10 Jahre Museum Brandhorst Herzlich willkommen zur Jubiläums- ausstellung „Forever Young“

Vor zehn Jahren wurde das Museum Brandhorst gegründet – ein Jubiläum, das wir nutzen, um unsere Sammlung zu präsentieren.

„Forever Young – 10 Jahre Museum Brandhorst“ heißt die Ausstellung, in der wir drei Blickweisen auf die Kunst der Gegenwart zeigen. Welche das genau sind, erfahren Sie in dem Feature auf Seite 2. Daneben gibt es ein Stück, das die Ent- wicklung der Sammlung Brandhorst schildert (S. 10). Und nicht zuletzt ein Interview mit der Male- rin Jacqueline Humphries (S. 32). In einem der bei- den „Spot On“-Räume – in denen ­vertiefend neue Werkblöcke gezeigt werden, die die Sammlung Brandhorst jüngst erworben hat – sind Humphries’­ Schwarzlicht-Bilder zu sehen. Mit ihren leuchten- den, fluoreszierenden Farben sehen sie ein bisschen so aus, als könnten sie auch in einem Klub hängen.

Das passt ganz gut, denn ums Feiern wird es auch Stolle Frank Foto: bei der Eröffnung von „Forever Young“ gehen. Vor allem aber gibt es ein abwechslungsreiches Rah- menprogramm an Talks und Performances – alle Achim Hochdörfer rund um das Thema, was Kunst von heute mit dem Direktor Museum Brandhorst Leben von heute zu tun hat. Im Programm (ab S.14) finden Sie Termine und nähere Informationen. Patrizia Dander Leitende Kuratorin Museum Brandhorst Dieses Heft ist die erste von vier Ausgaben. Im Zeitraum der Ausstellung, von Mai 2019 bis April 2020, werden wir verschiedene Aspekte von „Forever Young“ und der Sammlung Brandhorst beleuchten – und Künstlerinnen und Künstler interviewen. Jetzt aber freuen wir uns erst einmal darüber, mit Ihnen unser Jubiläum zu feiern.

Viel Spaß beim Lesen! Forever Young — 2 FOREVER YOUNG 3 Pfade ins Jetzt

Identitätspolitik, Digitalisierung, Subjekte im Spätkapitalismus:

Die Ausstellung „Forever Young – 10 Jahre Museum Brandhorst“ aus den Beständen der Sammlung Brandhorst zeigt, was Gegen-­ wartskunst mit unserem Leben

Aktuelle Malerei im Untergeschoss des Museums zu tun hat. FOREVER YOUNG 4 FOREVER YOUNG 5

Immer ging es uns um die Frage: Was ist gerade jetzt relevant?

Patrizia Dander, Kuratorin

Wenn eine Ausstellung aus den Beständen der Kommerzialisierung aller Lebensbereiche und Sammlung Brandhorst den Titel „Forever Young“ nicht zuletzt an die Digitalisierung. All das taucht trägt, kann man sich fragen: Wurde hier ein Frage- in „Forever Young“ auf; mal ganz offensichtlich und zeichen vergessen? Oder handelt es sich um Ironie? direkt, mal als Zitat oder als Metadiskurs. „Immer Zumal sehr viele der gezeigten Arbeiten mehrere ging es uns um die Frage: Was ist gerade jetzt rele- Jahrzehnte alt sind und bedeutende Gegenwarts- vant?“, so Dander. positionen wie Post-Internet-Art nicht vertreten sind. Wie „jung“ kann so eine Ausstellung sein? Es ist nur konsequent, dass Pop eine zentrale Bedeutung in der Ausstellung spielt. „Das Schöne Patrizia Dander, leitende Kuratorin am Museum an der Pop-Art ist ihre Großzügigkeit“, sagt Dander. Brandhorst, hat „Forever Young“ zusammenge- „Sie ist so offensichtlich mit dem Leben verbunden.“ stellt und erklärt, was mit dem Titel gemeint ist: Die überragende Figur – sowohl kunstgeschichtlich „Es ging nicht darum, einfach die bedeutendsten als auch in der Sammlung Brandhorst – ist natür- Arbeiten unserer Sammlung zu zeigen. Vielmehr lich . In „Forever Young“ ist er mit 45 soll die Auswahl Bezugspunkte zur Gegenwart her- Arbeiten vertreten. „Man kann Warhol mit Fug und stellen, zur gegenwärtigen Kunstproduktion, vor Recht als einen der einflussreichsten Künstler des allem aber zur gesellschaftlichen Praxis – und das 20. Jahrhunderts bezeichnen“, so Dander. „Ganz können Werke aus den 1960ern genauso wie ganz viele seiner Themen sind bis heute brandaktuell: aktuelle.“ seine Beschäftigung mit Gender und Queerness, mit Körpern und Selbstdarstellung, mit der Bild- Die gezeigten Arbeiten docken an zen­trale Themen und Warenzirkulation.“ des Hier und Jetzt an: an den Feminismus und die Albert Oehlen und Identitätspolitik, an die Rolle von Subkulturen, die In „Forever Young“ geht es darum, eine Seite Kerstin Brätsch Thematisierung des Körpers, die Militarisierung von Warhol – und generell von Pop-Art – zu zei- überführen digitale der Gesellschaft, die immer noch steigerbare gen, die bisher noch nicht so sehr im öffentlichen Bildsprache in Malerei ZU SEHEN ZU SEHEN 6 FOREVER YOUNG 7 Katja Eichinger über Amy Sillman, Andy Warhol, Fatso, 2009 Camouflage, 1986

Wie immer bei Warhol versteckt sich unter der ver- Amy Sillmans Arbeiten sind eine Auseinanderset- meintlich simplen Oberfläche des pinkfarbenen zung mit dem Körper. Ihre großformatigen Bilder „Camouflage“-Bildes (1986) ein vielschichtiger und entstehen Schicht für Schicht in einem Prozess von komplexer Bedeutungsraum, den Warhol mit Witz Formfindung und Auflösung wie etwa „Fatso“.Mitten ­ und Leichtigkeit auf den Punkt bringt. Er verwendet im Bild thront ein voluminöser Körper: ein Fett- Camouflage, das ultimative Macho-Muster. Camou- wanst. Doch alles scheint in Bewegung zu sein. Der flage steht für Krieg, Aggression, Angriffe aus dem Leib will keine feste Form finden, er läuft nach unten Hinterhalt. Aber Warhols „Camouflage“ ist pink. in dicker werdenden Lappen aus. Dass Sillmans­ ein- Das ist natürlich eine zutiefst queere Aussage, die äugiger „Fatso“ so unglücklich dreinblickt, ist ein genau das Gegenteil der eigentlichen Bedeutung ebenso humorvolles wie bedrückendes Bild für das von Camouflage ausdrückt. Pink unterläuft die mili- Zweifeln an der eigenen Malerei. Vor allem aber ist tärische Ernsthaftigkeit der Camouflage und stellt es, in einem ganz physischen Sinn, Ausdruck des damit die Macht des Militärs infrage. Der Soldat wird Unbehagens am eigenen Leib. „camp“. Und natürlich ist es auch ein Statement, das darauf Bezug nimmt, dass Schwule sich damals im Alltag oft verstecken mussten – und zum Teil heute noch müssen. Aber dann ist eine pinke Camouflage natürlich alles andere als ein Tarnmuster, eher das Gegenteil: Sie ist leuchtend grell. Ein Widerspruch und postmodernes Spiel zwischen Zeichen und Aus- sage. Das ist wohl auch der Grund, warum pinke

Camouflage als Muster in den 1990er-Jahren extrem Cady Noland, „Deep Social Space“ (1989) beliebt wurde und heute aus keinem Yogastudio mehr vor Andy Warhol, „Oxidation Painting“ (1978) wegzudenken ist.

Katja Eichinger ist Autorin. Am Samstag, 25. Mai 2019 um 14 Uhr, wird sie über ein anderes ihrer Lieblings- werke von Warhol sprechen, das „Oxidation Painting“ Bewusstsein ist: die politische und gesellschafts- Ein zweites Narrativ von „Forever Young“ beschäf- (1978), siehe Programm S. 14. kritische Dimension. „Wenn Warhol etwa Mitte der tigt sich mit dem prekären Status von Subjekten 1970er-Jahre in seiner Serie ‚Ladies and Gent­ im Spätkapitalismus. Alle Arbeiten hierzu sind in lemen‘ das Leben und den Look von vorwiegend dem großen Saal im Untergeschoss zusammen- Schwarzen Transvestiten zeigt, ist das aus heu- gestellt. Anders als im Erdgeschoss des Muse- tiger Sicht ein dezidiert identitätspolitisches und ums geht es nicht darum, einzelne Strömungen somit überraschend aktuelles Statement“, sagt oder Tendenzen zu definieren. Vielmehr: einen Dander. Von hier lässt sich eine direkte Linie in Raum mit verschiedenen künstlerischen Positio- die 1990er-Jahre ziehen, wenn Wolfgang Tillmans nen zu bespielen, die in einem Verhältnis stehen in seinen Porträts dem utopischen Potenzial der und die sich thematisch zwischen Jugendwahn Rave-Szene nachspürt. Ein ähnlicher Publikums- und Selbstoptimierung, zwischen Ausverkauf und liebling wie Warhol ist Jean-Michel Basquiat. Pathologisierung bewegen – und damit Abbild Seine von Phänomenen wie Graffiti beeinflussten einer zerfallenden Gesellschaft sind. Da ist etwa Werke reflektieren – ähnlich wie die gezeigten die Arbeit „Deep Social Space“ (1989) von Cady Arbeiten von Keith Haring – den Lebensraum Noland, eine Art Bestandsaufnahme der Insi­ Großstadt, der ab den frühen 1980er-Jahren in der gnien des amerikanischen White Trash: Barbe- Kunst zunehmend thematisiert wird: seine Codes cue, US-Flagge, zerknüllte Bierdosen. Die dunkle und Styles, aber auch die ständigen Veränderun- Seite der USA behandelt auch Mike Kelley, der gen, denen er unterworfen ist, sowie seine zuneh- sich mit Jugendkultur und dem Trauma der Dis-

Foto: Bernd Borchardt Foto: mende Kommerzialisierung. ziplinierung in Schule und Erziehung beschäftigt. FOREVER YOUNG 8 ZU SEHEN ZU SEHEN 9

Nicole Eisenman, Ed Ruscha, Cat Walking Under a Disam­ Really Old, 2016 big­uous Trash Cloud, 2017

Die Bilder der US-Amerikanerin Nicole Eisenman Ed Ruscha ist ausgebildeter Werbegrafiker. Seine Bil- sind figurativ: Auf den ersten Blick erkennt man, was der sind im besten Sinn plakativ. Wie bei den meisten da zu sehen ist. Und sie sind oft lustig. Nicht so diese seiner Arbeiten handelt es sich auch hier um eine Katze. Über ihrem Kopf schwebt eine collagierte, Komposition aus eigens gestalteter Typografie auf ungeformte, aber – wie der Titel sagt – „eindeutige“ abgetöntem Hintergrund. Über dessen blassen Erd- Müll­wolke. Der Schirm verspricht der Katze keinen ton sagt Ruscha: „Eine Farbe, die vergessen hat, dass Schutz vor dem fallenden Unrat, und so blickt sie uns sie eine Farbe ist.“ Darauf setzt er drei kurze Phra- mit tieftraurigen Augen an. Caspar David Friedrichs sen, „Brand New“, „1/2 Way“ und „Really Old“. Womit einsamer Wanderer am Meer als malerisch aktuali- man es hier zu tun hat, ist offensichtlich: ein Alte- siertes Internet-Meme. rungsprozess. Aber bedeutet der sich verbreiternde Hintergrund nun die Popularisierung eines vormals noch spitzen Trends – oder die Weitsicht des Alters? Ruscha, der das Bild im Alter von 78 Jahren malte, lässt das offen.

Nairy Baghramian, „Beliebte Stellen“ (2015), vor Charline von Heyl, „Roadrunner“ (2015) und „Ohne Titel (2/93 II)“ (1993)

In dem Saal befindet sich aber auch der absolute tischen wie angesichts von Onlinebibliotheken ­Publikumsliebling des Museums Brandhorst: aus der Zeit gefallenen bildungsbürgerlichen Damien Hirsts gigantisches Regal mit 27.639 akri- Insigne –, bis in die unmittelbare Gegenwart, wenn bisch geordneten Arzneipillen. beispielsweise Kerstin Brätsch ihren typischen Pinselstrich so aussehen lässt, als wäre er mit Das dritte Narrativ von „Forever Young“ widmet einem Photo­shop-Tool gesampelt. sich schließlich einem Thema, das im Museum Brandhorst Tradition hat: Malerei in der Gegen- „Das Schöne an ‚Forever Young‘ ist, dass die Aus- wartskunst. Schon die Ausstellung „Painting stellung für alle Besucher etwas bereithält“, sagt 2.0“ (2015/16) ging der Frage nach, welche Rolle Dander. „Das Fachpublikum etwa bekommt in Malerei im Informationszeitalter einnehmen kann. den „Spot On“-Räumen – die sich einer Künst- Dander: „Ein Thema ist, wie sich Körperbilder lerin oder einem Künstler widmen – Arbeiten zu im Lauf der Zeit geändert haben. Oder wie Male- sehen, die wir neu in der Sammlung haben. Aber rei auf die mediale Vervielfältigung von Bildern auch Besucherinnen und Besuchern, die zeitge- und die unendlichen Möglichkeiten des Digitalen nössische Kunst erst für sich entdecken, wird es reagiert.“ Das Spektrum­ reicht hier von den frühen leicht gemacht, weil alle Werke auf die eine oder 1960er-Jahren, zum Beispiel Sigmar ­Polkes hin- andere Weise mit der Gegenwart verknüpft sind. tersinnig-ironischem Gemälde „­Goethes Werke“ So werden alle etwas finden, was direkt mit ihrer (1963) – den gemalten Buchrücken der Gesamt- Welt zu tun hat.“ ausgabe des Dichterfürsten, einem ebenso pathe- Wie die Sammlung 10 SAMMLUNG BRANDHORST 11 Collecting is good Brandhorst for relationships. ins Museum fand Cy Twombly Vor zehn Jahren entstand das Museum ­Brandhorst. ­Brandhorst mit mehr als 120 Werken die bedeu- Die Sammlung, die ihm zugrunde liegt, ist viel tendste Auswahl an Warhol-Arbeiten­ außerhalb älter. Ihre Geschichte begann im Jahr 1972. Anette der Vereinigten ­Staaten. Petersen, spätere Brandhorst, und Udo Brandhorst waren gerade nach Köln gezogen. Kennengelernt 1993 wurde die Udo und Anette Brandhorst hatten sie sich 1965 in München, und schon bald Stiftung gegründet, 1999 eine Kooperationsver- entdeckten sie ihre gemeinsame Leidenschaft: das einbarung zwischen der Stiftung und dem Frei- Sammeln von Kunst. Es gab einige sporadische staat Bayern unterzeichnet – die Grundlage des Ankäufe aus der klassischen Moderne – aber da Museums, das zehn Jahre später eröffnet werden die Preise davongaloppierten, war beiden klar, dass sollte und dessen Aufgabe es unter anderem ist, sie in diesem Bereich keine bedeutende Samm- die Sammlung zu bewahren, zu erforschen und lung aufbauen konnten. Also entschieden sie sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Sammel- für Gegenwartskunst. Auf diesem Feld hatten die tätigkeit der Stiftung geht unterdessen kontinu- beiden denselben Favoriten: den US-Amerikaner ierlich weiter. In den letzten zehn Jahren ist die Cy Twombly. Sammlung von rund 700 Werken auf über 1.200 angewachsen. In der jüngsten Vergangenheit Den Auftakt bildete das Gemälde „Orion III (New York waren es Künstlerinnen und Künstler wie Amy City)“ (1968). Zwischen dem Paar und Twombly ent- Sillman, Jutta Koether, Wolfgang Tillmans und wickelte sich eine tiefe Freundschaft, die auch dazu Arthur Jafa, deren Arbeiten angekauft wurden. führte, dass die Brandhorsts viele seiner Arbeiten Damit entstand ein Korpus, der klare Entwick- bereits in seinem Studio zu sehen bekamen. Aber lungslinien von der Mitte des 20. Jahrhunderts Twombly war nur einer der Schwerpunkte der jun- bis ins Jetzt zeigt. Die geballte Dichte an hoch- gen Sammlung. In kurzer Zeit sammelten Udo und karätigen Institutionen macht München immer Anette Brandhorst eine beeindruckende Menge mehr zu einem Hotspot in Sachen zeitgenössi- an Werken der Neo-Avantgarde der 1960er- und scher Kunst: mit ihren 1970er-Jahre von Künstlern wie , vier Institutionen, Sammlung Goetz, Haus der , , und Kunst, Kunstverein München, Städtische Galerie . Heute bildet dieser Teil eine kon- im und Kunstbau München sowie geniale Ergänzung zur Sammlung Moderne Kunst Museum Villa Stuck – welche andere deutsche in der Pinakothek der Moderne, die ebenfalls zu den Stadt kann da mithalten? Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gehört. In den nächsten Jahren wird es nun darum gehen, In den 1980er- und 1990er-Jahren erweiterte sich den bisherigen geografischen Schwerpunkt der die Sammeltätigkeit des Paares. In den Fokus Sammlung – Vereinigte Staaten und Deutschland – ­seines Interesses rückte nun das, was zuwei- zu erweitern und ihre Ausrichtung doch stringent zu len „kritische Postmoderne“ genannt wird: jene halten. Die Herausforderung liegt dabei immer in Weiterführung der Neo-Avantgarde, die sich auf einer „Historisierung der Gegenwart“, wie es Armin die dunklen, abgründigen Aspekte des kapita- Zweite, der ehemalige Direktor der Sammlung listischen Lebensstils konzentriert. Nun kamen Brandhorst, genannt hat: dem Publikum in Echtzeit Künstlerinnen und Künstler wie Mike Kelley, Cady das zu präsentieren, was aus der Perspektive des Noland, Jeff Koons, Katharina Fritsch, Robert künftigen Rückblicks als relevant erscheint. Wenn Gober und Damien Hirst in die Sammlung. Später man so will: den Kanon von ­morgen. Eine Aufgabe,

Udo Brandhorst im entstand dann mit Andy Warhol noch ein zweiter die die Sammlung in den letzten 47 Jahren beein- Gespräch mit Cy Twombly großer Schwerpunkt. Heute besitzt die Sammlung druckend vorgeführt hat. Der Schwarze Blick 12 13 Im Rahmen der Jubiläumsausstellung „For­ ­ever meiner um die Erfahrung, von der westlichen Welt Young“ präsentiert das Museum Brandhorst ein konsequent ausgeschlossen worden zu sein: „Wir Arthur Jafa Anfang 2019 erworbenes Werkkonvolut des US-­ sind die unehelichen Sprösslinge, die Bastarde der amerikanischen Filmemachers, Kameramanns und westlichen Welt, die von ihrem Vater nie anerkannt Künstlers Arthur Jafa. Neben ausgewählten foto- wurden. Wir profitieren zwar von den Vorzügen des grafischen Arbeiten, die in den Ausstellungsrund- Westens, aber unser Verhältnis ist entfremdet, gang integriert sind, wird ab Juli sein epischer Film genauso wie bei Schwulen oder Frauen.“ In seinen „akingdoncomethas“ (2018) im großen Medien- Fotografien und Filmen zeigt er eine Welt ohne raum des Museums gezeigt. Parallel dazu präsen- Weiße und kehrt damit um, was über Jahrhunderte tiert das FILMFEST MÜNCHEN (27. Juni bis 6. Juli hinweg bestimmend war: die Vorherrschaft des 2019) in Kooperation mit dem Museum Brandhorst Weißen Mannes, der entschied, was als bedeut- das von Arthur Jafa kuratierte Filmprogramm „A sam gilt und was nicht. Dem tritt Jafa mit einem Peculiar Vantage: A Selection of Black Cinema”. Werk entgegen, das die amerikanische (Kultur-) Geschichte als primär afroamerikanisch geprägte Jafa wurde 1960 in Tupelo, Mississippi, geboren, präsentiert. mitten hinein in die Hochphase der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Ihr Anliegen, den Rassis- Arthur Jafas Rezeption als bildender Künstler mus gegenüber der afroamerikanischen Bevölke- setzte erst in den vergangenen Jahren wieder ein, rung zu beenden und für deren Gleichberechtigung nach ersten Ausstellungsbeteiligungen im Artists im Alltag wie vor dem Gesetz zu sorgen, bilden Space (1999) und auf der Whitney-Biennale im die Folie für sein Schaffen. In unterschiedlichsten Jahr 2000. Für sein Schaffen als Filmemacher Medien, von Fotografien und Objekten über Filme und Kameramann war ihm allerdings seit den und Videos bis Performances, befasst er sich mit 1990er-Jahren große Aufmerksamkeit sicher, unter Mechanismen der Ausgrenzung aufgrund kultu- anderem für die Kamera in Julie Dashs „Daugh­ters reller Identität oder ethnischer Zugehörigkeit. Ein of the Dust“ (1991) und Spike Lees „Crooklyn“ (1994). eindrückliches Beispiel ist sein mit „Monster“ beti- 2013 gründete er darüber hinaus mit Elissa Blount teltes Selbstporträt aus dem Jahr 1988, das viele Moorhead und Malik Sayeed die Filmproduktion dieser Facetten auf den Punkt bringt. Der Schwarze TNEG zur Förderung des Schwarzen Avantgarde- Mann als primitiv, angsteinflößend, monströs: ein films. 2017 führte er Regie für das Video zu Jay-Zs fest verankertes Stereotyp, das bis heute fortwirkt. „4:44“. Heute gilt er als einer der wichtig­sten afro- amerikanischen Künstler und Filmemacher seiner Jafas zentrales Thema ist „Blackness“, die Erfah- Generation. Im Mai diesen Jahres wurde er auf der rung, Schwarz zu sein, wobei sich diese nicht allein 58. Venedig-Biennale mit dem Goldenen Löwen als auf People of Color beschränkt. Es geht ihm allge- bester Künstler ausgezeichnet.

ZU SEHEN ZU GAST

Arthur Jafa, Panelgespräch mit Monster, 1988/2019 Arthur Jafa und Gästen

Wie viele von Jafas Arbeiten ist auch sein einprägsames Selbst­ MONTAG, 1. JULI 2019, 19 UHR porträt „Monster“ eine Auseinandersetzung mit dem Rassismus in FOYER MUSEUM BRANDHORST den USA. Mit dem Titel markiert er das Schwarze Subjekt als primi- tiv, angsteinflößend, monströs – ein fest verankertes Stereotyp, das Gespräch und Filmreihe im Rahmen der bis heute Wahrnehmung und Handeln prägt. Ein Schritt aus dieser Kooperation mit dem FILMFEST MÜNCHEN. Festschreibung ist jedoch die Selbstermächtigung über das eigene Weitere Informationen zu der von Arthur Bild. Jafa nimmt die Art, wie er gesehen werden möchte, in die Jafa kuratierten Filmreihe „A Peculiar eigene Hand, ganz wörtlich. Auch dafür steht sein selbstbewusster Vantage: A Selection of Black Cinema” Blick in die Kamera. ­finden Sie auf filmfest-muenchen.de. Das Programm am 14 PROGRAMM 15 Jubiläumswochenende „The Factory“ Monotypie-Druckstation des Kinderkunsthauses „Katja Eichinger meets Andy Warhol“ SAMSTAG & SONNTAG, 25. & 26. MAI 2019 12 BIS 17 UHR Gespräch SPECIAL „STOFFDRUCK“: SONNTAG, 26. MAI 2019 13 BIS 15 UHR SAMSTAG, 25. MAI 2019 OPEN AIR 14 UHR, SAAL -1.1, UNTERGESCHOSS 30 MINUTEN Kinder und Jugendliche sind willkommen, um unter Anleitung des Kinderkunsthaus-Teams in das Mono- In einer neu konzipierten Reihe sprechen bekannte Per- typie-Verfahren einzutauchen. Diese traditionelle und sönlichkeiten über ihr Lieblingswerk. Den Auftakt macht unkomplizierte Drucktechnik lädt zum Experimentie- „Brand New“-Nacht die Autorin und Filmjournalistin Katja Eichinger vor Andy ren ein, überraschende Effekte sind garantiert. Die Warhols „Oxidation Painting“ aus dem Jahr 1978. Monotypie-Factory findet als offene Werkstatt unter in Kooperation mit CreArt freiem Himmel statt. Vorkenntnisse sind nicht erforder- Abstrakte Malerei und die Ironisierung der Idee expressi- lich. Wer Zeit hat, vorab die Ausstellung zu besuchen, FREITAG, 24. MAI 2019 ver Entäußerung verbinden sich in diesen auch als „Piss kann sich beispielsweise von den Arbeiten Cy Twomblys 19 BIS 24 UHR MUSEUM BRANDHORST Paintings“ bekannten, späten Arbeiten Warhols, für die er inspi­rieren lassen. DANACH PARTY IM BLITZ CLUB Leinwand mit Kupferfarbe überzog und mit Urin oxidieren

ließ. Es heißt, dass Warhol, als er von zwei alten Damen Public Possession Foto: Im Rahmen der Monotypie-Werkstatt findet am Sonntag „Brand New“ ist der Wochenendauftakt am Freitagabend, nach der Herstellungsweise gefragt wurde, es nicht ein Extra-Workshop statt: Zwischen 13 und 15 Uhr können der sich an junge Erwachsene ab 16 Jahren richtet. Der über sich gebracht habe, ihnen die Wahrheit zu sagen. mitgebrachte Stofftaschen und T-Shirts in der Ästhetik Ausstellungsbesuch wird mit einem abwechslungs- Der Mythos der Pop-Ikone und ein Werk, das vielfältige „Public Possession & Guests” Andy Warhols bedruckt werden. Anders als bei seinem reichen Rahmenprogramm, freshen Beats und kühlen Annäherungen und medienübergreifende Bezüge erlaubt, Siebdruckverfahren wird mit Schablonen gearbeitet, um Drinks in und um das Museum Brandhorst verbunden. bilden die Grundlage für das Gespräch zwischen Katja Pop-up-Bar & DJs die Stoffe mit knalligen Farben und individuellen Motiven Bis kurz vor Mitternacht sind die Museumsräume geöff- Eichinger und Patrizia Dander, Kuratorin der Jubiläums- zu gestalten. net. Dort begleiten die jungen Kunstexpertinnen und ausstellung. SAMSTAG, 25. MAI 2019, 13 BIS 24 UHR & -experten des pi.lot-Projekts die Tour durch ein Stück SONNTAG, 26. MAI 2019, 13 BIS 18 UHR Keine Vorkenntnisse nötig. Einstieg durchgehend möglich. Kunstgeschichte, die von den frühen 1960er-Jahren bis OPEN AIR (SOLANGE DAS WETTER MITSPIELT) & Kinder ab 3 Jahren, in Begleitung ihrer Eltern. zu aktuellen Positionen reicht, und sprechen über ihre CHARLIE (SAMSTAG AB 24 UHR) Lieblingswerke. Es bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, selbst kreativ zu werden und zu genießen: mit Kunst- und Im Rahmen des Jubiläums begleitet uns das Münchner Tanzworkshops, Aktionen und Auktionen sowie Drinks Label Public Possession mit Musik und Drinks durch und Foodtrucks für jeden Geschmack. Der Blitz Club und das Wochenende. Dabei verwandelt es den Eingang der das Musiklabel Public Possession kümmern sich um Anlieferung an der Rückseite des Hauses in eine Pop-up- den richtigen Sound, zu denen man innen wie außen mit Bar. Zudem werden die Labelgründer Marvin & Valentino Kopfhörern im Silent-Disco-Modus feiern kann. Auf der assoziierte Tracks, Field Recordings, Found Material und Wiese zwischen Museum Brandhorst und Pinakothek der eigene Produktionen zu einem einstündigen „Forever Moderne zeigt die Hochschule für Fernsehen und Film Young“-Jubiläumsmix verdichten. Live eingespielt am München ein spannendes Kurzfilmprogramm. Ab 24 Uhr Festwochenende und ab 24. Mai 2019 exklusiv als Forever­ kann die Party im Blitz Club mit DJ Len Faki weitergehen Free Download auf der Website des Museums Brand- und bis in die Morgenstunden gefeiert werden. horst! Nach dem musikalischen Warm-up im Museum legen Public Possession zur „1/2 Way“-Party am Samstag, Der Abend wird mit Unterstützung von CreArt gestaltet, 25. Mai, im Charlie die Schalter um: „Brand New“ sind einer Gruppe von Jugendlichen und Studierenden, deren die Sets und das nächtliche Line-up. „Really Old“ fühlt Ziel es ist, die Münchner Museen für ihre Generation man sich vielleicht am Morgen danach, aber bestimmt zugänglicher zu machen. Sie haben sich unter dem Motto auch unendlich glücklich. „Kunst kann alles sein, Museum auch“ formiert. Foto: MIXT Kinderkunsthaus gGmbH MIXT Kinderkunsthaus Foto: JUBILÄUMSWOCHENENDE 16 PROGRAMM 17

„Workout mit Warhol“ „Meet Us“ – das Team in Kooperation hinter der bunten Fassade mit dem Boxwerk SAMSTAG & SONNTAG, 25. & 26. MAI 2019 FREITAG BIS SONNTAG, 24. BIS 26. MAI 2019 WARM-UP 10 BIS 18 UHR, GESPRÄCHE IM MUSEUM OPEN AIR Einführungstraining mit den Schwerpunkten SAMSTAG, 25. MAI 2019 Ausdauer, Koordination und Mobilisation 10 BIS 12 UHR, WEISSWURSTFRÜHSTÜCK Die Kunst von Andy Warhol ist weltbekannt. Weniger Jedes Leistungsniveau; unbegrenzte Teilnahmeplätze JE NACH WETTER OPEN AIR ODER IM FOYER dagegen, dass die Pop-Art-Ikone auch ein ausgeprägtes Freitag, 24. Mai 2019, 16:15 bis 17 Uhr Faible für Fitness hatte. In diesem Sinne ist das „Work- Zum Jubiläum präsentiert das Museum Brandhorst seine out mit Warhol“ eine sportliche Hommage und Einladung BXW CAMP Sammlung noch einmal neu. Es werden Arbeiten gezeigt, an alle, vor oder nach dem Museumsbesuch den Puls- Hochintensives Intervalltraining mit Fokus auf die lange nicht mehr zu sehen waren, aber auch solche, schlag bei einem vielseitigen Trainingsprogramm unter die konditionellen Anforderungen des Boxsports die seit der Eröffnung 2009 in die Sammlung gekommen freiem Himmel zu erhöhen: mit Intervall- und Konditions- Fortgeschrittenes Leistungsniveau; max. Teilnahmeplätze 40 sind und bislang der Öffentlichkeit noch nicht zugäng- trainings für alle Levels und Altersstufen, betreut von Samstag, 25. Mai 2019, 13 bis 14 Uhr lich gemacht werden konnten. Über das Festwochenende professionellen Coaches des Boxwerks. Warm-up ist am Sonntag, 26. Mai 2019, 13 bis 14 Uhr hinweg stellen Kuratorinnen, Kuratoren und Restaura- Freitagnachmittag. Schwerpunkte sind Ausdauer, Koordi- torinnen des Hauses ihre Lieblingswerke vor, darunter nation und Mobilisation. Special Guest der Freestyle-Ses- CIRCLE bedeutende Highlights, aber auch jüngere zukunftswei- sion am Samstag: Roger Rekless aka David Mayonga! Ganzkörperliches Stationstraining sende Positionen (siehe Kalender S. 20/21). Beim Weiß- Etwas ruhiger startet zunächst der Sonntagmorgen: Vor Mittleres Leistungsniveau; max. Teilnahmeplätze 40 wurstfrühstück am Samstag, 25. Mai, ab 10 Uhr, haben Öffnung des Museums lädt Robert Ehrenbrand Early Samstag, 25. Mai 2019, 15:30 bis 16:30 Uhr Sie dann die Möglichkeit, sich mit dem Team persönlich

Birds und Yoga-Aficionados in das Foyer. Sonntag, 26. Mai 2019, 17 bis 18 Uhr über die Museumsarbeit auszutauschen und einen Blick Ray Demski Foto: hinter die Kulissen zu werfen. Das Frühstück wird von der ALL LEVELS Dixie-Jazzband Hot Lips mit Museums- und Ausstellungs- Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination techniker Stephen Crane an der Trompete begleitet. Jedes Leistungsniveau; unbegrenzte Teilnahmeplätze „Made Two Walking“ Samstag, 25. Mai 2019, 17:15 bis 18 Uhr Richard Siegal / Sonntag, 26. Mai 2019, 14:45 bis 15:30 Uhr Ballet of Difference KIDS „ich sitze mit meiner Hand- Zirkelparcours, Tauziehen und mehr ... SONNTAG, 26. MAI 2019 Für Kinder ab 6 Jahren; max. Teilnahmeplätze 30 schrift in der Landschaft“ 12 UHR | 14 UHR | 16 UHR Samstag, 25. Mai 2019, 14:30 bis 15 Uhr Lyriklesung zum ‚LEPANTO‘-SAAL 1.2, OBERGESCHOSS Sonntag, 26. Mai 2019, 16 bis 16:30 Uhr 18 MINUTEN Werk Cy Twomblys BECOMINGME Ausgehend von afrikanischen Rhythmuskulturen hat Körperschulung im Foyer mit Boxwerk-Coach SONNTAG, 26. MAI 2019 Richard Siegal gemeinsam mit dem Komponisten Robert Ehrenbrand, dynamisches Yoga & Movement 17 UHR, LOUNGE, OBERGESCHOSS Lorenzo Bianchi Hoesch mit „Made for Walking“ einen Bitte eigene Yogamatte mitbringen! 45 MINUTEN komplexen musikalischen Parcours entwickelt. Diesen Geeignet für jedes Leistungsniveau; max. Teilnahmeplätze 50 hat Siegal für drei Aufführungen im ‚Lepanto‘-Saal über- Sonntag, 26. Mai 2019, 8:30 bis 9:30 Uhr Die zweistimmige Lesung, konzipiert von der Münchner arbeitet. Er wird nun als Duett unter dem Titel „Made Lyrikerin Anja Bayer, widmet sich Cy Twombly und sei- Two Walking“ aufgeführt. Die Tänzerinnen Margarida Sportkleidung wird empfohlen. ner Bezugnahme auf Dichtkunst von der Antike bis zur Neto und Claudia Ortiz Arraiza vom Ballet of Difference Training auf eigene Gefahr. Moderne – und bringt umgekehrt Echos seines bildneri- bewegen sich dabei nicht einfach zur Musik des Perkus- schen Schaffens in ausgewählten Gedichten zeitgenössi- sionisten Njamy Sitson, sondern produzieren mit ihren Trainings betreut von den professionellen Boxwerk- scher Autorinnen und Autoren zum Klingen. An der Seite Körpern selbst Sounds. Aus den sich überlagernden Coaches Robert Ehrenbrand, Felix Hartmann, Ravi Pagn­ von Anja Bayer ist der Frankfurter Dichter Robert Stripling Bewegungs- und Klangmustern entsteht ein polyrhyth- amenta, Jakob Reichardt, Erich Schmölzer, Robert Schwei- Gast dieser ersten Ausgabe der Lyrik-Lounge im Museum misches Zusammenspiel als Reflexion über Einheit und ger und Nick Trachte. Brandhorst, die im Herbst ihre Fortsetzung findet. In Vielheit, Gemeinschaft und Differenz. Kooperation mit der Stiftung Lyrik Kabinett. Grafik: Boxwerk Grafik: JUBILÄUMSWOCHENENDE 18 PROGRAMM 19

Really Old? Die unmögliche 1/2 Way? Brand New? Enzyklopädie 10 Jahre Museum Brandhorst

„Die unmögliche Enzyklopädie“, eine Veranstaltungs- Podiumsgespräch mit reihe der Bayerischen Staatsoper, ist zu Gast im Museum Foto: Dan Benici Foto: Carla Schulz-Hoffmann Brandhorst. Die Dramaturgie der Staatsoper lädt ein, Begriffen nachzugehen, die sich in der inhaltlichen Aus- und Armin Zweite einandersetzung mit den Werken einer Spielzeit aufdrän- The Hi-Fly Orchestra gen. Eine Entdeckungsreise – zusammen mit Künstle- SONNTAG, 26. MAI 2019 rinnen und Künstlern, Musikerinnen und Musikern des SONNTAG, 26. MAI 2019 18 BIS 19:30 UHR, FOYER Opernhauses sowie mit Expertinnen und Experten unter- AB 14:30 UHR schiedlichster Profession und Passion. OPEN AIR Achim Hochdörfer, Direktor des Museums Brandhorst, Foto: Wilfried Hösl Foto: blickt gemeinsam mit wichtigen Weggefährtinnen und Inhaltlich ist dieses Format am Thema der diesjährigen Entertainment ohne große Posen, elegant und hochmu- Weggefährten zurück auf die Geschichte der Sammlung Spielzeit orientiert, das „Alles, was recht ist“ lautet. Die- sikalisch: Das Hi-Fly Orchestra aus München präsentiert und lässt die einzelnen Stationen Revue passieren: die ses Spielzeitmotto kann auf differenzierten inhaltlichen seine vielschichtige Fusion aus Clave-Rhythmen, Soul, elektrisierende Atmosphäre Münchens in den späten Ebenen verstanden werden: einerseits die Eingrenzung auf Alle Koopera­tionen mit Rhythm and Blues, Samba, einer Prise Hardbop und Cool 1960er-Jahren, wo sich Anette und Udo Brandhorst erst- und Reflexion über den gängigen Rechtsbegriff, anderer- der Bayerischen Staatsoper Jazz. Die sechs Jazzmusiker werden sicher auch Ihre mals begegnet sind; ihre gemeinsamen Kölner Jahre, in seits die Haltung des „Auf-den-Tisch-Hauens“, wenn es Hüften zum Schwingen bringen – unter hoffentlich strah- denen sich die Sammlung formierte; die Eröffnung des wirklich genug und die Empörung groß ist. Und wird dieser im Museum Brandhorst lender bayerischer Maisonne. Museum Brandhorst flies Museums Brandhorst im Mai 2009; und schließlich ein Aufschrei nicht nötig, wenn man mit Machtverhältnissen to New York and back again. Dance along! Blick in die Gegenwart und Zukunft der noch jungen Insti- konfrontiert ist, die ins Ungleichgewicht geraten sind und INTERMEZZO: „AVE MARIA“ AUS „OTELLO“ tution. Gäste des Podiumsgesprächs im Foyer sind Armin damit als Unrecht empfunden werden? Donnerstag, 23. Mai, 21:30 Uhr Zweite, Gründungsdirektor des Museums Brandhorst, Sonntag, 26. Mai, 11 Uhr und Carla Schulz-Hoffmann, ehemalige stellvertretende In der 48. Ausgabe der „unmöglichen Enzyklopädie“ wer- ‚Lepanto‘-Saal 1.2, Obergeschoss „Schauen, Staunen, Buntes Generaldirektorin der Bayerischen Staatsgemäldesamm- den diese „Machtverhältnisse“ hinterfragt – es finden lungen, die das Ehepaar Brandhorst überzeugt hatte, ihre Gespräche vor Kunstwerken statt, die das Thema wider- „DIE UNMÖGLICHE ENZYKLOPÄDIE NR. 48: Bauen“ — Familienaktion Sammlung nach München zu geben. spiegeln, sowie eine Lesung und musikalische Beiträge MACHTVERHÄLTNISSE“ durch das Opernstudio und ein Streichquartett. Montag, 3. Juni, 19 Uhr SAMSTAG & SONNTAG, 25. & 26. MAI 2019 10 BIS 18 UHR Schon am Jubiläumswochenende wird eine Arie „SEHEND HÖREN“-FÜHRUNG ZU „OTELLO“ OPEN AIR & UNTERGESCHOSS aus „Otello“, eine der Premieren dieser Saison, im Samstag, 13. Juli, 11 Uhr ­‚Lepanto‘-Saal des Museums Brandhorst vorgestellt. Im Museum Brandhorst gibt es viel Überraschendes zu Der Titelheld Otello kehrt von einer großen Seeschlacht „SEHEND HÖREN“-FÜHRUNG ZU entdecken, das unsere Fantasie beflügelt. Mit den unter- zurück – die von Cy Twombly dargestellte Schlacht von „LA FANCIULLA DEL WEST“ schiedlichsten Materialien gestalten Künstlerinnen und Lepanto könnte Vorbild für William Shakespeare gewe- Freitag, 26. Juli, 16 Uhr Künstler ihre oft ungewöhnlichen, manchmal rätselhaf- sen sein. Am Ende von Giuseppe Verdis Oper betet Des- ten Kunstwerke. Die Objekte in der Ausstellung werden demona ein Ave-Maria. Sie erfleht Vergebung für denje- Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplätzen. gemeinsam besprochen. Das regt die Fantasie an, eigene nigen, der sie erwürgen wird: für ihren Ehemann Otello. Für die Termine im Juni und Juli erhalten Sie Karten zwei- oder dreidimensionale Kunstwerke zu entwickeln, über die Bayerische Staatsoper, Telefon 089 2185 1920. z. B. in Form einer Geburtstagstorte. Ein abwechslungs- Der Austausch von Oper und bildender Kunst wird auch reiches Mitmachprogramm für Klein und Groß. in der Reihe „sehend hören“ fortgesetzt, in der Themen der Inszenierungen anhand von Kunstwerken bespro- Keine Vorkenntnisse nötig. Einstieg durchgehend möglich. chen und reflektiert werden, die das kulturelle Sichtfeld Kinder ab 6 Jahren in Begleitung ihrer Eltern. erweitern sollen.

Jubiläumswochenende — Samstag, 25. Mai 2019 Sonntag, 26. Mai 2019 21

10 BIS 18 UHR | S.17 10 UHR | 2 STD. | S.17 8:30 UHR | 60 MIN. | S.16 10 BIS 18 UHR | S.18 MEET US Unsere pi.loten MEET US WORKOUT MIT WARHOL / SCHAUEN, STAUNEN, alle Termine im Überblick stellen einzelne Werke vor. Weißwurstfrühstück (vegane BECOMINGME BUNTES BAUEN MUSEUM MUSEUM OPEN AIR OPEN und vegetarische Alternative) Dynamisches Yoga & Körperschule AIR OPEN Familienaktion, ab 6 Jahren 11 UHR | 15 MIN. | S.17 Dixie-Jazzband Hot Lips Bitte eigene Yogamatte mitbringen MEET US Restauratorin Foyer 12 BIS 17 UHR | S.15 Elisabeth Bushart über ein 10 BIS 18 UHR | S.18 THE FACTORY Werk von Damien Hirst SCHAUEN, STAUNEN, 10 BIS 18 UHR | S.17 Monotypie-Druckstation Saal -1.1, Untergeschoss BUNTES BAUEN MEET US Unsere pi.loten ab 3 Jahren Familienaktion, ab 6 Jahren stellen einzelne Werke vor. 12 UHR | 15 MIN. | S.17 13 UHR | 60 MIN. | S.16 MEET US Restauratorin Heide 12 BIS 17 UHR | S.15 11 UHR | 15 MIN. | S.19 WORKOUT MIT WARHOL / Skowranek über Cy Twomblys THE FACTORY „AVE MARIA“ AUS „OTELLO“ BXW CAMP ‚Lepanto‘-Zyklus, 2001 Monotypie-Druckstation Intermezzo in Kooperation mit Hochintensives Intervalltraining, Saal 1.2, Obergeschoss ab 3 Jahren der Bayerischen Staatsoper Kondition im Boxsport ‚Lepanto‘-Saal 1.2, Obergeschoss 14 UHR | 30 MIN. | S.14 13 BIS 24 UHR | S.15 13 BIS 15 UHR | S.15 KATJA EICHINGER MEETS POP-UP-BAR & DJs 12 UHR | 20 MIN. | S.17 THE FACTORY ANDY WARHOL PUBLIC POSSESSION & GUESTS „MADE TWO WALKING“ Special: T-Shirt- und Taschen­- Gespräch mit Kuratorin u. a. Julie Fleischer, Bocaj Tanzperformance von Richard Siegal / druck auf mitgebrachtem Material Patrizia Dander (Radio 80000 / Public Possession), Ballet of Difference mit Njamy Sitson Donnerstag, 23. Mai 2019 Freitag, 24. Mai 2019 Saal -1.1, Untergeschoss Obalski (Public Possession) ‚Lepanto‘-Saal 1.2, Obergeschoss 13 BIS 18 UHR | S.15 POP-UP-BAR & DJs 16 UHR | 15 MIN. | S.17 13 UHR | 60 MIN. | S.16 13 UHR | 15 MIN. | S.17 PUBLIC POSSESSION & GUESTS MEET US Restauratorin WORKOUT MIT WARHOL / MEET US Restauratorin Mikey Gee (Lagué Moin), Arnaud EINLASS AB 19:30 UHR MUSEUM GEÖFFNET AB 10 UHR Ursula Ganß über ein Werk BXW CAMP Andrea von Hedenström über (Radio 80000 / Public Possession) Abendprogramm von 19 bis 24 Uhr – freier Eintritt von Nairy Baghramian Hochintensives Intervalltraining, ein Werk von Andy Warhol 20 UHR Saal -1.6, Untergeschoss Kondition im Boxsport Saal -1.1, Untergeschoss 14:30 BIS 17 UHR | S.18 LADIES & GENTLEMEN 9 BIS 13 UHR THE HI-FLY ORCHESTRA ERÖFFNUNG DER JUBILÄUMSAUSSTELLUNG HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH 17 UHR | 15 MIN. | S.17 14:30 UHR | 30 MIN. | S.16 14 UHR | 20 MIN. | S.17 Livemusik „FOREVER YOUNG – 10 JAHRE MUSEUM BRANDHORST“ Geburtstagsparty mit Kita- und Schulklassen MEET US Restauratorin WORKOUT MIT WARHOL / KIDS „MADE TWO WALKING“ Michaela Tischer über Werke Zirkelparcours, Tauziehen Tanzperformance von Richard Siegal / 14:45 UHR | 45 MIN. | S.16 Festrede 13 BIS 17 UHR | 60 MIN. | S.28/29 von Keith Haring und mehr ... Ab 6 Jahren Ballet of Difference mit Njamy Sitson WORKOUT MIT WARHOL / Ministerpräsident Dr. Markus Söder, MdL ÖFFENTLICHE AUSSTELLUNGSFÜHRUNGEN Saal 0.5, Erdgeschoss ‚Lepanto‘-Saal 1.2, Obergeschoss ALL LEVELS Zu jeder vollen Stunde, Anmeldung siehe S. 29 15:30 UHR | 60 MIN. | S.16 Schulung von Kraft, Ausdauer, Grußworte regulärer Eintritt 19 UHR | 90 MIN. | S.23 WORKOUT MIT WARHOL / CIRCLE 15 UHR | 15 MIN. | S.17 Koordination Staatsminister Bernd Sibler, MdL ZEBRA #1: FOREVER YOUNG!? Ganzkörperliches Stationstraining MEET US Kurator Jacob Proctor Prof. Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor der 15 UHR | 60 MIN. | S.24 Nan Mellinger im Gespräch mit über ein Werk von Laura Owens 16 UHR | 30 MIN. | S.16 Bayerischen Staatsgemäldesammlungen KÄNGURUFÜHRUNG Annekathrin Kohout, Jovana Reisinger 16:45 UHR | 25 MIN. | S.16 Saal -1.3, Untergeschoss WORKOUT MIT WARHOL / KIDS Achim Hochdörfer, Direktor Museum Brandhorst Für junge Familien, Anmeldung siehe S. 24 und Barbara Vinken WORKOUT MIT WARHOL / Zirkelparcours, Tauziehen und regulärer Eintritt Foyer FREESTYLE-SESSION 15:30 UHR | 15 MIN. | S.17 mehr ... Ab 6 Jahren Einführung in die Ausstellung mit Roger Rekless MEET US Kuratorin Monika Patrizia Dander, Kuratorin der Ausstellung 16:15 UHR | 45 MIN. | S.16 Bayer-­Wermuth über ein Werk 17 UHR | 60 MIN. | S.16 WORKOUT MIT WARHOL / WARM-UP 17:15 UHR | 45 MIN. | S.16 von Sigmar Polke WORKOUT MIT WARHOL / CIRCLE „Ave Maria“ aus „Otello“ im ‚Lepanto‘-Saal Ausdauer, Koordination, Mobilisation WORKOUT MIT WARHOL / Saal -1.8, Untergeschoss Ganzkörperliches Stationstraining Intermezzo in Kooperation mit der ALL LEVELS Bayerischen Staatsoper 19 BIS 24 UHR | S.14 Schulung von Kraft, Ausdauer, 16 UHR | 20 MIN. | S.17 „BRAND NEW“-NACHT Koordination „MADE TWO WALKING“ Kunst kann alles sein, Museum auch! Das ist das Motto von Tanzperformance von Richard Siegal / CreArt, einem Team von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, AB 21 UHR | S.15 Ballet of Difference mit Njamy Sitson die diesen Wochenendauftakt gestaltet haben. Mit Gesprächen „1/2 WAY“-PARTY ‚Lepanto‘-Saal 1.2, Obergeschoss AKTUELLE INFORMATIONEN UNTER MUSEUM-BRANDHORST.DE zu den Werken, verschiedenen Workshops, Aktionen und DJ-Sets, Pop-up-Bar, Auktionen rund um die Jubiläumsausstellung, einem Kurzfilm­ Open-Air-Kinoprogramm 17 UHR | 45 MIN. | S.17 FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN GILT: Wenn nicht anders vermerkt, ist der programm, Silent-Disco, den DJ-Sets von Public Possession LYRIKLESUNG Eintritt frei und keine Anmeldung erforderlich. Wir bitten um Verständnis, (Benjamin Röder & Sascha Sibler), einer Pop-up-Bar u. v. a. AB 24 UHR ZUM WERK CY TWOMBLYS dass die Plätze bei manchen Veranstaltungen begrenzt sind. Eine Vor- laden sie ins Museum ein. AFTERPARTY IM CHARLIE Anja Bayer und Robert Stripling anmeldung ist aus organisatorischen Gründen leider nicht möglich. Bitte mit Mr. Tophat und Special Guest Lounge, Obergeschoss kommen Sie rechtzeitig. Das Programm findet dank eines Zelts hinter In Kooperation mit CreArt und dem pi.lot-Projekt dem Museum Brandhorst bei jedem Wetter statt, eventuell jedoch ein- Für Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren 18 UHR | 90 MIN. | S.18 geschränkt. Wir möchten die Jubiläumstage und das Veranstaltungs­ REALLY OLD? 1/2 WAY? BRAND NEW? programm dokumentieren. Bitte beachten Sie, dass Fotografien und AB 24 UHR | AFTERPARTY IM BLITZ CLUB Carla Schulz-Hoffmann und Videos vor Ort angefertigt und für die interne und externe Berichterstattung mit DJ Len Faki Armin Zweite im Gespräch mit analog und digital veröffentlicht werden. Achim Hochdörfer

Foyer Änderungen vorbehalten PROGRAMM 22 PROGRAMM 23

ZEBRA #1 ZEBRA #2 ZEBRA Forever Young!? Musik als Träger von Ideen / es wird immer weitergehen

Der Salon im SAMSTAG, 25. MAI 2019 DIENSTAG, 16. JULI 2019 19 UHR, FOYER 19 UHR, FOYER

Zur Halbzeit des Festwochenendes ein heiter-hin- Der wechselseitige Einfluss von bildender Kunst Museum Brandhorst tergründiger Zwischenstand über das Älter-und- auf Musik ist Thema des zweiten ZEBRA-Salons, doch-nicht-alt-Werden: Gäste von Nan Mellinger hosted by Max Dax. Der Autor, Publizist und ehe- sind die Medienwissenschaftlerin Annekathrin malige „Spex“-Chefredakteur ist unterwegs mit An ausgewählten Abenden des Kohout, die Literaturwissenschaftlerin und Mode- dem Künstler Emil Schult. Jubiläumsjahres präsen­tiert der expertin Barbara Vinken, sowie die Filmemacherin und Autorin Jovana Reisinger. Geboren 1946, gilt Emil Schult als einer Ersten in Salon Gäste aus Kunst, Musik, der BRD, der Kunst und Musik zusammendachte. Theorie und Gesellschaft im Die soziologischen Kategorien von Kindheit, Jugend Mit Songtexten wie „Autobahn“ oder „Taschenrech- und Erwachsensein scheinen überholt. Jugend darf ner“ gab der Meisterschüler von Joseph Beuys und Zeichen unterhaltsamer Kritik nie enden und endet in Zeiten konstanter Reposi- Gerhard Richter der jungen Band Kraftwerk Anfang

Foto: Jennifer Bräuer Jennifer Foto: tionierung und Destabilisierung nicht wie früher der 1970er-Jahre entscheidende Impulse. Seine und inspirierender Zeitge­­nossen­ mit dem Übergang ins erwachsene Zeitalter, in Albumcover lieferten wegweisende konzeptuelle einen lebenslangen Beruf, die Wahlfamilie etc. Eher Identitäten für eine der weltweit einflussreichsten schaft. Still aus Jovana Reisingers Film „Beauty Is Life“ dehnt sich Jugend unendlich aus. Die Überbetonung Popbands. Neben dieser kollektiven Zusammen- der Jugend ist mit dem Paradigma der Natürlich- arbeit entstand in den vergangenen fünf Jahrzehn- keit verbunden, der Bevorzugung des „natürlich ten ein umfangreiches malerisches Werk, in dem Hosted by Nan Mellinger & Guests Schönen“ gegenüber dem „künstlich Schönen“. In Schults Interesse an epochalen Veränderungen findet ZEBRA in der Kulisse der den sozialen Medien ist ein gegenläufiger Trend zu mit seiner Faszination für Natur, Wissenschaft und diagnostizieren: Selfies mit verzerrten Gesichtern, Technologie zusammenfindet. titelgebenden Vorhang­installation Masken und Contouring sind Phänomene, die dar- von Guyton\Walker im Foyer statt. auf hinweisen, dass das Künstliche nicht länger Medienwechsel und Appropriation, Neugier und verachtet, sondern wertgeschätzt wird. Im digitalen Interesse an den Strategien und Methoden der öffentlichen Raum dient es als notwendiges Werk- Anderen geben den Beat vor, wenn das Gespräch zeug, um einen Rest von Privatheit und Identität zu von Düsseldorf an die Westküste der USA und nach Mit Freude am Kontrast und bewahren. Stopover auf den Bahamas zurück ins Rheinland Musik zur Sache. Die Bar ist offen. tourt. Eine (Ton-)Spur führt nach Hamburg, wo der- Wie reflektieren Film, Literatur und Mode die zeit die von Max Dax kuratierte Ausstellung „Hyper! Der Eintritt frei. alterslose Ästhetik der digitalen Kultur? Wie arti- A Journey Into Art And Music” in den Deichtorhallen kuliert sich der Shift von Körperbildern und Identi- zu sehen ist. täten im analogen Raum? „Musik als Träger von Ideen / es wird immer weiter- Mit Sprezzatura bewegt sich das erste ZEBRA gehen.“ An diesem Abend in München.

Foto: Emma Nielsson Foto: zwischen kritischer Analyse, künstlerischem Aus- drucksgeschehen und Girlsplaining zu Gender- Emil Schult und Max Dax vor und Geschmacksfragen. Musikalisches Empower- Schults Werk „Autobahn-Comic“ (2014-2019) ment liefert der Jubiläumsmix „Forever Young“ by Public Possession.

WEITERE ZEBRA-TERMINE AB HERBST 2019 PROGRAMM 24 PROGRAMM 25

Ein Haus für Familienführung PARALLEL ZUR REGULÄREN AUSSTELLUNGSFÜHRUNG 16 UHR, 60 MINUTEN die ganze Familie Welches ist das Lieblingskunstwerk von Papa? Welche Farbe findet Oma am knalligsten? Sieht deine Schwester etwas anderes in dem Bild als du? Mit der Familienführung Zahlreiche Kinder- und Familienprogramme im Museum Brandhorst möchten wir Familien die Aus- läuten am Wochenende vom 24. bis 26. Mai stellung auf spielerische und unterhaltsame Weise näher- bringen. Gemeinsam können Jung und Alt das Museum das Jubiläumsjahr ein (siehe Kalender S. 20). und seine Kunstwerke erfahren. Anschließend setzen wir

Aber auch darüber hinaus hat das Museum Carla Nagel Grafik: uns mit den Bildinhalten in einem gestalterischen Teil auseinander. Postkarten, die in allen drei Geschossen der Brandhorst für Familien viel zu bieten. Ausstellung verteilt sind, bieten kleine Anregungen zu ein- zelnen Kunstwerken oder Themen und dienen als Impuls Kunstexpedition – zum Weiterdenken und gemeinsamen Diskutieren. alle Kinder einsteigen! Sa 27.07.2019 | 28.09.2019 | 26.10.2019 | 23.11.2019 | 21.12.2019 KOSTENFREIES KREATIVHEFT ZUR AUSSTELLUNG Kunstmobil Känguruführung SOWIE KINDERFÜHRUNG AN JEDEM ZWEITEN SAMSTAG IM MONAT Ein kleiner Satellit landet im : An einer kunter- FREITAG, 24. MAI 2019, 15 UHR (OHNE ANMELDUNG) 16 UHR, 60 MINUTEN bunten und multifunktionalen Station können sich kleine MITTWOCH, 26. JUNI 2019, 15 UHR und große Besucherinnen und Besucher der Museen kre- MITTWOCH, 18. SEPTEMBER 2019, 11 UHR Bei dieser Führung laden wir Kinder zwischen sechs und ativ austoben. Hier, unter freiem Himmel, ist alles erlaubt, zwölf Jahren zu einer erlebnisreichen Kunstexpedition was im Museum oft unmöglich ist: kleckern, klecksen, Raus aus dem Haus, rein ins Museum! Jeden Monat durch das Museum Brandhorst ein. Die monatlich wech- kleben und mit verschiedenen Techniken experimentie- machen wir Eltern mit Babys das Angebot, in entspannter selnden Themen inspirieren und regen die Fantasie an. ren. Das Kunstmobil entsteht auf Initiative des Museums Atmosphäre eine Auswahl von Werken unserer Sammlung Dabei nutzen wir das eigens für die Ausstellung entste- Brandhorst und mit großzügiger Unterstützung der Stif- zu erleben. Ausgangspunkt für die einstündige Führung hende Kreativheft. Mit seinen liebevoll gestalteten Auf- tung Pinakothek der Moderne. Die Architektinnen und sind Ihre eigenen Betrachtungen und Wahrnehmungen, gaben begleitet es durch das Haus und bietet spannende Architekten des Kollektivs StiftungFREIZEIT verstehen die Sie mit anderen interessierten Eltern besprechen kön- Anregungen zum Forschen und Zeichnen. sich als Stadtforscher. Sie laden mit ihren temporären nen. Die Kunsthistorikerin und Kunstvermittlerin Jessica Interventionen ein, öffentliche Räume kulturell, sozial oder Krämer, selbst ­Mutter, begleitet Sie bei diesen Rundgän- Die Führung findet parallel zur regulären Ausstellungs- politisch neu zu denken. Jetzt auch im Kunstareal. gen. Museen sind keine Tempel: Babyschreien und Still- führung statt. pausen stören unsere Kunstwerke nicht. Das Kreativheft wird ermöglicht durch die großzügige Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten. Unterstützung von Bernhard und Julia Frohwitter sowie Treffpunkt an der Museumskasse. der Udo und Anette Brandhorst Stiftung. LYRA unterstützt Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplätzen. die Fantasie der Kinder mit vielen bunten Stiften, die im Museum zum Einsatz kommen. Das Heft wurde entwickelt Am 24. Mai 2019 ohne Anmeldung. Teilnahmebänder ab 30 und gestaltet von Anne Funck und Carla Nagel. Zusammen Minuten vor Führungsbeginn an der Information. mit den Stiften wird es im Museum kostenfrei ausgegeben. Anmeldung für die weiteren Termine unter programm@ pinakothek.de oder Telefon 089 23805-198. Sa 13.07.2019 | 14.09.2019 | 12.10.2019 | 09.11.2019 | 14.12.2019 Foto: Falk Kagelmacher Falk Foto: Grafik: Stiftung Freizeit Stiftung Grafik: PROGRAMM 26 PROGRAMM 27

Freistil. Workshops Zeichenkurs für Jugendliche

mit Gabriele Gräfin von Mallinckrodt und Kunstpausen Der vierteilige Kurs richtet sich an alle, die Lust aufs Zeichnen haben. Ob Comic, Manga, Mode oder klassische Zeichnung – jeder kann mit eigenen Ausdrucksformen Gönnen Sie sich eine und Techniken vor unseren Originalen experimentieren. inspirierende Auszeit Mi 26.06.2019 | 16 bis 18 Uhr | Pinakothek der Moderne im Museum. Mi 03.07.2019 | 16 bis 18 Uhr | Museum Brandhorst Mi 10.07.2019 | 16 bis 18 Uhr | Mi 17.07.2019 | 16 bis 18 Uhr | Pinakothek der Moderne

Für Jugendliche ab 13 Jahren Treffpunkt: Museumsinformation Kostenbeitrag gesamter Kurs: 15 Euro inkl. Eintritt Foto: Falk Kagelmacher Falk Foto: Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplätzen. Anmeldung unter [email protected] oder Telefon 089 23805-198. KunstWerkRaum Hinsehen.

mit Uli Ball, Carolina Glardon, Ann-Jasmin Ullrich, Kalinca Zeichnen vor Originalen Vicente und Isabelle Zahradnyik Let’s talk about art – mit Jess Walter Unser interkulturelles Programm bietet Gelegenheit zur Begegnung mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, vor der Kunst und an der Bar Mit Papier und Zeichenstift begegnen wir den Werken in Sprache und Erfahrung. Nach einem spielerischen den Museen. Es geht dabei nicht um ein Kopieren der Vor- Kennenlernen lassen wir uns von ausgesuchten Werken JEDEN LETZTEN FREITAG IM MONAT bilder, sondern um ein individuelles Nachempfinden und einer Ausstellung inspirieren und probieren anschlie- 16 UHR, 30 MINUNTEN TALK, DANACH DRINK IM CAFÉ Verwandeln des Gesehenen. Wir achten auf Richtungs- ßend selbst verschiedene künstlerische Techniken aus. beziehungen, Bewegungen, Kontraste, Liniengefüge und KUNST ist der Ausgangspunkt, um ein gemeinsames Kunstwerke sprechen uns auf vielfältige Weise an. Ihre Formzusammenhänge. Spielerische Zeichenübungen WERK zu schaffen und so den RAUM für interkulturellen emotionale Wirkung ist dabei sehr individuell. Abseits der erleichtern den Einstieg und unterstützen den persön- 30 Minuten – ein Werk Austausch zu öffnen. kunsthistorischen Einordnung geht es in dieser Veranstal- lichen Zugang zu den Werken. Was sehe ich? Welchen tung um einen Austausch darüber, was Kunst in uns zum neuen Zugang ermöglicht mir die Zeichnung? AB 04. JULI 2019, JEDEN DONNERSTAG Gefördert durch BNP Paribas mit freundlicher Unterstüt- Klingen bringt. Zu jedem Termin wählen unterschiedliche 12:30 BIS 13 UHR zung von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V. Personen ein Werk aus der Sammlung aus und teilen ihre Do 26.09.2019 | 11 bis 13 Uhr | Museum Brandhorst persönlichen Erfahrungen und Gedanken mit. Wir laden Do 24.10.2019 | 11 bis 13 Uhr | Alte Pinakothek Einmal in der Woche bietet diese kurze Themenführung Fr 07.06.2019 | 15 bis 17:30 Uhr | KunstWerkRaum Sie ein, das Gespräch im Anschluss bei einem Drink im Do 21.11.2019 | 11 bis 13 Uhr | Pinakothek der Moderne einen inspirierenden Austausch zur Mittagspause. Dafür Fr 19.07.2019 | 15 bis 17:30 Uhr | KunstWerkRaum Café des Museums Brandhorst weiterzuführen. Do 19.12.2019 | 11 bis 13 Uhr | Museum Brandhorst laden wir Sie zum Gespräch über ein bestimmtes Kunst- Fr 08.11.2019 | 15 bis 17:30 Uhr | KunstWerkRaum werk ein. Und im Anschluss kann die Diskussion von Ihnen Fr 26.07.2019 | 30.08.2019 | 27.09.2019 | 25.10.2019 | Treffpunkt: Museumsinformation beim Mittagessen fortgesetzt werden. Für Jugendliche, Erwachsene und Familien mit Kindern 29.11.2019 | 27.12.2019 Kostenbeitrag: 15 Euro inkl. Eintritt, ermäßigt 10 Euro ab 6 Jahren Jugendliche bis 18 Jahren kostenfrei Treffpunkt: Information, Museum Brandhorst Treffpunkt: Rotunde in der Pinakothek der Moderne Treffpunkt: Information, Museum Brandhorst Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplätzen. Die Führung ist im Eintrittspreis inbegriffen. Teilnahme und Eintritt sind kostenfrei. Kostenbeitrag: 15 Euro inkl. Eintritt Anmeldung unter [email protected] Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplätzen. Anmeldung unter [email protected]. Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplätzen. oder Telefon 089 23805-198. Anmeldung und Erhalt der Teilnahmemarke Anmeldung und Erhalt der Teilnahmemarke ab 30 Minuten vor Beginn an der Information. ab 30 Minuten vor Beginn an der Information. PROGRAMM 28 PROGRAMM 29

Führungen Aus erster Hand: Kuratorinnenführung

Sie möchten mehr über die Kunstwerke, die künstlerischen­ An folgenden Terminen führen Sie die Kuratorinnen und Positionen und die Sammlung erfahren? Jeden Dienstag, Kuratoren des Museums Brandhorst und bieten Ihnen Informationen aus erster Hand. 15 Uhr, und Samstag, 16 Uhr, können Sie im Museum Brandhorst an öffentlichen Führungen teilnehmen. MIT ACHIM HOCHDÖRFER (ZU CY TWOMBLY) Di 09.07.2019 | 15 Uhr

MIT PATRIZIA DANDER (ZU „FOREVER YOUNG“) Wyckoff Stephan Foto: Di 02.07.2019 | 15 Uhr Di 10.09.2019 | 15 Uhr Di 10.12.2019 | 15 Uhr Die Malerei ist tot. Die dunkle Seite der Pop-Art MIT MONIKA BAYER-WERMUTH (ZU „FOREVER YOUNG“) Es lebe die Malerei! Die Künstler der Pop-Art, allen voran Andy Warhol, glori- Di 30.07.2019 | 15 Uhr fizierten die Ikonen der Popkultur und stellten erstmals Di 20.08.2019 | 15 Uhr Schon seit der Erfindung der Fotografie wird in regel- Konsumgüter und Produkte der Massenmedien in der Sa 09.11.2019 | 16 Uhr mäßigen Abständen der Tod der Malerei ausgerufen, Kunst dar. Gleichzeitig adressierten ihre Werke auch die ihre Bedeutung für obsolet erklärt. Wie sie als Medium Kehrseiten des Kapitalismus und der Konsumkultur wie MIT JACOB PROCTOR (ZU „FOREVER YOUNG“) ihren Platz in der Kunst nicht nur behauptet, sondern die Obsession mit Oberflächlichkeiten. Die Führung zeigt, Di 08.10.2019 | 15 Uhr Veränderungen in der Bildkultur von der Fotografie über wie die Pop-Art ein Phänomen der Massen- und Subkultur Di 26.11.2019 | 15 Uhr Fernsehen bis zu Social Media und Internet aufgreift und zugleich sein konnte und wie ihre Strategien Künstlerin- in englischer Sprache reflektiert, wird anhand von ausgewählten Werken seit nen und Künstler bis in die Gegenwart beeinflussen. den 1960er-Jahren bis heute erklärt. FÜR ALLE FÜHRUNGEN GILT Sa 06.07.2019 | Sa 03.08.2019 | Sa 24.08.2019 | Dauer jeweils ca. 60 Minuten. Treffpunkt an der Muse- Sa 20.07.2019 | Sa 10.08.2019 | Sa 31.08.2019 | Sa 14.09.2019 | Di 01.10.2019 | Di 22.10.2019 | umskasse. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten. Sa 21.09.2019 | Sa 12.10.2019 | Di 19.11.2019 | Forever Young Di 12.11.2019 | Di 03.12.2019 | Sa 28.12.2019 Begrenzte Anzahl an Teilnahmeplätzen. Teilnahmebänder Sa 14.12.2019 ab 30 Minuten vor Führungs­beginn an der Information. „Forever Young – 10 Jahre Museum Brandhorst“ spannt einen Bogen von den frühen 1960er-Jahren bis in die → TIPP gegenwärtige Kunstproduktion und setzt unsere zahlrei- Sollten Sie uns mit einer größeren Gruppe besuchen kom- chen Neuankäufe der letzten Jahre mit bekannten Samm- Zwischen Identitätspolitik men oder an einem ganz bestimmten Termin eine Füh- Cy Twombly lungswerken in Verbindung. In der Führung werden neben rung wünschen, können Sie diese Formate auch vorab Highlights wie Andy Warhol, Monika Baer oder Sigmar und kollektiver Neurose buchen unter: Telefon 089 23805-284 oder buchung@ Mit über 170 Arbeiten ist der Bestand an Arbeiten des Polke vor allem die Neuerwerbungen der vergangenen pinakothek.de. US-amerikanischen Künstlers Cy Twombly in der Samm- zehn Jahre in den Fokus gerückt – von Keith Haring und Viele Künstlerinnen und Künstler verhandeln seit den lung Brandhorst weltweit einmalig. Die Führung bietet Albert Oehlen bis Louise Lawler und Charline von Heyl. 1960er-Jahren in ihren Werken Identitätsfragen in Bezug Ihnen die Möglichkeit, in das unvergleichliche Werk des auf Hautfarbe, sexuelle Orientierung oder soziale Klasse. Künstlers einzutauchen und einen Überblick über sein Sa 27.07.2019 (engl.) | Sa 17.08.2019 | Sa 07.09.2019 (engl.) | Sie zelebrieren diese Zugehörigkeiten, machen aber auch facettenreiches Schaffen in den Medien Malerei, Skulptur Sa 28.09.2019 | Sa 19.10.2019 | Di 05.11.2019 | Diskriminierungen sichtbar. Diesen Auseinandersetzun- und Zeichnung zu gewinnen. Highlights wie der Rosen- Sa 30.11.2019 | Sa 21.12.2019 gen mit Identitätspolitik werden in der Führung Arbeiten saal oder der monumentale ‚Lepanto‘-Zyklus (2001) sind gegenübergestellt, die das Optimierungsstreben und die selbstverständlich Bestandteil der Führung, die sich auch kollektiven Neurosen unserer Leistungsgesellschaft ins Twomblys lyrischer Verbindung von Bild und Text widmet. Auge fassen. Di 23.07.2019 | Di 13.08.2019 (engl.) | Di 03.09.2019 | Di 16.07.2019 | Di 06.08.2019 | Di 27.08.2019 | Di 24.09.2019 | Di 15.10.2019 | Sa 02.11.2019 (engl.) | Di 17.09.2019 | Sa 05.10.2019 | Sa 26.10.2019 | Sa 23.11.2019 | Di 17.12.2019 (engl.) Sa 16.11.2019 | Sa 07.12.2019 Foto: Olympia Contopidis Olympia Foto: Grenzen in 30 31

Bewegung setzen Altersdiskriminierung ist ein weiterer Wie ist das für Sie, Ihr Stück im Kontext eines Ausgrenzungsfaktor, Museums aufzuführen? den das BoD ans Die Einladung, im Museum Brandhorst aufzu- treten, kam überraschend, aber auch zu meiner Licht bringen möchte. großen Freude. Ich fühle mich eng verbunden mit der zeitgenössischen Kunst, insbesondere den Richard Siegal Künstlerinnen und Künstlern der Generation von Cy Twombly, zu der auch mein Vater gehörte. Beide verbindet eine Biografie mit ausgiebigen Reisen und ähnlichen ästhetischen Überzeugungen. Ölge- mälde und der Geruch von Leinöl erzeugen bei mir Der martialische Unterton des Quartetts, auf dem ein vertrautes Gefühl. das Stück basiert, hat mich allerdings schon vor der Adaption der Performance für diesen Anlass Was unterscheidet einen Auftritt in einer Blackbox beschäftigt. So brachte mich eine flüchtige Beob- auf leerer Bühne von dem in einem Ausstellungs- achtung des Schuhwerks der Tänzerinnen und raum, der von der Kunst „vordefiniert“ bezie- Tänzer beispielsweise rasch auf das Thema der hungsweise mit Bedeutung versehen wurde? Stiefel als militärischer Technik, von etruskischen Nagelsohlen bis hin zu den möglicherweise mon- Eigentlich gar nichts. Tänzerinnen und Tänzer kön- golischen Ursprüngen des erhöhten Absatzes, nen sich unter nahezu allen Bedingungen wie „auf dem die Reiter Dschingis Khans ihre verheerende einer Bühne“ fühlen. Beweglichkeit verdankten.

„Made Two Walking“, eine Adaption Ihres Stücks Der Titel der Ausstellung lautet, durchaus mit „Made for Walking“, wird dem Publikum hier vor einem Augenzwinkern, „Forever Young“. Was dem eindringlichen Hintergrund von Cy Twomblys provoziert die Sehnsucht nach ewiger Jugend bei

Foto: Yan Revazov Yan Foto: abstrakter Interpretation der berühmten See- Ihnen als Choreografen und ehemaligem Tänzer? schlacht von Lepanto im Jahre 1571 präsentiert. Welche Bezüge sehen Sie zwischen diesem histo- Zunächst möchte ich klarstellen, dass ich mich Die drei Performances des Ballet of Difference rischen christlich-muslimischen Schlagabtausch mitnichten als ehemaligen Tänzer verstehe, womit zweier Imperien und der Performance der beiden ich gleich beim Thema bin. Zwischen 20 und 30 (BoD) am Sonntag, den 26. Mai, zählen zu den Tänzerinnen Margarida Neto und Claudia Ortiz dachten wir alle, dass an unserem 30. Geburtstag Arraiza in Begleitung des Perkussionisten Njamy eine biologische Zeitbombe hochgehen würde. Aus Höhepunkten des Festwochenendes. Ein Gespräch Sitson? heutiger Sicht haben meine besten Jahre als Tän- mit dem gefeierten US-amerikanischen Choreo- zer erst mit 33 begonnen und dauerten bis weit in Über Lepanto wurde sehr viel Interessantes meine 40er an. Merce Cunningham war bis Mitte 60 grafen Richard Siegal über sein Bewegungs- und geschrieben. Und das BoD hat es sich zur Aufgabe ein aktives Mitglied seines eigenen Tanzensembles, Klangduett „Made Two Walking“, das eigens für die gemacht, Unterschiede in all ihren Facetten näher wie ich neulich in einem Interview mit ihm gehört zu beleuchten. Der epische Kampf der Kulturen, habe. Und ich erinnere mich gut an einen seiner Präsentation im ‚Lepanto‘-Saal erarbeitet wurde. eine Obsession Twomblys, wird sicherlich auch in Kurzauftritte, da war er bestimmt schon 75. Martha unserer Arbeit aufgegriffen. Doch anstatt auf den Graham gab ebenfalls mit 75 ihre letzte Tanzperfor- Ost-West-Konflikt einzugehen, verweisen wir mit mance. Was heißt denn jung? Jugend ist sicherlich Interview von Nan Mellinger dieser Performance auf ein Nord-Süd-Narrativ, nicht gleichbedeutend mit Können. Altersdiskrimi- das sich auf unserer jüngsten Recherchereise nach nierung ist ein weiterer Ausgrenzungsfaktor, den Afrika ergeben hat. das BoD ans Licht bringen möchte. Ich male ein 32 33 letztes Bild nach dem anderen

Ein Gespräch mit der Malerin Jacqueline Humphries über fluoreszierende Farben und Schwarzlicht, über Kommunikations- technologien, Bildschirme, letzte Bilder und Humor.

Interview von Dominikus Müller

Jacqueline Humphries, wie wird man abstrakte sowieso nie richtig wohl damit gefühlt, „Dinge“ zu Malerin? Für mich hört sich so eine Entscheidung malen. Aber wie auch immer, die richtige Antwort immer – entschuldigen Sie bitte die Formulierung auf Ihre Frage wäre eigentlich: Ich erinnere mich – recht „abstrakt“ an. nicht, das ist alles zu lange her. Und ist es nicht eher so: Man fängt zu einem bestimmten Zeitpunkt Also, in der Kunsthochschule sperren sie dich mit irgendetwas an, und ab da sucht man dann nach einem Modell in einen Raum und sagen: zeichne immer neuen Gründen, um dabeizubleiben. Das ist mal! Davor hatte ich meine Familie gemalt und doch die eigentliche Herausforderung! meine Freunde, und plötzlich sollte ich irgend- einen Körper, zu dem ich gar keinen Bezug hatte, Gut, dann reden wir darüber, wie man weiter- festhalten. Das hat für mich nicht funktioniert. macht. Wie sieht das denn in Ihrem Fall aus, das Außerdem gab es in New York damals recht viel Weitermachen? abstrakte Malerei, die Postminimalisten, Leute wie

Brice Marden oder Richard Serra, und das erschien Normalerweise arbeite ich in größeren Werkgrup- Jacqueline Humphries mir einfach als der logische Weg. Ich habe mich pen, in denen es jeweils um ein bestimmtes Thema in ihrem Studio in New York Foto: Gil Blank Foto: SPOT ON – JACQUELINE HUMPHRIES 34 35

geht. Und dieses Thema arbeite ich dann durch. Ich hatte. Ich finde diese Kapelle wirklich ganz fan- male mir sozusagen meinen Weg „heraus“. Und tastisch, aber ich dachte mir: Wie würden die dort dann sitze ich herum und warte, bis was Neues gezeigten Gemälde aussehen, wenn das hier keine vorbeikommt. Ziemlich einfach eigentlich. Und es Kapelle wäre, sondern ein Nachtklub? Ich wollte hält mich dabei noch etwas anderes am Laufen. Im nicht zuletzt ein grundlegendes Problem lösen: Chris Kendall Foto: Malereidiskurs gibt es das Konzept des sogenann- Wie bringt man die Leute dazu, überhaupt ein Bild Installationsansicht, „Anti-Establishment“, ten „Endgame“: immer zu versuchen, das letzte anzusehen? Fluoreszierende Farbe war da schon Center for Curatorial Studies at Bard College, 2012 Gemälde zu malen, das ultimative, das definitive; ein ziemlich guter Kniff. das Bild, das alles in sich vereint, worum es in der Malerei bis dahin ging, die Essenz sozusagen, Mir kommen die „Black Light Paintings“ aber auch gegossen in eine einfache und überzeugende Kom- wie Röntgenbildversionen abstrakt-expressionis- Mein Ziel war es auch, die hehre position. Ich mag daran, dass diese „letzten Bilder“ tischer Gemälde vor. ständig neue letzte Bilder generieren. Ich male also und hochtrabende Kunstattitüde ein letztes Bild nach dem anderen. Ganz klar. Mein Ziel war es auch, die hehre und des Abstrakten Expressionismus hochtrabende Kunstattitüde des Abstrakten zu konterkarieren. Für Ihre „Black Light Paintings“, die in der Aus- Expres­sionismus zu konterkarieren. Die Bilder stellung „Forever Young“ im Museum Brandhorst kombinieren das Vokabular des Abstrakten Expres- gezeigt werden, verwenden Sie fluoreszierende sionismus mit Farben, die eigentlich aus dem Mili- Jacqueline Humphries Farben, sie sind nur unter Schwarzlicht zu sehen. tär und der Popkultur kommen und die im Kunst- Malen Sie diese Bilder denn auch im Dunkeln? kontext nicht so ohne Weiteres verwendet werden, weil sie nicht standesgemäß sind und als „nieder“ Ich male tatsächlich im Dunkeln. Das ist ziemlich gelten. Ich werfe also einfach zwei Sachen zusam- seltsam, aber man gewöhnt sich daran. Je mehr men, die nicht zusammengehören – und am Ende fluoreszierende Farbe man auf die Leinwand auf- kommt dabei etwas komplett Neues heraus. Ich bringt, desto heller wird der Raum. Was dann zum wollte nie tatsächlich abstrakt-expressionistisch Vorschein kommt, ist in der Tat eine Art Überra- malen, sondern die Tropen des Abstrakten Expres- schung. Normalerweise verwendet man derartige sionismus verwenden, um das Verhältnis von Male- fluoreszierende Farben aber auch nicht für gesti- rin und Betrachterin und Betrachter neu zu fassen. sche Abstraktion, sondern beispielsweise in Nacht- klubs. Die Idee dazu kam mir, nachdem ich die Wie wichtig sind eigentlich die aktuellen technolo- weltbekannte Rothko Chapel in Houston besucht gischen Bedingungen für Ihre Arbeit, die Tatsache SPOT ON – JACQUELINE HUMPHRIES 37

Emoticons sind wirklich super! Ich kann meinen Bildern jetzt ein Gefühl mit auf den Weg geben.

Jacqueline Humphries

beispielsweise, dass wir uns zur Welt vor allem die letzten! Überwältigende, wunderschöne, aber durch Bildschirme in Bezug setzen? Und wo steht ganz einfache kleine Blumenbilder. Manet lag die abstrakte Malerei diesbezüglich? im Sterben, und die Freunde, die ihn besuchten, brachten ihm diese kleinen Blumensträuße mit. Der Anstoß zu einem Großteil meiner Arbeiten der Und die malte er dann einfach. Man sieht nichts letzten Jahre kam eigentlich davon, dass ich im weiter als Blumen, und doch sind diese Bilder Atelier saß und auf mein Telefon starrte, prokras- getränkt von der urbanen Atmosphäre des damali- tinierend, SMS und E-Mails schreibend. Irgend- gen Paris. Zumindest meine ich das zu spüren. Wie wann kam mir dabei der Gedanke: Ich habe jetzt kann ein kleiner Veilchenstrauß all das aufrufen: so viele Jahre in New York verbracht, habe Freunde Paris, die Industrialisierung, die Bourgeoisie? Ich gefunden, habe Bilder gemalt. Und alles, was am kann mich an diesen Bildern einfach nicht sattse- Ende übrig bleibt, ist diese dämliche Tastatur? hen. Sie erneuern meinen Glauben an die Malerei. Tatsächlich beschränkten sich meine Beziehun- gen hauptsächlich auf die Interaktion mit einer Muss man eigentlich Humor haben, um eine gute Tastatur. Ich begann dann damit, in einige meiner abstrakte Malerin zu sein?

Foto: Chris Kendall Foto: Bilder Emoticons zu integrieren und so zu versu- chen, mich dem Thema Abstraktion aus der Per- Natürlich muss man erst einmal Spaß an dem Jacqueline Humphries, „Against Day“ (2005) spektive der Kommunikation noch einmal neu zu haben, was man macht. Abstrakte Malerei ist aber nähern. Emoticons sind wirklich super! Ich kann auch ein gutes Ventil für meine zynische Seite. Mei- meinen Bildern jetzt ein Gefühl mit auf den Weg ner Meinung nach sind die „Black Light Paint­ings“ geben, einfach nur durch die Verwendung eines auf eine Art einfach lächerlich – zumindest hoffe bestimmten Emoticons. Die Gemälde haben jetzt ich das. Ich kann dieses Gefühl dann auch nehmen eigene Gefühle. und auf mich selbst zurückwenden: eine „abstrakte Malerin“, die „gigantische abstrakte Gemälde“ Welche Malerei schauen Sie sich denn selbst malt. „Come on!“ Besonders in der letzten Zeit gerade gerne an? empfinde ich meine Bilder als ziemlich selbstiro- nisch. Vielleicht hat das einfach mit dem Älterwer- Ich lande immer wieder bei Édouard Manet. Wahr- den zu tun. Denn auf eine Art ist es ziemlich absurd, scheinlich ist er am Ende der Grund, warum ich immer so weiterzumachen, wirklich. Am Ende liegt Malerin wurde. Ich bin fast schon besessen von einfach eine gewisse Komik darin, etwas zu ferti- seinen letzten Bildern – sehen Sie, schon wieder gen, nach dem niemand gefragt hat. Ihre tägliche Dosis Kunst & Kultur: Das Feuilleton der SZ

SZ testen: 20 Ausgaben für 20 €

Rathaus • Branchenbuch • Veranstaltungen • Kino • Restaurants

Jetzt bestellen: sz.de/brandhorst 089 / 21 83 99 27 www.muenchen.de

Anzeige_Brandhorst Museum_152x207_ISO300.indd 1 30.04.19 11:04 En détail 40 IMPRESSUM Dieses Heft erscheint anlässlich der Ausstellung Dies ist eine Publikation des Museums Brandhorst. Museumsaufseher „Forever Young – 10 Jahre Museum Brandhorst“ 24. Mai 2019 bis April 2020 PROJEKTLEITUNG Stefan Rauch über Kuratorin: Patrizia Dander Kirsten Storz Cy Twomblys Rosenbilder Jubiläumswochenende, 24. bis 26. Mai 2019 MITARBEIT UND TEXTBEITRÄGE Programm: Franziska Linhardt, Nan Mellinger Anja Bayer, Monika Bayer-Wermuth, Patrizia protokolliert von und Kirsten Storz ­Dander, Max Dax, Katja Eichinger, Paul-Philipp Hanske, Verena Hein, Achim Hochdörfer, Funda Wolfgang Westermeier Museum Brandhorst Karaca, Franziska­ Linhardt, Nan Mellinger, Bayerische Staatsgemäldesammlungen ­Dominikus Müller, Benedikt Sarreiter, Richard Türkenstraße 19 Siegal, ­Kirsten Storz, Nick Trachte, Wolfgang 80333 München ­Westermüller

KONZEPTION UND REDAKTION Kirsten Storz und Nansen & Piccard, WIR DANKEN ALLEN Eduard-Schmid-Str. 23, 81541 München Als Museumsaufseher hat man nicht nur Zeit, die PARTNERINNEN UND PARTNERN Kunstwerke eingehend zu betrachten, man erlebt Bayerische Staatsoper, Richard Siegal / Ballet LEKTORAT auch, welche Reaktionen sie bei den Besuchern of Difference, Bar Charlie, Blitz Club, Boxwerk, Ursula Fethke, Petra Umlauf hervorrufen. Auf viele wirken Cy Twomblys Bilder Buchh­andlung­ Walther König, CreArt, FILMFEST kindlich, naiv. Man hört immer wieder die Frage: MÜNCHEN, Herr Krause (Food Truck), Hoch- GESTALTUNG Was soll die Kritzelei? Es gibt regelmäßig Führun- schule für Fernsehen und Film München, Hot Lips PARAT.cc, München gen durch die Ausstellung, da habe ich gelernt, Jazzband, Ludwig Beck – Kaufhaus der Sinne, dass es Twomblys volle Absicht war, so zu malen. Kinderkunsthaus, Daniel Lang, Museumspäda- DRUCK Er zwang sich beispielsweise dazu, hin und wieder gogisches Zen­trum München mit Andrea Feucht- RMO Druck GmbH, München mit geschlossenen Augen oder mit der linken Hand mayr und Susanne Theil, Picnic, pi.lot-Projekt und zu malen, obwohl er Rechtshänder war. Er wollte Yvonne Bruderrek, Public Possession & Guests Redaktionsschluss: 07. Mai 2019. sich wohl immer wieder selbst überraschen. feat. Aandrum­ (Radio 80000), Bocaj (Radio 80000), Änderungen im Programm vorbehalten. Bogus Trumper, Julie Fleischer, Kim Ann ­Foxman,

Kinder sind für diese intuitive Art der Malerei viel Mikey Gee (Lagué Moin), Mr. Tophat, Obalski,­ © 2019 Udo und Anette Brandhorst Stiftung, München; Bayerische zugänglicher als Erwachsene. Sie denken nicht Benjamin Röder (Charlie) und Sascha Sibler Staats­gemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München; die lange darüber nach, warum ihnen ein Bild besser (Blitz), StiftungFREIZEIT, Stiftung Lyrik Kabinett, Autorinnen und Autoren; die Fotografinnen und Fotografen

gefällt als das andere. Sie sagen einfach, was ihnen The Hi-Fly Orchestra, Die Waldmeister Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, insbesondere die in den Sinn kommt. Zum Beispiel mögen sie die elektronische oder mechanische Aufbereitung und Vervielfältigung von hellgelben Rosen lieber als die dunkelblauen, ein- EIN BESONDERER DANK GILT Texten oder der Gesamtheit dieser Publikation, bedarf der vorherigen Zustimmung durch die Urheberinnen und Urheber. fach deshalb, weil die Farben freundlicher sind. In Anna Kleeblatt (Marketing & Kommunikation), Nan dem Bild mit den dunkelblauen Rosen hat meine Mellinger (Konzeption Programm & Salon ZEBRA), BILDNACHWEIS Nichte in der ganz rechten Rose einen Löwenkopf Paul-Philipp Hanske, Benedikt Sarreiter und ­Oliver S.6, © 2019 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./­ Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York; S.6, © Amy Sillman; entdeckt. Ich habe drei Wochen gebraucht, um Stolle von Nansen & Piccard (Konzept & Text), S.9, Courtesy the Artist and Anton Kern Gallery, New York / © Nicole nach und nach Schnauze, Ohren und so weiter aus- Jonas Beuchert, Nam Huynh, Pina Jax, ­Tilman Eisenman; S.9, © Ed Ruscha. Courtesy the Artist and Gagosian; S.12, zumachen. Schlevogt und Johanna Wenger von PARAT.cc­ © Arthur Jafa; S.17, © Richard Siegal / Ballet of Difference; S.19, © Bayerische Staatsoper, München; S. 22, © Jovana Reisinger; S. 33, (Gestaltung) sowie Richard Baumann und Marco Courtesy the Artist; S. 35 und 36, Courtesy the Artist and Greene Naftali, Ich kann mir gut vorstellen, dass Twombly sich Koenen von 4th Motion (Website). New York; S.40, © Cy Twombly Foundation genau das gewünscht hat: dass seine Bilder ins- tinktiv verstanden werden, dass man sich in ihnen DIE AUSSTELLUNG WIRD GEFÖRDERT VON FOTONACHWEIS Wenn nicht anders vermerkt © Bayerische ­Staatsgemäldesammlungen, verliert und immer wieder Neues entdeckt. München: Haydar Koyupinar, Sybille Forster, Johannes Haslinger, ­Margarita Platis, Nicole Wilhelms

Wir haben uns bemüht, die Urheberinnen und Urheber der Bildvorlagen KULTURPARTNER MEDIENPARTNER zu ermitteln. Sollte trotz intensiver Recherche eine Rechteinhaberin oder Cy Twombly, ein Rechteinhaber nicht berücksichtigt worden sein, werden berechtigte Ansprüche im Rahmen der üblichen Vereinbarungen abgegolten.

Untitled (Roses), 2008 (Detail) Meléndez Constanza Fotos: FOREVER YOUNG 10 Jahre Museum Brandhorst Jubiläumsausstellung 24. Mai 2019 bis April 2020

Museum Brandhorst Theresienstraße 35a 80333 München

Öffnungszeiten Täglich 10–18 Uhr, außer Montag Donnerstag 10–20 Uhr

Eintritt 7 Euro Ermäßigt 5 Euro Sonntag 1 Euro

#ForeverYoung museum-brandhorst.de /museumbrandhorst

10 JAHRE MUSEUM BRANDHORST