ZOBODAT - www.zobodat.at

Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Entomologische Nachrichten und Berichte

Jahr/Year: 2005/2006

Band/Volume: 49

Autor(en)/Author(s): diverse

Artikel/Article: Faunistische Notizen. 226-237 22 6 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

817. wesentlich größer. Sie lässt sich aber nicht mehr ermit­ Ein aktueller Nachweis von Amara pulpani K ult , teln, da die Art in früheren Jahren als Amara communis 1949 (Col., Carabidae) aus Westfalen behandelt wurde und Belege an verschiedene Sammler gingen. Auch für die erst jüngst erfolgte Auswertung der Bodenfallen im Hinblick auf die Laufkäfer standen Neben den weit verbreiteten und häufigen Laufkäfer­ nicht mehr alle Proben zur Verfügung (mdl. Mitt. H a n ­ arten Amara communis ( P a n z e r , 1797) und Amara n ig ). Die erneute Sichtung eines großen Teils dieses convexior S t e p h e n s , 1828 kommen in Mitteleuropa mit Bodenfallenmaterials ergab, dass alle überprüften und Amara pulpani K u l t , 1949 und Amara makolskii Rou- bei H a n n ig et al. (2005) auch so publizierten Amara B A L, 1928 (= Amara pseudocommunis Burakow ski, communis zu Amara pulpani gehörten. 1957) noch zwei weitere, allerdings nicht allgemein anerkannte Arten aus dieser Gruppe vor. Die 53 kontrollierten Belege wiesen eine diese Art Während der taxonomische Status vonAmara makols­ kennzeichnende Kombination äußerer Merkmale auf (H ù r k a P a il l kii immer noch unklar ist, hat sich seit Hürka (1996), 1996, 2003): schwach abgewinkelte HCjrka & RužičkovA (1999) und vor allemP aill (2003) Halsschildvorderecken (wie bei Amara convexior ), die Erkenntnis durchgesetzt, dass es sich bei Amara eine unterbrochene Series umbilicata (wie bei Ama­ pulpani um eine valide Art handelt. Paill (2003) und ra communis ) sowie das Vorhandensein von nur zwei Schmidt (2004) dokumentieren Funde aus Bayern so­ Porenpunkten am Ende des 7. Flügeldeckenstreifens. wie Mecklenburg-Vorpommern und nennen weitere Bestätigt werden konnte auch die Tendenz zu einer Vorkommen in Niedersachsen, die von ihnen aber lei­ Reduktion der Halsschildpunktierung. Der von P a il l der nicht weiter konkretisiert werden, da sie sich auf (2003) als sehr bedeutend herausgestellte differenzi­ die allgemeinen Angaben in G ersdorf & Kuntze aldiagnostische Wert der Ausbildung der Hinterflügel ( 1957a) beziehen. Diese publizierten jedoch in dem wurde an einigen der Amara pulpani und westfalischen selben Jahr auch eine Faunistik der Laufkäfer Nieders­ Amara communis überprüft. Übereinstimmend konn­ achsens mit den genaueren Angaben ,je 1 Ex. Braun- te festgestellt werden, dass auch diese westfalischen schweig/Ölper III. 1950 WSE [= Ernst W eise leg.; Amara pulpani kürzere und schmalere Hinterflügel als Anm. d. Verf.], Kirchhorst b. Hann. III. 1948 KTZ [= die Amara communis besaßen. K urt Kuntze leg.; Anm. d. Verf.], beide det. Fassati “ Die meisten der gefangenen Amara pulpani stammten (G ersdorf & K untze 1957b: 114). Bedauerlicherweise aus dem Frühsommer (Tab. 2), wobei jedoch berück­ ist der Verbleib dieser beiden Tiere ungeklärt. Die sichtigt werden muss, dass nur ein Teil des über 7 Jahre Sammlung W eise ist 2002 von der Ruhr-Universität angesammelten Materials ausgewertet werden konnte Bochum zum Westfälischen Museum für Naturkunde (s. o.). in Münster gekommen. Ein entsprechend etikettierter Beleg konnte nicht gefunden werden, aber die Samm­ Die untersuchten Kalkmagerrasen am Kregenberg und lung war offensichtlich auch nicht mehr vollständig am W ulsenberg lassen sich dem Enzian-Schillergras- (mdl. Mitt. Hannig & T erlutter ). Rasen (Gentiano-Koelerietum) zuordnen (K u h lm a n n & L a n d w e h r 1995). Solche Vorkommen auf mikro­ Mittlerweile liegen auch aktuelle Nachweise aus West­ klimatisch extremen Standorten sind offensichtlich ty­ falen vor. Im oberen Diemeltal im Grenzgebiet von p is c h f ü rAmara pulpani. P a ill (2003) stellte die A rt in Nordrhein-Westfalen und Hessen wurde von der Ar­ Österreich auf extrem trockenen, südexponierten Hän­ beitsgemeinschaft „Kalkmagerrasen“ in den Natur­ gen fest und H ü r k a (1996) s o w ie K ult (1949) g e b e n schutzgebieten „Halbtrockenrasen am Dahlberg“, ebenfalls trockene Böden an, wobei jedoch in Tsche­ „Wulsenberg“, „Hasental-Kregenberg“ und „Der Bunte chien und in der Slowakei auch Vorkommen aus Callu- Berg bei Eberschütz“ zwischen 1991 und 1997 jeweils na-Heiden bekannt sind. Übereinstimmend wird Amara eine Kalkmagerrasen-Fläche mit unterschiedlichen pulpani als charakteristisch für das Bergland und den Methoden auf ihre Arthropodenfauna hin untersucht alpinen Bereich angegeben. So steigt sie in Österreich (Angaben zum Untersuchungsgebiet siehe Kuhlmann b is 1900 m ü . NN und dam it höher als Amara commu­ & Landwehr 1995). Amara pulpani konnte auf zwei nis u n d Amara convexior (P a ill 2003). In sehr trocke­ der vier untersuchten Kalkmagerasen (NSG „Kregen- nen und mikroklimatisch heißen Lebensräumen scheint berg“ und NSG „Wulsenberg“ bei Marsberg, Hochsau­ Amara pulpani diesen beiden Arten überlegen zu sein erlandkreis, Nordrhein-Westfalen, TK 25: 4519) nach­ (P a il l 2003, S c h m id t 2004), und auch auf den beiden gewiesen werden. Insgesamt liegen 53 Belege vor, die westfalischen Kalkmagerrasen dominierte sie deutlich sich hauptsächlich in den Sammlungen Erbeling, Han­ ü b e r Amara convexior u n d Amara communis , w o b e i nig, Schäfer und in der Landessammlung des Westfäli­ Letztere hier sehr wahrscheinlich fehlte (vgl.H a n n ig schen Museums für Naturkunde in Münster befinden e t a l. 2005). Wie die Funde von G e r sd o r f & K u n tz e (Tab. 1). (1957b) s o w ie S c h m id t (2004) jedoch zeigen, muss im Die Anzahl der im Rahmen des Kalkmagerrasen-Pro­ nördlichen M itteleuropa auch im Tiefland mit Amara jekts gefangenen Amara pulpani war mit Sicherheit pulpani gerechnet werden. Bei dem von S c h m id t (2004) © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichtenund Berichte, 49, 2005/3-4 227

beschriebenen Lebensraum handelte es sich um Weiß­ Danksagung dünen und Sandseggenrasen, also ebenfalls warme und Für verschiedene Anregungen sowie Informationen trockene Böden, die zudem salzbeeinflusst waren. und die Überlassung von Belegen bedanke ich mich bei Aufgrund der speziellen Lebensraumansprüche ist in H e r r n D r. L u d w ig E r b e lin g (Plettenberg), Herrn Dr. J o ­ Westfalen nur mit einer sehr lokalen Verbreitung von h a n n es L ü c k m a n n (Bensheim), Herrn W o l f g a n g P a ill Amara pulpani zu rechnen. Trotz der in den letzten (G raz), Herrn J o a c h im S c h m id t (Rostock) und Herrn Jahren großen Anzahl an kontrollierten westfälischen D r. H e in r ic h T e r l u t t e r (Billerbeck). Mein besonde­ Belegen aus der Amara communis-Gmppe blieb es bis­ rer Dank gilt Herrn K a r s t e n H a n n ig (W altrop) für die lang bei diesen beiden benachbarten Vorkommen. Sichtung, Präparation und Bereitstellung umfangrei­ Die Gesamtverbreitung von Amara pulpani ist nach wie chen Fallenmaterials und die kritische Durchsicht des M anuskripts. vor ungenügend bekannt. Der Vermutung von S c h m id t (2004), dass Amara pulpani ein boreo-montanes Ver­ breitungsbild zeigt, widersprechen die westfälischen Literatur G e r s d o r f , E. & K . K u n t z e (1957a): Bestimmungstabelle der Ama- Funde auf Kalkmagerrasen. Des weiteren lässt sich ra-Arten (Col., Car.) Deutschlands. - Entomologische Blätter 53: keine Auslöschungszone im norddeutschen Tiefland 3-21. G e r s d o r f , E. & K . K u n t z e (1957b): Zur Faunistik der Carabiden erkennen, obgleich die Art hier wesentlich seltener zu Niedersachsens. - Bericht der Naturhistorischen Gesellschaft zu sein scheint als im südöstlichen Mitteleuropa. Vorerst Hannover 103: 101-136. sprechen die Habitatpräferenzen und das Fehlen von H a n n i g , K., T erlutter, H. & J. L ü c k m a n n (2005): Die Laufkäfer­ fauna (Col., Carabidae) ausgewählter Kalkmagerrasen des obe­ Nachweisen aus dem atlantischen Klimabereich eher ren Diemeltales. - Natur und Heimat 65: 113-122. für ein kontinentales Faunenelement, welches in das H C jrk 'a , K. (1996): Carabidae of the Czech and Slovak Republics. - nordwestliche Mitteleuropa ausstrahlt. Kabourek, Zlin, 565 S. H ù r k a , K. & A. Rližičkova (1999): Classification of the Amara Schließlich soll bei dieser Gelegenheit noch ein wei­ (Amara) communis species aggregate based on the egg and larval stage characters (Coleoptera: Carabidae: Amarina). - Acta Socie- terer Fundort von Amara pulpani mitgeteilt werden, tatis Zoologica Bohemoslovaca 63: 451-461. der sich in das bereits bekannte Verbreitungsmuster K u h l m a n n , M. & M. L a n d w e h r (1995): Zum Vorkommen vonBra- einfugt: Deutschland, Bayern, Garmisch, Kuhflucht, chygaster minuta ( O l i v i e r , 1791) (Hymenoptera, Evaniidae) auf einigen Kalkmagerrasen im Raum Marsberg. - Mitteilungen der 08.06.1957, W eise leg., 1 S, 1 ? , det. S c h ä f e r (Ama­ Arbeitsgemeinschaft ostwestfälisch-lippischer Entomologen 11 ra communis det. W eise 1961), Coll. Landessammlung (3): 77-85. K u l t , K . (1949): Amara pulpani sp. n. and new Subspecies of Pter- Westfalisches Museum für Naturkunde Münster (ex ostichus from Czechoslovakia. - Folia entomologica 12: 77-88. Coll. W e is e ). P a i l l , W. (2003): Amara pulpani K u l t , 1949 - eine valide Art in den Ostalpen (Coleoptera: Carabidae). Revue Suisse de Zoologie 110 (2): 437-452. S c h m i d t , J. (2004): Amara pulpani K u l t , 1949 und Amara nitida Tab. 1 : Anzahl und Herkunft westfälischer Belege vonAmara pul­ S t u r m , 1825 (Col., Carabidae) kommen auch an der deutschen pani. Ostseeküste vor. - Entomologische Nachrichten und Berichte 48 (1): 43-45. Gebiet Jahr Kontrollierte Belege (67?) Anschrift des Verfassers: NSG „Wulsenberg“ 1995 3/0 Peter Schäfer NSG „Kregenberg“ 1991 4/2 Stettiner Weg 13 NSG „Kregenberg“ 1992 7/1 D-48291 Telgte NSG „Kregenberg“ 1993 4/1 bugs. schaefer@gmx. de NSG „Kregenberg“ 1994 1/0 NSG „Kregenberg“ 1995 14/3 NSG „Kregenberg“ 1996 10/3 Summe 43/10

Tab. 2: Monatliches Auftreten der westfälischen Belege vonAmara pulpani.

April Mai Juni Juli August

3 12 16 21 1 (2 c?, 1 9) (il 3 ,1 ?) ( 1 3 c ? , 3 ? ) (1 7 c ? , 4 ? ) (0c?,l ?) 22 8 Entomologische Nachrichten© Entomologischeund Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

818. Die dem Ziegelrodaer Forst wenige hundert Meter Die Schwebfliegen-Fauna des Ziegelrodaer Forstes östlich vorgelagerten Kerbtäler Stachelroder und Loh­ und seiner Umgebung im Südwesten von Sachsen- tal gehören mit zum gleichen Landschaftsraum, sind Anhalt (Dipt., Syrphidae) aber von landwirtschaftlicher Nutzfläche umgeben und durch menschliche Nutzung (Buntsandsteinbrüche, Streuobstwiesen, Halbtrockenrasen) sowie einen stel­ 1. Einleitung lenweise naturnahen Bachlauf, feuchte Talgründe und Im Rahmen der Inventarisierung der Schwebfliegen­ Traubeneichen- bzw. Traubeneichen-Hainbuchenwäl­ fauna Sachsen-Anhalts (J en t zs c h & Dziock 1999) wur­ der geprägt (M ü l l e r et al. 1997). den verschiedene regionale Untersuchungsdefizite fest­ gestellt. Diese betreffen auch den großen Waldbereich 3. Methode des Ziegelrodaer Forstes und der östlich vorgelagerten Erste Schwebfliegen-Erfassungen erfolgten bereits Offenlandschaft. Bislang liegen lediglich Publikatio­ 1988 (Monate 06., 07.) am nordwestlichen Rand des nen zum Gelände des ehemaligen Flugplatzes Allstedt Untersuchungsgebietes (UG). Dem schlossen sich (Bock et al. 1994) sowie einige Einzelmeldungen be­ 1993 (07., 09.) und 1994 (04., 05.) Untersuchungen auf merkenswerter Funde (J en t zs c h 2000) vor. Nunmehr dem Allstedter Flugplatz an (B o c k et al. 1994) und im sollen diese Mitteilungen mit aktuellen Daten zusam­ Jahr 2003 (05., 06., 07.) und 2004 (04.) im sonstigen mengeführt und fiir den gesamten Landschaftsraum ausgewertet werden. Gebiet an. In den Jahren 1997 (05., 07.) und 1998 (08.) wurde das NSG „Stachelroder Tal und Lohtal“ unter­ sucht. Die Fänge, bei denen mich 2003 B . L eh m a n n 2. Gebiet aus Halle dankenswerter Weise unterstützte, erfolgten Der Ziegelrodaer Forst gehört zur Landschaftseinheit vornehmlich mit dem Kescher. Farbschalen kamen nur des Helme-Unstrut-Buntsandsteinlandes (S zek ely 2000) sporadisch zum Einsatz. Herrn C . C l a u s s e n , Flensburg, und bildet den größten zusammenhängenden Wald­ bin ich für die Determination einiger schwer bestimm­ komplex im Landschaftsschutzgebiet „Unstrut-Trias­ barer Arten dankbar. Herrn D. D o c z k a l , Malsch, danke land“ (R e ic h h o ff et al. 2000). Er umschließt im Nord­ ich für die Überprüfung von Sphegina montana. Herr westen den Allstedter Wald (Landkreis Sangerhausen) F. D z io c k , Leipzig, überprüfte freundlicherweise die und erstreckt sich von dort aus über Teile des Landkrei­ Exemplare von Platycheirus scutatus. Dafür danke ich ses Merseburg-Querfurt bis zum Unstrutlauf zwischen ihm ebenfalls. Alle in Tabelle 1 genannten Schwebflie­ Wendelstein und Nebra (Burgenlandkreis). Das Relief gen befinden sich in der Sammlung des Verfassers. Die wird überwiegend durch die Plateaulage geprägt, die Nomenklatur folgt S s y m a n k et al. (1999) und D o c z k a l durch einige Trockentäler örtlich stärker bewegt ist. et al. (2002). Einziges nennenswertes Fließgewässer innerhalb des Gebietes ist die Querne, die im Norden eine bemer­ 4. Ergebnisse und Diskussion kenswerte Bachlandschaft mit einigen Feuchtwiesen­ 4.1 Faunistik und Gefährdung bereichen prägt. Im Gebiet befinden sich darüber hin­ aus zahlreiche, ökologisch höchst wertvolle Stillge­ Insgesamt kommen im UG mindestens 80 Arten vor wässer sowie die Naturschutzgebiete „Borntal“, (Tab. 1), wobei ca. die Hälfte aller Spezies bisher nur „Sandberg“, „Steinklöbe“ und „Feuchtgebiete und Hei­ in einem der Teilgebiete festgestellt wurde. In den Ro­ delandschaft bei Allstedt“ (geplant). Die potentielle na­ ten Listen Deutschlands (S sy m a n k & D o c z k a l 1998) türliche Vegetation der höheren Plateaulagen wird von bzw. Sachsen-Anhalts (D zio c k et al. 2004) werden ins­ einem artenarmen bodensauren Hainsimsen-Buchen­ gesamt 11 Arten mit einem Gefährdungsstatus und/oder wald gebildet. Die weniger montan geprägten Standor­ in der Vorwarnliste geführt. Sphegina montana stellt te tragen bodensauren Hainsimsen-Eichen-Buchen- einen Erstnachweis und damit die 291. Art für Sach- Wald. Auf Standorten mit mächtiger Lössauflagen sind sen-Anhalt dar (D z io c k et al. 2004). Hervorzuheben in Resten Waldmeister-Buchenwälder erhalten geblie­ ist darüber hinaus der Fund der auch deutschlandweit ben (ausführlich sieheM e u se l 1937). Aufgrund der stark gefährdete Art Myolepta vara, von der aktuell in Tatsache, dass die aktuellen Waldbilder vielerorts der Sachsen-Anhalt erst Nachweise aus drei weiter nörd­ potentiell natürlichen Vegetation entsprechen, wurde lich gelegenen Gebieten vorliegen (U t h l e b 2000: Ha- das Gebiet als FFH-Vorschlagsgebiet an die Europäi­ kel bei Heteborn; D z io c k 2001: Mittlere Elbe; L a n g e , sche Kommission gemeldet. Der ehemalige Militär­ briefl. Mitt.: Ziechtau/Salzwedel). Des weiteren ist das flughafen im Bereich der Lodersiebener Landstraße Vorkommen von Brachymyia berberina bemerkens­ stellt hingegen einen Sonderstandort mit gänzlich an­ wert, denn die Art war aktuell bislang nur aus Rottle­ derer Biotopausstattung dar (ausgekieste Tümpel, Cal- berode/Südharz, aus Rübeland/ (S t o l l e , briefl. luna-Heide, Ruderalflächen, extensives Grünland, Ge­ Mitt.) und aus dem Biosphärenreservat Mittlere Elbe bäudekomplexe). (D z io c k 2001) bekannt. Mit Ischyrosyrphus gl audits wurde darüber hinaus in Sachsen-Anhalt erstmals seit © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichtenund Berichte, 49, 2005/3-4 2 29

Tab. 1 : Artnachweise in den Teilgebieten des Ziegelrodaer Forstes und Gefährdungsstatus. Abkürzungen: FG = Flugplatzgelände, SL = Sta­ chelroder/Lohtal, SG = Sonstige Gebiete, RL = Rote Liste, D = Deutschland(Ssymank & D ozkal 1998),S T = Sachsen-Anhalt( D z i o c k et al. 2004), V = Vorwarnliste, G = Gefährdung anzunehmen, aber Daten defizitär, D = Daten defizitär, 3 = gefährdet, 2 = stark gefährdet, ? = noch keine Einordnung erfolgt; X = Vorkommen.

Art FGSL SG RL D RL ST Art FGSLSG RL D RL ST Anasimyia interpuncta X V 3 Helophilus trivittatus X Baccha elongata X Ischyrosyrphus glaucius X Brachymyia berberina X Melanostoma mellimtm XX Brachymyia ßoccosa X 3 2 Melanostoma scalare XXX Brachypalpus laphriformis X V 3 Meliscaeva cinctella X Caliprobola speciosa X 3 2 Microdon sp. X* Chalcosyrphus nemorum XX Myathropa florea X X X Cheilosia albitarsis XX Myolepta vara X 2 2 Cheilosia carbonaria XX Paragits haemorrhous X Cheilosia chlorus XX Paragus tibialis XG 2 Cheilosia cynocephala XDD Parasyrphus annulatus X Cheilosia himantopus X Parasyrphus lineola X Cheilosia illustrata X Parhelophilus versicolor XXV Cheilosia impressa X Pipiza austriaca X Cheilosia latifrons X Pipiza bimaculata X Cheilosia pagana XX Pipiza lugitbris X Cheilosia proximo X Pipiza quadrimaculata X Cheilosia saltellata XX Pipizella viduata X Cheilosia variabilis XX Pipizella virens X Cheilosia vernalis X Platycheirus albimamts XXX Chrysogaster solstitialis X Platycheirus clypeatus X Chrysotoxum bicinctum XX Platycheirus peltatus XX Chrysotoxum cantimi XX Platycheirus scutatus X X Chrysotoxum verralli XV Scaeva pyrastri XX Dasysyrphus albostriatus X Sphaerophoria scripta XXX Dasysyrphus hilaris X Sphegina montana X ?? Dasysyrphus venustus aggi: X Syritta pipiens XXX Epistrophe eligans XX Syrphus ribesii XXX Epistrophe grossulariae X Syrphus torvus X Epistrophe nitidicollis XX Syrphus vitripennis XXX Episyrphus balteatus X XX Temnostoma bombylans X Eristalimis aeneas X Tropidia scita X Eristalimis sepulchralis X X Volucella pellucens XX Eristalis arbustorum XXX Xanthandrus comtus X Eristalis interrupta X Xanthogramma festivum X V Eristalis intricarla XX Xanthogramma XX Eristalis pertinax XXX pedissequum Eristalis tenax XX Xylota segnis XX Eumeras strigatus X Xylota sylvarum XX Eupeodes corollae XXX Ferdinandea cuprea XX Helophilus pendulus XXX 23 0 Entomologische Nachrichten© Entomologischeund Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

ca. 1920 (R a pp 1942) wieder ein Tier dieser Art außer­ weise die Werte für die Artenidentität zwischen den halb des Harzes festgestellt. Weitere aus faunistischer Schwebfliegenvorkommen in Halle und anderen Groß­ Sicht bemerkenswerte Arten sind Anasimyia inter- städten bei Werten um 60 (J e n t z s c h 1992). pimcta, die bislang vornehmlich an der Elbe, ansons­ ten nur vereinzelt in Feuchtgebieten Sachsen-Anhalts Literatur gefunden wurde (D z io c k 2001, J e n t zs c h 2001, L a n g e , B o c k , H., D o e g f ., K., J e n t z s c h , M., N e e f , W. & H. W o l t e r (1994): schriftl. Mitt.). Von Brachymyìa fioccosa sind erst ins­ Bestandserfassung ökologisch wertvoller Bereiche eines ehema­ gesamt vier Funde aus dem Biosphärenreservat Mitt­ ligen sowjetischen Militärflugplatzes im Regierungsbezirk Hal­ le. - Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 31 (2): 19-32. z io c k lere Elbe (D 2001) sowie ein Nachweis aus dem D oczkal, D., Claussen, C. & A. Ssymank (2002): Erster Nachtrag Hirschrodaer Graben (J e n t zs c h 2004) bekannt und und Korrekturen zur Checkliste der Schwebfliegen Deutschlands von Calliprobola speziosa gelangen seit 1957 lediglich (Dipt., Syrphidae). - Volucella 6: 167-173. D z i o c k , F. (2001): 4.2.2.2.6 Schwebfliegen (Syrphidae). - In: LAU zwei Nachweise in jüngerer Zeit (2002) (Rottleberode, (Hrsg.): Arten- und Biotopschutzprogramm Sachsen-Anhalt. leg./det. S t o l l e , Ballenstedt, leg./det. R u h n e ). Landschaftsraum Elbe. - Berichte des Landesamtes für Umwelt­ schutz Sachsen-Anhalt, Sonderheft, 3: 4 6 4 - 4 6 7 . Dziock, F., Jentzsch, M ., Stolle, E., M usoie, M. & Pellm ann, H. 4.2 Ökologie, Indikation für alte naturnahe Wälder (2004): Rote Liste der Schwebfliegen (Diptera: Syrphidae) des Landes Sachsen-Anhalt. - Berichte des Landesamtes für Um­ S s y m a n k (1994) stellte eine erste Liste auf, die eine Zu­ weltschutz Sachsen-Anhalt, im Druck. ordnung des Bindungsgrades von Schwebfliegen-Arten J e n t z s c h , M. (1992): Zur Schwebfliegenfauna von Halle-Neustadt (Dipt., Syrphidae). - Entomologische Nachrichten und Berichte zu historisch alten Wäldern ermöglicht. Danach weisen 36: 167-173. Brachypalpus laphrifiormis, Caliprobola speziosa und J e n t z s c h , M. (2000): Erstnachweise und weitere bemerkenswerte Myolepta vara eine mittlere Bindung an diese Waldfor­ Funde von Schwebfliegen aus dem südlichen Sachsen-Anhalt (Diptera, Syrphidae). - Volucella 5: 149-154. men auf. Gelegentlich findet man sie aber auch in jün­ J e n t z s c h , M. (2001): Schwebfliegennachweise an den Heideteichen geren Beständen. Darüber hinaus wurden C. speziosa bei Osterfeld. - Heimatblätter Osterfeld, Sonderheft: 37-40. und M. vara vom Europarat als Indikatorarten für alte J e n t z s c h , M. (2004): Schwebfliegennachweise im NSG „Hirschro­ daer Graben“. - 2. Ingeborg Falke-Tagung: 33-34. naturnahe Wälder eingestuft (S p e ig h t 1989). Weitere J e n t z s c h , M. & F. D z i o c k (1999): Bestandssituation der Schweb­ neun Arten leben als Larven xylophag, darunter die im fliegen (Diptera: Syrphidae). In: F r a n k , D . & V. N e u m a n n (Hrsg.): Bestandssituation der Pflanzen und Tiere Sachsen-An­ Ziegelrodaer Forst recht häufigen Spezies Chalcosyr- halts, 182-189. - Ulmer-Verlag Stuttgart. piws nemorum, Xylota segnis und X. sylvarum sowie M e u s e l , H. (1937): Mitteldeutsche Vegetationsbilder, 1. Die Stein- Temnostoma bombylans. Das gesamte Artenspektrum klöbe bei Nebra und der Ziegelrodaer Forst. - Hercynia 1: 8-98. M ü l l e r , J., Reicuhoff, L., R ö i> e r, C. & R. Sctiönurodt (1997): Die widerspiegelt den besonderen Wert des Ziegelrodaer Naturschutzgebiete Sachsen-Anhalts.- Gustav Fischer Verlag Forstes als Laubmischwald mit zum Teil immer noch Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm. sehr alten Bestandesstrukturen. Allerdings führten die Reicuhoff, L., R ö p e r , C. & R. Sctiönurodt (2000): Die Landschafts­ schutzgebiete Sachsen-Anhalts. - Magdeburg. massiven Durchforstungsaktionen, Forstwege-Aus- Si’eigiit, M. C. D. (1989): Saproxylic invertebrates and their conser­ lichtungen und -Verbreiterungen der letzten Jahre zu vation. -Nature and Environment Series 42: 1-79. spürbaren Waldflächenverlusten und zum Teil drasti­ S s y m a n k , A. (1994): Indikatorarten der Fauna für historisch alte Wälder. - Berichte der Niedersächsischen Naturschutzakademie schen Bestandesverjüngungen (z. B. Naturschutzgebiet 3: 134- 141. „Sandberg“) und stellen eine nachhaltige Entwertung S s y m a n k , A. & D. D o c z k a l (1998): Rote Liste der Schwebfliegen (Diptera: Syrphidae). - In: Bundesamt fur Naturschutz (Hrsg.): wichtiger Teilbereiche des Ziegelrodaer Forstes dar, die Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. - Landwirtschafts­ auch auf die Insektenfauna Einfluss haben dürften. verlag, Bonn-Bad Godesberg: 65-72. S s y m a n k , A., D. D o c z k a l , W. Barkemeyer, C. Claussen, P.-W. L ö i i r & A. S c h o l z (1999): Syrphidae. In: Schuiimann, H,. R. 4.3 Vergleich der drei Teilgebiete B ä i i r m a n n & A. Stark (Hrsg.): Entomofauna Germanica 2. Checkliste der Dipteren Deutschlands. - Studia dipterologica, Im Vergleicht der drei Artenlisten vom Allstedter Flug­ S u p p l . 2: 195-203. platz, dem Stachelroder und Lohrtal sowie dem sonsti­ S z e k e l y , S. (2000): Überarbeitung der Landschaftsgliederung Sach- gen Ziegelrodaer Forst widerspiegeln sich deutlich die sen-Anhalts. - Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 37 (1): 57- 59. unterschiedlichen Habitatausstattungen. Nur 11 Arten U t h l e u , H. ( 2 0 0 0 ) : Beitrag zur Kenntnis der Schwebfliegenfauna (14 %) kommen in allen drei, 22 Arten (27 %) in min­ des Naturschutzgebietes „Hakel“. - Naturschutz im Land Sach­ destens zwei Teilgebieten vor. Die überwiegende An­ sen-Anhalt, 37 ( 2 ) : 61-64. zahl (47 Arten, 59 %) wurde hingegen in nur einem der Gebiete festgestellt. Auch der Grad der Artenidentität Anschrift des Verfassers: (SoRENSEN-Index Ia) fällt recht gering aus. Am ähnlichs­ Dr. Matthias Jentzsch ten sind sich die Artenspektren der beiden Offenland­ Weidenplan 13 bereiche Flugplatzgelände und Stachelroder- / Lohtal D-06108 Halle/Saale (I;1 = 52,8), während ein Vergleich mit den Schwebflie­ [email protected] gennachweisen aus dem überwiegend bewaldeten Be­ reich des Landschaftsraumes (Tab. 1 : „Sonstiges UG“) noch deutlich geringer ausfallt (sonstiges UG/Flug- platzgelände Ia = 26,8, sonstiges UG/Stachelroder- und Lohtal Ia = 24,8). Im Vergleich dazu lagen beispiels­ © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 49, 2005/3-4 231

819. Bodenfalle in Laubmischwald (R. D i e t z e leg., P. S c h o l z e det.). Beiträge zur Käferfauna Sachsen-Anhalts (5): Wei­ Am 12.03.2002 gelang dann der Nachweis mehrerer Exemplare tere Neu- und Wiederfunde (Coleoptera) am Rand der Dölauer Heide (R. D i e t z e leg.). Die Tiere fanden sich in einer feuchten, von Lasius besiedelten Mulmhöhle am Fuß von Fraxinus excelsior. Am14.04.2003 wurden 4 Expl. (R. An dieser Stelle können nochmals Meldungen für etwa D i e t z e leg.) aus dem Mulm in Wurzelnischen eines Ulmus in 40 Arten angeführt werden, die nach K ö h le r & K l a u s ­ Halle-Kröllwitz gesiebt. n it z e r (1998) und K ö h l e r (2000) für Sachsen-Anhalt 23-. 103-.001-, Velleius diiatatus (F a b r ic iu s , 1787) seit mehr als 50 Jahren nicht mehr bestätigt wurden ST (-). Die zahlreichen in den letzten Jahren in Sachsen-An- oder Neufunde für die Fauna des Landes darstellen. halt gemachten Funde lassen Schlüsse zu, dass das Tier wohl Außerdem ist bei 12 Elateridenarten nach in den an­ in allen älteren Laubholzbeständen im Land vertreten ist, so­ gegebenen Quellen dokumentierten Nachweisen eine lange die die Lizenz fur den Staphyliniden schaffenden Vespa Änderung des Status vorzunehmen. Hinzu kommen crabro (Hymenoptera) geeignete Stellen zur Gründung von einige Funde bereits gemeldeter, im Land bisher wenig Nestern (v. a. Baumhöhlen) vorfinden. Im Gebiet sicherlich nicht gefährdet, wohl wegen der Unannehmlichkeiten beim bekannt gewordener Taxa. Nachweis lebender Imagines in der Häufigkeit und Bestandssi­ Die Nomenklatur richtet sich nach K ö h l e r & K l a u s ­ tuation fehlgedeutet (in den Jahren2 0 0 1 - 2 0 0 3 fing der Autor in Sachsen-Anhalt weit über 2 0 0 Exemplare). Unter Verwendung n it z e r (1998). Der alte Status wird den Anmerkungen zu den Neu- und Wiederfunden vorangestellt. Sofern einer attrahierend wirkenden Konservierungsflüssigkeit (der Autor verwendet eine Mischung aus Bier, Essig und Wasser nicht anders angegeben, befinden sich die Belege der unter Zusatz eines Spülmittels) mittels Lufteklektor oder durch hier dokumentierten Nachweise in den Sammlungen Schaffung „künstlicher Saftstellen“ sicher auch in anderen Lan­ der Finder. desteilen zu bestätigen.

Den Herren W o l fg a n g B ä s e (W ittenberg), L u t z B e h­ Park im Norden der Stadt Halle/S.: 18.06., 03.07., 12.07., 16.07., 06.08. und 25.08.2001 sowie 3 0 . 0 6 und 11.07.2003, je­ n e (Eberswalde), J e n s E ss er (Berlin), H e ik o G e b h a r d t weils mehrere Expl. in Lufteklektoren an anbrüchigen Ulmus (K arlsruhe), W o l fg a n g G r u s c h w it z (Staßfurt), Dr. (alle R. D i e t z e leg.); Dölauer Heide in Halle/S.:04.07., 07.07., F r a n z H e b a u e r (Grafling), A n d r e a s K a tzer k e ( H a lle / 10.08.2000, 12.07., 13.07., 26.07., 27.07. und 09.08.2001, S.) u n d D r. P a u l S c h o l z e (Gernrode) bin ich zu herz­ jeweils zahlreich in Laubholzbeständen, Nachweise mittels lichem Dank für die Hilfe bei der Determination ein­ Lufteklektor (alle R. D i e t z e leg., z. T. in coll. P. S c h o l z e ) ; Mo- zelner Arten verpflichtet. W ertvolle Hinweise gaben, sigkauer Heide bei Köchstedt südlich Dessau:28.06., 09.07., Funddaten übermittelten oder Belege zur Determinati­ 14.07., 17.07., 21.07., 24.07., 06.08. und 13.08.2003, jeweils mehrfach mittels Lufteklektoren in älteren Laubwaldformatio­ on stellten dankeswerter W eise W o l f g a n g G r u s c h w itz nen (S. Schornack, R. D i e t z e & G. W a h n leg.); Kleinzerbst bei (S ta ß f u r t) , M a n fr e d J u n g (Athenstedt), H er b er t K ü h- Köthen: 06.10.2001, 1 Expl. (R. D i e t z e leg.) in abgestürztem, n e l (Köthen/Anh.), K l a a s R e issm a n n (Kamp-Lintfort), verlassenem Hornissennest unter einer Eiche; 16.07.2001, 3 G u n te r S chmiedtchen (W eißandt-Gölzau), Dr. P e er - Expl. (G. W a h n leg.) in Eichen-Hainbuchenbeständen. H a jo S c h n it t e r (Halle/S.), Dr. P a u l S c h o l z e ( G e r n ­ 24-.014-.001-. Batrisus formicarius A u b é , 1833 rode), Prof. Dr. G u n te r S c h u m a n n (Weddersleben), ST (). B orchert (1951) meldet das Tier bereits für Dessau und G e r h a r d W a h n u n d R ic h a r d W a h n (beide Köthen) zur Mosigkau. Aktuell zweimal im Gebiet an Laubhölzern festge­ V e rfü g u n g . stellt, stets in Gegenwart vonLasius bninneus. Eisenhammer (Dübener Heide): 2 S an Betula (R. D i e t z e leg.); Kleinzerbst 04-.026-.009-. Rhantus latitans S h a r p , 1882 bei Köthen: 25.04.2001, 5 S und 2 $an Quercus (R. D i e t z e ST (-). Weit verbreitet, aber aus einigen Regionen Deutschlands •eg)- nicht (mehr) gemeldet. Beim Lichtfang auf einer Sandbank an der Elbe (km 425) bei Garz fanden am 14.08.2001 zwei Ex­ 24-.030-.001-. Claviger testaceus Preyssler, 1790 emplare den Weg zum Licht (Heinze, M artins & Pagel leg., ST (). Bereits durch historische Funde für Sachsen-Anhalt do­ R. D i e t z e det. et coll.). Unter den 33 erfassten aquatilen Arten kumentiert (B orchert 1951). Ein heutiges Vorkommen in Sach­ an diesem Tage fanden sich auch mehrere für Sachsen-Anhalt sen-Anhalt war sehr wahrscheinlich und konnte am 21.04.2004 faunistisch interessantere Vertreter wie Anacaena bipustu/ata bestätigt werden. R.D i e t z e fand im NSG „Brandberge“ in Hal­ (M arsham), Nebrioporus canaliculatus (Lacordaire) und Hy- le/S. eine lebende Imago auf der Unterseite eines tief eingebet­ drophilus piceus (Linnaeus). teten Steines auf einem auf Porphyr anstehenden Ranker inmit­ ten gelberLasius. Das Sieben des unter dem Stein befindlichen 05-.002-.009-. Gyrimis suffriani S c r ib a , 1855 Nestmaterials erbrachte den Nachweis eines weiteren Exem­ ST (). Der aktuelle Nachweis dieser Art gelang für Gyriniden plars. Bei der Kontrolle von Ameisennestern unter Steinen in ungewöhnlich früh im Jahr. Am 26.01.2002 konnten mit dem der unmittelbaren Nähe des Fundortes konnten am28.04.2004 Wasserkescher drei Exemplare (R. D i e t z e leg., F. H e b a u e r nochmals 7 Exemplare gesammelt werden (R.D i e t z e leg.). det.) des aktuell nur noch aus wenigen Regionen im deutschen Faunenbereich gemeldeten Käfers in den Holzplatzteichen bei 34-.001-.005-. Ampedus rufipennis (S t e p h e n s , 1830) Osternienburg (Lkr. Köthen/Anh.) nachgewiesen werden. Die ST (). Heute nur noch ein Vorkommen in Grenznähe zu Sach­ Tiere wurden zusammen mit dem am Fundort häufig auftreten­ sen bekannt; bei gezielter Suche vielleicht im Harz und dem den Gyrinus paykulli O c h s im Phragmites-Gürtel der zum Teil Gebiet der Mittelelbe aufzufinden. Eisenhammer (Dübener noch mit einer Eisdecke (!) versehenen Gewässer gefangen. Heide): 08.04.2001, 1 Expl. in Hochstubben von Fagus (R. D i e t z e leg.), 05.10.2001 und 01.03.2002, je 1 Expl. ex1. aus 23-.087-.001-. Hesperus rufipennis (Gravenhorst, 1802) weißfaulem Holz von Fagus (R.D i e t z e leg.). ST (-). Aktuell von drei Stellen im Hallenser Stadtgebiet belegt. Erster Fund: 12.05.2001, Dölauer Heide in Halle/S., 1 Expl. 23 2 Entomologische Nachrichten© Entomologischeund Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

34-.001-.010-. Ampedus praeustus (F a b r ic iu s , 1792) 34-.027-.002-. Haplotarsus angustulus (K iesenwetter , ST (-). Zwei aktuelle Funde im Harz. Königshütte, Warme 1858) Bode Richtung Tanne: 05.06.1999, drei Expl. unter Rinde von alt: ST () neu: ST (-). R u d o lp h (1982). Picea: M. J u n g & T. P i e t s c h leg., R. D i e t z e vid. ( J u n g 2001); 34-.029-.004-. Selatosomus melancholicus (F a b r ic iu s , Drei-Annen-Hohne bei : 01.08.2000, 1 Expl. Scolytidenfalle (R. D i e t z e leg.). 1798) alt: ST () neu: ST (-). VI 1921, Elend/Harz, leg. Pohl. (Bor- 34-.001-.013-. Ampedus bnmnicornis G e r m a r , 1844 c h e r t 1951, R u d o lp h 1982). ST (). Historische und aktuelle Funde für Sachsen-Anhalt wer­ (G e r m a r , den schon von R u d o lp h (1982) dokumentiert. Im Gebiet wohl 34-.0293.001-. Pseudanostirus globicollis ausgesprochen selten; neue Nachweise von zwei Stellen in der 1843) Mittelelbe bei Dessau bekannt. Kupenrohrlache in der Eibaue alt: ST (-) neu: ST (+). R u d o lp h (1982). bei Dessau: 21.04.2000, 1 Expl. am Spiegel einer geschlossenen 34-.030-.001-. Calambus bipustiilatus (Linnaeus, 1767) Mulmhöhle einer Solitäreiche (G.W a h n leg., R . D i e t z e det.); ST (). Bereits von R u d o lp h (1982) für Sachsen-Anhalt ange­ Mosigkauer Heide südlich Dessau: 25.05.2003, 1 Expl. an Ul- geben. Neuere Funde: Wernigerode, 1 Expl., 10.06.1987 (E. mus (!) in von Eichen dominiertem Mischwald(R. Dietze leg.). T s c h i r n e r leg., coll. R. Dietze); Kleinzerbst bei Köthen: von 34-.001-.025-. Ampedus vandalitiae L o h s e , 1976 2000-2002 mehrfach von G. W a h n an Quercus festgestellt (ers­ ST (). Nur ein Nachweis für das sachsen-anhaltinische Territo­ ter Nachweis hier: 30.04.2000). rium bekannt: 17.07.1960, 1 Expl., Dessau, R. Stieler leg., C. 34-,0371.001-. Diacanthous undidatus (D eG eer , 1774) W u r s t vid., coll. R. Dietze. Bis zu einer Klarheit schaffenden alt: ST () neu: ST (?). Heutiges Vorkommen mehr als fraglich. und (vorerst!?) Ruhe in die Diskussionen um die Vertreter der Ein Beleg vom Harz wohl nicht zweifelsfrei dem heutigen in den vergangenen Jahren maßgeblich aufgrund von mehr oder Sachsen-Anhalt zuzuordnen: 1898, C. D a e h n e leg. ( R u d o l p h weniger deutlich ausgeprägten Eindrücken auf dem Pronotum 1982). beschriebenen Arten des GenusA m pedus bringenden Revision wird von R. Dietze die Ansicht vieler Kollegen geteilt, den Art­ 34-,038-.001-, Stenagostus rufus (D e G e er , 1774) status zumindest einiger der Arten dieser Gruppe in Frage zu ST (-). Bereits von R u d o lp h (1982) für Sachsen-Anhalt an­ stellen oder diesem wenigstens abwägend gegenüber zu stehen. gegeben. Jüngster Nachweis in Sachsen-Anhalt: Ziemendorf, Die Art wird unter Vorbehalt auch in der Roten Liste des Lan­ 10.07.2001, 1 Expl. (L. L a n g e leg., R . D i e t z e det. et coll.). des Sachsen-Anhalt geführt (Dietze im Druck). 34-.040-.001-. Crepidophorus mutilatus (R o s e n h a u e r ,

34-.001-.026-. Ampedus nigrinus (H e r b s t , 1784) 1847) ST (). Im Rahmen der Erstellung der Roten Liste der Elateriden alt: ST (-) neu: ST (+). R u d o lp h (1982). Sachsen-Anhalts ( D i e t z e im Druck) zugänglich gewordener 34-.049-.002-. Cardiophorus gramineus (S c o p o l i , Nachweis: 30.05.1992, 1 Expl. in Ballenstedt/Harz (G. S c h u ­ 1763) m a n n leg., R. D i e t z e det. et coll.). ST (-). Drei aktuelle Funde aus dem südöstlichen Lan­ 34-.003-.001-. Megapenthes Ingens (R edtenbacher , desteil. Dessau, Eibaue: 02.08.1991, 1 Expl. (R. W a h n leg.); 1842) 06.05.2000, 1 Expl. (G. W a h n leg.) in den Mittagsstunden an alt: ST (-) neu: ST (+). R u d o l p h (1982). Solitäreiche; Halle/S., Parkanlage: 23.06.2003, 1 Expl. (R. D i e t z e leg.) in Lufteklektor an Ulmus. 34-.005-.001-. Podeonius acuticornis ( G e r m a r , 1824) alt: ST () neu: ST (?). In W ahnschaffe (1883) angegebener 34-.049-.006-. Cardiophorus atramentarius E r ic h s o n , Fund ohne Beleg( R u d o l p h 1982). 1840 alt: ST (-) neu: ST (+). R u d o lp h (1982). 34-.015-.003-. Adrastus iacertosus E r i c h s o n , 1842 alt: ST () neu: ST (-). H o r i o n (1953), R u d o lp h (1982). 34-.051-.001-. Paracardiophorus musculus (E r ic h s o n , 34-,016-,003-, Melanotus castanipes ( P a y k u l l , 1800) 1840) alt: ST (-) neu: ST (+). R u d o lp h (1982). ST (). Bereits von R u d o lp h (1982) für Sachsen-Anhalt angege­ ben. Aktuell im Land an mehreren Stellen nachgewiesen. Äl­ 46-.001-.001-. Nosodendron fasciculare ( O liv i e r , 1790). tester in coll. R . D i e t z e befindlicher Beleg aus Sachsen-Anhalt: ST (-). Für das Land bereits dokumentiert ( D i e t z e 2004). Elbingerode, 15.06.1986, 1 Expl. (R. G eiter leg., R . D i e t z e Weitere Funde (sämtlich Sichtnachweise) dieser succicolen det.). Art im Stadtgebiet von Halle/S.: Park im Norden der Stadt: 27.04., 04.05., 06.05., 13.05., 15.05., 17.05., 21.05., 27.05., 34-.016-.006-. Melanotus crassicollis (Erichson, 1841) 30.05., 12.06., 26.06., 03.07. und 12.07.2001; 15.05.2002; alt: ST (-) neu: ST (+). R u d o lp h (1982). 30.04., 07.05. und 12.05.2003; 28.03., 16.04., 20.04., 22.04. 34-.022-.001-. Ctenicera virens ( S c h r a n k , 1781) und 27.04.2004: zahlreich des Nachts an Saftstellen im unteren alt: ST (-) neu: ST (+). R u d o lp h (1982). Stammbereich von Ulmus und Aesculus; 19.05.2001: Dölauer 34-.022-.002-. Ctenicera heyeri ( S a x e s e n , 1838) Heide, in nasser Mulmhöhle am Fuße von Carpinus betulus alt: ST (-) neu: ST (+). R u d o lp h (1982). (alle R . D i e t z e leg.).

34-.026-.001-. Anostirus purpureus (P o d a , 1761) 50-.015-.002-. Pocadius adustus R e i t t e r , 1888 ST (). Einziger sachsen-anhaltinischer Beleg aus Ermsleben be­ ST (). Zwei aktuelle, jeweils an kleinen Bovisten gemachte findet sich in coll. R. D i e t z e : 23.05.1992, 1 Expl. (P. S c h o l z e Funde in Sachsen-Anhalt. Köchstedt südl. Dessau: 19.09.2000, leg., R. D i e t z e det.). mehrere Exemplare in einem urständigen Eichenwald (G. W a h n leg., R . D i e t z e det.); NSG „Bischofswiese“ in der Dö­ 34-.026-.002-. Anostirus gracilicollis (Stierlin, 1896) lauer Heide in Halle/S.: 09.11.2000, 1 Expl. (R. Dietze leg.) in ST (). Aktuell in Sachsen-Anhalt nur von einer Stelle bekannt: alter Eichenformation. Langenstein, 1 Expl. am 11.06.1994 (G. S c h u m a n n leg., R. D i e t z e det.). © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichtenund Berichte, 49, 2005/3-4 233

50-.020-.002-. Cryptarcha undata (O livier , 1790). 62-.027-.003-. Oenopia impustulata (Linnaeus, 1767) ST (). Heute von mehreren Stellen bekannt, durch essighaltige ST (). Das charakteristisch gefärbte Tier wurde im Land an drei Konservierungsflüssigkeit mittels Eklektoren oft in sehr großen Stellen nachgewiesen. Zwei Funde gelangen auf Tilia, ein wei­ Abundanzen festgestellt ( D i e t z e 2004). Folgende Fundpunk­ terer in einem von Linden durchsetzten Eichen-Eschen-Wald. te können ergänzt werden: Teufelsmauer bei Timmenrode im Randbereich eines Eichen-Hainbuchenwaldes bei Kleinzerbst Harz (einzeln in 2000, R. D i e t z e leg.); Park im Norden der (Lkr. Köthen): 25.05.2002, 1 Expl. (R.D i e t z e leg.) von Tilia Stadt Halle (2001-2003, mehrfach R. D i e t z e leg.), Dölauer geklopft; Eichen-Eschen-Wald im Einzugsbereich der Elbe bei Heide in Halle/S. (2000-2002 zahlreich in unterschiedlichen Lödderitz (Lkr. Köthen): 21.05.2004, 1 Expl. (R.D i e t z e leg.); Habitaten, R. D i e t z e leg.); Mosigkauer Heide bei Köchstedt Bergwitzsee bei Wittenberg: 21.05.2004, 1 Expl. (R.D i e t z e südlich Dessau (2003, sehr zahlreich, R. Dietze & S. Schor­ leg.) auf einzelner Linde inmitten von Kiefemforsten. n a c k . leg.); Kleinzerbst bei Köthen (2000-2003, mehrfach im 67-.014-.001-. Xylopertha refusa (O l iv ie r , 1790) Gebiet: G. W a h n , S. S c h o r n a c k & R. D i e t z e leg.). ST (). B orchert (1951) meldet das Tier bereits für Sachsen-An­ 52-.001-.005-. Rhizophagus parallelocollis G y l l e n ­ halt. Ein neuer Nachweis aus dem Gebiet der Mittelelbe kommt h a l , 1827 hinzu: am 09.05.2000 klopften G. W ahn & R. D ietze je w e ils Von einem Friedhof in Halle/S. von J u n g (2001) für Sachsen- ein Exemplar in einem lichten Eichenwald im Nordteil der Mo­ Anhalt gemeldet. Mir lagen ferner zwei am 21.11.2000 von G. sigkauer Heide bei Dessau von am Boden liegenden Reisern W a h n in einem nicht näher bestimmten Pilz an einer Solitärei­ von Quercus. che in der Eibaue nördlich Dessau gefundene Exemplare zur 68-.001-.003-. Hedobia regalis (D u f t s c h m id , 1825) Determination vor. ST (-). Das Tier tritt am Fundort, einem alten Eichenbestand 52-.001-.010-. Rhizophagus nitidulus (F a b r ic iu s , am Südabfall der Teufelsmauer bei Timmenrode, zusammen 1798) mit der ungleich häufigerenH. imperialis (Linnaeus) auf. N e­ An drei Stellen in der Dübener Heide für Sachsen-Anhalt ben einem Exemplar, das am 14.05.2000 mittels Lufteklektor bestätigt; dazu ein Nachweis aus Beständen des Neophyten gefangen wurde, konnten am 03.05.2000 zwei Tiere von abge­ Quercus rubra in Halle/S. J u n g (2001) meldet das Tier aus der storbenen Eichenästen geklopft werden (alle R.D i e t z e leg.). Umgebung von Athenstedt (Harzvorland). Holzlager bei Rösa 68-.022-.001-. Dorcatoma flavicornis (Fabricius, 1792) (Dübener Heide): 08.04.2001, 1 Expl. (R. D i e t z e leg.) in wei­ ST (-). Einige aktuelle Funde in urständigen Eichenwäldern im ßem Lamellenpilz an Fagus; Eisenhammer Umg. (Dübener Südosten des Landes und im Vorland des Harzes. NSG Lint- Heide): 21.04.2001, 4 Expl. (R. D i e t z e leg.) unter Borke von busch, Dölauer Heide in Halle/S.: 10.07.2000, 1 Expl. in Bo­ umgestürztem Fagus; Hammermühle Umg. (Dübener Heide): denfallen an anbrüchigen Eichen, R. D i e t z e leg.; Dölauer Hei­ 22.04.2001, 4 Expl. (R. D i e t z e leg.) unter Borke von Klafter­ de, 12.07.2001, 1 Expl., R. D i e t z e leg. Teufelsmauer zwischen holz (Fagus); Dölauer Heide in Halle/S.: 31.05.2001, 1 Expl. in und Timmenrode: 23.06.2000, 1 Expl. Lufteklek­ Bodenfallen am Fuße von Quercus rubra (R. D i e t z e leg.). tor in südexponiertem, urständigem Eichenwald, R.D i e t z e leg.

55-.010-.001 Emphylus glaber (G y l l e n h a l , 1808) 71-,001-,001-, Pytho depressus (L in n a e u s , 1767). ST (). Der unverkennbare Käfer wurde aus kleinen Hügeln der Von Jung (2001) fü r Sachsen-Anhalt angegeben.A m 23.11. Ameise Formica polyctena (A. K a t z e r k e det.) am 09.12.2000 1997, dem Tage, auf welchen sich der etwas früher publizierte (3 Expl.), 01.02.2001 (20 Expl.) und 25.02.2004 (4 Expl.) in ei­ „Neunachweis“ für Sachsen-Anhalt(G ruschwitz & S chornack nem Kiefembestand bei Mosigkau aus unter der Erde liegenden 1999) bezieht, auch von R. D ietze in mehreren Exemplaren Schichten der Nester gesiebt (alle R. D i e t z e leg.). an abgestorbenen Pinus in der Dölauer Heide nachgewiesen. 55-.014-,037-, Atomariafimetarii (H erbst , 1793) Später, wie durchaus zu erwarten war, auch in anderen Kie- ST (-). Zwei Exemplare wurden bei Gesiebeuntersuchungen fembeständenSachsen-Anhalts beobachtet. Akener Heide öst­ am 04.04.2001 in der Dölauer Heide in Halle/S. gesammelt (R. lich Aken: 24.04.1999, 1 E xpl. (R. D ietze leg.) an Klafterholz D i e t z e leg., J.E s s e r det.). von Pinus; Mosigkauer Heide bei Köchstedt südlichDessau: 08.2003, mehrere Larven und Puppen zusammen mit Puppen 56-.002-.011-. Olibrus bicolor (F a b r ic iu s , 1792) des Acanthocinus aedilis (L innaeus ) unter Borke gefällter Pi­ ST (-). Im August 1999 in drei Exemplaren bei Aseleben am nus (R. D ietze leg.); Dölauer Heide bei Dölau:10.03.2004, 13 ehemaligen Salzigen See aus der Vegetation gestreift (R.Di e t ­ E xpl. (R. D ietze leg.) unter derBorke eines abgestorbenen Pi­ z e leg., J.E s s e r det.). nus. 561.005-.004-. Leptophloeus clematidis (E r ic h s o n , 80-.006-.001-. Anisoxya fuscula (I l l ig e r , 1798) 1846) Aktuell auch aus der Umgebung von Salzwedel gemeldet(Jung ST (). In einem Park im Norden der Stadt Halle am 11.05. und 2001). Am Rande des Ziegelrodaer Forstes bei Ziegelroda an 13.05.2001 in jeweils einem Exemplar nachgewiesen (R.D i e t z e abgestorbenem Quercus: 22.04.2001, 1 Expl. unter loser Borke leg., J.E s s e r det.). Die Tiere wurden mit Lufteklektor an vitalen (R. D i e t z e leg.). Ulmus gefangen, an denen sehr starke Clematis vitalba hoch­ 80-.007-.001-. Abdera affmis (P a y k u l l , 1799) ranken. Im Jahr 2000 (R. D i e t z e leg.) hier auch Nachweise des ST (-). In der Ortslage Lödderitz (Lkr. Köthen) an einem nicht Wegbereiters dieser Art,Xylocleptes bispinus (Duftschmid). näher bestimmten Baumpilz an Malus festgestellt: 06.07.2001, 58-.008-.002-. Corticarina similata (G yllenhal, 1827) 4 Expl. (G. W a h n leg., R. D i e t z e det., 1 Expl. coll. R. D i e t z e ) . ST (-). Im Nordteil des der Saale umflossenen NSG Peißnitz in 80-.007-.005-. Abdera triguttata (G y l l e n h a l , 1810) Halle/S. wurde am 25.02.2000 ein Exemplar (R. D i e t z e leg., J. ST (-). Aktuelle Nachweise in Sachsen-Anhalt bislang nur vom E s s e r det.) unter der Borke von Platane gefunden. Rand eines Kiefemforstes in der Umgebung von Aken/Elbe. 60-.006-.001-. Orthocerus clavicornis (Linnaeus, 1758) Die Imagines wurden von abgestorbenen Ästen und vitalen ST (). Am Salzigen See bei Aseleben in Beständen von Stipa Kiefern geklopft. Kleinzerbst bei Köthen: 25.05.2002, 1 Expl. auf sandigem Untergrund: 02.04., 15.04. u. 08.05.2003 je 1 R. D i e t z e leg., 06.06.2002, 1 Expl. G. W a h n leg., 09.07.2002 2 Expl. in Bodenfallen (R. D i e t z e leg.). Expl. R. D i e t z e leg. 2 3 4 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

80-.013-.001-. Hypuliis quercimis (Q u e n s e l , 1790) 90-.015-.002-. Choragus sheppardi K i r b y , 1818 ST (-). Die Art kommt oftmals mit Aesalus scarabaeoides ( P a n ­ Diese kleine Art wurde nach den bereits publizierten Nachwei­ z e r ) vergesellschaftet vor(K lausnitzer 1995). Am 03.05.2000 sen ( J u n g 2001) an vier weiteren Stellen für die Fauna des Lan­ wurde ein Pärchen in Kopula an einer abgestorbenen Eiche am des bestätigt. Dölauer Heide in Halle/S.: 20.06.2001, 1 Expl. Südrand des Naturdenkmals Teufelsmauer bei Timmenrode/ (R. D i e t z e leg.) von Crataegus geklopft; Fasanerie Köthen: Juli Harz gefunden (R. D i e t z e leg.). A. scarabaeoides konnte bisher 2001, mehrfach nachts an abgestorbenem Acer(G . W a h n leg., im Gebiet nicht nachgewiesen werden, es existieren aber nach R. D i e t z e det.); Salziger See, Randbereich einer aufgelassenen H. K ü h n e l (mdl. Mitt.) aktuelle Funde aus ähnlich strukturier­ Tongrube: April 2003, 6 Expl. ex 1. Populus (R.D i e t z e leg.); ten Waldstandorten in der näheren Umgebung. Park im Norden der Stadt Halle/S.: 23.06.2003, 1 Expl. im Lufteklektor an Ulmus (R. D i e t z e leg.). 83-.0221.001-. Myrmechixemts subterraneus (C h e v r o - lat , 1835) 91-.029-.003-. Pityophthoruspubescens (M a r s h a m , 1802) ST (). Die früher zur Familie Colydiidae gestellte Gattung wird ST (). Ein aktueller Fund im Land: Dölauer Heide in Halle/S., jetzt von verschiedenen Autoren zu den Tenebrionidae gezählt. 04.04.2001, 2 Expl. (R. D i e t z e leg., H. G e b h a r d t det.).

M. subterraneus lebt im Gegensatz zur zweiten Art M. vapora- 93-.051-.014-. Lixus angustatus (F a b r i c i u s , 1775) riorum (Guérin), die aus abgestorbenen Pflanzen, Heuhaufen ST (-). Vier aktuelle Nachweise dieser polyphagen Art im Raum etc. gesiebt werden kann und in den vergangenen Jahren in Halle. 01.07.1998, 1 Expl. var.suetus , N S G Brandberge Halle/ Sachsen-Anhalt mehrfach gefunden wurde (M. Jung, schriftl. S.: Kescherfang (R. D i e t z e leg., L. B e h n e det.); 09.09.1998, 1 Mitt.), ausschließlich in den Nestern der großen Waldameisen. Expl., Teutschenthal/Bf.: an Wegrand gestreift (R.D i e t z e leg., Beim Sieben von unteren Partien eines kleinen Nesthügels von L. B e h n e det., coll. W. Gruschwitz); 03.03.2000, 1 Expl. Bo­ Formica polyctena (A. Katzerke det.) am Rande einer Kie- denfalle im Stipetum auf sekundärem Trockenrasen westlich femschonung bei Mosigkau konnten am 09.12.2000 und am Teutschenthal-Bf. (M. T r o s t leg., R. D i e t z e det.); 17.08.2002, 01.02.2001 jeweils ein Exemplar nachgewiesen werden (R. 1 Expl., Teutschenthal/Bf.: von Disteln geklopft, (R.D i e t z e D ietze leg.). leg., L. B e h n e vid.).

83-.023-.002-. Corticeus longulus G y l l e n h a l, 1827 93-.078-.001-. Rhyncolus reßexus B o h e m a n , 1838. ST (). Aktuelle Nachweise vonC. longulus in Sachsen-Anhalt ST (-). Vor dem Nachweis an Aesculus im Stadtgebiet von Hal­ stammen einerseits von Pinus: Akener Heide, Juni2001, m eh­ le/S. ( D i e t z e 2004) ein Fund vom 27.11.2001 ( 1 Expl., R.D i e t ­ rere Exemplare unter der Borke stehender Kiefern W(G.ahn z e leg.) zusammen mitStereocoiynes tnmcorum ( G e r m a r ) und leg.). Die für Pinus und Picea angegebene Art(K och 1989) Cossonus linearis (Fabricius) im faulen Holz eines Spiegels an konnte durch G.W ahn (3 E xpl., 08.04.2001) und den Autor(1 Populus am rechten Saaleufer in Halle/S. E xpl., 14.09.2001) auch an einer vonCerambyx cerdo befal­ lenen Eiche (!) nahe der Ortschaft Kleinzerbst nachgewiesen Literatur werden. An der vor wenigen Jahren aus unerklärlichen Grün­B o r c h e r t , W. ( 1 9 5 1 ) : Die Käferwelt des Magdeburger Raumes. - den gefällten Eiche wurden die Tiere unter der Borke im oberen Magdeburger Forschungen Band II, Magdeburg. D ie tz e , R. ( 2 0 0 4 ) : Zum Vorkommen von xylobionten Coleopteren C. fasciatus Stammbereich (etwa 12 m Höhe) zusammen mit an Aesculus hippocastanum im Stadtgebiet von Halle/S. (Col.). F abricius , C. bicolor (O liv ie r ) und C. unicolor (P iller et M it - Beiträge zur Käferfauna Sachsen-Anhalts( 4 ) . - Entomologische terpacher ) festgestellt. Durch den forstwirtschaftlichen Fehl­ Nachrichten und Berichte 48: 185 - 190. tritt wurden u. a. auch Pentaphyllus testaceus (H ellw ig), Ce­ D ie tz e , R. (im Druck): Rote Liste der Schnellkäfer (Coleoptera, rambyx cerdo L innaeus , Pycnomerus terebrans (O livier ) und Elateridae) des Landes Sachsen-Anhalt. - In: Berichte des Lan­ desamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. - Halle. Tenebroides fuscus (G oeze) ihres Brutholzes beraubt. G r u s c h w it z , W. & S. S ch o r n a c k ( 1 9 9 9 ) : Käfer: weitere Neu- und 87-.037-.001-. Obrium cantharinum (Linnaeus, 1767) Wiederfünde in Sachsen-Anhalt, -halophila Staßfurt 3 7 : 8. ST (-). Ein Nachweis dieses Bockkäfers im Südosten des H o r io n , A. ( 1 9 5 3 ) : Faunistik der mitteleuropäischen Käfer. Band III: Malacodermata, Sternoxia (Elateridae bis Throscidae). - En­ Landes: Park im Norden von Halle/S.: 21.07.2003, 1 Expl. in tomologische Arbeiten aus dem MuseumG . Frey München. Son­ Lufteklektor (R. D i e t z e leg.) derband. München. 3 4 0 S. J u n g , M. ( 2 0 0 0 ) : Coleopterologische Neu- und Wiederfunde in 88-.002-.004-. Donacia dentata H o p p e , 1795 Sachsen-Anhalt. - Entomologische Nachrichten und Berichte4 5 D. versicolo- ST (). Am Fundort in Aken (Elbe) zusammen mit (1): 37-46. rea (Brahm ), D. semicuprea P anzer , D. spargami A hrens und K la u s n it z e r , B. ( 1 9 9 5 ) : Die Hirschkäfer (Lucanidae).2 . Auflage - D. marginata H o p p e . Die schnell auffliegenden Imagines von Die Neue Brehm-Bücherei Nr. 5 5 1 , Magdeburg. D. dentata w urden am 09.07. und 14.07.2003 (R. D ietze leg.) K o c h , K . ( 1 9 8 9 ) : Die Käfer Mitteleuropas, Ökologie, Bd. II: Psela- in den späten Nachmittagsstunden an einem etwa acht Meter phidae bis Lucanidae. - Krefeld. K ö h l e r , F. ( 2 0 0 0 ) : Erster Nachtrag zum „Verzeichnis der Käfer breiten Graben von Sparganium und Resten unlängst durch Deutschlands“. - Entomologische Nachrichten und Berichte4 4 : Mahd geköpfter Butomus abgelesen. Am Ufer wurden kaum 6 0 - 8 4 . Tiere beobachtet; die meisten Käfer saßen am dem Wasser K ö h l e r , F. & B. K la u sn itzer (Hrsg.) ( 1 9 9 8 ) : Verzeichnis der Käfer zugewendeten Rand der Ufervegetation. Zur Bestätigung der Deutschlands. - Entomologische Nachrichten und Berichte Artzugehörigkeit (einige Belege W.Bäse vid.) wurden von den (Dresden) Beiheft 4 , 1 - 1 8 5 . R u d o l p h , K. ( 1 9 8 2 ) : Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Coleo­ mehreren Dutzend beobachteten 10 Exemplare mitgenommen. ptera - Elateridae. - Faunistische Abhandlungen Staatliches Mu­ 88-.041-.002-. Galeruca interrupta I l l ig e r , 1802 seum für Tierkunde in Dresden 10(1): 1-109 - Dresden. W a h n s c h a f f e , M. ( 1 8 8 3 ) : Verzeichnis der im Gebiet des Aller-Ver­ orchert ST (). Bereits vonB (1951) für das Elbtal in Sachsen- eins zwischen Helmstedt und Magdeburg aufgefundenen Käfer. Anhalt gemeldet. M ir wurde ein Nachweis der sich monophag - Neuhaldensleben. an Artemisia campestris entwickelnden Art ohne detailliertere Fundumstände durch Determinationssendungen zugänglich: Anschrift des Verfassers: 31.10.1991, Kleinzerbst bei Köthen (R.W ahn leg., coll. R. Ringo Dietze, Stroischen 5, D-01665 Käbschütztal D ietze). Eigene Nachsuche in den Jahren2002/03 blieb ohne E rfolg. E-Mail: [email protected] Manuskripteingang: 12. 11. 2004 © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichtenund Berichte, 49, 2005/3-4 2 35

820. Die aktuellen Nachweise dieser bisher nur aus Bayern Neu- und Wiederfunde für die Käferfauna Sachsens und Württemberg bekannten Art (K ö h l e r & K l a u s n i t ­ (Col.) z e r 1998) dürften die im mitteleuropäischen Faunen­ gebiet am nördlichsten gelegenen sein. Der Brutbaum Bei verschiedenen Exkursionen, namentlich in die Um­ steht im Garten eines fast 200-jährigen Bauemgehöftes gebung von Meißen und Weißwasser, gelangen in den und hat sich im Laufe der Zeit als wahres Juwel der vergangenen Jahren einige interessante Funde von Ar­ sonst eher baumarmen Region herausgestellt. Einzel­ ten, die nach K ö h l e r & K l a u s n i t z e r (1998) und K ö h ­ ne Exemplare dieser unverkennbaren Art lagen Herrn l e r (2000) in Sachsen als verschollen bzw. ausgestor­ H o r n b u r g (Berlin) zur Bestätigung der Determination ben gelten oder deren Vorkommen hiermit erstmals für vor. das sächsische Territorium belegt wird. Ferner werden Stroischen (Lkr. M eißen), an/in mehrjährigem Stockausschlag neuere Nachweise von unlängst für Sachsen gemelde­ von Ulmus, IV 2003, 4 Expl. e x 1. u n d 01.06.2003, 1 Expl. a u f ten Arten dokumentiert. jungen Trieben an Ulmenhochstubben (alle R. Dietze leg.). W eitere Arten, die hier in den Jahren 2002/2003 aus den ein­ Für die Determination bzw. Prüfung kritischer Arten getragenen Schösslingen gezüchtet wurden: Scolytuspygmaeus und wertvolle Hinweise wollen wir den Herren Boris (Fabricius), S. multistriatus (M arsham ), S. scolytus ( F a b r i ­ Büche (Berlin), Jens Esser (Berlin), M ichael Horn­ c i u s ) , Salpingus planirostris (Fabricius), Aulonium trisulcum (Fourcroy), Exocentrus punctipennis M ulsant et Guillebeau, b u r g (Berlin), Uwe Hornig (Oppach/OL.), Johannes Leiopus nebulosus (Linnaeus), Magdalis armigera (Fourcroy) Lückmann (Bensheim) und Dr. Peter Sprick (Hanno­ u n d M. caucasico (Tournier). ver) herzlich danken. 50-.008-.005-. Meligethes flavimamts S t e p h e n s , 1830 10-.009-.004-. Gnathoncus buyssoni A u z a t , 1917 Ein aktueller Fund: Feldgehölz bei Leutewitz (Lkr. Meißen), Die Kontrolle eines verlassenen Nistkastens in einem Kie- 30.04.1999, 1 Expl. von Sträuchern geklopft (R.D i e t z e leg., femforst bei Naunhof erbrachte am 18.09.1998 den Nachweis J. E s s e r det.). zweier Exemplare. Ebenda wurde die Art in den Jahren 1999- 50-.013-.001-. Soroniapunctatissima (I l l i g e r , 1794) 2001 mehrfach mit Bodenfallen an anbrüchigen Quercus und Nicht unerwartete Funde dieser aus fast allen Regionen Hochstubben von Carpinus nachgewiesen (R.D i e t z e leg.) Deutschlands gemeldeten Art; hier können für Sachsen zwei 10-.010-.006-. Saprimis subnitescem B i c k h a r d t , 1909 Nachweise aus Rotbuchen-Mischbeständen angeführt werden. Seit 1996 habe ich (R. D i e t z e ) zum Ködern von necrophilen/ Naherholungsgebiet an der BAB 14 bei Naunhof: 31.07.2000, necrophagen und an Aas lebenden entomophagen Käfern eine 1 Expl. in Bodenfallen an abgestorbenem Carpinus (R.D i e t z e „stets gut gefüllte“ Metallwanne mit Knochen, Fellresten und leg.). Moritzburg: 08.08.2000, 1 Expl. in Bodenfalle am Fuße kleineren Äsern auf dem Grundstück meines Elternhauses in eines Fagus- Hochstubbens (R. D i e t z e leg.). Stroischen (Lkr. Meißen) angelegt. Diese mit einem Regen­ 50-.020-,002-, Cryptarcha nudata (O l i v i e r , 1790) schutz versehene und zum Schutz vor Wild und Haustieren ver­ Nachweis zweier Tiere mit Bodenfallen an Hochstubben von blendete „Aaswanne“, die unter diesem Namen nicht nur bei Carpinus im Naherholungsgebiet an der BAB 14 bei Naunhof: meinen lieben Kollegen aus Halle bekannt (und ob ihren her­ 07.05.2000 (R. D i e t z e leg.). vorragenden Fängigkeit „gefürchtet“) ist, lieferte in der Vergan­ genheit schon einige interessante Funde. Am 13.04.2001 barg 52-.0001.004-. Monotonia spinicollis A vbé, 1837 [bis­ ich aus dieser neben mehreren S. semistriatus ( S c r i b a ) auch ein her: -] männliches Exemplar von 5.subnitescem (J. E s s e r det.). Am 12.11.2000 in einem Exemplar aus verfaulendem Gras und Gartenabfällen in der Ortslage Stroischen (Lkr. Meißen) ge­ 10-.0211.003-. Onthophilus punctatus ( M ü l l e r , 1771) siebt (R. D i e t z e leg.). Heute aus fast allen Regionen Deutschlands gemeldet. Mehrere Nachweise in der Gemeinde Käbschütztal. 551.005-,001-, Cryptophilus integer (H e e r , 1838) Zwei Exemplare wurden am 19.11.2000 auf einem Garten­ Großkagen Umg.: 17.10.1998, 11.03., 16.03. und 16.04.1999, grundstück bei Daubnitz (Lkr. Meißen) aus verrottendem Heu 07.05. und 22.05.2000, mehrere Expl. aus pflanzlichem Det­ gesiebt (R. D i e t z e leg., J.E s s e r det.). ritus gesiebt und in Bodenfallen an Kirsche (R. D i e t z e leg.); Feldgehölz bei Leutewitz: 01.05.1999 und 30.09.2000, jeweils 59-.004-.009-. Mycetophagus fulvicollis F a b r i c i u s , 2 Expl. bei Gesiebeuntersuchungen (R.D i e t z e leg.). 1792

10-.029-.013-. Margarinotm marginatus (E r i c h s o n , An drei Stellen in Sachsen festgestellt, zweimal in al­ 1834) [neu für Sachsen !] ten Rotbuchenformationen. Beim Käschern auf einer von Eichen-Birken-Wäldem umgebe­ NSG „Großholz Schleinitz“: 14.02.1998, 1 Expl. unter Borke nen, mit Obstbäumen bestandenen Pferdekoppel bei Leutewitz von Fagus (R.D i e t z e leg.); Wald zwischen Auer und Moritz­ (Lkr. Meißen) ging am 03.05.1997 ein Tier ins Netz (R.D i e t z e burg: 25.12.1999, 2 Expl. unter Borke von Fagus (R.D i e t z e •eg-)- leg.); Holzschuppen eines Bauemgehöftes in Ortslage Stroi­ schen: 22.04.2000 (2 Expl.) und 24.04.2000 (1 Expl.) in Luft­ 10-.032-.006-. Hister quadrinotatus S c r ib a , 1790 [b is ­ eklektor am Fenster (R. D i e t z e leg.). h e r: -] Auf einer unter extensiver Nutzung stehenden Viehweide bei 68-.007-.002-. Ernobius longicornis (S t u r m , 1837) Sebschütz (Lkr. Meißen) wurde am 12.04.1998 eine Imago in Dieser Anobiide lässt sich vor allem im Frühjahr von Kiefern­ frischem Rinderkot gesammelt (R. D i e t z e leg.). zweigen, in denen sich die Larven entwickeln, klopfen. R. D i e t z e fand die Art in Kiefemforsten eines Naherholungsgebie­ 38-.020-.028-. Agrilus auricollis K iesenwetter , 1857 tes an der BAB 14 bei Naunhof mehrfach in Anzahl; die ersten [neu für Sachsen !] Tiere wurden dort am 26.05.1998 gesammelt. 2 3 6 Entomologische Nachrichten© Entomologischeund Berichte, Nachrichten 49, 2005/3-4 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

68-.022-.003-. Dorcatoma clvysomelina S t u r m , 1837 Literatur In der Nacht vom 16. zum 17.06.1999 in Anzahl an einer sehr H o r n ig , U. (2003): Kommentiertes Verzeichnis der Schwarzkäfer (Coleoptera, Tenebrionidae, einschließlich Alleculinae und alten Kirschallee bei Großkagen (Lkr. Meißen) beobachtet. Die Lagriinae) des Freistaates Sachsen - Erweiterte und aktualisierte Tiere wurden von am Boden liegenden Kirschreisem und -star- Fassung. - Mitteilungen Sächsischer Entomologen 64: 3-10. kästen geklopft (R.D i e t z e leg.). Zwei am 25.06.1999 ebenda K ö h l e r , F. (2000): Erster Nachtrag zum „Verzeichnis der Käfer gesammelte Tiere lagen HerrnB. Büche zur Determination Deutschlands“.- Entomologische Nachrichten und Berichte 44: vor. 60-84. K ö h l e r , F. & B. Klausnitzer (Hrsg.) (1998): Verzeichnis der Käfer 68-.016-.007-. Xyletinus fibyensis L u n d b l a d , 1949 Deutschlands. - Entomologische Nachrichten und Berichte [bisher: •] (Dresden) Beiheft 4, 1-185. Ein Nachweis aus der Kategorie „Zufallsfimde“ in Stroischen (Lkr. Meißen): 25.06.2001, 1 Exemplar an frisch gestrichener Anschriften der Verfasser: Hauswand eines alten Bauemgehöftes (R.D i e t z e leg., B. Bü­ c h e det.). Ringo Dietze Stroischen 5 83-.020-.001-. Platydema violaceam a b r ic iu s 1790) (F , D-01665 Käbschütztal Über das vermehrte Auftreten dieser Art in Sachsen- E-Mail: [email protected] Anhalt, welches womöglich als Folge der in den ver­ gangenen Jahren intensivierten faunistischen Erfor­ Thomas Wolsch schung des Landes aufzufassen ist, wird noch berichtet Schmeerstraße 21 (D ie t z e & W o ls c h in Vorbereitung). D-06108 Halle/S. NSG „Urwald“ bei Weißwasser: 26.12.2003 (T.W o l s c h leg.), 1 Expl. unter Borke von Quercus; 20.01.2004 (T.W o l s c h leg.), 2 Manuskripteingang: 12. 11.2004 Expl. unter Borke eines Quercus- Hochstubbens; Bad Muskau, Auwald an der Neiße: 07.01.2004 (T. W o l s c h leg.), 1 Expl. un­ ter verpilzter Borke von Ainus. 821. 83-.033-.001-. Tenebrio opacus D u f t s c h m id , 1812 Emus hirtus (L in n é , 1758) - ein aktueller Nachweis Den Autoren selbst nur noch von wenigen Stellen im sachsen- anhaltinischen Teil der Mittelelbe bekannt. Der Nachweis le­ für Sachsen (Col., Staphylinidae) bender Imagines an anbrüchigen Quercus in Bad Muskau (Lkr. Weißwasser) kam durchaus überraschend: Herrn U. H o r n i g Nach H o r io n (1965) tritt Emus hirtus in Deutschland (mdl. Mitt.) waren bis dato keine sächsischen Belege bekannt. im allgemeinen nur stellen- und zeitweise auf. In den T. W o l s c h fand in der Nacht vom 29. zum 30.05.2003 drei Ex­ emplare an geschlossenen Mulmhöhlen etwa 200-jähriger, vita­ letzten Jahren kamen mehrere neue Fundmeldungen ler Quercus. Der aktuelle Fund wurde fur die Fauna Sachsens aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg (z. B. registriert ( H o r n i g 2003). K l e e b e r g (2004), R ö ssn er & K a l z (2002)). Für Sach­ 85-.027-.003-. Omaloplia ruricola (F a b r ic iu s , 1775) sen lagen G o l l k o w s k i (2003) nur wenige, ältere Funde [neu für Sachsen !] der Art vor, so daß sie zum damaligen Zeitpunkt als in R. D i e t z e streifte am 10.06.2000 neun Exemplare aus der Ve­ Sachsen ausgestorben gelten musste. Nun wurde aus getation eines südexponierten, verbuschten Halbtrockenrasens dem Nordosten Sachsens ein aktueller Nachweis von auf Kalk bei Daubnitz (Lkr. Meißen). Der Fundort liegt etwa E. hirtus bekannt, der sich gut in die neuen Funde aus 10 km vom linken Elbufer entfernt (Verbreitung!). den anderen genannten Bundesländern einreiht: 93-.056-.005-. Coniocleonus nigrosuturatus (G o e z e, Niederschlesischer Oberlausitzkreis: Rohne bei Schleife (Meß­ 1777) [bisher: •] tischblatt: 4453, Höhe: ca. 125 m über NN), 14.09.1995, 1 Ex. Ein Fund dieses prächtigen Käfers in der Umgebung von Weiß­Das Tier wurde durch G e b e r t gefangen, nachdem es bei wasser: 19.04.2003, 3 Expl. in Bodenfallen auf einem schütter ihm auf dem Kaffeetisch gelandet war. Es befindet sich bewachsenen Magerrasen bei Mühlrose (T. W o l s c h leg., R. D i e t z e det.). jetzt in Coll. E ic h l e r . Somit kann E. hirtus für Sach­ sen aus der Rote-Liste-Kategorie 0 (ausgestorben oder 93-, 174-.021-, Gymnetron melas o h e m a n 1838 [neu B , verschollen) herausgenommen und vorerst in die Kate­ für Sachsen !] gorie 2 (stark gefährdet) versetzt werden (G o l l k o w s k i Ein Nachweis vom 29.07.2000 aus den wärmegetönten Lagen des Meißener Landes: stark ruderalisierter Halbtrockenrasen 2003). Diese Zuordnung bedarf der Überprüfung, wenn bei Robschütz, 1 Expl. aus der Vegetation gestreift (R.D i e t z e sich abgezeichnet hat, wie sich Verbreitung und Häu­ leg., R S p r i c k det.). Entwicklung hier wahrscheinlich an der am figkeit der Art zukünftig weiterentwickeln. Fundort in größeren Beständen vorkommenden Linaria vulga­ In Coll. ic h l e r sind auch noch zwei Exemplare von E. ris. An dieser Stelle von jenen Pflanzen in den letzten Jahren E auch Nachweise von Chiysolina sanguinolenta (Linnaeus), hirtus aus Brandenburg enthalten: Mecimts janthimts ( G e r m a r ) und Rhinusa [Gymnetron] linar- Umgebung von Forst (Lausitz) (Landkreis Spree-Neiße), Juni iae ( P a n z e r ) . 1995 am Aas einer Wildente und Ende Juni 1996 an Kuhdung. Die Entfernung zwischen den Fundorten Forst und Rohne be­ trägt nur etwa 25 km. © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichtenund Berichte, 49, 2005/3-4 23 7

Literatur k u s , det. et coll. R ö w e k a m p , t. T e r l u t t e r ), die schon G o l l k o w sk i , V. (2003): Kommentierter Verbreitungsatlas der Sta- historisch eine sehr gute Datenlage der aquatischen phylinina L a treille , 1802 von Sachsen mit einem Vorschlag für eine Rote Liste (Insecta: Coleoptera: Staphylinidae). - Faunisti­ Adephaga (u. a. N iedringhaus 1994) sowie der Hydro- sche Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde in Dres­ philoidea (N iedringhaus 1996) aufweist. Des Weiteren den 24: 43 - 136. ist in neuerer Zeit ein älteres, durchaus plausibles Lite­ G o l l k o w sk i , V. (2004): Korrektur zu: G o l l k o w s k i : Kommentierter Verbreitungsatlas der StaphylininaL a tr eille , 1802 von Sachsen raturzitat bekannt geworden (S prick . in litt.), demzufol­ mit einem Vorschlag für eine Rote Liste (Insecta: Coleoptera: ge Paracymus aeneus (G e r m a r ) im südöstlichen Nie­ Staphylinidae). - Faunistische Abhandlungen Staatliches Muse­ um für Tierkunde in Dresden 25: 97. dersachsen an der Salzstelle Barnstorf vorgekommen H o r io n , A. (1965): Faunistik der mitteleuropäischen Käfer. Band X: sein soll (P a g e l 1952). Staphylinidae. 2. Teil: Paederinae bis Staphylininae. - Überlin­ gen (Bodensee). K l ee b e r g , A. (2004): Ein aktueller Nachweis von Emus hirtus (L in ­ Literatur n a e u s , 1758) und weiteren faunistisch bemerkenswerten Kurz­ B r ö r in g , U., D a h m e n , R., H a ese l e r , V., v o n L e m m , R., N ied r in g - flügelkäfern (Col., Staphylinidae) für Mecklenburg-Vorpom­ h a u s , R. & S chultz , W. (1993): Dokumentation der Daten zur mern. Entomologische Nachrichten und Berichte 48: 183 Flora und Fauna terrestrischer Systeme im Niedersächsischen - 184. Wattenmeer, Band 2. - Ökosystemforschung Wattenmeer. Teil­ R ö s s n e r , E. & H. K a l z (2002): Aktuelle Exkursionsergebnisse zur vorhaben „Niedersächsisches Wattenmeer“ Forschungsbericht Untersuchung der Blatthornkäfer-Fauna der Hänge des Oder­ N r. 2/1993.207 pp. bruchs und an der unteren Oder. - Märkische Entomologische G eise r , R. (1998): Rote Liste der Käfer (Coleoptera) - Hydradepha- Nachrichten 4 (1): 49 - 63. ga & Palpicornia (Wasserkäfer s. 1.). - In: Bundesamt für Natur­ schutz (Hrsg.) (1998): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutsch­ lands. - Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Anschriften der Verfasser: 55: 175-178, Bonn-Bad Godesberg. K ö h le r , F. & K l a u s n it z e r , B. (Hrsg.) (1998): Verzeichnis der Käfer Richard Eichler Deutschlands. - Entomologische Nachrichten und Berichte, Bei­ Falkenstraße 65 heft 4, Dresden. D - 03149 Forst (Lausitz) L o h s e , G. A. (1971): 9. Farn. Hydrophilidae, U.Fam. Hydrophili- nae. - In: F r e u d e , H ., H a r d e , K. W. & L o iis e , G. A. (H rs g .): Die Käfer Mitteleuropas, Bd. 3. - Goecke & Evers Verlag, Krefeld, Volker Gollkowski 141-156. Oststraße 8 N iedringhaus , R. (1994): Die aquatischen Adephaga der Sammlung S tru v e von der Nordseeinsel Borkum (Coleoptera: Haliplidae, D - 08606 Oelsnitz i. V. Noteridae, Dytiscidae, Gyrinidae). - Entomologische Blätter 90 (1-2): 69-76. N iedringiiaus , R. (1996): Die Hydrophiloidea der SammlungS t r u ­ ve von der Nordseeinsel Borkum (Coleoptera: Hydraenidae, Spercheidae, Hydrochidae, Georissidae, Hydrophilidae). - Ento­ 8 2 2 . mologische Blätter 92 (1-2): 64-77, Jena. P a g el , R. (1952): Die Fauna von Salzbiotopen in der Umgebung Paracymus aeneus (G e r m a r , 1 8 2 4 ) - neu für Nieder­ Braunschweigs. - Dissertation, TH Braunschweig, 107 S. sachsen (Col., Hydrophilidae) Anschrift des Verfassers: Bei Paracymus aeneus (G e r m a r ) handelt es sich nach Karsten Hannig L o h se (1971) um eine „halobionte Art der östlichen Dresdener Straße 6 Ostseeküste“, wobei sie auch an einigen Binnenland­ D-45731 Waltrop salzstellen der Ebene u. a. in Thüringen und Sachsen- Anhalt vorkommt. Dies kann durch die Angaben von K ö h l e r & K l a u s n it z e r (1998) bestätigt werden, die diese Hydrophilidenart für nur vier Regionen Deutsch­ lands (Baden, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Sachsen) aktuell (nach 1950) auffuhren, während aus Mecklenburg-Voipommern und Thüringen nur alte Nachweise vorliegen. Aufgrund weiterhin stark rück­ läufiger Bestandsentwicklungen halobionter Arten im Allgemeinen sowie von Paracymus aeneus (G e r­ m a r ) im Speziellen ist die Art von G eiser (1998) für Deutschland folgerichtig als „stark gefährdet“ (Gefähr­ dungskategorie 2) eingestuft worden.

Obwohl schon L o h s e (1971) diese Art an der Nordsee erwartete und die Ostfriesischen Inseln koleoptero- logisch gut untersucht sind (siehe u. a. B r ö r in g et al. 1993), ist Paracymus aeneus (G e r m a r ) aus Nieders­ achsen bisher nicht bekannt. Der Erstnachweis gelang am 28.05.2005 ausgerechnet in den Salzwiesen der Ostfriesischen Insel Borkum (1 Expl., leg. D r e w e n s -