paperpress newsletter Nr. 563-20 23. März 2019 44. Jahrgang

Frühjahrsputz bei der CDU! wortlichen in der Partei und mit Kai Wegner führen, um über das weitere Verfahren zu sprechen. Eine Es war ein bisschen wie bei Loriot. „Mein Name ist Mitgliederbefragung bleibt bei mehreren Kandidaten Lohse, ich kaufe hier ein.“ Um 13.00 Uhr im Audi- natürlich weiterhin eine Option.“ Auf unsere Frage an Max auf dem EUREF-Campus hieß die Begrüßung am Kai Wegner, ob denn nun klar sei, dass auch Frau 22. März: „Mein Name ist Kai Wegner, ich bin 46 Grütters kandidiere, antworte Wegner: „Da müssen Jahre alt und ich möchte Landesvorsitzender der Sie Frau Grütters fragen.“ Nach Klarheit, Plan und CDU werden.“ Kurzform: „Mein Name ist Weg- Verfahren sieht das alles nicht aus. ner, ich räume hier auf.“ CDU-Generalsekretär Stefan Evers greift in seinem Newsletter ganz tief in die Wortwahlkiste: „Der de- mokratische Wettbewerb um die besten Ideen, Kon- zepte und Köpfe gehört zur DNA unserer Partei. Eine lebendige CDU wäre ohne gesunden Wettbewerb gar nicht denkbar, das gilt natürlich auch für die Führung der CDU Berlin. Nicht jede Diskussion, nicht jede Kandidatur ist mit Streit und Zerreißprobe gleichzu- setzen, so gern die Medien das auch hätten! Das ge- meinsame Ziel unserer Verantwortungsträger ist und bleibt das Beste für unsere CDU, unsere Mitglieder und vor allem für die Menschen in unserer Stadt.“ Da fehlt eigentlich nur noch das Wort Amen.

Alles klar: Demokratischer Wettbewerb. Natürlich. Es ist keine Schande, wenn es mehrere Kandidaten

für einen Posten gibt. Die Parteien verkennen nur ei- Wenn einem um 8:56 Uhr, 8:58 Uhr und 8:59 Uhr nes dabei: Es interessiert den geneigten Wähler we- eine Mail erreicht, in der nicht mehr und nicht weni- nig. Der will starke Parteien mit Leuten an der Spitze, ger steht als, „Sehr herzlich lade ich Sie zu einer die sagen, wo es langgehen soll. Die Menschen wäh- Pressekonferenz von Kai Wegner zum Thema ‚Zu- len Köpfe und wenn man Glück hat, auch Pro- kunft der Berliner CDU‘ ein, Thorsten Schatz, Pres- gramme. Für den Wähler ist die DNA einer Partei die sesprecher“, dann weiß man, es geht um etwas Gro- Richtung: Konservativ und freie Marktwirtschaft oder ßes. Die Zukunft der CDU, oder die von Kai Wegner? Gerechtigkeit und soziale Marktwirtschaft, kurz: Denn die amtierende Landesvorsitzende Monika Freiheit oder Sozialismus. Grütters, das wurde auf der Pressekonferenz deut- lich, scheint schon jetzt Vergangenheit zu sein. Union und SPD stehen für diese beiden Pole, und deshalb, nicht wegen ihrer prozentualen Größe, sind Nachdem schon im Laufe der Woche durchgesickert sie Volksparteien und die anderen Mitbewerber eben war, dass Kai Wegner CDU-Landesvorsitzender wer- „nur“ Klientelparteien. Richtig ist, dass das Klientel den will, versandte die CDU am 20. März eine in ihrer immer größer wird und die Pole schmelzen. Linke Art ungewöhnliche Pressemitteilung: „Im Folgenden und Grüne sind keine und werden nie Volksparteien, dürfen wir Ihnen ein Statement zur laufenden De- und zum Glück die AfD auch nicht. Die FDP hatte nie batte um den CDU Landesvorsitz übersenden und Ambitionen zur Volkspartei, sie war stattdessen sehr bitten um Verständnis, dass wir Presseanfragen da- erfolgreich als liberales Korrektiv, das sich bestens her zunächst nicht kommentieren: ‚Die Parteivorsit- für Koalitionen mit den Pol-Parteien eignete. Die FDP zende führt zur Zeit zahlreiche Gespräche, um Scha- hat in der Vergangenheit großes geleistet mit groß- den von der Berliner CDU durch öffentliche Diskussi- artigen Politikern sowohl in der langen Phase der Ko- onen abzuwenden. Monika Grütters und Kai Wegner alition mit der Union wie auch 13 Jahre lang in eine suchen konstruktive Lösungen für die personelle Auf- ihrer besten Zeiten, nämlich der sozial-liberalen mit stellung und die Zukunft der Berliner CDU und für die Leuten wie Walter Scheel, Gerhart Baum, Werner Zukunft der Stadt.‘“ Maihofer, Klaus Kinkel und natürlich Hans-Dietrich Heute nun, nachdem Kai Wegner seine Kandidatur Genscher, der rot und schwarz konnte. Nicht zu ver- offiziell auf dem Zukunftsort EUREF-Campus erklärt gessen das Gewissen der FDP, Hildegard Hamm-Brü- hatte, teilte Monika Grütters mit: „Es ist gut, dass cher. und haben jetzt Klarheit über die Kandidatur Kai Wegners für nie das Format ihrer Vorgänger erreicht. Als Spaß- den Landesvorsitz herrscht. Als Landesvorsitzende partei eignet sich die FDP nicht. werde ich weiterhin Gespräche mit den Verant- 1

Impressum: paperpress – gegründet am 7.4.1976 – Träger: Paper Press Verein für gemeinnützige Pressearbeit in Berlin e.V. Vorstand Paper Press e.V.: Ed Koch – Mathias Kraft – Gründer und Herausgeber: Ed Koch (verantwortlich für den Inhalt) Postanschrift: Paper Press – Postfach 42 40 03 – 12082 Berlin – E-Mai: [email protected] Der Newsletter erscheint kostenlos – Bestellungen über www.paperpress-newsletter.de – Textarchiv: www.paperpress.org Monatlich erscheint eine Druckausgabe von paperpress, die kostenlos über [email protected] bestellt werden kann. Die Druckausgabe wird gesponsert vom PieReg Druckcenter Berlin – www.druckcenter-berlin.de Nachdruck honorarfrei mit Quellenangabe – ausgenommen sind Fotos und Abbildungen, an denen paperpress keine Rechte hat. paperpress newsletter Nr. 563-20 23. März 2019 44. Jahrgang

Nun aber Spaß beiseite. Beleuchten wir erst einmal anders, obwohl es richtig ist, dass die Senatsparteien das, was Kai Wegner gestern gesagt hat. Aus- oft gegeneinander arbeiten. schnittsweise mit Anmerkungen: „Darin liegt eine große Chance für die CDU. Wir müs- „Mit Demut stehe ich heute vor Ihnen. Mir ist be- sen die starke Stimme der Opposition sein, die den wusst, welch große Verantwortung mit dem Amt ei- Senat treibt. Dazu müssen wir als Partei ein Profil nes Landesvorsitzenden einhergeht. Gleichzeitig bilden, hinter dem sich die CDU in Gänze vereinen spüre ich aber auch große Freude, wenn ich daran kann.“ Ja, vollkommen richtig. Berlin braucht eine denke, gemeinsam mit vielen anderen die Zukunft starke Opposition, eine starke CDU als Alternative unserer Partei zu gestalten. Ich weiß, was ich will, für ein Berlin, das durch Enteignungen Volkseigen- ich weiß, was ich kann, und ich bin fest entschlossen, tum schaffen will, das Geld durch Rekommunalisie- das auch umzusetzen.“ Warum immer so salbungs- rungen verbrennt und sich mit dem Feuer ein Tüt- voll? Es geht hier nicht um den Posten des Papstes. chen nach dem anderen anzündet.

Der letzte Satz hätte ausgereicht. Bevor wir uns weiter mit der Bewerbungsrede von „Wenn es um die Zukunft unserer Partei geht, muss Kai Wegner beschäftigen, hier kurz ein paar Sätze auch Monika Grütters eine entscheidende Rolle spie- des von mir sehr geschätzten Kollegen Ulrich Za- len. Monika Grütters ist eine herausragende Persön- watka-Gerlach, der in einem Kommentar zum Wett- lichkeit der Berliner CDU, die gerade als Kultur- bewerb in der CDU folgende Sätze geschrieben hat: staatsministerin für Deutschland und Berlin erreicht „Berlin ist eine Stadt ohne Opposition. Die Haupt- hat. Deswegen werde ich mich dafür einsetzen, dass stadt-CDU steht wieder vor dem Nichts. Für SPD, Monika Grütters auch über diese Legislaturperiode Linke und Grüne ein Grund zu feiern - für den Parla- hinaus dem Deutschen angehört, um mentarismus fatal…Zwar gibt es im Abgeordneten- auch weiterhin eine bedeutende Rolle in der Bundes- haus drei Parteien, die nicht der Regierung angehö- politik einnehmen zu können.“ Das schlimmste, was ren. Aber es wäre verwegen, CDU, FDP und AfD als ein Politiker einem anderen antun kann, ist, ihn zu politische Gegenkraft zu verstehen, die die rot-rot- loben, wegzuloben. Grütters kann alles und darf al- grüne Koalition vor sich hertreibt und den Wählern les, bloß nicht Landesvorsitzende. eine überzeugende Alternative bietet. Das liegt nicht „Seit 1989 bin ich Mitglied der CDU Berlin. Ich bin in nur daran, dass eine schwarz-blau-gelbe Stadtregie- eine stolze Partei eingetreten, die die ganze Band- rung wegen fehlender Schnittmengen und aus Grün- breite einer Volkspartei abgebildet hat – von Heinrich den der politischen Hygiene auf absehbare Zeit wohl Lummer bis Barbara John. Die CDU Berlin hat eine ausgeschlossen ist. Es liegt vor allem am Zustand große Geschichte, aber ich bin mir sicher: Die besten dieser Parteien.“

Tage liegen noch vor uns.“ Das mag glauben, wer Zurück zu Kai Wegner: „Ich kandidiere nicht gegen will. Im Zusammenhang mit großer Geschichte Hein- jemanden, sondern ich kandidiere für etwas.“ Was rich Lummer zu erwähnen, ist kühn. Wie wäre es für eine Statement. Man kandidiert immer für etwas, denn mit Peter Lorenz oder Richard von Weizsäcker, nämlich für den angestrebten Posten. Und notfalls und was ist mit Hanna-Renate Laurien, die profilier- auch gegen jemand. „Derzeit fehlen in der CDU aber teste Schul- und Jugendsenatorin, die Berlin je hatte. Glaube und die Motivation, viele Mitglieder sind ver- Und über Eberhard Diepgen redet keiner mehr? zagt. Es geht sogar ein Stück weit ein Riss durch die „Derzeit dümpelt die Berliner CDU in den Umfragen Partei. Ich will die Partei zusammenführen und für auf niedrigem Niveau. Mein Ziel ist es, die Berliner einen Ausgleich sorgen.“ Großer Gott. Mein Lieb- CDU wieder an die Spitze zu führen. Der schlechteste lingsspruch bei solchen Sätzen ist neuerdings: Ich Senat, seit Berlin das Stadtrecht hat, muss raus aus bin zwar alt, aber nicht dämlich. dem Roten Rathaus. Und die SPD muss nach 18 Jah- Monika Grütters hat die CDU nach der Wahlschlappe ren den Chefsessel im Roten Rathaus räumen.“ Die- 2016 in einer schwierigen Zeit übernommen. So wie ser Meinung kann man ja sein, aber wie soll es um- Jahre zuvor , der den Schaden, den das gesetzt werden? Das Rot-Rot-Grüne-Bündnis hat ei- „grinsende Eisbein“ angerichtet hatte, nen Zustimmungswert von 57 Prozent. kittete. Erfolgreich. Als Dank dafür durfte er nicht „Die Stadt pulsiert, was aber nicht am Senat liegt. einmal Bundestagsabgeordneter werden, obwohl Die Stadt wächst, nicht wegen, sondern trotz Rot- sich Grütters für ihn einsetzte. Stattdessen schickte Rot-Grün. Berlin wird kraft- und lustlos regiert. Die man in den Bundestag, in dessen Senatsparteien arbeiten nicht miteinander, sondern Kreisverband Steglitz-Zehlendorf es zuging wie in ei- gegeneinander. Die Unzufriedenheit mit dem Senat ner Bananenrepublik. ist groß.“ Das sieht die Mehrheit der Wähler derzeit

2

Impressum: paperpress – gegründet am 7.4.1976 – Träger: Paper Press Verein für gemeinnützige Pressearbeit in Berlin e.V. Vorstand Paper Press e.V.: Ed Koch – Mathias Kraft – Gründer und Herausgeber: Ed Koch (verantwortlich für den Inhalt) Postanschrift: Paper Press – Postfach 42 40 03 – 12082 Berlin – E-Mai: [email protected] Der Newsletter erscheint kostenlos – Bestellungen über www.paperpress-newsletter.de – Textarchiv: www.paperpress.org Monatlich erscheint eine Druckausgabe von paperpress, die kostenlos über [email protected] bestellt werden kann. Die Druckausgabe wird gesponsert vom PieReg Druckcenter Berlin – www.druckcenter-berlin.de Nachdruck honorarfrei mit Quellenangabe – ausgenommen sind Fotos und Abbildungen, an denen paperpress keine Rechte hat. paperpress newsletter Nr. 563-20 23. März 2019 44. Jahrgang

Monika Grütters räumte Kai Wegner als Generalsek- Grütters steht mit leeren Händen da, hinter ihr nur retär ab. Schwerer Fehler. Ihr Kandidat Stefan Evers die Wand, keine Truppen. Lohnt es sich zu kämpfen? brauchte zwei Wahlgänge. Das nennt man Fehlstart. Monika Grütters wäre eine gute Spitzenkandidatin Leute wie Wegner schiebt man nicht ab, man um- geworden und auch eine gute Regierende Bürger- armt sie liebevoll und kräftig, bis sie zu ersticken meisterin. Vor allem hätte der CDU eine Kandidatin drohen und aufgeben. Landesgruppenchef im Bun- gut zu Gesicht gestanden. Die CDU-Männer hatten destag durfte Wegner dann auch nicht mehr werden, aber keine Geduld mit ihr. Vielleicht war es ein Feh- das machte die Chefin nun selbst, um nach relativ ler, ihr den Landesvorsitz anzutragen, im Wissen da- kurzer Zeit das Amt wieder abzugeben, nicht an rum, dass sie als Staatsministerin wenig Zeit für die Wegner, sondern an den Tempelhof-Schöneberger Niederungen der Stadtpolitik haben werde. Aber wel- Jan-Marco Luczak. Ist Grütters wirklich so naiv, dass che Alternative hätte es 2016 gegeben? sie dachte, ihr Handeln bleibt folgenlos? Es geht nicht Grütters größter Nachteil ist der gleich, den Wegner um einen fairen Wettbewerb, es geht um Rache, die auch hat. Beide gehören nicht dem Abgeordneten- urmenschlichste Eigenschaft, die hervortritt, wenn haus an, können also dort nicht reden und sich als man sich ungerecht behandelt fühlt. Alternative zu Michael Müller profilieren. Eine außer- Wegner würde am 18. Mai nicht antreten, wenn er parlamentarische Opposition ist wenig wert. sich seiner Sache nicht sicher wäre. Während Frau Wegner machte in seiner Pressekonferenz den Un- Grütters in Sachen Kultur unterwegs war, sprach terschied zu Grütters deutlich. „Ich war in den letz- Wegner mit der Basis und telefonierte bis die Akkus ten Monaten nicht nur in meiner Partei, sondern auch und Ohren qualmten. Joachim Fahrun beschreibt in der ganzen Berliner Stadtgesellschaft unterwegs. Wegner in der gestrigen Pressekonferenz so: „Dass Ich war in Sportvereinen, in Schulen, in Polizeiab- er gestresst war, verrieten zuckende Augenlider, schnitten, bei Betriebs- und Personalräten, bei Feu- rote Flecken. Augenringe zeugten von vielen nächt- erwachen und dergleichen mehr.“ Wegner hat die lichen Gesprächen.“ Nur kein Mitleid, bitte. Zeit für derartige Ausflüge, Grütters nur selten. „Die Wegner hat die Mehrheit hinter sich, davon kann Menschen wünschen sich eine starke bürgerliche man ausgehen. Monika Grütters kann nur verlieren. Kraft, nehmen diese aber noch nicht ausreichend Sie hat keine Hausmacht in der CDU. Der Fraktions- wahr.“ Naja, derzeit 20 Prozent. Weit entfernt von strippenzieher Mario Czaja, der so gern Fraktionsvor- einer Regierungsoption. „Berlin braucht eine selbst- sitzender geworden wäre, arbeitet gegen sie, und bewusste und sichtbare Union.“ selbst auf Burkard Dregger, den sie als Fraktionschef Alles richtig. Erreicht man das jedoch mit dieser Me- durchsetzte, hat offenbar die Seiten gewechselt. thode? Nochmal: Was will der Wähler? Sich orientie- Denn, wichtiger als die Frage, wer CDU-Vorsitzender ren an denen, die eine Partei repräsentieren. Der wird, ist die nach der Spitzenkandidatur für die Wahl Wähler erwartet Geschlossenheit und Kontroverse 2021. Dazu Kai Wegner, der vor ein paar Tagen noch unter den Parteien, aber nicht innerhalb der Par- sagte, dass er nicht Spitzenkandidat werden möchte: teien. Das nervt. Zu viele Flügel verwässern das Bild. „Ein Landesvorsitzender der CDU Berlin muss grund- Der Wähler hat nicht die Möglichkeit, beispielsweise sätzlich dazu bereit sein, Spitzenkandidat für das bei der SPD den linken oder rechten Flügel zu wäh- Amt des Regierenden Bürgermeisters zu werden. Mit len. Er kann nur die Partei wählen. Und wenn ihm diesem Verständnis bewerbe ich mich um das Amt diese zu zerstritten ist, orientiert er sich anderswo. des Landesvorsitzenden. Die Wahl einer oder eines Landesvorsitzenden ist aber noch keine Vorentschei- Die Parteien selbst mögen es witzig finden, wenn sie dung über die Spitzenkandidatur. Auch Burkard Dre- ihren Vorsitzenden mit 64,9 Prozent Zustimmung gger wäre zum Beispiel ein starker Spitzenkandidat.“ ausstatten, wie im letzten Jahr bei der SPD gesche- Ob denn dieser Satz mit Dregger abgesprochen wor- hen. Was ist das für ein Signal an die Wähler? Es ist den sei, wollte ein Journalist auf der Pressekonferenz nichts anderes als primitive Selbstbefriedigung. Auch wissen. „Ja, ich habe mit ihm telefoniert.“ So die Ant- kann man über einen Fraktionsvorsitzenden unter- wort von Wegner. Die Methode ist bewährt: ver- schiedlicher Meinung sein. Doch was sagt es aus, wie sprich potenziellen Gegnern erst einmal alles Mögli- diese Woche bei der SPD-Fraktion, wenn der Vorsit- che, dann sehen wir weiter. Der gescheiterte SPD- zende mit 65,8 Prozent im Amt bestätigt wird? Wie Vorsitzende Jan Stöß hatte auf seinem Weg an die soll man einer Partei vertrauen, die sich selbst nicht Spitze mehreren Leuten versprochen, dass sie Lan- traut. 100 Prozent Zustimmung ist Unsinn, alles un- desgeschäftsführer werden, wenn sie ihn unterstüt- ter 90 Prozent hingegen schädlich. Die Zeit bis zum zen. Alle machten mit. Keiner von diesen wurde es CDU-Parteitag am 18. Mai wird nicht spannend, son- dann. So geht Politik. dern anstrengend. Ed Koch 3

Impressum: paperpress – gegründet am 7.4.1976 – Träger: Paper Press Verein für gemeinnützige Pressearbeit in Berlin e.V. Vorstand Paper Press e.V.: Ed Koch – Mathias Kraft – Gründer und Herausgeber: Ed Koch (verantwortlich für den Inhalt) Postanschrift: Paper Press – Postfach 42 40 03 – 12082 Berlin – E-Mai: [email protected] Der Newsletter erscheint kostenlos – Bestellungen über www.paperpress-newsletter.de – Textarchiv: www.paperpress.org Monatlich erscheint eine Druckausgabe von paperpress, die kostenlos über [email protected] bestellt werden kann. Die Druckausgabe wird gesponsert vom PieReg Druckcenter Berlin – www.druckcenter-berlin.de Nachdruck honorarfrei mit Quellenangabe – ausgenommen sind Fotos und Abbildungen, an denen paperpress keine Rechte hat.