Metropolregion Berlin-

Landkreis Der Landrat

Landkreis - Überblick

Daten und Fakten

Stand 2012

Erstellt durch: Landkreis Havelland Dezernat V Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft Platz der Freiheit 1 14712 Rathenow

Redaktionsschluss: 30.12.2013 Der „Landkreis-Überblick“ ist auch im Internet unter http://www.havelland.de zu finden.

Vervielfältigungen, auch auszugsweise, sind nur mit Quellenangabe gestattet.

Inhaltsverzeichnis Seite

1 Der Landkreis Havelland als Teil der Metropolregion 1 1.1 Lage des Landkreises in der Metropolregion „Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg“ 1 1.2 Demografische Entwicklung 3 1.3 Siedlungsstruktur 11 1.4 Verwaltungsstruktur 15

2 Wirtschaftsstandort Landkreis Havelland 17 2.1 Wirtschaftsstruktur 17 2.2 Ländlicher Raum als Wirtschaftsstandort 21 2.3 Wirtschaftliche Betätigungen des Landkreises 25 2.4 Arbeitsmarkt 30 2.5 Energieumbau 32 2.6 Verkehrstechnische Infrastruktur 37 2.7 Schnelles Internet 39 2.8 Personennahverkehr 40 2.9 Ver- und Entsorgung 41

3 Soziale Daseinsvorsorge im Landkreis Havelland 44 3.1 Kinder, Jugend und Familien 44 3.2 Bildungsangebote 52 3.3 Ausbildung 56 3.4 Angebote für Senioren 57 3.5 Gesundheitswesen 59 3.6 Sport und Sportstätten 66 3.7 Ausgewählte kulturelle Angebote 67 3.8 Schutz der Bevölkerung 69

4 Touristische Potenziale des Landkreises Havelland und ihre Nutzung 73 4.1 Naturlandschaft 73 4.2 Baudenkmale 76 4.3 Übernachtungen und Besucherzahlen 79

1

1 Der Landkreis als Teil der Metropolregion

1.1 Lage des Landkreises Havelland in der Metropolregion „Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg“

Räumliche Lage und Anbindung an weitere Metropolregionen

Der Landkreis Havelland umfasst ein Gebiet mit einer Größe von 1.717 km² und nimmt damit ca. 6 % der Fläche des Landes Brandenburg (29.483 km²) ein. Nur drei von den weiteren 13 Landkreisen im Land Brandenburg sind flächenmäßig noch kleiner (Landkreise Oberspreewald-Lausitz, , Spree- Neiße). Das größte Gebiet hat der Landkreis mit 3.058 km² aufzuweisen. Der Landkreis Havelland erstreckt sich im Westen der Metropolregion von der Stadtgrenze Berlins bis an die Landes- grenze zu Sachsen-Anhalt. Im Norden grenzt er an die Landkreise Ostprignitz-Ruppin und , im Süden an das Oberzentrum und die Landeshauptstadt Potsdam, an das Oberzentrum Stadt Bran- denburg an der Havel und an den Landkreis Potsdam-Mittelmark.

Die überregionale Verkehrsanbindung ist durch die Bundesautobahn A 10-Berliner Ring mit Anbindung an die A 2 in Richtung Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen und an die A 24 in Richtung Metropolregion Hamburg sowie durch die Bundesstraßen B 5, B 102, B 188 und B 273 gegeben. Durch die Umsetzung der Nordverlängerung der A 14 von Magdeburg über Wittenberge nach Schwerin wird künftig eine weitere attraktive Verbindung zur Metropolregion Hamburg geschaffen. Hiervon wird insbesondere das westliche Havelland profitieren können. Mit dem Bau wurde im November 2011 be- gonnen. Das Vorhaben soll bis zum Jahr 2020 realisiert werden.

Entwicklung des GVZ Berlin West

Das GVZ Berlin West, Teilbereich Wustermark, zeichnet sich durch die Verknüpfung der drei Verkehrs- träger Wasser, Straße, Schiene aus und ist ein bedeutender verkehrspolitischer Standort in der Haupt- stadtregion Berlin-Brandenburg. Es stehen hier ca. 127 ha Fläche für die Ansiedlung von Unternehmen der Logistikbranche und weiteren transportintensiven Gewerbebetrieben zur Verfügung. Bisher wurden ca. 75 % der Flächen erfolgreich vermarktet. Das GVZ Berlin West konnte im bundesweiten GVZ- Ranking (Oktober 2012) den 7. Rang belegen. Bewertet wurden hierbei die 20 besten von insgesamt 35 Güterverkehrszentren.

Stand der Auslastung des GVZ Berlin West Wustermark

belegte Fläche Nr. Unternehmen in ha 1 HAVI Logistics GmbH ca. 4,3 2 Steffel Logistik GmbH Co. KG ca. 1,5 3 Rössler Getränke Vertrieb GmbH (Verteilzentrum) ca. 0,9 4 Gesellschaft für märkische Kühlprodukte mbH ca. 1,6 5 Offergeld Logistik GmbH & Co. OHG ca. 5,0 6 Aral (Tankstelle) ca. 0,07 7 Meyer ca. 1,4 8 Trafö GmbH (Gabelstaplerreparaturservice) ca. 1,6 9 Kraftverkehr Nagel GmbH & Co. KG ca. 7,6 10 Kraftverkehr Nagel GmbH & Co. KG (Warehouse) ca. 6,8 11 Der Havelbäcker GmbH (Produktion, Distribution Backwaren) ca. 3,0 12 Königsmann Spedition (Umzugslogistik) ca. 0,7 13 J&S GmbH Automotive Technology ca. 3,5 14 Wepoba Wellpappenfabrik GmbH & Co. KG ca. 10,0 15 Panther Display GmbH & Co. KG (Produktion) ca. 2,2 16 Mahle Nockenwellen GmbH ca. 3,0 17 NETTO Supermarkt GmbH ca. 8,4 18 Servitec Maschinenservice GmbH ca. 0,2 19 DPD GeoPost GmbH & Co. KG ca. 1,9 20 Tiefkühllogistik-Center Wustermark GmbH ca. 3,9 2

belegte Fläche Nr. Unternehmen in ha 21 Vodafone ca. 0,4 22 Bahnlogistik Terminal Wustermark GmbH ca. 3,6 23 KP Logistik Wustermark GmbH ca. 2,0 24 DHL Freight GmbH ca. 4,3 25 Spedition Neumann ca. 0,3 26 Maxiposter ca. 0,05 27 Hafen ca. 10,7 28 Rossmann (Verteilzentrum) ca. 6,0 Summe belegter Flächen: ca. 94,9 Ansiedlungspotenzial (nicht belegte Flächen): ca. 32,1

Datengrundlage: Gemeinde Wustermark (2013), eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Im Teilbereich Brieselang des GVZ haben sich u. a. zwei bedeutsame Unternehmen niedergelassen: der Online-Händler Zalando (2011) auf einer Fläche von ca. 6 ha und der Online-Händler Amazon (2013) auf einer Fläche von ca. 4 ha (ehemaliges Gelände der Logistik-Firma Fiege) mit Option auf Erweiterung um 2,5 ha. In Ergänzung zu diesen Standorten wird sich in Falkensee im Bereich Logistik die Firma BLG Logistics Solutions GmbH & Co.KG auf einer Fläche von 6,5 ha im Gewerbegebiet Süd ansiedeln und voraussichtlich 2014 den Betrieb aufnehmen.

Verflechtungsbeziehungen

Sowohl die Pendlerbewegungen insgesamt als auch die Zahl der Einpendler und der Auspendler nah- men weiterhin zu. Gleiches ist bezüglich der Zahl der Ein- und Auspendler von bzw. nach Berlin zu beobachten.

Entwicklung der Pendlerbeziehungen sozialversicherungspflichtig Beschäftigter 2006 bis 2012 jeweils am 30.06.

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Einpendler insgesamt 9.548 10.171 10.787 11.123 11.206 11.595 12.502 davon aus Berlin 3.457 3.790 3.872 3.947 3.995 4.199 4.687 Auspendler insgesamt 27.164 28.591 29.502 29.642 29.990 30.383 30.536 davon nach Berlin 15.654 16.501 17.193 17.443 17.650 17.909 18.249 Pendlerbewegungen 36.712 38.762 40.289 40.765 41.196 41.978 43.038 insgesamt 19.111 20.291 21.065 21.390 21.645 22.108 22.936 davon bzgl. Berlin Pendlersaldo -17.616 -18.420 -18.715 -18.519 -18.784 -18.788 -18.034 davon bzgl. Berlin -15.654 -12.711 -13.321 -13.496 -13.655 -13.710 -13.562

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Die Wanderungsbewegungen nahmen seit 2011 Jahr entgegen der bisherigen Entwicklung wieder zu. Nach wie vor ist festzustellen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Zuzügler aus der Metropole Berlin kommt. Die Zahl der Zuzüge aus der Metropole ist gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben. Trotz der Erhöhung der Fortzüge nach Berlin ist das Wanderungssaldo insgesamt weiter angestiegen. Es betrug 2012 dennoch nur ca. zwei Drittel des Saldos von 2005.

Entwicklung der Zu- und Fortzüge von der und zur Metropole Berlin von 2005 bis 2012

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Zuzüge insgesamt 8.846 8.042 7.927 7.722 7.886 7.523 8.051 8.128 davon aus Berlin 3.369 2.966 2.764 2.529 2.535 2.256 2.509 2.503 Fortzüge insgesamt 7.613 7.311 7.600 7.575 7.619 7.148 7.281 7.278 davon nach Berlin 1.750 1.798 1.876 1.858 1.906 1.820 1.768 1.825 Wanderungsbewegungen 16.459 15.353 15.527 15.297 15.505 14.671 15.332 15.406 insgesamt 5.119 4.764 4.640 4.387 4.441 4.076 4.277 4.328 davon bzgl. Berlin Wanderungssaldo insgesamt 1.233 731 327 147 267 375 770 850 davon bzgl. Berlin 1.619 1.168 888 671 629 436 741 678

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft 3

1.2 Demografische Entwicklung

Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsvorausschätzung

Als Grundlage der Analyse dienen die Einwohnerdaten jeweils per 31.12. des Amtes für Statistik Berlin- Brandenburg (AfS Berlin-Brandenburg). Als aktuelle Zahlen liegen die Daten des Jahres 2012 nach der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 vor.

Einwohnerzahlen nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern 1990, 1995, 2000, 2005, 2010 und 2012

Amtsfreie Gemeinde/ EW-Zahl EW-Zahl EW-Zahl EW-Zahl EW-Zahl EW-Zahl Amt 1990 1995 2000 2005 2010 2012 Berliner Umland

Brieselang 5.028 5.513 8.973 10.457 10.854 10.894 Dallgow-Döberitz 3.427 4.075 6.444 7.786 8.636 8.714 Stadt Falkensee 22.047 24.273 33.791 38.376 40.511 40.905 Schönwalde-Glien 5.415 5.463 7.286 8.487 8.931 9.021 Wustermark 4.344 4.330 6.643 7.599 7.878 8.042 Summe Teilraum 40.261 43.654 63.137 72.705 76.810 77.576

weiterer Metropolenraum

Amt Friesack 7.641 7.456 7.396 6.995 6.497 6.380 Stadt Ketzin/Havel 6.480 6.416 6.442 6.541 6.405 6.405 Milower Land 4.997 4.854 5.068 4.938 4.601 4.352 Stadt Nauen 17.049 16.629 16.695 16.649 16.684 16.491 Amt 5.137 4.944 5.040 4.973 4.767 4.631 Stadt Premnitz 12.438 11.945 11.018 9.850 8.893 8.474 Stadt Rathenow 31.594 30.498 28.811 26.973 25.301 24.253 5.928 5.725 5.678 5.395 4.933 4.732 Summe Teilraum 91.264 88.167 86.148 82.314 78.081 75.718

Landkreis Havelland 131.525 131.821 149.285 155.019 154.891 153.294

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, Daten jeweils am 31.12.

Innerhalb des Landkreises setzte sich 2012 die bisherige gegenläufige Entwicklung der Einwohner- zahlen in den beiden Teilräumen Berliner Umland und weiterer Metropolenraum fort: Rückgang der Ein- wohnerzahlen der Ämter und amtsfreien Gemeinden im weiteren Metropolenraum und Zuwachs in den Gemeinden des Berliner Umlandes.

Nach der vorläufigen Bevölkerungsvorausschätzung des Amtes für Kreisentwicklung und Wirtschaft auf Basis der Vorausschätzung des Landesamtes für Bauen und Verkehr (LBV) von 2013 bis zum Jahr 2030 wird die Einwoh- nerzahl des Land- Bevölkerungsentwicklung und vorläufige -vorausschätzung für kreises Havelland bis den Landkreis Havelland von 1990 bis 2030 2030 nur leicht zurück- gehen. 160000 155000 Die Ämter und amts- 150000 freien Gemeinden im 145000 weiteren Metropolen- 140000 Ist raum des Landkreises 135000 Voraus-

Havelland werden nach Einwohnerzahl 130000 schätzung der Bevölkerungsvo- 125000 rausschätzung bis zum 120000 Jahr 2030 weiterhin Einwohner verlieren. 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwick- lung und Wirtschaft 4

Der Bevölkerungsrückgang wird danach mehr als 13.200 EW (-17,5 %) betragen. Demgegenüber kann im Berliner Umland mit einem Zuwachs von ca. 7.000 EW (+9,1 %) gerechnet werden. Insgesamt wird der Bevölkerungszuwachs im Berliner Umland den Bevölkerungsrückgang im weiteren Metropolenraum aber nicht ausgleichen können.

Einwohnerentwicklung nach Verwaltungsstrukturen von 2012 bis 2030

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Auf Basis der Bevölkerungsvorausschätzung des LBV für das Land Brandenburg ist auch ein Vergleich der Entwicklung mit den anderen Landkreisen des Landes Brandenburg möglich. Hierbei wird deutlich, dass alle Landkreise mit einem Bevölkerungsrückgang rechnen müssen, wobei für den Landkreis Ha- velland der geringste Bevölkerungsrückgang vorausgesagt wird.

Bevölkerungsstand 31.12.2012 und Bevölkerungsvorausschätzung bis 2030 auf Landkreisebene

Veränderung 2030 zu 2012 Landkreis EW-Zahl 2012 EW-Zahl 2030 absolut in EW relativ In % Barnim 173.193 162.854 - 10.339 - 6,0 Dahme-Spreewald 160.314 154.679 - 5.635 - 3,5 Elbe-Elster 107.649 87.624 - 20.025 - 18,6 Havelland 153.294 148.636 - 4.658 - 3,0 Märkisch-Oderland 186.925 172.557 - 14.368 - 7,7 Oberhavel 202.162 189.667 - 12.495 - 6,2 Oberspreewald-Lausitz 115.212 95.353 - 19.859 - 17,2 Oder-Spree 177.047 155.355 - 21.692 - 12,3 Ostprignitz-Ruppin 99.125 83.963 - 15.162 - 15,3 Potsdam-Mittelmark 204.388 194.246 - 10.142 - 5,0 78.799 62.250 - 16.549 - 21,0 Spree-Neiße 120.178 95.877 - 24.301 - 20,2 Teltow-Fläming 159.686 145.363 - 14.323 - 9,0 Uckermark 122.484 103.223 - 19.261 - 15,7

Basis der Vorausschätzung: 31.12.2010 Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV; eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft 5

Natürliche und räumliche Bevölkerungsentwicklung

Es besteht nach wie vor ein Sterbeüberschuss. Die Zahl der Lebendgeborenen im Jahr 2012 ist mit 1.138 ähnlich hoch wie im Jahr 2010. Die Zahl der Sterbefälle ist dagegen im Jahr 2012 angestiegen.

Natürliche Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Havelland von 1990 bis 2012

2000 1800 1600 1400 1200 1000 800

Personenzahl 600 400 200 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Anzahl der Lebendgeborenen Anzahl der Sterbefälle

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg

Anzahl der Lebendgeborenen und der Sterbefälle nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern 1990, 2000, 2005, 2010 und 2012

amtsfreie Lebendgeborene/Sterbefälle Gemeinde/ Amt 1990 2000 2005 2010 2012

Berliner Umland Brieselang 48/82 97/65 51/61 71/57 78/64 Dallgow-Döberitz 33/22* 64/45 73/47 69/72 68/66 Stadt Falkensee 211/302 350/250 293/268 315/367 288/376 Schönwalde-Glien 69/77 71/54 69/52 53/60 61/73 Wustermark 46/60 67/55 76/64 89/52 84/68

Summe Teilraum 407/543 649/469 562/492 597/608 579/647

weiterer Metropolenraum 104/72 60/74 40/99 41/108 49/100 Stadt Ketzin/Havel 64/73 47/78 45/73 35/65 43/67 Milower Land 62/72 37/45 44/32 27/45 28/37 Stadt Nauen 218/330 126/206 123/177 173/197 133/197 Amt Nennhausen 63/79 35/52 31/49 31/42 40/41 Stadt Premnitz 140/149 66/123 52/113 48/138 52/125 Stadt Rathenow 355/439 230/349 207/319 169/341 185/364 Amt Rhinow 85/68 39/68 33/44 23/65 29/50

Summe Teilraum 1.091/1.282 640/995 575/906 547/1.001 559/981

Landkreis Havelland 1.498/1.825 1.289/1.464 1.137/1.398 1.144/1.609 1.138/1.628

* ohne OT Seeburg Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Sowohl die Anzahl der Zuzüge als auch die der Fortzüge über die Grenzen der Gemeinden pegelt sich in den letzten Jahren bei einem Wert zwischen 7.000 und 8.000 ein. 6

Räumliche Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Havelland von 1990 bis 2012 14000

12000

10000

8000

6000

Personenzahl 4000

2000

0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Zuzüge Fortzüge

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg

Anzahl der Zu- und Fortzüge nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern über die Grenzen der Gemeinden für die Jahre 1990, 1995, 2000, 2005, 2010 und 2012

amtsfreie Zahl der Zuzüge/Zahl der Fortzüge Gemeinde/Amt 1990 1995 2000 2005 2010 2012

Berliner Umland

Brieselang 129/318 556/220 1.150/377 591/467 515/499 589/507

Dallgow-Döberitz 56/207* 626/203* 733/405* 897/575 576/509 598/504

Stadt Falkensee 786/1.190 2.622/1.053 3.408/1.841 2.676/1.818 2.165/1.781 2.352/1.823

Schönwalde-Glien 193/296 281/221 786/379 542/449 376/348 519/460

Wustermark 99/197 256/185 1.142/529 556/503 441/456 587/501

Summe Teilraum 1.263/2.208 4.341/1.882 7.219/3.531 5.262/3.812 4.073/3.593 4.645/3.795

weiterer Metropolenraum

Amt Friesack 265/506 308/361 438/436 462/463 313/395 315/332

Stadt Ketzin/Havel 187/327 265/260 315/247 300/218 276/244 308/260

Milower Land 172/391 245/176 314/321 164/215 217/197 162/206

Stadt Nauen 472/915 555/498 981/890 850/702 884/697 930/854

Amt Nennhausen 206/333 255/277 404/307 261/303 248/317 234/309

Stadt Premnitz 458/1.152 379/415 510/679 284/451 296/408 343/349

Stadt Rathenow 883/1.913 1.353/1.280 1.369/1.724 1.014/1.160 989/1.030 982/901

Amt Rhinow 185/430 306/248 231/267 249/289 227/267 209/272

Summe Teilraum 2.828/5.967 3.666/3.515 4.562/4.871 3.584/3.801 3.450/3.555 3.483/3.483

Landkreis 4.091/8.175 8.007/5.397 11.781/8.402 8.846/7.613 7.523/7.148 8.128/7.278 Havelland * ohne OT Seeburg Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Der Saldo ist bei den räumlichen Bevölkerungsbewegungen in den vergangenen Jahren so stark zu- rückgegangen, dass der Negativsaldo der natürlichen Bevölkerungsbewegung nur noch knapp durch Wanderungsgewinne ausgeglichen werden kann. Zum ersten Mal sank im Jahr 2010 die Bevölkerungs- zahl des Landkreises Havelland (-90 Einwohner). 7

Bemerkenswert ist, dass sich im weiteren Metropolenraum der Bevölkerungsschwund durch die räumliche Bevölkerungsbewegung seit dem Jahr 2000 deutlich abgeschwächt hat. Betrug der Saldo der Zu- und Fortzüge über die Grenzen der Gemeinden im Jahr 2000 noch -309, so war er im Jahr 2012 gleich null. Die Ursache für den allgemeinen Bevölkerungsverlust in den Gemeinden des weiteren Metropolenraums ist damit nicht mehr in der Abwanderung ihrer Bewohner zu suchen, sondern ist auf die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung aufgrund der veränderten Altersstruktur der Bevölkerung in den Gemeinden zurückzuführen.

Entwicklung der Altersstruktur

Die aktuelle Bevölkerungsvorausschätzung des LBV für den Landkreis geht von einer weiteren Ver- schiebung der Anteile der Hauptaltersgruppen zu Gunsten der Personen, die 65 Jahre und älter sind, aus. Die Gruppe der jungen Menschen von 0 bis unter 15 Jahre wird von einem Anteil an der Gesamt- bevölkerung von 13 % im Jahr 2012 auf 10 % im Jahr 2030 sinken. Die Gruppe der Personen im erwerbsfähigen Alter geht in ihrem Anteil ebenfalls weiter zurück. Ihr Anteil betrug 2012 66 % und wird voraussichtlich im Jahr 2030 noch 55 % betragen. Die Altersgruppe der Personen 65 Jahre und älter wird von 2012 in Bezug auf ihren Anteil an der Ge- samteinwohnerzahl mit ca. 21 % im Jahr 2030 auf fast 35 % anwachsen.

Bei der Betrachtung der Vorausschätzung der Hauptaltersgruppen für die Gemeinden und Ämter bis zum Jahr 2030 zeigt sich, dass alle Gemeinden und Ämter Verluste in der Altersgruppe 0 bis unter 15 Jahre hinnehmen müssen. Selbst in der Stadt Falkensee werden im Jahr 2030 voraussichtlich 1.100 junge Menschen weniger als heute leben.

In Bezug auf die Zahl der Perso- nen im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) kann lediglich die Gemeinde Dallgow-Döberitz von einer positiven Entwicklung bis zum Jahr 2030 ausgehen.

In der Altersgruppe 65 Jahre und älter werden wiederum alle Ge- meinden und Ämter Zuwächse verzeichnen können. Für die Stadt Falkensee wird bis zum Jahr 2030 ein Anstieg in dieser Altersgruppe um mehr als 6.100 Personen vorausgeschätzt. Das würde für Falkensee einen Zuwachs von mehr als 80 % Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV, eigene Berechnungen Amt für bedeuten. Kreisentwicklung und Wirtschaft Bei allen übrigen Gemeinden des weiteren Metropolenraums werden sich nach der Vorausschätzung die Personen der Altersgruppe 65 und älter sogar mehr als verdoppeln. Der geringste Anstieg in dieser Altersgruppe wird für die Stadt Premnitz mit 318 Personen prognosti- ziert. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Anteil der Personenzahl dieser Altersgruppe an der Gesamteinwohnerzahl in Premnitz dann 50 % betragen wird. 8

Bevölkerung nach Hauptaltersgruppen für die Jahre 1990, 2000, 2010 und 2012 im Ist und für die Jahre 2015, 2020, 2025 und 2030 als vorläufige Vorausschätzung nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern

Diff erenz amtsfreie Gemeinde/ Ist Vorläufige Vorausschätzung 2030 zu Amt 1990 2000 2010 2012* 2015 2020 2025 2030 2012 Berliner Umland

Brieselang 0 bis unter 15 Jahre 974 1.811 1.667 1.580 1.448 1.333 1.263 1.229 -351 15 bis unter 65 Jahre 3.484 6.264 7.500 7.560 7.652 7.477 7.101 6.343 -1.217 65 Jahre und älter 570 898 1.687 1.750 1.947 2.427 2.978 3.810 2.060 insgesamt 5.028 8.973 10.854 10.894 11.047 11.237 11.342 11.382 492 Dallgow-Döberitz 0 bis unter 15 Jahre 666 1.169 1.502 1.540 1.461 1.316 1.255 1.263 -277 15 bis unter 65 Jahre 2.334 4.650 5.945 5.990 6.340 6.654 6.669 6.325 335 65 Jahre und älter 427 625 1.189 1.200 1.364 1.682 2.122 2.831 1.631 insgesamt 3.427 6.444 8.636 8.714 9.165 9.652 10.046 10.419 1.689 Stadt Falkensee 0 bis unter 15 Jahre 4.011 5.765 6.533 6.510 6.206 5.738 5.430 5.396 -1.114 15 bis unter 65 Jahre 14.999 23.777 26.364 26.660 27.501 28.000 27.426 25.567 -1.093 65 Jahre und älter 3.037 4.249 7.614 7.750 8.347 9.574 11.268 13.883 6.133 insgesamt 22.047 33.791 40.511 40.905 42.054 43.312 44.124 44.846 3.926 Schönwalde-Glien 0 bis unter 15 Jahre 1.039 1.152 1.193 1.200 1.095 987 931 928 -272 15 bis unter 65 Jahre 3.730 5.261 6.028 6.130 6.133 5.927 5.602 5.004 -1.126 65 Jahre und älter 646 873 1.710 1.700 1.905 2.337 2.772 3.369 1.669 insgesamt 5.415 7.286 8.931 9.021 9.133 9.251 9.305 9.301 271 Wustermark 0 bis unter 15 Jahre 858 1.036 1.223 1.250 1.304 1.315 1.203 1.029 -221 15 bis unter 65 Jahre 2.931 4.758 5.400 5.570 5.608 5.572 5.493 5.290 -280 65 Jahre und älter 555 849 1.255 1.230 1.349 1.631 1.949 2.379 1.149 insgesamt 4.344 6.643 7.878 8.042 8.261 8.518 8.645 8.698 648 Berliner Umland 0 bis unter 15 Jahre 7.548 10.933 12.118 12.080 11.514 10.689 10.082 9.845 -2.235 15 bis unter 65 Jahre 27.478 44.710 51.237 51.910 53.234 53.630 52.291 48.529 -3.381 65 Jahre und älter 5.235 7.494 13.455 13.630 14.912 17.651 21.089 26.272 12.642 insgesamt 40.261 63.137 76.810 77.576 79.660 81.970 83.462 84.646 7.026 weiterer Metropolenraum

Stadt Ketzin/Havel 0 bis unter 15 Jahre 1.245 829 665 720 698 650 576 461 -259 15 bis unter 65 Jahre 4.420 4.513 4.221 4.230 4.103 3.708 3.221 2.761 -1.469 65 Jahre und älter 815 1.100 1.519 1.480 1.501 1.691 1.932 2.142 662 insgesamt 6.480 6.442 6.405 6.405 6.302 6.049 5.729 5.364 -1.066 Milower Land 0 bis unter 15 Jahre 1.068 751 518 500 476 418 346 264 -236 15 bis unter 65 Jahre 3.234 3.542 3.096 2.900 2.697 2.373 2.083 1.767 -1.133 65 Jahre und älter 695 775 987 980 1.028 1.205 1.360 1.530 550 insgesamt 4.997 5.068 4.601 4.352 4.201 3.996 3.789 3.561 -819 Stadt Nauen 0 bis unter 15 Jahre 3.449 2.261 1.942 2.090 2.269 2.398 2.135 1.641 -449 15 bis unter 65 Jahre 11.377 11.684 11.252 11.050 10.824 10.125 9.252 8.355 -2.695 65 Jahre und älter 2.223 2.750 3.490 3.360 3.433 3.779 4.359 5.028 1.668 insgesamt 17.049 16.695 16.684 16.491 16.526 16.302 15.746 15.024 -1.476 9

Diff erenz amtsfreie Gemeinde/ Ist Vorläufige Vorausschätzung 2030 zu Amt 1990 2000 2010 2012* 2015 2020 2025 2030 2012 Stadt Premnitz 0 bis unter 15 Jahre 2.430 1.324 721 760 702 679 589 451 -309 15 bis unter 65 Jahre 8.737 7.736 5.324 5.000 4.552 3.842 3.273 2.655 -2.345 65 Jahre und älter 1.271 1.958 2.848 2.710 2.708 2.827 2.898 3.028 318 insgesamt 12.438 11.018 8.893 8.474 7.962 7.348 6.760 6.134 -2.336 Stadt Rathenow 0 bis unter 15 Jahre 5.923 3.687 2.614 2.580 2.600 2.564 2.237 1.752 -828 15 bis unter 65 Jahre 21.612 20.391 15.921 15.000 13.945 12.374 11.154 9.764 -5.236 65 Jahre und älter 4.059 4.733 6.766 6.690 6.794 7.228 7.520 7.983 1.293 insgesamt 31.594 28.811 25.301 24.253 23.339 22.166 20.911 19.499 -4.771 Amt Friesack 0 bis unter 15 Jahre 1.714 1.187 708 740 731 745 642 490 -250 15 bis unter 65 Jahre 5.058 5.090 4.315 4.210 3.964 3.494 3.094 2.639 -1.571 65 Jahre und älter 869 1.119 1.474 1.440 1.437 1.599 1.781 2.036 596 insgesamt 7.641 7.396 6.497 6.680 6.132 5.838 5.517 5.165 -1.225 Amt Nennhausen 0 bis unter 15 Jahre 1.133 808 606 580 544 492 432 379 -201 15 bis unter 65 Jahre 3.357 3.489 3.206 3.130 3.002 2.732 2.427 2.071 -1.059 65 Jahre und älter 647 743 955 920 933 1.067 1.231 1.421 501 insgesamt 5.137 5.040 4.767 4.631 4.479 4.291 4.090 3.871 -759 Amt Rhinow 0 bis unter 15 Jahre 1.325 869 532 480 446 423 364 287 -193 15 bis unter 65 Jahre 3.856 3.911 3.314 3.190 3.016 2.639 2.286 1.911 -1.279 65 Jahre und älter 747 898 1.087 1.060 1.071 1.269 1.458 1.658 598 insgesamt 5.928 5.678 4.933 4.732 4.533 4.331 4.108 3.856 -874 weiterer Metropolenraum 0 bis unter 15 Jahre 18.287 11.716 8.306 8.450 8.466 8.369 7.321 5.725 -2.725 15 bis unter 65 Jahre 61.651 60.356 50.649 48.710 46.103 41.287 36.790 31.923 -16.787 65 Jahre und älter 11.326 14.076 19.126 18.640 18.905 20.665 22.539 24.826 6.186 insgesamt 91.264 86.148 78.081 75.718 73.474 70.321 66.650 62.474 -13.326 Landkreis Havelland 0 bis unter 15 Jahre 25.835 22.649 20.424 20.490 19.979 19.058 17.402 15.569 -4.921 15 bis unter 65 Jahre 89.129 105.066 101.886 100.560 99.336 94.919 89.082 80.452 -20.108 65 Jahre und älter 16.561 21.570 32.581 32.250 33.816 38.315 43.629 51.099 18.849 insgesamt 131.525 149.285 154.891 153.294 153.131 152.292 150.113 147.120 -6.180

* Schätzung der Altersgruppen durch das AfS Berlin-Brandenburg auf Basis des Zensus 2011 Datengrundlage: AfS Berlin Brandenburg, LBV, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Durchschnittsalter

Wegen der noch laufenden Auswertung des Zensus 2011 stehen weder für das Jahr 2011 noch für das Jahr 2012 Daten zum Durchschnittsalter zur Verfügung. Aus diesem Grund kann nur auf die „alten“ Daten 2011 zurückgegriffen werden. Das Durchschnittsalter ist danach im Landkreis Havelland von 1990 mit 37,8 auf 44,9 Jahre im Jahr 2011 gestiegen. Keine Gemeinde im Havelland ist von diesem steigenden Durchschnittsalter ausge- nommen. Die jüngste Gemeinde ist Dallgow-Döberitz mit einem Durchschnittsalter von 40,8 Jahre. Im Berliner Umland liegt das Durchschnittsalter insgesamt unter dem im weiteren Metropolenraum. Einzel- ne Gebiete weisen jedoch davon abweichende Werte auf. So liegt das Durchschnittsalter im Amt Nenn- hausen fast auf gleichem Niveau wie das in der Gemeinde Schönwalde-Glien, das mit 44,8 Jahren das höchste Durchschnittsalter im Berliner Umland darstellt. 10

Die Gemeinde mit dem höchsten Durchschnittsalter ist mit 51,2 Jahren die Stadt Premnitz. Mit dem zweithöchsten Wert folgt die Stadt Rathenow mit 47,9 Jahren.

Durchschnittsalter 1990, 1995, 2000, 2005, 2010 und 2011 nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern

Durchschnittsalter amtsfreie Gemeinde/Amt 1990 1995 2000 2005 2010 2011

Berliner Umland Brieselang 37,8 38,6 37,1 40,0 41,6 42,0 Dallgow-Döberitz 38,1 38,5 37,7 38,7 40,5 40,8 Stadt Falkensee 39,0 39,4 39,5 41,0 42,8 43,2 Schönwalde-Glien 37,9 39,8 39,8 41,8 44,5 44,8 Wustermark 37,9 40,0 38,9 39,7 41,2 41,5 Berliner Umland k. A. k. A. 39,0 40,4 42,4 42,8 weiterer Metropolenraum Stadt Ketzin/Havel 38,5 40,5 42,4 43,7 46,8 47,0 Milower Land 37,6 39,3 40,7 43,1 46,0 46,8 Stadt Nauen 37,8 39,7 41,2 42,3 44,3 44,3 Stadt Premnitz 37,7 40,6 43,8 46,8 50,5 51,2 Stadt Rathenow 38,0 39,9 42,4 44,7 47,6 47,9 Amt Friesack 36,0 38,0 40,0 42,9 46,1 46,6 Amt Nennhausen 36,4 38,8 40,2 41,6 44,5 44,9 Amt Rhinow 36,3 38,4 40,5 42,8 46,1 47,1 weiterer Metropo- k. A. k. A. 41,8 44,3 46,7 47,0 lenraum Landkreis 37,8 39,6 40,6 42,5 44,5 44,9 Havelland

k. A.: keine Angaben noch keine Daten für 2012 verfügbar Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Im Vergleich mit den anderen Landkreisen im Land Brandenburg zeigt sich, dass der Landkreis Havel- land der „jüngste“ Landkreis ist. Das Durchschnittsalter im Land Brandenburg lag im Jahr 2011 bei 46,0.

Durchschnittsalter der Landkreise im Land Brandenburg 2010 und 2011

Durchschnittsalter Landkreis 2010 2011 Havelland 44,6 44,9 Oberhavel 44,7 45,1 Potsdam –Mittelmark 44,7 45,1 Teltow-Fläming 44,8 45,1 Barnim 45,4 45,7 Märkisch-Oderland 45,7 46,1 Dahme-Spreewald 45,8 46,1 Ostprignitz-Ruppin 46,1 46,5 Oder-Spree 46,4 46,8 Uckermark 46,9 47,3 Elbe-Elster 47,3 47,8 Spree-Neiße 47,3 47,8 Oberspreewald-Lausitz 47,7 48,1 Prignitz 47,8 48,2

Noch keine Daten für 2012 verfügbar. Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg 11

1.3 Siedlungsstruktur

Die Siedlungsstruktur wird im Wesentlichen charakterisiert durch das bestehende Siedlungsnetz mit den Städten und Gemeinden und ihren jeweiligen Ortsteilen/Ortslagen sowie der jeweiligen Einwohner- dichte.

Einwohnerdichte

Die Einwohnerdichte des Landkreises Havelland liegt mit 89 EW/km² über dem Durchschnitt des Lan- des Brandenburg, der 83 EW/km² beträgt. Hervorzuheben ist, dass das Berliner Umland etwa dreimal so dicht besiedelt ist wie der weitere Metropolenraum.

Einwohnerdichte der Gemeinden des Landkreises Havelland im Jahr 2012

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Gemeinden mit Ortsteilen und sonstigen Siedlungsgebieten

Im Landkreis gibt es 24 Gemeinden mit insgesamt 86 Ortsteilen. Darüber hinaus bestehen zahlreiche sogenannte sonstige Siedlungsgebiete. Sie alle zusammen bilden ein durchgängiges Siedlungsnetz. Die Stadt Nauen ist mit einer Fläche von 266,78 km² nicht nur die flächengrößte Gemeinde im Land- kreis, sondern auch eine der flächengrößten Gemeinden im Land Brandenburg.

Übersicht der Gemeinden mit Zuordnung der Ortsteile und sonstigen Siedlungsgebiete

Gemeinde Ortsteile nach sonstige Siedlungsgebiete (Ortslagen, Siedlungssplitter) (Fläche) § 45 Kommunalverfassung

Brieselang Bredow, Zeestow Alt Brieselang, Bredow-Luch, Bredow-Vorwerk, Glien (44,39 km²)

Dallgow-Döberitz Seeburg Ausbau, Engelsfelde (65,96 km²)

Stadt Falkensee keine Alt Brieselang, Alter Finkenkrug, Damsbrück (43,30 km²)

Am Bahnhof, Am Rhinkanal, Am Schafstall, Briesen, Briesener Stadt Friesack Wutzetz, Zootzen Zootzen, Damm, Fliederhorst, Friesacker Zootzen, Karolinen- (83,67 km²) hof, Kleßener Zootzen, Wutzetzer Mühle 12

Gemeinde Ortsteile nach sonstige Siedlungsgebiete (Ortslagen, Siedlungssplitter) (Fläche) § 45 Kommunalverfassung

Gollenberg Schönholz-Neuwerder, Stölln Horst, Neuwerder, Ohnewitz, Schönholz (30,48 km²)

Großderschau Brenkenhof, Friedrichsbruch, Friedrichsdorf, Jülitz, Klausius- Altgarz, Rübehorst (20,00 km²) hof, Kleinderschau, Neugarz, Raminsgut, Wilhelminenaue

Havelaue Gülpe, Parey, Spaatz, Strodehne, Prietzen, Hohenwinkel, Hünemörderstelle, Kreuzberg, Scheun- (74,32 km²) Wolsier stelle, Ziemanns Ziegelei

Brückenkopf, Fernewerder, Gutenpaaren, Kliemsiedlung, Neu Stadt Ketzin/Havel Etzin, Falkenrehde, Tremmen, Falkenrehde, Paretz, Paretzhof, Schumachersiedlung, Vorket- (92,79 km²) Zachow zin

Kleßen-Görne Görne, Kleßen Dickte, Görner Mühle (42,01 km²)

Kotzen , Kriele, Landin Rhinsmühlen (42,73 km²)

Märkisch Luch Barnewitz, Buschow, Garlitz, Buschow I, Kieck, Kolonie Buschow, Linde, (71,02 km²) Möthlow

Bahnitz, Bützer, Großwudicke, Milower Land Buchow, Galm, Grille, Kleinbuckow, Knoblauch, Marquede, Jerchel, Milow, Möthlitz, Nitzahn, (160,48 km²) Neudessau, Wendeberg, Wilhelminental Schmetzdorf, Vieritz, Zollchow

Mühlenberge Haage, Senzke, Wagenitz Karlsaue (39,48 km²)

Am Weinberg, Bergerdamm-Hanffabrik, Bergerdamm-Lager, Berge, Bergerdamm, Börnicke, Ebereschenhof, Fischerhaus, Friedrichshof, Friesenhof, Groß Behnitz, Kienberg, Klein Stadt Nauen Gohlitz, Heineberg, Hertefeld, Lindenhorst, Marienhof, Markau, Behnitz, Lietzow, Markee, (266,78 km²) Meierei Ribbeck, Mühlenberg, Nauener Ausbau, Neugarten, Neukammer, Ribbeck, Schwane- Neuhof, Niebede, Quermathen, Röthehof, Sandkrug, Siedlung, beck, Tietzow, Wachow Stolpshof, Teufelshof, Utershorst, Waldsiedlung

Nennhausen Bamme, Buckow, Damme, Grä- Ausbau, Bammer Ausbau, Försterei Krügershorst, Lieper (88,86 km²) ningen, Liepe, Mützlitz Mühle, Luchhof, Nennhof, Spolierenberg

Paulinenaue Selbelang Bienenfarm, Eichberge, Kamerun, Lindholzfarm, Rother Husar (31,61 km²)

Pessin Keine keine (20,28 km²)

Stadt Premnitz Ausbau, Ausbau, Försterei Friedrichshof, Gapel, Grünaue, Döberitz, Mögelin (45,42 km²) Kolonie Busch, Königshütte, Siedlung Döberitz, Waldkolonie

Albertsheim, Böhnsche Schäferei, Bölkershof, Heidefeld, Stadt Rathenow Böhne, Göttlin, Grütz, Semlin, Hilgenfeldshof, Lindensiedlung, Lötze, Ludwigshof, Ludwigs- (112,41 km²) Steckelsdorf lust, Möthlowshof, Semlin Ausbau

Retzow Keine keine (14,73 km²)

Stadt Rhinow Kietz Buchhorst, Glewe, Horst, Mühlenburg (31,51 km²) Grünefeld, Paaren im Glien, Schönwalde-Glien Pausin, Perwenitz, Schönwalde- keine (96,56 km²) Dorf, Schönwalde-Siedlung, Wansdorf Seeblick Hohennauen, Wassersuppe, Elslaake, Kohlhof (47,94 km²) Witzke

Stechow-Ferchesar Ferchesar, Stechow Lochow, Tegeland (51,05 km²)

Wiesenaue Brädikow, Jahnberge, Vietznitz, Kanalsiedlung, Luchsiedlung (46,73 km²) Warsow

Wustermark Buchow-Karpzow, Elstal, Hoppen- Am Weiler, Dyrotz, Dyrotz-Luch, Hoppenrade-Ausbau, Nieder- (52,63 km²) rade, Priort, Wustermark hof, Olympisches Dorf, Wernitz

Quelle: Dienstleistungsportal des Landes Brandenburg, eigene Recherchen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft 13

Gemeindegrößenklassen

Ein Achtel der Einwohner des Landkreises leben in 17 Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern. Ein Viertel ist in fünf Gemeinden der Größenklasse 5.000 bis unter 10.000 Einwohnern mit Hauptwohn- sitz gemeldet. Mehr als 60 % der Einwohner des Landkreises leben in vier Gemeinden mit 10.000 bis unter 50.000 Einwohnern.

Gemeindegrößenklassen am 31.12.2012

Einwohnerzahl Zahl der (prozentualer Anteil an Gemeindegrößenklasse Gemeinde Gemeinden der Gesamtbevölke- rung)

< 500 EW 3 Gollenberg, Großderschau, Kleßen-Görne 1.246 EW (0,8 %)

Retzow, Pessin, Kotzen, Mühlenberge, Wie- 500 EW bis < 1.000 EW 8 5.982 EW (3,9 %) senaue, Stechow-Ferchesar, Seeblick, Havelaue

Paulinenaue, Märkisch Luch, Stadt Rhinow, 1.000 EW bis < 5.000 EW 6 12.867 EW (8,4 %) Nennhausen, Stadt Friesack, Milower Land Stadt Ketzin/Havel, Wustermark, Dallgow- 5.000 EW bis < 10.000 EW 5 40.656 EW (26,5%) Döberitz, Schönwalde-Glien, Stadt Premnitz

10.000 EW bis < 20.000 EW 2 Brieselang, Stadt Nauen 27.385 EW (17,9 %)

20.000 EW bis < 50.000 EW 2 Stadt Rathenow, Stadt Falkensee 65.158 EW (42,5 %)

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Siedlungsschwerpunkte des Landkreises

Als Siedlungsschwerpunkte sind die Bereiche Stadt Rathenow/Stadt Premnitz, die Gemeinden im Berli- ner Umland sowie die Stadt Nauen zu benennen. Hier konzentriert sich die Siedlungstätigkeit, was auch im Wohnungsbestand ablesbar ist.

Entwicklung des Wohnungsbestandes von 2006 bis 2012 nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern

amtsfreie 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012* Gemeinde/Amt

Brieselang 4.195 4.279 4.338 4.392 4.434 4.500 4.753 Dallgow-Döberitz 4.148 4.239 4.288 4.329 4.364 4.407 3.886 Stadt Falkensee 16.376 16.591 16.680 16.875 17.040 17.223 18.400 Amt Friesack 3.406 3.414 3.423 3.432 3.441 3.470 3.246 Stadt Ketzin/Havel 3.110 3.132 3.155 3.162 3.181 3.191 3.168 Milower Land 2.154 2.174 2.179 2.183 2.210 2.215 2.116 Stadt Nauen 8.606 8.653 8.679 8.710 8.748 8.773 8.815 Amt Nennhausen 2.278 2.291 2.302 2.315 2.320 2.333 2.251 Stadt Premnitz 5.536 5.509 5.352 5.353 5.370 5.314 5.146 Stadt Rathenow 15.070 15.072 14.966 14.847 14.736 14.761 14.061 Amt Rhinow 2.525 2.539 2.538 2.538 2.545 2.553 2.523 Schönwalde-Glien 3.419 3.495 3.565 3.621 3.674 3.729 4.082 Wustermark 3.307 3.345 3.374 3.401 3.442 3.473 3.962 Landkreis 74.130 74.733 74.839 75.158 75.505 74.898 76.409 Havelland

* Daten nach der Gebäude- und Wohnungszählung 2011 Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Die Städte Rathenow und Premnitz sind im Stadtumbau-Programm des Landes Brandenburg aufge- nommen. Dieses Programm unterstützt Maßnahmen zur Anpassung des Wohnungsbestandes an den 14 permanenten Bevölkerungsrückgang in diesen Städten. Aus diesem Grund ist in diesen Städten der Abgang von Wohnungen zu verzeichnen.

Mittelzentren und Mittelbereiche

Mittelzentren im Landkreis Havelland sind gemäß Ausweisung im Landesentwicklungsplan Berlin- Brandenburg (LEP B-B) unter Ziel der Raumordnung 2.9 die Städte Falkensee, Nauen und Rathenow. Die jeweiligen Mittelbereiche sind in der Tabelle 1 im Abschnitt Begründungen des LEP B-B aufgeführt und in der Karte „Metropole, Ober- und Mittelzentren mit Mit- telbereichen“ dargestellt.

Dem Mittelbereich des Mittelzent- rums Rathenow sind danach die Stadt Premnitz und die Gemeinde Milower Land als auch die Ge- meinden der Ämter Rhinow und Nennhausen zugeordnet. Zum Mittelbereich des Mittelzent- rums Nauen gehören die Stadt Ketzin/Havel und die Gemeinden des Amtes Friesack. Die Gemeinden Wustermark, Brieselang, Schönwalde-Glien und Dallgow-Döberitz sind dem Mittelbereich des Mittelzentrums Mittelzentren des Landkreises Havelland mit ihren Mittelbereichen Falkensee zugeordnet worden. Ausschnitt aus dem LEP B-B

Wesentliche Daten zu den Mittelbereichen 2012 und nach der Vorausschätzung im Jahr 2030

Einwohnerdichte Einwohner Hauptaltersgruppen in Personen in EW/km² Mittel- Fläche 15 bis <65 65 Jahre und bereich in km² 0 bis <15 Jahre 2012 2030 2012 2030 Jahre älter 2012 2030 2012 2030 2012 2030

Falkensee 302,9 77.620 84.646 256 279 12.080 9.758 51.910 49.083 13.630 26.759

Nauen 596,2 29.320 25.553 49 43 3.550 2.592 19.490 13.755 6.280 9.206

Rathenow 818,2 46.480 36.921 57 45 4.900 3.133 29.220 18.168 12.360 15.620

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Von den drei Mittelbereichen wird nur der Mittelbereich Falkensee bis 2030 wachsende Einwohnerzah- len verbuchen können. Der Mittelbereich Nauen wird bis zum Ende des betrachteten Zeitraumes die Tragfähigkeitsgrenze der Mittelbereiche von 30.000 EW um ca. 4.500 Einwohner unterschreiten. 15

1.4 Verwaltungsstruktur

Im Landkreis Havelland nehmen fünf amtsfreie Städte (Falkensee, Ketzin/Havel, Nauen, Premnitz, Rathenow), fünf amtsfreie Gemeinden (Brieselang, Dallgow-Döberitz, Milower Land, Schönwalde-Glien, Wustermark) sowie drei Ämter (Friesack, Nennhausen, Rhinow) die Verwaltungsaufgaben auf Gemein- deebene wahr. Die Ämter verwalten und unterstützen nachfolgend benannte amtsangehörige Gemein- den: Amt Friesack: Stadt Friesack, Gemeinden Mühlenberge, Paulinenaue, Pessin, Retzow, Wiesenaue Amt Nennhausen: Gemeinden Kotzen, Märkisch Luch, Nennhausen, Stechow-Ferchesar Amt Rhinow: Stadt Rhinow, Gemeinden Gollenberg, Großderschau, Havelaue, Kleßen-Görne, Seeblick

Entwicklung der Einwohnerzahlen der Verwaltungseinheiten

Nach den Einwohnerzahlen per 31.12.2012 (entsprechend dem Zensus Einwohnerzahlen nach Verwaltungseinheiten 2011) und der vorläufigen Bevölkerungs- 2012 und vorläufiger Vorausschätzung 2030 vorausschätzung stellt sich die Situation der amtsfreien Städte und Gemeinden und der Ämter des Landkreises in der Falkensee, 40.905 Stadt 44.846 nebenstehenden Grafik dar. Schon jetzt liegen drei Verwaltungen unter der 5.000- Rathenow, 24.253 Stadt 19.499 Einwohner-Marke. 16.491 Nauen, Stadt 15.024 Der Ausblick auf das Jahr 2030 offeriert, 10.894 dass die Ämter Nennhausen und Rhinow Brieselang 11.382 sowie die amtsfreie Gemeinde Milower Dallgow- 8.714 Land durch weiter sinkende Einwohner- Döberitz 10.419 zahlen voraussichtlich weniger als 4.000 Schönwalde- 9.021 Einwohner zählen werden. Glien 9.301

8.042 Wustermark 8.698

8.474 Premnitz, Stadt 6.134

Ketzin/Havel, 6.405 Stadt 5.364

Amt Friesack 6.380 5.165 2012

4.732 2030 Amt Rhinow 3.856

Amt 4.631 Nennhausen 3.871

4.352 Milower Land 3.561

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV, eigene Be- rechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Entwicklung des Personals der Verwaltungseinheiten

Auch wenn ein direkter Vergleich zwischen den Gemeinden bzw. Ämtern ohne Berücksichtigung der zu erfüllenden Aufgaben nur eingeschränkt möglich ist, können die nachfolgend aufgeführten Vollzeitäqui- valente jedoch eine Orientierung geben.

Bezüglich der Daten zum Personal in der öffentlichen Verwaltung liegen im Landesamt für Statistik Ber- lin-Brandenburg derzeit nur Angaben für 2011 vor. So liegt der Durchschnitt der Vollzeitäquivalente je 1.000 EW in den Kernhaushalten der Gemeinden und Ämter des Landkreises Havelland im Jahr 2011 (Stichtag 30.06.) bei 9,5 und im Land Brandenburg bei 9,8.

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Personal der Kernhaushalte der amtsfreien Gemeinden und Ämter des Landkreises Havelland nach Vollzeitäquivalenten 2008 bis 2011 jeweils am 30.06.

Zahl der Vollzeitäquivalente Vollzeitäquivalente je 1.000 Einwohner amtsfreie Gemeinde/Amt 2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011

Brieselang 69,8 67,1 75,4 75,5 6,5 6,2 6,9 6,9

Dallgow-Döberitz 75,2 76,6 83,6 84,2 9,0 9,0 9,7 9,7

Stadt Falkensee 402,2 402,7 393,3 407,1 10,2 10,1 9,7 10,0

Amt Friesack 46,2 48,5 51,8 52,0 6,8 7,2 7,9 8,0

Stadt Ketzin/Havel 62,9 63,9 59,6 67,0 9,7 9,9 9,3 10,4

Milower Land 35,9 37,9 40,4 45,5 7,6 8,1 8,8 10,0

Stadt Nauen 109,4 109,1 109,8 115,6 6,6 6,6 6,6 6,9

Amt Nennhausen 41,9 44,5 45,0 45,7 8,6 9,2 9,4 9,6

Stadt Premnitz 55,9 57,8 49,2 55,3 6,0 6,3 5,5 6,3

Stadt Rathenow 287,4 307,9 311,6 321,8 11,0 12,0 12,2 12,8

Amt Rhinow 35,5 36,4 38,8 41,5 6,9 7,2 8,5 8,5

Schönwalde-Glien 84,7 84,6 78,2 80,8 9,6 9,5 8,8 9,0

Wustermark 71,9 70,7 76,9 85,4 9,4 9,1 9,8 10,9

Daten für 2012 nicht verfügbar Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg

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2 Wirtschaftsstandort Landkreis Havelland

2.1 Wirtschaftsstruktur

Die Ausprägung der Branchen stellt sich im Landkreis Havelland regional sehr differenziert dar. Im Raum Rathenow/Premnitz dominieren insbesondere Unternehmen in den Clustern Optik, Kunststof- fe/Chemie und Metall. Die Region ist überwiegend geprägt von strukturbestimmenden Leitbetrieben, in deren Umfeld eher kleinere Zulieferbetriebe agieren. Die Schwerpunkte im Berliner Umland liegen ins- besondere in den Clustern Verkehr/Mobilität/Logistik, Metall und Ernährungswirtschaft.

Wirtschaftsleistung

Im Landkreis Havelland wurde im Jahr 2011 ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von ca. 2,42 Mrd. € gene- riert. Dies entspricht ca. 4,3 % der Wirtschaftsleistung des Landes Brandenburg (56,47 Mrd. €). Ausge- hend vom Jahr 2005 lässt sich für den Landkreis ein Wachstum von ca. 16,1 % konstatieren, die Wirt- schaftsleistung des Landes Brandenburg ist im gleichen Zeitraum um ca. 18,9 % gewachsen.

In Bezug auf die Höhe des BIP pro Erwerbstätigen ist festzustellen, dass der Landkreis Havelland mit einem BIP von ca. 44.463 € je Erwerbstätigen im Landesvergleich (52.715 €) noch unterdurchschnittlich abgeschnitten hat. Bei Betrachtung der Entwicklung des BIP je Erwerbstätigen wird deutlich, dass das Wachstum im Landkreis Havelland mit 0,5 % (ausgehend vom Jahr 2005) deutlich schwächer ausfiel als das Wachstum des Landes Brandenburg.

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg

Im Vergleich mit den Nachbarlandkreisen bzw. kreisfreien Städten kann festgehalten werden, dass der Landkreis Havelland im Bereich der Entwicklung des BIP ab dem Jahr 2005 eher negativ abschneidet. Die Rückgänge resultieren aus der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008/2009. Bis zum Jahr 2011 ist es noch nicht gelungen, die Rückgänge wieder vollständig zu egalisieren.. 18

Wirtschaftssektoren

Die Bruttowertschöpfung des Landkreises Havelland betrug im Jahr 2011 als aktuelle Angabe des AfS Berlin-Brandenburg ca. 2,16 Mrd. €. Dies entspricht ca. 4,3 % der Bruttowertschöpfung des Landes Brandenburg (50,48 Mrd. €).

Die folgende Grafik macht deutlich, dass der Dienstleistungssektor mit 68,8 % (1,49 Mrd. €) den größ- ten Anteil an der Bruttowertschöpfung des Landkreises hatte. Dem Dienstleistungssektor folgt das pro- duzierende Gewerbe mit 28,3 % (0,61 Mrd. €) sowie der Sektor Land- und Forstwirtschaft/Fischerei mit 2,9 % (63,5 Mio. €). Im Landesvergleich stellt sich heraus, dass der Primärsektor (Land- und Forstwirt- schaft, Fischerei) im Landkreis Havelland stärker ausgeprägt ist, wohingegen der Dienstleistungssektor etwas schwächer abschneidet. Die Unterschiede zwischen dem Land Brandenburg und dem Landkreis Havelland im Sekundärsektor sind nur marginal.

Anteil der Wirtschaftssektoren an der Bruttowertschöpfung im Landkreis Havelland und im Land Bran- denburg 2011

Datengrundlage: AfS Berlin- Brandenburg

Bruttowertschöpfung nach Wirtschaftssektoren in den Jahren 2000, 2005, 2010, 2011

Bruttowertschöpfung in Mio. € Wirtschaftssektor 2000 2005 2010 2011 Land- und Forstwirtschaft 45,4 40,9 55,8 63,5 Produzierendes Gewerbe insgesamt 495,1 529,2 566,1 612,5 davon: Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe) 337,8 413,2 408,8 440,8 Baugewerbe 157,3 116,0 157,4 171,6

Verarbeitendes Gewerbe 279,0 348,8 334,1 364,7 Dienstleistungsbereich insgesamt 1.157,0 1.310,5 1.453,1 1.487,2 davon: Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kom. 358,9 397,0 416,4 435,8 Finanz., Verm., UN- Dienstl., Grundst./Wohn. 341,4 441,3 503,1 507,0 öffentliche und private Dienstleister 456,8 472,1 533,6 544,4

Summe der drei Wirtschaftssektoren 1.697,6 1.880,6 2.075,1 2.163,1

Daten für 2012 liegen nicht vor. Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg

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Betriebsgröße

Im Jahr 2011 existierten im Landkreis Havelland insgesamt 6.428 Betriebe. (Aktuellere Daten liegen nicht vor.) Der Großteil dieser Betriebe (5.826 bzw. 90,63 %) hatte unter zehn sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigte. Im Durchschnitt wurden nur ca. fünf Mitarbeiter je Betrieb beschäftigt. Dies deutet bereits auf die traditionelle Prägung des Havellandes durch klein- und mittelständische Unternehmen hin (Land Brandenburg: sechs Mitarbeiter je Betrieb).

Anzahl der Betriebe nach Betriebsgrößen im Landkreis Havelland und Land Brandenburg 2011

0 bis 9 10 bis 49 50 bis 249 250 und mehr

Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Beschäftigte Landkreis Havelland absolut (6.428 Betriebe; 5.826 478 108 16 34.897 Beschäftigte) relativ 90,63 % 7,44 % 1,68 % 0,25 % Land Brandenburg absolut (108.488 Betriebe; 97.034 9.149 2.041 264 668.8882 Beschäftigte) relativ 89,44 % 8,43 % 1,88 % 0,24 %

Daten für 2012 liegen nicht vor. Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg

Wirtschaftsförderpolitik des Landes

Die Wirtschaftsförderpolitik des Landes Brandenburg konzentriert sich seit 2011 auf verschiedene Clus- ter. Ziel des neuen Clustermanagements ist es, die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft weiter zu intensivieren. Die Aktivitäten im Bereich der Clusterentwicklung dauern noch immer an. So sind der- zeit die Clustermanagements der ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH mit dem Prozess der Master- planentwicklung beschäftigt und arbeiten an einer Zusammenstellung der Inhalte für die Masterpläne (Ziele und Leitprojekte).

Für den Landkreis Havelland lassen sich folgende Cluster-Schwerpunkte verifizieren: Metall, Ver- kehr/Mobilität/Logistik, Optik, Kunststoffe, Gesundheitswirtschaft, Ernährungswirtschaft sowie Touris- mus.

Im Rahmen der Richtlinie zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft der Gemeinschaftsaufgabe „Ver- besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (kurz GRW-G) des Ministeriums für Wirtschaft und Euro- paangelegenheiten des Landes Brandenburg (ehemals GA-Förderung) haben Unternehmen die Mög- lichkeit, Zuschüsse und Nachrangdarlehen bei der InvestitionsBank des Landes zu bean- tragen. Während kleine Unternehmen mit einem Investitionsvolumen bis 1,5 Mio. Euro die für ihre Re- gion geltende Höchstförderung von 40-50 Prozent unabhängig von der Branche und der Zuordnung zu einem Branchen-Cluster erhalten können, wird bei mittleren und großen Unternehmen stärker als bisher auf die wettbewerbsfähigsten Branchen und Cluster gesetzt. Die Fördersätze werden zudem an Be- schäftigungseffekte, dem Innovationspotenzial, der Lohngerechtigkeit und dem Umweltschutz ausge- richtet.

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Datengrundlage: Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft, eigene Erhebungen

Bei Betrachtung der Grafik wird deutlich, dass die Investitionsbereitschaft der Unternehmen, gemessen an den GRW-Anträgen der vergangenen zwei Jahre, in einem exorbitanten Maße angestiegen ist. Es ist davon auszugehen, dass dieser Anstieg auch mit dem Auslaufen der Förderperiode im Zusammen- hang steht. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Datenbasis (21 Anträge im Jahr 2013) kann daraus jedoch keine allgemeine Aussage zur Investitionsbereitschaft der Unternehmen im Landkreis Havelland abgeleitet werden.

21

2.2 Ländlicher Raum als Wirtschaftsstandort

Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes ist das zentrale In- strument zur Förderung des ländlichen Raumes in der Europäischen Union (EU). Die aktuelle Förderpe- riode läuft von 2007 bis 2013. Auf Grundlage des Entwicklungsplanes für den ländlichen Raum Bran- denburgs und Berlins soll der ländliche Raum als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum nach- haltig gesichert und entwickelt werden.

LEADER-Region Havelland

Der ländliche Raum des Landkreises Havelland wird für die Förderung der integrierten ländlichen Ent- wicklung und LEADER durch die EU über die Flächenkulisse der LEADER-Region Havelland definiert.

Auf Grundlage der gebietsbezogenen lokalen Entwicklungsstrategie der lokalen Aktionsgruppe (LAG) Havelland sind bis Ende 2012 allein 231 Maßnahmen über das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung nach der ILE/LEADER-Richtlinie des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft zur Stärkung des ländlichen Raumes mit 25,4 Mio. € gefördert worden. So sind zu- sammen mit dem erforderlichen Eigenkapital bisher fast 46,6 Mio. € Investitionsmittel in den ländlichen

Raum des Landkreises geflossen.

In der LEADER-Region Havelland von 2007 bis 2012 bewilligte Zuwendungen nach Projektthemen

Projektthema Jahr Kennzahl Summe Touri smus / soziale Wegebau Städtebau Sonstiges* Kultur Infrastruktur Projektanzahl 3 3 4 - - 10 2007 Projektkosten k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 941.239 Fördermittel k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 362.574 Projektanzahl 5 15 9 1 1 31 2008 Projektkosten 1.250.139 1.978.985 9.405.618 883.627 155.000 13.673.369 Fördermittel 721.134 815.353 4.422.256 526.747 124.000 6.609.490 Projektanzahl 7 14 9 10 4 44 2009 Projektkosten 1.930.353 1.643.307 1.115.298 1.147.862 732.676 6.569.496 Fördermittel 1.222.320 492.988 484.056 669.181 364.886 3.233.431 22

Projektthema Jahr Kennzahl Summe Touri smus / soziale Wegebau Städtebau Sonstiges* Kultur Infrastruktur Projektanzahl 2 19 9 3 17 50 2010 Projektkosten 199.577 1.905.620 3.088.199 74.632 2.909.191 8.177.219 Fördermittel 149.063 1.097.288 2.090.952 47.037 2.217.302 5.601.642 Projektanzahl 7 14 8 5 5 39 2011 Projektkosten 2.006.689 2.367.363 1.690.659 456.846 418.475 6.940.032 Fördermittel 1.189.786 1.083.438 804.517 297.450 319.034 3.694.225 Projektanzahl 6 17 23 10 1 57 2012 Projektkosten 840.022 2.821.259 3.406.946 2.723.956 690.000 10.482.183 Fördermittel 467.839 1.420.307 2.005.049 1.642.460 434.874 5.970.529

2007 Projektanzahl 30 82 62 29 28 231 bis Projektkosten 6.226.780** 10.523.628** 18.704.720** 5.286.923** 4.905.342** 46.588.632 2012 Fördermittel 3.750.142** 4.787.795** 9.806.830** 3.182.875** 3.460.096** 25.350.312

* u.a. Breitbandausbau: 2009: 1 Projekt, 70.421 € Projektkosten, 63.300 € Fördermittel; 2010: 10 | 1.220.704 € | 1.098.634 €; 2011: 2 | 231.132 € | 208.020 € u.a. Feuerwehr: 2009: 2 | 161.183 € | 101.586 €; 2010: 2 | 515.641 € | 324.914 €; 2011: 1 | 101.388 € | 63.900 € ** Angaben ohne Summen aus dem Förderjahr 2007, da diese nicht einem Projektthema zugeordnet werden können Datengrundlage: LAG Havelland

Ein Schwerpunkt der Förderung liegt im Projektthema Tourismus/Kultur. Hier sind im betrachteten Zeit- raum die meisten Fördermittel ausgereicht worden. In diesen Bereich flossen fast 39 % der gesamten in der LEADER-Region Havelland ausgezahlten Fördermittel. Im Bereich Städtebau wurden bisher die meisten Projekte (82) gefördert. Die Projektkosten bzw. För- dermittelsummen sind jedoch im Vergleich zu anderen Projektthemen verhältnismäßig niedrig, da es sich um viele kleinteilige private Maßnahmen handelt.

Zur Förderung der Breitbandversorgung in ländlichen Räumen ist seit dem 01.01.2009 eine spezielle Richtlinie des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz in Kraft. Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die kreiseigenen Kommunen erfolgt ergänzend zur Landesförderung eine Kofinanzierung durch den Landkreis Havelland gemäß der „Verwaltungsvor- schrift zur Förderung von Investitionen zur nachhaltigen Verbesserung der Breitbandversorgung im Landkreis Havelland“ vom 28.04.2011.

Land- und Ernährungswirtschaft

Die Entwicklung der Landwirtschaftsbetriebe im Landkreis gestaltete sich stabil, wobei sich die Tendenz zu deren Umbildung, Teilung und Umstrukturierung fortsetzte. Die Anzahl der hier beschäftigten Ar- beitskräfte lag 2012, wie in den Vorjahren auch, bei ca. 1.600.

Betriebsübernahmen durch Familienangehörige sowie Betriebsneueinrichtungen, insbesondere im Ne- benerwerb, konnten bisher Betriebsaufgaben aus Alters- oder Krankheitsgründen nur teilweise vom Bestand her ausgleichen, sodass eine geringere Zahl von landwirtschaftlichen Unternehmen im Land- kreis zu verzeichnen ist. 23

Landwirtschaftsbetriebe nach Rechtsform 2000,2005, 2010 und 2012

landwirtschaftliche Anzahl der landwirtschaftlichen Unternehmen Unternehmen nach Rechtsform 2000 2005 2010 2012 juristische Betriebe* 60 67 75 75 GbR 31 44 40 41

landwirtschaftliche Familienbetriebe 345 389 368 310 davon im Haupterwerb 108 110 101 101 im Nebenerwerb 237 279 267 209

eingetragene 8 6 6 8 Verbände, Vereine Gartenbaubetriebe 41 21 21 10 Fischer 12 10 10 10 Summe 497 537 520 454

* GmbH, Agrargenossenschaft, AG, GmbH & Co. KG Datengrundlage: Jahresberichte des Amtes für Landwirtschaft, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung

Es ist weiterhin eine rückläufige Entwicklung der Anzahl der Auszubildenden festzustellen, die auf die allgemein sinkenden Zahlen der Schulabgänger zurückzuführen ist.

Überblick über die Berufsausbildung im landwirtschaftlichen Bereich 2000, 2005, 2010 und 2012

Berufsziel 2000 2005 2010 2012 Landwirt 29 35 19 17 Tierwirt (Rinderhaltung) 5 6 4 6 Pferdewirt 33 32 26 22 Garten- und Landschaftsbauer 53 29 25 17 Gartenbaufachwerker 26 - - - Gärtner 1 - - - Baumschulgärtner 13 16 11 9 Fachkraft Agrarservice - - - - Landwirtschaftshelfer 10 - 1 - Forstwirt - 1 - - Summe 170 120 86 71

Datengrundlage: Jahresberichte des Amtes für Landwirtschaft, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung

Tierbestände 1996 und 2005 bis 2012

Tierbestände Tierart 1996 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Rinder 46.340 41.920 42.551 41.795 41.055 41.526 41.599 41.167 39.599 davon Milchkühe 15.025 12.281 12.087 11.072 11.052 10.812 10.603 10.503 10.247 Mutterkühe 5.157 7.656 7.353 7.772 7.643 7.523 7.288 7.716 7.427 Schweine 12.545 11.673 12.641 12.831 13.887 13.537 13.445 12.257 11.576 Schafe 9.096 10.104 10.085 10.326 9.319 8.445 8.372 7.197 5.426 davon Mutterschafe 6.332 7.543 7.588 9.253 7.823 5.156 6.582 5.261 4.156 Pferde 1.414 2.264 2.393 2.442 2.547 2.816 3.933 4.053 4.241 Summe 69.395 65.961 67.670 67.394 66.808 66.324 67.349 64.674 60.842

Datengrundlage: Jahresberichte des Amtes für Landwirtschaft, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung

Die Verringerung der Rinderbestände seit 2011 resultiert daraus, dass sich die Anzahl der Milchkühe durch einen Landwirtschaftsbetrieb weiter verringerte, verursacht durch Strukturänderungen. Ein Zu- 24 wachs des Mutterkuhbestandes verteilt sich in geringfügiger Anzahl über Betriebe aller Eigentums- formen. In der Schweinehaltung ist der Rückgang der Schweine vorwiegend auf 3 Landwirtschaftsbe- triebe zurückzuführen. Der Rückgang des Schafbestandes gegenüber dem Vorjahr lässt sich mit der Reduzierung der Schafhaltung in einem juristischen sowie weiteren landwirtschaftlichen Haupt- und Nebenerwerbsbetrieben erklären.

Anbaustruktur 1996, 2005 bis 2012

Anbaufläche in ha Anbaukultur 1996 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Getreide 31.949 32.625 30.682 30.082 38.965 32.922 30.197 30.580 30.695 Mais 7.241 7.122 7.059 8.050 8.325 10.402 11.762 11.966 11.604 Eiweißpflanzen 1.728 1.709 1.468 1.421 725 978 1.290 941 1.028 Ölsaaten 5.092 6.919 7.807 7.645 7.388 7.980 9.032 7.702 8.331 Ackerfutter 2.090 2.732 3.540 3.692 4.140 3.994 4.371 4.583 4.347 Hackfrüchte 2.503 1.219 1.092 1.018 555 601 638 673 526 davon Kartoffeln 1.181 525 542 543 372 399 379 361 180 Zuckerrüben 1.322 694 550 475 183 202 259 312 341 Gemüse 176 165 161 145 118 132 140 116 100 Hanf 29 ------Dauerkulturen* 256 500 472 484 546 547 651 716 732 Dauergrünland 30.873 29.671 28.861 28.732 28.794 28.835 28.632 28.425 28.540 Stilllegungsflächen 10.577 5.688 9.138 8.131 5.272 4.616 3.879 3.390 3.169 Summe 92.514 88.350 91.383 89.400 94.828 91.007 90.592 89.092 89.072

* verbleiben mind. 5 Jahre auf der Fläche, wie Obstarten, die auf Bäumen und Sträuchern wachsen, Spargel, Hopfen, Weinreben, Weihnachtsbaumkulturen (EU-Beihilferecht Artikel 2 Buchstabe c Verordnung (EG) Nr. 796/2004) Datengrundlage: Jahresberichte des Amtes für Landwirtschaft, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung

Bei der Entwicklung der Anbaustruktur zeichnete sich in den letzten Jahren ein erhöhter Maisanbau ab. Ursache dafür ist, dass der Mais verstärkt als Biomasse auch für energetische Zwecke eingesetzt wird.

Hektarerträge der Hauptanbaukulturen 1996, 2008 bis 2012

Anbauerträge dt/ha Anbaukulturen 1996 2008 2009 2010 2011 2012 Winterweizen 50,90 56,37 57,33 54,35 51,56 53,33 Roggen 35,20 45,23 45,19 42,64 37,84 44,56 Wintergerste 46,90 55,95 60,48 61,00 49,33 51,33 Winterraps 25,40 32,11 38,52 35,00 29,47 33,27 Silomais 271,50 320,49 294,88 269,47 386,81 376,8 Kartoffeln 201,90 320,22 345,20 282,55 315,50 326,8 Zuckerrüben 328,50 457,18 581,20 405,00 609,50 583,5

Datengrundlage: Jahresberichte des Amtes für Landwirtschaft, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung

Im Jahr 2011 wurden aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen im September 2010 und der daraus resultierenden Überflutung bzw. Vernässung der Flächen sowie einer verspäteten Herbstbestellung 2010 schlechtere Erträge, insbesondere bei den einzelnen Getreidearten sowie Raps, als im vorange- gangenen Jahr erzielt.

Entwicklung der Anzahl der Betriebe mit ökologischem Landbau 1999, 2003, 2005, 2007, 2009, 2011

1999 2003 2005 2007 2009 2011 Anzahl der Betriebe 16 22 30 33 29 34 Anbaufläche in ha 3.252 4.124 6.274 6.900 5.992 5.297

Daten für 2012 nicht verfügbar Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, Amt für Landwirtschaft, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung 25

2.3 Wirtschaftliche Betätigungen des Landkreises

Die kreiseigenen und kreisbeteiligten Unternehmen haben einen bedeutenden Anteil an der Sicherung der Daseinsvorsorge und des Gemeinwohls. Die Tätigkeitsfelder erstrecken sich auf die Bereiche Ge- sundheit und Soziales, Kultur und Tourismus, Arbeits- und Wirtschaftsförderung, Abfallwirtschaft und Verkehr.

Schematische Darstellung der unmittelbaren Beteiligungen des Landkreises Havelland 2012 nach Tä- tigkeitsfeldern

Landkreis Havelland

Gesundheit und Kultur und Tou- Arbeits- und Abfallentsorgung Verkehr/ Wirtschafts- Soziales rismus Management förderung

Havelland Kliniken Kulturzentrum Arbeitsförderungs- Havelländische Havelbus Verkehrs- GmbH Rathenow GmbH gesellschaft Prem- Abfallwirtschafts- gesellschaft mbH nitz mbH gesellschaft mbH 50 % 100 % 50 % 45 % 51 %

Wohn- und Pflege- Schloss Ribbeck Märkische Ausstel- Abfallbehandlungs- Havelländische zentrum Havelland GmbH lungs- und Freizeitzent- gesellschaft Havel- Verkehrsgesell- GmbH rum GmbH land mbH schaft mbH 58,98 % 10 % 100 % 100 % 20 %

Rathenower Werk- Havelländische stätten gGmbH Eisenbahn AG

100 % 50,47 %

Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH 1,85 % Datengrundlage: Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Den nachstehenden Übersichten kann entnommen werden, an welchen Unternehmen der Landkreis Havelland mit welchem Umfang im Jahr 2012 beteiligt war und welche Stammeinlagen bestanden.

Aussagen über die wirtschaftliche Stabilität dieser Unternehmen und ihrer stetigen Leistungsentwick- lung werden mit der Übersicht über die Entwicklung der Umsätze und der Jahresergebnisse im Ver- gleich von 2008 bis 2012 dargestellt.

Die stetige Leistungsentwicklung der Unternehmen bildet die Grundlage für stabile Arbeitsplätze. So haben die kommunalen Unternehmen eine wesentliche Bedeutung als stabiler Arbeitgeber im Landkreis Havelland. Im Jahr 2012 waren 2.900 sozialversicherungspflichtige Anstellungsverhältnisse zu ver- zeichnen.

26

Gesamtstruktur der Beteiligungen des Landkreises Havelland per 31.12.2012

Stammkapital Stammeinlage Lfd. Beteiligungsumfang Gesellschaft insgesamt des Landkreises Nr. in % in € Havelland in €

1 Havelland Kliniken GmbH 100,00 10.000.000,00 10.000.000,00 Tochtergesellschaften: Medizinisches Dienstleistungszentrum 1.1 100,00 200.020,00 Havelland GmbH 1.2 Gesundheitsservicegesellschaft Havelland mbH 100,00 200.020,00 1.3 Wohn- und Pflegezentrum Havelland GmbH 90,00 (2.000.000,00) 1.4 Rettungsdienst Havelland GmbH 100,00 200.000,00

2 Wohn- und Pflegezentrum Havelland GmbH 10,00 2.000.000,00 200.000,00

3 Rathenower Werkstätten gGmbH 100,00 25.600,00 25.600,00

4 Kulturzentrum Rathenow GmbH 50,00 25.000,00 12.500,00

5 Schloss Ribbeck GmbH 100,00 25.000,00 25.000,00

6 Arbeitsförderungsgesellschaft Premnitz mbH 45,00 25.564,59 11.504,07

Tochtergesellschaften: 6.1 BETA Abbruchgesellschaft Premnitz mbH 100,00 25.564,59 Rathenower Arbeitsförderungs- und Qualifizie- 6.2 100,00 28.121,05 rungsgesellschaft mbH

Märkische Ausstellungs- und Freizeitzentrum 7 58,98 71.620,00 42.239,00 GmbH

Havelländische Abfallwirtschaftsgesellschaft 8 51,00 512.000,00 261.120,00 mbH

9 Abfallbehandlungsgesellschaft Havelland mbH 100,00 500.000,00 500.000,00

10 Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH 50,00 102.258,38 51.129,19

Tochtergesellschaften: Havelländische Verkehrsgesellschaft mbH 10.1 80,00 (25.564,59) Rathenow 10.2 Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft mbH 100,00 25.564,59 Havelländische Verkehrsgesellschaft mbH 11 20,00 25.564,59 5.112,92 Rathenow

12 Havelländische Eisenbahn AG 50,47 5.491.000,00 2.771.510,00

Tochtergesellschaft: 12.1 BahnLogistik Terminal Wustermark GmbH 75,10 500.000,00 12.2 Rail & Logistik Center Wustermark GmbH & Co. KG 70,00 1.000.000,00 Rail & Logistik Center Wustermark Verwaltungsge- 12.3 70,00 25.000,00 sellschaft mbH 12.4 Boßdorf & Kerstan GmbH 100,00 30.000,00

13 Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH 1,85 324.000,00 6.000,00

Summe 21.361.897,79 13.911.715,18

Datengrundlage: Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

27

Unmittelbare Beteiligungen des Landkreises Havelland 2011 und 2012

Stammkapital des Beteiligung des Landkreises Havelland Stammkapital des lfd. Unternehmens am Unternehmens am Unternehmen Nr. 31.12.2011 am 31.12.2011 Veränderung von am 31.12.2012 am 31.12.2012 31.12.2012 in € in € 2011 zu 2012 in € in € in % in €

1 Havelland Kliniken GmbH 10.000.000,00 10.000.000,00 0,00 10.000.000,00 100,00 10.000.000,00

2 Wohn- u. Pflegezentrum Havelland GmbH 2.000.000,00 200.000,00 0,00 200.000,00 10,00 2.000.000,00

3 Rathenower Werkstätten gGmbH 25.600,00 25.600,00 0,00 25.600,00 100,00 25.600,00

4 Kulturzentrum Rathenow GmbH 25.000,00 12.500,00 0,00 12.500,00 50,00 25.000,00

5 Schloss Ribbeck GmbH 25.000,00 25.000,00 0,00 25.000,00 100,00 25.000,00

6 Arbeitsförderungsgesellschaft Premnitz mbH 25.564,59 11.504,07 0,00 11.504,07 45,00 25.564,59

7 Märkische Ausstellungs- und Freizeitzentrum GmbH 71.620,00 42.239,00 0,00 42.239,00 58,98 71.620,00

8 Havelländische Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH 512.000,00 261.120,00 0,00 261.120,00 51,00 512.000,00

9 Abfallbehandlungsgesellschaft Havelland mbH 500.000,00 500.000,00 0,00 500.000,00 100,00 500.000,00

10 Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH 102.258,38 51.129,19 0,00 51.129,19 50,00 102.258,38

11 Havelländische Verkehrsgesellschaft mbH Rathenow 25.564,59 5.112,92 0,00 5.112,92 20,00 25.564,59

12 Havelländische Eisenbahn AG 790.400,00 398.944,00 + 2.372.566,00 2.771.510,00 50,47 5.491.000,00

13 Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH 324.000,00 6.000,00 0,00 6.000,00 1,85 324.000,00

Summe 14.427.007,56 11.539.149,18 2.372.566,00 13.911.715,18 19.127.607,56

Datengrundlage: Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

28

Durchschnittliche Beschäftigtenzahlen der kreisbeteiligten Unternehmen in den Jahren 2005 bis 2012

Durchschnittliche Beschäftigtenzahlen Unternehmen 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Havelland Kliniken GmbH 756 726 689 699 758 774 790 786

Medizinisches Dienstleistungszent- 27 33 54 74 80 80 85 95 rum GmbH Gesundheitsservicegesellschaft 96 95 116 121 176 188 186 199 mbH Wohn- und Pflegezentrum Havel- 310 300 306 318 307 314 313 324 land GmbH

Rettungsdienst Havelland GmbH ------126 127

Rathenower Werkstätten gGmbH 294 308 318 369 384 390 385 381

Kulturzentrum Rathenow GmbH 8 13 12 15 14 14 14 14

Schloss Ribbeck GmbH - - - 1 3 10 15 14

Arbeitsförderungsgesellschaft 267 321 360 56 105* 106 95 114 Premnitz mbH BETA Abbruchgesellschaft mbH 50 63 52 25 35 1 1 0 Premnitz Rathenower Arbeitsförderungs- und Qualifizierungsgesellschaft 10 4 4 4 4 4 4 4 mbH

MAFZ GmbH 9 6 11 11 11 11 17 18

MLM Märkische Landmarkt GmbH - 4 3 5 8 7 1 -

Havelländische Abfallwirtschafts- 136 138 139 150 153 136 130 128 gesellschaft mbH Abfallbehandlungsgesellschaft 7 6 6 6 7 29 31 33 Havelland mbH Havelbus Verkehrsgesellschaft 60 53 51 51 52 50 50 49 mbH Havelländische Verkehrsgesell- 162 156 151 155 158 154 151 147 schaft mbH Beelitzer Verkehrs- und Service- 304 299 298 282 283 247 246 252 gesellschaft mbH Havelländische Eisenbahn AG 40 50 51 61 70 78 84 101 BahnLogistik Terminal Wustermark ------0 0 GmbH Rail & Logistik Center GmbH & Co. - - - 3 6 8 11 10 KG Rail & Logistik Center Wustermark - - - 1 1 1 1 0 Verwaltungsgesellschaft mbH

Boßdorf & Kerstan GmbH ------10

Verkehrsverbund Berlin- 63 66 66 66 97 77 74 94 Brandenburg GmbH

Summe 2.599 2.641 2.687 2.473 2.709 2.679 2.810 2.900

* einschließlich AGM (sogenannte 1€-Jobber) Datengrundlage: Beteiligungsberichte des Landkreises Havelland

Die Übersicht über die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnisse in ei- nem Zeitraum von acht Jahren unterstreicht die Stabilität der Unternehmen als Arbeitgeber. 29

Umsätze und Jahresergebnisse der kreisbeteiligten Unternehmen der Jahre 2008, 2010 und 2012

Umsätze in € Jahresergebnis in € Unternehmen 2008 2010 2012 2008 2010 2012

Havelland Kliniken GmbH 54.404.130 60.158.913 61.749.015 3.411.548 3.602.208 2.750.865

Medizinisches Dienstleistungs- 4.869.733 5.925.108 6.209.339 216.226 246.447 13.937 zentrum GmbH

Gesundheitsservicegesellschaft 7.235.549 11.178.222 11.697.632 248.640 210.274 155.106 Havelland mbH

Rettungsdienst Havelland - - 6.243.175 - - 0 GmbH

Wohn- und Pflegezentrum 13.354.458 13.018.821 14.944.342 1.158.504 794.800 470.491 Havelland GmbH

Rathenower Werkstätten 526.541 498.761 552.677 387.818 114.326 223.672 gGmbH

Kulturzentrum Rathenow 526.541 218.721 250.772 2.075 5.928 16.980 GmbH

Schloss Ribbeck GmbH 0 372.430 364.083 -6.800 -36.175 -59.907

Arbeitsförderungsgesellschaft 296.326 273.868 281.977 51.282 -31.635 -44.680 Premnitz mbH

BETA Abbruchgesellschaft 2.250.791 153.714 47.336 0 -119.109 -220.913 mbH Premnitz Rathenower Arbeitsförderungs- und Qualifizierungsgesellschaft 1.234 867 10.302 1.613 -4.723 1.444 mbH

MAFZ GmbH 1.113.398 1.136.547 1.171.739 -14.208 212 55.485

MLM Märkische Landmarkt 267.695 385.000 - 532 -26.306 - GmbH

Havelländische Abfallwirt- 10.747.208 9.490.337 9.447.523 -137.728 178.259 -568.324 schaftsgesellschaft mbH

Abfallbehandlungsgesellschaft 5.383.080 5.768.489 6.017.189 356.496 71.803 209.236 Havelland mbH

Havelbus Verkehrsgesellschaft 20.096.996 18.358.276 16.546.828 0 0 0 mbH

Havelländische Verkehrsge- 19.300.245 11.068.370 12.025.312 0 0 30 sellschaft mbH

Beelitzer Verkehrs- und Ser- 10.542.301 17.556.954 18.456.891 0 0 0 vicegesellschaft mbH

Havelländische Eisenbahn AG 16.208.682 30.031.870 37.096.319 873.871 1.233.449 794.825

BahnLogistik Terminal Wus- - - 63.929 - - -189.091 termark GmbH

Rail & Logistik Center Wuster- 193.687 1.195.671 1.509.160 -116.968 86.830 163.490 mark GmbH & Co. KG Rail & Logistik Center Wuster- mark Verwaltungsgesellschaft - 100.063 124.559 - -2.667 -3.127 mbH

Boßdorf & Kerstan GmbH - - 640.223 - - -25.211

Verkehrsverbund Berlin- 958.014 1.119.808 1.156.735 0 0 0 Brandenburg GmbH

Summe 168.235.136 188.010.810 206.607.057 6.509.764 6.323.921 3.744.338

Datengrundlage: Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft 30

2.4 Arbeitsmarkt

Bei der Betrachtung der vorläufigen Bevölkerungsvorausschätzung wird deutlich, dass das Arbeits- kräfte-Potenzial auch im Havelland künftig geringer ausfallen wird.

Ist und Vorausschätzung zur Entwicklung der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) von 2012 bis 2030 im Landkreis Havelland:

2012* 2015 2020 2025 2030 Entw. 2012 zu 2030 Zahl der Einwohner im Alter von 15 bis unter 65 Jahre 100.560 99.336 94.919 89.082 80.452 - 20.108 (-20 %)

*Schätzung des AfS auf Basis Zensus 2011 Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Arbeitslosenzahlen

Die Zahl der Arbeitslosen ist im betrachteten Zeitraum von 2008 bis 2013 um ca. 20 % zurückgegan- gen. Dieser Rückgang resultiert aus einer Zunahme an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit (zum 30.06. eines Jahres)

10.000 9.000 8.000 7.000 6.000 SGB III 5.000 SGB II 4.000 Gesamt 3.000

Zahl der Arbeitslosen 2.000 1.000 0 30.06.2008 30.06.2009 30.06.2010 30.06.2011 30.06.2012 30.06.2013 SGB III 3.143 2.934 2.614 2.332 2.239 2.298 SGB II 6.274 6.175 5.108 5.158 4.830 5.277 Gesamt 9.417 9.109 7.722 7.490 7.069 7.575

SGB II: Hartz IV-Empfänger SGB III:Arbeitslosengeld-Empfänger Datengrundlage: Bundesagentur für Arbeit

Arbeitsförderprogramme

‹‹‹ „Havelländer Perspektiven“ Beschäftigungsperspektiven eröffnen - Regionalentwicklung stärken - Regionalbudget des Landkreises Havelland:

Ziel der Förderrichtlinie des Landes Brandenburg in der ESF-Förderperiode 2007 bis 2013 ist es, die Mittel des Regionalbudgets aus dem Europäischen Sozialfonds mit den Instrumenten der Arbeitsför- derung bei Vorhaben der Regionalentwicklung zu verzahnen, um für benachteiligte Personen den Zugang zu Beschäftigung zu verbessern.

Vorrangige Zielgruppen sind langzeitarbeitslose Frauen und Männer, ältere Arbeitslose über 55 Jahre und Nichtleistungsbezieher. Eingeschränkt ist die Teilnahme von Personen im Alter unter 25 Jahren, da für diesen Personenkreis andere Programme besser zur Integration geeignet sind.

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Regionalbudget (RB) 2007 bis 2013 im Landkreis Havelland

darunter ungeförderte Zahl der aktivierte Alter über Langzeit- Übergänge Projekte Teilnehmer Frauen 55 Jahre arbeitslose insgesamt RB I 01.07.2007 - 60 239 118 40 195 36 28.02.2008 RB II 01.03.2008- 61* 290 144 97 173 43 28.02.2009 RB III 01.03.2009- 23 290 123 55 189 55 28.02.2010 RB IV 01.03.2010- 20 799 362 124 781 102 29.02.2012 RB V 01.03.2012- 14 571 336 82 460 137 28.02.2014 Summe 178 2.189 1.083 398 1.798 373

* davon 12 Projekte zweimal verlängert Datengrundlage: Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

‹‹‹ 100-Stellen-Programm des Landkreises Havelland:

Der Landkreis schafft mit diesem Programm seit dem Jahr 2008 überwiegend für Langzeitarbeitslose sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für 12 Monate. Zum Einsatz kommen hierbei vorrangig Arbeitslosengeld-II-Empfänger mit Vermittlungshemmnissen. Bei den Arbeiten handelt es sich um einfache, möglichst im Helferbereich angesiedelte Tätigkeiten. In Ausnahmefällen ist auch für höherwertige Tätigkeiten der Einsatz von Arbeitslosengeld-I-Empfängern bzw. von Nichtleistungsbeziehern möglich.

Teilnehmer am 100-Stellen-Programm des Landkreises Havelland

Teilnehmer 2008 2009 2010 2011 2012 insgesamt 105 89 64 82 75 davon: Frauen 52 45 36 44 44 im Alter über 50 Jahre 46 40 34 40 33

Datengrundlage: Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Bis 2012 konnten insgesamt 415 Teilnehmer gefördert werden. Hiervon sind insgesamt 221 Frauen und 193 Teilnehmer im Alter von über 50 Jahren gefördert worden. Teilnehmer, die nach Beendigung des geförderten Beschäftigungsverhältnisses wieder arbeitslos werden, haben bei Vorliegen der übrigen Voraussetzungen Anspruch auf Arbeitslosengeld (ALG I).

‹‹‹ Arbeit für Brandenburg:

Am 01. Juli 2010 startete das Landesprogramm "Arbeit für Brandenburg“. Damit können im Zeitraum vom 01.07.2010 bis 30.12.2014 befristete sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse für Langzeitarbeitslose geschaffen werden (ohne Beiträge zur Arbeitslosenversicherung). Die Fördermit- tel können durch die Landkreise bei der Landesagentur für Struktur und Arbeit (LASA) beantragt wer- den.

Vorrangige Zielgruppe sind ältere Langzeitarbeitslose über 50 Jahre und Arbeitslose, die bereits län- ger als drei Jahre arbeitslos sind. Ausgeschlossen ist die Teilnahme von Personen unter 25 Jahren, da für sie andere geeignete Programme zur Verfügung stehen.

Mit Beginn des Förderprogramms im Jahr 2010 sind 55 Teilnehmer in diesem Programm beschäftigt. Zum Teilnehmerkreis gehören 26 Frauen und 52 Personen im Alter von über 50 Jahren.

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2.5 Energieumbau

Die Senkung des Energieverbrauchs, die Steigerung der Energieeffizienz sowie die nachhaltige Nut- zung erneuerbarer Energien sind im Landkreis Havelland wichtige Handlungsfelder. Diese stehen im Einklang mit den Zielsetzungen der Energiestrategie 2030 des Landes Brandenburg, die sich zum einen den Herausforderungen des Klimawandels stellen und zum anderen eine sichere und wirtschaft- liche Energieversorgung durch den weiteren nachhaltigen Ausbau alternativer Energieerzeugung an- visieren. Aus diesem Grund hat der Landkreis in den Jahren 2012/2013 ein Klimaschutzkonzept erstellen las- sen. Das Klimaschutzkonzept des Landkreises wurde am 9. September 2013 vom Kreistag verab- schiedet. Im Rahmen des Konzeptes hat sich der Landkreis folgende Klimaschutzziele gesetzt:

- jährliche Senkung des Endenergieverbrauchs um 1,1 % - Senkung der CO 2-Emissionen um 25 % bis 2030 (Referenzjahr 2011) - Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch auf 50 % bis 2030

Um diese Ziele zu erreichen, hat der Landkreis einen umfassenden Maßnahmenkatalog ausgearbei- tet. In diesem sind alle kurz-, mittel- und langfristigen Energie- und Klimaschutzmaßnahmen definiert, mit denen der Landkreis Energie einspart, die Energieeffizienz erhöht und die Nutzung erneuerbarer Energien behutsam fördert. Das Klimaschutzkonzept sowie der Maßnahmenkatalog können unter folgendem Link eingesehen werden: http://www.havelland.de/Klimaschutzkonzept.2465.0.html.

Im Landkreis Havelland werden bereits 25,9 % der Energie aus erneuerbaren Energien erzeugt. Im Bereich der Stromerzeugung steht der Landkreis mit 78,6 % sehr gut da. Im Wärmebereich werden aktuell 6 % aus erneuerbaren Energien erzeugt. Circa 6 % des Brandenburger EEG-Stroms werden im Landkreis Havelland produziert.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Kreisvergleich

EEG-Einspeisung 2011 GWh 1.600

1.400

1.200 Solar 1.000 Biomasse 800 Wind 600 Gesamt

400

200

- Havelland Potsdam Oberhavel Ost-Prignitz Prignitz Mittelmark Ruppin

Datengrundlage: EEG-Stammdatenbank 50 Hertz 2012; B.&S.U. mbH

Windkraft

Der sachliche Teilplan „Windenergienutzung“ der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland- Fläming wurde am 14.09.2010 vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg für unwirksam erklärt. In diesem Teilregionalplan waren zwei Windeignungsgebiete (WEG) auf dem Gebiet des Landkreises Havelland ausgewiesen: - „Nauener Platte“ mit 2.741 ha und - „Möthlitz“ mit 113 ha. Diese stellten bis zum 14.09.2010 die Grundlage für die Errichtung von Windkraftanlagen im Land- kreis dar. Auf der Fläche des damaligen Eignungsgebietes „Nauener Platte“ stehen mehr als 90 % der im Landkreis befindlichen Windkraftanlagen.

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Ausschnitt aus der Karte 3.2.01 Eignungsgebiete für die Windenergienutzung (unverbindliche Übersicht), Entwurf Regionalplan Havelland-Fläming 2020 vom 26.04.2012

Im Entwurf des derzeit in Erarbeitung befindlichen integrierten Regionalplanes 2020 ist das Eignungs- gebiet „Nauener Platte“ unterteilt worden in „Nauener Platte West“ (WEG 12a, 825 ha) und „Nauener Platte Ost“ (WEG 12b, 1.026 ha). Diese Gebiete sind bereits fast vollständig mit Windkraftanlagen bebaut. Neben dem modifizierten Eignungsgebiet „Möthlitz“ (WEG 13, 146 ha) ist auf dem Gebiet der Gemeinde Milower Land das Eignungsgebiet „Schmetzdorfer-Böhner Heide“ (WEG 11, 640 ha) neu dazugekommen. Das erste Beteiligungsverfahren zum Regionalplan ist abgeschlossen. Mit Schreiben der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming vom 02.12.2013 ist die 2. Beteiligung der Träger öffentli- cher Belange zum überarbeiteten Entwurf gestartet worden.

Im Landkreis Havelland errichtete Windkraftanlagen (WKA) mit Angabe der installierten Leistung und des Jahres der Inbetriebnahme

Gemeinde Anzahl WKA Installierte Leistung in MW Jahr der Inbetriebnahme

3 1,5 1999

7 5 2000 Brieselang 7 14 2005

6 13,8 2008

Görne 1 0,6 1996

1 0,15 1994

1 0,5 1998

6 10,4 2001

4 7,2 2003 Ketzin 15 32,4 2005

3 6 2006

10 20 2009

2 4 2010

Milower Land 5 10 2012

4 0,9 1995

10 7,5 1999

Nauen 9 6,3 2000

2 1,2 2001 10 15 2002 34

Gemeinde Anzahl WKA Installierte Leistung in MW Jahr der Inbetriebnahme

5 6,9 2003 16 32 2005

6 12 2006

17 38,2 2007 Nauen 6 13,5 2008

4 8,6 2009

1 2,3 2010

5 11,2 2011

8 16 2003 2 4 2004 Wustermark 2 4 2005

3 6 2007 Summe 181 305,15 Datengrundlage : 50 Hertz, EEG Stammdatenbank (Stand: Juni 2012)

Es sind 181 Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt ca. 305 MW in Betrieb. Damit liegt die Durchschnittsleistung einer Windkraftanlage bei 1,7 MW und damit deutlich über dem Durchschnitt im Land Brandenburg mit 1,46 MW. Repowering ist für die betroffenen Gemeinden und auch Betreiber derzeit kein vorrangiges Thema. Bei einer installierten Leistung von 305 MW kann rechnerisch Strom für rund 126.000 Haushalte erzeugt werden (im Landkreis Havelland ca. 74.800 Haushalte).

Biomasse

Seit 2007 haben im Landkreis Havelland bis Juni 2012 insgesamt 20 Biogasanlagen ihren Betrieb aufgenommen. Sie erzeugen sowohl Strom (Kapazität bis 8.781 kW) als auch Wärme (Kapazität bis 8.259 kW).

Biogasanlagen im Landkreis Havelland nach Standort mit Angabe der installierten Leistung und dem Jahr der Inbetriebnahme

Installierte Leistung Anzahl der Jahr der in kW Gemeinde Standort Biogas- Inbetrieb- anlagen elektr ische therm ische . nahme Leistung Leistung Brieselang Bredow, Nauener Landweg 10 1 537 552 2008

Falkensee Falkensee 1 18 2009

265 218 Stadt Ketzin/Havel, 2008 1 Ketzin/Havel Knoblaucher Chaussee 2 Hauptsächlich Gaserzeugung Bio- u. Flüssiggas Milower Land Gemarkung Möthlitz 1 ca. 500 ca. 600 2010

Bergerdamm-Hertefeld 1 530 (570) 2007 (noch keine Wärmenutzung) Bergerdamm-Hertefeld 1 380 (570) 2010 (noch keine Wärmenutzung) Bergerdamm-Hertefeld 1 526 (570) 2011 (noch keine Wärmenutzung) Nauen Neukammer 1 2x537 2x510 2007 Biorohgas 12,58 Mio m³/a Neukammer 1 Biomethangas 2012 6,13 Mio m³/a Ribbeck 1 370 932 2011 Tietzow 1 549 576 2012 35

Installierte Leistung Anzahl der Jahr der in kW Gemeinde Standort Biogas- Inbetrieb- anlagen elektr ische therm ische . nahme Leistung Leistung Nennhausen 1 1.182 1.100 2005 Nennhausen Damme 1 350 856 2010

Paulinenaue Selbelang 1 360 2003

Premnitz Premnitz 1 50 2005

Stadt Rathenow Rathenow Heidefeld 1 370 426 2009

Retzow Retzow 1 537 552 2008 Rhinow 1 489 605 2008 Stadt Rhinow Rhinow (1) (499) (552) noch im Bau Seeblick Hohennauen, Am Dudel 1 544 605 2008 Wiesenaue Warsow, Dorfstraße 14 1 150 217 2008 Summe in Betrieb 20 8.781 8.259

Quelle: Umweltamt

Herstellung von Biokraftstoffen

Jahr der Inbe- Gemeinde Standort Anzahl Menge t/Jahr triebnahme

Bioethanolherstellung in Premnitz, Paul- Premnitz 1 150.000 2010 Schlack-Straße 3

Quelle: Umweltamt

Solarenergie

Übersicht über großflächige Freiflächenanlagen

installierte Jahr der Inbetrieb- Gemeinde Standort Anzahl Leistung nahme in kW p *

Markee 1 2.284 2010

Nauen Neukammer 1 415 2010 Stadt Nauen Nauen 1 7.562 2010

Nauen 1 3.152 2012

Stadt Ketzin/Havel Ketzin 1 2.035 2010

Dallgow-Döberitz alter Flugplatz 1 21.000 2011

Rathenow Rathenow Ost 1 2.193 2012

Summe 7 38.641

* kW p: Kilowatt Peak (elektrische Spitzenleistung) Quelle: Umweltamt

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Maßnahmen des Landkreises und seiner Unternehmen

In den Jahren 2009 und 2010 wurden folgende drei Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Gebäuden errichtet, die in das öffentliche Netz einspeisen.

Nennleistung der durchschnittliche jährliche Standort der Anlage Anlage in kW Energieleistung in kW OSZ Friesack, Mensa 29,52 25.593 OSZ Friesack, Schulgebäude 3 ca. 30,00 25.593 Rathenow, Bammer Landstraße 10 ca. 30,00 25.593

Quelle: Amt für Gebäude- und Immobilienmanagement

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2.6 Verkehrstechnische Infrastruktur

Der Landkreis verfügt über ein überwiegend gut ausgebautes überregionales Verkehrsnetz mit Auto- bahnen, Bundes- und Landesstraßen, Schienen- und Bundeswasserstraßen. Im Bereich des Güter- verkehrszentrums Berlin-West (GVZ) vereinen sich drei Verkehrsarten zu einem Knotenpunkt.

Wichtige Verkehrswege 2012

Verkehrsweg Bezeichnung Autobahn A 10 – Berliner Ring, mit Anbindung an die A 2 in Richtung Hannover und an die A 24 in Richtung Rostock/Hamburg Bundesstraße B 5, B 102, B 188, B 273 Schnellbahnstrecke Berlin-Hamburg und Berlin-Hannover Regionalverkehrsstrecke Rathenow - Brandenburg an der Havel, Rathenow - Berlin, Wustermark - Potsdam, Wustermark – Berlin-Spandau, Berlin – Nauen - Wittenberge, Berlin – Falkensee - Hennigsdorf Bundeswasserstraße Havel, Havelkanal

Datengrundlage: Liniennetz des VBB, eigene Zusammenstellung Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Auf Grund des starken Verkehrsaufkommens im direkten Umfeld von Berlin wurde die B 5 bis Nauen bereits vierstreifig ausgebaut. Die Siedlungs- und Industrieschwerpunkte Rathenow und Premnitz im Westen des Landkreises sind an das Bundesstraßen- und Schienennetz angebunden, ein Anschluss an das Autobahnnetz besteht nicht.

Maßnahmen an Bundes- und Landesstraßen

‹ Nord-Umfahrung Falkensee

Die Nord-Umfahrung Falkensee ist unter dem Titel „OU Falkensee Ost/West“ im Landesstraßenbe- darfsplan 2010 - 2024 enthalten. Es läuft derzeit das Planfeststel- lungsverfahren. Gemäß der Straßenverkehrsprog- nose 2025 wird diese voraussicht- lich die Innenstadt von Falkensee um 11.000 bzw. 13.000 Kfz/Werktag entlasten.

Ausschnitt aus der Straßenverkehrsprognose 2025 des Landes Brandenburg mit Nord -Umfahrung Falkensee, Streckenbelastung, Kfz-Verkehr in 1.000 Kfz/Werktag, rot Anteil Schwerlastverkehr

‹ Autobahnanschluss des Raumes Rathenow/Premnitz

Das Land Brandenburg hat den bisher favorisierten Autobahnanschluss des Raumes Rathenow/Premnitz an die A 2 bei Wollin aufgrund der Überprüfung der Wirtschaftlichkeit des Ge- samtmaßnahmepakets (Kosten-Nutzen-Faktor, naturschutzfachliche Gegebenheiten, aktuelle Finan- zierungsmöglichkeiten durch den Bund) aufgegeben.

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Unverändert bleibt der vorgese- hene Bau der sogenannten Orts- umfahrung Premnitz (1. Abschnitt: „Spange“ vom Gewerbegebiet Heidefeld zur B 188n/Rathenow, 2. Abschnitt: von der Spange Heidefeld ausgehend und weiter- führend in südlicher Richtung [östlich von Premnitz und Döberitz] mit Anschluss an den vorhandenen Verlauf der B 102), wie in der nebenstehenden Grafik dargestellt. Die Fertigstellung des ersten Teil- abschnittes bis zur BUGA ist auf- grund erforderlicher Planände- rungen und des zu erwartenden Zeitraumes für das Planfeststel- lungsverfahren nicht mehr mög- lich. Gleichzeitig wurde vom Vor- habenträger entschieden, für die Ortsumfahrung Premnitz insge- samt das Planfeststellungsverfah- ren durchzuführen und im An- schluss daran zu realisieren. Ausschnitt aus der Straßenverkehrsprognose 2025 des Landes Brandenburg, mit OU Premnitz, Streckenbelastung, Kfz-Verkehr in 1.000 Kfz/Werktag, rot Kreisstraßen Anteil Schwerlastverkehr

In der Trägerschaft des Landkreises Havelland befinden sich 28 Kreisstraßen mit einer Gesamtlänge von 160,4 km und ca. 8 km straßenbegleitende Radwege. Für den grundhaften bzw. teilweisen Aus- bau von Kreisstraßen sowie straßenbegleitenden Radwegen wurden von 1990 bis 2012 erhebliche Mittel in Höhe von ca. 37,5 Mio. € eingesetzt.

¸

Kreisstraßennetz 39

2.7 Schnelles Internet

Eine Aussage über den aktuellen Stand der Versorgung ist in dem anliegenden Kartenausschnitt zu den vorhandenen Bandbreiten dargestellt.

Datengrundlage: Breitbandatlas des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie

Es kommen Einzel- wie Kombilösungen aus kabelgebundenen Übertragungstechniken, Glasfaser sowie Funklösungen in Betracht. Zusätzlich erfolgt seit Beginn des Jahres 2012 der schrittweise Aus- bau via LTE (Long Term Evolution) durch verschiedene Netzanbieter, der jedoch unabhängig vom flächendeckenden Breitbandausbau zu sehen ist. Nähere Informationen über den voranschreitenden LTE–Ausbau im Landkreis Havelland können unter dem Link: http://www.lte- verfuegbarkeit.de/brandenburg/landkreis-havelland abgerufen werden.

Eine Förderung der Breitbandversorgung ist seitens des Landes Brandenburg sowie in Ergänzung dazu auch seitens des Landkreises Havelland möglich.

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2.8 Personennahverkehr

Der Landkreis Havelland ist Aufgabenträger des öffentlichen Straßenpersonenverkehrs. Das Buslini- ennetz im Landkreis umfasst 48 Linien. Diese teilen sich auf 40 Linien der HVG und acht Linien kreis- fremder Unternehmen (Stand Fahrplan 2011/2012) auf. Die Angebote des Busverkehrs ergänzen sich mit denen des Schienenverkehrs, dabei hat das Land Brandenburg die Verantwortung für den Schie- nenpersonennahverkehr.

Erreichbarkeit der Mittelzentren

In Anlehnung an den Kriterienkatalog für die Erreichbarkeit der Mittelzentren durch die Orte Ausstattung der zentralen Orte gemäß des nicht ihres Mittelbereiches über den öffentlichen Perso- mehr aktuellen Landesentwicklungsplanes LEP I nennahverkehr

– Zentralörtliche Gliederung wird auch weiterhin tatsächlicher maximaler Zeitaufwand Mittelzentren zur Erreichung der Mittelzentren durch die Orte in min des jeweiligen Mittelbereiches bei Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ein Rathenow 59 Zeitaufwand von 60 Minuten angestrebt. Nauen 62

Falkensee 56 Durch das Gesetz über den öffentlichen Perso- nennahverkehr im Land Brandenburg und die Datengrundlage: eigene Recherchen Amt für Kreisentwicklung dazugehörige Verordnung über die Finanzierung und Wirtschaft aus dem Fahrplan des VBB 2012 des übrigen ÖPNV wird die Rolle der Aufgabenträger des übrigen ÖPNV gestärkt. Die Bündelung der finanziellen Mittel erlaubt den Aufgabenträgern eine schwerpunktmäßige Förderung der Infrastruktur des ÖPNV sowie eine Förderung des übrigen ÖPNV:

Förderung von Bahnhofsumfeldern mit P&R-/B&R-Anlagen zur Verbesserung der Infrastruktur des ÖPNV über Landesmittel von 2005 bis 2012

Höhe der Förderung Jahr Fördermittelnehmer Maßnahme in € 2005 Wustermark Wustermark, Bahnhof, P&R-Anlage 143.445

Brieselang Brieselang, Gestaltung Bahnhofsvorplatz „Nord“ mit P&R-Anlage 156.183

Döberitz, Bahnhofsumfeldgestaltung, P&R-Anlage 7.206

Stadt Premnitz Mögelin, Bahnhofsumfeldgestaltung 5.261 2006 Premnitz, Bahnhof Premnitz Zentrum, B&R-Anlage 12.556

Schwarzkopfstraße/Ecke Potsdamer Straße, Finkenkruger Straße, Stadt Falkensee 37.314 P&R-Anlage

Premnitz, Premnitz Nord, Bahnhofsumfeldgestaltung mit P&R-/ Stadt Premnitz 104.573 B&R-Anlage 2007 Amt Friesack Paulinenaue, Bahnhofsumfeldgestaltung 285.486

2008 Amt Friesack Paulinenaue, Bahnhofsumfeldgestaltung „Nord“ mit P&R-Anlage 55.500

Amt Nennhausen Nennhausen, Bahnhofsumfeldgestaltung mit P&R-Anlage 105.276

2009 Stadt Rathenow Rathenow, Bahnhof, Südseite, P&R-Anlage 72.269

Stadt Falkensee Bahnhof Falkensee, Nordseite, P&R-Anlage 556.927

2010 Amt Nennhausen Buschow, Bahnhofsumfeldgestaltung Südseite, P&R-Anlage 80.114

Amt Friesack Friesack, Bahnhof, Nordseite, P&R-Anlage 262.500 2012 Stadt Falkensee Bahnhof Finkenkrug, Nordseite, P&R-Anlage 116.250 Quelle: Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft 41

2.9 Ver- und Entsorgung

Abfallentsorgung

Im Jahr 2012 sind im Landkreis ca. 57.000 t Abfälle angefallen. Der Landkreis ist öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger (örE) und damit für die ordnungsgemäße Entsorgung eines Anteils dieser Abfälle in Höhe von 46.700 t zuständig.

Prognostisch wird ein Rückgang gemischter Siedlungsabfälle aus sonstigen Herkunftsberei- chen erwartet, die auf- grund niedriger Verbren- nungspreise nicht mehr dem örE überlassen wer- den.

Kommunales Altpapier wird mengenmäßig ab- nehmen. Gewerbliche und gemeinnützige Sammlun- gen führen zu einem schwer zu beziffernden Mengenabfluss. Deshalb ist die prognostizierte Mengenentwicklung von Unsicherheiten überla- gert. Sperrmüll wird ver- * an den örE überlassungspflichtige Abfälle und Abfälle im Sinne der Verpackungsver- mehrt direkt auf den ordnung Wertstoffhöfen angelie- Datengrundlage: Umweltamt fert. Durch Diebstahl von Elektrogeräten nimmt die Menge insgesamt ab. Zur Erfassung von getrennten Fraktionen (Bioabfälle, Glas, Kunststoff, Metall) liegen keine gesicherten Daten vor.

Entwicklung des Abfallaufkommens von 2010 bis 2012 sowie die Prognose für 2015 und 2020

Abfallaufkommen in t/a Abfallart 2010 2011 2012 2015 2020

Abfälle aus kommunaler Sammlung

Hausmüll 19.749 19.310 18.808 19.215 19.116

hausmüllähnliche Gewerbeabfälle aus Großbehältern und Geschäfts- 4.966 4.615 4.338 2.811 2.198 müll

Sperrmüll 3.742 3.716 3.415 2.975 2.163

PPK kommunal 10.115 9.828 8.977 7.749 5.349

direkt an Wertstoffhöfe angelieferte Abfälle

zur Deponierung 3.084 3.962 3.984 3.840 3.840

zur weiteren externen Entsorgung 5.886 5.583 5.759 5.489 5.171

zur mech.-biol. Behandlung 2.145 2.073 2.141 2.138 2.048

sonstige Abfallfraktionen

herrenlose Abfälle 395 382 339 190 124

Schadstoffe (Kleinmengen) 111 79 109 101 103

Summe 50.193 49.548 47.870 44.509 40.112 Datengrundlage: Umweltamt, Prognose Stand 2013 42

Perspektivisch werden die Abfallmengen bis zum Jahr 2020 weiter zurückgehen. Das liegt zum einen an dem zunehmenden Interesse der Industrie abfallärmer zu produzieren und verbunden mit der wei- teren Entwicklung von technischen Verfahren aus Abfällen Rohstoffe/Wertstoffe zu gewinnen. Zum anderen rückt auch in der Bevölkerung der Wiederverwertungs- und Vermeidungsgedanke immer mehr ins Bewusstsein und wird durch finanzielle Anreize (verursachergerechte Leerungsgebühr) noch verstärkt. Das spiegelt sich bereits in der erhöhten Menge an Pappe/Papier/Kartonagen (PPK- kommunal) und der Elektro-/Elektronikgeräte wieder. Der anhaltende Anstieg der gefährlichen Abfälle resultiert aus der elektronischen Nachweisverordnung. Dadurch ist es nicht mehr möglich, dass größe- re im Landkreis Havelland angefallene Mengen Asbest u. ä. entgegen den Bestimmungen der Abfall- satzung außerhalb des Landkreises durch den Besitzer entsorgt werden. Diese Abfälle sind gegen- über dem Landkreis Havelland überlassungspflichtig.

Trinkwasserversorgung

15 Wasserwerke versorgten 2012 98 % der Bevölkerung des Landkreises mit Trinkwasser. 2 % der Einwohner erhalten ihr Trinkwasser aus Gruppenwasserversorgungsanlagen und privaten Brunnen, da sie in dünn besiedelten ländlich strukturierten Gebieten und in Außenbereichen wohnen.

Kapazität, Baujahr und Sanierungsstand der Wasserwerke 2012

Anzahl Art der Anlage Standort Kapazität Sanierungs- Nr. der (Grundlast oder Baujahr des Wasserwerkes in m³/a Stand Brunnen Kleinstwasserwerk) 1. Nauen, Ketziner Straße 4.630 7 Grundlast 1920 saniert 2. Elstal, südlich B 5 1.990 3 Grundlast ca. 1965 teilsaniert 3. Zachow, Tremmener Landstraße 950 3 Grundlast 1991 unsaniert 4. Brieselang, Vorholzstraße 1.800 2 Grundlast 1971 saniert 5. Börnicke, Tietzower Straße 520 2 Kleinstwasserwerk 1996 neu 6. Staaken, Neunkircher Weg 24.600 19 Grundlast 1913 saniert 7. Pausin, Wansdorfer Weg 1.200 3 Grundlast 1992 saniert 8. Friesack, Klessener Straße 1.200 3 Grundlast 1975 saniert 9. Gohlitz, Tremmener Straße 1 900 3 Grundlast 1983 saniert 10. Rathenow, Ferchesaer Weg 9.000 9 Grundlast 1902 teilsaniert 11. Rhinow, Wald 980 3 Grundlast 1971 teilsaniert 12. Nennhausen, Am Sportplatz 600 3 Grundlast 1973 unsaniert 13. Premnitz, Königshütte 2.800 6 Grundlast 1962 saniert 14. Buschow, Birkenweg 320 2 Grundlast 1974 unsaniert 15. Milow, für WW Heide 4.000 6 Grundlast 1987 teilsaniert

Datengrundlage: Umweltamt

In den vergangenen Jahren sind von den Verbänden erhebliche Anstrengungen zur Sanierung von Wasserwerken getätigt worden. So wurde das Wasserwerk Gohlitz 2010 saniert. Im Interesse eines nachhaltigen Grundwasserschutzes zur Trinkwassergewinnung wurden die Wasserschutzgebiete Nauen und Premnitz neu festgesetzt. Weiterhin ist in den kommenden Jahren die Neufestsetzung der Wasserschutzgebiete Gohlitz, Rhinow, Nennhausen, Elstal und Brieselang geplant.

Abwasserentsorgung

Ca. 80 % der Einwohner entsorgen ihr Abwasser über eine öffentliche zentrale Abwasserentsorgung. Ein wesentlich höherer Anschlussgrad ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisierbar. So werden die restlichen Haushaltsabwässer mobil über Sammelgruben, Kleinkläranlagen und weitere dezentrale Anlagen entsorgt. Die Abwässer aus Sammelgruben und Klärschlämme aus den Kleinkläranlagen werden in vorhandenen geeigneten Kläranlagen behandelt.

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Abwasserbehandlungsanlagen nach Standort und Ausstattung 2012

Baujahr/ Kapazität in Jahresschmutz- Standort Nr. Sanierung/ Einwohner- wassermenge in Art der Behandlung der Kläranlage Erweiterung wert (EW) m³/a

biologische Reinigung mit 1. Nauen 1977/1997/2009 20.000 753.000 Stickstoff- und Phosphorreduktion

biologische Reinigung mit 2. Nennhausen 1992 5.000 200.000 Stickstoffreduktion

3. Paulinenaue 1969/1997/2010 1.000 45.000 biologische Reinigung

biologische Reinigung mit 4. Premnitz MFKE 1966/2003 10.300 Stickstoff- und Phosphorreduktion

biologische Reinigung mit 5. Rathenow Nord 1967/1995/2002 40.000 1.336.000 Stickstoff- und Phosphorreduktion

Rathenow biologische Reinigung mit 6. 1970/1993 4.700 185.000 Heidefeld Stickstoffreduktion

biologische Reinigung mit 7. Ribbeck 1997 450 12.000 Stickstoff- und Phosphorreduktion

biologische Reinigung mit 8. Roskow 1993/1999/2009 36.000 1.370.000 Stickstoff- und Phosphorreduktion

biologische Reinigung mit 9. Wagenitz 1997/2012 6.000 260.000 Stickstoffreduktion

biologische Reinigung mit 10. Wansdorf 1998 270.000 Stickstoff- und Phosphorreduktion

biologische Reinigung mit 11. Wutzetz 1992/2001 500 20.000 Stickstoffreduktion Datengrundlage: Umweltamt

Im Landkreis Havelland wurden 2012 elf Kläranlagen betrieben. Alle Anlagen verfügen gemäß den gesetzlichen Vorgaben über eine biologische Reinigung. Die jährlich durchgeführte amtliche Überwa- chung der Kläranlagen hat im Jahr 2012 allen Anlagen eine gute Reinigungsleistung bescheinigt.

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3 Soziale Daseinsvorsorge im Landkreis Havelland

3.1 Kinder, Jugend und Familien

Der Landkreis Havelland ist als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe für die Gewährleistung einer bedarfsgerechten Kindertagesbetreuung zuständig. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die frühkindliche Entwicklung unserer jüngsten Einwohner zu fördern, flexible Angebote für sich ändernde Bedarfe zu entwickeln und eine Vielfalt von Angebotsformen, Inhalten und Methoden anbie- ten zu können, arbeitet der Landkreis eng mit den kreisangehörigen Kommunen, den Trägern von Kindertagesstätten und den Kindertagespflegepersonen zusammen. Außerdem leistet der Landkreis einen Beitrag zur Förderung der Jugend und der Familie, indem er vielfältige Angebote der Jugendarbeit wie z. B. außerschulische Bildungsmaßnahmen, Projekte in Jugendklubs, internationale Jugendaustausche, Beratungsangebote oder Maßnahmen zur Kinder- und Jugenderholung und zum erzieherischen Kinder- und Jugendschutz finanziell und fachlich unter- stützt.

Familienförderung heißt, für die heranwachsende Generation optimale Lebensbedingungen und an- spruchsvolle Freizeitangebote vorzuhalten, Benachteiligungen entgegenzuwirken und selbstbestimm- te Mitwirkung zu forcieren. Prävention, die Gewährung von Hilfen zur Erziehung oder Intervention in Fällen von Kindeswohlgefährdung sind Aufgabenbereiche des Jugendamtes des Landkreises.

Kindertagesbetreuung

Entwicklung der Zahl der Kinder im Alter von 0 bis unter 3 Jahre nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern 2000, 2005, 2010 und 2012 sowie als vorläufige Vorausschätzung für 2025 und 2030

amtsfreie Gemein- Kinder im Alter von 0 bis unter 3 Jahre de/Amt 2000 2005 2010 2012** 2025 2030 Berliner Umland Brieselang 310 245 239 230 210 214 Dallgow-Döberitz 176* 250 226 240 220 247 Stadt Falkensee 1.090 1.040 1.033 1.040 967 1.027 Schönwalde-Glien 204 201 181 210 191 205 Wustermark 219 239 258 270 168 162 Summe Teilraum 1.999 1.975 1.937 1.990 1.756 1.855

weiterer Metropolenraum Amt Friesack 161 125 156 140 71 52 Stadt Ketzin/Havel 114 130 117 150 86 65 Milower Land 108 104 100 70 32 26 Stadt Nauen 375 387 481 460 236 161 Amt Nennhausen 120 121 114 100 64 59 Stadt Premnitz 187 138 143 150 67 47 Stadt Rathenow 599 598 537 530 295 206 Amt Rhinow 128 101 101 80 44 34 Summe Teilraum 1.792 1.704 1.749 1.680 895 650

Landkreis Havelland 3.791 3.679 3.686 3.660 2.651 2.505

* ohne OT Seeburg ** Schätzung des AfS Berlin-Brandenburg nach dem Zensus 2011 Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Im Zeitraum vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 ist im Landkreis Havelland die Anzahl der Kinder unter 3 Jahre gesunken. Ausgehend von der vorläufigen Bevölkerungsvorausschätzung nimmt die Kinderzahl in dieser Altersgruppe bis zum Jahr 2030 im Landkreis Havelland voraussichtlich um weitere 31,5 % ab. Mit Ausnahme der Stadt Falkensee, der Gemeinden Brieselang, Dallgow-Döberitz 45 und Schönwalde-Glien ist in allen amtsfreien Gemeinden und den Ämtern mit einem stetigen Rückgang zu rechnen. Im Berliner Umland ist daher nach einem Absinken der Zahl der unter 3-Jährigen bis 2030 mit einem Anstieg der Kinderzahlen zu rechnen. Gemeinden im weiteren Metropolenraum werden permanent von einer verstärkten Abnahme der Kinderzahlen betroffen sein.

Entwicklung der Zahl der Kinder im Alter von 3 bis unter 6 Jahre nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern 2000, 2005, 2010 und 2012 sowie als vorläufige Vorausschätzung für 2025 und 2030

amtsfreie Gemein- Anzahl der Kinder im Alter von 3 bis unter 6 Jahre de/Amt 2000 2005 2010 2012** 2025 2030

Berliner Umland

Brieselang 303 357 269 290 235 234

Dallgow-Döberitz 165* 300 262 260 227 238

Stadt Falkensee 1.102 1.323 1.147 1.170 1.025 1.039

Schönwalde-Glien 214 261 206 220 168 174

Wustermark 172 261 234 260 205 169

Summe Teilraum 1.956 2.502 2.118 2.200 1.860 1.854

weiterer Metropolenraum

Amt Friesack 186 136 123 160 103 72

Stadt Ketzin/Havel 109 148 120 110 84 59

Milower Land 100 104 104 110 59 43

Stadt Nauen 294 367 366 450 362 240

Amt Nennhausen 107 118 101 110 71 63

Stadt Premnitz 174 154 137 150 94 65

Stadt Rathenow 559 506 564 520 356 250

Amt Rhinow 125 109 96 100 61 44

Summe Teilraum 1.654 1.642 1.611 1.710 1.190 836

Landkreis Havelland 3.610 4.144 3.729 3.910 3.050 2.690

* ohne OT Seeburg ** Schätzung des AfS Berlin-Brandenburg auf Basis des Zensus 2011 Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Im Landkreis Havelland war im Zeitraum vom Jahr 2000 bis 2012 insgesamt ein Anstieg der Kinder- zahlen im Alter von 3 bis unter 6 Jahren zu verzeichnen. In den Gemeinden des Berliner Umlandes stieg die Anzahl mit Ausnahme der Gemeinde Brieselang; im weiteren Metropolenraum konnten ledig- lich die Städte Ketzin/Havel und Nauen und die Gemeinde Milower Land sowie das Amt Nennhausen eine Zunahme der Kinderzahlen dieser Altersgruppe verbuchen.

Bis zum Jahr 2030 geht die Anzahl der jungen Menschen in der Altersgruppe der 3- bis unter 6- Jährigen in allen Gemeinden des Landkreises Havelland um 31 % zurück. Mit Ausnahme der Gemeinden Brieselang und Wustermark ist nach einem Absinken mit einem leich- ten erneuten Anstieg der Kinderzahlen bis 2030 zu rechnen. Die Kinderzahlen werden aber das Ni- veau von 2012 nicht wieder erreichen. Im weiteren Metropolenraum ist die negative Entwicklung in dieser Altersgruppe besonders ausgeprägt. So beträgt der Rückgang mehr als 50 % in der Gemeinde Milower Land (-61 %), in den Städten Premnitz (-57 %) und Rathenow (-52 %), in den Ämtern Rhi- now (-56 %) und Friesack (-55 %).

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Entwicklung der Zahl der jungen Menschen im Alter von 6 bis unter 15 Jahre nach amtsfreien Ge- meinden und Ämtern 2000, 2005, 2010 und 2012 sowie als vorläufige Vorausschätzung für 2025 und 2030

amtsfreie Gemein- Junge Menschen im Alter von 6 bis unter 15 Jahre de/Amt 2000 2005 2010 2012** 2025 2030

Berliner Umland Brieselang 1.198 1.168 1.159 1.060 818 782 Dallgow-Döberitz 590* 820 1.014 1040 810 783 Stadt Falkensee 3.573 3.692 4.353 4.300 3.445 3.342 Schönwalde-Glien 734 741 806 770 578 558 Wustermark 645 613 731 720 822 694 Summe Teilraum 6.740 7.034 8.063 7.890 6.473 6.159

weiterer Metropolenraum Amt Friesack 840 483 429 440 473 369 Stadt Ketzin/Havel 606 370 428 460 402 333 Milower Land 543 324 314 320 259 196 Stadt Nauen 1.592 992 1.095 1.180 1.571 1.271 Amt Nennhausen 581 396 391 370 298 258 Stadt Premnitz 963 478 441 460 430 341 Stadt Rathenow 2.529 1.430 1.513 1.530 1.603 1.305 Amt Rhinow 616 389 335 300 260 210 Summe Teilraum 8.270 4.862 4.946 5.060 5.296 4.283

Landkreis Havelland 15.010 11.896 13.009 12.920 11.769 10.442

* ohne OT Seeburg ** Schätzung des AfS Berlin-Brandenburg auf Basis des Zensus 2011 (keine Schätzung für 6 bis unter 12 Jahre) Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV; eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Im Zeitraum 2000 bis 2012 ist die Anzahl der jungen Menschen im Landkreis Havelland im Alter von 6 bis unter 15 Jahren insgesamt zurückgegangen. Die zum großen Teil positive Entwicklung im Berliner Umland konnte die negative Entwicklung im weiteren Metropolenraum nicht ausgleichen. Ausgehend vom Jahr 2012 wird die Anzahl der jungen Menschen im Landkreis Havelland im Alter von 6 bis unter 15 Jahren bis zum Jahr 2030 um weitere 19 % sinken. Als Besonderheit wird herausgestellt, dass sich die Zahl der jungen Menschen bis 2025 in Wustermark, Nauen, Rathenow und auch im Amt Friesack zwischenzeitlich erhöhen wird, um danach wieder abzusinken.

Inanspruchnahme der Betreuungsplätze für Kinder nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern in den Jahren 2010 bis 2012

Betreuungsbereich vom Schuleintritt bis zum amtsfreie 0 bis unter 3 Jahre (Kinder- 3 Jahre bis zum Schuleintritt Übergang in die Klasse 5 Gemeinde/Amt krippe) (Kindergarten) (Hort) 2010 2011 2012 2010 2011 2012 2010 2011 2012 Brieselang 54,6 % 57,3 % 65,5 % 81,7 % 83,5 % 87,0 % 50,3 % 50,3 % 52,4 % Dallgow-Döberitz 51,6 % 56,6 % 49,9 % 78,6 % 80,4 % 87,9 % 59,0 % 57,1 % 57,8 % Stadt Falkensee 53,0 % 50,0 % 58,2 % 86,0 % 85,6 % 87,0 % 49,4 % 51,0 % 51,3 % Amt Friesack 62,8 % 57,7 % 57,8 % 101,7 % 105,3 % 118,3 % 35,0 % 41,9 % 42,3 % Stadt Ketzin/Havel 65,0 % 70,9 % 77,8 % 92,6 % 88,8 % 88,0 % 58,7 % 55,2 % 51,8 % Milower Land 53,8 % 50,0 % 51,1 % 73,1 % 85,0 % 72,7 % 55,1 % 62,1 % 58,9 % Stadt Nauen 48,8 % 48,2 % 50,1 % 91,6 % 91,4 % 89,0 % 85,5 % 84,1 % 79,1 % Amt Nennhausen 47,3 % 50,9 % 48,2 % 74,5 % 72,0 % 73,8 % 38,4 % 42,1 % 40,0 % Stadt Premnitz 51,4 % 53,1 % 49,8 % 102,2 % 98,4 % 101,6 % 67,1 % 73,0 % 74,9 % 47

Betreuungsbereich vom Schuleintritt bis zum amtsfreie 0 bis unter 3 Jahre (Kinder- 3 Jahre bis zum Schuleintritt Übergang in die Klasse 5 Gemeinde/Amt krippe) (Kindergarten) (Hort) 2010 2011 2012 2010 2011 2012 2010 2011 2012 Stadt Rathenow 40,3 % 47,5 % 46,6 % 88,6 % 89,8 % 90,4 % 66,5 % 65,3 % 67,5 % Amt Rhinow 51,5 % 48,5 % 49,3 % 83,3 % 82,5 % 82,4 % 63,6 % 66,7 % 77,2 % Schönwalde-Glien 48,2 % 58,6 % 75,5 % 90,1 % 88,9 % 85,4 % 46,1 % 46,4 % 45,6 % Wustermark 53,2 % 49,6 % 47,5 % 82,3 % 90,5 % 83,1 % 38,8 % 44,7 % 39,8 % Landkreis 52,4 % 53,8 % 56,0 % 86,7 % 87,9 % 88,2 % 54,9 % 56,9 % 56,8 % Havelland

Datengrundlage: Jugendamt, Bedarfsplan für die Kindertagesbetreuung 2013

Neben verschiedenen Kriterien wird der Bedarf an Angeboten in der Kindertagesbetreuung durch die tatsächliche Inanspruchnahme von Plätzen bestimmt. Die Inanspruchnahme ist definiert als das Ver- hältnis von Angebotsnutzung, d. h. tatsächlicher Belegung der Kindertagesbetreuungsplätze unab- hängig von der vorhandenen Kapazität, zur Anzahl der im Planungsgebiet wohnhaften Kinder der zugehörigen Altersgruppe. Insbesondere im U3-Bereich ist eine steigende Inanspruchnahmequote zu verzeichnen.

Anzahl der Kindertageseinrichtungen nach der Trägerschaft von 2004 bis 2012

Anzahl der Kindertageseinrichtungen Jahr Kommunale Träger Freie Träger Gesamt 2004 82 27 109 2005 72 36 109 2006 69 35 104 2007 70 35 105 2008 70 37 107 2009 69 40 109 2010 67 43 110 2011 67 44 111 2012 67 46 113

Datengrundlage: Jugendamt, Bedarfspläne für die Kindertagesbetreuung

Die Zahl der Kindertagesbetreuungseinrichtungen im Landkreis ist insgesamt sehr stabil geblieben. Es wurden kontinuierlich mehr Einrichtungen von Trägern der freien Jugendhilfe übernommen. Damit wird § 3 Abs. 1 SGB VIII Rechnung getragen, wonach die Jugendhilfe durch eine vielfältige Träger- landschaft gekennzeichnet sein soll, um unterschiedliche Inhalte, Methoden und Arbeitsformen reali- sieren zu können.

Anzahl der Tagespflegepersonen nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern von 2007 bis 2012

Amtsfreie Anzahl der Tagespflegepersonen Gemeinde/Amt 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Brieselang 13 15 11 9 7 7 Dallgow-Döberitz 15 11 10 11 8 8 Stadt Falkensee 67 62 64 64 68 67 Amt Friesack 1 1 1 1 0 0 Stadt Ketzin/Havel 6 8 9 9 7 6 Milower Land 2 2 2 2 1 1 Stadt Nauen 1 1 1 1 1 1 Amt Nennhausen 2 2 1 1 1 1 Stadt Premnitz 1 1 2 2 2 2 48

Amtsfreie Anzahl der Tagespflegepersonen Gemeinde/Amt 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Stadt Rathenow 6 7 7 8 7 7 Amt Rhinow 3 1 1 1 0 0 Schönwalde-Glien 6 6 6 6 6 4 Wustermark 16 16 10 11 10 9 Summe 139 133 125 126 118 113

Datengrundlage: Jugendamt, Bedarfspläne für die Kindertagesbetreuung

Anzahl der in den Kindertagespflegestellen insgesamt betreuten Kinder differenziert nach Quartalen der Jahre 2007 bis 2012

Anzahl der in Kindertagespflegestellen betreuten Kinder Jahr I. Quartal II. Quartal III. Quartal IV. Quartal Jahresdurchschnitt 01.12. 01.03. 01.06. 01.09.

2007 428 452 471 398 437

2008 410 435 506 406 439

2009 445 487 529 418 470

2010 451 473 503 426 463

2011 454 495 520 423 473

2012 468 498 517 418 475

Datengrundlage: Jugendamt, Bedarfspläne für die Kindertagesbetreuung

Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“ 2008 bis 2013:

Das Bundesprogramm zur U3-Förderung erstreckt sich über den Zeitraum von 2008 bis 2013. Allen Trägern wurde die Chance eingeräumt, ihre Einrichtungen im U3-Bereich qualitativ aufzuwerten und Sanierungsrückstände aufzuholen. Das U3-Kita-Investitionsprogramm konnte für den Landkreis Ha- velland erfolgreich abgeschlossen werden. Alle zu berücksichtigenden Förderanträge wurden fristge- recht bis zum 30.06.2012 bei der InvestitionsBank des Landes Brandenburg eingereicht. Der Landkreis hat die zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 3,7 Mio. Euro voll in Anspruch ge- nommen. Insgesamt konnten bzw. können mit den Maßnahmen 366 Plätze neu geschaffen und 1.795 Plätze gesichert bzw. aufgewertet werden. Auch die Ausstattung von Kindertagespflegeplätzen wurde angemessen gefördert. Die Maßnahmen müssen bis zum 31.12.2013 vollständig realisiert werden.

„Havelländisches Netzwerk Gesunde Kinder“

Das seit 2006 vom Brandenburger Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie geförderte Projekt liefert ein umfassendes, kostenloses Angebot der vorsorgenden Familien- und Kinderbetreu- ung im Landkreis Havelland. Die Modellphase des „Havelländischen Netzwerkes Gesunde Kinder“ ist abgeschlossen. Auf Grund des Erfolges wurde es verstetigt. Im Netzwerk wurden bisher etwa 760 Kinder, zu denen auch noch ca. 480 Geschwisterkinder gehören, betreut.

Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ erhielt dieses Projekt 2010 eine Auszeichnung. Darüber hinaus erhielt das Havelländische Netzwerk den KTQ-Award 2013 zum Thema „Vernetzung im Gesundheitswesen“.

Familienlotsen

Die Familienlotsen führen in den Netzwerk-Familien die Arbeit der Hebammen im zweiten und dritten Lebensjahr des Kindes fort und besuchen die Familien in dieser Zeit mindestens sechsmal. Die Netz- werkarbeit wird derzeit von 26 aktiven Hebammen und 56 Familienlotsen geleistet.

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Bündnisse für Familien

Lokale Bündnisse für Familien sind regionale Netzwerke, welche durch die gemeinsame Arbeit die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Familien verbessern wollen. Jeder Akteur bringt sich nach dem Freiwilligen-Prinzip individuell im Rahmen seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten ein. Im Landkreis Havelland gibt es derzeit drei lokale Bündnisse für Familien: das lokale Bündnis für Fa- milie Falkensee, gegründet im April 2008, das lokale Bündnis für Familie Nauen, gegründet im Juni 2008 und das lokale Bündnis für Familie Westhavelland, gegründet im Mai 2009. Die Bündnisakteure kommen aus verschiedenen Bereichen der Stadt- und Kreisverwaltungen, von Vereinen, von freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, aus Kitas, Schulen, Kirchen und der Wirt- schaft.

Kinder- und Jugendarbeit

Im Landkreis Havelland wohnten Ende 2012 insgesamt 12.660 junge Menschen im Alter von 15 bis unter 25 Jahre. Im Jahr 2030 ist mit ca. 12.100 jungen Menschen in dieser Altersgruppe zu rechnen. Zuwächse zeigen langfristig hier lediglich die Stadt Nauen (+5,7 %) sowie die Gemeinden Dallgow- Döberitz (+11,1 %) und Wustermark (+48,4 %) auf. Die Altersgruppe wird 2030 in der Stadt Falkensee in gleicher Größe wie 2012 vertreten sein.

Entwicklung der Altersgruppe von 15 bis unter 25 Jahre nach Verwaltungseinheiten 2012 und 2030

Falkensee, Stadt 3.570 3.569

Rathenow , Stadt 1.910 1.742

Nauen, Stadt 1.410 1.491

Brieselang 1.120 841

Dallgow -Döberitz 810 900

Wustermark 620 920 740 Schönw alde-Glien 612 550 Premnitz, Stadt 370 490 Amt Friesack 425 460 Ketzin/Havel, Stadt 370 350 Amt Rhinow 260 330 Amt Nennhausen 265 300 Milow er Land 250

Schätzung 2030 2012

Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, LBV, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

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Jugendeinrichtungen in öffentlicher und freier Trägerschaft nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern 2010 bis 2012

Anzahl der Einrichtungen

in öffentlicher in freier amtsfreie Gemeinde/ insgesamt Amt Trägerschaft Trägerschaft

2010 2011 2012 2010 2011 2012 2010 2011 2012

Brieselang 4 2 4 0 0 0 4 2 4 Dallgow-Döberitz 2 2 2 0 0 0 2 2 2 Stadt Falkensee 9 9 8 1 1 1 8 8 7 Amt Friesack 6 6 1 5 5 0 1 1 1 Stadt Ketzin/Havel 4 4 4 3 3 3 1 1 1 Milower Land 6 6 4 0 0 2 6 6 2 Stadt Nauen 11 8 6 3 1 0 8 7 6 Amt Nennhausen 1 1 2 0 1 1 1 0 1 Stadt Premnitz 3 3 3 0 0 0 3 3 3 Stadt Rathenow 10 7 5 1 0 1 9 7 4 Amt Rhinow 7 7 2 6 6 2 1 1 0 Schönwalde-Glien 6 6 6 0 0 0 6 6 6 Wustermark 1 1 1 1 1 1 0 0 0 Landkreis Havelland 70 61 48 20 17 11 50 44 37

Datengrundlage: Jugendamt (Jugendförderplan 2011/12 Landkreis Havelland)

Jugendberufshilfe nach § 13 SGB VIII

2011 2012 Anzahl der Einrichtungen 3 3 Darin durchschnittlich durch das Jugendamt 41 38 betreute Kinder und Jugendliche

Datengrundlage: Jugendamt, Jugendförderplan 2013/2014

Aufwendungen des Landkreises Havelland im Bereich der Jugendarbeit 2009 bis 2012

Aufwendungen in €

Aufgabenbereich 2009 2010 2011 2012

Ferienfahrten 5.000 6.000 6.000 6.000 Freizeit- und Ferienmaßnahmen 12.750 12.500 12.500 19.000 Internationaler Jugendaustausch 1.000 1.000 2.000 5.000 Außerschulische Jugendarbeit/Jugendpflege 9.330 12.000 12.000 12.000 Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz 15.000 18.000 18.000 18.000 Sachkosten zur Durchführung der offenen Jugendarbeit 4.480 4.500 4.500 5.600 Landespersonalstellenprogramm 281.790 262.000 237.911 241.969 Kreisliches Modellprojekt 10.000 - - - “Jugendarbeit im ländlichen Raum“ Jugendberufshilfe (Produktionsschule) 13.450 25.000 10.792 11.099 Bildungssozialarbeit - - 24.936 178.400 Förderung von Beratungsangeboten 8.096 7.550 7.515 10.732 Summe 360.896 348.550 336.154 807.800

Datengrundlage: Jugendamt, Jugendförderpläne 2011/12 und 2013/2014, Wirtschaftliche Jugendhilfe

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Verteilung der Stellen nach der Personalkostenrichtlinie (PKR)

Stellen in Einrich- Stellen in Einrich- amtsfreie Gemein- davon Sozialarbeiter tungen in öffentli- tungen in freier insgesamt de/Amt an Schulen cher Trägerschaft Trägerschaft

Brieselang 0 1 1 0 Dallgow-Döberitz 1 1 2 0 Stadt Falkensee 1 6 7 2 Amt Friesack 0 2 2 1 Stadt Ketzin/Havel 0 1 1 0 Milower Land 0 1 1 0 Stadt Nauen 1 3 4 2 Amt Nennhausen 0 0 0 0 Stadt Premnitz 0 3 3 1 Stadt Rathenow 1 4 5 1 Amt Rhinow 0 0 0 0 Schönwalde-Glien 0 1 1 0 Wustermark 0 0 0 0 für den Landkreis tätig 0 1 1 0 Landkreis Havelland 4 23 27 7

Datengrundlage: Jugendamt, Jugendförderplan 2013/2014 52

3.2 Bildungsangebote

Schulbildung

In den Grundschulen, Oberschulen, Gesamtschulen, Gymnasien, Förderschulen und berufsbildenden Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft werden weitestgehend alle, entsprechend den Rege- lungen des Brandenburgischen Schulgesetzes möglichen, Bildungsgänge angeboten.

Schulstandorte im Landkreis Havelland, Schuljahr 2012/13

Datengrundlage: Schulverwaltungsamt, eigene Darstellung Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Im Landkreis Havelland besteht für Schüler, die an einem beruflichen Gymnasium die allgemeine Hochschulreife erreichen wollen und über die entsprechende Berechtigung mit Abschluss der Jahr- gangsstufe 10 verfügen sowie für Auszubildende in verschiedensten Fachrichtungen, die Möglichkeit, ihre Schule bzw. den schulischen Teil einer Ausbildung an einem Oberstufenzentrum in öffentlicher Trägerschaft (Standorte in Friesack, Nauen, und Rathenow) bzw. an zwei beruflichen Schulen in freier Trägerschaft (in Nauen und Premnitz) zu absolvieren.

Schülerzahlen nach Schulform, Trägerschaft sowie nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern in den Schuljahren 2005/2006, 2010/2011 und 2012/13

Schülerzahlen nach Schulformen Schule Schule amtsfreie Gesamt- mit dem mit dem Gemeinde/ Schuljahr Grundschule Oberschule Gymnasium schule spFSP* spFSP* Amt Lernen geist. Entw.

Öffentl. Freie Öffentl. Freie Öffentl. Öffentl. Freie Öffentl. Öffentl. 2005/2006 729 215 Brieselang 2010/2011 716 167 2012/2013 632 220 2005/2006 537 259 Dallgow- Döberitz 2010/2011 636 749 2012/2013 602 847 2005/2006 2.409 651 693 950 136 Stadt Falkensee 2010/2011 2.680 280 870 1.169 62 2012/2013 2.490 361 915 1.394 39 53

Schülerzahlen nach Schulformen Schule Schule amtsfreie Gesamt- mit dem mit dem Gemeinde/ Schuljahr Grundschule Oberschule Gymnasium schule spFSP* spFSP* Amt Lernen geist. Entw.

Öffentl. Freie Öffentl. Freie Öffentl. Öffentl. Freie Öffentl. Öffentl. 2005/2006 457 121 Schönwalde- Glien 2010/2011 465 2012/2013 424 2005/2006 385 163 Wustermark 2010/2011 434 272 2012/2013 370 280 2005/2006 4.517 1.150 693 1.209 136 Berliner Umland 2010/2011 4.931 719 870 1.918 62 2012/2013 4.518 861 915 2.241 39 2005/2006 313 291 59 Amt Friesack 2010/2011 289 173 2012/2013 275 229 2005/2006 251 301 Stadt Ketzin/Havel 2010/2011 308 198 2012/2013 284 196 2005/2006 196 Milower Land 2010/2011 214 2012/2013 228 2005/2006 513 112 349 622 321 133 60 Stadt Nauen 2010/2011 657 353 203 55 626 395 80 58 2012/2013 682 319 212 87 613 379 76 57 2005/2006 224 Amt Nennhausen 2010/2011 231 2012/2013 212 2005/2006 302 270 391 Stadt Premnitz 2010/2011 264 164 2012/2013 246 159 2005/2006 953 345 539 992 210 73 Stadt Rathenow 2010/2011 968 202 573 624 138 46 2012/2013 984 175 649 555 134 46 2005/2006 239 Amt Rhinow 2010/2011 187 2012/2013 183 weiterer 2005/2006 2.991 112 1.556 0 539 2.005 321 402 133 Metropolen- 2010/2011 3.118 353 940 55 573 1.250 395 218 104 raum 2012/2013 3.094 319 971 87 649 1.168 379 210 103 2005/2006 7.508 112 2.706 0 1.232 3.214 321 538 133 Landkreis Havelland 2010/2011 8.049 353 1.659 55 1.443 3.168 395 280 104 2012/2013 7.612 319 1.832 87 1.564 3.409 379 249 103

* spFSP = sonderpädagogischer Förderschwerpunkt Datengrundlage: Erfassung Schülerzahlen über ZENSOS/Schulportäts bzw. Schülerzahlerfassung staatliches Schulamt

54

Musik- , Kunst- und Volkshochschule

Die Musik-, Kunst- und Volkshochschule Havelland ist eine kreiseigene Einrichtung. Sie untergliedert sich in die Bereiche Volkshochschule sowie Musik- und Kunstschule.

Entwicklung der Schülerzahlen und der erteilten Wochenunterrichtsstunden der Musik- und Kunst- schulevon 2005 bis 2012

Jahr Schüler Wochenunterrichtsstunden 2005 1.198 755 2006 1.218 692 2007 1.470 743 2008 1.702 805 2009 1.900 939 2010 2.185 1.111 2011 2.385 1.275 2012 2.482 1.343

Datengrundlage: Referat für Kultur, Sport und Tourismus

Entwicklung der Teilnehmerzahlen der Volkshochschule nach Themenbereichen von 2005 bis 2012

Themenbereich 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Gesellschaft - Politik, 60 234 346 122 119 124 278 438 Umwelt - Recht Kunst - Kultur - Kreativität 474 404 455 429 334 376 589 654 Gesundheit - Sport - Freizeit 1.510 1.469 1.400 1.400 1.363 1.337 1.435 1.881 Sprachen 1.310 1.204 1.439 1.424 1.430 1.266 1.440 1.317 Berufliche Bildung/PC 649 415 457 355 262 276 217 311 Grundbildung/Schulabschlüsse 101 168 173 173 100 102 96 112 Summe 4.104 3.894 4.270 3.903 3.608 3.481 4.055 4.713

Datengrundlage: Referat für Kultur, Sport und Tourismus

Bibliotheken

Die Anzahl der Bibliotheken ist auf gleich bleibendem Niveau. Die Verwaltungsbibliothek des Land- kreises, die Bibliothek des Marie-Curie-Gymnasiums in Dallgow-Döberitz sowie die Bibliotheken in Brieselang, Falkensee, Friesack, Nauen, Premnitz und Rathenow werden hauptamtlich und 19 weite- ren Bibliotheken in den kleineren Orten des Havellandes werden nebenamtlich geleitet. Bei einem Bestand von gut 235.000 Medien, davon ca. 90 % Buchbestände, waren 2012 ca. 314.000 Entleihungen, davon 1/3 von Kinderliteratur, festzustellen.

Ausstattung und Nutzung der Bibliotheken von 2005 bis 2012

2005* 2006* 2007* 2008** 2009* 2010² 2011³ 2012³

Anzahl der Bibliotheken 21 25 27 30 26 24 27 26

Entleiher insgesamt 8.069 8.604 8.899 9.479 9.508 8.514 8.504 8.718 davon: im Alter bis 12 Jahre 2.561 2.815 2.924 3.323 3.547 3.594 3.494 3.726 im Alter ab 60 Jahre 1.149 1.216 935 1.090 1.116

Besucher 84.655 106.721 101.342 113.664 112.729 96.924 95.649 96.043 Medienbestand insg e- 197.418 202.251 206.806 239.100 247.953 223.366 223.789 235.343 samt

davon: 171.957 174.538 178.373 k. A. 212.339 194.480 195.086 206.691 Printmedien 25.061 27.418 28.113 k. A. 34.294 28.497 28.703 28.652 Non-Book-Medien 55

2005* 2006* 2007* 2008** 2009* 2010² 2011³ 2012³

Entleihungen insgesamt 295.233 288.456 289.558 307.101 313.326 315.192 315.990 313.900 davon: Printmedien 211.625 206.086 202.812 221.695 224.053 223.903 227.052 221.377 davon: Kinderliteratur 83.676 86.328 87.381 93.701 99.602 103.593 99.250 97.264 Belletristik 66.703 64.087 64.473 71.534 76.249 72.941 76.152 78.518 Sachliteratur 39.804 34.503 31.419 29.497 29.312 27.974 33.743 26.566 Non-Book-Medien 83.608 82.370 86.746 85.406 89.273 91.233 88.938 92.523

empfangene Austausch- 76.396 71.128 86.067 95.828 103.873 93.400 104.430 106.473 bestände

verliehene Austausch- 86.887 114.440 100.682 109.801 111.713 110.569 122.300 114.284 bestände

Veranstaltungen 331 374 450 463 425 292 348 403 Gesamtausgaben in € 582.552 601.999 714.603 724.523 739.623 716.934 754.668 784.753 davon:

Ausgaben für Erwer- 46.393 38.509 42.377 74.659 74.054 74.975 74.201 71.663 bung Personal laut Stellenplan 16,9 13,79 13,85 12,75 12,45 11,45 13,50 13,25

Zahl der Beschäftigten 21 28 24 23 25 19 19 22

ehrenamtliches Personal 31 42 44 46 34 29 34 27

* keine Statistik von Ketzin/Havel ** Bestandszahlen von Brieselang fehlen ² keine Statistik von Friesack und Ketzin/Havel ³ keine Jahresmeldung von den Bibliotheken Friesack, Ketzin/Havel und der Schulbibliothek des MCG Dallgow-Döberitz Datengrundlage: Referat für Kultur, Sport und Tourismus 56

3.3 Ausbildung

Mit sinkender Zahl der Schulabgänger wird es für Unternehmen immer schwerer, geeignete Auszubil- dende zu finden. Auch im Ausbildungsjahr 2012/2013 gab es nach Aussagen der IHK Potsdam und der Handwerkskammer Potsdam in der Region einige Ausbildungsplätze, die mangels geeigneter Bewerber unbesetzt blieben. Zugleich sehen sich die jungen Schüler mit der Herausforderung kon- frontiert, nach der Schule einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden, der ihren Fähigkeiten ent- spricht und zugleich auch mit den persönlichen Interessen harmoniert.

Auch im Schuljahr 2012/2013 wurden in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Havelland wieder Berufswahlpässe an interessierte Schulen (Zielgruppe 7. Klasse) im gesamten Landkreis aus- gegeben. Die Berufswahlpässe sind ein geeignetes Instrument, um den Schülerinnen und Schülern eine systematische Berufsfrühorientierung zu ermöglichen. Durch den Landkreis Havelland wurde in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren zudem wieder die jährliche Ausbildungsbörse organisiert, die gleichermaßen Vorteile für Jugendliche und Unternehmen bietet. Die hohe Resonanz der vergange- nen Ausbildungsbörse dokumentiert sich in der Teilnahme von 70 Ausstellern und rund 1.100 Besu- chern.

Entwicklung der Zahl der Absolventen/Abgänger nach Abschlüssen jeweils am Ende des Schuljahres von 2005/2006 bis 2011/2012 im Landkreis Havelland

Schuljahr Art des Abschlusses 2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 ohne Hauptschulab- schluss/ 228 189 161 139 105 80 105 ohne Berufsbildungs- (10,9 %) (10,7 %) (9,9 %) (9,5 %) (8,6 %) (7,0 %) (7,1 %) reife Hauptschulabschluss/ 419 282 263 238 143 195 167 Berufsbildungsreife (20,1 %) (16,0 %) (16,1 %) (16,4 %) (11,7 %) (17,1 %) (11,4 %) Realschulabschluss/ 837 617 706 354 372 348 472 Fachoberschulreife (40,2 %) (35,1 %) (43,3 %) (24,3 %) (30,4 %) (30,6 %) (32,1 %) 599 672 500 724 602 515 726 Hochschulreife (28,8 %) (38,2 %) (30,7 %) (49,8 %) (49,3 %) (45,3 %) (49,4 %) insgesamt 2.083 1.760 1.630 1.455 1.222 1.138 1.470

Hauptschulabschluss: nach der Jahrgangsstufe 9 bei Vorliegen der Voraussetzungen für die Versetzung Realschulabschluss: nach erfolgreichem Abschluss der Jahrgangsstufe 10 Hochschulreife: erfolgreicher Abschluss der gymnasialen Oberstufe der Sekundarstufe II Daten für 2012/2013 liegen noch nicht vor. Datengrundlage: AfS Berlin-Brandenburg, eigene Berechnungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Eckdaten zum Ausbildungsmarkt im Landkreis Havelland

Veränderung 2012/2013 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 zum Vorjahr absolut relativ gemeldete Bewerber* 786 677 757 814 54 + 7,1 % gemeldete Ausbildungsstellen** 686 718 782 680 -59 - 8,0 % * mit Daten der zugelassenen kommunalen Träger ** ohne Daten der zugelassenen kommunalen Träger Datengrundlage: Bundesagentur für Arbeit, Agentur für Arbeit Neuruppin 57

3.4 Angebote für Senioren

Die Altersgruppe der Menschen im Alter ab 65 Jahre wird von 32.250 Personen um etwa weitere 19.000 Personen bis zum Jahr 2030 anwachsen und damit fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachen. Gegenüber 1990 wird sich die Zahl der Personen dieser Altersgruppe im Jahr 2030 sogar fast verdreifacht haben.

Entwicklung der Altersgruppe 65 Jahre und älter von 1990 bis 2030 im Landkreis Havelland

60000

50000

40000

Ist 30000 Schätzung

20000 Anzahl der Personen 10000

0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030

Datengrundlage: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Landesamt für Bauen und Verkehr, eigene Berech- nungen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft

Die Personenzahl dieser Altersgruppe wird bis 2030 in allen amtsfreien Gemeinden und in den Ämtern ansteigen. Dieser Anstieg ist jedoch unterschiedlich ausgeprägt.

Datengrundlage: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Landesamt für Bauen und Verkehr, eigene Berechnun- gen Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaft 58

Der größte Zuwachs wird in der Stadt Falkensee zu erwarten sein. Im Jahr 2030 werden etwa 6.100 Personen im Alter ab 65 Jahre mehr als 2012 in der Stadt leben. In Brieselang, Dallgow-Döberitz und auch in Schönwalde-Glien wird sich diese Altersgruppe bis 2030 verdoppelt haben. Die Ursache dafür liegt in den besonders starken Zuzügen in den 90er Jahren bis zum Jahr 2000 (Umzug der Bundesre- gierung nach Berlin) in die Gemeinden des Berliner Umlandes. Es waren vorwiegend die 35- bis 45- Jährigen, die hier in das Havelland ihren Wohnsitz meist mit dem Bau eines Eigenheimes verlegt hat- ten. Im Jahr 2030 werden sie 65 Jahre und älter sein.

Versorgungssituation teilstationäre und stationäre Pflege auf kommunaler Ebene 2007 und 2012

Anzahl Anzahl Anzahl teilstationärer stationärer Amt/ Kurzzeitpflegeplätze amtsfreie Gemeinde Pflegeplätze Pflegeplätze 2007 2012 2007 2012 2007 2012

Brieselang 0 0 0 0 0 0

Dallgow-Döberitz 0 0 44 44 0 0

Stadt Falkensee 12 12 303 347 3 3

Amt Friesack 12 12 53 53 1 1

Stadt Ketzin/Havel 0 0 42 42 0 0

Gemeinde Milower Land 0 0 0 28 0 1

Stadt Nauen 26 38 143 143 3 3

Amt Nennhausen 0 0 0 0 0 0

Stadt Premnitz 15 15 75 75 0 0

Stadt Rathenow 12 24 490 490 12 12

Amt Rhinow 0 27 0 0 0 0

Schönwalde-Glien 0 12 0 0 0 0

Wustermark 0 0 0 0 0 0

Quelle: Serviceeinheit Entgeltwesen des Landes Brandenburg 59

3.5 Gesundheitswesen

Für die ambulante Versorgung der Bevölkerung des Landkreises stehen 95 Hausärzte, hierunter zu- sammengefasst Fachärzte für Allgemeinmedizin, überwiegend hausärztlich tätige Internisten, Prakti- sche Ärzte und Ärzte in Zweigpraxen sowie 70 Fachärzte aus insgesamt 12 Disziplinen zur Verfü- gung.

Ärztliche Versorgung

Anzahl der Haus- und ambulant tätigen Fachärzte nach amtsfreien Gemeinden und Ämtern, Stand 31.07.2013

Zahl der ambulant tätigen Fachärzte nach Fachgebieten

amtsfreie Gemeinde/ Amt Zahl der Hausärzte* der Hausärzte* Zahl EW/Hausarzt** Anästhesie Augenheilkunde Chirurgie Frauenheilkunde HNO-Heilkunde u. Geschlechts- Hautkrankheiten Kinderheilkunde Orthopädie Psychotherapie Nervenheilkunde/ Psychiatrie Diagnostische Radiologie Urologie Arbeitsmedizin

Brieselang 5 2.179 (1) Dallgow-Döberitz 4 2.179 1 1 Stadt Falkensee 25 1.636 1 3 2 3 3 1 4 3 3 3 3 1 Amt Friesack 2 3.190 Stadt Ketzin/Havel 3 2.135 Milower Land 2 2.176 Stadt Nauen 13 1.269 1 1 4 1 1 1 2 (3) 1 Amt Nennhausen 2(2) 1.158 Stadt Premnitz 7 1.211 1 1 1 1 1 1 Stadt Rathenow 16(4) 1.213 3 2 4 4 3 2 (3) 2 Amt Rhinow 3(1) 1.183 Schönwalde-Glien 3 3.007 Wustermark 3 2.681 13 3 Landkreis Havelland 88 (7) 1.614 2 7 6 5 3 9 8 4 6 4 0 (1) (6)

*Allgemeinmediziner, Internisten, praktische Ärzte **Einwohner 2012/Hausärzte inkl. Zweigpraxen (1) = zusätzliche Anzahl der Ärzte in Zweigpraxen vor Ort Datengrundlage: Gesundheitsamt

Die vergleichsweise hohen Einwohnerzahlen pro Hausarzt in Ketzin/Havel werden durch die Nähe zu Potsdam und Nauen relativiert. Gleichfalls wird die Tatsache, dass ein Arzt in Milower Land, Wuster- mark, Dallgow-Döberitz, Brieselang und in Schönwalde-Glien für über 2.000 Einwohner steht, durch das umfassende Angebot an Hausärzten in angrenzenden Städten (in Premnitz bzw. in Falkensee und Berlin) ausgeglichen. Die hausärztliche Versorgung im Amt Friesack wird derzeit kritisch beurteilt. Sie ist auch in den Äm- tern Rhinow und Nennhausen nicht sicher bedarfsgerecht, wenn die Altersstruktur der dortigen Ärzte und Zweigpraxen, die keinen vollen Arztsitz darstellen, berücksichtigt werden.

Die kinderärztliche Versorgung ist in der Stadt Falkensee und im westlichen Havelland als gut, in der Stadt Nauen mit einem Kinderarzt als nicht ausreichend zu beurteilen. Trotz sieben Augenärzten und drei Hautarztpraxen im Landkreis ist der Zugang der Bevölkerung zu diesen Fachärzten mit langen Wartezeiten verbunden. Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie sind im Landkreis nicht tätig.

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Standorte der medizinischen Dienstleistungszentrum Havelland GmbH mit ambulantem Service in bestimmten Fachgebieten 2012

Standort Fachgebiete Falkensee, Dallgower Straße 9 Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendmedizin, Chirurgie Nauen, Ketziner Straße 20 Allgemeinmedizin, Dermatologie, Chirurgie Nauen, Ketziner Straße 21 ( in der Klinik Nauen) Physiotherapie, Radiologie, Zentrallabor, Arbeitsmedizin Wachow, Lindenallee 4 Allgemeinmedizin Groß Behnitz, Alte Gärtnerei 4 Allgemeinmedizin Rathenow, Paracelsusstraße 3 Arbeitsmedizin Rathenow, Forststraße 45 ( in der Klinik Rathenow) Physiotherapie, Radiologie, Zentrallabor Rathenow, Forststraße 39 (im Wohn- und Pflegezentrum) Physiotherapie

Datengrundlage: Havelland Kliniken Unternehmergruppe, Internetseite Oktober 2012

Die stationäre Krankenversorgung wird im Landkreis Havelland durch die Havelland Kliniken GmbH sichergestellt. Die Havelland Kliniken präsentieren sich als ein Krankenhaus an zwei Standorten mit der Klinik Nauen und der Klinik Rathenow.

Stationär tätige Ärzte in den Kliniken nach Fachabteilungen 2012

Zahl der stationär tätigen Zahl der stationär tätigen Fachärzte Assistenzärzte Fachabteilung Tages - Klinik Klinik Klinik Klinik klinik Nauen Rathenow Nauen Rathenow Falkensee Allgemein- und Viszeralchirurgie 6 3 1 3 Traumatologie und Orthopädie 9 3 1 3 Gynäkologie und Geburtshilfe 4 3 4 3 Innere Medizin 10 4 9 7 Geriatrie 0 3 1 Kinder- und Jugendmedizin 4 2 5 3 Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik 6 0 6 0 Urologie 3 0 2 0 Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie 11 3 3 2 Radiologie (MDZ) (1) (1) Notfallmedizin 2 2 2 Tagesklinik Psychiatrie Nauen 1 Tagesklinik Psychiatrie Falkensee 1 Tagesklinik Rathenow 1 Summe 1 56 24 33 22

Datengrundlage: Havelland-Kliniken GmbH

Die Havelland Kliniken GmbH ist ein Krankenhaus der Regelversorgung ohne Spezialdisziplinen wie Augenheilkunde, HNO-Heilkunde, Neurologie, Neurochirurgie, Herzchirurgie usw. Diese medizini- schen Spezialangebote müssen außerhalb des Landkreises in Brandenburg an der Havel, Potsdam und Berlin in Anspruch genommen werden.

61

Sollbettenstruktur der Havelland Kliniken GmbH im Jahr 2012

Sollbetten Fachabteilung Klinik Nauen Klinik Rathenow 2012 2012 Chirurgie 56 30 Gynäkologie und Geburtshilfe 24 15 Innere Medizin 110 76 Geriatrie - 32 Kinder- und Jugendmedizin 20 10 Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik 60 - Urologie 20 - Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerzthera- 10 7 pie Zwischensumme (incl. i ntensivmedizinischer 300 170 Kapazitäten)

Plätze Fachabteilung Klinik Nauen Klinik Rathenow 2012 2012 Tagesklinik Psychiatrie Nauen 12 - Tagesklinik Psychiatrie Falkensee 15 - Tagesklinik Geriatrie - 10 Gesamtsumme 327 180

Datengrundlage: Beteiligungsbericht 2013 des Landkreises Havelland

Die Havelland Kliniken GmbH bietet mit insgesamt 470 vollstationären Betten umgerechnet auf 326 Einwohner ein Krankenhausbett. Hierzu kommen 37 teilstationäre Plätze in den Tageskliniken für Psychiatrie in Nauen, Rathenow und Falkensee. Durch den medizinischen Fortschritt und die Verkür- zung der Verweildauer in den klassischen Gebieten Innere Medizin, Chirurgie und Gynäkologie wur- den Potenziale für den Aufbau einer Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sowie für die Etablierung einer Abteilung für Geriatrie erschlossen. Damit erfolgte die Anpassung der Havel- land Kliniken GmbH an neue Bedarfslagen.

Zahnärztliche Versorgung

Anzahl der Zahnärzte 2000, 2005, 2010 und 2012 jeweils am 31.12.

Zahnärzte nach Tätigkeit Anzahl der Zahnärzte 2000 2005 2010 2012 Zahnärzte für allgemeine Stomatologie 91 87 83 83 Kieferorthopäden 4 3 4 4 Zahnärzte im Gesundheitsamt 2 2 2 2 Landkreis Havelland 97 92 89 89 Quelle: Gesundheitsamt

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Ambulant tätige Zahnärzte (allgemeine Stomatologie) und Versorgungsgrad nach Ämtern und amts- freien Gemeinden am 31.12.2012

Zahl der ambulant tätigen Versorgungsgrad Amt/amtsfreie Gemeinde Zahnärzte in Zahnarzt/Einwohner Brieselang 4 2.724 Dallgow-Döberitz 6 1.452 Stadt Falkensee 28 1.461 Amt Friesack 1 6.380 Stadt Ketzin/Havel 4 1.601 Milower Land 2 2.176 Stadt Nauen 9 1.832 Amt Nennhausen 1 4.631 Stadt Premnitz 5 1.695 Stadt Rathenow 19 1.276 Amt Rhinow 1 4.732 Schönwalde-Glien 1 9.021 Wustermark 3 2.681 Landkreis Havelland 84 1.825

Datengrundlage: Gesundheitsamt

Die zahnärztliche Versorgung in den Städten Rathenow und Premnitz ist überdurchschnittlich gut und kompensiert zum Teil die geringe Zahnarztdichte in Nennhausen und Rhinow. In diesen beiden Äm- tern, in denen jeweils nur ein Zahnarzt praktiziert, wäre ansonsten eine Unterversorgung festzustellen. Ähnliche Kompensationseffekte sind in den Ämtern Friesack, Brieselang, Schönwalde-Glien und Wus- termark durch ihre Nähe zu Falkensee, Dallgow-Döberitz und Berlin wirksam.

Ambulant tätige Zahnärzte (allgemeine Stomatologie) und Versorgungsgrad nach Mittelbereichen* 31.12.2012

Mittelbereich* Anzahl Zahnärzte Anzahl Einwohner** Einwohner/Zahnarzt Falkensee 42 77.576 1.847 Nauen 14 29.276 2.091 Rathenow 28 46.442 1.659

*Einteilung der Mittelbereiche (siehe Kapitel 1.3 „Siedlungsstruktur“) **Einwohner 2012, fortgeschrieben nach Zensus 2011 Quelle: Gesundheitsamt

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Versorgung mit Apotheken

Die 32 Apotheken im Landkreis Havelland verteilen sich adäquat über die Ämter, amtsfeien Gemein- den und Städte.

Apotheken nach Ämtern und amtsfreien Gemeinden 2010 und 2012

Anzahl der Apotheken Amt/amtsfreie Gemeinde 2010 2012 Brieselang 1 1 Dallgow-Döberitz 2 2 Stadt Falkensee 8 8 Amt Friesack 1 1 Stadt Ketzin/Havel 1 1 Milower Land 1 1 Stadt Nauen 5 5 Amt Nennhausen 1 1 Stadt Premnitz 2 2 Stadt Rathenow 6 6 Amt Rhinow 1 1 Schönwalde-Glien 1 1 Wustermark 2 2 Landkreis Havelland 32 32

Quelle: Gesundheitsamt

Versorgung mit weiteren Angeboten des Gesundheitswesens

Nur vier von 18 ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten praktizieren in Rathenow. Das östliche Havelland ist mit Psychotherapeuten besser ausgestattet als das westliche Havelland. Die drei nicht ärztlichen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten in Falkensee und Brieselang kön- nen nicht alle zu behandelnden Kinder und Jugendlichen dort übernehmen. Kinder und Jugendliche mit Therapiebedarf im westlichen Havelland sind unter- bis unversorgt, die Institutsambulanz der Klinik Brandenburg kann bisher den Bedarf nicht decken.

Neben 71 physiotherapeutischen Praxen bietet die Wohn- und Pflegezentrum Westhavelland GmbH Haus am Fontanepark physiotherapeutische Leistungen an. Die Versorgung erscheint bedarfsgerecht.

Weitere Angebote des Gesundheitswesens nach Art und Standort 2010 und 2012

Anzahl der Angebote Standort 2010 2012 psychologische Psychotherapeuten (nicht ärztlich) Falkensee 6 8 Premnitz 1 1 Rathenow 1 2 Summe 8 11 psychologische Psychotherapeuten (ärztlich) Dallgow-Döberitz 1 1 Falkensee 4 4 Rathenow 1 2 Summe 6 7 64

Anzahl der Angebote Standort 2010 2012 Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten Brieselang 1 (nicht ärztl.) Falkensee 2 2 Nauen 1 1 Rathenow 1 Summe 3 5 Private Niederlassungen Psychologen/psychologische Psychotherapeuten (nicht ärztlich) Falkensee 1 1 Brieselang 1 1 Milower Land 1 1 Schönwalde 1 Summe 3 4 Logopäden Brieselang 1 1 Dallgow-Döberitz 3 2 Falkensee 1 2 Nauen 2 3 Premnitz 1 Rathenow 1 2 Summe 8 11 Praxen für Physiotherapie und Krankengymnastik Brieselang 5 + 1 Gemeinschaftspraxis 5 Dallgow-Döberitz 9 8 Falkensee 21 18 + 1 Gemeinschaftspraxis Friesack 2 2 Ketzin/Havel 1 2 Milower Land 1 1 Nauen 8 8 Nennhausen 1 1 Premnitz 2 2 Rathenow 7 + 1 Gemeinschaftspraxis 10 + 1 Gemeinschaftspraxis Retzow 1 1 Rhinow 3 4 Schönwalde-Glien 3 3 Seeblick 1 1 Wustermark 4 5 Summe 69 + 2 Gemeinschaftspraxen 71 + 2 Gemeinschaftspraxen Ergotherapeuten Falkensee 5 4 Nauen 1 Premnitz 1 1 Rathenow 2 2 Schönwalde-Glien 1 1 Summe 9 9

Datengrundlage: Gesundheitsamt

65

Auf 25 hauptberuflichen Hebammen im Landkreis Havelland kommen ca. 1.150 Geburten pro Jahr. Ca. 55 % der Entbindungen werden in den Kliniken Nauen und Rathenow betreut. Zwei Drittel der Heilpraktiker praktizieren in den Gemeinden des Berliner Umlands Falkensee, Dall- gow-Döberitz, Brieselang und Schönwalde-Glien.

Weitere Angebote des Gesundheitswesens mit Unterteilungen nach Standort für 2010 und 2012

ambulante Hauspflege und niedergelassene Krankenschwestern freiberufliche Standort ambulante Pflege Krankenschwestern 2010 2012 2010 2012 Brieselang 1 5 1 Dallgow-Döberitz 1 1 4 1 Falkensee 11 19 8 5 Friesack 1 1 Nauen 5 5 4 3 Nennhausen 1 1 Premnitz 2 2 Rathenow 7 7 2 1 Retzow 1 1 Rhinow 1 2 1 Schönwalde-Glien 1 2 1 2 Seeblick 1 Wustermark 2 3 1 Summe 33 49 23 13 Hebammen Standort hauptberufliche Hebammen nebenberufliche Hebammen 2010 2012 2010 2012 Brandenburg an der Havel (tätig im LK HVL) 1 1 Brieselang 1 1 2 2 Dallgow-Döberitz 1 1 1 Falkensee 11 11 3 3 Friesack 1 Milower Land 1 1 Nauen 1 1 6 8 Neustadt (Dosse) (tätig im LK HVL) 1 1 Nennhausen 1 1 Premnitz 2 Rathenow 7 8 2 2 Rhinow 1 1 Schönwalde-Glien 1 2 1 1 Wustermark 2 1 Summe 28 25 20 20 Heilpraktiker/Heilpraktiker nur für Psychotherapie Standort Heilpraktiker Heilpraktiker nur Psychotherapie 2010 2012 2010 2012 Brieselang 6 6 1 Dallgow-Döberitz 4 3 2 Falkensee 22 28 7 11 Ketzin/Havel 1 4 Nauen 6 3 1 2 Nennhausen 4 8 3 2 Rathenow 2 2 2 2 Schönwalde-Glien 5 5 2 3 Wustermark 3 3 1 Summe 53 62 18 21

Datengrundlage: Gesundheitsamt 66

3.6 Sport und Sportstätten

Das Angebot an vielfältigen Möglichkeiten der sportlichen Betätigung für alle Bürger gehört zur öffent- lichen Daseinsvorsorge. Der Sport ist darüber hinaus ein unverzichtbarer Bestandteil der präventiven Jugendarbeit.

Sportstätten nach Ämtern und amtsfreien Gemeinden 2012

Amt/amtsfreie Gemeinde Sporthalle Sporthalle Freisportanla- Sportplatz, ge Hallenbad Freibad Naturbadestelle Tennishalle Tennisplatz Reithalle Reitplatz Golfplatz Schießsportanlage Bowlingbahn und Kegel- Sportstät- Freizeitanlagen, ten Sportfunkti- Sportplatz-, Mehrzweckgebäude ons-, Sport- -lager, Bootshaus, funktionsgebäude

Brieselang 3 2 1 2 2 1 2 Dallgow-Döberitz 3 6 1 1 2 Stadt Falkensee 14 11 1 1 1 1 2 7 4 Amt Friesack 3 12 2 2 1 1 2 1 3 Stadt Ketzin/Havel 3 5 1 1 2 1 5 2 Milower Land 2 5 2 Stadt Nauen 6 15 1 3 3 1 1 2 8 Amt Nennhausen 2 4 1 4 3 Stadt Premnitz 5 6 1 1 1 1 4 Stadt Rathenow 9 8 1 6 1 2 2 1 1 1 5 3 14 Amt Rhinow 2 6 1 1 1 3 4 Schönwalde-Glien 2 5 4 10 1 1 1 Wustermark 2 2 1 2 Landkreis 56 87 1 3 7 1 7 14 21 3 4 12 29 39 16 Havelland

Datengrundlage: Referat Kultur, Sport und Tourismus HVL; neuere Daten liegen noch nicht vor

Mitgliederzahlen der im Kreissportbund Havelland organisierten Sportlerinnen und Sportler von 2003 bis 2012

Anzahl Anzahl Jahr der der Vereine Mitglieder 2003 125 14.327

2004 130 15.582

2005 132 15.671

2006 135 15.966

2007 135 15.883

2008 137 16.637

2009 143 16.823

2010 155 17.094

2011 157 17.232

2012 156 17.446

Datengrundlage: Referat Kultur, Sport und Tourismus 67

3.7 Ausgewählte kulturelle Angebote

Aktive Chöre in den Gemeinden des Landkreises Havelland

Gemeinde Anzahl Bezeichnung des Chores

Brieselang 2 Singekreis Nauen e. V.

Männerchor „Harmonie“ Brieselang 1926 e. V.

Falkensee 11 Frauenchor Finkenkrug e. V.

Männerchor Falkensee 1945 e. V.

„HavelChorallen“ Falkensee

Gemischter Chor Falkensee

Kammerchor Falkensee

Kinderchor „Finkenchor“ der ev. Kirchengemeinde Neufinkenkrug

Gospelchor „The Finchpotsingers“ der ev. Kirchen- gemeinde Neufinkenkrug

Gemischter Chor „Finkenkruger Vokalensemble“ der ev. Kirchengemeinde Neufinkenkrug

Kinderchor der ev. Kirchengemeinde Seegefeld

Gospelchor „Jettasingers“ der ev. Kichengemeinde Seegefeld

Kirchenchor der ev. Kirchengemeinde Seegefeld

Milower Land 2 Vieritz-Zollchower Chor der ev. Kirchengemeinde Milow

Kinderchor der ev. Kirchengemeinde Milow

Mühlenberge 1 Frauenchor Senzke

Premnitz 3 Chorgemeinschaft Milow/Mögelin e. V.

Märkische Singegemeinschaft e. V. Premnitz

Seniorenchor der Volkssolidarität

Rathenow 10 Frauenchor Rathenow e. V.

Gemischter Chor Rathenow e. V.

Seniorenchor Volkssolidarität Rathenow

St. Marien-Andreas-Kantorei

Gemeindechor der Neuapostolischen Kirche

Kinderchor der Musikschule Rathenow Kinderchor der ev. Kirchengemeinde Rathenow

Gemischter Chor „Intermezzo“

Gemischter Chor Jahngymnasium

Russischer Chor „Souvenir“ der LEB

Schönwalde-Glien 2 Gemischter Chor Schönwalde 1984 e. V.

Kinderchor Schönwalde

Seeblick 1 CHV Harmonie Hohennauen

Wiesenaue 1 Gemischter Chor „Salto Tonale“ Wiesenaue

Wustermark 1 Chor Elstal e. V.

Summe 44 Quelle: Referat für Kultur, Sport und Tourismus

68

Orchester-Landschaft im Landkreis Havelland

Rathenower Blasmusikanten der FFw Rathenow Blasorchester Ketzin/Havel e. V. Blasorchester Premnitz e. V. Blasorchester Friesack e. V.

Posaunenchor der ev. Kirchengemeinde Rathenow Posaunenchor der ev. Kirchengemeinde Premnitz und Milow Posaunenchor der Dorfkirche zu Nennhausen Posaunenchor der ev. Kirchengemeinde Falkensee-Seegefeld Posaunenchor Paaren im Glien

Jagdhornbläsergruppe des Kreisjagdverbandes “Havelland” e. V.

Spielmannszug „Rathenower Stadtspatzen“ e.V. Spielmannszug des TSV Chemie Premnitz e. V.

Schalmeiorchester „Rathenower Optis“ e. V.

Flötenkreis der ev. Kirchengemeinde Rathenow

Quelle: Referat für Kultur, Sport und Tourismus

69

3.7 Schutz der Bevölkerung

Brand- und Katastrophenschutz

Die Aufgabe der Sicherstellung eines funktionierenden Brand- und Katastrophenschutzes wird fast vollständig über ehrenamtliche Angehörige der Feuerwehren und Helfer des Katastrophenschutzes bewältigt. Der Landkreis unterstützt zur Erfüllung seiner Aufgaben im überörtlichen Brandschutz, in der überörtlichen Hilfeleistung und im Katastrophenschutz die amtsfreien Gemeinden und die Ämter. Die Themen Finanzierung, Feuerwehrausbildung und Nachwuchsgewinnung sind Schwerpunkte im Zusammenhang mit dem weiteren Erhalt der Leistungsfähigkeit des Hilfeleistungssystems.

Ausgaben für die Sicherheitsvorsorge für den Brand- und Katastrophenschutz im Landkreis Havelland 2000, 2005, 2010 bis 2012 nach den Anteilen von Bund, Land, Landkreis und Gemeinden

Ausgaben in € Kostenübernahme durch 2000 2005 2010 2011 2012

Bund - 9.700 7.800 7.378 9.085

Land Brandenburg - - 26.620 26.640 17.417

Landkreis Havelland 61.355 48.740 205.021 274.849 291.026

Gemeinden 562.421 539.324 1.357.473 1.929.460 2.075.597

Summe 623.776 597.764 1.596.914 2.238.327 2.393.125

Datengrundlage: Ordnungs- und Verkehrsamt

Örtlicher Brandschutz

Schwerpunkt bei den Investitionen ist seit Jahren die Beschaffung von Löschfahrzeugen im Landkreis.

Investitionen auf dem Gebiet des Brandschutzes 2012 im Landkreis Havelland

Investitionen in € Lösch- Aufgabenträger sonstige Baumaßnahmen Investitionen Fahrzeuge wasser- Ausstattung insgesamt versorgung Neubau Umbau Gemeinde Brieselang 25.000 - 30.000 - 4.000 49.000

Gemeinde Dallgow-Döberitz 237.665 - 20.714 - - 258.379

Stadt Falkensee - 6.000 97.000 35.000 10.000 148.000

Stadt Ketzin/Havel 247.100 - 31.100 - 117.521 395.721

Gemeinde Milower Land 145.759 5.935 10.700 12.000 174.394

Stadt Nauen 202.799 - 10.093 - 182.844 395.737

Stadt Premnitz 24.000 - 17.500 344.000 - 385.500

Stadt Rathenow - 8.000 15.000 - 20.000 43.000

Gemeinde Schönwalde-Glien 115.000 13.000 40.000 12.000 180.000

Gemeinde Wustermark 232.000 - 6.900 - - 238.900

Amt Friesack 25.000 - - - 18.604 43.604

Amt Nennhausen 1.7000 12.121 11.528 - 39.033 64.382

Amt Rhinow 45.000 - 15.000 - 5.000 65.000

Landkreis Havelland 109.242 - 181.784 - - 291.026

Gesamt 1.623.930 45.057 490.534 35.000 421.003 2.366.623

Datengrundlage: Ordnungs- und Verkehrsamt

70

Die Zahl der aktiven Mitglieder im Brandschutz ist im Jahr 2012 gegenüber 2003 um 918 zurückge- gangen. Das bedeutet eine Reduzierung um 30 %. Beachtenswert ist im Jahr 2012 der Rückgang der aktiven Mitglieder im Alter bis zum 27. Lebensjahr im Vergleich zum Jahr 2011 um 559 Personen (- 37 %).

Entwicklung der Zahl der aktiven Mitglieder im Brandschutz nach Aufgabenträgern und Altersstruktur 2003, 2006, 2008, 2010 bis 2012

bis zum vollen- 28. bis zum aktive Mitglieder 51 Jahre und Aufgabenträger Jahr deten 27. Le- vollendeten 50. insgesamt älter bensjahr Lebensjahr 2003 86 45 27 14 2006 85 46 32 7 2008 78 46 29 3 Stadt Falkensee 2010 75 48 24 3 2011 75 42 28 5 2012 60 47 27 8 2003 413 239 162 12 2006 350 180 156 14 2008 354 152 187 15 Stadt Nauen 2010 369 187 142 40 2011 362 196 144 22 2012 283 170 146 47 2003 210 136 58 16 2006 177 87 61 29 2008 206 84 87 35 Stadt Rathenow 2010 206 88 86 32 2011 206 103 70 33 2012 160 60 69 31 2003 164 102 36 26 2006 178 114 54 10 2008 176 98 53 25 Stadt Ketzin/Havel 2010 160 88 45 27 2011 164 90 44 30 2012 118 38 52 28 2003 112 86 23 3 2006 103 62 39 2 2008 91 44 43 4 Stadt Premnitz 2010 87 42 36 9 2011 97 51 36 10 2012 65 52 45 8 2003 380 185 152 43 2006 422 210 165 47 2008 438 225 166 47 Amt Friesack 2010 439 238 158 43 2011 418 203 159 10 2012 306 92 158 56 2003 279 113 138 28 2006 275 133 115 27 2008 273 127 111 35 Amt Rhinow 2010 274 134 104 36 2011 274 134 104 36 2012 195 74 94 27

71

bis zum vollen - 28. bis zum aktive Mitglieder 51 Jahre und Aufgabenträger Jahr deten 27. Le- vollendeten 50. insgesamt älter bensjahr Lebensjahr 2003 474 265 97 112 2006 464 265 87 112 2008 450 159 177 114 Amt Nennhausen 2010 480 274 90 116 2011 487 281 90 116 2012 311 140 89 82 2003 76 43 26 7 2006 68 36 28 4 Gemeinde 2008 65 36 22 7 Dallgow -Döberitz 2010 73 47 18 8 2011 66 53 23 7 2012 52 43 24 7 2003 156 96 53 7 2006 142 60 76 6

Gemeinde 2008 100 36 44 20 Brieselang 2010 101 51 40 10 2011 98 50 42 6 2012 71 35 21 15 2003 336 157 138 41 2006 322 153 128 41

Gemeinde 2008 318 124 96 98 Milower Land 2010 296 121 88 87 2011 293 115 85 93 2012 268 86 84 98 2003 198 99 55 44 2006 204 107 51 46

Gemeinde 2008 198 74 89 35 Schönwalde- Glien 2010 186 95 62 29 2011 212 122 61 29 2012 146 50 64 32 2003 168 98 60 10 2006 152 88 49 15

Gemeinde 2008 137 75 45 17 Wustermark 2010 152 81 54 17 2011 150 77 55 18 2012 99 71 55 18 2003 3.052 1.664 1.025 363 2006 2.942 1.541 1.041 360

Landkreis 2008 2.884 1.280 1.149 455 Havelland 2010 2.898 1.494 947 457 2011 2.902 1.517 941 458 2012 2.134 958 928 457 Datengrundlage: Ordnungs- und Verkehrsamt

72

Einsätze der Feuerwehren 2003, 2005 bis 2012

Art des Einsätze 2003 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Brände 505 259 341 303 282 320 234 325 324

technische 883 523 657 1.002 573 686 865 819 878 Hilfeleistungen

Fehlalarme 115 89 120 146 126 174 187 194 209

sonstige Einsätze 162 172 200 181 189 173 126 135 229

Summe 1.665 1.043 1.318 1.632 1.170 1.353 1.412 1.473 1.640

Datengrundlage: Ordnungs- und Verkehrsamt

73

4 Touristische Potenziale im Landkreis Havelland und ihre Nutzung

4.1 Naturlandschaft

Natur- und Landschaftsschutz

Im Landkreis Havelland liegen folgende Schutzgebiete nach Naturschutzrecht:

- 5 Europäische Vogelschutzgebiete

- 40 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung

- 26 festgesetzte Naturschutzgebiete

Naturschutzgebiete mit Unterschutzstellungsverfahren, zurzeit ohne einstweilige - 5 Sicherung

- 5 Landschaftsschutzgebiete

- 1 Naturpark

Die Gebiete nach europäischem Recht überlagern sich in der Regel mit nationalen Schutzausweisun- gen. Einige der Schutzgebiete liegen nur teilweise im Landkreis Havelland. Die in den nachfolgenden Tabellen angegebenen Gebietsgrößen beziehen sich jeweils auf das gesamte Schutzgebiet.

Europäische Vogelschutzgebiete gemäß Richtlinie 79/409/EWG (EU-Vogelschutzrichtlinie) Nr. Gebietsbezeichnung VO/Erlass Größe (ha) 1. Niederung der Unteren Havel 2005 1 28.280

Unteres Rhinluch/Dreetzer See, Havelländisches Luch und Belziger Land- 1 2. 2005 13.944 schaftswiesen 3. Döberitzer Heide 2005 1 3.946 4. Rhin-Havelluch 2005 1 56.122 5. Mittlere Havelniederung 2005 1 25.024 1 Bekanntmachung der Europäischen Vogelschutzgebiete im Land Brandenburg und Erklärung zu besonderen Schutzge- bieten (Spezial Protection Area – SPA) (Amtsblatt für Brandenburg Nr. 34 vom 31. August 2005)

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung gemäß Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) Nr. Gebietsbezeichnung VO/Erlass Größe (ha) 1. Beetzsee-Rinne und Niederungen 2012 2 916 2. Bredower Forst 2012 2 251 3. Buckow-Steckelsdorf-Göttlin 2012 2 289 4. Döberitzer Heide 2012 2 2.790 5. Dosse 2012 2 811 6. Dosseniederung 2012 2 613 7. Falkenseer Kuhlake 2012 2 170 8. Ferbitzer Bruch 2012 2 1 156 9. Fledermausquartier Klein Behnitz (Wohnhaus) 2012 2 0,57 10. Friesacker Zootzen 2012 2 161 11. Gollenberg 2012 2 59 12. Görner See 2012 2 237 13. Gräninger See 2012 2 138 14. Großes Fenn 2012 2 84 15. Heimsche Heide 2012 2 817 74

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung gemäß Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) Nr. Gebietsbezeichnung VO/Erlass Größe (ha) 16. Heimsche Heide Ergänzung 2012 2 46 17. Hundewiesen 2012 2 316 18. Ketziner Havelinseln 2012 2 233 19. Klietzer Heide 2012 2 655 20. Leitsakgraben 2012 2 996 21. Leitsakgraben Ergänzung 2012 2 39 22. Lindholz 2012 2 112 23. Mittlere Havel Ergänzung 2012 2 2.524 24. Mühlenberg Nennhausen 2012 2 11 25. Muhrgraben mit Teufelsbruch 2012 2 694 26. Niederung der Unteren Havel/Gülper See Ergänzung 2012 2 9 27. Niederung der Unteren Havel/Gülper See 2012 2 7.349 28. Niederung der Unteren Havel/Gülper See Korrekturfläche 2012 2 15 29. Oberes Temnitztal Ergänzung 2012 2 238 30. Paulinenauer Luch 2012 2 212 31. Paulinenauer Luch Ergänzung 2012 2 157 32. Pritzerber Laake 2012 2 511 33. Restwälder bei Rhinow 2012 2 20 34. Rhinslake bei Rohrbeck 2012 2 49 35. Rodewaldsches Luch 2012 2 139 36. Steppenhügel im Havelland 2012 2/2009 3 26 37. Teufelsberg oder Rhinsberg bei Landin 2012 2 4 38. Unteres Rhinluch – Dreetzer See 2012 2 1.297 39. Unteres Rhinluch – Dreetzer See Ergänzung 2012 2 112 40. Weißes Fenn und Dünenheide 2012 2 181 2 Durchführungsbeschluss der Kommission vom 16.11.2012 zur Annahme einer sechsten aktualisierten Liste von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung (bekanntgegeben unter Aktenzeichen C(2012) 8135; rechtskräftig in Deutschland seit dem 19.11.2012) 3Bewirtschaftungserlass

Naturschutzgebiete Nr. Gebietsbezeichnung VO/Erlass Größe (ha) 1. Teufels- oder Rhinsberg 1961 5 2. Gräninger See 1967 138 3. Große und Kleine Jahnberge 1967 24 4. Bredower Forst 1978 252 5. Lindholz 1978 108 6. Friesacker Zootzen 1986 149 7. Pritzerber Laake 1986 511 8. Großes Fenn 1995 82 9. Grünauer Fenn 1995 14 10. Gollenberg 1996 57 11. Ferbitzer Bruch 1996 1.155 12. Görner See 1996 226 13. Puhlsee 1997 60 14. Rodewaldsches Luch 1997 130 15. Döberitzer Heide 1997 3.415 16. Trittsee-Bruchbach 1998 71 75

Naturschutzgebiete Nr. Gebietsbezeichnung VO/Erlass Größe (ha) 17. Mögeliner Luch 1998 82 18. Buckower See und Luch 1998 153 19. Falkenrehder Wublitz 2002 106 20. Seeburger Fenn - Sümpelfichten 2002 93 21. Ketziner Havelinseln 2003 319 22. Riesenbruch 2003 247 23. Havelländisches Luch 2004 5.526 24. Untere Havel Nord 2004 4.706 25. Untere Havel Süd 2009 3.933 26. Gülper See 2010 1.200

Naturschutzgebiete im Verfahren (einstweilige Sicherung ausgelaufen) Nr. Gebietsbezeichnung VO/Erlass Größe (ha) 1. Marzahner Fenn und Dünenheide 1994 725 2. Unteres Rhinluch – Dreetzer See 1994 2.700 3. Pritzerber Laake (Erweiterung) 1994 1.270 4. Gräninger See (Erweiterung) 1994 570 5. Dosseniederung 1995 2.850

Landschaftsschutzgebiete Nr. Gebietsbezeichnung VO/Erlass Größe (ha) 1. Ketziner Bruchlandschaft 1992 1.620 2. Nauen - Brieselang - Krämer 1998 23.077 3. Westhavelland 1998 136.077 4. Königswald mit Havelseen und Seeburger Agrarlandschaft 1999 9.915 5. Brandenburger Wald- und Seengebiet 2002 9.980

Datengrundlage: Umweltamt

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4.2 Baudenkmale

Es gibt ca. 500 gesetzlich geschützte Baudenkmale im Landkreis Havelland. Denkmale werden nicht nach Bedeutung, Wertigkeit o. ä. unterschieden. Die hier getroffene Auswahl ist nicht abschließend und richtet sich eher nach der derzeitigen kultur-touristischen Bedeutung. Hervorzuheben sind dabei: Schloss Ribbeck, Landgut A. Borsig, Schloss Paretz.

Ribbeck, Schloss

1893 errichtete Hans Georg Henning von Ribbeck nach einem Brand im Ort das heutige Schloss in neubarocken Formen an gleicher Stelle. Es handelt sich weitgehend um eine Aufstockung des Erd- geschosses. Mit dem Beschluss, in Schloss Ribbeck ein Pflegeheim für den Kreis Nauen einzurichten, entspann sich zwischen 1953 bis 1955 eine lebhafte Debatte um Denkmalpflege und Nutzung. Dazu gehörten aus Kostengründen die Beseitigung der geschweiften Giebel und deren Ersatz durch Dreiecksgiebel. 1986 wurde hier zusätzlich ein Aufzugsschacht angebaut. 20 Jahre später, im Zuge der Umnutzung und Sanierung des Schlosses zu einem kulturhistorischen Denkmal als touristisches Zentrum einer Region, sind die stilgeschichtlichen Unstimmigkeiten zurückgebaut, der Schacht an der Nordseite abgebrochen und die Parkanlage wieder erlebbar gemacht worden. Heute beherbergt das Schloss ein Restaurant, ein Museum, Veranstaltungsräume, ein Standesamt, den Tourismusverband Havel- land e.V. und den Kreisbauernverband e.V. Über das Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ besteht eine Verbindung zwischen dem Dichter Theodor Fontane und dem Ort Ribbeck mit seinem Schloss. So ist Ribbeck Ausgangs- punkt für zwei touristische Fontane-Routen. Sie verbinden Orte im Landkreis Havelland, die in den Werken von Theodor Fontane benannt werden.

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Quelle: Untere Denkmalschutzbehörde

Groß Behnitz, Landgut A. Borsig

Groß Behnitz, ein Ortsteil von Nauen, wird baulich von der vielteiligen Denkmalanlage des Mustergu- tes von Albert Borsig (1829-1878) bestimmt. Das Gutstor mit barocken Sandsteinplastiken des Carl v. Gontard vom Oranienburger Tor in Berlin, ein Gästehaus, Putzbauten im klassizisierenden Gepräge, stellten die Repräsentativbauten für die Nachkommen des „Eisenbahnkönigs“ August Borsig (1804-1854) dar. Eingefasst sind sie westlich 77 durch einen Kutschpferdestall mit Remise und östlich durch ein Verwalterhaus, an das sich eine Viel- zahl von Brennerei- und Landwirtschaftsbauten anschließen. Diese Sichtziegelbauten sind ein Beispiel für die hohe architektonische Qualität durch die Verwen- dung von Terrakotta-Formsteinen mit Bezügen zu den Werken und Architekten der Schinkelschen Bauakademie. Heute gehört die Anlage verschiedenen privaten Eigentümern mit verschiedenen Nutzungen, ein kulturtouristisches Engagement dominiert (z. B. Versammlungs- und Veranstaltungsraum, Café- Restaurant, Hotel, Ausstellungsräume).

Paretz; Schloss, Dorf und Park

Dorf und Schloss wurden 1795 als Sommerresidenz vom Kronprinzen, dem späteren Friedrich Wil- helm III., und seiner Gemahlin Luise erworben und planvoll nach den Plänen von David Gilly bis 1804 angeblich „für einen armen Gutsherren“ umgestaltet. Die zeitgenössisch „herrschaftliches Wohnhaus“ genannte Anlage gilt als hervorragendes Beispiel für die preußische Landbaukunst um 1800. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde das Schloss für eine Bauernhochschule umgenutzt und ab 1963 durch die Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Tierzucht umgebaut und rauverputzt. Der nord- westliche Stall wurde abgerissen und durch einen nunmehr rechtwinklig stehenden, die Wirkung des Hofes beeinträchtigenden Neubau für die Bauernhochschule ersetzt. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde im Jahr 2001 das Schloss der Öffentlichkeit zur Besichtigung und für Veranstaltungen wieder zugänglich gemacht.

Elstal, Olympisches Dorf

Das Olympische Dorf in Elstal war Unterkunft für Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin. Es handelt sich um ein Flächendenkmal mit teilweise erhaltenem Gebäudeensemble in gärt- nerisch gestalteter Landschaft. Im Zentrum befindet sich das „Speisehaus der Nationen“ als in mo- derner Formensprache gehaltenes Gebäude mit ovalem Grundriss. Weiterhin gehören zum Ensem- ble die Sportler-Wohnhäuser, eine Schwimmhalle, ein Kommandantenhaus, eine Turnhalle mit Sportplatz, ein Wasserwerk und ein Maschinenhaus. Nach den Olympischen Spielen diente das Objekt als Olympia-Lazarett und als Heeres- Infanterieschule. Bis 1992 wurde das gesamte Arial von der sowjetischen bzw. russischen Armee genutzt. Seit dem Abzug der Truppen 1999 werden regelmäßig Besichtigungen dieser historischen Stätte für die Öffentlichkeit durchgeführt. Die Schwimmhalle ist 2011 grundlegend saniert worden.

Kleßen, Schloss der von Bredow und Park

Das Gebäude wurde vermutlich Mitte des 18.Jahrhundert errichtet, wodurch ein Vorgängerbau aus dem 16. Jh. abgelöst wurde. Es handelt sich hierbei um eine auf französische Einflüsse zurückge- hende eingeschossige Dreiflügelanlage mit vierachsigen, pavillonartigen Seitenflügeln sowie mit drei- achsigem Mittelrisalit und Mansarddach. Im 19. Jahrhundert erfolgten die klassizistische Verkleidung der Fassaden und der Aufbau eines Mezzaningeschosses. Ein neogotischer Taubenturm befindet sich im Hof der Wirtschaftsgebäude. Das Herrenhaus wurde von 1993 bis 1999 aufwendig saniert. Südwestlich, getrennt von Schlossanlage und Dorf, erstreckt sich ein englischer Landschaftspark mit Weinberg in seiner Mitte. Die Anlage wird vorwiegend privat genutzt, ist aber auch für die Öffentlich- keit im Rahmen bestimmter Veranstaltungen zugänglich.

Milow, Bolle-Villa

Im Jahr 1882 wurde die Villa als Sommersitz für die Familie des Milchfabrikanten Carl Bolle erbaut. Es handelt sich hier um einen zweigeschossigen verputzten Ziegelbau mit einem Mezzanin (Zwi- schengeschoss). Auffällig ist die repräsentative Schaufassade mit zweigeschossigem Portikus und Säulen. Die Formensprache knüpft an die italienische Renaissance und den Klassizismus an. Bereits in den 1880er Jahren wurde die Bolle-Villa als Erholungsheim für die Arbeiterkinder des Berliner Be- triebs genutzt. Bereits seit 1950 wird das kürzlich sanierte Gebäude als Jugendherberge betrieben.

Nauen, Altstadt

Die Nauener Altstadt umfasst den Bereich der Ackerbürgerstadt einschließlich und innerhalb der mit- telalterlichen Stadtbefestigung sowie angrenzender Bereiche, wie das ehemalige Scheunenviertel im Westen. Es liegt ein spätmittelalterlicher Straßengrundriss vor (Ringstruktur). Die Gebäude stammen aus unterschiedlichen Bauzeiten: gotische Hallenkirche St. Jacobi aus dem späten 15. Jahrhundert sowie nach den Stadtbränden 1695 und 1765 entstandene, mit verschiedenen Baustilelementen ver- 78 sehene Wohn-, Geschäfts- und Wirtschaftsgebäude. Hierzu gehören auch ehemalige landwirtschaft- liche und handwerkliche Stadthöfe. Der Altstadtbereich wird im Rahmen städtebaulicher Sanierungsmaßnahmen entsprechend den An- forderungen, die sich aus seinen Wohn-, Geschäfts- und Dienstleistungsfunktionen ergeben, behut- sam und kleinteilig, d.h. unter besonderer Berücksichtigung denkmalpflegerischer Maßgaben, entwi- ckelt.

Nennhausen, Schloss und Park

Ursprünglich war das Schloss Nennhausen ein dreiflügeliger Gebäudekomplex von 1737 der von Briest. Anfang des 19. Jahrhunderts war Nennhausen Wirkungsstätte des Dichters Friedrich de la Motte Fouqué und des romantischen Dichterkreises. 1848 erfolgte die Erneuerung des barocken, 10- achsigen Baus mit seinem verbliebenen Südflügel in Anlehnung an die englische Neogotik (Tudor- Stil) und den ebenfalls englischen Burgenstil (Castle-Gothic). Der sich daran anschließende Land- schaftspark wurde Anfang des 19. Jahrhunderts anstelle des ursprünglichen barocken Parks ange- legt. Nach einem Dachstuhlbrand im Jahre 1983 verfiel das Schloss immer mehr. Nach Übergang in den Privatbesitz im Jahr 1997 wurde es aufwendig saniert. Das Schloss wird privat als Wohnhaus und darüber hinaus für besondere Veranstaltungen auch für die Öffentlichkeit genutzt.

Rathenow, Märkischer Platz, Kulturhaus

Beim Kulturhaus handelt es sich um einen zweigeschossigen Putzbau mit Kopfbau und Saaltrakt. Er wurde 1956 bis 1958 in Stahlskelettbauweise mit leicht historisierender Fassade und Walmdächern errichtet. Der Bau belegt den Wandel der Architekturauffassung der Ära nach Stalin. Bis 1998 fanden hier kulturelle Veranstaltungen statt. Die LEG (jetzt i. L.) erwarb das Haus und begann danach mit der Sanierung und dem Umbau. Mit dem neuen Namen „Kulturzentrum“ wurde es 2004 als multifunktio- naler Kulturstandort wieder eröffnet. Hier sind nun auch das Optik-Industrie-Museum sowie ein Thea- terrestaurant untergebracht.

Rathenow, Sankt-Marien-Andreas-Kirche

Die ursprünglich spätromanische Basilika wurde im 15. und 16. Jahrhundert zu einer dreischiffigen, backsteinsichtigen Hallenkirche (Gotik) umgebaut. Nach sehr starken Kriegszerstörungen erfolgte ein teilweiser Wiederaufbau in der Nachkriegszeit. So wurde der Turm von 1999 bis 2000 rekonstruiert und die Einwölbung im Mittelschiff wiederhergestellt. Die Wiedereinwölbung des Mittelschiffes erfolg- te im Zeitraum 2009 bis 2010. Daran schlossen sich die Wiederbewölbung der Marienkapelle und eine umfassende Hüllensanierung an. Die Sankt-Marien-Andreas-Kirche ist eine Kirche der evangelischen Kirchengemeinde Rathenow. Besichtigungen durch Besucher sind möglich.

Rathenow, Bismarckturm

Der Bismarckturm ist ein 1914 zum Gedenken an Reichskanzler Graf Otto von Bismarck auf dem Weinberggelände fertiggestelltes Bauwerk (Pläne: Stadtbaurat Fr. Sprotte) in neogotischer Formen- sprache mit Tudorbogen und Chorflankentürmen. Er war konzipiert in Form einer offenen Halle mit Aussichts- und Feuerungsmöglichkeiten. Im 2. Weltkrieg wurde der Turm stark beschädigt. In den Zeiträumen 2001 bis 2002 sowie 2010 bis 2011 wurde der Turm komplett saniert. Er ist ein Ausflugsziel im Rahmen der Bundesgartenschau 2015.

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4.3 Übernachtungen und Besucherzahlen

Die nachfolgenden Übersichten geben einen Einblick, inwieweit die touristischen Potenziale des Landkreises genutzt und Angebote von der Bevölkerung angenommen werden. Aussagen zur Ent- wicklung können z. T. erst nach Erfassung weiterer Jahre getroffen werden, da vergleichbare Daten noch nicht zur Verfügung stehen.

Ausgewählte Tourismusergebnisse in Beherbergungsbetrieben 2009 bis 2012

Beherbergungsbetriebe angebotene Betten Gemeinde 2009 2010 2011 2012 2009 2010 2011 2012 Brieselang 4 4 3 3 110 k. A. k. A. k. A.

Dallgow-Döberitz 5 5 4 3 167 162 122 117

Falkensee 7 7 5 4 209 214 161 148

Ketzin/Havel 7 7 8 7 198 197 194 188

Milower Land k. A k. A k. A 3 k. A k. A k. A 119

Nauen 6 6 8 8 173 193 240 253

Premnitz 3 − K .A. k. A 45 − k. A. k. A

Rathenow 16 16 19 17 416 415 443 411

Schönwalde-Glien k. A k. A k. A 3 k. A k. A k. A 95

Wustermark 5 5 5 4 130 130 130 108

Stechow-Ferchesar k. A. 3 k. A. k. A − − k. A. k. A k. A. = keine Angaben Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Ankünfte Übernachtungen Gemeinde 2009 2010 2011 2012 2009 2010 2011 2012 Brieselang 4.824 4.641 4.669 4.608 15.751 17.390 19.135 18.353

Dallgow-Döberitz 9.751 8.392 7.587 7.109 22.930 20.737 20.349 19.147

Falkensee 9.607 9.733 7.443 7.047 21.368 22.118 16.842 14.883

Ketzin/Havel 8.058 7.440 7.477 6.727 17.283 15.529 15.959 14.949

Milower Land k. A k. A k. A 4.414 k. A k. A k. A 9.444

Nauen 5.790 8.931 10.056 11.920 11.348 16.919 20.330 22.629

Premnitz 1.417 − k. A. k. A. 3.191 − k. A. k. A.

Rathenow 18.321 18.829 21.346 21.061 35.417 37.841 44.551 46.591

Schönwalde-Glien k. A. k. A. k. A. 2.094 k. A. k. A. k. A. 4.810

Wustermark 5.251 5.776 6.373 6.076 13.947 14.839 16.370 14.126

Stechow-Ferchesar − 3.721 k. A. k. A. − 15.434 k. A. k. A. k. A. = keine Angaben Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg.

80

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tage Gemeinde 2009 2010 2011 2012

Brieselang 3,3 3,7 4,1 4,0

Dallgow-Döberitz 2,4 2,5 2,7 2,7

Falkensee 2,2 2,3 2,3 2,1

Ketzin/Havel 2,1 2,1 2,1 2,2

Milower Land k. A k. A k. A 2,2

Nauen 2,0 1,9 2,0 1,9

Premnitz 2,3 − k. A. k. A

Rathenow 1,9 2,0 2,1 2,2

Schönwalde-Glien k. A k. A k. A 2,3

Wustermark 2,7 2,6 2,6 2,3

Stechow-Ferchesar 4,1 4,1 k. A. k. A

k. A. = keine Angaben Datengrundlage: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Ausgewählte Campingplätze mit Kapazitäten 2012

Standort des Campingplatzes/Name/ Anzahl der Plätze Flächengröße Anzahl der Sterne des Deutschen Cam- davon in m² insgesamt pingclubs Touristikplätze Campingplatz „Seeblick“ in Hohennauen 4.000 130 30 Campingplatz „Buntspecht“ in Ferchesar/ 60.000 300 240 4 Sterne Campingplatz „Zeestow“ 52.000 185 40

Campingplatz „An der Havel“ in Ketzin/Havel 30.000 150 50 Campingplatz „am STEGGEL“ in Rathenow/ 53.000 150 100 4 Sterne

Datengrundlage: Tourismusverband Havelland e. V., Referat Kultur, Sport und Tourismus

Veranstaltungen und Besucherzahlen ausgewählter besucherwirksamer Einrichtungen 2005 bis 2012

Einrichtung 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 MAFZ Erlebnispark Paaren Veranstaltungen insgesamt 54 49 54 59 63 67 k. A. 214 davon: Tagungen 2 1 6 3 9 13 k. A. 4 Messen/Ausstellungen 21 26 16 32 26 30 k. A. 19 Events 31 22 32 24 28 24 k. A. 34 Sonstige Veranstaltungen 157 Kulturzentrum Rath enow Veranstaltungen insgesamt 70 92 136 138 172 189 187 167 davon: kulturelle 70 51 83 70 67 79 73 k. A. kommerzielle 41 53 68 105 110 114 k. A.

Besucherzahlen insgesamt 52.495 39.882 44.285 40.896 40.530 39.450 36.653 39.289 davon: Museum 1.621 2.055 1.790 3.207 2.290 2.320 2.066 2.747 Ausstellungen 7.732 7.150 7.300 8.433 8.175 8.400 7.750 7.500 Optikpark Rathenow Besucherzahlen k. A. k. A. 83.000 85.864 89.382 84.139 86.150 85.890 Besucherzahlen zur - - - 5.800 4.200 3.800 5.500 5.000 Mühlenweihnacht

Schloss Paretz Besucherzahlen k. A. k. A. k. A. k. A. 19.967 79.792 14.874 16.530

k. A. = keine Angaben Datengrundlage: Referat Kultur, Sport und Tourismus