Verwaltungsgemeinschaft an der Rot -

UMWELTBERICHT

Zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans / Tannheim – 2. Änderung

28.02.2013 / 18.11.2013 / 13.06.2016 / 02.11.2016

SeeConcepteCo Büro für Landschafts- und Umweltplanung

Verwaltungsgemeinschaft Rot an der Rot - Tannheim

UMWELTBERICHT ZUR FORTSCHREIBUNG DES FLÄCHENNUTZUNGSPLANS ROT AN DER ROT / TANNHEIM – 2. ÄNDERUNG

Auftraggeber

Aßfalg Gaspard Partner Ingenieurgesellschaft mbH

Robert-Bosch-Str. 9

88339 Bad Waldsee

Bearbeitung

SeeConcept Büro für Landschafts- und Umweltplanung Frank Nowotne Waldweg 28

88690 Uhldingen

Tel.: 07556/931911, Fax.: 07556/931912 e-mail: [email protected] www.seeconcept.de

Bearbeitung

Frank Nowotne, Dipl. – Geol., Ökologe Karin Schmid, Dipl. Ing. Landespflege (FH), Ergänzungen 13.06.2016 /02.11.2016

aufgestellt: Uhldingen, 28.02.13 / 18.11.2013 / 13.06.2016 / 02.11.2016

Frank Nowotne

TEXTTEIL Seite

I. EINLEITUNG 3

1.1 Allgemeines 3 1.2 Grobe Darstellung der Vorhaben 4 1.3 Methodik, Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Unterlagen 9 1.4 Rechtsgrundlagen 10

II. ALLGEMEINE BESCHREIBUNG DER UMWELT DER VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT ROT - TANNHEIM 11

2.1 Mensch 11 2.2 Pflanzen und Tiere 11 2.3 Boden 16 2.4 Wasser 17 2.5 Klima 18 2.6 Orts- und Landschaftsbild 19 2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter 20 2.8 Wechselwirkungen 20

III. ALLGEMEINE BESCHREIBUNG MÖGLICHER AUSWIRKUNGEN DER VORHABEN 21

3.1 Beeinträchtigungen / Wirkpfade / Kompensation 21 3.1.1 Mensch 21 3.1.2 Pflanzen und Tiere 22 3.1.3 Geologie /Boden 23 3.1.4 Wasser 24 3.1.5 Klima 26 3.1.6 Orts- und Landschaftsbild 27 3.1.7 Kultur- und sonstige Sachgüter 28

IV. LANDSCHAFTSPLANERISCHE BEURTEILUNG DER GEPLANTEN FLÄCHENAUSWEISUNGEN („STECKBRIEFE“) 29

4.1 Gewerbegebiet südl. Sagewerk (Gde. Tannheim) 32 4.2 Ellwangen (Gde. Rot a. d. Rot) 35 4.3 Spindelwag (Gde. Rot a. d. Rot) 37 4.4 Rot a. d. Rot (Gde. Rot a. d. Rot) 39 4.5 Zell (Gde. Rot a. d. Rot) 41 4.6 (Gde. Rot a. d. Rot) 43 4.7 Murrwangen (Gde Rot a. d. Rot) 45 4.8 Mühlberg (Gde Rot a. d. Rot) 48 4.9 Prognose bei Nichtdurchführung der Planung 51

V. LEITBILD 52

5.1 Leitziele für eine umweltschonende Umsetzung des Vorhabens 52

VI. MASSNAHMEN ZUR KOMPENSATION DES EINGRIFFES 53

VII. ÜBERSICHT ÜBER DIE WICHTIGSTEN GEPRÜFTEN LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN 54

VIII. ERGEBNISZUSAMMENFASSUNG 61

IX. LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS 62

ANHANG

 Natura 2000 – Vorprüfung (Gewerbegebiet Nr. 5 „Rot a.d. Rot“)  Natura 2000 – Vorprüfung (Gewerbegebiet Nr. 6 „Zell“)

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 3 ______

I. EINLEITUNG

1.1 Allgemeines

Gegenwärtig befindet sich der Flächennutzungsplan der Verwaltungs- gemeinschaft „Rot – Tannheim“ in Fortschreibung. Im Zuge dieser Fortschreibung werden einzelne Flächen ausgewiesen, die bisher noch nicht überplant waren. Im Gegenzug entfallen bisher enthaltene Flächen, so dass insgesamt nicht mehr Flächen ausgewiesen werden. Der vorhandene FNP stammt aus dem Jahr 1990 und wurde damals ohne Landschaftsplan aufgestellt.

In Vorgesprächen mit dem Landratsamt wurde vereinbart, dass für die Fortschreibung auf einen Landschaftsplan verzichtet werden kann und lediglich für die Flächen, die erstmalig ausgewiesen werden, ein Umweltbericht erstellt werden soll. Auf die Gemeinde Tannheim entfallen dabei 2 Flächen (zusammen rd. 2,93 ha); auf die Gemeinde Rot a. d. Rot 5 Flächen (zusammen rd. 6,43 ha).

Im Zuge der 2. Änderung des Flächennutzungsplans (Juni 2016) werden 2 weitere Flächen in der Gemeinde Rot a. d. Rot betrachtet (1,33 ha + 0,39 ha).

Im Rahmen der Anpassung des deutschen Planungsrechtes an die EU- Richtlinie über die Umweltauswirkungen von bestimmten Plänen und Programmen wurde das Baugesetzbuch novelliert und trat am 20. Juli 2004 in Kraft. Damit ändert sich die Behandlung der umweltschützenden Belange in der Bauleitplanung, wobei eine „integrative Umweltprüfung“ den Kern der Neuerungen bildet.

So wird im neuen § 2 (4) BauGB definiert, wie die relevanten Umweltbelange im Bauleitplanverfahren in Zukunft berücksichtigt werden sollen. Die Umweltprüfung führt alle umweltrelevanten Belange zusammen und legt sie in einem sogenannten „Umweltbericht“ (§ 2a BauGB) den Behörden und der Öffentlichkeit zur Stellungnahme vor. Der Umweltbericht ist damit ein zentrales Instrument und unverzichtbarer Teil der Begründung zum Bauleitplanentwurf.

Der Umweltbericht sollte zumindest folgende Angaben enthalten (vgl. BauGB § 2a):

 Beschreibung des Vorhabens mit Angaben über Standort, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden

 Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile im Einwirkungsbereich des Vorhabens

 Prognose über die voraussichtliche Entwicklung der Umwelt bei Durchführung sowie bei Nichtdurchführung der Planung

 Beschreibung der Maßnahmen, mit denen erhebliche nachteilige Um- weltauswirkungen vermieden, verringert oder ausgeglichen werden

 Übersicht über die wichtigsten geprüften anderweitigen Lösungsmöglich- keiten (Standortalternativen) Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 4 ______

1.2 Grobe Darstellung der Vorhaben

Aufgrund des weiterhin bestehenden Bedarfs nach Gewerbegebieten und Baugrundstücken in der Verwaltungsgemeinschaft Rot – Tannheim sollen im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplanes 6 weitere Flächen (Stand Februar 2013) ausgewiesen werden.

Im Zuge der 2. Änderung des Flächennutzungsplans (Juni 2016) sollen 2 weitere Flächen hinzukommen.

Im Folgenden werden die vorgeschlagenen Plangebiete hinsichtlich ihrer Lage und Größe grob dargestellt (vgl. AGP 2010, 2013, 2016 in lit.) (vgl. Abb. 1-8).

Abb. 1: Lage des geplanten Gewerbegebietes „südlich des Sägewerks“

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Abb. 2: Lage des geplanten Wohngebietes „Ellwangen“ am nordöstlichen Ortsrand (rote Markierung) (AGP in lit. 2013)

Abb.3: Lage des geplanten Gewerbegebieten „Spindelwag“ am nordöstlichen Ortsrand von Spindelwag (graue Markierung) (AGP in lit. 2013)

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Abb. 4: Lage des geplanten Gewerbegebietes (graue Markierung). „Rot“ am südwestlichen Ortsrand von Rot a. d. Rot (AGP in lit. 2013)

Abb.5: Lage des geplanten Gewerbegebietes „Zell“ am nordöstlichen Ortsrand von Zell (graue Markierung) (AGP in lit. 2013)

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 7 ______

Abb.6: Lage des geplanten Wohngebietes „Haslach“ am südwestlichen Ortsrand von Haslach (rote Markierung) (AGP in lit. 2013)

Im Rahmen der 2. Änderung des Flächennutzungsplans untersuchte Flächen (Juni 2016):

Abb. 7 Lage des geplanten Gewerbegebietes im nordöstlichen Bereich von Murrwangen (graue Markierung) (AGP in lit. 2016)

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 8 ______

Abb. 8 Lage des geplanten Mischgebietes „Dietenberger Weg“ im südlichen Bereich von Mühlberg (braune Markierung) (AGP in lit. 2016)

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1.3 Methodik, Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Unterlagen

Der „Umweltbericht“ lässt sich in seiner inhaltlichen Dimension in drei Phasen strukturieren:

a) Systembeschreibung: Beschreibung des Vorhabens sowie der Aus- gangssituation der Umwelt. b) Wirkungsabschätzung: Einschätzung der zu erwartenden ökologischen Folgewirkungen des Vorhabens.

c) Bewertung: Beurteilende Einstufung der zu erwartenden Folgewirkungen (u.a. Beeinträchtigungen).

Bezüglich der Bewertungsphase orientiert sich der „Umweltbericht“ an der ökologischen Risiko- (Wirkung) Analyse, deren Ablaufschema sich vereinfacht wie folgt darstellt:

Ursache  Auswirkung(en)  betroffener Wirkungsraum Im Wirkungsgefüge Auswirkung(en) und betroffener Wirkungsraum ist zudem die Empfindlichkeit der Naturpotentiale und des Menschen zu erfassen und zu berücksichtigen. Die Gesamtheit der Wirkungszusammenhänge ergibt den Wirkungsraum.

Die Verknüpfung von Wirkungs- und Empfindlichkeitsanalyse stellt die Grundlage der Wirkungsprognose dar.

Innerhalb der Phasen Systembeschreibung, Wirkungsabschätzung und Be- wertung wird das Vorhaben einer räumlich zeitlichen Betrachtung unterzogen.

Die räumliche Dimension gliedert sich dabei in:

 Vorhabensbereich (= eigentliches Plangebiet)

 engeres Untersuchungsgebiet, Umgebung (Umkreis von ca. 500 m um das Plangebiet; z.B. Sichtbezüge)

 weiteres Untersuchungsgebiet (Raum, der in einer kausalen Beziehung zum Standort steht, z.B. über Grundwasserpfad)

Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Unterlagen bestanden darin, dass die Bearbeitung außerhalb der eigentlichen Vegetationszeit lag und somit hinsichtlich der Erfassung von Geländedaten eher ungünstige Bedingungen vorlagen.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 10 ______

1.4 Rechtsgrundlagen

Als Eingriffe in Natur und Landschaft gemäß § 14 NatSchG gelten alle Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen oder Veränderungen des mit der belebten Bodenschicht in Verbindung stehenden Grundwasserspiegels, die die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes oder das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen können.

Folgende Rechtsgrundlagen liegen dem Umweltbericht zugrunde:

1. Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (BNatSchG) in der Fassung vom 29.07.2009, zuletzt geändert am 01.03.2010

2. Gesetz zum Schutz der Natur, zur Pflege der Landschaft und über die Erholungsvorsorge in der freien Landschaft (NatSchG BW) in der Fassung vom 23.06.2015

3. Wassergesetz (WG) für Baden - Württemberg in der Fassung vom 20.01.2005, geändert durch Gesetz vom 30.07.2009, in Kraft getreten am 08.08.2009

4. Wasserhaushaltsgesetz (WHG) vom 27.07.1957 in der Fassung vom 22.12.2008

5. Gesetz zur Ausführung des Bundes-Bodenschutzgesetzes und zur Änderung abfallrechtlicher und wasserrechtlicher Vorschriften in der Fassung vom 14.12.2004, zuletzt geändert am 25.04.2007

6. Gesetz zur Vereinfachung und Beschleunigung wasserrechtlicher Verfahren (Wasserrechtsvereinfachungs- und –beschleunigungsgesetz) vom 16. Juli 1998

7. Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundesbodenschutzgesetz BBodschG) vom 17.03.1998 in der Fassung vom 09.12.2004

8. Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) in der Fassung vom 26.09.2002, zuletzt geändert durch Art. 2 vom 11.08.2009

9. Baugesetzbuch in der Fassung vom 23.09.2009, zuletzt geändert am 29.07.2009

10. Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung vom 23.01.1990, ge- ändert durch Gesetz vom 22.04.1993

11. Landesbauordnung für Baden - Württemberg 18. Auflage vom 08.08.1995, zuletzt geändert am 25.04.2007

12. Planzeichenverordnung in der Fassung vom 18.12.1990

13. Landes-UVP-Gesetz vom 25.07.2002, zuletzt geändert am 14.10.2008

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II. ALLGEMEINE BESCHREIBUNG DER UMWELT DER VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT ROT - TANNHEIM

2.1 Mensch

Siedlungsstruktur

Die geplanten Wohn- bzw. Gewerbegebiete des Verwaltungsraumes „Rot – Tannheim) gehören zur Gemeinde Tannheim bzw. Rot a.d. Rot. Sie zählen damit zum Verwaltungsraum Biberach und liegen im Bereich der Entwicklungsachse Biberach (Mittelzentrum) – Memmingen (Oberzentrum), die von überregionaler Bedeutung ist.

Der bedeutendste Siedlungsschwerpunkt im weiteren Untersuchungsraum ist die Stadt Memmingen (Oberzentrum) rd. 7 km östlich von Tannheim.

Daneben ist die Stadt (Mittelzentrum) zu erwähnen, die rund 8 km nordwestlich von Rot a. d. Rot (Kleinzentrum) liegt.

Nutzungsstruktur

Durch eine sehr gute Infrastruktur (u.a. Autobahnanbindung zur A7, B 312) hat sich aus dem bereits von Kelten besiedelten und im Jahr 1100 erstmals urkundlich erwähnten Rot und Tannheim eine aufstrebende dynamische Gemeinde entwickelt.

Die Plangebiete werden gegenwärtig insgesamt landwirtschaftlich intensiv genutzt (überwiegend Wirtschaftsgrünland).

2.2 Pflanzen und Tiere

Der Verwaltungsraum hat Anteile an den Naturräumen „Holzstöcke“ und „Unteres Illertal“.

Das Wissen um die potentielle natürliche Vegetation erleichtert zahlreiche Land- schaftsplanungen, z.B. die Planung von landschaftsgerechten Gehölzpflanzun- gen, Rekultivierungen, Ausgleichsmaßnahmen, Biotopvernetzungen sowie die Beurteilung von Standortpotentialen und ökologischen Empfindlichkeiten be- stimmter Standorte. So dominiert im Bereich der altpleistozänen Hochlagen reicher Hainsimsen-Buchenwald, mit Seegras, Waldmeister- bzw. Perlgras-Bu- chenwald. Im Bereich der Niederterrasse des Illertales entspräche die potentiell natürliche Vegetation einem trockenen Grauerlen-Auwald.

Die reale Vegetation weicht sowohl im Wald als auch im Offenland erheblich von der potentiellen natürlichen Vegetation ab.

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So ist die Verwaltungsgemeinschaft Rot – Tannheim ein seit Jahrhunderten intensiv land- und forstwirtschaftlich genutzter Landschaftsraum. Auch die Fließ- und Stillgewässer sind seit Jahrhunderten durch menschliche Nutzung geformt und beeinflußt worden.

Die auf weiten Flächen hohe Ertragsfähigkeit der Böden und der zunehmende Intensivierungsdruck der Landwirtschaft führten zur heutigen Situation einer weit- räumigen strukturarmen Landschaft, in der intensiv genutzte Äcker und Grünlän- der mit geringem Artenspektrum dominieren.

In den Wäldern der Verwaltungsgemeinschaft dominieren nicht standortgerechte Nadelwälder mit der Hauptart Fichte. Waldgesellschaften mit naturnahem Hainsimsen-Buchenwald oder Waldmeister-Buchenwald existieren kleinräumig und sind als regional seltene Waldgesellschaften in der Waldbiotopkartierung erfaßt.

Weitere (v.a. flächenmäßig) relevante Biotoptypen sind

 Acker

 Grünland

 Gehölzstandorte

 Streuobstwiesen

 Feldhecken und Feldgehölze

 Galeriewälder

 Fließgewässer

 Stillgewässer

 Quellen

Im Zusammenhang mit den vorgeschlagenen Entwicklungsflächen sind aus Gründen des Artenschutzes in der Verwaltungsgemeinschaft v.a. Waldränder und Feldgehölze von Interesse (z.B. Vögel).

Vor allem auch das Offenland der Niederterrassenlandschaft um Tannheim erscheint für Arten des Offenlandes (z.B. der Feldlerche, RL 3) prinzipiell als Habitat geeignet.

Darüber hinaus ist in mehreren Fällen die Nähe geplanter Gewerbegebiete entlang der Rot für Arten und Lebensgemeinschaften prinzipiell von Interesse (z.B. Fische, Libellen, Vögel). Da die Rot als Natura 2000-Gebiet (gem. FFH- Richtlinie) geschützt ist, sind hinsichtlich der jeweiligen Bauvorhaben entsprechend FFH-Vorprüfungen durchzuführen.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 13 ______

Biotopverbund

Mit der Biotopverbundplanung soll die fachlich begründete Voraussetzung geschaffen werden, Restbestände naturnaher und halbnatürlicher Biotope zu erhalten und diese Flächen sowie weitere geeignete Bereiche möglichst zu optimieren und zu verknüpfen. Ziel ist es dabei, ähnliche Biotoptypen und - komplexe miteinander zu verbinden, um den Austausch der an diese Lebensraumtypen gebundenen Arten und Individuen zu gewährleisten.

Regionen und Kommunen sind verpflichtet, den Biotopverbund bei Planungs- vorhaben zu berücksichtigen

. Regionalplan . Landschaftsplan . Bebauungs- und Flächennutzungsplan

Landesweiter Biotopverbund rechtliche und planerische Grundlagen:

. Biotopverbund seit 2002 im BNatSchG verankert, §§20 und 21 (Novelle 2009) . Biotopverbundsystem auf mindestens 10% der Landesfläche . Neues Landesnaturschutzgesetz gültig seit 14.07.2015 (§ 22) . Fachplan Landesweiter Biotopverbund Arbeitsbericht und Arbeitshilfe (LUBW, Juli 2014)

Ziele Biotopverbund laut § 21 BNatSchG:

(1) Der Biotopverbund dient der dauerhaften Sicherung der Populationen wild lebender Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer Lebensstätten, Biotope und Lebensgemeinschaften sowie der Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger ökologischer Wechselbeziehungen. Er soll auch zur Verbesserung des Zusammenhangs des Netzes „Natura 2000“ beitragen.

 Populationen wildlebender Tier- und Pflanzenarten nachhaltig sichern,  Ökologische Wechselbeziehungen erhalten und verbessern.

(6) Auf regionaler Ebene sind insbesondere in von der Landwirtschaft geprägten Landschaften zur Vernetzung von Biotopen erforderliche lineare und punktförmige Elemente, insbesondere Hecken und Feldraine sowie Trittsteinbiotope, zu erhalten und dort, wo sie nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind, zu schaffen (Biotopvernetzung).

Ziele Biotopverbund laut § 22 LNatSchG:

(1) Grundlage für die Schaffung des Biotopverbunds ist der Fachplan Landesweiter Biotopverbund einschließlich des Generalwildwegeplans. Alle öffentlichen Planungsträger haben bei ihren Planungen und Maßnahmen die Belange des Biotopverbunds zu berücksichtigen.

(2) Die im Fachplan Landesweiter Biotopverbund dargestellten Biotopverbund- elemente sind durch Biotopgestaltungsmaßnahmen und durch Kompensations- maßnahmen mit dem Ziel zu ergänzen, den Biotopverbund zu stärken.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 14 ______

(3) Der Biotopverbund ist im Rahmen der Regionalpläne und der Flächennutzungspläne soweit erforderlich und geeignet jeweils planungsrechtlich zu sichern. § 21 Absatz 4 BNatSchG bleibt unberührt.

Der Fachplan Landesweiter Biotopverbund bezieht sich schwerpunktmäßig auf das Offenland. Fließgewässer sind nicht berücksichtigt. Für den Verbund von Waldflächen wurde die abgeschlossene Fachplanung des General- wildwegeplans Baden-Württemberg in das Konzept für den landesweiten Biotopverbund übernommen. Bei der Konzeption werden drei Ebenen zur räumlichen Steuerung von Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung von Lebensraumkorridoren und zum Biotopverbund unterschieden: die landesweiten Suchräume einschließlich der Kernflächen, großräumige Verbundachsen im Offenland und die Wildtierkorridore des Generalwildwegeplans Baden- Württemberg.

Als Kernflächen des Anspruchstyps Offenland trockener Standorte wurden folgende landesweit ermittelten Habitatpotenzialflächen laut Informationssystem Zielartenkonzept eingestuft:

• Kalkmagerrasen • Silikatmagerrasen • Offene Sandbiotope • Lössböschungen und Hohlwege • Rohbodenbiotope (Truppenübungsplätze) • Lichte Trockenwälder • Strukturreiche Weinberggebiete

Als Kernflächen des Anspruchstyps Offenland mittlerer Standorte wurden folgende landesweit ermittelten Habitatpotenzialflächen laut Informationssystem Zielartenkonzept eingestuft:

• FFH-Lebensraumtypen Magere Flach- land- (6510) und Berg-Mähwiesen (6520) • Grünland in Streuobstgebieten auf Basis von Laserscan-Daten (MLR 2009) • ausgewählte Flächen des ASP

Als Kernflächen des Anspruchstyps Offenland feuchter Standorte wurden folgende landesweit ermittelten Habitatpotenzialflächen laut Informationssystem Zielartenkonzept eingestuft:

• Nährstoffreiches Feucht- und Nassgrünland • Nährstoffarmes (Wechsel-) Feucht- und Nassgrünland • Offene Hoch- und Übergangsmoore, Moorgewässer • Verlandungszonen an Stillgewässern • Rohbodenbiotope (Truppenübungsplätze) • ausgewählte Flächen des ASP

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 15 ______

Im Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Rot an der Rot – Tannheim überwiegen die Flächen des Anspruchstyps feuchter Standorte, gefolgt vom Anspruchstyp mittlerer Standorte. Flächen des Anspruchstyps trockener Standorte sind nur geringfügig auf dem Gemeindegebiet Tannheim, südlich von Egelsee zu finden.

Die im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplans untersuchten Flächen (Rot markierte Flächen) liegen weder innerhalb von Kernflächen noch in unmittelbarer Nähe von Suchräumen der jeweiligen Typen:

Generalwildwegeplan und Biotopverbund für waldbewohnende Arten

Der Generalwildwegeplan (FVA 2011) stellt eine ökologische, in erster Linie waldbezogene Fachplanung in Baden- Württemberg dar und ist integrativer Bestandteil eines nationalen bzw. internationalen ökologischen Netzwerks von Wildtierkorridoren. Die räumliche Kulisse orientiert sich dabei sowohl an der aktuellen landschaftlichen Ausstattung, als auch an Raumansprüchen sowie Wanderdistanzen mobiler heimischer Säugerarten mit terrestrischer Lebens- weise und einem Lebensraumschwerpunkt im Wald.

Im westlichen Bereich der Gemeinde Tannheim verläuft in Nord-Süd-Richtung ein Wildkorridor mit landesweiter Bedeutung ((Rappen / Aichstetten (Riß-Aitrach- Platten) - Grafenberg / Kirchberg a.d. (Holzstöcke)).

(Quelle: Fachplan Landesweiter Biotopverbund Arbeitsbericht und Arbeitshilfe LUBW, Juli 2014)

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 16 ______

2.3 Geologie / Boden

Geologie

Das Untersuchungsgebiet der Verwaltungsgemeinschaft „Rot – Tannheim“ liegt in einem gedachten Dreieck, in etwa zwischen Biberach – Memmingen und . Naturräumlich gesehen besitzt es dabei Anteile an zwei Naturräumen:

Der überwiegende Teil gehört zum Naturraum „Holzstöcke“, der insbesondere durch die Täler von und Rot gegliedert wird.

Für den Naturraum „Holzstöcke“ sind weitgespannte, durch mehrere verschiedene Deckenschotter-Niveaus gegliederte Hochlagen kennzeichnend. Während die weiten, flacheren Hangflächen in den sandigen Untergrund der Oberen Süßwassermolasse eingeschnittenen sind, markieren die steilen Hanglagen, z.B. des Rottales, altpleistozäne Deckenschotterablagerungen.

Während auf den Talsohlen Grünland vorherrscht, werden die Hochflächen überwiegend von Äckern eingenommen

Der Raum um Tannheim gehört dem Naturraum „Unteres Illertal“ an und wird maßgeblich durch würmzeitliche Schotterablagerungen des Illertales geprägt (vgl. GEOL. KARTE BLATT 8026), das so durch eine breite Niederung charakterisiert wird.

Die potentiell natürliche Vegetation entspräche im Bereich der Niederterrasse einem trockenen Grauerlen-Auwald.

Böden

Die Böden des Verwaltungsraumes sind aufgrund der geologischen Situation überwiegend Bildungen quartärer Sedimentzusammensetzungen. Dabei nehmen Lehmböden (v.a. Braunerden, Parabraunerden und Psyeudogleye) der altpleistozänen Deckenschotter den größten Teil ein.

So verwittern die Ablagerungen der Deckenschotter insgesamt zu feinsandigen Lehmböden mit Geröllen, die hinsichtlich ihrer landwirtschaftlichen Fruchtbarkeit, aufgrund des reichlichen Vorhandenseins von Glimmer und z.T. Kalk, als „mäßig gut“ bezeichnet werden können. Die Böden sind in ihrem physikalischen Zustand als „leicht“ zu bewerten und verfügen daher über eine günstige Durchlüftung (vgl. LANDESVERMESSUNGSAMT BADEN-WÜRTTEMBERG 1988).

Die beurteilten Flächen innerhalb des Verwaltungsraumes werden gegenwärtig überwiegend als Grünland und Acker genutzt.

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Gemäß § 2 des Bodenschutzgesetzes ist der Boden als Naturkörper und Lebensgrundlage für Menschen und Tiere, insbesondere in seinen Funktionen als „Lebensraum für Bodenorganismen“, „Standort für die natürliche Vegetation“ und „Standort für Kulturpflanzen“, als „Ausgleichskörper im Wasserkreislauf“, als „Filter und Puffer für Schadstoffe“ sowie als „Archiv der Landschaft und Kulturgeschichte“ zu erhalten und vor Belastungen zu schützen.

Die Böden im Bereich des Verwaltungsraumes erreichen hinsichtlich ihres Erfüllungsgrades der Bodenfunktionen insgesamt eine mittlere bis hohe Bedeutung.

2.4 Wasser

Grundwasser

Die hydrologischen Verhältnisse im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft leiten sich aus der vorliegenden geologischen Situation ab.

So sind die älteren Schottervorkommen auf den Hochflächen des Naturraumes „Holzstöcke“ alle durch das heutige Talsystem durchschnitten, so dass die Schotterkörper nur in den untersten Lagen Grundwasser führen. Das in ihnen gebildete Grundwasser tritt bereits nach kurzen Fließstrecken in Quellen aus, wie sie sich auch im Bereich des Rottales finden. Örtlich können auch grobsandige Ablagerungen der Oberen Süßwassermolasse wasserführend sein und genutzt werden wie z.B. bei Ellwangen.

Die bedeutendsten Grundwasservorkommen befinden sich jedoch im Naturraum „Unteres Illertal“ bei Tannheim, wo großflächige Wasserschutzgebiete ausgewiesen sind (vgl. Hydrogeologischen Abschlussgutachtens zur Neuabgrenzung des Wasserschutzgebietes „Illertal“, GLA 1980).

Oberflächenwasser

Die bedeutendsten Fließgewässer im Untersuchungsgebiet bilden v.a. Rottum und Rot, die der Donau zufließen und somit die Hauptentwässerung der Verwaltungsgemeinschaft darstellen.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 18 ______

2.5 Klima

Das Untersuchungsgebiet gehört in seiner Gesamtheit klimatisch der ge- mäßigten Zone an. Es liegt dabei im Übergangsbereich zwischen atlantischem und kontinentalem Klimaeinfluß, wird aber schon vom Einfluß der nahen Alpen geprägt. So sind die mittleren jährlichen Niederschläge mit rd. 750 bis 900 mm / a als relativ hoch zu bezeichnen.

Das Klima im VWR gehört zum Klimabezirk der Donau-Iller-Lech-Platten.

Zwischen den Hochflächen mit Höhen zwischen 580 und 670 m ü. NN („Tristholzer Berg“) und den Talräumen, insbesondere dem Illertal (ca. 580 m ü. NN), bestehen deutliche Unterschiede bezüglich Temperatur, Windverhältnissen und Nebelbildung.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt zwischen 7,0° C und 8,0° C.

Die größten Windhäufigkeiten im Raum können mit Südwest - Nordost angegeben werden. Andere Richtungen sind von lokalen Gegebenheiten wie Hang- oder Talwinden abhängig. (vgl. KLIMAATLAS BADEN – WÜRTTEMBERG 1953).

Lufthygiene

Die Lufthygiene bzw. die Luftqualität ist im Wesentlichen abhängig von:

 dem Luftaustausch (Windverhältnisse, Inversion)  den Staub- und Schadstoffemissionen

Die Hochflächen sind von überregionalen Winden gut durchlüftet. Sie sind dünn besiedelt und weisen abgesehen von Kreis- und Landstraßen keine größeren Emittenten auf.

Im Illertal bei Tannheim ist der Luftaustausch vergleichsweise reduziert, die Nebeltage häufiger und die Neigung zu Inversionswetterlagen stärker als auf den Hochlagen. Die Belastungen durch Bebauung und Schadstoffemissionen aus Hausbrand und Gewerbe konzentrieren sich in diesem Illertal-Abschnitt um Memmingen.

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2.6 Orts- und Landschaftsbild

Das Landschaftsbild im Untersuchungsgebiet wird maßgeblich von quartärgeologischen Gegebenheiten bestimmt. So befindet sich die Verwaltungsgemeinschaft im Grenzbereich verschiedener altpleistozäner Deckenschotterablagerungen des Naturraums „Holzstöcke“ mit der Niederterrassenlandschaft des Illertals.

Landschaftliche Einheiten sind wirkungsvolle Einzelteile und verleihen dem Gesamtbild der Landschaft das charakteristische Aussehen. So lassen sich für das Untersuchungsgebiet folgende zwei maßgebliche landschaftliche Einheiten feststellen:

Das Deckenschotter-Hügelland mit weitgespannten Geländerücken wird durch Fließgewässer wie z.B. Rottum und Rot untergliedert. Dabei sind die Talhänge häufig zumeist steil und ausgeprägt. Während die schmalen Talgründe von Grünlandnutzung bestimmt sind, dominieren auf den Hochlagen zumeist landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen, die so für den offenen Charakter der Landschaft sorgen und nicht selten beeindruckende Fernblicke freigeben (z.B. „Tristholzer Berg“).

Zusammenhängendere Waldgebiete finden sich vor allem auf ertragsarmen Geröllböden zwischen Steinhausen und Rot a.d.R. („Tafelghau“), Rot a. d. R. und Tannheim („Ziegelghau“ „Roterghau“) oder südlich Rot a.d.R. („Merzen“).

Entlang von Hangkanten oder Gewässerläufen finden sich vielfach Gehölzstrukturen, die das Offenland bereichern und im Ortsrandbereich für einen städtebaulich geordneten Übergang sorgen.

Im Unterschied zum Hügelland bestimmen im Illertal um Tannheim Verebnungsflächen würmzeitlicher Schotterablagerungen das Landschaftsbild. Der insgesamt weite offene Charakter dieser Niederungslandschaft, mit nur vereinzelten Gehölzgruppen, hinterlässt den nachhaltigsten Eindruck dieser Raumeinheit.

Infolge der intensiven Flächennutzungen ist hier der Einfluß des Menschen besonders ausgeprägt. Bauliche Entwicklungen haben in diesem Naturraum naturgemäß das größte Potential hinsichtlich möglicher Einsehbarkeiten zur Folge, so dass entsprechenden Eingrünungsmaßnahmen eine wesentliche Bedeutung zukommt. Allerdings sind hierbei des weiteren Aspekte des Artenschutzes von Belang. So müssen z.B. Gehölzpflanzungen, im Hinblick auf das Vorkommen von Offenlandarten, jeweils im Einzelfall beurteilt werden.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 20 ______

2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter

Unter dem Begriff „Kulturgüter“ werden im Allgemeinen folgende Objekte und Strukturen verstanden:

- Bodendenkmäler bzw. archäologische Fundstellen (Kulturdenkmäler i.S. v. § 2 DschG) - Baudenkmäler und schutzwürdige Bauwerke bzw. Ensembles - Kulturhistorisch bedeutsame Landschaftsteile (z.B. Reste früherer landschaftstypischer Nutzungsformen)

In dem ländlich geprägten Raum der Verwaltungsgemeinschaft wird das Schutzgut „Kultur und Sachgüter“ v. a. durch frühere z. T. historisch bedingte Landnutzungsformen (z.B. Streuobst) oder kleinräumige Entnahmestellen bestimmt. So finden sich im Bereich der steilen Geländekanten nicht selten kleinräumige ehemalige Kiesgruben (z.B. bei „Haslach“), in der einst Deckenschotter abgebaut worden sind und damit Zeugnis über die einstige Rohstoffnutzung abgeben.

Die archäologische Denkmalpflege stellt fest, dass aus den sieben überplanten Bereichen bislang keine Fundstellen oder Kulturdenkmale bekannt sind. Die Bau und Kunstdenkmalpflege stellt ebenfalls fest, dass innerhalb der Entwicklungsflächen keine Kulturdenkmale bekannt sind (Regierungspräsidium Tübingen, Ref. 26 – Denkmalpflege in lit 2011, 2013).

2.8 Wechselwirkungen

Unter Wechselbeziehungen werden die vielfältigen Beziehungen zwischen den einzelnen Schutzgütern verstanden.

In den vorgeschlagenen Entwicklungsflächen sind gegenwärtig insbesondere Wechselbezüge zwischen den Schutzgütern Boden, Pflanzen und Tiere sowie Orts- bzw. Landschaftsbild offensichtlich.

So sorgen die landwirtschaftlich wertvollen Lehmböden für eine intensive Grünland- und Ackernutzung, was sich aus naturschutzfachlicher Sicht auf das Artenpotential und das landschaftliche Erscheinungsbild nachteilig auswirkt.

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III. ALLGEMEINE BESCHREIBUNG MÖGLICHER AUSWIRKUNGEN DER VORHABEN

Mit der Umsetzung der geplanten Vorhaben ist insbesondere mit anlagebedingten Beeinträchtigungen infolge des Flächenentzuges (Verlust von Boden) mit entsprechenden Folgewirkungen (Beeinträchtigung von Sichtbezügen) zu rechnen. Bau- und betriebsbedingte Wirkungen (z.B. Lärm, Schadstoffeintrag, Stäube, Abwässer, Abfall) sind dagegen von vergleichsweise untergeordneter Bedeutung.

3.1 Beeinträchtigungen / Wirkpfade / Kompensation

3.1.1 Mensch

Mögliche Möglichen Beeinträchtigungen für die menschliche Gesundheit entstehen in der Regel Beeinträchtig- durch: ungen  Überbauung, Versiegelung oder Befestigung von Freiflächen mit der Folge der Veränderung kleinklimatischer bzw. lufthygienischer Verhältnisse durch den Verlust vorhandener Vegetation,  Störung bzw. Behinderung des Luftaustauschs bzw. der Strömungsverhältnisse, Verursachung von Barriereeffekten durch Bebauung (Hinderniswirkung),  Erhöhung der Luftbelastung durch Schadstoffemissionen (insb. Verkehr, Haus- brand gewerbliche Emissionen),  Erhöhung der geruchlichen Belastung, insb. durch gewerbliche Emissionen,  Erhöhung der Lärmbelastung durch Lärmemissionen (insb. Kfz-Verkehr, Haus- brand, Emissionen von Gewerbebetrieben),  Nicht sachgerechter Umgang mit Altablagerungen, Abfällen und Abwässern,  Energieverbrauch/ -nutzung sowie Abwärme. Relevant ist in der Regel die Inanspruchnahme von Freiflächen mit ihren klimatisch- lufthygienischen Ausgleichsfunktionen durch Bebauung, Versiegelung oder Befestigung, die sich durch Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen nur unwesentlich reduzieren lässt. Da im Untersuchungsgebiet jedoch den versiegelten Wirkräumen mit den Wald- und Grünlandflächen entsprechende klimatische Ausgleichsräume zur Verfügung stehen, sind hierdurch nur geringe Auswirkungen zu erwarten. Vermeidung und In Bezug auf das Schutzgut Mensch – Gesundheit ist insbesondere auf eine günstige Minimierung Anordnung der geplanten Gebäudeflächen zu achten, um Beeinträchtigungen der Wohnfunktion z.B. durch Gewerbelärm oder Verkehr zu vermeiden. Durch die geplanten Wohngebiete selbst entstehen in der Regel keine Beeinträchtigungen des Umfeldes. Von entscheidender Bedeutung im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Rot – Tannheim ist jedoch die Berücksichtigung der vorhandenen Verkehrstrassen und ihrer Lärmemissionen bei der Ausweisung der neuen Siedlungsflächen.

Im Rahmen der weiteren Bauleitplanung ist insbesondere auf die Einhaltung der einschlägigen Lärmricht- und Grenzwerte zu achten. Hierbei sind Möglichkeiten zur Ausweisung von puffernden Grünstreifen entlang der Verkehrstrassen genauso möglich wie der Bau von Lärmschutzanlagen oder passiver Lärmschutz an den Gebäuden. Hiervon ist insbesondere das geplante Wohngebiet „Haslach“ (entlang K 5777) betroffen. Entsprechende Beurteilungen erscheinen außerdem für das an das bestehende Wohngebiet angrenzende Plangebiet „Ellwangen“ erforderlich.

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Kompensation Da das Schutzgut menschliche Gesundheit nicht durch das Naturschutzgesetz erfasst ist, besteht diesbezüglich keine Ausgleichpflicht. In der Regel werden die angesprochenen Beeinträchtigungsfaktoren bereits über die bisher genannten Schutzgüter erfasst (z.B. klimatische Veränderungen) und sind im Rahmen der schutzgutspezifischen Beurteilung bereits abgehandelt. Ansonsten besteht im Hinblick auf das Schutzgut Mensch/Gesundheit eine Vielzahl von gesetzlichen Vorgaben (z.B. Lärmgrenzwerte, Schadstoffgrenzwerte), die einzuhalten sind.

3.1.2 Pflanzen und Tiere

Mögliche Im Hinblick auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen sind neben der Veränderung der Beeinträchtig- abiotischen Standortfaktoren (Boden, Wasser, Klima/ Luft) folgende Auswirkungen ungen relevant:  Beseitigung/ Veränderung vorhandener Vegetation, Verlust von Biotopflächen als Standort für Pflanzen und Lebensraum von Tieren durch Inanspruchnahme und Umnutzung,  Verkleinerung ggf. Verinselung von Lebensräumen durch Teilverlust, Anschnitt oder Abtrennung, Störung der Biotopvernetzung, Zerschneidung von Lebensräumen,  Randliche Beeinflussung und Beeinträchtigung von Pflanzenbeständen und Tierpopulationen auf angrenzenden Flächen (bspw. durch Beunruhigung, Licht, Lärm, Trittbelastung) mit der Folge der Verschiebung des Artenspektrums und des Rückgangs der Besiedelungsdichte.

Vermeidung und Zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen für das Schutzgut Pflanzen und Tiere Minimierung stehen folgende Maßnahmen zur Verfügung

 Grundsätzlich sparsamer Umgang im Hinblick auf Flächenversiegelungen und Flächenüberbauung  Dachbegrünungen  Grundsätzliche Vermeidung von Eingriffen in besonders geschützte Biotope (z.B. Haslach) und Schutzgebiete (z.B. Natura 2000-Gebiete) sowie wichtige Verbundkorridore (Flächenreduzierung, Flächenzuschnitt usw.)  Integration und Berücksichtigung von hochwertigen Biotopstrukturen bei den weiteren Planungsschritten (z.B. Erhalt von Einzelbäumen). Der Verlust von Biotopflächen durch die Flächeninanspruchnahme und –versiegelung lässt sich in den geplanten Siedlungsbereichen allenfalls kleinflächig durch Erhalt bedeutender Vernetzungselemente oder Biotopflächen vermeiden.  Die randlichen Beeinträchtigung von Pflanzenbeständen und Tierpopulationen auf angrenzenden Flächen kann durch Vermeidungs- und Minderungs- maßnahmen, wie die Einhaltung von Mindestabständen, Randeingrünung oder ähnliches reduziert werden. Kompensation Bei Eingriffen in nach § 30 BNatSchG besonders geschützte Biotope ist die Kompensation grundsätzlich nur durch Herstellung des beeinträchtigten Biotoptyps an anderer Stelle möglich. Entsprechend dem aktuellen Stand der Planung sind mögliche Eingriffe in § 30 Biotopflächen lediglich im Zusammenhang mit dem geplanten Wohngebiet „Haslach“ denkbar.

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Weiterhin bestehen Planungsabsichten auf Flächen, die unmittelbar an das ausgewiesene FFH-Gebiet „Rot und Bellamonter Rottum“ grenzen.

Hier müssen im Zuge der weiteren Bauleitplanung gutachterliche Beiträge zur Betroffenheit bzw. Verträglichkeit der Planung mit den Schutz- und Erhaltungszielen des Gebietes erstellt werden. Bei der Beurteilung des Konfliktpotentials wird dieser Sachverhalt berücksichtigt (vgl. Steckbriefe).

Mit dem Vorkommen „streng geschützter“ Arten ist auf Grundlage der groben Bestandserhebungen insgesamt kaum zu rechnen. Lediglich im Bereich der ausgeräumten Landschaft um Tannheim und Ellwangen ergeben sich prinzipiell günstige Habitateigenschaften z.B. für (Vogel-) Arten des Offenlandes (z.B. Feldlerche, Durchzügler).

Innerhalb des Plangebietes „Zell“ könnte ein alter Holzschuppen z.B. für Fledermäuse von besonderem Interesse sein. Im Rahmen der Bebauungsplanebene sind entsprechende Aussagen zur Einhaltung der Verbotstatbestände gem. § 44 NatSchG zu machen. Über so genannte vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF – Maßnahmen) können entsprechende Eingriffe unter die Erheblichkeitsschwelle gedrückt werden.

3.1.3 Boden

Zu erwartende Für das Schutzgut Boden sind hohe Auswirkungen hinsichtlich der natürlichen Belastungen Bodenfunktionen durch folgende Beeinträchtigungsfaktoren zu erwarten:  Vollständiger Verlust der Bodenfunktionen durch Versiegelung und Überbauung oder Befestigung,  Veränderung der Bodenstruktur durch Auf- und Abtrag oder Verdichtung von Boden, Erosion, Entwässerung,  Stoffliche Einträge durch Emissionen (Kfz-Verkehr, Energieverbrauch, Hausbrand, gewerbliche bzw. industrielle Emissionen). Die Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen sind überwiegend dauerhaft, nachhaltig und weitgehend irreversibel. Die Versiegelung oder Überbauung von Flächen bewirkt den vollständigen Verlust der Bodenfunktionen. Die Beeinträchtigungen lassen sich durch Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen nicht wesentlich reduzieren.

Vermeidung und Als Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen für das Minimierung Schutzgut Boden stehen im Rahmen der Bauleitplanung folgende Möglichkeiten zur Verfügung:  Grundsätzlich sparsamer Umgang im Hinblick auf Flächenversiegelungen und Flächenüberbauung,  Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen,  Fachgerechter Umgang mit Oberboden während der Baumaßnahmen,  Dachbegrünungen,  Schutz und Erhalt von hochwertigen Böden (z.B. Moorböden, Sonderstandorte)  Vermeidung von Schadstoffeinträgen während der Bauphase,

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Kompensation Die höchsten Beeinträchtigungen für das Schutzgut Boden erfolgen im Zusammenhang mit der Flächenversiegelung und –überbauung. Eine schutzgutspezifische und vollständige Kompensation ist in der Regel nur über eine entsprechende Entsiegelung von Flächen oder die Extensivierung von Flächen oder ggf. durch gewässerökologische Maßnahmen (z.B. im Bereich von Wehranlagen der Triebwerkskanäle) möglich.

Den überschlägig ermittelten Flächenversiegelungen von insgesamt rd. 9,0 ha können in den Plangebieten keine entsprechenden Entsiegelungsmaßnahmen gegenüber gestellt werden.

3.1.4 Wasser

Mögliche Grundwasser Beeinträchtig- Siedlungserweiterungen können sich folgendermaßen auf das Schutzgut Wasser ungen auswirken:  Verminderung der Grundwasserneubildung durch Versiegelung, Überbauung, Befestigung, Bodenverdichtung und Entwässerung, Erhöhung des Oberflächenabflusses,  Verminderung/ Beseitigung der Deckschichten über dem Grundwasser, erhöhte Grundwassergefährdung durch Stoffeinträge (erhöhtes Kontaminationsrisiko), Es entstehen in der Regel anhaltende Beeinträchtigungen des Grundwasserhaushaltes, wobei die Verringerung der Grundwasserneubildung sowie der erhöhte Oberflächenabfluss als direkte Folge der Flächenversieglungen und –überbauungen entstehen und somit eine Hauptauswirkung darstellt. Durch geeignete Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen (z.B. Zisternen, Versickerung des anfallenden Oberflächenabwassers) können die Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt weitgehend minimiert werden.

Oberflächengewässer Hinsichtlich der Oberflächengewässer sind die nachfolgend aufgeführten Beeinträchtigungen möglich:  Ausbau, Verlegung, Verdolung von Oberflächengewässern,  Verlust von Retentionsflächen, Beschleunigung des Oberflächenabflusses. Unabhängig von der Durchführung möglicher Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen bzw. der gesetzlichen Verpflichtung des Ausgleichs wird eine Inanspruchnahme von Gewässer- oder Gewässerrandflächen als erhebliche Beeinträchtigung gewertet. Im Gebiet kommt insbesondere der „Rot“ eine besondere Bedeutung zu. Bei mehreren Plangebieten ist diesbezüglich die prinzipielle Hochwassergefahr zu berücksichtigen.

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Vermeidung und Als Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen für das Minimierung Schutzgut Wasser stehen im Rahmen der Bauleitplanung folgende Möglichkeiten zur Verfügung:  Grundsätzlich sparsamer Umgang im Hinblick auf Flächenversiegelungen und Flächenüberbauung,  Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen im Hinblick auf die Grundwasserneubildung,  Dachbegrünungen,  Weitgehende Versickerung der Oberflächenabwässer über den belebten Oberboden (Bodengutachten),  Einbau von Retentionszisternen,  Grundsätzliche Vermeidung von Eingriffen in Fließgewässer sowie die begleitenden Ufergalerien,  Einhaltung bzw. Ausweisung von Gewässerrandstreifen,

Kompensation Grundwasser In der Regel können innerhalb der Baugebiete die genannten Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen (z.B. Versickerung von Dach- und Oberflächenabwasser) durchgeführt werden, so dass lediglich unerhebliche oder geringe Resteingriffe verbleiben. Im Bebauungsplan ist deshalb auf die Durchführung der möglichen Vermeidungs-/Minimierungsmaßnahmen zu achten. Insbesondere in Bezug auf die Grundwasserkörper des Illertales und bei Ellwangen sowie die hier vorhandenen Wasserschutzgebiete ist auf die Versickerung der Oberflächenabwässer zu achten. Insgesamt sind somit auch in Bezug auf das Schutzgut Grundwasser ausreichend Möglichkeiten zur Kompensation der Eingriffe gegeben.

Oberflächengewässer Eingriffe in Oberflächengewässer sind grundsätzlich zu vermeiden. Nach derzeitigem Planungsstand sind die ausgewiesenen Baugebiete ohne Gewässereingriffe umsetzbar. Insgesamt sind an den vorhandenen Oberflächengewässern auf der Gemarkung jedoch erhebliche Defizite vorhanden. Es bietet sich deshalb an, die Gewässer im Zuge von Kompensationsmaßnahmen aufzuwerten. Möglichkeiten zur Kompensation von Eingriffen beim Schutzgut Wasser sind:

 Offenlegung von Gewässerabschnitten;  Umgestaltungsmaßnahmen in stark beeinträchtigten Gewässerabschnitten;  Ausweisung von Gewässerrandstreifen;  Aufwertungsmaßnahmen an bestehenden Gewässern (z.B. Bepflanzung, Abflachung der Ufer) bzw. Umsetzung der Maßnahmenvorschläge entlang der Rot.

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3.1.5 Klima

Mögliche Die möglichen Beeinträchtigungen des Schutzgutes durch Siedlungserweiterungen Beeinträchtig- sind: ungen  Überbauung, Versiegelung oder Befestigung von Freiflächen sowohl im Außenbereich als auch im Siedlungsbereich mit der Folge der Veränderung der Verdunstungsrate, der Strahlungsverhältnisse und der klimatischen bzw. luft- hygienischen Funktionen der Vegetation durch deren Entfernung (Änderung des Wärmehaushalts), Verlust bzw. Beeinträchtigung von lokalklimatisch bedeutsamen Ausgleichsflächen,  Störung bzw. Behinderung des Luftaustauschs bzw. der Strömungsverhältnisse, Verursachung von Barriereeffekten durch Bebauung (Hinderniswirkung),  Erhöhung der Luftbelastung durch Schadstoffemissionen (insb. Verkehr, Haus- brand gewerbliche Emissionen),  Erhöhung der geruchlichen Belastung, insb. durch gewerbliche Emissionen,  Erhöhung der Schadstoffemissionen, insb. Kfz-Verkehr, Haus- brand, Emissionen von Gewerbebetrieben),  Energieverbrauch/ -nutzung sowie Abwärme.

Relevant ist insbesondere die Inanspruchnahme von Freiflächen mit ihren klimatisch- lufthygienischen Ausgleichsfunktionen durch Bebauung, Versiegelung oder Befestigung, die sich in der Regel durch Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen nur unwesentlich reduzieren lässt.

Störungen oder Behinderungen des Luftaustauschs durch Gebäude o.ä. im Bereich von lokalen Windsystemen (Luftleitbahnen, Bergwind, Talaufwind, Kaltluftabflüsse) lassen sich dagegen bei Anpassung der Höhe und Dichte der Bebauung sowie der Anordnung und Ausrichtung der Gebäude an die Durchlüftungserfordernisse reduzieren. Bezüglich der potenziellen zusätzlichen Belastungen durch Schadstoff-, Lärm- oder geruchliche Emissionen sind gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Dies betrifft auch den sachgerechten Umgang mit Altablagerungen, Abfällen und Abwässern. Die Wahrscheinlichkeit des Eintretens erheblicher Beeinträchtigungen ist deshalb als gering einzuschätzen.

Vermeidung und Zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen für das Schutzgut Klima / Luft bestehen Minimierung im Rahmen der Bauleitplanung folgende Möglichkeiten:  Grundsätzlich sparsamer Umgang im Hinblick auf Flächenversiegelungen und Flächenüberbauung,  Dachbegrünungen,  Vermeidung von Eingriffen in lokalklimatisch bedeutsame Vegetationsstrukturen wie Wald oder Gehölzbestände.  Vermeidung von Eingriffen bzw. Schaffung von Hindernissen in Luftleitbahnen.

Kompensation Eingriffe in klimatisch hochwertige Flächen sind im Zuge der geplanten Baugebiete nicht vorgesehen. In der Regel sind Flächen mit geringer bis mittlerer klimatischer Bedeutung betroffen. Beeinträchtigungen ergeben sich im Rahmen von großflächigen Bodenversiegelungen (Verlust von klimatisch wirksamen Offenlandbereichen, Beseitigung von Gehölzen). Zur Kompensation der Eingriffe ist insbesondere auf eine ausreichende Durchgrünung der geplanten Siedlungsflächen sowie entsprechende Baum- und Gehölzpflanzungen in den Randbereichen zu achten.

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3.1.6 Orts- und Landschaftsbild

Mögliche Für das Schutzgut Landschaftsbild / Erholung sind durch die geplanten Beeinträchtig- Siedlungserweiterungen vor allem folgende Beeinträchtigungen zu erwarten: ungen  Beseitigung von erholungswirksamen Freiräumen bzw. charakteristischen Landschaftselementen durch Bebauung, Versiegelung oder Befestigung,  Veränderung der Oberflächengestalt, Überformung der Landschaft durch technische Formen, Dimensionen oder Materialien, visuelle Störungen, Zersiedelung,  Beeinträchtigung der Zugänglichkeit zu Freiräumen, Unterbrechung von Sicht- und Wegebeziehungen,  Erhöhung der Lärm-, Schadstoff- und geruchlichen Belastungen bzw. Erhöhung des Freizeitdrucks auf angrenzende Freiräume.

Der Verlust von landschaftlich oder dörflich geprägtem Freiraum sowie von charakteristischen Landschafts-, Kultur- oder Infrastrukturelementen durch die geplanten Baugebiete ist nur schwer zu vermeiden. Visuelle Störungen können zumindest teilweise durch eine landschaftliche Einbindung oder landschaftsangepasste Gestaltung der neuen Siedlungsfläche vermieden bzw. gemindert werden. Ebenso kann bei einer Neubebauung durch entsprechende Festsetzungen im Bebauungsplan auf die Erhaltung der Zugänglichkeit von Freiräumen bzw. von Sicht- und Wegebeziehungen Rücksicht genommen werden. Nur bedingt vermeidbar sind darüber hinaus mögliche Verlärmungen, Immissionsbelastungen oder die Zunahme des Freizeitdrucks auf angrenzende Freiräume.

Vermeidung und Eingriffe in Orts- und Landschaftsbild können durch eine anspruchsvolle Gestaltung und Minimierung intensive Durchgrünung der Baugebiete sowie durch eine gelungene Eingrünung und Einbindung in die Landschaft minimiert werden. Besondere Anforderungen entstehen bei Flächen, die künftig den neuen Ortsrand bilden. Dies betrifft insbesondere das geplante großflächige Wohngebiet bei „Ellwangen“.

Kompensation Eingriffe in das Landschaftsbild entstehen in der Regel durch den Verlust an naturnahen Flächen und Strukturen (Grünland, Gewässer, Gehölze, Wald). Kompensationsmöglichkeiten ergeben sich deshalb bei der Neuanlage von naturnahen Flächen (Extensivierung, Gewässerumgestaltung, Fischtreppen im Bereich der Triebwerkskanäle) bzw. der Schaffung von landschaftsprägenden Strukturen (Gehölzpflanzungen, Anlage Streuobstwiesen).

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3.1.7 Kultur- und sonstige Sachgüter

Mögliche Die möglichen Beeinträchtigungen für Kultur- und Sachgüter entstehen in der Regel Beeinträchtig- durch: ungen  Überbauung, Versiegelung oder Befestigung von Flächen mit entsprechend geschützten Kulturgütern mit den damit einhergehenden Beeinträchtigungen oder dauerhaften Zerstörung oder deren Verlust.  Veränderungen durch bauliche Anlagen im näheren Umfeld von Kultur- und Sachgütern, die über visuelle Wirkpfade zu Beeinträchtigungen führen.

Vermeidung und Durch eine geeignete Anordnung der Bauflächen, gestalterische Abschirmung und Minimierung Trennen von Bereichen oder das Versetzen von Kleindenkmalen können in der Regel gravierende Beeinträchtigungen oder der vollständige Verlust weitgehend vermieden oder zumindest minimiert werden.

Kompensation Auch wenn bezüglich der einzelnen Bauflächen keine weiteren grundlegenden Bedenken bestehen, können im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung unter Umständen Konflikte mit denkmalpflegerischen Belangen auftreten. Dies gilt zwar auch für Wohnbauflächen, jedoch besonders für gewerbliche Bauflächen und Sondernutzungen. Diese können aufgrund beachtlicher Höhenentwicklungen (z.B. bei Hochregallagern) oder bei stark spiegelnden Effekten (z.B. bei Solarfeldern) eine enorme räumliche Wirkung entfalten und so unter Umständen auch die gemäß § 15(3) DSchG geschützte Umgebung eines Kulturdenkmales von besonderer Bedeutung erheblich beeinträchtigen, obwohl die ausgewiesene Baufläche relativ weit entfernt ist.

Grundsätzlich ist nicht auszuschließen, dass es innerhalb der überplanten Areale bisher unbekannte Kulturdenkmale geben könnte. Dies gilt insbesondere für Lagen außerhalb der geschlossenen Ortsbereiche, die hier die Inventarisation Kulturdenkmale noch nicht systematisch bzw. nur auf konkrete Verdachtsäußerungen hin erfasst hat. In der freien Flur und vor allem entlang von Wegen und Straßen könnten Kleindenkmäler wie beispielsweise historische Grenzsteine oder auch Flurdenkmäler wie Wegkreuze oder Martern bislang unentdeckt geblieben sein. Selbst die historischen Brücken sind nicht immer erfasst worden. Besitzen solche Objekte die Eigenschaften eines Kulturdenkmales, so sind sie auch als solche zu behandeln, selbst wenn sie bisher nicht in der Liste geführt werden. Sollten im Zuge der weiteren Planungen bisher unbekannte Kulturdenkmale berührt werden, bitten wir um unverzügliche Benachrichtigung.

Es wird empfohlen, das Regierungspräsidium Tübingen, Ref. 26 - Denkmalpflege, Fachbereich Archäologische Denkmalpflege über den Fortschritt der Planungen zu informieren. Falls im Zuge der Bauarbeiten Bodenfunde zutage treten, ist nach § 20 Denkmalschutzgesetz (zufällige Funde) die zuständige Behörde unverzüglich zu benachrichtigen.

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IV. LANDSCHAFTSPLANERISCHE BEURTEILUNG DER GEPLANTEN FLÄCHENAUSWEISUNGEN („STECKBRIEFE“)

Vorbemerkung

Im Rahmen der 2. Änderung der Flächennutzungsplanung werden 2 neue Flächen zur Siedlungserweiterung untersucht (4.7 + 4.8).

Die einzelnen Siedlungserweiterungen bzw. sonstigen Planungen werden in der nachfolgenden landschaftlichen Beurteilung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die gesetzlichen Schutzgüter untersucht und die entsprechenden Konfliktstärken („Erheblichkeiten“) dargestellt.

Die Darstellungen erfolgen über Gebiets-Steckbriefe, in denen die Prüfinhalte gemäß den gesetzlichen Vorgaben aus § 2 BauGB entsprechend abgearbeitet werden.

Diese Darstellungen dienen der sachbezogenen Abwägung der Umweltbelange durch die Verwaltungsgemeinschaft in Bezug auf die im FNP dargestellten Planungen.

Bewertung

In der umweltbezogenen Bewertung der einzelnen Baugebietsflächen werden die entstehenden Konflikte in Bezug auf die einzelnen Schutzgüter mit ihrer Konfliktstärke grob dargestellt und bewertet.

Des Weiteren werden Planungsempfehlungen herausgearbeitet, die zu einer möglichen Vermeidung, Minimierung der Eingriffe führen können oder für die weitere Planung aus landschaftspflegerischer Sicht von Bedeutung sind (z.B. ergänzende Erschließung für die Naherholung).

Die Einschätzung der Einzelkonflikte ist nur in einem groben Maßstab möglich, da Einzelheiten zu den entstehenden Belastungen wie genaue Gebäudestellung, Versiegelungsgrad, Gebäudehöhen usw. derzeit noch nicht bekannt sind, und erst im Rahmen der Bebauungsplanung näher definiert werden. Die Bewertung erfolgt über eine 4 –stufige Skala.

Erheblichkeit 1 = gering 2 = mittel 3 = hoch 4 = sehr hoch

Gesamtbewertung

In der Gesamtbewertung werden die einzelnen zu erwartenden Konfliktpotentiale, sowie die über die Planungsempfehlungen möglichen Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen zusammenfassend dargestellt und bewertet. Die Darstellung beinhaltet dabei insbesondere eine Gesamteinschätzung des zu erwartenden Konfliktpotentials sowie eine landschaftsplanerische Empfehlung hinsichtlich der geplanten Siedlungsentwicklung.

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Das Gesamtkonfliktpotential der geplanten Siedlungsflächen setzt sich schließ- lich aus der Aggregation der Teilbewertungen der einzelnen Schutzgüter zusammen.

Das Gesamtkonfliktpotential (= Erheblichkeit) eines Standortes gegenüber einer möglichen Bebauung wird wie folgt eingeteilt:

Gesamtkonfliktpotential / Bewertung der Schutzgüter Bewertungszahl sehr hoch (4)  1 x 4; mind. ein Schutzgut sehr hoch empfindlich hoch (3)  2 x 3; mind. zwei Schutzgüter hoch empfindlich 1 x 3; mind. ein Schutzgut hoch oder  3 x 2 mind. mittel (2) drei Schutzgüter mittel empfindlich gering (1) < 3 x 2; höchstens zwei Schutzgüter mittel

Tab. 1: Beurteilungsrahmen zur Bewertung der Konfliktpotentiale

Stärke der Beeinträchtigungen Landschaftsplanerische Empfehlung

Überwiegend unerhebliche und geringe Geeignet Beeinträchtigungen Sehr unterschiedliche Beurteilungen (geringe und hohe Beeinträchtigungen) Geeignet mit besonderen Auflagen oder Einschränkungen Überwiegend mittlere Beeinträchtigungen

Überwiegend hohe Beeinträchtigungen bedingt geeignet

Sehr hohe Beeinträchtigungen ungeeignet

Bewertungskriterien

Die Bewertung der Flächen, ihrer ökologischen Funktionen sowie der Beeinträchtigungen und Konflikte durch eine Bebauung erfolgt über verbal argumentative Verknüpfungen. Dies berücksichtigt insbesondere die jeweiligen Situationen vor Ort, wobei aufgrund der unterschiedlichen Ausgangslagen trotz gleichartiger Belastungen durchaus unterschiedliche Bewertungen der Beeinträchtigungen entstehen können.

Gebiete die als „geeignet“ eingestuft werden, können durchaus mit hohen Beeinträchtigungen für ein Schutzgut verbunden sein (z.B. Versiegelung für das Schutzgut Boden oder Beeinträchtigungen für das Schutzgut Landschaftsbild in Ortsrandlage). Diese Beeinträchtigungen treten jedoch entweder bei allen Gebieten in ähnlicher Form auf und sind in der Regel nicht zu vermeiden (z.B. Versiegelung) oder sie können durch geeignete Maßnahmen weitgehend minimiert werden (z.B. Eingrünung des Ortsrandes).

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Bei Gebieten die als „geeignet mit besonderen Auflagen/Einschränkungen“ eingestuft wurden, handelt es sich um Flächen, die zwar im Hinblick von mindestens einem Schutzgut als „ungeeignet“ einzustufen sind (z.B. Wasserschutzgebiet, Natura 2000), bei denen jedoch unter bestimmten Voraussetzungen (Gebietsreduzierung, bauliche Auflagen) eine Durchführung der Planung möglich erscheint.

Gebiete die als “bedingt geeignet” eingestuft werden, zeigen für mehrere Schutzgüter hohe Beeinträchtigungen, die unter gewissen Voraussetzungen und nach Durchführung geeigneter Maßnahmen oder Nutzungsauflagen vermieden oder minimiert werden können und somit nicht zu einem generellen Ausschluss der Gebiete führen. Ggf. sind weitere vertiefende Untersuchungen bzw. Entwicklung von Auflagen, Beschränkungen der Nutzung usw. für diese Bereiche im Rahmen der Bebauungsplanung bzw. Grünordnungsplanung erforderlich.

Gebiete die als „ungeeignet“ eingestuft werden, zeigen für mindestens ein Schutzgut gravierende Beeinträchtigungen, bei denen keine oder nur in geringem Maß Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen möglich sind. In der Regel können die Beeinträchtigungen auch nicht kompensiert werden, weil ein Ausgleich nicht möglich ist (z.B. Eingriffe in „Taburäume“ wie z.B. Überschwemmungsflächen, Naturschutzgebiete, FFH- und Vogelschutzgebiete, engere Wasserschutzzonen oder Flächen mit ähnlich restriktiven Vorgaben). Unter den vorgeschlagenen Plangebieten befinden sich nach derzeitigem Prüfungsstand jedoch keine prinzipiell „ungeeigneten“ Flächen.

Die nachfolgenden “Steckbriefe” beinhalten eine stichpunktartige Auflistung der Konflikte und ihrer Bewertungen, der Gesamtbewertung sowie Vorgaben und Empfehlungen für die Bebauungsplanung.

Den einzelnen Steckbriefen sind Übersichtspläne (Ausschnitte) der Ortsteile sowie Fotos markanter bzw. charakteristischer Blickbezüge beigefügt, die die Lage der Gebiete sowie ggf. vorhandene Besonderheiten darstellen.

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4.1 Gewerbegebiet südl. Sägewerk (Gde. Tannheim)

UMWELTPRÜFUNG ZUR FORTSCHREIBUNG DES FNP – VERWALTUNGSGEMEINSCH AFT ROT AN DER ROT - TANNHEIM Bewertung der geplanten Flächenausweisungen Nummer: 1 FNP: Nr. 70 Ortsteil: Gde. Tannheim Lage: südl. Tannheim Vorhaben: Tannheim Größe: 3,15 ha

Erheblich- Schutzgut Bestand/ Art des Eingriffes/Beeinträchtigungen keit

Mensch Im Hinblick auf das Schutzgut Mensch sind durch das geplante Gewerbegebiet keine wesentlichen negativen Auswirkungen zu erwarten. Lärmimmissionen hinsichtlich der nordöstlich 2 angrenzenden Siedlungsstrukturen sind bei den Planungen zu berücksichtigen.

Pflanzen Die Fläche (rd. 585,0 m NN) befindet sich in der Niederung der und Tiere Illerterrasse und wird ausschließlich ackerbaulich intensiv genutzt. Von Interesse ist eine Gehölzreihe mit Espen nordwestlich an das Plangebiet, getrennt durch einen Weg, angrenzend (pot. Larvalhabitat für Schmetterlinge (u.a. Apartura ilia).

Naturnahe bzw. ökologisch wertvolle Bereiche sind nicht 2 vorhanden. Aufgrund der Lage im Offenland besitzt das Gebiet jedoch, zumindest südlich ein hohes Potential für Durchzügler und Offenlandarten wie z.B. Feldlerche. Im Norden mindert das vorhandene Sägewerk eine entsprechende Eignung.

Geschützte Bereiche sind innerhalb des Plangebietes und der nahen Umgebung nicht vorhanden.

Boden Geologie: Würmzeitliche Schotter

Bei den Böden des Gebietes handelt es sich überwiegend um Lehmböden (Lehme) des verwitternden Kieskörpers (L 2 b 2) mit hoher Gesamtbedeutung. 3 So handelt es sich bei den Bodenfunktionen „Ausgleichskörper im Wasserkreislauf“ und „Filter und Puffer für Schadstoffe“ um Standorte hoher Erfüllungsgrade (Wertstufe 3).

Im Zuge des geplanten Gewerbegebietes, gehen auf einer Fläche von rd. 2,5 ha alle Bodenfunktionen weitgehend verloren.

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Wasser Aufgrund der geologischen Situation ist ein ausgiebiger Grundwasserkörper vorhanden. So ist das Plangebiet Teil des Wasserschutzgebietes “Illertal“ (Wasserschutzzone III). Der Grundwasserflurabstand beträgt rd. 12,0 m (Stichtagsmessung vom 01.09.1980, vgl. GLA 1988). 3 Aufgrund der Lage innerhalb des Wasserschutzgebietes ist insbesondere die Versickerung von unverschmutztem Oberflächen- wasser oder Dachflächenabwasser zu berücksichtigen.

Fließgewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden.

Aufgrund der Lage des Plangebietes in dem großräumigen Klima Klimatop „Illertal“ sowie der vorhandenen intensiven landwirtschaftlichen Nutzung, besitzt es keine besondere Siedlungsrelevanz. Erhebliche Auswirkungen für die nördlichen 1 Siedlungsbereiche von Tannheim sind somit nicht zu erwarten.

Das Plangebiet liegt südlich von Tannheim, angrenzend an ein Orts- u. bestehendes Sägewerk, in der offenen Niederung des Illertales. Land- schafts- Unmittelbar südlich des Plangebietes schließt das bild Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Iller-Rottal“ an, das Tannheim von allen Seiten umgibt. Aufgrund der offenen Lage in der Illerniederung ist eine behutsame Ortsrandeingestaltung erforderlich, wobei der 2 Offenlandcharakter zu erhalten ist.

Aufgrund der für das Landschaftsbild bereits vorhandenen Vorbelastungen (angrenzendes Sägewerk im Norden) müssen erhebliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Vorhaben jedoch insgesamt nicht befürchtet werden. Im Bereich des Plangebietes befindet sich ein Abschnitt der Kultur- „Altstraße zwischen Tannheim und Oy (-hof), der als Kulturdenkmal und (Nr. 26) erfasst ist: Sachgüter Im Gewann „Härtle“ liegt die alte Wegeverbindung zwischen Tannheim und dem fast vollständig abgegangenen Weiler Oy (heute Oyhof). Aus der Luft ist die Altstraße, die erst im 19. Jahrhundert aufgegeben wurde, noch heute deutlich zu erkennen. Nach Angaben von 1910 bestand sie aus einer erhöhten, 4-5 m breiten Kiesschüttung. Die Straße verlief östlich an Tannheim vorbei nach Norden (Flur „Ebühl“). Im kartierten Areal ist mit Überresten der alten Straße zu rechnen. 3 Die archäologische Denkmalpflege stellt fest, dass bisher keine Fundstellen oder Kulturdenkmale aus dem überplanten Areal bekannt geworden sind. (Landesamt für Denkmalpflege RP Stuttgart in lit. 2016). Zu beachten ist jedoch der § 20 DSchG: „Sollten bei Erdarbeiten Funde (beispielsweise Scherben, Metallteile, Knochen) und Befunde (z. B. Mauern, Gräber, Gruben, Brandschichten) entdeckt werden, ist das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart (Abt. 8) unverzüglich zu benachrichtigen. Fund und Fundstelle sind bis zur sachgerechten Begutachtung, mindestens bis zum Ablauf des 4. Werktags nach Anzeige, unverändert im Boden zu belassen. Die Möglichkeit zur fachgerechten Dokumentation und Fundbergung ist einzuräumen.“

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 34 ______

Landschaftsplanerische Bewertung

Das Plangebiet weist sehr unterschiedliche Beurteilungen (geringe und hohe Beeinträchtigungen) auf.

Insgesamt erscheint es unter Berücksichtigung der besonderen Bedeutung für den Grundwasserschutz (Teil des Wasserschutzgebietes „Illertal“), für das Schutzgut Boden sowie für den Denkmalschutz prinzipiell für eine Bebauung geeignet.

So sind die wesentlichen Auswirkungen als Zusatzeffekte bereits bestehender Beeinträchtigungen (vorhandener Sägebetrieb nördlich angrenzend) zu werten. 3

Der landschaftlichen behutsamen Einbindung nach v.a. Süden in das Illertal und der Versickerung von Niederschlagswasser kommt eine besondere Bedeutung zu. Von Interesse ist darüber hinaus die Bedeutung der südlichen Teilflächen als potentielles Habitat für Offenlandarten.

Für die übrigen Schutzgüter bestehen insgesamt eher durchschnittliche Konfliktpotentiale.

Kompensationsbedarf: Überwiegend in / am Plangebiet möglich.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 35 ______

4.2 Wohngebiet Ellwangen (Gde. Rot a. d. Rot)

UMWELTPRÜFUNG ZUR FORTSCHREIBUNG DES FNP – VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT ROT AN DER ROT - TANNHEIM Bewertung der geplanten Flächenausweisungen Nummer: 2 FNP: Nr. 77, 21 Ortsteil: Gde. Rot a.d. Rot Lage: nordöstl. Ellwangen Vorhaben: Wohngebiet Ellwangen, Tristholzer Größe: 3,73 ha Berg

Erheblich- Schutzgut Bestand/ Art des Eingriffes/Beeinträchtigungen keit

Mensch Im Hinblick auf das Schutzgut Mensch sind durch das geplante Wohngebiet negative Auswirkungen prinzipiell nicht auszuschließen. So sind insbesondere Lärmimmissionen hinsichtlich des westlich angrenzenden Wohngebietes bei den 2 Planungen zu berücksichtigen.

Durch eine Bebauung gehen rd. 3,7 ha landwirtschaftliche Nutzfläche verloren.

Pflanzen Die Fläche (zwischen rd. 670,0 – 660,0 m NN) befindet sich an und Tiere einem Südosthang des „Tristholzer Berges“ und wird insgesamt landwirtschaftlich (v.a. Grünland) genutzt. Lediglich im nördl. Randbereich befindet sich ein Wohngebäude mit älteren Gehölzstrukturen (u.a. Obstbäume). 2 Naturnahe bzw. ökologisch besonders wertvolle Bereiche sind nicht vorhanden. Dennoch besitzt das von Grünland dominierte Gebiet ein hohes Potential z.B. für Offenlandarten (Vögel, Insekten).

Geschützte Bereiche sind innerhalb des Plangebietes und der nahen Umgebung nicht vorhanden.

Boden Geologie: Obere Süßwassermolasse / Riß-Schotter-Hochterrasse

Bei den Böden des Gebietes handelt es sich überwiegend um Lehmböden (L 3b 2 westl., L 2b 2 östl.).

So handelt es sich in der westl. Teilfläche insgesamt um Standorte 2 / 3 mit mittlerer Erfüllungsgrade (Wertstufe 3); in der östl. Teilfläche ergeben sich insgesamt Standorte hoher Erfüllungsgrade.

Im Zuge des geplanten Wohngebietes, gehen auf einer Fläche von rd. 2,2 ha die Bodenfunktionen weitgehend verloren.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 36 ______

Wasser Aufgrund der geologischen Situation (Rissschotter) sind unmittelbar an das Plangebiet angrenzend Grundwasservorkommen erschlossen. Das Plangebiet liegt dabei insgesamt im Einzugsgebiet der Wasserfassung WSG “Ellwangen“ (Zone III) und nur rd. 100 m von der Zone II entfernt. 3 Aufgrund der Lage innerhalb des Wasserschutzgebietes gelten entsprechende Schutzbestimmungen und allgemein erhöhte Anforderungen. So ist z.B. die Installation von Erdwärmesonden prinzipiell verboten.

Fließgewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden. Aufgrund der Größe und Lage des Plangebietes im Ortsrandbereich Klima von Ellwangen besitzt es eine gewisse Siedlungsrelevanz. Erhebliche Auswirkungen für die westlichen Siedlungsbereiche sind 2 aufgrund der Ausrichtung nicht zu erwarten. Das Plangebiet befindet sich am nordöstl. Randbereich von Orts- u. Ellwangen, am Hangfuß des „Tristholzer Berges“ zwischen rd. Land- 670,0 – 660,0 m NN. Aufgrund der Plangebietsgröße, der sensiblen schafts- Ortsrandlage und des vergleichsweise großen Reliefunterschiedes bild (Einsehbarkeiten) ergibt sich ein insgesamt hohes Konfliktpotential, 3 so dass erhebliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Vorhaben nicht ausgeschlossen werden können.

In jedem Fall kommt einer Gestaltung des neu entstehenden Ortsrandes eine besondere Bedeutung zu. Die archäologische Denkmalpflege stellt fest, dass bisher keine Kultur- Fundstellen oder Kulturdenkmale aus dem überplanten Areal und bekannt geworden sind. (Landesamt für Denkmalpflege RP Sachgüter Stuttgart in lit. 2016). Zu beachten ist jedoch der § 20 DSchG: „Sollten bei Erdarbeiten Funde (beispielsweise Scherben, Metallteile, Knochen) und Befunde (z. B. Mauern, Gräber, Gruben, Brandschichten) 1 entdeckt werden, ist das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart (Abt. 8) unverzüglich zu benachrichtigen. Fund und Fundstelle sind bis zur sachgerechten Begutachtung, mindestens bis zum Ablauf des 4. Werktags nach Anzeige, unverändert im Boden zu belassen. Die Möglichkeit zur fachgerechten Dokumentation und Fundbergung ist einzuräumen.“

Landschaftsplanerische Bewertung

Das Plangebiet besitzt bei drei Schutzgütern überwiegend hohe Beeinträchtigungen.

So liegt die Fläche insgesamt innerhalb des Wasserschutzgebietes „Ellwangen“, wonach allgemein erhöhte Anforderungen an bestimmte Nutzungen geknüpft sind (Schutzgut Wasser).

Darüberhinaus sind auf rund zwei Dritteln der Fläche Böden mit einem hohen Erfüllungsgrad der Bodenfunktionen entwickelt (Schutzgut Boden). 3 Die exponierte Lage am Südosthang des „Tristholzer Berg“, die sensible Ortsrandlage und die dadurch gegebene weite Einsehbarkeit ergeben beim Schutzgut Orts- und Landschaftsbild ein insgesamt hohes Konfliktpotential.

Für die übrigen Schutzgüter bestehen insgesamt durchschnittliche Konfliktpotentiale. Die neue Entwicklungsfläche erscheint als Neuwausweisung für ein großflächiges Baugebiet daher nur als bedingt geeignet.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 37 ______

4.3 Gewerbegebiet Spindelwag (Gde. Rot a. d. Rot)

UMWELTPRÜFUNG ZUR FORTSCHREIBUNG DES FNP – VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT ROT AN DER ROT - TANNHEIM Bewertung der geplanten Flächenausweisungen Nummer: 3 FNP: Nr. 38 Ortsteil: Gde. Rot a.d. Rot Lage: nordöstl. Spindelwag Vorhaben: Gewerbegebiet Spindelwag Größe: 0,81 ha

Erheblich- Schutzgut Bestand/ Art des Eingriffes/Beeinträchtigungen keit

Mensch Für die menschliche Gesundheit ist durch das geplante Gewerbegebiet mit negativen Auswirkungen nicht zu rechnen. So befindet sich das Plangebiet fernab von Wohngebieten. 1

Unmittelbar westlich schließt ein Palettenbetrieb an.

Pflanzen Die Fläche (rd. 620,0 m NN) befindet sich im Tal der Rot und wird und Tiere insgesamt landwirtschaftlich (v.a. Grünland) genutzt. Randlich finden sich begrünte Bodenmieten (Ziersträucher, z.B. Thuja). Entlang der Nordgrenze schließt der Gewässerlauf der Rot mit Galeriegehölzen an.

Obwohl das eigentliche Plangebiet von durchschnittlicher 3 Bedeutung ist, muß, aufgrund des angrenzenden Natura 2000- Gebietes, dem Vorhaben prinzipiell ein hohes Konfliktpotential zugewiesen werden. So ist der Gewässerlauf der Rot Teil des FFH- Gebietes „Rot und Bellamonter Rottum“ (Nr. 7926-341). Vorkommen des Bibers.

Boden Geologie: Auelehm über Würmschotter

Bei den Böden des Gebietes handelt es sich um lehmige Sande (lS 2b 2).

So handelt es sich bei allen Bodenfunktionen (außer als 2 Ausgleichskörper im Wasserkreislauf (= hoch) um Standorte mittlerer bis geringer Erfüllungsgrade (Wertstufen 2- 3).

Im Zuge des geplanten Gewerbegebietes, gehen auf einer Fläche von rd. 0,6 ha die Bodenfunktionen weitgehend verloren.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 38 ______

Wasser Infolge der Tallage im Umfeld der Rot ist prinzipiell mit oberflächennahen Grundwasservorkommen zu rechnen. Rund 500 m nördlich befindet sich das Wasserschutzgebiet „Gutenzell“ (Zone III). Aufgrund der Nähe zur Rot ist die Versickerung von 3 unverschmutztem Oberflächenwasser oder Dachflächenabwasser sowie die Überschwemmungsgefährdung zu berücksichtigen.

Die Rot ist ein Fließgewässer II. Ordnung und der natürliche Vorfluter im Gebiet. Aufgrund der geringen Größe und der Lage des Plangebietes Klima unterhalb des Ortsbereiches von Spindelwag besitzt das Plangebiet keine besondere Siedlungsrelevanz, weshalb erhebliche Aus- 1 wirkungen ausgeschlossen werden können.

Orts- u. Das Plangebiet befindet sich im Rottal, nordöstlich von Spindelwag, Land- unmittelbar entlang der Rot. Aufgrund von Vorbelastungen schafts- (bestehende Gewerbegebiete südwestlich) und der geringen bild Plangebietsgröße müssen nachhaltige Beeinträchtigungen jedoch nicht befürchtet werden. 2

Aufgrund der vorhandenen Galeriegehölze entlang der Rot (nördl. Begrenzung), ist mit Einsehbarkeiten insbesondere aus südlichen Richtungen zu rechnen. In dieser Richtung sind deshalb Eingrünungen erforderlich. Die archäologische Denkmalpflege stellt fest, dass bisher keine Kultur- Fundstellen oder Kulturdenkmale aus dem überplanten Areal und bekannt geworden sind. (Landesamt für Denkmalpflege RP Sachgüter Stuttgart in lit. 2016). Zu beachten ist jedoch der § 20 DSchG: „Sollten bei Erdarbeiten Funde (beispielsweise Scherben, Metallteile, Knochen) und Befunde (z. B. Mauern, Gräber, Gruben, Brandschichten) 1 entdeckt werden, ist das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart (Abt. 8) unverzüglich zu benachrichtigen. Fund und Fundstelle sind bis zur sachgerechten Begutachtung, mindestens bis zum Ablauf des 4. Werktags nach Anzeige, unverändert im Boden zu belassen. Die Möglichkeit zur fachgerechten Dokumentation und Fundbergung ist einzuräumen.“

Landschaftsplanerische Bewertung

Das Plangebiet weist insgesamt unterschiedliche Erheblichkeiten (geringe und hohe Beeinträchtigungen) auf, wobei im Zusammenhang mit der Lage entlang der „Rot“ prinzipiell hohe Beeinträchtigungen hinsichtlich der Schutzgüter Wasser sowie Pflanzen und Tiere bestehen.

So ist hierbei die Lage entlang des FFH-Gebietes „Rot und Bellamonter Rottum“ zu erwähnen. Im Zuge der Umsetzung des Vorhabens ist deshalb eine nachteilige Beeinträchtigung der Erhaltungsziele für dieses zu vermeiden.

Die Nähe zur „Rot“ ist zudem hinsichtlich der möglichen Versickerung von 3 Niederschlagswasser (Überschwemmungsgefahr) von Bedeutung. Auf die Einhaltung des Gewässerrandstreifens (10 m ) ist zu achten.

Unter Berücksichtigung dieser Sachverhalte ist die Fläche zur Entwicklung als Gewerbegebiet jedoch insgesamt geeignet.

Für die übrigen Schutzgüter bestehen insgesamt durchschnittliche Konfliktpotentiale.

Kompensationsbedarf: Überwiegend in / am Plangebiet möglich (z.B. Verbesserung der Gewässerökologie um die Wehranlagen).

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 39 ______

4.4 Gewerbegebiet Rot a. d. Rot (Gde. Rot a. d. Rot)

UMWELTPRÜFUNG ZUR FORTSCHREIBUNG DES FNP – VERWALTUNGSGEMEINSCH AFT ROT AN DER ROT - TANNHEIM Bewertung der geplanten Flächenausweisungen Nummer: 4 FNP: Nr. 17 Ortsteil: Gde. Rot a.d. Rot Lage: südwestl. Ortsrand, entlang Rot Vorhaben: Gewerbegebiet Rot an der Rot Größe:0,92 ha

Erheblich- Schutzgut Bestand/ Art des Eingriffes/Beeinträchtigungen keit

Mensch Das Plangebiet befindet sich außerhalb von Wohngebieten, am südwestl. Ortstrand, angrenzend an bereits vorhandene Gewerbebetriebe. Negative Auswirkungen sind nicht zu erwarten. 1

Pflanzen Die Fläche (rd. 600,0 m NN) befindet sich im Tal der Rot, zwischen und Tiere Rot und Rotkanal. Die gesamte Fläche wird als Grünland genutzt. Entlang der Nordgrenze schließt der Gewässerlauf der Rot mit Galeriegehölzen an.

Obwohl das eigentliche Plangebiet von durchschnittlicher 3 Bedeutung ist, muß, aufgrund des angrenzenden Natura 2000- Gebietes, dem Vorhaben prinzipiell ein hohes Konfliktpotential zugewiesen werden. So ist der Gewässerlauf der Rot Teil des FFH- Gebietes „Rot und Bellamonter Rottum“ (Nr. 7926-341).

Boden Geologie: Auelehm über Würmschotter

Bei den Böden des Gebietes handelt es sich um Lehme L 3b 2).

So handelt es sich bei allen Bodenfunktionen (außer als Ausgleichskörper im Wasserkreislauf und Filter und Puffer für 2 Schadstoffe = mittel) um Standorte geringer Erfüllungsgrade (Wertstufen 2- 3).

Im Zuge des geplanten Gewerbegebietes, gehen auf einer Fläche von rd. 0,7 ha die Bodenfunktionen weitgehend verloren.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 40 ______

Wasser Infolge der Tallage im Umfeld der Rot ist prinzipiell mit oberflächennahen Grundwasservorkommen zu rechnen. Rund 1.000 m nördlich befindet sich das Wasserschutzgebiet „Gutenzell“ (Zone III).

Aufgrund der Nähe zur Rot ist die Versickerung von 3 unverschmutztem Oberflächenwasser oder Dachflächenabwasser sowie die Überschwemmungsgefährdung zu berücksichtigen.

Die Rot ist ein Fließgewässer II. Ordnung und der natürliche Vorfluter im Gebiet.

Klima Aufgrund der geringen Größe und der Lage des Plangebietes im Randbereich von Rot a.d.Rot besitzt das Plangebiet keine 1 besondere Siedlungsrelevanz, weshalb erhebliche Auswirkungen nicht befürchtet werden müssen.

Orts- u. Das Plangebiet befindet sich in der Talaue der Rot, nordöstlich Land- westlich der Ortsmitte, unmittelbar entlang der Rot. Aufgrund von schafts- Vorbelastungen (bestehende Gewerbegebiete nordöstlich) und der bild geringen Plangebietsgröße müssen nachhaltige Beeinträchtigungen jedoch nicht befürchtet werden. 2 Einsehbarkeiten sind insbesondere aus südwestlichen Richtungen gegeben. In dieser Richtung sind deshalb Eingrünungen erforderlich.

Rund 200 m nordöstlich schließt LSG „Iller-Rottal“ an.

Kultur- Die archäologische Denkmalpflege stellt fest, dass bisher keine und Fundstellen oder Kulturdenkmale aus dem überplanten Areal Sachgüter bekannt geworden sind. (Landesamt für Denkmalpflege RP Stuttgart in lit. 2016). Zu beachten ist jedoch der § 20 DSchG: „Sollten bei Erdarbeiten Funde (beispielsweise Scherben, Metallteile, Knochen) und Befunde (z. B. Mauern, Gräber, Gruben, Brandschichten) 1 entdeckt werden, ist das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart (Abt. 8) unverzüglich zu benachrichtigen. Fund und Fundstelle sind bis zur sachgerechten Begutachtung, mindestens bis zum Ablauf des 4. Werktags nach Anzeige, unverändert im Boden zu belassen. Die Möglichkeit zur fachgerechten Dokumentation und Fundbergung ist einzuräumen.“

Landschaftsplanerische Bewertung

Das Plangebiet weist insgesamt unterschiedliche Erheblichkeiten (geringe und hohe Beeinträchtigungen) auf, wobei im Zusammenhang mit der Lage entlang der „Rot“ prinzipiell hohe Beeinträchtigungen hinsichtlich der Schutzgüter Wasser sowie Pflanzen und Tiere bestehen.

So ist hierbei die Lage entlang des FFH-Gebietes „Rot und Bellamonter Rottum“ zu erwähnen. Im Zuge der Umsetzung des Vorhabens ist deshalb eine nachteilige Beeinträchtigung der Erhaltungsziele für dieses zu vermeiden. 3 Die Nähe zur „Rot“ ist zudem hinsichtlich der möglichen Versickerung von Niederschlagswasser (Überschwemmungsgefahr) von Bedeutung. Auf die Einhaltung des Gewässerrandstreifens (10 m ) ist zu achten.

Unter Berücksichtigung dieser Sachverhalte ist die Fläche zur Entwicklung als Gewerbegebiet jedoch insgesamt geeignet.

Für die übrigen Schutzgüter bestehen insgesamt durchschnittliche Konfliktpotentiale. Kompensationsbedarf: Überwiegend in / am Plangebiet möglich.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 41 ______

4.5 Gewerbegebiet Zell (Gde. Rot a. d. Rot)

UMWELTPRÜFUNG ZUR FORTSCHREIBUNG DES FNP – VERWALTUNGSGEMEINSCH AFT ROT AN DER ROT - TANNHEIM Bewertung der geplanten Flächenausweisungen Nummer: 5 FNP: Nr. 44 Ortsteil: Gde. Rot a.d. Rot Lage: nordöstl., entlang Rot Vorhaben: Gewerbegebiet Zell Größe:1,14 ha

Erheblich- Schutzgut Bestand/ Art des Eingriffes/Beeinträchtigungen keit

Mensch Negative Auswirkungen für das Schutzgut Mensch sind nicht zu erwarten, da sich das Plangebiet nicht in der Nähe von Wohngebieten befindet. Südwestlich grenzt ein vorhandenes 1 Gewerbegebiet an (Palettenbetrieb).

Pflanzen Die Fläche (rd. 590,0 m NN) befindet sich zwischen der Rot im und Tiere Norden (getrennt durch einen asphaltierten Wirtschaftsweg) und einem Seitenkanal im Süden. Die gesamte Fläche wird von Grünland geprägt. An der südl. Grenze befindet sich ein alter Holzschuppen, der aus Artenschutzgründen von Interesse sein könnte (z.B. Fledermäuse). 3

Obwohl das eigentliche Plangebiet von durchschnittlicher Bedeutung ist, muß, aufgrund des umgrenzenden Natura 2000- Gebietes „Rot und Bellamonter Rottum“ (Nr. 7926-341), dem Vorhaben prinzipiell ein hohes Konfliktpotential zugewiesen werden.

Boden Geologie: Auelehm über Würmschotter

Innerhalb des Plangebietes finden sich verbreitet Lehme L 3b 2).

So handelt es sich bei allen Bodenfunktionen (außer als Ausgleichskörper im Wasserkreislauf und Filter und Puffer für 2 Schadstoffe = mittel) um Standorte geringer Erfüllungsgrade (Wertstufen 2- 3).

Im Zuge des geplanten Gewerbegebietes, gehen auf einer Fläche von rd. 0,9 ha die Bodenfunktionen weitgehend verloren.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 42 ______

Wasser Infolge der Tallage im Umfeld der Rot ist prinzipiell mit oberflächennahen Grundwasservorkommen zu rechnen. Rund 500 m südöstlich befindet sich das Wasserschutzgebiet „Schweinsgraben“ (Zone III). Aufgrund der Nähe zur Rot und dem südlichen Seitenkanal ist die 3 Versickerung von unverschmutztem Oberflächenwasser oder Dachflächenabwasser sowie die Überschwemmungsgefährdung zu berücksichtigen. Die Rot ist hier ein Fließgewässer I. Ordnung und der natürliche Vorfluter im Gebiet.

Klima Aufgrund der vergleichsweise geringen Größe und der Lage des Plangebietes unterhalb von Zell, besitzt das Plangebiet keine 1 Siedlungsrelevanz, weshalb erhebliche Auswirkungen nicht befürchtet werden müssen.

Orts- u. Das Plangebiet befindet sich innerhalb des Landschafts- Land- schutzgebietes „Iller-Rottal“. schafts- Aufgrund von Vorbelastungen (bestehende Gewerbegebiete bild südwestlich) und der geringen Plangebietsgröße müssen 3 nachhaltige Beeinträchtigungen insgesamt jedoch nicht befürchtet werden. Zur Vermeidung bzw. Minimierung von Einsehbarkeiten kommt daher einer Eingrünung vor allem entlang der Außengrenzen (v.a. Nordosten, Süden) besondere Bedeutung zu.

Kultur- Die archäologische Denkmalpflege stellt fest, dass bisher keine und Fundstellen oder Kulturdenkmale aus dem überplanten Areal Sachgüter bekannt geworden sind. (Landesamt für Denkmalpflege RP Stuttgart in lit. 2016). Zu beachten ist jedoch der § 20 DSchG: „Sollten bei Erdarbeiten Funde (beispielsweise Scherben, Metallteile, Knochen) und Befunde (z. B. Mauern, Gräber, Gruben, Brandschichten) 1 entdeckt werden, ist das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart (Abt. 8) unverzüglich zu benachrichtigen. Fund und Fundstelle sind bis zur sachgerechten Begutachtung, mindestens bis zum Ablauf des 4. Werktags nach Anzeige, unverändert im Boden zu belassen. Die Möglichkeit zur fachgerechten Dokumentation und Fundbergung ist einzuräumen.“

Landschaftsplanerische Bewertung

Das Plangebiet weist insgesamt unterschiedliche Erheblichkeiten (geringe und hohe Beeinträchtigungen) auf, wobei im Zusammenhang mit der Lage zwischen zwei Fließgewässern prinzipiell hohe Beeinträchtigungen hinsichtlich der Schutzgüter Wasser sowie Pflanzen und Tiere bestehen.

So ist hierbei die Lage entlang des FFH-Gebietes „Rot und Bellamonter Rottum“ zu erwähnen. Im Zuge der Umsetzung des Vorhabens ist deshalb eine nachteilige Beeinträchtigung der Erhaltungsziele für dieses zu vermeiden.

Darüberhinaus ist das Plangebiet Teil des Landschaftsschutzgebietes „Iller- 3 Rottal“, weshalb prinzipiell hohe Beeinträchtigungen zu befürchten sind.

Die Nähe zur „Rot“ ist zudem hinsichtlich der möglichen Versickerung von Niederschlagswasser (Überschwemmungsgefahr) von Bedeutung. Auf die Einhaltung des Gewässerrandstreifens (10 m) ist zu achten.

Unter Berücksichtigung dieser Sachverhalte ist die Fläche zur Entwicklung als Gewerbegebiet jedoch insgesamt geeignet.

Kompensationsbedarf: Überwiegend in / am Plangebiet möglich (z.B. Verbesserung der Gewässerökologie um die Wehranlagen).

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 43 ______

4.6 Wohngebiet Haslach (Gde. Rot a. d. Rot)

UMWELTPRÜFUNG ZUR FORTSCHREIBUNG DES FNP – VERWALTUNGSGEMEINSCH AFT ROT AN DER ROT - TANNHEIM Bewertung der geplanten Flächenausweisungen Nummer: 6 FNP: Nr. 32 Ortsteil: Gde. Rot a.d. Rot Lage: südwestlicher Ortsrand von Haslach Vorhaben: Wohngebiet Haslach Größe:1,55 ha

Erheblich- Schutzgut Bestand/ Art des Eingriffes/Beeinträchtigungen keit Aufgrund der topografisch etwas endrückten Lage auf der Mensch Hochfläche am südwestl. Ortsrand müssen negative Auswirkungen 1 für das Wohnumfeld nicht befürchtet werden.

Pflanzen Die Fläche (zwischen rd. 645,0 und 655,0 m NN) befindet sich im und Tiere Übergangsbereich des Taleinschnittes „Grund“ und zu der sich anschließenden Hochfläche.

Die nach Südosten geneigte Fläche wird insgesamt landwirtschaftlich intensiv genutzt (Grünland) und ist daher aus naturschutzfachlicher Sicht von durchschnittlicher Bedeutung. Von 2-3 Interesse sind die angrenzenden Gehölzstrukturen im Süden (Taleinschnitt „Haslachursprung“) und Norden (Erosionskanten).

Die nördl. Gehölzstrukturen sind bereichsweise als Biotop (gem. § 32 NatSchG) geschützt („Feldgehölze um Haslach“).

Boden Geologie: Decklehm über Schotter der Haslachzeit

Bei den Böden des Gebietes handelt es sich überwiegend um Lehmböden der verwitternden haslachzeitlichen Schotter (L 2 b2) mit hoher Gesamtbedeutung,

So handelt es sich bei den Bodenfunktionen (außer Standort für die natürliche Vegetation und für Kulturpflanzen) um Standorte hoher 3 Erfüllungsgrade (Wertstufe 4).

Auch wenn aufgrund der Kleinräumigkeit nur ein geringes Flächenmaß beansprucht wird, gehen mit der geplanten Überbauung/Versiegelung von Flächen die Bodenfunktionen weitgehend verloren.

Nördlich ist eine Böschungskante von Interesse (Taleinschnitt).

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 44 ______

Wasser Rund 200 m nördlich des Plangebietes befindet sich das Wasserschutzgebiet „Haslach“. Die Entfernung zur Fassungsanlage beträgt rd. 500 m.

Hinsichtlich einer Versickerung von unverschmutztem 2 Oberflächenwasser oder Dachflächenabwasser ist die Nähe zum Haslachursprung, unmittelbar südöstlich zu berücksichtigen.

Fließgewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden.

Durch die Versiegelung (rd. 0,9 ha) im Zuge des geplanten Klima Wohngebietes gehen potentiell frischluftproduzierende Flächen mit Siedlungsrelevanz verloren. 2 Erhebliche Auswirkungen können aufgrund der geringen Ausdehnung jedoch ausgeschlossen werden.

Orts- u. Die Errichtung von Wohnhäusern im Übergangsbereich zur Land- Hochfläche bedingt eine technische Überformung des Geländes. schafts- Aufgrund der topografischen Lage (Hanglage nach Südosten) und 3 bild der vergleichsweise geringen Entfernungen zu vorhandenen Wohngebieten, sind deutliche Beeinträchtigungen, infolge von Einsehbarkeiten, zu erwarten. Sichtschutzgehölze z.T. vorhanden. Die archäologische Denkmalpflege stellt fest, dass bisher keine Kultur- Fundstellen oder Kulturdenkmale aus dem überplanten Areal und bekannt geworden sind. (Landesamt für Denkmalpflege RP Sachgüter Stuttgart in lit. 2016). Zu beachten ist jedoch der § 20 DSchG: „Sollten bei Erdarbeiten Funde (beispielsweise Scherben, Metallteile, Knochen) und Befunde (z. B. Mauern, Gräber, Gruben, Brandschichten) entdeckt werden, ist das Landesamt für 1 Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart (Abt. 8) unverzüglich zu benachrichtigen. Fund und Fundstelle sind bis zur sachgerechten Begutachtung, mindestens bis zum Ablauf des 4. Werktags nach Anzeige, unverändert im Boden zu belassen. Die Möglichkeit zur fachgerechten Dokumentation und Fundbergung ist einzuräumen.“

Landschaftsplanerische Bewertung

Das Plangebiet weist bei den meisten Schutzgütern insgesamt durchschnittliche Konfliktpotentiale auf.

Die Lage im Übergangsbereich des Taleinschnittes „Grund“ zu der sich anschließenden Hochfläche mit einer Reliefdifferenz von rd. 10 m bringt Einsehbarkeiten aus östlichen Richtungen mit sich, die als Beeinträchtigung für das Schutzgut Landschaftsbild zu werten sind.

Besonderes Interesse verdienen zudem v.a. die nördlich angrenzenden Gehölzstrukturen (z.T. § 32 Biotop) (Schutzgut Pflanzen und Tiere). 3

Die vorhandenen Lehmböden besitzen insgesamt hohe Erfüllungsgrade der Bodenfunktionen (Schutzgut Boden).

Unter Berücksichtigung dieser Sachverhalte bei der weiteren Planung erscheint die Fläche zur Entwicklung als Wohngebiet jedoch prinzipiell geeignet.

Kompensationsbedarf: Überwiegend in / am Plangebiet möglich.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 45 ______

Im Zuge der 2. Änderung des Flächennutzungsplanes untersuchte Flächen:

4.7 Gewerbegebiet „Murrwangen“ (Gde. Rot a. d. Rot)

UMWELTPRÜFUNG ZUR FORTSCHREIBUNG DES FNP – VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT ROT AN DER ROT – TANNHEIM Bewertung der geplanten Flächenausweisungen

Nummer: 7 FNP: Nr. 81

Ortsteil: Gemeinde Rot an der Rot - Lage: im nordöstlichen Bereich von Murrwangen Murrwangen

Vorhaben: Gewerbegebiet Murrwangen Größe: 1,33 ha

Schutzgut Bestand – Art des Eingriffes - Beeinträchtigung Erheblich -keit Mensch Im Hinblick auf das Schutzgut Mensch sind durch das geplante 2 Gewerbegebiet keine wesentlichen negativen Auswirkungen zu erwarten. Lärmimmissionen hinsichtlich der angrenzenden Siedlungsstrukturen sind bei den Planungen zu berücksichtigen. Nördlich grenzt ein vorhandenes Gewerbegebiet an.

Durch die Bebauung gehen an dieser Stelle in erster Linie rund 1,3 ha landwirtschaftliche Nutzflächen (Grünland) verloren. (Die Flächengröße entspricht exakt der entfallenden Fläche 12.2.2 „Hebsack West“ und wirkt somit flächenneutral).

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 46 ______

Pflanzen Das Plangebiet wird derzeit intensiv landwirtschaftlich als 2 und Tiere Grünland genutzt. Das Gebiet ist rundum von Straßen oder Siedlungsstrukturen umgeben, sodass man von einer „Insellage“ sprechen kann.

Die strukturarme Fläche ist somit von vergleichsweise untergeordneter Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz.

Im Plangebiet befinden sich keine Schutzgebiete oder besonders geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG).

Boden Geologie: Hochwassersediment (meist auf Flussschotter). 2 Bei den Böden des Plangebietes handelt es sich überwiegend um Lehmböden (L 3 b 2) die nur mittlere Erfüllungsgrade aufweisen. Gegenüber Verlust sind diese insgesamt mittel empfindlich (Gesamtwertstufe 1,67). Wasser Innerhalb des eigentlichen Plangebietes sind keine Oberflächen- 2-3 gewässer anzutreffen. Rund 50 m in westlicher Richtung verläuft die Haslach.

Infolge der Tallage im Umfeld der Haslach ist prinzipiell mit oberflächennahen Grundwasservorkommen zu rechnen.

Wasserschutzgebiete sind innerhalb des Plangebietes und der nahen Umgebung nicht vorhanden Klima Durch die Versiegelung (rd. 0,9 ha) im Zuge des geplanten 2 Gewerbegebietes gehen potentiell frischluftproduzierende Flächen mit Siedlungsrelevanz verloren.

Erhebliche Auswirkungen können aufgrund der geringen Ausdehnung jedoch ausgeschlossen werden.

Orts- u. Das Plangebiet liegt auf einer Höhe zwischen 605-607 müNN und 2 Land- fällt von Nordost nach Südwest und befindet sich im Talraum der schafts- Haslach. bild Eine Vorbelastung ergibt sich aus dem bestehenden Gewerbegebiet im Norden und die direkt im Nordosten an das Plangebiet grenzende Kreisstraße (K7577). Strukturgebende Gehölze befinden sich insbesondere im Siedlungsbereich entlang der Kreisstraße im Osten.

Nordöstlich der K7577 grenzt das LSG „Iller-Rottal“ (Nr. 4.26.007) an. Einsehbarkeiten sind insbesondere aus nordöstlicher Richtung und von den bestehenden Siedlungsbereichen im Osten gegeben. In diesen Richtungen sind deshalb Eingrünungen erforderlich. Kultur- Die archäologische Denkmalpflege stellt fest, dass bisher keine 3 und Fundstellen oder Kulturdenkmale aus dem überplanten Areal Sachgüter bekannt geworden sind. (Landesamt für Denkmalpflege RP Stuttgart in lit. 2016). Zu beachten ist jedoch der § 20 DSchG: „Sollten bei Erdarbeiten Funde (beispielsweise Scherben, Metallteile, Knochen) und Befunde (z. B. Mauern, Gräber, Gruben, Brandschichten) entdeckt werden, ist das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart (Abt. 8) unverzüglich zu benachrichtigen.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 47 ______

Kultur- Fund und Fundstelle sind bis zur sachgerechten Begutachtung, und mindestens bis zum Ablauf des 4. Werktags nach Anzeige, Sachgüter unverändert im Boden zu belassen. Die Möglichkeit zur fachgerechten Dokumentation und Fundbergung ist einzuräumen.“ Das geplante Gewerbegebiet befindet sich in der gem. § 15/3 DSchG geschützten Umgebung der repräsentativen Friedhofskirche St. Johann Baptist, diese anstelle eines ehemaligen Klosters errichtet und in freier Lage befindlich. Das von der Regionalplanung als raumwirksames Kulturdenkmal erkannte Gebäude ist auch Bestandteil der Hauptroute der oberschwäbischen Barockstraße. Es ist zu befürchten, dass das Gewerbegebiet die für das Denkmal mit konstituierender Umgebung erheblich beeinträchtigen wird. Dementsprechend bestehen erhebliche Bedenken gegen das geplante „Gewerbegebiet Murwangen“. Diese Bedenken können jedoch dann zurückgestellt werden, wenn das geplante Gewerbegebiet in seiner Höhenentwicklung und in seiner Körnung den Maßstab der bestehenden angrenzenden Gewerbegebiete aufgreift bzw. nicht über die dort üblichen Höhen und Baufenstergrößen hinausgeht. Zudem dürfen keine Solaranlagen erlaubt werden, die in Blickbeziehung zur Kirche stünden.

Landschaftsplanerische Bewertung

Das Plangebiet weist bei den meisten Schutzgütern insgesamt 3 durchschnittliche Konfliktpotentiale auf.

Vorbelastungen ergeben sich aus dem bestehenden Gewerbegebiet im Norden und die direkt im Nordosten an das Plangebiet grenzende Kreisstraße (K7577).

Einsehbarkeiten sind insbesondere aus westlicher und südlicher Richtung gegeben. In diesen Bereichen sind deshalb Eingrünungsmaßnahem erforderlich.

Das geplante Gewerbegebiet befindet sich in der gem. § 15/3 DSchG geschützten Umgebung der repräsentativen Friedhofskirche St. Johann Baptist. Um erhebliche Beeinträchtigungen für das Denkmal und dessen Umgebung zu vermeiden, dürfen die geplanten Baulichkeiten nicht über den Maßstab der bestehenden Gebäude hinausgehen. Zudem dürfen keine Solaranlagen erlaubt werden, die in Blickbeziehung zur Kirche stünden.

Unter Berücksichtigung dieser Sachverhalte ist die Fläche zur Entwicklung als Gewerbegebiet insgesamt geeignet.

Kompensationsbedarf: Überwiegend im / am Plangebiet möglich.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 48 ______

4.8 Mischgebiet „Mühlberg“ (Gde. Rot a. d. Rot)

UMWELTPRÜFUNG ZUR FORTSCHREIBUNG DES FNP – VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT ROT AN DER ROT – TANNHEIM Bewertung der geplanten Flächenausweisungen

Nummer: 8 FNP: Nr. 82

Ortsteil: Gemeinde Rot an der Rot - Lage: im südlichen Bereich von Mühlberg Mühlberg

Vorhaben: Mischgebiet „Dietenberger Weg“ Größe:0,39 ha in Mühlberg

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 49 ______

Schutzgut Bestand – Art des Eingriffes - Beeinträchtigung Erheblich -keit

Mensch Insgesamt führt die geplante Betriebserweiterung zu keiner 2 wesentlichen Verschlechterung der Geräuschsituation im Umfeld. An den Immissionsorten mit einer größeren Zunahme der Beurteilungspegel liegen jedoch die Werte noch weit unter dem maßgeblichen Richtwert. (Quelle: Lärmschutzgutachten, Tecum GmbH – Ingenieurbüro für Umwelttechnik, Heisinger Str. 12, 87437 Kempten vom 17.04.2014).

Durch die Bebauung gehen in erster Linie rund 0,39 ha landwirt- schaftliche Nutzflächen (Grünland) verloren.

Pflanzen Aus naturschutzfachlicher Sicht besitzt das eigentliche Plangebiet 2 und Tiere (intensiv genutztes Grünland) derzeit nur eine untergeordnete Bedeutung.

Die Fläche des Plangebietes stellt kein Brutgebiet für Vogelarten dar, dient jedoch mehreren Vogelarten je nach Jahreszeit als Nahrungsrevier.

Im Plangebiet befinden sich keine Schutzgebiete oder besonders geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG).

Boden Geologie: Verbreitungsgebiet der Altmoränen und Deckenschotter 3 (Geologische Einheit: Mindel-Moränensediment)

Bei den Böden des Gebietes handelt es sich überwiegend um Lehmböden (Lehme) des verwitternden Kieskörpers (L 2 b 2) mit hoher Gesamtbedeutung.

So handelt es sich bei den Bodenfunktionen „Ausgleichskörper im Wasserkreislauf“ und „Filter und Puffer für Schadstoffe“ um Standorte hoher Erfüllungsgrade (Wertstufe 3).

Im Zuge der geplanten Erweiterung, gehen auf einer Fläche von rd. 0,15 ha die Bodenfunktionen weitgehend verloren.

Wasser Innerhalb des eigentlichen Plangebietes sind keine Oberflächen- 2 gewässer anzutreffen.

Infolge der Hochlage ist mit oberflächennahen Grundwasser- vorkommen vermutlich nicht zu rechnen.

Wasserschutzgebiete sind innerhalb des Plangebietes und der nahen Umgebung nicht vorhanden

Klima Da das Plangebiet durch seine Kleinräumigkeit für die Frisch- und 1 Kaltluftversorgung für Mühlberg nicht von Bedeutung ist, können nachhaltige Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden

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Orts- u. Durch die exponierte Ortsrandlage (rd. 680 müNN), und die 3 Land- daraus resultierende weite Einsehbarkeit, ergeben beim schafts- Schutzgut Orts- und Landschaftsbild insgesamt Konfliktpotentiale. bild Das Plangebiet ist von Süden und Westen her voll einsehbar. Vorbelastungen ergeben sich durch den bestehenden Gewerbe- betrieb und die bestehende Stromleitung.

Durch die geplanten Eingrünungsmaßnahmen im Süden und Westen müssen nachhaltige Beeinträchtigungen jedoch nicht befürchtet werden.

Kultur- Die archäologische Denkmalpflege stellt fest, dass bisher keine 1 und Fundstellen oder Kulturdenkmale aus dem überplanten Areal Sachgüter bekannt geworden sind. (Landesamt für Denkmalpflege RP Stuttgart in lit. 2016). Zu beachten ist jedoch der § 20 DSchG: „Sollten bei Erdarbeiten Funde (beispielsweise Scherben, Metallteile, Knochen) und Befunde (z. B. Mauern, Gräber, Gruben, Brandschichten) entdeckt werden, ist das Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart (Abt. 8) unverzüglich zu benachrichtigen. Fund und Fundstelle sind bis zur sachgerechten Begutachtung, mindestens bis zum Ablauf des 4. Werktags nach Anzeige, unverändert im Boden zu belassen. Die Möglichkeit zur fachgerechten Dokumentation und Fundbergung ist einzuräumen.“

Landschaftsplanerische Bewertung

Das Plangebiet besitzt bei zwei Schutzgütern überwiegend hohe 3 Beeinträchtigungen.

Die vorhandenen Lehmböden besitzen insgesamt hohe Erfüllungsgrade der Bodenfunktionen (Schutzgut Boden).

Durch die exponierte Ortsrandlage (rd. 680 müNN), und die daraus resultierende weite Einsehbarkeit, ergeben beim Schutzgut Orts- und Landschaftsbild insgesamt Konfliktpotentiale.

Einsehbarkeiten sind insbesondere aus westlicher und südlicher Richtung gegeben. In diesen Bereichen sind deshalb Eingrünungsmaßnahem erforderlich.

Unter Berücksichtigung dieser Sachverhalte ist die Fläche zur Entwicklung als Mischgebiet jedoch insgesamt geeignet.

Kompensationsbedarf: Überwiegend im / am Plangebiet möglich.

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Aus der Zusammenstellung der Konfliktschwerpunkte der neuen Entwicklungsflächen der Verwaltungsgemeinschaft Rot – Tannheim geht hervor, dass sich die Eingriffsschwerpunkte insbesondere für die Schutzgüter Wasser (u.a. Wasserschutzgebiete) und Pflanzen und Tiere (Nähe zur „Rot“ als Natura 2000-Gebiet) sowie Landschaftsbild (Landschaftsschutzgebiet, besondere bzw. weite Einsehbarkeiten) ergeben (vgl. Tab. 2).

Tab. 2: Übersicht der beurteilten Planvorhaben

Orts- + Pflanzen Kultur- Fläche Mensch Boden Wasser Klima Landschafts Gesamt + Tiere güter -bild Nr. 1: Gewerbe südl. Sägewerk.“    ● ● ○ ● ● GE 3,15 ha Nr. 2: - „Ellwangen“,   ●  ● ○ ● WA 3,73 ha ●

Nr. 3: „Spindelwag“ ○ ●  ● ○  ○ ● GE 0,81 ha

Nr. 4: „Rot a.d. Rot“ ○ ●  ● ○  ○ ● GE, 0,92 ha

Nr. 5: „Zell“ ○ ●  ● ○ ● ○ ● GE, 1,14 ha Nr. 6:

„Haslach“   ○ -● ● ● ○ ● WA 1,55 ha Nr. 7:

„Murrwangen“      -● ● ● GE 1,33 ha Nr. 8:

„Mühlberg“    ● ○ ● ○ ● M 0,39 ha Erheblichkeit:: ● = hoch;  = mittel; ○ = gering; □ = unerheblich;

4.9 Prognose bei Nichtdurchführung der Planungen

Da alle Plangebiete gegenwärtig landwirtschaftlich intensiv genutzt werden und keine anderen Nutzungsinteressen bekannt sind, kann im Fall einer Nicht- umsetzung der Planungen von einer auch zukünftigen Nutzung als landwirtschaftliche Nutzflächen ausgegangen werden.

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V. LEITBILD

5.1 Leitziele für eine umweltschonende Umsetzung der Vorhaben

Die Ergebnisse der durchgeführten Bestandsanalysen im Bereich der Plangebiete lassen Beeinträchtigungen für Natur und Landschaft erwarten. Um das Maß dieser Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, sollten sich die vorgesehenen baulichen Anlagen an landschaftsplanerischen Leitzielen orientieren.

Als übergeordnete Leitziele für die neuen Entwicklungsflächen lassen sich u.a. folgende allgemeine Leitziele formulieren:

. Weitgehende Einbindung der geplanten Bebauungen in das Orts- und Landschaftsbild unter Berücksichtung der naturräumlichen Situation (Naturraum „Holzstöcke“, Naturraum „Unteres Illertal“)

. Erhalt des Offenlandcharakters der Randbereiche der Plangebiete um Tannheim und Ellwangen und der Umgebung

. Naturnahe Gestaltung der Sicker- bzw. Retentionsmulden

. Rückhaltung von Niederschlagswasser im Plangebiet oder in der nahen Umgebung

. Reduzierung des Versiegelungsgrades

. Milderung von Einsehbarkeiten durch grünordnerische Maßnahmen

. Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Aspekte

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VI. MAßNAHMEN ZUR KOMPENSATION DES EINGRIFFS

§ 15 BNatSchG und §1 BauGB: „Der Verursacher eines Eingriffs ist zu verpflichten, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen sowie unvermeidbare Beeinträchtigungen innerhalb einer zu bestimmenden Frist durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Land- schaftspflege auszugleichen, soweit es zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege erforderlich ist.“

In der Regel können bereits innerhalb des Plangebietes die Eingriffsfolgen durch interne Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen mehr oder weniger deutlich reduziert werden. Der verbleibende Ausgleichsbedarf ist dagegen zumeist durch weitere geeignete Maßnahmen außerhalb des Plangebietes vorzunehmen.

In der folgenden Aufstellung wurde der Ausgleichsbedarf, auf Grundlage des vorliegenden Kenntnisstandes überschlägig eingeschätzt. Grundlage hierfür bildet die Grundflächenzahl (GRZ). Zu berücksichtigen ist jedoch, dass sich der genaue Kompensationsbedarf erst im Zuge einer konkreten Bauleitplanung für die einzelnen Plangebiete ermitteln lässt und die angegebenen Zahlen somit nur grobe Anhaltspunkte geben. Der Angabe des Kompensationsbedarfs liegt eine Wertstufenerhöhung von 1-ner Stufe zu Grunde (vgl. Tab. 3).

Tab. 3: Überschlägiger Kompensationsbedarf der beurteilten Planvorhaben

Neue Flächen- Kompensations- Entwicklungs- Fläche größe flächenbedarf flächen (rd. ha) (rd. ha) (rd.)

„Gewerbe südl. Nr. 1: GE 3,15 2,5 Sägewerk“ (Tannheim)

„Ellwangen“ Nr. 2: WA 3,73 2,2 (Rot a.d.R.) „Spindelwag“ Nr. 3: GE 0,81 0,6 (Rot a.d.R.)

„Rot a.d.Rot“ Nr. 4: GE 0,92 0,7 (Rot a.d.R.)

„Zell“ Nr. 5: GE 1,14 0,9 (Rot a.d.R.) „Haslach“ Nr. 6: WA 1,55 0,9 (Rot a.d.R.) „Murrwangen) Nr. 7 GE 1,33 1,0 (Rot a.d.R.) „Mühlberg“ Nr. 8 M 0,39 0,2 (Rot a.d.R.)

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VII. ÜBERSICHT ÜBER DIE WICHTIGSTEN GEPRÜFTEN ANDERWEITIGEN LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN

7.1 Anderweitige Planungsmöglichkeiten

Nr. 1: GE “Gewerbe südl. Sägewerk” (Tannheim)

Standortwahl

Zur Erhaltung und Sicherung seiner heutigen Einwohnerzahlen und zum Ziele der Rückholung von Auspendlern müssen in Tannheim vermehrt neue und wohnortsnahe Arbeitsplätze geschaffen werden. Dazu sind im verkehrsgünstig gelegenen Gewerbegebiet "Walterstraße" weitere Gewerbe- und Industrieansiedlungen zu fördern (vgl. AGP 2013).

Die vorgeschlagene Fläche grenzt an vorhandene Gewerbeflächen an, wodurch sich auch eine günstige Verkehrsanbindung (L 300, Walterstrasse) zur A 7 ergibt.

Umweltbelange

Aus Sicht des Naturschutzes ist die Fläche zudem von eher unterdurchschnittlicher Bedeutung. So wird die Fläche gegenwärtig ackerbaulich intensiv genutzt und besitzt infolge des angrenzenden Gewerbegebietes auch eine nur in dessen südlicher Hälfte eine gewisse potentielle Bedeutung für Offenlandarten.

Geschützte Biotope sind nicht vorhanden.

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Nr. 2: WA “Ellwangen” (Rot a. d. Rot)

Standortwahl

Für die künftige Wohnbauentwicklung sind in Ellwangen weitere Wohnbauflächen erforderlich. Entsprechende Flächen sind am Ortsrand zur Abrundung der Ortslage ausgewiesen. Die Ortsmitte mit ihren landwirtschaftlichen Betrieben bleibt dadurch der weitgehend dörfliche Charakter erhalten (AGP 2013).

Die Schutzgüter Boden (hoher Erfüllungsgrad der Bodenfunktionen) sowie Wasser (Lage innerhalb eines Wasserschutzgebietes) weisen einerseits überdurchschnittliche Wertigkeiten auf. Dennoch ergeben sich im Sinne der Umweltvorsorge andererseits Synergieeffekte durch die westlich angrenzenden, bereits vorhandenen Wohngebiete, wie z.B. durch vorhandene Anschlüsse zur Entwässerung (Rot-Sammler) sowie vorhandene Erschließungsstraßen.

Umweltbelange

Naturnahe bzw. ökologisch besonders wertvolle Bereiche sind nicht vorhanden. Dennoch besitzt das von Grünland dominierte Gebiet ein hohes Potential z.B. für Offenlandarten (Vögel, Insekten).

Geschützte Bereiche sind innerhalb des Plangebietes und der nahen Umgebung nicht vorhanden.

Nr. 3: GE “Spindelwag” (Rot a. d. Rot)

Standortwahl

Die vorgeschlagene Fläche entwickelt sich vor allem aus dem Mangel an geeigneten Gewerbeflächen in der Ortschaft „Spindelwag“ und der Notwendigkeit den vorhandenen Betrieb zu erweitern.

Alternativstandorte anschließend an den vorhandenen Standort sind derzeit nicht gegeben, andere zusammenhängende gewerbliche Baubereiche sind derzeit in der Gemarkung nicht vorhanden.

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Das bereits bestehende Gewerbegebiet der Fa. Rau Paletten kann problemlos erweitert werden, so dass die gewerblichen Nutzungen somit gebündelt werden können. Dies wirkt sich auch in Bezug auf die künftige Verkehrssituation und – belastung für die Umgebung vorteilhaft aus.

Umweltbelange

Die Natura 2000-Vorprüfung kommt zu dem Ergebnis, dass durch die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes „Sägwiese“ in Spindelwag erhebliche Beeinträchtigungen auf die Schutz- und Erhaltungsziele bzw. die maßgeblichen Bestandteile und Arten des Natura 2000- Gebietes nicht zu befürchten sind (vgl. SEECONCEPT 2011a).

Aufgrund der weiten Verbreitung des Bibers (Castor fiber), FFH-RL Ang. II, im weiteren Untersuchungsgebiet müssen im Zuge des Planvorhabens prinzipiell keine nachhaltigen Auswirkungen (gem. § 44 BNatSchG) für die Population des Bibers befürchtet werden. Dennoch sollten Baumaßnahmen im nahen Umfeld des Biberbaus während der Zeit der Jungenaufzucht von April / Mai bis Juli/ August unterbleiben. Bei Bauarbeiten im Gewässerbereich sind hier Einbrüche von Baumaschinen möglich, da dieser vom Biber unterhöhlt sein kann. Die Einhaltung des Gewässerrandstreifens ist daher auch aus artenschutzrechtlichen Gründen von Bedeutung (vgl. SEECONCEPT 2011b).

Durch die geplante moderate Verteilung der Zuleitungen kann davon ausgegangen werden, dass eine Überlastung des Fließgewässers ausgeschlossen wird. Zur Schonung des Gewässers soll zudem vor jedem Zulauf zur Rot ein Absetzschacht DN 500 vorgeschaltet werden.

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Nr. 4: GE “Rot a. d. Rot” (Rot a. d. Rot)

Standortwahl

Zur Stärkung seiner Wirtschaftskraft muss Rot an der Rot versuchen, vermehrt eigene Arbeitsplätze zu schaffen. Dieses Bestreben wird begünstigt durch die Entwicklung zum Kleinzentrum mit dem weiteren Ausbau von Versorgungseinrichtungen aller Art, ferner durch die Bereitstellung von Flächen für die Ansiedlung neuer und Erweiterung vorhandener Gewerbe- und Industrie- betriebe (vgl. AGP 2013).

Die vorgeschlagene Fläche grenzt an vorhandene Gewerbeflächen der Firma Sailer - Paletten an. Das bereits bestehende Gewerbegebiet der Fa. Sailer Paletten kann problemlos erweitert werden, so dass die gewerblichen Nutzungen somit gebündelt werden können. Dies wirkt sich auch in Bezug auf die künftige Verkehrssituation und –belastung für die Umgebung vorteilhaft aus.

Umweltbelange

Die Natura 2000-Vorprüfung kommt zu dem Ergebnis, dass durch die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes „Rot a.d. Rot“ in Rot a.d Rot, unter Berücksichtigung eines ausreichenden Gewässerrandstreifens, erhebliche Beeinträchtigungen auf die Schutz- und Erhaltungsziele bzw. die maßgeblichen Bestandteile und Arten des Natura 2000- Gebietes nicht zu befürchten sind.

Für das Untersuchungsgebiet ist der europarechtlich geschützte Biber (Castor fiber), FFH-RL Ang. II, nachgewiesen (LAMERS, mündl. Mitt. 2011, 2013). So extistieren seit längerer Zeit Vorkommen der Art in der Rot, unter- und oberhalb des Plangebietes.

Der Aktionsradius der anpassungsfähigen Art ist recht groß und es kann davon ausgegangen werden, dass sich das dortige Revier, auch aufgrund des hohen Populationsdrucks oberhalb, in erster Linie weiter Rot abwärts erstreckt (LAMERS, mündl. Mitt. 2011). Gegenwärtig fanden sich im Bereich des Plangebietes jedoch keine Spuren der Art (LAMERS, mündl. Mitt. 2013), so dass unter Einhaltung eines Gewässerrandstreifens die Auslösung von Verbotstatbeständen (gem. § 44 BNatSchG) nicht befürchtet werden muß.

Im Zuge der möglichen Einleitung von unverschmutztem Wasser in die „Rot“ was zu Belastungen (z.B. „hydraulischer Stress“) führen könnte, muss ausgeschlossen werden.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 58 ______

Nr. 5: GE “Zell” (Rot a. d. Rot)

Standortwahl

Die vorgeschlagene Fläche entwickelt sich vor allem aus dem Mangel an geeigneten Gewerbeflächen in der Ortschaft „Zell“ und der Notwendigkeit den vorhandenen Betrieb zu erweitern.

Alternativstandorte anschließend an den vorhandenen Standort sind derzeit nicht gegeben, andere zusammenhängende gewerbliche Baubereiche sind derzeit in der Gemarkung nicht vorhanden.

Das bereits bestehende Gewerbegebiet der Fa. Lämmle Paletten kann problemlos erweitert werden, so dass die gewerblichen Nutzungen somit gebündelt werden können. Dies wirkt sich auch in Bezug auf die künftige Verkehrssituation und –belastung für die Umgebung vorteilhaft aus.

Umweltbelange

Die Natura 2000-Vorprüfung kommt zu dem Ergebnis, dass durch die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes „Zell“ in Zell, unter Berücksichtigung eines ausreichenden Gewässerrandstreifens, erhebliche Beeinträchtigungen auf die Schutz- und Erhaltungsziele bzw. die maßgeblichen Bestandteile und Arten des Natura 2000- Gebietes nicht zu befürchten sind.

Für das Untersuchungsgebiet ist der europarechtlich geschützte Biber (Castor fiber) FFH-RL Ang. II nachgewiesen (LAMERS, mündl. Mitt. 2011, 2013). So extistieren seit längerer Zeit Vorkommen der Art an der Rot, unter- und oberhalb des Plangebietes.

Auch für den Nahbereich des Plangebietes liegt eine Meldung vor. Danach besiedelte die Art in vergangenen Jahren den aufgeweiteten Triebwerkskanal unmittelbar nordöstlich des Plangebietes (LAMERS, mündl. Mitt. 2013). Aktuell konnten jedoch keine in diesem Gebiet keine neuen Nachweise gefunden werden. Die Art könnte jedoch hier ggf. wieder auftauchen.

Da in dessen Lebensraum nicht eingegriffen wird, sind keine nachteiligen Auswirkungen (mögl. Auslösung von Verbotstatbeständen) für die Art zu befürchten.

Im Zuge der möglichen Einleitung von unverschmutztem Wasser in die „Rot“ was zu Belastungen (z.B. „hydraulischer Stress“) führen könnte, muss ausgeschlossen werden.

Auch wenn innerhalb des sich im Randbereich des Plangebietes befindlichen Schuppens keine Spuren zum Vorkommen von Fledermäusen gefunden wurden, sollte zur Vermeidung möglicher Verbotstatbestände (gem. § 44 NatSchG) der Schuppen auch weiterhin Bestand haben.

In diesem Falle sind kann die Auslösung von Verbotstatbeständen (gem. § 44 BNatSchG) ausgeschlossen werden.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 59 ______

Nr. 6: WA “Haslach” (Rot a. d. Rot)

Standortwahl

Auch im ländlichen Ortsteil Haslach ist durch Ausweisung von Wohnbauflächen eine künftige bauliche Entwicklung sicherzustellen. Prinzipiell bietet jedoch die beengte Tallage in Haslach diesbezüglich wenig Entwicklungsmöglichkeiten, so dass insgesamt auf die Hochflächen ausgewichen werden muss. Die räumliche Nähe dieser baulichen Entwicklungsfläche zur öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. Schule, Kindergarten, Mehrzweckhalle, und Sportanlagen kann überdies als Standortvorteil gewertet werden.

Die geplante Wohnbaufläche ist am Ortsrand südwestlich der Ortslage möglich, wodurch der dörfliche Charakter der Ortsmitte gewahrt wird (vgl. AGP 2013).

Umweltbelange

Die nach Südosten geneigte Fläche wird insgesamt landwirtschaftlich intensiv genutzt (Grünland) und ist daher aus naturschutzfachlicher Sicht von durchschnittlicher Bedeutung. Von Interesse sind die angrenzenden Gehölzstrukturen im Süden (Taleinschnitt „Haslachursprung“) und Norden (Erosionskanten).

Die nördl. Gehölzstrukturen sind bereichsweise als Biotop (gem. § 32 NatSchG) geschützt („Feldgehölze um Haslach“).

Mögliche Alternativflächen, z.B. nordwestlich der Ortslage befinden sich innerhalb des Wasserschutzgebietes „Haslach“.

Bei weiteren potentiellen Entwicklungsflächen, wie z.B. südöstlich der Ortslage handelt es sich um landwirtschaftliche wertvolle Böden oder befinden sich, wie z.B. nördlich der Ortslage, im Besitz eines Haupterwerblandwirtes.

Im Zuge der 2. Änderung des Flächennutzungsplans untersuchte Flächen:

Nr. 7: GE “Murrwangen” (Rot a. d. Rot)

Standortwahl

Mit dem durch die Umwandlung der Fläche Nr. 21, „Gemischte Baufläche“ „Ramsenweg“ in Ellwangen in eine „Wohnbaufläche“ frei werdenden 50 %-igen Anteils an Gewerbefläche von 1,33 ha, soll in Murrwangen eine neue Fläche für Gewerbe geschaffen werden (Fläche Nr. 81).

Die vorgeschlagene Fläche grenzt im Süden und Nordwesten direkt an bereits bestehende Gewerbegebiete an. (vgl. AGP 2016).

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 60 ______

Umweltbelange

Die leicht nach Westen geneigte Fläche wird insgesamt landwirtschaftlich intensiv genutzt (Grünland) und ist daher aus naturschutzfachlicher Sicht von durchschnittlicher Bedeutung. Von Interesse sind lediglich die angrenzenden Gehölzstrukturen im Osten.

Geschützte Bereiche sind innerhalb des Plangebietes und der nahen Umgebung nicht vorhanden.

Mögliche Alternativflächen, z.B. südlich von Zell befinden sich im sensibleren Talraum der Rot, angrenzend an das FFH-Gebiet „Rot und Bellamonter Rottum.“

Nr. 8: GE “Mühlberg” (Rot a. d. Rot)

Standortwahl

Die Fa. Bek Gerätebau GmbH betreibt im Ortsteil Mühlberg am Dietenberger Weg seit dem Jahr 1988 einen Betrieb zur Herstellung von Anbaugeräten für Fahrzeuge (Schaufeln, Schilde, Gabeln, Rammen, Adapter etc.). Der ursprüngliche Betrieb in der Werkstatt am Dietenberger Weg wurde im Jahr 2009 um eine Lagerhalle nach Südosten erweitert. In dieser Halle findet zwischenzeitlich auch Produktion statt. Aktuell ist geplant, den Betrieb ebenfalls auf dem Flurstück 242 in Richtung Südwesten am Unteren Weg um eine neue Produktions- und Lagerhalle zu erweitern. Die Erweiterung dient vor allem der Erhöhung der Lagerkapazitäten und der Entflechtung des bestehenden Betriebes.

Alternativstandorte anschließend an den vorhandenen Standort sind derzeit nicht gegeben, andere zusammenhängende gewerbliche Baubereiche sind derzeit in der Gemarkung nicht vorhanden.

Umweltbelange

Die leicht nach Süden geneigte Fläche wird insgesamt landwirtschaftlich intensiv genutzt (Grünland) und ist daher aus naturschutzfachlicher Sicht von durchschnittlicher Bedeutung.

Geschützte Bereiche sind innerhalb des Plangebietes nicht vorhanden.

Von Interesse ist lediglich das rund 300 m in östlicher Richtung, rund 50 m tiefer liegende FFH-Gebiet: „Rot und Bellamonter Rottum.“

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 61 ______

VIII. ERGEBNISZUSAMMENFASSUNG

Gegenwärtig befindet sich der Flächennutzungsplan der Verwaltungs- gemeinschaft Rot – Tannheim in Fortschreibung. Im Zuge dieser Fortschreibung werden einzelne Flächen ausgewiesen, die bisher noch nicht überplant waren. Im Gegenzug entfallen bisher enthaltene Flächen, so dass insgesamt nicht mehr Flächen ausgewiesen werden. Da der vorhandene FNP ohne Landschaftsplan aufgestellt wurde, soll für die neu ausgewiesen 6 Flächen, ein Umweltbericht erstellt werden.

Im Rahmen der 2. Änderung des Flächennutzungsplans (Juni 2016) wurden 2 weitere Flächen untersucht.

Die einzelnen Siedlungserweiterungen bzw. sonstigen Planungen wurden in einer landschaftlichen Beurteilung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Schutzgüter untersucht und die entsprechenden Konfliktstärken („Erheblichkeiten“) dargestellt.

Die Darstellungen erfolgten über Gebiets- „Steckbriefe“, in denen die Prüfinhalte gemäß den gesetzlichen Vorgaben aus § 2 BauGB entsprechend abgearbeitet wurden.

Diese Darstellungen dienen der sachbezogenen Abwägung der Umweltbelange durch die Verwaltungsgemeinschaft in Bezug auf die im FNP dargestellten Planungen.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass für keine der vorgeschlagenen neuen Entwicklungsflächen mit sehr hohen Erheblichkeiten gerechnet werden muss, die einer baulichen Entwicklung prinzipiell entgegenstünden.

Für 6 neue Entwicklungsflächen muss mit hohen Konfliktstärken gerechnet werden. Hierzu gehören die Plangebiete „Gewerbe südl. Sägewerk“ (Nr. 1) (Gemeinde Tannheim), „Ellwangen“ (Nr. 2), „Spindelwag“ (Nr. 3), „Rot a.d.Rot“ (Nr. 4), „Zell“ (Nr. 5) und „Haslach“ (Nr. 6).

Für die in der 2. Änderung des Flächennutzungsplans neu hinzu gekommene Entwicklungsfläche in „Murrwangen“ (Nr. 7) (Gemeinde Rot an der Rot) und in „Mühlberg“ (Nr. 8) (Gemeinde Rot an der Rot), muss ebenfalls mit hohen Konfliktstärken gerechnet werden.

Aus der Zusammenstellung der Konfliktschwerpunkte geht dabei hervor, dass sich die Eingriffsschwerpunkte insbesondere für die Schutzgüter Wasser (u.a. Wasserschutzgebiete) und Pflanzen und Tiere (Nähe zur „Rot“ als Natura 2000- Gebiet) ergeben. Untergeordnet werden auch die Schutzgüter Landschaftsbild (Landschaftsschutzgebiet, besondere bzw. weite Einsehbarkeiten), sowie das Schutzgut Boden (hohe Erfüllungsgrade der Bodenfunktionen) betroffen. Das geplante Gewerbegebiet „Gewerbe südl. Sägewerk“ und „Murrwangen“ ist zudem aus Sicht des Denkmalschutzes von überdurchschnittlicher Bedeutung.

Unter Berücksichtigung entsprechend relevanter Sachverhalte sowie der Durchführung von Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen sind diese Flächen zur Entwicklung von Baugebieten jedoch insgesamt (bedingt) geeignet.

Fortschreibung FNP „Rot – Tannheim – 2. Änderung“: Umweltbericht 62 ______

IX. LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS

AG BODENKUNDE (1994): Bodenkundliche Kartieranleitung. - 4. Aufl., Han- nover. ASSFALG GASPARD PARNER (2011/2016): Entwicklungsflächen der Verwaltungsgemeinschaft „Rot – Tannheim“).- Ravensburg. BDLA (2004): Baugesetzbuch 2004 – Die neue Umweltprüfung. Berlin. GEOLOGISCHES LANDESAMT (1990): Hydrogeologisches Abschlussgutachten zur Neuabgrenzung eines Wasserschutz- gebietes für die Grundwasserfassung Gutenzell auf Gemarkung Edenbachen.- Freiburg. LANDESSTELLE FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE BADEN-WÜRTTEMBERG (1993): Die potentielle natürliche Vegetation von Baden – Württemberg. LANDESAMT FÜR GEOLOGIE, ROHSTOFFE UND BERGBAU (2002): Hydrogeologisches Abschlussgutachten zur Abgrenzung eines Wasserschutzgebietes für die Quellfassung Ursprung auf Gemarkung Edenbachen.- Freiburg. LANDESAMT FÜR GEOLOGIE, ROHSTOFFE UND BERGBAU (2001): Geologische Karte, Blatt 7926 Rot an der Rot, M : 1 : 25.000.- Freiburg. LANDESVERMESSUNGSAMT BADEN – WÜRTTEMBERG (1988): Geologi- sche Karte von Baden – Württemberg 1 : 25.000.- Blatt 8026 Aitrach, Stuttgart. LUBW (2007): Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Brutvogelarten Baden-Württembergs.- Karlsruhe. LUBW (2005): Bewertung von Eingriffen und Ermittlung von Kompensationsmaßnahmen in der Bauleitplanung, Küpfer).- Karlsruhe. REGIONALVERBAND DONAU-ILLER (1987): Regionalplan Donau-Iller.- Neu- Ulm. SCHMID, KARIN (2016) Umweltbericht zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Dietenberger Weg“ in Mühlberg. SEECONCEPT (2011a): Natura 2000-Vorprüfung zum Bebauungsplan „Sägwiese“ in Spindelwag.- Uhldingen. SEECONCEPT (2011b): Artenschutzrechtliche Einschätzung zum Bebauungsplan „Sägwiese“ in Spindelwag.- Uhldingen. UMWELTMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG (2006): Das Schutzgut Boden in der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung, „Arbeitshilfe“.- Stuttgart.

ANHANG