OPENING 17

OPENING 17

Internationales Festival für Aktuelle Klangkunst

Freitag 10. – Sonntag 12. Februar 2017

TUFA Trier , Wechselstr. 4 - 6

Eine Veranstaltung der TUFA und der Stadt Trier. Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur Rheinland Pfalz, der Nikolaus-Koch-Stiftung, der Kulturstiftung der Sparkasse Trier, Kulturstiftung Trier, Lottostiftung Rheinland-Pfalz, des Landesmusikrates Rheinland-Pfalz ,des Deutschen Musikrates - Zeitgenössische Musik, der Trier-Weimar-Gesellschaft und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. In Kooperation mit dem Monteaudio-Festival International de Arte Sonoro / Montevideo – Uruguay und der Gesellschaft für Aktuelle Klangkunst Trier e.V.

Schirmherr: Prof. Dr. Salvatore Barbaro Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz Freitag | 10.Februar | 18:00 Uhr TUFA 2.OG

ERÖFFNUNG DER KLANGKUNSTAUSSTELLUNG OPEN-

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Freitag | 10.Februar | 19:00 Uhr | TUFA Großer Saal

COMING TOGETHER …beherzt! JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar

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Freitag | 10.Februar | 20:30 Uhr | Viehmarktthermen

KOMMENDE ZEITEN ...geschöpftes Kalrlheinz Stockhausen: Für Kommende Zeiten für Intuitive Musik / Weimar

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Freitag | 10.Februar | 22:00 Uhr | TUFA 1. OG

GOLDBERGE ...tastenweise Aleksandra Grychtolik und Alexander Grychtolik / Cembalo Duo

* Samstag | 11.Februar | 18:00 Uhr | TUFA Großer Saal

FREUDEN ...mit vollen Händen : Freude für „ 2 Harfen“ (aus dem Zyklus ) Chu-Heng Liao | Harfe Wei-Ching Tseng | Harfe

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Samstag | 11.Februar | 19:30 Uhr | AMG ( Atrium des Angela Merici Gymnasium)

WIDERSTÄNDE ...voller Wärme Gerhard Stäbler: O Muro für Sopran, 2 Schlagzeuger, Eisblöcke und Tonband Kunsu Shim: „Wechselspiele“ für zwei Performer simultan mit: „for you“ für einen Performer Cuzmán Calzada und Sophia Sheps: Winterpiece

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Samstag | 11.Februar | 21:00 Uhr | TUFA Großer Saal

TENDENZEN … aufgespürt Konzertprojekt von "work in progress – Berlin" Aspekte japanischer Gegenwartsmusik

* Samstag | 11.Februar | 22:30 Uhr | TUFA 1.OG

ANSPRACHEN...nicht aus der Luft gegriffen Richard Haynes - Klarinette Sonntag | 12.Februar | 16:00 Uhr | TUFA 1. OG

3 HIMMELSRICHTUNGEN ...vereint Versuch einer Nichtannäherung Joss Turnbull, Perkussion Bernd Bleffert, Klangobjekte und Installation Naranbaatar Purevdorj, mongolischer Ober- und Untertongesang, Pferdekopfgeige

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Sonntag | 12.Februar | 18:00 Uhr | TUFA Großer Saal

BELCANTI ...aus voller Brust Linda Hirst / Mezzosopran + Martin Lindsay / Bariton

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Sonntag | 12.Februar | 20:00 Uhr | Museum am Dom

ZEITDEHNUNGEN ...verliert sich hier nur ein Ton irgendwo unbemerkt …. "for Bunita Marcus"

Satoko Inoue - Klavier Mit Uraufführungen, ungewöhnlichen Neuigkeiten und überraschenden „Paarungen“ präsentiert Opening 17 an 3 Tagen erstmals 4 Spielorten ein intensives und facettenreiches Programm. In 10 Konzerten spielen: Das JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar, ein britisches Vokal-Duo mit Martin Lindsay und Linda Hirst, das deutsch-polnische Cembalo-Duo mit Aleksandra und Alexander Grychtolik, die 2 chinesischen Harfenspielerinnen Chu-Heng Liao und Wei-Ching Tseng , die niederländische Mezzosopranistin Truike van der Poel gemeinsam mit der japanischen Schlagzeugerin Rie Watanabe, und dem Kölner Schlagzeuger Dirk Rothbrust , die deustch- koreanischen Komponisten/Performer Gerhard Stäbler und Kunsu Shim, die Klangkünstler Sofia Sheps und Guzmán Calzada aus Uruguay, das Ensemble „work in progress - Berlin“, der australische Klarinettist Richard Haynes, ein deutsch-deutsch-mongolisches Trio mit dem Trommler Joss Turnbull, dem Klangkünstler Bernd Bleffert und dem Pferdekopfgeige spielenden und singenden Naranbaatar Purevdorj, das Weimarer Ensemble für Intuitive Musik EFIM und die japanische Pianistin Satoko Inoue.

Eröffnet wird das Festival wie immer mit der Klangkunstausstellung OPEN-EXPO im 2. OG der TUFA mit Arbeiten von Klaus Maßem und Bernd Bleffert. 3 Extra-Projekte mit dem JugendEnsembleNeueMusik, dem Cembalo-Duo: Aleksandra und Alexander Grychtolik sowie dem Obertonsänger Naranbaatar Purevdorj finden im Rahmen „Opening für Schüler“ statt.

Wir freuen uns auf reges und vielseitiges Wahr-Nehmen!

Bernd Bleffert und Thomas Rath künstlerische Leitung Freitag | 10.Februar | 19:00 Uhr | TUFA Großer Saal

COMING TOGETHER …beherzt! JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar

Frederic Rzewski:(A Life) (1992) Henry Purcell: Fantasia Upon One Note (1680) :Trio (1936) Markus Radke: a common tone (2015) Anonymus/Thomas Preston: Uppon La Mi Re (16. Jh.) Frederic Rzewski: People United Will Never Be Defeated (1975) Frederic Rzewski: Coming Together (1971)

Christina Hammes - Flöte Lena Quernes - Klarinette Chantal Ortynski - Saxophon Jasmin Weinelt - Trompete Franz Rieks - Klavier Simon Stemmler - Klavier Joëlle Lieser - Schlagzeug Alina Schiffels - Schlagzeug Lorenz Wagner - Schlagzeug Sophie-Marie Kemnitzer - Violine Felicitas Lock - Violine Julian Schorr - Violine Kim Brunner - Viola Björn Gard - Violoncello Olga Borzaja - Violoncello Walter Reiter - Musikalische Leitung Das JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz/Saar (JENM) wurde 1991 auf Initiative des rheinland-pfälzischen Komponisten Prof. Dr. Karl Josef Müller gegründet. Die künstlerische Leitung obliegt seit 2003 Walter Reiter. Im Jahr 2004 wurde eine Kooperation mit dem Landesmusikrat Saar aufgebaut, die seither erfreuliche Ergebnisse hervorgebracht hat. In Zusammenarbeit mit renommierten Komponisten und hochrangigen Interpreten beschäftigen sich junge Musikerinnen und Musiker mit repräsentativen und stilbildenden Werken der zeitgenössischen Musik. Ziel ist die intensive Auseinandersetzung mit Neuer Musik, die weit über die bloße Vermittlungsidee hinausgeht. Ein Stück von Frederic Rzewski ist hierbei gleichsam programmatisch:

Coming Together!

„ i think the combination of age and the greater coming together is responsible for the speed of the passing time. it's six months now and i can tell you truthfully few periods in my life have passed so quickly. i am in excellent physical and emotional health. there are doubtless subtle surprises ahead but i feel secure and ready. as lovers will contrast their emotions in times of crisis, so am i dealing with my environment. in the indifferent brutality, incessant noise, the experimental chemistry of food, the ravings of lost hysterical men, i can act with clarity and meaning. i am deliberate--sometimes even calculating--seldom employing histrionics except as a test of the reactions of others. i read much, exercise, talk to guards and inmates, feeling for the inevitable direction of my life.“

… thus wrote Sam Melville, inmate at the Attica state prison in upstate New York in the spring of 1971. Crucial to the audience’s perception of this piece, therefore, must be the otherwise un-noted fact that he died in September of the next year, as a result of a wound sustained during prison riots, in which the inmates successfully, if only briefly, overtook parts of the prison and held guards as hostages. The letter was subsequently published, first in a magazine, where it was read by Frederic Rzewski. Wrote the composer: „As I read it I was impressed both by the poetic quality of the text and by its cryptic irony. I read it over and over again. It seemed that I was trying both to capture a sense of the physical presence of the writer, and at the same time to unlock a hidden meaning from the simple but ambiguous language. The act of reading and rereading finally led me to the idea of a musical treatment.“ The People United Will Never Be Defeated! ist der Titel eines 1975 entstandenen, umfangreichen Variationenwerks für Klavier über das chilenische Protestlied «El pueblo unido». Es entstand während des chilenischen Präsidentschaftswahlkampfs des sozialistischen Bewerbers Salvador Allende 1970. Nach dem Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Allende im Jahr 1973 wurde das Lied zu einem Symbol des Widerstands gegen die Diktatur und zur Botschaft an die unterdrückten Völker der Welt: «El Pueblo unido,jamás será vencido!» – «Das vereinte Volk wird niemals besiegt werden!» Es ist Frederic Rzewskis Stellungnahme gegen die Politik der Regierung seines eigenen Landes und sein Bekenntnis zum Befreiungskampf der unterdrückten Völker. Die Uraufführung des Werks, das zu den komplexesten Variationenzyklen der Musikgeschichte zählt, fand am 7. Februar 1976 durch die Pianistin Ursula Oppens statt.

"a common tone" von Markus Radke setzt sich mit den Möglichkeiten der Reduktion des harmonischen und rhythmischen Materials auseinander und beschäftigt sich ebenso mit der Fiktion der Klangwelt eines einzelnen Tons. Das Quartett entstand im September 2015.

Fantazia upon one note 1681 griff der 21jährige Henry Purcell, Musikzögling der königlichen Kapelle in London, zur altehrwürdigen Gattung der Fantazia, um sein kompositorisches Gesellenstück abzuliefern. Es war ein Akt der schweigenden Opposition gegen den englischen Königshof, wo Charles II. jede Form von “alter Musik” verboten hatte, so auch die Fantasien, die damals schon seit über 100 Jahren im Gebrauch waren. Purcell schrieb damals insgesamt 18 Fantasien: drei zu drei Stimmen, zwölf zu vier Stimmen, zwei In Nomine und die Fantazia upon one note. In allen seinen Fantasien zeigte sich der junge Komponist mit den Techniken der englischen “Fantazia” wohl vertraut. Die Warnung der Theoretiker vor allzu großer “variety” in der Modulation nahm er freilich nicht allzu ernst, sondern verband die für die Fantazia typischen fugenartigen Imitationsteile mit expressiven Adagioabschnitten und tänzerischen Episoden zu Gebilden voller barocker Kontraste. Am meisten frappieren die scharfen Dissonanzen, die Purcell aus der altenglischen Vorliebe für Querstände gewann. In ihrem Gebrauch ging er bis an die Grenzen des zu seiner Zeit harmonisch Möglichen. DIE FANTASIE “ÜBER EINE NOTE” enthält zahlreiche dieser Querstände, obwohl sie auf einem einfachen Cantus firmus aufbaut: dem ununterbrochen ausgehaltenen Ton C. Dieser wird mal als Grundton, mal als Quint, Quart oder Terz des Akkords gedeutet, so daß die übrigen Stimmen reiche Möglichkeiten zur harmonischen Entfaltung erhalten.

Karl Böhmer: aus www.kammermusikfuehrer.de, der Online- Kammermusikführer der Villa Musica Rheinland-Pfalz Freitag | 10.Februar | 20:30 Uhr | Viehmarktthermen

KOMMENDE ZEITEN ...geschöpftes Spiel Kalrlheinz Stockhausen: Für Kommende Zeiten Ensemble für Intuitive Musik / Weimar

VERKÜRZUNG 1968

ZUGVOGEL 1970

WACH 1970

WELLEN 1970

ANHALT 1970

Daniel Hoffmann – Trompete/Flügelhorn Hans Tutschku – Live-Elektron Matthias von Hintzenstern – Cello Michael von Hintzenstern – Klavier

Der Interpretation von Karlheinz Stockhausens Intuitiver Musik widmet sich das Ensemble für Intuitive Musik Weimar, EFIM schon seit1980. Mit seinen Zyklen und FÜR KOMMENDE ZEITEN schwebte Strockhausen eine Musik vor, die aus der geistigen Einstimmung der Spieler durch kurze Texte im Moment der Aufführung entsteht. Sein Ziel war es, durch die verschiedenen Texte verschiedene Archetypen musikalischer Prozesse zu entdecken, von denen jeder zu ganz eigenen musikalischen Geschehnissen führen kann. Das Ensemble hat in zwei Arbeitsphasen mit Karlheinz Stockhausen selbst intensiv an der Umsetzung dieser Textkompositionen gearbeitet und diese vielfach rund um die Welt aufgeführt. “Es war die Faszination für die Musik Karlheinz Stockhausens, die 1980 vier junge Musiker zur Gründung des "Ensemble für Intuitive Musik Weimar" (EFIM) veranlaßte. Das fing in einer illegalen Erfurter Galerie an, führte in zahlreiche Kirchen und nach Jahren sogar in den (Ost-) Berliner "Palast der Republik". Zu einem herausragenden Höhepunkt in diesen Bemühungen gestalteten sich die1.Tage Neuer Musik in der Kirche von Denstedt (bei Weimar), bei denen vom 30. August bis 1. September 1988 anläßlich des 60. Geburtstages von Stockhausen 22 instrumentale und elektronische Kompositionen zum Teil erstmals im Osten Deutschlands von Markus Stockhausen (Trompete/Flügelhorn) und dem EFIM aufgeführt wurden (6 DDR-Erstaufführungen). Nach der Grenzöffnung konnte das Ensemble 1990 vor Stockhausen spielen, der in einem Brief darüber schrieb: "...es war gut, daß ich Euch endlich im Konzert erlebt habe. Euch allen möchte ich danken: Ihr habt die Intuitive Musik lebendig gehalten. Wir werden gewiss gemeinsam diese eigenartige Musikform weiterentwickeln." Im Anschluß an eine intensive Probenphase im Mai 1991 schrieb er nach Weimar: "DANKE für die Pfingsttage: auch für mich waren sie außerordentlich lehrreich, und Ihr seid einfach 4 Engel! Ich werde helfen, wann immer ich eine Chance bekomme, daß Ihr weitergeht in der Entdeckung, Klärung der Intuitiven Musik." Vom 25. bis 27. Mai 2005 bot sich eine weitere Gelegenheit, mit dem Komponisten an der Interpretation von sechs Texten aus dem Zyklus FÜR KOMMENDE ZEITEN in Kürten zu arbeiten und diese am 28. Mai 2005 im "Sound Studio N" in Köln mit Toningenieur Günther Kasper aufzunehmen. Es waren dies VERKÜRZUNG, WACH, VORAHNUNG, ANHALT, INNERHALB und WELLEN. Dabei erwies es sich für die Gruppe als hilfreich, dass Stockhausen sozusagen "von außen" das Entstehen der Musik verfolgen und einschätzen konnte. Wie bereits 14 Jahre zuvor ging es um eine unmittelbare und lebendige Umsetzung jeder einzelnen Textzeile. Stockhausen gelang es nach kurzer Zeit, die eingeschliffene "Gruppendynamik" des Ensembles aufzustoßen und einen wahrhaft pulsierenden Musizierprozeß in Ganz zu setzen. Viele Faktoren waren zugleich zu beachten: das deutliche Etablieren von Tönen und ihre Entfaltung zu einem Ziel hin, das Gestalten einer fantasievollen Innentextur des Klanges, das Auslösen von Kommunikationsprozessen, das Ansteuern synchroner Einsätze, das Wahren der Proportionen innerhalb der Großform der Texte und bei alledem das Finden einer ausgewogenen Dynamik der Gruppe, um das Gespielte transparent werden zu lassen. Es galt, die einzelnen Parameter in möglichst großer Vielfalt zu formen und stereotype Floskeln auszumerzen. So waren die Probentage geprägt von einem gemeinsamen Ergründen und Entdecken, wobei Stockhausen immer wieder elektrisierende Impulse gab. Mitunter war so viel zu bedenken, dass ein Stagnieren des eigentlichen Musiziervorgangs drohte, doch bald stellten sich neue Erfahrungen ein, die rasch in Fleisch und Blut übergingen, wie zum Beispiel beim Spielen von "Sternkonstellationen mit gemeinsamen Punkten" (WACH). Die Realisation der Texte verlangt vom Spieler Disziplin und Konsequenz. Unglaublich, was durch sie ausgelöst wird, wenn es gelingt, ihre Intentionen aufzunehmen und zum Schwingen zu bringen.” (Michael von Hintzenstern) Karlheinz Stockhausen FÜR KOMMENDE ZEITEN

VERKÜRZUNG Spiele oder singe extrem lange Klänge bis Dir jeder wie ein Augenblick vorkommt

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ZUGVOGEL (für Ensemble)

Spiele / Singe möglichst parallel mit den anderen

Mache Ausnahmen und lange Pausen

Bringe das Ganze zum Stillstand

Fliege davon

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WACH Sternkonstellationen mit gemeinsamen Punkten und Sternschnuppen mit geheimen Wünschen und nächtlicher Wald mit Dialogen Jäher Schluß WELLEN Überhole die anderen Halte die Spitze Lasse Dich überholen Seltener

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ANHALT Suche Harmonie mit einem Mitspieler Halte still, damit die anderen Harmonie mit Dir finden können.

Suche Harmonie mit einem anderen Mitspieler Halte still, damit ......

Suche Harmonie mit jedem Deiner Mitspieler UND halte gleichzeitig still

* Freitag | 10.Februar | 22:00 Uhr | TUFA 1. OG

GOLDBERGE ...tastenweise Aleksandra Grychtolik und Alexander Grychtolik / Cembalo Duo

Johann Sebastian Bach - „Aria“ aus den „Goldberg-Variationen“, BWV 988

- 14 Canons über die ersten acht Fundamentalnoten der Aria der „Goldberg-Variationen“, BWV 1087 Hui Yeon - Out of some meomets UA ...Auftragswerk Opening

- „Aria“ aus den „Goldberg-Variationen“

Bachs „Goldberg-Variationen“ sind zweierlei zugleich: zum einen stimmungsvolle „Nachtmusik“ für den schlaflosen Grafen Hermann Carl von Keyserling, zum anderen Ausdruck kontrapunktischer Gelehrsamkeit des Thomaskantors. Die farbenreichen „Vierzehn Canons“ über die ersten acht Fundamentalnoten der Aria aus den „Goldberg-Variationen“ sind gewissermaßen die „kleine Schwester“ des berühmten Zyklus. Weil sie erst in den 1970er Jahren in Paris entdeckt wurden, sind sie im Konzertleben noch nicht so verbreitet, wie ihr berühmtes Schwesterwerk.

Die genaue Entstehungszeit des Werkes ist unbekannt. Es wurde im Herbst 1741 in Nürnberg von Balthasar Schmid (1705–1749) gestochen und verlegt. Bachs Autograph existiert nicht mehr. Große Beachtung fand daher ein 1975 aufgefundenes, einwandfrei Bach zuzuschreibendes Handexemplar des Erstdruckes, das neben kleinen Korrekturen auch 14 Kanons in Bachs Handschrift enthält. Der Name Goldberg-Variationen etablierte sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts. Er wurde nach einem anekdotischen Bericht in Johann Nikolaus Forkels „Über Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke“ von 1802 gebildet. Laut Forkel sei Bachs Aria mit verschiedenen Veränderungen für den russischen Gesandten am Dresdner Hof, den mit der Familie Bach befreundeten Grafen Hermann Carl von Keyserlingk, verfasst worden. Der in dessen Diensten stehende Cembalist Johann Gottlieb Goldberg, ein hochbegabter Schüler Wilhelm Friedemann Bachs und Johann Sebastian Bachs, sollte dem Grafen daraus vorspielen. „Einst äußerte der Graf gegen Bach, daß er gern einige Clavierstücke für seinen Goldberg haben möchte, die so sanften und etwas muntern Charakters wären, daß er dadurch in seinen schlaflosen Nächten ein wenig aufgeheitert werden könnte. Bach glaubte, diesen Wunsch am besten durch Variationen erfüllen zu können, die er bisher, der stets gleichen Grundharmonie wegen, für eine undankbare Arbeit gehalten hatte.“

Dieser Bericht geht wahrscheinlich auf Informationen der beiden ältesten Bachsöhne zurück. Eine weitere Quelle wurde nicht aufgefunden. Zwei wichtige Argumente lassen am Wahrheitsgehalt des Berichts zweifeln: Die gedruckte Fassung der Variationen enthält einerseits keine Widmung, etwa eine förmliche Widmung an Keyserlingk. Zum anderen war Johann Gottlieb Goldberg 1740 gerade einmal 13 Jahre alt und damit technisch kaum in der Lage, dieses anspruchsvolle Werk adäquat zu bewältigen. Samstag | 11.Februar | 18:00 Uhr | TUFA Großer Saal

FREUDEN ...mit vollen Händen Karlheinz Stockhausen: Freude / für „ 2 Harfen“ aus dem Zyklus Klang

Chu-Heng Liao | Harfe

Wei-Ching Tseng | Harfe

„Klang – Die 24 Stunden des Tages“ ist der letzte Werkzyklus von Karlheinz Stockhausen und „Freude“ für 2 Harfenspielerinnen daraus die 2. Stunde. „Freude“ wurde zu Pfingsten 2006 im Mailänder Dom aufgeführt und sollte ursprünglich auch »Pfingsten« heißen. Erst später wählte Stockhausen den neuen Titel »Freude« – zum einen, weil Freude sein Grundgefühl während der monatelangen Arbeit war, und zum anderen, weil reine Freude aus dem Stück zu sprechen scheint. Ausgeführt wird es von zwei Harfenistinnen – einer Besetzung, die an Engel denken lässt und offenbar auch von Stockhausen so verstanden wurde. Doch die Dopplung der Instrumente hat noch einen besonderen Sinn: Üblicherweise werden die Saiten der Harfe auf eine Siebentonleiter gestimmt. In Stockhausens Stück ebenfalls, wobei allerdings die Grundtöne beider Instrumente verschieden sind, sodass diese zusammen eine einzige große, chromatische Harfe bilden. Die Erste Stunde meines neuen Zyklus KLANG, Die 24 Stunden des Tages, war ein Auftrag von ArtAche, Mailand, einer Institution des Mailänder Domes mit ihrem künstlerischen Leiter Don Luigi Garbini. Ich nannte das Werk KLANG – Erste Stunde: HIMMELFAHRT, weil es zum Himmelfahrtstag am 5. Mai 2005 uraufgeführt wurde. Die Partitur ist für Orgel oder Synthesizer, Sopran und Tenor komponiert. Nach dieser Uraufführung frug mich Don Luigi, ob ich die Zweite Stunde von KLANG zu Pfingsten 2006 komponieren könne. Ich nahm glücklich das Angebot an und hörte und sah innerlich ein Werk für zwei Harfen. Während des Komponierens stellte ich mir die beiden holländischen Harfenistinnen Marianne und Esther vor, beide 21jährig, die gemeinsam wohnen, Aufführungen spielen und wahre Idealistinnen sind. Eine der beiden ist eine Nichte der Flötistin , für die ich so viele Flötenkompositionen schrieb. Zunächst wählte ich den Titel Pfingsten und entschied, daß die beiden Harfenistinnen auch alternierend und zusammen singen, nämlich den Haupttext von Pfingsten Veni Creator Spiritus, während sie ihre Harfen zupfen, pflücken, streichen, schlagen, zwicken, reiben, streifen, stoßen, klopfen, jubilieren. In Übereinstimmung mit 24 Zeilen des Hymnus habe ich 24 musikalische wie die 24 Stunden des Tages komponiert, so daß die Zweite Stunde von KLANG wie ein voller Tag in einer Stunde des Tages ist. Im Laufe des Komponierens änderte ich den Titel zu FREUDE. Mein Grundgefühl war Freude. Ich erlebte im Geiste immer wieder die Uraufführung im Mailänder Dom, den Enthusiasmus der zwei Mädchen, ihr Spielen und Singen. Die Partitur muß gewiß diese phantastische Freude meines Geistes und meiner Seele während der vielen Monate der Kompositionsarbeit bewahrt haben. Es liegt etwas Einmaliges in dem Abenteuer, zwei Harfen, die normalerweise in diatonischen Tonleitern gestimmt sind, als eine große chromatische Harfe zu vereinigen. Nun habe ich auch verstanden, warum ich Don Luigi die Zeichnung eines griechische Harfe spielenden Engels schickte, um ihn an die göttliche Rolle dieses Instrumentes zu erinnern. Pfingsten vereinigt, was getrennt war. Mein Werk FREUDE auch. K. Stockhausen, 15. Februar 2006 Samstag | 11.Februar | 19:30 Uhr | AMG ( Atrium des Angela Merici Gymnasium)

WIDERSTÄNDE ...voller Wärme

Gerhard Stäbler: „O Muro“ für Sopran, 2 Schlagzeuger, Eisblöcke und Tonband

Kunsu Shim: „Wechselspiele“ für zwei Performer simultan mit „for you“ für einen Performer

Cuzmán Calzada und Sophia Sheps: „Winterpiece“

Truike van der Poel - Sopran Dirk Rothbrust - Schlagzeug Rie Watanabe - Schlagzeug Kunsu Shim - Performance Gerhard Stäbler - Performance Cuzmán Calzada - Performance Sophia Sheps - Performance Gerhard Stäbler:O MURO 1992 für Sopran, Trommeln, Metall, Holz, Glas und Eis (mit vierkanaligem Tonband)

Michiko Hirayama gewidmet Kompositionsauftrag des Westdeutschen Rundfunks

Die Komposition O Muro für Sopran, Trommeln, Metall, Holz, Glas und Eis auf den gleichnamigen Text des brasilianischen Dichters Pedro Tierra entstand 1992 im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks, vor allem während eines Aufenthaltes in Chicago. Untergründig erhält auch Pedro Tierras Gedicht Rosa Bedeutung, da es durch Übertragung in Morse-Codes maßgeblich das Rhythmische der Komposition bestimmt. Abgeschlossen wurde das Werk in Essen. Besonderer Dank gilt dem israelisch - amerikanischen Komponisten Amnon Wolman, der nach einem extrem arbeitsreichen Jahr 1991 durch die Einladung an die Northwestern University Chicago den notwendigen Freiraum zum Schreiben schaffte.

O Muro ist der japanischen Sängerin Michiko Hirayama gewidmet, eine Widmung, die gleichzeitig Hinweis auf die Richtung einer Interpretation gibt. Die Komposition lebt nämlich von klug angelegter improvisatorischer Gestaltung und rechnet mit sensibler Abstimmung unter den Musikern. O Muro ist bar jeglicher äußerer Effekte, ist kahl und dennoch voll von Wärme und Energie zum Widerstand, die allein aus der inneren Kraft der Spieler resultiert. Darauf müssen sich nicht nur die Interpreten, sondern auch die Zuhörer einstellen. Pedro Tierra - Die Mauer

...und als die Erde, die den Traum und den Kristall nährte, sich erschöpft dem Feuer der Sonne und der Wüste ergab und die Bewegungen des Lebens allmählich abnahmen und der Schatten der Menschen - denn schon damals waren wir nur noch Schatten - diesen aschfarbenen Ton erwarb, den wir jetzt angenommen haben, da begann die Mauer zu wachsen. Nicht an Höhe, war sie doch damals schon hoch genug, um das schmutzige Dach der Nacht zu berühren und uns des Horizontes vollständig zu berauben, sondern an Umfang, an Stärke, und an ihren Steinen und ihrer Asche erstickte der vom Körper benötigte Raum. Die Mauer entwuchs ihrem Fundament. Sie trieb Wurzeln wie eine Hecke. Nicht, um sich in der Erde zu verankern, sondern um aus ihr die Kraft zu saugen, die uns am Leben hielt. Nicht, um Blüten hervorzubringen, wie der Baum sie unwissentlich hervorbringt, sondern um ihren Panzer aus Steinen und Betrübnissen zu nähren. Massiv und finster rückte sie gegen uns vor. Sie verschlang den Leib der Ältesten, verdünnte mit ihrem Feuer die Luft, die wir atmeten. Jeden Morgen stellten wir den Verlust eines weiteren Gebietes fest: Enger war der Gang, kürzer der Tag, schmaler die Pritsche. Alles war von der Substanz der Mauer durchdrungen. Alles hatte sich verschlossen. Die Schuhe verweigerten den Weg, die Kehle hielt Wörter zurück, die Türen wurden nach und nach zu Wänden, die Zeit verunstaltete die seit dem Entstehen der Mauer stets geschlossenen Fenster zu Eisengittern der Todesangst. Wir begannen, die Mauer an den Fuß- und an den Handgelenken zu tragen, von der Mauer zu träumen, die Mauer zu sehen in den Gesichtern unserer Wächter, in den Augen unserer Kinder...

Auch dieses Gedicht von Pedro Tierra hinterlässt untergründig musikalisch- rhythmische Auswirkungen in O MURO: "Rosa"

Ohne Plan werden wir durch eine bewaffnete Stadt wandern. Sollten unsere Hände sich berühren, fliehe nicht, mögen

deine Finger in meiner Hand gegen Abend nicht nur das kalte Eisen der Granaten bewahren.

Sollte die Müdigkeit kommen, widerstehe nicht, lehne deinen erschöpften Kopf an meine Schulter,

und die zärtliche Geste möge deine Augen baden im flüchtigen von Meteoren im Meer.

Aber wenn die Ermattung einen Zweifel bringt, so schlag deine unergründlichen Augen auf und gewahre ringsum die verwundete Stadt. Höre im Halbdunkel das lautlose Keimen der ausgestreuten Saat auf der Straße.

Im Mund des Volkes reift still und zielstrebig eine Pflanze, die ihre endlich befreite Blüte öffnet... "Wechselspiele"(2011) und "for you" (1988) sind zwei individuelle Performances von Kunsu Shim die simultan aufgeführt werden. Hierbei werden verschiedene Materialien wie fallende Lebensmittel, Farben, Teetassen in Verbindung gesetzt, um sie aufeinander wirken zu lassen. Dabei spielen die Eigenschaften der Materialien selbst eine konstitutive Rolle.

“Pieza Invernal” | “Winter Piece” is the result of a collective composition process undertaken by group of sound artists and musicians named “7 Hermanos”:

Sofía Scheps, Guzmán Calzada, Lucía Chamorro and Marcelo Rilla.

Conceptual background:

In “Pieza Invernal” we don’t start from sound as much as we aim to arrive at sound. We want to rediscover it as a brother of heat. Thus, the performance space is prepared as a technological scenery in which the mechanical components have ambiguous and mutating structural functions. In our attempt to recreate an elementary abstraction, we purposefully work with a certain degree of ineffectiveness. The pendulum analogy is multiply re-constructed, but with measured precariousness. Thus, a rather common acoustic demonstration leans out, although it is often betrayed by the sensuality of the materials involved. This is a configuration very prone to casual coincidences, where accidents may resemble “good results”. We get to hear the voice of luck, whenever the attempted physical phenomenon is confused with its material representation. Samstag | 11.Februar | 21:00 Uhr | TUFA Großer Saal

TENDENZEN … aufgespürt Konzertprojekt von "work in progress – Berlin" Aspekte japanischer Gegenwartsmusik

Joji Yuasa: A Winter Day – Homage to Basho (1981)

Tomoko Fukui: -doublet + 1 (2012) EA

Joji Yuasa: Horn Locus (2014) EA

Hiroyuki Yamamoto: Contour-ism VI (2014) EA

Toru Takemitsu: Rain Spell (1980)

work in progress – BERLIN

Katrin Plümer - Flöte Matthias Badczong - Klarinette Aki Yamauchi - Horn Ewa Korolczyk - Schlagzeug Eva Curth - Harfe Pavlos Antoniadis - Klavier Biliana Voutchkova - Violine Marika Gejrot - Violoncello Gerhardt Müller-Goldboom - Leitung work in progress – Berlin widmet sich als großbesetztes Ensemble dem Aufspüren wesentlicher Tendenzen und zukunftsweisender Strömungen gegenwärtiger Musik. Die Musiker, die in der aktuellen, internationalen Besetzung seit 2004 tätig sind, engagieren sich darüber hinaus gleichermaßen für die Auseinandersetzung mit wichtigen Werken der letzten Dekaden. Zahlreiche Ur- wie auch Wiederaufführungen bedeutender Werke standen seit der Gründung 1988 auf den Programmen der Konzerte und wurden, wann immer möglich, mit den Komponisten zusammen studiert. Neben seinen Konzerten in Berlin, die im Kammermusiksaal der Philharmonie, der Akademie der Künste, im Konzerthaus, dem Radialsystem oder der Berlinischen Galerie stattfinden, spielte work in progress – Berlin auch auf Festivals Neuer Musik in Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern und ist auf CDs zu erleben. Seit 2005 ist das Ensemble neben Konzerten auch im Musiktheater aktiv, zuletzt mit Mark Andres „…22,13…“ und Henri Pousseurs „Votre Faust“ im Berliner Radialsystem und am Theater Basel. 2015 führte das zum großen Orchester erweiterte Ensemble im Berliner Martin-Gropius-Bau Yves Kleins „Symphonie monotone et silence" auf. In einer besonderen, kommunikativ- informierenden Reihe, den „Amuse-Gueules Neuer Musik“, die dieses Genre einem breiteren Publikum nahebringt, wurden bisher über 75 Konzerte realisiert. Entsprechend den jeweiligen Programmen wird die Besetzung – wie heute Abend – nach Bedarf reduziert oder durch Gäste verstärkt. Künstlerischer Leiter ist der Komponist und Dirigent Gerhardt Müller-Goldboom.

2014 brachte Aki Yamauchi in Tokyo die ihr gewidmete Komposition „Horn Locus“ zur Uraufführung. Der Gedanke, Jôji Yuasas Stück in einem spezifischen Zusammenhang zur europäischen Erstaufführung zu bringen, gab den ersten Impuls für die Gestaltung des Programms „Tendenzen“. Gerhardt Müller-Goldboom, der Leiter des Ensembles WORK IN PROGRESS – BERLIN, konnte bei mehreren Japan- Aufenthalten Einblicke in die Gegenwartsmusik des Landes gewinnen. Das führte führte zu einem Konzept, das die Musik zweier international bekannter Komponisten mit zwei herausragenden Vertretern der jüngeren Generation, Tomoko Fukui und Hiroyuki Yamamoto, an einem Abend erleben lässt. Dabei galt es auch, die besondere Position Tôru Takemitsus mit seiner besonderen, einflussreichen Ästhetik 20 Jahre nach seinem Tod zu betonen.

Toru Takemitsu Rain Spell (1982) Toru Takemitsu (1930 - 1996) galt bei seinem Tode als der bedeutendste Komponist Japans. In seinem außergewöhnlich umfangreichen Œuvre finden sich Reihen von Kompositionen, die in ihren Titeln Natur thematisieren. Regen, Bäume und ihre menschlich systematisierte Formung im Garten nehmen eine zentrale Rolle für diese von Stücken ein. 1962 formuliert Takemitsu in einem Essay als Folge der Isolation von Bewohnern großer Städte von der Natur – einer Isolation, die er damals in viel neuer Musik reflektiert sah – für jene den Verlust einer „natürlichen Balance“. Er begreift in diesen Zeilen eine Harmonie des menschlichen Lebens und der Künste mit der Natur als ein grundlegendes Streben. „Oto no nagare“, ungefähr wiederzuge- ben als ein natürliches Fließen der Klänge oder Klang als vorbeigehendes Kontinu- um, mag hier ein Schlüsselbegriff sein, den Takemitsu im Vorbeirauschen zweier ent- gegengesetzter Züge als Grunderlebnis schilderte. In den frühen 1980er Jahren widmet Takemitsu mit Rain Tree, Toward the Sea, Rain Spell und riverrun einen Schwerpunkt seiner Stücke dem Regen. Der letzte Titel, Zi- tat des Beginns von Finnegans Wake, bringt eine zweite wichtige Inspirationsquelle des Komponisten ins Blickfeld, seine breitgefächerte Auseinandersetzung mit Litera- tur, die in seinem Werk Spuren von so unterschiedlichen Autoren wie Joyce, Rilke oder Kenzaburo Oé hinterlässt. Das Buchstabieren oder Richtig-Schreiben, eine Aspekt des Wortes spell, mag hier immerhin als eine Andeutung der Schriftwelt ver- standen werden.

In einer Bemerkung zu Rain Coming (1983) erfahren wir etwas Genaueres zur Serie der Regenstücke.„…Wie ihr Gegenstand, der Regen, gehen sie durch mehrere Ver- wandlungen ihrem Ziel entgegen, einem Meer von Klangschattierungen, gleich dem Kreislauf des Wassers in der Welt.“ Vor diesem Hintergrund mag die kurze Einlas- sung Takemitsus zur Absicht von Rain Spell verstanden werden, das Stück „beab- sichtige, das Zauberbild und die Farbschattierungen des Regens zu erfassen“. Er schrieb das Werk, dessen Titel als „Regenzauberspruch“ übersetzt werden kann, für Sound Space Ark, dem von ihm 1972 gegründeten und geleiteten Tokioter Ensemble in dessen Grundbesetzung Flöte, Klarinette, Harfe, Klavier und Schlagzeug, wobei die Harfe durch und Spieltechnik in klangliche Nähe zur traditionellen japa- nischen Koto gebracht wird.

Joji Yuasa A Winter Day – Homage to Basho (1981)

Joji Yuasas(*1929) A Winter Day – Homage to Basho in der Besetzung Flöte, Klari- nette, Harfe, Klavier und Schlagzeug entstand im Auftrag des Canada Council und wurde in Toronto uraufgeführt. Die im Titel stehende Huldigung an Basho bezieht sich auf den berühmtesten Meister des Haiku, Matsuo Basho (✝ 1694). Diese im 17. Jahr- hundert entwickelte Dichtungsform, die er besonders formte, besteht in einer extre- men Verkürzung längerer Gedichtformen auf 17 Silben. Damit führt das Haiku nicht aus, sondern deutet nur an. Aus einer Gesamtvorstellung wird nur ein einziger Zug herausgegriffen. Das Übrige zaubert die Phantasie des Lesers hinzu. Yuasas Musik exponiert diese Art von Materialreduktion zunächst in einem Vibraphonsolo, das im wesentlichen zunächst eine Tonhöhe verwendet, die in beschleunigender und ver- langsamender Repetition gespielt wird. Dieses traditionelle, ursprünglich auf Hyoshigi (Gegenschlaghölzern) ausgeführte Element japanischer Musik, das in unterschied- lichsten, meist rituellen Kontexten begegnet, stellt in seiner Sparsamkeit und inneren Spannung das einem Haiku vergleichbares Anfangsmaterial dar, sodass der Einsatz der weiteren Instrumente gleichsam wie eine hinzutretende Assoziation erscheint. Tatsächlich entwickelt Yuasa aus diesem minimalistischen Material seine gesamte Komposition, die sich in immer neuen Varianten und Überlagerungen manifestiert, um schließlich akkordisch aufgetürmt zu etwas ganz Neuem zu werden.

Zwei Haikus von Basho

Scharfkantige Aststriche zeichnen das Kommen des Winters an trüb-blaue Himmelswand.

Schwer hängen Nebelschwaden in den Kiefernwipfeln. Zwei schwarze Vögel sitzen stumm im kahlen Baum. Dürre Halme ragen aus dem Boden. Vierfache Traurigkeit in mir.

(ohne Übernahme der japanischen Silbenzahl übertragen)

Joji Yuasa: Horn Locus (2014)

Wenn Yuasa schreibt, „mit Locus meine ich Spuren, die ein Horn hinterlässt und aus denen Musik entsteht“, bezieht er sich auf eine im Lateinischen eher seltene Bedeu- tung von „locus“, welche die „Beschaffenheit“ von etwas bezeichnet. Er verwendet in seinem Stück eine an Zwölfönigkeit angelehnte Tonreihe, verwendet sie aber in einer ständig wechselnden Unvollständigkeit. Diese Technik ist inspiriert von David Hock- neys in seinen Photocollagen entwickeltem Verfahren, bei dem eine große Anzahl von nacheinander und aus verschiedenen Positionen aufgenommenen Polaroids desselben Objekts zu Pictures zusammengesetzt werden. Yuasa bezog sich mit dem von ihm so genannten „detailing“ insbesondere auf den zeitlichen Aspekt dieser Collagen, wo dasselbe Objekt zu verschiedenen Tageszeiten anderem Lichteinfall ausgesetzt ist. So arbeitete er bei Wiederauftreten gleichen musikalischen Materials mit entsprechenden Veränderungen. Das Stück entstand als Auftragswerk der Kon- zertreihe „A Window Open to the World“ für Aki Yamauchi, die es 2014 in der Tokyo Opera City zur Uraufführung brachte. Tomoko Fukui (*1960) doublet + 1 (2012)

Die Komponistin schreibt über das Stück:

Doublet war ein Kompositionsauftrag des Internationalen Musikfestivals Takefu 2010 und wurde im folgenden Jahr für die Konzertreihe „Happy New Ear“ der Oper von Hiroshima überarbeitet. Seitdem ist das Stück mehrfach in Japan und auswärts aufgeführt worden.

In doublet habe ich versucht, zwei Musiker eng aufeinander bezogen unter großer Anspannung zu halten. Hier erscheinen die beiden Instrumente häufig mit einigen Veränderungen. Eines betont dabei den vertikalen Aspekt der Klänge, während das andere sich besonders der Bewegung in horizontaler Hinsicht widmet. Die beiden Stimmen wiederholen Material mit gewissen Veränderungen, während die Spieler im- mer sehr eng aufeinander bezogen agieren. Das Wort doublet im Titel bezeichnet den Begriff des Paares im Sinne natürlicher Zweiheit (wie zwei Beine oder Augen) wie im Sinne gewählter Zweiheit (wie in Ehepaar). Nach Abschluss der Komposition bin ich darauf gestoßen, dass Lewis Carroll, der Autor von Alice im Wunderland, die- sen Titel bereits für das von ihm erfundene Wörterspiel zuerst prägte und dass die puzzle-ähnliche Technik in meiner Komposition, die Wiederholung einer musikali- schen Figur unter Veränderung einer Note nach der anderen, ebenso den Regeln des Wörterspiels von Lewis Carroll ähnlich war.

Der Komponist Masamichi Kinoshita gab mir 2012 den Auftrag für ein Stück anläss- lich eines von ihm organisierten Konzerts in Tokyo. Zu diesem Anlass entstand Doublet + 1, wobei es sich um Doublet handelt, das um einen Klarinettenpart erwei- tert wurde.

Übersetzung der von Arisa Lida besorgten englischen Übertragung des japanischen Originals der Komponistin Hiroyuki Yamamoto (*1967) Contour-ism VI (2014)

Der Komponist schreibt zu dem Stück:

Contour-ism VI ist dem bedeutenden neuseeländischen Komponisten und Musiketh- nologen Jack Body gewidmet. Es ist das siebte Stück in meiner „Contour-ism“-Reihe für Klavier und ein oder mehrere weitere Instrumente. In allen diesen Stücken ver- wende ich Viertelton-Stimmung. Das Stück wird zwar von einem Trio gespielt, seinem Wesen nach habe ich es aber als Duo für Klavier und zwei Streichinstrumente konzi- piert. Violine und Violoncello werden mit einer mikrotonalen Scordatura benutzt, bei der jede Saite in einer unüblichen, jeweils um Vierteltöne von einem temperierten Ton abweichenden Höhe gestimmt wird. Die Streicher verwenden im Laufe des Stücks ausschließlich leere Saiten und natürliche Flageolette, wodurch ein begrenzter Vorrat an Tonmaterial entsteht, das insgesamt um einen Viertelton gegenüber dem wie üb- lich temperiert-gestimmten Klavier verschoben ist. In meiner Musik geht es mir immer darum, eine gewisse „Unschärfe des Klangs“ zu erzeugen. Der Gebrauch von Vier- teltönen setzt dieses Ziel wirkungsvoll um. Ich finde es spannend, wie sich statt mit deutlicher Klarheit genau fixierter Töne eine verschleierte, unklare „Aura“ um die Klangereignisse legt.

Übersetzt aus dem englischen Original des Komponisten

Programmkommentare / Übersetzung: Gerhardt Müller-Goldboom Samstag | 11.Februar | 22:30 Uhr | TUFA 1.OG

ANSPRACHEN...nicht aus der Luft gegriffen Richard Haynes - Klarinette SOLO

Robin Hoffmann - Ansprache Timothy McCormack - panic around death Nemanja Radivojevic - Neues Werk UA

Rückkopplungen zwischen Konzert und Performance sind in diesem Event des in der Schweiz beheimateten australischen Klarinettisten und Performers Richard Haynes mit dem ganzen Leib zu spüren. Mit Körper, Stimme, Klarinetten, Elektronik, Bild und ausgesuchten Schlagflächen lotet er faszinierende Klanglandschaften aus, die ihren Ursprung im Körper haben und eng mit der Körperlichkeit der Performance-Situation verbunden sind. Haynes untersucht neueste Strömungen performativer Künste mittels Kompositionen von Robin Hoffmann, Timothy McCormack, Michael Norris und Nemanja Radivojevic und lädt das Publikum auf eine Reise ein, die keineswegs auf der Hautoberfläche verweilt, sondern tief zu den geheimnisvollsten Ecken seines Körpers vordringt.

An-Sprache, so der Titel meines Stücks, ist eine zehnminütige Komposition für Bodypercussion solo. Ziel meiner Arbeit war, den menschlichen Körper zum Klingen zu bringen. Der Interpret, der sich dieses Stück erarbeitet, befindet sich dabei in einer besonderen Situation: Er ist Ausführender und Instrument zugleich. Alles, was er tut, wird wortwörtlich auf ihn zurückgeworfen. Er kann sich nicht in den Dienst der Musik stellen, denn er ist selbst ihr Gegenstand!

Das bedeutet für den Komponisten: eine Musik schreiben, die wie ein Körper klingt – und eben nicht für einen Körper, der beispielsweise wie ein Perkussionsinstrument klingt. Der Reiz des Stückes liegt nicht darin, dass man auf dem Körper eine Trommel imitieren kann, sondern dass im Zuge der Klangerzeugung der Körper selbst «an-spricht». Der Körper wird als Ort des musikalischen Geschehens thematisiert. Folglich benennt die Partitur Orte am Körper und die Art ihrer Traktur. Durch ihre Verknüpfung entstehen Bewegungen am Körper. Zeitweise verdichten sich diese zu Gesten. An- Sprache ist eine akustisch gelenkte Choreographie. Diese Vorgehensweise reicht bis in den Innenkörper hinein: Die Sprechlaute im Artikulationsapparat sind in einem neu entwickelten Notationssystem dargestellt. Dabei benennen Vokal- und Konsonantenschlüssel in einem Fünf-Linien-System die Artikulationsorte. Anders als ein Schriftzeichen der internationalen Lautschrift, das den Laut als eine unteilbare Größe darstellt, ist der Laut nun, ganz phonetischen Kriterien folgend, als Komplex spezifizierter Merkmale ausgewiesen. Solche Kriterien sind beispielsweise: die Rundung der Lippen, die Richtung des Atems oder die relative Lage der Zunge im Mundraum. Mit solchen Kriterien kann komponiert werden! Durch einen neu gewonnenen, musikalischen Zusammenhang wird Sprache auf einen Zustand zurückgeführt, in dem sich das Kind während der Lallphase befindet. Es spricht ein [l], ohne ein «l» zu kennen. Stattdessen erkundet es lustvoll die Orte im Mundraum und entdeckt sie als Teile seines Körpers.

Die Musik wird häufig als die abstrakteste unter den Künsten beschrieben. Manch einer erklärt sie sogar zum Sinnbild höchster Vergeistigung. In An-Sprache versuche ich, hierzu eine ästhetische Gegenposition zu formulieren: Keine Engelsgesänge – Musik findet bereits auf Erden statt! An-Sprache richtet sich gegen jegliche Überhöhung und eine damit verbundene Negation des menschlichen Körpers. Sein Klang besitzt einen herben, spröden Charme. Gerade seine Begrenztheit führt zu musikalischer Dynamik. Frankfurt a.M., Dezember 2001, Robin Hoffmann

Timothy McCormack - panic around death panic around death acts as a meditation on illness, death and the body, specifically through the lens of incurable disease. One’s body becomes an unconsenting host for such diseases and the individual acquires both a panic and a peace around the idea of death. Existing somewhere between concert music, installative art and non- narrative theatre, panic around death does not pose any questions or provide any answers; rather, it aims to construct a space that is informed by and reverent of illness while offering itself as an area of comfort and protection. Timothy McCormack Sonntag | 12.Februar | 16:00 Uhr | TUFA 1. OG

3 HIMMELSRICHTUNGEN ...vereint Versuch einer Nichtannäherung

Joss Turnbull, Perkussion Bernd Bleffert, Klangobjekte und Installation Naranbaatar Purevdorj, mongolischer Ober- und Untertongesang, Pferdekopfgeige

Ist es möglich die bewussten und unbewussten musikkulturellen Prägungen dreier Musiker aus „3 Himmelsrichtungen“ mit vollem Bewusstsein ihrer Differenz nebeneinander hörbar zu machen ohne sich in einer „Weltmusik“aufzugeben und ihre Position aufzugeben? Der Percussionist Joss Turnbull hat viele musikalische und künstlerische Projekte in Zusammenarbeit mit Musikern aus außereuropäischen Traditionen realisiert. Dabei stellt sich die Frage, wie sich unterschiedliche musikalische Sprachen berühren und wie diese koexistieren können. Das arabische Wort Tamáss bedeutete Berührung und Kontakt und es bedeutet Grenze und Konfrontation. Es wurde 2010 gebraucht als Joss Turnbull und Pablo Giw das erste Projekt Tamáss mit Musikern aus Marokko, Syrien und Deutschland ausrichteten. In der aktuellen Besetzung mit dem Klangkünstler Bernd Bleffert und dem mongolischen Sänger und Musiker Naranbaatar Purevdorj, geht es nicht um ästhetische Verschmelzung oder eine universelle Musiksprache, in der alle Widersprüche aufgelöst werden. Vielmehr geht es um die Vielfalt, die nebeneinander besteht und hörbar wird. Der Versuch einer „Nichtannäherung“ in einem Improvisationskonzert mit Bernd Bleffert / Klangobjekte + Installation, Joss Turnbull / arabische Perkussion, Naranbaatar Purevdorj / mongolischer Ober- und Untertongesang und Pferdekopfgeige! Sonntag | 12.Februar | 18:00 Uhr | TUFA Großer Saal

BELCANTI ...aus voller Brust Linda Hirst /Mezzosopran + Martin Lindsay / Bariton

John Cage: Sonnekus²

Giacinto Scelsi: Canti del Capricorno

Giacinto Scelsi: Wo-Ma

Vinko Globukar: Corporel

Evelyn Ficarra: The Empress' Feet.

Der britische Bariton Martin Lindsay bringt in 2017 ein zweites Programm von a-capella Vokalmusik zum Opening Festival, diesmal in Begleitung der renommierten britischen Mezzosopranistin Linda Hirst. Linda Hirst gehört zu den wichtigsten Figuren in der Welt der zeitgenössischen Musik der letzten 40 Jahre.

Sonnekus2 von 1985 ist eine Huldigung des amerikanischen Komponisten John Cage (1912-1992) an seinen Vorläufer, den französischen Komponisten Erik Satie (1866 –1925); es ist nicht die erste Bezugnahme dieser Art, schon in »Cheap Imitation« von 1969 wird auf Saties »Socrate« Bezug genommen. Sonnekus2 ist zunächst eine pentatonische Melodie (von g bis c''). Diese Melodie soll auf schlichte, volksliedhafte Weise, ohne Vibrato gesungen werden. Die Interpretin soll beliebig lange Pausen einlegen, in denen sie ihre Garderobe wechseln oder in einem anderen Raum, vom Publikum weiter entfernt, Kabarett-Songs von Erik Satie (mit Begleitung) singen kann. Cages unbegleitet zu singenden Melodien sind Textfragmente aus dem 1. Buch Moses »Genesis« unterlegt, die vom Zufallsprogramm eines Computers ausgewählt wurden. Der theatralische Effekt der Interpretation soll – nur andeutungsweise- zwischen Kirche und Kabarett wechseln. Der Titel »Sonnekus2« bezieht sich auf Saties Stücktitel »Sonneries de la Rose + Croix«. Giacinto Scelsi conceived his Canti del Capricorno with singer Michiko Hirayama in mind, and the two collaborated on their creation between 1962 and 1972. This cycle of vocalizations with instruments (, double bass, saxophone, percussion, live electronics, and recorder) is far from the conventional western idea of song, for Scelsi's "texts" are sounds and syllables, originally improvised and chosen either for their sonic qualities or subjective mystical meanings, and the vocal lines never resemble conventional melodies. Instead, like Scelsi's other late vocal pieces, the singer produces a jagged chant-like monody that resembles glossolalia (speaking in tongues), which is wholly in keeping with the composer's expressed notions of music passing through performers like a spiritual possession or inspiration in the literal sense, . Scelsi's music is best appreciated by adventurous listeners, who are perhaps open-minded enough to accept his unconventional approaches and equipped to deal with the spare lines and raw sounds of the Canti.

Giacinto Scelsi : ‘Wo Ma’ für Bass solo ist ein zentrales Werk Scelsis. Die Verbindung zwischen Klang und Stimme wird hier auf eine neue Ebene gehoben, in der die Sonorität eines einzelnen Klangs im Vordergrund steht. Die Stimme als Bedeutungsträger tritt zurück, Sprache wird in ihrer Phonetik und nicht mehr in ihrer Semantik zelebriert. ‘Wo Ma’ besteht aus der einfachen Artikulation von Vokalen und Konsonanten des italienischen Alphabetes mit genauer Vorschrift der physiologischen Ausführung. Scelsis Idealbild: eine Musik als interpretatorischer Ritus !

Vinko Globokar: Corporel for solo percussion

Corporel (which means “having to do with the body”) strips down the familiar Romantic idea of the suffering artist – which the other two works on our program reconsider as a species of insanity – and takes it to a raw extreme. The premise appears simple: Globokar has the shirtless percussionist use his own body as an instrument, hitting, beating, thwacking, and wordlessly vocalizing. Patterns of sound and gesture are built from what seems to be self-inflicted pain, keeping us transfixed even as we flinch. Is this a form of madness? Or perhaps the performer is split in two, enacting torture visited on him by an unseen sinister force – or its memory, stamped on his body and repeated in grotesque rituals of internalized punishment. Where in traditional aesthetics we like to anthropomorphize musical instruments (a violin “sings”), Corporel seems, on one level, to dehumanize the performer by transforming him into an instrument and stripping away the veneer of civilization – or at least it seems to make him regress into a sort of primal unconscious. At the same time, his gestures, percussive and vocal, generate an oddly compelling sense of authentic expression, one not filtered through convention. The performer is, after all, both agent and instrument, subject and object: “playing” himself. Ultimately, though, it’s through the tension between the premeditated shape of the performance and its spontaneous-seeming execution that Globokar holds us captive, whether we react with bemusement, concern, or outrage.

The Empress's Feet

Eine Frau träumt – und träumt von einer Frau, die träumt ...

Ein Schlaf und ein Vergessen. Ein Schlaf und ein Erinnern. Eine Träumerin wacht auf und versucht, aus den Fragmenten ihres Gedächtnisses die Geschichte zu rekonstruieren, die sie gelesen hat, und die in ihren Träumen immer wieder zurückkehrt. Zeitlich und räumlich weit weg von ihrer Welt.

The Empress's Feet wurde nach der Lektüre eines chinesischen Märchens konzipiert. In dem Märchen wird eine großfüßige Kaiserin von Träumen verzehrt, die ihr Schlafwandeln begleiten. Ihr Mann, der Kaiser, folgt ihr, um sie zu schützen. Eines Nachts wacht sie aus einem Alptraum plötzlich auf und fragt ihn um Hilfe. Der Kaiser hat eine Antwort ... Sonntag | 12.Februar | 20:00 Uhr | Museum am Dom

ZEITDEHNUNGEN ...verliert sich hier nur ein Ton irgendwo unbemerkt …. Morton Feldman "for Bunita Marcus"

Satoko Inoue – Klavier

"For Bunita Marcus" entstand 1985 und Feldman äußerte sich dazu u. a. folgendermaßen: „Das Stück, das ich Bunita Marcus gewidmet habe, [...] hat mit dem Tod meiner Mutter und mit dem Gedanken eines langsamen Todes zu tun. Ich wollte einfach nicht, dass das Stück stirbt. Ich habe dies also kompositorisch genutzt, um es am Leben zu halten, wie einen unheilbaren Patienten, so lange wie möglich." Kein lautes Aufbäumen, nicht die letzten zornigen Regungen des Sterbenden sind es, die Feldman hier darstellt, sondern das langsam dahintröpfelnde Verdämmern, schon fern der Realität. Über große Zeiträume gestreckt, mit immer wieder zart pochenden Motiven, die sich zu verlieren drohen, operiert Feldman hier und dehnt dadurch diese letzte Zeit noch einmal aus, reizt das Jetzt an seine Grenze. Verliert sich hier nur ein Ton irgendwo unbemerkt im Niemandsland, ist das Stück verloren....."

„For Bunita Marcus war für meine Musik nicht typisch, aber ich erzähle Ihnen genau, wie ich es geschrieben habe, formal gesehen. Nicht die Noten, die Noten haben das Stück nicht geschrieben. Ich habe eine Begabung für Noten, so wie einige Leute eine Begabung haben, Fische zu fangen oder Geld zu machen. Ich habe mit Noten keine Probleme. Ich ziehe sie einfach hinten aus meinem Ohr heraus. Überhaupt kein Problem. Für mich existiert Rhythmus nicht. Ich würde eher den Begriff verwenden: etwas rhythmisieren. Ich fing an, mich für die Metrik zu interessieren. Für mich impliziert Metrum, in dem Moment, wo man es verwendet, die Frage: wie kommt man über den Taktstrich hinaus? Ich schrieb 4/4 hin, ließ einen gewissen Raum, zog dahinter einen Taktstrich und schrieb über den Taktstrich: „Das schwarze Loch des Metrums“, weil einige Leute nicht zu dicht an den Taktstrich herankommen wollen. In einer Menge Musik herrscht die Tendenz, sie stilistisch über den Taktstrich hinüberzuziehen. For Bunita Marcus besteht hauptsächlich nur aus 3/8-, 5/16- und 2/2-Takten. Manchmal hatte der 2/2 musikalischen Inhalt, so am Ende des Stücks. Manchmal fungieren die 2/2-Takte als Stille, entweder auf der rechten Seite oder der linken Seite oder in der Mitte des 3/8- und des 5/16-Takts, und ich benutzte das Metrum als Konstruktion: nicht den Rhythmus, sondern das Metrum und die Zeit, die Dauer, die etwas beansprucht. Was schließlich für mich interessant wurde, waren die „Durchführungsteile“, wo ich Sektionen mit gemischtem Metrum hatte. Dann ging es 2/2, 3/4, 5/8… Ich benutze das Metrum also bis zu einem gewissen Grade als eine Periode der Instabilität. Ich betrachtete es nicht als einen Durchführungsabschnitt, sondern als eine Periode, in der ich, ich finde keinen besseren Begriff, das Metrum entwickle. Dann dachte ich, wie jeder andere Komponist, wie hoch ist die Veränderungsquote in diesem Raster? Und ich sagte: verlangsame die Veränderungsquote oder beschleunige die Veränderungsquote. Aber ich kann keinen endgültigen Plan anfertigen, das würde nicht funktionieren. Es kann nur funktionieren, wenn man mit dem Material mitgeht und sieht, wie es sich formt.“ Morton Feldman OPENING 17 für Schüler:

Konzert-Workshop I : für Schüler der Mittelstufe

Freitag | 10. Februar | 10:00Uhr | Tufa 1.OG

GOLDBERGE ...tastenweise Cembalo-Duo: Aleksandra Grychtolik und Alexander Grychtolik In einem Konzertworkshop führen Aleksandra Grychtolik und Alexander Grychtolik Schüler der Klassen 5-8 in die barocke Variationskunst der Goldbergvariationen von Johann Sebastian Bach ein. Wie aber klingen dagegen ein Auftragswerk des Openingfestivals für 2 Cembali der Koreanerin Hui Yeon Bang ?

Konzert-Workshop II : für Schüler der Oberstufe

Freitag | 10. Februar | 12:00Uhr | TUFA Großer Saal

COMING TOGETHER …beherzt! Das JugendEnsembleNeueMusik Rheinland-Pfalz / Saar unter der Leitung von Walter Reiter hält eine Musikstunde für Schüler der Oberstufe. Das Stück von Frederic Rzewski: Coming Together ist gleichzeitig Programm der jungen Musiker: eine Brücke schlagen von Alter zu Neuer Musik wie auch von alter zu junger Generation. Ein Konzert von Schülern für Schüler!

Konzert-Workshop III: für Schüler der Unterstufe

Montag | 13. Februar | 8:30 Uhr (Schule)

STEPPENKLANG …welch eine Stimme! Naranbaatar Purevdorj nimmt Schüler der Grundschule Klassen 1 – 4.mit auf eine musikalische Reise in die Steppe der mongolischen Nomaden. Dort aufgewachsen bereist er inzwischen die ganze Welt und erzählt singend mit Unter- wie Obertönen und auf seiner 2-seitigen Pferdekopfgeige spielend das karge, aber schöne Leben seines Volkes und der ihm anvertrauten Tiere in der endlosen Weite dieser grasbewachsenen Landschaft Asiens Ausstellung Klangkunst im 2. OG TUFA-Trier

OPEN-EXPO

Freitag | 10.Februar | 18:00 Uhr

ERÖFFNUNG DER KLANGKUNSTAUSSTELLUNG OPEN-EXPO

Klaus Maßem thematisiert in seinen Zeichnungen den Menschen vom Individuum bis zur komplexen, vernetzten Masse und setzt sich zeichnerisch u. a. mit Grenzen der Wahrnehmung und deren Verschiebung auseinander, medienübergreifend. Seine Videoarbeiten sind konsequente Weiterführungen seiner zeichnerischen Position. In seinen klangkünstlerischen Arbeiten beschäftigt sich Bernd Bleffert mit Bewegung als der eigentlicher Quelle von Klangbildung wie mit Prozessen der Verschiebung und des Zufälligen. Aus verwandten Positionen stehen sich in der Ausstellung Klang und Zeichnung, Installation und Video gegenüber. So thematisiert Maßem beispielsweise in seinen Tuschezeichnungen „Entropien“ bildnerisch und philosophisch Ordnung und Chaos. In der Installation „102 moments of movement“ versucht Bleffert Form,Ruhe und Stille in Bewegung und Klang aufzulösen um gleichzeitig wieder zu dieser zurückzufinden.

Freitag | 12. Februar - Donnerstag 3. März

Öffnungszeiten:

Di., Mi. und Fr.: 14:00 bis 17:00 Uhr Do.: 17:00 bis 20:00 Uhr Sa., So. und Feiertage: 11:00 bis 17:00 Uhr Bernd Bleffert:

„3 x 102 moments of movement“

Ausgangspunkt der Installation /Aktion sind 3 aufgehängte, geschnürte Bündel von 3 x102 Wanderstöcken, die in ihrer Grundform urbildhaft die gerade und die gebogene Linie vereinen. Das Durchschneiden der Verschnürung löst nun kontinuierliche Verwandlungsprozesse aus von Form oder Stille in Bewegung oder Klang, Flüchtigem in Bleibenden, von Ruhe in Aktion, von Raum in Zeit und umgekehrt. Der stete Wechsel zwischen diesen Polen ist Grundidee dieser Installation, die gleichzeitig eine Aktion ist. Die Bewegungsabläufe der Formauflösung wie die der Neuformung unterliegen den Gesetzen des Zufalls, der auf die Erscheinungsbilder der Plastik und Aktion entscheidenden Einfluss nimmt. Die strenge, parallele Bündelung der Stöcke in eine senkrecht Form ist bereits das Resultat eines Bewegungsablaufes. Die Bewegung führt zur Form, die Form ist das Ergebnis von Bewegung. Das Auflösen der Form ist mit Bewegung verbunden und führt wieder zu einer neuen Form. Bewegung ist aber auch Klang und Klang ist auch Bewegung. Plastik ist „gefrorene Musik“, ist Projektion von Klang in Raum. Der Klang wird zur Skulptur, indem die Bewegung zur Ruhe kommt, still wird. Die Plastik wird zum Klang, wenn sie in Bewegung gerät.

„Stelen Weißes Rauschen“

Stelen Weißes Rauschen ist ein Ensemble von 14 Objekten aus Pet-Flaschen. Stellt man die Stelen auf den Kopf, bewegt sich der darin befindende Sand und wird zum leisen Hörerlebnis: „Weißes Rauschen“. Das Rauschen als weiß zu bezeichnen, deutet darauf hin, dass wie dem weißen Licht alle Farben , dem „weißen Rauschen“ alle Frequenzen zu Grunde liegen. In diesem „Weiß“ aber schimmert eine zarte wie vielfältige Farbigkeit der Klangwelt.

„harmlos nie, die Glocke...“ eine raumgreifende Installation mit 27 auf den Kopf gestellten "Glocken" und Doppelpendeln, die eine komplexe, vielschichtige wie auch mahnende Klangwelt evoziert. Klaus Maßem:

„Entropien“

Die Entropien thematisieren bildnerisch und philosophisch Ordnung und Chaos. Die Entropie –die zunehmende Ordnung- entsteht durch das lasierende übereinander zeichnen zahlreicher Figurendarstellungen und lässt in fortgeschrittenem Zustand nur noch Fragmente erkennen. Das chaotische Liniengefüge würde, ausgehend von einem weißen Blatt Papier, in letzter Konsequenz zu einer monotonen schwarzen Fläche, wieder zu einer totalen Ordnung werden. Je nach Empfinden des Zeichners wird die Entropie jedoch beendet.

Fade

Über die Wirklichkeit in der Zeichnung Zeichnung 2014, Videoarbeit; 50 min; Kamera: Lukas Huneke

Diese Videoarbeit ist eine konsequente Weiterführung seiner zeichnerischen Position. Die Wirklichkeit in der Zeichnung wird hinterfragt. Die innere Notwendigkeit des Mediums Video ist in dieser Zeichnung gegeben. Bei konventionellen Zeichnungen werden deren Maße in Zentimetern und Millimetern angegeben, bei dieser Zeichnung sind es Minuten und Sekunden. Da es keinen historischen Linienverlauf gibt, wird durch den Faktor Zeit das Detail oder der Ausschnitt einer Zeichnung neu definiert. Bei einer analogen Lichtzeichnung kann der Betrachter den Zeichenakt, die Bewegung und Dynamik des Lichtpunktes wahrnehmen. Erst durch die Langzeitbelichtung mit einer Fotokamera werden die Bedeutung und der Inhalt der Zeichnung sichtbar gemacht. Die Verwirklichung ist nur durch die Symbiose von Zeichnung und Fotografie möglich.

Das Video Fade von Klaus Maßem begegnete am 5. Okt. 2015 im Rahmen von intermezzo plus, reihe für neue improvisierte musik den Improvisationsmusikern Benoit Cancoin / Kontrabass und Ulrich Phillipp / Live-Elektronik. Das klangliche Ergebnis dieses ca. 50 minütigen Konzertes ist in der Ausstellung Open- Expo mit dem Video Fade zusammengeführt. Klaus Maßem:

Die Zeichnung mit Licht als Video

Erfolgt die Dokumentation des Zeichenprozesses mit einer Videokamera, so bildet sich auf dem entstehenden Film keinesfalls die Zeichnung, sondern nur der für das Auge direkt erkennbare Prozess ab. Erst die Aneinanderreihung von, während des Zeichenprozesses fotografisch simultan zur Filmaufnahme gemachten Langzeitbelichtungen der einzelnen Stationen des Lichtpunkts auf seinem Untergrund in Form einer Montage zusammen mit der tatsächlichen synchron montierten Videoaufnahme, zeigt die vom Künstler inszenierte Choreografie des Lichtpunkts in ihrer ephemeren Augenblicklichkeit zusammen mit seiner Werkspur. Hier wird das Video zur ›klassischen‹ Zeichnung, ergänzt um das Moment ›Zeit‹, der Beobachtung ihrer Entstehung: Prozess und Werkspur finden zusammen, wobei sich die Wahrnehmung des Zeichenaktes ins Medium der Videoprojektion verschiebt. Wird der Zeichenakt mit dem Laserpointer in vielen fotografischen Einzelaufnahmen dokumentiert und werden diese sodann zu einer filmisch ablaufenden Sequenz am Computer in zeitlicher Folge zusammengebracht , so entsteht eine Animation, die, aus dem nicht digital ablaufenden Zeichenprozess abgeleitet, diesen Prozess in einen Film überführt, den Klaus Maßem selbst als eine neue Art von Zeichnung versteht. Freitag | 3. März 18:00 Uhr | TUFA 2.OG

FINISSAGE:

Annick Pütz und Bernd Bleffert 102 moments of movement UA Für eine Tänzerin und einen Performer * Prof. Dr. Dieter Heimböckel Institut für deutsche Sprache, Literatur und für Interkulturalität, Université du Luxembourg ..nicht ganz zufällige Betrachtungen über den Zufall ! * Dr. Stephan Brakensiek Kustos der Graphischen Sammlung Gleichklang - Dimensionen Bezüge zur Klangkunst von Bernd Bleffert und Zeichnung von Klaus Maßem * Bernd Bleffert ...harmlos nie, die Glocke... Konzertinstallation * Moderation: Thomas Rath OPENING-Eintrittspreise:

Festivalpass (alle Veranstaltungen): 32 € / 48 €

Einzelveranstaltungen: 7 € / 11 €

Tageskarte : Freitag oder Samstag (jeweils 3 bzw. 4 Veranstaltungen) 18 € / 26 €

Kartenvorverkauf: bei allen Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen und www.Ticket-regional.de

Festivalort und Kontakt:

TUFA Trier e.V. Wechselstr. 4-6, 54290 Trier

Telefon: 0651-718 2412 e-mail: [email protected] www.tufa-trier.de www.opening-festival.de Facebook: Opening16 Internationales Festival für Aktuelle Klangkunst www.klangkunsttrier.de/ VITAE

Pavlos Antoniadis wurde 1978 in Athen geboren und lebt gegenwärtig in Strasbourg. Er studierte in seiner Heimatstadt Klavier und Musiktheorie und ergänzte seine pianistischen Studien in Den Haag. Meisterkurse bei Dmitri Baschhkirow, Siegfried Mauser und Ian Pace folgten, bei dem er in London seine Studien mit Schwerpunkt auf dem Gegenwartsschaffenfortsetzte. Weitere Studien bei Pi-Hsien Chen in Freiburg, Nicolas Hodges in Darmstadt, Ursula Oppens in Chicago folgten. Parallel absolvierte er ein musikwissenschaftliches Studium zunächst in Athen. 2012 schloss er sein Masterstudium an der University of California in San Diego ab und arbeitet seit 2014 an einem Forschungsprojekt zu computergestützter Aufführungspraxis von Klaviermusik am LabEx GREAM an der Université de Strasbourg sowie am IRCAM in Paris. Als Pianist trat Pavlos Antoniadis in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, in Griechenland, Österreich, Italien, England, Irland, Argentinien, Taiwan und den USA auf, wobei er einen besonderen Fokus auf radikal komplexe Kompositionen richtet. Er hat CDs auf den Labels mode records, WERGO und Los Angeles River Records veröffentlicht. Ensemblemitglied von work in progress – Berlin ist Pavlos Antoniadis seit 2010.

Johann Sebastian Bach *21.Märzjul./ 31.März1685 greg. in Eisenach; †28. Juli 1750 in Leipzig)

Matthias Badczong stammt aus Oranienburg. Er studierte Klarinette bei Joseph Oehl an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden, später bei Heiner Schindler, dem Soloklarinettisten der Staatskapelle Berlin. Matthias Badczong spielt als Kammermusiker regelmässig mit dem Taffanel Bläserquintett und ist seit 2004 Mitglied von work in progress – Berlin. Er gehört auch dem Ensemble Junge Musik an und spielt vielfach als Gast in verschiedensten Formationen. Mit der Akkordeonistin Christine Paté realisiert er seit 1999 eine eigene Kammermusikreihe mit dem Titel klarinette-akkordeon plus, zu der verschiedenste Gäste eingeladen und in enger Zusammenarbeit mit den Komponisten mittlerweile über 40 Werke uraufgeführt wurden. Solistisch hob Matthias Badczong ebenfalls zahlreiche Uraufführungen aus der Taufe, So spielte er 2014 die Deutsche Erstaufführung des Konzertes für Bassklarinette und Orchester „Meere“ von Helmut Oehring.

Huiyeon Bang (*1977, Busan, South Korea) studied composition at Busan National University and Catholic University of Daegu . She completed the course at GEFIS International Masterclass of Music in Creta, Greece(2008) and the masterclass “Eine Woche und ein Tag”, organised by EarPort in Duisburg, Germany(2008/2010). Also, she participated and successfully finished the program at Kompositionworkshop“Hör·Sinne” in Düsseldorf and Essen(2012) and Internationalen Winterakademie für Performancemusik “Winter Träume”, by Schloss und Park Benrath in Düsseldorf(2014). Recently, she received the course completion at Küstlerische Leitung der Winterakademie“FLÜCHTIG” für neue PerformanceMusik 2016. Her music is performed in many countries such as South Korea, Germany, Greece and Russia. She is currently teaching at Seoul institute of the arts.

Bernd Bleffert: Schlagzeuger und Klangkünstler; 1955 in Altenahr geboren; lebt und arbeitet in Trier; entwickelt seit 1990 eigene Schlagwerke sowie damit verbundene neue Spieltechniken, Improvisationskonzepte und Kompositionen; Mitbegründer des Ensembles für experimentelle Musik: TONWERKE TRIER; Konzerte als Solist und in verschiedenen Ensembles; Workshops für improvisierte Musik; Klangobjekte und raumbezogene Klanginstallationen. Seit 2011 zusammen mit Thomas Rath Künstlerischer Leiter des Trierer OPENING Festivals für internationale Klangkunst.

John Cage 5. September 1912 in Los Angeles, Kalifornien,+12. August 1992 in New York. Guzmán Calzada: Uruguayan composer and guitarist. As a guitarist he has performed in various local stages as a soloist and participating in contemporary music ensembles. As a composer he has created works for chamber ensembles, for solo instruments, electroacoustic music and mixed media. He has premiered works at the Bertolt Brecht House Montevideo and within the international festival of sound art Monteaudio, where he also collaborates at the organization. He has also participated in the project "Otros Usos Instrumentales” held by the Museum of Contemporary Art in Montevideo (MACMO) with the Form and Sound Workshop (Udelar) and SONIDOCÍNICO (Argentina). He is currently a member of the art collective "7 Hermanos" with Lucia Chamorro, Marcelo Rilla and Sofia Scheps. He has collaborated with artists Lukas Kuhne, Fabrice Lenngrone, Hans Ulrich Werner and Ron Kuivila, among others. He is a teacher of the Study of Electroacoustic Music of the University School of Music (University of the Republic) and also participates in the "soundscape Uruguay" (Eme, UdelaR), providing records for the registry of the soundscape project.

Eva Curth wurde in Herford geboren und erhielt als Kind Gesangs- und Klavierunterricht sowie ersten Harfenunterricht bei Monika Hölters. Sie studierte ihr Instrument in Detmold bei Ruth Konhäuser und Clotilde Depenheuer-Oelmüller am Mozarteum Salzburg bei Edward Witsenburg. Starke Impulse erhielt sie außerdem von Alice Giles. 1998/99 war Eva Curth Soloharfenistin am Landestheater Detmold, von 1999 bis 2011 Soloharfenistin am Theater am Potsdamer Platz Berlin. Seither gastiert sie weltweit als Solistin und Kammermusikerin mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik. Sie spielte zahlreiche Uraufführungen und ist Mitglied im ensemble reflexion K sowie seit 2012 bei work in progress – Berlin. Eva Curth ist in zahlreichen Rundfunk- und CD-Produktionen zu hören. Seit 2008 ist sie Dozentin am Konservatorium Georg Philipp Telemann in Magdeburg.

Morton Feldman wurde 1926 in New York geboren und starb ebenda 1987.

Evelyn Ficarra is a composer and sound artist. Her work finds expression across a range of forms including music theatre, multi media, installation, dance, film and the concert hall. Throughout her career she has enjoyed collaborative work with choreographers, directors, filmmakers, and visual artists. Evelyn Ficarra studied composition at the University of Sussex and at the University of California, Berkeley. She has several years’ experience as a freelance composer, teacher and sound editor. Her work has received support from the Arts Council of England, the London Arts Board, the Sonic Arts Network and others. Evelyn is a Lecturer in the Music Department at the University of Sussex, where she is also Assistant Director of the Centre for Research in Opera and Music Theatre.

Tomoko Fukui (*1960) war in Osaka Schülerin von Wataru Tajima und Nobuo Kageyama. 1994 schloss sie ihr Studium ab. Sie wurde mit mehreren Kompositionspreisen, u.a. dem International Akiyoshidai Prize, ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge für Festivals in Melbourne, Daegu, Takefu, Venedig, Darmstadt, Hong Kong und Zagreb u.a. Tomoko Fukui lebt in Tokio und lehrt am Osaka College of Music. Sie ist Leiterin des für seine radikalen Neuansätze gefeierten Ensembles „next mushroom promotion“, dem 2005 der Kaija Satie Prize der Suntory Foundation verliehen wurde.

Die Cellistin Marika Gejrot stammt aus Uppsala in Schweden. Ihr Instrumentalstudium absolvierte sie bei Ola Karlsson an der Musik-Akadmie in Stockholm, bei Yvan Chiffoleau an der Ecole Normale de Musique in Paris und in London bei William Pleeth. Nach längeren Tourneejahren mit dem „Ensemble Internationale de Paris“ wurde sie für einige Jahre Mitglied des Flämischen Kammerorchesters in Brügge und widmete sich mit dem historischer Aufführungspraxis verpflichteten “Het NEO Ensemble“ insbesondere der barocken Ideenwelt und den Kompositionen Johann Matthesons. Seit 1996 lebt Marika Gejrot in Berlin und konzentriert sich auf Kammermusik und klein besetzte Ensembles. Ihr besonderes Engagement gilt zusammen mit ihrer Klavierpartnerin Liana Narubina den Komponistinnen Galina Ustvoldskaya und Lera Auerbach. Mit der norwegischen Sängerin Heidi Abrahamsen widmet sie sich Arrangements im Gebiet zwischen Jazz, Folklore und Chanson. Marika Gejrot ist seit 2005 Mitglied von work in progress – Berlin.

Vinko Globukar: Geboren 1934 in Anderny, Frankreich, studierte Posaune in Ljubljana und von 1955 bis 1959 in Paris. Es folgten Kompositionsstudien bei René Leibowitz und . Von 1968 bis 1976 war er Professor für Posaune an der Musikhochschule Köln, von 1976 bis 1979 Direktor der Abteilung Instrument/Stimme am IRCAM in Paris, von 1984 bis 1999 Professor für Kammermusik in Florenz. Seit seiner Studienzeit arbeitet Globokar als Komponist, Interpret und Improvisator. Globokar lebt in Berlin und Slowenien.

Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs” gehörte Aleksandra Magdalena Grychtolik zur ersten Cembalistengeneration in Polen, die sich intensiv mit historischer Aufführungspraxis auseinandersetzte. Bereits während ihres Cembalostudiums an der Musikhochschule in Łódz, das sie an eine Organistenausbildung anschloss, reiste Aleksandra Grychtolik mit ihrem damaligen Ensemble La Grande Langue de la Musique durch Europa, um bei Spezialisten für historische Aufführungspraxis wie Ketil Haugsand, Jaap ter Linden und Lucy van Dael wichtige künstlerische Impulse zu erhalten. Es folgten Aufnahmen im polnischen Rundfunk und Konzertreisen nach Westeuropa. Eine vertiefende Beschäftigung mit interpretatorischen Fragestellungen zu Alter Musik erfolgte im Cembalostudium bei Bernhard Klapprott. Aleksandra Grychtolik konzertiert seit vielen Jahren europaweit als Solistin, mit ihrem Partner Alexander Grychtolik in der Besetzung für zwei Cembali sowie mit dem Ensemble Deutsche Hofmusik. Als „Künstler-Ehepaar mit magischen Händen“ (SHZ) legt sie gemeinsam mit Alexander Grychtolik den Schwerpunkt auf die Interpretation virtuoser Tastenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts und auf die Einbeziehung improvisatorischer Elemente ins Konzertleben, um neue Wege und überraschende Perspektiven in der Auseinandersetzung mit Alter Musik zu eröffnen.

Die schöpferische Auseinandersetzung mit Alter Musik steht im Zentrum der künstlerischen Arbeit von Alexander Ferdinand Grychtolik. Sein besonderes Anliegen ist es dabei, die Improvisationskunst der Bachzeit wieder aufleben zu lassen, um auch das Verständnis von der „historischen Aufführungspraxis” weiterzuentwickeln. Dieser Intention folgend, hatte der in Berlin geborene Cembalist nach seinem Studium bei Bernhard Klapprott und Frédérick Haas einen deutschlandweit erstmaligen Lehrauftrag für barocke Improvisationspraxis an der Musikhochschule in Weimar inne. Weitere Lehrtätigkeit führte ihn u. a. an die Musikhochschule in Frankfurt am Main. Seine langjährige Auseinandersetzung mit barocker Komposition mündete in eine Reihe international beachteter Rekonstruktionen von Vokalwerken J. S. Bachs. Mit seinem 2008 gegründeten Ensemble Deutsche Hofmusik widmet sich Alexander Grychtolik in ausgewählten Projekten den musikalischen Zeugnissen barocker Residenzkultur.

Richard Haynes, geboren 1983 in Brisbane AU, studierte Klarinette in seiner Heimatstadt und in der Hauptstadt der Schweiz, Bern. Er ist Preisträger verschiedener Wettbewerbe. Als Solist trat Richard mit verschiedenen Orchestern auf.. Desweiteren sorgte Richard Haynes für Aufmerksamkeit durch seine Aufführungen von Solokonzerten des zeitgenössischen Repertoire. Richard tritt als freiberuflicher Klarinettist mit dem ELISION Ensemble, Ensemble Modern, Ensemble musikFabrik, Praesenz, ensemble proton bern, Klangforum Wien und Stroma regelmässig auf. Auch arbeitete er bereits mit dem Orchestern des SWR Baden-Baden und Freiburg und dem WDR Sinfonieorchester als Gast Soloklarinette und Solobassklarinette. Er bringt viele Werke zur Uraufführung und sorgt dafür, dass zeitgenössische Werke im Rahmen eines älteren Repertoires präsentiert werden.

Linda Hirst wurde in Huddersfield geboren und studierte an der Guildhall School of Music & Drama Flöte und Gesang. Ihre Karriere begann im Rahmen des Wiederauflebens der Alten Musik mit Roger Norrington, John Eliot Gardiner und David Munrow in den frühen 70er-Jahren. 1974–78 gehörte sie den Swingle Singers an und war danach Mitgründerin der Gruppe Electric Phoenix. Mit beiden Gruppen reiste sie durch die ganze Welt. Dabei hat sie mit vielen Komponisten gearbeitet und wurde dadurch für ihre Arbeit im Rahmen der Neuen Musik bekannt. Linda Hirst ist seit 1995 Dekanin für Gesang an der Trinity Laban Conservatoire of Music and Dance und hat in der ganzen Welt Meisterkurse gegeben.

Daniel Hoffmann (*1967) studierte Horn und Trompete an der Musikhochschule “Franz Liszt” in Weimar. Bereits während der Studienzeit erfolgte eine immer stärkere Hinwendung zu Jazz, Neuer Musik und zeitgenössischen Musikformen. Seit 1987 ist er als freiberuflicher Musiker in verschiedensten Jazzformationen tätig. 1991 wurde er 1. Preisträger beim Internationalen Jazzworkshop in Weimar. Auf der Suche nach weiteren musikalischen Möglichkeiten kam es zum Kontakt mit dem “Ensemble für Intuitive Musik Weimar”, dem er seit 1993 angehört. Konzerte in 30 Ländern. 1994 war er Initiator der “Jazzmeile Thüringen”, die sich inzwischen durch den ganzen Freistaat erstreckt. Als Gründer und Organisator der Jazzmeile Big Band begleitete er u.a. internationale Musikerpersönlichkeiten wie Kenny Wheeler, Bill Dobbins, Lee Konitz und Nils Landgren.1999 erfolgte unter seiner Leitung die Neugründung “neue bauhauskapelle”. Mit Michael von Hintzenstern kam es 2004 zur Gründung des Duos “ Klangzeichen", welches sich der Erprobung neuer experimenteller Musikformen, u.a. in Radio-Konzerten und verschiedenster synästhetischer Klangkonzepte widmet.

Robin Hoffmann tritt als Komponist für diverse Instrumental- und Vokalformationen sowie als Interpret eigener Werke auf. Seine künstlerische Tätigkeit umfasst die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern, Literaten und Tänzern; Arrangements für diverse Rockbands, Bodypercussion und experimentelle Improvisation. Aufführungen und Uraufführungen fanden statt in diversen Ländern Europas, in Japan, USA und Australien auf Festivals wie dem Warschauer Herbst, ECLAT Stuttgart, den Wittener Tagen für neue Kammermusik, KLAPSTUK Leuven, open systems, Essen, Kryptonale Berlin, UltraSchall Berlin, Klangaktionen München, nova música, Aveiro oder dem Stockholm New Music Festival.

Lukas Huneke: Fotograf; 1964 in Ratingen geboren; lebt im Hochwald; betreibt in Schweich ein Studio für Architektur-, Interior-, Industrie- sowie Produktfotografie und ist europaweit tätig; künstlerische Tätigkeit im Bereich der experimentellen und abstrakten Fotografie; Mitarbeit an dem Projekt FADE von Klaus Maßem in Form von synchroner Fotografie und Videografie der immateriellen Lichtzeichnungen.

Pianist Satoko Inoue is renowned throughout Japan, Europe and in United Stats as a leading interpreter of contemporary solo piano music. She has premiered works by some of Japan's foremost composers including Jo Kondo, Yoritsune Matsudaira, Satoshi Tanaka, Yuji Itoh. She is also known for performing works of other contemporary composers such as Toru Takemitsu, John Cage, Morton Feldman, Henry Cowell, Giancinto Scelsi, Luciano Berio, and others. Since 1991 Ms. Inoue has been presenting the solo piano series "Satoko Plays Japan" at major venues in that country. She has performed over a hundred contemporary pieces in sixteen concerts in this well-respected series. Before this she was pianist with Musica Practica Ensemble Tokyo, a leading Japanese ensemble which introduced many important pieces of new music to Japan. She is a post-graduate of Tokyo Gakugei University. Besides performing in Japan, Satoko Inoue has appeared at major European festivals including Darmstadt, the International Experimental Music Festival in Bourges, and at Japan Year (Germany) in 1999. She has recorded two solo CDs on HatHut Records -- "JAPAN PIANO 1996" and "Jo Kondo Works for Piano". She has recorded works of Luc Ferrari on HatHut, and also the CD "Satoko Plays Mieko Shiomi" on the German label Edition Hundertmark. Currently, besides concertizing, Ms. Inoue teaches piano and music theory at Kunitachi College of Music and at Ueno Gakuen University in Tokyo.

Ewa Korolczyk stammt aus Polen. Sie studierte an der Musikhochschule Hans Eisler in Berlin bei Edgar Guggeis und Rainer Seegers. Sie war u.a. Stipendiatin des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau, der Hans-und-Eugenia-Jütting-Stiftung und der Internationalen Ensemble-Modern- Sommerakademie. Nach Orchestererfahrungen profilierte sie sich als Interpretin für zeitgenössische Kammer- und Ensemblemusik und ist langjähriger Gast bei wichtigen europäischen Festivals für Neue Musik wie dem Warschauer Herbst, dem Budapester Herbst, beim Baltic Sea Festival in Schweden oder dem Festival Kontraste in der Ukraine. Besonders intensiv setzt sie sich mit der zeitgenössischen Musik des zentralasiatischen Kulturraums auseinander. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt im pädagogischen Bereich. Mitglied von work in progress – Berlin ist sie seit 2004.

Chu-Heng Liao wurde in Taiwan geboren. Sie hat ihr Bachelorstudium Harfe an der National Taiwan Normal University und hat ihr Masterstudium Harfe bei Prof. Han-An Liu an der Musikhochschule Köln und an der Kunstuni Graz abgeschlossen. Zurzeit studiert sie in Köln Konzertexamen "Harfe" und „Interpretation Neue Musik“ bei Prof. Han-An Liu und Prof. David Smeyers an der Musikhochschule Köln. 2007 bekam sie den erste preis vom „International Taiwan Harp Competition “. Sie nahm an vielen Festivals teil, unter anderem an dem asiatischen Harfen Festival in Hong Kong, Taiwan, Achtbrücken Festival und Hombroich in Deutschland. Als Orchesterharfenistin konzertierte sie bereits mit dem National Symphony Orchestra, Ever Green Symphony Orchestra in Taiwan.

Der Brite Martin Lindsay studierte an der Guildhall School of Music & Drama in London, der Britten- Pears School , und am Banff Centre in Kanada. Als Spezialist für Neue Musik hat er bei zahlreichen Erstaufführungen mitgewirkt. Im Mai 2005 übernahm er eine der zwei Sängerrollen in das Stück "Europera 5" von John Cage am Prinz-Regent Theater in Bochum, und im September 2006 sang er die Uraufführung von Gerhard Stäbler’s ‘Nachmittagssonne’ in Seoul, Süd Korea. Im Oktober 2009 sang der Bariton in 2 Porträt-Konzerten in der Düsseldorfer Tonhalle und mit den Duisburger Philharmonikern zum 60. Geburtstag Gerhard Stäblers. Im Februar 2011 sang er beim Opening! Festival in Trier, wo er im 2012 Premiere mit seinem Solo-Programm "Aria" hatte. Weitere Auftritte folgten im 2014 (Stockhausen 'Stimmung') und 2016 (Stäbler 'Afternoon Sun'/ Sim 'Your Face). Im März 2013 trat er zum ersten Mal bei den März Musiktagen in Rusa in Bulgarien auf. Seit 1999 lebt Martin Lindsay in Köln, wo er auch als Dozent an der Kölner Musikhochschule tätig ist.

Klaus Maßem , geboren 1955 in Trier, studierte an der Fachhochschule Trier Graphik Design, und ist seit 1984 freischaffender Bildender Künstler für Graphik, Plastik und Kunst im öffentlichen Raum. Er lebt und arbeitet in Schillingen. Sein Schwerpunkt ist die Zeichnung. In verschiedenen Werkgruppen thematisiert Klaus Maßem den Menschen vom Individuum bis hin zur komplexen Masse. Die Erforschung neuer Ansätze und Möglichkeiten in seiner zeichnerischen Position führten ihn zu der Auseinandersetzung mit Licht als Zeichenmaterial. In den Handzeichnungen mit Licht werden die materielle Existenz einer Zeichnung, der Zeichenprozess und die Symbiose von Zeichnung und Fotografie hinterfragt. Die immaterielle Lichtzeichnung wird nur durch die Fotografie existent und sichtbar. In den Handzeichnungen mit Licht als Video sind die Grenzen der Wahrnehmung in der Zeichnung und ihre Verschiebung Gegenstand Klaus Maßems künstlerischer Darstellung. Es ist die konsequente Fortsetzung der Thematisierung der Zeichnung mit Licht und der verschiedenen Aspekte dieser Zeichentechnik.

Timothy McCormack's music centers on the idea that sound has mass and is experienced as a physical object. His work also aims to create intimate social environments which prioritize communication, listening and responsibility towards one another. He has been commissioned by ensembles such as the Ensemblekollektiv Berlin, ELISION, the JACK Quartet, Ensemble musikFabrik, and the [Switch~ Ensemble]. His music has also been performed by Klangforum Wien, Ensemble Dal Niente, Ensemble SurPlus, the Talea Ensemble, Ensemble Nikel, and hand werk and programmed on the Wien Modern, Darmstadt, Huddersfield, Maerzmusik, Witten, TRANSIT, Tzlil Meudcan and Weimar festivals.

Gerhardt Müller-Goldboom wurde in London geboren und wuchs in Berlin auf, wo er Komposition, Musikwissenschaften und Kontrabass studierte. Er arbeitet als Komponist und Dirigent. Seine musikalische Laufbahn begann er nach einer Stipendiatszeit an der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker zunächst als Instrumentalist. Seine kompositorische Arbeit erhielt Förderung von zahlreichen Seiten (Senat von Berlin, Akademie der Künste, Heinrich-Strobel-Stiftung Freiburg, »Rostrum of Composers« Paris). Seine Stücke wurden auf internationalen Festivals Neuer Musik in Europa, Japan und den USA aufgeführt. Gerhardt Müller-Goldboom arbeitete als Assistent Kent Naganos bei Opernproduktionen. Seit der Gründung von work in progress – Berlin, dem Ensemble für Gegenwartsmusik, ist er dessen Leiter. Er dirigierte als Gast verschiedener Ensembles und Orchester u.a. in Budapest, Israel, Huddersfield, Athen. Mehrfach arbeitete er mit dem Rundfunk- Sinfonieorchester Berlin, dem „collegium novum“ Zürich und beim Forum für Zeitgenössische Musik in Leipzig. Für die Produktion von Sasha Waltz' Inszenierung von Pascal Dusapins „Medea” übernahm er die Choreinstudierung und die Klangregie.

Ulrich Phillipp– Kontrabass: Jahrgang 1956. Arbeitet seit den späten 1970 er Jahren in den Bereichen Improvisierte und Experimentelle Musik, Klanginstallation, Audio- Kunst, Performance, Publizistik. Zusammenarbeit mit Bildenden Künstlern, Tänzern, Schauspielern. Mitglied fester Ensembles und vieler ad hoc Besetzungen. Mitbegründer der Wiesbadener Musiker Kooperative new jazz ( 1979 ), ARTist (1983) und HumaNoise Congress- Tage Improvisierter Musik ( 1987 ). Europaweite Konzert- und Ausstellungstätigkeit. Zahlreiche Veröffentlichungen.

Katrin Plümer stammt aus Herford. Ihr Instrument studierte sie an Berliner Universität der Künste Berlin bei Annette von Stackelberg und Karlheinz Zöller. Weitere Studien bei Aurèle Nicolet folgten. Carin Levine und Kathinka Pasveer unterrichteten sie in zeitgenössischen Spieltechniken der Flöte. Einen besonderen Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit widmete sie seit 2001 der Musik Karlheinz Stockhausens. Als herausragende Interpretin wurde Katrin Plümer auf seinen Kürtener Sommerkursen mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Sie arbeitet auch mit den Komponisten Paul-Heinz Dittrich, Peter Köszeghy, Gabriel Pareyon und Jakub Sarwas, denen sie 2011 in St. Petersburg zwei Konzerte widmete. Katrin Plümer spielte eine Vielzahl von Uraufführungen und Aufnahmen und trat in vielen Städten Europas, Chinas, Koreas und Japans auf. Sie ist seit 2004 Mitglied von work in progress – Berlin.

Thomas Preston (+ um 1563) was an English organist and composer who held posts at Magdalen College, Oxford, Trinity College, Cambridge, and St George's Chapel at Windsor Castle.The anonymous ground for keyboard Uppon la mi re in the collection Add.29996 (London British Library) is attributed to him.

Henry Purcell (* 10. September 1659 (?) in Westminster; † 21. November 1695 in London)

Naranbaatar Puredovdorj singt den mongolischen Gesangstil Kargyraa (mongolischer Untertongesang), Khöömej (Kehlgesang) und spielt die Morin Khuur (Pferdekopfgeige) sowie den Ikh Khuur (Pferdekopfbass). Seit 2009 ist er fester Bestandteil der Weltmusik Gruppe Sedaa, spielte aber auch schon mit anderen traditionellen Ensembles wie „ Khukh –Mongol“, „Chinggis Khaan“ und „Khukh Mongol-Minii nutag“.

Nemanja Radivojević (1981, Serbia/Switzerland), guitarist and composer. After obtaining a BA degree in guitar from the Academy of Arts in Novi Sad, Radivojević continued his education in Geneva with an MA degree in music theory, and then in Bern, where in September 2015 he acquired an MA degree in composition under the supervision of Xavier Dayer. His works have been performed by Ensemble Recherche (Freiburg, Germany), Contrechamps (Geneva), Marka (Geneva), Ensemble Proton Bern, Hodiernis (Bern), Ensemble Interface (Frankfurt), and AdHOC (Cluj, Romania), among others. He composed incidental music for ten theatre plays at Brod teatar in Novi Sad and also works as a music critic for Dissonance, a Swiss contemporary music journal. In October 2015, under the auspices of TOTEMs, a project of the New Artistic Spaces Academy and the French National Centre for Stage Creativity, he began work on a new opera with a group of composers and writers.

Markus Radke schloss im März 2016 seine Schulzeit am Landesmusikgymnasium RLP in Montabaur ab. Während dieser Zeit konnte er sich nicht nur durch Unterricht auf der Posaune, dem Klavier und in Musiktheorie auf sein Studium vorzubereiten, sondern bekam auch regelmäßigen Kompositionsunterricht bei Wilfried Maria Danner. Als Bundespreisträger des Wettbewerbs „Jugend komponiert“ der Jahre 2012, 2014 und 2015 sowie als Förderpreisträger 2016 nahm er an Workshops mit namhaften Dozenten wie u.a. David Graham, Peter Michael Hamel, Martin Christoph Redel oder Theo Brandmüller teil. Seit Oktober letzten Jahres studiert Radke an der Universität der Künste in Berlin die Fächer Tonmeister, Komposition und Klavier.

Dirk Rothbrust: Die Eltern wollten das Akkordeon, der Sohn wollte es anders. Geboren 1968 im saarländischen Illingen, ließ sich der Elfjährige auf einer Karnevalssitzung im Heimatdorf vom Schlagzeug begeistern - und stellte es gleich ins Zentrum seines weiteren Lebens. Weil alles andere dabei mehr und mehr an den Rand rückte, blieb ein paar Jahre später kaum eine andere Wahl, als die Obsession zur Profession zu machen.Das Studium absolvierte Dirk Rothbrust 1986-1994 an den Hochschulen in Saarbrücken und Karlsruhe unter anderem bei Franz Lang und Isao Nakamura. Hier wartete vor allem klassische Literatur und bald auch zeitgenössische Musik auf den Studenten - und nicht mehr die Trommelei in Rockbands oder dem "Blasorchester Illingen". Doch die Vielfalt seiner musikalischen Interessen hat sich Rothbrust bewahrt. Jazz, Improvisation und all denkbaren Mixturen lassen nach wie vor sein Herz schneller schlagen, so wie er überhaupt gerne über musikalische Grenzen hinausdenkt. "Am Schlagzeug reizt mich die Suche nach Klängen. Ein Schlagzeuger kann beinahe alles zum Klingen bringen, er kann den Klang einer Sache suchen und dann mit dieser Qualität weiter arbeiten." Seit 1995 Teil des "Schlagquartett Köln", hat Rothbrust hier wie auch in der regelmäßigen Arbeit mit anderen Ensembles gerade in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik ein ideales Feld gefunden, um seine Neugierde und seine Interessensvielfalt zu bündeln und weiter zu gestalten. Im Jahr 2006 wurde Dirk Rothbrust festes Mitglied des Ensemble Musikfabrik. Frederic Anthony Rzewski (* 13. April 1938 in Westfield, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Komponist und Pianist.

Giacinto Scelsi * 8. Januar 1905 in La Spezia, Italien; † 9. August 1988 in Rom; war ein italienischer Komponist und Dichter. Sofía Scheps: Composer born in Montevideo (Uruguay). After graduating in composition, she began to work as a teacher at the Escuela Universitaria de Música (Udelar) in the chairs of Composition and Orchestration. She has participated - as a composer and as a performer - in workshops and concerts of experimental music, chamber music, mixed media and electroacoustic music. She devotes part of her time to sound design and composition for audiovisual works, having participated in theater plays, short films, series and feature films. In 2015 she moved to Barcelona to study the Master in Sound Art at the University of Barcelona, and is currently working on the final project of this Master.

Kunsu Shim stammt aus Südkorea. In den letzten Jahren entstanden die beiden Orchesterwerke „Atemwende – Stille“ und „Steinschlag.Zeit", zahlreiche kammermusikalische Kompositionen und Performances, sowie die Chorwerke „HIER.SEIN“ und „Here to me“. 2011 erlebte „After a hundred years“ für Sopran und Orchester als Auftrag der Essener Philharmonie dort seine Premiere. Im Herbst 2014 standen die Uraufführungen der Orchesterkompositionen „and here again – eine Perlenlandschaft“ (Auftrag der Würzburger Philharmoniker und der Kunststiftung NRW) und „UM ZU HÖREN“ (Festival ZeitGenuss, Karlsruhe) auf dem Programm. Seit Sommer 2011 arbeitet Kunsu Shim in Düsseldorf und am Niederrhein und gründete zusammen mit Gerhard Stäbler d.ZENT, unter dessen Namen die beiden Komponisten sowohl an der Kunsthalle Düsseldorf wie am Schloss Benrath Konzertreihen und eine Winterakademie für PerformanceMusik initiierten.

Gerhard Stäbler, 1949 geboren, lebt als freischaffender Komponist in Düsseldorf und Duisburg. Sein Oeuvre umfasst alle Gattungen. Ur- und Erstaufführungen fanden in den letzten Jahren u.a. in Buenos Aires, Augsburg, Bergen, Bremen, Breslau, Chicago, Dresden, Düsseldorf, Graz, Seoul, Tokio, Karlsruhe, Frankfurt, Kiew, Lviv, Montevideo, Mülheim an der Ruhr, Tilburg, Ulm und beim WDR statt. 2014 schrieb Stäbler vor allem das Musiktheater The Colour und das Projekt ...ausreißen, damit es grün bleibt… für das Festival AchtBrücken Köln 2015. Im Februar davor wurde die Jugendoper SIMON mit großem Erfolg an der Norske Opera in Oslo uraufgeführt. 2015 eröffneten die beiden Komponisten Shim und Stäbler wieder ihr Atelier „EarPort“ im Duisburger Innenhafen. Außerdem führten sie im selben Jahr ausgedehnte Konzerttourneen in die USA, nach Uruguay und Argentinien.

Karlheinz Stockhausen (* 22.09.1928, Mödrath; † 5.1.2007, Kürten-Kettenberg)

Toru Takemitsu (1930 – 1996) stammte aus Tokyo, wo er 1948 bei Yasuji Kiyose ein Kompositionsstudium aufnahm, sich aber im Wesentlichen als Autodidakt entwickelte. Insbesondere kam ihm dabei seine einzigartige Fähigkeit zugute, sich verschiedene Stile so anzuverwandeln, dass er sich wie in einem fremdem Idiom völlig souverän und subjektiv in ihnen ausdrücken konnte. Dies galt gleichermaßen für die Schreibweisen so unterschiedlicher Komponisten wie die der Zweiten Wiener Schule, Debussys und Boulez’ sowie für die musique concrete oder die gängige Unterhaltungsmusik vom Chanson bis zum Pop. Mit seinem Requiem für Streicher gelang ihm nicht zuletzt aufgrund eines begeisterten Kommentars von Igor Strawinsky 1957 der internationale Durchbruch. Die traditionellen Instrumente Japans fanden darüberhinaus in völlig neuer Art Eingang in Kompositionen, die zur westlichen Avantgarde gerechnet werden können. Sein umfangreiches Œuvre umfasst neben Werken für konzertante Aufführungen auch Musik zu zahlreichen Filmen, insbesondere Hollywood-Produktionen. Wei-Ching Tseng wurde in Taiwan geboren und erhielt mit 9 Jahren ihren ersten Harfenunterricht. Sie hat ihr Masterstudium Harfe bei Prof. Han-An Liu an der Musikhochschule Köln und an der Kunstuni Graz sowie ihr Masterstudium „Interpretation Neue Musik“ bei Prof. Han-An Liu und Prof. David Smeyers an der Musikhochschule Köln erfolgreich abgeschlossen. Zurzeit studiert sie in Köln Konzertexamen "Harfe" und spielt im Hessischen Staatstheater Wiesbaden als Solo-Harfenistin. Sie nahm an mehreren Wettbewerben teil. Seit 2014 ist sie Stipendiatin der Stiftung „Yehudi Menuhin Live-Music-Now Köln e.V.“ und seit 2016 Stipendiatin der Hans und Marlies Stock-Stiftung für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur.

Joss Turnbull wurde 1985 in Bielefeld geboren. Schon während seines Musikstudiums wurde er vom ägyptischen Oud-Spieler Mustafa Said für Konzerte in den arabischen Staaten eingeladen. Neben einem Studienaufenthalt an der Istanbul Teknik Üniversitesi in Istanbul bereiste er Syrien, Libanon und den Iran um bei Musikern Unterricht zu erhalten. Die iranische Kelchtrommel Tonbak stellt seither das Zentrum seiner künstlerischen Arbeit da. Mit dem Gebrauch von Gummibällen, Tremmolo-stick, Folien, Besen und Live- Elektronik moduliert er den Klang seiner Tombak in seinem elektro-akustischem Perkussion-Set ein. Sein erstes Solo Album „Isturnbull“ veröffentlichte er 2013. Es folgten Konzerte als Solist und mit international renommierten Musikern in Europa, Afrika, dem Nahen Osten und in Japan. Auf Deutschlandradio Kultur wurde er als „einer der spannendsten Perkussionisten seiner Generation“ vorgestellt und erhielt 2015 einen Preis der GBG Mannheim in der Kategorie Solo Künstler sowie ein Stipendium der Kunststiftung Baden- Württemberg.

Hans Tutschku (*1966) ist seit 1982 Mitglied des Ensembles für Intuitive Musik Weimar (EFIM). Er studierte Komposition in Dresden, Den Haag und Paris, begleitete ab 1989 Karlheinz Stockhausen auf mehreren Konzertzyklen, um sich in die Klangregie einweisen zu lassen und besuchte 1996 Kompositionsworkshops von Klaus Huber und Brian Ferneyhough. 2003 promovierte er bei Prof. Dr. Jonty Harrison an der Universität Birmingham (PhD). Er lehrte elektroakustische Komposition an der Weimarer Hochschule für Musik, am IRCAM in Paris, in Montbéliard und der Technischen Universität Berlin. Seit 2004 wirkt er als Kompositionsprofessor und Leiter des Studios für elektroakustische Musik an der Harvard University (Cambridge, USA). Einladungen zu Konzerten und Meisterkursen führten ihn in mehr als 40 Länder. Seine Werke wurden mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet.

Truike van der Poel studierte zunächst Altphilologie in Leiden, später Gesang in Den Haag und parallel dazu Chorleitung in Rotterdam. Nach dem Dirigierexamen war sie bis 2001 Lehrbeauftragte für Chorleitung an der Musikhochschule Hannover. Seitdem widmet sie sich ausschließlich dem Gesang. Neben dem barocken und klassischen Oratoriumfach profilierte sie sich besonders auf dem Gebiet der Neuen Musik und gastierte u.a. beim Warschauer Herbst, beim Davos Festival, bei Musica Viva (München), in der Alten Oper (Frankfurt) und im IRCAM (Paris). Truike van der Poel wirkte regelmässig im Balthasar Neumann-Chor und der Schola Heidelberg mit und arbeitete als Gastsolistin mit dem Ensemble L'Itinéraire und dem Ensemble Resonanz zusammen.Sie sang solistisch in Uraufführungen vokaler Kammermusik von u.a. Salvatore Sciarrino, Carola Bauckholt, René Leibowitz, Dora Cojocaru, Thomas Stiegler, Erik Oña, Caspar Johannes Walter u.v.a. und gehört als "Stimme" zum Kölner Thürmchen Ensemble. Seit 2007 ist sie Mitglied der Neuen Vocalsolisten Stuttgart.

Matthias von Hintzenstern (*1953) studierte Violoncello an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. Parallel zur musikalischen Ausbildung erste Beschäftigung mit Bildender Kunst. Seit 1976 als Orchestermusiker tätig, zunächst im Staatlichen Sinfonieorchester Thüringen( Gotha) und seit 1980 im Philharmonischen Orchester des Theaters Altenburg-Gera. 1980-1983 Zusatzstudium im Fach Viola da Gamba an der Leipziger Musikhochschule bei Prof. Siegfried Pank. 1980: Gründungsmitglied des Ensembles für Intuitive Musik Weimar (EFIM). Gastspiele in 30 Ländern. Soloprogramme: Violoncello und Obertongesang. 1998: Gründung des Ensembles „tangokonzert.de“. Als Leiter und Organisator initiiert er seitdem jährlichen Workshops: „Tango kreativ – Astor Piazzolla – Vermächtnis und Inspiration“, seit einigen Jahren auch als Bandoneon-Spieler. Zahlreiche Ausstellungen seiner Bilder, Collagen und „Raum–Klang –Installationen“ zusammen mir seiner Frau Angelika Kühn von Hintzenstern 2007: Einweihung des von ihm konzipierten Denkmals „den Opfern politischer Gewaltherrschaft“ in Gera.

Michael von Hintzenstern (*1956) studierte Orgel/Chorleitung an der Thüringer Kirchenmusikschule in Eisenach und Musikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität in Halle/Saale. 1976 Preisträger des Internationalen Kompositionswettbewerbs in Boswil (Schweiz). 1980/81 Gründung des "Ensembles für Intuitive Musik Weimar", das sich besonders für Werke des in der DDR tabuisierten Komponisten Karlheinz Stockhausen einsetzte (Kontakt seit 1970). Gastspiele in 30 Ländern. Seit 1986 Organist der "Liszt-Orgel" in Denstedt bei Weimar, die er 1980 wiederentdeckte und 2011 restaurieren ließ. 1988 initiierte er die 1. Tage Neuer Musik in Weimar, die seitdem jährlich stattfinden. 1989 rief er mit Hans Tutschku die Unabhängige Vereinigung für Musik der Gegenwart "Klang Projekte Weimar " ins Leben (Ehrenpatron: Karlheinz Stockhausen), die als Träger der Tage Neuer Musik sowie der Konzertreihen "Neue Wege zur Musik – Wege zur Neuen Musik" (seit 1991) und „Klang – Rausch – Orgel“ (seit 2009) fungiert. 2012 proklamierte er als Langzeitprojekt die „DADA-DEKADE 2012-2022“. Seit 1994 gehört er dem Präsidium des Landesmusikrates Thüringen an (seit 2016: Vizepräsident) und leitet dort den Landesausschuss Neue Musik. 1996: "Weimar-Preis"

Die Geigerin Biliana Voutchkova stammt aus Bulgarien. Nach dem Abschluss ihres Violinstudiums in Sofia setzte sie ihre klassische Ausbildung in Los Angeles an der University of Southern California und in New York am Mannes College of Music fort. Dort kam sie neben der Neue-Musik-Szene auch in Kontakt mit der Praxis improvisierter Musik und entwickelte sich zu einer improviser/composer/interpreter, deren Tätigkeit gleichermaßen dem klassischen wie dem zeitgenössischen Repertoire und Improvisationen gewidmet ist. Biliana Voutchkova trat als Solistin mit Orchestern wie dem Chamber Orchestra of Boston, dem New England String Ensemble, dem Festival Orchester Sofia oder dem Tokyo Metropolitan Orchestra auf und arbeitet mit zahlreichen Gruppen Neuer Musik zusammen. In Berlin hat sie sich einen Namen besonders als Musikerin der Echtzeit- Szene mit „grapeshade“ und dem „Splitter Orchester“ gemacht. Mitglied bei work in progress – Berlin ist Biliana Voutchkova seit 2010. Ihre aktuelle Solo-CD „modus of raw“ ist 2016 erschienen.

Rie Watanabe: 1979 in Hokkaido, Japan geboren und begann Rie Watanabe 1999 ihr Schlagzeugstudium an der National University of Fine Arts and Music (Tokyo) bei Prof.Makoto Aruga, Prof.Michiko Takahashi, Prof.Takafumi Fujimoto und Mariko Okada. 2005-2011 studierte sie an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bei Prof. Isao Nakamura, Prof.Hans-Jörg Bayer, Prof.Jürgen Heinrich, Jochen Brenner und Thomas Hoefs. Von 1999 bis 2005 war sie Mitglied des high powered Ching-Dong Orchesters “chantiki tornade” in Tokio unter der Leitung des Komponisten Yuya Honda. Seit 2003 ist sie Mitglied des Ensembles für Neue Musik “Ensemble Bois ” in Tokio unter der Leitung des Komponisten Takeo Hoshiya. Aushilfstätigkeiten führten sie zu verschiedenen Ensembles und Orchestern wie der Musikfabrik Köln, dem Klangforum Wien u.a.. 2006 gründete Rie Watanabe mit Shingo Inao (Japan/Berlin) “Rhyngo”, ein Duo für Schlagzeug und elektronische Musik. Seit 2012 spielt sie mit Mirjam Schröder “MiRi”, ein Duo für Harfe und Schlagzeug und Schlagzeug Trio “Trio Kai” mit Ferdinand Martin und Shinichi Minami. 2014 begann sie Projekt “Travel Musica” um die unterschiedlichen Möglichkeiten der Aktualisierung und Verfügbarmachung des musikalischen Erbes von Yuya Honda und von Musik im Allgemeinen zu erkunden. Rie Watanabe lebt/arbeitet in Köln und Karlsruhe.

Hiroyuki Yamamoto (*1967) stammt aus der Präfektur Yamagata und wuchs in Zushi / Kanagawa auf. Er studierte an der Tokyo University of the Arts. Dort war er bis 1992 Kompositionsschüler von Akira Kitamura, Jo Kondo und Isao Matsushita. Erste internationale Resonanz auf seine Arbeit gab es bereits 1991 in Montreal, seit 1994 auch in Europa auf der Gaudeamus Musikwoche in Amsterdam. Seit 1998 mit dem BMW Music Viva Preis erhielten seine Kompositionen vielfältige Auszeichnungen. 1997 – 2000 war Yamamoto Leiter des Tokioter Ensembles „d’Ame“. Seine vielfältigen Werke wurden bisher in den USA, Neuseeland, Australien und verschiedenen Ländern Asiens und Europas aufgeführt. Seit 2009 lehrt Yamamoto an der Aichi Universität in Nagoya und realisierte parallel ein Forschungsprojekt an der University of California in San Diego.

Aki Yamauchi wurde in in Ehime, Japan, geboren. Sie studierte Horn an der Musashino Musikhochschule in Tokyo, an der Musikhochschule in Würzburg und an der Musikakademie in Basel. Ihre Lehrer waren Yoshihiro Suyama, Gottfried Langenstein, Xiao-Ming Han und für Naturhorn Christian Friedrich Dallmann. Aki Yamauchi verfügt über ein breitgefächertes Repertoire von der historischen Aufführungspraxis bis zur Gegenwart. Als Mitglied des Ensembles work in progress – Berlin hat sie zahlreiche Werke uraufgeführt. In ihrer Heimat Japan trat sie seit 2014 als Solistin mit Neuer Musik für Horn auf. Sie folgte Einladungen der Internationalen Gesellschaft für neue Musik (ISCM) und des internationalen Musikfestivals in Tokyo und realisierte mehrere Uraufführungen, u.a. von Joji Yuasa und Junmei Suzuki.

Joji Yuasa (*1929) wurde in Koriyama geboren. Er studierte zunächst Medizin an der Keio-Universität. In dieser Zeit begann er als Autodidakt mit kompositorischen Studien. 1952 schloss er sich der Künstlergruppe „Jikken-Kobo“ („Experimentelle Werkstatt“) an, der auch Takemitsu als Mitbegründer angehörte. Neben seinen Kompositionen für den Konzertsaal schrieb Yuasa auch viel Musik für Film und Fernsehen. Auf diesem Gebiet hatte er auch seine ersten internationalen Erfolge 1961 bei der Berlinale und 1967 bei den Filmfestspielen in Venedig. Erste konzertante Aufführungen in Europa ergaben sich beim Warschauer Herbst 1969. Seither werden Werke Yuasas an allen Zentren Neuer Musik weltweit aufgeführt. Nach mehreren Arbeitsstipendien (Berlin, Toronto, Sidney, Paris) lehrte er seit 1981 bis zu seiner Emeritierung als Professor an University of California in San Diego.