2 3

IST VERÄNDERUNG DAS EINZIGE WAS DAUERHAFT BLEIBT? Beate Haslinger-Naß Kreisgeschäftsführung Caritas Liebe Freunde der Caritas, liebe Neugierige,

seit 2001 bin ich Kreisgeschäftsführerin der Caritas in Mit Toni Thalmaier hielt das Computerzeitalter Einzug in Landkreis und Dekanat Miesbach und eines kann ich aus die Caritasarbeit. Unser Zentrum war eines der ersten, tiefer Überzeugung feststellen: Die Caritas hat sich seit das Computer erhielt. Er holte zusammen, was zusammen ihrer Gründung im Jahr 1957 so verändert wie die Gesell- gehört: Das Caritas Zentrum, das mit seinen Diensten und schaft, in der sie für Menschen da ist. Doch eines ist immer Einrichtungen über den halben Landkreis verteilt war, zog gleich geblieben: Die Caritas Miesbach stellt den Men- 1998 in das große Caritasgebäude in der Franz-und-Jo- schen in den Mittelpunkt. hann-Wallach-Straße ein.

Lieselotte Meller, unsere Gründerin, war die Eine, die sich Nun wofür stehe ich, jetzt schon seit mehr als 15 Jahren? um alles gekümmert hat. Sie forderte insbesondere von katholischen Familien, sich für andere zu engagieren. So Für die Balance von hoher Qualität und guter Wirtschaft- brachte sie ein Flüchtlingskind zu einer katholischen Fa- lichkeit, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Wir milie und erklärte: „Ihr sorgt jetzt für das Kind bis wir eine haben nicht viel Geld, wie alle gemeinnützigen Organisati- andere Lösung gefunden haben.“ Ihr Vorgehen ist heute onen, aber wir haben etwas mit dem wir wuchern können: Herzlichen Dank! unvorstellbar. Heute müssen wir erst monatelang die Zu- SINN ständigkeiten klären, mit dem Ergebnis, dass für die An- Wir alle hier in der Caritas haben eine SINNvolle Aufgabe, Ein besonderer Dank gilt allen Freundinnen und Freunden, Kooperationspartnerinnen erkennung der Bund, für die Unterbringung der Landkreis, wir begleiten Menschen in unterschiedlichsten Lebenssi- und -partnern, Spenderinnen und Spendern sowie unseren Sammlerinnen und Samm- für die Asylsozialberatung das Land zuständig ist und für tuationen: lern, die uns in den vergangenen sechs Jahrzehnten unterstützt und begleitet haben. die ehrenamtlich Engagierten, ja wer weiß? • Kinder und Jugendliche am Beginn ihres Lebens, wenn 2015 haben wir erlebt, zum Beispiel am Münchner Haupt- sie das Leben in sich aufsaugen und ihre einzigartigen bahnhof, wie groß die Sehnsucht vieler Menschen ist, schlicht Möglichkeiten testen, … Für die Unterstützung zur Verwirklichung dieser Chronik bedanken wir uns insbesondere zu helfen ohne Antrag auf ein Antragsformular. Wir haben er- • Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, die bei folgenden Firmen: lebt wie viele Herzen ein Aufruf „Wir schaffen das!“ erreicht. ihre Leistungsfähigkeit in Frage stellen, weil sie erst sich selbst ordnen müssen Mit jedem Geschäftsführer entwickelt sich die Caritas Mies- • und Menschen in ihrer letzten Lebensphase, in der sie Autohaus Pötzinger, Miesbach bach weiter. Walter Lukas war ein Kämpfer für Benachtei- ihr Lebensresümee ziehen und sich mit ihrem Leben ver- cbo computer- und bürotechnikvertrieb oberland gmbh, ligte im Landkreis. Er prägte eine Sozialarbeit im Land- söhnen können. Helferkreis Altenbetreuung Tegernseer Tal e.V. kreis, die sich besonders der sog. Randgruppen annahm: Es ist bereichernd, jeden Tag, in meiner Arbeit SINN zu le- Obdachlose, Suchterkrankte, Pflegebedürftige, psychisch ben und mit tollen Kollegen andere Menschen zu begleiten Kreissparkasse Miesbach- erkrankte Menschen. Für sie setzte er sich mit seinen Mit- und dabei sehr viel über sich selbst zu erfahren. Noske Oberndorfer Wieland PartG mbB, Miesbach arbeitenden ein und versuchte Vertreter von Behörden und Riepl Bernhard, Miesbach Kostenträgern zu überzeugen, die eine oder andere Hilfe Ich genieße den Luxus, in meiner Arbeit den Menschen in doch zu gewähren. den Mittelpunkt stellen zu dürfen. Ich weiß, dass gesell- schaftlich das Geld und damit auch politischer Einfluss im Mittelpunkt stehen. Leistung ist das Maß der Dinge. Wer nicht mithalten kann, wird Belastung.

Wäre da nicht die Sehnsucht … die Sehnsucht aller – und nur wenige lassen sie zu – selbst einfach Mensch sein zu dürfen.

Beate Haslinger-Naß Kreisgeschäftsführung Caritas Miesbach 4 5

EIN NETZWERK DER CARITAS NAH – AM NÄCHSTEN! – TÄTIGEN NÄCHSTENLIEBE HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM JUBILÄUM Msgr. Walter Waldschütz, Prälat Hans Lindenberger Pfarrer und Dekan Caritasdirektor Liebe Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Miesbach, Einen alten Schlager im Ohr möchte ich zurufen: „60 Jahre Als Diakon, Priester und Pfarrer war ich dann selbst immer liebe Engagierte in der Caritas, und noch immer weise!“ mehr in der Pflicht, wenn Menschen an die Pfarrhaustür So darf ich als Dekan, aber vor allem auch als Zeitzeuge der klopfen. Oft konnte ich die Geschichte fertig erzählen, die von den 60 Jahren Caritas konnte ich als Diözesan-Caritas- Ein letztes Beispiel: Die Caritas, von Herzen zu diesem Jubiläum gratulieren: Herz- begonnen wurde, vom Auto ohne Benzin, dem gestohle- direktor 14 Jahre miterleben. Mehr aus der Ferne, aber im- Einweihung der Kinder- lichen Glückwunsch und Gottes Segen, Vergelt´s Gott al- nen Geldbeutel u.v.a.m. Wo immer es ging, habe ich ver- mer wieder auch mittendrin und voll dabei. Von einigen tagesstätte „Farbenfroh“ len, die über diesem Zeitraum mitgewirkt haben, die Not zu sucht, wenigstens den Menschen etwas Zeit zu schenken, meiner Begegnungen will ich Ihnen berichten. am . Wie ist lindern, den Menschen beizustehen in den verschiedenen Ansehen und Würde. Manchmal dachte ich, ich bin zwar das Leben der Kinder Lebenslagen und dafür Sorge zu tragen, dass eine wichtige Katholisch aber nicht blöd. Da fiel mir Pater Rupert Mayer 2011 gestaltete ich einen Besinnungstag mit den Mitar- doch bunt und vielfältig. Grundfunktion unserer Kirche, eben die Caritas, die tätige ein, der sagte: „Wer nie betrogen wurde, war auch nie gut.“ beitenden im Caritas-Zentrum. Er stand unter dem Thema Und wir dürfen mitwir- Nächstenliebe unsere Kirche auch glaubwürdig erhält oder Mein ganzes Leben begleitet mich die Caritas mit ganz kon- „Ich arbeite bei der Caritas“. Da ging es um einen selbst, ken, dass deren Leben wieder macht. kreten Menschen, Einrichtungen und tatkräftiger Hilfe. seine berufliche Geschichte. Wie schmeckt die Arbeit? Wo sich entfaltet. Als Caritas Da war ich ein kleiner Bub. Ein alter VW Käfer kam immer wird sie belastend, wo erfüllend, sinnstiftend erlebt? Und machen wir uns stark für wieder zu uns nach Hause. Eine sehr liebenswürdige und Zu den Grundvollzügen der Kirche gehört auch Caritas. In dann die Caritas als Arbeitgeber. In den Gesprächen erleb- starke Kinder! sympathische Frau stieg aus, wollte etwas oder brachte einer Umfrage nach Kirche gefragt, was ihnen einfällt, kam te ich Leidenschaft und Lebendigkeit der Mitarbeiterinnen etwas, nicht zuletzt auch dann ein Mädchen, dass sie für am Meisten Caritas zur Sprache. Längere Zeit war ich auch und Mitarbeiter aus den vielfältigen Fachdiensten der Cari- Im März 2015 feierten wir in Tegernsee einen schwungvol- einige Zeit unterbringen musste. Es war Frau Meller. Sie als Caritaspfarrer zuständig, durfte für die Mitarbeiter Ein- tas. Da wird ein starkes Stück Kirche gelebt. Danke! len Gottesdienst zum Auftakt der Caritassammlung. Dabei war für uns der Inbegriff im ganzen Landkreis für Cari- kehrtage halten und habe auch immer Hilfe erhalten, wenn konnte ich den vielen Sammlerinnen und Sammlern, den tas, so dass man bisweilen sagte, Frau Caritas kommt. Ich es über die persönlichen Möglichkeiten und Zuständigkei- 2013 konnte ich in Holzkirchen bei der jährlichen Mit- beruflich wie ehrenamtlich Engagierten herzlich danken. glaube, Frau Meller war Tag und Nacht für die Menschen ten der Pfarrei hinausging. gliederversammlung der Caritas teilnehmen. Bei diesem Es war ein frohes Fest der Caritas, dankbar vor allem auch unterwegs, sie ging an keiner Not vorüber und hatte über- 60 Jahre Caritas, und noch immer weise, aus Frau Meller ist Treffen mit Delegierten aus allen Pfarreien im Dekanat war für Gottes Segen. all Leute, die sie in den Dienst nehmen konnte, gelebte Ca- ein Zentrum geworden mit vielen Fachdiensten. ich erstaunt: Kein verlorenes Häuflein, sondern der Saal ritas ohne Büro und Bürozeiten, ohne Wochenende, auch Ich gratuliere der Caritas Miesbach, ich danke von Herzen war voll. Ich erlebte aktive Teilnahme an der Arbeit der immer Nachtdienst wenn nötig. Wie sehr habe ich Caritas und wünsche, dass das Slogan immer auch Wirklichkeit ist Caritas. Ein Netzwerk der tätigen Nächstenliebe – und die als nah am Nächsten erlebt. Dafür bin ich dankbar, es hat und wir nie vergessen, was Adolph Kolping einmal sagte: Netzwerkerin Frau Haslinger-Naß in ihrem Element. Men- mich motiviert und angesteckt. So wurde ein Slogan Wirk- „Tätige Liebe heilet alle Wunden, bloße Worte mehren nur schen zusammenbringen, sie für eine Idee, eine Aufgabe lichkeit und persönliche Erfahrung. den Schmerz!“ begeistern, das liegt ihr. Ich weiß nicht mehr die Themen Später war ich dann auch mehrere Jahre Vorsitzender der Ad multos anos des Abends, aber die Stimmung, die Atmosphäre war gut. Caritas Sozialstation, wir haben uns immer dafür eingesetzt, Oder anders gesagt: Es ging nicht nur um Informieren und dass unsere Schwestern und Pfleger ein immer etwas Mehr Msgr. Walter Waldschütz, Planen, sondern da war Gottes Geist spürbar: Eine positive tun, als bezahlt wird, eben ein Stück Menschlichkeit mehr. Pfarrer und Dekan Stimmung bei denen, die sich in ihren Pfarreien und darü- ber hinaus einsetzen. Beim Heimfahren dachte ich mir: Die Leute leben die Caritas. Was für ein Geschenk!

Einweihungsfeiern sind für mich immer Sternstunden. So denke ich an die Eröffnung der Tagesstätte für psychisch Damals zitierte ich das Wort von Kardinal Marx: „Caritas ist Kranke in Miesbach. Hier finden Menschen, die am Rande die Grundmelodie der Kirche“. Zum 60jährigen danke ich der Gesellschaft leben, Gemeinschaft und Stabilität. Ich allen, die diese Melodie ehrenamtlich wie beruflich mit am denke an das Mehrgenerationenhaus in Rottach-Egern. Leben halten und stärken. So lange die Melodie der Nächs- Bei der Neueröffnung letztes Jahr haben mich am stärks- tenliebe nicht verstummt, bleibt unsere Kirche im Dekanat ten die Grußworte der Kommunalpolitiker beeindruckt. Da und Landkreis Miesbach lebendig und hat Zukunft. kam so viel Wertschätzung und Dankbarkeit für dieses Be- gegnungszentrum rüber. Prälat Hans Lindenberger Caritasdirektor Msgr. Walter Waldschütz, Pfarrer und Dekan Firmlingsprojekttag „Caritas hautnah“ in Holzkirchen 6 7

DIE CARITAS IST ALLEN ÄNDERUNGEN DER DIE ZEIT VON 1957 BIS 1971 Landrat WELT GEWACHSEN Wolfgang Rzehak

Liebe Leserinnen und Leser, Jedes Jahr zu Weihnachten startet die Caritas die Aktion Zeit der Fürsorge – „Wunschzettelbaum“ für Kinder aus Familien in schwieri- ganz nah an den Problemen der Nächsten die Caritas ist für mich nicht nur als Politiker prägend und gen Lebenssituationen. Die Kin- beeinflussend, erst als Kreisrat und nun auch schon einige der können ihren Wunschzettel 1951 waren allein in Miesbach 1236 Flüchtlingsfamilien registriert. Im gesamten Jahre als Landrat. Nein, auch menschlich hat die Caritas bei der Caritas abgeben. Der Landkreis herrscht eine heut unvorstellbare Wohnungsnot. Die letzten Kriegsge- auf mich als gläubigen Christen großen Einfluss. Weihnachtsbaum steht in den fangenen kehren nach jahrelangen Aufenthalten in Lagern nach Hause und finden Sehr clever gewählt finde ich den Slogan der Caritas: „Nah. Räumen des Autohauses Wein- eine ihnen oft fremde Familie vor. Es gibt immer noch Kinder, deren Ernährungszu- Am Nächsten“. Deutschlehrer mögen zwar aufstöhnen, gärtner. Spender können einen „Sehr geehrter hochwürdiger stand kritisch ist. Mütter sind überfordert und erschöpft. aber er verdeutlicht doch mit sehr viel Esprit, was der Cari- Wunschzettel abnehmen und ein Herr Caritasdirektor, Es herrscht eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, es fehlt an Lehrstellen, es gibt keine tas schlicht am Wichtigsten ist: Der Mensch. Geschenk kaufen. Das verpackte Zum hochheiligen Weihnachtsfest möchte staatliche Unterstützung! Die ersten Gastarbeiter kommen in den Landkreis, in ein Zwar war die Unternehmung in 60 Jahren vielen Änderun- Geschenk wird dann im Advent ich Ihnen danken, dass Sie mir (seinerzeit fremdes Land, ohne soziale Anbindung. 1956 sucht ein schweres, zerstörerisches gen unterworfen, doch im Kern ist die Idee, das Menschen- von „Engeln“ an die glücklichen Kinder verteilt. Eine tolle so unvermutet) die Möglichkeit zu dieser Unwetter mit Hagel den Landkreis heim. bild immer gleich geblieben. Sache! Vielen Dank auch dem Unternehmen und der Fami- frohmachenden Arbeit geben. Und Dank für 1957 eröffnete der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising eine Be- Denken wir einmal zurück, in das Gründungsjahr 1957. Der lie Weingärtner, die hier so viel hilft. Ich freue mich schon das Vertrauen, das noch für die letzte immer ratungsstelle im Landkreis Miesbach. Josefstal 11a Neuhaus Schliersee war die Zweite Weltkrieg war noch nicht lange vorbei. Der Sozial- auf dieses Jahr, wenn wieder mehr als 100 Kindern eine drängendere Weihnachtsarbeit dem Wagen Adresse der Anlaufstelle für das Dekanat Miesbach, in der Frau Liselotte Meller als staat war nicht so ausgeprägt wie heute. Kriegsgefangene große Freude gemacht werden kann. Wirklichkeit werden liess. „Fürsorgerin“ in Teilzeit beschäftigt war. Damit wurde der Grundstein für die Cari- waren gerade erst heimgekehrt, viele Frauen waren Witwen So wünsche ich Ihnen aus ganzem Herzen viel tas-Beratungsstellen im Landkreis Miesbach gelegt. und Alleinerziehende, Vertriebene mussten untergebracht Das dritte Bild zeigt ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld: Gnade und Segen für Sie und ihre Arbeit. werden. Die Häuser und Wohnungen waren oft noch zer- Hilfe für Geflüchtete. Der starke Zuzug von Flüchtlingen Ihre L. Meller“ stört. Damals wurde die Caritas sehr gebraucht – das wird im Herbst 2015 war eine große Herausforderung. Die Cari- (Schreiben von Frau Meller vom 18.12.1957) sie auch heute noch, obwohl die Probleme heute nicht so tas hat der Landkreisverwaltung offensichtlich sind, wie in der Nachkriegszeit. Auch in der – und damit allen Bürgerinnen reichen Wohlstandsgesellschaft gibt es die, die im Schat- und Bürgern – sehr geholfen, die ten stehen. In meiner Biografie, und in der meiner Familie ehrenamtlich Engagierten sys- als Geflüchtete, sehe ich hier viele Anknüpfungspunkte. tematisch auszubilden und mit Seither ist die Caritas gewachsen – sie hat Arbeitsplätze einem Ehrenamtskoordinator geschaffen, sie arbeitet mit Ehrenamtlichen, sie sorgt für auch zu begleiten. Ich bin ger- Hilfebedürftige, sie bildet junge Menschen aus. ne gekommen, um meine Wert- Alle Tätigkeiten der Caritas kann ich nicht beschreiben, schätzung für die Helferinnen aber drei Beispiele habe ich selbst miterlebt. und Helfer auszudrücken.

Das erste Foto wurde vor zwölf Besonders sympathisch finde ich, dass die Caritas dem Jahren aufgenommen bei der Ak- Menschen hilft, ohne Ansehen der Person. Auch wenn die tion „Alter gestalten im Landkreis Caritas selbst einen dezidiert christlichen Hintergrund hat Miesbach“. Im Jahr 2005 zwängte – sie hilft Menschen anderer Konfessionen oder Menschen, ich mich dazu – noch als Kreisrat – die ihren Weg zu Gott noch nicht gefunden haben. in einen Alterssimulationsanzug. 60 Jahre Kontinuität in Nächstenliebe und im christlichen Sicht und Gehör eingeschränkt, Glauben – ich bin sicher, dass die Caritas allen Änderungen die Gelenke kaum noch beweglich der Welt gewachsen ist und sich jeder neuen Aufgabe stel- – so sollen junge Leute lernen, len wird. Denn hoher Idealismus gepaart mit hoher Profes- wie Ältere die Welt wahrnehmen. sionalität zeichnet die Arbeit der Caritas aus. Caritasarbeit wurde bereits in den Pfarrgemeinden geleistet und das blieb auch so, denn Frau Meller konnte nur punktuell Für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft Hilfestellung leisten. Sie war mit den bürokratischen und finanziellen Abwicklungen von den damals dringend notwen- Der Landkreis unterstützt verlässlich die Altenhilfe der Ca- sind Sie unerlässlich – ich wünsche Glück und Gottes Segen digen Erholungsmaßnahmen vor allem für Kinder beschäftigt. 1962 berichtet Frau Meller, dass sie 41 Mütter und ältere ritas. Ich selbst bin dankbar, dass meine Mutter von einer bei allen Aktivitäten! Frauen, sowie 162 Kinder in Erholung schickte. In ihrem Jahresbericht beklagt sich Frau Meller, dass sie nur die wenigsten Haushaltshilfe der Caritas gut versorgt wurde, als es ihr Kinder persönlich kennen lernte und die Auswahl und Vorbereitung der Kinder Mitarbeiter der Pfarrbüros übernehmen nicht mehr gut ging. Wolfgang Rzehak, Landrat mussten, da sie selbst überarbeitet ist und trotz ihres hohen Arbeitseinsatzes viele Aufgaben nicht erfüllen könne. 8 9

Personalstand 1962 bis 1971 1 Fürsorgerin 1 Verwaltungsmitarbeiterin

Arbeitsgeräte 1 roter VW-Käfer

„Soziale Beratung“

„Soziale Beratung“ nannte man das Hilfsangebot Frau Mellers. Es war „Wald- und Wiesensozialarbeit“, sie übernahm alle anfallende Arbeiten und reagierte Kranke und Einsame so auf gesellschaftliche Veränderungen im Dekanat Miesbach. In den 60er Jahren war die akute Hungersnot der Nachkriegszeit längst ausge- Neben der Kurvermittlung und Abrechnung kümmerte sich Frau Meller um Kranke und standen. Doch der wachsende Wohlstand bringt neue Problemlagen mit sich. Einsame im Landkreis und machte es sich zur Aufgabe, diese zumindest drei Mal im Die Caritas-Kreisstellen haben es mit Menschen zu tun, denen ein gelingendes Jahr persönlich zu besuchen: zu Ostern, am Elisabethentag und zu Weihnachten. Be- Leben aus seelischen und sozialen Gründen schwer fällt: Eheprobleme trotz ma- sonders kümmerte sie sich um die Gastarbeiter. So war es ihr ein Anliegen für griechi- terieller Sicherheit, psychische Störungen, Alkoholprobleme. sche Arbeitnehmer zumindest ein Mal im Jahr eine Fahrt nach München zu organisie- In dieser Zeit ist oft die Rede von „Randgruppen“ wie alten Menschen, Behin- ren, damit diese an einem griechisch orthodoxen Gottesdienst teilnehmen konnten. derten, Nichtsesshaften. 1959 zog die Caritasbezirksstelle in ihre ersten eigenen Büroräume nach Miesbach, ins Kreisjugendheim der Knabenschule. Um sich und die Pfarrbüros zu entlasten wur- de am 1.4.1963 die erste Verwaltungskraft eingestellt: „Fräulein“ Sophie Brandmaier. Caritas Miesbach bekommt weitere Unterstützung

1971 bekam die Caritas Bezirksstelle Miesbach weitere Unterstützung durch Herrn Walter Lukas, ausgebildeter Sozialarbeiter. Auszug aus dem Jahresbericht 1963/64 Während Frau Meller sich weiterhin um Erholungen und Krankenbesuche kümmerte, widmete sich Herr Lukas den alkoholabhängigen und nichtsesshaften Menschen im 1966 konnte die Beratungsstelle aufgrund von geschilderten Platzmangel ins Kolpinghaus umziehen. Der alte Teil des Dekanat. 1972 konnten die erweiterten Räume des nun entstandenen Pfarrzentrums heutigen Pfarrzentrums, in dem sie Büroräume unter dem Dach bezogen und von denen Frau Meller berichtet, dass sie Miesbach bezogen werden. 1974 nach knapp 20 Jahren Caritasarbeit ging Frau Meller Wassereimer aufstellen mussten, da das Dach undicht war. Bereits Mitte der 60 er Jahre, als das Thema Schwangerschafts- in Rente. konfliktberatung noch nicht politisch angedacht war, setzte sich Frau Meller verbandspolitisch für werdende Mütter ein, Sie verlies den Landkreis und zog in die Nähe von Erlangen, wo sie nach einem Fahr- die aus familiären oder finanziellen Gründen in eine große Belastungssituation kamen. Eine Mitarbeiterin des Caritas- radunfall leider verstarb. Doch in Miesbach war sie unvergessen. Schwester Lisl be- verbandes erinnert sich heute noch, wie Frau Meller in der Münchner Zentrale vorstellig wurde und sich vehement für ein richtete, dass ein ganzer Bus dankbarer Landkreisbürger und sozial Engagierter zur Beratungs- und Hilfsangebot für Frauen, die ungewollt schwanger wurden einsetzte. Beerdigung fuhr. 10 11

DIE ZEIT VON 1971 BIS 1993 INTERVIEW MIT ROSEMARIE LICKTEIG, ZEITZEUGIN

Auf dem Weg in die Spezialisierung

Beginn der Sozialarbeit In den 70er Jahren werden persönliche und seelische Not immer deutlicher. Durch spezialisierte Beratungsdienste soll im Landkreis Miesbach die Not auffangen werden. Herr Lukas kam aus Ingolstadt, wo er einige Jahre ein Wohnheim für wohnungs- und heimatlose Männer unter der Träger- Frau Lickteig hat 1966 in der Sozial-, Familien- und Jugendfür- Von den Sozialarbeitern wurde im Bedarfsfall immer tatkräf- schaft der Vereinten Nationen leitete. sorge angefangen und lernte dabei auch Frau Meller kennen. tige Unterstützung geleistet, wie z. B. wurde die Wäsche mit Vor diesem Hintergrund war auch sein großes Engagement für die Verbesserung der Lebenssituation von Nichtsesshaften Der Schwerpunkt von Frau Meller war die Kinder- und Müt- nach Hause genommen und gewaschen oder Fahrzeuge bei zu verstehen. Miesbach wurde deshalb in den 80iger Jahren zu einer wichtigen Anlaufstelle für diesen Personenkreis. tererholung. der Gemeinde für die Entsorgung von Müll bestellt. Herr Lukas baute ein gut funktionierendes Netz auf, um eingliederungs- oder arbeitswilligen Wohnungslosen zu helfen. Familien in schwierigen Lebenssituationen und die Allein- Hygienevorschriften oder –bedenken (z.B. Gummihand- Die Durchwanderer deren Lebensphilosophie die Freiheit und Unabhängigkeit war, erhielten einen Gutschein für eine erziehenden wurden weitgehend gemeinsam betreut. schuhe) und Schweigepflicht waren keinerlei Themen. Die warme Mahlzeit und konnten sich mit frischer Wäsche versorgen. Mit den Bezirkssozialarbeiterinnen (fünf Personen für den Grundsätze der Sozialarbeit wie z.B. „Hilfe zur Selbsthilfe“ Diejenigen, die sesshaft werden wollten, wurden im so genannten „Siebverfahren“ getestet wie ernst es ihnen mit ih- ganzen Landkreis) wurden gemeinsame Hausbesuche ge- oder der „Wille“ des Betroffenen konnten bei diesen prakti- rem Vorhaben ist. Sie wurden mehrmals bestellt, um ihre Motivation und Zuverlässigkeit einschätzen zu können. Über macht, Wohnungen entrümpelt und Verwahrlosungen ab- schen Einsätzen kaum berücksichtigt werden. diesen Weg sollte die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Vermittlung in eine Arbeitsstelle oder eine Reha-Einrich- gemildert. Es gab gemeinsame Hausbesuche und damit Dass Frau Meller irgendwann ein rotes Auto für ihre Arbeit tung erheblich erhöht werden. enge Kooperationen mit den Sozialsachbearbeiterinnen zur Verfügung hatte, war schon ein enormer Fortschritt. Diese Arbeit wurde von den Pfarrern des Landkreises sehr unterschiedlich eingeschätzt. Manche wollten mit diesen der Gemeinden und den Behörden. Auch die Erholungsun- Nach den Erzählungen von Frau Lickteig sind die Sozialar- Menschen nichts zu tun haben. Bei anderen fanden sie ein offenes Ohr und wurden nach Miesbach vermittelt. terbringungen der Kinder, z.B. nach Sylt wurden von den beiter des Landkreises auf dem Motorrad des Gesundheits- Sozialarbeiterinnen begleitet. aufsehers mitgenommen worden, oder sind z.B. mit dem Fahrrad nach gefahren, haben dort übernachtet und sind am nächsten Tag zurück geradelt 1975: Installierung der Familienpflege durch die Sozialstation

Teils sind die Frauen gelernte Familienpflegerinnen, teils haben sie aber auch eine hauswirtschaftliche Ausbildung oder sind erfahrene Mütter und Hausfrauen. Die Helferinnen sind für die Versorgung und Betreuung der Kinder verantwort- lich. Erst wenn es den Kindern rundherum gut geht, kümmern sich die Frauen darum, dass der Haushalt weiter läuft. Die Aufgaben sind vielseitig und interessant, da jede neue Familie die Helferinnen immer wieder neu fordert. 12 Personalstand 13 12/1975 1 Sozialarbeiter 1,5 Verwaltungskräfte 1 Familienpflegerin 12 nebenamtliche Stundenkräfte INTERVIEW MIT für Alten-, Kranken-, Familienpflege JOSEF NÜRNBERGER, Arbeitsgeräte Dienstfahrzeuge ZEITZEUGE Telefon

Anlaufstelle für alle Fragen und Nöte

Die Caritas in Miesbach war zunächst Anlaufstelle für alle Fragen und Nöte im Landkreis. Es bestand eine enge Kooperation mit den Mitar- beitern des Gesundheits- und des Jugendamtes, besonders bei der Be- treuung von Familien. Zu den Mitarbeitern in den Behörden bestand Sozialpolitische Entwicklung 1974/1975 wurde dann die Einbindung der Caritas rechtlich regelmäßiger persönlicher Kontakt. Die Zahl der Beschäftigten im im Landkreis Miesbach geprüft und Herr Gruber vom Amtsgericht Miesbach wurde Landratsamt war überschaubar. So waren z.B. zwei Personen für die Herr Nürnberger hat 1941 im Landratsamt angefangen, was 1. ehrenamtlicher Geschäftsführer der Sozialstation. Sozialhilfe im gesamten Landkreis zuständig. Sie waren oft viele Jahre damals noch unter der Oberregie der Amerikaner stand. Er Wie dann die Geschäftsführung durch die Caritas übernom- in ihren Bereichen tätig und kannten die Strukturen und die Klienten, war 20 Jahre im Jugendamt und 20 Jahre Leiter von Perso- men wurde, ist durch Herrn Rieblinger, Holzkirchener Kreis- oft schon über Generationen hinweg. nal und Sitzungsdienst. Unmittelbar nach dem Krieg wur- und Gemeinderat, der Förderverein gegründet worden. Hier Daneben blieb die Vermittlung von Erholungsmaßnahmen für Familien, den die Abteilungen Sozialhilfe, Jugendamt, Gesundheits- waren analog zum Trägerverein (der damit aufgelöst wur- Mütter, Kinder, Senioren und Behinderte ein Schwerpunkt der Caritas- amt aufgebaut. de) alle Pfarreien Mitglied. Der Förderverein kümmerte sich arbeit. So waren beim Sonnenzug im Jahr 1976 109 Personen aus dem Einer der ersten Landräte war Herr Königsdorfer mit dem auch um die Zuschüsse der Gemeinden. Herr Nürnberger Landkreis dabei. Schwerpunkt der Verwaltung, während sein Nachfolger erinnert sich, dass eine der ersten Einsatzleiterinnen aus Von den pädagogischen Mitarbeitern wurden auch immer wieder ge- Landrat Gröbl die soziale Entwicklung im Fokus hatte. Das Österreich kam. setzliche Betreuungen (damals hießen sie noch Vormundschaften und Verdienst und der Einsatz von Landrat Gröbl war es auch, Pflegschaften) übernommen, die über lange Zeiträume, nicht selten dass der Landkreis Miesbach bei der Gebietsreform, nicht Frau Meller bis zum Tod des Klienten gepflegt wurden. Es baute sich in den Jahren wie vorgesehen, aufgeteilt wurde zwischen dem Landkreis wird als der einzige „Caritasmensch“ damals im Landkreis zu manchen Klienten ein sehr intensiver Kontakt auf, der nahezu alle Bad Tölz und dem Landkreis Rosenheim, sondern als eige- beschrieben. Sie hatte ihr Büro im Elisabethenheim in Neu- Lebensbereiche umfasste. ner Landkreis Bestand hatte. haus und war sehr rührig im Landkreis unterwegs. Den zentralen Punkt für die Entwicklung der sozialen Berei- Nach dem Krieg gab es griechische Gastarbeiter im Landkreis che und der zunehmenden Professionalisierung sieht Herr und für diese hat Frau Meller die erste Weihnachtsfeier auf Nürnberger in der zunehmenden Berufstätigkeit der Frauen. dem Gelände des Kreisjugendrings in Miesbach organisiert.

Beginn der Sozialstation Caritas Zentrum 1976: Gründung der Caritas-Sozialstation Auf Anregung von Landrat Gröbl sollte im Landkreis eine Dass das Ordinariat für die Dienste der Caritas auf dem Sozialstation entstehen. Dazu gab es ein Treffen von Toni Grundstück der Katholischen Kirchenstiftung Miesbach ein Die Spezialisierung der Hilfen begann mit der Gründung der Caritas-Sozialstation. Die traditionelle Gemeindekranken- Böck (Vorsitzender des Dekanatsrates) und Herrn Stehle neues und eigenes Zentrum errichten wollte, fand in der pflege, im Wesentlichen von Ordensschwestern getragen, war ausschließlich an der medizinischen Hilfe orientiert und (BRK) beim Landrat. Zu welchem Zeitpunkt die Caritas mit Stadt Miesbach nicht viel Zuspruch. Herr Fahr als Miesba- litt an Nachwuchsmangel. in das Verhandlungsboot geholt wurde, konnte nicht mehr cher Bürger und maßgeblich Verantwortlicher für die Finan- Das Innovative an der Sozialstation war die sozialpflegerische Komponente. Die ausgebildeten Pflegekräfte haben die erfahren werden. zen im Ordinariat hat sich dafür eingesetzt, dass die Finanz- wichtige Aufgabe, die in Notgeratenen hin zu führen, die richtigen Stellen aufzusuchen und die erforderlichen Hilfen In Abstimmung mit dem Dekanatsrat Herrn von Godin wurde mittel zur Verfügung gestellt wurden und damit das heutige in Anspruch zu nehmen. So waren sie nah am Nächsten und schon im ersten Jahr konnte Familienpflege, Kranken- und dann ein kirchlicher Trägerverein mit allen Pfarreien (außer Caritas Zentrum realisiert werden konnte. Altenpflege mit über 7.000 Pflegestunden erfolgreich geleistet werden. Die Kooperation mit den Pfarreien war intensiv Rottach-Egern – Station der Dritt Ordens Schwestern) ge- und für viele Menschen im Dekanat sehr hilfreich. gründet zum Betrieb einer Sozialstation. Erster Vorsitzen- der war Pfarrer Dorfner aus Parsberg. 14 15

1978: Gründung der Beratungsstelle für psychische Gesundheit

Am 01. Mai nahm die Beratungsstelle mit zwei Sozialpädagogen in Rottach-Egern ihre Arbeit auf. ANEKDOTEN AUS DER Begonnen hat es damit, dass vor dem Hintergrund der damaligen Psychiatriereform Miesbach für eine der Modelleinrichtungen zur Versorgung von psychisch- und suchterkrankten Menschen in Oberbayern HAUSHALTSHILFE ausgewählt wurde. Wir etablierten im Tegernseer Tal eine Anlaufstelle, schwerpunktmäßig für das dor- tige Hotel- und Gaststättenpersonal, die aus ganz Deutschland angeworben wurden und durch Entwur- VON FRIEDA NOSKE zelung und ungünstige Arbeitszeiten vielfach belastet waren. Darüber hinaus wurde schnell klar, dass viel mehr Menschen im Landkreis Hilfen in diesen Bereichen benötigten als vermutet. Aus diesem Grund blieb die Caritas in Miesbach der Dreh- und Angelpunkt der Beratungsarbeit für Sucht und Psyche im Landkreis – auch wegen der zentralen Nähe zu allen Behörden. Die Beratungsstelle Rottach bekam somit den Status der ersten wichtigen dezentralen Anlaufstelle.

1979: Eröffnung Kindergarten in Irschenberg

Am 08. Januar 1979 öffnete der Kindergarten Irschenberg, unter Trägerschaft des Caritasverbandes Arbeitet die Caritas umsonst? Mäuse gegen Einsamkeit? der Erzdiözese München und Freising, seine Pforten. Eine Frau Mitte 50 öffnet mir die Tür und bedankt sich: „ Ich Am Telefon berichtet ein Herr, dass er gestern mit seinen Söh- Bis zu 50 Kinder, in zwei Gruppen, spielten und lernten nun gemeinsam in der neu geschaffenen Ein- hätte nicht gedacht, dass die Caritas so schnell reagiert. Bitte, nen die Mutter seiner vor zwei Jahren verstorbenen Frau be- richtung. Betreut und gebildet wurden die Kinder von vier pädagogischen Fachkräften, je Gruppe eine kommen Sie doch herein!“ sucht habe, ich solle dringend dort einen Besuch machen. Er Erzieherin und eine Kinderpflegerin. Ich komme nur bis ins Treppenhaus, und oben am Treppenab- sagte: „Ich war erschrocken, wie verwahrlost das Haus meiner Der Kindergarten war als Ganztagseinrichtung geplant. Allerdings gab es noch kein Mittagessen in der satz erscheint im Bademantel eine stattliche, männliche Per- Schwiegermutter war – wo ich sie doch nur überpenibel kann- Einrichtung. Daher mussten die Kinder mittags abgeholt werden und hätten ab 14:00 Uhr wieder kom- son – „Oberst soundso“ stellt sich vor und fragt nach meinem te. Bitte, schicken Sie ihr eine Helferin, die regelmäßig das men dürfen. Dieses Angebot wurde damals allerdings wenig genutzt. Begehr. Haus in Schuss hält. Die Kosten dafür übernehme ich.“ Die beiden Gruppenräume waren durch einen Ausweichraum verbunden. Im Turnraum konnten die Kin- „Aus Sicht einer Mutter Darauf die Tochter: „Vater, die Dame kommt von der Caritas Ich kam zu Frau X und erschrak schon beim Betreten des Hau- der im Spiel und speziellen Angeboten ihren Bewegungsdrang ausleben. Außerdem verfügte der neue und Erstklasslehrerin kann und wird in Zukunft eine Unterstützung für Mutti schicken.“ ses. Müll, unausgepackte Einkäufe, schmutzige Kleidung etc. Kindergarten über eine tolle Außenanlage mit viel Wiese, Kletterbäumen und einem Sandkasten. ich sagen, dass der Kinder- Die Reaktion des Vaters: „Kostet das auch was? Die Caritas ar- lagen überall herum. Nach der Fertigstellung des Mehrzweckgebäudes des Kinderdorfes, wurde die gemeinsame Einweihung garten Irschenberg die gan- beitet doch umsonst – oder?“ – Ich nenne den Stundenpreis Das Beste bot sich in der sogenannten Wohnküche: Auf dem von Kindergarten und Mehrzweckraum am 24. Mai offiziell gefeiert. Weihbischof Schwarzenböck hielt zen Jahre segensreich für die Haushaltshilfe und dass zusätzlich Anfahrtskosten fäl- Buffet sprangen mehrere Mäuse herum, ebenso am Fußboden den Festgottesdienst zu diesem Anlass. gewirkt und die Kinder lig wären. und aus manchen Lebensmittel-Packungen schauten mich Der Kindergarten Irschenberg ist heute die Kita Farbenfroh, eine Integrationseinrichtung mit Krippe, wohl vorbereitet ins Schul- Er empört: „Ja, ich dachte, bei der Caritas gibt es alles um- neugierig weitere Untermieter von ihr an. Kindergarten und Hort. leben entlassen hat. sonst!“ Die Frau meinte: „Schauen Sie, das sind alles meine Freunde! Frau Demmel Darauf ich: „Ja, manche Dienstleistungen sind tatsächlich kos- Die essen immer mit mir am Tisch. Und abends sitzen wir ge- tenlos. Aber alles kann nicht mit einem Vergelt´s Gott begli- meinsam im Wohnzimmer und sehen fern. chen werden.“ Sie führte mich in den ersten Stock, zeigte mir ihr Schlafzim- Er zur Tochter: „Deine Mutter ist durchaus noch imstande, mer und dass ihr Hund im Ehebett mit ihr schliefe. 1980: Gründung Wohngemeinschaft für unseren Haushalt zu führen! Bitte, begleite diese Person aus Dann ging es mit ihr in den Keller, wo sie die Vorräte hatte. psychisch Kranke in Miesbach unserem Haus!“ Überall lagen tote Mäuse, einschließlich Kot herum und es Auf dem Weg zur Haustüre flüstert die Tochter:“ Ich bin noch stank bestialisch. Das Anliegen der Caritas ist, für belastete Frauen und Männer geschützten Wohnraum anzubieten. Be- zwei Wochen hier. Bitte, schicken Sie uns trotzdem eine Hel- Nach der Rückkehr rief ich den Schwiegersohn an und gab reits 1987 konnten wir bis zu 25 Personen unser Angebot zur Verfügung stellen. ferin; ich werde meinem Vater sagen, es würde ihn doch nichts ihm einen detaillierten Bericht über die Zustände und dass es Die Gründung der Therapeutischen Wohngemeinschaft im Jahr 1980 war nicht unumstritten. Psychisch kosten. Telefonisch gebe ihnen meine Adresse durch; die anfal- mir nicht möglich wäre, in diesen Einsatzort einer Helferin zu erkrankte Frauen und Männer unter einem Dach lösten in dem ein oder anderen Außenstehenden be- lenden Kosten werde ich ihnen überweisen.“ vermitteln. Ich sagte ihm, der Auftrag kann nur übernommen trächtliche Ängste aus. Nach über 25 Jahren Praxis ist diesem Arbeitsfeld ist klar, wie hilfreich diese werden, wenn vorher ein Kammerjäger das Haus entseucht Wohnform für Betroffene ist, um nach einem Klinikaufenthalt wieder Fuß zu fassen, seine sozialen hätte. Er war mit allem einverstanden und sehr dankbar, ob- Kompetenzen neu zu erwerben oder zu verbessern – damit wieder eine selbständige Lebensführung wohl seine Schwiegermutter jetzt ohne ihre Mäuse-Freunde gelingt. auskommen musste.“

erster Standort – neuer Standort – Ableitnerstraße Wallenburgerstraße 16 17

1986: Aufbau der Sozialpädagogischen Familienhilfe EINBLICK EINES „Wahre Gemeinschaft (bis 2001) entsteht, wenn jeder sich für BETREUERS Sie bot ambulante Hilfe bei schwierigen Lebenssituationen von Familien. Die Mitarbeiterinnen gaben das Wohlbefinden des an- praktische Hilfestellung und zeigten neue Wege für die Familienmitglieder auf. Sie mischten sich er- deren verantwortlich fühlt. TONI THALMAIER folgreich ein, um Heimaufenthalte der Kinder und damit ein Auseinanderreißen von Familien zu ver- Deshalb fühle ich mich hindern. bei der Caritas richtig und Zunächst war die Sozialpädagogische Familienhilfe (SpFH) ein „Sondermodell“, das über die Regierung wohl“. Mitarbeiter/in von Oberbayern bis März 1990 gefördert wurde. Die Kooperation mit dem Landkreis war die tragende Säule. Nach Kündigung des Vertrages durch das Jugendamt wurde die SpFH beendet und ging in Trä- gerschaft des Caritas Kinderdorfes Irschenberg über.

1989: Eröffnung der „Durchwandererherberge“ in Holzkirchen (bis 2001)

Mein erster Dienstbeginn war der 23.11.1980 auf eine vom ende vergessen. Da ihr diese Ausflüge (Kino, Essen gehen, Die Nichtsesshaften folgten meist bestimmten Routen. Über Holzkirchen führte sie der Weg von Rosen- Arbeitsamt geförderte ABM-Stelle (Arbeitsbeschaffungs- Schwimmen etc.) viel bedeuteten war das in meinen Augen heim nach Weilheim. Dadurch waren sie in der Marktgemeinde häufiger anzutreffen, was eine wichtige maßnahme). Neben der Allgemeinen Sozialen Beratung, schon eine gute Motivation, obwohl ich wusste, dass ihre Voraussetzung für erfolgreiche Hilfsangebote ist. war ich auch für eine Wohngemeinschaft für psychisch Widerstandkraft doch erheblich war. In der Holzkirchner Bleibe wurde mehr als eine warme Mahlzeit angeboten. Wir boten Hilfe bei Arbeits- Kranke und Menschen in sozialen Notlagen angestellt. suche an. Es konnten auch Heimplätze vermittelt oder medizinische Behandlung verschafft werden. Als ich pünktlich um 18:00 Uhr zur Kontrolle kam (es war Der Personenkreis der Nichtsesshaften hat sich im Laufe der Jahre verändert und die Verbesserung des In dieser Wohngemeinschaft lebte auch ein 14jähriges Mäd- Winter und draußen schon dunkel) hatte Brigitte das Zim- sozialen Netzes zeigte Wirkung. chen mit ihrer Mutter und Schwester. Brigitte war mitten in mer tatsächlich „entmistet“, aufgeräumt, gekehrt und die Wegen Rückgang der Nachfrage und immer größeren Defiziten wurde die Durchwandererherberge 2001 ihrer Pubertät – entsprechend gab es ständig Probleme hin- Vorhänge ordentlich zugezogen. Sogar das Bett war ge- geschlossen. sichtlich der Ordnung oder Unordnung in ihrem Zimmer. Als macht und zur Krönung noch ordentlich mit der Tagesdecke junger Sozialarbeiter, frisch von der Fachhochschule und abgedeckt. Hoch erfreut, dass meine pädagogische Inter- ohne Berufserfahrung, kam ich hier öfter an meine Grenzen. vention so erfolgreich war – ja fast schon gerührt, lobte ich Brigitte und fuhr stolz nach Hause, nachdem ich unserem An einem Freitag kam ich am frühen Nachmittag in die damaligen Chef, Walter Lukas meinen Erfolg berichtete. 1989: Eröffnung Kinderhort in Holzkirchen Wohngemeinschaft und die Mutter erzählte mir entrüstet, dass sie gerade mit Brigitte eine schwere Auseinanderset- Dem alten Hasen kam dies aber gleich verdächtig vor. Er Auch in Holzkirchen verändern sich die Familienstrukturen. Beide Elternteile gehen arbeiten, um unter zung hatte, weil das Zimmer wieder in einem verheerenden fuhr noch mal zur Wohngemeinschaft rauf und überprüf- anderem die wirtschaftlichen Grundlagen für ein gelingendes Familienleben zu schaffen Die Caritas Zustand war und Brigitte sich weigerte dies in Ordnung zu te meinen Bericht. Er zog die Vorhänge zur Seite – und da sah sich aufgefordert, ein entsprechendes Angebot zur Kinderbetreuung im Schulalter mit der Gemein- bringen. Als ich mir das Zimmer ansah, fand ich nicht nur türmte sich der Müll, schön ordentlich gestapelt, damit er de zu entwickeln. dreckige Wäsche, Unordnung und Chaos, sondern auch nicht herunterfiel. Desgleichen fand er unter der Tagesde- Besonderen Wert legen wir auf die ganzheitliche Förderung der Kinder und auf die Erziehung zur Selb- vergammelte Lebensmittel, undefinierbare, eingetrockne- cke, fein säuberlich aufs Bett gelegt und platt gedrückt, ständigkeit. Hier steht das Kind im Mittelpunkt und nicht dessen Leistungsfähigkeit. te Flüssigkeitsreste und ein Aroma vor, das mehr an einen sowie unter dem Bett – von der Tagesdecke vor neugierigen Sehr am Herzen liegt uns die Unterstützung der individuellen Entwicklungs- und Förderungsbedürf- Tierstall, denn an ein Mädchenzimmer erinnerte. Augen gut geschützt. nisse der uns anvertrauten Schulkinder. Sie sollen Raum haben für eigene Interessen und Gestaltungs- möglichkeiten aber auch Geborgenheit und Wärme erfahren. So stellte ich Brigitte nach einer ordentlichen Standpauke Aus der doch sehr intensiven Belehrung am nächsten Tag Indem wir miteinander reden, uns auseinandersetzen, lernen Gefühle auszudrücken und Kompromisse ein Ultimatum: Das Zimmer müsse bis zu meinem Diensten- habe ich viel Weisheit gewonnen hinsichtlich: „Vertrauen zu finden, fördern wir das Sozialverhalten der Kinder. de um 18:00 Uhr tiptop aufgeräumt sein, sonst könnte sie ist gut – scharfe Kontrolle ist besser“, Was mir in künftigen Beim gemeinsamen Miteinander leben die Mädchen und Jungen Beziehungen, üben konstruktive Kon- ihre Teilnahme am Ausflug für das nachfolgende Wochen- Führungsaufgaben viel geholfen hat. fliktbewältigung und schließen Freundschaften. Am Anfang waren es zwei Hortgruppen und zwischenzeitlich waren wir schon bei sechs Hortgruppen. Mit einem neuen Anbieter konnten wir die Anzahl auf vier Hortgruppen in 2017 festlegen. 18 19

1990: Übernahme der Aus- und Übersiedlerbetreuung (bis 2001) DIE ZEIT VON 1994 BIS 2001

In den Jahren 1989 und 1990 war Deutschland in einer Umbruchsituation. Die Grenzen zur DDR und vielen anderen osteuropäischen Staaten waren jetzt offen und sowohl DDR-Bürger als auch deutschstämmige Bürger aus Polen, Rumänien und der früheren Sowjetunion konnten jetzt ihren oft lange gehegten Traum wahr werden lassen, nach Westdeutschland umzusiedeln. Um diese große Zahl von Menschen unterzubringen, mietete die Regierung von Oberbayern auch in unserem Landkreis zahlreiche Gasthöfe, Pensionen und sonstige Objekte an. Sehr bald stellte Auf dem Weg zur Modernisierung sich das Problem, die dort untergebrachten Menschen auch zu beraten und zu betreuen. Viele Ver- in einem neuen Zentrum bände widmeten sich in der Anfangszeit dieser Aufgabe, so auch die Caritas ab dem Herbst 1989. Personalstand Betreut wurden die Unterkünfte Gasthof Alter Wirt in Weyarn (bis 1992), Pension Schönblick in 10/1991 Osterhofen bei (bis 1996) und bis zum Schluss die Kasperlmühle in Valley, ein ehe- Als ich im Januar 1994 die Geschäftsführung der, damals noch eigenständigen Sozialstation 57 Angestellte: maliges Landschulheim der Stadt München. Insbesondere die Kasperlmühle war ein Traum für die übernahm, gab es dort gerade mal zwei 286er PCs auf denen die Abrechnung gemacht wurde. vielen Kinder dort, von denen viele später sagten, sie hätten dort die glücklichste Zeit ihres Le- Ansonsten dienten diese dort nur als Schreibmaschinen. Sozialpädagogen, bens verbracht. Verwaltungskräfte, Rückblickend betrachtet, war die Integration der Spätaussiedler in unserem Landkreis relativ un- Im Keller waren schon seit einem Jahr die noch originalverpackten Nachfolger zwei 386er Rech- Psychologin, Familien- problematisch. Es ist uns kein einziger Fall in Erinnerung, in dem ein Spätaussiedler Deutschland ner, die aber niemand installieren konnte. Die Übertragung der Abrechnung auf diese neuen pflegerinnen, päda- wieder verlassen musste. Rechner war vollkommen undenkbar, geschweige denn umsetzbar. Im Caritas Zentrum wurde der gogische Hilfskräfte, Ab 01. Januar 2002 übernimmt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Betreuung der Aussiedler im Briefverkehr noch auf elektronischen Schreibmaschinen erledigt. So machte ich mich in meiner Haushaltskräfte Wohnheim Kasperlmühle. Gründe für die Aufgabe dieses Beratungsbereiches waren der starke Freizeit daran, mich mit IBM-Dos und den ersten Windows- und Office Programmen zu beschäf- Toni Thalmaier Rückgang der Zahl der Spätaussiedler und vor allem eine nicht ausreichende Finanzierung durch tigen. Mit großer Hartnäckigkeit erreichte ich schließlich, dass die Abrechnungen auf die neuen

die Bundesregierung. Rechner übertragen wurden. Mit den frei gewordenen alten Rechnern experimentierte ich dann Arbeitsgeräte herum, um mich mit der „neuen Technik“ vertraut zu machen. Dienstfahrzeuge Festnetztelefon Als ich dann zum 01. April 1994 die Geschäftsführung des Caritaszentrums dazu übernahm, wa- ren diese alten Rechner auch die ersten PCs im Caritas Zentrum. 1995 hatten dann schon alle 1990: Gründung Schuldnerberatung und Schuldnerselbsthilfe e.V. Verwaltungskräfte und kurz danach auch die Sozialarbeiter und die Psychologin eigene PCs zur Unterstützung ihrer Arbeit. Nicht alle Mitarbeitenden waren von diesem Fortschritt gleich be- Mit der Gründung des Schuldnerberatungs- und Schuldnerselbsthilfe e.V. kann überschuldeten geistert, so dass umfangreiche Schulungen und Motivationsveranstaltungen notwendig waren. Menschen fachlich qualifiziert geholfen werden. Allein die Gewährung von kleinen finanziellen Das erste Netzwerk (damals noch Peer to Peer, weil unsere EDV-Abteilung auch noch in den Kin- Beihilfen führt bei den Betroffenen nicht zu einer dauerhaften Entschuldung. Vielmehr braucht derschuhen steckte) wurde in Eigenregie mit der privaten Bohrmaschine und selbst beschaff- es konsequente Beratung und Begleitung Betroffener, damit diese ihre finanzielle Situation und ten EDV-Kabeln verlegt und von der EDV-Abteilung eingerichtet. In wenigen Tagen waren die damit auch ihr Leben wieder eigenständig und mit Zuversicht meistern können. Rechner sowohl in der Sozialstation wie im Zentrum miteinander vernetzt. Damals waren wir Am 30.06.2011 wurde der Förderkreis aufgelöst und dem Caritaszentrum angegliedert. wohl das erste Zentrum im ganzen Caritasverband. Und als schließlich mit dem Neubau der erste Server im Zentrum installiert wurde – lag naturgemäß die Administration auch wieder in meinen Händen.

In Zusammenarbeit mit einigen technikaffinen KollegInnen, waren noch vor Entstehung der 1990 – 1994: Bundesmodellprojekt Mobile Drogenprävention Regionen ab 1997, alle Caritaszentren im Süden mit selbst beschafften Mailadressen unterein- ander verbunden. So entstand schon ein reger Austausch von Informationen und technischem Die Geschichte der Fachambulanz begann 1990 mit einer Fachstelle des Bundesmodellprojek- Know-How, bevor die organisatorische Zusammenlegung 1998 nach folgte. tes Mobile Drogenprävention. Im Rahmen dieses Projektes wurden in verschiedenen Landkrei- sen Fachkräfte eingesetzt, die vor Ort Vernetzungsarbeit leisteten und die Auseinandersetzung Toni Thalmaier mit dem Thema Sucht förderten. Es wurde die Miesbacher Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention (MAGS) gegründet und viele Projekte der Suchtprävention in Kooperation mit Schulen, Jugend- zentren und weiteren Institutionen der Jugendhilfe und Suchthilfe durchgeführt. In den folgen- den Jahren bis 2010 – solange bestand die Suchtpräventionsstelle – gab es zahlreiche suchtprä- ventive Projekte und Aktionen. 20 21

1994: Aufbau einer Beratung für Suchterkrankungen 1995: Jugendsuchtberatung im Landkreis Miesbach

Der Bezirk Oberbayern beschloss Anfang der 90er Jahre den flächendeckenden Ausbau der Sucht- Der Bezirk als Kostenträger der Suchtberatung im Landkreis ist nur für die Beratung von Erwach- beratungsstellen in den Landkreisen. Hierfür übernahm der Bezirk die Personalkosten für zwei So- senen zuständig. Kinder und Jugendliche bleiben außen vor. Die Versorgungslücke wird seit 1995 zialpädagogen, eine halbe Psychologenstelle und eine halbe Verwaltungsstelle. Diese Grundlage durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinden im Landkreis zumindest für gefährdete Ju- nutzte das Caritaszentrum, um die Suchthilfe aus der Beratungsstelle für psychische Gesundheit gendliche geschlossen. Diese erhalten mit ihren Familien Beratung und Hilfen. herauszulösen und eine eigene Suchtberatungsstelle aufzubauen. Von Anfang an unterstützte Vielen Dank an alle Gemeinden im Landkreis! und förderte auch der Landkreis Miesbach diese wichtige Arbeit, sodass im Herbst 1994 die ersten Räume in der Wallenburgerstr. 25 in Miesbach eröffnet wurden. Damals bestand das Team aus „Ein besonderes Anliegen sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Heute umfasst das Team zwölf Personen. ist mir der soziale Friede Von Beginn an arbeitete die Suchtberatungsstelle eng mit den Selbsthilfegruppen im Landkreis im Landkreis. Das Zusam- zusammen. 1996: Gründung Verein menspiel von Haupt- und Was als Alkohol- und Drogenberatung begonnen hat, entfaltete sich mit der Zeit zu einem komple- „Hospizkreis im Landkreis Miesbach e.V.“ Ehrenamtlichen zum xen Beratungs- und Behandlungsangebot für verschiedenste Zielgruppen und drei Außenstellen Wohle der Gesellschaft, der in Holzkirchen, Rottach-Egern und Tegernsee. Gegenstand des Vereins ist der Aufbau einer flächendeckenden Betreuung und Begleitung Ster- „Wenn ich gewusst hätte, Mitmenschlichkeit und der Ab 1998 bieten wir auch psychosoziale Begleitung für Substituierte in Holzkirchen an. bender im Landkreis Miesbach und die Gewinnung, Betreuung und Fortbildung eines entsprechen- wie gut mir das tut und Integration liegen mir am Es werden opiatabhängige Menschen mit einem Ersatzstoff (= Substitut) ärztlich versorgt, was den Helferkreises, in enger Zusammenarbeit mit den bereits bestehenden Pflegediensten und In- Herzen“. Mitarbeiter/in mir hilft, wäre ich schon manchen Klienten ihr Überleben sichert. stitutionen. viel früher gekommen… Die Wünsche und Bedürfnisse des Sterbenden stehen im Mittelpunkt des Handelns. Niemandem (Klient in der Mitte der wird eine Begleitung aufgedrängt und ein Rückzug ist jederzeit möglich. Therapie) Wir wollen ein Sterben im Kreise der Familie ermöglichen, gleich ob im Krankenhaus, im Heim oder Zuhause. In ärztlicher Begleitung und durch gezielte Therapie sollen die Schmerzen der Kranken 1995: Start der ambulanten Entwöhnungs- erträglich gemachen werden. Wir helfen mit, dass der Sterbende seine Situation bewußt akzeptie- behandlung und Nachsorgebehandlung ren kann. Dazu arbeiten wir mit bereits bestehenden Diensten (Sozialstationen, Kliniken, Ärzten) zusammen. Die Trauernden werden unterstützt. „Ihr seid meine Familie. Zuvor hieß es in der Suchttherapie: „…Der Suchtkranke muss erstmal so lange wie möglich so weit Gesellschaftlich wollen wir eine bewusstere Haltung zu Sterben und Tod erreichen. von zu Hause weg wie möglich …“ Es gab nur stationäre Therapie. Nun vertrauten die Rentenver- Die Aufgaben des Vereins wurden 2002 an Herrn Rosner (damals Leitung St. Anna-Haus Holzkir- Die Caritas.“ (BEW Klient) sicherungen auch darauf, dass Menschen in ihrem Lebensumfeld bleiben können und trotzdem chen) übertragen. erfolgreich mit therapeutischer Hilfe eine stabile Abstinenz erzielen können. Mit dem Start der ambulanten Entwöhnungsbehandlung bekam die Suchtberatungsstelle einen neuen Namen: Die Fachambulanz für Suchterkrankungen. 1997 konnte mit der Behandlung von Essstörungen begon- nen werden. Seit 2012 gibt es in Miesbach auch die Behandlung von Spielsucht. 1998: Eröffnung der Mittagsbetreuung Holzkirchen

Die Mittagsbetreuung ist ein Lebensraum für Schulkinder von der 1. Klasse bis zur 4. Klasse, die während der Mittagszeit betreut werden und dabei soziale Erfahrungen sammeln können. Der Um- 1995: MPU Vorbereitungsschulung gang miteinander ermöglicht die Entwicklung gemeinsamer Regeln, die ihnen Orientierung bieten und faire Konfliktlösungen ermöglichen. Alkohol- oder drogenauffällige Kraftfahrer, die den Führerschein verloren haben müssen in vie- In der verlängerten Gruppe wird am Nachmittag eine Hausaufgabenzeit angeboten und es besteht len Fällen durch eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) klarstellen, dass sie ihre die Möglichkeit für ein warmes Mittagessen. In mittlerweile fünf Mittagsbetreuungsgruppen er- Suchtmittelproblematik erkannt und überwunden haben. Geschulte Fachkräfte bieten seit 1995 halten die Kinder die Gelegenheit, sich auszuleben, sich zu entspannen und aufgestaute Emoti- eine MPU-Vorbereitung in Miesbach an. Der Caritasverband München und Freising bietet seit vie- onen abzubauen. Die Schüler finden in der Mittagsbetreuung Sicherheit, Geborgenheit und eine len Jahren ein eigens entwickeltes qualifiziertes und erfolgreiches Konzept für die MPU Vorberei- offene, auf ihre Individualität eingehende Betreuung. tung an, das bayernweit Anklang und Anerkennung findet. Zeitweise wurde 1998 auch eine Mittagsbetreuung an der Grund- und Hauptschule in Rottach- Egern angeboten. 22 23

Statement DER MENSCH STEHT IM MITTELPUNKT?

Und was tut die Caritas Miesbach für Ihre Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter? Sie bekommen Fort- und Weiterbildungen und Supervision, um ihrer Aufgabe immer In unserem Engagement stehen die Menschen im Mittelpunkt, als gerecht werden zu können. Sie haben jeden Tag, die richtige Balance von qualita- Hilfesuchende. Sie benötigen professionelle Hilfe zu fairen Bedin- tiv hochwertiger Pflege/Versorgung/Erziehung/Beratung/Behandlung und Wirt- gungen, sie wollen als ganzer Mensch mit Hoffnungen und Sorgen schaftlichkeit sicher zu stellen. Dabei sind sie nicht allein! behandelt werden. Sie wollen in ihrer Eigenständigkeit ernst genom- Sicher menschelt es auch bei uns, manchmal laufen Dinge nicht optimal. Doch davor men werden. Das braucht Aufmerksamkeit, Zuwendung und trotz allem haben wir keine Angst, denn wir wissen: gemeinsam finden wir immer eine Lösung! wirtschaftlichen Druck einfach ZEIT.

Originaltöne von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Originaltöne von unseren Hilfesuchenden: „Hier werde ich sehr herzlich empfangen. „Die Caritas ist eher zu mir Es geht familiär zu und ich fühle mich sehr wohl. gekommen, als ich zur Caritas Deshalb komme ich zum Zuverdienst.“ – ich habe die Stelle angeboten „Weil es dort viele Hände gibt, die ohne Zögern dazu bereit „Sie sind immer für mich da. bekommen und die Chance sind, nicht nur den uns anvertrauten Mitmenschen zu Ich kann mich auf sie verlassen, genutzt.“ helfen, sondern auch selbstverständlich Mitarbeiter/innen ich kann mich ihnen anvertrauen. untereinander, egal in welchem Bereich sie tätig sind.“ Deshalb komme ich in die Beratungsstelle.“ „Sie sind einfach gut vorbereitet auf das was sie machen: gute Organisation „Die Vorstellung alte Menschen zu Hause zu betreuen gefiel und Ausrüstung, Sauberkeit, hoher Qualitätsanspruch, mir. Durch ein Praktikum habe ich die Caritas Sozialstation qualifizierte Begleitung (man kann noch einiges lernen) kennen und schätzen gelernt.“ „Mich reizte die Vielfältigkeit der Arbeitsbereiche“ schöne Räume, …

„Weil die Caritas als katholischer Wohlfahrtsverband für christliche Werte steht, die trotz der notwendigen „Sie sehen, dass ich trotz meiner Refinanzierbarkeit in der Arbeit erkennbar sind.“ Erkrankung mithelfen kann, dass ich etwas wert bin. Jeden Tag habe ich nette Leute und Gleichgesinnte um mich und ich kann so sein Meine Wahl fiel auf die Caritas, denn ich wollte die Soziale wie ich bin und muss nichts verstecken.“ „Mein Leben ist wieder Arbeit hier im ländlichen Raum kennenlernen, da wo ich lebe. „Konfessionslos, aber nicht ohne bunter geworden durch die Besuche Es hat geklappt – zunächst einige Jahre beim Sozialpsychiat- Glauben – die Caritas hat mir eine in der Tagesstätte. Ich bin nicht alleine, rischen Dienst und heute arbeite ich in der Fachambulanz für Chance gegeben.“ sondern ich habe einen geregelten Suchterkrankungen und freue mich Teil des Teams der Caritas Tagesablauf und bin unter Leuten.“ Miesbach zu sein. 24 25

2000: Eröffnung der Tagesstätte „Skarabäus“

Die Tagesstätte ist ein Treffpunkt für alle seelisch belasteten oder psychisch erkrankten Erwachsenen. Unter fachlicher Begleitung gibt die Tagestätte Betroffenen eine Tagesstruktur und Lebensqualität. 1998: Es kommt zusammen, was zusammen gehört Kontakte und soziale Unterstützung verhelfen zu mehr innerer Stabilität und zu einem selbstständi- gen Leben. Durch ein bunt gemischtes Angebotsspektrum können die Besucherinnen und Besucher Nach langen Planungen und Verhandlungen konnte am 17. Dezember das neu erbaute Gebäude Freude an wiederentdeckten Fähigkeiten erleben, Kontakte zu anderen Menschen aufnehmen, Neues in Miesbach von den Fachdiensten bezogen werden. Herr Thalmaier bezeichnete es als Haus der ausprobieren und gemeinsam die kleinen und größeren Schwierigkeiten des Alltags bewältigen. Begegnung, der Hilfe und der Nächstenliebe. Durch die stetig wachsenden Angebote der Bereiche mussten immer wieder neue Büroräume in Miesbach angemietet werden, sodass wir bereits an fünf Stellen untergebracht waren. Nun fanden wir uns alle unter dem Dach eines Caritas Zentrums wieder und die Zusammengehörig- keit das Miteinander musste erst wachsen. 2000: Betreutes Wohnen für psychisch erkrankte Menschen Daneben waren die diversen Anfangsschwierigkeiten zu bewältigen. Keine Möbel, nicht funkti- onierende Technik, Schwachstellen des Gebäudes (z.B. Türöffnung oder Treppenlicht) oder die Im November erhielten wir die Genehmigung für zehn Plätze betreutes Einzelwohnen und ab April Verteilung der Büroräume. 2001 hatten wir auch eigenes Personal für diese Maßnahme angestellt. Hier werden psychisch er- Fast jeder Mitarbeiter genoss den Luxus eines eigenen Büros und von diesem Luxus sind wir fast krankte Menschen in ihrer selbstständigen Lebensführung regelmäßig unterstützt und begleitet. 20 Jahre später wieder weit entfernt. Wir platzen hier aus allen Nähten und die Räume sind inzwi- schen zwei- bis vierfach belegt.

2000: Kuratorium

1999: Insolvenzberatung Das Kuratorium ist Begleiter und Fürsprecher für das Caritaszentrum. Im Kuratorium sind Aktive aus den Pfarreien und die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Caritas und Soziales vertreten. Seit dem Jahre 1999 gibt es in Deutschland für überschuldete Menschen die rechtliche Möglich- Durch die enge Kooperation von Ehren- und Hauptamtlichen im caritativen Engagement entsteht keit, sich in einem insgesamt 6-jährigen Restschuldbefreiungsverfahren auch gegen den Willen ein Netzwerk, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Das Kuratorium engagiert sich im Sinne der Gläubiger von seinen Schulden zu befreien. einer Anwaltschaft für Hilfesuchende sowohl in den Gemeinden als auch im Dekanat. „Danke! Sie haben mir Dazu wird das Vermögen des Schuldners verwertet und er muss 6 Jahre lang den pfändbaren Teil Ideelle und fachliche Förderung, die Mitwirkung in finanziellen Fragen und die Begleitung der sehr geholfen. Es hat gut seines Einkommens an einen Treuhänder abführen. Caritas-Dienste ist die Hauptaufgabe der Mitgliederversammlung und des Kuratoriums. getan darüber sprechen zu Bisher konnten etwa 1.500 Personen durch die Bemühungen unserer Beratungsstelle ein solches können! Danke! Dass ich Verfahren beginnen und zu bisher 95 % dank der intensiven Begleitung durch unsere Beratungs- immer zu ihnen kommen stelle auch erfolgreich abschließen. kann! Klientin Dies ist auch der guten Zusammenarbeit mit dem Insolvenzgericht in Wolfratshausen und den vom Gericht bestellten Treuhändern zu verdanken. 2001: Suchtprävention im Unternehmen Seit 2014 besteht für die Schuldner die Möglichkeit, unter bestimmten Bedingungen die Verfah- „Ihr Psychofuzzis und renslaufzeit auf 5 oder sogar nur 3 Jahre zu verkürzen. „Stark im Wettbewerb – mit gesunden Mitarbeiter“ so lautet das Motto, mit dem sich die Facham- Sozpäds seids ja doch ned bulanz an Betriebe und Behörden wendet. Suchterkrankungen beeinträchtigen die Arbeitswelt – so schlimm wiea i mia doch es braucht umfassende Information und Schulungen, um mit diesem Problemfeld angemes- denkt hob.“ (Jugendlicher, sen umzugehen. Hier stellt sich die Fachambulanz als kompetenter Fortbilder und Begleiter an die Auflagegespräch) Seite von Mitarbeitern, Führungskräften, Betriebsräten und Personalverantwortlichen. 1999: Zirkusprojekt der Fachambulanz

Insgesamt fünf Mal führte die Fachambulanz 1999 – 2004 im Rahmen der Suchtprävention Zir- kusprojekte in Grundschulen im Landkreis Miesbach durch. Eine Woche lang trainierten die Kinder Akrobatik, Jonglage, Zaubern, Tanz usw. Es war eine Freude zu beobachten, wie nie geahnte Fä- 2001: Betreutes Wohnen für Senioren higkeiten entdeckt wurden und das Vertrauen auf das eigene Können immer größer wurde, nach dem Motto: „Zirkus als Lebensschule“. In der Gruppe der Zauberer interviewte eine Reporterin von Mitte 2001 wurde es Wirklichkeit: 27 Wohneinheiten konnten von Senioren bezogen werden, die Radio Alpenwelle ein paar Tage vor der Aufführung die kleine Lisa. Stolz erzählte sie: „Ich werde einerseits selbständig und barrierefrei leben wollen und andererseits aber Begleitung und Ser- zersägt!“ Als diese Aussage im Radio zu hören war, waren besorgt anrufende Eltern nur zu beru- viceleistungen durch die Caritas haben wollen. Es ist eines der ersten Objekte, das mittlerweile higen, indem man ihnen den Zaubertrick verriet. Aber das ist wiederum eine andere Geschichte... aus den Kinderschuhen herausgewachsen ist und ein attraktives Wohnangebot für Senioren bietet. Petra Kirchschlager-Faßler Von vielen Bewohner/innen mussten sich die Haupt- und Ehrenamtlichen Betreuer/innen verab- schieden, sei es durch Tod oder Umzug in ein Pflegeheim. Immerhin wohnen noch sechs Bewohne- rinnen seit dem Anfang im „Maximiliani“ und die Urenkelin von einer sagte neulich: „Wenn ich alt bin, ziehe ich auch einmal in so eine Senioren-WG.“ 26 27

DIE ZEIT VON 2001 BIS HEUTE 2001: Gemeindecaritasworkshop

Bereits im November, einen Monat nach Amtsantritt der Kreisgeschäftsführung erklärte diese die Gemeindecaritas zur Chefsache und lud zu einem Workshop ein, in dem Ziele und Grundlagen der Gemeindeorientierten Sozialen Arbeit erarbeitet werden sollten. Das entstehende Konzept bot Auf dem Weg zur Balance eine gute Basis für die Zusammenarbeit von Caritas Zentrum und Pfarreien. Damals entwickelten wir die Gemeindecaritaskirche. Caritas ist Kirche und Kirche ist Caritas von Caritas-Qualität und Wirtschaftlichkeit In einer Dekanatskonferenz stellten wir das neue Konzept vor. Es fand großen Anklang. Die Folge war eine Rundreise in alle 27 Pfarreien mit einem eigens entwickelten Frage- Als ich im Oktober 2001 meinen Dienst als Kreisgeschäftsführung im Caritas Zentrum Miesbach bogen, um die Situation der Pfarreien intensiv kennenzulernen. antrat, herrschte noch viel Nebeneinander der Dienste im Zentrum. Der Umsatz für 2002 lag bei Die Auswertung wurde der Dekanatskonferenz vorgestellt. Seither findet nach jeder Pfarrgemein- 1,25 Millionen Euro. Mir war noch nicht klar, wofür das Zentrum als Ganzes stand. deratswahl eine Rundreise durch die Pfarreien, mittlerweile durch die Pfarrverbände statt. Und gleichermaßen war es einfach aufregend. Ich lernte neue Welten sozialer, erzieherischer und pflegerischer Arbeit kennen. Das Spektrum an Leben in diesem Zentrum ist enorm. „Kritische Loyalität“ war es und ist es weiterhin, was ich von allen Mitarbeitenden erwarte. Ohne Kritikfähigkeit und Mut sind wir nicht fähig, uns weiter zu entwickeln, ohne Loyalität sind wir schlicht nicht handlungsfähig, weil sich keiner auf den anderen verlassen kann. 2003: Ideenwerkstatt Caritassammlung Es hat auch etwas gedauert, bis wir eine Einheit wurden als Führungskräfte und Mitarbeitende, als sechs verschiedene Fachdienste und eine Geschäftsführung, als Individuen, die eine gemein- Sammeln ist eine interessante Erfahrung! Beate Haslinger-Naß same Orientierung leben: Nah. Am Nächsten Man kommt mit Mitmenschen ins Gespräch, kann oft schnell und unbürokratisch Wegweiser sein, Kreisgeschäftsführerin Gemeinsame Betriebsausflüge, Handlungsfelder, die uns stärker an Hilfesuchenden orientieren, Hilfestellung geben, Missverständnisse klären und Informationen weitergeben. Caritas Miesbach stetige Entwicklung der Führungskräfte, gemeinsame Projekte sind Facetten des Zusammen- Sammlerinnen und Sammler haben einen reichhaltigen Erfahrungsschatz. Davon können Pfarrge- wachsens der Caritasgemeinschaft. Das gute Miteinander ist die Basis für einen gedeihlichen, meinden profitieren. Wir wollen mit den Sammlerinnen und Sammlern neue Wege suchen, finden zielführenden, respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Hilfesuchenden und auch Ko- und gehen. Wege, die in einzelnen Pfarrgemeinden bereits erfolgreich beschritten werden. Wege, operationspartnern. an die noch keiner gedacht hat. Wege, die wir noch gemeinsam bauen wollen. Wir sind am Puls der fachlichen Entwicklung. In einer verlässlichen Kooperation intern und mit externen Partnern schaffen wir kurze Wege, hohe Qualität und Verlässlichkeit zum Wohle von Hilfesuchenden. Heute, 2017 ist klar wofür wir stehen: Der Mensch steht im Mittelpunkt. Jeden Tag arbeiten wir an der bestmöglichen Erziehung, Begleitung, Beratung, Therapie, Pflege 2003: Feierlichkeiten 25 Jahre Sozialpsychiatrischer Dienst und Versorgung von Menschen klein und groß, alt und jung, fröhlich und deprimiert, …, die uns anvertraut sind. Der Haushalt hat 2016 die 6,3 Millionen Euro Umsatz überschritten und aus dem 25 Jahre Beratungsstelle für psychische Gesundheit – das Jubiläum war eine Rückschau auf die Nebeneinander ist ein effektives und tragendes Miteinander geworden, das sich am Wohl der Hil- Entwicklung von moralischen und gesellschaftlichen Veränderungen gegenüber psychisch kran- fesuchenden orientiert. Die kritische Loyalität hält uns zusammen und gleichermaßen auf Trab. ken Menschen. Gleichermaßen zeigte es auch auf, dass das Thema „psychisch krank“ in der Bevöl- Wir sind nun eine lebendige Organisation, die sich für die Menschen in Dekanat und Landkreis kerung weiterhin mit einem Tabu belegt ist. einsetzt. Wir sind verlässliche Partner für Verantwortliche in Kirche, Wirtschaft und Politik, so Auch das Jahresthema der Caritas für 2002 griff diese Situation auf – Es lautete: „Mittendrin drau- sie denn das Gelingen menschlichen Lebens in all seiner Vielfalt in den Mittelpunkt stellen. ßen: psychisch krank“ und so gestalteten wir eine „Festwoche“ mit ganz unterschiedlichen Themen Wir suchen die Kooperation mit den Gemeinden und Pfarrverbänden, um Rahmenbedingungen und Medien um zu zeigen, unser Motto ist „Mittendrin – nicht draußen“. für Menschen zu schaffen, die sie sinnvoll unterstützen im Sinne der Subsidiarität und Solida- Unser Programm, war über den ganzen Landkreis verstreut und reichte von einem festlichen Auftakt rität. Wir bieten die Fachlichkeit der Humanwissenschaft und der 60jährigen Erfahrung in der mit Allen, die uns verbunden sind, über Kabarett, Schulprojekt, Kunstausstellung, Filmvorführung Begleitung von Menschen in besonderen Lebenslagen. Unser wirtschaftliches Handeln sichert und Fachvortrag bis zu einem großen Abschlussfest mit Gottesdienst und weiteren Highlights. die Nachhaltigkeit unserer hochprofessionellen Sozialen Dienstleistung für den Landkreis. Waltraud Frank So haben wir das Begegnungszentrum Tegernseer Tal mit den Gemeinden, dem Bund und dem Be- zirk auf stabile Füße gestellt. In Zeiten großer Herausforderungen stehen wir – wie im Bereich Asyl – den politisch Verantwortlichen gerne und zuverlässig zur Seite. Mit dem Krisendienst Psychiatrie erfahren die Menschen eine fast Rund-um-die Uhr-Betreuung bei seelischen Notsituationen. Die Kindertagesstätten haben wir immer dem Bedarf der Eltern und Gemeinden angepasst. Auch weiterhin legen wir größten Wert auf ein Miteinander mit Landkreis, Gemeinden und Pfarrver- bänden. Gerne stehen wir als Experten für soziale Dienstleistung im 21. Jahrhundert zur Verfügung. Dafür sind wir da: Menschen in unserem Landkreis zu einem gelingenden Leben zu verhelfen. 28 29

2003: Podiumsdiskussion „Pflegever-UN-sicherung“

Mit einem hochkarätig besetzten Podium konnten sich über 150 Interessierte mit der Pflegever- „In seinem vorigen Kinder- sicherung und deren Auswirkungen auseinandersetzen. Die Bundestagsabgeordneten Ilse Aigner garten wurde Phillip stets (CSU) und Klaus Barthel (SPD) vertraten die politische Seite, begleitet vom Behindertenbeauf- nur aufgezeigt, was er alles tragten des Miesbacher Landkreises Anton Grafwallner. Herr Suchant, AOK-Direktor für die Kran- noch nicht konnte. Heute kenkasse, Herr Hackenberger für die Pflegekasse der AOK, Frau Bauriedl vom MDK Rosenheim bekommt er Lob und Aner- und die Pflegedienstleitung der Caritas Sozialstation Martina Amrhein vervollständigten die Dis- 2004: Feierlichkeiten 25 Jahre Caritas Kindergarten kennung für die Dinge, die kutanten. Nach einer intensiven Einführung in die Pflegeversicherung, deren Ziele und Finanzie- er schon kann. Das hat ihn rungssystematik, entstand eine rege Diskussion zu den Erfolgen der Pflegeversicherung und vor In Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat und mit Unterstützung der Irschenberger Vereine haben allem zu deren Nachteilen und Risiken. wir ein tagesfüllendes Programm für die ganze Familie veranstaltet und einen Maibaum dabei auf- gestärkt und selbstbewuss- gestellt. ter gemacht. Er kann jetzt zudem auch seine Gefühle „Wer drin war, hat mehr drauf“ besser einordnen und uns Das war der Slogan für unseren Kindergarten, um den Blick bei den Eltern und in der Gemeinde da- sagen was er braucht, wenn 2003 – 2006: „Freunde“ – für zu öffnen, dass Bildung in der frühen Kindheit bei uns nicht als reine schulische Bildung, oder er mal ängstlich, wütend Projekt zur Sucht- und Gewaltprävention kognitives Lernen gesehen wird, sondern vor allem Herzensbildung und Wertevermittlung bedeu- oder traurig ist. Auch wir tet. Genau das können Kinder am besten in der Gemeinschaft mit anderen Kindern lernen. Dazu als Eltern sind im Umgang braucht es eine wertschätzende und liebevolle Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern. mit Phillip sicherer gewor- Kinder sollen hier Freunde finden und freudig mit ihnen spielen. Aus Freude entsteht Motivation den und haben Vertrauen, Und von meinen Klienten und sie ist der Motor für die gesamte kindliche Entwicklung. Diese liegt uns, dem ganzen Team, dass alles zu seiner Zeit pas- sehr am Herzen und erfüllt unsere Arbeit mit Sinn. höre ich einfach immer sieren kann und wird. Wir wieder: Danke, dass du danken dem Kindergarten uns immer hilfst oder Ein Viertel Jahrhundert Caritas Kindergarten zu feiern, heißt, an die Vergangenheit mit Wert- Die Fachambulanz beteiligte sich maßgeblich beim Aufbau des mittlerweile bundesweiten Projek- schätzung zu denken und mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken. Irschenberg, der Phillip und I really appreciate that tes „Freunde“, das 2009 mit dem 1. Preis für Gesundheitsförderung und Prävention der Landes- Anita Leikert uns auf diesem Weg beglei- you care about me. zentrale für Gesundheit in Bayern e.V. ausgezeichnet wurde. Erzieherinnen aus ca. 50 Kinderta- tet und mit so viel Geduld Mitarbeiter/in gesstätten in den Landkreisen Miesbach und Bad Tölz lernten, wie Sucht- und Gewaltentwicklung und Liebe unterstützt.“ schon im Kindergartenalter entgegengewirkt werden kann. Kinder stark für´s Leben machen, da- Anke Pabst mit die Herausforderungen des Lebens souverän gemeistert werden können und weder auf Sucht- mittel noch auf Gewalt zurückgegriffen werden muss, kann nicht früh genug beginnen. Das wurde 2005: Zuverdienstprojekt „EinLaden“ auch den Eltern an zahlreichen Elternabenden, die das Programm begleiteten vermittelt. Ermög- licht wurde das Projekt durch die finanzielle Unterstützung der Rotary-Clubs Bad Tölz, Schliersee Bereits ab 1999 gab es erste Arbeitsangebote im Rahmen der Tagesstätte. Mit dem Umzug in den und Tegernsee. „Einladen“ 2005 wurde das Arbeitsprojekt durch die Förderung des Bezirks Oberbayern selbständig.

EinLaden ist ein seit November 2014 zertifiziertes Beschäf- tigungsprojekt des Caritaszentrums Miesbach und bietet Menschen mit psychischen Problemen die Möglichkeit stun- 2004: Demonstration in Kreuth denweise tätig zu sein. Wir bieten Tagesstruktur und Hil- festellung für Personen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt „Stoppt den sozialen Kahlschlag! – Solidarität mit den Schwachen“ nicht mehr oder noch nicht arbeiten können. unter diesem Motto trafen sich Engagierte aus dem gesamten Caritasdiözesanverband vor Kreuth, Die Erfahrungen zeigen, dass durch die beschützte und von dem beliebten Tagungsort der Bayerischen Staatsregierung, um gegen die Kürzung des Sozial- Fachkräften begleitete, an die Leistungsfähigkeit ange- haushaltes zu demonstrieren. passte Tätigkeit die Gesundheit gefördert wird.

EinLaden bietet neben dem Wäsche- und Nähservice allerlei liebevoll handgefertigte Kreativwaren, hausgemachte Spe- zialitäten und gebrauchte Bücher zum Verkauf an. Im Laden können Besucher und Kunden bei einer Tasse Kaf- fee im vielfältigen Sortiment schmökern, Bügelwäsche ab- geben, sich über unsere Arbeit informieren und mit anderen ins Gespräch kommen. 30 31

Senioren kommen zu Wort Alter gestalten im Landkreis Miesbach Auszüge aus den Ergebnissen: Die repräsentative Untersuchung: Es wurden 270 Senioren repräsentativ anhand eines extra entwickelten Fragebogens befragt. Weiter 2005 – 2006: Kampagne wurden 17 qualifizierte Interviews mit Senioren und deren Angehörigen geführt, drei Gruppendis- „Alter gestalten im Landkreis Miesbach“ kussion und eine Zukunftswerkstatt mit 39 Teilnehmenden durchgeführt. Beispielhaft sind hier nur zwei von fünf Themenbereichen mit zwei Ergebnissen benannt: Unter der Schirmherrschaft von Landrat Norbert Kerkel war das Caritas Zent- rum Fachstelle, Initiator und verlässliche treibende Kraft für die landkreisweite Kampagne „Alter gestalten im Landkreis Miesbach“. Die Kampagne fußte auf Senioren und Kirche: einer landkreisweiten Erhebung, die das Caritas Zentrum Miesbach zusammen • Die persönliche Seelsorge kommt oftmals zu kurz; die Besuche beschränken sich häufig nur auf mit der LMU München durchführte. Das Herzstück der Kampagne waren jedoch bestimmte Ereignisse (z.B. Geburtstage). die Aktionen rund um das Thema Alter, die zusammen mit vielen Kooperations- partnern aus Wirtschaft, Sozialwesen, Politik, Pfarreien und Interessierten aus dem ganzen Landkreis oder auch in Eigenregie des Caritas Zentrums umgesetzt Senioren und Finanzen: wurden. • Frauen haben ein signifikant geringeres Einkommen als Männer. Von den Männern haben nur 8,4% ein Einkommen unter 1000 Euro, bei den Frauen sind es 34,6%. Mit unter 500 Euro müssen Ziele der Kampagne waren, die Senioren in den Mittelpunkt zustellen sowie das 7,4% der Frauen auskommen und 0% der Männer. Älter werden und Alt sein mit all den verschiedenen Facetten die dies mit sich bringt. Es galt das Bewusstsein zu schärfen, dass wir gemeinsam vieles positi- ver gestalten können, allein schon in unserem Verantwortungsbereich und erst Die Aktionen recht im Verbund. Es fanden insgesamt über 20 Aktionen in über fünf Landkreisgemeinden statt. Es wirkten Ärzte, Apotheker, Sanitätshäuser, Bauunternehmer, andere Sozialverbände, Politiker und weitere Inte- ressierte mit.

In den Seniorennachmittagen „Alter gestalten im Landkreis Miesbach – Senioren kommen zu Wort“ in Irschenberg, und Elbach war der Bürgermeister von der Caritas stets eingela- den. Es wurden die Ergebnisse der Erhebung vorgestellt und die Senioren konnten ihre Anliegen zur Sprache bringen. Oft wurde angeregt, die Versorgungsstruktur zu verbessern: es gibt kein Postamt im Ort, die Toiletten in den Geschäften sind nicht zugänglich, der Nahverkehr sollte ver- bessert werden, …

In Kooperation mit vielen Engagierten brachten wir die Nachbarschaftshilfe Miesbach auf den Weg, setzen uns für seniorenfreundliche Lebensmittelmärkte ein und ließen Kreisräte in „5 Minuten altern“. 32 33

2006: „ Der größte Schatz“

Dieses Kooperationsprojekt zur Konsumerziehung der Suchtprävention mit der Schuldnerbera- tung wurde 2006 mit dem 2. Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. ausgezeichnet. Beworben hatten sich 65 Präventionsprojekte. Dotiert 2006: Feierlichkeiten 30 Jahre Caritas-Sozialstation war der Preis mit E 2500.–. Mittelschüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe Miesbach und Holzkirchen „Hand in Hand“ wurden geschult und wurden so zu Experten zum Thema Konsumerziehung. Sie gaben ihr Wissen dann im Unterricht an ihre Mitschüler weiter. Begleitet wurde das Projekt von einer Lehrerfortbil- „Selten in meinem Leben war ich jemanden so dankbar wie den Schwestern der Caritas. Sie ermög- dung und einem Elterninformationsabend. lichten es, dass mein Mann in Würde zu Hause bleiben konnte.“ Diese Aussage einer Angehörigen beschreibt wofür die Sozialstation der Caritas seit 30 Jahre steht: Wir pflegen Menschlichkeit! 2. Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis überreicht durch Herrn Dr. Werner Schnappauf Auch der AOK-Direktor Günter Suchant kritisierte die „verdammte Minutenzählerei in den Richtlinien“. Staatsminister für Umwelt, Verbraucherschutz und Gesundheit an Birgit Noll-Rehm (Schuldnerbe- ratung) und Petra Kirchschlager-Faßler (Fachambulanz). Zu Beginn der Arbeit leistete die Sozialstation etwas mehr als 7.000 Pflegestunden und der Haus- halt umfasste gerade mal 29.000 DM. Schon in den Jahren 2005 und 2006 waren die Pflegestun- den auf nahezu 26.000 gestiegen und mit ihnen der Haushalt in Höhe von 1.300.000 Euro.

Dahinter verbergen sich hunderttausende von einprägsamen Erlebnissen, manche die unter die 2006: Eröffnung Begegnungszentrum für Haut gehen und manche, die herzliches Lachen aller Beteiligten hervorrufen. Oft haben wir un- Seniorinnen und Senioren im Tegernseer Tal sere Schwestern, Haushaltshilfen und Familienpflegerinnen gebeten ihre Erlebnisse aufzuschrei- ben. Ich denke, sie könnten eine ganze Bibliothek füllen. Und noch spannender sind sicher die Nach einer mehrjährigen Planungsphase konnte das Begegnungszentrum Tegernseer Tal im De- Erlebnisse und Schicksale unserer Patienten: Menschen in jeder Altersgruppe, Menschen, die in zember 2006 in der Nördlichen Hauptstr. 19 in Rottach-Egern eröffnet werden. Dies machte neben sehr schwierigen Situationen leben und mit ihrem Schicksal hadern und Menschen, die mit tief einer Vielzahl von Spenden die Anschubförderung durch die Glücksspirale möglich. bewegendem Mut ihre Situation annehmen und mit viel Humor meistern.

Das Ziel des Begegnungszentrums Tegernseer Tal zu Beginn war, einen Ort zu schaffen, der zur Ver- 30 Jahre ist schon ein gutes Stück Weg. Wir freuen uns auf die nächsten 30 Jahre!! besserung der Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren beiträgt. Durch die Begleitung von Beate Haslinger-Naß Fachkräften und ehrenamtlich Engagierten soll allen Besucherinnen und Besuchern die Möglich- keit eröffnet werden, sich nach den persönlichen Interessen und Bedürfnissen einzubringen und den Alltag aktiv mitzugestalten. Die Mitarbeiterinnen sind darüber hinaus Ansprechpartnerinnen für alle altersspezifischen Fragen. Um adäquat auf die Anliegen der Seniorinnen und Senioren reagieren zu können, pflegen die Hauptamtlichen eine intensive Zusammenarbeit mit allen im 2006: Haushaltsorganisationstraining Sozialraum vertretenen Einrichtungen und Institutionen. Neben der Versorgung des Haushalts und der Kinder während einer Erkrankung, unterstützen die Fa- Da sich das Begegnungszentrum nach den ersten Förderjahren durch die Glücksspirale zuneh- milienpflegerinnen seit dem Jahr 2006 auch Familien mit dem Haushaltsorganisationstraining (HOT). mender Beliebtheit erfreute, konnten wir anschließend auf die Zuschüsse der Gemeinden im Te- gernseer Tal und aus zählen. Im Laufe der Jahre kamen integrierte Tagesstättenplätze Dieses richtet sich an Familien, die durch vielfältige Problemlagen ihre hauswirtschaftliche Ver- und das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser hinzu, für die der Bezirk Oberbayern und der sorgung und die Kinderbetreuung nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Dabei lernen Eltern Bund Mittel zur Verfügung stellten. Von etwas mehr als etwas mehr als 1.200 Besuchen im ersten grundlegende Kompetenzen der Haushaltsführung und Kinderpflege. Ziel ist es, dass es den Fami- Jahr 2007 hat sich die Besuchszahl rund 7.500 Besuche von über 320 Menschen im Jahr 2015 er- lien aus eigener Kraft gelingt, eine angemessene Versorgung der Kinder sicherzustellen und eine höht. Um auf den damit einhergehenden größeren Raumbedarf zu reagieren, wurden im Sommer Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen. 2016 größere Räume bezogen. HOT ist ein wirksames Angebot, weil es alltagspraktisch und lebensnah arbeitet und das Ziel der Verhaltensänderung methodisch unterstützt.

Familien, die durch schwierige Lebensumstände vorübergehend mit der Haushaltsführung überfor- dert sind, helfen die Familienpflegerinnen mit einem Haushaltstraining (HAT). Die Familien werden befähigt den Haushalt neu zu strukturieren und sich in die neue Lebenssituation einzufinden. 34 35

2007: Kunstrausch: Ich suche mich – ich suche Dich

Ein weiteres von der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. ausgezeichnetes Projekt, koor- 2007: diniert von der Miesbacher AG Suchtprävention unter Federführung der Fachambulanz. Ziel war es, möglichst viele Menschen im Landkreis dafür zu begeistern, Kunstprojekte durchzuführen, die „berauschende“ Erfahrungen ermöglichten und damit gesunde Alternativen zu schädigendem Feierlichkeiten Konsum aufzuzeigen. Nach einer Auftaktveranstaltung im Waitzinger Keller, eröffnet von Schirm- herr Landrat Norbert Kerkel, wurden ein Jahr später die Ergebnisse auf einer Kunstmeile auf dem 50 Jahre Miesbacher Marktplatz präsentiert – sie konnten sich sehen lassen: An den Grundschulen Gmund und Parsberg wurden die Schulhöfe umgestaltet, es wurde getrommelt, es gab Zirkus und Theater, Land-Art, dialogisches Malen, der Pfarrkindergarten Miesbach setzte sich mit Gefühlen künstle- Caritas Miesbach risch auseinander, auch die beiden Realschulen, die Förderschule , die Berufsschule und die Krankenpflegeschule beteiligten sich an dem Projekt. Die Werke des Ateliers Laboratorium wurden später sogar noch in der Stadtbücherei Miesbach ausgestellt. Auch nach 50 Jahren ist ein bemerkenswerter Schwer- punkt der Caritas noch immer die Zusammenarbeit mit Eine wagemutige junge Frau balanciert mit der Rauschbrille über den Sinnesparcour der Kunst- den Pfarrgemeinden und den ehrenamtlich Tätigen. Erst meile – was hier nur Spiel ist, wird für manch einen bitterer Ernst, wenn er sich allzuschnell an durch die enge Kooperation von Ehren- und Hauptamtli- sein Suchtmittel gewöhnt… Im Hintergrund die Schaufensterpuppe der Krankenpflegeschule, die chen im karitativen Engagement entsteht ein Netzwerk, Schwangere auf die Auswirkung des Rauchens auf ihr Kind warnen will. das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Der Mensch im Mittelpunkt ist das Anliegen der Caritas! Michaela Bucher, Petra Kirchschlager-Faßler und Bürgermeisterin Ingrid Pongratz vor dem ver- hüllten Optikgeschäft während des kulinarischen Abends in Miesbach. Die aus der bemalten Stoff- bahn gemachten Bilder wurden später von Amelie Kober für das Projekt versteigert. Der Festakt am 16. Juli 2007 im St. Anna Holzkirchen war Petra Kirchschlager-Faßler gut besucht. Nach dem Festgottesdienst mit Weihbischof und Dekan, den anschließenden Reden von Vorstand und Geschäftsführung ging es zum gemütlichen Teil über. 2008: Besuch von Erzbischof Marx

Am 22.10.2007 wurden die Türen des Caritaszentrums Frisch zum Erzbischof der Erzdiözese München und Frei- geöffnet, damit alle interessierten Einwohner des Land- sing ernannt besuchte Erzbischof Reinhard Marx auch kreises und auch Gäste sich über die Arbeit und Inhalte das Dekanat Miesbach. Bei der öffentlichen Begrüßung informieren, die Mitarbeiter persönlich kennen lernen in der Kreisstadt Miesbach fielen wir ihm gleich durch und Spaß haben konnten. unsere Transparente zu seiner Begrüßung auf. Später Beate Haslinger-Naß bei der Dekanatskonferenz hat unsere Geschäftsführe- rin die Ehre, dem Erzbischof Brot und Rosen zu überrei- chen als Sinnbild dessen, was der Mensch braucht und wofür wir als Caritas im Dekanat stehen.“ 36 37

2009: Start der jährlichen Aktion Wunschzettelbaum

Es ist eine absolute Premiere, wenn das VW-Autohaus Weingärtner in Miesbach zusammen mit der Caritas Miesbach ein Hilfsprojekt auf die Beine stellt. Das Autohaus Weingärtner will sich für die Landkreisbürger engagieren und den Familien in schwierigen Lebenssituationen helfen. Dazu holt sich das Autohaus einen kompetenten Partner an seine Seite – das Caritas Zentrum Miesbach.

Die Aktion Wunschzettelbaum ist eine gute Möglichkeit Kinderaugen zum Leuchten zu bringen. Der Wunsch- zettelbaum ist ein Christbaum und steht von Mitte November bis Heiligabend im VW-Autohaus Weingärtner in Miesbach. Den Wunschzettelbaum zieren weihnacht- liche Wunschkarten, welche die Wünsche von Kindern aus bedürftigen Familien enthalten. Es sind Wünsche ans Christkind von Kindern, deren Eltern größte Mühe haben diese zu erfüllen, weil es aufgrund einer hohen Kinderzahl oder geringem Familieneinkom- men nicht möglich ist. Kunden und andere Spender haben die Möglichkeit einen oder mehrere 2009: Start der jährlichen Aktion Wünsche zu besorgen und wieder im Autohaus abzugeben. „Caritas hautnah“

Am 23. und 24. Dezember werden die Geschenke von den Engeln an die Kinder verteilt. Im Januar Die Firmlinge haben in diesem Projekt die Gelegenheit, die Ca- wird den zahlreichen Engeln, allesamt ehrenamtlich Engagierte, vom Autohaus, der Caritas, dem ritas hautnah in ihrem Pfarrverband zu erfahren. Sie sammeln Dekan und dem Landrat gedankt. Erfahrungen, die sie gut brauchen können, um anderen helfen zu können. Sie lernen auch selbst Hilfe anzunehmen, wenn sie sie brauchen. Beteiligt sind immer der Bürgermeister und der Pfarrer vor Ort. Es ist wichtig, dass sich beide Zeit für ihre Jugendlichen 2009: Feierlichkeiten 20 Jahre Caritas-Kinderhort nehmen. In den Bereichen Selbsterfahrung (z. B. Rollstuhl oder Blind-Workshop), Interviews von Verantwortlichen und Im Gründungsjahr 1989 wurde mit einer Gruppe begonnen. Der Hort wuchs aufgrund des ständig Engagierten und im Kreativbereich sammeln die Firmlinge für steigenden Bedarfs bis zum Jubiläum auf vier Gruppen an. Hinzu kamen noch 40 Plätze in der ihr Leben hilfreiche Information und vor allem prägende Er- Mittagsbetreuung. Die langjährige vertrauensvolle Arbeit mit den Kindern, denen der Hort eine fahrungen der Nächstenliebe im 21. Jahrhundert. Im abschlie- zweite Heimat bietet, war Anlass für eine vergnügte Feier mit Darbietungen der Kinder und vielen ßendem Gottesdienst werden sie aktiver Teil unser christlichen Gästen. Gemeinschaft.

Die heutigen Horträume wurden früher als Schulklassenzimmer genutzt. Anlässlich des Jubiläums wurde ein solcher Raum „rekonstruiert“.

Und so sahen die Kinder den Hort: Und sich selber:

Sabine Kröger 38 39

2009 – 2010: Organisations-Entwicklungs-Prozess „Erreichbarkeit“

Das Caritas Zentrum ist eine lebendige Organisation. Damit sie das auch bleib, braucht es immer wieder ein Inne- halten, ob der eingeschlagene Kurs der Richtige ist. Zum Kernthema Erreichbarkeit waren alle Mitarbeiter/innen eingeladen, die Arbeit des Caritas Zentrums Verantwortlich in seiner Erreichbarkeit mitzugestalten. Die Kreisgeschäftsführung setzt, in Abstimmung mit dem Führungskreis, mit den Zielen und Teilzielen den Rahmen des OE-Prozesses.

Alle Mitarbeiter wirkten beim Organisationsentwicklungsprozess mit. Deshalb gab DAFÜR STEHT DAS es zu Beginn ausführliche Informationen von Kreisgeschäftsführerin Beate Haslin- ger-Naß und Prozessberater Alexander Huhn. Im Diagnoseworkshop und im folgen- CARITAS-ZENTRUM MIESBACH den Kickoff wurden insgesamt acht Teilprojekte benannt, die den Verbesserungsbe- darf des Zentrum betreffen. Ziele und Teilziele Es wurden 22 Beschlüsse gefasst und in der Folge umgesetzt. Hier einige Beispiele: in Form von Hypothesen aus Sicht von Hilfesuchenden und Kooperationspartnern Beschluss 1: Etablierung Einführungstag im CZ für neue Mitarbeiter/innen ZU UNSERER CHRISTLICHEN WERTHALTUNG Seit dem Beschluss werden ein bis zwei Veranstaltungen für Neue Mitarbeitende Im Unterschied zu anderen Organisationen und Behörden ist für mich im Caritas Zentrum Miesbach die christ- und für Mitarbeitende aus den Pfarreien angeboten. liche Werthaltung spürbar. Die Mitarbeitenden begegnen mir wertschätzend und „auf gleicher Augenhöhe“. Beschluss 4: Namensschilder für alle Mitarbeitenden im CZ MB • Der Umgang von Führungskräften und Mitarbeitenden ist wertschätzend und konstruktiv, da der Umgang mitein- Mit dem Namensschild sind wir als Caritasmitarbeitende sichtbar und jederzeit ander den Umgang mit Hilfesuchenden oder Kooperationspartnern prägt. ansprechbar. • Unser Umgang mit Hilfesuchenden ist geprägt von Fachlichkeit und Liebe zum Menschen. Daraus entsteht Glaub- Menschen sind die deutlich besseren und freundlicheren Wegweiser. würdigkeit. • Unsere Arbeitsweise ist transparent und lösungsorientiert. Wir lernen aus unseren Fehlern. Beschluss 5: Festlegung der Erreichbarkeit im CZ Miesbach Seit diesem Beschluss sind wir persönlich erreichbar von VERLÄSSLICHKEIT UND VERBINDLICHKEIT (1. KONTAKT) Montag bis Donnerstag: 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr Im Caritas Zentrum Miesbach finde ich bei der ersten Kontaktaufnahme einen kompetenten Ansprechpartner, Freitag 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 13.00 Uhr bis 14.30 Uhr der mit weiterhilft. Beschluss 10: Foyerbesetzung durch Zuverdienst • Die Mitarbeitenden nehmen ihre Verantwortung ernst und sorgen für die Umsetzung dieses Anspruches. (Fort- Der Zuverdienst bereichert das Zentrum mit seinen immer frisch zubereiteten und Weiterbildung, transparente Vertretungsübergaben, …) Speisen. Undenkbar, wie wir das vorher ohne Zuverdienst ausgehalten haben. HILFELEISTUNGEN/-ANGEBOTE (ERST- UND LAUFENDE KONTAKTE) Im Caritas Zentrum Miesbach erfahre ich schnelle, individuelle und unbürokratische Hilfe. Beschluss 16: Spiritueller Raum für das Caritas Zentrum Jeden Donnerstag um die Mittagszeit gibt es eine Atempause für alle Mitar- • Die Führungskräfte und Mitarbeitenden sorgen für ihre fachliche Weiterentwicklung. (Team, ZVG, Fort- und Wei- beitenden im Zentrum. Ein Segen! terbildung, Supervision, …) • Die Führungskräfte und Mitarbeitenden stellen adäquate Dienstleistungen in angemessener Zeit zur Verfügung, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Fachdienst. (gemeinsame Qualitätsstandards)

KOOPERATION (ERST- UND LAUFENDE KONTAKTE) Die Führungskräfte und Mitarbeitenden des Caritas Zentrums Miesbach sind verlässliche und kompetente Ko- operationspartner zum Wohle Hilfesuchender.

• Regelmäßige Kontaktpflege zu Kooperationspartnern (Gremien, Austausch, …) • … • Gemeinsame Projekte und Aktivitäten, ggf. Kooperationsvereinbarungen • Politische Interessenvertretung

Dokumentation OE-Prozess, Oktober 2010 40 41

2010: Ambulant betreutes Wohnen (BEW) für chronisch Suchtkranke 2010: Leser helfen Lesern / Tagesstätte und Zuverdienst

Mit dem betreuten Einzelwohnen für chronisch suchtkranke Menschen ab 18 Jahren konnte die Zum 10 jährigen Bestehen von der Tagesstätte und unserem Zuverdienstprojekt haben wir beim Fachambulanz den Bereich der aufsuchenden Hilfen enorm erweitern. Die wöchentlichen Hausbe- Miesbacher Merkur Antrag gestellt, uns mit der Weihnachtsaktion „Leser helfen Lesern“ zu unter- suche helfen die Psyche zu stabilisieren und unterstützen mit lebenspraktischen Hilfen. Gemein- stützen. Wir hatten anfangs große Bedenken, Lebensgeschichten unserer Klienten zu veröffent- sam lassen sich Auswege aus den oft hoffnungslos erscheinenden Situationen leichter finden. lichen und damit Spenden zu sammeln. Aber wir haben ganz einfach die Betroffenen gefragt und die Klienten waren bereit, einen Einblick in ihre Situation zu geben. Damit machte der Mut unserer 22 Jahre haben die Mitarbeitenden der Fachambulanz nun Menschen mit verschiedensten Sucht- Klienten das Thema „psychisch krank“ für die Zeitungsleser greifbar und nachvollziehbar. Wir ha- problemen und deren Angehörigen begleitet. Wir durften immer wieder erfahren, dass Klienten ben erfahren, wie behutsam und einfühlsam die zuständige Redakteurin des Miesbacher Merkurs mit unserer Hilfe tiefste Krisen überwunden und zu neuer Lebenskraft gefunden haben. die Interviews geführt hat und deshalb Angst oder Scheu vor einer Öffentlichkeit gar nicht erst entstand. Die Besucherzahlen stiegen stetig und durch die Raumerweiterung in gleichen Haus, durch die der Zuverdienst einen eigenen Bereich gestalten konnte, stand die Ausstattung der Räumlichkeiten mit entsprechenden Erfordernissen an. Wir wurden erfreulicherweise ausgewählt und konnten so die Kücheneinrichtung, die Ausstattung des Ladens und die Gestaltung eines Ruheraums für die Besucher finanzieren. Denn Lebensmut ist Diese Hilfe, verbunden mit der entsprechenden Öffentlichkeitsarbeit, war ein sehr wichtiger stärker als Sucht. Schritt zur Fortführung unserer gesellschaftlich wichtigen Arbeit und der Bewältigung der wach- senden Anforderungen zur Reintegration psychisch belasteter und kranker Menschen im Land- kreis Miesbach. Eine Geschichte aus der ambulanten Therapie „Vielen, vielen Dank! Bei der Fachambulanz Euch fühlt man sich echt gut aufgehoben“ 2010: Besuch der Staatskanzlei (Klientin am Ende ihrer Suchttherapie) Am 5. März hat sich hoher Besuch in Rottach-Egern eingefunden. Dr. Peer Frieß, Ministerialrat Wenn ein Licht aufgeht…. Wie hat sie es geschafft, sich zu verabschieden und Geschäftsführer des Lehrganges für Verwaltungsführung hat mit 28 Mitarbeitern unser Mehr- Der Weg aus der Sucht ist oft ein Weg mit Um- und wie soll es weiterhin sein? – Als das Bild generationenhaus (MGH) besucht. wegen. Manchmal reicht eine Therapie um ge- fertig auf dem Boden lag und Frau P. ihren Le- Mit verschiedenen Präsentationen zeigten wir, welche Antworten die Caritas auf den demografi- sund zu werden, manchmal gibt es auch Rück- bensweg nachdenklich anschaute, ging plötz- schen Wandel hat. Hier ging es um das Handlungsfeld „Leben im Alter“ des Caritasverbandes und schläge und ein neuer Anlauf wird notwendig. lich ein Ruck durch sie hindurch und voller die Entwicklung von der Idee MGH zur Praxis im Begegnungszentrum Rottach-Egern. Wichtig ist immer: „Nicht aufgeben, weiter- Eifer suchte sie nach einem Gegenstand, der Die Themengruppen am Nachmittag beschäftigten sich mit Fragen wie Kooperation von Haupt- „Ich möchte so richtig machen!“ Dass es sich lohnt weiterzumachen, ausdrückte, was sie empfand: strahlend nahm und Ehrenamtlichen, Generationsübergreifenden Angeboten oder mit Finanzierungsmöglichkei- selbständig leben lernen.“ zeigt folgende kleine Geschichte: Frau P., Mitte sie eine Kerze, zündete sie an und stellte sie an ten für Begegnungszentren wie das MGH. Anschließend war dann Gelegenheit mit den Besuchern (Klient, Substitution) 60, hatte eine stationäre Therapie erfolgreich den „Jetzt-Punkt“. Sie sagte: „Durch die The- ausführlich ins Gespräch zu kommen. abgeschlossen, wurde aber nach einem hal- rapie bei Ihnen ist mir ein Licht aufgegangen, ben Jahr wieder rückfällig. Sie entschloss sich endlich hab ich kapiert, dass mich dieser Al- zu einer ambulanten Therapie in der Facham- kohol kaputt macht und ich eine gute Oma für bulanz. In einer der letzten Sitzungen hielten meine Enkel sein will und sie noch viele Jahre wir Rückschau: Was war schwierig? Was hat sie genießen will. Vielen Dank! Sehr bewegt nah- 2011: Besuch aus Südafrika alles gemeistert in ihrem Leben, durch welche men wir beide Abschied voneinander. Frau P. Höhen und Tiefen ist sie gegangen? Was konn- ist jetzt schon viele Jahre abstinent und eine Viele Wege führen nach Miesbach. Wenn eine Südafrikanerin ihre Freundin im Landkreis Miesbach te Frau P. lernen und was ist gut gelaufen? Wir sehr glückliche Oma. Hin und wieder meldet besucht und sie zufällig auch noch als Sozialpädagogin in Südafrika arbeitet, dann ist der Weg zur legten dazu Seile auf den Boden, eines für ih- sie sich und manchmal wenn sie mich besucht, Caritas mehr als naheliegend. ren Lebensverlauf und eines für die Sucht, die darf ich mir auch Fotos von ihren Enkelkindern Die Sozialpädagogin zeigte sich bei ihrem Besuch sehr interessiert an unseren Beratungs- und sie so lange begleitet hatte. Wo war die Sucht anschauen… Betreuungskonzepten, sowie an unseren Gruppenangeboten. Wer weiß, ob wir die ein oder andere in ihrem Leben ganz nach nahe gewesen? Wozu Petra Kirchschlager-Faßler, Anregung in den afrikanischen Kontinent geben konnten? hat sie sie damals gebraucht? Sozialpädagogin und Sozialtherapeutin 42 43

Statement 2013: Leser helfen Lesern: Mehrgenerationenhaus Rottach-Egern

WARUM KOMMEN SIE IN DEN ZUVERDIENST? Durch die große Spendenbereitschaft der Bevölkerung unseres Landkreises bei der Aktion „Leser helfen Lesern“ zu Weihnachten 2013 konnte für unser Mehrgenerationenhaus „Begegnungszen- trum Tegernseer Tal“ ein neuer Kleinbus angeschafft werden. Seit Eröffnung des Begegnungs- zentrums Ende 2006 bieten wir insbesondere betagten und immobilen BesucherInnen aus dem Tegernseer Tal und Waakirchen einen Fahrdienst an, um an unseren Angeboten teilnehmen zu 4mir macht die Arbeit wirklich Spaß und habe gerne die anderen um mich herum, können. Darüber hinaus befördert unser Bus jeden Montagnachmittag die Teilnehmer der „Fahrt außerdem gibt mir der Zuverdienst eine echt gute Tagesstruktur ins Blaue“. So können unsere BesucherInnen regelmäßig zusammenkommen, Abwechslung in den Alltag bringen, aktiv bleiben und Austausch, Beratung, Unterstützung und Hilfe erfahren. man kann so arbeiten wie man am besten kann 4 Damit der neue Bus allzeit gut unterwegs ist, wurde er am 7. November 2014 feierlich gesegnet. Im Anschluss an die Segnung wurden alle anwesenden Großspender sowie regelmäßigen Förderer mit 4Bügeln, Basteln, Kochen 4sehr nette Leute hier Dankesworten durch die Kreisgeschäftsführerin Beate Haslinger-Naß im Saal des Seeforums unter Anwesenheit vieler BesucherInnen und ehrenamtlich Engagierten gewürdigt. Von der Leiterin des „Bei Ihnen muss ich mich um in ein anderes Umfeld zu kommen, weil es Spaß macht und man ist im Mehrgenerationenhauses Katrin Lutz erhielten Sie zudem eine Urkunde und eine Rose. Besonders für meine psychische 4 bereichert wurde die festliche Stimmung durch den Singkreis, eine Ausstellung mit Informations- Krankheit nicht schämen, geschützten Umfeld; es besteht kein Arbeitsdruck plakaten zu den Angeboten und hervorragende Kuchenspenden. sie wissen wovon ich spreche und verstehen mich.“ 4alleine – zuhause – man fühlt sich gebraucht Klient 4sie beschäftigen einen und sind abwechslungsreich seit 2014: Sammlungsprojekte und machen Spaß

Mit Unterstützung des Caritas Zentrums Miesbach hat der Pfarrverband Holzkirchen ein Projekt Wir bringen dass ich nicht alleine bin, einen geregelten Tagesablauf habe & unter Leuten bin zur Stärkung der zweimal jährlich stattfindenden Caritas-Sammlung durchgeführt. Patoralassis- die Sozialstation 4 * „Es ist gut jemanden zu tent und Caritasverantwortlicher Harald Petersen ergriff kurz vor der Frühjahrssammlung 2014 auf Touren! haben, der einfach mal zu- die Initiative und trat an die Gemeindecaritas mit dem Anliegen die Caritas-Sammlung auf neue hört und bei dem ich alles 4sehr gute Organisation und Ausrüstung, Sauberkeit, hoher Qualitäts- Füße zu stellen heran. Auslöser war vor allem der Rückgang an Haussammlern. Daher wurde ein sagen kann.“ Klient anspruch, qualifizierte Anleitung (man kann noch einiges lernen) gemeinsames Projekt angestoßen, das sich in der Gänze der Caritas-Sammlung im Pfarrverband schöne Räume, regelmäßige Pausen Holzkirchen über ein Jahr widmete. Wichtig war der Pfarrei als auch dem Caritas Zentrum alle Beteiligten miteinzubinden. Daher wurden in die drei Arbeitsgruppen Organisation, Haussamm- lung und Briefsammlung ehrenamtliche Sammler, die Kirchenverwaltungsvorsitzenden und die das Arbeitsklima Abwechslung (verschiedene Bereiche) 4 4 Pfarrsekretärinnen eingebunden. Caritas Herbst-Sammlung sammle-deine-strasse.de

„Ich kann meine Arbeit * Über 60 % der Sammlungsgelder kamen in den letzten Jahren direkt der Caritas Sozialstation Miesbach zu gute. Die Sozialstation kann damit auch Kunden an entlegenen Orten erreichen und stellt es geht familiär zu und man fühlt sich wohl, Wesentliche Ergebnisse waren die Einführung eines Infoabends für alle Sammler im Vorfeld der außerdem eine hohe Fachkraftquote (95%) sicher. ganz individuell so ge- 4 man wird hier sehr herzlich empfangen Sammlung mit Ausgabe der Materialien, eine Kampagne unter dem Motto „Sammle deine Stra- stalten, dass es für den ein- ße“ sowie die Einführung der ergänzenden Briefsammlung. Das Projekt kann insgesamt als sehr zelnen Menschen möglichst erfolgreich bewertet werden, da sowohl neue Haussammler gewonnen, als auch die Ergebnisse hilfreich und unterstützend 4Struktur und geregelter Tagesablauf 4kein Druck für die Haus- und Briefsammlung wesentlich verbessert werden konnten. Demzufolge gab es zur ist.“ Mitarbeiter Frühjahrssammlung 2015 wieder eine neue Plakatkampagne. Diesmal unter dem Motto „Wir brin- 4weil ich mich herzlich aufgehoben fühle & gen die Sozialstation auf Touren“. jederzeit jemanden zum Reden habe Die Erkenntnisse aus dem Projekt wurden an alle Pfarrverbände im Deka-

Frühjahrs-Sammlung 2017 nat weitergetragen. Eine weitere intensive Begleitung des Pfarrverbandes 13. bis 19. März 2017 im Landkreis Miesbach 4nette Leute um sich zu haben und unter Gleichgesinnten zu sein; Miesbach folgte in den Jahren 2015 und 2016. und dass ich im Projekt so sein kann wie ich bin und nichts verstecken muss Im Jubiläumsjahr 2017 wurden zur Frühjahrs- und Herbstsammlung für

„Und was schenken Sie der Caritas das ganze Dekanat Plakate und Flyer entwickelt, um insbesondere über zum 60. Geburtstag?“ 4Buchprojekt macht Spaß, Kreativ sein in der Kreativgruppe die Verwendung der Sammlungsgelder zu informieren. Um jeden Haushalt im Dekanat Miesbach vor der Sammlung zu informieren, wurden am Wo- „Wir schenken der Caritas unser Vertrauen.“ Bitte spenden Sie, damit wir helfen können! chenende vor dem Caritassonntag im Frühjahr 2017 flächendeckend In- www.caritas-miesbach.de formationsflyer verteilt. 44 45

2014: Namensfest der Kindertageseinrichtung KiTa Farbenfroh Irschenberg

Den gelungenen Umbau einer ehemaligen Wohnung über unserem Caritas Kindergarten, in eine 2015: Ehrenamtskoordination Asyl Kinderkrippe, wollten wir mit einem großen Fest feiern. Mit dieser baulichen Veränderung wurde dokumentiert, dass wir schon lange kein „Standard Kin- Helfen braucht Struktur, Beratung und Begleitung dergarten“mehr sind. Seit Jahren werden am Nachmittag Schulkinder in unserem Haus betreut. Das Thema Asyl fordert Politik, Gemeinden, Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Bürger im Land- Sie waren gern da, fanden es aber äußerst uncool in den Kindergarten zu gehen. kreis Miesbach vielfältig und langfristig heraus. Ohne das einzigartige bürgerschaftliche En- Und nun gab es auch eine Krippengruppe, in der Kinder 9 Kinder von neun Monaten an, gemein- gagement der ehrenamtlichen Helfer wären die anstrengenden Aufgaben in der Flüchtlingsarbeit sam spielen, lernen und lachen dürfen. nicht zu schaffen. Engagement braucht aber auch Stärkung, Beratung und Unterstützung mit Es war uns bewusst, dass uns dies vor neue Herausforderungen in unserem pädagogischen Alltag nachhaltiger Wirkung. Im Landkreis Miesbach gibt es 17 Helferkreise mit ca. 600 ehrenamtlichen stellen würde. Aber wir waren stolz, nun KiTa zu sein, und dies sollte sich in unserem Namen wie- Helfern. Die Hauptaufgabe der Ehrenamtskoordination Asyl besteht darin, die unterschiedlichen der spiegeln. Ehrenamtsstrukturen zu koordinieren, zu vernetzen, zu fördern und zu begleiten. Da die Gruppen seit einem Fasching mit dem Thema Farben Grüne, Blaue und Gelbe Gruppe hießen und auch die Schulkinder und die Krippengruppe sich für Farben entschieden, ergab die Abstim- „Durch diese Schulungen mung mit den Kindern fast einstimmig, dass unsere KiTa „Farbenfroh“ heißen solle. Dies feierte wird die Fortbildungen für Herr Prälat Lindenberger in einem Gottesdienst, unter freiem Himmel, am 24. Mai 2014 mit uns. die Ehrenamtlichen in syste- Danach ging er, gefolgt von Kindern und Eltern von Raum zu Raum, um der KiTa seinen christlichen 2015: Caritas-Sammlungsauftakt in Tegernsee matische Bahnen gelenkt. Segen zu erteilen. Wir danken allen, die uns hierbei unterstützt haben. Wir schaffen Standards und Seit Bestehen des Caritas Zentrums Mies- erhöhen die Qualität der bach wurde die Caritas-Sammlung für die Zusammenarbeit, zwischen gesamte Erzdiözese München und Freising dem Landratsamt, den Hilfs- erstmals am 1. März 2015 in unserem De- 2015: Ausstellung „Grenzen erleben“, Hausham kanat feierlich eröffnet. Den feierlichen organisationen und den Familiengottesdienst mit Caritasdirektor vielen Helfern“. (Landrat „Wir haben uns bei Ihnen Viele fleißige Helfer waren aktiv und so konnte die Erlebnisausstellung „Grenzen erleben“, in den Prälat Hans Lindenberger und Dekan Wal- Wolfgang Rzehak) so wohl gefühlt, dass wir Sie Landkreis geholt werden. ter Waldschütz gestalteten die Kinder der am liebsten alle an unseren Initiator der Aktion war der Steuerungsverbund Psychische Gesundheit (SVPG) der Versorgungsre- KiTa Farbenfroh, Mitarbeiter der Caritas neuen Wohnort mitnehmen gion Miesbach im Rahmen der bundesweiten Woche zur seelischen Gesundheit. Miesbach, Engagierte der Pfarrei Tegern- würden“ Herr und Frau see und die Chöre im Pfarrverband lebhaft Kindler, Krippeneltern Es gibt keine Gesundheit ohne seelische Gesundheit. (WHO-Konfe- mit. Die Kirche St. Quirinus war bis auf den letzten Platz gefüllt. renz, Helsinki 2005). Sich mit dem Thema psychische Erkrankung aktiv auseinander zu setzen bedeutet Aufklärung und Prävention. Diesen festlichen Rahmen nahmen wir zum Anlass, den zahlreichen Sammlerinnen und Sammlern, GRENZEN ERLEBEN macht die Symptomatik der beiden psychi- die zwei Mal im Jahr von Tür zu Tür gehen und für die Arbeit der Caritas um Spenden bitten, zu schen Erkrankungen nachvollziehbar, mit den eigenen Sinnen danken. Sie sind im positivsten Sinne dafür verantwortlich, dass uns jedes Jahr über 100.000 € für erlebbar. Dadurch wird die Erkrankung entmystifiziert; ihr wird die Betreuung und Begleitung von Hilfesuchenden zur Verfügung stehen. die Unheimlichkeit und ihr Schrecken genommen. GRENZEN ERLEBEN schafft Foren, sich aktiv mit den Themen der Im Anschluss an den Gottesdienst setzte sich ein Festzug (mit bunten Luftballons für die Kinder) Betroffenen auseinandersetzen zu können! zum Pfarrsaal in Bewegung, wo schon vom Zuverdienstprojekt liebevoll zubereitete Häppchen und Vorbeugen statt heilen: Früherkennung, Vorbeugung, Aufklä- Getränke auf die Gäste warteten. Nach Begrüßung durch Kreisgeschäftsführerin Beate Haslin- rung, Gesundheitspflege und Entstigmatisierung psychisch er- ger-Naß und ein paar kurze Grußworte, erklärten uns die Kinder der KiTa Farbenfroh und des Horts krankter Menschen. in Holzkirchen in einem „Dings-Da-Video“ für was die Caritas steht. Darüber hinaus konnten sich Mit dieser Ausstellung konnten wir über Möglichkeiten der Prä- die Gäste über die vielfältigen Angebote der Caritas im Dekanat Miesbach informieren und mit vention, Behandlung und Therapie bei psychischen Erkrankun- Mitarbeiter/innen ins Gespräch kommen. Zum Abschluss gab es gegen Spende hausgemachten gen informieren und Anlaufstellen in Krisensituationen im Landkreis aufzeigen. Wir konnten auf Kuchen zum mit nach Hause nehmen, um einen unvergesslichen Sonntag in familiärer Atmosphä- die Belange von betroffenen Menschen und deren Angehörige aufmerksam machen. re ausklingen zu lassen. Die Resonanz in der Bevölkerung war enorm. Wir erreichten an den Öffnungstagen fast 500 inter- essierte Besucher, darunter auch Schulklassen, die sich mit dem Thema beschäftigten. 46 47

2015: Fachtag Palliativ-Care

Wir wollen, dass Menschen professioneller im Bereich der allgemeinen ambulanten Palliativ Care betreut werden. 2016: Asylsozialberatung Durch den Erzbischöflichen Hospiz- und Palliativfonds München und Freising haben wir die große Chance erhalten, das Pflegeteam der Ca- Seit dem Frühjahr 2016 betreut das Caritas Zentrum Miesbach Asylbewerber im Landkreis Mies- ritas Sozialstation Miesbach in der Palliativ Care in einem zweijährigen bach. Von April 2016 – bis März 2017 wurden circa 200 Asylbewerber vor Ort in der Traglufthalle in Projekt 2014/2015 zu stärken, zu schulen und weiterzuentwickeln. Holzkirchen tätig. Seit Auflösung der Halle werden die Flüchtlinge von den Asylsozialberaterinnen Es freut uns sehr, Herrn Landrat Rzehak als Schirmherr und Sprecher des Grußwortes begrüßen in 3 Unterkünften in Holzkirchen betreut. zu dürfen. Für den Fachvortrag zum Thema Visionen einer zukünftigen Palliativ- und Hospizversor- Für geflüchtete Menschen stellt das neue Leben in Deutschland eine Vielfalt an Herausforderun- gung im Bayrischen Oberland konnten wir Herrn Priv. Doz. Dr.med Joachim Groh, Pallia- gen, bei denen die Mitarbeiterinnen der Caritas, gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen Helfern tivmediziner, Chefarzt Abteilung für Anaesthesie und Intensivmedizin Agatharied GmbH und den Integrationsbeauftragten, vieles erklären und bei der Bewältigung helfen. Die Caritas als Referent gewinnen. Mitarbeiterinnen begleiten dabei vor allem durch das Asylverfahren. Die größte Aufgabe besteht Wir freuen uns auf die Möglichkeit, im Sinne von Palliativ-Care mit Ihnen neue Kontakte zu knüp- darin Asylbewerbern zu ihrem Recht zu verhelfen. Dafür arbeiten die Sozialarbeiterinnen in enger fen, alte zu pflegen und Vernetzung zu leben. Kooperation mit Ämtern und Behörden.

Zusätzlich beraten sie auch bei interkulturellen, gesundheitlichen oder persönlichen Anliegen, unterstützen bei der Suche nach Arbeit, Problemen in der Unterkunft und vermitteln bei Bedarf in spezialisierte Fachdienste und/oder Einrichtungen. Bisher haben wir uns 2015: Leser helfen Lesern: Familienpflege irgendwie durchgeboxt. Außerdem arbeiten die Asylsozialberaterinnen eng mit dem Ehrenamtskoordinator der Caritas zu- jetzt bin ich froh, dass die

Jede Familie, unabhängig von sozialer Bedürftigkeit, kann in die Situation kommen, dass ein El- sammen und unterstützen bei Fortbildung für Ehrenamtliche im Asylbereich im Landkreis Miesbach. Caritas ein so umfassendes ternteil krank wird, und die Familie auch zur Sicherung des Arbeitsplatzes kurzfristig oder über Die Arbeit mit geflüchteten Menschen beinhaltet einige Besonderheiten, z.B. mangelnde sprach- längere Zeit Hilfe bei der Betreuung der Kinder und Unterstützung im Haushalt bedarf. liche Verständigung, interkulturelle Herausforderungen, Unterbringung in Sammelunterkünften, Programm für uns aufge-

Familienpflege Immer wieder geschieht es, dass Familien die gerade akute Hilfe benötigen, nicht versorgt werden Sorge um Familienangehörige im Heimatland, sowie die Unsicherheit, was die Zukunftsperspektiven stellt hat“ (Teilnehmerin der Schulung für ehren- bei uns in können, da Krankenkassen nicht oder nur in einem geringen Umfang die Hilfe finanzieren, obwohl in Deutschland betrifft. die Familie noch weitere Unterstützung benötigt. amtliche Asylhelfer) guten Händen Wir haben daher im Jahr 2015 für die Familien im Landkreis, die nicht ausreichend finanzierte Unterstützung durch die Familienpflege bedürfen, den Antrag auf Zuschuss bei „Leser helfen Le- sern“ gestellt. Dank des Spendenaufrufs des Miesbacher Merkur konnten wir eine Hilfe in Höhe

von 34.000,00 E erhalten. 2016:  Feierlichkeiten 10 Jahre Begegnungszentrum Tegernseer Tal

Am 25. November 2016 wurde das zehnjährige Jubiläum des Begegnungszentrums Tegernseer Tal , 2016: Fachtag Kindergesundheit in Verbindung mit der Segnung der im Sommer 2016 bezogenen größeren Räumlichkeiten in der Leo-Slezak-Str. 8, feierlich begangen. Neben den Grußworten von drei Tal-Bürgermeistern und das Caritaszentrum Miesbach veranstaltete zusammen mit dem Regionalen Steuerungsverbund Dankesworten durch die Einrichtungsleitung Katrin Schmittfull nahm die ehemalige Fachdienst- Psychische Gesundheit im Landkreis am Mittwoch den 12. Oktober 2016 im Waitzinger Keller einen leiterin Waltraud Frank alle Anwesenden mit auf eine Zeitreise. Denn bereits am 1. Mai 1978 eröff- Fachtag zum Thema „Kindergesundheit“ – Ein Netzwerk für Kinder von suchterkrankten, psychisch nete die Caritas Miesbach ihre erste Anlaufstelle im Tegernseer Tal. oder lebensbedrohlich erkrankten Eltern. Wir haben mit unserem Thema offensichtlich großes Interesse geweckt. Mehr als 150 Teilnehmer Die anschließende Segnung der Räume wurde von Caritas-Direktor Prälat Hans Lindenberger aus den verschiedensten Einrichtungen und Bereichen haben beim Fachtag mitgearbeitet. durchgeführt. Im Anschluss lud das Team im Caritas-Mehrgenerationenhaus „Begegnungszent- Wir konnten erreichen, Bewusstsein für die Situation betroffener Kinder und Eltern zu schaffen. rum Tegernseer Tal“ alle Anwesenden zu einem kleinen Mittagsimbiss und unterhaltsamen Rah- Wir stehen mit diesem Fachtag am Anfang des Weges, geeignete Begleitung für Betroffene auch menprogramm am Nachmittag ein. in unserem Landkreis zu erfassen und weiter zu entwickeln. Der Anfang ist gemacht und ist einem Katrin Schmittfull eigens dafür gegründeten Arbeitskreis wird dieses Anliegen weiterverfolgt. 48 Personalstand 2017 49 163 Mitarbeitende Erzieherinnen, Familienpflegerinnen, Sozialpädagogen, Sozialwirte, Pflegefachkräfte, Haushaltshilfen, Psychologen, Verwaltungsmitarbeiterinnen 3 Auszubildende/Praktikanten 57 Ehrenamtliche Statement Arbeitsgeräte 1 Telefonanlage, 25 Dienstfahrzeuge, 26 Handys/ Smartphones, 38 MDA für Pflegepersonal, 16 Notebooks ZUM NEUEN LEITBILD DES CARITASVERBANDES

Unser neues Leitbild, das die zwei Grundwerte Nächstenliebe und Gerechtigkeit zum Ziel hat und dabei auf die beiden Grundsätze Professionalität und Wirtschaftlichkeit setzt, ist eine wunderbare 2017: Krisendienst Grundlage, um vortrefflich ins Philosophieren, ins Diskutieren und Streiten zu kommen, was soziale Arbeit im 21. Jahrhundert ausmacht. Seit dem 01.04.2017 ist der Sozialpsychiatrische Dienst mit den Mitarbeitern der Beratungsstelle für psychische Gesundheit in den Krisendienst für die Region Oberbayern eingebunden. Das Pro- Darf Nächstenliebe etwas kosten? Wer zahlt Nächstenliebe dann? Gibt es professionelle Nächstenlie- jekt des Bezirks Oberbayern, das zunächst bis 2020 andauert, hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen be überhaupt oder kann Nächstenliebe immer nur geschenkt werden? in psychischen Krisensituationen wohnortnah und ohne lange Wartezeiten beraten und aufsu- und doch: Nächstenliebe, die Freude schenkt, die zum Gelingen von Lebensentwürfen beiträgt und chen zu können. Menschen schlicht hilft, ist jeden Cent wert. Auch die Bewohner unseres Landkreises können sich ab sofort über die Rufnummer 0180 – 6553000 hilfesuchend an den Krisendienst wenden. Sollten die Berater am Telefon eine krisenhafte Situati- Wie sieht Gerechtigkeit aus für Menschen, die in Not sind? Sind es politische Stellungnahmen, Po- on so beurteilen, dass es weiterer aufsuchender Hilfen bedarf, so wird der Bereitschaftsdienst in diumsdiskussionen mit politisch, kirchlich und gesellschaftlich Verantwortlichen? Ist es das konse- der Zeit von 09:00 – 21:00 mit einem Hausbesuch beauftragt. quente Eintreten für die Belange und Rechte eines Hilfesuchenden vor dem Sachbearbeiter, dessen Also von meiner Seite kann Chef, bei der Politik? Welche Rolle spielt unsere Wirtschaft, wenn es um Gerechtigkeit geht? ich nur sagen: Ich bin froh, und doch: es kann alles hilfreich sein und wir dürfen uns entscheiden, was wann erfolgversprechend einen so starken Verband ist und es dann umsetzen. im Rücken zu haben, der 2017: Eröffnung des Beratungszentrums Tegernseer Tal Was ist Professionalität? Leisten Hauptamtliche eine andere Arbeit als unentgeltlich arbeitende Eh- die Werte der Nächstenliebe renamtliche? Ist unsere Qualität an unseren fachlichen Ansprüchen oder an den Wünschen und Be- politisch vertritt. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage freuen wir uns, jetzt auch im Tegernseer Tal ein Beratungs- darfen von Hilfesuchenden orientiert? Mitarbeiter/in zentrum der Caritas eröffnen zu können. und doch: professionelles Handeln heilt Menschen, es verhilft zu einem gelingenden Leben. Die Räume in der Nördlichen Hauptstraße 19, Rottach-Egern dienen den verschiedenen Fachdiens- ten als neues Beratungszentrum im Tegernseer Tal. Es ist wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern Was wollen sich unsere Gesellschaft, unser Staat und unsere Kirche leisten? Woran orientieren wir des Tegernseer Tals ein regional nahes und gut erreichbares Beratungsangebot zu bieten. Die Ver- uns? Welchen Stellenwert hat Geld jeden Tag in unserem Leben? Stimmen die beiden Seiten einer kehrsanbindung zur Kreisstadt Miesbach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gestaltet sich oft Medaille bei uns überein – die Seite der Ansprüche und hehren Ziele mit der Seite wofür wir wirklich aufwendig und schwierig. Deshalb möchten wir auch im Tegernseer Tal die verschiedenen Bera- unser Geld ausgeben? tungsdienste direkt vor Ort anbieten. und doch: Wir arbeiten hier nicht, um Gewinn zu erzielen. Unsere Wirtschaftlichkeit orientiert sich an der Gemeinnützigkeit und zielt auf die Nachhaltigkeit unserer Angebote. Im Sozialbereich erreicht Diese sind: Geld das wofür es geschaffen wurde: es dient dem Menschen und der menschlichen Gemeinschaft. • Soziale Dienste (Soziale Beratung, Schuldner- und Insolvenzberatung, sowie Ehrenamtskoordination Asyl) • Fachambulanz (Beratung bei Suchtproblemen) Beate Haslinger-Naß, im April 2017 • Beratungsstelle für psychische Gesundheit 50 51

Kinderdorf Irschenberg Caritas St. Anna Haus Holzkirchen

1972 wird das Caritas Kinderdorf Irschenberg nach zweijähriger Bauzeit seiner Bestimmung über- Das „Projekt Altenheim“ in der Marktgemeinde Holzkirchen hatten Ortspfarrer Max Bengl, Bür- geben. Das Kinderdorf umfasst 12 Gruppenhäuser, eine Schule und ein Gemeinschaftshaus und germeister Otto Mair und Diözesan Caritasdirektor Monsignore Franz Sales Müller gemeinsam auf bietet bis zu 110 Kindern und Jugendlichen eine neue Heimat. den Weg gebracht. Im Sommer 1970 wurde das Caritas St. Anna Haus als neue Heimat für 120 alte Menschen feierlich eröffnet. In Irschenberg nimmt 1977 die Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) der Caritas ihren Betrieb auf. 18 Kinder mit einem heilpädagogischen Förderbedarf werden in zwei Gruppen betreut. Eine inten- 19 Jahre leitete Schwester Virginia vom Orden der Ar- sive Zusammenarbeit mit den Eltern gehört zum Angebot der HPT. men Schulschwestern von Notre Dame aus Zagreb die Einrichtung. Dabei unterstützten sie 12 Mitschwestern 1991 Einweihung des Erweiterungsbaues des privaten sonderpädagogischen Förderzentrums im und 20 weltliche Mitarbeitende. 1989 übernahm Peter Caritas Kinderdorf Irschenberg. Die Schule wird von ca. 200 Schülerinnen und Schülern aus dem Rosner die Leitung des Hauses. Landkreisen Miesbach und Rosenheim besucht. Eine Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) und der Mobile Dienst runden das Angebot ab. Die Schule verfügt über eine staatliche Anerkennung. Vieles veränderte sich in den Jahren. Neue Bewohner/ Das Caritas Kinderdorf Irschenberg bietet ab 2006 für den Landkreis Miesbach ambulante erziehe- innen zogen erst mit durchschnittlich 85 Jahren ein und rische Hilfen (AEH) an. Mitarbeitende des Kinderdorfes unterstützen im Rahmen von Sozialpäda- hatten einen hohen Pflegebedarf. Das erforderte fach- gogischen Familienhilfen (SPFH) Familien im Landkreis Miesbach. lich qualifiziertes Personal in allen Berufsgruppen und bauliche Veränderungen. Doppelzimmer, lange Gänge Seit 2015 engagiert sich das Caritas Kinderdorf Irschenberg bei der Aufnahme und Betreuung von und eine krankenhausähnliche Architektur entsprachen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UmF). In den Kinderdorfgruppen sowie in speziellen nicht mehr der Lebensqualität alter Menschen. Das St. Wohngruppen werden bis zu 40 Flüchtlinge betreut. Anna Haus bekam eine Verjüngungskur. Zum Patronats- fest, im Juli 1998, wurde das neue Haus festlich einge- Wolfgang Hodbod, Dorfleiter weiht.

Es ist einladend und hell gestaltet und bietet Lebensraum- zum Wohnen, zum Feiern, zum Arbeiten, aber auch für Gebet, Besinnung, Rückzug und zum Abschiednehmen.St. Anna Haus

Mit einem neuen Konzept entstand ein „BeschützenderLebensgestaltung Wohnbereich“, um Menschen und mit Pflege Demenz wertschätzend in ihrer eigenen Erlebniswelt zu begleiten.für 2010 alte wurde Menschen mit dem Bau einer kleinen Einheit „Betreutes Wohnen“ dem Wunsch älterer Menschen entsprochen, selbständig und aktiv zu sein und in einer sicheren Umgebung unabhängig zuUnbenannt-2.indd leben. 2 06.06.2017 15:24:37

Nach 22 Jahren Heimleitung im St. Anna Haus wurde Peter Rosner 2011 verabschiedet und ich übernahm die Leitung.

In den letzten Jahren konnten wir der gestiegenen Nachfrage an Kurzzeitpflegeangeboten zur Ent- lastung und Unterstützung pflegender Angehöriger gerecht werden. Seit 2015 bieten wir älteren Menschen an, als Tagespflegegast ihre Zeit gemeinsam mit den Bewohner/innen auf den Wohnbe- reichen verbringen.

Die Chronik des St. Anna Hauses ist eine Geschichte der Veränderung und Entwicklung, eingebunden in das sorgende Miteinander von Menschen denen ein lebenswertes Älterwerden ein christliches und menschliches Anliegen ist.

Cornelia Müller, Heimleiterin 52 53

MITGLIEDER IM CARITAS-SPITZENVERBAND

Regens-Wagner-Stiftung Erlkam Seniorenheim St. Elisabeth Neuhaus

Das 1926 in Unterhaching gegründete „Johanneshaus“ in der Trägerschaft der Regens-Wag- Das Altenheim St. Elisabeth liegt am Fuße der Brecherspitze, am Südende des Schliersees in Neu- ner-Werks zog 1963 in den Landkreis Miesbach. Am neu gegründeten Standort in Erlkam bei Holz- haus, einem Ortsteil von Schliersee. Die Einrichtung bietet 84 alten Menschen Pflege, Betreuung kirchen betrieben Ordensschwestern der Dillinger Franziskanerinnen zusammen mit Menschen und hauswirtschaftliche Vollversorgung in Einzelzimmern an. mit Behinderung zunächst eine Landwirtschaft mit Gästezimmern. Mit dem Neubau eine Schwes- ternerholungsheimes wurde Erlkam als Erholungsort für die in anderen Regens-Wagner-Einrich- Seit 1954 werden in St. Elisabeth alte Menschen nach christlichem Leitbild gepflegt und betreut. tungen tätigen Schwestern ausgebaut. Zunächst führten die „Schwestern“ der Caritasgemeinschaft Bayern e.V. das Haus, dann über- nahm ab 1994 die Stiftung St. Zeno, Kirchseeon, die Trägerschaft der Einrichtung. Zwischen den Jahren 1999 und 2006 erfolgte eine Erweiterung des Angebotes für Menschen mit Behinderung. In Erlkam wurden eine Förderstätte und differenzierte Wohngruppen eröffnet. Zu- Im Jahr 2006 wurde der Neubau des Hauses, der einerseits einem modernen Wohnkomfort und an- dem erfolgte der Bau und Bezug von mehreren Außenwohngruppen in der Stadt Miesbach. dererseits der erforderlichen Pflegeinfrastruktur Rechnung trägt, feierlich eingeweiht, und dient seither vor allem den Menschen aus Schliersee, Hausham und dem Leitzachtal als Heimstatt im Seit dem Jahr 2010 ergänzen die Offenen Hilfen durch ambulante Angebote für Menschen mit Alter. Behinderung und deren Angehörige das Angebot der Regens-Wagner-Stiftung im Landkreis. Wir pflegen und betreuen unsere Bewohner/innen nach einem integrativen Konzept, und wollen Aktuell begleitet die Regens-Wagner-Stiftung im Landkreis über 100 Menschen mit Behinderung ihnen mit fördernder Pflege, individueller Betreuung, sinngebendem Gemeinschaftsleben und in und beschäftigt rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. menschlicher Nähe einen angenehmen und würdevollen Lebensabend ermöglichen. Frau Seiler Martin Graß, Heimleitung

Stiftung St. Zeno, Holzolling

1965 wurde ein ehemaliges Kloster der Servitinnen vom Direktor des Katholischen Jugendsozialwerks, Monsignore Bleyer zum Jugendhof Holzolling ausgebaut. Es wurden Berufsförderungs-Lehrgänge durchgeführt, die benach- teiligten Jugendlichen die Teilhabe am Berufsleben ermög- lichen sollten. 32 Wohnplätze waren dafür vorgesehen. 1969 wurde der Wohnbereich erweitert und die Sonderschule für zunächst 64 Jugendliche der 8. und 9.Klasse erbaut. Aus dem Jugendhof Holzolling wurde das heutige Johannesheim Holzolling.

1989 übernahm die Stiftung St. Zeno Kirchseeon die Trägerschaft des Johannesheim Holzolling. Gleichzeitig wurde das Konzept überarbeitet und das heilpädagogisch–orientierte Heim wurde zu einer heilpädagogischen Einrichtung mit differenziertem Angebot. Zur Verselbständigung der Jugendlichen wurden ab 1990 Außenwohngruppen und betreutes Wohnen an unterschiedlichen Standorten Bestandteil des Pädagogischen Angebotes. Im Oktober 2000 konnte in Holzolling ein neu erbautes Wohngebäude bezogen werden. Im April 2014 wurden am Standort Kirchseeon zwei neue Gruppen für unbegleitete Flüchtlinge eröffnet. Udo Stock, Einrichtungsleiter 54 55

SINN ERLEBEN - FREUDE HABEN!

Die Menschen im Landkreis Miesbach sind eingeladen, Caritas in vielfältiger Weise mitzugestalten. Das Caritas-Zentrum bietet viele Möglichkeiten, sich mit seinen Fähigkeiten einzubringen. Freundschaft hat Bestand!

Sie sind uns wohlgesonnen, vielleicht sogar von uns und unserer Arbeit begeistert? Kommen Sie zu un- serem Kreis „Freunde der Caritas“. Sie wer­den regelmäßig von uns eingeladen und aktuell über unsere Arbeit informiert. Sie können Ihre Anliegen einbringen und wenn Sie wollen, auch bei dem einen oder anderen Projekt mitarbeiten.

Aktiv für die Caritas!

Sie können Sammlerin oder Sammler in Ihrer Pfarrei werden und zwei mal im Jahr bei der Haussammlung unterstützen. Damit helfen Sie hunderten in Not geratenen Menschen, ihr Le­ben wieder zu meistern. Es gibt viele Projekte, die Sie in Ihrer Pfarrei oder in Caritas-Einrichtun­gen - auch zeitlich befristet - mitge- stalten kön­nen. Ein guter Ansprechpartner ist der oder die Caritasbeauftragte in Ihrer Pfarrei.

Werden Sie Caritas-Mitglied!

Als persönliches Mitglied werden Sie in der Mit­gliederversammlung informiert und haben die Möglichkeit zur Mitsprache und Mitentschei­dung bei wichtigen Themen. Vier mal im Jahr er­halten Sie die Caritas-Zeit- schrift „Sozialcourage“ mit einem regionalen Teil für unsere Erzdiözese.

Sie können die Caritas auch finanziell unterstützen

Ihre Spende kommt an! Mit den uns anvertrauten Geldern gehen wir sorgsam und verantwortungsbewusst um. Es ist uns eine Freude und Verpflichtung zugleich, den Willen und die Wünsche unserer Spender­innen und Spender zu erfüllen. In unserem Car­ itas-Zentrum erreicht Ihre Spende unmittelbar die Menschen, die auf unsere Hil- IMPRESSUM fe und Solida­rität angewiesen sind. UniCredit Bank AG Miesbach Herausgeber: Kto. 37 56 09 22 3 I BLZ 711 200 77 Caritasverband der Erzdiözese München und Freising IBAN DE96711200770375609223 I BIC HYVEDEMM448 Caritas Zentrum Miesbach Franz-und-Johann-Wallach-Str. 12, 83714 Miesbach Tel.: (08025) 28 06 10, Fax: (08025) 28 06 91 Stiften - Schenken - Vererben www.caritas-miesbach.de

Was ist wirklich wichtig im Leben? Und was bleibt, wenn man selbst einmal geht? Viele Men­schen möchten Redaktion u. Realisation: mit einer Schenkung oder einem Testament zugunsten eines wohltätigen Zwecks auch über den Tod hin- (V.i.S.d.P.): Beate Haslinger-Naß aus Gutes bewirken. Mit Ihrer Stiftung/Zustiftung schenken Sie Kindern und jugendlichen, alten, armen, Kreisgeschäftsführung Caritas Miesbach kranken und behinderten Menschen in unserem Landkreis/ Dekanat Miesbach eine Zukunft. Gestaltung/Layout/Satz: www.pater-rupert-mayer-stiftung.de Grafikhaus Tegernsee, Matthias Erhardt

Fotos: Privat oder aus Caritas-Archiv

Hinweis: Die abgebildeten Personen sind in den Arbeitsbereichen der Caritas fotografiert worden, Auch für das Jahr 2015 hat der Diözesan-Carit­ asverband München und Freising jedoch nicht unbedingt mit der jeweils besprochenen Thematik in Zusammenhang zu bringen. wieder das Oll-Spendensiegel erhalten. Es bestätigt, dass mit den anvertrau­ten Vervielfältigungen der Texte und Bilder dieser Broschüre sind, auch auszugsweise, nicht erlaubt. Geldern sorgsam und verantwortungsvoll umgegangen wird. www.caritas-miesbach.de