Montanarchäologische Forschungen

im Südschwarzwald

Gert Coldenberg / Heiko Steuer

■ 1 Jungsteinzeitliche Hämatitgrube bei Bad Suizburg, Bergung von Steinwerkzeugen auf der Grubensohle.

Im Jahre 1987 nahm das Institut für Ur- plätze, Arbeits- und Wohnbereiche und Frühgeschichte der Universität der Bergleute, Bergschmieden und das Thema „Montanarchäo- Siedlungen. Neben der archäologi- iogie" in sein Forschungsprogramm schen Ausgrabung und Dokumen- auf. Seither wurden mehrere interdis- tation der Bergbaubefunde kommt ziplinär ausgerichtete Forschungs- der begleitenden naturwissenschaftli- projekte durchgeführt, die zu einem chen Materialanalyse eine besondere wesentlichen Teil von der Volkswa- Bedeutung zu, denn ein wesentlicher gen-Stiftung im Rahmen des Schwer- Teil der für die Rekonstruktion tech- punktes „Archäometallurgie" geför- nischer Abläufe erforderlichen Infor- dert wurden. Im Mittelpunkt des In- mationen steckt in den Erzen, Aufbe- teresses steht der Metallerzbergbau reitungsrückständen und Schlacken. im Südschwarzwald, dessen überaus Unter den zahlreichen naturwissen- zahlreiche Spuren aus der Vergangen- schaftlichen Projektpartnern ist in die- heit noch heute die Landschaft prä- sem Zusammenhang insbesondere gen. Die historischen Überlieferun- das Institut für Mineralogie, Petrolo- gen zum Silberbergbau reichen bis in gie und Geochemie der Universität das 11. Jahrhundert zurück. Die ar- Freiburg zu nennen; hier werden die chäologischen Befunde belegen ei- lagerstättenkundlichen Fragen bear- nen umfangreichen Bergbau vor al- beitet und diskutiert sowie, unter Nut- lem im Hoch- und Spätmittelalter. zung der vorhandenen apparativen Ausstattung, Materialanalysen durch- Im Rahmen der montanarchäologi- geführt. Eine enge Zusammenarbeit schen Forschungen werden techni- besteht auch mit dem Deutschen sche, soziale und wirtschaftliche As- Bergbau-Museum in Bochum. pekte der Bergbaugeschichte unter- sucht sowie auch die Auswirkungen Ein wesentlicher Charakter montanar- der Metallgewinnung auf die früne- chäologischer Befunde liegt in der re und heutige Umwelt betrachtet. Vielphasigkeit des Bergbaugesche- Ausgangspunkt für die archäologi- hens. In aTier Regel ist eine mehrfache schen Feldarbeiten sind Abbauspu- Überlagerung oder auch Zerstörung ren, Aufbereitungs- und Verhüttungs- älterer Bergbauspuren durch jüngere

197 ■ 2 Neolithischer Bergbau im Dreiländer- eck (D/CH/F): 1. Münstertal-Rammelsbach (Hämatit), 2. Bad (Hämatit), 3. Klein- kems (Silex), 4. Lampenberg - Stälzler (Silex), 5. Pleigne - Löwenburg (Silex), 6. Plancher- les-Mines (Tonschiefer), 7. Saint Amarain (Tonschiefer). Mittelalterlicher Bergbau im Südschwarzwald: 8. St. Ulrich-Birkenberg (Silber/Kupfer/Blei-Erze).

Aktivitäten zu beobachten. Nur über eine zunächst uneingeschränkte Be- trachtung und Interpretation aller vor- handenen Spuren ist es deshalb mög- lich, die älteren Phasen von den jün- geren zu unterscheiden und die we- sentlichen Merkmale wie den jewei- ligen Stand der Technik und die je- weiligen Organisationsstrukturen her- auszuarbeiten. Diese breite Vorge- hensweise bringt es mit sich, daß im- mer wieder unerwartete Befunde zu Tage treten, die das Wissensspektrum in Bezug auf die Zeitstellung, die Art der gewonnenen Rohstoffe und die angewandten Bergbautechniken ste- tig erweitern. So erstrecken sich die bislang im Südschwarzwald unter- suchten Bergbaubefunde vom Neo- lithikum über die Römerzeit und das Mittelalter bis hin zur Neuzeit, betref- fen die Gewinnung von Blei-, Silber-, Kupfer-, Zink-, Antimon- und Eisen- erzen und zeigen Techniken auf, die von einfachen steinzeitlichen Gewin- nungsmethoden bis hin zum Einsatz hochtechnisierter Förder- und Aufbe- reitungsmaschinen und pyrometallur- reicht bei einigen Naturvölkern des Mittelalter und in der frühen Neuzeit gischer Verhüttungsanlagen im aus- afrikanischen Kontinents bis in die Ausgangspunkt für eine umfangrei- gehenden Mittelalter und in der Neu- Gegenwart. So benutzen die Frauen che Metallgewinnung gewesen sind, zeit reichen. der Himbas, einem Hirtenvolk in Na- tritt eine Ganggruppe auf, die durch mibia, noch heute ein Gemisch aus das Vorkommen von Hämatit bei feh- Der vorliegende Beitrag greift aus der zerriebenem Rötel und Tierfett als lenden oder nur geringen Gehalten Vielfalt der montanarchäologischen Kosmetikum. Die traditionelle Ganz- an Bunt- und Edelmetallerzen charak- Befunde im Südschwarzwald und aus körperbemalung der Himbafrauen terisiert ist. Eine Häufung dieser Hä- den aktuellen Forschungssarbeiten mit Rötel dient in erster Linie zur Her- matitvererzungen ist im Bereich Sulz- zwei Beispiele heraus, die die Spann- vorhebung der weiblichen Schön- burg - Münstertal - Beleben zu ver- weite des Themas sowie das große heit, bietet aber auch einen wirksa- zeichnen. Begleitet werden diese vorhandene Potential an archäologi- men Schutz gegen die Sonnenein- nach heutigen Maßstäben völlig un- schen Bodenbefunden verdeutlichen strahlung. Der Gebrauch von Rötel in bedeutenden Hämatitlagerstätten sollen. der Urgeschichte kann vorwiegend von einer starken Verkieselung des im rituellen Bereich angenommen Nebengesteins, die zur Herausbil- werden; als Symbol für das Blut und dung markanter, aus den Gneisen des Neolithischer Hämatitberg- damit für das Leben wurde Rötel bei- Grundgebirges hervortretenden Fels- bau - der älteste nachge- spielsweise bei Bestattungsritualen gruppen gefuhrt hat. Unterhalb dieser wiesene Untertage-Bergbau verwendet, in der Höhlenmalerei und Vererzungszonen zeigen sich ausge- in Deutschland zur Körperbemalung. Seit dem Neo- dehnte Schutthalden mit hämatithal- lithikum diente Rötel auch zur Bema- tigen, stark verkieselten Blöcken, be- Hämatit ist ein Eisenoxidmineral lung von Keramik. Der Abbau von Rö- gleitet von roten Bodensubstraten. (Fe203), das zu den frühesten vom tel gehört zu den frühesten Bergbau- Hämatit liegt in den Vorkommen fein Menschen genutzten mineralischen aktivitäten der Menschheit; so sind verteilt in hornsteinartigem Quarz vor Rohstoffen zählt. Hämatithaltige Mi- paläolithische Rötelgruben in Europa sowie in Form von Kluftbelägen oder neralgemenge werden in archäologi- von der griechischen Insel Thasos, aus auch derben Massen; Begleitminerale schem Zusammenhang gewöhnlich Polen (Rydno) und Ungarn (Lovas) sind Quarz, Schwerspat und selten als „roter Ocker"' oder auch „Rötel" be- bekannt. Flußspat. Im Bereich dieser Vorkom- zeichnet; weitere Synonyme für Hä- men ist es N. Kindler aus Freiburg in matit sind Eisenglanz, Roteisenstein, Hämatitvorkommen im Südschwarz- den 1980er Jahren gelungen, an zwei Roteisenerz oder Blutstein. Die Ver- wald Lokalitäten prähistorische Bergbau- wendung von Rötel in der Mensch- spuren nachzuweisen. Der Tatsache, heitsgeschichte läßt sich bereits seit Unter den zahlreichen Erzgängen im daß diese Vorkommen für den Me- dem Paläolithikum nachweisen und Südschwarzwald, die vor allem im tallerzbergbau nie von Bedeutung ge-

198 wesen sind, ist es zu verdanken, daß diese Spuren bis heute erhalten ge- blieben sind.

Neolithische Hämatitgewinnung in Münstertal-Rammelsbach Im Jahre 1989 konnte erstmals auf ei- ner der beiden bekannt gewordenen Fundstellen eine archäologische Aus- frabung erfolgen. Im Zuge dieser Ar- eiten wurde eine kleinräumige prä- historische Hämatitgewinnung im Ta- gebau nachgewiesen. Insbesondere waren es die aufgefundenen Stein- werkzeuge, die hierbei eine Aussage über das Ausmaß der urgeschichtli- chen Aktivitäten erlaubten. So erga- ben Hochrechnungen, die sich an den Funden von Werkzeugfragmen- ten in den Halden orientierten, daß die Anzahl der an dieser Stelle insge- samt zum Einsatz gekommenen Ge- röllschlägel sich in einer Größenord- nung von 5000 bis 10000 Stück be- wegt. Aus dieser Zahl sowie anhand der vorgefundenen Bergbauspuren können Überlegungen zur Organisa- tion des Bergbaus angestellt werden. Als wahrscheinlich kann ein saisona- les und jeweils nur kurzzeitiges Aufsu- chen des Vorkommens durch neoli- thische Bergleute in kleinen Gruppen gelten. Ziel war es, den Eigenbedarf der zugehörigen Gemeinschaft zu decken. In dieser Form kann mit einer über mehrere Jahrzehnte andauern- den Ausbeutung des Hämatitvor- kommens gerechnet werden. Stellung erfolgen. Der Feuersteinberg- ■ 4 Bandkeramischer Hämatitbergbau im bau von Kleinkems wird anhand von Südschwarzwald: Steinwerkzeuge („Ceroll- Während sich der Umfang des Berg- Grabfunden in die Zeit der Michels- schlägel"), teilweise mit eingepickten Schaf- baus in Münstertal-Rammelsbach an- berger Kultur datiert, kann jedoch tungskerben (1,4,5,7) (Zeichnungen; R. Plon- hand der materiellen Hinterlassen- auch älter sein. ner). schaften und Bergbauspuren relativ gut abschätzen läßt, ist eine genauere Bandkeramischer Hämatitbergbau zeitliche Einstufung bislang nicht bei Bad Sulzburg möglich gewesen. Dies ist im Wesent- lichen auf das Fehlen datierbarer Arte- 1997 konnte erstmals auch die zweite fakte zurückzuführen. Lediglich über Fundstelle mit prähistorischen Berg- den Vergleich mit dem neolithischen bauspuren bei Bad Sulzburg archäo- Feuersteinbergbau bei Kleinkems am logisch untersucht werden. Die Ent- Oberrhein, bei dem die gleichen fernung zur oben beschriebenen Lo- Werkzeugtypen verwendet wurden, kalität im Münstertal, die auf der glei- kann eine Annäherung an die Zeit- chen Vererzung liegt, beträgt zwei Kilometer. Auch hier war der erste Nachweis über zahlreiche Funde von Werkzeugfragmenten in den Halden unterhalb des Vorkommens erfolgt sowie über das Auffinden eindeuti- ger Abbauspuren im anstehenden Fels. Die archäologischen Ausgrabun- gen an der Fundstelle Bad Sulzburg erbrachten einen von seinen Aus- maßen her mit der Fundstelle im be- nachbarten Münstertal vergleichba- ren Umfang des Bergbaus. Erfreu- licherweise sind jedoch die heute noch erhaltenen Abbauspuren we- sentlich markanter ausgeprägt. Neben Bad Suizburg: Crubenprofile (Profilauf- kleineren Abbaurinnen und -höhlun- nahme: C. Steffens, Deutsches Bergbau-Mu- gen entlang einer linear verlaufenden seum Bochum). Anreicherung von Hämatit konnte

199 ■ 5 Hämatitgrube bei Bad Sulzburg wäh- rend der Ausgrabung im Frühjahr 1997.

■ 6 Blick aus der bandkeramischen Häma- titgrube ans Tageslicht.

hier erstmals auch eine Grube frei- männischen Gewinnung von mine- gelegt werden, die aus bergbautech- ralischen Rohstoffen in Mitteleuropa, nischer Sicht an der Schwelle vom die sich im weiteren Verlauf des Übertage- zum Untertage-Bergbau Neolithikums zu einem bedeuten- steht. In dieser vier Meter langen, ei- den Wirtschaftsfaktor mit „industriel- nen Meter breiten und bis zu drei Me- len" Produktionsstrukturen entwik- ter tiefen Abbaugrube, die bei ihrer keln sollte (Silex- und Felsgesteinge- Auffindung völlig verfüllt war, haben winnung). Der Befund läßt insbe- sich zahlreiche Artefakte aus der Be- sondere anhand der Werkzeugfunde triebszeit erhalten. Es handelt sich eine bereits ausgeprägte Spezialisie- hierbei in erster Linie um Steinwerk- rung hinsichtlich der angewandten zeuge (Steinhämmer) beziehungs- Abbautechnik erkennen und auf die weise um Fragmente von solchen Arbeit von erfahrenen Spezialisten (insgesamt rund 50 Kilogramm!) so- schließen, die sich in ihrem Kulturkreis wie um eine Silexklinge und einige - zumindest zeitweise - mit der berg- Holzkohlestückchen, die erstmals ei- männischen Steingewinnung befaß- ne absolute Datierung des Hämatit- ten. Der kleinräumige Bergbau auf bergbaus erlauben. Hämatit hatte auch hier aller Wahr- scheinlichkeit nach im Wesentlichen Drei Holzkohleproben - es handelt die Deckung des Eigenbedarfes einer sich bei allen Funden ausnahmlos um regionalen Gruppe zum Ziel. Eichenholzkohle - wurden für eine 14C-Datierung (AMS) herangezogen. Abbautechnik und Werkzeug des Zwei Proben - entnommen aus zwei neolithischen Bergmannes räumlich voneinander getrennten Gruben - ergaben dabei übereinstim- Die vom neolithischen Bergmann mende Alter (2 sigma, 95% Wahr- (Bergfrau?) angewandte Abbautech- scheinlichkeit) von cal BC 5290-5050 nik bestand im Areal von Bad Sulz- (Beta 105503) bzw. cal BC 5255-4940 burg und Münstertal-Rammelsbach (Beta 105505), während die dritte Pro- im Wesentlichen in der „zermalmen- be mit cal BC 4805-4515 (Beta 105504) den Gewinnung", das heißt in der ein etwas jüngeres Alter erbrachte. Zermürbung des hämatitführenden Die relativ dicht beieinander liegen- Gesteins durch harte Schläge mit den Datierungsergebnisse erlauben Steinhämmern. Dies wird zum einen es, die Bergbauaktivitäten bei Bad durch die im Fels verbliebenen Ab- Sulzburg in die Zeit um 5000 v.Chr. bauspuren verdeutlicht, die für diese und damit in die Zeit der Bandkera- Abbautechnik charakteristische rund- mischen Kultur am Oberrhein zu stel- liche Formen zeigen, zum anderen len. durch das Artefaktenspektrum, das nahezu ausschließlich aus Geröll- Mit dieser frühen Datierung ist der schlägeln und Fragmenten von sol- Hämatitbergbau von Bad Sulzburg chen besteht. Hinweise auf eine An- der bislang älteste nachgewiesene Un- wendung der Feuersetztechnik, wie tertage-Bergbau in Deutschland und sie als bergmännische Vortriebstech- steht aus kulturgeschichtlicher Sicht nik beispielsweise beim neolithi- am Anfang der organisierten berg- schen Feuersteinbergbau bei Klein-

200 kems nachgewiesen ist, liegen bislang brüche in den Vogesen, die Material jüngerer Bergbau in größerem Um- nicht vor. Der Nachweis weiterer für die Herstellung von Steinbeilen fang mehr stattgefunden hat. Dieser Werkzeugformen aus organischem lieferten. Spektakulär sind die im Jahre für die Montanarchäologie außeror- Material wie beispielsweise aus Holz 1989 von französischen Wissenschaft- dentlich glückliche Umstand hat zu oder Knochen (z. B. Geweihhacken) lern entdeckten neolithischen Ton- einer einzigartigen Erhaltung der mit- konnte aufgrund der im sauren Bo- schieferabbaue bei Plancher-Ies-Mi- telalterlichen Strukturen im Gelände denmilieu begründeten schlechten nes in den Südvogesen. Die schwar- geführt. Hierzu gehören - neben den Erhaltungsbedingungen für organi- zen Tonschiefer (frz.; „pelite-quartz") zahlreichen noch sichtbaren Berg- sches Material an den beiden Fund- dieses Vorkommens standen vor al- bauspuren - auch die Uberreste einer stellen nicht erbracht und auch nicht lem im 5. und 4. Jahrtausend v. Chr. im Bergleutesiedlung im Zentrum des erwartet werden. Abbau, und die aus diesem Gestein Revieres und die mit Gräben ge- gefertigten Beile fanden eine weite schützte Befestigungsanlage „Bircni- Bei den zum Abbau des Hämatits ver- Verbreitung in Ostfrankreich, in der berg". wendeten Steinhämmern handelt es Schweiz und in Südwestdeutschland. sich um „Geröllschlägel", die bezüg- Die neuen archäologischen Befunde Die Lagerstätte am Birkenberg lich der verwendeten Gesteinssorten - zu denen auch weitere neolithische eine bemerkenswert gezielte Mate- Silex-Bergbaureviere im Schweizer Wenige hundert Meter westlich der rialauswahl erkennen lassen; nahezu Jura gehören - verleihen dem prähi- Klosterkirche St. Ulrich quert eine ausnahmslos wurden zur Herstellung storischen Aspekt der Montanarchäo- Schar von NNW-SSO streichenden dieses bergmännischen „Cezähes" (= logie in der Region einen ganz neuen Erzgängen das Möhlintal. Die steil Werkzeug) gut gerundete Gerölle aus Stellenwert. Zweifellos sind die ar- einfallenden Gänge gehören zum Quarzit oder quarzitischem Sandstein chäologischen Quellen zu diesem Typ der hydrothermalen Blei-Zink- herangezogen. Dieses Gestein besitzt Abschnitt der Geschichte bei weitem Erzlagerstätten. Das Zentrum der Ver- aufgrund seiner inneren Struktur die noch nicht ausgeschöpft, und für die erzung liegt am steilabfallenden, dicht für die Arbeit am Fels notwendige Montanarchäologie eröffnet sich mit bewaldeten Nordabhang des Birken- Härte und Zähigkeit. Gerölle aus diesem Themenbereich ein weites berges. Die in dieser Lagerstätte vor- quarzitischen Gesteinen konnten in und spannendes Forschungsfeld. kommenden polymetaNischen Erze den über 15 Kilometer von den Ab- enthalten als Wertmetalle Silber, Kup- baustellen entfernt gelegenen Schot- fer und Blei. Insbesondere die Silber- terbänken des Oberrheines aufge- Mittelalterlicher Silberberg- gehalte der Erze waren Ausgangs- sammelt werden. Die Auswahl be- bau am Birkenberg punkt für einen umfangreichen Berg- rücksichtigte - neben dem geeigne- bei St. Ulrich bau während des Mittelalters. Silber ten Material - auch Größe und Form tritt als Beimengung in Bleiglanz (PbS), der Gerölle. Das Gewicht der zum Der aktuelle Themenschwerpunkt der in Form silberhaltiger Fanlerze (Te- Einsatz gekommenen Schlägel be- montanarchäologischen Forschung traedrit Cu^Sb^^ und Freibergit (Ag, wegt sich zwischen 350 g und 2,5 kg. am Institut für Ur- und Frühgeschich- Cu^SbÄj) sowie edler Silbererze Größere Gerölle waren zur besseren te der Universität Freiburg liegt bei (Allargentum Ag6Sb, Silberglanz Ag,S, Handhabung mit einer Schäftung ver- der mittelalterlichen Silbergewinnung Rotgültigerz AgjSb^ und Stephanit sehen; hierauf weisen eingepickte im Südschwarzwald. Die ersten histo- Ag-SbS4) auf. Die Lagerstätte kann Kerben und Aufrauhungen an den rischen Überlieferungen zum Silber- nach einer eingehenden mineralogi- seitlichen Geröllflächen hin. in selte- bergbau gehen auf das 11. Jahrhun- schen Analyse der Erze als relativ sil- nen Fällen liegen auch „Rilienschlä- dert n. Chr. zurück; in einer Urkunde berreich bezeichnet werden und gel" mit umlaufend eingepickten aus dem Jahre 1028 verleiht Kaiser stellte somit eine solide wirtschaftli- Schäftungsrilien vor. Die kleineren Konrad II. dem Bischof von Basel Sil- che Grundlage für den lokalen mittel- Schlägel wurden in der Regel ohne bererzgänge und Silberbergwerke alterlichen Bergbau dar. Schäftung verwendet und direkt in (venas et fossiones argenti) im Süd- der Hand geführt. schwarzwald; unter den in der Ur- Das mittelalterliche Bergbaurevier kunde genannten Lokalitäten existie- am Birkenberg Die Gewinnung mineralischer Roh- ren heute noch die Orte Kropbach stoffe im Oberrneingebiet und in und Steinbrunnen im Münstertal Am Nordabhang des Birkenberges benachbarten Regionen während (Cropach, Steinebronen superius et liegt auch das Zentrum des mittelal- des Neolithikums inferius) sowie Sulzburg und Baden- terlichen Bergbaurevieres; hier ist die weiler {in valle Sulzherc, Baden). Nach ursprüngliche Topographie des Ge- Der neolithische Hämatitbergbau im den vorliegenden archäologischen ländes mit Bergbau- und Siedlungs- Südschwarzwald fügt sich zwanglos und historischen Befunden kann da- strukturen stark überprägt. Mehrere in das Bild der neolithischen Lebens- von ausgegangen werden, daß die parallel verlaufende Pingenreihen mit welt im Oberrheingebiet ein, zu de- Blütezeit des mittelalterlichen Berg- vorgelagerten Halden sowie teilweise ren Grundlage die gezielte Nutzung baus im 11. Jahrhundert zunächst am noch offene Tagebaue zeichnen den mineralischer Rohstoffe gehörte. In westlichen Schwarzwaldrand ein- Verlauf der Erzgänge nach. Zahlreiche den letzten Jahren haben sich die setzte und später von dort aus weiter Terrassen auf und neben den Erzgän- Kenntnisse zu diesem Themenbe- in das Innere des Mittelgebirges vor- gen zeigen ehemalige Arbeits- und reich stark erweitert. Während sich drang. Wohnbereiche an. Keramikfunde un- frühere montanarchäologische Un- terhalb dieser Terrassen zeugen von tersuchungen weitestgenend auf Zu den in diesem Bereich liegenden einer intensiven Nutzung vor allem den Feuersteinbergbau beschränkten Bergbaurevieren gehört auch der Bir- während des 13. und M.Jahrhun- (Kleinkems), sind in den letzten Jah- kenberg bei St. Ulrich, zehn Kilome- derts. Kleinere Schlackenhalden wei- ren neue Befunde hinzugekommen, ter südlich von Freiburg. Der erstmals sen auf die ehemaligen Standorte von die sich auch auf die Gewinnung im Jahre 1291 erwähnte Birkenberg Bergschmieden hin. Die Erzgänge anderer mineralischer Rohstoffe in (manlehen ze Blrchiberg) zählt zu wurden über Schächte und Stollen er- der Region beziehen. Neben den Hä- den wenigen Bergbaurevieren im schlossen. Besonders ergiebige Berei- matitgruben im Südschwarzwald sind Schwarzwald, in denen nach einer che wurden dabei auch übertage ab- dies vor allem die neolithischen Stein- mittelalterlichen Betriebsperiode kein gebaut und liegen heute in Form

201 von schluchtartigen „Verhauen" vor. 60 Metern. Auf der „Burgplattform" Wenn auch nicht alle Bergbauspuren sind heute noch mehrere rechtecki- mit letzter Sicherheit datiert werden ge Strukturen zu erkennen, Umrisse können, so ist doch festzuhalten, daß von Mauerzügen beziehungsweise alle bisherigen archäologischen Be- von einzelnen Bebauungseinheiten. funde in die Zeit des 12. bis 14. Jahr- Oberflächenfunde am Steilabhang hunderts weisen und daß jüngere unterhalb des Plateaus belegen die Bergbauphasen keine Spuren hinter- Nutzung dieser Anlage im 13./14. Jahr- lassen haben. Somit bleibt lediglich hundert (Keramik, Ziegelbruchstücke die Frage nach den Anfängen des etc.). Im Herbst 1998 wurde im Rah- Bergbaus am Birkenberg offen; früh- men eines DFG-Projektes (Projektlei- mittelalterliche oder auch vormittelal- tung: A. Zettler, Historisches Seminar, terliche Aktivitäten sind nicht auszu- und H. Steuer, Institut für Ur- und schließen. Frühgeschichte der Universität Frei- burg) mit ersten archäologischen Un- Im Zentrum des Revieres am Birken- tersuchungen im Bereich des Fe- berg liegen, dicht über der Talsohle, stungsareals begonnen. die noch gut sichtbaren Überreste einer Befestigungsanlage mit Craben- Neben den oben beschriebenen system und Wonnplattform - die im Strukturen liegen weitere Relikte der 14. Jahrhundert mehrfach genannte mittelalterlichen Infrastruktur vor. Im und 1377/8 von den Freiburgern zer- Talgrund in unmittelbarer Nähe der störte Festung Birchiberg (fest) Birchi- Befestigungsanlage befindet sich ein berg). Hier darf der Sitz der lokalen Erddamm mit trockengemauerter Bergherren, in diesem Falle waren es Steinfront, dessen Mächtigkeit an der Mitglieder der Familie Snewlin, ver- Dammkrone zehn Meter beträgt, bei ■ 7 Mittelalterliches Bergbaurevier St. Ul- mutet werden. Die Befestigungsanla- einer aufgehenden Höhe von vier rich-Birkenberg: Gesamtplan mit Pingenrei- ge am Birkenberghang besteht aus ei- Metern; es handelt sich hierbei um hen, Halden, Terrassen, Staudamm und Be- nem in den anstehenden Fels gehau- die Staumauer eines mittelalterlichen festigungsanlage Birchiberg, Kartengrund- enen Grabensystem mit rechteckigem Wasserhaltebeckens, das für die Be- lage: Kartierung im M. 1:500 durch J. Clesle, Querschnitt, schließt einen Craben- reitstellung von Aufschlagwasser zum A. Fischer, J. Herrmann und P. Jechalik unter abschnitt mit Vorwall am Hangfuß ein Betreiben von Förder- und Auf- Leitung von D. Müller, LDA Stuttgart. und hat eine Grundfläche von 50 x bereitungsmaschinen diente. Diese

202 ■ 8 Mittelalterliches Bergbaurevier St. Ul- rich-Birkenberg: Ausschnitt mit Pingenreihen und Verlauf der Erzgänge (graue Linien); auf- gewältigte Stollenmundlöcher (1, 2) und ar- chäologisch untersuchte Grubenbereiche untertage (schwarz); 50 Meter tiefer, noch of- fener Schacht (3).

eine länger andauernde Untersu- chung von freigelegten Grubenab- schnitten gewährleisten zu können. Hierzu müssen der Betriebszustand der jeweiligen Grube vorübergehend wiederhergestellt und Möglichkeiten für die „Befahrung" (= Begehung) von Strecken, Schächten und Abbauhohl- räumen sowie für die Materialförde- rung nach übertage geschaffen wer- den.

Das 1992 geöffnete Stollenmundloch (Grube 1) erschließt einen 145 Meter langen Stollen, der auf einen der Bir- kenberg-Erzgänge angesetzt ist und der in seiner ausgezeichneten Erhal- tung ein einzigartiges Denkmal mit- telalterlicher Vortriebstechnik dar- stellt. Beeindruckend sind die Spuren der Schlägel & Eisen-Arbeit sowie die überaus enge und niedrige Strek- kenführung mit durchschnittlichen Firsthöhen von weniger als einem Meter, wie sie für den mittelalterlichen Bergbau charakteristisch zu sein scheinen. Eine Befahrung des engen Stollens macht die Mühen der berg- männischen Arbeit nachvollziehbar und läßt auch die Zeit erahnen, die für die Anlage einer solchen Strecke be- nötigt wurde; in diesem Falle können

■ 9 Mittelalterliches Bergbaurevier St. Ul- rich-Birkenberg: Stollenprofile in Grube 1 (1 bis 12, überwiegend Schlägel & Eisen-Arbeit); Stollenprofile in Grube 2 (13 bis 17; Feuersetz- sowie Schlägel & Eisen-Arbeit); von der Stol- Dammanlage wurde in späterer Zeit wurde während zweier Kampagnen lenfirste ausgehender, heute verschlossener auch für die Flößerei im Möhlintal ge- in den Jahren 1992 und 1997 damit Belüftungsschachtin Grube2 (15); ehemalige nutzt. Mehrere in Stein gemauerte begonnen, auch Bergbaubefunde Haspelstube über 15 Meter tiefem Förder- Fundamente von Häusern am Hang untertage zu erschließen und archäo- schacht in Grube 2 (18). des Birkenberges unterstreichen den logisch zu dokumentieren. Hierzu Siedlungscharakter des Ensembles wurden zwei mittelalterliche Stollen- ebenso wie das archäologische Fund- mundlöcher „aufgewältigt" (= geöff- material, das sich aus Haushaltske- net) und dabei im Sommer 1997 erst- ramik, Ofenkacheln, Tonlämpchen, mals ein Zugang zu noch offenen mit- Tonfiguren, Spinnwirteln, Schmiede- telalterlichen Abbauen geschaffen. werkzeugen, Bergeisen, Glas, Bau- eisen und Bronzefunden von der Die Erschließung untertägiger Berg- Kleidung zusammensetzt. baurelikte für die archäologische Do- kumentation erfordert eine beson- Montanarchäologische Unter- dere, den Umständen angepaßte Vor- suchungen untertage im Birkenberg gehensweise, die meist nicht mit der gewohnten Feinarbeit des Archäolo- Nachdem sich die ersten archäolo- gen vergleichbar ist. Zum einen ist die gischen Grabungen am Birkenberg in Aufwältigung der Gruben meist mit den )ahren 1987 und 1991 auf Befun- einem hohen Arbeitsaufwand und ei- de außerhalb des Berges beschränk- ner erheblichen Materialbewältigung ten (Terrassenflächen mit Überresten verbunden, zum anderen müssen einer Erzaufbereitung, einer Berg- nach erfolgreicher Arbeit Sicherungs- schmiede und von Wohngebäuden), maßnahmen getroffen werden, um

203 hierfür mehrere Jahre veranschlagt wurde beschlossen, eine dauerhafte verfüllt. Ein kurzer, im Verlauf des Erz- werden. Ein mehrfach zu beobach- Sicherung des Eingangsbereiches vor- ganges angelegter Stollen von vier tender Wechsel in der Form der Stol- zunehmen, was einen erheblichen Metern Länge verbindet den Abbau- lenquerschnitte sowie in der Strek- Teil der vorgesehenen Grabungszeit hohlraum mit einer weiteren, be- kenführung deutet auf einen Perso- in Anspruch nahm. Der Ausbau des nachbarten Abbaukammer. Auf der nalwechseThin, der in gewissen zeitli- Mundlochbereiches erfolgte auf einer Sohle des Verbindungsstollens fan- chen Abständen erfolgte und der den Länge von sechs Metern mit Beton- den sich bei den Ausgrabungsarbei- individuellen „Fingeraodruck" der je- röhren und Beton sowie mit einer ten mehrere deponierte Hölzer, dar- weils verantwortlichen Hauer hinter- Trockenmauerung zur Befestigung unter eine 2 m lange Wasserrinne, lassen hat. Der vorgefundene Stollen der im Zuge der Grabungen angeleg- deren ursprünglicher Einsatzort nicht erschließt mit mehreren Verzweigun- ten Böschungen. mehr rekonstruiert werden kann. Ra- diocarbondatierungen an zwei die- gen verschiedene Crubenbereiche, 4 die derzeit aufgrund einer von innen Der vorgefundene Stollen zeigt im ser Hölzer ergaben" C-Alter (2 sigma, her erfolgten Verfüllung einzelner vorderen Abschnitt die für einen Vor- 95% Wahrscheinlichkeit) von cal AD Streckenabschnitte mit Versatz noch trieb in Feuersetz-Arbeit charakteri- 1000-1245 (BETA 113818) bzw. cal AD nicht erreichbar sind. Dem Stollen- stischen rund-ovalen Querschnitte, 1035-1275 (BETA 113819). mundloch unmittelbar vorgelagert während im hinteren Abschnitt die befand sich - nachgewiesen im ar- Spuren der Schlägel & Eisen-Arbeit An den „Stößen" (= Wänden) des För- chäologischen Befund - eine Berg- überwiegen. Zwei heute verfüllte Luft- derschachtes sind zahlreiche Bühn- schmiede, die für die Bereitstellung schächte führen nach sieben bezie- löcher im Fels angebracht, die auf den des von den Berg- und Zimmerleuten hungsweise zwölf Metern Strecke von ehemaligen Holzausbau zurückzu- benötigten Werlkzeuges verantwort- der Stollenfirste nach oben an die Erd- führen sind. Im unteren Bereich des lich war. oberfläche und dienten ehemals sehr Schachtes zeigen mehrere Zentime- wahrscheinlich zur Bewetterung wäh- ter tief in den Fels geschliffene paral- Aufwendig gestaltete sich die Aufwäl- rend der Feuersetz-Arbeit. Der Stollen lele Rillen die Laufspuren von Förder- tigung eines weiteren Stollens im mündet in einen teilweise offenen, seilen oder -ketten nach. Eindrucks- Sommer 1997 (Grube 2). Vier Meter teilweise mit Versatz gefüllten Abbau- voll lassen sich an einigen Stellen die unter der heutigen Oberfläche konn- hohlraum, der die Form des ehemali- Sicherungsmaßnahmen der mittel- te im Bereich einer vermuteten Stol- gen Erzganges im Gebirge nachzeich- alterlichen Bergleute beobachten: um lenpinge ein Mundloch aufgefunden net. Ein unmittelbar auf dem Erzgang die Arbeiten im Schacht sowie in und freigelegt werden, an welches angelegter Förderschacht mit den tiefer liegenden Grubenabschnitten sich eine 23 Meter lange Strecke noch erhaltenen Umrissen einer ehe- nach oben hin abzusichern, wurden anschließt, die in einen teilweise noch maligen Haspelstube auf Höhe der in die nach dem Abbau des Erzes ver- offenen mittelalterlichen Abbau Einmündung des Stollens führt 15 bliebenen offenen Spalten an geeig- mündet. Nachdem ein erster Einblick Meter senkrecht in die Tiefe und ist neten Engstellen größere Gesteins- in das Grubengebäude erfolgt war, dann in seiner weiteren Fortsetzung brocken verkeilt und die darüberlie-

■ 10 Stollenmundloch der mittelalterlichen Grube 2 während der ■ 11 Aufwältigung der mittelalterlichen Grube 2 am Birkenberg mit Ausgrabungsarbeiten im Sommer1997. Sicherungsausbau im Mundlochbereich (Sommer 1997).

204 ■ 12 Mittelalterlicher Streckenvortrieb in Schlägel & Eisen-Arbeit im ■ 13 Befahrung eines mittelalterlichen Abbaus im Birkenberg Birkenberg (Grube 1). (Grube 2). genden Hohlräume mit Abraum auf- meinden Sulzburg und Bollschweil, Kreis -Hochschwarzwald. Arch. Aus- gefüllt (Versatz); nur so war es mog- der Firma Koch Marmorit, der Spar- gr. Bad.-Württ. 1997, 202-206. Nch, den von den Seiten auf die Hohl- kasse Staufen und der Spar- und Kre- G. Goldenberg/J. Otto/H. Steuer (Hrsg.), räume einwirkenden Gebirgsdruck ditbank - Archäometallurgische Untersuchungen zum aufzufangen und die für den Berg- sowie den zuständigen Forstrevier- Metallhüttenwesen im Schwarzwald. Ar- werksbetrieb wichtigen Grubenteile leitern Herrn H.-P. Stoll und Herrn chäologie und Geschichte, Band 8 (1996). auf längere Zeit hin offen zu halten. J. Wiesler. A. Schlageter, Das Revier Birkiberg im Möh- lintal. Schau-ins-Land 116, 1997, 29-126. Die bislang gewonnenen Einblicke in Literatur: H. Steuer et al., Erze, Schlacken und Metalle. das untertägige Grubengebäude im Früher Bergbau im Südschwarzwald. Freibur- Birkenberg zeigen, daß hiervon rela- Neolithischer Hämatitbergbau: C. Goldenberg/M. Kaiser/A. Maass, Neolithi- ger Universitätsblätter 109, 1990. tivguten Erhaltungsbedineungen aus- scher Hämatitbergbau bei Sulzburg, Kreis H. Steuer, Zur Frühgeschichte des Erzberg- gegangen werden kann, die unter an- Breisgau-Hochschwarzwald. Arch. Ausgr. baus und der Verhüttung im südlichen derem auf die Festigkeit des umge- Bad.-Württ. 1997, 33-35. Schwarzwald. Archäologie und Geschichte, benden Gesteines zurückzuführen P. Petrequin/Ch. Jeunesse, La hache de pier- Band 1 (1990) 387-415. sind. Da alle bislang dokumentierten re. Carrieres vosgiennes et echanges de la- H. Steuer, Erzbergbau im Schwarzwald zur Bergbauspuren untertage offenbar mes polies pendant le Neolithique (1995). Salierzeit. In: H. Böhme (Hrsg.), Siedlungen ausschließlich auf die mittelalterliche E. Schmid, Der jungsteinzeitliche Abbau auf und Landesausbau zur Salierzeit, Teil 2 (1991) Betriebszeit zurückgeführt werden Silex bei Kleinkems, Baden-Württemberg. 67-96. können, liegt mit dem Birkenberg ein Veröffentl. Deutsches Bergbau-Museum Bo- U. Zimmermann, Früher Bergbau in Bollsch- hervorragendes Fallbeispiel für die ar- chum 22 (1980) 141-165. weil - Zum Stand der montanarchäologi- chäologische Rekonstruktion eines J. Sedlmeier, Silexbergbau. In: Die Schweiz schenUntersuchungen im Möhlintal. Bollsch- mittelalterlichen Bergwerkes vor. Auf- vom Paläolithikum bis zum Mittelalter. Bd. 2 weil, Chronik des Ortes, Band 1 (1993) 9-43. gabefürzukünftige Forschungen wird (1995)124-129. es deshalb sein, weitere Zugänge U.Zimmermann/G. Goldenberg, Urgeschicht- nach untertage zu schaffen und das licher Hämatitbergbau im Südschwarzwald. Innere des Birkenberges für die wei- Der Anschnitt 43, Heft 1,1991,2-10. tere montanarchäologische Erfor- schung zu erschließen. Mittelalterlicher Silberbergbau am Birken- Dr. Gert Goldenberg berg bei St. Ulrich: Prof. Dr. Heiko Steuer Für die Unterstützung der montanar- G. Goldenberg/Th. Eisinger/A. Maass/ Institut für Ur- und Frühgeschichte chäologischen Forschungen in Bad F. Res< h/Th. Schifer, Montanarchäologische Albert-Ludwigs-Universität Sulzburg und St. Ulrich danken wir Untersuchungen zur mittelalterlichen Silber- Belfortstraße 22 der Volkswagen-Stiftung, den Ge- gewinnung bei St. Ulrich, Gde. Bollschweil, 79098 Freiburg/Breisgau

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