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Hallenkonzept für München unter Einbeziehung des Olympiaparks Antrag Nr. 08-14 / A 03247 der Stadtratsfraktionen der CSU, der SPD, DIE GRÜNEN/RL und der FDP vom 19.04.2012

Sitzungsvorlagen Nr. 13301

Anlagen: 1. Antrag Nr. 08-14 / A 03247 2. Übersichtsplan Bereich München 3. Übersichtsplan Hallenpotentiale gesamt 4. Übersichtsplan Hallenpotentiale > 1.500 5. Hallensteckbrief Audi Dome 6. Hallensteckbrief Veranstaltungshalle 7. Hallensteckbrief Veranstaltungshalle Messehalle C1 8. Hallensteckbrief Eissportstadion Olympiapark 9. Hallensteckbrief 10. Hallensteckbrief Event- 11. Hallensteckbrief Planung Sporthallen auf dem Sportgelände an der Ingolstädter Straße 12. Hallensteckbrief Planung Messehalle C5 und C6 13. Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer 14. Ablaufprogramm Workshop

Beschluss des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung vom 13.11.2013 (VB) Öffentliche Sitzung

I. Vortrag der Referentin

Die Stadtratsfraktionen der CSU, der SPD, DIE GRÜNEN/RL und der FDP haben am 19.04.2012 den anliegenden Antrag Nr. 08-14 / A 03247 (Anlage 1) gestellt. Eine Zwischen- nachricht zur Gewährung der Terminverlängerung wurde im August 2013 verfasst.

Demnach werden derzeit verschiedene Pläne zum Neubau von Hallen in München diskutiert. Im Hinblick auf die Diskussion von möglichen Hallenstandorten und um einen bedarfsgerech- ten Aus -, Weiter- und Neubau beurteilen zu können, soll die Verwaltung die im Antrag be- nannten Grundlagen erarbeiten und für den Stadtrat ein geeignetes Gremium zur Erarbeitung einer Hallenkonzeption einberufen.

Zuständig für die Entscheidung ist die Vollversammlung des Stadtrates gem. Ziffer § 4 Nr. 9b der Geschäftsordnung des Stadtrates der Landeshauptstadt München (nach Vorberatung in der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung).

Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung nimmt inhaltlich zum Antrag Nr. 08-14 / A 03247 wie folgt Stellung: Seite 2

1. Erarbeitung der geforderten Grundlagen

Zur Bearbeitung des interfraktionellen Antrags wurde im Mai 2012 eine referatsübergreifende Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen bzw. Vertretern des Kulturreferates, des Kommunalreferates, des Referates für Arbeit und Wirtschaft, des Referates für Bildung und Sport, der Stadtkämme- rei und des Referates für Stadtplanung und Bauordnung einberufen.

Die Arbeitsgruppe hat unter Leitung des Referates für Stadtplanung und Bauordnung im Zeit- raum Mai 2012 bis März 2013 insgesamt neunmal getagt. Wesentliche Arbeitspakete waren die Materialien zusammenzutragen, einen Workshop (siehe Punkt 2) vorzubereiten und die nachfolgenden Arbeitsaufträge zu bearbeiten.

1.1. Übersicht über die bestehenden und geplanten bzw. beantragten Hallenkapazitäten der Landeshauptstadt München

Gegenwärtig gibt es in der Landeshauptstadt München ca. 340 bestehende öffentliche und pri- vate Hallengebäude bzw. Räume, die über mehr als 200 Zuschauerplätze verfügen. Diese Räume sind in der Bayerischen Bauordnung als Versammlungsstätten definiert. Es konnte da- her ein Komplettüberblick über die bestehenden Hallenkapazitäten der Landeshauptstadt München mit einer Kapazität >200 Personen erstellt werden. Ebenso erfolgte eine Abfrage hinsichtlich der Planung bzw. bereits beantragter zusätzlicher neuer Standorte ohne Größen- beschränkung im Bereich des Stadtgebietes bei den relevanten Referaten, die Hallen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich führen. Der Großteil der geplanten Standorte wurde dabei durch das Referat für Bildung und Sport gemeldet. Im Ergebnis gibt es damit im September 2012 neben den bestehenden Hallenstandorten ca. 30 geplante zusätzliche Hallenstandorte in unterschiedlichen Größen.

Eine Übersicht der bestehenden und geplanten bzw. beantragten Hallenkapazitäten der Lan- deshauptstadt München wurde als Plan (siehe Anlage 3) dargestellt und durch Übersichtslis- ten zum Bestand und zu den Planungen konkreter beschrieben.

Die Übersichtsliste zeigt darüber hinaus, dass ca. 70 % der bestehenden Hallen und ca. 90 % der geplanten Hallen über eine Kapazität von bis zu 500 Zuschauerplätzen verfügen bzw. ver- fügen werden. Der Großteil der Hallenkapazitäten dient im wesentlichen dem allgemeinen Breitensport (Schulsport, Vereinssport), ebenso kulturellen Veranstaltungen mit überschauba- ren Publikumszahlen.

1.2. Übersicht der Nutzungsmöglichkeiten und Nutzungsbeschränkungen bei Hallenvolumen > 1.500 und > 3.500 Zuschauerplätze

Die Untersuchung der Hallenpotentiale wurde für die weitere Bearbeitung zunächst auf Hallen- standorte ab einer Größenordnung von mehr als 1.500 Personen reduziert. In dieser Kategorie verbleiben im Bereich des Stadtgebietes noch ca. 22 bestehende Standorte sowie vier geplan- te Standorte, siehe hierzu Übersichtsplan Anlage 4.

Aufgrund der Zielrichtung des interfraktionellen Antrags fokussierte sich die Untersuchung der technischen, sportlichen und kulturellen Nutzungsmöglichkeiten sowie der rechtlichen Nut- zungsbeschränkungen auf eine Mindestgröße ab 3.500 Zuschauerplätze. Die Größenordnung von 3.500 Zuschauerinnen und Zuschauer orientierte sich zum einen an den bisherigen durch- schnittlichen Zuschauerzahlen (3.300) der Profi-Eishockeyspiele des Eishockey Club (EHC) Seite 3

Red Bull München in der Saison 2012/ 2013 und ist zum anderen nach Aussage des Refera- tes für Bildung und Sport als Mindestgröße ausreichend bemessen, um den Auflagen für den Spielbetrieb in der 1. Liga zu genügen.

Die im Herbst 2011 eröffnete Kleine Olympiahalle wurde als Veranstaltungshalle genehmigt und wird derzeit primär für Messen, Firmenveranstaltungen und Konzerte genutzt. Bei Kon- zertveranstaltungen bietet die Halle Stehplätze für 3.549 Personen. Die Kleine Olympiahalle erfüllt mit ihrer lichten Raumhöhe von über 8,70 m die für Sportveran- staltungen erforderliche Hallenhöhe von 7,0 m. (Zum Vergleich: Raumhöhe Audi Dome 8,80 m). Die Sportarten Handball, Basketball und Volleyball wurden dabei als mögliche Nutzungsar- ten im Planungskonzept der Kleinen Olympiahalle mit berücksichtigt. Bei einem Volleyballspiel mit einer Spielfläche von 18 m x 9 m wären gemäß eines vorläufigen Sitzplanes maximal ca. 1.200 Sitzplätze in der Halle verfügbar. Bei einem Basketballspielfeld mit 15 m x 28 m würde noch weniger Raum für Zuschauerplätze zur Verfügung stehen. Da die sportfachlichen Bedarfe mit mindestens 3.500 Zuschauerplätzen nicht entsprechend er- füllt werden konnten, stand die Kleine Olympiahalle nicht mehr für die weiteren Untersuchun- gen im Fokus.

Es verblieben damit für die weitere Untersuchung 8 Standorte. Diese sind:

Hallenpotentiale im Bestand:

Standort Zuschauerkapazität/ Antragsteller bzw. Betreiber max. genehmigte Bestuhlungsvariante

Audi Dome/ 7.141 Referat für Bildung und Sport bzw. ehemalige Rudi-Sedlmayer-Halle FC Bayern München e.V. (Mieter) (siehe Anlage 5)

Veranstaltungshalle „Zenith“ 5.880 ZENITH Die Kulturhalle (Privat) (siehe Anlage 6)

Veranstaltungshalle 10.500 Messe München GmbH Messehalle C1 (siehe Anlage 7)

Eissportstadion Olympiapark 6.262 Olympiapark München GmbH (siehe Anlage 8)

Olympiahalle 12.470 bzw. Olympiapark München GmbH 14.578 (mit Arena) (siehe Anlage 9)

Event Arena 3.545 München Arena GmbH (ehemaliges im Olympiapark) (ab 07/2013 Olympiapark München GmbH) (siehe Anlage 10) Seite 4

Hallenpotentiale in Planung:

Vorhaben Zuschauerkapazität/ Antragsteller bzw. Betreiber max. genehmigte Bestuhlungsvariante

Sporthalle A mit Parkhaus 5.000 FC Bayern München e.V. an der Ingolstädter Straße (siehe Anlage 11)

Veranstaltungshalle Messe C5 oder C6 noch offen Messe München GmbH (siehe Anlage 12)

Die Nutzungsmöglichkeiten und Nutzungsbeschränkungen dieser oben genannten beste- henden und geplanten Hallenpotentiale der Landeshauptstadt München wurden durch die re- feratsübergreifende Arbeitsgruppe anhand der in der Verwaltung zum Zeitpunkt des Work- shops vorliegenden Erkenntnisse, Gutachten, Baugenehmigungen etc. vertieft recherchiert, als sog. Hallensteckbriefe zusammengefasst (siehe Anlage 5 bis 12) und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als Vorabinformation und zur Vorbereitung vor dem Workshop (siehe Punkt 2) zugesandt. Zusätzlich als weitere Information wurden den Teilnehmerinnen und Teilneh- mern in der Workshopveranstaltung für diese Hallenpotentiale Pläne in Form von Grundrissen, Schnitten und Ansichten im Maßstab 1:200 präsentiert.

1.3. Angemeldete bzw. bekannte Bedarfe im Bereich Basketball und Eishockey zum Zeitpunkt des Workshops

Sportfachliche Bedarfe Im Vorfeld des Workshops wurden die Bedarfe in einem gemeinsamen Gespräch der Verwal- tung mit den Vereinen FC Bayern München e.V. und EHC Red Bull München sondiert. Zum Zeitpunkt des Workshops am 19.09.2012 stellte sich die Situation bezüglich der sportfachli- chen Bedarfe und der Spielstätten für Basketball und Eishockey wie folgt dar:

Basketball Der FC Bayern München e.V. trägt seine Basketball Ligaspiele im Audi Dome/ Rudi-Sedl- mayer-Halle aus. Diese Halle wurde für die Olympischen Sommerspiele 1972 als reine Bas- ketballhalle konzipiert und und als solche auch während der Olympischen Sommerspiele 1972 genutzt. Die Halle wurde durch den FC Bayern München e.V. in den Jahren 2010/ 2011 tem- porär ertüchtigt und verfügt aktuell über sehr gute Nutzungsmöglichkeiten, sie bietet als sog. Audi Dome für Basketballspiele derzeit ca. 7.100 Zuschauerplätze. Die durchschnittliche Zu- schauerzahl bei den Ligaspielen lag in der Saison 2012/ 2013 bei 6.100. Auch der Basketball Trainingsbetrieb des Profi- und Amateursports des FC Bayern München e.V. findet derzeit in dieser Halle statt. Der Verein hat die Halle vom Referat für Bildung und Sport/ Sportamt bis 2016 exklusiv gemietet mit einer Verlängerungsoption bis 2018. Für eine längere Nutzung wäre die Halle nachzurüsten. Zu klären ist noch, ob eine vom FC Bayern München e.V. ge- wünschte Kapazitätserweiterung auf 9.000 Zuschauerinnen und Zuschauer möglich ist. Die Halle ist insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten sanierungsbedürftig; die Ver- kehrsanbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und die Pkw-Stellplatzsituation sind nicht opti- mal.

Der FC Bayern München e.V. hatte im Vorfeld des Workshops den Bedarf an einer größeren Halle mit einer Kapazität von 10.000 Zuschauerplätzen, insbesondere mit Blick auf mögliche Seite 5

internationale Spiele, deutlich gemacht. Gleichzeitig signalisierte der Verein, weiterhin den Audi Dome als Trainingshalle permanent nutzen zu wollen, auch für den Fall, dass die Profi- mannschaft für die (Spitzen-)Ligaspiele in eine andere, größere Halle umziehen würde. Eine schriftliche Erklärung hierzu wurde seitens des FC Bayern München e.V. bislang nicht abgege- ben.

Eishockey Der Eishockey Club (EHC) München nennt sich seit der Saison 2011/ 2012 EHC Red Bull München. Die 1. Herrenmannschaft des EHC Red Bull München ist als Profibetrieb eine GmbH und hatte zum Zeitpunkt des Workshops mit dem Konzern Red Bull einen Sponsoring- Vertrag, der sich ausschließlich auf die Saison 2012/ 2013 bezog. Eine endgültige Entschei- dung über ein langfristiges Engagement der Firma Red Bull beim EHC war für Januar 2013 angekündigt gewesen, diese ist dann letztlich zum Mai 2013 gefallen bzw. vollzogen worden. In der mittlerweile abgeschlossenen Saison 2012/ 2013 spielte und trainierte die Profi-Mann- schaft des EHC Red Bull München im Eissportstadion mit einer Zuschauerkapazität von ca. 6.200 Zuschauern, davon ca. 80 % Stehplätze und ca. 20 % Sitzplätze. Es gab Einschränkun- gen aufgrund des kleinen VIP-Bereichs. Das Eissportstadion (Baujahr 1967) ist sanierungs- und modernisierungsbedürftig. Zur neuen Saison 2013/ 2014 wurde die Halle durch die Firma Red Bull GmbH aufgewertet, in dem der VIP-Bereich temporär erweitert wurde, ebenso wurde u.a. die Bestuhlung und die Anzeigentechnik modernisiert.

In einem Positionspapier des EHC Red Bull München GmbH vom 22.06.2012, das dem Refe- rat für Bildung und Sport vorliegt, meldete der Verein den Bedarf an einer Halle mit 7.000 bis 8.000 Plätzen an (davon 2.000 Sitzplätze und 500 Businessplätze). Die Intentionen wurden seitens der Firma Red Bull mittlerweile aktualisiert (siehe Punkt 3 bzw. 5).

Eine parallele Nutzung von Eishockey und Basketball in einer gemeinsamen wird aufgrund des Spielrhythmus und des Spielkalenders der beiden Sportarten als grundsätzlich möglich erachtet, wie dies Beispiele in den Städten Köln und Berlin belegen. Bereits in der Saison 2010/ 2011 fungierte das Eissportstadion aufgrund des veralteten technischen Stan- dards unter erschwerten Bedingungen als Spielstätte für den Basketball Ligaspielbetrieb des FC Bayern München e.V. und als Spielstätte für die Ligaspiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) des EHC. Auch die Olympiahalle ist für beide Vereine als Austragungsort für Liga- spiele grundsätzlich geeignet, jedoch müssten die derzeit dort stattfindenden Nutzungen groß- teils ausgelagert werden.

Sonstiger Eissport und die gegebene Eissportinfrastruktur Das Eissportstadion (Baujahr 1967) und die benachbarte Trainingshalle (Baujahr 1991) sind derzeit in München die einzigen überdachten permanenten Eisflächen. Auch die Olympiahalle konnte für Eissport genutzt werden, da der Bodenaufbau mit einer Kälteverrohrung für Eissport vorgerichtet war. Der Bodenaufbau wurde vor kurzem ausgetauscht und die Vorrichtung ent- fernt. Der neue Bodenaufbau ist darauf vorbereitet, transportable Eisflächenmodule aufzuneh- men. Ferner wurde 1983 die zum Eissportstadion zugehörige offene Eisfläche im Westen durch ein Hängedach, das sog. Ackermannzelt, überdacht, um dem Breitensport zusätzliche Trainings- möglichkeiten bieten zu können. Dieses sog. Ackermannzelt steht seit 2004 für Eissport nicht mehr zur Verfügung, hier befindet sich nun die SoccaFive Arena mit mehreren anmietbaren Kleinfeldern für Hobby-Fußballer. Die technischen Bodeneinbauten für die Eisfläche existieren noch, und sind theoretisch jederzeit wieder aktivierbar. Nicht überdachte Eisflächen stehen derzeit im Prinzregentenstadion, im Eis- und Funsportzen- trum Ost und im Eis- und Funsportzentrum West zur Verfügung. Seite 6

Neben dem Profi-Eishockey sind im Olympia-Eissportzentrum auch der Bundesstützpunkt Shorttrack, das Landesleistungszentrum Eiskunstlauf sowie eissporttreibende Vereine und öf- fentlicher Eislauf beheimatet.

Sonstige Bedarfe Zum Zeitpunkt des Workshops wurden seitens des Kulturreferates keine neuen Bedarfe ge- meldet. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft thematisierte zunächst zum einen den Raumbe- darf für eine Musical En-suite-Bespielung für 1.800 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie zum anderen den Bedarf der Olympiapark München GmbH für eine Multifunktionshalle mit 7.500 Zuschauerinnen und Zuschauer. Diese Bedarfe wurden im weiteren Verlauf nicht mehr berück- sichtigt, da sich die Fragestellung auf die sportfachlichen Bedarfe konzentrierte.

2. Workshopveranstaltung am 19.09.2012

Der Workshop des Stadtrates fand unter Vorsitz der 2. Bürgermeisterin Frau Christine Strobl am 19.09.2012 im Rathaus statt. Die Moderation übernahm Stadtbaurätin Prof. Dr. (I) Elisa- beth Merk.

Entsprechend des Antrags wurden zum Workshop die Aufsichtsrätinnen und Aufsichtsräte der OMG und der SWM, sowie die Sprecherinnen und Sprecher des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft, des Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung und des Finanzausschusses sowie die sportpolitischen Sprecherinnen und Sprecher eingeladen. Weiter wurde zum Workshop jeweils ein Geschäftsführer der betroffenen städtischen Gesell- schaften Olympiapark München GmbH, der Stadtwerke München und der Münchner Messe- gesellschaft eingeladen. Seitens der Verwaltung haben u.a. ein Vertreter des Büro des Oberbürgermeisters, Herr Stadt- kämmerer Dr. Wolowicz, der Referent für Arbeit und Wirtschaft Herr Reiter, Herr Stadtschulrat Schweppe, der Leiter des Münchner Sportamts und der Ständige Vertreter der Stadtbaurätin teilgenommen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind im Detail der Anlage 13 und das Ab- laufprogramm der Anlage 14 zu entnehmen.

2.1. Diskussion der Nutzungsszenarien

Wesentliche Fragestellung war, ob im Olympiapark eine neue Halle für den Spitzensport reali- siert werden soll bzw. welche Alternativen bestehen würden für die Unterbringung von nicht sportlichen Veranstaltungen, die derzeit im Olympiapark stattfinden, um dadurch Spielräume für den Spitzensport im Olympiapark zu schaffen und gegebene Bedarfe abdecken zu können. Seitens des Referats für Bildung und Sport wurde verdeutlicht, dass die derzeit in München zur Verfügung stehende Halleninfrastruktur für Eissport den aktuellen Anforderungen des Leis- tungs- und Breitensports im Eissport nicht mehr gerecht werden kann. Auf Basis des unter Punkt 1 beschriebenen Grundlagenmaterials (Hallensteckbriefe, sport- fachliche Bedarfe) wurden denkbare Nutzungs- und Standortszenarien für den Eishockey- und Basketballspitzensport mit und ohne neue Multifunktionshalle vorgestellt, die verschiedene be- standsorientierte als auch neubauorientierte Varianten aufzeigten. Diese waren die Grundlage für die anschließende Diskussion.

2.2. Wirtschaftliche Ersteinschätzung

Als Ergebnis aus wirtschaftlicher Sicht lässt sich als überschlägige Einschätzung seitens der Stadtkämmerei festhalten, dass unter den Prämissen, die zum Zeitpunkt des Workshops ge- geben waren, keines der untersuchten Szenarien sich kostendeckend betreiben lassen würde. Seite 7

Eine Überprüfung aus sportfachlicher Sicht, ob Profi-Eishockeyspiele und Profi-Basketball mit Breiten-, Schulsport und den Anforderungen des Olympiastützpunktes sinnvoll an einem Stan- dort organisiert und wirtschaftlich betrieben werden können, konnte zum Zeitpunkt des Work- shops nicht erfolgen, da damals die Anforderungen seitens der Profivereine an eine Arena und deren Bereitschaft und Ausmaß einer finanziellen Beteiligung nicht bekannt waren. Die Klä- rung dieser Frage wäre die Grundvoraussetzung, an der sich die weiteren Planungen zu orien- tieren haben. Erst dann würden belastbare Kostenschätzungen möglich sein.

Ebenso wird eine Prüfung alternativer Betreibermodelle erst erfolgen können, wenn die künfti- ge Dimensionierung und Nutzung einer Halle feststeht. In diesem Sinne wäre auch die Über- tragung des Audi Domes/ Rudi-Sedlmayer-Halle an den FC Bayern München e.V. zu prüfen.

Das Europäische Beihilferecht und das Wettbewerbsrecht ist im Hinblick auf einen Hallenneu- bau und die Vereine EHC Red Bull München und FC Bayern München e.V. voraussichtlich zu berücksichtigen. In diesem Sinne wird auf die Vorgehensweise beim Bau der Allianz-Arena verwiesen, wonach voraussichtlich eine städtische Beteiligung nur hinsichtlich des Infrastruk- turausbaus möglich wäre.

Die Stadtkämmerei schlug den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die weitere Vorgehens- weise eine Reduzierung der Szenarios vor, um in der Folge eine Präzisierung der Kostenanga- ben zu erreichen.

2.3. Konsens der Workshopveranstaltung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops kamen zu dem Ergebnis, dass das disku- tierte bestandsorientierte Nutzungsszenario „Fortgeschriebener Status quo mit Ertüchtigung der Eissporthalle“ den weiteren Überlegungen zugrunde gelegt werden soll.

Bei diesem Szenario werden die bisherigen Standorte der Sportarten Eishockey im Olympia- park und Basketball am Standort Audi Dome/ Rudi-Sedlmayer-Halle separat beibehalten. Die- se Variante hat keinerlei Auswirkungen auf den bisherigen Betrieb und die Nutzung der Olym- piahalle. Ebenso hat diese Variante keine Auswirkungen auf den Betrieb und die Nutzung der Event-Arena.

Im Einzelnen beinhaltete das favorisierte Szenario, dass am Standort Olympia Eissportzen- trum weiterhin Eissport, d.h. Breitensport, Profisport und der Eissport der Leistungszentren stattfinden soll. Als Auswirkung dieses Szenarios würde insbesondere die Sanierung/ Ertüchti- gung oder der Neubau des Eissportstadions notwendig werden. Ggfs. würde bei diesem Sze- nario auch das Ackermannzelt und bzw. oder die Trainingshalle ertüchtigt, saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden.

Das Szenario setzt voraus, dass am Standort Audi Dome/ Rudi-Sedlmayer Halle weiterhin Basketball Training und Ligaspielbetrieb des FC Bayern München e.V. stattfinden. Ab 2018 wäre voraussichtlich hier eine Ertüchtigung erforderlich, um die Voraussetzungen für eine Ge- nehmigung zu erfüllen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops waren sich darüber einig, dass der Bau einer Multifunktionshalle im Olympiapark nicht weiter verfolgt werden soll, bis eine Entschei- dung hinsichtlich einer erneuten Bewerbung für Olympische Spiele erfolgt ist. Seite 8

3. Arbeitsaufträge Workshop

Da im Rahmen des Workshops nicht alle Fragestellungen abschließend geklärt werden konn- ten, ergingen folgende Prüfaufträge an die Verwaltung:

3.1. Klärung der Interessen der Profi-Vereine

Das Referat für Bildung und Sport wurde beauftragt die Gespräche mit den Vereinen FC Bay- ern München e.V. und EHC Red Bull München weiter zu vertiefen, mit dem Ziel eine verbindli- che schriftliche Erklärung der beiden Vereine zu erhalten, insbesondere mit Angaben zur Nut- zungsbindung, zur gewünschten Kapazität der Hallen und um zur Bereitschaft zu einer dauer- haften finanziellen Verpflichtung im Hinblick auf die Hallen.

Die Red Bull GmbH hat nunmehr zum 18.07.2013 einen Letter of Intent vorgelegt (siehe Punkt 5), welcher im Stadtrat am 24.07.2013 in nichtöffentlicher Sitzung behandelt wurde.

3.2. Standort Audi Dome/ Rudi-Sedlmayer Halle

Unter der Annahme, dass der FC Bayern München e.V. grundsätzlich weiterhin am Standort Audi Dome/ Rudi-Sedlmayer-Halle verbleiben möchte, wurde das Referat für Bildung und Sport/Sportamt beauftragt, Unterlagen zur Rudi-Sedlmayer Halle und zum Parkhaus an der Siegenburger Straße zusammenzustellen, auf deren Basis die Genehmigungsvoraussetzun- gen für eine Kapazitätserweiterung und eine Verlängerung der Genehmigung über 2018 hin- aus durch die Lokalbaukommission zu prüfen wären. Auf Basis dieser Sachlage wären die Finanzierung einer baulichen Ertüchtigung und ggf. die Konditionen einer Finanzierungsbeteiligung des FC Bayern München e.V. zu klären.

3.3. Sportfachliche Bedarfe im Eissport

Das Referat für Bildung und Sport/Sportamt wurde beauftragt, alle Bedarfe im Eissport (Brei- tensport, Spitzensport, Schulsport, Leistungszentren) für ein Raum- und Flächenbedarfspro- gramm aus Nutzersicht zusammenzustellen. Auf diesem basieren die weiteren Arbeitsschritte am Standort Olympia Eissportzentrum. Eine erste Aufstellung des Flächenbedarfs wurde durch das Referat für Bildung und Sport/ Sportamt Anfang April 2013 vorgelegt. Eine Konkreti- sierung dieses Raum- und Flächenbedarfsprogrammes wird für die weiteren Prüfungsschritte notwendig werden (siehe Punkte 4 und 5).

4. Zweiter interfraktioneller Antrag vom 19.12.2012 Nr. 08-14 / A 3926 und frühere Anträge zur Entwicklung im Olympiapark

Am 19.12.2012 wurde ein zweiter interfraktioneller Antrag Nr. 08-14 / A 3926 zum Thema Olympia Eissportzentrum gestellt, der die Ergebnisse und Arbeitsaufträge aus dem Workshop im Wesentlichen aufgreift und weiterführt: Den Antragsstellerinnen und Antragsstellern zufolge soll das Olympia Eissportzentrum durch einen Neubau am Standort ersetzt werden. Das neue Eissportzentrum soll dem Publikumseislauf, dem Vereinssport und Leistungssport (Eishockey, Eis- kunstlauf, Eisschnelllauf, Shorttrack) und dem Profisport (Eishockey und Basketball) dienen. Die Nutzung durch Profisport setze langfristige Verpflichtungen der interessierten Nutzer voraus. Es wurde daher beantragt, dass die Planungskonzepte/ Vorplanungen dem Stadtrat bis Ende 2013 präsentiert und dabei mögliche Finanzierungsmodelle dargestellt werden sollen.

Ebenfalls mit dem Thema Eissporthallen verknüpft sind zwei Stadtratsanträge, die nach dem Seite 9

Scheitern der Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 gestellt wurden; die ebenso wie der oben genannte Antrag vom 19.12.2012 zur geschäftsordnungsge- mäßen Behandlung beim Referat für Arbeit und Wirtschaft liegen:

• Antrag Nr. 08-14 / 02634 der Stadträtinnen und Stadträte Reissl, Dr. Anker, Scheuble- Schaefer, Tausend und Dietl zur Weiterentwicklung des Olympiaparks vom 12.07.2011. • Antrag Nr. 08-14 / 02616 der Stadtratsfraktion DIE GRÜNEN/RL zum Neubau einer Multi- funktionshalle und der energetischen Sanierung der Sportstätten im Olympiapark vom 07.07.2011.

Diese Anträge wurden im Stadtratsbeschluss vom 24.07.2013 aufgegriffen.

5. Aktueller Sachstand und weiteres Vorgehen

Im Januar 2013 ist die Geschäftsführung der Olympiapark München GmbH durch den Aufsichts- rat beauftragt worden, eine vertiefte Grobkostenschätzung für eine Eissporthalle am Standort Olympia Eissportzentrum und alternativ für eine Eissporthalle am Standort Olympia Eissportzen- trum, in der auch Profibasketball gespielt werden kann, einschließlich Kosten und Folgekosten vorzulegen. Diese Grobkostenschätzung liegt seit Juni 2013 vor.

Weiter hat inzwischen die Red Bull GmbH zum 18.07.2013 einen Letter of Intent betreffend den Neubau einer Eissporthalle vorgelegt, welcher in der Vollversammlung des Stadtrates am 24.07.2013 in nichtöffentlicher Sitzung behandelt wurde. Im Rahmen der Beschlussvorlage sind auch die unter Punkt 4 genannten drei Anträge aufgegriffen worden. Um eine Entscheidung hinsichtlich der Annahme des Angebotes der Red Bull GmbH herbeizu- führen, hat der Stadtrat die Verwaltung nun auch mit der Prüfung der sich aus dem Letter of In- tent ergebenden Fragen beauftragt. Eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen soll erst nach dem Vorliegen dieser Prüfergebnisse erfolgen, ebenso die abschließende Behandlung der vor- liegenden drei Anträge.

Aufgrund der dargestellten Ausführungen (siehe Punkt 1 und Punkt 2) wurde dem Antrag Nr. 08- 14 / A 03247 der Stadtratsfraktionen der CSU, der SPD, DIE GRÜNEN/RL und der FDP vom 19.04.2012 auf Basis der Sachlage bis Ende 2012 entsprochen.

Die Beschlussvorlage ist mit dem Kulturreferat, dem Kommunalreferat, dem Referat für Arbeit und Wirtschaft, dem Referat für Bildung und Sport und mit der Stadtkämmerei abgestimmt.

Das Kulturreferat, das Kommunalreferat, das Referat für Arbeit und Wirtschaft, das Referat für Bildung und Sport und die Stadtkämmerei haben Abdrucke der Vorlage erhalten.

Beteiligung der Bezirksausschüsse Die Bezirksausschuss-Satzung sieht in der vorliegenden Angelegenheit keine Beteiligung vor. Die Bezirksausschüsse 4, 9, 10, 11 wurden gemäß § 9 Abs. 2 und Abs. 3 der Bezirksaus- schuss-Satzung (Katalog des Referates für Stadtplanung und Bauordnung, Ziffer 1.1) durch Übermittlung von Abdrucken der Vorlage unterrichtet.

Dem Korreferenten, Herrn Stadtrat Zöller und dem zuständigen Verwaltungsbeirat, Herrn Stadtrat Bickelbacher, ist ein Abdruck der Sitzungsvorlage zugeleitet worden. Seite 10

II. Antrag der Referentin

Ich beantrage Folgendes:

1. Vom Vortrag über die vorhandenen und geplanten Hallenkapazitäten im Bereich der Landeshauptstadt München, die Nutzungsmöglichkeiten und die Nutzungsbeschrän- kungen der relevanten Halleninfrastruktur, die sportfachlich angemeldeten und be- kannten Bedarfe zum Zeitpunkt der Durchführung des Workshops am 19.09.2012 so- wie über den Konsens der Workshopveranstaltung und das weitere Vorgehen wird Kenntnis genommen.

2. Der Antrag Nr. 08-14 / A 03247 der Stadtratsfraktionen der CSU, der SPD, DIE GRÜNEN/RL und der FDP vom 19.04.2012 ist damit geschäftsordnungsgemäß behandelt.

3. Dieser Beschluss unterliegt nicht der Beschlussvollzugskontrolle.

III. Beschluss

nach Antrag

Über den Beratungsgegenstand wird durch die Vollversammlung des Stadtrates endgültig entschieden.

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München

Der Vorsitzende Die Referentin

Ober-/Bürgermeister Prof. Dr.(I) Merk Stadtbaurätin Seite 11

IV. Abdruck von I., II. und III. Über den Stenographischen Sitzungsdienst an das Direktorium Dokumentationsstelle an das Revisionsamt an die Stadtkämmerei mit der Bitte um Kenntnisnahme

V. WV Referat für Stadtplanung und Bauordnung – SG 3 zur weiteren Veranlassung.

Zu V.: 1. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt. 2. An das Direktoruim HA II – BA 3. An das Direktorium HA II/V 1 4. An die Bezirksausschüsse 4, 9, 10, 11 5. An das Kulturreferat 6. An das Kommunalreferat 7. An das Referat für Arbeit und Wirtschaft 8. An das Referat für Bildung und Sport 9. An die Stadtwerke München GmbH 10. An die Olympiapark München GmbH 11. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – SG 3 12. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – HA I, HA I/01 BVK, HA I/41 13. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – HA II, HA II/4, HA II/5 14. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – HA III 15. An das Referat für Stadtplanung und Bauordnung – HA IV, HA IV/12, HA IV/4, HA IV/5, HA IV/6 mit der Bitte um Kenntnisnahme. 16. Mit Vorgang zurück zum Referat für Stadtplanung und Bauordnung HA I/41

Am Referat für Stadtplanung und Bauordnung SG 3