BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT Drucksache 21/8271 21. Wahlperiode 14.03.17

Schriftliche Kleine Anfrage

des Abgeordneten Richard Seelmaecker (CDU) vom 08.03.17

und Antwort des Senats

Betr.: Wirtschaft in Hamburgs Norden

Das „Hamburger Abendblatt“ berichtete am 9. März 2016: „Im vergangenen Jahr sind 18.000 neue Arbeitsplätze entstanden, in diesem Jahr rechnet die Arbeitsagentur Hamburg sogar mit 25.000 neuen Stellen.“ Sönke Fock, Chef der Agentur für Arbeit, sagt dazu: „Hamburg kann Ende 2016 mit mehr als 950.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten rechnen, was ein neuer Rekord wäre.“ Statistiken belegen, dass besonders Menschen in Hamburgs Norden ein überdurchschnittliches Einkommen beziehen (Steueratlas 2014).

Es stellt sich die Frage, wie sich die wirtschaftliche Situation im Hamburger Norden (Eppendorf, , , Fuhlsbüttel, Groß Borstel, Lan- genhorn, Ohlsdorf, Hummelsbüttel, Wellingsbüttel, Poppenbüttel, , , Lemsahl-Mellingstedt und ) darstellt.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Bundes- agentur für Arbeit, der Sprinkenhof GmbH, der Karl Gladigau GmbH und der HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH wie folgt: 1. Wie viel sozialversicherungspflichtig Beschäftigte leben in den einzelnen oben genannten Stadtteilen? Siehe Anlage 1. 2. Wie hoch ist der Anteil der Gewerbeflächen in den einzelnen Stadttei- len? Siehe Anlage 2. 3. Wie viel Gewerbefläche in städtischen Immobilien/auf städtischen Grundstücken steht in den einzelnen Stadtteilen und in den Stadtteilen insgesamt zur Verfügung? Gewerbefläche Gewerbefläche unbebauter Grund- Stadtteil bebauter Grundstücke stücke (Quelle: Sprinkenhof) (Quelle: Gladigau) alle Werte circa-Angaben Größe in m² Größe in m² Alsterdorf 21.993 0 Eppendorf 0 3.796 Fuhlsbüttel 4.200 138.779 Groß Borstel 0 71.027 Langenhorn 10.927 28.543 Ohlsdorf 286 5.169 Drucksache 21/8271 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode

Gewerbefläche Gewerbefläche unbebauter Grund- Stadtteil bebauter Grundstücke stücke (Quelle: Sprinkenhof) (Quelle: Gladigau) alle Werte circa-Angaben Größe in m² Größe in m² Winterhude 79.246 13.585 Duvenstedt 293 204 Hummelsbüttel 177 3.747 Lemsahl-Mellingstedt 393 2.522 Poppenbüttel 2.572 350 Volksdorf 2.369 16.828 Sasel 2.065 22.492 Wellingsbüttel 710 1.182 Gesamt: 122.862 308.224 4. Wie hoch ist die durchschnittliche Gewerbemiete/Pacht in städtischen Immobilien/für städtische Gewerbegrundstücke in den einzelnen Stadt- teilen? Ø Gewerbemiete Ø Gewerbemiete unbebauter Grund- Stadtteil bebauter Grundstücke stücke (Quelle: Sprinkenhof) (Quelle: Gladigau) in € p.m./m² Netto- in € p.a./m² Netto-

kaltmiete kaltmiete Alsterdorf 4,79 - Eppendorf - 8,14 Fuhlsbüttel 6,01 12,28 Groß Borstel - 9,05 Langenhorn 4,84 9,70 Ohlsdorf 4,88 13,81 Winterhude 9,24 7,14 Duvenstedt 6,17 9,81 Hummelsbüttel 6,28 0,31 Lemsahl-Mellingstedt 3,49 4,25 Poppenbüttel 1,11 12,68 Volksdorf 10,17 8,39 Sasel 11,38 0,27 Wellingsbüttel 9,62 6,62 5. Wie viele Quadratmeter leer stehende Bürofläche gibt es in den oben genannten Stadtteilen? Daten über die genannten einzelnen Stadtteile liegen nicht vor. Das Maklerunterneh- men Grossmann & Berger berichtet für das Jahr 2016 allgemein, dass die Zahl der leer stehenden Büroflächen in Hamburg seit dem Jahr 2010 kontinuierlich gesunken sei. Die Leerstandsrate inklusive Untermietflächen habe sich zuletzt am Jahresende 2016 jedoch nur noch leicht von 5,2 Prozent auf 5,1 Prozent vermindert. Für einen detaillierten Marktbericht zu einzelnen hamburgischen Teilmärkten siehe https://www.grossmann-berger.de/img/geschaeftsberichte/ Marktbericht_B%C3%BCro_Hamburg_4Q2016.pdf. 6. Wie viele Unternehmensinsolvenzen gab es in den Jahren 2014 bis 2016 jeweils in den Stadtteilen? (Bitte jahresweise aufschlüsseln.)

Unternehmensinsolvenzen in ausgewählten Stadtteilen im Hamburger Norden 2014 - 2016 2014 2015 2016 Stadtteil Anzahl Alsterdorf 1 6 2 Eppendorf 9 13 9 Fuhlsbüttel 7 6 5 Groß Borstel 7 11 6

2 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/8271

Unternehmensinsolvenzen in ausgewählten Stadtteilen im Hamburger Norden 2014 - 2016 2014 2015 2016 Stadtteil Anzahl Langenhorn 12 9 12 Ohlsdorf 1 – – Winterhude 30 14 15 Duvenstedt 7 7 4 Hummelsbüttel 9 4 9 Lemsahl-Mellingstedt 5 2 1 Poppenbüttel 11 9 11 Sasel 6 7 5 Wellingsbüttel 4 3 4 Volksdorf 2 7 5 Quelle: Statistikamt Nord - Insolvenzstatistik auf Basis der monatlichen Meldungen des ham- burgischen Insolvenzgerichtes

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Anlage 1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort im Juni 2016 Sozialversicherungspflichtig Stadtteil Beschäftigte Eppendorf 10.200 Groß Borstel 2.979 Alsterdorf 5.071 Winterhude 25.027 Ohlsdorf 6.493 Fuhlsbüttel 5.090 Langenhorn 16.674 Wellingsbüttel 2.977 Sasel 7.456 Poppenbüttel 6.791 Hummelsbüttel 5.769 Lemsahl-Mellingstedt 2.109 Duvenstedt 2.041 Volksdorf 5.898 Insgesamt 104.575 Quelle: Bundesagentur für Arbeit Die Daten für das gesamte Jahr 2016 liegen im Juli 2017 vor.

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Anlage 2 Gewerbefläche*) Stadtteil prozentual Alsterdorf 3,1 % Eppendorf 9,0 % Fuhlsbüttel 0,5 % Groß Borstel 19,1 % Langenhorn 4,1 % Ohlsdorf 1,1 % Winterhude 0,1 % Duvenstedt 0,4 % Hummelsbüttel 5,1 % Lemsahl-Mellingstedt 0,0 % Poppenbüttel 2,4 % Sasel 0,8 % Wellingsbüttel 0,0 % Vollksdorf 0,4 % *) Hierzu zählen Gewerbegebiete (GE), Industriegebiete (GI) und Industriegebietsflächen nach Baustufenplan (I) Quelle: Digitales Informationssystem Planrecht - DIP (Stand: 1. Januar 2017)

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