STADT OEDERAN LANDKREIS

Satzung über die Einbeziehung einzelner Außenbereichsflächen in den im Zusammenhang bebauten Ortsteil gemäß § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB

ERGÄNZUNGSSATZUNG "GOETHESTRAßE", STADT OEDERAN

Lage des Satzungsgebiets „Hinterm Zaun“

Entwurf STAND: 09/ 2018

Büro für Städtebau GmbH Tel.: (0371) 36 74 170 Leipziger Straße 207 Fax: (0371) 36 74 177 09114 Chemnitz E-Mail: [email protected] Internet www.staedtebau-chemnitz.de Satzung über die Einbeziehung einzelner Außenbereichsflächen in den im Zu- sammenhang bebauten Ortsteil gemäß § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB

ERGÄNZUNGSSATZUNG "GOETHESTRAßE", STADT OEDERAN

Stand: 09/2018

Stadt: Oederan Kreis: Mittelsachsen Region: Chemnitz Land: Freistaat Sachsen

Die Satzung besteht aus: - Planzeichnung im Maßstab 1:1.500 - textlichen Festsetzungen - Begründung

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Leipziger Straße 207, 09114 Chemnitz Tel.: (0371) 36 74 170 E-Mail: [email protected] Fax: (0371) 36 74 177 Internet : www.staedtebau-chemnitz.de

Geschäftsführer: Architekt Dipl.-Ing. Thomas Lohse Dipl. Geograph Thomas Naumann

Leiterin Stadtplanung: Dipl.-Ing. Christina Heinrich, Architektin für Stadtplanung

Verantwortl. Bearbeiter: M. Sc. Julian Schwenkglenks

Geschäftsleitung

Chemnitz, September 2018

Urheberrecht

Das vorliegende Dokument (Städtebauliche Planung) ist urheberrechtlich geschützt gemäß § 2 Abs. 2 sowie § 31 Abs. 2 des Gesetzes zum Schutz der Urheberrechte. Eine (auch auszugsweise) Vervielfältigung, Weitergabe oder Veröffentlichung ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der Büro für Städtebau GmbH Chemnitz sowie der planungstragenden Kommune unter Angabe der Quelle zulässig. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 1

INHALTSVERZEICHNIS

1. RECHTSGRUNDLAGEN 2

2. PLANGRUNDLAGE 3

3. ANLASS UND ZIELE DER ERGÄNZUNGSSATZUNG 3

4. LAGE DES SATZUNGSGEBIETS UND RÄUMLICHER GELTUNGSBEREICH 3

5. SATZUNGSVORAUSSETZUNGEN UND VERFAHREN 5

6. ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN 7

7. ÖRTLICHE SITUATION 9

8. ERSCHLIEßUNG 12

9. ERGÄNZUNGSSATZUNG GEMÄß § 34 ABS. 4 NR. 3 BAUGB 14

10. NACHRICHTLICHE ÜBERNAHMEN GEMÄß § 9 ABS. 5 UND 6 BAUGB 16

11. AUSGLEICHS- UND ERSATZMAßNAHMEN GEMÄß §§ 1A UND 9 ABS.1A BAUGB 16

12. ARTENLISTEN 18

13. WESENTLICHE AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG 19

ANLAGEN Anlage 1: Liste ausgewählter einheimischer Gehölzarten mit Hinweisen zur Ge- hölzauswahl, LRA Mittelsachsen, 02/2015 Anlage 2: Liste alter Obstsorten für den Streuobstanbau, LRA Mittelsachsen, 02/2015 Anlage 3: Merkblatt zur Anlage einer Streuobstwiese, LRA Mittelsachsen, 02/2015 Anlage 4: Merkblatt zur Verwendung von Gehölzen in Natur und Landschaft, LRA Mittelsachsen, 02/2015 Anlage 5: Merkblatt zu rechtlichen Vorgaben, die bei der Bestimmung der Zuläs- sigkeit Gehölzbeseitigungen zu beachten sind, LRA Mittelsachsen, 06.03.2015 Anlage 6: Artenschutzfachliche Risikoabschätzung, IGC Chemnitz, 07.05.2018

VERZEICHNISSE Abbildungsverzeichnis Quellenverzeichnis Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 2

1. Rechtsgrundlagen Bundesrecht - Baugesetzbuch (BauGB) - in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S.3634) - Baunutzungsverordnung (BauNVO) - Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. I S.3786) - Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) - Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge in der Fassung der Bekanntmachung vom 17.05.2013 (BGBl. I S.1274), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 18.07.2017 (BGBl. I S.2771) - Planzeichenverordnung 1990 (PlanZV 90) - Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts vom 18.12.1990 (BGBl. I S.58), zu- letzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04.05.2017 (BGBl. I S.1057) - Raumordnungsgesetz (ROG) - vom 22.12.2008 (BGBl. I S.2986), zuletzt geändert durch Artikel 2 Abs.14b des Gesetzes vom 20.07.2017 (BGBl. I S.2808) - Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) - Gesetz über Naturschutz und Landschafts- pflege vom 29.07.2009 (BGBl. I S.2542), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Geset- zes vom 15.09.2017 (BGBl. I S.3434)

Landesrecht - Sächsische Bauordnung (SächsBO) - in der Fassung der Bekanntmachung vom 11.05.2016 (SächsGVBl. S.186), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 27.10.2017 (SächsGVBl. S.588) - Sächsische Gemeindeordnung (SächsGemO) - in der Fassung der Bekannt-ma- chung vom 09.03.2018 (SächsGVBl. S.62 - Sächsisches Naturschutzgesetz (SächsNatSchG) - vom 06.06.2013 (SächsGVBl. S.415), zuletzt geändert durch Artikel 25 des Gesetzes vom 29.04.2015 (Sächs-GVBl. S.349) - Waldgesetz für den Freistaat Sachsen (SächsWaldG) - vom 10.04.1992 (Sächs-GVBl. S.137), zuletzt geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 29.04.2015 (SächsGVBl. S.349) - Sächsisches Straßengesetz (SächsStrG) - vom 21.01.1993 (SächsGVBl. S.93), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 24.02.2016 (SächsGVBl. S.78) - Gesetz zur Raumordnung und Landesplanung des Freistaates Sachsen – Landes- planungsgesetz (SächsLPlG) - in der Fassung der Bekanntmachung vom 05.07.2010 (SächsGVBl. S.174) - Landesentwicklungsplan Sachsen (LEP 2003) vom 16.12.2003 (SächsGVBl. S.915)

Auf die Beachtlichkeit weiterer Gesetzlichkeiten wird hingewiesen. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 3

2. Plangrundlage Die Plangrundlage der Satzung bildet ein Auszug aus dem Amtlichen Liegenschafts- katasterinformationssystem (ALKIS) des Freistaates Sachsen – Stadt Oederan. Die Sat- zung wurde im Maßstab 1 : 1.500 ausgefertigt.

3. Anlass und Ziele der Ergänzungssatzung Anlass für diese Satzung gemäß § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB (Ergänzungssatzung) ist die Absicht der Stadt Oederan, in erschlossener und städtebaulich geeigneter Lage im Anschluss an den Siedlungskörper eine dem örtlichen Bedarf gerecht werdende Wohnbauflächenergänzung vorzunehmen. Die Stadt verfügt nach Jahren erfolgrei- cher Innenentwicklung, z. B. am Standort „Wiesenstraße“, derzeit nicht über ausrei- chend erschlossene Flächen im Innenbereich.

Mit der Aufstellung der Ergänzungssatzung sollen einzelne Außenbereichsflächen städ- tebaulich angemessen in den im Zusammenhang bebauten Ortsteil einbezogen wer- den, denn die Voraussetzungen für eine Bebauung nach § 34 BauGB sind derzeit nicht gegeben. Hier unmittelbar erfüllte Voraussetzungen sind: 1. dass die einzubeziehenden Außenbereichsflächen an den im Zusammenhang be- bauten Ortsteil angrenzen und 2. bereits durch die wohnbauliche Nutzung der angrenzenden Umgebung geprägt sind.

Ziel ist die Ansiedlung baulandnachfragender junger Familien mit Kindern. Aus diesem Grund hat die Stadt den Aufstellungsbeschluss zu diesem städtebaulichen Satzungs- verfahren gefasst. Wohnflächenbedarf soll damit innenstadtnah gedeckt werden.

4. Lage des Satzungsgebiets und räumlicher Geltungsbereich Lage im Raum Die Stadt Oederan liegt südlich der Bundesautobahn A 4 im zentralen Bereich des am 01.08.2008 gebildeten Landkreises Mittelsachsen, der zur Region Chemnitz, im Freistaat Sachsen gehört und hat per 30.09.2017 insgesamt 8.034 Einwohner. Der Sitz des Land- ratsamtes befindet sich in der Großen Kreisstadt , die per Eisenbahn und Straße (B 173) in rd. 16 km Entfernung östlich erreichbar. Oederan ist über die B 173 in das überörtliche Verkehrsnetz eingebunden. Das Oberzentrum Chemnitz ist rd. 21 km west- lich gelegen. Die Autobahn A 4 ist an den Anschlussstellen Hainichen (über S 201) bzw. Frankenberg/Sa. rd. 17 km nördlich erreichbar. Darüber hinaus ist die Stadt über Staats- Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 4 und Kreisstraßen mit dem Umland verbunden. Im Bereich Oederan ist eine Neutrassie- rung der B 173 vorgesehen1. Oederan ist an das überregionale Eisenbahnnetz angebunden. In Oederan besteht Anschluss an die Sachsenmagistrale Hof – Plauen – Zwickau - Chemnitz - . Von Flöha aus bestehen über die Zschopautalbahn und die Flöhatalbahn Verbindungen ins Erzgebirge. Über Buslinien bestehen Anschlüsse in die umliegenden Städte und Ge- meinden.

Nachbarkommunen, ausnahmslos dem Landkreis Mittelsachsen angehörig, sind von Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Stadt Hainichen, Gemeinde Oberschöna, Stadt Brand-Erbisdorf, Gemeinde Eppendorf, Gemeinde Leubsdorf, Stadt , Große Kreisstadt Flöha und Stadt Frankenberg/Sa.

Abb. 1: Lage der Stadt Oederan im Raum

Lage des Satzungsgebiets Das Satzungsgebiet befindet sich am östlichen Rand der Kernstadt auf einer Höhe von ca. 400 m ü. NHN nördlich des Bornbachtals mit seinen von Gehölzen gesäumten Hangflanken. Nördlich der Goethestraße befindet sich ein geschlossener

1 Siehe: http://www.bvwp-projekte.de/strasse/B173-G20-SN/B173-G20-SN.html [Aufruf 10.09.2018] Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 5

Bebauungszusammenhang aus Wohngebäuden. In der Mitte des südlich der Goe- thestraße gelegenen Satzungsgebiets, dessen Lage auf dem Deckblatt der Begrün- dung ersichtlich ist, befindet sich bereits ein Einfamilienhaus. Dies reicht jedoch nicht aus, um von einem bestehenden geschlossenen Bebauungszusammenhang zu spre- chen.

Geltungsbereich Die Flurstücke 916/5, 935/2 sowie Teilflächen der Flurstücke 916/6, 916/7 und 916/8 sollen in den im Zusammenhang bebauten Ortsteil einbezogen werden. Das Satzungs- gebiet ist ca. 9.454 m2 groß und wird folgendermaßen begrenzt: Im Norden: Goethestraße, Im Osten: Plattenweg und eine Gasreglerstation, Im Süden: waldähnliche Gehölzstrukturen, Im Westen: Wohnbebauung.

5. Satzungsvoraussetzungen und Verfahren

Voraussetzung für die Aufstellung von Ergänzungssatzungen ist, dass: 1. sie mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung vereinbar sind, 2. die Zulässigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umwelt- verträglichkeitsprüfung nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglich- keitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen, nicht begründet wird und 3. keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchst. b BauGB genannten Schutzgüter oder dafür bestehen, dass bei der Planung Pflich- ten zur Vermeidung oder Begrenzung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 S. 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind.

Mit der geplanten straßenbegleitenden Bebauung wird eine geordnete städtebauli- che Entwicklung gewährleistet. In dem Zusammenhang ist auf bereits geführte Abstim- mungen im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplans zu verweisen. Der Flä- chennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Oederan (VG), damals in VG mit der 2012 eingemeindeten Gemeinde Frankenstein, ist seit dem 01.12.2004 rechtswirk- sam. Seither wurde Rahmen eines 1. Änderungsverfahrens lediglich eine bedarfsge- rechte, inzwischen realisierte Ausweitung gewerblicher Bauflächen abgestimmt. Der westliche Teil der Ergänzungsfläche (Flst. 916/5, 916/6, 916/8 (teilw.) und 935/2) ist im rechtswirksamen Flächennutzungsplan als Wohngebiet, ein kleiner östlicher, ehemals bereits bebauter Teil (rd. 1.300 m²) als Grünfläche (Flst. 916/7) dargestellt. Die Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 6

Ergänzungssatzung widerspricht damit den Grundzügen der bereits abgestimmten ge- samtstädtischen städtebaulichen Entwicklung nicht.

Satzungsgebiet

Quelle: https://geoportal.sachsen.de/

Abb. 2: Lage des Satzungsgebiets im wirksamen Flächennutzungsplan Die bauliche Prägung der angrenzenden Bereiche, ist im vorliegenden Fall also gege- ben. Die Spiegelung eines vorhandenen Bebauungszusammenhangs an einer vorhan- denen Erschließung entspricht dem städtebaulichen Ordnungsgedanken einer Ergän- zungssatzung. Die Bebauungsabsicht wird bereits überwiegend (zu rd. 83 %) im Flä- chennutzungsplan dargestellt. Mit der Ergänzungsatzung plant die Stadt noch vorhan- dene Potenziale zur Verdichtung in verkehrlich und stadttechnisch erschlossenen La- gen zu nutzen. Diese Entwicklung ist aus gesamtstädtischer Sicht wirtschaftlich sinnvoll und entspricht den Grundsätzen zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden.

UVP-pflichtige Vorhaben werden mit der Ergänzungssatzung ebenso wenig vorberei- tet, wie Störfallbetriebe bzw. nach BImSchG überwachungspflichtige Anlagen.

Schutzgüter nach dem Naturschutzrecht werden nicht beeinträchtigt. Festgesetzte Schutzgebiete, insbesondere auch keine europäischen NATURA 2000-Gebiete, wer- den nicht berührt. Auf die Artenschutzfachliche Risikoabschätzung in Anlage 6 wird verwiesen. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 7

Im Bereich „Goethestraße“ sind somit die Voraussetzungen zur Einbeziehung einzelner Außenbereichsflächen in den im Zusammenhang bebauten Ortsteil gegeben.

Verfahren Bei der Aufstellung von Ergänzungssatzungen nach §34 Abs. 4 Nr. 3 sind die Vorschrif- ten zur Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung nach §13 Abs. 2 Nr.2 und 3 BauGB anzuwenden. Ergänzungssatzungen sind genehmigungsfrei, d.h. werden durch die Kommune beschlossen und in Kraft gesetzt. Der zuständigen Rechtsaufsichtbehörde sind städtebauliche Satzungen nach Abschluss des Verfahrens übergeben.

Für die Satzungen nach § 34 Abs. 4 BauGB besteht keine Pflicht zur Umweltprüfung. Im vereinfachten Verfahren gemäß § 13 BauGB ist eine Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4, der Umweltbericht gemäß § 2a und die Angaben zu umweltbezogenen Informatio- nen nach § 3 Abs. 2 S. 2, entbehrlich; § 4c (alles BauGB) ist nicht anzuwenden. Bei der Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 13 Abs. 2 Nr. 2 ist darauf hinzuweisen, dass von einer Umweltprüfung abgesehen wurde.

Von der Durchführung einer Umweltprüfung im Aufstellungsverfahren der städtebauli- chen Satzung wird insofern abgesehen.

In der Ergänzungssatzung können einzelne Festsetzungen nach § 9 Abs. 1 und 3 S. 1 sowie Abs. 4 BauGB getroffen werden. Nachrichtliche Übernahmen nach § 9 Abs. 6 BauGB, Ausnahmen und Befreiungen nach § 31 BauGB, ergänzende Vorschriften zum Umweltschutz nach § 1a Abs. 2 und 3 sowie zum naturschutzfachlichen Ausgleich nach § 9 Abs. 1a BauGB sind anzuwenden. Der Ergänzungssatzung ist eine Begrün- dung, in der die Ziele, Zwecke und wesentlichen Auswirkungen der Satzung sowie der naturschutzrechtliche Eingriffsausgleich und der Umgang in der Abwägung darzule- gen sind, beizufügen.

6. Übergeordnete Planungen Die Stadt Oederan ist im Landesentwicklungsplan Sachsen vom 14.08.2013 (LEP 2013) als Stadt im ländlichen Raum ohne zentralörtliche Einstufung, angrenzend an den Ver- dichtungsraum Chemnitz – Zwickau dargestellt. In Übereinstimmung mit dem LEP 2013 sollen:

- eine geordnete und angemessene, bauliche Entwicklung im Planbereich im Sinne der Eigenentwicklung ermöglicht werden,

- den Zielen Z 2.2.1.6 (Eigenentwicklung), 2.2.1.9 (Vermeidung der Zersiedlung) des Landesentwicklungsplanes Rechnung getragen werden, Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 8

- sowie die Belange des Naturschutzes durch eine adäquate Eingriffsausgleichsre- gelung in die Planung eingestellt werden. Die Stadt liegt im Überschneidungsbereich der Mittelbereiche Chemnitz und Freiberg (Karte 12 LEP 2013).

Die Ziele des aktuell gültigen Regionalplans Chemnitz - Erzgebirge (in Kraft getreten am 31.07.2008) wurden bei der Planung berücksichtigt. Mit Inkrafttreten des Regional- plans Chemnitz-Erzgebirge wird Oederan als Grundzentrum eingestuft und befindet sich an einer überregionalen Verbindungsachse im ländlichen Raum.

Abb. 3: Ausschnitt Karte 1 – Raumstruktur im Regionalplan Chemnitz - Erzgebirge Festlegungen des Regionalplans stehen einer baulichen Entwicklung nicht entgegen. Entsprechend der Darstellung Karte 2 „Raumnutzung“ des Regionalplans Chemnitz- Erzgebirge stehen am Standort keine regionalplanerischen Zielstellungen entgegen. Das Satzungsgebiet ist nachrichtlich als vorhandene Siedlungsfläche rot dargestellt. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 9

Lage Satzungsgebiet

Abb. 4: Ausschnitt Karte 2 – Raumnutzung im Regionalplan Chemnitz - Erzgebirge

7. Örtliche Situation Das Satzungsgebiet befindet sich im östlichen Bereich des Stadtgebietes, südlich eines Neubaugebiets aus den 1960er Jahren. Die Goethestraße, und damit die nähere Um- gebung, welche von West nach Ost mäßig ansteigt, wird durch freistehende, meist zweigeschossige Einfamilienhäuser geprägt. Die vorherrschenden Dachformen sind Walm- und Satteldächer. Die Gebäude sind heterogen auf den Grundstücken ange- ordnet und dienen vorwiegend dem Wohnen. Im östlichen Bereich, nördlich der Goe- thestraße, befinden sich Garagenanlagen aus DDR-Zeiten.

Das Satzungsgebiet erstreckt sich südlich, parallel verlaufend zur Goethestraße, über eine Länge von ca. 230 und einer Tiefe von 30 – 60 m. Aus Gründen des Natur- und Artenschutzes wird nur der nördliche Teil, 20 m vom südlichen Straßenrand der Goe- thestraße, bebaut.

Das Gebiet befindet sich an einem Südhang und grenzt im Süden unmittelbar an ei- nen Wald. Das Flurstück 916/6 ist beinahe vollständig von Wald belegt. Jedoch gelten nur 1.100 m² des insgesamt 3.380 m² großen Flurstücks als Wald nach dem Sächs- WaldG, da die restliche Fläche, durch allmähliche Sukzession als „rechtswidriger Wald“ einzustufen ist. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 10

Satzungsgebiet

Quelle: https://geoportal.sachsen.de/

Abb. 5: Satzungsgebiet im Luftbild vom Juni 2015 Für die verbleibenden 1.100 m² müssen eine Waldumwandlungsgenehmigung (nach § 8 Abs. 1 SächsWaldG) bei der zuständigen Forstbehörde beantragt und ein flächen- gleicher Waldersatz durch Neuanlage von Wald erbracht werden.

Abb. 6: Waldersatz im Umfang von 1.100 m² notwendig Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 11

Der Nachweis für den geforderten Waldersatz wird durch den Flächeneigentümer er- bracht. Die Wandumwandlung erfolgt separat in einem parallel geführten Verfahren.

Der bebaubare Streifen besteht aktuell überwiegend aus artenarmen mesophilem Grünland mit jungen Sukzessionsgehölzen und Wald (siehe oben). In der Mitte wurde bereits ein Einfamilienhaus (Hs.-Nr. 52) mit Schleppdach errichtetet. Am westlichen Rand bestehen Kleingärten mit Lauben. Die bebaubare Fläche ist somit anthropogen vorgeprägt. Der südlich des Satzungsgebiet verlaufende Bornbach bzw. die in der Bachaue vorhandenen Teiche werden durch die Planung nicht beeinträchtigt.

Abb. 7: östliche Grenze des Satzungsgebiets Abb. 8: Bebauung nördlich der Goethestraße

Abb. 9: Goethestraße – Blickrichtung Osten Abb. 10: Goethestraße – Blickrichtung Westen

Abb. 12: Satzungsgebiet mit Sukzessionsflächen Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 12

Abb. 11: Garagenkomplex nördlich der Goe- thestraße

Abb. 13: vorhandene Gartenlaube Abb. 14: Kleingarten im Satzungsgebiet

Abb. 15: Kleingarten in Blickrichtung Norden Abb. 16: Goethestraße 52 Alle Fotos weisen die Aktualität Mai 2018 auf.

8. Erschließung Die Anschlüsse der einzelnen Medien sind im nachgeordneten Verfahren der Bauge- nehmigung, in Abstimmung mit den zuständigen Ver- und Entsorgungsunternehmen und Verbänden verbindlich zu regeln. Die vollständige Erschließung ist im Baugeneh- migungsverfahren durch den Bauherren nachzuweisen.

8.1 Verkehrserschließung Die Verkehrserschließung zum Geltungsbereich der Ergänzungssatzung „Goe- thestraße“ erfolgt über die gleichnamige Goethestraße und ist in das ÖPNV-Netz des Verkehrsverbundes Mittelsachsen (VMS) eingebunden. Die nächstgelegene Halte- stelle des regionalen Busverkehrs befindet sich in rund 400 m westlicher Richtung an der Haltestelle „Goethestraße“.

Aufgrund der geplanten Bebauung ist zu erwarten, dass sich die Verkehrsbelastung auf der Goethestraße geringfügig erhöht. Während der Bauphase ist die Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 13

Gewährleistung eines angemessenen Bauablaufs einschließlich der Verkehrssicherung in den nachgeordneten Verfahren der Genehmigungsplanung und der Bauausfüh- rung durch den jeweiligen Bauherren sicherzustellen.

8.2 Stadttechnische Erschließung Wasser und Abwasser Folgende Hinweise sind im nachgeordneten Baugenehmigungsverfahren zu berück- sichtigen: 1. Die Erweiterung im Bereich Neue Siedlung befindet sich außerhalb von festge- setzten Trinkwasserschutzgebieten (TWSG) und Überschwemmungsgebieten (ÜSG). 2. Oberirdische Gewässer und Gewässerrandstreifen sind in diesem Bereich nicht vorhanden. 3. Die Versiegelung des Standortes ist auf das unbedingt notwendige Mindestmaß zu beschränken. Befestigte Flächen (Zufahrten, Wege usw.) sollten wasserdurch- lässig gestaltet werden. Aufgrund der Inanspruchnahme einer bereits teilweise bebauten Fläche auf der ge- genüberliegenden Seite einer einseitig bebauten Straße, in Angrenzung an den be- stehenden Siedlungsbereich, werden die Grundsätze des flächensparenden Bauens berücksichtigt. In der Satzung ist unter § 4 (3) festgesetzt, dass die Versiegelung des Bodens auf das notwendige Maß zu begrenzen ist und dass Zufahrten wasserdurchläs- sig gestaltet werden sollten.

Trink- und Löschwasserversorgung Konkrete Aussagen zur Trink- und Löschwasserversorgung werden in der förmlichen Be- teiligung erhoben und in die vorliegende Satzung aufgenommen.

Schmutz- und Niederschlagswasserentsorgung Die schmutz- und niederschlagswasserseitige Entsorgung der Plangebiete ist im nach- geordneten Baugenehmigungsverfahren durch den Bauherrn nachzuweisen. Kon- krete Aussagen zur anliegenden Abwasserentsorgung werden in der förmlichen Betei- ligung erhoben und in die vorliegende Satzung aufgenommen.

Energieversorgung Die Energieversorgung erfolgt durch die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM), Standort Freiberg. Konkrete Aussagen zur anliegenden Energiever- sorgung werden in der förmlichen Beteiligung erhoben und in die vorliegende Satzung aufgenommen. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 14

Gas Aussagen zur Gasversorgung in Oederan werden in der Beteiligung erhoben und in die Begründung aufgenommen.

Abfallentsorgung Aussagen zur Abfallentsorgung in Oederan werden in der Beteiligung erhoben und in die Begründung aufgenommen. Eine satzungsgemäße Entsorgung durch 3-achsige Müllfahrzeuge an den Entsorgungstagen soll durch Bereitstellen der Sammelbehälter am Fahrbahnrand vor den angeschlossenen Grundstücken sichergestellt werden. Se- parate Sammelplätze sind nicht vorgesehen.

Telekommunikation Aussagen zur Telekommunikation in Oederan werden in der Beteiligung erhoben und in die Begründung aufgenommen.

9. Ergänzungssatzung gemäß § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB Die Festsetzungen der Satzung sollen dazu beitragen, mit lockeren Baustrukturen am Ortsrand zum Landschaftsraum hin überzuleiten. Damit wird das Einfügen in das Orts- und Landschaftsbild in Siedlungsrandlage auch im Bezug auf die umgebende Bebau- ung gewährleistet. Die Festsetzung der überbaubaren Grundstücksfläche, stellt sicher, dass am Ortsrand nur eine kleinteilige Bebauung entstehen kann und somit ein harmo- nischer Übergang zur freien Landschaft gesichert ist. Weiterhin wird dadurch gewähr- leistet, dass in den ökologisch schützenswerten Bereich nicht eingegriffen wird.

Die Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der Ergänzungsflächen richtet sich zunächst nach § 34 BauGB. Danach müssen sich Vorhaben bezüglich Art und Maß der bauli- chen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, usw. in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen. Die Erschließung muss gesichert sein. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben und das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden. Durch die vorgefundene Prägung in der näheren Umgebung sind die gestalterischen Vorgaben für zulässige Vorhaben innerhalb der Ergänzungsfläche definiert, so dass bauordnungsrechtliche Festsetzungen nach § 89 SächsBO nicht erforderlich sind.. Folgende Festsetzungen wurden in der Ergänzungssatzung getroffen: Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 15

§1 Geltungsbereich (1) Der räumliche Geltungsbereich der Ergänzungssatzung umfasst die Flurstücke 916/5, 935/2 sowie Teilflächen der Flurstücke 916/6, 916/7, und 916/8 der Ge- markung Oederan.

§2 Zulässigkeit von Vorhaben (1) In den im Zusammenhang bebauten Ortsteil nach §34 Abs.4 Nr.1 BauGB wer- den die Ergänzungsflächen nach § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB einbezogen. (2) Innerhalb der unter (1) festgesetzten Bereiche richtet sich die planungsrechtli- che Zulässigkeit von Vorhaben nach §34 BauGB in Verbindung mit einzelnen Festsetzungen nach §9 Abs.1 BauGB. → Begründung: Die Ergänzungsfläche ist so festgelegt und einzelne Festsetzungen gemäß § 9 Abs. 1 BauGB wurden so getroffen, dass eine maßvolle Ergänzung des Siedlungskörpers bzw. des im Zusammenhang bebauten Ortsteiles vorgenommen werden kann. Damit wird im benannten Bereich „Goethestraße“ eine abschließende städtebauliche Entwick- lung planungsrechtlich fixiert. Eine weitere bauliche Entwicklung ist im südlichen An- schluss nicht mehr möglich. Der Geltungsbereich wurde so festgesetzt, dass eine aufgelockerte Bebauungsstruktur in Ortsrandlage entsteht. Des Weiteren werden die Belange des Artenschutz berück- sichtigt (s. Anlage 6) und daher nur der 20 Meter Streifen zur Goethestraße hin bebaut.

§3 Weitere Festsetzungen (1) Innerhalb der zeichnerisch festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen sind Gebäude als Einzel- oder Doppelhäuser in offener Bauweise mit max. 2 Wohneinheiten (WE) zulässig. → Begründung: Mit der Limitierung auf maximal zwei Wohneinheiten, wird sichergestellt, dass keine Mehrfamilienhäuser am Ortsrand entstehen, welche sich nicht in Eigenart der näheren Umgebung einfügen würden. Ferner wären MFH nicht dem örtlichen Bedarf entspre- chend.

(2) Garagen und Carports sind nur innerhalb der zeichnerisch festgesetzten über- baubaren Grundstücksflächen zulässig. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 16

→ Begründung: Durch die Festsetzung wird ein ausreichender Abstand zwischen dem vorhandenen Baumbewuchs und der geplanten Bebauung gewahrt.

10. Nachrichtliche Übernahmen gemäß § 9 Abs. 5 und 6 BauGB • Bodenfunde gemäß §20 SächsDSchG sind bei einer Denkmalschutzbehörde mel- depflichtig. • Sollten Spuren bisher unbekannten alten Bergbaus angetroffen werden, so ist ge- mäß § 5 Sächsische Hohlraumverordnung das Sächsische Oberbergamt davon in Kenntnis zu setzen. • Mutterboden ist gemäß §202 BauGB und §1BBodSchG separat zu gewinnen und funktionsgerecht zu verwerten. • Ein Altlastenverdacht besteht nicht. • Im überbaubaren Bereich befinden sich keine Schutzgebiete und Schutzobjekte im Sinne des Naturschutzrechtes. In der amtlichen Biotopkartierung Sachsen wur- den vor Ort keine Biotope im Sinne des § 21 SächsNatSchG festgestellt. • Die Zufahrt für Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge zu den geplanten Ergänzungs- flächen ist über die öffentliche Straße, Goethestraße, gewährleistet.

11. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen gemäß §§ 1a und 9 Abs.1a BauGB Durch die gemäß Satzung nach § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB in den im Zusammenhang bebauten Ortsteil einbezogenen Außenbereichsflächen sind Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten. Diese Eingriffe sind entsprechend §§ 1a und 9 Abs. 1a BauGB auszugleichen. Die erforderlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sollen innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches der Ergänzungssatzung umgesetzt werden:

§4 Naturschutzrechtliche Regelungen (1) Zur Durchführung der erforderlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Sinne des § 1a Abs. 3 BauGB sind durch den Eingriffsverursacher gemäß § 9 Abs. 1a S. 1 BauGB auf eigenem Grundstück je angefangene 40 m² versiegelte Grundfläche:

- ein standortgerechter, heimischer Laubbaum gemäß Artenliste A oder

- ein standortgerechter Obstbaum gemäß Artenliste B (Vollstamm) oder Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 17

- 4 lfd. m einer geschlossenen zweireihigen Hecke aus standortgerechten Sträuchern gemäß Artenliste A (zwei Sträucher pro lfd. m) zu pflanzen oder zu erhalten.

- Abgängige Gehölze sind gleichwertig zu ersetzen. → Begründung: Damit bleiben die Verhältnismäßigkeit und die individuelle Gestaltung der Grundstü- cke gewahrt. Die Integration bestehender Gehölze in die Grundstücksgestaltung oder der gleichwertige Ersatz sichert die Erhaltung und Weiterentwicklung bestehender Le- bensräume. Sollten Fällungen unvermeidbar sein, ist die Anlage 5 (Merkblatt zu recht- lichen Vorgaben, die bei der Bestimmung der Zulässigkeit von Gehölzbeseitigungen zu beachten sind) zu beachten. Durch die Bepflanzung werden gleichzeitig Lebens- räume neu geschaffen und der Biotopverbund zu benachbarten Vegetationsbestän- den verbessert. Durch die Festsetzung ist der Ausgleich abschließend ausreichend be- stimmt und lässt den Bauherren einen gewissen Gestaltungsspielraum offen.

(2) Die festgesetzten Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen sind durch den Verursa- cher bis spätestens ein Jahr nach Fertigstellung des Gebäudes auf eigenem Grundstück zu realisieren, zu pflegen und dauerhaft zu erhalten. Abgängige Gehölze sind gleichwertig gemäß den Artenlisten A und B zu erset- zen. Die Fertigstellung der Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen ist der Stadt Oederan anzuzeigen. → Begründung: Damit ist ein klarer Zeitrahmen für die Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen gegeben und schafft so Planungssicherheit.

(3) Bodenversiegelungen sind auf das notwendige Maß zu begrenzen. Stellplätze und Zufahrten sind deshalb in wasserdurchlässiger Bauweise herzustellen. → Begründung: Damit soll der Eingriff in den Boden und seine Funktionen minimiert werden.

Durch die festgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen werden biotop- und funk- tionsbezogene Wertsteigerungen erzielt. Fazit: Die Begründung der Kompensationsfestsetzung erfolgte verbal-argumentativ. Die Kompensation des Eingriffs wird für die Ergänzungssatzung vorhersehbar erbracht und ist im Vollzug der Satzung durch die Stadt Oederan und die zuständige Behörde nach- prüfbar. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 18

12. Artenlisten Die Pflanzungen erfolgen anhand der Artenliste gebietsheimischer Gehölze: Artenliste A – Bäume, Sträucher und Kleingehölze Bäume Sträucher und Kleingehölze Acer platanoides Spitz-Ahorn Cornus sanguinea Blutroter Hartriegel Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn Corylus avellana Haselnuss Alnus glutinosa Schwarz-Erle Cytisus scoparius Besen-Ginster Betula pubescens Moor-Birke Euonymus europaeus Pfaffenhütchen Betula pendula Sand-Birke Genista germanica Dt. Ginster Fagus sylvatica Rot-Buche Ligustrum vulgare Gemeiner Liguster Fraxinus excelsior Gemeine Esche Lonicera nigra Schwarze Heckenkirsche Populus tremula Zitter-Pappel Prunus padus Gew. Traubenkirsche Prunus avium Vogel-Kirsche Prunus spinosa Schlehe Quercus petraea Trauben-Eiche Pyrus pyraster Wildbirne Quercus robur Stiel-Eiche Rosa spec Wild-Rosen Salix caprea Sal-Weide Rubus fruticosus/iaeus Brom-/ Himbeere Salix x rubens Hohe Weide Salix spec. Strauchweiden Sorbus aucuparia Gem. Eberesche Sambucus spec. Holunder Ulmus glabra Berg-Ulme Viburnum opulus Gemeiner Schneeball Die Gehölzauswahl soll sich an der Liste ausgewählter einheimischer Gehölzarten (s. Anlage 1) und dem Merkblatt zur Verwendung von Gehölzen im Landkreis Mit- telsachsen orientieren.

Artenliste B – Obstsorten Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche Die Obstsortenwahl soll sich an der Liste alter Obstsorten (s. Anlage 2) und dem Merk- blatt zur Anlage von Streuobstwiesen im Landkreis Mittelsachsen orientieren (s. An- lage 3).

Artennegativliste:

Cotoneaster spec. Zwergmispeln Picea spec. Fichten Chamaecyparis spec. Scheinzypressen Thuja spec. Lebensbäume Juniperus spec. Zypressengewächse Die Arten der Artennegativliste sollen keine Verwendung finden.

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13. Wesentliche Auswirkungen der Planung Auswirkungen auf die Planbetroffenen Die Ergänzungssatzung nach § 34 Abs. 4 Nr. 3 BauGB hat für die von ihr erfassten Flä- chen konstitutive, rechtsbegründende Wirkung. Die vormaligen Außenbereichsflä- chen mit prinzipiellem Bauverbot werden zu Innenbereichsflächen mit prinzipiellem Baurecht erhoben. Unabhängig vom prinzipiellen Baurecht regelt sich die Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb des im Zusammenhang bebauten Ortsteiles nach § 34 Abs. 1 BauGB und nach einzelnen Festsetzungen gemäß § 9 Abs. 1 BauGB. Textliche Hinweise sowie ortstypische Bauweisen und Gestaltungsmerkmale sind zu beachten. Mit der Satzung wird der im Zusammenhang bebaute Ortsteil um 9.454 m2 erweitert. Die nicht überbauten Teile der bebaubaren Grundstücke sind, sofern sie nicht mit Ne- benanlagen belegt sind, dauerhaft zu begrünen. Im Zuge der Herstellungspflicht der Erschließungsanlagen kann an die öffentliche Ver- sorgungsnetze angeschlossen werden. Zur Absicherung der stadttechnischen Erschlie- ßung sind zwischen den Bauherren und den zuständigen Versorgungsunternehmen die erforderlichen Regelungen vertraglich zu binden.

Verkehr Durch den potentiellen Neubau von Wohngebäuden kommt es zu keiner wesentli- chen Erhöhung des Verkehrsaufkommens in der Goethestraße. Die Ergänzungsfläche liegt an einer kommunalen Straße. Damit sind weitere Grundstückszufahrten zulässig.

Immissionsschutz Die geplante Wohnnutzung entspricht der umgebenden Bebauung, sodass keine Stör- wirkungen auf andere Nutzungen zu erwarten sind. Durch die geringe Verkehrsbele- gung der Goethestraße ist in Bezug auf Verkehrslärm keine Beeinträchtigung der Ergän- zungsfläche gegeben. Für das Gebiet sind entsprechend „DIN 18005 Schallschutz im Städtebau die Orientierungswerte für Wohngebiete“ anzuwenden. Durch umgebende Nutzungen sind keine Störwirkungen zu erwarten. Landwirtschaftliche Nutzungen, die Auswirkungen auf das Plangebiet haben könnte sind nicht vorhanden.

Naturschutz und Landschaftspflege Durch die festgesetzten Ausgleichmaßnahmen kann der Eingriff in Natur und Landschaft ausgeglichen werden. Die Ergänzungsflächen sind geeignet, im direkten Anschluss an den Siedlungskörper der Stadt Oederan eine maßvolle, abschließende Bebauung zuzu- lassen. Eine bauliche Prägung der angrenzenden Bebauung ist gegeben. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz ANLAGEN

Anlage 1

Liste ausgewählter einheimischer Gehölzarten mit Hinweisen zur Gehölzauswahl

Autor: Landratsamt Mittelsachsen, Abt. 23 Umwelt, Forst und Landwirtschaft, Ref. 23.7 Umweltfachaufgaben, Fachbereich 23.7.2 Naturschutz

Stand: Februar 2015

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Anlage 2

Liste alter Obstsorten für den Streuobstanbau

Autor: Landratsamt Mittelsachsen, Abt. 23 Umwelt, Forst und Landwirtschaft, Ref. 23.7 Umweltfachaufgaben, Fachbereich 23.7.2 Naturschutz

Stand: Februar 2015 Büro für Städtebau GmbH Chemnitz ANLAGEN

Anlage 3

Merkblatt zur Anlage einer Streuobstwiese

Autor: Landratsamt Mittelsachsen, Abt. 23 Umwelt, Forst und Landwirtschaft, Ref. 23.7 Umweltfachaufgaben, Fachbereich 23.7.2 Naturschutz

Stand: Februar 2015

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Anlage 4

Merkblatt zur Verwendung von Gehölzen in Natur und Landschaft

Autor: Landratsamt Mittelsachsen, Abt. 23 Umwelt, Forst und Landwirtschaft, Ref. 23.7 Umweltfachaufgaben, Fachbereich 23.7.2 Naturschutz

Stand: Februar 2015 Büro für Städtebau GmbH Chemnitz ANLAGEN

Anlage 5

Merkblatt zu rechtlichen Vorgaben, die bei der Be- stimmung der Zulässigkeit von Gehölzbeseitigungen zu beachten sind

Autor: Landratsamt Mittelsachsen, Abt. 23 Umwelt, Forst und Landwirt- schaft, Ref. 23.4 Naturschutz und Landwirtschaft

Stand: 06.03.2015

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Anlage 6

Artenschutzfachliche Risikoabschätzung zum Vorhaben:

Ergänzungssatzung „Goethestraße“, Stadt Oederan

Autor: Ingenieurgruppe Chemnitz GbR Hohensteiner Straße 45 09117 Chemnitz

Stand: 07.05.2018

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz VERZEICHNISSE

Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Lage der Stadt Oederan im Raum 4 Abb. 2: Lage des Satzungsgebiets im wirksamen Flächennutzungsplan 6 Abb. 3: Ausschnitt Karte 1 – Raumstruktur im Regionalplan Chemnitz - Erzgebirge 8 Abb. 4: Ausschnitt Karte 2 – Raumnutzung im Regionalplan Chemnitz - Erzgebirge 9 Abb. 5: Satzungsgebiet im Luftbild vom Juni 2015 10 Abb. 6: Waldersatz im Umfang von 1.100 m² notwendig 10 Abb. 7: östliche Grenze des Satzungsgebiets 11 Abb. 8: Bebauung nördlich der Goethestraße 11 Abb. 9: Goethestraße – Blickrichtung Osten 11 Abb. 10: Goethestraße – Blickrichtung Westen 11 Abb. 11: Garagenkomplex nördlich der Goethestraße 12 Abb. 12: Satzungsgebiet mit Sukzessionsflächen 11 Abb. 13: vorhandene Gartenlaube 12 Abb. 14: Kleingarten im Satzungsgebiet 12 Abb. 15: Kleingarten in Blickrichtung Norden 12 Abb. 16: Goethestraße 52 12

Quellenverzeichnis - Landesentwicklungsplan Sachsen – LEP2003 - Regionalplan Chemnitz – Erzgebirge, rechtskräftig seit 31.07.2008 - FNP VG Oederan in der seit 01.12.2004 rechtswirksamen Fassung, Autor: Büro für Städtebau GmbH Chemnitz, - Informationsmaterialien und Abstimmungen mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung Oederan - Stellungnahmen vorab beteiligter Behörden und sonstigen Stellen, die Träger öf- fentlicher Belange sind - Artenschutzfachliche Risikoabschätzung zum Vorhaben Ergänzungssatzung „Goe- thestraße“, Stadt Oederan, Autor: Ingenieurgruppe Chemnitz GbR, Stand 07.05.2018