gegenstand der Untersuchung: der Fall eines »braven« Soldaten …

Czech director Dušan David Pařízek takes Jaroslav Hašek’s world Text nach dem Roman Spielort Publikumsgespräch famous, darkly satirical World War I novel The Good Soldier Švejk Die Abenteuer des braven Halle G im MuseumsQuartier 12. Juni, im Anschluss an as his basis for an interrogation of blame games and manipulation, Soldaten Schwejk die Vorstellung, Halle G explanations and excuses for a pointless war that no one wanted. Vorstellungen von Jaroslav Hašek im MuseumsQuartier 11./12./13./14. Juni, 20.30 Uhr The Case Švejk is a production with an international ensemble, Textadaption analyzing Europe’s conflict ridden past as well as its chances of Dušan David Pařízek In tschechischer und a democratic future. deutscher Sprache Inszenierung und Bühne Dušan David Pařízek Preise Kostüme Kamila Polívková Euro 15,– bis 30,– Dramaturgie Roland Koberg Koproduktion Wiener Festwochen, Studio der Helden, Prag

68 69 Joël Pommerat Compagnie Louis Brouillard La Réunification des deux Corées / Die Wiedervereinigung der beiden Koreas

Schauspiel Paris Österreich-Premiere

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas ist ein zunächst irrefüh- render Titel für zwanzig Liebesgeschichten, die Joël Pommerat als Szenen des Niemandslands menschlicher Beziehungen wie mit einer Laterna magica im Dunkel des Theaterraums aufleuchten lässt: Eine Beziehung scheitert am Fehlen der Liebe – eine andere daran, dass die Liebe allein zum Gelingen nicht reicht. Ein kinder- loses Paar engagiert eine Babysitterin. Jeden Tag aufs Neue lernt eine demente Frau ihren Mann kennen. Ein fürsorglicher Lehrer wird beschuldigt, einen Schüler zu lieben. Oder hat der Titel nicht doch seine Berechtigung? Ist nicht die Liebe zwischen zwei Menschen oft nur Illusion, so wie die mögliche Wiedervereinigung Nord- und Südkoreas? Mehr als um die Liebe selbst geht es in Joël Pommerats Stück um die verschiedensten Formen der Wiederannäherung und des Wiederfindens. Schnitzlers Reigen, Tschechows Einakter und Text und Inszenierung Spielort Centre National de Création Ingmar­ Bergmans Szenen einer Ehe sind Pommerat Inspiration für Joël Pommerat Halle E im MuseumsQuartier et de Diffusion Culturelles de seine poetischen Erzählungen alltäglicher Begebenheiten, kleine Bühne und Licht Éric Soyer Châteauvallon, La Filature Vorstellungen und große Liebesdramen, die er schonungslos und mit beißendem Video Renaud Rubiano Scène Nationale, Mulhouse, 12./13./14. Juni, 19.30 Uhr Requisiten Thomas Ramon Les Théâtres de la Ville de Humor auf die Bühne bringt. Kostüme Isabelle Deffin In französischer Sprache Luxembourg, Le Parapluie Der 1963 geborene Joël Pommerat arbeitet in Frankreich als Kostümassistenz Karelle Durand mit deutschen Übertiteln (Centre International de Création Bühnenautor, Regisseur und Leiter seiner eigenen Theatertruppe Schneiderei Morgane Olivier Artistique) – Festival d’Aurillac Preise und wurde mehrfach mit dem Theaterpreis »Molière« ausgezeich- Perücken Estelle Tolstoukine In Zusammenarbeit mit Euro 22,– und 45,– net. Zum ersten Mal ist eine Arbeit dieses Ausnahmekünstlers in Komposition Antonin Leymarie Teatrul National Radu Stanca, Sound François Leymarie, Produktion Sibiu Wien zu sehen. Grégoire Leymarie Odéon-Théâtre de l’Europe, Paris, Mit Unterstützung von Compagnie Louis Brouillard, Europäische Union Kultur­ Under the intriguing title The Re-unification of the two Koreas, Mit Saadia Bentaïeb, Agnès Paris programm im Rahmen von Berthon, Yannick Choirat, French theatre maker Joël Pommerat condenses twenty very differ- Koproduktion Villes en scène/Cities on stage Philippe Frécon, Ruth Olaizola, ent love stories into brief scenes. Schnitzler, Chekhov and Bergman Théâtre National, Brüssel, Marie Piemontese, Publikumsgespräch Folkteatern, Göteborg, inspire this poetic collection of various moments of tenderness, Anne Rotger, David Sighicelli, 13. Juni, im Anschluss an Teatro Stabile di Napoli, Théâtre disappointment or loss. Is love between two people really no more Maxime Tshibangu die Vorstellung, Halle E français du Centre national than an illusion, as unlikely as the re-unification of North and im MuseumsQuartier des Arts du Canada, Ottawa, South Korea?

70 71 Hommage an Konzerte Werke von Mieczysław Weinberg Mieczysław Weinberg und Dmitri Schostakowitsch Spielort Konzerte / Film / Gespräch Musikverein Wien, Wien Großer Saal und Brahms-Saal Film Termine Spielort 13. Juni, 15.30 und 19.30 Uhr Stadtkino im Künstlerhaus 14. Juni, 11 und 19.30 Uhr Termin Preise 14. Juni, 15.30 Uhr Großer Saal Euro 35,– bis 65,– Летят журавли / Gespräch Brahms-Saal Euro 22,– bis 48,– Wenn die Kraniche ziehen Wie konnte dieser Komponist nur so lange überhört werden? Spielort Bei gleichzeitigem Kauf von Preis Festwochen-Zentrum Der 1919 in Warschau in eine jüdische Musikerfamilie hinein- Karten für mehr als ein Konzert Euro 8,50 im Künstlerhaus geborene hochbegabte Mieczysław Weinberg komponiert schon als der Hommage an Mieczysław Jugendlicher autodidaktisch erste Klavierstücke und Lieder. Weinberg­ verringert sich der Karten sind im Stadtkino Termin jeweilige Eintrittspreis um 50 %. im Künstlerhaus erhältlich. 14. Juni, 17 Uhr Als Nazideutschland Polen überfällt, flieht der 19-jährige Der unbekannte Weinberg Mieczysław mit seiner Schwester zu Fuß Richtung Osten. Die zwei Produktion Produktion Eintritt frei Wiener Festwochen Wiener Festwochen Jahre jüngere Ester kehrt schon nach wenigen Kilometern erschöpft In Zusammenarbeit mit In Zusammenarbeit mit Produktion zu den Eltern zurück. Weinberg wird sie, seinen Vater und seine Musikverein Wien Stadtkino im Künstlerhaus Wiener Festwochen Mutter nie wieder sehen. Zunächst studiert er in Minsk Komposi- tion, von dort wird er beim Vormarsch der deutschen Truppen auf die Sowjetunion ins 4 000 Kilometer entfernte Taschkent evakuiert. 1943 holt Dmitri Schostakowitsch ihn nach Moskau, wo er bis zu seinem Tode als freischaffender Komponist lebt. Unter dem Vor- wurf, mit der Errichtung einer jüdischen Republik auf der Krim sympathisiert zu haben, wird er 1953 inhaftiert. Sein lebenslanger Freund und Mentor Schostakowitsch setzt sich mit einem sehr muti- gen Brief für ihn ein. Erst Stalins Tod bringt Weinberg die Freiheit. Mit letzter Gewissheit erfährt er in den 1960er-Jahren, dass seine­ gesamte Familie von den Nazis ermordet wurde. »Ich sehe es als meine moralische Pflicht, vom Krieg zu schreiben, von den Gräueln, die der Menschheit in unserem Jahrhundert widerfuhren.« Mieczysław Weinberg hinterlässt ein beeindruckendes musika- lisches Werk: über zwanzig Symphonien, Konzerte und Kammer­ musik, Liederzyklen und Opern. Er verfasste Musik für Filme, die von Millionen von Menschen gesehen wurden. »Traurig und frei«, so die Komponistin Sofia Gubaidulina, »dringt diese Musik in den Hörer ein.« Auf Einladung der Wiener Festwochen präsentiert Gidon Kremer gemeinsam mit seiner Kremerata Baltica und Solisten ein Porträt Mieczysław Weinbergs und seiner Seelenverwandtschaft zu Dmitri Schostakowitsch. Ergänzt wird die Konzertreihe mit einer Gesprächsrunde und dem Film Wenn die Kraniche ziehen.

Gifted and prolific, but almost forgotten, Mieczysław Weinberg fled the Nazis to the Soviet Union, where he wrote over 20 compositions and countless film scores. This homage celebrates the musician with four concerts, a conversation and the film The Cranes are Flying.

72 73 Hommage an Mieczysław Weinberg

Samstag, 13. Juni, 15.30 Uhr Sonntag, 14. Juni, 15.30 Uhr Konzertprogramm 1 Stadtkino im Künstlerhaus Musikverein, Großer Saal Летят журавли / Wenn die Kraniche ziehen Mieczysław Weinberg (UdSSR, 1957, s/w, 94 Min.) Kammersymphonie Nr. 1 für Streichorchester op. 145 Film von Michail Kalatosow Dmitri Schostakowitsch Drehbuch von Wiktor Rosow nach seinem Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur op. 102 Theaterstück Вечно живые / Die ewig Lebenden Mieczysław Weinberg Musik von Mieczysław Weinberg Kammersymphonie Nr. 3 für Streichorchester op. 151 Russ. OmdU Dmitri Schostakowitsch Vier Gedichte des Hauptmanns Lebjadkin für Bass und Orchester op. 146 Sonntag, 14. Juni, 17 Uhr Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Alexei Mochalov Bass Andrius Žlabys Klavier Der unbekannte Weinberg Kremerata Baltica Gespräch zu Mieczysław Weinberg Leitung Mirga Gražinytė-Tyla und seinen Filmmusiken mit Gidon Kremer, Michelle Assay, David Fanning, Markus Hinterhäuser Samstag, 13. Juni, 19.30 Uhr Eintritt frei Konzertprogramm 2 Musikverein, Brahms-Saal Sonntag, 14. Juni, 19.30 Uhr Mieczysław Weinberg Konzertprogramm 4 Sonate Nr. 2 für Violine solo op. 95 Musikverein, Großer Saal Sonate für Klarinette und Klavier op. 28 Sonate für 2 Violinen op. 69 Mieczysław Weinberg Sonate für Kontrabass solo op. 108 Sonate Nr. 5 für Violine und Klavier op. 53 Die Zigeunerbibel. Sieben Lieder nach Gedichten Dmitri Schostakowitsch von Julian Tuwim für Stimme und Klavier op. 57 Klavierkonzert Nr. 1 c-Moll für Klavier, Trompete und Streichorchester op. 35 Gidon Kremer Violine Mieczysław Weinberg Olessia Petrova Sopran Kammersymphonie Nr. 4 für Streichorchester, Madara Petersone Violine Klarinette und Triangel op. 153 Mate Bekavac Klarinette Dmitri Schostakowitsch Iyrii Gavrilyuk Kontrabass Antiformalistischer Rajok (arr. für Bass und Yulianna Avdeeva, Andrius Žlabys Klavier Kammerorchester von Andrei Pushkarev) Gidon Kremer Violine Sonntag, 14. Juni, 11 Uhr Daniil Trifonov Klavier Konzertprogramm 3 Tine Thing Helseth Trompete Musikverein, Großer Saal Alexei Mochalov Bass Mate Bekavac Klarinette Mieczysław Weinberg Andrei Pushkarev Schlagzeug Kammersymphonie Nr. 2 für Streichorchester op. 147 Kremerata Baltica Dmitri Schostakowitsch / Viktor Derevyanko Leitung Mirga Gražinytė-Tyla Sie kamen Symphonie Nr. 15 A-Dur für Klaviertrio mit scharfen Fahnen und Pistolen und Schlagzeug op. 141a schossen alle Sterne und den Mond ab Mieczysław Weinberg Klavierquintett f-Moll Fassung für Klavier, damit kein Licht uns bliebe Streichorchester und Schlagzeug op. 18 damit kein Licht uns liebe Gidon Kremer Violine Giedre Dirvanauskaite Violoncello Da begruben wir die Sonne Andrei Pushkarev Schlagzeug Es war eine unendliche Sonnenfinsternis Yulianna Avdeeva, Andrius Žlabys Klavier Kremerata Baltica Rose Ausländer

74 Milo Rau International Institute of Political Murder The Civil Wars

Schauspiel Zürich Österreich-Premiere

Warum brechen junge Europäer in den Nahen Osten auf und kämpfen dort für die Errichtung eines Gottesstaates, was fasziniert sie und was treibt sie an? Der Schweizer Regisseur und Autor Milo Rau und sein Interna- tional Institute of Political Murder sind bekannt für investigative Theaterereignisse: Inszenierte Gerichtsverhandlungen, Aktionen im öffentlichen Raum oder als Reenactments von historischen Ereig- nissen angelegte Stücke sind Ergebnisse direkter und tiefgründiger Analysen gesellschaftlicher Prozesse. In The Civil Warsführte die Frage »In was für Zeiten leben wir?« zu den eigenen Biografien der Schauspieler. Milo Rau tauchte in die Beschaulichkeit von Familienverhältnissen ein, fragte nach Einflüssen politischer Strömungen auf Lebenswege. Die Berichte über Einschulung, Badeausflüge und Familienfeste entwerfen nicht Biografien, sondern lassen ein Tableau vivant jüngster europäischer Geschichte entstehen. Milo Rau stellt dieses den Wünschen und den energiegeladenen Visionen junger Kämpfer gegenüber, die ihre Elternhäuser verließen. Dass paradoxerweise nicht der Wunsch Konzept, Text und Inszenierung Spielort Koproduktion nach großen Umstürzen in der Welt, sondern Sehnsucht nach Milo Rau brut im Künstlerhaus Kunstenfestivaldesarts, Brüssel, ­Geborgenheit Antrieb für deren Flucht ist, erzählt The Civil Wars Text und Spiel Karim Bel Kacem, Zürcher Theater Spektakel, Kaserne Vorstellungen Sara De Bosschere, Sébastien Basel, Schlachthaus Theater Bern, auf berührend direkte und eindringliche Art und Weise. 13./14./15. Juni, 20 Uhr Foucault, Johan Leysen La Bâtie Genève The Civil Wars ist der erste Teil der Europa-Trilogie von Milo Recherche und Dramaturgie In französischer und flämischer Mit Unterstützung von Rau. In Wien waren vom erfolgreichen International Institute of Eva-Maria Bertschy Sprache mit deutschen Übertiteln Stadt Zürich Kultur, Pro Helvetia, ­Political Murder zuletzt Hate Radio und Breiviks Erklärung zu sehen. Bühne und Kostüme Anton Lukas Zürich, Ernst Göhner Stiftung, Zug, Preis Mit einer Videopräsentation seines Projekts Die Moskauer Prozesse Kamera und Video Marc Stephan Migros Kulturprozent, Zürich, Euro 20,– war Milo Rau zuletzt zu Gast bei den Wiener Festwochen 2013. Ton und Sound Jens Baudisch kulturelles.bl, Kanton St. Gallen, Licht Bruno Gilbert, Abdeltife Produktion Paul Schiller Stiftung, Lachen, Mouhssin, Aymrik Pech Milo Rau/IIPM – International GGG Basel With The Civil Wars, Swiss theatre maker Milo Rau probes what Regieassistenz Mirjam Knapp Institute of Political Murder, Publikumsgespräch motivates young Europeans to fight for a Caliphate in the Middle Recherche, Übersetzung und Berlin, Zürich, Köln 14. Juni, im Anschluss an die East. Childhood memories and political influences of his actors Transkription Aurélie Di Marino Vorstellung, brut im Künstlerhaus are contrasted with passionate statements and visions of young Produktionsleitung Mascha Euchner-Martinez, fighters who left their homes. Eva-Karen Tittmann 76 77 Spielort Burgtheater Herbert Fritsch Vorstellungen 16./17./18./19. Juni, 19.30 Uhr Ohne Titel Nr. 1 – Eine Oper In undeutlicher Sprache von Herbert Fritsch Mit Florian Anderer, Matthias Preise Buss, Nora Buzalka, Werner Eng, Euro 10,– bis 56,– Opern-Comic Idee, Inszenierung und Bühne Patrick Güldenberg, Jonas Hien, Produktion Berlin Herbert Fritsch Wolfram Koch, Inka Löwendorf, Volksbühne am Kostüme Victoria Behr Annika Meier, Ruth Rosenfeld, Österreich-Premiere Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin Licht Torsten König Axel Wandtke, Hubert Wild In Kooperation mit Musik Ingo Günther, und dem Burgtheater, Wien Herbert Fritsch Herbert-Fritsch-Opernorchester Ton Klaus Dobbrick mit Ingo Günther, Publikumsgespräch Video Konstantin Hapke Fabrizio Tentoni 17. Juni, im Anschluss an Dramaturgie Sabrina Zwach und Michael Rowalska die Vorstellung, Burgtheater

»Ich hätte da Ideen … Ich werde eine Oper machen!«, sagte der Schauspieler und Regisseur Herbert Fritsch – und entstanden ist so etwas wie eine Idee, wie man Oper machen könnte: wilder ­Klamauk, Chaos und Unsinn, aber mit großer Hingabe und Ernst- haftigkeit in Szene gesetzt. Schauspieler, die wild und hemmungs- los über die Bühne toben, manchmal wie kleine Kinder, die von ihren Eltern für einen Abend sich selbst überlassen sind, dann wie gealterte Diven und Charmeure, die in der Hitze der Bühnen­ scheinwerfer wieder aufblühen. Gesang und Sprache sind (wie in der echten Oper!) nicht ­wirklich zu verstehen und vielleicht gerade deshalb von ganz besonderer Komik. Ein exzellentes Miniorchester treibt das ­Geschehen – um im nächsten Moment vom Geschehen getrieben zu werden, unsichtbar wie gute Filmmusik – um dann wieder die Szene zu beherrschen. »Jedes Theater ist ein Irrenhaus, aber die Oper ist die Abteilung für Unheilbare.« Die Herkunft dieses Ausspruchs mag ­umstritten sein, unbestritten aber ist seine liebevolle Bosheit. Der große Theaterkomiker Herbert Fritsch und sein hinreißendes Ensemble gastieren mit dieser ganz und gar ungewöhnlichen Oper erstmals bei den Wiener Festwochen.

»I have an idea – I could do an opera!«, said director and actor Herbert Fritsch. The result is an idea about how one could do opera: wildly funny nonsense and clowning, very seriously done, with ­actors who cavort across the stage without inhibition, sometimes like cheeky children, sometimes like ageing divas, who come back to life in the heat of the stage lights. In Untitled No. 1 – An Opera by Herbert Fritsch, songs and speech are (as in a real opera!) incompre- hensible, which makes it all the more hilarious. An excellent mini- orchestra drive the show in this fabulously absurd opera project. This is ­Herbert Fritsch’s first invitation to the Wiener Festwochen.

78 79 Sebastian Nübling junges theater basel NOISE

Schauspiel Wien / Basel Uraufführung

Junge Menschen erfinden gemeinsam mit dem RegisseurSebastian ­ Nübling ein Stück Zukunft für einen verlassenen Ort. Der Titel NOISE verrät bereits, dass es um Wildes und Störendes geht: An- hänger der Do-it-yourself-Bewegung geraten während des Aufbaus eines Konzerts unter anderem darüber in Konflikt, ob sie »ihren« Ort für andere öffnen oder ihr besetztes Biotop geschlossen halten sollen. In Wien wird die junge Künstlertruppe um Sebastian Nübling die ehemalige städtische Sargfabrik, heute F23 genannt, temporär besetzen. Thema der Jugendlichen ist die Verdrängung alternati- ver Lebensweisen aus dem öffentlichen Raum – ein Zustand, der mittlerweile in fast jeder prosperierenden Stadt zu beobachten ist. Dokumentarisches Material aus Filmen wie The Decline of Western Civilization und Noise and Resistance und Interviews, die in der Basler Szene geführt wurden, lassen eine Aufführung entstehen, in der das Publikum zur Miteroberung und Verteidigung dieses Ortes Inszenierung Sebastian Nübling Spielort Publikumsgespräch aufgerufen ist. Eine Volxküche, in der gekocht und ausgeschenkt Bühne Dominic Huber F23, Maschinenhalle 1 18. Juni, im Anschluss wird – wobei das Wort »geschenkt« durchaus ernst gemeint ist –, Kostüme Ursula Leuenberger an die Vorstellung, Vorstellungen Sounds Tobias Koch F23, Maschinenhalle 1 Musik, Action und Live-Screening sind die Bausteine dieses exem­ 17./18./19./20./21. Juni, 20 Uhr Dramaturgie Uwe Heinrich plarischen Abends für Freiraum und Phantasie. Werkstatt-Passage im In Schweizerdeutsch mit Mit 8 Spielerinnen und Spielern Festwochen-Zentrum für 16+ Sebastian Nübling war zuletzt mit seiner erfolgreichen Insze- deutschen Übertiteln des jungen theater basel Details siehe Seite 92 nierung Three Kingdoms bei den Wiener Festwochen 2012 zu Gast. Preis Euro 28,– In NOISE, the ensemble of junges theater basel under the direction Koproduktion of Sebastian Nübling explore how alternative ways of life are Wiener Festwochen, excluded from public spaces: in an abandoned building, members junges theater basel of the Do-it-yourself-movement set up a concert. During the Mit Unterstützung von process, they argue and fight over whether to open »their« space Pro Helvetia, Zürich to others. In Vienna’s old coffin factory, now known as F23, documentary material from the DIY scene, music, action and live- screening are the components for an inspired manifesto against regimentation and for the imagination.

80 81 Jacques Prévert, Aulnay-sous-Bois, Spielort Le Parvis – Scène nationale de Tarbes, Festwochen-Zentrum im Dorothée Munyaneza Théâtre Garonne, Toulouse, Réseau Künstlerhaus, Plastikersaal Konzept und Text Open Latitudes 2 unterstützt von Dorothée Munyaneza Vorstellungen Programme Culture Europe, Théâtre Samedi détente Externe Beratung 18./19./20./21. Juni, 19 Uhr de Liège, Théâtre de la Ville, Paris, Mathurin Bolze BIT Teatergarasjen, Bergen Performance In englischer Sprache Licht Christian Dubet Mit Unterstützung von Marseille Bühne Vincent Gadras Preis Théâtre Le Monfort, Paris, Premiere im deutschsprachigen Raum Kostüme Tifenn Morvan Euro 20,– Friche Belle de Mai, Marseille, Stage-Management Marion Piry DRAC PACA – Ministère de la Produktion Produktion, Administration und Culture et de la Communication, Compagnie Kadidi, Marseille Tour Emmanuel Magis (Anahi) SACD – Musique de scène Koproduktion Assistenz Produktion, et de l’Association Beaumarchais Théâtre de Nîmes – Scène conven- Administration und Tour Mit Hilfe von tionnée pour la danse, Théâtre La Géraldine Creamer Arcadi Ile-de-/dispositif Passerelle – Scène nationale de d’accompagnements und ADAMI Tanz und Stimme Gap et des Alpes du Sud, Théâtre Dorothée Munyaneza des Salins – Scène nationale de Publikumsgespräch Tanz Nadia Beugré Martigues, L’Onde – Théâtre 20. Juni, im Anschluss an die Musik und Improvisation Centre d’Art de Vélizy-Villacoublay, Vorstellung, Festwochen-Zentrum Alain Mahé Pôle Sud, Straßburg, Théâtre im Künstlerhaus, Plastikersaal Welche Worte findet man für das Unaussprechliche? Dorothée Munyaneza war zwölf Jahre alt, als 1994 Ruanda in Blut versank und sie nach Europa flüchten musste. Jetzt, zwanzig Jahre nach diesem traumatischen Erlebnis, blickt sie den Dämonen der Ver­ gangenheit ins Auge. »Samedi détente war eine samstägliche Radiosendung, die uns in glücklicher Zeit fremde, internationale Musik vorspielte. In Ruanda war es DAS Ereignis der Woche. Dazu tanzten und sangen wir, versuchten, uns Liedtexte zu merken – obwohl wir sie nur zur Hälfte verstanden. Am darauffolgenden Montag machten wir daraus eine Performance am Spielplatz und stimmten über die beste ab. Ein echtes Ritual.« 2014 erfindet Dorothée Munyaneza ihr ganz eigenes Samedi détente. Sie wagt den Blick zurück in ihre Kindheit, fordert Erinne- rungen heraus. Mit elektrisierend körperlicher Präsenz singt und tanzt sie, erzählt vom nackten Überlebenstrieb, aber auch von stillen Momenten des Glücks. Eindringlich, poetisch und kraftvoll ist ihre Stimme, ihre Geschichte spannt einen Bogen von Europa nach Afrika, aus dem Gestern ins Heute. Kongenial wird Dorothée Munyaneza von der ivorischen Tänzerin Nadia Beugré und dem französischen Musiker Alain Mahé begleitet.

Dorothée Munyaneza was twelve years old when Rwanda’s bloody genocide happened and she had to flee to Europe. Now, 20 years after this traumatic experience, she faces the powerful demons of her past. Samedi détente was the title of a Rwandan Saturday radio show which played international music and this weekly ritual of listening and dancing to foreign tunes provides the backdrop for Munyaneza’s brave exploration of her childhood memories, survi- val instinct and moments of quiet happiness. In her journey from the past to today, between Africa and Europe, she is accompanied by dancer Nadia Beugré and musician Alain Mahé.

82 83 Jan Martens The Common People. A Composition of First Encounters

Tanz / Workshop / Work in progress Antwerpen / Wien Wiener Edition

In unserer modernen Gesellschaft wird Kommunikation zwischen Menschen immer schneller, vernetzter, scheinbar entfernungslos und zugleich aber auch oberflächlicher, anonymer und fragiler. Per- sönliche Begegnungen werden, von vielen vorgefassten Eindrücken überlagert, immer komplizierter. Das Projekt The Common People des Choreografen Jan ­Martens widmet sich genau diesem Phänomen: Wie begegnen sich Menschen in unserer heutigen Welt, wie findet ein wirkliches Kennenlernen statt? In einer Reihe von szenischen Duetten begegnen einander Unbekannte auf einer Theaterbühne zum ersten Mal. Jan Martens ar­beitet für dieses Projekt mit Menschen aus Wien zusammen, einzig ein Workshop dient als Vorbereitung für die Aufführung. The ­Common People ist Blind-Dating – ganz real und doch auch inszeniert. Jan Martens gehört zu Belgiens junger Regie- und Choreografen- generation. Seit einigen Jahren sorgt er mit intensiven, verstörenden­ und poetischen Theaterarbeiten für Furore. Die Wiener Festwochen stellen den Künstler zum ersten Mal in Österreich vor. Als Work in progress ist die Wiener Edition von The Common PeopleTeil eines Konzept und Choreografie Spielort Produktion Langzeitprojekts. Die dabei gesammelten Erfahrungen bringt Jan Jan Martens Halle G im MuseumsQuartier grip vzw, Antwerpen Martens 2016 zur Uraufführung. Künstlerische Mitarbeit Koproduktion Vorstellungen Work in progress Lukas Dhondt u. a. Wiener Festwochen, 18./19. Juni, 20.30 Uhr In our modern society, communication between people becomes Technische Leitung SPRING festival, Utrecht, Michel Spang In deutscher und tanzhaus nrw, Düsseldorf, increasingly faster, but also more superficial, more anonymous and englischer Sprache ICKamsterdam, more fragile. Young Belgian director and choreographer Jan Martens’­ Mit 20 Mitwirkenden aus Wien CAMPO, Gent project The Common People looks at this phenomenon and asks: Preis Bei Interesse an einer Mit Unterstützung von Euro 15,– how do people meet, how do we really connect today? Martens­ Teilnahme kontaktieren Sie bitte Dutch Performing Arts Fund, works with ordinary people from Vienna, with just one preparatory [email protected] Publikumsgespräch Flämische Regierung 19. Juni, im Anschluss an Dank an workshop before the performance. Blind dating, staged, yet very Workshop die Vorstellung, Halle G AK Wien für die Unterstützung real. Martens’ work is intense, disturbing and poetic – this is his first 8. bis 17. Juni, 16.30 bis 19.30 Uhr im MuseumsQuartier der Wiener Edition project in Austria. Studio im Theater Akzent und Halle G im MuseumsQuartier

84 85 Béla Bartók Robert Schumann Kent Nagano Andrea Breth Herzog Blaubarts Burg Geistervariationen

Oper Wien Neuinszenierung

Judith ist Herzog Blaubart aus Liebe in seine dunkle Burg gefolgt. In sieben verschlossenen Kammern vermutet sie ein Geheimnis und fordert von Blaubart die Schlüssel zu den Türen, die er ihr, eine nach der anderen, zögerlich öffnet. Immer tiefer dringt sie in dessen Welt, um schließlich in seiner dunklen Seele gefangen zu werden … Aus Béla Balázs’ vom Symbolismus und von der Traumdeu- tung Sigmund Freuds inspiriertem poetischem Mysterienspiel lässt Béla Bartók ein musikalisches Psychogramm dieser bizarren­ Traumwelt entstehen. Ein Nachtgesang des Begehrens und Verlierens, ein wegweisendes Meisterwerk des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts. Herzog Blaubarts Burg Geistervariationen Spielort Die einaktige Oper Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók (Thema mit Variationen Theater an der Wien Oper in einem Akt von wird für die Wiener Festwochen 2015 erstmals als Doppel-­ in Es-Dur für Klavier) Béla Bartók Vorstellungen abend mit den Geistervariationen von Robert Schumann auf­ Libretto von Béla Balázs Von Robert Schumann 19./21./23./25. Juni, 19.30 Uhr geführt, die dieser in melancholischer Resignation, kurz vor Musikalische Leitung Inszenierung Andrea Breth Preise seinem Tod, vollendete. Erstmalig wird Andrea Breth in Wien Kent Nagano Euro 21,– bis 118,– Oper insze­ nieren.­ Klavier Elisabeth Leonskaja Inszenierung Andrea Breth (19., 21., 23. Juni), Produktion Bühne Martin Zehetgruber Markus Hinterhäuser (25. Juni) Wiener Festwochen Judith has followed her new husband Duke Bluebeard to his Kostüme Eva Dessecker Licht Alexander Koppelmann Einführung castle. It is dark and has seven locked chambers, to which ­ Eintritt frei, 19., 21., 23., 25. Juni, Judith demands the keys. Reluctantly, one door after the other Herzog Blaubart Gábor Bretz 19 Uhr, Theater an der Wien, is opened. Judith discovers more and more of the secrets Judith Nora Gubisch Großer Pausenraum ­Bluebeard wanted to hide from her, and in the end, she gets lost Orchester Gustav Mahler Publikumsgespräch in his dark soul. Béla Balázs’ libretto and Béla Bartók’s music Jugendorchester 21. Juni, im Anschluss an die ­create a symbolic psychogram of this bizarre dream world. A In ungarischer Sprache Vorstellung, Theater an der Wien night song of desire and loss and a benchmark in 20th century mit deutschen Übertiteln Salongespräch music theatre, Bartók’s one act opera will make a double bill Die Macht des Opfers with Robert Schumann’s melancholic Ghost Variations, staged mit Andrea Breth u. a., by the eminent director Andrea Breth. Eintritt frei, 13. Juni, 11 Uhr, Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus

86 87 37. Internationales Musikfest der Wiener Konzerthausgesellschaft und der Wiener Festwochen

Spielort Samstag, 9. Mai Dienstag, 12. Mai Wiener Konzerthaus Sonntag, 10. Mai 19.30 Uhr, Großer Saal 19.30 Uhr, Großer Saal New London Consort Termine Wiener Philharmoniker Joanne Lunn Sopran 9. Mai bis 23. Juni Klaus Florian Vogt Tenor Robert Sellier Tenor Matthias Goerne Bariton Michael George Bassbariton Information und Karten / Daniel Harding Dirigent Faye Newton Sopran Box-Office Programm Penelope Appleyard Sopran Wiener Konzerthaus, Olga Neuwirth Christopher Robson Countertenor Lothringerstraße 20, 1030 Wien Masaot / Clocks without Hands Tim Travers-Brown Countertenor Telefon +43 1 242 002 (Kompositionsauftrag von Joseph Cornwell Tenor Fax +43 1 242 00-110 KölnMusik, Wiener Festwochen, Simon Grant Bassbariton [email protected] Wiener Konzerthaus und Olivia Quayle Zirkusartistin www.konzerthaus.at Carnegie Hall) Jan Patzke Zirkusartist Gustav Mahler José Triguero Delgado Zirkusartist Das Lied von der Erde. Zoe Jones Zirkusartistin Eine Symphonie für Tenor, Boldo Janchivdorj Zirkusartist Bariton und Orchester Isobel Dunhill Ausstattung, Kostüme Ace McCarron Licht Montag, 11. Mai Karla Shacklock Choreografie 19.30 Uhr, Mozart-Saal Mauricio García Lozano Regie Belcea Quartet Philip Pickett Leitung Programm Programm Ludwig van Beethoven Henry Purcell Streichtrio c-Moll op. 9/3 The Fairy-Queen Z 629 Anton Webern (Szenische Aufführung Fünf Sätze für Streichquartett in englischer Sprache) op. 5 Johannes Brahms Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67 Montag, 18. Mai 19.30 Uhr, Mozart-Saal Mauro Peter Tenor Helmut Deutsch Klavier Programm Franz Schubert Die schöne Müllerin D 795

89 Dienstag, 19. Mai Donnerstag, 21. Mai Sonntag, 31. Mai Mittwoch, 3. Juni Donnerstag, 11. Juni Samstag, 20. Juni 19.30 Uhr, Großer Saal 19.30 Uhr, Mozart-Saal 11.00 Uhr, Großer Saal 19.30 Uhr, Großer Saal 19.30 Uhr, Mozart-Saal 19.30 Uhr, Mozart-Saal Rudolf Buchbinder Klavier Ingolf Wunder Klavier Wiener Symphoniker Maurizio Pollini Klavier Artemis Quartett Chiaroscuro Quartet Programm Programm David Fray Klavier Programm Maxim Rysanov Viola Kristian Bezuidenhout Wolfgang Amadeus Mozart Ludwig van Beethoven Jaap van Zweden Dirigent Robert Schumann Programm Hammerklavier Sonate F-Dur K 300k 15 Variationen mit Fuge über Programm Arabeske C-Dur op. 18 Antonín DvoŘák Programm Ludwig van Beethoven ein Originalthema Es-Dur op. 35 Ludwig van Beethoven Kreisleriana. Acht Fantasiestücke Streichquartett Nr. 13 G-Dur Wolfgang Amadeus Mozart Sonate C-Dur op. 53 Eroica-Variationen Konzert für Klavier und Orchester für Klavier op. 16 op. 106 Divertimento F-Dur K 125c Waldstein-Sonate Frédéric Chopin Nr. 2 B-Dur op. 19 Frédéric Chopin Streichquintett Es-Dur op. 97 Klavierquartett Es-Dur K 493 Robert Schumann Nocturne Es-Dur op. 55/2 Dmitri Schostakowitsch Ausgewählte Werke Amerikanisches Quintett Joseph Haydn Carnaval. Scènes mignonnes Nocturne H-Dur op. 62/1 Symphonie Nr. 5 d-Moll op. 47 Streichquartett g-Moll Hob. III/33 sur quatre notes op. 9 Allegro de concert A-Dur op. 46 Wolfgang Amadeus Mozart Andante spianato et Grande Montag, 8. Juni Freitag, 12. Juni Konzert für Klavier und Orchester Polonaise brillante Es-Dur op. 22 Sonntag, 31. Mai 19.30 Uhr, Mozart-Saal 19.30 Uhr, Großer Saal A-Dur K 385p (Bearbeitung für Mittwoch, 20. Mai 19.30 Uhr, Großer Saal Till Fellner Klavier ORF Radio- Klavier und Streichquartett) 19.30 Uhr, Mozart-Saal Sonetto del Petrarca Nr. 104 Orchestra dell’Accademia Programm Symphonieorchester Wien Windkraft – Kapelle für S 161/5 Pace non trovo Nazionale di Santa Cecilia Johann Sebastian Bach Patricia Kopatchinskaja Violine Neue Musik (Années de pèlerinage, Jan Vogler Violoncello Präludium und Fuge 5 Susanna Mälkki Dirigentin Dienstag, 23. Juni Marcus Weiss Saxophon deuxième année, Italie) Sir Antonio Pappano Dirigent D-Dur BWV 874 Programm 19.30 Uhr, Großer Saal Manuel de Roo E-Gitarre Hexameron. Variationen Programm Präludium und Fuge 6 Béla Bartók ORF Radio- Kasper de Roo Dirigent über den Marsch aus Bellinis Sergej Rachmaninoff d-Moll BWV 875 Konzert für Violine und Orchester Symphonieorchester­ Wien Programm I Puritani S 392 Die Toteninsel. Symphonische Präludium und Fuge 7 Nr. 2 Sz 112 Wiener Singakademie Edgard Varèse Dichtung op. 29 Es-Dur BWV 876 Henri Dutilleux Ruth Ziesak Sopran Intégrales Peter Iljitsch Tschaikowsky Präludium und Fuge 8 Métaboles Janina Baechle Mezzosopran Georg Friedrich Haas Donnerstag, 28. Mai Variationen für Violoncello und es-Moll BWV 877 Benjamin Bruns Tenor … über den Atem, die Stille 19.30 Uhr, Großer Saal Orchester über ein Rokoko-Thema (Das wohltemperierte Klavier, La Valse. Poème choréographique Günther Groissböck Bass und die Zerbrechlichkeit … Wiener Philharmoniker A-Dur op. 33 Band II) pour orchestre Cornelius Meister Dirigent Arturo Fuentes Barbara Hannigan Sopran Jean Sibelius Wolfgang Amadeus Mozart Programm In der Luft Sir Simon Rattle Dirigent Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 43 Sonate Es-Dur K 189g Anton Bruckner Johannes Maria Staud Programm Rondo a-Moll K 511 Mittwoch, 17. Juni Messe Nr. 3 f-Moll Violent Incidents Claude Vivier Robert Schumann 19.30 Uhr, Großer Saal Olivier Messiaen (Hommage à Bruce Nauman) Lonely Child Montag, 1. Juni Kreisleriana. Acht Fantasiestücke Wiener Symphoniker L’Ascension. Quatre Méditations Iannis Xenakis Joseph Haydn 19.30 Uhr, Großer Saal für Klavier op. 16 Martin Grubinger symphoniques pour orchestre Akrata An Imaginary Symphony Orchestra dell’Accademia Multipercussion Giacinto Scelsi (Zusammenstellung von Nazionale di Santa Cecilia Osmo Vänskä Dirigent I presagi Symphoniesätzen und weiteren Sir Antonio Pappano Dirigent Mittwoch, 10. Juni Programm Orchesterstücken Joseph Haydns Programm 19.30 Uhr, Großer Saal Arvo Pärt von Sir Simon Rattle) Anton Bruckner Sir András Schiff Klavier Cantus in memory of Donnerstag, 21. Mai Symphonie Nr. 8 c-Moll Programm Benjamin Britten 19.30 Uhr, Großer Saal Joseph Haydn Kalevi Aho ORF Radio- Samstag, 30. Mai Sonate C-Dur Hob. XVI/50 Sieidi (Heiliger Berg). Konzert für Symphonieorchester Wien 19.30 Uhr, Mozart-Saal Dienstag, 2. Juni Ludwig van Beethoven Schlagzeug und Orchester (EA) Hilary Hahn Violine Matthias Goerne Bariton 19.30 Uhr, Großer Saal Sonate E-Dur op. 109 Jean Sibelius Cornelius Meister Dirigent Piotr Anderszewski Klavier Philharmonia Orchestra Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie Nr. 1 e-Moll op. 39 Programm Programm Pierre-Laurent Aimard Klavier Sonate C-Dur K 545 Sonata facile Max Bruch Robert Schumann Esa-Pekka Salonen Dirigent Franz Schubert Fantasie für Violine und Liederkreis nach Gedichten von Programm Sonate c-Moll D 958 Freitag, 19. Juni Orchester unter freier Benützung Joseph von Eichendorff op. 39 Maurice Ravel 19.30 Uhr, Mozart-Saal schottischer Volksmelodien und weitere ausgewählte Lieder Pavane pour une infante défunte Hagen Quartett op. 46 Schottische Fantasie Konzert für Klavier und Orchester Jörg Widmann Klarinette Gustav Mahler Nr. 2 D-Dur Programm Symphonie Nr. 9 Konzert für die linke Hand Wolfgang Amadeus Mozart Igor Strawinski Streichquartett F-Dur K 590 L’Oiseau de feu. Ballett in Klarinettenquintett A-Dur K 581 zwei Bildern mit Introduktion Stadler-Quintett

90 91 NOISE → Seite 80 Öffnungszeiten Warum nicht sich losreißen und einfach los- Eröffnungstag legen? Tu etwas und werde sichtbar! Probiere Samstag, 16. Mai, 16 bis 21 Uhr Werkstatt-Passage aus, wie es ist, nicht perfekt zu sein. Unter­ suche alternative Lebensentwürfe. »Denn wer Montag, 18. Mai, bis Samstag, 20. Juni nichts macht, macht nichts verkehrt!« Montag bis Freitag 15 bis 21 Uhr im Festwochen- 15. bis 19. Juni, performative und musikalische (Workshop-Programm, 15.30 bis 18.30 Uhr), Experimente mit dem jungen theater basel Samstag 12 bis 21 Uhr, Sonntag und Feiertag geschlossen Radio-Werkstatt Zentrum Hast du Worte? Kommentare, Feedbacks, Willst du dabei sein? Verrisse und Freudentränen gemeinsam mit Schicke uns ein E-Mail an: Werkstatt, Radiosender, den Radioprofis von Superfly gestalten und am [email protected] DJ-Line & Atelier für 16+ Ende der Wiener Festwochen als Feature auf 98.3 anhören. Die Werkstatt-Passage im Festwochen-Zentrum ist frei zugänglich. Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos. Freitag, 22. Mai, 5./12./19. Juni, 16 bis 18 Uhr, Das Workshop-Programm ist für einzelne Interessierte ab in Kooperation mit 98.3 Superfly 16 Jahren sowie für Schulgruppen geeignet.

DJ-Werkstatt Die Anmeldung zum Workshop-Programm (eine ganze Woche oder einzelne Nachmittage) wird aufgrund einer Es steht alles bereit – DJ, Mischpult und Höchstteilnehmerzahl empfohlen. Verstärker. Wer den schrägsten Sound mischt, Einführungen sowie Vor- und Nachbereitungen zu Die Werkstatt-Passage ist ein offener Raum Analogue Eye und U/Tropia scratcht und loopt, kommt zur Fête brut … Festwochen-Produktionen auf Anfrage.

für junge Festwochen-Freaks und die, die es → Seiten 54 und 36 Samstag, 23./30. Mai, 6./13. Juni, vor jeder Produktion Wiener Festwochen noch werden wollen. Alle ab 16 Jahren können Hast du die Welt schon aus der Fête brut 16 bis 18 Uhr, mit DJ-Profis In Kooperation mit 98.3 Superfly, Institut für Theater-, mitmachen! In enger Zusammenarbeit mit den ­Perspektive eines Aliens gesehen: (VJ-Special am 30. Mai, in Kooperation mit Film- und Medienwissenschaft (Festwochen Campus 2015), Künstlern Mats Staub und Brent Meistre, der dein Zuhause, deine Freunde, deine KulturKontakt Austria, Kunsthistorisches Museum Wien, VIS Vienna Independent Shorts) Szenographisches Büro, TU Wien – 2015 | 200 Jahre Zukunft, Künstlerin Kettly Noël und dem jungen theater Stadt und dich selbst? Ein Film ist Vienna Business School Akademiestraße, VIS Vienna basel wird während der Festwochen diskutiert, ein künstlerischer Blick auf die Welt. Independent Shorts kritisch hinterfragt, getanzt, gepostet, Film Betrachte dein Umfeld von außen. Dank an Römerquelle geschnitten und Radio gemacht. Wem das noch Durch eine Linse bestimmst du den nicht genug ist, der kann die Passage auch mit Ausschnitt. Plakaten verschönern oder mit Wollknäueln 1. bis 5. Juni, Stop-Motion-Videos experimentieren. An vier Samstagen gibt es mit dem Künstler Brent Meistre Party – aber nur wenn sich jemand findet, der aus Südafrika auch wirklich auflegen kann. Alle Infos auf www.festwochen.at und Je ne suis pas noire → Seite 58 www.facebook.com/wienerfestwochen Fühlst du dich schwarz und weiß, dazu pink, einfach bunt und eine 21 – Erinnerungen ans Nuance heller? Bist du heute Erwachsenwerden → Seite 12 ­Österreicherin, dann Afrikaner, jetzt Fühlst du dich schon erwachsen? Wann hast »Afro­afrikanerin«, morgen vielleicht du aufgehört, Kind zu sein? Was sind die wich- Europäer und fünf Minuten später tigsten Ereignisse in deinem Leben? international? Im Dialog mit dir Begib dich auf eine Reise mit deinen Erinne- entdecke und erfinde dich immer rungen und erzähle uns, wer du bist und was wieder neu. dich ausmacht. 8. bis 12. Juni, Tanz und körperlicher 18. bis 22. Mai, Interviews und installatives Ausdruck mit der Künstlerin Kettly Arbeiten mit dem Künstler Mats Staub aus Noël aus Mali der Schweiz

92 93 Themenführungen Kunsthistorisches Museum und Wiener Festwochen

In Kooperation mit den Wiener Festwochen Liebe, Tod, Vergänglichkeit bietet das Kunsthistorische Museum zu Salvatore Sciarrino ­Jephtha, Luci mie traditrici / Die tödliche Blume Luci mie traditrici / Die tödliche Blume und Herzog Blaubarts Burg einen Rundgang Maria van Oosterwijck Vanitas-Stillleben (1668) durch die Gemäldegalerie an. In einer Doppelconference­ wird Wissenswertes Das Wissen um den unabwendbaren Tod zur Entstehungszeit der drei Werke und zu ermahnt zu Moral und zum unablässigen inhaltlichen Parallelen in der bildenden Kunst inneren Kampf der Tugend gegen das ­Laster. vorgestellt. Deswegen demonstrieren Stillleben, im Gewande des vermeintlich leb- und reglos Termine der Führungen Unveränderlichen, Scheinbarkeit und Hinfäl­ Ab April 2015 auf www.festwochen.at ligkeit des Irdischen. Alles ist unbeständig und Eintritt frei, begrenzte Teilnehmerzahl vergänglich: Mit dem giftigen Borretsch verbinden wir das Glück der frühen, vielleicht Das Blut der Opfer nicht ewig dauernden Liebe. Doch letztlich Georg Friedrich Händel Jephtha stehen die Blüten für die kurze Dauer des Peter Paul Rubens Begegnung vor der Schlacht Lebens im Stadium jugendlicher Schönheit. bei Nördlingen (1634/35) Aber der Efeu, der nichts aus seiner Umklam- merung freigibt, symbolisiert die treue Liebe. Dem Alterswerk Georg Friedrich Händels Blumen als Vor­boten kommender Dinge. stellen wir eine affektgeladene Vision aus der Spätzeit des Peter Paul Rubens gegenüber, Das Entkommen aus dem Labyrinth © Karin Wasner © Karin dessen Schlachtendarstellung dem Einsatz Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg großer Opernchöre vergleichbar ist. Doch Men- Theseusmosaik schenopfer, Krieg, Heerführer, Schlachten und (römisch, spätantik, 4. Jh. n. Chr.) das Blut der Unschuldigen sind Bestandteile Büchereien Wien – 39 Mal in Wien vieler Historienbilder von Poussin, Bruegel und Ein Labyrinth und ein Knäuel, aus einem Fa- Teniers. Eine Betrachtung zu den Folgen des den scheinbar unentwirrbar zusammengeballt, Krieges. haben eines gemeinsam: die Verwirrung und und 1 Mal im Festwochen-Zentrum die Zeit, die es braucht, die Lösung zu errei- chen. Im Mythos der Ariadne und des Theseus Literatur, Musik und Filme zu den Wiener Festwochen ist das Knäuel die Lösung zum Entkommen. vom 16.5.-21.6. im Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus Die Annäherung an den geliebten Mann ge- schieht durch den sprichwörtlichen Faden der www.buechereien.wien.at / www.festwochen.at Ariadne, der durch das Labyrinth führt. Am Ende aber, nach Hingabe und Selbstaufopfe- rung, steht das Verlassenwerden. Eine Führung zu mythischen und erotischen Verstrickungen der Antike.

94 95 Po rz ellangasse

Schlickgasse Schauspielhaus Wien Liechtensteinstraße Spielorte / Venues F ra n Ringstraße z -J o s e f Akademietheater Halle E+G Theater Akzent s - K Lisztstraße 1, 1030 Wien im MuseumsQuartier Theresianumgasse 18, 1040 Wien Börse a i Telefon +43 1 514 44-4740 Museumsplatz 1, 1070 Wien Telefon +43 1 589 22 22 U2 Schottentor U4 Stadtpark, Telefon +43 1 524 33 21-1126 U1 Taubstummengasse, 4A Akademietheater, U2 Museumsquartier, D Plößlgasse, Wipplingerstraße D, 2, 71, 2A Schwarzenbergplatz U3, 49, 48A Volkstheater 13A Belvederegasse

Taborstraße Fischerstiege Morzinplatz Altes Rathaus Mariahilfer Straße/ Theater an der Wien Wipplingerstraße 6–8, 1010 Wien Neubaugasse Linke Wienzeile 6, 1060 Wien U1/U4 Schwedenplatz Telefon +43 1 589 22 22 1070 Wien Telefon +43 1 588 30 Hoher Markt Rathaus U1, U3 Stephansplatz, Telefon +43 1 589 22 22 U1, U2, U4 Karlsplatz, Burgtheater 1A, 3A Hoher Markt U3, 13A, 14A Neubaugasse 59A Bärenmühldurchgang Altes Rathaus U2 Rathaus Tuchlauben brut im Künstlerhaus Morzinplatz 1 Volkstheater U1/U3 Rotenturmstraße Stephansplatz Wollzeile Karlsplatz 5, 1010 Wien 1010 Wien Neustiftgasse 1, 1070 Wien U3 Herrengasse Telefon +43 1 589 22 22 Telefon +43 1 589 22 22 Telefon +43 1 589 22 22 U1, U2, U4, Badner Bahn, U1, U4, 2 Schwedenplatz, U2, U3, 49, 48A Volkstheater Parlament U3 Stubentor 1, 62, 4A, 59A Karlsplatz, 1, 2A Salztorbrücke Volksgarten D, 2, 71, 2A Kärntner Ring/Oper Werkstatt-Passage Musikverein Wien im Festwochen-Zentrum Stephansdom Hofb urg Burgtheater Musikvereinsplatz 1, 1010 Wien im Künstlerhaus U2/U3 Heldenplatz Universitätsring 2, 1010 Wien Telefon +43 1 505 81 90 Akademiestraße 13, 1010 Wien Volkstheater Telefon +43 1 514 44-4440 U1, U2, U4, Badner Bahn, Telefon +43 1 589 22 22 Naturhistorisches

Museum D, 1, 71 Rathausplatz/Burgtheater 1, 62, 4A, 59A Karlsplatz, U1, U2, U4, Badner Bahn,

Stadtpark D, 2, 71, 2A Schwarzenbergplatz 1, 62, 4A, 59A Karlsplatz, MuseumsQuartier Burggarten Kärntner Straße Ringstraße F23 D, 2, 71, 2A Kärntner Ring/Oper Breitenfurter Straße 176, * Schauspielhaus Wien Kunsthistorisches Staatsoper U4 Stadtpark Museum Ringstraße 1230 Wien Porzellangasse 19, 1090 Wien Wiener Konzerthaus Volkstheater Zufahrt bzw. Eingang für die Telefon +43 1 589 22 22 Lothringerstraße 20, 1030 Wien Veranstaltung Analogue Eye. D, 40A Bauernfeldplatz Telefon +43 1 242 002 U2 Museumsquartier Drive-in Theatre über die * Mit Einschränkung, nähere U4 Stadtpark, Ge U1/U2/U4 Halle E+G t Schwarzenbergplatz re Wittmann Schauraum i Stadtkino 4A Akademietheater, d Karlsplatz Werkstatt-Passage Gastgebgasse 2, 1230 Wien Informationen unter ema brut rkt Wiener Konzerthaus Musikverein Wien Telefon +43 1 589 22 22 +43 1 589 22 22 D, 2, 71, 2A Schwarzenbergplatz Lothringerstraße Secession 62A Campingplatz Wien-Süd

 Akademietheater Mariahilfer Str./Neubaug. Schloß Schönbrunn * Wittmann Schauraum Mariahilfer Straße Festwochen-Zentrum Schlosspark (vor dem Akademiehof

Naschmarkt im Künstlerhaus Neptunbrunnen), 1130 Wien bei der Wiener Secession Akademiestraße 13, 1010 Wien Telefon +43 1 589 22 22 Friedrichstraße 10, 1010 Wien Gumpendorfer Straße Telefon +43 1 589 22 22 U4, 10A Schönbrunn, Telefon +43 1 589 22 22 Rechte Wienzeile Karlskirche Rennweg U1, U2, U4, Badner Bahn, 10, 58 Schloß Schönbrunn, U1, U2, U4, Badner Bahn, Wiedner Hauptstraße Linke Wienzeile Prinz-Eugen-Straße 1, 62, 4A, 59A Karlsplatz, 60, 56A, 56B, 58A Hietzing/ 1, 62, 4A, 59A Karlsplatz D, 2, 71, 2A Kärntner Ring/Oper Kennedybrücke * Mit Einschränkung, nähere Gußhausstraße Th eater an der Wien Informationen unter Fischerstiege 1–7 Stadtkino im Künstlerhaus +43 1 589 22 22

Festwochen-Zentrum im Künstlerhaus  1010 Wien Akademiestraße 13, 1010 Wien Schloß Schönbrunn Argentinierstraße Taubstummengasse Telefon +43 1 589 22 22 Telefon +43 1 712 62 76 U1 Taubstummengasse U1, U4, 2 Schwedenplatz, U1, U2, U4, Badner Bahn, Favoritenstraße 1, 2A Salztorbrücke, 1, 62, 4A, 59A Karlsplatz, 3A Salzgries D, 2, 71, 2A Kärntner Ring/Oper

Th eater Akzent  F23 (Breitenfurter Straße) 96 Th eresianumgasse 97 Service und Karten

www.festwochen.at Vorverkauf an den Kassen 21 – Erinnerungen ans ab 2. Mai 2015: Erwachsenwerden, Festwochen-Service Tageskasse der U/Tropia. Schauraum Telefon +43 1 589 22 22 Wiener Festwochen Karten sind ab 16. Mai 2015 im Mo–Fr (werktags) 10 bis 17 Uhr Lehárgasse 3a, 1060 Wien Festwochen-Zentrum im Künstler- ab 14. Mai 2015: Telefon +43 1 589 22-456 haus erhältlich, eine Eintrittskarte Mo–Fr (werktags) 9 bis 20 Uhr Sa–Mi 10 bis 18 Uhr gilt sowohl für 21 – Erinnerungen Samstag, Sonn- und Feiertag Do, Fr 10 bis 19 Uhr ans Erwachsenwerden­ als auch für 10 bis 20 Uhr Tageskasse im Foyer der Halle U/Tropia. Schauraum. E+G im MuseumsQuartier Mit einer Eintrittskarte für eine Schriftliche Kartenbestellung Museumsplatz 1, 1070 Wien Produktion der Wiener Fest­ ab sofort bis 10. März 2015 Mo–Sa 10 bis 18 Uhr wochen 2015 oder einer Eintritts­ ­ mit beiliegender Bestellkarte Sonntag geschlossen karte von VIS Vienna Independent oder dem Bestellformular auf Shorts 2015 können 21 – Erinne- www.festwochen.at Zusätzlich nur am 2. Mai 2015: rungen ans Erwachsenwerden und oder per Fax +43 1 589 22 55 Theater an der Wien U/Tropia. Schauraum bei freiem oder per E-Mail an Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Eintritt besucht werden. [email protected] 10 bis 18 Uhr Die Reihung erfolgt nach Hinweis Eingangsdatum. Zusätzlich ab 16. Mai 2015: Karten für folgende Produktionen Tageskasse im Festwochen- erhalten Sie ausschließlich bei den Für den Beginn des Online-­ Zentrum im Künstlerhaus betreffenden Institutionen (es gel- Verkaufs und des telefonischen Akademiestraße 13, 1010 Wien ten die jeweiligen Ermäßigungen): ­Kartenverkaufs mit Kreditkarte Mo–So 10 bis 21 Uhr sowie des Vorverkaufs an den U/Tropia. Liegekino, Kassen wird jeweils ein eigenes Kreditkarten VIS Vienna Independent Shorts kleines Kontingent geöffnet. Wir akzeptieren bei der schrift- VIS Vienna Independent Shorts lichen Bestellung, beim telefo­ siehe Seite 36 Online-Verkauf nischen Kartenverkauf, im ab 11. März 2015, Beginn 10 Uhr Internet (Online-Verkauf ) und an Летят журавли / www.festwochen.at unseren Kassen Ihre Kredit­karte Wenn die Kraniche ziehen von American Express, Diners Stadtkino im Künstlerhaus Telefonischer Kartenverkauf Club, MasterCard oder Visa. siehe Seite 72 mit Kreditkarte ab 11. März 2015: Karten für sämtliche Produktio­­ 37. Internationales Musikfest Telefon +43 1 589 22 11 nen sind nach Verfügbarkeit Wiener Konzerthaus Mo–Fr (werktags) 10 bis 17 Uhr (zzgl. Gebühren) ab 3. Mai 2015 siehe Seite 89

Foto: Hertha Hurnaus ab 14. Mai 2015: auch bei den oeticket-Vertriebs- Mo–Fr (werktags) 10 bis 17 Uhr stellen, unter +43 1 96096 oder Datenschutz Samstag, Sonn- und Feiertag auf www.oeticket.com, sowie ab Wir erlauben uns, Ihre Daten 10 bis 14 Uhr 4. Mai 2015 in den Filialen der elektronisch zu speichern, um Sie Erste Bank erhältlich. über kurzfristige Änderungen oder Bestellungen für am selben Festival-Neuigkeiten informieren Abend stattfindende Vorstel­ Newsletter zu können. Ihre Daten werden von lungen sind bis 14 Uhr möglich. Bestellen Sie unseren News­letter den Wiener Fest­wochen vertrau- auf www.festwochen.at und lich behandelt. Auf Ihr Verlangen lassen Sie sich die neuesten Infor- werden Ihre Daten umgehend kultur.arbeiterkammer.at mationen per E-Mail zusenden. gelöscht.

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Festwochen Inserat.indd 1 11/5/2014 11:21:34 AM Abendkassen

Die Abendkassen öffnen eine Kopfhörerentlehnung Stunde vor Vorstellungsbeginn. Bei small metal objects werden Text und Ton mittels Kopfhörer Nacheinlass übertragen, zur Entlehnung ist Bitte beachten Sie, dass Zuspät- ein gültiger Lichtbildausweis kommenden der Nacheinlass mitzubringen. produktionsbedingt nicht immer gewährt werden kann. Eintrittskarte als Fahrschein Die Wiener Linien und die Wie- Restkarten an der Abendkasse ner Festwochen bieten die Aktion Bei ausverkauften Vorstellungen Eintrittskarte als Fahrschein an: wird mit Öffnung der Abendkasse Ab zwei Stunden vor bis sechs eine Abendkassenwarteliste Stunden nach Beginn der Vor- angelegt. stellung gilt Ihre Festwochen- Ab 15 Minuten vor Vorstellungs- Eintrittskarte als Fahrschein in beginn werden die Restkarten Wien (Zone 100, inkl. NightLine). entsprechend der Reihung auf Ausgenommen sind 21 – Erinne- dieser Liste ausgegeben. rungen ans Erwachsenwerden Pro Person wird ein Name aufge- und U/Tropia. Schauraum. nommen und eine Karte aus- gegeben, eine Vorreservierung Verbot von Foto-, Bild-, Film- ist nicht möglich. und Tonaufnahmen Ohne Genehmigung sind Stehplätze während­ der Veranstaltungen Bei den folgenden Produktionen Foto-, Bild-, Film- und Tonauf- werden Stehplätze (Euro 3,–) nahmen untersagt. Bei Zuwider- angeboten: handeln ist der ­Publikumsdienst Die Stunde da wir nichts berechtigt, Handys, Kameras, voneinander wußten Tablets oder sonstige ­Apparate Go down, Moses für Bild- und Tonaufnahmen Herzog Blaubarts Burg bis zum Ende der ­Veranstaltung und Geistervariationen einzuziehen. John Gabriel Borkman Ohne Titel Nr. 1 – Eine Oper von Herbert Fritsch Мёртвые души / Tote Seelen Diese werden jeweils ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse verkauft. Pro Person wird eine Karte aus- gegeben, eine Vorreservierung ist nicht möglich.

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DiP_Programmheft_WrFestwochen_185x260.indd 1 12.11.14 13:49 Ermäßigungen

Wir danken unseren Hauptspon- lung und an den Abendkassen für 21 – Erinnerungen ans soren Erste Bank und Wiener max. zwei Karten pro Produktion. Erwachsenwerden, Städtische für die Ermöglichung Die Büchereikarte ist vorzule- U/Tropia. Schauraum von Ermäßigungen für Jugend- gen bzw. ist die SBW-Nummer Karten sind ab 16. Mai 2015 im liche und InhaberInnen eines anzugeben. Festwochen-Zentrum im Künst- Kulturpasses. lerhaus erhältlich, eine Eintritts- Club Ö1 karte gilt sowohl für 21 – Erinne- Hinweis Ab 2. Mai 2015 erhalten Club Ö1- rungen ans Erwachsen­werden als Im Internet (Online-Verkauf ) Mitglieder an den Tageskassen auch für U/Tropia. Schauraum. können keine ermäßigten Karten und bei der telefonischen Bestel- Mit einer Eintrittskarte für eine gebucht werden, ausgenommen lung der Wiener Festwochen für Produktion der Wiener Festwo- ist die Ermäßigung von 50 % bei ausgewählte Produktionen (diese chen 2015 oder einer Eintrittskar- der Hommage an Mieczysław werden ab Mitte April bekannt te von VIS Vienna Independent Weinberg­ . gegeben) ca. 15 % Ermäßigung für Shorts 2015 können 21 – Erinne­ max. zwei Karten pro Produktion. rungen ans Erwachsenwerden und Jugend-Bonus, Arbeitslosen- Die Mitgliedskarte ist vorzulegen U/Tropia. Schauraum bei freiem und SeniorInnen-Ermäßigung bzw. ist die Mitgliedsnummer Eintritt besucht werden. Im Vorverkauf erhalten Schüle­ anzugeben. r­Innen, Studierende, Lehrlinge, U/Tropia. Liegekino, Präsenz- und Zivildienstleistende VIS Vienna Independent Shorts VIS Vienna Independent Shorts (bis zum vollendeten 27. Lebens- Eintrittskarten oder Festivalpässe Eine Eintrittskarte der Wiener jahr) sowie Arbeitslose ca. 30 %, von VIS Vienna Independent Festwochen 2015 berechtigt zum SeniorInnen (ab 60 Jahren) Shorts 2015 berechtigen zu 30 % ermäßigten Preis pro Film bei VIS ca. 15 % Ermäßigung. An den Ermäßigung bei Fishers of Hope. Vienna Independent Shorts und Abendkassen erhalten sie nach Taweret sowie zu 50 % Ermäßi- bei U/Tropia. Liegekino. Verfügbarkeit ermäßigte Karten gung bei Analogue Eye. Drive-in zu Euro 8,– bzw. Euro 12,–. Beim Theatre. Diese Ermäßigungen Hommage an Kartenkauf ist ein gültiger Aus- sind ab 2. Mai 2015 an den Tages- Mieczysław Weinberg weis bzw. Nachweis vorzulegen. kassen der Wiener Festwochen Bei gleichzeitigem Kauf von erhältlich. Karten für mehr als ein Konzert Eine unserer Clubgarnituren. SchülerInnengruppen der Hommage an Mieczysław Informationen zu Preisen und Hunger auf Kunst & Kultur Weinberg­ verringert sich der Bestellmöglichkeiten erhalten InhaberInnen eines Kulturpasses jeweilige Eintrittspreis um 50 %. Ö1 Club-Mitglieder haben es gut: Sie telefonisch beim Festwochen- erhalten aus einem beschränkten Sie setzen auf die Nummer 1 in Sachen Kultur. Service +43 1 589 22 22. Kartenkontingent je eine kosten- Rollstuhlplätze lose Eintrittskarte für bis zu Die mit gekennzeichneten Wie zum Beispiel bei den Wiener Festwochen. Ermäßigungen sechs Produktionen der Wiener Spielorte auf Seite 97 verfügen Ö1 Club-Mitglieder erhalten 15 % Ermäßigung Büchereien Wien Festwochen. Die Karten sind über genehmigte Rollstuhl­plätze auf ausgewählte Veranstaltungen. Für Frühentschlossene ausschließlich von 10. bis 12. Mai oder barrierefreien Zugang. Büchereikarten-BesitzerInnen 2015 von 10 bis 18 Uhr an der Rollstuhlplätze (Euro 6,–/Begleit­ Tageskasse der Wiener Festwo- Sämtliche Ö1 Club-Vorteile erhalten bei schriftlicher Karten- person Euro 6,–) können bis bestellung bis 20. Januar 2015 chen (Lehárgasse 3a, 1060 Wien) eine Woche vor der Vorstellung fi nden Sie in oe1..at (Eingangsdatum) eine Ermäßi- gegen Vorlage des Kulturpasses schriftlich oder telefonisch beim gung von ca. 15 % für max. zwei und eines Lichtbildausweises zu Festwochen-Service Karten pro Produktion. Die SBW- reservieren. +43 1 589 22 22 bestellt werden. Nummer ist bei der schriftlichen Zusätzlich können 21 – Erinne- Rollstuhlplätze für die folgenden Kartenbestellung anzugeben. rungen ans Erwachsenwerden und Spielstätten erhalten Sie aus- Für spontane BesucherInnen U/Tropia. Schauraum ab 16. Mai schließlich bei den betreffenden Büchereikarten-BesitzerInnen 2015 im Festwochen-Zentrum im Institutionen: Musikverein Wien, erhalten am Tag der Vorstellung Künstlerhaus von InhaberInnen Stadtkino im Künstlerhaus, ca. 15 % Ermäßigung an den eines Kulturpasses bei freiem ­Wiener Konzerthaus. Mit Ausnah- Tageskassen der Wiener Fest­ Eintritt besucht werden. me des Musikverein Wien gelten wochen, bei telefonischer Bestel- die jeweiligen Preise.

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Ö1_Club_185x260_wr_festwochen.indd 1 01.12.14 13:44 www.wienerlinien.at Service and 4216 Cafés und Restaurants. Worauf wartest Du noch? Tickets

www.festwochen.at Ticket sale 21 – Erinnerungen ans from 2 May 2015: Erwachsenwerden, Festival-Service Festwochen box-office U/Tropia. Schauraum Telephone +43 1 589 22 22 Lehárgasse 3a, 1060 Vienna Tickets are available from Mon – Fri (workdays) Telephone +43 1 589 22-456 16 May 2015 at the Festwochen- 10.00 am – 5.00 pm Sat – Wed 10.00 am – 6.00 pm Zentrum im Künstlerhaus, one from 14 May 2015: Thu, Fri 10.00 am – 7.00 pm ticket is ­valid for both 21 – Erin- Mon – Fri (workdays) Box-office in the foyer of Halle nerungen ans Erwachsenwerden 9.00 am – 8.00 pm E+G im MuseumsQuartier and U/Tropia. Schauraum. Sat, Sun & Holidays Museumsplatz 1, 1070 Vienna A ticket for the Wiener Fest- 10.00 am – 8.00 pm Mon – Sat 10.00 am – 6.00 pm wochen 2015 or for VIS Vienna Sundays closed Independent Shorts 2015 entitles Written applications for tickets the holder to free admission for from now until 10 March 2015 Additionally only on 2 May 2015: 21 – Erinnerungen ans Erwachsen- with the attached order form Theater an der Wien werden and U/Tropia.Schauraum. or with our electronic order form Linke Wienzeile 6, 1060 Vienna at www.festwochen.at 10.00 am – 6.00 pm Note or by fax +43 1 589 22 55 Tickets for the following produc- or by e-mail to Additionally from 16 May 2015: tions are only available at the [email protected] Box-office at the Festwochen- respective venues (reductions Orders will be completed accord- Zentrum im Künstlerhaus according to their policies): ing to the date of receipt. Akademiestraße 13, 1010 Vienna Mon – Sun 10.00 am – 9.00 pm U/Tropia. Liegekino, For the start of the online and VIS Vienna Independent Shorts credit card bookings as well as for Credit cards VIS Vienna Independent Shorts the sale at the box-offices a small For the written applications, the see page 36 allotment of tickets will be made telephone and online booking available. services as well as at the box- Летят журавли / offices the following credit cards Wenn die Kraniche ziehen Online bookings are accepted: American Express, Stadtkino im Künstlerhaus from 11 March 2015, 10.00 am Diners Club, MasterCard and Visa. see page 72 www.festwochen.at Tickets for all productions can 37. Internationales Musikfest Credit card bookings also be purchased (depending on Wiener Konzerthaus from 11 March 2015: availability): from 3 May 2015 see page 89 Telephone +43 1 589 22 11 at all oeticket-outlets by calling Mon – Fri (workdays) +43 1 96096 or visiting Data protection disclaimer 10.00 am – 5.00 pm www.oeticket.com, and from We reserve the right to store from 14 May 2015: 4 May 2015 also at Erste Bank your data electronically to be Mon – Fri (workdays) branches. Service charges will able to inform you about 10.00 am – 5.00 pm apply. last minute changes or the Sat, Sun & Holidays latest news. Your data will be 10.00 am – 2.00 pm Newsletter treated confidentially by the Subscribe to our newsletter at Wiener Festwochen and if We are able to take credit card www.festwochen.at requested can be immediately bookings until 2.00 pm for and get the latest information deleted. Wir sehen uns auf Facebook! tickets for the same evening. about the Wiener Festwochen. www.facebook.com/wienerlinien

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010420T3 WL Antje Image März 185x260 ProgrammFestwochen iWC.indd 1 KW49 - 01.12.14 17:23 Evening Box-Offices

Evening box-offices open one Loaning headphones hour prior to the performance. In order to hear text and sound of small metal objects headphones Latecomers will have to be loaned (valid Please note that for some picture ID necessary). productions late entry will not be permitted. Public transport The Wiener Linien and the Sale of remaining tickets at the Wiener Festwochen provide evening box-office the special promotion Theatre In case of sold-out performances, ticket as transport ticket. From two an evening waiting list is com- hours before until six hours after piled at the evening box-office. the start of the performance your Remaining tickets are sold from theatre ticket is valid as a bus, 15 minutes prior to the perfor- tram or underground ticket (Zone mance according to the order of 100, incl. NightLine) in Vienna. names on this waiting list. One Exceptions: 21 – Erinnerungen ans name on the list and one ticket Erwachsenwerden and U/Tropia. only per person, pre-booking is Schauraum. not possible. Prohibition of taking pictures, Standing room filming and recording of sound Standing room tickets (Euro 3,–) Without permission any taking of are available for the following pictures or filming and recording productions: of sound is prohibited during the Die Stunde da wir nichts performances. Noncompliance voneinander­ wußten entitles the staff to confiscate the Go down, Moses telephones, cameras, tablets or Herzog Blaubarts Burg similar recording devices until and Geistervariationen the end of the performance. John Gabriel Borkman Ohne Titel Nr. 1 – Eine Oper von Herbert Fritsch Мёртвые души / Tote Seelen These tickets are sold from one hour prior to the performance at the evening box-office of the respective venue. One ticket only per person, pre-booking is not possible.

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RQ_Wein2014_Inserat_185x260_Wiener-Festwochen.indd 1 04.11.14 17:09 Reductions

We thank our main sponsors the festival box-offices and with 21 – Erinnerungen ans Erste Bank and Wiener Städtische telephone bookings. The reduc- Erwachsenwerden, for enabling the Young People’s tion is valid for a maximum of U/Tropia. Schauraum Bonus and Hunger auf Kunst & two tickets per production. Tickets for 21 – Erinnerungen ans Kultur. Erwachsenwerden and U/Tropia. Club Ö1 Schauraum are available from Note Members of Club Ö1 are entitled 16 May 2015 at the Festwochen- Tickets at a reduced price cannot to approx. 15 % reduction Zentrum im Künstlerhaus, one be booked on the Internet (online for selected productions (to be ticket is valid for both 21 – Erin- bookings), except the reduction announced in the middle of nerungen ans Erwachsenwerden of 50 % for the Hommage an April). The reduction is available and U/Tropia. Schauraum. Mieczysław Weinberg. from 2 May 2015, on presentation­ A ticket for the Wiener Fest- of a valid membership card, wochen 2015 or for VIS Vienna Young People’s Bonus, at the festival box-offices and Independent Shorts 2015 entitles reductions for unemployed with telephone bookings. The the holder to free admission to people and senior citizens reduction is valid for a maximum 21 – Erinnerungen ans Erwachsen- Schoolchildren, apprentices, of two tickets per production. werden and U/Tropia.Schauraum. ­students and young people on military/alternative service (up VIS Vienna Independent Shorts U/Tropia. Liegekino, to the age of 26) as well as unem­ Tickets and passes for VIS Vienna VIS Vienna Independent Shorts ployed people receive approx. Independent Shorts 2015 entitle A ticket for the Wiener 30 % and senior citizens (from the holders to a reduction of 30 % Festwochen 2015 entitles the the age of 60) approx. 15 % reduc- for Fishers of Hope. Taweret as holder to the reduced price at tion. At the evening box-office well as 50 % for Analogue Eye. VIS Vienna Independent Shorts last minute tickets at Euro 8,–/ Drive-in Theatre. These reduc- and for U/Tropia. Liegekino. Euro 12,– will be offered, depend- tions are available from 2 May ing on availability. A valid picture 2015 at the Festival box-offices. Hommage an ID is necessary. Mieczysław Weinberg Hunger auf Kunst & Kultur In case of simultaneous pur- School groups (Hungry for Art and Culture) chase of more than one concert For further information regarding Holders of a »Kulturpass« are of the Hommage an Mieczysław prices and applications for tickets entitled to one free ticket per pro- Weinberg­ the ticket price is please call our Festival-Service duction for up to a maximum of reduced by 50 %. +43 1 589 22 22. six productions — from a limited number of tickets. These tickets Places for wheelchair users Reductions for can be reserved only from The venues marked on page 97 library card holders 10 until 12 May 2015 from provide legally ap­proved places For early birds 10.00 am – 6.00 pm at the Fest­ for wheelchair users or disabled Library card holders (Büchereien wochen box-office (Lehárgasse 3a, access. These places (Euro 6,–/ Wien) are entitled to approx. 15 % 1060 Vienna), upon presentation companion Euro 6,–) may be reduction on written applications of a »Kulturpass« and a valid booked by telephone or with writ- (please include the SBW number) picture ID. ten applications up to one week up until 20 January 2015 (date of In addition holders of a »Kultur- before the performance. receipt). The reduction is valid pass« are entitled to free admis- Information: Festival-Service for a maximum of two tickets per sion for 21 – Erinnerungen ans +43 1 589 22 22 production. Erwachsenwerden and U/Tropia. Places for wheelchair users For last minute bookers Schauraum, obtainable at the for the following venues are Library card holders (Büchereien Festwochen-Zentrum im Künst­ available at the respective venue: Wien) are entitled to approx. 15 % lerhaus from 16 May 2015. Musikverein Wien, Stadtkino im reduction on tickets booked on Künstlerhaus, Wiener Konzert­ the day of the performance. The haus (with the exception of the discount is available, on presen- Musikverein Wien, prices accord- tation of a valid library card, at ing to their policies)

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Wiener_Original_Anz_cityl_Anzeige_185x260mm_ZW_ISO_Unc.indd 1 06.11.14 13:43 Musik Bühne Ausstellung Kabarett Party Diverses

Impressum

Eigentümer, Herausgeber Bildnachweis 76 Marc Stephan und Verleger 78 Thomas Aurin Wiener Festwochen GesmbH 6 Olaf Osten 80 Uwe Heinrich Lehárgasse 11/1/6, 1060 Wien 8/9 Olaf Osten 82 Klara Puski Telefon +43 1 589 22-0 10 Rosa Brueckl & Gregor Schmoll, 84 Studio Rios Zertuche Fax +43 1 589 22 49 Bildnis der Künstlerin, 1999–2000, 86 Carl De Keyzer, [email protected] © Belvedere, Wien. Artothek aus East of Eden www.festwochen.at des Bundes, Dauerleihgabe im 88 Olaf Osten Belvedere, Wien 93 Olaf Osten Geschäftsführung 12 Joerg Baumann Markus Hinterhäuser 14 Marc Domage Textnachweis Wolfgang Wais 16/18/19 Joan Marcus Seite 41 20 Alex Yocu Aus: Walter Benjamin, Künstlerische Leitung 22 Victor Chaves/Getty Images Selbstzeugnisse. Unter: (für den Inhalt verantwortlich) 24 Gonzalo Maggi http://gutenberg.spiegel.de/buch/ Markus Hinterhäuser (Intendant) 26 Michael Ruetz, Halbwüchsige, selbstzeugnisse-6568/5 Stefan Schmidtke (Schauspielchef ) 20. Oktober 1972, aus Seite 75 Sichtbare Zeit Rose Ausländer, Damit kein Licht Redaktion 28 Lessy Montes de Oca uns liebe. Aus: dies., Gedichte. Maria Awecker 30 Portrait of nobleman, perhaps © S. Fischer Verlag GmbH, Markus Hinterhäuser Christopher Marlowe (Ospringe, Frankfurt am Main 2001, S. 129 Judith Kaltenböck 1564 – London, 1593), English Andreas Körner playwright and poet, oil on Hinweis Moritz Lobeck canvas, 1585, DEA PICTURE Aus Gründen der einfacheren­ Iris Raffetseder LIBRARY/Getty Images Lesbarkeit wird in dieser Elisabeth Schack 32 Joakim Eskildsen, aus Publikation­ zumeist auf die Wolfgang Schlag The Roma Journeys ­geschlechtsneutrale Differen­ Stefan Schmidtke 34 Lígia Jardim zierung, z. B. BenutzerInnen, Michaela Zimbelius 36 Frances Bodomo/VIS, verzichtet. Entsprechende ­Begriffe Afronauts gelten im Sinne der Gleich­ Korrektorat 38 Wien Museum/Birgit behandlung grundsätzlich für Katharina Sacken und Peter Kainz beide Geschlechter. 41 Judith Kaltenböck Englische Zusammenfassungen 42 Katrin Brack Patricia Benecke 44 Viktor Dmitriev Patrick Driver 46 Andreas Horvath, Kolyma aus Jakutien Umschlag/Zeichnungen 48 Mara Bratoš/ZKM Olaf Osten 50 Pablo de la Fuente Wiener Festwochen 52 Oscar O’Ryan Grafisches Konzept 54 Filipe Branquinho, Katharina Gattermann Still aus Rui Tenreiro, Journey Olaf Osten to the Centre of Capricorn 56 Trevor Schwellnus Herstellung 58 Seydou Camara Die Wiener Festwochen werden Die Drucker 60 Jan Versweyveld subventioniert aus Mitteln der AgensKetterl GmbH 62 Vicky Bogaert Kulturabteilung der Stadt Wien. 64 Judith Kaltenböck 66 Deon Lourens 68 Jan Dvořák SO GEHT’S DA HIN: Mit events.at – Österreichs 70 Elizabeth Carecchio größtem Online-Portal für Veranstaltungen und 72 Olga Rakhalskaya. Mieczysław Kultur. Egal, ob Sie Events in Ihrer Nähe oder Weinberg, 1983. Foto zur Verfü- einfach nur Empfehlungen suchen. events.at gung gestellt von Tommy Persson bietet aktuelle österreichweite Termine und 75 Pjotr Klepikow, Red Square. Moscow. 1940, Tickets. Nutzen Sie jetzt die Möglichkeit, Ihr Sammlung Museum Moscow Planungsstand 9. Dezember 2014 eigenes Event auf events.at zu veröffentlichen! events.at – ein Service aus dem Medienhaus. House of Photography Änderungen vorbehalten! 110 111 Team Wiener Festwochen BMW Wien Geschäftsführung Marketing / Werbung / Sponsoring Markus Hinterhäuser Sabina Preindl Wolfgang Wais Sonja Vikas (Leitung) www.bmw-wien.at Freude am Fahren Künstlerische Leitung Kartenbüro / Service Markus Hinterhäuser (Intendant) Petra Jannaschk (Leitung) Stefan Schmidtke (Schauspielchef ) Andreas Körner Ulrike Klöckl (Assistentin des Intendanten) Johanna Niederwieser Matthias Scheibner Kaufmännische Leitung Wolfgang Springer Wolfgang Wais (Geschäftsführer) Sara Tiefenbacher Birgit Prinz (Assistentin des Michaela Zimbelius (Leitung) Geschäftsführers) Telefonzentrale Verträge Birgit Frank-Robert Sibylle Eberhard Karin Slamanig Melanie Jamnig (Leitung) Bettina Kletzer Rechnungswesen Gabriele Ludescher Regine Arbesser Elisabeth Dobisch Dramaturgie Wolfgang Möser (Leitung) Moritz Lobeck (Dramaturg) Karin Seybold Iris Raffetseder (Dramaturgieassistenz) Melika Ramic (Werkstatt-Passage) EDV Elisabeth Schack (Dramaturgin) Markus Hamernik Wolfgang Schlag (Kurator Into the City) Herbert Samer

Produktion Bettina Bachmann (Produktionsassistenz) Martina Forster (Produktionsleitung) Andrea Hradelovics (Produktionsleitung) Celestine Kubelka (Produktionsleitung) PREMIERE: DER NEUE Attila Láng (Disponent) Ela Monaco (Chefproducer) Isabel Öhlinger (Künstlerische Produktionsleitung) BMW 2er ACTIVE TOURER. Claudia Purschke (Produktionsleitung) Klaus Vogl (Technischer Zeichner) Bettina Wais (Hotel- und Reiseorganisation) DER ERSTE BMW MIT FRONTANTRIEB. Peter Walz (Produktionsleitung) Symbolfoto Lenneke Willemsen (Produktionsassistenz, Casting)

Pressebüro / Öffentlichkeitsarbeit Die Premiere eines Schauspiels, eines Theaterstücks, einer Musikinszenierung ist Maria Awecker (Leitung) immer etwas Besonderes. Besonders – das ist auch der neue BMW 2er Active Tourer. Judith Kaltenböck Stefanie Preißler Er repräsentiert optimalen Komfort, grenzenlose Variabilität und besonders vielseitige Sarah Preyer Platzverhältnisse. Und er ist der erste BMW mit Frontantrieb. Überzeugen Sie sich jetzt bei BMW Wien von den grenzenlosen Möglichkeiten für Familie, Freizeit und Business des BMW 2er Active Tourers – am besten bei einer Probefahrt.

Heiligenstadt Donaustadt BMW Wien 1190 Wien 1220 Wien Heiligenstädter Lände 27 Rautenweg 4-6 www.bmw-wien.at Tel. 01/360 61-0 Tel. 01/259 35 46-0

BMW 2er Active Tourer: von 85 kW112 (116 PS) bis 170 kW (231 PS), Kraftstoffverbrauch 113 gesamt von 3,8 l/100 km bis 6,4 l/100 km, CO2-Emission von 100 g/km bis 149 g/km. sponsoring.casinos.at Serviceline +43 (0)1 534 40 50 Die Wiener Festwochen danken ihren Sponsoren und Kooperationspartnern!

Hauptsponsoren Erste Bank Vermehrt Schönes! Das MehrWERT Sponsoringprogramm der Erste Bank

Wiener Städtische Nicht ohne unsere Unterstützung! Das Kultursponsoringprogramm der Wiener Städtischen

Casinos Austria Foto: Mike Ranz Hauptsponsor der Wiener Festwochen seit 1968

Sponsor Arbeiterkammer Wien

Automobilpartner BMW Wien Festwochen und Casinos Austria-Vorstandsdirektor Prof. Mag. Dietmar Hoscher Aus Freude an der Kultur

Medienpartner Markus Hinterhäuser, Intendant der Wiener 98.3 Superfly

Kooperationspartner PORR Ein Gewinn kann. Ottakringer Festival weiterhin Auch in der Saison 2015 unterstützt Römerquelle für die Kultur! Weingut Bründlmayer Ludwig & Adele Partner.Schafft.Kultur. Förderer Casinos Austria die Wiener Festwochen als Hauptsponsor Büchereien Wien Wir danken Barbara und sorgt dafür, dass dieses internationale Christian Brandstätter Verlag und Martin Schlaff. mit unkonventionellen Produktionen aufhorchen lassen Steinway in Austria Medienpartner Damit die Zukunft der Kultur nicht dem Zufall überlassen wird. Kunsthistorisches Museum Wien ORF Freundeskreis Ö1 TU Wien – 2015 | 200 Jahre Zukunft Wir danken den Mitgliedern VIS Vienna Independent Shorts Kurier unseres Freundeskreises. Wiener Linien Falter Alle Informationen unter KulturKontakt Austria Infoscreen www.festwochen.at/freundeskreis Gut für Österreich. 114 115

SM_Ins_WFW15_185x260.indd 1 13.11.14 09:46 „Die wissenschaftliche Weltauffassung feature films kennt keine unlösbaren Rätsel.“ InternatIonal Student Herbert Feigl schlägt Professor are such Moritz Schlick im Jahr 1924 show-offs! festIval for eine regelmäßige Diskussionsrunde vor. Innerhalb weniger Jahre entsteht daraus der weltbekannte Wiener Kreis und short fIlm, prägt als Avantgarde der wissen- schaftlichen Weltauffassung die Moderne

anImatIon and Enschede (NL) M.H. van de Velde, Foto: George musIc vIdeo Feigl und Schlick am Millstätter See 1927

26 - 31 may 2015 vienna, austria

EXAKTES DENKEN DER AM RAND WIENER DES UNTERGANGS AUSSTELLUNG KREIS 20. MAI – 31. OKTOBER 2015

Ein faszinierendes Kapitel der Zeit- und über den WIENER KREIS: ein Streifzug To commemorate its 650th anni- Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, durch Philosophie, Wissenschaft, Litera- versary, the University of Vienna angesiedelt zwischen dem Glanz zuver- tur, Architektur und Zeitgeschichte. presents the first exhibition on the sichtlichen Aufbruchs und dem Elend VIENNA CIRCLE: a stroll through von Verfolgung, Vertreibung und Mord. Kuratoren: Karl Sigmund und Friedrich philosophy, science, literature, ar- Stadler, Architekt: Hermann Czech, Digi- chitecture and the history of inter- Anlässlich ihres 650-Jahre-Jubiläums tale Medien: Peter Weibel, wissenschaft- war Vienna. präsentiert die Universität Wien erst- liche Recherche: Christoph Limbeck- malig eine umfassende Ausstellung Lilienau, Grafik: Bea Laufersweiler

Ort und Zeit: 29.–31. Mai 2015 Hauptgebäude der Universität Wien Täglich außer an Sonn- und Feiertagen von 10:00 bis 18:00 Uhr www.viennagalleryweekend.com www.univie.ac.at/AusstellungWienerKreis

WK-A15-Anzeige_185x260mm_Festwochenprogramm-650_J_DRUCK-Korrektur.indd 1 03.12.14 16:00 Mai 2015

Do 14 Fr 15 Sa 16 So 17 Eröff nung Luci mie traditrici . . S S → S.  H E → S. 

Eröff nung  . F - Z  → S.

Perhaps all the dragons … Perhaps all the dragons … . + . F - . + . + . F - Z  → S.  -Z  → S. 

9. Mai Musikfest . K  → S.  21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen …  .– . F - .– . F - 10. Mai Z  → S.  Z  → S.  Musikfest . K  → S. 

11. Mai Künstlerfest Musikfest . F - . Z  → S. K  → S. 

12. Mai Musikfest . K  → S. 

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Kultur_image 185x260_1114.indd 3 24.11.14 10:19 Mai 2015

Mo 18 Di 19 Mi 20 Do 21 Fr 22 Sa 23 So 24 Mo 25 Luci mie traditrici Luci mie traditrici Tote Seelen Tote Seelen Tote Seelen Tote Seelen Jephtha Jephtha . . . . . . . . H E → S.  H E → S.  V   → S.  V   → S.  V   → S.  V   → S.  H E → S. H E → S. Th e Apple Family Plays Th e Apple Family Plays Th e Apple Family Plays Th e Apple Family Plays Th e Apple Family Plays Antigonón … Antigonón … Th at Hopey Changey Th ing Sweet and Sad Sorry Regular Singing Tetralogie . . . H G → S.  . H G → S.  . H G → S.  . H G → S.  . H G → S.  T  A → S. T  A → S. Die Stunde da wir nichts … Die Stunde da wir nichts … Die Stunde da wir nichts … . . . T  . . W → S. T  . . W → S. T  . . W → S. Under de si Under de si Under de si . . .  → S.   → S.   → S.  Perhaps all the dragons … Perhaps all the dragons … Perhaps all the dragons … Perhaps all the dragons … Perhaps all the dragons … Perhaps all the dragons … Perhaps all the dragons … . + . F - . + . F - . + . F - . + . F - . + . F - . + . + . F - . + . + . F - Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  -Z  → S.  -Z  → S.  Salongespräch . F - Z  → S.  Fête brut, Party brut Bar ab . F - Z  → S. 

21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S. 

Musikfest Musikfest Musikfest Musikfest . . . . K  → S.  K  → S.  K  → S.  K  → S. 

120 121 Mai 2015 Juni 2015

Di 26 Mi 27 Do 28 Fr 29 Sa 30 So 31 Mo 1 Di 2 Go down, Moses Go down, Moses Go down, Moses Go down, Moses La Imaginación del Futuro La Imaginación del Futuro La Imaginación del Futuro . . . . . . . T  . . W → S.  T  . . W → S.  T  . . W → S.  T  . . W → S.   → S.   → S.   → S.  Antigonón … Antigonón … Abschied vom Papier Abschied vom Papier Galeb Galeb Galeb Galeb . . . . . . . . T  A → S. T  A → S. H E → S.  H E → S.  T  A → S.  T  A → S.  T  A → S.  T  A → S.  Edward II. Die Liebe bin ich Edward II. Die Liebe bin ich Edward II. Die Liebe bin ich Edward II. Die Liebe bin ich Edward II. Die Liebe bin ich Edward II. Die Liebe bin ich Edward II. Die Liebe bin ich Edward II. Die Liebe bin ich . . . . . . . . S → S.  S → S.  S → S.  S → S.  S → S.  S → S.  S → S.  S → S.  Under de si O Jardim O Jardim O Jardim O Jardim . . . . .  → S.  H G → S.  H G → S.  H G → S.  H G → S.  John Gabriel Borkman John Gabriel Borkman John Gabriel Borkman John Gabriel Borkman . . . . A    → S.  A    → S.  A    → S.  A    → S.  Die Brüder Karamasow Die Brüder Karamasow Die Brüder Karamasow Die Brüder Karamasow  .  .  .  . F23 → S.  F23 → S.  F23 → S.  F23 → S.  U/Tropia. Schauraum U/Tropia. Schauraum U/Tropia. Schauraum U/Tropia. Schauraum U/Tropia. Schauraum .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  U/Tropia. Liegekino U/Tropia. Liegekino U/Tropia. Liegekino U/Tropia. Liegekino  . + . F -  . + . F -  . + . F -  . + . F - Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Salongespräch . F - Z  → S.  Fête brut, Party brut Bar ab . F - Z  → S.  21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole  . Erö nung Verdrängte Geschichte … Verdrängte Geschichte … Verdrängte Geschichte … M  1 → S.  → S.  → S.  → S.  Musikfest Musikfest Musikfest Musikfest Musikfest . . . . . K  → S.  K  → S.  K  → S.  K  → S.  K  → S.  Musikfest . K  → S. 

122 123 Juni 2015

Mi 3 Do 4 Fr 5 Sa 6 So 7 Mo 8 Di 9 Mi 10 La Imaginación del Futuro Ajax & Little Iliad Ajax & Little Iliad Ajax & Little Iliad Ajax & Little Iliad small metal objects small metal objects small metal objects . . + . . + . . + . .  . M  . +  . M  . +  . M  → S.  S → S.  S → S.  S → S.  S → S.  S ./N. → S.  S ./N. → S.  S ./N. → S.  Fishers of Hope. Taweret Fishers of Hope. Taweret Fishers of Hope. Taweret Fishers of Hope. Taweret . . . . H G → S.  H G → S.  H G → S.  H G → S.  Je ne suis pas noire Je ne suis pas noire Je ne suis pas noire Je ne suis pas noire . F - . F - . F - . F - Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Kings of War Kings of War Kings of War . . . H E → S.  H E → S.  H E → S.  John Gabriel Borkman John Gabriel Borkman John Gabriel Borkman John Gabriel Borkman . . . . A    → S.  A    → S.  A    → S.  A    → S.  Analogue Eye … Analogue Eye … Analogue Eye … . . . F23 → S.  F23 → S.  F23 → S.  We don’t speak to be … We don’t speak to be … We don’t speak to be … We don’t speak to be … . . . .  → S.  → S.  → S.  → S. Salongespräch . F - Z  → S.  Fête brut, Party brut Bar ab . F - Z  → S. 

21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Widerstand und Widerstand und Widerstand und Widerstand und . F - Erinnerungskultur → S.  Erinnerungskultur → S.  Erinnerungskultur → S.  Erinnerungskultur → S.  Z  → S.  Musikfest Musikfest Musikfest . . . K  → S.  K  → S.  K  → S. 

124 125 Juni 2015

Do 11 Fr 12 Sa 13 So 14 Mo 15 Di 16 Mi 17 Do 18 small metal objects La Réunifi cation … La Réunifi cation … La Réunifi cation … Ohne Titel Nr. 1 … Ohne Titel Nr. 1 … Ohne Titel Nr. 1 …  . +  . M . . . . . . S ./N. → S.  H E → S.  H E → S.  H E → S.  B   → S.  B   → S.  B   → S.  Ont- Ont- Ont- Ont- NOISE NOISE . F - . F - . F - . F - . . Z  → S. Z  → S. Z  → S. Z  → S. F23 → S.  F23 → S.  Kauza Schwejk Kauza Schwejk Kauza Schwejk Kauza Schwejk Samedi détente . . . . . F - H G → S. H G → S. H G → S. H G → S. Z  → S. Th e Civil Wars Th e Civil Wars Th e Civil Wars Th e Common People … . . . .  → S.   → S.   → S.  H G → S.  John Gabriel Borkman John Gabriel Borkman John Gabriel Borkman . . . A    → S.  A    → S.  A    → S.  Hommage an M. Weinberg Hommage an M. Weinberg . + . . + . M W → S.  M W → S.  Salongespräch Hommage an M. Weinberg . F - . Film Z  → S.  S   → S.  Fête brut, Party brut Bar Hommage an M. Weinberg ab . F - . Gespräch F - Z  → S.  Z  → S. 

21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - .– . F - Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Arisierung, Vertreibung und Arisierung, Vertreibung und Arisierung, Vertreibung und Arisierung, Vertreibung und Geschichtspolitik und Deportation → S.  Deportation → S.  Deportation → S.  Deportation → S.  Handlungsfelder → S.  Musikfest Musikfest Musikfest . . . K  → S.  K  → S.  K  → S. 

126 127 Juni 2015

Fr 19 Sa 20 So 21 Ohne Titel Nr. 1 … . B   → S.  NOISE NOISE NOISE . . . F23 → S.  F23 → S.  F23 → S.  Samedi détente Samedi détente Samedi détente . F - . F - . F - Z  → S. Z  → S. Z  → S. Th e Common People … . H G → S.  John Gabriel Borkman 23. Juni . Herzog Blaubarts Burg und A    → S.  Geistervariationen . Herzog Blaubarts Burg und Herzog Blaubarts Burg und T  . . W → S. Geistervariationen Geistervariationen . . 25. Juni T  . . W → S. T  . . W → S. Herzog Blaubarts Burg und Geistervariationen . T  . . W → S.

21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … 21 – Erinnerungen … .– . F - .– . F - .– . F - Z  → S.  Z  → S.  Z  → S.  Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Into the City Hotel Metropole Geschichtspolitik und Geschichtspolitik und Geschichtspolitik und Handlungsfelder → S.  Handlungsfelder → S.  Handlungsfelder → S.  Musikfest Musikfest 23. Juni . . Musikfest K  → S.  K  → S.  . K  → S. 

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EB-S_Anz.WFW'15_Programm_185x260_RZ.indd 1 19.11.14 16:26 Hauptsponsoren der Wiener Festwochen

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