REGIERUNGSBILDUNG GRUPPENGESPRÄCHE SCHWARZGELDSKANDAL ALTERNATIVE ENERGIEN KONZEPTE FÜR HESSEN WIESBADENER RATHAUS IMPERATIVES MANDAT FORSTPOLITIK TRANSNUKLEAR WIEDERWAHL DIÄTENSKANDAL BEINAHE GAU IN BIBLIS TOLERIERUNG

GRÜNER JUSTIZMINISTER LÜGENBARON LANDTAGSGRUPPE DÜBELSKANDAL

UMWELTSCHUTZ DOSENPFAND HESSISCHE VERFASSUNG HEISSER HERBST SHANGHAIER3 KUGELFISCHABKOMMEN FRAUENAKTIONSPROGRAMM SCHULDENBREMSE JAHRESCHULDENBREMSE GRÜNE TURNSCHUHMINISTER TRANSNUKLEAR LANDTAGSFRAKTIONUNTERSUCHUNGSAUSSCHÜSSE BÜRGERRECHTE www.gruene-hessen.deGRUBE MESSEL ZUKUNFT DÜSTERE OPERATION LUXUSKNAST FADEDP PROVOKATION ROTATIONIN HESSEN KONZEPTE FÜR HESSEN AUFTRAGSVERGABE MASSENDEMONSTRATIONEN SUMPFSIEBE TULPENZWIEBELN LEHRERAUSBILDUNG

UNTERSUCHUNGSAUSSCHÜSSE GRUPPENGESPRÄCHE NUKLEARANLAGEN HANAUER

GRÜNE GESETZE POLIZEI-FÜHRUNGSKRISE SCHROTTREAKTOR

NACHRÜCKER FLUGHAFENAUSBAU GEGEN KAMPF GEGENPROVOKATION WORTBRUCH NACHTFLUGVERBOT NEUWAHLEN MISCHOXID-ALTANLAGE TELEFONABHÖRAKTIONEN BÜROGEMEINSCHAFT DIÄTENSKANDAL KOALITIONSVERHANDLUNGEN LANDTAGSFRAKTION HESSEN www.gruene-hessen.de 1982 2012 BÜRGERRECHTE

LANDTAGSFRAKTION HESSEN WORTBRUCH JÜDISCHE VERMÄCHTNISSE BEINAHE GAU IN BIBLIS 1982 LANDTAGSFRAKTION HESSEN 2012 www.gruene-hessen.de INHALT

Tarek Al-Wazir Vorwort 2

Die aktuelle Fraktion 4

Konzepte für Hessen 6

Frank Schwalba-Hoth 1982 - 1983 – Zum ersten Mal GRÜNE im Hessischen Landtag 7

Priska Hinz 1983 - 1987 – Erste Verhandlungen zur Regierungsbildung durch Tolerierung 11

Maja von Sczepanski 1987 - 1991 – Vier Jahre entschlossener Kampf um Rückkehr in die Regierung 15

Reinhold Weist 1991 - 1995 – Politik in Zeiten Rot-GRÜNER Harmonie und finanzieller Zuwächse 19

Rupert von Plottnitz 1995 - 1999 – Von Bürgerrechten und Luxusknästen 23

Sarah Sorge 1999 - 2003 – CDU = Koch = Schwarzgeld 27

Frank Kaufmann 2003 - 2008 – Düstere Allmachtsfantasien der Hessen-CDU 31

Mathias Wagner 2008 - 2009 – Ein Jahr wie kein Anderes 35

Angela Dorn 2009 - 2012 – Von den Fischerchören zur Konzeptpartei 39

Impressum 43

Trau keine über 30? Die Zeiten sind vorbei! Impressionen der 30-Jahr-Feier am 5. Oktober 2012 im Hessischen Landtag 44

1 Liebe Leserinnen und Leser,

„Trau keinem über 30“ war ein Motto der Nuklearbetriebe über eine Sonderabfall- und Zeit als Die Grünen nach der Landtagswahl Grundwasserabgabe bis hin zur Förderung am 26. September 1982 zum ersten Mal in von – wie es damals noch hieß – alternativen den Hessischen Landtag einzogen. Damals Energien und Kindergartenplätzen, damit hielten viele die neue Fraktion für eine vor- in Hessen die Garantie übergehende Erscheinung. Neun Legislatur- eines Kindergarten- perioden später, nach Zeiten der Opposition, platzes auch ver- der „Tolerierung“, drei Regierungsbeteili- wirklicht werden gungen und zweimal „hessischen Verhält- konnte. Die Grünen nissen“ sind Die Grünen mit der Rekordzahl stellten die Umwelt- von 17 Abgeordneten immer noch da und und Familienmi- streben der zehnten Wahlperiode entgegen. nisterin sowie den

VORWORT Justizminister und Was gab es nicht alles für Schlagzeilen, die stellvertretenden sich auch in dieser Broschüre widerspiegeln: Ministerpräsidenten. Aber auch Vom Blutspritzen auf einen US-amerikani- Misserfolge und schwere Zeiten folgten: So schen General über die Rotation von Ab- gab es in Hessen auch die bundesweit ersten geordneten und Mitarbeitern, dem ersten Rücktritte von Ministerinnen der Grünen und grünen Minister weltweit, den Koalitionsbruch schließlich das Sich-Wiederfinden in einer 1987 und die erfolgreiche Regierungszeit langjährigen Opposition seit dem Jahr 1999. zwischen 1991 und 1999, während der viele Ideen der Grünen umgesetzt werden konn- Aber auch in der Opposition gab es genug ten. Sie reichten vom Aus für die Hanauer zu tun, denn die vordringlichste Aufgabe der Opposition, nämlich die Regierung zu kontrollieren, brachte viel Arbeit mit sich. Bald nach Regierungsübernahme durch CDU und FDP entwickelte sich die ganz spezielle hessische Variante des CDU-Schwarzgeld- skandals mit in Steuerparadiese wie Liechten- stein verschobenen CDU-Gelder, die perfider- weise als „jüdische Vermächtnisse“ getarnt nach Hessen zurückgeschleust wurden.

Neben den harten Auseinandersetzungen, für die der Hessische Landtag leider nicht nur bekannt, sondern auch berüchtigt ist, lag es der Landtagsfraktion aber auch immer am Herzen, funktionierende Konzepte für reale Veränderungen zu entwickeln. Von den ers- ten Gedanken Mitte der Achtziger, dass zum Verändern auch das Regieren nötig ist bis zur Konzeptarbeit der jetzigen Landtagsfraktion gibt es eine hessisch-grüne Traditionslinie, Wahlplakat aus dem Landtagswahlkampf 1995 auf die wir stolz sind. Dazu gehört, dass wir

2 VORWORT

Die aktuelle Fraktion im Plenum des Hessischen Landtages. immer darauf achten, dass unsere Vorschlä- „Chaotentruppe“ genannten Grünen waren ge zu finanzieren sind. Auch das hat etwas während der zweiten „hessischen Verhält- mit dem inzwischen viel gerühmten Begriff nisse“ geradezu ein Hort der Stabilität und der „Nachhaltigkeit“ zu tun. Am Ende, das Verlässlichkeit. Das ist mit Blick zurück auf mag in Zeiten der aufgeregten elektronischen unsere Anfangszeit im Landtag eine wirk- Mediendemokratie altmodisch erscheinen, liche Ironie der hessischen Landesgeschichte. entscheidet der politische Inhalt über die konkrete Politik. Aus unserer Sicht ist es eben Nun steht 2013 wieder eine Landtagswahl nicht beliebig, sondern konsequent, dass die an, und es gilt die erschöpfte und verbrauchte grüne Landtagsfraktion während der „hes- schwarz-gelbe Landesregierung endlich ab- sischen Verhältnisse“ des Jahres 2008 sich zulösen. Die Fraktion der Grünen wird dann konsequent auf ihre politischen Ziele konzen- 31 Jahre alt sein und damit fünf Jahre älter als triert hat. Die Abschaffung der Studiengebüh- ihr derzeit jüngstes Mitglied. Seit 30 Jahren ren mit der Mehrheit von Grünen, SPD und stellen wir immer wieder die jüngste Fraktion Linken und ein modernes Sparkassengesetz im Hessischen Landtag. Trotzdem: „Trau kei- mit den Stimmen von CDU, FDP und GRÜ- nem über 30“? Das war schon 1982 eine sehr NEN mögen Beispiele für diese Haltung sein. gewagte These. Neue Ideen, frisches Denken, Doch letztendlich, und da waren wir wieder gepaart mit über 30 Jahren Erfahrung, Krea- am Anfang unserer 30-jährigen Geschichte tivität und Engagement – dafür stehen wir angelangt, gehört zum dauerhaften Ver- auch im 31. Fraktionsjahr – hoffentlich dann ändern der Verhältnisse die Übernahme von auch wieder in Regierungsverantwortung. Regierungsverantwortung und Regierungs- macht. Dass wir heute eine Fraktion in der Opposition sind und CDU und FDP nach einer erneuten Landtagswahl wieder die Mehr- Tarek Al-Wazir heit stellten lag nicht an uns – die früher Fraktionsvorsitzender

3 TAREK AL-WAZIR Fraktionsvorsitzender Sprecher für Medienpolitik Ansprechpartner für die Stadt Offenbach Tel.: 0611 / 350 580 E-Mail: [email protected] - Web: www.al-wazir.de MAS RCU BOCKLET Sozialpolitischer Sprecher Arbeit, Armutsbekämpfung, Kinder und Familie Ansprechpartner für die Stadt Darmstadt und den Main-Kinzig-Kreis Tel.: 0611 / 350 633 E-Mail: [email protected] - Web: www.marcusbocklet.de ANGELA DORN Sprecherin für Umwelt, Energie und Klimaschutz Ansprechpartnerin für die Kreise Marburg-Biedenkopf, Vogelsberg Tel.: 0611 / 350 634 E-Mail: [email protected] FRAKTION Web: www.angeladorn.de ELLEN ENSLIN Sprecherin für Kommunales und Datenschutz Ansprechpartnerin für die Kreise Hochtaunus, Wetterau Tel.: 0611 / 350 620 E-Mail: [email protected] Web: www.ellen-enslin.de SIGRID ERFURTH Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sprecherin für Finanzen, Europa und Schutz der Werra Ansprechpartnerin für die Kreise Werra-Meißner, Hersfeld-Rotenburg Tel.: 0611 / 350 743 E-Mail: [email protected] - Web: www.sigrid-erfurth.de MARTINA FELDMAYER Sprecherin für Landwirtschaft, Gentechnik, ländlichen Raum, Verbraucherschutz und Kultur Ansprechpartnerin für Frankfurt am Main und den Odenwald-Kreis Tel.: 0611 / 350 748 E-Mail: [email protected] - Web: www.martinafeldmayer.de JÜRGEN FRÖMMRICH Sprecher für Innen- und Rechtspolitik Ansprechpartner für den Kreis Waldeck-Frankenberg Tel.: 0611 / 350 632 E-Mail: [email protected] Web: www.juergen-froemmrich.de URSULA HAMMANN Vizepräsidentin des Hessischen Landtages Sprecherin für Natur- und Tierschutz Ansprechpartnerin für die Kreise Groß-Gerau und Bergstraße Tel.: 0611 / 350 741 E-Mail: [email protected] - Web: www.ursulahammann.de FRANK KAUFMANN Sprecher für Haushalt, Flughafen Frankfurt, Landesentwicklung und Regionalplanung Ansprechpartner für den Kreis Offenbach Tel.: 0611 / 350 747 4 E-Mail: [email protected] - Web: www.frank-kaufmann-mdl.de FRAKTION

KAI KLOSE Sprecher für Wirtschafts-, Wohnungs-, Lesben- und Schwulenpolitik Ansprechpartner für den Rheingau-Taunus-Kreis Tel.: 0611 / 350 673 E-Mail: [email protected] Web: www.kai-klose.de MONNE LENTZ Sprecherin für Frauen, Jugend, Gleichstellung, Drogen Ansprechpartnerin für den Landkreis Kassel Tel.: 0611 / 350 742 E-Mail: [email protected] - Web: www.monnelentz.de DANIEL MACK Sprecher für Netzpolitik und Sport Ansprechpartner für den Kreis Fulda Tel.: 0611 / 350 744 E-Mail: [email protected] Web: www.danielmack.de DANIEL MAY Sprecher für Wissenschaft und Hochschule Ansprechpartner für den Kreis Schwalm-Eder Tel.: 0611 / 350 794 E-Mail: [email protected] Web: www.daniel-may.de KARIN MÜLLER Verkehrspolitische Sprecherin Ansprechpartnerin für die Stadt Kassel Tel.: 0611 / 350 745 E-Mail: [email protected] Web: www.karin-mueller-mdl.de MÜRVET ÖZTÜRK Sprecherin für Integration, Migration und Petitionen Ansprechpartnerin für die Kreise Lahn-Dill und Gießen Tel.: 0611 / 350 740 E-Mail: [email protected] Web: www.muervet-oeztuerk.de KORDULA SCHULZ-ASCHE Stellvertretende Fraktionsvorsitzende - Sprecherin für Demografischen Wandel, Gesundheit, Alter und Behindertenpolitik Ansprechpartnerin für die Kreise Main-Taunus & Darmstadt-Dieburg Tel.: 0611 / 350 749 E-Mail: [email protected] - Web: www.schulz-asche.de MATHIAS WAGNER Parlamentarischer Geschäftsführer Sprecher für Bildung Ansprechpartner für Wiesbaden und den Kreis Limburg-Weilburg Tel.: 0611 / 350 746 E-Mail: [email protected] - Web: www.mathiaswagner.de

5 GRÜNE Alternativen: Konzepte Für Hessen Hessen braucht neue Antworten auf die wichtigen gesellschaftlichen Fragen unserer Zeit. Die Grünen wollen Alternativen zur schwarz-gelben Politik aufzei- gen und Antworten geben: mit innovativen, manchmal auch provokanten und für die Gesellschaft relevanten Konzepten.

Mit diesen neuen Konzepten bekräftigen wir unseren selbstbewussten Anspruch,

KONZEPTE die ökologische, soziale und progressive Kraft der Linken Mitte zu werden. Es ist Zeit für grüne Konzepte, um Hessen fit für die Zukunft zu machen.

Unsere Maxime lautet deshalb: Konzepte für Hessen – Mit Grün geht’s besser!

Weitere Informationen, die Möglichkeiten zum Download und zur Bestellung aller bislang erschienen Konzeptpapiere finden Sie unter:

www.gruene-hessen.de/konzepte-fuer-hessen

Die hessischen Bürgerinnen und Bürger haben es verdient, besser regiert zu werden ist das Fazit, das wir aus unserer viermonatigen Konzeptetour durch Hessen ziehen. Vom Start am 20. August in Bad König bis zum letzten Tourtag am 3. November in Gießen legten unsere 17 Abgeordneten unterstützt von den Kreis- und Ortsverbänden vor Ort 6200 Kilometer mit dem Erdgasbe- triebenen Opel Zafira zurück. Das knallgrüne Auto diente auch immer als Blickfang bei den 33 Ständen, die an 28 Tagen aufgebaut wurden. Während unserer Tour haben wir GRÜNE versucht, die Hessen mit unse- ren mittlerweile 21 Konzepten bekannt zu machen und haben außerdem zahlreiche Schulen, Kindertagesstätten und Betriebe besucht. Hier einige Impressionen:

6 1982 - 1983 nen o i at r t k i n t i ns o i ol mo p t rs o ROTATION F o s DP a r F

P M VOKAT sende GRUPPENGESPRÄCHE DE A E imperatives mandat

TZ HESSISCHE VERFASSUNG HEISSER HERBST ESE G EGENPROVOKATION Neuwahlen G Le hrerausbildung NE Ü R G

8 1982 - 1983

Parlaments 1984 bis 1987. bis 1984 Parlaments

Mitglied des Europäischen Europäischen des Mitglied

Landtags 1983 und 1984. und 1983 Landtags

Mitglied des Hessischen Hessischen des Mitglied

Frank Schwalba-Hoth Frank

Au to So wolltenwiraufgarkeinenFallsein. ren, unhinterfragteparlamentarischeRituale. wir sinddrinunddieFDPfliegtraus. Das Stimmenergebnis: Eingroßer Erfolg, kleben unsPflasterüberdieMünder. test bleibenwirallevordemPortalund unserer Listenichteingelassen.AusPro- Zur Wahlparty imLandtagwird eineraus Gehalts aneinenÖkofondsabzuführen. zeit zurotieren undeinengroßen Teil ihres zu leisten(„imperativesMandat“),zurHalb- sich, demMitgliederwillenunbedingtFolge Die zukünftigenAbgeordneten verpflichten Landesmitgliederversammlungen abgestimmt. derungsanträgen ineinemhalbenDutzend Kapitel fürmitTausenden vonÄn- Das Programm fürdieLandtagswahlwurde Der Vorlauf politik undBauderStartbahnWest waren Ihre PolitikinSachenNachrüstung,Atom- Parteien unterscheidensichnurinNuancen. mentarischen Akteure dertraditionellen Unser Eindruckvor20Jahren: Dieparla- Zu

GRÜNER Protest gegen denAusschlussvonRaphael Keppel r r m ers t en M sklerotische Struktu- scheidbar: Anzüge, waren sieununter- auch inderForm Inhalten, sondern Nicht nurinden eindeutige Belege. al G R Ü NE i m Hessis tarische KonstellationderAnfangsmonate, Ich erinnere michankeineeinzigeparlamen- Tradition derVerfassungsväter und-mütter. Wir steheninderpositiven (ökologischen) Verfassung mit uns–„backtotheroots“. einen großen KartonverpackteHessische bei unserem EinzugindenPlenarsaaldie Bundeslandes entfernthaben,tragenwir Ursprüngen einesnachhaltigenhessischen Da „dieAnderen“ sichsoweitvonden Clash derKulturen pflichtung, sichfriedlichnichtzuverstehen. ohne ihre Waffen –aberbeidemitderVer- die einenohneZaubertrank,anderen des Römerlagersverpflanztworden wären, des kleinengallischenDorfesindieMitte chen wardieSituation,alsobBewohner schen Ablaufwerden abgebügelt.Einbiss- unsere Vorstellungen zumparlamentari- Schlips nichtindenPlenersaalzulassen, erwägt, unsohne die Verwaltung nicht umgehend, räumt ihre Büros hindern: DieFDP alle wollenunsbe- Erneuerung und eine ökologische die Speerspitzefür mindest inHessen) fühl: Wir sind(zu- Es herrschtedasGe- ch en L schenrufen. Da die Feuerwerke anZwi- Plenarreden entfachte Fast jedeunserer einen zweitenPreis. überraschten durch stechen können–und mischen, reizen und ob wirdennüberhaupt tages wurde gefrozzelt, Skattunier desLand- stimmt hätten.Beim „die Anderen“ abge- wo wirnichtandersals a Frank Schwalba-Hoth1982 nd t ag 1982 - 1983

Pressekonferenz mit klarer Botschaft im September 1982: Die Grünen lehnen die Neuwahlforderungen von CDU und SPD ab

SPD uns die Sitze am linken Rand versagt Manipulator empfunden. So war es auch nur hatte, wurden uns die Bänke in der Mitte natürlich, dass es zu Landesmitgliederver- zugewiesen – auch der Zurückhaltendste aus sammlungen keine Leitanträge der Fraktion unserer Fraktion hatte somit die Chance, zu gab. Von SPD-Abgeordneten hörte ich später einem Zwischenruf- Champion zu werden. die Steigerungsformel „Gegner, Feind, Parteifreund.“ Unse- So wäre es wohl endlos weitergegangen, re Landtagsgruppe wollte so hätte nicht ein Teil des Landtagspersonals be- etwas nicht wahrhaben. Als die gonnen, uns immer weniger als „missratene ersten politischen (und per- Töchter und Söhne“ zu sehen und anzufan- sönlichen) Brüche auftraten, gen, diese arbeitswütigen Ökos (gemessen orderten wir (ohne größeren an der Zahl der Stunden, die wir im Gebäude Erfolg) einen Gießener Psy- verbrachten und der Zahl der Kleinen Anfra- chologen für Gruppengesprä- gen, die wir produzierten) etwas ins Herz zu che zu uns in den Landtag. schließen. Außerdem kam es im Restaurant und an den Theken auch schon mal zu un- Heißer Herbst erklärten Duz-Beziehungen zwischen MdLs Wir wollten die ganze (hessische) Welt ver- der einen Seite und Mitgliedern unserer Büro- ändern, die Sozis wollten da nicht mitspielen gemeinschaft. In der Nachschau bin ich sicher, und die CDU hockte in ihrer rechtskonserva- dass es etliche Alt-MdLs gab, die darunter tiven Ecke. Da blieben Neuwahlen als einzi- gelitten haben, unseren bunten Haufen in ger Ausweg. Währenddessen spitzte sich die den heiligen Hallen erleben zu müssen. Diskussion um die US-Mittelstreckenraketen zu, ein „heißer Herbst“ mit Massendemons- Transmissionsriemen trationen überall in Deutschland stand bevor. Zu unserem Selbstverständnis der Anfangs- Am Vortag der Landtagsauflösung lud darum phase gehörte es, uns als Transmissionsriemen der Landtagspräsident zu einer Solidaritäts- der Basis zu sehen - einerseits der Mitglieder feier ein: Die Anwesenheit von US-Generälen der GRÜNEN und andererseits der Bewegun- sollte deutlich machen, dass trotz GRÜNER gen. Wer die Anliegen derjenigen, die bisher im Parlament und Pazifisten auf den Straßen nicht zu Wort gekommen waren, im Konzert die Deutschen fest zur nuklearen Supermacht der Politik zu Gehör brachte, war Meister, stehen. AIIe Landtags-GRÜNEN beschlos- wer sich als Vordenker gerierte, wurde als sen, gegen die Provokation einer Einladung 9 GRÜNE „Landtagsgruppe“ 1982 - 1983 1982 an US-Generäle eine Gegenprovokation zu Die letzte Landtagssitzung enthielt eine Pre- setzen. Ich schlug (in Anlehnung an das Alte miere: Ein Gesetz zur Lehrerausbildung und Testament) Blut vor. Zum Empfang waren von eines zu Forstpolitik wurden angenommen. uns GRÜNEN nur die Fraktionsvorsitzende Es war das erste Mal in der Geschichte der und ich als Ausschussvorsitzender geladen. Bundesrepublik, dass von GRÜNEN ein- gebrachte Gesetzentwürfe eine Mehrheit Also ließ ich mir 100 ml Blut abzapfen. Als der fanden. Jeder Diskussionsbeitrag über die oberste US-General zu sprechen begann, goss Ereignisse vom Vortag war untersagt, zwei ich ihm das Blut über die Orden. Ein anderer GRÜNE MdLs, die es trotzdem versuchten, US-General mit Nahkampferfahrung zwang wurden des Saales verwiesen. Wir hatten mich zu Boden. Der Empfang wurde unter- alle mit Reaktionen gerechnet, wurden aber brochen, ich wurde des Landtages verwiesen trotzdem von der Heftigkeit überrascht. und alle GRÜNEN versammelten sich mit Sonnenblumen vor dem Landtagsgebäude. Hessischer Landtag 1982-1983

Der hessische Landtag 1982-1983:

Die GRÜNE Fraktion: Iris Blaul Reinhard Brückner Marita Haibach-Walter Roland Kern Karl Kerschgens Dorli Rauch Gertrud Schilling Frank Schwalba-Hoth Dirk Treber

CDU: 45,6% - SPD: 42,8% GRÜNE: 8,0%

CDU: 45,6 SPD: 42,8 Grüne: 8,0

10 1983 - 1987 en g un l er t nd inis en ha ruppe hm er g u s lag v n ch tz t a ns u

r Tolerierung o nd i ch a

Bürogemeinschaft a s t e L AG i

Turns alternative Energien lt e kl

u Frauenaktionsprogramm o N K al Umw Regierungsbildung Nachrücker uer

a Shanghaier Kugelfischabkommen n a H 12 1983 - 1987 Priska Hinz,MdB bis indieAbendstunden und in stundenlangenSitzungen waren wirallegutund hatten „Rampenlicht“ trat.Schließlich Nachrücker öfteralsandere ins dass keinAbgeordneter oder arbeit wurde daraufgeachtet, der Presse undÖffentlichkeits- zwischen allenaufgeteilt.Bei und dieBüroarbeit wurde von zweiPersonen„betreut“ auf. JederAusschusswurde nen teiltendieArbeitsgebiete geordnete undNachrückerIn- ohne zuvielanErfahrungverlieren. Ab- von Abgeordneten zugewährleistensei, denen wirerklären wollten,wiedieRotation gemeinschaft“ waren dieSchlagwortemit Landtag ein.„Landtagsgruppe“und„Büro- zahl alswirMandateerrungenhatten)inden 1983, zogenwirGRÜNEN(indoppelterAn- Bereits 1982unddannnachderNeuwahl Eine ganzanderepolitischeKultur Landtag vonGRÜNENundSPDgewählt. abgesegnet unddieSPD-Landesregierung im begleitet undvonder„Basis“inzumTeil Verhandlungen, vonFunkundFernsehen mit unseinzutreten. Esfolgtenöffentliche Verhandlungen übereineZusammenarbeit haben wirGRÜNEdieSPDaufgefordert, in GRÜNEN. NachheftigerinternerDebatte sen einerechnerische MehrheitvonSPDund 1983 ergab sichnachderNeuwahlinHes- dur E rs t ch e Ver T ol ha erierun versammlung inLollar 1984 aufeinerLandes- Ergebnisse am19.Mai billigt hatte,wurden die Zwischenergebnisse ge- lung inUsingen,die einer Mitgliederversamm- als einemhalbenJahrund kontrolliert. Nachmehr misstrauisch beäugtund körperlicher Anwesenheit nd l un g g vorne: PriskaHinz undJochenVielhauer Die GRÜNEFraktionimHessischen Landtag en z ur dern auch„grundsätzlicheHaltungenbeider nicht nurÜbereinkommen festgehalten,son- Auf 112engbeschriebenenSeitenwurden „Frieden“ findetsichinder Vereinbarung. von Regierungspolitik.AucheinKapitel behinderter KinderoffiziellerBestandteil jährigen GrundschulenunddieIntegration Im Schulbereich wurden dieerstensechs- aktiver FrauenpolitikimParlamentgeblieben. vereinbart undistbisheutederGrundstein rechtigung wurde mitvielenEinzelschritten programm zurHerstellungderGleichbe- ein. DaserstehessischeFrauenaktions- im HessischenLandtaglangsameinenPlatz und eineatomkritischeHaltungnahmauch gien musstenunernstgenommenwerden, Thema UmweltschutzundalternativeEner- die Landespolitikeinbringenkönnen.Das und -initiativenin Bürgerbewegungen Vorstellungen der wir vieleIdeenund Mehrheit haben parlamentarischen GRÜNEN ineiner Durch dieMitarbeitder Verhandlungserfolge lösungen biszurErschöpfungbehandelt. am Wochenende alleFragenundProblem- R e g ierun g sbi l dun g 1983 - 1987

Parteien“ zum jeweiligen Thema oder einfach der Dissens mit dem Hinweis auf weitere ausführliche Diskussion. So wurde auch unsere Ablehnung der Startbahn West noch gen mit der SPD vorbereiteten. einmal festgehalten. Im GRÜNEN Druckwerk Als wir das erste Mal in ein Tagungshotel der Vereinbarungen haben wir in der Blei- in Poppenhausen fuhren (wir wollten nicht wüste auch die Übereinkunft zum „Shang- mehr selber kochen), gab es einen Auf- haier Kugelfischabkommen“ erfunden und schrei der Basis und eine heftige Diskussion aufgenommen, was niemandem sonderlich auf dem damaligen Landeshauptausschuss auffiel und noch heute zur Erheiterung führt. (heute Parteirat). Die Fraktion hat sich durch- gesetzt – sie fährt noch heute in Hotels. Highlights Zu Beginn unserer Parlamentsarbeit fuh- Das Förderstufenabschlussgesetz (die Büro- ren wir als Landtagsgruppe zu Klausuren kratie lässt grüßen) wurde zwischen GRÜ- in Selbstversorgerhäuser – möglichst billig, NEN und SPD in Armenien verhandelt. Zum möglichst abgelegen und möglichst alternativ Abschluss einer Reise im Rahmen der Län- – nach unseren damaligen Vorstellungen. Eine derpartnerschaft wartete unsere Delegation beträchtliche Zeit ging also schon immer für auf der Flughafenterrasse in Eriwan auf den die Vorbereitung unserer Mahlzeiten drauf, Abflug. Da die Maschine ca. sieben Stunden und es kam nicht selten vor, dass wir beim Verspätung hatte, nutzten Hartmut Holzapfel Kartoffelschälen die nächsten Verhandlun- und ich die Zeit, um die in Wiesbaden fest- gefahrenen Ver- handlungen zu einem Ergebnis zu bringen. In diesem Falle muss- ten wir sogar ohne unser bevorzugtes Getränk in Armenien, den Ananassaft aus (und mit) der Blech- dose, auskommen. Das Verhandlungs- ergebnis wurde dann in einem Moskauer Hotel durch einen Theaterauftritt eines Ministeriumsbe- amten besiegelt.

Die Realos setzen sich durch: Die GRÜNE Landesmitgliederversammlung stimmt für die Bildung einer Koalition mit der SPD 13 Regierungsbeteiligung durch als Minister und Karl Mit der Zeit wuchsen die Zweifel bei uns Kerschgens als Staatssekretär festgelegt. Eine GRÜNEN, ob GRÜNE Politik ohne perso- GRÜNE Staatssekretärin für Frauenangele- genheiten mit eigener Behörde wurde mit Marita Haibach in die Regierung berufen. Auch in dieser Frage gab es heftige Aus- einandersetzungen über die Strategie und Zukunft der Partei, aber die Mehrheit war der Meinung: „Selber machen ist besser“.

Das Scheinwerferlicht auf den ersten GRÜ- NEN Umweltminister konnte nicht darüber hinweg täuschen, dass die Herausforderungen und Schwierigkeiten immens waren. Partei- interne Diskussionen waren zu bestehen, der Umgang mit der Bürokratie und den Fallstricken der Verwaltung war aufreibend.

1983 - 1987 1983 Das wenig abgeklärte – eher reflexhafte – Heiterer Regierungseintritt: Joschka Fischer, Marita Haibach und Karl Kerschgens feiern die GRÜNE Premiere Verhalten zwischen SPD und GRÜNEN war problematisch. Tatsächlich aber brachte die nelle Beteiligung an der Regierung wirk- Haltung der SPD die erste Rot-GRÜNE Ko- lich umgesetzt werden konnte. Trotz des alition 1987 zu Fall, ausgelöst durch eine energischen Widerstandes der „Fundamen- Regierungserklärung des Ministerpräsi- talisten“ wurden 1985 von den „Realos“ denten Börner zu den Hanauer Nuklearan- Koalitionsverhandlungen geführt und zu lagen. Die SPD konnte sich vom Atomkurs einem erfolgreichen Abschluss gebracht. noch nicht lösen und lehnte die Stilllegung der Nuklearbetriebe in der Neuauflage der Nach der Rotation, aber weiter in der Zu- Koalition mit dem Umweltminister Joschka sammensetzung der Landtagsgruppe, wur- Fischer ab. 1991 war da späte Genugtuung. de die Besetzung des Umweltministeriums

Der hessische Landtag 1983-1987:

Die GRÜNE Fraktion: Iris Blaul bis 10.04.1985 Landtag 1983-87 Reinhard Brückner bis 15.02.1984 Marita Haibach bis 15.04.1984 (Staatssekretärin im Min. für Frauenangelegenheiten) Roland Kern bis 19.04.1985 Karl Kerschgens bis 15.04.1985 (Staatssekretär im Umweltministerium) Gertrud Schilling bis 16.04.1985 Dirk Treber bis 15.04.1985

Hans Christoph Boppel ab 16.04.1985 für Gertrud Schilling Jürgen Engel ab 19.04.1985 für Roland Kern Priska Hinz ab 15.04.1985 für Karl Kerschgens Franz-Peter Jakob ab 15.02.1984 für Reinhard Brückner Jan Kuhnert ab 15.04.1984 für Marita Haibach Bernd Messinger ab 10.04.1985 für Iris Blaul SPD: 46,2% - CDU: 39,4% Jochen Vielhauer ab 15.04.1985 für Dirk Treber FDP: 7,9% - GRÜNE: 5,9%

SPD: 46,2 CDU: 39,4 FDP: 7,9 14 Grüne: 5,9 1987 - 1991 nen o i n l akt r iebe hö zw tz b u a pen n ch l s Tu

fo Untersuchungsausschüsse lt e e

l Beinahe GAU IN BIBLIS Te Umw Transnuklear Diätenskandal Aufbruch 88 - Mitte-Flügel I nklusion

16 1987 - 1991

1980 - 1989 - 1980

der Frankfurter Neuen Presse Presse Neuen Frankfurter der

politische Korrespondentin Korrespondentin politische

Freie Journalistin, Landes- Journalistin, Freie

MAJA VON SCZEPANSKI VON MAJA

Au to kann deren Verluste –minus6Prozent – dazu, dochesreicht nichtmitderSPD.Es DIE GRÜNENgewinnenzwar3,5Prozent Neuwahlen werden fürAprilvorgesehen. GRÜNEN KoalitioninHessenam9.Februar. nister JoschkaFischernachdererstenRot- Holger BörnerentlässtseinenUmweltmi- Plutoniumfabrik Alkem.Ministerpräsident Genehmigungsverfahren fürdieHanauer tionsbruch. Grund:DieSPDwilleinweiteres Monaten gemeinsamerRegierungmitKoali- DIE GRÜNEN:Siedrohten derSPDnach13 sind indenAugenderSozialdemokraten tionell roten HessendieWahl. Schulddaran Hessischen LandtagnachderLandtagswahl sichten füreinenneuenStartderGRÜNENim das Klimafrostig biseisig.KeinegutenAus- Die Stimmungwarangespanntbisfeindselig, die Vier J

Joschka Fischerlegtsichschwerins ZeugvorRot-GRÜNENKussmündernimWahlkampf 1987.Trotzdem reicht‘samEndenicht.

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R e ah g ierun re en ersten Malimtradi- g mit derFDPzum die CDUzusammen regierung gewinnt führter Landes- 40 Jahren SPD-ge- im April1987.Nach t s chl o s sener K schen LandtagmitderFDPdieRegierung. nimmt beieinerStimmeMehrheitimHessi- nicht ausgleichen.Walter Wallmann über- „Alles hateinEnde,nurdieWurst hatzwei“. singen diehalbeNachtlangsehrlautstark: offenen AutosumdenLandtag herumund Junge Unionfahren Fahnenschwingendin freude derCDU:FranzJosefJungunddie lass dazuistdienichtendenwollendeSieges- „Wir werden Euchvorunshertreiben“. An- verspricht denChristdemokrateninnerlich: Wahlnacht dieFaustinderHosentasche und ballt indieser Joschka Fischer zialdemokraten. sichtern derSo- stinksauren Ge- kollidiert mitden menzuwachs über ihren Stim- Abgeordneten zehn GRÜNEN- Die Freude der hat zwei...“ „Alles hateinEnde,nurdieWurst am p f u Maja vonSczepanski,1986 m

Rückk e h r in 1987 - 1991

Bilder eines langen Kampfes: GRÜNE Landtagsabgeordnete demonstrieren im Februar 1989 gemeinsam mit den GRÜNEN Bergstraße gegen das AKW Biblis

In diese Legislaturperioden fallen mehrere Bund der Steuerzahler. Wallmann hatte das höchst brisante Untersuchungsausschüsse. Es Gesetz unterschrieben, die beiden Land- fängt mit dem Schmiergeld-Skandal bei Trans- tagspräsidenten müssen zurücktreten. nuklear in den Hanauer Plutoniumwerken an. Der Jurist Rupert von Plottnitz hat zum ersten Beinahe-GAU in Biblis Mal ein Mandat im Landtag und sitzt für DIE Für den nächsten Untersuchungsausschuss GRÜNEN in diesem Untersuchungsausschuss. sorgten die Zitate des damaligen Innenmi- Er macht es dem Ausschussvorsitzenden Klaus nisters Gottfried Milde (CDU) aus geheimen Peter Möller (CDU), wenn auch mit aller Telefonabhöraktio- gebotenen rechtsanwältlichen Höflichkeit, nen. Wie elektri- nicht leicht. Am Rande der Sitzungen agiert siert sprangen DIE Fischer mit lauten Zwischenrufen. Wallmann, GRÜNEN von den als ehemaliger Bundesumweltminister, ge- Sitzen im Plenum rät in Bedrängnis und lässt sich durch einen und klärten die solchen Zwischenruf das Wort „Proliferation“ Journalisten auf von Fischer in den Mund legen, wie er später der Tribüne über sagt. Wallmann wirkt durch diesen Unter- die Ungeheuer- suchungsausschuss bereits angeschlagen. lichkeit auf. Der verheimlichte Der Diätenskandal ist der nächste Schlag Beinahe-Gau im für die CDU, auch für Wallmann. Iris Blaul, Atomkraftwerk GRÜNEN-Fraktionsvize neben Fischer, rech- Biblis lieferte die Beilage in „Stichwort GRÜN“, Monats- net am Küchentisch die neue Diätenregelung nächsten Schlag- magazin der GRÜNEN in Hessen, Aus- aus, die der CDU-Landtagspräsident Jochen zeilen. Die SPD gabe März 1988 Lengemann mit seinem SPD-Vize Erwin Lang brachte Wallmann im Januar 1988 vorgelegt hat. Der „Zuge- mit seinen Tulpenzwiebeln in die Schiefla- winn“ und die Altersversorgung sind mehr ge. Die wuchsen nämlich in seinem Frank- als üppig. Bald finden sich DIE GRÜNEN furter Garten, wurden aber nicht aus seiner im Kampf gegen diese Selbstversorgung in Tasche, sondern von der Stadt bezahlt. Und ungewohnter Nähe, Arm in Arm mit dem die Auslagerung der Genehmigungsakten für 17 die Hanauer Plutoniumwerke aus dem hes- Die treibende Kraft in diesen vier Jahren, um sischen Umweltministerium unter Karlheinz der CDU/FDP-Regierung die Mehrheit wieder Weimar (CDU) – ausgerechnet in die Atom- abzujagen, waren sicherlich DIE GRÜNEN, schmiede nach Hanau – machte den Kohl allen voran ohne Zweifel Fischer. Die SPD Landtag 1987-1991 zum Schluss noch fett. Alles Themen, die den tat sich schwer, den Schock zu verdauen. GRÜNEN auf den Leib geschrieben waren.

Der hessische Landtag 1987-1991:

Die GRÜNE Fraktion: Iris Blaul Hans Christoph Boppel bis 14.11.1989 Joseph Fischer Fritz Hertle Priska Hinz bis 28.09.1989 Angela Korwisi Rupert von Plottnitz Herbert Reeh

1987 - 1991 1987 Irene Soltwedel -Pätzhold CDU: 42,1% - SPD: 40,2% Ulrike Riedel ab 28.09.1989 für Priska Hinz CDU: 42,1GRÜNE: 9,4% - FDP: 7,8% Reinhold Weist ab 15.11.1989 für Hans Christoph BoppelSPD: 40,2 Grüne: 9,4 FDP: 7,8

Hinweis: Dieser Text entstand wie einige andere im Rahmen der Broschüre 20 Jahre GRÜNE im Hessischen Landtag. Leider konnten 18 wir die Autorin nicht kontaktieren und haben ihn unverändert übernommen. 1991 - 1995 be ga en b a en ll e g t ser eide s un l ch w Kinderbetreuungsplätze s t rers nd h Konsolidierung ha eren Grund a g r er v

ÖPNV-Gesetz Bü eue Le eue

N Atomausstieg ns o i Direkte Demokratie t i Drogenhilfe al o K

20

schäftsführer 1991 bis 1998 bis 1991 schäftsführer

1999, Parlamentarischer Ge- Parlamentarischer 1999,

1991 bis 1989 von Landtages - 1995 Mitglied des Hessischen Hessischen des Mitglied

REINHOLD WEIST REINHOLD

Au

to gute FinanzlagedesLandeswurde zumAb- Aufbruchs. EineausheutigerSichtanfangs Raum. EswareineZeitdesRot-GRÜNEN Für dievielenkleinenErfolgefehlthierder Joschka undAntjeVollmer kraftvollgelang. in denBundestagleisten,wasja1994mit sen sollteauchseinenBeitragzurRückkehr Bundesrates wurde GRÜNbestückt.Hes- verband auslöste.AuchdieBonnerBühnedes kleinen FamilienkrachinFraktionundLandes- hübsches Familienministerium,dasdenersten in eingroßes Umweltministeriumundein Investitionen inWind und Sonnemündeten dergärtenplätze, moderneDrogenhilfe und Augenhöhe: Atom-AusstiegundneueKin- in ausgiebigeKoalitionsgesprächeaufgleicher sidenten. MitvielElangingenRotundGRÜN namens HansEichelzumneuenMinisterprä- r mein Listenplatz-dieAbwahlvonWallmann Zei Mandat fürdieGRÜNEN-daswarauchnoch partie. Erstgegen21Uhrstandmitdem10. Der Wahlabend warwiesoofteineZitter- z Pol Joschka Fischerund HansEichelzeigensichgutgelaunt zuBeginnderNeuauflage von Rot-GRÜN1991 ie ll i t er Zu i k in wäch seler Oberbürgermeister wenig bekanntenKas- machten einendamals der ersteGolfkrieg Pannen-Serie und vier Jahren fest.Deren & Co.bereits nach t en se Rot -Gr ü ner H schichtungen undEinsparungenzumutete. werdenden FinanzenauchdenSchulenUm- Lehrern, SchülernundEltern,bisdieenger Schulprofile sorgten fürguteStimmungbei periode ändern.KleineKlassenundneue politik solltesichendlichnichtinjederWahl- Grabenkämpfe weiterzuführen. DieSchul- sien, dasRaumfürNeueseröffnete stattalte einander vonGesamtschulenundGymna- Lehrern. GRÜNEstandenfüreinfaires Mit- von 3000neuen war dieEinstellung Teuerstes Vorhaben grammen bedacht. größeren Förderpro- mit kleineren und Herzensanliegen Rotes undGRÜNES sonsten wurde manch Finanzpolitik gilt.An- bis heutealsHerzstücksoliderRot-GRÜNER bremsen desSchuldenanstiegsgenutzt,was wurde. ZweiJahre langstemmtesichdasRot- Schienennetz undBustaktenfestgeschrieben Verkehrsverbünde undderAusbauvon weit ersteÖPNV-Gesetz, indemdiebeiden In derVerkehrspolitik gabesdasbundes- ÖPNV-Gesetz Das bundesweiterste a r mo nie und Reinhold Weist, 1991 f in a n- 1991 - 1995

Das Rot-GRÜNE Kabinett 1991

GRÜNE Hessen gegen die Bundesautobahnen Ein Studiengang „ökologischer Landbau“ A 44 und A 49 in Nordhessen. Nach deutli- an der Universität Kassel/Witzenhausen chen Wählerverlusten der SPD bei der Kom- und Zuschüsse für Bauern sollten Anreiz zur munalwahl 1993 musste dies im Falle der A Umstellung auf Bio-Lebensmittel bieten. Mit 44 korrigiert werden. Im Gegensatz zur Ener- der Grundwasserabgabe wurde kostbares gie- und Atompolitik fehlen in der Verkehrs- Wasser ein bisschen teurer, um damit Was- politiken bis heute gesellschaftliche Mehrhei- serspar-Techniken und eben diesen Öko- ten für eine Begrenzung des Autoverkehrs. Landbau zu fördern. Ein kluger Weg, der diese Förderung den Sparzwängen entzog. Mit Bürgerentscheiden in den Gemeinden Umweltpolitik war mehr als Atom-Ausstieg. haben wir jetzt 20 Jahre Erfahrung, weil Hessen damals als erstes Bundesland die- Kein Wunder also, dass Rot und GRÜN dem sen Schritt direkter Demokratie neu ein- Wahltag optimistisch entgegensahen. Für die führte. Wir GRÜNEN und andere, die uns Hessen-GRÜNEN gab es 1995 mit 11,2% und beim Thema Ausbau der Bürgerbeteiligung 13 Mandaten ihren damals größten Wahl- folgten, mussten dabei lernen, dass es auch erfolg. Mit dem neuen Justizministerium und Mehrheiten gegen unsere Anliegen geben dem kombinierten Umwelt- und Familien- kann, wie beim Votum in Hamburg gegen ministerium ging es in turbulente Zeiten, weil die 6-jährige Grundschule, in Baden-Wür- auch der oppositionelle Impetus der Grünen temberg für Stuttgart 21 oder in Lübeck für mit der schwerer werdenden Regierungs- den dortigen Regionalflughafen. Ungeklärt verantwortung noch nicht abschließend bis heute ist etwa, zu welchem Zeitpunkt ausgetragen war. Dies klärte dann die rot- solch ein Bürgervotum vernünftig ist. grüne Zeit unter Fischer und Schröder.

21 Landtag 1991-1995

Der hessische Landtag 1991-1995:

Die GRÜNE Fraktion: Iris Blaul bis 08.04.1991 (Gesundheits- und Familienministerin) Joschka Fischer bis 08.04.1991 (Umweltminister) Fritz Hertle Karl Kerschgens Rupert von Plottnitz bis 13.10.1994 (Umweltminister) Evelin Schönhut-Keil Senta Seip Irene Soltwedel bis 18.07.1994 Daniela Wagner bis 15.11.1994 Reinhold Weist

Horst Burghardt ab 08.04.1991 für Joschka Fischer CDU: 40,8% - SPD: 40,2% Jürgen Frömmrich ab 15.11.1994 für Daniela Wagner GRÜNE: 8,8% - FDP: 7,4% Karin Hagemann ab 08.04.1991 für Iris Blaul Maria Marx ab 10.11.1994 für Margareta Wolf Hans-Jürgen Schülbe ab 14.10.1994 für Rupert von Plottnitz Margareta Wolf ab 22.07.1994 für Irene Soltwedel bis 09.11.1994

1991 - 1995 1991 CDU: 40,8 SPD: 40,2 Grüne: 8,8 FDP: 7,4

22 1995 - 1999 e tätt erbes e lt cht We G Rube Messel erre w c

Mischoxid-Altanlage g r Bü nes U o Wieder AHL Grüner Justizminister Luxusknast

24

sischer Justizminister. sischer

und von 1995 bis 1999 Hes- 1999 bis 1995 von und

bis 1995 Hessischer Umwelt Umwelt Hessischer 1995 bis

1991 bis 1994. Von 1994 1994 Von 1994. bis 1991

1994, Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender 1994,

Landtages von 1987 bis bis 1987 von Landtages

Mitglied des Hessischen Hessischen des Mitglied RUPERT VON PLOTTNITZ VON RUPERT

1995 Au - 1999

to r eines heftigenKampfesfürnichtwert. handlungen 1995,dasJustizressort derMühe dankenswerterweise, indenKoalitionsver- Bauer, hieltaber, ausSichtderGRÜNEN dem einstmaligenGeneralstaatsanwaltFritz wie Georg AugustZinn,AdolfArndtoder Angelegenheiten derInnen-undJustiz- ter“ allerdings einziemlicherSchock.In partei warder„ersteGRÜNEJustizminis- Für dieCDUalsseinerzeitigeOppositions- ein SchockfürdieCDU Der ersteGRÜNEJustizminister und rechtsstaatliberalen Ansätzepolitisch der Chance,dieeigenenbürgerrechtlichen an derÜbernahmedesJustizressorts 1995in Für diehessischenGRÜNENlagdasInteresse V SPD undGRÜNE startennachderWiederwahl 1995dieKoalitionsverhandlungen zu stärkenundakzentuieren. DieSPD o n Bü r g erre verkörpert inNamen staatliche Traditionen, same liberalerechts- derts –überbedeut- des vorigenJahrhun- und sechzigerJahren lich indenfünfziger in Hessen–nament- verfügt zwargerade cht en undLuxus Mütleins mussteeinebreit angelegteKam- le. ZumZweckederKühlungdeseigenen für dieeigeneschreckhafte politischeSee- verstärkt hatte,daswardenndochzuviel oder Richter, sonderndiederVerteidigung siebziger Jahre nichtdieBankderAnkläger der indengroßen Staatsschutzprozessen der anwälten/innen gehtundnochdazueiner, richtspräsidenten/innen undGeneralstaats- eines FallesauchumdieErnennungvonGe- wo esimFalle Justizressort, GRÜNER im ein leibhaftiger gewöhnt. Aber Frauenressort Umwelt- oder und Ministerim NE Ministerinnen und NotanGRÜ- sich mitvielMüh’ bis 1995hattesie Über dieJahre wie diegeborene Monopolpartei. bekanntlich nachwievorfürsoetwas politik hieltundhältsiesichinHessen k n ä s t en Rupert vonPlottnitz,1987 1995 - 1999

GRÜNE Abgeordnete und MitarbeiterInnen der 14. Legislaturperiode (1995-1999) pagne her, um die Bürgerinnen und Bürger sich mittlerweile auch in der Regierungs- auf den alsbaldigen Untergang des Hessen- rolle bekannt gemacht hat: Im Umgang mit landes im Zeichen des „Sicherheitsrisikos den Eierdieben dieser Welt prompt mit dem GRÜNER Justizminister“ vorzubereiten. Ruf nach der ganzen Strenge des Gesetzes zur Stelle, dafür aber Nachsicht und Täter- Nimmermüder Eifer über ganze vier Jahre freundlichkeit im Umgang mit den Übeln der hinweg war der Hessen-CDU dabei ebenso Wirtschaftsdelinquenz und der Korruption. wenig zu bestreiten wie manch’ satiregeeig- Das Vorhaben eines Unternehmensstraf- neter Rohrkrepierer im Eifer des Gefechtes. rechts, mit dem das GRÜNE Justizressort 1998 Die Sache mit dem sogenannten und an- im Interesse einer größeren Effektivität der geblichen „Luxusknast“ in Weiterstadt zum Strafverfolgung im Bereich der Wirtschafts- Beispiel. Dessen Errichtung, inklusive Hallen- kriminalität im Bundesrat initiativ wurde, stieß bad, wurde der Öffentlichkeit von der CDU bei der Hessen-CDU auf strikte Ablehnung. als typisches Produkt der abenteuerlichen Vorstellungen eines GRÜNEN Justizminis- Verteidigung des Rechtsstaates ters präsentiert. Da gelang es erst mit dem und der Bürgerrechte Hinweis, dass Knast und Hallenbad bereits In der Auseinandersetzung mit dem krimi- 1989 vom damaligen Finanzminister Man- nalpolitischen Populismus der Kochs und fred Kanther (CDU) und seinem Parteifreund Christean Wagners von der CDU war die im Justizressort Karl Heinz Koch beschlossen Verteidigung des Rechtsstaates und der und verkündet worden waren, und dass ein Bürgerrechte durch das GRÜNE Justizres- Hallenbad im Knast selbst aus dem Licht eines sort in der Zeit von 1995 bis 1999 sicher- GRÜNEN Justizministers nicht zu den un- lich nicht immer einfach und bequem. veräußerlichen Menschenrechte gehöre, für die notwendige Ernüchterung zu sorgen. Anders als die CDU auf Bundesebene im Falle des Bundesinnenministers von der SPD Mischung aus Maulheld wäre kein CDUler in Hessen je auf den Ge- und Papiertiger danken gekommen, öffentlich zu erklären, In der rechts- und kriminalpolitischen Sache der GRÜNE Justizminister könnte „einer von selbst erwies sich die Hessen-CDU aller- uns“ sein. Der Sache geschadet hat das nicht. dings schnell als die arttypische Mischung aus Maulheld und Papiertiger, als die sie 25 Landtag 1995-1999

Der hessische Landtag 1995-1999 Die GRÜNE Fraktion: Tarek Al-Wazir Iris Blaul bis 05.04.1995 (Gesundheits- und Familienministerin) Horst Burghardt bis 01.09.1997 Karin Hagemann bis 09.10.1997 Ursula Hammann Fritz Hertle Priska Hinz bis 31.03.1998 Alexander Müller Ronja Perschbacher Rupert von Plottnitz bis 05.04.1995 (Justizminister) Evelin Schönhut-Keil Senta Seip Reinhold Weist bis 07.12.1998

Dagmar Deutschendorf ab 09.09.1997 für Horst Burghardt CDU: 39,2% - SPD: 38,0% Jürgen Blutte ab 01.04.1998 für Priska Hinz GRÜNE: 11,2% - FDP: 7,4% Sigrid Erfurth ab 08.12.1998 für Reinhold Weist Andreas Kammerbauer ab 10.10.1997 für Karin Hagemann Frank-Peter Kaufmann ab 05.04.1995 für Iris Blaul Maria Marx ab 05.04.1995 für Rupert von Plottnitz

1995 - 1999 1995 CDU: 39,2 SPD: 38 Grüne: 11,2 FDP: 7,4

26 1999 - 2003 u a sb u a en n ghaf o u r Schulkampf a l jüdische Vermächtnisse

enb Kindergärten zu Bildungsgärten en F üg g L Dosenpfand e g Schwag rz eldskandal f p am K CDU = Koch = Schwarzgeld

Die Legislaturperiode begann schon mit Hessen-CDU über 20 Millionen Euro auf- einem Desaster. Nach der widerlichen aus- getaucht. Roland Koch hatte über die Her- länderfeindlichen CDU-Wahlkampagne zur kunft mehrfach die Unwahrheit gesagt, die Doppelten Staatsbürgerschaft haben wir wahre Herkunft wurde GRÜNE unsere bitterste Niederlage bei einer mit Tricksereien und Aus- Landtagswahl er- reden verschleiert und AutorIN SARAH SORGE litten – unser Wahl- im Schwarzgeldunter- Mitglied des Hessischen ergebnis ist auf 7,2 suchungsausschuss kam Landtages von 2001 Prozent gesunken, vieles, aber noch lange bis 2012. das war ein Verlust nicht alles ans Tages- Sarah Sorge von 4 Prozent. Die- licht. Der Schwarzgeldskandal hat die inner- ses Ergebnis hat uns in die Opposition und parteilichen Strukturen, den Corpsgeist der Roland Koch in das Ministerpräsidenten- hessischen CDU, insbesondere auch deren amt geführt. Ehrlicherweise war aber nicht mangelnde Fähigkeit zu Kritik aus den eige- allein das spaltende Geschick von Roland nen Reihen aufgezeigt, Koch, sondern durchaus auch massive eigene wie kein anderes Ereignis. 1999 - 2003 1999 Fehler während unserer Regierungszeit und Der Schwarzgeldskandal auch die damals nicht so ruhmreiche Bilanz - und im Besonderen der noch neuen rot-GRÜNEN Bundesregie- auch noch der Skan- rung Schuld an dem desaströsen Ergebnis. dal im Skandal: Das perfide Erfinden der Der CDU-Spendenskandal angeblichen jüdischen Die prägendste Erinnerung an diese Wahl- Vermächtnisse - hat periode lautet: „CDU = Koch = Schwarz- für viele das Bild der geld“. Heute kaum noch vorstellbar ist, dass hessischen CDU zu Beginn des 99er-Landtagswahlkampf und auch das Bild nur Eingeweihte wussten, wer Roland Koch Roland Kochs geprägt und überhaupt war. Heute steht Roland Koch sicher auch einen Großteil dazu beigetragen, wie kaum ein anderer für den Kampfver- dass die Gräben zwischen uns GRÜNEN und band Hessen-CDU. Und er steht wie kaum ‚den Schwarzen‘ im Hessischen Landtag ganz ein anderer für einen politischen Lügner. besonders tief sind. Mir ist aus dieser Zeit eine Anekdote in Erinnerung, die die Stimmung Erinnern wir uns doch mal kurz an den größ- dieser Tage sehr gut beschreibt. Als ich 2001 ten politischen Skandal unseres Bundeslan- in den Landtag nachgerückt bin, fragten des: Kurz vor Weihnachten 1999 sind bei der mich immer wieder Freunde und Bekannte, ob ich Roland Koch denn die Hand schütteln würde. Meine Antwort: „Natürlich tue ich das. Ich gehe danach aber immer sofort aufs Klo, um mir die Hände zu waschen.“

Die Wiederwahl Roland Kochs und der Hessen-CDU nach der Legisla- turperiode 1999 bis 2003 hat mir nochmal deutlich vor Augen geführt, dass die Menschen Politik immer kurzlebiger wahrnehmen und aktu- Die Landtagsfraktion auf dem Hessentag 2002. 28 1999 - 2003

Die Landtagsfraktion der GRÜNEN im Jahr 2002. elle Betroffenheit bei der Wahlentscheidung Frank Kaufmann schon vor Jahren prognos- eine immer größere Rolle spielt. Beruhigend tiziert: Die Lärmbelastung, die Schadstoff- war die Erfahrung, dass der erneute Versuch belastung und die Auswirkungen auf die eines spaltenden Wahlkampfs der Koch-CDU Gesundheit, die soziale Infrastruktur und auf im Jahr 2008 gescheitert ist. Das lässt hoffen. weite Teile der Region. Und auch wenn die Auswirkungen des Ausbaus für die Region NEIN zum Flughafenausbau in Teilen nicht zu ertragen sind tut es doch Gerade heute, nach Eröffnung der Lande- gut heute von vielen Menschen vor Ort zu bahn am Frankfurter Flughafen und persön- hören, sie hätten uns GRÜNE damals für lich in Regierungsverantwortung in Frankfurt, ökologische Spinner gehalten und müssten wird mit täglich bewusst, wie klug, informiert heute im Nachhinein selbstkritisch feststel- und weitsichtig wir schon vor über zehn len: Wir GRÜNE hatten all die Jahre Recht! Jahren waren. All das, was die Bevölkerung und auch die Kolleginnen und Kollegen der Bildungskonzepte statt Schulkampf anderen Parteien heute am Flughafenaus- In die Zeit der Legislaturperiode von 1999 bau kritisieren, habe ich dank der Weitsicht bis 2003 fiel auch die Diskussion über die und der argumentativen Unterstützung von PISA-Studie und die Schlüsse, die aus den Er- gebnissen der Studie gezogen werden sollten. Hier haben wir den Grundstein dafür gelegt zu zeigen, dass uns GRÜNEN bil- dungspolitische Konzepte wich- tiger sind als die Fortsetzung des Schulkampfs. Während die CDU weiter am Dreigliedrigen Schulsystem festhielt und die SPD nun statt der Gesamt- schule die Gemeinschaftsschule Podiumsdiskussion anlässlich des 20 jährigen Jubiläums. 29 Bildung vorstellen und bei der Kinderbetreuung den Bildungsaspekt gleichwertig neben den Betreuungsaspekt gestellt. An dieser Argumen- tation kommt heute kaum noch einer vorbei – auch wenn CDU und CSU in der Familienpolitik immer mal wieder den Blinker nach rechts setzen oder, siehe Betreuungsgeld, den Verteilaktion auf dem Weihnachtsmarkt in Wiesbaden 2002. Rückwärtsgang einlegen. proklamierte, haben wir die Probleme unseres Schulsystems genauer analysiert. Nach die- Wegbereitung der Konzeptpartei ser Analyse haben wir eben differenziertere Alles in allem kann man selbstbewusst sagen, Antworten gegeben und mit dieser Vorarbeit dass wir schon in unserer ersten Legislatur- schon die Richtung, für die bildungspoliti- periode als Opposition in der ‚Koch-Ära‘ schen Konzepte, die in der Legislaturperio- den Weg hin zur Konzeptpartei geebnet und 1999 - 2003 1999 de von 2003 bis 2008 erarbeitet wurden, beschritten haben. Inzwischen, insbeson- eingeschlagen und deren Weg geebnet. dere in der aktuellen Legislaturperiode, drei Legislaturperioden weiter, haben wir zahl- Vereinbarkeit von Familie reiche Konzepte ausgearbeitet und mit unse- und Beruf ren Ideen zahlreiche Hessinnen und Hessen Schon seit Jahren und Jahrzehnten sind die überzeugt. Ich hoffe sehr, dass sich unsere ‚Vereinbarkeit von Familie und Beruf‘ und gute Arbeit in das langfristige Gedächtnis der die ‚Gute Bildung von Anfang an‘ GRÜNE Wählerinnen und Wähler eingeprägt hat und Themen mit hoher Priorität. So haben wir eine zukünftige Abgeordnete bei der Bilanz- bereits in der Legislaturperiode von 1999 broschüre 40-Jahre GRÜNE Hessen von der bis 2003 unter dem Schlagwort ‚Kinder- kommenden Legislaturperiode über eine gärten zu Bildungsgärten‘ aufgezeigt, wie erfolgreichen ZeitLandtag und der 1999-2003 Umsetzung unserer wir uns qualitativ hochwertige frühkindliche Konzepte in der Regierung berichten kann.

Der hessische Landtag 1999-2003 Die GRÜNE Fraktion: Tarek Al-Wazir Ursula Hammann Priska Hinz Frank-Peter Kaufmann Alexander Müller bis 25.01.2001 Rupert von Plottnitz Evelin Schönhut-Keil Barbara Weitzel

Sarah Sorge ab 26.01.2001 für Alexander Müller

CDU: 43,4% - SPD: 39,4% GRÜNE: 7,2% - FDP: 5,1%

CDU: 43,4 SPD: 39,4 Grüne: 7,2 30 FDP: 5,1 2003 - 2008 ft un k wortbruch ere Zu Nachtflugverbot siebe t f p s m u Dü

Sch roTTreaktor S n o i Dübelskandal at Wiesbadener Rathaus Oper Düstere Allmachtsfantasien der Hessen-CDU

Es war für uns GRÜNE schon eine arge Ent- Ohne auf Gegenargu- täuschung als am Abend des 2. Februar 2003 mente oder Proteste Roland Koch mit einer absoluten Mehrheit der zu hören, setzten die Mandate in die neue Legislaturperiode star- Regierung Koch und ihre tete. Das durfte doch CDU-Claqueure eine eigentlich nicht wahr massive Arbeitszeiterhö- sein: die Hessen-CDU hung für die Beamten regiert erstmals allein bei gleichzeitiger Ein- und Koch kommt kommenskürzung durch. Frank Kaufmann misst 2004 obendrein gestärkt Damit konnte dann auch die Nordbahn aus. aus dem Schwarz- vorgerechnet werden, geldskandal heraus. Obwohl für alle sichtbar dass man über tausend Lehrerstellen faktisch seine Lügengebäude krachend zusammen- einsparen konnte, ohne Einbußen am Unter- gebrochen waren, hatten ihn dennoch die richt zu haben – natürlich nur in der Theorie. hessischen Wählerinnen und Wähler mit mehr Zustimmung denn je belohnt; vielleicht auch Ergänzt wurden die Einschnitte der Operation

2003 - 2008 2003 weil man lieber einen Regierungschef wollte, Düstere Zukunft noch mit Zuschusskürzungen der zwar unehrlich und mit allen Wassern um rund 30 Mio. Euro vor allem für die- gewaschen war, aber auch deutlich cleve- jenigen sozialen Initiativen, die Koch schon rer als der biedere SPD-Gegenkandidat. immer ein Dorn im Auge waren, wie Frauen- häuser, Schuldner- und Erziehungsberatun- Operation düstere Zukunft gen. Doch eine Konsolidierung der Finanzlage So gestärkt konnte die schwarze Mehrheit des Landes fand nicht statt, auch die danach dann auch gegenüber ihrer zuvor mit Eifer aufgestellten Landeshaushalte überschritten betriebenen Misswirtschaft einen Kurswechsel die verfassungsrechtliche Verschuldungs- einläuten – mal wieder von Unehrlichkeit ge- sgrenze weiterhin; dennoch verbreitet sich prägt, weil nämlich gar nicht wirklich gespart hartnäckig die Legende, dass die Schwarzen wurde. Wie bei Koch üblich, geschah dies mit sorgfältig mit Geld umgehen könnten. großem Getöse; der Chef leitete die Präsen- tation und dozierte höchst selbst, während Allmachtsfantasien Finanzminister Karlheinz Weimar nur noch Wenn ein politisches Korrektiv in Form eines die Folien wechseln durfte. Von uns GRÜNEN Koalitionspartners völlig fehlt, dann sprießen wurde diese Aktion, bei der reichlich Landes- die Allmachtsfantasien heftig und erzeugen vermögen verkauft und vor allem die Be- oft besonders dramatische politische Fehler. diensteten heftig belastet wurden, denn auch Dies hat die fünfjährige CDU - Alleinherr- die „Operation Düstere Zukunft“ genannt. schaft überreichlich vorgeführt. Die Einfüh- rung der verkürzten Schulzeit von acht Jahren bis zum Abitur ist hierfür das Menetekel der Hessen-CDU. Alle Kommentare – aus Poli- tik, Wissenschaft und Schulpraxis – hatten nachdrücklich gewarnt, dennoch wurde ein eigenwilliger hessischer Weg der Schulzeit- verkürzung gewählt, der zu massiver Über- lastung der Schülerinnen und Schüler vor allem in der Pubertät und in Folge sehr schnell zu lautstarken Protesten gerade auch im konservativen Klientel führte. Seitdem wird Plakataktion vor dem Landtag 2006. 32 2003 - 2008

an der missratenen „Re- form“ herumgedoktert.

So war fast schon traditio- nell auch in der 16. Legis- laturperiode des Landtags Schulpolitik das wichtigste kontroverse Thema hes- sischer Landespolitik und blieb es durchgängig. Ob Zentralabitur oder die sogenannte Unterrichts- garantie PLUS – kritische Die Landtagsfraktion 2005 im Kurpark in Wiesbaden. Argumente wurden von knapp, dass Verkehrsminister Alois Rhiel in der absoluten CDU gern übergangen und einer hitzigen Debatte zum Flughafenaus- Fehler vertuscht, sodass die Kultusministe- bau mit einem Schritt von der Regierungs- rin zunehmend weniger Rückhalt fand. bank ans Redepult springen konnte und mit den Worten: „wo haben Sie denn das her?“ Einen besonderen Kampf mussten wir GRÜNE versuchte, Tarek einen Brief, aus dem er mit der Regierungsmehrheit um die Einfüh- gerade zitierte, wegzunehmen. Für diesen rung der Studiengebühren führen; hier erwies Eklat entschuldigte sich Rhiel anschließend sich die FDP trotz formaler Oppositionsrolle – er wäre ihm wohl nicht passiert, wenn die im Landtag nicht nur als eine wichtige Stütze Verlockung nicht so nah gelegen hätte – und der Regierung , sie war geradezu die treiben- wir GRÜNE mal wieder mehr Informatio- de Kraft. Eine von uns gemeinsam mit der nen hatten, als dem Minister lieb war. SPD angestrengte Klage vor dem Staatsge- richtshof scheiterte knapp – wohl eher auch Diese Anekdote zeigt auch an, dass der Flug- an politischen denn an rechtlichen Gründen. hafenausbau in Frankfurt ein beherrschendes Die Studiengebühren – verniedlichend „Stu- Thema während der gesamten Legislatur- dienbeiträge“ genannt – wurden Gesetz und periode darstellte. Mehrere Gesetzesände- konnten von uns erst wieder, dann gemein- rungen um den Weg zum Ausbau frei zu sam mit SPD und LINKE, in der folgenden räumen, viele vor allem von uns GRÜNEN Legislaturperiode abgeschafft werden. angezettelte Debatten über die Ungereimt- heiten und Widersprüche des Verfahrens Hessischer Landtag im Wiesbade- und seitens der Ausbaubefürworter in CDU, ner Rathaus FDP und auch SPD ungezählte Wiederho- Mehr als die Hälfte dieser Legislaturperio- lungen des Versprechens „kein Ausbau ohne de musste die Arbeit des Landtagsplenums Nachtflugverbot“ kulminierten im Erlass des äußerst beengt von statten gehen, weil nach Planfeststellungsbeschlusses zum Flughafen- nur etwas mehr als vierzig Jahren das alte ausbau durch Verkehrsminister Rhiel am 18. Plenarsaalgebäude an der Grabenstraße Dezember 2007. Es war zugleich das Datum abgerissen und durch einen Neubau ersetzt der Vollendung des Wortbruchs, denn es wurde. Die Abgeordneten versammelten gab zwar eine Genehmigung für den Aus- sich in dieser Zeit im Wiesbadener Rathaus; bau aber keinesfalls ein Nachtflugverbot der dortige Plenarsaal wurde dafür dicht an – nicht einmal in der kurzen „Frankfurter dicht mit Sitzgelegenheiten vollgestellt. Die Mediationsnacht“. Der politische und auch Abstände zwischen den Plätzen waren so der juristische Streit über den Flughafenaus- 33 bau sind seitdem keineswegs abgeebbt, wir zuzugestehen, wenn sie denn auf eine Kan- GRÜNE streiten dabei vorneweg für wirk- didatur bei der Landtagswahl verzichteten. samen Fluglärmschutz und die Verbesserung Die Vernehmungen im Untersuchungsaus- der Lebensqualität im Rhein-Main Gebiet. schuss belegten diesen Vorwurf so eindeutig, dass Roland Koch ihn im Februar 2007 bei Dübelskandal seiner Aussage auch ausdrücklich bestätigte. Manches geht über die Zeitläufte rasch ver- Nach seinen Worten sei es eine völlige politi- gessen und wird zu Geschichte: Im Sommer sche Normalität für „einen fairen Ausgleich“ 2006 unterstützte Roland Koch noch nach- zu sorgen; er wolle, dass niemand an einer drücklich den Antrag von RWE, die Atom- Landtagswahl nur deshalb teilnehme, um kraftwerke Biblis A und B länger laufen zu seine politische Arbeit finanzieren zu können. lassen, als im Atomkompromiss auf Bundes- Ein möglicher Verzicht der Freien Wähler auf ebene zwischen Rot-GRÜN und der Strom- eine solche Kandidatur wäre allerhöchstens wirtschaft vereinbart war. Wenige Monate ein nicht beabsichtigter Kollateralnutzen für später mussten beide Blöcke vom Netz, weil die Hessen-CDU, aber gleichermaßen auch tausende Dübel falsch verbaut worden waren für alle anderen Wahlbewerber gewesen. – unsere Bezeichnung „Schrottreaktor“ erwies Natürlich konnten wir GRÜNE uns in dieser sich mal wieder als zutreffend. Die Laufzeit- Legislaturperiode als Opposition gegen eine verlängerung kam von Bundesseite später absolute Mehrheit der CDU, begleitet von

2003 - 2008 2003 tatsächlich und ging bald darauf im Tsunami einer kuscheligen FDP, die sich so sehr nach unter. Wie gut, dass Biblis mittlerweile end- dem mitregieren sehnte, und einer SPD, die gültig abgeschaltet ist und vor der Demon- ihre innere Zerrissenheit und die internen tage steht. Zur parlamentarischen Arbeit der Machtkämpfe geradezu lustvoll zelebrierte, Opposition gegen eine absolute Mehrheit als führende Kraft der besseren politischen gehört es natürlich, besonders genau hinzu- Alternative gut präsentieren; indes waren für schauen und nachzufragen, zumal wenn man uns am folgenden Wahltag keine Früchte erleben muss, wie die Regierungspartei dieser Arbeit zu ernten. Die alte Weisheit, sich immer mehr mit dem Staat dass es keine Dankbarkeit für Geleistetes in gleichsetzt. So hatten wir auch in der Politik gibt, hat sich wieder mal bestätigt. dieser Periode mehrere Untersu- Nicht nur journalistische Beobachter fanden chungsausschüsse, von denen der es unverdient, dass wir GRÜNE trotz unserer letzte das politische Selbstverständ- engagierten und qualifizierten Arbeit über nis von Roland Koch in ein beson- fünf harte Oppositionsjahre als Quittung ders grelles Licht tauchte. Er hatte den mal wieder MandateLandtag einbüßten. 2003-2008 Wir blieben hessischen Freien Wählern angeboten, ihnen und bleiben dennoch unverdrossen weiter- für Kommunalwahlen eine Kostenerstattung hin engagiert, hartnäckig und ambitioniert.

Der hessische Landtag 2003-2008 Die GRÜNE Fraktion: Tarek Al-Wazir Jürgen Frömmrich Ursula Hammann Martin Häusling Priska Hinz bis 10.10.2005 Margaretha Hölldöbler-Heumüller Andreas Jürgens Frank-Peter Kaufmann Evelin Schönhut-Keil bis 31.08.2005 Kordula Schulz-Asche Sarah Sorge Mathias Wagner CDU: 48,8% SPD: 29,1% Marcus Bocklet ab 11.10.2005 für Priska Hinz GRÜNE: 10,1% FDP: 7,9% 34 Sigrid Erfurth ab 01.09.2005 für Evelin Schönhut-Keil

CDU: 48,8 SPD: 29,1 Grüne: 10,1 FDP: 7,9 2008 - 2009 ren üh eb g g ierun g e R udien der G9 o St rende g G8

füh Kalo itionsverhandlungen s

der Minderheitenregierung g erierun chäft Wechselnde Mehrheiten ol un Ges T Die Linke Kur zwAHLKAMpf S parkassengesetz chaff Abs Ein Jahr wie kein anderes

Der Wechsel lag in der Luft. Die Kurve der so wie es keine Mehrheit für Rot-Grün gab, Umfragen hatte für Roland Koch während gab es eben auch keine für CDU und FDP. des Wahlkampfs immer stärker nach unten gezeigt während die Werte für Andrea Yp- Wir GRÜNE haben auf silanti die des amtierenden Ministerpräsi- unsere Inhalte gesetzt und denten überholten mit allen Fraktionen nach AutoR Mathias Wagner und eine rot-grüne Gemeinsamkeiten und Mitglied des Hessischen Mehrheit in greifbare einem Ausweg aus diesen Landtages seit 2003, Parla- Nähe rückte. Doch so genannten hessischen mentarischer Geschäftsfüh- am Wahlabend des Verhältnissen gesucht. Es rer seit 2008 Mathias Wagner 27. Januar 2008 hatte gab Gespräche mit SPD, die CDU des Roland CDU, FDP und Linken und schließlich Koali- Koch zwar kräftig Federn lassen müssen, lag tionsverhandlungen für eine Minderheiten- aber ganz knapp vor der SPD. Allein mit uns regierung mit der SPD. Zwischendurch gab GRÜNEN reichte das Ergebnis nicht für eine es Kuriositäten wie Frühstücke zwischen den Mehrheit, und eine Koalition mit den Linken bildungspolitischen Sprechern von GRÜNEN hatte Andrea Ypsilanti stets ausgeschlossen. und CDU, die vorher kaum etwas mit ein- 2008 - 2009 2008 ander zu tun hatten. Anträge und Gesetzes- Wider die Ausschließeritis entwürfe wurden aufmerksam wie nie ge- Und so begann ein spannendes Jahr so- lesen, denn niemand wusste im Vorhinein, wohl für die Abgeordneten des Landtags als mit welchen Mehrheiten die Plenarvorlagen auch für die Bürgerinnen und Bürger. Alle vielleicht verabschiedet werden konnten. Auf Fraktionen mussten erkennen, dass mit der einmal stand wirklich vor allem die Sache im Ausschließeritis von Bündnissen mit anderen Vordergrund und keine Koalitionsarithmetik. Fraktionen kein Staat zu machen ist. Eigent- Auch die Journalistinnen und Journalisten lich war Roland Koch durch den massiven mussten noch aufmerksamer sein als sonst, Stimmenverlust abgewählt – die Schulpolitik, damit sie keine Entwicklung verpassten. die Studiengebühren, sein unbedingtes Fest- Und gegen Ende des aufregenden Jahres halten an den Schrottmeilern des Atomkraft- scheiterte dann der mit der SPD vereinbarte werks Biblis, sein wiederholter Wahlkampf auf Politikwechsel an vier SPD-Abgeordneten. dem Rücken von Minderheiten – die Hessin- nen und Hessen hatten die Nase voll. Aber Schaulaufen für die Neuwahl Während sich alle ab- tasteten – die Linken waren zum ersten Mal in den Landtag eingezogen und kannten sich mit den parlamentarischen Ge- pflogenheiten noch nicht aus – war die Regierung Koch weiterhin geschäfts- führend, aber ohne parla- mentarische Mehrheit, im Amt. Und während dieses Jahres ohne feste Mehrheit arbeiteten bald alle darauf hin, sich für die Wähle- Andrea Ypsilanti und Tarek Al-Wazir nach dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen 36 2008 - 2009

GRÜN HANDELT: STUDIENGEBÜHREN SIND ABGESCHAFFT! rinnen und Wähler hübsch zu machen, des Landtags umzusetzen, war mit Händen so dass sie bei einem neuen Wahltermin zu greifen. Gleichzeitig stießen die Fraktionen die bessere Ausgangsposition hatten. bei Anträgen und Gesetzen zu komplexen Themen an die Grenze dessen, was ohne die Doch man einigte sich auch in Sachfragen. So wirksame Unterstützung von Ministerien leist- wurde ein Antrag von uns GRÜNEN einstim- bar ist. Daher und um zu verdeutlichen, was mig verabschiedet, dass wenigstens Koopera- Rot-GRÜN alles verändern würde, wenn es tive Gesamtschulen in Zukunft die freie Wahl nur eine ausreichende Mehrheit hätte, be- erhielten zwischen der verkürzten Schulzeit gannen SPD und GRÜNE Koalitionsverhand- zum Abitur (G8) oder der früheren Länge lungen zu führen. Für (G9). Mit einer Mehrheit von SPD, GRÜNEN mehrere Wochen wurde und Linken wurden die Studiengebühren ab- der Ort der Koalitions- geschafft, und wegen eines technischen Ver- verhandlungen – die sehens geschah dies gleich zwei Mal. Durch Domäne Mechtildshau- ein Jamaika-farbenes Bündnis erhielt Hessen sen – zum zweiten zu ein neues Sparkassengesetz. Und alle drei Hause der Verhand- Initiativen wurden auch durch die 2009 ge- lungsdelegation von wählte Schwarz-Gelbe Koalition nicht zurück- SPD und GRÜNEN. genommen, sondern blieben geltendes Recht. Die Ergebnisse konn- ten sich sehen lassen Koalitionsverhandlungen und wurden schließ- Zwar gab es in der Phase der geschäftsfüh- lich auch mit großen renden Landesregierung und unklaren Mehr- Mehrheiten von heiten im Parlament diese Erfolge. Es war aber mehr als 90 Prozent auch klar, dass es nicht auf Dauer so weiter- auf Parteitagen von gehen konnte. Die Unlust der geschäftsfüh- SPD und GRÜNEN gebilligt. renden Regierung, ihr unliebsame Beschlüsse Die Mehrheit im Landtag von SPD und GRÜNEN mit Unter- stützung der Linkspartei war mit 57 Stimmen denkbar knapp. Und zur Wahl der Ministerprä- sidentin brauchte Andrea Ypsi- lanti mindestens 56 Stimmen. Die SPD-Abgeordnete Dagmar Metzger hatte von Anfang an klar gestellt, dass eine von den Linken tolerierte Koalition für sie Öffentliche Fraktionssitzung Im Rahmen des Hessentags 2008 37 nicht in Frage kam, ihre Stimme würde also terpräsidentin zur dann berühmt gewordenen auf jeden Fall fehlen. Während der bei der Pressekonferenz von vier SPD-Abgeordneten, Wahl zum SPD-Spitzenkandidaten Andrea die erklärten eine von den Linken tolerierte Ypsilanti unterlegene Jürgen Walter bei den Minderheitenregierung nicht mit ihrem Ge- Koalitionsverhandlungen stets dabei war und wissen vereinbaren zu können. Damit war das alle inhaltlichen Vereinbarungen mitgetragen was später in Nordrhein-Westfalen funktio- hatte, äußerte er nach den Verhandlungen nieren sollte, eine rot-grüne Minderheiten- Bedenken. Ob er diese Bedenken auch ge- regierung, geplatzt. Wenig später beschloss habt hätte, wenn die SPD ihm sein Wunsch- der Landtag seine Selbstauflösung. Es folgten ministerium gegeben hätte, bleibt offen. Neuwahlen. Bei diesen Wahlen konnten wir Landtag 2008-09 GRÜNE zwar kräftig zulegen, aber es folg- Und so kam es dann wenige Tage vor der ge- te eine Neuauflage von Schwarz-Gelb. Ein planten Wahl von Andrea Ypsilanti zur Minis- spannendes Jahr war zu Ende gegangen.

Der hessische Landtag 2008-2009

Die GRÜNE Fraktion: Tarek Al-Wazir Ursula Hammann Margaretha Hölldöbler-Heumüller

2008 - 2009 2008 Andreas Jürgens Frank-Peter Kaufmann Mürvet Öztürk Kordula Schulz-Asche Sarah Sorge Mathias Wagner

CDU: 36,8% - SPD: 36,7% - FDP: 9,4% GRÜNE: 7,5% - LINKE: 5,1%

CDU: 36,8 SPD: 36,7 FDP: 9,4 Grüne: 7,5 Linke: 5,1

38 2009 - 2014 ur 2012 o KONZEPTE für Hessen aft e T t r

ep Flughafenausbau z

n Biblis be o a K omk g

t Polizei-Führungskrise er v s

Nachtflugverbot ag r Schuldenbremse ft Au nde der A E Von den Fischerchören zur Konzeptpartei: die 18. Legislaturperiode Die Anfänge der GRÜNEN als Protestpar- Zaungast – die Möglich- tei und die Fischer-Jahre kenne ich nur aus keit wechselnder poli- den schillernden Erzählungen der älteren tischer Mehrheiten. Es Fraktionskollegen beim gemütlichen Zu- schien so, als könnten sammensitzen am hier über das klassische letzten Abend der Lagerdenken hinaus Plenarwoche. Ich politische Mehrheiten habe diese Zeit so gefunden werden. In der abenteuerlich und Praxis zeigte sich aber, Angela Dorn im Plenum des verrückt vor Augen, dass die Landesregie- Hessischen Landtages. dass ich möglicher- rung viele Anträge ein- weise von der Realität fast enttäuscht wäre. fach nicht umsetzte. Dennoch brachte diese kurze Periode eine andere Diskussionskul- Aber welche Erwartungen brachte ich mei- tur mit sich, die unsere parlamentarische ner eigenen Arbeit als Landtagsabgeordnete Arbeit nachhaltig beeinflussen sollte. und Berufspolitikerin eigentlich entgegen? 2009 - 2014 2009 Motivierend war für mich in erster Linie die Offene Diskussionen Einsicht, dass es so nicht mehr weiter gehen Erst als Parlamentarierin wurde mir deutlich, könnte. Unsere Lebens- und Wirtschaftswei- wie stark auch die Abgeordneten der Regie- se war und ist nicht mehr vereinbar mit den rungsfraktionen durch das Handeln und Vor- Ressourcen, die uns die Erde zur Verfügung wissen der Regierung gelenkt werden. Wie stellt. Unsere Gesellschaft erfährt eine zu- oft müssen sich die CDU und FDP Abgeord- nehmende Spaltung durch die wachsende neten aus der Rhein-Main-Region über den Einkommensschere sowie die ungleichen Wortbruch der Landesregierung beim Nacht- Bildungs- und Teilhabechancen. Da sich ein flugverbot ärgern? Schließlich müssen sie ihn „weiter so“ verbietet, wollte ich an den Alter- im Parlament und zu Hause verteidigen. Wie nativen mitwirken. Wie steinig dieser Weg naiv müssen sie bei der Privatisierung des werden könnte, schien sich aber schon in der Universitätsklinikums Gießen-Marburg gewe- vergangenen Legislaturperiode abzuzeichnen. sen sein, der „Leuchtturm“ Kochs, der in- Politik erschien als ein rücksichtsloses Ringen zwischen immer mehr in sich zusammenfällt. um Macht, das schonungslose Bekämpfen des politischen Gegners bei dem ra- Ganz umsonst ist also die Erfahrung inter- sante Aufstiege möglich sind, aber fraktioneller Mehrheitssuche nicht, gerade auch das Scheitern von Persön- in der GRÜNEN Fraktion dominiert die posi- lichkeiten in Kauf genommen tive Erfahrung, dass Anträge gleich welcher wird. Dieser Eindruck der Härte Partei offen und kritisch konstruktiv diskutiert bewahrheitete sich einerseits, werden. Daneben bleibt zudem die Abkehr gerade die schonungslosen An- von einem Politikstil, den Tarek pointiert als griffe auf Andrea Ypsilanti noch „Ausschließeritis“ bezeichnete. Opposition bis in die laufende Legislaturperiode soll für uns über Lagerdenken hinausgehen hinein waren eine der unschönen Er- und konstruktive Impulse für ein besseres fahrungen in der Politik. Andererseits ging Hessen einbringen. Inhalte, nicht Fraktionszu- es „hinter den Kulissen“ jedoch meist be- gehörigkeit, sollen den Ausschlag für Zusam- merkenswert locker und wohl gesonnen zu. menarbeit geben. Wir machten uns daran, an unseren Inhalten zu feilen und auch zuvor Während der vorangegangenen Legislatur- Selbstverständliches zu hinterfragen. Wir wol- periode faszinierte mich – damals noch als len Lösungen anbieten: Lösungen für einen 40 2009 - 2014

Wandel in Hessen, Lösungen, die in der Praxis umgesetzt werden können und dies in späterem Regierungshandeln unter Be- weis stellen. Herausfordernd war hierbei zudem, die alltäglichen Mühen um pragmatische Lösun- gen im Kleinen mit den GRÜ- NEN Visionen zu vereinbaren.

Dieser Prozess soll zugleich ein Schritt in Richtung mehr Trans- Anlässlich der endgültigen Abschaltung des AKW Biblis wurde dieser große Erfolg parenz sein und ein Gesprächs- im Landtag gebührend gefeiert. angebot über die GRÜNE Partei hinaus auch an die Bürgerinnen und Bürger „hineinverhandeln“. Trotz Überscheidungs- Hessens unterbreiten. Dies ist auch eine punkten mit der Occupy-Bewegung, wie der Antwort auf Stuttgart 21, dem bundeswei- Finanztransaktionssteuer oder der Forderung ten Symbol für mangelnde frühzeitige Ein- nach einem sozial-ökologischen Investitions- beziehung der Bürgerinnen und Bürger bei programm für verschuldete europäische wichtigen politischen Entscheidungen sowie Staaten, lehnte die Occupy-Bewegung solche einer neuen und bunten sozialen Bewegung. pragmatischen Lösungsansätze ab, zu sys- temimmanent erschien ihnen dieser Ansatz. Konzepte für Hessen Eine weltweite Krise stellt unser Finanz- und Im kollektiven Gedächtnis – nicht nur der Wirtschaftssystem sowie die politische Hand- Japaner – wird die Fukushima-Katastro- lungsfähigkeit in Frage. Auch hier kommt phe bleiben, deren verheerende Folgen für es zu Bewegung, in Frankfurt und in vielen Mensch und Umwelt bis heute nicht end- anderen Städten weltweit haben Occupy-Ak- gültig abgeschätzt werden können. Es ist ein tivisten symbolträchtige Orte besetzt. Nicht Armutszeugnis für CDU und FDP, dass es ohne Zufall beschäftigt sich unser erstes Kon- erst zu dieser Katastrophe kommen musste, zeptpapier mit der Überschuldung Hessens um den Ausstieg aus dem Ausstieg aus der und der Frage, wie wir bei Anerkennung der Atomenergie in Deutschland wieder rück- Notwendigkeit des Schuldenabbaus trotz- gängig zu machen. Bei der Abschaltung des dem in wichtige Zukunftsfelder wie Bildung, südhessischen AKW Biblis, ein historischer Umwelt und Soziales investieren können. Erfolg, für den wir Jahrzehnte gekämpft Vor diesem Hintergrund haben wir uns nach haben, wird deswegen immer einen bitteren intensiver Diskussion innerhalb der GRÜNEN Beigeschmack bleiben. Als Ministerpräsident Fraktion verständigt, die Schuldenbremse für Bouffier in der Folge den hessischen Hessen prinzipiell mitzutra- 1 gen. Gerade weil Schwarz- Gelb nur die Einsparung im Blick hat, wollten wir Hessens Weg Aus Der diese wieder in Balance scHulDenfAlle mit Effizienz- und Einnah- meerhöhungen bringen. Letzteres konnten wir dann auch entsprechend Die Arbeit an Konzepten für Hessen hat diese Legislatur geprägt und ab August 2012 ist die Fraktion damit auch auf Tour quer durch Hessen gegangen. 41 Energiegipfel einberief, haben wir konstruk- bruch zu einer neuen Ära, zu tief verstrickt tiv mitgearbeitet. Schließlich können wir den war Bouffier als langjähriger Innenminister Abschlussbericht wegen der Festschreibung in die Fehlentscheidungen und moralischen des geplanten Windkraftausbaus und der Abgründe der Regierungsjahre unter Koch. ehrgeizigen energetischen Sanierungsquo- So bleiben aus der 18. Legislaturperiode vor te mittragen. Auch wenn der Streit um das allem viele Debatten um Skandale in Erinne- Tempo der Energiewende, um die Bedeutung rung: Von der Polizeichefaffäre über die Frage von konventioneller Energie und um das FDP- der mangelnden Kontrolle bei der Vergabe Dogma „Privat vor Staat“ bestehen bleibt. öffentlicher Gelder an die Privathochschule European Business School, den überteuerten, Strategische „Zusammenarbeit“ dem Regionalproporz geschuldeten Flughafen Auch wenn bei diesen zwei großen Rich- Kassel-Calden bis hin zu Unregelmäßigkeiten tungsentscheidungen von Seiten der Landes- bei der Auftragsvergabe der Landesregie- regierung eine Öffnung zur interfraktionellen rung: Schwarz-gelb bleibt sich eben treu. Zusammenarbeit bestand, darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Landtag GRÜN bleibt GRÜN nach wie vor mit harten Bandagen gekämpft Aber auch wir bleiben uns treu. Selbst wenn wird. Der vermeintliche Wille zur Zusam- einige Kolleginnen und Kollegen unsere menarbeit von Seiten des neuen Minister- Fraktion verließen, um sich neuen beruf- 2009 - 2014 2009 präsidenten Volker Bouffier war eher strate- lichen Aufgaben zu stellen: Noch immer gisch motiviert. Die Fehlentscheidungen in werden – nur bei uns – mittags im Landtags- der Energiefrage und der rasant wachsende restaurant so viele Tische zusammen ge- Schuldenberg sollten so kaschiert werden. schoben, bis das ganze Fraktionsteam sowie Bei der Umsetzung der Ergebnisse des Ener- zuweilen auch Partner und Kinder zusam- giegipfels wird deutlich, wie wankelmütig mensitzen können. Grün bleibt eben Grün. der Wille zur Energiewende ist. Der Wechsel Auch wenn wir schon 30 Jahre alt sind. von Roland Koch zu Bouffier war kein Auf-

Landtag 2009-2013

Pappkameraden: Angesichts des Regierungshandelns fast genauso gut wie das Original.

Der hessische Landtag 2009-2014 Die GRÜNE Fraktion: Tarek Al-Wazir Marcus Bocklet Angela Dorn Ellen Enslin Sigrid Erfurth Jürgen Frömmrich Martin Häusling bis 14.07.2009 Ursula Hammann Margaretha Hölldobler-Heumüller bis 10.02.2012 Andreas Jürgens bis 01.05.2012 Frank-Peter Kaufmann Kai Klose Karin Müller CDU: 37,2% - SPD: 23,7% - FDP: 16,2% Mürvet Öztürk GRÜNE: 13,7% - LINKE: 5,4% Kordula Schulz-Asche Sarah Sorge bis März 2012 Mathias Wagner CDU: 37,2 SPD: 23,7 Daniel May ab 15.07.2009 für Martin Häusling Martina Feldmayer ab 11.02.2012 für Margaretha Hölldobler-HeumüllerFDP: 16,2 GRÜNE: 13,7 Daniel Mack ab 15.03.2012 für Sarah Sorge LINKE: 5,4 42 Monne Lentz ab 02.05.2012 für Andreas Jürgens IMPRESSUM

Herausgeberin: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag Schlossplatz 1-3 65183 Wiesbaden Tel.: 0611/350 582 Fax.:0611/350 600 www.gruene-hessen.de

V.i.S.d.P.: Mathias Wagner, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer Tel.: 0611/350 746 E-Mail: [email protected]

Redaktion, Gestaltung & Layout: Till Haupt Referent für Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0611/350 586 E-Mail: [email protected]

Druck: Januar 2013

Fotos: dpa Picture - Alliance: S. 8 (unten), 9, 10 (unten), 12 (unten), 13 (unten), 14, 16 (unten), 17 (oben), 20 (unten), 21, 24 (unten), 25,

Till Haupt: Angela im Plenum (S. 40), Pappkameraden (S. 42)

Stefan Husch: Fraktion 2005 (S. 33)

Hartmut Rhode: Diskussion (S. 29)

Julia Imhoff: Gruppe im Plenum (S. 3), Porträts (S. 4-5)

Helmut Seuffert: Abschaltparty (S. 41), 30-Jahr-Feier (S. 44-45)

Gert Richter: CDU: 37,2% - SPD: 23,7% - FDP: 16,2% Konzepte Tour (S. 6 und S. 41) GRÜNE: 13,7% - LINKE: 5,4% Hinweis: klimaneutral Trotz intensiver Nachforschungen ist es uns bei einigen der älteren natureOffice.com | DE-226-937718 Fotos nicht gelungen, die Fotografen bzw. die aktuellen Adressen gedruckt zu ermitteln. Wir bitten die entsprechenden Fotografen um Nach- sicht. 43 Trau Keinem Über 30? Die Zeiten sind vorbei!

5. Oktober 2012, Hessischer Landtag Impressionen der 30-Jahr-Feier

Fotos: Helmut Seuffert, Frankfurt. REGIERUNGSBILDUNG GRUPPENGESPRÄCHE SCHWARZGELDSKANDAL ALTERNATIVE ENERGIEN KONZEPTE FÜR HESSEN WIESBADENER RATHAUS IMPERATIVES MANDAT FORSTPOLITIK TRANSNUKLEAR WIEDERWAHL DIÄTENSKANDAL BEINAHE GAU IN BIBLIS TOLERIERUNG

GRÜNER JUSTIZMINISTER LÜGENBARON LANDTAGSGRUPPE DÜBELSKANDAL

UMWELTSCHUTZ DOSENPFAND HESSISCHE VERFASSUNG HEISSER HERBST SHANGHAIER3 KUGELFISCHABKOMMEN FRAUENAKTIONSPROGRAMM SCHULDENBREMSE JAHRESCHULDENBREMSE GRÜNE TURNSCHUHMINISTER TRANSNUKLEAR LANDTAGSFRAKTIONUNTERSUCHUNGSAUSSCHÜSSE BÜRGERRECHTE www.gruene-hessen.deGRUBE MESSEL ZUKUNFT DÜSTERE OPERATION LUXUSKNAST FADEDP PROVOKATION ROTATIONIN HESSEN KONZEPTE FÜR HESSEN AUFTRAGSVERGABE MASSENDEMONSTRATIONEN SUMPFSIEBE TULPENZWIEBELN LEHRERAUSBILDUNG

UNTERSUCHUNGSAUSSCHÜSSE GRUPPENGESPRÄCHE NUKLEARANLAGEN HANAUER

GRÜNE GESETZE POLIZEI-FÜHRUNGSKRISE SCHROTTREAKTOR

NACHRÜCKER FLUGHAFENAUSBAU GEGEN KAMPF GEGENPROVOKATION WORTBRUCH NACHTFLUGVERBOT NEUWAHLEN MISCHOXID-ALTANLAGE TELEFONABHÖRAKTIONEN BÜROGEMEINSCHAFT DIÄTENSKANDAL KOALITIONSVERHANDLUNGEN LANDTAGSFRAKTION HESSEN www.gruene-hessen.de 1982 2012 BÜRGERRECHTE

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