BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. Friends of the Earth

Abs.: BUND-, BUND-Odenwald

An den [email protected] Gemeindevorstand

Ortsstraße 124

64756 Mossautal Höchst i. Odw., den 11.10.2018

Betr.: Bauleitplanung „Heuhotel“ hier: Ihr Schreiben vom 06.09.2018 Beteiligung gemäß §3(1) BauGB

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hiermit geben wir Ihnen im Auftrag und im Namen des BUND-Hessen e.V. folgende Anregungen zum Planentwurf vom 30. August 2018.

- Infolge der überbaubaren Fläche ist die Planung nicht aus dem Flächennutzungsplan der Gemeinde entwickelt. - Die Richtlinie 2000/60/EG zur Schafung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik (EU- Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)) des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 23. Oktober 2000 ist mit ihrem Verschlechterungsverbot uneingeschränkt einschlägig. Der Hinweis, die Regenwasserentsorgung soll unverändert beibehalten werden, erfüllt nicht die gebotene Prüfung, ob hier Verbesserungen vorzusehen sind. - Die 'Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen' (FFH-Richtlinie) ist uneingeschränkt einschlägig. Das Gebiet gemeinschaftlicher Bedeutung DE-6319-303 „Oberlauf und Nebenbäche der Mümling“ ist von der Planung betrofen. Dessen Schutzziele dürfen durch die vorliegende Planung nicht beeinträchtigt werden.

Spendenkonto: Geschäftskonto: Der BUND ist ein anerkannter Naturschutzverband nach § 63 IBAN DE46 5005 0201 GLS-Bank Bundesnaturschutzgesetz. Spenden sind steuerabzugsfähig. 0000 3698 53 IBAN DE85 4306 0967 Erbschaften und Vermächtnisse an den BUND sind von der BIC HELADEF1822 6027 5401 00 Erbschaftssteuer befreit. Wir informieren Sie gerne. Betref: BIC: GENODEM1GLS - Die vorgelegte Planung macht deutlich, dass die Grundlagen des Baugesetzbuches durch die Gemeinde Mossautal einseitig zugunsten der Förderung von Nutzungen ausgelegt werden. Die Pflicht zur Erfassung und planerischen Bewältigung von Planungsfolgen für Natur und Umwelt wird nicht angemessen erfüllt. Es fehlt vollständig eine Abschätzung der Umweltfolgen, die aus der Änderung resultieren. Wir erwarten gemäß §1a(3) BauGB - Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes - und §1a (5) BauGB - Klimaschutz - eine Analyse des bestehenden Zustandes sowie Festsetzungen zur Verwendung regenerativer Energie zur Gebäudeheizung sowie zur Regenwasserversickerung bzw. Verwendung. - Die im Planentwurf dargelegte naturschutzfachliche Untersuchungsmethodik schließt nach unserer Einschätzung nicht aus, dass geschützte Arten wie Zauneidechse, Fledermäuse sowie Rotmilan und Steinkauz beeinträchtigt werden können. Das Plangebiet gehört zum Jagdraum der genannten Vogelarten, in den Gebäuden sind Fledermausquartiere wahrscheinlich. Wir halten die Erstellung eine vollständigen Artenkatalogs für alle gesetzlich geschützten Arten für unverzichtbar, um begründete Aussagen zum Naturschutz machen zu können. Die Auswertung vorhandener Unterlagen sowie eine einmalige Begehung genügen ausdrücklich nicht dieser Forderung. Wir halten die im Umweltbericht geäußerte Absicht der Gemeinde, auf eine detaillierte Untersuchung bedrohter Arten zu verzichten, für nicht sachgerecht. Wir sind nicht der Aufassung, dass die Umnutzung der Scheune per se zu keinem Konflikt mit dem Artenschutz nach §44f BNatSchG führt. - Wir halten die Untersuchung von mindestens zwei Vegetationsperioden für den weiteren Planungsbereich, der sämtliche angrenzenden Grundstücke bis zu einer Entfernung von ca. 200m umfassen muss, für angemessen. - Wir halten eine zusammenhängende Ausgleichsfläche in engem räumlichen Zusammenhang mit dem Plangebiet für erforderlich, um die Schutzinteressen von nachgewiesenen Lebensräumen oder Arten der FFH-Anhänge I, II und IV zu berücksichtigen. - Wir halten es grundsätzlich für problematisch, wenn bei geplanten Veränderungen stets unter Hinweis auf die Flächengröße von 'unerheblichen' negativen Einflüssen geredet wird. Die gesetzliche Verpflichtung, Veränderungen, die von der Planung hervorgerufen werden, zu quantifzieren, wird damit nicht erfüllt.

Spendenkonto: Geschäftskonto: Der BUND ist ein anerkannter Naturschutzverband nach § 63 IBAN DE46 5005 0201 GLS-Bank Bundesnaturschutzgesetz. Spenden sind steuerabzugsfähig. 0000 3698 53 IBAN DE85 4306 0967 Erbschaften und Vermächtnisse an den BUND sind von der BIC HELADEF1822 6027 5401 00 Erbschaftssteuer befreit. Wir informieren Sie gerne. Betref: Odenwaldkreis BIC: GENODEM1GLS - Die Festsetzungen des Planes enthalten keinen Schutz für die beiden großen Eichen an der Scheunenzufahrt. Falls deren Beseitigung durch die Planung weiterverfolgt wird, ist eine entsprechende Eingrifsbilanzierung unumgänglich. - Die Festsetzung zum Erhalt von Gehölzen sollte um ihre Rechtsgrundlage (§9(1) Nr. 20 BauGB) ergänzt werden, um Missverständnisse auszuschließen. Die Gemeinde legt nicht dar, wie diese Festsetzung realisiert werden soll. Es fehlt die Trägerschaft sowie Bestimmungen zur Pflege und deren Kosten. - Wir halten die Aussage in Nr. 13 des Umweltberichts nicht für korrekt. Die Gemeinde muss die Realisierung der umweltrelevanten Festsetzungen des Planes auf jeden Fall kontrollieren. Ein Verzicht auf diese Kontrolle erscheint angesichts des bekannten jahrzehntelangen Vollzugsdefzits im Odenwaldkreis nicht angebracht.

Mit freundlichen Grüßen

Spendenkonto: Geschäftskonto: Der BUND ist ein anerkannter Naturschutzverband nach § 63 IBAN DE46 5005 0201 GLS-Bank Bundesnaturschutzgesetz. Spenden sind steuerabzugsfähig. 0000 3698 53 IBAN DE85 4306 0967 Erbschaften und Vermächtnisse an den BUND sind von der BIC HELADEF1822 6027 5401 00 Erbschaftssteuer befreit. Wir informieren Sie gerne. Betref: Odenwaldkreis BIC: GENODEM1GLS Von: Gesendet: Freitag, 12. Oktober 2018 12:00 An: Info Cc: Betreff: VB B-Plan Mossautal-Hüttenthal "Heuhotel", 1. Änderung FNP

Ihre Bitte um Stellungnahme gem. § 4 (1) BauGB

Sehr geehrte Damen und Herren,

im zu beplanenden Bereich befindet sich, wie bereits in den Unterlagen aufgeführt, ein Vierseithof (Obere Siegfriedstraße 17), der als Einzelkulturdenkmal im Sinne des § 2 Abs. 1 des Hessischen Denkmalschutzgesetzes (HDSchG) aus geschichtlichen, städtebaulichen und künstlerischen Gründen geschützt sind.

Kulturdenkmäler sind nach § 1 Abs. 1 HDSchG in die städtebauliche Entwicklung und Raumordnung einzubeziehen. Die planungsrechtliche städtebauliche Ordnung des Bereichs wird seitens der Denkmalfachbehörde begrüßt. Grundsätzliche Bedenken zur vorgelegten Planung bestehen aus Sicht der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege nicht, jedoch möchten wir einige Anmerkungen ergänzen:

Die Verunklärung der ursprünglichen Hofstruktur durch weitere Nebengebäude soll ausgeschlossen werden. Die Sicherung der historischen Grundrisse der Einzelkulturdenkmäler ist durch Baulinien statt Baugrenzen besser gewährleistet. Die Baulinie ist hierfür eng um den Grundriss zu ziehen. Die recht schwammige Baugrenze um den Vierseithof begünstigt dessen Verunklärung.

Instandsetzungen oder Umgestaltungen von Kulturdenkmälern sowie Veränderungen in deren Umgebung sind nach § 18 HDSchG genehmigungspflichtig durch die Untere Denkmalschutzbehörde. Es wird in den Unterlagen darüber informiert, dass keine baulichen Veränderungen an der äußeren Gestalt vorgesehen sind. Die Genehmigungspflicht betrifft jedoch Veränderungen an der gesamten Substanz, also auch im Gebäudeinneren. Sollten hier Änderungen geplant sein, ist frühzeitig Kontakt mit der Untere Denkmalschutzbehörde aufzunehmen.

Die Abteilung Archäologie des Landesamtes für Denkmalpflege wird gegebenenfalls gesondert Stellung nehmen.

Sprechen Sie mich bei Rückfragen gern an.

Mit freundlichen Grüßen

-- im Auftrag

- Bezirksdenkmalpflege | Industriedenkmalpflege - ______

Landesamt für Denkmalpflege Hessen

1 Bau- und Kunstdenkmalpflege

Schloss Biebrich/Westflügel | D-65203 Wiesbaden

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NABU-Kreisverband Odenwaldkreis e.V.,

GROSSER-SEEGER&PARTNER mbB Daniela Bock Kreisverband Odenwaldkreis e.V. Großweidenmühlstr. 28 a-b

90419 Nürnberg 1.Vorsitzende

Bauleitplanung der Gemeinde Mossautal Beteiligung zum Vorentwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Heuhotel“ und der 1. Änderung des Flächennutzungsplans im Parallelverfahren Fränkisch-Crumbach, den 24.09.2018

Hier: Beteiligung nach § 4 Abs.1 BauGB NABU Kreisverband Odenwaldkreis e.V.

64407 Fränkisch-Crumbach Sehr geehrte Damen und Herren,

Bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom 06.09.2018 nehmen wir, im Namen des www.nabu-odenwaldkreis.de NABU Landesverband Hessen e.V., zu oben genannter Bauleitplanung wie folgt Stellung:

1. Außenbereichsplanung: In den Planunterlagen wird mehrfach darauf hingewiesen, dass es sich bei der Planung um ein Vorhaben im Außenbereich handelt. Die Umnutzung der Grünfläche im Nordwesten des Plangebiets zu Spendenkonto Stellplätzen und der drohende Verlust der beiden Stieleichen durch die Volksbank Odenwaldkreis Entscheidung, diese im Plan nicht als „zu erhaltende Einzelbäume“ BLZ 508 635 13 festzusetzen, führt nicht zu einem naturschutzfachlichen Ausgleich. Konto-Nr. 3 115 003 Hier geht eindeutig eine bisher unbebaute, unversiegelte Grünfläche verloren, sowie durch die beiden Bäume wertvoller Lebensraum für IBAN: DE63508635130003115003 verschiedene Tierarten. BIC : GENODE51MIC

Dies ist unseres Erachtens zu bilanzieren und im Umfeld der Planung ist ein entsprechender Ausgleich zu erbringen. Dies gilt ebenso für alle weiteren Eingriffe in bisher unversiegelte Flächen oder Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung im Plangebiet.

2. Beleuchtung und Artenschutz:

Gerade im Rahmen einer Bauleitplanung im Außenbereich könnten Regelungen zur umweltverträglichen Beleuchtung getroffen werden, Der NABU ist ein staatlich anerkannter die zur Verringerung der Umweltbelastung durch künstliches Licht Naturschutzverband (nach § 63 BNatSchG) (Lichtverschmutzung), zur Gesunderhaltung aller Lebewesen und zur und Partner von Birdlife International. Energieeinsparung beitragen. Hier wäre vor allem auf eine Spenden und Beiträge sind steuerlich umweltverträgliche Beleuchtung mit geringem Blauanteil zu achten. absetzbar. Erbschaften und Vermächtnisse Die immer weiter zunehmende Beleuchtung hat, erwiesener Maßen, an den NABU sind steuerbefreit. einen großen Anteil am massiven Rückgang bei den Insekten, trägt aber auch dazu bei, dass Zugvögel sich schlechter orientieren können.

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Fazit: Wir können diese Bauleitplanung nur dann mittragen, wenn unsere vorgenannten Bedenken und Anregungen berücksichtigt werden.

Mit freundlichen Grüßen

1.Vorsitzende Im Auftrag des NABU LV Hessen e.V.

Der Kreisausschuss V.50 Umwelt und Naturschutz Naturschutzbehörde

Odenwaldkreis - Postfach 13 51 und 13 61 - 64703 Erbach Michelstädter Straße 12, 64711 Erbach Dienstanschrift: Helmholtzstraße 1, 64711 Erbach Gemeindevorstand der Gemeinde Mossautal Unter-Mossau Ortsstraße 124

64756 Mossautal Telefon-Zentrale: 06062 70-0 E-Mail Zentrale: [email protected] Internet: http://www.odenwaldkreis.de

Aktenzeichen: V.50 148-200/12/018/18 (bei Antwortschreiben bitte angeben)

27. September 2018

Bauleitplanung der Gemeinde Mossautal hier: Stellungnahme der Naturschutzbehörde des Odenwaldkreises zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Heuhotel“ im Ortsteil Hüttenthal

Bezug: Schreiben des Planungsbüros Grosser-Seeger & Partner, Nürnberg, vom 6. September 2018

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Bareis, sehr geehrte Damen und Herren, mit Schreiben vom 6. September 2018 hat uns das von Ihnen beauftragte Planungsbüro Grosser-Seeger & Partner, Nürnberg, um eine Stellungnahme zum Vorentwurf des vor- habenbezogenen Bebauungsplans „Heuhotel“ im Ortsteil Hüttenthal gebeten.

Hierzu teilen wir Ihnen mit, dass wir gegen den uns vorgelegten Entwurf zu dem vorhaben- bezogenen Bebauungsplans „Heuhotel“ im Ortsteil Hüttenthal, mit dem die bauplanungs- rechtlichen Voraussetzungen für die im Grunde nach § 35 Abs. 1 des Baugesetzbuchs nicht zulässigen Nutzungen (hier insbesondere Versammlungs- und Veranstaltungsräume, Beher- bergungsbetrieb mit Ferienwohnungen) geschaffen werden sollen, keine grundsätzlichen Bedenken haben, so dass dieser Bebauungsplan mitgetragen werden könnte, wenn nachfol- gende natur- und artenschutzrechtliche Maßgaben beachtet bzw. umgesetzt werden würden:

Auf der neu geplanten Stellplatzfläche stehen zwei dominante großkronige Eichen. Auf einem Entwurf des Vorhaben- und Erschließungsplans sind diese dargestellt und als Park- platzfläche ausgespart (zwischen Stellplatz Nr. 3 und Nr. 4 und zwischen Stellplatzfläche Nr. 5 und Nr. 6). In einem anderen Vorentwurf zum Vorhaben- und Erschließungsplan sind diese zwei Eichen jedoch nicht mehr dargestellt; statt dessen ist die Gesamtfläche als Stellplatz- fläche ohne Erhaltung dieser Bäume dargestellt.

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Datenschutz und Informationspflicht bei Erhebung personenbezogener Daten: Unter www.odenwaldkreis.de/datenschutz finden Sie die nach Art. 13 der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) erforderliche Angaben.

Öffnungszeiten: mo., di., do., fr.: 8:00 bis 12:00 Uhr, do.: 14:00 bis 17:30 Uhr Zulassungsstelle/Straßenverkehrsbehörde: mo. bis fr.: 8:00 bis 12:00 Uhr, do.: 14:00 bis 17:30 Uhr

Konten der Kreiskasse: Postbank Frankfurt/Main BLZ 500 100 60, Konto-Nr. 114 67-603 IBAN: DE17 5001 0060 0011 4676 03 BIC: PBNKDEFF Sparkasse Odenwaldkreis BLZ 508 519 52, Konto-Nr. 901 IBAN: DE05 5085 1952 0000 0009 01 BIC: HELADEF1ERB Volksbank Odenwald eG BLZ 508 635 13, Konto-Nr. 30 015 IBAN: DE63 5086 3513 0000 0300 15 BIC: GENODE51MIC Stellungnahme der Naturschutzbehörde des Odenwaldkreises vom 27. September 2018 Seite 2 von 2 an den Gemeindevorstand der Gemeinde Mossautal zum B-Plan „Heuhotel“ im OT Hüttenthal

Aus diesem Grund bittet die Naturschutzbehörde des Odenwaldkreises die Gemeinde Mossautal, entweder diese beiden Eichen als zur Erhaltung festzusetzen, so dass diese nach ihren Abgängen zu ersetzen wären, oder aber die gesamte derzeit nicht überbaute Grünflächen mitsamt den darauf wachsenden Gehölzen wäre zu erfassen und deren Über- bauung im Rahmen einer Eingriffs- und Ausgleichsplanung mit Flächenbilanzierung zu bewerten und zu kompensieren.

Wir weisen darauf hin, dass artenschutzrechtliche Belange bei allen Vorhaben im Geltungs- bereich dieses vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Heuhotel“ im Ortsteil Hüttenthal unbe- rührt bleiben.

Unsere Stellungnahme zur 1. Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Mossautal für den Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Heuhotel“ im Ortsteil Hüttenthal geht Ihnen gesondert zu.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag

Eine Durchschrift dieser Stellungnahme haben zur Kenntnisnahme erhalten:

Kreisbauamt / Bauleitplanung – im Hause

Wasserbehörde des Odenwaldkreises – im Hause

LRVV – im Hause Abt. Landwirtschaft und Abt. Landschaftspflege und Naturschutz

Regierungspräsidium Abteilung Ländlicher Raum, Forsten, Natur- und Verbraucherschutz Dezernat V 53.1 64278 Darmstadt

Naturschutzbeirat der Naturschutzbehörde – im Hause

Planungsbüro Grosser-Seeger & Partner, Großweidenmühlstraße 28 a-b, 90419 Nürnberg

Der Kreisausschuss V.50 Umwelt und Naturschutz Naturschutzbehörde

Odenwaldkreis - Postfach 13 51 und 13 61 - 64703 Erbach Michelstädter Straße 12, 64711 Erbach Dienstanschrift: Helmholtzstraße 1, 64711 Erbach Gemeindevorstand der Gemeinde Mossautal Unter-Mossau Ortsstraße 124

64756 Mossautal Telefon-Zentrale: 06062 70-0 E-Mail Zentrale: [email protected] Internet: http://www.odenwaldkreis.de

Aktenzeichen: V.50 148-200/12/018/18 (bei Antwortschreiben bitte angeben)

27. September 2018

Bauleitplanung der Gemeinde Mossautal hier: Stellungnahme der Naturschutzbehörde des Odenwaldkreises zur 1. Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Mossautal für den Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Heuhotel“ im Ortsteil Hüttenthal

Bezug: Schreiben des Planungsbüros Grosser-Seeger & Partner, Nürnberg, vom 6. September 2018

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Bareis, sehr geehrte Damen und Herren, mit Schreiben vom 6. September 2018 hat uns das von Ihnen beauftragte Planungsbüro Grosser-Seeger & Partner, Nürnberg, um eine Stellungnahme zur 1. Änderung des Flächen- nutzungsplans der Gemeinde Mossautal für den Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Heuhotel“ im Ortsteil Hüttenthal gebeten.

Hierzu teilen wir Ihnen mit, dass wir gegen diese 1. Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Mossautal für den Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Heuhotel“ im Ortsteil Hüttenthal keine grundsätzlichen Bedenken haben.

Unsere Stellungnahme zum vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Heuhotel“ im Ortsteil Hüttenthal geht Ihnen gesondert zu.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag

Datenschutz und Informationspflicht bei Erhebung personenbezogener Daten: Unter www.odenwaldkreis.de/datenschutz finden Sie die nach Art. 13 der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) erforderliche Angaben.

Öffnungszeiten: mo., di., do., fr.: 8:00 bis 12:00 Uhr, do.: 14:00 bis 17:30 Uhr Zulassungsstelle/Straßenverkehrsbehörde: mo. bis fr.: 8:00 bis 12:00 Uhr, do.: 14:00 bis 17:30 Uhr

Konten der Kreiskasse: Postbank Frankfurt/Main BLZ 500 100 60, Konto-Nr. 114 67-603 IBAN: DE17 5001 0060 0011 4676 03 BIC: PBNKDEFF Sparkasse Odenwaldkreis BLZ 508 519 52, Konto-Nr. 901 IBAN: DE05 5085 1952 0000 0009 01 BIC: HELADEF1ERB Volksbank Odenwald eG BLZ 508 635 13, Konto-Nr. 30 015 IBAN: DE63 5086 3513 0000 0300 15 BIC: GENODE51MIC Stellungnahme der Naturschutzbehörde des Odenwaldkreises vom 27. September 2018 Seite 2 von 2 an den Gemeindevorstand der Gemeinde Mossautal zur 1. Änderung FNP OT Hüttenthal

Eine Durchschrift dieser Stellungnahme haben zur Kenntnisnahme erhalten:

Kreisbauamt / Bauleitplanung – im Hause

Wasserbehörde des Odenwaldkreises – im Hause

LRVV Reichelsheim – im Hause Abt. Landwirtschaft und Abt. Landschaftspflege und Naturschutz

Regierungspräsidium Darmstadt Abteilung Ländlicher Raum, Forsten, Natur- und Verbraucherschutz Dezernat V 53.1 64278 Darmstadt

Naturschutzbeirat der Naturschutzbehörde – im Hause

Planungsbüro Grosser-Seeger & Partner, Großweidenmühlstraße 28 a-b, 90419 Nürnberg

Regierungspräsidium Darmstadt

D urchschrift

Regierungspräsidium Darmstadt. 64278 Darmstadt Unser Zeichen: Az. III31.2- 61d 02/0-39 Gemeindevorstand der Gemeinde Mossautal

Ortsstraße 124

64756 Mossautal

Datum: 24. Oktober 2018

Bauleitplanung der Gemeinde Mossautal Vorentwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Heuhotel“ und 1. Änderung des Flächennutzungsplanes Stellungnahme gemäß § 4 Abs. 1 BauGB Schreiben des Büros Grosser-Seeger & Partner vom 6.9.2018

Sehr geehrte Damen und Herren, unter Hinweis auf § 1 Abs. 4 BauGB nehme ich zu der o. g. Bauleitplanung aus der Sicht der Raumordnung und Landesplanung wie folgt Stellung:

Die vorgesehene Planung liegt in einem im Regionalplan Südhessen/Regionalen Flächennut- zungsplan 2010 (RPS/RegFNP 2010) ausgewiesenen „Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft“ und in einem „Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen“. Die Planung hat die Umnut- zung eines bereits bestehenden Gebäudebestandes zum Ziel. Es werden keine landwirtschaft- lichen Flächen neu in Anspruch genommen. Gegen die Planung bestehen aus regionalplane- rischer Sicht keine Bedenken.

Aus der Sicht der oberen Naturschutzbehörde bestehen gegenüber dem Bebauungsplanvor- entwurf und der Flächennutzungsplanänderung keine Bedenken.

Von dem Geltungsbereich des Bebauungsplanvorentwurfs sowie von der Änderung des Flä- chennutzungsplans wird kein Natur- oder Landschaftsschutzgebiet berührt. Ein Natura 2000- Gebiet ist nicht betroffen.

Regierungspräsidium Darmstadt Servicezeiten: Fristenbriefkasten: Luisenplatz 2 , Kollegiengebäude Mo. – Do. 8:00 bis 16:30 Uhr Luisenplatz 2 64283 Darmstadt Freitag 8:00 bis 15:00 Uhr 64283 Darmstadt

Internet: Telefon: 06151 12 0 (Zentrale) Öffentliche Verkehrsmittel: www.rp-darmstadt.hessen.de Telefax: 06151 12 6347 (allgemein) Haltestelle Luisenplatz - 2 - - 2 -

Mit der Änderung des Flächennutzungsplans ist im Geltungsbereich des Bebauungsplanvor- entwurfs vorgesehen, die Fläche für Landwirtschaft in eine Sonderbaufläche mit der Zweckbe- stimmung Festscheune/Heuhotel zu ändern.

Zu weiteren Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege verweise ich auf die zu- ständige untere Naturschutzbehörde beim Odenwaldkreis.

Bezüglich der vom Regierungspräsidium Darmstadt - Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt Darmstadt - zu vertretenden Belange teile ich Ihnen folgendes mit:

Oberflächengewässer (Abflussregelung /Hochwasserschutz/Hydrologie) Oberflächengewässer und Belange des Hochwasserschutzes werden durch den Bauleitplan nicht berührt.

Nachsorgender Bodenschutz Aus der Altflächendatei ALTIS des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie ergeben sich für den Plangeltungsbereich keine Hinweise auf das Vorhandensein von Altflächen (Alt- standorte, Altablagerungen), schädliche Bodenveränderungen und/oder Grundwasserschä- den. Von meiner Seite bestehen somit nach derzeitigem Kenntnisstand keine Bedenken gegen das o. a. Vorhaben.

Die Belange des Dezernates Nachsorgender Bodenschutz sind in der Begründung zum Be- bauungsplanentwurf hinreichend berücksichtigt.

Grundwasser (Grundwasserschutz/Wasserversorgung) Bei der geplanten Versickerung von nicht schädlich verunreinigtem Niederschlagswasser ist eine qualitative Beeinträchtigung des Grundwassers durch diese auszuschließen. Das Arbeits- blatt DWA-A 138 „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlags- wasser“ sowie das Merkblatt DWA-M 153 „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regen- wasser“ sind zu beachten. Die Mächtigkeit des Sickerraums sollte, bezogen auf den mittleren höchsten Grundwasserstand, mindestens 1 Meter betragen.

Abwasser, anlagenbezogener Gewässerschutz Für die Beurteilung der Abwasserbeseitigung ist der Kreisausschuss des Odenwaldkreises -Untere Wasserbehörde- zuständig.

Immissionsschutz In den Unterlagen zum BLP/FNP wird dargestellt, dass die Immissionswerte an der nächsten Bebauung eingehalten werden, wenn die im Gutachten getroffenen Annahmen umgesetzt werden. Eine Überprüfung dieser Aussage konnte nicht erfolgen, da das zugrundeliegende Gutachten nicht vorlag. Von daher bestehen Bedenken, ob wirklich alle Punkte, die für eine Veranstaltungshalle rele- vant sind behandelt wurden (z.B. Parkierungsverkehr, Lüftung in den Sommermonaten, Klima- geräte). Auch ist nicht klar, welchen Rechtscharakter Regelungen zum Lärm in einem BLP/FNP

- 3 - - 3 - auf die geplante Veranstaltungshalle haben. Um sicher zu gehen, rege ich an, die Nutzungs- änderung der Scheune zu einer Veranstaltungshalle im Rahmen eines Baugesuchs durchzu- führen. Damit können Nebenbestimmungen explizit für den Betrieb der Veranstaltungshalle festgelegt werden. In diesem Rahmen wäre auch das Gutachten zu den Schallimmissionen vor- zulegen.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag