unterwegs e g s i m r w Z e e i t S T . J A K c h u n C H E O B U e l I S S - G n d h e Ä N K E S E e r M u s c V . F R L L S . C H A E F T , W Ü R Z B U R G rundbrief nr. 53 • april 2005 ISSN 1860-2223 Bad Brückenau, den zeichnet betreute. Auch in Erfurt, wo wir 22.2.2005 erstmalig „auftraten“, trafen wir auf ein reges Interesse. Kurzfristig kam dann noch das Interesse Liebe Mitglieder, liebe des Landesmuseums Mainz, dort wäh- Jakobusfreunde, rend der mehrmonatigen Ausstellung „Pilger, Sammler, Wegbereiter“ einen in meinem letzten Vorwort wünschte ich eigenen Jakobustag einzufügen, der am Ihnen ein gesegnetes Pilgerjahr 2005 22.Januar bei großem Zuspruch statt- und bei Auslieferung dieser Ausgabe fand. Dort zeigten wir unsere Dias zwi- haben wir das Osterfest bereits gefeiert. schen römischen Säulen und vielen wei- teren antiken Exponaten. Danach gab es Herzlichen Dank für alle Ihre lieben noch ein Podiumsgespräch, bei dem Grüße. Wenn ich auch versucht habe, auch zwei Fahrradpilger auf dem alle zu beantworten, ist mir sicher der Jakobusweg ihren Erfahrungsschatz ein- eine oder andere abhanden gekommen. brachten. Bitte, haben Sie dafür Verständnis. Zwar Erholen konnten wir uns am ist jetzt die so genannte „Winterruhe“ Faschingsdienstag bei der schon traditio- eingetreten, doch es gab noch genug zu nellen Wanderung mit unserem tun. „Pilgerwirt“ Bernhard Wegscheid in Werneck, mit anschließendem Da waren die Pilgertage in Würzburg, Kesselfleischessen, „Pilgersingen“ und Erfurt und Fulda. In Würzburg gab es am Morgen des Aschermittwochs mit zuerst eine größere Schrecksekunde, als dem Aschenkreuz beim Gottesdienst. der für unsere Veranstaltung vorgesehene Nach unserem Februargottesdienst zeigte Raum anstelle vom Stühlen mit Ferdinand Seehars einen im wahrsten Handballtoren bestückt und der Sinne des Wortes „bildschönen“ Vortrag Hausmeister in Urlaub war. Die ersten - „über den Somportpass nach Puente la der schließlich ca. 100 - Besucher kamen Reina“. Der Raum in der Klinikseelsorge schon und wir suchten unsere Zuflucht platzte aus allen Nähten, selbst auf dem ganz einfach nicht beim Hl. Jakobus, Fußboden wurde – zwar nicht geschla- sondern gleich bei seinem Meister, fen, wie in manchen Herbergen – so sprich in der zum Glück großen doch gesessen. Hauskapelle des Kilianeum. Dort warfen wir unsere Dias an die Wand und der Eine nette Geschichte ist uns noch pas- Himmel ließ uns gewähren. In Fulda und siert. Der Internet-Beauftragte der Erfurt hatten wir diese Probleme nicht, Diözese meldete sich bei uns mit einer da war alles sehr gut vorbereitet. Anfrage aus Florida/USA, da er sich kei- Besonders herzlichen Dank unserem nen Rat mehr wusste. Da suchte jemand „Jakobusbruder“ Rudolf Beck, der uns in einen „Priest“ mit einer Pilgergruppe aus Fulda mit seinen Hilfskräften ausge- Würzburg, den er unterwegs getroffen unterwegs 2 nr. 53 april 2005 habe. Er wolle ihn gerne in Deutschland Aus unserer Gesellschaft 4, 60 besuchen. Aber er kannte nur den Vornamen. Wir suchten, und wurden tat- Briefkasten - neue Mitglieder sächlich fündig: Es war zwar kein Pfarrer aus Würzburg, aber er hieß Termine und Reisen 5, 7, 28, 50 Manfred, war aus unserer Diözese – Mitglied bei uns ist er auch! – und, siehe Pilgersegen 9 da! Er war es!!! Wenn da nicht Jakobus Wege 13 mitgeholfen hat! Ich war nun mehrfach unterwegs in Lahnweg - Via Imperii Magdeburg und in Hettstadt in PilgerInnen berichten 21, 45 Thüringen, um den Werdegang der dorti- gen Jakobuswege zu unterstützen. Deutschland - Frankreich - Spanien Der Flyer des Weges Aschaffenburg - Jakobus in Franken... 10, 43, 53 Colmar ist fertig gestellt, dieser Weg wird am 29.Mai in Miltenberg - ausführ- Berg - Randersacker lich S. 7 - feierlich eröffnet. Büchertisch 33 Das Jakobusrelief am Kreuzberg soll von P. Raffael, dem Guardian des dortigen EinBlick in Zeitschriften 63 Franziskanerklosters, am 17.Juli einge- weiht werden. Impressum Zeitschrift unterwegs - im Zeichen der Wenn Sie dieses Heft in Händen halten, Muschel - ISSN 1860-2223 liegt unser Jahrestreffen 2005 auf dem Herausgeber: Fränkische St.Jakobus- Volkersberg längst hinter uns. Wer dabei Gesellschaft Würzburg e.V. >www.jakobus- war, hat ja die aktuellste Information gesellschaften.de< - Auflage: 1800 - Erscheinungsweise 4-mal jährlich. über alle sonstigen neuen Wege erhalten. Redaktion: Nun wünsche ich Ihnen für diese Manfred Zentgraf, In den Böden 38, Pilgersaison eine glückliche Pilgerschaft D-97332 Volkach/Main – zuhause oder auf dem Jakobusweg – Tel.: 09381-4492 - Fax: 09381-6260 und auf ein frohes Wiedersehen – viel- >[email protected]< leicht bei unserem Gottesdienst? - Bezugspreis: Ihr Für Mitglieder kostenlos; für Nichtmitglieder 4,- pro Heft zzgl. Porto 2,-. Werner Alferink Bankverbindung: LIGA Würzburg ======BLZ: 750 903 00 - Konto: 3003310. Unser Titelbild zeigt im Jahr 2005 ein Stuck- Für Überweisungen aus der Euro-Zone: Medaillon „Jakobus der Ältere“ aus der ehemali- IBAN: DE61 7509 0300 0003 0033 10 gen Klosterkirche Ebrach im Steigerwald. Das BIC (Swift-Code): GENODEF1M05 Innere der 1285 geweihten Abteikirche wurde 1778-91 durchgehend umgestaltet. Barock in Alle Rechte für die Beiträge liegen bei den Zopfform und Klassizismus prägen so heute das Autoren. Abdruck nur mit deren Kircheninnere. - Foto: Manfred Zentgraf Genehmigung.

unterwegs 3 nr. 53 april 2005 Aus unserer Gesellschaft Karlstadt. Wir möchten die Mönchsondheim. Über den Pilgerritt monatlichen Jakobuswanderungen in unserer Mitglieder Albert Knaus und Franken wieder aufnehmen. Für die Kerstin Hüllmandel berichtete der Touren, die wir jeweils am 2. Sonntag „Pferdemarkt“ in den Ausgaben von im Monat unternehmen möchten, bitten Jan./Febr. und März/April 2005 ausführ- wir um interessante Wandervorschläge. lich in Wort und Bild. Für die Geben Sie diese an Helga Seubert, Pferdefreunde, die ebenfalls einen Ritt Obere Viehmarktstraße 19, 97753 nach Santiago planen, sicher eine anre- Karlstadt; Tel.: 09353 / 8948 oder an gende Lektüre. Horst Bartl, Tel.: 0171 – 582 40 35. Ventosa. Ein Herbergsnetz „Red de Bayreuth. Eine Pilgergruppe plant die Albuerges Camino de Santiago“, zu dem Fortführung ihres Weges und trifft sich bisher 16 Herbergen gehören, nimmt nur dazu am Mittwoch, dem 6. April 2005 Pilger mit credencial auf, nimmt keine um 19 Uhr im Seminarraum des Vorbelegungen an, und bemüht sich den Evangelischen Bildungswerkes in der Pilgern den Aufenthalt angenehm zu Richard-Wagner-Str. 24. Unsere machen in einer sauberen Herberge. Dort Mitglieder Pfarrer Michael Thein, Uwe- ist ein Faltblatt zu beziehen, das alle Bernd Vogel mit Frau Uta und Frau Orte von Roncesvalles bis Santiago auf- Neubauer sind dabei. Angedacht ist aus listet mit Angaben zu Entfernung, diesem Treffen einen Pilgerstammtisch Herberge, Geldautomat, Bar, Geschäften entstehen zu lassen. und Internet. Die zum Netz gehörenden Herbergen werden eigens vorgestellt, mit Themar. Am 16. Dezember 2004 fuhren Bild, Angabe der Dienstleistungen und unser Präsident Werner Alferink zusam- Kontaktperson. Zu erhalten über eMail men mit Ernst Weckert und Manfred >[email protected]< Zentgraf in den südthüringischen Ort. In einer Besprechung mit dem Pfarrer der Erlangen. Die „strassenGazette“, eine evangelischen Bartholomäuskirche und Selbsthilfeorganisation, brachte in ihrer den Vertreterinnen der Landeskirche und Ausgabe 29 vom Okt.-Nov. 2004 das der Denkmalbehörden. Im Blickpunkt Porträt „Der Stadtindianer“. Der Mann stand der Jakobusaltar mit den Flügeln aus Südamerika hat unter vielem ande- die das Hühnerwunder zeigen. Der Altar ren auch die Pilgermuschel umhängen. bedarf dringend einer Reinigung und der Sicherung der Malschichten und Die künftigen Jahrestagungen Fassungen. Sparsame Retuschen sind unserer Fränkischen St. ebenfalls nötig. Zunächst einmal sind Jakobus-Gesellschaft finden im jetzt Kostenvoranschläge nötig. Unsere ersten Quartal des Jahres statt. Gesellschaft will sich nach Möglichkeit Deshalb jetzt schon notieren: an den anfallenden Arbeiten beteiligen. 10. - 12. März 2006 Jahrestagung Siehe Baierl „Hühnerwunder“ S. 48 und S. 64ff. im Burkardushaus Würzburg

unterwegs 4 nr. 53 april 2005 Termine

1. April / 6. Mai / 3. Juni / 1. Juli 2005 Volkach Gasthof “Rose” am Oberen Markt: 16 - 18 Uhr Pilgerstammtisch

2. Samstag im Monat - 18 Uhr Sonntagvorabendmesse in der * 21.6.1929 † 3.12.2004 Kapelle der Universitätskliniken Würzburg, Josef-Schneider-Str. 2, Unser Pilgerbruder anschlie§end Pilgertreff, evtl. mit Programm (dazu siehe unten in den Paul Birkenbach Terminen!) begleitete uns auf dem Jakobsweg Am 9. April - Dia-Vortrag von Axel von Deutschland bis über die von Erffa ãChile - Land der Pyrenäen. Von Pamplona bis hin zum Extreme“ Bilder einer Reise. Apostelgrab. Sein Musizieren erfüllte die Kirchen, der fröhliche Klang sei- 07. Mai und 30. Juli 2005 ner Flöte ermunterte uns alle nach Etappenpilgern auf dem der Rast. „Jakobsweg von Nürnberg nach Rothenburg o.d.T.“ mit Ferdinand So pilgerte er mit uns bis zum Ziel, Seehars - Näheres S. 42 ein immer zuverlässiger Freund, dabei stets fröhlich und guter Dinge. Bayreuth Samstagspilgern 2005 Bei Hitze und Regen, in Müdigkeit 14. Mai Bayreuth - Creu§en und Erschöpfung, nie kam von ihm 25. Juni Creu§en - Pegnitz ein unwirsches Wort. 23. Juli Pegnitz - Betzenstein 6. Aug. Betzenstein - Gräfenberg Beim Jakobustreffen in Pilgerzell 17. Sept. Gräfenberg - Kalchreuth sahen wir ihn noch - auf einem Dia - 15. Okt. Kalchreuth - Nürnberg bei seiner Ankunft an der Kathedrale. Kontakt: Evangelisches Bildungswerk Bayreuth/Bad Berneck Nun ist er wirklich angekommen. Am Tel.: 0921-560681-0 Fax 560681-3 Ende seiner Erdenzeit. Am Anfang *** seiner Ewigkeit. Und wie er dort Denken Sie rechtzeitig an Termine, die Jakobus umarmte, so nimmt ihn in hier erscheinen sollen. Schicken Sie diese bitte direkt an die Redaktion per der anderen Welt Gott selbst mit Post, Fax oder eMail. Alles, was den offenen Armen auf. Jakobuspilger interessiert: Wanderungen, Veranstaltungen, Ausstellungen, Vorträge (Elisabeth Alferink beim Gedenken an Paul finden hier ihren Platz. Nicht vergessen: Birkenbach anlässlich unseres (Veranstaltungs) Ort, Zeit! Monatsgottesdienstes im Dezember)

unterwegs 5 nr. 53 april 2005 Aus dem Briefkasten unserer Gesellschaft:

„Der Gedanke mit dem Stammtisch der mein gesamtes Leben prägen und stär- Mitglieder der Fränk. Jakobus- ken. Deshalb möchte ich auch etwas für Gesellschaft hier in Berlin ist sehr gut.“ die Jakobusgesellschaft tun, die die Josef Krippner, Berlin Herbergen unterhält, die mir diese ganze Reise möglich gemacht haben. Den „Die von Ihnen mir zugesendeten Erlös meiner Veranstaltung möchte ich Packliste und Informationsschreiben gerne zum Zwecke der Herbergsunter- waren Gold wert und sehr gut. Pilger, haltung spenden…“ die nicht über die Fränkische Melanie Gebhardt Jakobusgesellschaft ihren Pilgerausweis hatten, waren lange nicht so gut vorbe- Auch wir wünschen Ihnen allen, dass Sie reitet. Dieses Lob habe ich auch von unterwegs Ihr „Weihnachten im April“ erle- einigen anderen Pilgern gehört... ben können! DANKE!“ „Wir brauchen wieder 2 Pilgerausweise. Thomas Hetterich Wir haben die Ausweise schon letztes Jahr von Ihnen bekommen und eine sehr „... es ist nun schon fast ein Jahr her, daß schöne (und anstrengende) Pilgerfahrt ich nach Santiago gepilgert bin. Da ich mit dem Rad von Bilbao nach Santiago nun einem weiteren Interessenten in gemacht. Insgesamt haben wir 880 km Berlin meine Unterlagen zuschicke, zurückgelegt, selbstverständlich haben möchte ich mich doch noch bei Ihnen wir auch in Grañón übernachtet. Es war für die Unterstützung danken, die Sie eine der besten Pilgerunterkünfte, es persönlich und die Fränkische Jakobus- geht nicht um Komfort, sondern um den Gesellschaft mir zuteil haben werden Pilgergeist und die Gastfreundlichkeit, lassen.“ mit der wir aufgenommen wurden. Wolfgang Scheinberger Damals waren 2 deutsche Herbergseltern dort, der Herbergsvater sagte uns, er „...am vergangenen Freitag habe ich wäre der Kassierer Ihrer Gesellschaft. (endlich) meine Reiseerlebnisse von Bitte bestellen Sie ihm einen schönen meiner Pilgerwanderung nach Santiago Gruß und unseren Dank für die außeror- de Compostela 2002 in meiner dentlich gute Betreuung. Den spanischen Heimatgemeinde Marktleuthen in einem Pfarrer haben wir später in Castrojeríz Diavortrag Interessierten geschildert und noch mal getroffen, diesmal als Pilger. gezeigt. Auch Grañón war eine Wir haben in der gleichen Herberge, St. Herberge, in der ich erleben durfte, wie Anton übernachtet…“ "Weihnachten" im April sein kann. Die Rosi und Bernd Meckel, Bornheim Erlebnisse dieser Reise werden mich für

unterwegs 6 nr. 53 april 2005 Jakobsweg Aschaffenburg – Colmar (- Basel)

Im Jahr 2004 wurde von der Untermaingruppe der Fränkischen St. Jakobus-Gesellschaft, d.h. von Jakobspilgern aus dem Aschaffenburger und dem Miltenberger Raum, ein neuer Jakobsweg konzipiert. Die Route verläuft über Aschaffenburg, Miltenberg, Heilbronn und Pforzheim. Der Schwarzwald wird auf dem bekannten Westweg durchquert. Freiburg und Breisach sind weitere Stationen. Bei Colmar stösst die Route auf den markierten elsässischen Jakobsweg in Richtung Burgund. – Alternativ wird empfohlen, den Schwarzwald-Westweg bis Basel zu laufen und dann den Weg entweder ebenfalls durch Burgund oder durch die Schweiz fortzusetzen. Der neue Weg basiert auf Erfahrungen von Pilgern, die seit den achtziger Jahren auch vom Untermain aus immer häufiger nach Santiago de Compostela aufbrechen. Um diesen nunmehr offiziell vorgestellten Weg einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, lädt die Fränkische St. Jakobusgesellschaft ihre Mitglieder sowie alle weiteren Interessenten ein zur Eröffnungsveranstaltung am Sonntag, den 29. Mai 2005 in Miltenberg.

Die Veranstaltung ist verbunden mit einer ca. 11 km kurzen, kulturell und landschaft- lich reizvollen Wanderung. Im Einzelnen sieht das Programm wie folgt aus: 9.15 Uhr Treffen an der Stadtpfarrkirche St. Jakobus in Miltenberg und Führung durch Pfarrer Ulrich Boom in der renovierten und neu gestalteten Kirche 10.00 Gottesdienst in der Jakobuskirche 11.15 Offizielle Eröffnung des Weges durch den Präsidenten der Fränkischen St. Jakobusgesellschaft Werner Alferink, Bad Brückenau, unter Mitwirkung von Vertretern des öffentlichen Lebens; anschliessend: Erteilung des Pilgersegens durch Herrn Pfarrer Ulrich Boom und weitere anwe- sende Geistliche 12.00 Beginn der Eröffnungswanderung in Richtung Amorbach 12.30 Besichtigung der Laurentiuskapelle (Führung :Werner Kehl) Mittagsrast in Breitendiel (Speisen und Getränke sind bei dem gerade stattfindenden Pfarrfest erhältlich) 16.00 Ankunft in Amorsbrunn, Besichtigung der Kapelle (Führung: Pfarrer Norbert Schmitt, Amorbach) Abschluss mit Pilgerhock an der Kapelle Amorsbrunn (Getränke werden angeboten); Transfer zum Bahnhof Amorbach im PKW, von dort um 17.38 Uhr mit dem Zug nach Miltenberg, mit Anschluss in Richtung Aschaffenburg und Würzburg Über Ihr Kommen zu dieser sicher interessanten Veranstaltung freuen wir uns ! Informationen zum Jakobsweg Aschaffenburg – Colmar (- Basel) gibts beim Sekretär der Fränkischen St. Jakobusgesellschaft Ferdinand Seehars, Friedrich-Wencker-Str. 3, 97215 Uffenheim, Tel. 09842- 7176, und im Internet unter www.Jakobus-Gesellschaften.de.

unterwegs 7 nr. 53 april 2005 Jahresbeitrag 2005

Er wurde Ihnen Anfang März abge- bucht. Auch viele Mitglieder mit Selbstüberweisung haben ihren Jahresbeitrag bereits überwiesen. Allen ein herzliches Dankeschön!

Meine Bitte an alle, die ihren Jahresbeitrag noch nicht überwiesen haben: Überweisen Sie ihn bitte bald! Und in Zukunft bitte auch jeweils bis zum1.März.

Und nicht vergessen: Nicht nur Spen- den , auch den Jahresbeitrag können Sie von der Steuer absetzen.

Mitglieder aus EU-Ländern finden unsere IBAN- und BIC-Nummer zur kostengünstigen Überweisung unter „Impressum“ in jedem „un- terwegs“.

Spenden, Spenden ….

Heike und Hans Schnieder wurden beide 60. Herzlichen Glückwunsch und Dank für Ihre Spendenidee, die Breisach. Am 13. Februar 2005 ist ich somit gerne weitergebe: Michael Roth, der Sekretär der 60 x 2 = 120 € Badischen St. Jakobus-Gesellschaft, plötzlich und unerwartet verstorben. Die Spende über 500 € von der Fa. * Basislager AUSRÜSTUNG FÜR Schönau. Idyllisch über dem Saaletal DRAUSSEN, Martinstr. 8 in Wzbg liegt das neue Pilgerheim „Klosterstube hat schon Tradition. Herzlichen St. Franziskus“, das im Januar einge- Dank! weiht wurde. Das Heim bietet 60 Sitzplätze und eine Möglichkeit zur Ihr Schatzmeister Karl-Heinz Greser Übernachtung von Ministranten- und Jugendgruppen.

unterwegs 8 nr. 53 april 2005 Pilgersegen + Pilgersegen + Pilgersegen +

Würzburg. Nach dem Vorabendgottesdienst um 18 Uhr, jeweils am 2. Samstag des Monats, in der Kirche des Luitpoldkrankenhauses - Uni-Kliniken, Josef-Schneider- Str. 2, erhalten Einzelpilger und Pilgergruppen den Pilgersegen. Bitte anmelden bei Norberta Köhler Tel. 0931-416-139. - Für Gruppen, die hier aufbrechen, bietet das Schottenkloster nach Absprache eine Feier an. >www.schottenanger.de< Miltenberg. In der Pfarrkirche Sankt Jakobus wird am 25. Juli im Anschluß an die Abendmesse und dann jeweils am letzten Sonntag des Monats nach der Abendmesse um 19 Uhr in der Staffelkapelle der Jakobuskirche der Pilgersegen erteilt. Anmeldung bitte im Pfarramt Tel. 09371-2330. Benningen. Pilger aus dem Raum Memmingen können in der Pfarreiengemeinschaft im Rahmen der Sonntagsgottesdienste - in der Regel Sa. 18.30, So. 9.00 und 10.30 Uhr - den Pilgersegen empfangen. - Im Pfarrheim besteht Möglichkeit zur Übernach- tung (ohne Dusche). Anmeldung bei Pfr. Xaver Wölfle Tel. 08331-2842 Fax: 929200 oder eMail >[email protected]< Freiburg im Breisgau. In der Kirche der Universitätsklinik ist nach den Messen So 9.30, Di und Fr 18.30 und Mi 15 die Möglichkeit den Pilgersegen zu empfangen. Bitte vorherige Absprache mit P. Norbert Riebartsch Tel. 0761-270 3401 (d) und 2024262 (p) oder eMail >[email protected]< Regensburg. Klinikseelsorger Herbert Steinbeck erteilt an jedem letzten Samstag im Monat in der Kapelle im 3. Stock des Josefskrankenhaus (Landshuter Str. 65, Autobahnausfahrt „Burgweinting“) um 18:30 Uhr den Pilgersegen. Anmeldung erwünscht tel. 0941-782 12 00 oder via eMail >[email protected]< - Schottenkirche St. Jakob So 9:00 Uhr Eucharistie. Wegen der Renovierung des Priesterseminars, dessen Seminarkirche St. Jakob ist, sind wir z. Z. nur unter erschwerten Bedingungen erreichbar. Wenden Sie sich aber wegen Pilgersegen oder Pilgerstempel an uns. Weiherweg 6, 93051 Regensburg, Tel. 0941/ 585160 Herbstein. Jeweils in den großen Ferien (Hessen). Die Daten folgen rechtzeitig. Marburg. Die Kath. Kirchengemeinde St. Michael und St. Elisabeth, Kettelerstr. 12, 35043 Marburg, bietet in allen Gottesdiensten den Pilgersegen an. Tel. 06424-92230, >[email protected]< Münster. Für Pilger aus Münster und Umgebung bietet P. Erich Purk, Kapuzinerstr. 27, 48149 Münster, den Pilgersegen an. Bitte vorher Termin vereinbaren: 0251-9276- 122. eMail: >[email protected]< Augsburg. In der Pfarrkirche St. Max, Franziskanergasse 8, hält Dekan Hubert Ratzinger jeden Monat, allerdings zu wechselnden Zeiten, einen Pilgergottesdienst mit Pilgersegen. Auskunft Tel. 0821-3432230

++ Gemeinden, die den Pilgersegen anbieten,auch außerhalb Frankens, mögen ihre Zeiten hier veröffentli- chen. Viele Pilger werden sich freuen, in ihrer Nähe diese Möglichkeit zu finden. ++

unterwegs 9 nr. 53 april 2005 Jakobus in Franken... Miltenberg. Neben einem Faltblatt der Abstimmung die Weltwunder herausfil- Pfarrei zum Altarbild von Clemens tern, die zwischen 200 v. Ch. und 2000 Kaletsch ist jetzt in der Reihe n. Chr. entstanden sind. 17 Mill. „Neugestaltete Kirchen im Bistum Stimmen wurden abgegeben, die dabei Würzburg“ als Nr. 5 ein ansprechendes genannten Werke werden von Fachleuten Faltblatt zur neu gestalteten Pfarrkirche geprüft und auf 150 Objekte beschränkt. St. Jakobus erschienen. Der Text geht Die Kathedrale von Santiago liegt dabei der Geschichte der Kirche und ihrer auf Platz 74. In einem zweiten wechselnden Ausstattung nach; die Durchgang wird die Anzahl auf 21 zahlreichen Farbbilder zeigen den gelun- Objekte verengt, aus denen dann die genen heutigen Stand. Internet-Wähler die sieben Weltwunder auswählen können. Diese werden dann Dettelbach. Das 500-jährige Jubiläum im Januar 2006 öffentlich vorgestellt. der alten fränkischen Wallfahrt bringt Zur Zeit liegt an der Spitze die viele Veranstaltungen. Auch ein interna- Chinesische Mauer, gefolgt vom Potala tional besetztes Bildhauer-Symposium Palast in Lhasa, dem Kolosseum in mit dem Thema „Pilgerschaft“ wird Rom, dem Taj Mahal in Agra und den stattfinden. Acht Künstler erhalten Teotihuacan Pyramiden in Mexico. jeweils einen Muschelkalkblock von Wollen Sie abstimmen? Dann gehen Sie zwei cbm. Das Entstehen der Figuren an zu >www.new7wonders.com< der Mainlände kann von der Öffentlich- keit beobachtet werden. Die Stadt will die entstandenen Kunstwerke überneh- men und aufstellen. Die Skulpturen sol- len in einer Art Selbstdarstellung als Wallfahrtsort das im Entstehen begriffe- ne Wallfahrtsmuseum in der Altstadt mit der Wallfahrtskirche verbinden. Konkrete Beispiele und Vorstellungen zur Präsentation im Stadtgebiet zeigte bei einer Veranstaltung im Historischen Rathaus der Kunsthistoriker Markus Döbele auf. Der Schlüsselanhänger zu zeigt den Santiago de Compostela. Die sieben Pilgerapostel Jakobus mit Pilgerstab und Weltwunder der Antike sind wenigstens Kalebasse zwischen Muschel und dem Namen nach bekannt. Allein die Santiagokreuz. „Mit Christus unterwegs“ Pyramiden von Gizeh haben die Zeiten steht darunter. Die Rückseite hat die überdauert. Der Schweizer Bernhard „Goldene Regel“ Mt. 7,12. Kostet Weber will nun in einer großen Internet- 9,50 zzgl. 1,44 Porto beim Sekretär.

unterwegs 10 nr. 53 april 2005 Werneck. Am Faschings- dienstag folgten über vierzig Pilgerwanderer der Einladung von Bernhard Wegscheid ins Werntal. Sie wanderten von Binsfeld nach Arnstein. Nach einer Meditation in der Wallfahrtskirche - auch Jakobus im Fenster grüßte! - und deren Besichtigung und dem Pilgereintopf im Pfarrheim, führte der Weg weiter nach Werneck, sogar ein paar hundert Meter auf dem Jakobsweg Fulda - Würzburg. Schlachtschüssel, Fotos: Jakobus der Ältere im Chorfenster - Im Werntal - Geschichten und Gesang füllten - Pilger in der Wallfahrtskirche in Arnstein - den Abend.

Paderborn. Die Jakobusfreunde treffen zur gegenseitigen Information ist ebenfalls sich am 29. April im Liborianum, An den gegeben. - Die Jakobusfreunde Paderborn Kapuzinern 5-7. Tilo Engländer aus haben übrigens ein Heft zum Camino ab Marsberg berichtet anhand von Lichtbildern St.Jean-Pied-de-Port bzw. Somport bis über seine Forschungen zur Geschichte der Santiago und Finisterre erstellt, das sehr Kathedrale in Santiago. Sein Buch dazu ist in viele Angaben zu den Herbergen enthält, die diesen Tagen erschienen. Reichlich auf Erfahrungen von etwa drei Dutzend Gelegenheit zum Gedankenaustausch und Pilgern beruhen.

unterwegs 11 nr. 53 april 2005 ... und anderswo hat Richard Rother, der fränkische hat Richard Rother, „Ex Libris“ anderschuhen, gekreuzte Pilgerstäbe und vier Bildhauer und Holzschneider in den 1970er Jahren geschaffen. gehalten von derben Wappenschild, Es zeigt im W Jakobsmuscheln, in der Bekrönung eine Pilgerbüste. Kennt jemand unserer Leser die näheren Zusammenhänge? Dieses unterwegs 12 nr. 53 april 2005 Wege Pilgerweg Loccum - Volkenroda. Die Evangelisch- Lutherische Landeskirche Hannovers eröffnet in diesem April im Hinblick auf den Kirchentag einen Pilgerweg, der die beiden ehemaligen Zisterzienserklöster verbindet. 300 km Weg führen von der Tochter in Loccum zur Mutter in Volkenroda. Das 1131 gegründete vielen Orten die Möglichkeit haben sich Kloster schickte 1163 Mönche zur segnen zu lassen. Auch ein Gründung nach Loccum. Im Vorfeld Pilgerausweis, in den sich die Stationen fand dazu Ende Januar in der eintragen lassen, ist erhältlich. Markiert Evangelischen Akademie Loccum die wird der Weg mit dem Loccumer Tagung „Pilgerschritte - Neue Zisterzienserkreuz. Das erste Wegstück Spiritualität auf uralten Wegen“ statt, ab Loccum war im Januar schon mar- zu der über 130 Teilnehmer kamen. kiert. Bekannte Referent/inn/en waren zu hören: Carmen Rohrbach, Barbara Haab, Paul Martin Clotz, Irmengard Jehle, Peter Zimmerling, Berit Lånke u.v.a. Auch das Kloster Loccum und der neue Weg wurden vorgestellt. Abt Horst Hirschler verstand es, das Zisterzienserkloster, das ohne Unterbrechung in der Reformation als Konvent weitergeführt wurde, die Geschichte – auch den gehüteten Reliquienschatz des Klosters – lebendig werden zu lassen. Sigrid Maier-Knapp- Herbst, die Präsidentin der Der neue Weg bietet Jakobspilgern aus Klosterkammer, zeigte am Beispiel der dem Raum Niedersachsen, Bremen, von ihr verwalteten 14 Frauenklöster Hamburg oder Schleswig-Holstein eine Perspektiven für evangelische Klöster gute Möglichkeit an das Netz der auf. Andreas Litzke und Jens Gundlach Jakobswege in Süddeutschland anzu- stellten schließlich den neuen Weg vor. schließen. Von Volkenroda nach Auf 300 km folgt der Weg der Weser, Eisenach ist es nur eine gute etwa 30-35 der Leine und der Unstrut. Zahlreiche km lange Tagesetappe bis Eisenach. Und Klöster liegen am Weg wie Fischbeck, hier kann man dem mitteldeutschen Amelungsborn, Bursfelde. Sehenswerte Pilgerweg bis Vacha und Bremen/Geisa Städte und Landschaften erfreuen das folgen und über Fulda und Würzburg Auge. Der Pilger wird auf dem Weg an nach Süden ziehen.

unterwegs 13 nr. 53 april 2005 Berthold Burkhardt aus Murrhardt bis zum Ende folgt, kommt nach Colmar im verdanken wir den folgenden Bericht, Elsass. Auch dort kann man an den elsäs- der aus seiner eigenen Erfahrung ent- sichen Weg anschließen. Auf dem standen ist. Viele, die immer wieder „Dreiländerweg“ oder „Sentier des Trois Pays“ gelangt man von Colmar nach ca. einen Weg durch die burgundische 7 km in Türkheim auf den elsässichen Weg Pforte suchen, werden sich sehr darüber und den GR 532 (GR = Grand Randonné = freuen. Fernwanderweg). Von da aus kann man auf dem elsässischen Weg bis gehen. (Der Die Nordost-Südwest-Route der GR 532 führt auf anderer, beschwerlicherer Route über die Höhen der Vogesen zum gle- Jakobuswege in ichen Ziel). Der Jakobsweg berührt für die Südwestdeutschland. Jakobustradition bedeutsame Orte und führt mehr in der Ebene am östlichen Rand der Vorbemerkung Vogesen südwärts und ist deshalb mehr zu Um diese Route, die über den Südwesten empfehlen. Deutschlands und durch Burgund führt, zu gehen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Belfort - Taizé/Cluny 1.)Von Rothenburg o.T. über Schwäbisch In Belfort trifft man wieder auf den GR Hall, Murrhardt, Winnenden, Esslingen, 532 und folgt ihm in südöstlicher Tübingen nach Rottenburg a.N. Ab dort nach Richtung, bis man bei auf den Horb und über Loßburg mit dem Kinzigtäler Rhein-Rhone-Kanal trifft. Ab hier wäre Jakobsweg nach Hausach, Schutterwald und Kehl. Diese Wege sind durchgehend es grundsätzlich möglich, dem Kanal in beschrieben und mit der Muschel in zwei südwestlicher Richtung bis zur Varianten markiert: Von Rothenburg bis Einmündung in die Saône zu folgen. Die Rottenburg mit der offiziellen gut ausgebauten Treidel- oder Leinpfade Strahlenmuschel gelb auf blauem Grund, ab begleiten den Kanal oder später den Fluß Horb mit einer stilisierten Muschel orange Doubs mal rechts, mal links, es gibt auf weiß. kaum Steigungen und Gefälle und ver- Von Kehl über Straßburg bis Belfort wurde laufen kann man sich schon gar nicht. der Weg durch den Vogesenclub markiert und Der Autor dieser Beschreibung ist 2001 es gibt dazu eine Wegbeschreibung (s.u.) der „Amis de St.Jacques en Alsace“. den im Folgenden beschriebenen Weg 2.)Wer auf dem Höhenweg (Westweg) des gegangen, um auch den französischen Schwarzwaldvereins von Pforzheim her Jura zu erleben und weil es an den GR kommt (wie es die Route der Fränkischen öfter Gîte d’etape (Wanderherbergen) Jakobusgesellschaft in ihrem vor kurzem oder Gîte equestre (Unterkünfte für erschienen Faltblatt vorschlägt), kreuzt den Wanderreiter) gibt. In den Gîte und den Kinzigtäler Jakobsweg in Hausach und hat französischen Jugendherbergen (Auberge dann dort die Möglichkeit auf dem de Jeunesse) wird der Pilgerpass akzep- Kinzigtäler Weg nach Westen weiter zu tiert und gestempelt. gehen und auch den Anschluß an den elsäs- sischen Jakobsweg in Kehl zu finden. Ab Brebotte folgt man dem Kanal über 3.) Wer dem fränkischen Routenvorschlag bis zur Brücke der D 209

unterwegs 14 nr. 53 april 2005 zwischen Allenjoie und Fesches-le- nächste Ort nach einem langen Anstieg Chatel, biegt nach links (Süden) ab zur durch ein großes Waldgebiet (Bois du Ortsmitte von Fesches-le-Chatel und Grand Lomont) ist Valonne. Man durch- trifft dort auf den GR 5. Diesem quert dieses kleine Dorf auf der D 36 Fernwanderweg folgt man südwärts und hat kurz nach dem Ortsende zwei durch ein großes Waldgebiet, quert die Varianten: D 463 in der Nähe von Dampierre-les- man folgt der Markierung des GRP Bois und kommt über Dasle nach durch den Bois du Côte du Lomont bis Vandoncourt man auf die D 31 stößt und dort (Gîte equestre, Ferme des Aiges, 1.rue Richtung Col de Ferrière halbrechts des Aiges, F-25230 Vandoncourt) abbiegt oder Die Herberge ist eine einfache man bleibt auf der wenig befahrenen Unterkunft mit Stockbetten und einer D 36, durchquert Vyt-les-Bélvoir, kommt kleinen Küche. Im Restaurant „la auf die D 31 und folgt ihr bis zum Col Cachette“ gibt es einen deutsch de Ferrière. sprechenden elsässischen Wirt, der ein An der Kreuzung auf dieser Passhöhe preiswertes und reichliches „Menu des schwenkt man nach links auf die D 19 E, Randonneurs“ serviert. passiert Grossey-le-Grand und biegt Vandoncourt verläßt man wieder auf etwa 500 m nach dem Ort links dem GR 5 Richtung Süden, muß kurz (Südwest) ab nach vor Abbévillers den Wanderweg aber Montnoirotte halbrechts auf einen Radweg verlassen Hier gibt es die einzige Übernach- und auf diesem Weg nach Herimoncourt tungsmöglichkeit auf dieser Strecke und gehen. Das Tal des Grand Rau geht man es empfiehlt sich, vom Tourismusbüro in aufwärts (Süden) und zweigt bei La Pont-de-Roide aus dort anzurufen und zu Chapotte (kleiner Weiler) auf einen buchen. (Relais équestre de la markierten lokalen Wanderweg hal- Montnoirotte, Route de Vellevans, F- brechts (Südwest) ab, kommt nach 25340 Grossey-le-Petit, Tel. 03 81 84 83 Roches-les-Blamont. Dort geht man 98, Fax 03 81 84 82 53) runter vom markierten Weg, geradeaus Von Montnoirotte geht es dann direkt auf der D 220 über Ecurcey nach nach Norden bis man nach rund 2 km Pont-de-Roide am Doubs auf die D 19 E trifft. Man folgt ihr nach Dort gibt es direkt am Fluß eine gut aus- links (Westen), durchquert Grossey-le- gestattete Herberge / Gîte d’etape Petit, geht weiter nach Westen bis zu (Maison pour tous, Bureau du tourisme, einem Wald. Wo die D 19 E eine 16.rue General Herr, F-26150 Pont-de- Linkskurve macht, geht man geradeaus Roide, Tel 03 81 00 33 99) auf einen Forstweg, trifft am Ende des Pont-de-Roide verläßt man auf Höhe der Waldes auf einen sportiven Radweg, Usine Peugeot auf einer in Serpentinen folgt ihm links (Südwest) bis Lomant- ansteigenden Straße Richtung Westen sur-Crête. Am Ende des Ortes quert ein auf dem GR Pays de Montbeliard. Der weiterer Radweg, dem man nach

unterwegs 15 nr. 53 april 2005 rechts (!) folgt und so direkt hinunter Dort wo der Kanal aus seinem Tunnel kommt nach unter den Zitadelle wieder auftaucht, Baume-les-Dames stößt man wieder auf einen markierten Hier gibt es eine Tourist-Information und Weg, folgt ihm an der Nordseite des Gästezimmer. Flusses etwa 2 km, geht nach links über Die nächste Strecke von Baume-les- die Brücke und in das Dorf Beure. Dort Dames bis Besancon dürfte für eine stößt man wieder auf den GR 59 und Tagesetappe etwas zu weit sein. Deshalb folgt ihm weiter flußabwärts über ist es besser, eine halbe und eine ganze Aveney bis Boussiers. (Dort gibt es ein Tagestour daraus zu machen. Gîte d’etape im „Maison pour tous“. (Ist In Baume-les-Dames geht man über die aber wohl erst nach dem 1. Mai geöffnet. Flußbrücke und dann zwischen Fluß und Im April 2001 war geschlossen). Die Kanal westwärts auf markiertem nächste Herberge - Gîte d’etape - gibt es regionalem Wanderweg, überquert den in Quingey, aber auch diese öffnet erst Kanal zur Südseite und steigt durch den nach dem 1.5. Dafür gibt es ein Wald auf (Le Mont Dommage), bis man preiswertes Hotel am Fluß). auf den GR 59 trifft, dem man westwärts Deshalb wird empfohlen, ab Boussieres folgt, in Spitzkehren wieder absteigt und auf dem GR 59 A weiter zu wandern bis bis zur Schleuse bei Ougney-les-Champs Villars-St.Georges geht. Man bleibt aber auf der Südseite Die dortige Herberge - Gîte d’etape - ist des Kanals bis gut. (Association-Culture-et-Patrimonie, Ougney-la-Roche 2, rue Eglise, Villars-St.Georges, Tel. 03 Dort gibt es in einem ehemaligen 81 63 66 63) Fischerhaus direkt am Fluß Gästezimmer Ab Villars muß man auf wenig befahre- bei deutsch sprechenden, holländischen nen Landstraßen gehen, erst die D 101 Gastgebern. (Chez Soi, Ougney-la- nach Courtfontaine, dann die D 73 durch Roche, F-25640 Roulans, Tel./Fax 03 81 den Forêt communale de Salans nach 55 57 05) Fraisans. Dort trifft man wieder auf den Ab Ougney-la-Roche bis Besancon kann Fluß, überquert erst ihn dann den Kanal man nun links am Fluß entlang gehen, hinüber nach Dampierre. Auf der passiert Vaire-le-Grand und Arcier Nordseite des Kanals geht man weiter (schöne Karstquelle), kürzt bei Chalèze durch Ranchot und bleibt ab hier einfach eine Flußschleife auf der D 41 ab und auf den Treidelpfaden am Fluß/Kanal, kommt unter der Zitadelle von passiert Orchamps, Audelange, Besançon Rochefort-sur-Nenon, Baverans und an. Nördlich der Altstadt, in einem Brevans bis Arbeiterwohnheim integriert, gibt es eine Dole. Jugendherberge. (Foyer mixte des Jeunes Dort gibt es wieder eine Jugendherberge. Travailleurs, 48. rue de Cras, F-25000 Von Dole aus kann man nun einfach dem Besancon, Tel. 03 81 40 32 00, Fax 03 Kanal westwärts folgen über Damparis, 81 40 32 01) vorbei an großen Industrieanlagen bis

unterwegs 16 nr. 53 april 2005 St.Symphorien-sur-Saône oder blinks die D 49 abzweigt. Dieser folgt St.Jean-de-Losne man bis St.Germain-les-Buxy. Dann hat an der Saône. (In St.Symphorien gibt es man den Asphalt erst mal hinter sich und Gästezimmer: Chambre d’hotes, kann links (Südost) auf den Wanderweg Nathalie Kozlowski, F-21170 „Églises Romanes de Bourgogne“ ein- St.Symphorien-sur-Saône, Tel 03 80 29 schwenken und auf diesem durch den 04 12) Forêt Domaniale de la Ferté, vorbei am Ab St.Jean-de-Losne bleibt man erst am Schloß La Ferté (Besichtigung lohnt - Fluß, dann am Kanal in Richtung war mal ein Zisterzienserkloster) nach Südwest bis Seurre. (Nach Seurre in Laives dem Weiler Chazelle gibt es ein kleines gehen. Dort gibt es Hotel und Hotel - das nächste ist erst in Verdun- Gästezimmer. (Auberge du Centre, Place sur-le-Doubs und die Etappe wird dann Paquier, F-71240 Laives, Tel. 03 85 44 sehr lang.) 81 37) Nach Chazelle geht man auf kleinen (Variante: Man biegt in St.Germain Landstraßen über Mont-les-Seurre nach rechts ab und folgt dem Wanderweg in Charnay-les-Chalons. Ab dort gibt es der anderen Richtung bis kurz vor Buxy, wieder Feldwege nach Sauniers und bis geht dort links auf den Radweg, der auf kurz vor Verdun. Man kann aber auch der ehemaligen Bahntrasse verläuft nach gleich auf der wenig befahrenen D 154 Süden bis Ameugny und steigt hinauf bleiben, denn auf den letzten Kilometern nach Taizé) bis zum Zentrum von Nach Laives steigt der Weg hinauf zur Verdun-sur-le-Doubs das Land weithin beherrschen Kirche muß man sie ohnehin benützen. (Hier Saint Martin-de-Laives. Es folgt ein gibt es mehrere Hotels) kurzer Abstieg in Richtung auf Sennecy- Ab Verdun verläuft auf der Trasse einer le-Grand und ein Wiederaufstieg auf alten Bahnlinie ein Pfad oder Radweg, einem langen Höhenrücken zwischen den man bis Chalon-sur-Saône benützen den Tälern der Saône und mit kann. Man überquert also erst die Saône weiten Ausblicken in beide Täler. Die hinüber nach Allerey-sur-Saône und nächste romanische Kirche gibt es in betritt die Bahntrasse am alten Brancion Bahnübergang am Ortsende. Dann kann (Hotel zwischen Burg und Kirche). Hier nichts mehr schief gehen. Auf der Trasse zweigt der GR 76 A in spitzem Winkel kommt man bis an den Stadtrand von nach Nordwest, dann nach Westen ab Chalon-sur-Saône und führt über Chapelle-sous-Brancion, (Übernachtung in einfachen Hotels La Tuilerie bis zum Weiler Besuge. Hier möglich - in der Tourist-Information empfiehlt es sich, links abzubiegen über nachfragen) Gemauge und La Bergerie nach In Chalon geht man zuerst am Fluß Cormatin. Dort kann man auf dem in der abwärts bis zum Stadtteil St.Remy und Variante beschriebenen Radweg die let- dort auf der D 977 stadtauswärts bis hal- zten 2-3 km nach Ameugny und

unterwegs 17 nr. 53 april 2005 Taizé Kaysersberg-Belfort (Dieser Führer ist zur Zeit gehen. Die Bruderschaft von Taizé nicht lieferbar und erscheint wieder voraussichtlich Ende April.) / Für die Strecke von Cluny nach Le nimmt Pilger gerne auf und es lohnt sich Puy: Les Chemins de Saint-Jacques-de- dort Tage der geistlichen und körper- Compostelle Cluny-Le Puy et Lyon-Le Puy, lichen Erholung zu verbringen. Von Taizé nach Cluny ist es dann nur ein hal- Inzwischen hat die Association ber Tag, evtl. wieder auf dem Radweg im Tal oder auf nicht markierten Wegen franc-comtoise du chemin de über die burgundischen Hügel durch die Compostelle ihren seit einiger Zeit in Dörfer Massily, Collange (schöne kleine Arbeit befindlichen Weg fertig. Kirche), Chevagny und Lournand bis Der neue Weg führt den Elsässer Weg ab Cluny. näher an Cluny heran und damit Eine gründliche Besichtigung ist zu auch nach Le Puy; ein Zweig nach empfehlen. (In der Stadt gibt es Vézelay wird bearbeitet. Das sind einmal preiswerte Unterkunft im Cluny-Sejour 226 km in 11 Etappen von Angeot bis oder im Hotel de Commerce). zur Grenze der Freigrafschaft in Cluny verläßt man durch die Porte Odile Richtung Cluny (bis dorthin sind es noch im Süden der Stadt. Ab dort ist der Weg ca. 70 km), zum andern 194 km in 8 bis Le-Puy-en-Velay markiert und Etappen in Richtung Vézelay (bis dort beschrieben, zum großen Teil als GR sind es dann noch ca. 155 km) . oder auch mit der Muschel. Damit kommt für viele Pilger, vor allem aus dem südwestdeutschen Raum, ein Empfohlene Landkarten des IGN (Institut großer Wunsch seiner Erfüllung näher. Geografique National) Sie finden auf der nächsten Seite das Top 100 (1:100.000) Nr. 31 St.Dié - Bâle Le Doubs, Massif de Jura, Zone Est, 1:50.000 Itinerar für diese Strecken. Le Doubs, Massif de Jura, Zone Ouest. 1:50.000 Einzelheiten zu Strecke und Top 100, Nr. 37 Dijon-Tournus Unterkünften >www.af-ccc.fr< Für genaueres Orientieren zwischen Besançon und Verdun-le-Doubs: Pilgerquartiere für Einzelpilger mit Credencial sind Karten 1:25.000 mit den Nummern: in Notfällen bei Mitgliedern der Association mög- 3224 E Orchamps, 3224 O Dole, 3124 E St.Jean- lich. Kontakte: 06 76 95 61 03 / 03 81 94 06 33 / de-Losne, 3124 O Seurre, 3125 O St.Martin-en- 03 84 32 82 12 Bresse, 30 25 E Verdun-sur-le-Doubs Südlich von Taizé/Cluny: Top 100 Nr 43 Lyon-Vichy, Nr. 50 St.Étienne- Le- P.S. 1 Der Pilger nach Le Puy kann in Puy-en-Velay St.-Jean-de-Losne in den Weg von Empfohlene Wegbeschreibungen: Berthold Burkhardt einschwenken Der Jakobsweg von Rothenburg o.T bis Rottenburg (S.17). a.N. / Den Spuren folgen - Der Jakobus-Pilgerweg von Horb nach Loßburg / Der Kinzigtäler P.S. 2 Vielleicht ist einer unserer Leser Jakobsweg / Wolfgang W. Meyer, Jakobswege, schon einmal das fehlende Wegstück (enthält u.a. auch die Beschreibung Horb - nach Vézelay gegangen und kann in ähn- Schutterwald) / Les Amis de St.Jacques en Alsace, licher Art ein Itinerar für unsere Guide du pèlerin de Compostelle en Alsace, (französisch und deutsch), Kehl-Straßburg- Zeitschrift liefern.

unterwegs 18 nr. 53 april 2005 Itinerar Angeot Ð >Cluny bzw. >Vézelay Dépt. Ort Entfernung km Kumulierte km Etappe Hier gibt es: 90 Angeot 0,000 0,000 Bethonvilliers 5,450 5,450 3,200 8,650 Belfort 7,800 16,450 70 Châlonsvillars 7,050 23,500 Mandrevillars 4,850 28,350 28,350 Couthenans 6,650 35,000 Villers-sur-Saulnot 12,750 47,750 19,400 Corcelles (Saulnot) 4,250 52,000 Saulnot Courbenans 4,700 56,700 Courchaton 5,100 61,800 25 Bournois 4,350 66,150 70 Villers-la-Ville 7,650 73,800 Villersexel 3,600 73,800 29,650 Marast 4,700 82,100 Vallerois-le-Bois 8,300 90,400 Dampierre-sur-Linotte 7,300 97,700 Filain 4,250 101,950 24,550 Authoison 5,050 107,000 Courboux (Pennesières) 4,150 111,150 Fondremand 8,350 119,500 17,550 Recologne-les-Rioz 7,200 126,700 Grachaux 9,150 135,850 Bucey-les-Gy 7,250 143,100 Gy 3,200 146,300 26,800 Hier kreuzt die Via francigena Canterbury - Rom. Die Wege teilen sich: Vers Le-Puy-en-Velay 70 Autoreille 5,600 151,900 Marnay 11,350 163,250 Genevrey 2,800 166,050 Morogne 2,700 168,750 Banne 1,000 169,750 39 Pagney 2,500 172,250 Acey (Vitreux) 4,750 177,000 30,700 Thervay 3,500 180,500 Brans 5,000 185,500 Offlanges 4,950 190,450 Moissey 2,300 192,750 Croix Boyon 3,400 196,150

unterwegs 19 nr. 53 april 2005 Grédisans 2,500 198,650 Menotey 1,500 200,150 Jouhe 2,600 202,750 Mont Roland 2,800 205,550 28,550 Sampans 1,600 207,150 21 La Bussières 5,100 212,250 St-Seine en Bâche 3,050 215,300 St-Symphorien 6,950 222,250 Losne 3,100 225,350 St-Jean-de-Losnes 0,200 225,550 20,000

Vers Vézelay Markierung provisorisch: Gelbe Pfeile 70 Gy 146,300 Choye 5,800 152,100 Villefrancon 1,750 153,850 Velesme 4,700 158,550 Echevanne 1,950 160,500 Battrans 2,900 163,400 Gray 6,400 169,800 23,500 Arc-les-Gray 4,500 174,300 Nantilly 1,800 176,100 Feurg 2,050 178,150 Bouhans 1,350 179,500 Autrey-les-Gray 2,500 182,000 La Borde 1,450 183,450 La Chamoiselle 1,900 185,350 21 Château Rozieres 3,150 188,500 21 Fontaine Françaises 5,400 193,900 24,100

Hier gibt es: = alle Geschäfte = Lebensmittel = Übernachtung

Saarbrücken. So mancher Pilger, der von Speyer aus nach Westen aufgebrochen ist, steht dann in Kloster Hornbach und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Wolfgang Steffen arbeitet an einer Verlängerung in Richtung Metz, die auch histori- sche Wege berücksichtigt. Zwei Varianten sind angedacht und in der Planung: einmal Hornbach - Saarbrücken - St. Avold - Metz und zum andern Hornbach - Saargemünde - St. Avold - Metz. Wer interessiert ist und mitarbeiten will, wende sich an W. Steffen Tel: 0681-853859 oder eMail >[email protected]<

unterwegs 20 nr. 53 april 2005 PilgerInnen berichten Aus dem Harz bis zum Atlantik monatelang. jahrelang durch Wälder, Auf dem Jakobsweg nach Santiago de über Almen, durch Täler, über Berge und Compostela Grate der Südkarpaten ging. Ich sitze auf einem schwer bepackten Tourenrad, um nach Santiago de Eines Morgens im Spätsommer 2003 Compostela, in den nordwestlichsten sagte Inge: „Ich komme für ein paar Winkel Spaniens zu fahren. Über 3000 Wochen mit“. Ich war geschockt und km liegen vor mir und ich frage mich antwortete mit einem heftigen: „Nein!“, immer noch, was die Gründe sind, was nicht wissend, warum ich so reagiert mich veranlasst hat, siebenundsechzig- habe. Darauf hin planten wir mit dem jährig mit Zelt, Schlafsack, Isomatte und Auto nach Burgund und Nordspanien zu Kocher für sechs bis acht Wochen fahren, von romanischer Dorfkirche zu Strapazen auf mich zu nehmen, die vie- Dorfkirche, von gotischer Kathedrale zu len sinnlos erscheinen. Religiös oder Kathedrale, aber auch, um einen Teil des sportlich motiviert bin ich nicht und ich Weges kennen zu lernen. habe Inge, meiner Frau, versprochen, Die Vorbereitungen für die Radtour zum nicht zu übertreiben, um ans Ziel zu Atlantik beherrschten in der Folgezeit gelangen. Abbrechen ist keine Schande meinen Alltag. Training, Literatur wäl- und da ich niemandem, auch mir nichts zen, Karten besorgen, Planen, 100 beweisen muss, wird ein vorzeitiges Wörter französisch und 100 Wörter Ende der Reise mir keinen Abbruch tun. Spanisch lernen, um Brot und Wasser zu Warum fahre ich nach Santiago und besorgen und um nach dem Weg oder nicht zum Nordkap oder nach Sizilien, einer Schlafstätte zu fragen. Abwägen, warum nicht nach Hermannstadt und was ich brauche, auf was ich verzichten Heltau oder weiß Gott wohin? kann. Mein Gepäck, 22 kg schwer, in Ist es die Faszination der Landschaft drei Radtaschen verstaut, drei Liter Südfrankreichs und Nordspaniens, sind Wasser in vier Flaschen am Rad befe- es die romanischen und gotischen stigt, musste reichen. Sakralbauten, die dort seit Jahrhunderten 1. Mai 2004, Sonne über dem Harz und stehen? Ist es das Mystische um den ich stürze mich runter nach Göttingen, Jakobsweg, den so viele gegangen sind nur ein Blick zur Jakobi-Kirche, der und beschrieben haben, von dem andere ersten auf meinem Weg, denn ich will mir erzählt haben, oder was ist es? … . viele Kilometer zwischen mich und Ich weiß es nicht. Monate lang suchte Clausthal bringen, um nicht in ich nach einer befriedigenden Antwort Versuchung zu geraten, morgen früh und fand sie nach drei Wochen radeln nach der ersten Nacht im Zelt aufzuge- auf dem Weg nach Santiago. Nun bin ich ben und wieder nach Hause zu fahren. sicher zu wissen, was mich trieb, was Es regnete links und rechts meines mich treibt. Weges und ich blieb trocken. Abends, Es ist der Wunsch alleine zu sein, wie nach 100 km im Sattel rief ich zu Hause vor 30, 40 Jahren, als ich wochenlang, an, um wie abgesprochen, Inge zu

unterwegs 21 nr. 53 april 2005 berichten, wie es mir ergangen ist. Sie Ich saß stundenlang mit Gleichgesinnten sagte kurz nach meiner Abfahrt sei ein zusammen, tauschte Erfahrungen aus Unwetter über dem Harz niedergegan- und wunderte mich nicht selten darüber, gen, und sie habe gehofft, dass der wie wenig einige links und rechts des Regen mich nicht von der Straße spüle. Weges wahrnehmen, manche nur das Ein gutes Omen an diesem ersten Tag graue Asphaltband oder nur den und da ich von all dem Ungemach ver- beschwerlichen Schotter unter ihren schont blieb, war ich überzeugt: Es kann Füßen. nicht schief gehen. Doch jeder für sich hatte sein Motiv, alle Jeden Abend rief ich an und erzählte Beschwerden auf sich zu nehmen, um meiner Frau, wo ich bin, ob ich nur 40 nach Santiago zu pilgern, nach Cabo de km zurückgelegt habe oder 130, ob ich Fisterre, dem einstigen Ende der Welt. mir einen Sonnenbrand geholt habe oder Viele pilgern aus religiösen Motiven her- vom Regen durchweicht bin, ob die aus, tun Buße oder lösen ein Gelübde Strecke flach oder hügelig war. Jeden ein, heute wie vor 500 oder 1000 Jahren. Tag konnte sie dank Handy an meiner Für einige sind es die jahrhundertealten Fahrt teilhaben, und es war gut so. Sakralbauten, die den Pilgerweg säumen Es gab Tage, da fuhr ich unendlich viele wie Kilometersteine eine moderne Über- Kilometer durch ebenes Land und es gab landstraße. Für andere ist es die sportli- Tage, da waren nur die Brücken flach. che Herausforderung und andere wieder- Es gab Tage, da ging es 30, 40 km konti- um wollen es wissen, ob sie im erreich- nuierlich bergauf, 300, 500, 900 ten Alter noch etwas Großes leisten kön- Höhenmeter, und es gab Tage, an denen nen. Andere wieder flüchten für ein paar ich nur Achterbahn fuhr, ein paar Wochen aus ihrem grauen Alltag und Kilometer bergauf, ein paar Kilometer andere wieder auch vor der Einsamkeit bergab und manchmal waren es nur hun- in der eigenen Familie. Doch immer derte Meter, die sich im Auf und Ab die mehr machen sich auf Pilgerfahrt nach Waage hielten. Es gab Tage, an denen Santiago, weil es in den letzten Jahren ich mein Rad durch Dörfer und Städte eben modern geworden ist. Diese sind schob, Stunden lang, und es gab Tage, einige Kilometer am Tag zu Fuß oder an denen ich nicht gezählte Minuten auf auf dem Rad unterwegs, den größten einer Kirchenbank oder auf einem Stein Teil des Weges jedoch sitzen sie im Bus am Straßenrand saß und all das um mich und abends im Hotel, den Urlaubsspaß herum in mich aufnahm, die Stille des genießend, denn alles wird ihnen abge- Raums, das Rauschen des Windes, die nommen, auch das Besorgen des Gerüche von Raps und Heu, von frisch Stempels im Pilgerpass. gesägtem oder moderndem Holz, das Ich habe Leute gesehen, die sich quälen, Trillern der Lärchen, das Zwitschern der Schritt für Schritt ihr Ziel zu erreichen. Zeisige, das Zirren der Grillen und nicht Ich habe eine junge Frau im Rollstuhl zuletzt das Licht in der Landschaft und gesehen, ein glückliches Lächeln auf den die Landschaft im Licht. Lippen, geschoben von einem älteren

unterwegs 22 nr. 53 april 2005 Mann, gezogen von einem großen Hund. Inhaberin eines bescheidenen Hotels mir Ich habe in sich Gekehrte, Betende oder nach neun Stunden Regenfahrt das Singende gesehen und junge, fröhliche Gepäck aufs Zimmer trug. Danach Menschen, für die das Pilgern reinster machte sie mir das „luxuriöse“ Spaß war. Badezimmer des Hauses, das ein Unterwegs war ich allein, fuhr die Lahn Stockwerk tiefer lag, zurecht und am entlang, über den Taunus zum Rhein, auf nächsten Morgen stand ein Frühstück auf den Deichen bis zu den Vogesen, durch meinem Tisch, das üppiger ausfiel als Lothringen, über die Ardennen und die auf den Tischen links und rechts. durch die Champagne nach Burgund, bis Ich fuhr auf Nebenstraßen mit dünner Vézelay, um von hier einem der klassi- Asphaltdecke, auf denen mir an man- schen Pilgerwege zu folgen. chen Tagen bloß Traktoren begegneten Doch in Vézelay hätte ich fast aufgege- oder auf geschotterten Waldwegen, auf ben, denn mein Rad war für das, was es denen ich alleine war. Ich fuhr auf leisten sollte, nicht geeignet. Nachdem Wegen, die nicht selten bis zu 20% ich immer wieder reparieren musste, war Steigung hatten und auf denen ich so enttäuscht, dass ich aufgeben Höflichkeit und nicht die Verkehrsregeln wollte. Anruf zu Hause – holt mich ab! Gebot waren. Am nächsten Morgen stand Sohn Doch manchmal musste ich auf eine der Thomas vor meinem Zelt und sagte, als Nationalstraßen, wo Autos aller Art mit sei es das Normalste auf dieser Welt: unterschiedlichen Geschwindigkeiten an „Mama meinte, ich soll dir ein neues mir vorbeirauschten, die aber immer Rad bringen, dass du nicht mehr zu Abstand hielten, so dass ich mich nie- Schrott fahren kannst, um auch wirklich mals bedrängt fühlte. Ab Samstag Mittag ans Ende der Welt zu gelangen.“ Dann waren auch die Nationalstraßen so leer bauten wir alles Notwendige vom strapa- wie in Deutschland die Straßen an einem zierten Rad ab, Thomas setzte sich ins autofreien Sonntag. Die Dörfer schienen Auto und rief mich abends an, dass er ausgestorben, und hätte nicht irgendwo nach 1500 km gut bei sich zu Hause ein Hund hinter mir hergebellt oder eine angekommen sei. Henne gegackert, hätte man meinen kön- Mit dem Gefühl, es ist großartig, so eine nen die Dörfer seien unbewohnt. Familie hinter sich zu haben, fuhr ich Das Französische Zentralmassiv liegt weiter, scheinbar beflügelt, alles noch hinter mir, vor mir die Weite intensiver wahrzunehmen. Aquitaniens. In jedem größeren Ort frag- Bis Vézelay traf ich nur wenige Leute te ich nach „une petite bouteille de cam- die vom Jakobsweg gehört hatten, doch pingaz“. Nein danke, nicht blaue. Gelbe. danach begegnete ich immer mehr Ahh, Schwedische? Oui. Tut uns leid, Gleichgesinnten und wurde immer öfter haben wir nicht. gefragt, ob ich denn Pilger sei. Nicht sel- Ohne Gas bin ich moderner Mensch fast ten schien mir, als sei ich als Pilger ein hilflos, denn Kneipen und Bodegas sind Privilegierter. So in Périgueux, als die nicht meine Leidenschaft und der junge

unterwegs 23 nr. 53 april 2005 Holländer, auf dessen Kocher ich einige veranlasst hat nach Santiago zu pilgern, Abende mein Essen zubereitet habe, ob ich es aus religiösen, mystischen, kul- fährt seit gestern auf einer andern Route turellen, historischen oder sportlichen nach Lourdes. Beweggründen tue. Da mein Motiv, Vor mir eine kleine Stadt. Straßensperre. alleine zu sein, nicht aufgeführt war, Der Verkehr wird durch die umgeleitet. habe ich alle fünf Fragen mit einem Links und rechts der Straße Super- und bejahend Kreuzchen versehn. Baumärkte, offensichtlich für die ganze Nach den Pyrenäen Pamplona. Für Region hingestellt, und einer davon mit Hemingway die Stadt schlechthin, für einem bekannten deutschen Namen. mich ein stinkender Moloch, den ich so Nichts wie rein! Nach zehn Minuten ver- schnell wie möglich durchquere, denn lasse ich den Laden mit vier Gasflaschen ich will heute noch Santa Maria de im Arm, mit strahlendem Gesicht und Eunate erreichen, eine kleine oktogonale der Vorfreude auf eine heiße Suppe am Kirche auf freiem Feld, von der niemand Abend vor dem Zelt. weiß, wer sie gebaut hat, noch warum, Dann die Pyrenäen. Saint-Jean-Pied-de- nicht einmal die beiden Wissenschaftler, Port, mondäner Urlaubsort und die im Haus nebenan wohnen und für Ausgangspunkt für viele Pilger. Pilger immer eine Schlafstatt frei haben. Wochenmarkt. Für Autofahrer und Ich verbrachte mit ihnen einen wunder- Radfahrer kaum ein Durchkommen. Es baren Abend und erfuhr, dass einigen schien, als seien alle Bewohner der Kunsthistorikern zufolge diese Kirche Bergdörfer ins Tal gekommen und tau- den Charakter einer Totenkappelle habe, sende Urlauber im Ort geblieben, um anderen zufolge sei sie eng mit den einzukaufen. Templern in Verbindung zu bringen, die Nur weiter, 35 km und 850 Höhenmeter diesen Baustil aus dem Heiligen Land sind es bis zum Ibañeta-Pass, oben auf mitgebracht hätten. In den nächsten dem Bergrücken, wo die vielen kleinen Tagen sollte ich weitere Kirchen sehen, Holzkreuze auf einem symbolischem deren Baustil Ähnlichkeiten mit der von Grab neben einer neuen Kapelle an die Eunate aufweisen und die gesichert im ungezählten toten Pilger der letzten 1000 12. und 13. Jahrhundert erbaut wurden. Jahre erinnern; so an einen jungen Am nächsten Morgen ging ich wieder Spanier, der im Frühjahr hier oben ein rüber in die Kirche, um sie bei Opfer der gefürchteten Unwetter wurde. Morgenlicht zu erleben. Diffus dringt Zwei Kilometer weiter Roncesvalles mit das Licht durch die milchigweißen dem 120 Betten fassenden Hospizsaal Alabasterplatten in den achteckigen für Pilger. Raum und erhellt auch die von acht Im Kloster bekomme ich den Stempel in Bögen getragene Kuppel. den Pilgerpass erst nach Ausfüllen eines Einzigartig der umlaufende Gang, den Fragebogens, - für die Statistik - wurde einige mit einem Kreuzgang gleichset- mir gesagt. Außer Name und Adresse zen. Faszinierende Fratzen an den wollte man auch wissen, was mich denn Simsen und Steinmetzzeichen.

unterwegs 24 nr. 53 april 2005 Noch ein paar Kilometer bis Puente la Leon. Ich leiste mir den Luxus eines Reina, dem Ort mit der Brücke über den „Drei Sterne Hotels“ unweit der Rio Arga. Jetzt gibt es nur noch einen Kathedrale, streife durch die Innenstadt, Weg nach Santiago de Compostela, der verbringe viel Zeit im Gotteshaus, des- Camino francés. sen uralte Glasfenster den Innenraum in Noch sind es fast 700 km bis ans Ziel ein mystisches Dämmerlicht tauchen. In der Pilger, und da in den letzten Jahren Leon sah ich 900 Jahre alte, phantastisch die Zahl der Radpilger ständig ansteigt, gut erhaltene Fresken und unter anderen wurden Radwege ausgewiesen, um den ein im zehnten Jahrhundert geschriebe- „echten“ Weg für die Fußpilger freizu- nes Neues Testament. halten und den radelnden Pilgern Ganz leise und nicht mehr aufhaltbar Ausweichrouten anzubieten. drängt der Gedanke „Bist du nicht doch Ich fahre durch die Hügellandschaft des Pilger?“ in mein Bewustsein, ein Baskenlands und durch Navarra, zwi- Gedanke, den ich verdrängen will, der schen den Weingärten Riojas und über sich jedoch nicht verdrängen lässt. Ich die Oca-Berge nach Burgos, wo ich in weiss immer noch nicht, ob ich zum der Weite der Kathedrale wie verloren Pilger werde oder es schon bin. stehe. Die Umbauten der gotischen Die Landschaft verändert sich. Am Kirche während der Renaissance und die Horizont die blaugraue Silhouette der tausende Besucher verursachen mir ein Berge. Links und rechts der Straße beklemmendes Gefühl, so dass ich wei- Ginster in Vollblüte. Oben auf der ter der Meseta entgegen fahre. Der leich- Passhöhe das Cruz de Hierro, ein kleines te Wind auf der von Pilgern gefürchte- unscheinbares Eisenkreuz am Endes eine ten, trockenen, vor Hitze flimmernden hohen Fichtenstamms, der aus einer Hochebene spielt mit den Kornähren und mehrere Meter hohen Steinpyramide Grashalmen und ich habe den Eindruck, ragt, Steine die hunderttausende von als sei das schmale Asphaltband eine Pilgern aus hunderttausend Orten aus Furche, die ein großer Pflug ins Grün mehr als hundert Ländern, von allen eines Ozeans gezogen hat. Ich sitze auf Kontinenten mitgebracht haben. Mir dem Sockel eines Steinkreuzes und lau- geht durch den Kopf, wie viele sche dem Wind, sehe zu, wie sich die Menschen mit dieser Geste seit alttesta- grüngelblichen Wellenkämme aus Gras mentarischer Zeit wohl ihre Sünden und Ähren an von Menschenhand aufge- abgelegt haben. stapelten Steinhaufen brechen. Hier am Pilgerweg kommt noch die Am Weg kleine Städte und Dörfer mit Herausforderung durch die Natur hinzu. bekannt klingenden Namen: Fromista, Der höchste Berg muss erst bewältigt, Carrion de los Condes, Villalcalzar de die Sündenlast hinaufgetragen werden, Sirga, Sahagun, Mansilla und viele ande- und dann erst kann sie symbolisch mit re, die alle Geschichten erzählen könn- dem Stein abgelegt werden. Dann fallen ten, wären die Türen der Kirchen und mir die vielen Steine ein, die ich entlang die Fenster der Hütten nicht stumm. des Pilgerwegs im Elsass, im

unterwegs 25 nr. 53 april 2005 Zentralmassiv, in den Pyrenäen, aber Kulturlandschaft, die den Eindruck ver- auch anderswo in der Welt gesehen habe. mittelt, sie lasse sich von Mensch und Ich sitze immer noch da und beobachte. Technik nicht bewältigen. Woher auf Mir scheint, als werfen einige ihren einmal die vielen Pilger? Mir scheint, als Stein lustlos hin, nur weil es die andern wirke hier das Edikt, dass jeder, der die so machen und manche haben gar keinen letzten hundert Kilometer des Stein, gehen das Kreuz, die Steine gar Jakobsweges zu Fuß zurücklegt, am Ziel nicht beachtend, weiter und andere, für eine Urkunde erhält, die bezeugt dass er die das Reisen auf dem Pilgerweg Spaß Pilger sei. Radfahrer und Reiter müssen ist, holen sich eine Cola oder ein kaltes dafür 200 km zurücklegen. Aber was ist Bier am Kiosk. das schon im Vergleich zu den hunderten Dann geht es 900 m tiefer ins Bierzo, Kilometern, die die meisten hinter sich auf fast autofreier Landstraße. haben, wenn sie oben auf dem Monte Auf mich warteten die schwersten Gozo stehen und zum ersten Mal die Kilometer. Bis zum 1300 m hoch gelege- Türme der Kathedrale über dem Grab nen, ehemaligen Hirtendorf Cebreiro des Apostels sehen. sind 850 Höhenmeter auf weniger als 17 Auch ich lege meinen Pilgerpass mit km zu überwinden, bei Steigungen bis unzähligen Stempeln im Pilgerbüro vor zu 15%; und das nachdem ich schon 60 und erhalte eine Urkunde, mit der ich km Achterbahn hinter mir hatte und mich auf Lateinisch als Pilger auswei- mein Thermometer am Arm 45°C zeigt. sen kann. Pilgerinnen neben mir rollten Grüne Berge, gelber Ginster. Man spürt die im Schweiße ihres Angesichts erwor- die Nähe Galiziens. In El Cebreiro eine benen Urkunden ehrfurchtvoll und sorg- kleine Steinkirche, eines der ältesten fältig zusammen und legten sie in eine Hospitäler am Jakobusweg, ein paar zu feste, schützende Hülle. Als ich mein Hotels und Bars umfunktionierte Häuser gelbes Blatt achtlos zusammenfaltete und Ställe aus Stein, mit Ried gedeckt. und in meiner Gurttasche verstaute, Traditionelle Bauten, die in Stand wurde ich von einem Schwall heftig gesetzt und erhalten werden. In einer der erregter Worte überflutet, wobei mir von Bars fragte ich nach einem freien den Pilgerinnen wahrscheinlich gesagt Zimmer, das mir von einer jungen Frau wurde, dass ich ein Banause sei. zugeteilt wurde, mit der ich mich bis Santiago. Die Stadt eine Enttäuschung, spät nach Mitternacht in ihrer ebenso die einst romanische, dann Muttersprache rumänisch, unterhielt. gotisch umgebaute und zuletzt in Barock Nach Abschluss ihres Jurastudiums in erstickte Kathedrale. Ich gehe zur Rumänien kam sie zur Mutter nach Heiligen Pforte. Unter den romanischen Spanien, mit dem Glauben einer Reliefs links und rechts der Türe, die nur Verzweifelten, hier in Würde ein anderes im Heiligen Jahr geöffnet wird, bettelnde Leben zu beginnen. Der Traum zerplatz- Zigeunerinnen, von niemandem beach- te schnell, es bleibt nur die Hoffnung. tet. Langsam geht es die enge Stiege hin- Galizien. Eine üppig grüne ter dem Chor hinauf zur Jakobusstatue,

unterwegs 26 nr. 53 april 2005 die von umarmt und geküsst oder nur Bist zeitlos schön – friedlich, still Eunate scheu berührt wird. Ich blicke durch Ein Ort zum rasten, zum verweilen Ich habe Dich gesucht und will einen Spalt in den Chorraum, in dem die Nicht an Dir vorübereilen roten Gewänder der Bischöfe Macht und Bewusstsein ihrer Träger sichtbar Fühl’ mich wohl in Deinen Mauern machen. Vorbei am Reliquienschrein, in Spür’ den Hauch der Vergangenheit

Auch meine Zeit wirst Du überdauern Karl-Heinz Grube, Mainz dem der Legende nach die Gebeine von Heut’ schenkst Du mir Geborgenheit Jakobus dem Älteren aufbewahrt wer- den. Bist von kraftvoller Eleganz Der Gottesdienst erstreckt sich über Heiter, anmutig Deine Gestalt Spielerisch Dein Säulenkranz mehrere Stunden, und ich gehe hinein, Bist erhaben, beständig, alt um mich dem Gefühl, am Ziel angekom- men zu sein, hinzugeben. Dann geht ein Trutzig wehrst Du den Gezeiten Ruck durch die Menge der Gläubigen. Bist standhaft schon von Anfang an Gibst Dich rätselhaft zuzeiten Unter der Vierungskuppel wird das Weil man Dich nicht benennen kann große Weihrauchgefäß angefacht. Rauch steigt auf, vier Männer ziehen das fast Was war Anlass, was Verlangen? einen Meter hohe Prunkstück hoch in die Deiner Bauherr’n – unbekannt Unerkannt sind sie gegangen Kuppel und bringen es mit Hilfe eines Keiner hat sie je benannt armdicken Taus in pendelnde Schwingungen, fast zehn Meter hoch Ich tauche ein in die Sphäre durch das linke und rechte Querschiff. Von Dir, Du weihevoller Ort Alle Lasten, jede Schwere Erst als der letzte Winkel des mächtigen Nimmst Du scheinbar von mir fort Gotteshauses vom Duft des Weihrauchs erfüllt ist, wird das Gefäß wieder zu Will mich verlieren, innehalten Boden gelassen. Die Nonne mit ihrem Tagträumen – fernab jeder Pflicht Mich der Gegenwart enthalten wunderbaren Sopran, dem ich stunden- Suchen nach dem Gleichgewicht lang hätte zuhören können, stimmt einen neuen Choral an und ich verlasse nun Treiben lassen, nach innen schau’n langsam, der Stimme lauschend, das Tasten nach dem Lebenssinn Fragen, suchen, mich was trau’n Gotteshaus, bevor das Ende der Messe Wo steh’ ich – und wo will ich hin? verkündet wird, denn ich möchte auch hier, zwischen den vielen hunderten Bin Suchender, auf Pilgerfahrt Menschen alleine sein. Nur für kurze Zeit Dein Gast Du hast Dich mir nicht offenbart Am nächsten Morgen setze ich mich ins Viel zu kurz war meine Rast Flugzeug mit der Gewissheit, wieder zu kommen, denn der Weg war das Ziel Du bleibst ein Rätsel, ungeklärt meiner Reise, die ich mit keiner meiner Doch bist Du nah dem Pilgersmann Der gerne bei Dir eingekehrt früheren vergleichen kann. Dich wiederseh’n will – irgendwann!

Alfred Schuster Karl-Heinz Grube, Mainz

unterwegs 27 nr. 53 april 2005 Pilger reisen Miltenberg. Die Pfarrei St. Jakobus Rheinfelden. Die Evang. Tagungs- lädt vom 15. - 25. Mai 2005 zu einer und Begegnungsstätte Schloss Beuggen Pfarrwallfahrt nach Santiago ein. Die lädt ein zur Wander-Pilgerreise „Mit den Fahrt führt über Le Puy, Moissac und Füßen beten“ auf dem spanischen Toulouse nach Spanien. Die Rückfahrt Jakobsweg von den Pyrenäen bis Burgos führt über Paris und Reims. An einigen vom 20. August bis 4. September. Die Tagen sind auch Fußwege vorgesehen. Teilnehmerzahl ist auf etwa 20 begrenzt. Kontakt: Pfarramt Miltenberg T: 09371- Die Organisation und Leitung liegt bei 2330 den Pfarrern Jörg Hinderer und Detlef Langenburg. Das Feriendorf Lienau (siehe Beitrag in „unterwegs“ Nr. Roseneck lädt ein zu Pilgertagen auf 51 S. 56-59). Ein Anmeldeformular gibt dem Jakobsweg von Rothenburg es bei der Tagungsstätte T: 07623-7519- o.d.Tauber bis Schwäbisch Hall vom 1. - 23 oder unter Fax: 07623-7519-21. 5. Juni 2005. Das Feriendorf wird dabei zur Pilgerherberge und zum Nidda-Bad Salzhausen. Dipl.- Ausgangspunkt für die drei Psych. E.D. Badur-Seifert bietet für Tagesetappen. Maximal 20 Teilnehmer Frauen den Jakobsweg von Einsiedeln haben Platz. Anmeldung unter T: 07905- nach Flüeli-Ranft und Thun an. Drei 91080 oder Fax: 910820 oder eMail: Kurseinheiten werden dazu angeboten, >[email protected]< die aber auch einzeln gebucht werden können. Nähere Informationen unter >www.via- Egeria-Weg. Das Ökumenische cordis.ch< oder Tel: 06043-982 343 oder Forum Christlicher Frauen in Europa über email >[email protected]< (ÖFCFE) lädt ein zum Europäischen Frauenpilgerweg für ein gemeinsames Speyer. Die Tourist-Information der Europa 2005 - 2015. Die erste Etappe findet vom 15. - 27. September 2005 in Stadt bietet für den Pfälzer Jakobsweg Spanien statt. Von Finisterre über Wanderungen an. Auf dem Programm Santiago führt der Weg nach Eunate und stehen für die Nord-Route über Pamplona. Der Weg folgt exemplarisch Neustadt/Weinstraße ein „Acht-Tage- dem Pilgerbericht der Egeria (um 385), Programm“, für die Südroute über Bad die von Galizien nach Jerusalem gepil- Bergzabern ein „Sieben-Tage- gert war. Täglich werden 20 - 25 km zu Programm“. Auch Teilstrecken können Fuß zurückgelegt; Begegnungen am Weg gebucht werden. Die Tagesetappen lie- mit Frauengruppen, Projekten gehören gen bei etwa 20 - 28 km. Für beide dazu. Kontakt und Anmeldung: Carola Routen gibt es auch ein Wochenend- Ritter, Göhrenerstr. 11, 10437 Berlin - Angebot. Informationen sind erhältlich Tel.: 030-2857298, oder auch über unter Tel: 06232-142392 oder Fax: >www.egeria-projekt.de< 142332 oder über email >touristinforma- [email protected]<.

unterwegs 28 nr. 53 april 2005 Wege Die vier klassichen Wege in Frankreich Buch V im „Codex Calixtinus“ nennt erstmals diese vier Wege, die aus Frankreich nach Spanien und Compostela führen. Sie vereinigen sich zu einem einzigen in Puente la Reina. Die Karte - entnommen den neuen englischen Wegführern - zeigt hier die Wege in Frankreich, Spanien und Portugal. Die vier Wege in Frankreich sind benannt nach Ihren Ausgangspunkten Die Wege nach Santiago de bzw. nach wichtigen Compostela Stationen auf dem Weg.

Via turonensis Der nördlichste der vier Wege hat seinen Namen von Tours, der Stadt an der Loire, in der das Grab des hl. Martin verehrt wird. Ausgangspunkt des Weges ist Paris. Alter Sammelpunkt der Pilger, die aus dem Norden kamen, aus Niederdeutschland, war die Kirche St. Jacques-de-la-Boucherie (etwa 1140/50). Um 1180 liessen sich die Ritter vom Hospiz von Altopasso in der Provinz Lucca/Italien in der Stadt nieder. Ihr Haus ist bekannt unter dem Namen St.Jacques-du-Haut-Pas, außerhalb der damaligen Stadtbegrenzung im Süden. Ihre großen Pilgerhospize waren nicht vor 1260 und 1314 vollendet. Die Jakobiner tauchen um 1218 auf; ihre Kirche mit Hospital St.-Jacques-aux-Pèlerins wurden erst 1317 fertig. Alle diese Gründungen lagen an der Nord-Süd-Achse: nördlich der Seine an der heutigen rue St-Denis, süd- lich an der heutigen rue St-Jacques. Der heutige Besucher der Stadt kann noch gut dem Weg der frühen Pilger folgen. Von der Abtei St-Denis im Norden führte der Weg auf den Montmartre-Hügel, damals noch außerhalb der Stadtgrenze. Hier erlitt der hl. Dionys mit seinen Gefährten das Martyrium. Die Kapelle der Märtyrer und die Kirche St-Pierre erinnern daran. Kirchen, Kapellen und Abteien lagen am Weg bis St- Jacques-de-la-Boucherie (1). Von hier überquerte der Pilger die Île de la Cité. Dort waren wenigstens elf größere und kleinere Kirchen zu besuchen. Ein kleiner Schwenk nach Osten brachte den Pilger vor die Kathedrale Notre-Dame (2). Auch auf dem Südufer der Seine, an der heutigen rue St-Jacques, gab es Kirchen und

unterwegs 29 nr. 53 april 2005 Kapellen in großer Zahl. Die Porte St-Jacques führte aus der Stadt hinaus. Unmittelbar an der Außenseite lag St-Jacques-du-Haut-Pas (3). Die heute renovierte Pfarrkirche besitzt eine 1 schöne Jakobus-Statue und bietet umfassende Informationen zu den Jakobswegen und der 2 Verehrung des Apostels auf Schautafeln. Außerhalb der Stadt teilt sich der Weg. Nach Süden führt er an die Loire bei Orléans 3 und dann dem Lauf der Loire folgend bis Tours. Nach Südwesten erreicht er Chartres und seine mächtige Kathedrale Notre-Dame und führt über Vendôme nach Tours. Von Tours aus geht es nach Süden übers Poitiers, St-Jean-d’Angély und Saintes nach Bordeaux. Und schließlich durch die Landes nach St-Palais, wo die via lemovicensis und die via podiensis dazustoßen. Nach St-Jean-Pied-de-Port, am Fuß der Pyrenäen, ist es dann nur noch eine Tagesetappe. Bis Roncesvalles sind es dann (über Orléans) 1034 km; die Variante über Chartres ist mit 1050 km nur unwesentlich länger. Einzelheiten zu den anderen Wegen bringen die nächsten Hefte von „unterwegs“. Die Karte „Jakobswege in Frankreich“ 1:800.000 zeigt die vier klassischen Wege im Überblick und bietet rückseitig die Itinerare dieser Wege mit Angaben zu Höhen, Entfernungen und Dienstleistungen. ãUnd er wurde in das Spital Sankt Jakobus aufgenommen...“ eine Episode aus dem Pariser Aufenthalt des „Pilgers“ Ignatius von Loyola

Anfang Februar 1528 kam Ignatius nach einem längeren Aufenthalt in Salamanca und Barcelona nach Paris. Zurück lag eine turbulente Zeit geistiger und geistlicher Suche, die an die Grenze dessen ging, was ein Mensch körperlich und seelisch ertra- gen kann. Kerker, Krankheiten, Hunger, Inquisitionen, unstetes Reisen, aber auch mystische Erfahrungen hatten ihn bisher begleitet. Als er dann am 2. Februar 1528 – alleine und zu Fuß – Paris mit dem Wunsch erreichte, seine humanistischen Studien im renommierten Kolleg Montaigu zu festi- gen, hatte er zunächst Wohnung bei Spaniern finden können in der Rue Mauconseil. Dieses Spital war ausschließlich von Spaniern bewohnt. Er war damals 35 Jahre alt. Das Collège von Montaigu, 1314 gegründet, war bis zur Revolutionszeit eine renom- mierte Schule, deren Schüler wegen ihrer Bekleidung „capettes“ hießen. Auch Ignatius war einer dieser Capettes neben Erasmus von Rotterdam und Calvin. Es trug den witzigen Beinamen „Montvinaigre“ („Essigberg“) und wurde später dann durch die Bibliothèque Geneviève ersetzt. Zu Ostern 1528 stand er völlig mittellos da, „war gezwungen zu betteln und sogar

unterwegs 30 nr. 53 april 2005 das Haus, wo er war, zu verlassen. Und er wurde in das Spital Sankt Jakobus aufge- nommen, das noch jenseits der Unschuldigen Kinder liegt“, können wir in der auto- biographischen Lebensbeschreibung „Bericht des Pilgers“ lesen. Das Jakobusspital war eine Gründung der Bruderschaft der Pilger nach Santiago de Compostela und befand sich mit Kirche und Friedhof in der Rue Saint-Denis. Dieses Spital war ausschließlich von Spaniern bewohnt. Ignatius war damals 35 Jahre alt. Zwischen dem Kolleg von Montaigu und dem Jakobus-Hospital waren immerhin drei Kilometer zurückzulegen, so dass Ignatius nicht lange und konsequent genug den täg- lichen Philosophie- und Theologiestudien folgen konnte: „Um das Tor offen zu fin- den, musste man zum Avemaria–Läuten zurückgekommen sein.“ Zudem musste sich „der Pilger“, wie er sich selbst bezeichnete, in Paris sein Studium durch Betteln selbst finanzieren, so dass er kaum Fortschritte im ursprünglich anvisierten Studium machen konnte. So begann er im Jakobus-Hospital „sich größere Bußübungen und Enthaltungen aufzuerlegen.“ Auf den Rat eines spanischen Mönchs hin, verließ dann Ignatius in den Jahren 1529- 1531 für „zwei Monate oder sogar weniger“ Paris, ging nach Flandern und England und verschaffte sich bei spanischen Kaufleuten das nötige Geld für das Studium. Von seinem Englandaufenthalt brachte er sogar „mehr Almosen mit als er in den anderen Jahren gewohnt war“. In Jakobus-Hospital traf Ignatius drei Spanier – Juan Castro, Pedro de Peralta und Amador de Elduayen, die durch seine geistlichen Übungen „große Veränderungen machten, und dann gaben sie alles, was sie hatten, Armen, auch die Bücher, und begannen, durch Paris Almosen zu erbitten.“ Ignatius war inzwischen aus dem Hospital ausgezogen, aber der Geist, den Ignatius in den drei im Hospital verbliebenen frühen Schüler des Ignatius geweckt hatte, eckte wegen mangelnder theologischer Wissenschaftlichkeit an, so dass die Drei mit Gewalt aus dem Spital geholt wurden. Man brachte sie zum Studium an die Universität zurück und verbot ihnen bis zum Abschluss ihres Studiums mit den geist- lichen Übungen ihres Lehrers fortzufahren. Vor allem die Spanier erhoben sich mit „großem Gerede“ gegen den Pilger Ignacio, so der Leiter des Sankt-Barbara-Kollegs Diego de Gouveia, der Ignatius beschuldig- te, Amador verrückt gemacht zu haben. Zugleich drohte er, dem Pilger als „Verführer der Studenten“ einen „Saal“ geben zu lassen, das heißt ihn in einem abgeschlossenen Saal in Gegenwart der Kommilitonen von einigen Professoren auspeitschen zu lassen, was dann doch nicht geschah. Das Sankt-Barbara-Kolleg befindet sich in der Rue Valette Nummer 4 im 15. Bezirk. Soweit eine aufsehenerregende und bezeichnende Episode aus dem Leben des heili- gen Ignatius, in der das Pariser Jakobus-Hospital Erwähnung findet. Ignatius blieb im übrigen insgesamt siebeneinhalb Jahre in Paris, bevor er dann alleine auf einem Maulesel reitend in seine Heimat Spanien zurückkehrte. Paris bewahrt viele Erinnerungen an Ignatius:Die Kapelle Notre-Dame-de-

unterwegs 31 nr. 53 april 2005 Pilger suchen (Mit)Pilger Montmartre, in der er am 15. August Interessenten melden sich bitte direkt 1534 mit 43 Jahren mit einigen bei den Suchenden! Freunden die Gesellschaft Jesu gründete. Die Chapelle du Martyrium aus dem 11. Ingeborg Baren, 69124 Heidelberg, Jh., im 18. Bezirk gelegen, dem Heiligen sucht Mitwanderer (55 Jahre +) für die Dionysios, seinen Gefährten und der hei- „via tolosana“. Der Zeitraum spielt keine ligen Ursula geweiht war. In deren Rolle. Tel.: 06221-781051 Krypta feierte Pater Lefèvre 1534 eine heilige Messe anlässlich der Gründung Reinhard Kohrs (65), wohnhaft im der Gesellschaft Jesu. Der heilige Franz Harz östlich von Göttingen, sucht Xaver und der heilige Ignatius verweil- MitpilgerIn (Französischkenntnisse ten dort ebenfalls. erwünscht) mit dem Fahrrad, für die Zeit Schließlich die Kirche Saint-Pierre-de- von etwa Mitte April bis Ende Mai 2005. Montmartre, ein ehemaliger Tempel, der Route: Harz – Koblenz – Luxemburg – dem Gott Mars geweiht war, die Ignatius Vézelay - St.Jean – Santiago – Fisterre. besuchte. Reinhard Kohrs, Am Roeseberg 1, 37445 Peter Spielmann, Aschaffenburg-Obernau Walkenried - Tel.: 05525 / 381 eMail: >[email protected]<

Werner Kehl (64), Cardijnstr. 21, 63897 Miltenberg, Tel: 09371-2722 - erfahrener Jakobuspilger sucht Mitpilger zu Fuß für Jakobsweg in Frankreich von Vézelay nach St.-Jean-Pied-de-Port. Termin 23. August 2005 für ca. 5 - 6 Wochen. Pilger suchen... Diapositive gesucht. Für meine Dia- Joana Stolberg (44), Eisenacher Str. 23, Schau über den Jakobsweg Pamplona 10781 Berlin, T: 020-2185516, sucht für suche ich zwei Aufnahmen, die mir Pilgerwanderung ab Mai 2005 angeneh- selbst nicht gut gelungen sind: me Gesellschaft (w oder m) mit Zeit und 1) „Lächelnder Christus am Kreuz“ und Interesse an Natur und Kultur! (Auch 2) Kirchenportal mit den griechischen gerne für andere kürzere oder längere Buchstaben A und Ω, die hier umgekehrt (Rad-)Wanderungen weltweit!). eingemeißelt sind, also A rechts und Ω links. Leider weiß ich nicht mehr, wo Edeltraud Hartlaub (60), 55120 Mainz, genau sich diese Abbildungen befinden. Tel: 06131-688190 sucht Mitpilger für Wer kann mir, selbstverständlich gegen Ende April 2005 ab Genf bis St.-Jean- Kostenerstattung, helfen? Pied-de-Port. Dr. Georg Baus, Robert-Schumann-Str. 29, 71083 Herrenberg, T: 07032-24450.

unterwegs 32 nr. 53 april 2005 AAuuff ddeemm BBüücchheerrttiisscchh

Rubén Martin Vaquero / Alex Kirschner „Diccionario curioso e ilustrado de Santiago de Compostela“ 248 S., Zeich., Klappenbrosch. Salamanca 2004. 18,- € Von Abaladoiras bis Xunta deGalicia findet der Santiago-Fan einfach alles, was es in dieser Stadt zu entdecken gibt. Nur Spanisch muß er können.

Xulian Maure „Der Jakobsweg – Ein neuer Weg für eine alte Utopie“. 78 S., durchgeh. Farbfotos, Karte. Vigo 2004. € 9,50 Ein gelungenes Album mit Karte, einer Einführung in das Jakobswunder, den Jakobsweg und vielen Zeugnissen von Pilgern, dem auch eine magelhafte Überset- zung wenig anhaben kann. Als Einstimmung oder Erinnerung sehr gut geeignet.

Juanjo Alonso Checa „Camino de Santiago“ Guía práctica del peregrino de Santiago. 237 S., durchgeh. farbig, 518 gr. Klappenbroschur. Madrid 2004. 22,- € In 30 Etappen von St.Jean-P-d-P bzw. 32 Etappen vom Somport führt dieser etwas schwergewichtige spanische Titel nach Santiago. Eine Einführung, auch in andere Jakobswege Spaniens, eröffnet das Buch. Die Etappenbeschreibungen von durch- schnittlich sechs Seiten sind sehr übersichtlich: In der Kopfleiste stehen Anfangs- und Endpunkt der Etappe, die Länge und die Zeit dafür. Die Etappenkarte mit Teilkilometern und Zeichen für die Dienstleistungen, das Höhenprofil mit Angaben zu Strecken auf Asphalt und Natur geben einen schnellen Überblick. Die Randleiste neben der ausführlichen illustrierten Wegbeschreibung gibt Auskunft zu den Über- nachtunen (Tel., Plätze, Preise) und Besichtigungsmöglichkeiten.

Vicente Pérez Pérez „El Camino de Santiago desde Somport y desde Roncesvalles“ 36 S., Ringbuch, plastifiziert, Format 9,8 x 6,2 cm, 52 gr. 2003. Vicente Pérez Pérez „El Camino de Santiago desde Roncesvalles“ Pronzuario del Peregrino. 36 S., Ringbuch, plastifiziert, Format 7 x 9 cm, 58 gr. 2004. Vicente Pérez Pérez „Un Camino corto de santiago desde Sarria hasta Santiago“ 36 S., Ringbuch, plastifiziert, Format 7 x 9 cm, 58 gr. 2004. je € 5,50 Die kleinstmöglichen „Wegbegleiter“ sind hier wohl erreicht. Erläuterungen, praktische Hinweise leiten ein. Dann folgt das Itinerar mit Ort, Entfernung vom Somport bzw. Roncesvalles, Provincia, Refugio (unterschieden ob öffentlich oder privat), Comida-Servicio (Möglichkeit zum Essen oder andere Dienstleistungen). Danach folgen eine empfoh-

unterwegs 33 nr. 53 april 2005 lene Etappenaufteilung und Höhenprofile. Ausführlicher ist der „Camino corto“, der zu jeder Etappe eine Liste mit Telefon-Nummern angibt.

John Brierley „A Pilgrim’s Guide to the Camino Francés from St. Jean Pied de Port to Santiago de Compostela“ 320 S., durchgeh. farbig, Klappenbroschur, 440 gr. Findhorn 2003. John Brierley „A Pilgrim’s Guide to the Camino Fisterra – To Finisterre includ- ing the Muxia Extension“ 94 S., durchgeh. farbig, Klappenbroschur, 152 gr. Findhorn 2003. John Brierley „A Pilgrim’s Guide to the Camino Portugués – Porto to Santiago de Compostela“ 174 S., durchgeh. farbig, Klappenbroschur, 204 gr. Findhorn 2005. Der Autor und sein Verlag haben mit diesen Bänden eine sehr gelungene Reihe eröffnet. Einem Einleitungsteil mit vielen praktischen Hinweisen – der Umfang ist abhängig von der Länge der gebotenen Strecke, am ausführlichsten also für den Camino francés. Der zentrale Teil der Führer ist natürlich die Etappenbeschreibung. Für den Camino francés sind es ab St.Jesn-P-d-P 33 Etappen, für den Camino portugués ab O Porto 11 Etappen, für den Camino Fisterra sind es drei, bzw. über Muxia fünf Etappen, sowie einige Wandervorschläge am Kap. Jede Etappe hat etwa folgen- den Aufbau: Ein Zitat, Entfernung bis Santiago, die Etappe mit km-Angaben zu Pfad/Feldweg – ruhige Nebenstraße – Hauptstraße, Gesamt-km der Etappe, Anrechnung der Steigung, Versorgungsmöglichkeit auf der Etappe. Dann folgt ein sehr gutes Höhenprofil. Gegenüber liegt die Etappenkarte, deren Maßstab etwa bei 1:200.000 liegt (lei- der keine Angabe!), aber sehr übersichtlich mit Höhen- und Entfernungsangaben. Der Hauptweg ist mit gelben Punkten markiert, Varianten und Ausweichstrecken sind andersfar- big. Kritische Punkte sind markiert: „Vigilancia (!)“. Eine Windrose gibt jeweils die Hauptrichtung an. Für viele Städte gibt es eigene Pläne. Im Text kommen dann drei Kurztexte: „The Practical Path“, „The Mystical Path“ und „Personal Journal“. Dann folgt über einige Seiten die Wegbeschreibung, auch für alternative Strecken – aufgelockert von vielen Abbildungen. Für die Herbergen werden die Öffnungszeiten, die Bettenzahl, die Toiletten und andere Einrichtungen angegeben. Manche Herbergen haben eine oder zwei Muscheln und ragen damit aus dem Üblichen heraus (unser Grañón hat eine Muschel!). Eine knappe freie Seite dient den eigenen Notizen auf der begangenen Etappe. Der Autor legt viel Wert auf den inneren Weg. Das zeigen die Kurztexte vor

unterwegs 34 nr. 53 april 2005 jeder Etappe, aber auch ein längeres Kapitel im Führer zum „Camino francés“, am Ende des Buches, „Steps toward Inner Peace“. Er versteht sich als „Peace Pilgrim“ (Friedenspilger). Aus einer über 50-jährigen Erfahrung und nach 25.000 Meilen sind seine Gedanken zur rechten inneren Vorbereitung und zur Reinigung und zum Loslassen. Die Vorderklappen enthalten die Kartenübersicht zu allen Etappen, die Rückklappe eine Karte zu den Jakobswegen in Spanien und Frankreich (siehe Abb. S. 29 in diesem „unterwegs“). Wer englisch kann, ist mit diesen Guides sehr gut aus- gerüstet. Solche Wegführer wünscht man sich für viele andere Wege auch.

„Küche, Kunst, Kultur am Jakobsweg“ 247 S., farbig illustriert, Großband mit Schutzumschlag. Christian Verlag München 2004. 39,95 € Der prächtige Band – die spanische Taschenbuchausgabe war schon in Nr. 45/April 2003 – S. 43 vorgestellt worden - beginnt mit der Karte Nordwestspaniens und gibt damit die Linie vor: Von Region zu Region geleiten Text – María Zarzalejos – und Bild – Xurxo Lobato u.a. – den Leser/Betrachter. Jeweils ein kurzer Text zum Jakobsweg, ein längerer Abschnitt zu Küche und Wein leiten hin zu den etwa sechs Rezepten der Region auf je einer Doppelseite. Schon vom Anschauen kommt der Appetit. Genießer, Augen und Gaumen auf! Von Pochas-Bohnen aus Sangüesa über Kastilische Suppe bis zu gratinierten Jakobsmuscheln gibt’s vieles zu erschmecken.

Christoph Gormanns „In-betweeners“ Vom Jakobs- und dem eigenen Weg. 180 S., Broschur. Norderstedt 2004. Der Autor (Jg. 1964), ehemaliger Arzt, Coach und Organisationsberater widmet sich seit seiner Jugend den Themenbereichen Gesundheit und Spiritualität. Aus katholis- cher Wurzel kommend hat ihn die Suche nach dem „Heil“ durch die ganze Welt geführt. Nicht ohne Ironie zeigt er dies (S.74). Um schließlich zu entdecken, dass es ganz einfache alltägliche Erfahrungen sind, auf die es ankommt. So ist dieses Buch weniger ein Bericht vom Jakobsweg, den der Autor in Spanien gegangen ist, sondern mehr ein Bericht vom Weg des Autors zu ganzheitlicher Gesundheit und Spiritualität. Diesen Weg will Gormanns dem Leser nahe bringen, indem er den Jakobsweg als Möglichkeit zum Einüben vorstellt. „Der Urlaub eignet sich besonders gut dafür... Der Jakobsweggeht noch eine Stufe weiter. Durch die täglich wechselnden Herbergen und Umgebungen übst du dich im permanenten Loslassen. ... Dein heimatlicher orts- gebundener Komfort weicht einer sekündlichen Überraschung hinter der nächsten Kurve.... Was brauchst du wirklich in deinem Leben? Das ist die zentrale Frage, die sich auf der Pilgerreise förmlich aufdrängt.“ (S.95) Ganz praktisch zeigt Gormanns auch wie er auf dem Weg seinen Rucksack beiseite legen kann, die nötigen Dinge auf 4,7 kg (S. 164) reduziert und alles in den Taschen einer Safariweste unterbringt. Das Buch lockt den Leser auf Entdeckungsreise, die am Jakobsweg beginnen kann, aber ein Leben lang nicht endet. Es lohnt, die Zusammenfassungen des Autors am Ende der Kapitel immer wieder einmal anzuschauen, z.B. das „Rezept des Arztes für

unterwegs 35 nr. 53 april 2005 Deutschland“ (S.168). „In-betweners“, wörtlich „die dazwischen sind“, der Titel will hinweisen auf die, die konsequent nach dem eigenen Lebensglück und dem der Welt trachten.

Markus Frohn „Der Traum vom Sternenweg“ Zu Fuß von Aachen nach Santiago de Compostela. 124 S., TB. Norderstedt 2004. € 11,90. Der Jugendpfarrer (Jg. 1968) der Region Düren wanderte 2000 zu Fuß von Aachen über Brüssel, Amiens, Paris und die via turonensis nach Santiago. Drei Monate lang war er unterwegs, durchschnittlich 25 km am Tag. In der Einführung geht es um Geschichte des Pilgerweges nach Santiago, um spirituelle und religiöse Aspekte des Pilgerns. Der gut lesbare Pilgerbericht bietet dem Interessierten Informationen zu diesem eher selten begangenen Weg, führt aber in seinen Gedanken und mit eingeschobenen Texten den Leser auch tiefer in das Pilgern ein. „Die Faszination des Pilgerns liegt in der völlig anderen Art des Lebens...“ (S.121)

Hanspeter Betschart „Franziskus in Assisi“ Auf den Spuren des grossen Heiligen. 52 S., ill. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2004. Für Assisi-Pilger bietet das Heft eine gediegene Einführung in den Lebensweg des Hl. Franziskus. Bild und Text bringen den beliebten Heiligen nahe. Im Anhang findet der Leser eine Zeittafel zum Leben, sowie eine Literaturübersicht.

Josef Hochenauer „Kloster Helfta – ein Abenteuer Gottes“ Die Geschichte des Wiederaufbaus 1990 – 2000. 200 S., reich ill., gebunden. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2003 2.A. Kloster Helfta, gegr. 1229 bei Mansfeld, hierher verlegt 1258, säkularisiert 1542 – große Namen der christlichen Geschichte werden lebendig: Gertrud die Große, Mechthild von Hackeborn, Mechthild von Magdeburg durften hier die erhabensten Geheimnisse des Glaubens schauen. Die Zerstörung des Ortes wurde unter kommu- nistischer Herrschaft systematisch weitergetrieben. „Vom Winde verweht“ und 1989 mit der Wende wieder bemerkt. Hochenauer schildert seine Begegnung mit Helfta und das Mühen um das Werden des neuen Klosters. 1994 wird es wieder Eigentum der Kirche, 1998 beginnt der Wiederaufbau, 1999 wird der neue Konvent mit sieben Schwestern aus dem Zisterzienserkloster Seligenthal/Lanshut neu gegründet und wird im gleichen selbständiges Priorat. Lebendig zeichnet der Autor die junge Geschichte des alten Klosters nach.

„1250 Jahre Wessobrunn“ Festschrift. Hg. Gemeinde Wessobrunn. 391 S., reich ill., gebunden. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2003. Wessobrunn reicht weit in die bayerische und deutsche Geschichte zurück, das älteste christliche Gedicht trägt den Namen „Wessobrunner Gebet“, weil es hier gefunden wurde. Um 753 gegründet, 955 durch die Ungarn zerstört, wieder aufgebaut, um

unterwegs 36 nr. 53 april 2005 1130 Angliederung eines Frauenkonventes an die Benediktinerabtei, 1220 durch Brand weitgehend vernichtet, bis 1285 Wiederaufbau, vielfältige Umgestaltungen in den folgenden Jahrhunderten, 1803 Auflösung im Zug der Säkularisierung, ab 1810 Beginn des Abrisses, 1913 Übergabe der verbliebenen Gebäude an die Tutzinger Missionsbenediktinerinnen. Eine wechselvolle Geschichte, die der vorliegende Band umfassend zugänglich macht. Auch die Gemeinde und die Umgebung kommen dabei nicht zu kurz.

Hubert Krins „Beuron an der Donau“ 80 S., durchg. Ill., Klappenbroschur. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2004. € 9,80 Das Bändchen führt in Bild und Text in die Geschichte des um 1080/90 als Augustinerchorherrenstift gegründeten Klosters ein, das 1863 durch Benediktiner neubesiedelt wurde. Umfangreich wird die Architektur und die Kunst der heutigen Klosteranlage vorgestellt. Auch das Werk vieler Mönche wie eines P. Anselm Schott, der vielen durch die deutschen Messbücher den Zugang zur Liturgie eröffnete, wird vorgestellt. Und die Umgebung kommt auch nicht zu kurz. Für jeden Besucher Beurons unverzichtbar.

Xaver Käser „... bis du kommst in Herrlichkeit“ Die Wieskirche, in ihren Bildern betend betrachtet. 76 S., ill. Klappenbroschur. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2003. € 6,- Auf 43 Stationen, betend die Wieskirche in ihren Bildern entdecken und betrachten, dazu lädt dieser Kirchenführer ein. Ein Übersichtsplan gibt orientierung. Die Wies- Litanei ergänzt die Gebete an den Bild-Stationen. Ein anderer Zugang zu diesem Schatzkästchen im Voralpenland.

„Feiertage einmal anders betrachtet“ Jürgen Hoeren im Gespräch mit Karl- Josef Kuschel und Bernardin Schellenberger. 87 S., kt. Echter Würzburg 2004. In drei viel beachteteten Gesprächsrunden im SWR2, die für diesen Band überarbeitet wurden, gelingt es den bekannten Autoren, den befreienden Kern der christlichen Grund-Feste Weihnachten, Ostern und Pfingsten freizulegen. Es sind nach wie vor Eckpfeiler im Jahreslauf, die auch Kirchenferne die tiefere Dimension des Lebens ahnen lassen. Der schmale Band bringt beim betrachten der drei Hochfeste verschüt- tete Weisheiten ans Licht, die jedem gut tun, nicht nur dem gläubigen Christen.

„Ein Weg, der ein Ziel hat“ 10 Klappkarten zur Meditation. Hg. Referat Geistliches Leben der Diözese Würzburg, Ottostr. 1, 97070 Würzburg. Der Karten-Set bietet mit Fotos von Wolfgang Zecher und Hermann Simon Texte von Ulrich Boom, +Ulrich Debler und Paul Weismantel, die sich gut als Begleittexte für unterwegs eignen, aber auch als Kartengruß - es ist etwas Platz zum Schreiben - an liebe Nächste sehr gut eignen. Und das Ganze eignet sich sehr gut als Geschenk!

unterwegs 37 nr. 53 april 2005 ...in letzter Minute auf den Tisch gekommen:

„Le chemin de Saint-Jacques-de-Compostelle de Saint Jean-Pied-de-Port à Santiago de Compostela“ 90 S. kt., 110 gr. Paris 2004. € 11,- Der kleine Führer bietet neben einer knappen Einführung 35 Etappen, jeweils auf einer Doppelseite: links stehen Wegbeschreibung, Hinweise zum Sehenswerten und den Herbergen, rechts die Etappenkarte mit den Tageskilometern und den Zeichen für das, was in den einzelnen Orten zu finden ist. Im Anhang finden sich Telefon und Internet-Adressen für Herbergen, andere Übernachtungsmöglichkeiten, Touristenbüros und einige Seiten für Notizen. Das Buch paßt noch in die Brusttasche.

Christof May „Pilgern“ Menschsein auf dem Weg. 304 S., kt. Echter Würzburg 2004. € 30,- Diese Dissertation des Limburger Priesters ist als Bd. 41 in der Reihe „Studien zur systematischen und spirituellen Theologie“ erschienen. Den Autor brachte eine wegen Knieverletzung abgebrochene Fahrradwallfahrt nach Santiago auf das Thema „Pilgern“. In fünf Kapiteln umkreist er das Thema von den Ursprüngen und der Entwicklung der christlichen Pilgerfahrt über den inneren Pilgerweg der Seele als Aufstieg zu Gott bis hin zu den lebensdienlichen und gottesdienstlichen Dimensionen des Pilgerns. In der Mitte des Buches zeigt das 3. Kapitel die „Pilgerschaft als Verwirklichung des Menschseins. Ausgehend von der Heimatlosigkeit des Menschen zeigt May an Samuel Beckett („Warten auf Godot“) und Albert Camus („Mythos des Sisyphus“) Abwege des Menschseins, an Gabriel Marcels „homo viator“ den hoffend aufbrechenden Menschen, wie er dann in zwei biographischen Pilgerzeugnissen ent- faltet wird: Charles de Foucauld und Simone Weil. Anregend im Anschluß daran die „Phänomene transponierter Pilgerschaft in der gegenwärtigen Situation“: „So kann es vorkommen, daß eine ursprünglich dem religiösen Sektor genuin angehörende Aktivität, wie etwa das Pilgern, als Aktivurlaubsangebot in einem Urlaubsratgeber unter der Überschrift »Esoterik: Reisen zum Ich« erscheint.“ Das Werk bietet vor allem für den Seelsorger und den am Phänomen „Pilgern“ tiefer Interessierten eine Lektüre, die zum Nach- und Bedenken führt.

Welcome to walk on the Old Pilgrim Path in Norway Die norwegische Gesellschaft „Pilgrimtours“ lädt vom 23. Juli bis 3. August 2005 zu einer spektakulären Bus-Pilgerfahrt von Oslo nach Trondheim ein. Ziel ist das Grab des Hl. Olav, des Patrons Norwegens, und das Festival rund um den Festtag am 29. Juli. Rund 200.000 Besucher kommen jedes Jahr vom 28. Juli bis zum 6. August hier zusammen. Höhepunkt ist das „Saint Olav Drama“, ein Freilichtspiel in Stiklestad - 1030 starb hier Olav in einer Schlacht - , das bereits seit 50 Jahren aufgeführt wird. Informationen unter >www.pilgrimtours.no<

unterwegs 38 nr. 53 april 2005 Pfingstwanderung am Pfingstmontag, dem 16. Mai 2005, um 10 Uhr treffen wir uns an der tausend- jährigen Jakobuskirche in Urphar/Main. Parkmöglichkeit ist oberhalb der Kirche am Friedhof. Wir freuen uns auf das Wiedersehen an diesem historischen Platz. Auf Umwegen erreichen wir das Wanderziel, das ehemalige Benediktinerkloster Holzkirchen aus dem 8. Jh. Heute ist der „benediktushof“ ein Zentrum für spirituel- le Wege. Vielleicht haben wir Glück und können einen Blick hinein tun. Erwartet werden wir auf jeden Fall in Balthasar Neumanns Rundkirche aus dem 18. Jh. (Foto) und im Gasthaus „Krone“. Hier kehren wir zum Schlußhock ein. Für das lange Unterwegssein brauchen wir natürlich Rucksackverpflegung. „Wo Platz ist für den Geist Gottes nimmt das Blühen kein Ende“ Heide H. Schwesinger

In Vorfreude auf den Pfingsttag grüßen Bruno und Irene Schäfer. T/Fax 09391-1643

unterwegs 39 nr. 53 april 2005 Jakobus kam mit den irischen Mönchen – eine Legendendeutung Motto: Das Erfundene ist nur die andere Form des Gefundenen

1.Legenden wurzeln tief in der Geschichte. Sie verbinden Überliefertes und Erträumtes zu einer Glaubenshoffnung. Es ist töricht, eine Legende einfach als unglaubwürdig zu verwerfen, nur weil man sie nicht versteht. In der Erzählung stek- ken Elemente des Geschehenen. Aber die verwendeten Namen und Symbole können aus anderen Kulturschichten kommen, Namen können getauscht werden, Inhalte geändert werden. Wir wissen das aus den mythischen Stoffen, die Homer verarbeitet hat oder die im Nibelungenlied verarbeitet sind. Deshalb muß man den „Bildhintergrund“ einer Sage, einer Legende, eines Märchens ausleuchten. Die Über- lieferung hat daneben ihren eigenen Künstlerisch-literarischen Wert. Auch wenn wir der phantasievollen Gestaltung die historische Wahrheit absprechen, bleibt ein vereh- rungswürdiger Text. Mythen und Märchen sind Urgedanken der Menschheit. 2. Auch bei der Jakobusegende ist es möglich, dass deren Elemente aus einer anderen Geschichtsperiode stammen; Elemente, die wiederum so unsicher tradiert sind, weil sie ebenfalls in graue Vorzeit hineinreichen, dass sich andere Erzählelemente damit verbinden lassen. Die Geschichte der irischen Mission, die ab dem 6. Jh. für Nordeuropa so emi- nent wichtig ist, erscheint im 9. Jh., als der Jakobuskult belebt wird, eine solche ungenaue Erinnerung im Nordwesten Spaniens zu sein. Aber diese Region ist letzte Bastion gegen die muselmanische Expansion in Spanien. Zugleich ist Asturien nur lückenhaft christianisiert, weil sich die Reste keltischer Kulte hartnäckig im Volke halten. Dazu zählt aber auch das Wissen um einen „Sternenweg“ als Initiationsweg der keltischen Druiden, der Priesterkaste. Für diesen Abwehrkampf gegen das Kalifat im Süden braucht man eine Identifikation, eine stärkere Anbindung an das Frankenreich und eine Kultstätte, die zum Pilgerziel des christlichen Nordens werden konnte. Reliquien, die für die Zeit der Frankenkönige, für Karl den Großen und für die Klöster von allergrößter Bedeutung sind, müssen gefunden, notfalls erfunden werden. 3. Die Elemente der Jakobuslegende lassen sich auch auf das Erscheinen der irischen Mönche übertragen: wie Jakobus kamen sie über das Meer, als Fremde, in kleinen Booten ohne Segel. Klöster und Kapellen wurden meist über alten Kultstätten errichtet, um diese damit sichtbar zu dominieren und langsam auszulöschen. Friedhöfe bleiben als steinerne Zeugen über Jahrhunderte erhalten, auch wenn die Besiedelungsschicht vergangen ist. Zeichen des Christentums sind also „aus alter Zeit“ auffindbar, auch ohne Sternenhaufen. Aber das Sternenlicht ist das Zeichen für die Erkenntnis eines klugen Bischofs, dass das Heilige (oder der Heilige) noch nahe ist und die Rettung vor den Heiden erneut beginnen kann. 4. Die Ostkirche hat sich mit dem Lieblingsjünger Johannes verbunden, Rom mit dem „Felsen“ Petrus, von dem aus eine festgegründete Theokratie Jahrhunderte

unterwegs 40 nr. 53 april 2005 in Machtkämpfe verwickelt sein wird. Jakobus Maior ist frei verfügbar; zwar werden in Frankreich Reliquien aufbewahrt, jedoch scheint dies die asturische Kirche nicht zu wissen oder nicht zu stören. Jakobus ist ein Streiter für den Herrn, der sein Kurzschwert – verbotenerweise – wohl auf den Wanderungen mit Jesus von Nazareth mitgeführt haben mag. Er gehört zur Kerntruppe. Seine Mission in Spanien ist eine ältere Legende im Umkreis der juden-christlichen Gemeinden. Erst sollten alle 70 Völker der Erde das Evangelium gehört haben, bevor das Gericht kommen wird: also wurden den Aposteln Missionsgebiete zugeordnet. Jakobus erhält Spanien, seine Mission dort scheint eher unwahrscheinlich. Wir dürfen aber nach den Missionsreisen der Iren entlang der französischen Küste davon ausgehen, dass die Leute von Finis Terrae in Irland auch bei ihren keltischen Verwandten im Finis Terrae auf der spani- schen Landseite einen Besuch abgestattet haben. Missionare, die nicht aus Galiläa kamen, sondern aus den Siedlungsgebieten gälisch sprechender Kelten. 5. Die Christianisierung Irlands ist ebenfalls legendenhaft überliefert. 432 n.C. soll der Hl. Patrick als Sklave auf die Insel gekommen sein. Belegt ist diese Gestalt nicht sicher. Aber die christliche Mission ist im Lande der Druiden im 5. und 6. Jh. sehr erfolgreich. Die Elemente der keltischen Kulte sollen der christlichen Heilslehre sehr nahe verwandt gewesen sein. Ein reger Aufbau von Klöstern beginnt. Schon im 6. Jh. missionieren keltische Wandermönche im Herrschaftsbereich der Merowinger. Ohne den Glaubensübertritt von Chlodwig wäre wohl der fränkische Reichsgedanke und die Herrschaft der Franken über die römische Kirche nicht erfolgt. Kilian und seine Gefährten oder Bonifatius und seine Gefährten sind eng verbunden mit der Ausbreitung der römischen Kirche in Germanien. Die Iren fahren mit ihren seetüchtigen Booten (Curragh’s) an allen Küsten ent- lang. Der Hl. Brendan soll sogar auf dem Kontinent „Amerika“ gelandet sein. Es gibt Verbindungen zwischen dem Mönchtum um Alexandria und den Iren. Missionsbe- mühungen im Nordwesten Spaniens drängen sich auf. Wo gesiedelt wurde, gibt es Begräbnisstätten. Christianisierung war im Volk verbunden mit den Fremden, die auf kleinen Booten kamen. Andere Elemente der Jakobuslegende, z.B. der Sieg über die heidnische Königin Lupa, sind auch charakteristisch für die irische Mission, denken wir an die Fällung der Donar-Eiche bei Fritzlar durch Gefährten des Bonifatius. Es war ein riskantes Unternehmen, um zu beweisen, dass der eigene christliche Kult stärker ist als der heidnische. Bonifatius wurde ermordet. Kilian soll ermordet wor- den sein (ganz sicher ist man sich dessen jetzt nicht mehr). Es gab also Märtyrer. Märtyrer sind ein Segen für die Glaubensausbreitung, für die „propaganda“ der Lehre. Auch Jakobus galt als Märtyrer. Sein Kurzschwert ist in die Legende einge- bunden: es heißt, er sei enthauptet worden, obwohl diese Ehre nur römischen Bürgern zustand (Paulus hat um dieses Recht gekämpft; er war römischer Bürger). 6. Zu einer guten Geschichte gehören nicht nur Erinnerung und Stolz auf die Vergangenheit. Es muß auch ein kosmisches Wunder eingewoben werden. Göttliche Eingebung durch göttliches Licht. Hatten nicht Engel den Hirten im überirdischen

unterwegs 41 nr. 53 april 2005 Glanz die Botschaft verkündet, waren Etappenpilgern auf dem ãJakobsweg nicht Weise aus dem Osten vom Stern von Nürnberg nach Rothenburg nach Betlehem geleitet worden? Spielte o.d.T.“ mit Ferdinand Seehars nicht die Lichtführung in keltischen und Anmeldung zu jeder einzelnen Etappe ist bis acht frühchristlichen Kultstätten eine überra- Tage vor dem Termin unbedingt notwendig. gende Rolle? Nichts liegt näher, als eine 1. Etappe von Nürnberg St. Jakob Geschichte dem Dunkel zu entreißen nach Ro§tal Samstag, 07. Mai 2005 durch ein helles Sternenlicht. Diesmal (insges. 15 km) schien das Licht über Santiago. Treffpunkt ist um 9 Uhr in Nürnberg an der Jerusalem lag ja schon seit der Mitte des Jakobskirche. In der Jakobskirche beginnen wir mit 7. Jh. im muselmanischen Herrschafts- einer kurzen Andacht und einer Kirchenführung. bereich. Die Sterne erwählten Asturien Anschließend fahren wir hinaus nach Stein- Deutenbach, wo an einer Wegtafel unsere Etappe und es entstand ein neues Jerusalem. beginnt. In Oberweihersbuch kommen wir an der 7. „Kairos“, die Zeit zur rechten ev.-luth. Kirche „St. Jakobus“ vorbei. Über Stunde. Es war die rechte Stunde, als das Weitersdorf erreichen wir Roßtal mit seiner sehens- Sternenwunder entstand. Über die werten Kirche und der vorromanischen Krypta. Pilgerströme verband sich das kleine Unterwegs Mittagsrast (Verpflegung und Getränke aus dem Rucksack) und ein Impuls Königreich mit Franken. Die Pilger für den Weg. gehen heute noch auf dem „camino fran- Die Anfahrt kann mit der Bahn erfolgen cés“. Die Mission der Iro-Schotten im (Verbundkarte). Von Roßtal aus fahren wir am 11. Jh. ist stark mit Jakobus verbunden: Spätnachmittag mit dem Zug zurück. die Schottenklöster in Regensburg und Würzburg zeigen es. Und Karl der 2. Etappe von Ro§tal nach Heilsbronn Große, Schutzherr der Christenheit, gilt (insges. 20 km) Samstag, 30. Juli 2005 Treffpunkt um 9 Uhr in Roßtal an der Kirche. als einer der ersten Jakobspilger. Dort beginnen wir unsere Pilgeretappe in der Ebenso wunderbar wie der Kirche mit einer kurzen Andacht. Über Buttendorf Anfang ist die Neubelebung der (ehemal. Jakobskirche), Fernabrünst und Pilgerfahrt im 20. Jh. Diesmal ist es die Wendsdorf erreichen wir Bürglein mit seiner Pfarrkirche „St. Johannes der Täufer“. Über Sehnsucht nach d e m Heiligen, dem Böllingsdorf erreichen wir Heilsbronn mit seinem Mythischen. Strömungen unserer Zeit wunderschönen Münster. Eine Kirchenführung wirken mit: Laufen statt Fliegen, beschließt den Tag. Entschleunigung. Das Wunder geschieht Auch auf dieser Etappe verpflegen wir uns aus dem Rucksack. nun im Pilger, spätestens wenn er nach Ein Impuls mit anschließender „Stille“ läßt jedem Hunderten von Kilometern die Mitpilger Zeit seinen Gedanken nachzuhängen. Kathedrale in Santiago betritt. Dann ver- Anfahrt + Rückfahrt mit der Bahn - Verbundkarte! dichtet sich Mythos und Glaube im Wichtige Hinweise! Jeder Pilger ist für sich selbst verantwortlich und sorgt selbst für Verpflegung Ergriffensein. Das ist es, was und Getränke.Eine gewisse Ausdauer ist erforder- Pilgerschaft bedeutet. Der Mythos lebt, lich. Wir empfehlen eingelaufene Schuhe und wie auch immer er erzählt wird. Er Kleidung je nach Witterung. klingt in uns auf! Der Pilgerausweis der Fränk. St.Jak.-Ges. kann für 5 an Ort und Stelle erworben werden. Gunther Fenge, Hof

unterwegs 42 nr. 53 april 2005 Die Jakobuskirche von Berg in Oberfranken

Auf dem alten Jakobus-Weg, dem Weg der Pilger nach Santiago de Compostela in Spanien, liegt die Berger Kirche an der Grenze zwischen dem Frankenwald und dem Bayrischen Vogtland. Sie liegt aber auch an einer der Hauptverkehrsadern der A9, ziemlich genau in der Mitte zwischen Berlin und München.

Wann genau die Jakobuskirche, die einst als Wehrkirche ihren Dienst tat, erbaut wurde, ist leider nicht bekannt. Möglicherweise liegen die Wurzeln kirchlichen Lebens bereits im 11. Jahrhundert. Sämtliche juristische Handlungen dieser Zeit wurden von Adelsgeschlechtern in ihren Hausarchiven geführt und gingen mit dem Aussterben der Vögte von Weida, die hier zu dieser Zeit herrschten, verloren. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1322 durch den Domprobst Heinrich zu Bamberg. Das Schreiben richtete sich an das Spital in Berg, welches dem Bistum Bamberg unterstellt war. Der Inhalt des Schreibens war das Verbot zur Verteilung der Sakramente. Des Weiteren geht daraus hervor, dass es sich bei der Pfarrei um eine Herberge für Wallfahrer handelte, die auf dem Wege nach Santiago de Compostela befanden.

Die Entwicklung der Kirche St. Jakobus zur heu- tigen Größe und Bedeutung erfolgte mit der ersten Kapelle, die sich anstelle der heutigen Sakristei befand. Im 14. Jahrhundert wurde an der Südseite der Chor angebaut. Noch vor der Reformation folgte der Bau eines Langhauses. 1691 begann die Errichtung des mächtigen Turmes. In dem Turm befinden sich 4 Bronzeglocken, deren Geläut schon zu allen Zeiten Berg einen Namen machte. Die älteste und kleinste Glocke trägt die Aufschrift: „Im Jahre des Herrn 1515, O heiliger Patron Sankt Jakob, bitte Gott für mein Volk, wenn man mich läuten lässt.“

Der erste Einbau einer Orgel wird im Jahre 1637 erwähnt. In den folgenden Jahren wurde die Orgel erweitert und umgebaut. Das heute vorhandene Orgelwerk mit 17 klin- genden Registern wurde 1909 von der Firma Steinmeyer gebaut. „Soli deo gloria“ steht über dem Sitz des Organisten. Diese Inschrift soll den Organisten an den Zweck seines Orgelspieles erinnern. Es wird aber auch deutlich, wozu die Orgel dient: zum Lob Gottes.

unterwegs 43 nr. 53 april 2005 Die Inneneinrichtung der Jakobuskirche erlebte im Laufe der Jahrhunderte ebenfalls mancherlei Änderungen. Einem 1501/02 vom Markgraf Friedrich d. Ä. von Brandenburg-Kulmbach in Auftrag gegebenen Flügelaltar, der mit großer Wahrscheinlichkeit die Jakobuslegende zum Thema hatte, folgte 1715 der barocke Epitaphienaltar des Hofer Bildschnitzers Johann Nikolaus Knoll mit den Hauptfiguren Jakobus und dem guten Hirten. Korinthische Säulen flankieren das Bild der Kreuzabnahme auf dem Altar. Dieses wurde nach dem Vorbild eines Werkes von Rubens von dem Hofer Maler Heinrich Matthäus Lohe gefertigt. Das Original dieses Altarbildes befindet sich in der Liebfrauen-Kathedrale in Antwerpen.

Auf dem Schalldeckel der barocken Kanzel befinden sich die vier Evangelisten. Über ihnen tötet der Erzengel Michael eine Schlange die das Böse ver- körpern soll. Der sich ebenfalls im Chorraum befin- dende Taufengel wurde von Pfarrer Rödel im Jahres 1742 gestiftet. Die Taufschale hat die Form einer Muschel, welches das Symbol des Apostels Jakobus ist. Zusammen bilden Altar, Kanzel und Taufengel ein ansehnliches Ensemble.

Wer in Gottes Nähe kommen will muss unter dem hoch über dem Chorbogen befindlichen Kruzifix, das höchst wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert stammt, hindurch gehen.

Im Rahmen der Dorfkernsanierung wurde im Jahr 1999 neben der Kirche ein Jakobusbrunnen errichtet. Dieser hat ebenfalls wie die Schale des Taufengels die Form einer Muschel.

Pf. G. Zimmermann / H. Fickenscher

Geführte Radtouren auf dem „Pfälzer Jakobsweg“ im Bereich Südliche Weinstra§e und im Wasgau bietet an Rainer Schoenenberger, Weinstraße 8, 76887 Bad Bergzabern - T: 06343-5689 Ein Faltblatt stellt drei leichte bis mittelschwere Touren vor, ausgehend vom Thermalbad in Bad Bergzabern. Weitere Informationen sind bei der angegebenen Adresse zu erhalten.

unterwegs 44 nr. 53 april 2005 PilgerInnen berichten O Cebreiro Das Gralswunder aus alten Tagen Mit dem O’ Cebreiro in aller Munde Villafranca del Bierzo – in der Nacht Das sich einst hier zugetragen Zieht Pilger leise die Türe zu Ist kein Thema in dieser Runde Ganz behutsam, das niemand erwacht Das Refugium liegt in tiefer Ruh’ Hier tauschen sich namhafte Pilger aus Standhafte Kerle, mit Feuer im Blut Er hat die Wanderkarte studiert Die sich bewährten fern von zu Haus’ Saugt tief sie ein, die Morgenluft Pilgerlatein – ach tut das gut! Wenn er erfrischt jetzt losmarschiert Ist ihm als ob man nach ihm ruft

Es nieselt, Pilger stellt den Kragen Längst nimmt er alle Wetter an Brücken Den letzten Pass gilt es zu wagen Er ist guten Mutes, der Pilgersmann Pilgersmann hat sie nicht gezählt Brücken, die er überschreiten muss Heißt willkommen den neuen Morgen Auf dem Weg den er gewählt Singt dem Schöpfer ein Lied alsdann Vom ersten Pass an, bis zum Schluss Dankend, dass er ohne Sorgen Tagtäglich weiter pilgern kann Pilgerbrücken, aus altem Stein Aus Holz, aus Eisen, oder Stahl Pilgersmann ist längst gestählt Mehr als hundert werden es sein Gereift auf seiner Pilgerschaft Er wird sie zählen, beim nächsten Mal Auf seinem Weg den er gewählt Der letzte Pass wird auch geschafft Doch er überlegt, was wäre wann Wenn kein Brücke weit und breit? Galicien – läge ihm jetzt zu Füßen Ihm wird klar, dem Pilgersmann Doch O’ Cebreiro ist verschneit Er lebt in angenehmer Zeit Er kann das Land noch nicht begrüßen Bei diesem Wetter sieht keiner weit Schätzt jetzt mehr der Brücken Wert Spricht einen Dank, so dann und wann Pilgersmann macht gute Miene Wenn er wieder eine überquert Ergattert noch ein Bett für die Nacht Kommt gut voran, der Pilgersmann Erledigt das Nötige mit Routine Bevor er sich auf Erkundung macht Bewundert manch Bauwerk das entstand Vor Hunderten Jahren, massiv, beständig Kulturelles wird schnell abgehakt Meist sind die Baukünstler unbekannt Das er sich fleißig angelesen Doch ihre Werke bleiben lebendig Dann ist bummeln angesagt Und ein Plausch am langen Tresen Puente la Reina – die Elegante

unterwegs 45 nr. 53 april 2005 Für jeden Jakobspilger ein Muss Liebe MitpilgerInnen, Puente de Orbigo – El Imposante 18 Bögen überspannen den Fluss Begegnung ist sicher ein Element, das den Jakobsweg von vielen anderen Pilger denkt mit leichtem schauern Wanderwegen abhebt. Auch ich habe die An Pilger der Vergangenheit Begegnung gesucht, die Begegnung mit Die, man kann sie nur bedauern Gott und mit den Menschen. In den Es schwerer hatten, in ihrer Zeit Monaten April bis Juni habe ich meine Arbeitskraft in den Herbergen von Er sieht sie auf dem Camino wanken Ponferrada, Foncebadón, Jaca, Najera Auf unbefestigtem Weg, oder Pfad und Grañon zur Verfügung gestellt und Sieht die Schwachen und die Kranken dabei mehr als einmal Credenciales Ihm bleibt das Pilgerelend erspart abgestempelt, die aus Franken kamen. Eines schönen Tages im Mai, als ich in An steilen Ufern sieht er sie stehen Jaca als erster Hospitalero der neuen Schier unüberwindlich, das Hindernis Herberge noch gegen Behörden und Kein Überweg, keine Furt zu sehen Rathaus kämpfte, notierte ich die Namen Das weiterkommen – ungewiss Ferdinand und Monika Seehars in mein Büchlein. Meine Freude war groß, wenn Pilger atmet schwer – dann wischt er ich auch einige Sekunden gebraucht Hinweg was ihn belasten kann hatte, um die Situation zu erfassen. Groß Dunkle Gedanken, Schreckgesichter war die Freude auch auf Seiten meiner Kann wieder lachen – der Pilgersmann beiden Gäste, mit denen ich, wie jeden Tag, die Messe besuchte und ein Karl-Heinz Grube, Mainz gemeinsames Abendessen zu halten pflegte. Es war ein schöner Abend, wie es überhaupt eine reiche Zeit für mich war und natürlich noch ist. In diesen vier Monaten habe ich im Auftrag der „Amigos del Camino“ gewirkt, deren ehemaligen Vorsitzenden Don Ignacio viele kennen dürften und deren Ziel es ist, in möglichst vielen Herbergen am

für die PilgerInnen, keine Weg eine Pastoral aufzubauen. Diese Herbergen sollen mehr sein als nur Bettenburgen, sie sollen Tankstellen sein für den Pilger, dem nicht nur nach Wasser dürstet. Schließlich fällt auch das gemeinsame Abendessen meist opulent aus, da ein engagierter Hospitalero den „Compostela simplex“ Kassenstand erheblich mitbeeinflusst. Die religiöse oder religiös-kulturelle Motive angeben können.

unterwegs 46 nr. 53 april 2005 Insgesamt ist es eine sehr gelungene und ausgereifte Idee, die gar nicht genug Unterstützung unter den Camino- Begeisterten finden kann. Sie verdient meiner Ansicht die Unterstützung von uns allen. Immerhin hat sich unsere Gesellschaft ja auch schon an der Ausgestaltung der Herberge von Grañon beteiligt und einige Würzburger haben schon vor mir dort gewirkt. Für alle, die diese Idee noch nicht hatten: „Geht nach Spanien und helft als Hospitaleros – tut es einfach!“ Eine wertvollere Zeit hatte ich nie vorher in meinem Leben und auch seither nicht. In Aachen finden regelmäßig Vorbereitungskurse statt, die dazu dienen sollen, den Hospitalero auf seine Aufgaben vorzubereiten. Ich selbst habe einen Kurs in Ponferrada besucht. Ich hoffe, mit meinem Aufruf einige von Euch geweckt zu haben, die schon lange von einer solchen Gelegenheit geträumt hatten, dem Jakobsweg zu danken. Auch Euch Mitpilgern möchte ich danken für die schönen Stunden und freue mich Euch wieder einmal zu begegnen, viel- Santiago de Compostela. leicht auch in Würzburg. Der Erzbischof D. Julián Barrio Barrio schließt zum Abschluß des Heiligen In itinere semper! Jahres 2004 die Pforte. - Euer Thomas Deuchert, Würzburg Foto: Wolfgang Schneller

Rengersburnn. Bereits seit sechs Jahren braut der Hobby-Brauclub ein eigenes Bier, die so genannte „Pilgerhilfe“. Mehrmals im Jahr treffen sich zehn bis zwanzig Einwohner um das beliebte Bier zu brauen. Zu Weihnachten gab’s sogar ein Bockbier, den „Pilgerator“. Die Braukunst in dem Spessartort mit seiner Wallfahrt war nur möglich, weil es den Leipziger gelernten Braumeister Andreas Jacob in den Wallfahrtsort verschlug. In der Waschküche begann es; inzwischen wurde ein eigenes Brauhaus gebaut, in dem ehemalige Wurstkessel als Sudpfanne dienen. Karlstadt. Wolfgang Merklein hat eine Laurentius-Ikone für „St. Laurent“ in Moussan gemalt. Die kleine Feldkapelle aus dem 7. Jh. liegt an der via tolosana zwi- schen St. Guilhem-le-désert und Fontfroide.

unterwegs 47 nr. 53 april 2005 Inkarnation - Menschwerdung

„Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel herabgestiegen”, so beten wir im großen Glaubensbekenntnis. Ziel der Inkarnation ist der Mensch, denn „Gottes Sehnsucht ist der Mensch” (Augustinus, Mechthild von Magdeburg). Auf unserer Pilger-Wanderreise nach Santiago im Oktober des vergangenen Jahres wurde uns dieses Glaubensgeheimnis wunderbar gedeutet. Am Südportal der Kathedrale betrachteten wir zwei Plastiken des frühen Mittelalters. Urkunden der Zärtlichkeit Gottes mit uns Menschen

Erschaffung der Eva

Der Herr legt seine rechte Hand auf das Herz der Frau. Mit der linken stützt er ihren Kopf. Sie schauen sich an, und der Blick der Liebe weckt das Leben. Das Gesicht der Eva leuchtet auf im strahlen- den Morgen der Schöpfung. Der Glanz der Freude und das Lachen liegen auf ihrem Antlitz. Der erste Blick der Liebe wird sich tief in ihrer Sehnsucht einwurzeln. Sie wird ihn in den Augenblicken des Glücks wiedererkennen auf der Pilgerschaft des Lebens. Am Ende ist sie wie- der Aug in Aug bei Gott. Das ist Heimkehr - ein für alle Mal.

unterwegs 48 nr. 53 april 2005 Sendung des Adam

Gott an der Seite des Menschen, der Freund und Wegbegleiter. Die linke Hand legt der Freund um die Schultern des Menschen. Die rechte Hand Gottes auf sei- nem Herzen ist sein Schutz und sein Schild. So geborgen sein zwischen den lebens- schaffenden Händen Gottes. „Mein Herz hängt an dir, deine rechte Hand hält mich fest”. (Ps 63,9) Adam, Ebenbild Gottes, wird gesen- det. Gleich wird er den ersten Schritt ins Leben tun. Gott behält uns im Blick. Er wird uns nachschauen, bis wir wie- derkommen.,,Lass dein Angesicht leuchten über all unseren Wegen!"

Pater Erich Purk, Münster

Die Puerta de las Platerias ist nach den Silberschmieden benannt (plata), die hier bis heute ihre Pilgerandenken verkaufen. Begonnen 1103, war das Portal ein Glanzstück spanischer Kunst. Bei Aufständen in der Stadt 1117 wurde dieser Teil der Kirche sehr beschädigt. Beim Wiederaufbau wurden Teile verschiedener Portale hier unglücklich zusammengefügt. Das, was wir heute hier sehen, ist ein Mix von Skulpturen unterschiedlicher Typen, Materialien, Künstlern und Entsehungszeiten - und trotzdem majestätisch. Die Figuren, wie die von Adam und Eva, sind charakteristisch für den Bildhauer Maestro Esteban. Werke von ihm sind zu sehen in San Isidoro in León und im Museum von Pamplona. Auffallend ist das sehr jugendliche Gesicht Gottes in diesen Szenen der Erschaffung des Menschenpaares.

unterwegs 49 nr. 53 april 2005 Reisen auf dem Jakobusweg

Fu§pilgerreisen auf dem Jakobsweg in Spanien 1. Etappe: Von Pamplona nach Burgos Flug ab München bzw. Frankfurt über Barcelona nach Pamplona. Ab Pamplona zu Fuß über Logroño, Santo Domingo de la Calzada und Grañón nach Burgos. Tagesetappen 19-28 km. Rückflug ab Madrid. Gepäckbeförderung per Minibus. Max. 21 Teilnehmer. Übernachtung mit Halbpension in guten, aber auch in landestypischen kleineren Hotels. Alle Zimmer mit DU/WC. 05.04. - 16.04.05 Mo-Fr (12 Tage) Techn.Leitung: W. und E. Alferink 06.06. - 17.06.05 (12 Tage) 26.08. - 05.09.05 (12 Tage) Techn.Leitung: Gabriele Mohr u.a.

2. Etappe: Von Burgos nach Astorga Flug ab München bzw. Frankfurt nach Madrid. Per Autobus nach Burgos. Ab Burgos zu Fuß durch die Meseta über León nach Astorga. Tagesetappen 19-28 km. Rückflug ab Madrid. Gepäckbeförderung per Minibus.. Max. 21 Teilnehmer. Übernachtung mit Halbpension in guten, aber auch in landestypischen kleineren Hotels. Alle Zimmer mit DU/WC .

26.04. - 7.05.05 Mi - Mi (12 Tage)(ausgebucht) Techn.Leitung: W. und E. Alferink 05.10. Ð 16.10.05 (12 Tage) Techn.Leitung: Gabriele Mohr u.a.

3. Etappe: Von Astorga bis Santiago d. C. Flug ab München bzw. Frankfurt nach Madrid. Per Autobus nach Astorga. Ab Astorga zu Fuß über den Rabanal und den Cebreiro-Paß nach Santiago de Compostela. Tagesetappen 19-28 km Gepäckbeförderung per Minibus. Rückflug ab Santiago. Max. 21 Teilnehmer. Übernachtung mit Halbpension in guten, aber auch in landestypischen kleineren Hotels. Alle Zimmer mit DU/WC.

07.06. - 19.06.05 Mo Ð Fr (13 Tage)(ausgebucht) Techn.Leitung: W. und E. Alferink

14.04. Ð 26.04.05 (13 Tage) 14.07. Ð 26.07.05 (13 Tage) 20.09. Ð 02.10.05 (13 Tage) Techn. Leitung: Gabriele Mohr u.a.

unterwegs 50 nr. 53 april 2005 Spirituelle Impulse bringen diese Gruppen selbst ein. Gottesdienste am Wege können gemeinsam besucht werden. Information und Anmeldung bzw. Vormerkung: Bayerisches Pilgerbüro Postfach 20 05 42, 80005 München Tel. 089-545-811-0, Fax 545-811-69, eMail: [email protected] ************************************************* Neu! Diözesan-Pilgerwanderreise auf dem Jakobusweg in Frankreich

Von Vezelay nach Conques 27.6. Ð 9.7.2005 MoÐMi (11 Tage) Auf dem Jakobusweg von Vezelay, St. Madeleine, über das französische Zentralmassiv zur Hl. Fides im mittelalterlichen Städtchen Conques und zum Marienheiligtum Rocamadour in der Felsenschlucht. Mit deutscher Autobusbegleitung ab Würzburg auf der gesamten Reise. In dem Städtchen Estaing erleben wir das Hochfest des Hl.Fleuret mit einer ganz besonderen mittelalterlichen Prozession. Tägliche Wanderstrecken von mehreren Stunden, bei längeren Wanderungen besteht Gelegenheit, teilweise im Bus zu fahren. Diese Reise eignet sich so auch für Menschen, die nur kürzere Strecken wandern können. Unterkunft (Du/WC) mit Halbpension in guten Hotels, aber auch in gepflegten Landgasthöfen mit typisch französischer Atmosphäre.

Geistl.Leitung: Pfr. Borawski, Werneck Techn.Leitung: W. und E. Alferink

Information und Anmeldung bzw. Vormerkung nur für diese Reise: Diözesan-Pilgerbüro Würzburg Postfach 110661, 97032 Würzburg Tel. 0931 386 65141,Fax 386 65140 eMail: [email protected]

Information auch bei Fam. Alferink, 09741/3376 eMail: [email protected]

unterwegs 51 nr. 53 april 2005 Paris. Die älteste Jakobus- Gesellschaft hat eine neue Spitze. Am 4.12.2004 wurde André Vauchez (*1938) zum Präsidenten gewählt. Der Historiker hat sich vor allem mit der Geschichte des Mittelalters befaßt und ist Mitglied zahlreicher Gremien in Europa. Vizepräsidenten wurden Adeline Ruquoi, Historikerin und Präsidentin des „Centre européen d’études, de recherche et d’histoire com- postellanes, sowie Jacques Chauvelle, Informatiker und in der Pilgerberatung zustän- dig. - Im September 2004 ist Geneviève de la Coste- Messelière nach langer Krankheit verstorben. Die Schwester des Gründungs- Präsidenten der französischen Gesellschaft hat aktiv im „Centre européen“ und der Zeitschrift „Compostelle“ als Via de la Plata - Montemayor - Zeichnung: Ulrich Boom Historikerin mitgearbeitet.

Spanien im Querformat

Ebenen, welliges Gelände Bunt, nie monoton Wie ein gepresstes Herbstblatt Bäume und Berge stören Masten und Menschen stören Alles Vertikale ist überflüssig Rückkehr in die 2. Dimension Wolfgang Christl

unterwegs 52 nr. 53 april 2005 Randersacker am Jakobusweg

Randersacker ist mit dem Apostel St. Wegkreuzung von Randersacker, Jakobus besonders verbunden. Es hatte Eibelstadt und Theilheim an der einmal eine Jakobuskapelle. Am Ölberg Würzburg-Ochsenfurter Landstrasse bei der Pfarrkirche schläft Jakobus mit stand bis Anfang des 19. Jh. eine dem hl. Pilgerstab und Pilgermantel. Der Mantel Apostel Jakobus geweihte Kapelle. (Auf ist am Kragen mit 2 Jakobusmuscheln besetzt. An Jakobi war in Randersacker Markttag. In Erinnerung daran feier- te der Ort um Jakobi alle 2 Jahre das Marktfleckenfest. Der Floßbach von Theilheim kommend fließt an der Ummauerung der ehe- maligen Jakobuskapelle vorbei und heißt bei den Ortsbewohnern der Jakobsbach. der historischen Abbildung am unteren Auch kennt man noch Bauernregeln die Bildrand links zu sehen.) Erste urkundli- mit dem Jakobustag zusammenhängen. che Erwähnung 1189. Beim Bau dieser „Jakobi häng obi oder Jakele häng“. Die Kapelle bestand dort ein Handelsweg. Trauben sollen an Jakobi so schwer sein, Von Biebelried über die "Nahestraße", dass sie nach unten hängen. „Jakobi später über Theilheim kommend, zu schneit obi“. Zu dieser Zeit sollen die einer 779 beurkundeten Furt. Reben gegipflt werden - Einkürzen der Furt- und Bruckenfahr-Recht hatte Ende zu langen Rebtriebe. Aber auch Mähen des 15. Jahrhunderts die Äbtissin von des Getreides. „Jakobi gehts obi“. Die Kitzingen. Diese Furt lag dort, wo sich Tage werden jetzt merklich kürzer. heute der Staustufensteg befindet, der dem jetzigen Jakobusweg als Mainüber- Die ehemalige Jakobuskapelle gang dient. Der Weg führte weiter nach Nordwestlich des jetzigen Heidingsfeld. Von dort über Kist, Urphar Verkehrskreisels südlich des Ortskernes nach Frankfurt, bzw. Tauberbischofs- von Randersacker bei der ehemaligen heim, Walldürn, des weiteren zu einem

unterwegs 53 nr. 53 april 2005 Höhenweg, der der jetzigen B19 ent- neben und mit der Gottes-hausrechnung spricht, nach Bad Mergentheim. denen auf der Cammer auch verrechnet.' Nach einem Visitationsprotokoll vom Was wissen wir über die Jahre 1615 war die Kapelle 38 Schuh Jakobuskapelle von Randersacker? lang, 20 1/2 Schuh breit und 16 Schuh hoch. Der Chor war 19 Schuh lang, 14 Eine Pfarrbeschreibung vom Jahre 1580 Schuh breit und hoch. Am vorderen Giebel trug das Kirchlein einen kleinen Erker von Holz. Das Dach war mit Ziegeln gedeckt. Die Ortseinwohner besuchten es häufig, besonders zur Sommerzeit, um an den Sonntagnachmittagen dort ihre Andacht zu verrichten. Als im Jahre 1619 Paul V. ein all- gemeines Jubiläum ausgeschrieben hatte zur Erflehung der Hilfe Gottes in den damaligen Kriegswirren, wurde diese Bittandacht auf Annuntiationis B.M.V. 1620 allhie in der Capella S.Jakobi verrichtet. Da die S.Jakobuskapelle in uralter Zeit die Pfarrkirche von Randers- acker gewesen ist, so war der Raum um dieselbe damals unzwei- felhaft der Ortsfriedhof. Als um das Jahr 1200 die jetzige Pfarrkirche sagt von derselben: 'Außerhalb im Ort erbaut wurde, begrub man die Randersacker steht eine Capellen, zu S. Ortseinwohner um die nunmehrige Jakob genannt, so von alters ein Pfarrkirche. Pfarrkirchen gewesen. Daselbsten ver- Die Ortsfremden und nichtkatholischen richt der Pfarrherr das Jahr zweimal als Toten, die kein Recht auf die Pfarrkirche am Tag S.Joannis Baptistae und am Tag und ihren Friedhof hatten, erhielten ihre S.Jakobi Apostoli den Gottesdienst mit Ruhestätte auch fernerhin bei S. Jakob. Vesper, Meßsingen und Predigen. Als im Jahr 1803 die churbayerische Darumb dann Ihne jedesmal vom Regierung das Bestatten um die hiesige Gottsmeister vierundzwanzig pfenning Pfarrkirche verbot, diente der S. Jakobs pro prandio geben werden. Dieser Kirchhof nochmals als Begräbnisstätte. Capellen Gefell und Einkommens nimbt Doch bereits 1805 wurde dieser wieder das Gotteshaus ein, und wirdt jährlich aufgegeben und die der Überschwem-

unterwegs 54 nr. 53 april 2005 mung ausgesetzte Niederung verlassen. alter Bildstockstumpf. Von einer Am Fuß des Altenberges wurde ein Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1722 neuer Friedhof angelegt. „Beim ist das Kreuz im jetzigen Friedhof und Begräbnis sei zuweilen das Wasser im die stark geschädigten Assistenz-figuren Grabe gestanden, so daß man die sind im Steinhauermuseum. Leichen im Wasser versenken mußte“, berichtet ein ehemaliger Fischer Von der Kapelle selbst sind nur noch Henneberger. eine Pieta aus der Riemenschneider- schule im Privatbesitz und das Turm- Niedergang der Kapelle S. Jakob kreuz von 1696, dass sich auf dem Dachboden der Pfarrkirche befindet, Der kirchliche Charakter der S. erhalten. Jakobskapelle wurde durch kurbayeri- sche Verordnung vom 15. Mai 1805 auf- In der Nähe der Jakobuskapelle befand gehoben. Schon am 3. Juni 1805 ist die sich in einer Mauer ein Kreuzrelief Kapelle auf kurbayerischen Befehl von (1600) mit der Inschrift: "Kumt her zu der Gemeinde der öffentlichen mir, die ihr mühselig und beladen sei-, Versteigerung unterstellt worden. Es ich will euch erquicken". erfolgte aber kein Angebot. Bei einer späteren, noch 1805 gehaltene Neben St. Jakobus hatte Randersacker Versteigerung erhielt Frühmesser auch eine Thomaskapelle. Jakobus ver- Matthias Sensamer die Kapelle mit kündigte das Evangelium - die große Friedhof für 230 fl. Da es im Ort Botschaft - bis an das damals westlichste bekannt war, daß der damalige Benefi- Ende der Erde, Thomas im Osten bis ziat Sensamer in Randersacker bieten nach Indien. werde, enthielten sich die übrigen Bür- Besonders ist Randersacker auch mit sei- ger des Mitsteigerns in der Hoffnung, nem Kirchen- und Ortspatron, dem Hl. daß Sensamer die Kapelle retten werde. Stephanus, dem ersten Blutzeugen ver- Sie wurden bitter enttäuscht. Sensamer bunden. erhielt für billiges Geld die altehrwürdi- Alle Drei waren Begeisterte und hatten ge Stätte, ließ die Kapelle niederreißen, innige Freundschaft mit Jesus. aus ihren Steinen ein Gartenhaus errich- Die Annahme der großen Botschaft führt ten und legte auf dem ehemaligen zur Freundschaft mit Jesus und schenkt Friedhof einen Garten an. uns Fülle des Lebens und vollkommene Freude. Was ist von der Jakobuskapelle und deren Friedhof noch erhalten? Wolfram König, Randersacker Fast ganz erhalten ist die Umfassungs- mauer des ehemaligen Friedhofs. An deren Südostecke befindet sich noch ein

unterwegs 55 nr. 53 april 2005 Grañón von oben

Schwarze Katze

Schwarze Katze von links Nicht schlecht gekleidet Sieht mich nicht Er sperrt auf Erschrickt Spricht sehr gebrochen deutsch Läuft nicht über den Weg Gastarbeiter Deutsch Läuft davon Erzählt, dass er schon in Deutschland Was bedeutet das? war Kurz darauf ein schöner breiter Weg Hatte schon eine Frage auf der Zunge Keine Markierung „Wo du arbeiten?“ Die Richtung müsste stimmen Was hielt mich ab so zu fragen? Was hält mich ab weiterzugehen? Er wünscht mir eine gute Reise Ich kehre um Gibt mir den Segen Finde die richtige Markierung Es ist der Pfarrer Glück gehabt! Eine Blamage erspart Abends vor der Kirche Können schwarze Katzen auch Glück Die Türe wie üblich bringen? Verschlossen Ich warte Ein betagter Mann Wolfgang Christl, München

unterwegs 56 nr. 53 april 2005 Pilgerzahlen

Santiago de Compostela. Die Minimum der 100 km ausschlaggebend. Zahlen aus dem Pilgerbüro kamen So begannen ihren Weg in wegen einer Computer-Panne verzögert. Sarria (110 km) 35.583 Die Compostela im Hl.Jahr 2004 erhiel- O Cebreiro (152 km) 20.695 ten 179.944 Pilger (55,8%) und Roncesvalles (736 km) 13.108 Pilgerinnen (44,2%). Es kamen zu Fuß Tui (122 km) 10.725 156.952, mit dem Fahrrad 21.260, zu Ponferrada (202 km) 10.648 Pferd 1.672 und im Rollstuhl 60. St.Jean-Pied-de-Port 9.343 Die Verteilung nach Monaten: Le Puy-en-Velay 2.194 Januar 696 Frankreich (versch.Orte) 1.843 Februar 1.404 Somport (836 km) 1.196 März 3.105 Niederlande 599 April 15.556 Deutschland 561 Mai 16.862 Belgien 327 Juni 19.298 Österreich 73 Juli 31.896 Italien 71 August 45.605 Lissabon 57 September 22.753 Paris 24 Oktober 14.556 Großbritannien 14 November 4.410 Rom 9 Dezember 3.803 Finnland 6 Die Verteilung nach Nationalitäten: Luxemburg 5 Spanien 137.829 Irland, Griechenland je 2 Italien 7.670 Bevorzugte Wege waren Deutschland 6.815 Camino francés 138.397 Frankreich 6.567 Camino portugués 15.883 Portugal 3.252 Via de la Plata 9.309 USA 2.028 Küstenweg 8.032 Brasilien 1.439 Camino primitivo 4.947 Großbritannien 1.432 Camino inglés 3.096 Niederlande 1.399 Die Verteilung nach dem Alter: Belgien 1.279 7 bis 15 Jahre 10.597 Österreich 1.203 16 bis 25 Jahre 39.520 Kanada 1.090 26 bis 35 Jahre 37.711 Mexico 1.001 36 bis 50 Jahre 49.889 und 102 weitere Länder von der Schweiz 51 Bis 60 Jahre 27.666 bis Neuseeland und Afghanistan. 61 bis 70 Jahre 12.960 Interessant ist auch immer der 71 bis 80 Jahre 1.542 Ausgangspunkt für den Pilgerweg. Vor über 80 Jahre 59 allem für die Spanier ist oft das Ultreïa!

unterwegs 57 nr. 53 april 2005 Und noch einige Zahlen aus Neues vom Wege: unserer Gesellschaft (31.12.2004): St.-Romain-de-Surieu. Nancy & 1192 Mitgliedsnummern sind vergeben; Jocelyn bieten auf dem Weg zwischen nach Abzug von Austritten und Tod Genf und Le Puy Chambre & Table haben wir 1054 Mitglieder. d’Hôtes (Übernachtung und Abendtisch) Naturgemäß sind die Mitglieder mit den in „Le N’Herisson“. Tel: 0033 4 74 79 Postleitzahlen 9 (530) und 6 (168) an der 42 50; eMail: [email protected] Spitze. Aber auch die 8 (113) und die 7 (81) sind gut vertreten. Aber Mitglieder Santiago-de-Compostela. Die kommen auch aus allen anderen PLZ- Tageszeitung „La Voz de Galicia“ hat Bereichen, sowie aus dem Ausland (20). berichtet, daß die Xunta den Flughafen Bedenklich ist die Altersverteilung: 49,4 Lavacolla für Niedrigpreis-Fluglinien % der Mitglieder sind über 60 Jahre, nur weiter geöffnet hat. Die Zeitung meldete, 24,2 % unter 50 Jahren. daß Air Berlin tägliche Flüge von einer Unsere Gesellschaft hat 2004 insgesamt deutschen Stadt, möglicherweise 3410 Pilgerausweise ausgegeben (58 Frankfurt, anbieten will. Das wäre das mehr als 2003), davon m 1737 (51%), w erste Mal, daß eine deutsche Fluglinie 1673 (49%). 2.972 wollten zu Fuß Flüge nach Galizien anbietet. gehen, 394 mit dem Fahrrad und zwölf mit dem Pferd. Merida. Ende Februar wurde die neue Der Beginn des Pilgerweges sollte sein: Herberge der hiesigen Gesellschaft der Deutschland-Heimatort 474 Jakobusfreunde eröffnet. Sie befindet Deutschland-allgemein 143 sich in der alten „Molino de Pan Schweiz 70 Caliente“ und bietet zwölf Plätze für Frankreich-St.Jean-P-d-P 384 Pilger mit credencial; der Übernach- Frankreich-Le Puy 124 tungsbeitrag beträgt 3 €. Der hospitalero Frankreich-Vézelay 10 Valentin Malpartida teilt mit, daß bei Frankreich-andere Orte 291 Belegung weitere Pilger in die städtische Spanien-Somport 151 Herberge geleitet werden, die in der Spanien-Roncesvalles 74 Industriezone „El Prado“ liegt. Das ist Spanien-Pamplona 407 die siebte der neuen Herbergen an der Spanien-Burgos 251 Via de la Plata, die jetzt in kurzer Zeit Spanien-León 223 eröffnet wurden. Die Associación in Spanien-Astorga 339 Sevilla ist sehr darum bemüht auf der Spanien-Sarria 47 1000 km langen Strecke erreichbare Spanien-Via de la Plata 63 Herbergen zu schaffen. Spanien-Bilbao 141 Spanien-andere Orte 242 andere Länder 13 ohne Angabe 57 PS. 102 credenciales gingen ins Ausland.

unterwegs 58 nr. 53 april 2005 Deshalb unsere Bitte: Alle, die nach dem damaligen Konzert eine CD bestellt und bezahlt haben mögen sich umgehend melden. Geben Sie Ihre Adresse am besten an die Klinikseelsorge z.Hd. Pfr. Amendt in Würzburg. Sobald die Sendung eigetroffen ist, können die CD´s beim Monatsgottesdienst abgeholt werden, möglicherweise schon in April.

Pilger „Rolf “

Gitarrenkonzert 2004

Sehr viele Besucher kamen am 8. Mai Via de la Plata. Neue Herbergen gibt es 2004 nach dem Monatsgottesdienst in in Calzada de la Bejár: 7 Etagenbetten, der Kapelle der Universitätsklinik 2 DZ à 12 €. Abendessen 6,60 €, auf Würzburg zu dem Konzert mit dem spa- Wunsch Frühstück. - Lasee: neue große nischen Gitarristen José Ignacio Herberge, donativo. - Outeiro bei Ponte Hernández Toquero „El camino es la Ulla: wunderschöne Herberge, donativo. Meta…“. Manche der begeisterten Ein Wunsch bleibt: die Herberge in Besucher haben damals eine CD bestellt Granja de Moreruela bräuchte drin- und diese auch bezahlt. Der Künstler gend Verbesserungen. Die Lage an der ist sehr traurig daruber, dass ihn die N 630 ist schon nicht günstig, aber innen Technik im Stich gelassen hat. Aber jetzt fehlt es an vielem. endlich ist die Produktion der CD´s Rosemarie Montinaro, Bochum, 2004 abgeschlossen. Und nun fehlt ihm die Bestellliste mit den Adressen der Vorbesteller.

unterwegs 59 nr. 53 april 2005 Wir begrüßen als neue Mitglieder (mit fortlaufender Nummer) 1176 Stimpfl-Abele Andrea A 3400 Klosterneuburg-Weidling 1177 Reissmann Rudi D 97080 Würzburg 1178 Reissmann Rita D 97080 Würzburg 1179 Knie Manfred D 27793 Wildeshausen 1180 Oberkofler Elmar D 93087 Alteglofsheim 1181 Müller-Schoppé Jutta D 77815 Bühl 1182 Brandl Eva D 93444 Kötzting 1183 Huber Alois D 90411 Nürnberg 1184 Schwimmbeck Heidi D 90411 Nürnberg 1185 Knoblauch Eugen D 89558 Böhmenkirch 1186 Mika Hans-Christian D 35102 Lohra 1187 Sawinski Dieter D 91353 Hausen 1188 Karl Bernhard D 92224 Amberg 1189 Hekeler Wolfgang D 71384 Weinstadt 1190 Holzmann Lieselotte 60311 Frankfurt / M 1191 Schumacher-Orzechowski Catherine 64295 Darmstadt 1192 Kienlechner-Gligoris Katharina 83224 Grassau 1193 Stubenvoll MatthiasD 90475 Nürnberg 1194 Schneider Hans D 97725 Elfershausen 1195 Krause Karl-Heinz D 88255 Baienfurt 1196 Oehler Hans D 55543 Bad Kreuznach 1197 Schulz Manfred D 97440 Vasbühl 1198 Schulz Rita D 97440 Vasbühl 1199 Lutz Ludwig D 97078 Würzburg 1200 Hessberger Werner D 63571 Gelnhausen 1201 Hessberger Jutta D 63571 Gelnhausen 1202 Jakob Michaela D 93336 Altmannstein 1203 Nuding Bernhard D 73061 Ebersbach 1204 Nuding Irmgard D 73061 Ebersbach 1205 Hellmick Peter D 89129 Langenau 1206 Krauß Rupert D 85072 Eichstätt 1207 Piontkowski Dietmar D 26123 Oldenburg 1208 Schmoz Roland D 82362 Weilheim 1209 Schmoz Irmgard D D 82362 Weilheim 1210 Müller Günter D 95189 Köditz 1211 Tempel Heinz D 64832 Babenhausen 1212 Tempel Maria D 64832 Babenhausen 1213 Kemmler Rolf D 72810 Gomaringen 1214 Winzig Detlef D 73733 Esslingen

unterwegs 60 nr. 53 april 2005 1215 Kluth Reimund D 86916 Kaufering 1216 Fila Lothar D 18273 Güstrow 1217 Schmerbeck Ambrosia 97737 Gemünden 1218 Bens Gerhard D 81247 München 1219 Schlag Fritz D 34613 Schwalmstadt-Rommersh. 1220 Esters Christa D 34613 Schwalmstadt-Rommersh. 1221 Lütgert Ekkehart D 06237 Leuna 1222 Lütgert Christoph D 06237 Leuna 1223 Petzold Rita D 73054 Eislingen 1224 Haselwander Ruth D 26188 Edewecht 1225 Stemmer Michael D 26188 Edewecht 1226 Rohr Peter D 69493 Hirschberg 1227 Tenbrook Gurnee Susan USA 28684 Todd, North Carolina 1228 Gazor Anrdrea A 8010 Graz 1229 Hollinger Franz D 85116 Egweil 1230 Güntner Reta D 96138 Burgebrach 1231 Mark Gerhard D 97340 Marktbreit 1232 Mark Hildegard D 97340 Marktbreit 1233 Dornbach Wolfgang 63937 Weilbach 1234 Dornbach Kerstin D 63937 Weilbach 1235 Franz Siegfried D 80687 München 1236 Simmerl Leonie D 63739 Aschaffenburg

Alltag

6.00 Weckerläuten 6.3o nichts wie weg 9.00 Frühstück im Grünen oder Braunen 13.00 Mittagessen im Freien 14.00 bis 16.00 Ankunft, Quartiersuche Reparatur und Reinigungsarbeiten Tägliches Schweiß und Staub abschwemmen Siesta 19.00 Besichtigung, Einkaufen, neugierig sein 21.00 Menu del dia 23.00 Ab in die Heia Die große Freiheit?

Wolfgang Christl

unterwegs 61 nr. 53 april 2005 Preisfrage: Kennen Sie diesen fränkischen „Jakobus“? - Ja, drei LeserInnen haben ihn erkannt: Von der Fassade der Jakobskirche schaut er über Bamberg bis zur Fränkischen Schweiz. Das Los mußte entscheiden: Johannes Böß, Bad Windsheim („Kleines Pilger-ABC“), Helga Bäuerlein, Rauhenebrach und Karin Böß, Bad Windsheim (jeweils „Jakobus in Deutschland“). Herzlichen Glückwunsch! **************************** Eine neue Preisfrage sei gewagt: Kennen Sie diesen fränki- schen „Jakobus“? Schicken Sie Ihre Antwort an „unter- wegs“ bis zum 30. April 2005 (Poststempel!) Unter den richtigen Einsendungen werden verlost: 1 x Bach / Klesse „Das Fest“, 2 x „Spanien - Land und Leute“ und 3 x Streifenplakat „Jakobus am Portico de la Gloria“. Viel Glück beim Suchen! Preisfrage ? Preisfrage Ein kleiner Hinweis. Er betrach- tet die Besucher der Pfarrkirche in einer oberfränkischen Stadt. Sein Stab ist abgebrochen, am Hut ist die Muschel zu sehen; auch in seiner Linken hält er eine Muschel. Man muß zwei- mal hinschauen, um den Pilgerapostel zu erkennen.

unterwegs 62 nr. 53 april 2005 Ein-Blick in die Zeitschriften anderer Jakobusvereinigungen in Deutschland und Europa: Peregrino Nr. 96 - Diciembre 2004 bringt eine interessante Statistik zur Arbeit der 28 spanischen Gesellschaft und ihrer Zusammenarbeit, den zentralen illustrierten Beitrag zur Ikonographie des Apostels, sowie einen ersten Teil zu Mythen und Legenden; dazu natürlich viele Nachrichten und Notizen. De Pelgrim Nr. 79 - december 2004 berichtet über Crescentia von Kaufbeuren, den Mesner von Rabanal, einen verliebten Pilger und bringt ein kleines Pilger-Alfabet. Jacquaires d’Alsace Le Bulletin - Les amis de saint Jacques en Alsace - Nr. 25 janvier 2005 informiert über den Friedensmarsch von Pforzheim nach Guernica, bringt Pilgerzeugnisse und Nachrichten. Ein umfangreicher Blick in Zeitschriften deutscher Jakobusgesellschaften ist auch dabei. de Jacobsstaf september 2005 / 65 stellt in den Mittelpunkt einen Beitrag zu „Jakobus in Belgien“ mit einer Übersichtskarte zu Jakobuskirchen, dabei werden auch die Wege durch Belgien vorgestellt. Viele Notizen und Nachrichten füllen wie immer das Heft. Die Kalebasse 37/Januar 2005 berichtet ausführlich von einer Pilgerwanderung von Clairvaux nach Vézelay, berichtet von der Jubiläumstagung der Bruderschaft in Goslar (25 Jahre!). Das Jakobusfenster der Kathedrale von Auxerre wird vorgestellt und die Heilige Pforte in Santiago ist eine Betrachtung wert. Compostelle 2000 - N¼ 8 Janvier 2005 bietet das Jahresprogramm der Gesellschaft mit Wanderungen und regelmäßigen treffen. Chemins - n¼ 10 Hiver 2004-2005 setzt den Beitrag zur Markierung der Jakobswege fort: das Euro-Logo soll immer gleich angebracht werden mit Muschelschloß nach links, ein Zusatzschild gibt die Richtung und den nächsten Ort mit Entfernung an. Neben vielen Meldungen stellt das Heft Saint-Chély-d’Aubrac vor. Compostelle - Cahier d’Études, de Recherche et d’Histoire Compostellanes - n¼ 7 bietet zentrale Beiträge zu David am Portal de las Platerias, zu Hospitälern und Pilgern im Baskenland und zu Seepilgerfahrten nach Compostela vom 14. - 16. Jh. Berichte zu Tagungen und umfangreiche Besprechungen von Büchern runden das Heft ab. Wege und Geschichte - Les chemins et l’histoire - Strade e storia 2004/2 berichtet über das Projekt „Kulturwege Schweiz“, das einmal mit den Jakobswegen begonnen hat. Die Via Cook, die erste geführte Tour in der Schweiz 1863, ViaRomana, La ViaSalina, die ViaSpluga als Modell sind solche Projekte. 10 Pilger sind 2004 auf dem Pilgerweg in Spanien an ihr Lebensziel gelangt Vier aus Spanien, je zwei aus Italien und Deutschland, je einer aus Belgien und der Slowakei. Davon sind drei durch Kraftfahrzeuge getötet worden. Aus Deutschland waren Hubert W. Bongardt (66) und Stefan Bernhard Juttner (63). Der gelbe Pfeil hat sie an ihr Lebensziel gebracht! unterwegs 63 nr. 53 april 2005 VKZ: B 14283 - Postvertriebsstück - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt Letzte Meldung Für die nächsten Monate sind angekündigt neue Wegführer in deutsch für die „via lemovicensis“, die „via tolosana“, die Wege „Paderborn - Aachen“ und „Magdeburg - Goslar - Höxter - Paderborn - Köln und Bonn“. In Arbeit ist ein Führer für die Strecke „Eschlkam - Regensburg - Donauwörth“. Für die Strecken „Aschaffenburg - Colmar“ und „Lichtenfels - Bamberg - Nürnberg“ liegt ein Faltblatt vor Das Begleitheft von Barbara Massion für den „Münchner Weg“ wird in der Neuauflage im April Zeichnung: vorliegen. Ulrich Boom

Anschriften: Präsident: Werner Alferink, Allen, die Beiträge geliefert haben, Heinrich-von-Bibra-Str. 17, herzlichen Dank! Unser nächstes 97769 Bad Brückenau unterwegs erscheint zum 1. Juli 2005. Tel.: 09741-3376 Fax: -3374 Senden Sie Ihre Beiträge künftig nur eMail: >[email protected]< noch als Datei in Apple-Works oder Vizepräsident: Bruno Schäfer, MS-Word auf Diskette oder als eMail- Eltertstr. 3 A, 97828 Marktheidenfeld Anhang. Auch Fotos können Sie jetzt Tel./Fax: 09391-1643 in digitaler Form im jpg-Format schik- Sekretär: Ferdinand Seehars, ken. Kurzmeldungen können Sie auch Friedrich-Wencker-Str. 3, künftig schriftlich zusenden. Denken 97215 Uffenheim Sie auch an Zeitungsausschnitte oder Tel.: 09842-7176 - Fax: -936693 Pfarrbriefe mit Berichten aus eMail: >ferdinand.seehars@ Jakobusgemeinden, von Pilgern oder t-online.de< Jakobuskirchen und -kunstwerken. Schatzmeister: Karl-Heinz Greser, Redaktionsschlu§ für die nächste Königsberger Straße 44, Ausgabe ist der 15. Mai 2005. 97072 Würzburg, Tel.: 0931-7841766 ISSN 1860-2223 Sie finden uns im Internet unter: www.jakobus-gesellschaften.de