(1909 – 1938)
Archiv der Audi AG
Bernd Rosemeyer war ein deutscher Motorrad- und Autorennfahrer. Er wurde 1936 Grand-Prix-Europameister und war einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Rennfahrer.
Rosemeyer wuchs in einer der Technik sehr aufgeschlossenen und weltoffenen katholischen Kleinfabrikantenfamilie auf. Ab 1930 fuhr er Motorradrennen für NSU und DKW. 1934 nahm er erstmals an einer grossen Automobilsportveranstaltung teil.
1935 stieg er endgültig auf Automobile um und wurde Werksfahrer bei der Auto Union AG. Obgleich der 16-Zylinder-Mittelmotor-Rennwagen als schwer beherrschbar galt, feierte er damit im gleichen Jahr seinen ersten Sieg. 1936 wurde er nach einer Siegesserie Europameister: Neben drei Grands Prix in Deutschland, der Schweiz und Italien gewann er das Eifelrennen, die Coppa Acerbo in Pescara und zwei Bergrennen. Der Auto-Union-Siegerwagen Typ C des bekannten Eifelrennens ist im handgefertigtem Aluminium-Leichtformat 1:12 von CMC im ZÜRIRING-Motodrom in der 1930er-Jahre-Vitrine ausgestellt. Im Oktober 1937 erreichte Rosemeyer erstmals eine Geschwindigkeit von 400 km/h auf
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einer öffentlichen Verkehrsstrasse. Nach einem fliegendem Start durchfuhr Rosemeyer mit einem Auto-Union-Stromlinienwagen vom Typ C die einen Kilometer lange und speziell präparierte Messstrecke auf der neuausgebauten Reichsautobahn Frankfurt-Darmstadt mit einer Geschwindigkeit von exakt 406,32 km/h. Im Januar 1938 erreichte Rudolf Caracciola die Rekordmarke von 432,692 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Das ist bislang die höchste auf einer öffentlichen Strasse gefahrene Geschwindigkeit. Am Endpunkt angekommen, wo schon Rosemeyer startbereit stand, warnte er ihn noch vor den Windböen auf der Fahrbahn. Kurz danach setzte sich auch Rosemeyer in seinen Wagen, einen Auto Union Typ R (Rekordwagen), um sich die Bestmarke zurückzuholen. Hinter der Autobahnauffahrt Langen-Mörfelden geriet das Fahrzeug an einer Waldlichtung wahrscheinlich durch eine Windböe nach links auf die Mittelbegrünung der Autobahn. Der Wagen stellte sich quer und überschlug sich mehrfach, wobei Rosemeyer aus dem Wagen in den Wald geschleudert wurde. Er war auf der Stelle tot. Bernd Rosemeyer war mit Elly Beinhorn, einer damals berühmten und erfolgreichen Fliegerin, verheiratet und hatte mit ihr einen Sohn – Bernd Rosemeyer Junior, der später Sportarzt wurde. Bernd Rosemeyer war mit dem italienischen Grand-Prix-Rennfahrer Tazio Nuvolari eng befreundet.
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