Jahresbericht 2019 des Landkreises Ostallgäu Inhalt

3 Vorwort Landrätin Maria Rita Zinnecker Kreisentwicklung 63 Klimaschutz 4 Abfallwirtschaft 66 Ökomodell-Region 68 ÖPNV Bauen & Umwelt 72 Regionalmanagement 6 Allgäuer Moorallianz 77 Wirtschaftsförderung 8 Bauverwaltung 14 Kreisfachberatung Menschen für Menschen 19 Landschaftspflegeverband 83 Bericht der Behindertenbeauftragten 23 Naturschutz 87 Ehrungen 28 Wasserrecht 88 Sternenhimmel

Bildung Hauptverwaltung & Veranstaltungen 30 Berufsorientierung 89 Personal 31 Bildung für Neuzugewanderte 94 Veranstaltungen 33 Bildungsberatung 35 Bildungsregion 12 Personenstand & Ausländerwesen 37 Jugendberufsagentur 38 Staatliches Schulamt Sicher & Gesund 100 Gesundheitsamt Finanzen & Liegenschaften 103 Lebensmittelüberwachung 39 Hochbau 104 Öffentliche Sicherheit und Ordnung 41 Kreishaushalt 105 Veterinäramt 45 Senioren- und Pflegeheime Soziales & Familie 49 Gleichstellungsstelle 107 Demenz 108 Ehrenamt Kliniken 111 Inklusion 52 Allgemeines 114 Jugendamt 53 Klinik 117 Kreisjugendring 55 Klinik Füssen 120 Senioren 57 Klinik Kaufbeuren 123 Soziale Verwaltung

Politik & Kommunales 125 Tourismus 59 Gemeindebesuch 60 Staatliche Rechnungsprüfung Verkehr & Straßen 62 Wahlen 2019 128 Tiefbau 131 Verkehrswesen Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

schön, dass Sie sich die Zeit nehmen, den Jahresbericht 2019 des Landratsamtes Ostallgäu durchzustöbern. Der Jahresbericht bietet wie in jedem Jahr sehr umfassende Informationen aus allen Abteilungen und Sachgebieten unseres Hauses. Er zeigt ansprechend aufbereitet und natürlich digital, was der Landkreis im vergangenen Jahr geleistet hat, um das Ostallgäu voranzubringen.

Wir haben auch 2019 wieder den vollen Bürgerservice geboten und zuverlässig den Abfall entsorgt – natürlich. Der Landkreis ist aber viel mehr als nur Fahrzeug-Ab-, An- und Ummelder oder Müllentsorger. Beispielsweise können Sie in diesem Jahresbericht eine Bilanz unseres Blüh-Projekts „Wiese x 16“ ebenso lesen wie Berichte über unser Tourismusforum, unsere Fahrgastoffensive FOO für den Öffentlichen Personennahverkehr, das Klimaanpassungskonzept (als erster Landkreis in Bayern), die große Digitalisierungskampagne an unseren landkreiseigenen Schulen oder die umfangreichen Bautätigkeiten des Landkreises (Schulen, Straßen, neuer Kreisbauhof und vieles mehr). Das sind nur einige wenige Beispiele für die riesige Bandbreite an Aufgaben, die der Landkreis angepackt und umgesetzt hat.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erkenntnis beim Lesen.

Ihre Landrätin

Maria Rita Zinnecker

3 Abfallwirtschaft

Umbau des Wertstoffhofs Buchloe

Herzstück der neuen Anlage ist eine Containerhalle, deren leicht gehaltene Konstruktion den Besucher*innen viel Licht und Luft bei der Wertstoffabgabe gewährt. Im Zuge des Umbaus wurden auch die Verkehrsregelungen optimiert und das Parkplatzangebot erweitert. Weil die Sicherheitsvorschriften nicht mehr erfüllt waren, musste die alte Rundstützenhalle am Wertstoffhof in Buchloe abgerissen werden.

Mehr dazu erfahren Sie hier.

Dach der neuen Containerhalle am Wertstoffhof Buchloe

Abfallarmes Frühstück an der Realschule

Gemeinsam mit der Kommunalen Abfallwirtschaft Ostallgäu testeten die Schüler*innen der Jahrgangsstufe 7, wie man schon am frühen Morgen Abfall vermeiden kann. Im Fach Hauswirtschaftslehre bekamen die Schüler*innen ein kleines Bugdet mit dem Auftrag, in der Marktoberdorfer Innenstadt für ein gemeinsames Frühstück einzukaufen. Die besondere Herausforderung bestand darin, Abfälle weitgehend zu vermeiden.

Zurück im Klassenraum berichteten die Schüler*innen über ihre positiven Erfahrungen bei der abfallarmen Einkaufstour: Wurst oder Käse wurden in verschiedenen Marktoberdorfer Geschäften und auf dem Markt ohne weitere Der Wochenmarkt bietet gute Möglichkeiten für Nachfragen in die mitgebrachten Mehrwegboxen gefüllt; Milch, Joghurt und einen abfallarmen Einkauf. Honig konnten abfallfrei in Pfandgläsern erworben, Brot und Obst gänzlich ohne Plastik- oder Papiertüten eingekauft werden.

Das Projekt „Abfallarmes Frühstück“ ist Teil der offiziellen Schulpartnerschaft zwischen Landkreis und Realschule Marktoberdorf.

4 Kommunale Abfallwirtschaft besucht Grundschulen

Bei den 45-minütigen Unterrichtseinheiten lernen die Schüler*innen, wie man Abfälle im Alltag sinnvoll vermeiden kann und wie man Abfälle korrekt trennt. Die Lerninhalte werden von einer Mitarbeiterin der Kommunalen Abfallwirtschaft im Klassenzimmer anhand von Bildern und Alltagsgegenständen veranschaulicht. Mit Miniatur-Abfallbehältern und Sortierbeispielen wird das richtige Trennen geübt.

Das Angebot ist für die Grundschulen im Landkreis Ostallgäu kostenlos und kann direkt bei der Kommunalen Abfallwirtschaft angefordert werden.

Am „Abfallunterricht“ haben bisher mehr als 30 Grundschulklassen teilgenommen. Die Kommunale Abfallwirtschaft bietet die Unterrichtseinheiten Kinder im Grundschulalter lernen schnell, Abfälle für Schüler*innen der Jahrgangsstufe 1 bis 4 seit Januar 2019 an. richtig zu trennen.

5 Allgäuer Moorallianz

Entwässerungsgraben mit Dämmen wiedervernässt

Bei einem 2019 fertiggestellten größeren Vorhaben wurde ein massiver Entwässerungsgraben angegangen. Der Graben wurde einst bis tief in den Zentralbereich des Hochmoors getrieben, um das Moor für Zwecke des Waldbaus und eventuell auch des Torfabbaus trockenzulegen. Zu den angestrebten Nutzungen kam es zwar nie, trotzdem stand für das Projektteam der Moorallianz und deren Planer nach der Auswertung der Geländetopographie und des Mooraufbaus fest, dass dringender Handlungsbedarf bestand. Denn neben dem Hauptgraben zeigten auch die alten, zum Teil oberflächlich verwachsenen Grabenstrukturen am Moorrand nach wie vor erhebliche Wirkung. Der Torfkörper trocknete zunehmend aus, der ehemals offene Hochmoorkern wuchs über die Jahre immer dichter zu.

Die Hauptarbeit bestand darin, in den Hauptgraben 17 größere Dämme Bau eines mit Holz armierten Dammes: Eine Spundwand wird in den Boden gedrückt, dann wird einzubauen. Die Bauwerke bestehen aus Holzspundwänden, die zur das Holz mit Torf und Vegetation überdeckt (unten Konservierung und zur mechanischen Stabilisierung mit Torfwällen ummantelt links). Wenn alles richtiggemacht wurde, ist der Staudamm bald so nass, dass auch das Holz keine wurden. Hierfür wurden im Gelände Torfentnahmestellen angelegt, die sich Zersetzungserscheinungen zeigt und lange Zeit inzwischen mit Wasser gefüllt haben und als neue Habitatstrukturen für haltbar ist. Unten rechts der Anstau nach ein paar Jahren Entwicklung: Die grünen Polster in der Insekten, Reptilien und andere dienen. Wasserfläche bestehen aus Torfmoos, das bald alles bedecken wird; die Regeneration des Moores Auch bei dieser Baustelle gab es besondere Artenvorkommen, die durch die ist nun in vollem Gange. Fotos: Allgäuer Moorallianz Bauarbeiten keineswegs gestört werden durften. Diesmal bestimmte zum Beispiel die Winterruhephase der stark gefährdeten Kreuzottern, wann gebaut und angestaut werden konnte, damit die Tiere nicht in ihren Nestern überflutet wurden. Wie so oft im hoch sensiblen Lebensraum Moor war auch beim Zeitmanagement Fingerspitzengefühl geboten.

Vor den Dammbauten und in den Torfentnahmestellen ist ein gutes halbes Jahr nach Beendigung der Maßnahme bereits zu sehen, dass sich der Aufwand gelohnt hat und die Dämme funktionieren. Denn: Die Gräben und Löcher sind voller Wasser und das Torfmoos wächst. Obwohl überstaute Moorböden anfangs noch etwas CO? und vor allem Methan ausstoßen, wird das Moor seine Funktion als Kohlenstoffspeicher bald wieder voll aufnehmen und über viele Jahre seinen Anteil an einem ausgeglichenen Klima erbringen. Auch der Lebensraum der besonderen Arten, die hier vorkommen, ist nun gesichert.

6 Prominenter Besuch beim Naturschutzgroßprojekt

Die Moorallianz konnte sich im Jahr 2019 über gleich zwei sehr prominente Gäste freuen. Am 28. Juni machte sich der emeritierte Biologieprofessor und Moorexperte Prof. Dr. Michael Succow aus Greifswald ein Bild vom aktuellen Stand des Naturschutzgroßprojektes. Dabei standen einige naturkundlich besonders interessante Gebiete im Sulzschneider und im Kempter Wald auf dem Programm, in denen bereits Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt wurden.

Am 29. August besuchte die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Prof. Beate Jessel, das Projektgebiet. Im Sulzschneider Wald in der Gemeinde begutachtete sie mit der Zweckverbandsvorsitzenden, Landrätin Maria Rita Zinnecker und deren Vertreter, Landrat Anton Klotz, zwei bereits abgeschlossene Renaturierungsbaustellen. BfN-Präsidentin Beate Jessel (r.) und Landrätin Maria Rita Zinnecker im Sulzschneider Wald. Foto: Ruth Birkhölzer, BfN

Umzug in neue Büroräume

Das Projektbüro der Allgäuer Moorallianz ist am 8. April umgezogen. Aus Platzgründen wurde das Büro aus dem Landratsamt ausgelagert. Ab sofort ist es daher in der Schwabenstraße 16 in der ehemaligen Rechtsanwaltskanzlei Liffers zu finden. Das Gebäude befindet sich schräg gegenüber vom Haupteingang des Landratsamts beziehunsweise direkt gegenüber vom Besucherparkplatz Süd und ist durch eine Beschilderung vor dem Haus leicht zu finden. Der Eingang befindet sich auf der Hausrückseite.

Die Allgäuer Moorallianz ist weiterhin an das Landratsamt angebunden und kann die Infrastruktur des Landkreises nutzen. E- Mail-Adressen und Telefonnummern sowie die Postanschrift bleiben gleich. Die Bürozeiten weichen jedoch von denen des Landratsamtes ab. Es wird daher um Terminvereinbarung gebeten.

7 Bauverwaltung

Weiterhin große Bautätigkeit – insbesondere bei Wohnhäusern

Das Ostallgäu baut und baut. Die Baukonjunktur blieb auch im Jahr 2019 stabil, erreichte aber nicht mehr das sehr hohe Niveau der vergangenen Jahre. Die weiterhin als positiv bewertete konjunkturelle Lage erklärt sich unter anderem durch den anhaltend florierenden Wohnungsbau, gefördert durch unterstützende Maßnahmen, wie beispielsweise die Einführung des Baukindergeldes im vergangenen Jahr. Weitere Impulse kamen vom sehr niedrigen Zinsniveau und einer verstärkten Zu- und Binnenwanderung. Insbesondere der Neubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern florierte.

Neubau Wohnhäuser

Die nachfolgende Grafik zeigt, dass die Ergebnisse der vorangegangenen Jahre nicht mehr ganz erreicht wurden. Sowohl die Zahlen der Neubauten (Bauanträge und Genehmigungsfreistellungsverfahren) wie auch die Zahlen beim Wohnungsbau (Einfamilienhäuser, Doppelhäuser, Mehrfamilienhäuser) konnten das Niveau der vorangegangenen Jahre nicht mehr ganz erreichen (2014: 385; 2015: 437, 2016: 440, 2017: 397, 2018: 375, 2019: 345).

8 Neue landwirtschaftliche Bauvorhaben

Wie aus der nachfolgenden Graphik zu entnehmen ist, ist auch ein Rückgang der landwirtschaftlichen Bauten zu verzeichnen. Wegen eines Überangebots an Holz durch Klimaschäden und dem so genannten „Käferholz“ ist der Holzpreis zwar insgesamt rückläufig und das vorhandene Holz wird lieber als Baustoff für eigene Bauvorhaben verwendet und einige Bauvorhaben, die noch nicht zwingend anstanden, vorgezogen. Dennoch führte die angespannte Liquiditätslage in vielen Betrieben zu einer zurückhaltenden Investitionsbereitschaft. Die Anzahl der Bauanträge für landwirtschaftliche Bauvorhaben war daher leicht rückläufig. Im Jahr 2017 wurden beispielsweise zwei Biogasanlagen beantragt, im Jahr 2018 und 2019 nur jeweils eine. Die Zahl an landwirtschaftlichen Maschinenhallen hat 2019 mit 32 Stück dagegen das bislang höchste Niveau erreicht.

Die Investitionskosten für neue landwirtschaftliche Bauvorhaben betrugen im Jahr 2019 15,5 Mio Euro (2018: 18,57 Millionen Euro, 2017: 19,48 Millionen Euro; 2016: 10,5 Millionen Euro, 2015: 14,49 Millionen Euro; 2014 11,23 Millionen Euro).

9 Gewerbliche Bauvorhaben

Im Jahr 2019 wurden auch im Wirtschaftsbau fallende Unternehmensinvestitionen verzeichnet. Die Anzahl der gewerblichen Neubauten fiel mit 27 Anträgen erheblich (2018: 41; 2017: 31; 2016: 35, 2015: 26; 2014: 26). Daneben wurden 2019 bisher 20 gewerbliche Bauvorhaben im Genehmigungsfreistellungsverfahren eingereicht (2018: 29, 2017: 19). Die Investitionskosten für neue Gewerbebauten (Bauanträge und Genehmigungsfreistellungsverfahren) betrugen im Berichtsjahr 2019 46,36 Millionen Euro und lagen damit leicht über dem Niveau der vorangegangenen Jahre (2018: 45,8 Millionen Euro, 2017: 32,1 Millionen Euro, 2016: 32,7 Millionen Euro, 2015: 43,1 Millionen Euro, 2014: 26,43 Millionen Euro).

Die Zahl der Anträge zur Erweiterung gewerblicher Bauten lag im Berichtsjahr 2019 bei 16 und damit ebenfalls deutlich unter dem Niveau der Vorjahre (2018: 24, 2017: 28, 2016: 26, 2015: 24, 2014: 25). Die Investitionskosten in diesem Bereich lagen 2019 bei 14,4 Millionen Euro, (2018; 13,26 Millionen Euro, 2017: 21,7 Millionen Euro, 2016: 9,6 Millionen Euro, 2015 mit 18,25 Millionen Euro, 2014: 9,12 Millionen Euro) und damit leicht über denen vorangegangener Jahre.

Das Investitionsvolumen bei immissionsschutzrechtlich genehmigten Gewerbebauten lag 2019 bei 20.907.500 Euro (reine Baukosten) und damit dieses Jahr entgegen dem allgemeinen Trend deutlich über den Vorjahreswerten (2018: 5.254.636 Euro, 2017: 6.396.396 Euro, 2016: 4.835.590 Euro, 2015: 60.721.017 Euro, 2014: 35.492.092).

Wohnungsbauförderung 2019

Beim Bayerischen Wohnungsbauprogramm handelt es sich um ein auf 15 Jahre befristetes, zinsverbilligtes Darlehen mit einem Zinssatz von 0,5 Prozent und einer Tilgung von einem Prozent bei Neubauten, sowie zwei Prozent beim Zweiterwerb. Zusätzlich erhalten Haushalte mit Kindern einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro pro Kind oder bestehender Schwangerschaft.

Nachdem nur begrenzt Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, richtet sich die Förderhöhe immer nach den zur Verfügung stehenden Mittel und der sozialen Dringlichkeit. Die soziale Dringlichkeit berechnet sich anhand der angemessenen Überschreitung der von der Labo genannten Mindestbeträge zur Tragbarkeit der Belastung. Eine Überschreitung von 30 Prozent bis maximal 50 Prozent ist zulässig.

10 Förderung im Bayerischen Zinsverbilligungsprogramm

Das Bayerische Zinsverbilligungsprogramm ist ein befristetes zinsverbilligtes Darlehen für die Finanzierung einer Immobilie. Das Darlehen beträgt bis zu einem Drittel der Gesamtkosten des selbst genutzten Wohnraumes. Die Bayern Labo bietet im Zinsverbilligungsprogramm Darlehensvarianten mit 10- und 15-jähriger Zinsfestschreibung sowie als weitere Alternative eine Darlehensvariante mit 30-jähriger Zinsfestschreibung (Volltilgung) an. Die bisherige Tilgung von einem Prozent wurde aufgrund der momentanen Niedrigzinsphase auf zwei Prozent Tilgung angehoben.

Förderung der Anpassung von Wohnraum an die Belange von Menschen mit Behinderung

Dabei handelt es sich um ein Darlehen für Maßnahmen zur Anpassung von Miet- und Eigenwohnraum an die Belange von Menschen mit Behinderung im Bestand. Der entsprechende Antrag muss binnen sechs Monate nach dem Beginn der Maßnahme beziehungsweise der Auftragsvergabe bei der Bewilligungsstelle eingereicht werden. Bei dieser Förderung handelt es sich um ein Darlehen bis zu 10.000 Euro, welches nach fünf Jahren in einen Zuschuss umgewandelt wird.

Der Freistaat Bayern und die Bayern Labo unterstützen Privatpersonen, vor allem Familien mit niedrigen und durchschnittlichen Einkommen, beim Bau oder Kauf eines Hauses, sowie beim Erwerb einer Wohnung. Sie bieten dazu befristet zinsverbilligte Darlehen, zinsfreie Darlehen, sowie Zuschüsse aus dem Bayerischen Wohnungsbauprogramm zur Förderung von Eigenwohnraum an. Des Weiteren wird der Erwerb von vorhandenem Wohnraum (Zweiterwerb), der Kauf eines bereits gebauten Hauses oder einer bereits gebauten Wohnung, einem Ersatzneubau und der Neubau auf einer Konversionsfläche oder innerörtlichen Brachfläche gefördert.

11 Landkreis Ostallgäu fördert Denkmalpflege mit 50.000 Euro

Wie schon seit vielen Jahren hat der Landkreis Ostallgäu auch 2019 wieder Mittel in Höhe von 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. Gefördert wurden 16 verschiedenen Objekte - unter anderem die Pfarrkirche St. Vitus in Weicht, die Pfarrkirche St. Andreas in sowie das ehemalige Kloster St. Mang in Füssen. Ebenso wurden auch ehemalige Bauernhäuser in und gefördert. Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug rund sechs Millionen Euro.

Mit der Denkmalförderung setzt der Landkreis ein Zeichen für die Eigentümer von Denkmälern, dass es sich lohnt, diese Bauten für unsere Nachkommen zu erhalten. Daneben beteiligen sich auch weitere Förderer an der jeweiligen Finanzierung: in erster Linie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in München, die Bayerische Landesstiftung, der Bezirk Schwaben, die jeweilige Gemeinde und zum Teil auch diverse Stiftungen.

Kulturdenkmäler stellen wichtige Quellen und Zeugnisse der menschlichen Geschichte dar. Die Aufgabe von Denkmalschutz und Denkmalpflege ist es, diese zu erhalten und zu schützen. Denkmäler prägen das Bild unserer Kulturlandschaften. Sichtbar wird das an historischen Altstadthäusern, Bauernhäusern, Kirchen und Kapellen, Burgen und Schlössern, aber auch an Parkanlagen, Grabstätten und mittlerweile stehen auch Bauten der Industrialisierung unter Denkmalschutz. Auch die Sanierung der katholischen Pfarrkirche St. Vitus in Weicht wurde vom Landkreis bezuschusst.

Bodenrichtwertsitzung 2019

Am 6. Juni 2019 fand die Sitzung des Gutachterausschusses zur Ermittlung der Bodenrichtwertliste für die Jahre 2017 und 2018 statt. Der Bodenrichtwert ist der durchschnittliche Wert des Bodens für eine Mehrheit von Grundstücken einer bestimmten Zone, für die im Wesentlichen gleiche Nutzungs- und Wertverhältnisse vorliegen. Er ist bezogen auf einen Quadratmeter Grundstücksfläche eines Grundstücks mit definiertem Grundstückszustand (Bodenrichtwertgrundstück).

Bodenrichtwerte werden für baureife und bebaute Grundstücke sowie für landwirtschaftlich genutzte Flächen abgeleitet. Sie haben keine bindende Wirkung. Die Bodenrichtwerte wurden zum Stand 31. Dezember 2018 erstmalig einschließlich der Erschließungskosten (erschließungsbeitrags- und kostenerstattungsbeitragsfreier Zustand) ausgewiesen.

12 Planfertigerbesprechung am 14. November 2019

Der allgegenwärtige Wandel in der Stadt- und Siedlungsstruktur bringt auf kommunaler Ebene einschneidende Veränderungen für eine nachhaltige Orts- und Raumentwicklung mit sich. Ländliche Erneuerung, sowie die zunehmende Bedeutung baukultureller Prozesse bilden eine der grundlegenden Herausforderungen, der sich die Planfertiger immer wieder neu stellen müssen. Dabei trifft man im Verlauf der verschiedenen Leistungsphasen auf die unterschiedlichsten Anforderungen, immer neue Entwicklungen und muss sich vielfältigen Haftungsrisiken stellen.

In der Planfertigerbesprechung 2019 wurde zu folgenden Themenschwerpunkten referiert: „Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land“ (Prof. Dipl. Arch. Mark Michaeli, Technische Universität München, Lehrstuhl für Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land), „Werkbericht – Der historische Dachstuhl“ (Dipl. Ing. Michael Burz, Ingenieurbüro Roll GmbH) und „Haftung der Architekten“ (Rechtsanwältin Kerstin Menzel, Bayerische Architektenkammer, Referat für Recht und Berufsordnung).

Wechsel im Staatlichen Bauamt

Im Jahr 2019 haben Kreisbaumeister Anton Hohenadl und Architekt Wolfgang Wittkowske in ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten. Auf Hohenadl folgte Jakob Lax.

Wolfgang Wittkowske (l.) und Anton Hohenadl sind 2019 in Rente gegangen.

13 Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege

Tag der offenen Gartentür mit schwabenweitem Auftakt im Ostallgäu

Unter der Schirmherrschaft von Landrätin Maria Rita Zinnecker richtete der Schwäbische Bezirksverband für Gartenbau und Landespflege 2019 die Auftaktveranstaltung zum Tag der offenen Gartentür in Schwaben im Landkreis Ostallgäu aus. Die Eröffnung fand im Juni in Blumenried, einem Ortsteil von , in einem der insgesamt sechs teilnehmenden Gärten aus dem Ostallgäu statt. Anwesend waren Schirmherrin Maria Rita Zinnecker, Bezirksvorsitzender Ulrich Pfanner, Kreisbäuerin Karina Fischer, Bürgermeister und Gartenbesitzer Harald Polzer sowie seine Frau Renate Polzer, Kreisvorsitzender Kaspar Rager, Vorsitzender des Gartenbauvereins Eggenthal Thomas Eichhorn, die beiden Kreisfachberaterinnen des Landkreises Friederike Scharpf und Birgit Wehnert sowie zahlreiche weitere Auftaktveranstaltung Tag der offenen Gartentür im Gäste aus den Ortsvereinen und Verbänden des Freizeitgartenbaus in Juni 2019, Quelle: Birgit Wehnert, Schwaben. Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege

Sechs Gärten im Landkreis geöffnet

Im Garten von Familie Polzer erwartete die Besucher ein sehr weitläufiger Nutzgarten mit zum Teil alten Obstbäumen, Beeren und Gemüse sowie einer Blumenwiese mit Pflanzenkläranlage. Zur Obstgartenpflege halten die Gartenbesitzer Schafe, Gänse, Laufenten und Bienen.

Neben dem Garten „Der Traum von Süden“ mit botanischen Besonderheiten nahmen in Gutenberg noch ein bunter Hausgarten mit Sträuchern, Staudenbeeten, Naschgarten, Hochbeet, Wintergarten mit Zitrusfrüchten sowie zahlreichen Blumen und ein naturnaher Garten mit einer formalgeschnittenen Buchshecke, vielen Stauden, Rosen und einer Keramikwerkstatt teil.

Im Markt Kaltental öffneten zwei Gärten ihre Türen für interessierte Besucher: Im Ortsteil Aufkirch konnte ein Garten mit Pflanzhügel, pflegeleichten Pflanzen, einigen Sitzplätzen, zwei Brunnen, Gemüse-Hochbeet und Steingarten mit naturnahem Bereich besucht werden. Familie Müller stellte für diesen Tag ihren Garten in Hanglage mit mehreren Sitzplätzen, zwei Teichen, verschiedenen Stauden und Sträuchern, einem Steingarten, einem Gewächshaus und einer Gartenhütte zur Verfügung.

Die Besucher*innen konnten sich in den Orten jede Menge Anregungen für den eigenen Garten holen, Kontakte knüpfen und Garten-Erfahrungen austauschen. Die Aktion findet immer am letzten Sonntag im Monat Juni statt.

14 Drittes Jugendleiterseminar beschäftigt sich mit dem Thema Wasser

Beim dritten Jugendleiterseminar vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Ostallgäu in Zusammenarbeit mit der Kreisfachberatung gab es Wissenswertes rund um das Thema Wasser: An dem Fortbildungsseminar mit dem Titel „Lebensraum Fließgewässer: Was(ser) erleben im Günztal“ nahmen insgesamt 17 Mitglieder und Jugendbeauftragte aus den Gartenbauvereinen teil. Dipl. Geoökologin und Projektmanagerin für Umweltbildung Elena Hofmann von der Stiftung KulturLandschaft Günztal erläuterte das Thema Wasser sehr eindrucksvoll und abwechslungsreich. Organisiert wurde die Fortbildung von der Kreisfachberaterin des Landkreises Birgit Wehnert.

Nach der Vorstellung der Stiftung KulturLandschaft Günztal näherte sich die Teilnehmer*innen am dritten Jugendleiterseminar Referentin der Thematik Lebensraum Fließgewässer, indem sie zunächst auf 2019 an der Schloßmühle Liebenthann bei die verschiedenen Formen des Wassers in unserem Lebensalltag einging. Obergünzburg im Juli 2019, Quelle: Birgit Wehnert, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Dabei baute sie zwischendurch immer wieder kurze Spiele und Rätsel zum Landespflege Thema Wasser ein, die gut mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden können. Daraufhin wurde das Ökosystem Fließgewässer mit seinen vielfältigen Lebensräumen und Bedingungen, die sich für die Lebewesen von der Quelle bis zur Mündung ständig verändern, dargestellt. Für die Artenzusammensetzung spielen Strömung, Sohl-Substrat, Sauerstoffgehalt, Temperatur, Nährstoffgehalt und die Gewässerstruktur eine wesentliche Rolle. Jede Tierart besiedelt einen für sie typischen Lebensraum. Mit dabei hatte die Referentin zahlreiche Anschauungsmaterialien, zum Teil als lebensechte Modelle, was bei den Teilnehmern sehr gut ankam. Zu einem verantwortungsvollen Aufenthalt am Lebensraum Wasser gehört unter anderem auch, dass geschützte Tiere und Pflanzen nicht zerstört oder beeinträchtigt werden. Unter wisia.de findet man eine Liste der in Deutschland geschützten heimischen Tiere und Pflanzen. Etliche mitgebrachte Bücher und Broschüren rundeten das Angebot ab.

Steffen Haid von der Schloßmühle Liebenthann führte nach der Mittagspause die ganze Gruppe in den Liebenthanner Wald zum Bayerischen Löffelkraut, zur Reverdysquelle und zur Quelle der Mühle Liebenthann, dabei vermittelte er auf wohltuende Art und Weise viel Wissenswertes rund um das Thema Wasser.

Ideen für Wasseraktionen

Der praktische Teil des Seminars fand direkt im Wasser statt, jeder durfte mit normalen Küchensieben, Becherlupen und Pinseln Wasserlebewesen in einer Schüssel mit Wasser fangen und anschließend bestimmen. Dafür standen auch zwei Mikroskope zur Verfügung. Mit den verschiedenen Arten von Wasserlebewesen lässt sich die Gewässergüte bestimmen, so deutet zum Beispiel der Fund einer Steinfliegenlarve oder einer Köcherfliegenlarve auf ein sauberes, unbelastetes Gewässer hin.

15 Lichtmesstreffen der Ostallgäuer Gartenbauvereine

Bei der Versammlung wurden alle Gartenbauvereine zunächst über das Thema Datenschutzgrundverordnung für Vereine informiert. Referent war Walter Gerner von der WGM Consulting GmbH aus München. Zahlreiche Fragen konnten hierbei von ihm geklärt werden und er verwies auf Kontaktadressen, bei denen weiterführende Informationen und Muster eingeholt werden können.

Fünf neue Vereinsvorsitzende

Für das anstehende Jahr stellte Friederike Scharpf als Geschäftsführerin des Verbandes das Programm vor. Nach Ehrungen zu runden Geburtstagen und Geehrt für Jubiläum oder Geburtstage wurden (v. l.): Vereinsjubiläen wurden die fünf neuen Vorsitzenden der Gartenbauvereine aus Hartmut Stauder (Kaufbeuren), Johanna Rösch (Ketterschwang), Kaspar Rager (Vorsitzender , Frankenried, , und vorgestellt. Kreisverband), Christine Haug (Nesselwang), Paula Laxy (Bernbach), Brigitte Frisch (Wald), Wolfgang Vogel (Kleinkitzighofen) und Lydia Fichtl (Seeg). Der Begriff Lichtmesstreffen für die Jahresversammlung der Ostallgäuer Quelle: Friederike Scharpf, Kreisfachberaterin für Gartenbauvereine machte in diesem Jahr seinem Namen alle Ehre. Gartenkultur und Landespflege Zufälligerweise fiel dieses Jahr der 2. Februar auf einen Samstag. An diesem Festtag endet traditionell die Weihnachtszeit. In früheren Zeiten galt dieses Datum als Beginn des ländlichen, bäuerlichen Wirtschaftsjahres.

Fortbildungsangebot für Gartenpfleger

Die Gartenpfleger erhielten am 26.10. eine Fortbildung unter dem Motto „Gartenkultur – alles über Hügel- und Hochbeete“. Referent war Dietmar Valentin, erster Vorsitzender des Gartenbauvereins Eberfing und geprüfter Gartenpfleger.

Fortbildung der Gartenpfleger im Georgihaus Untergermaringen zum Thema „Hochbeet – Hügelbeet“

16 Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege feiern 100sten Geburtstag

Am Erntedanksonntag, den 6. Oktober, wurde im Bauernhofmuseum in Illerbeuren mit einem Festakt das 100-jährige Bestehen der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege gefeiert. Im Anschluss informierten die schwäbischen Kreisfachberater an vier verschiedenen Standorten die zahlreichen Besucher über Streuobst und Obstanbau im Hausgarten.

Bei der 100-Jahr-Feier wurde auch eine neue Streuobstwiese mit erhaltenswerten alten Kernobstsorten gepflanzt. Mit dabei (v. l.): die neue Kreisheimatpflegerin im Ostallgäu Rita Nett mit ihrem Mann, Bezirks- und Kreisrätin Johanna Hofbauer, Kreisverbandsvorsitzender und Kreisrat Kaspar Rager und die beiden Kreisfachberaterinnen Friederike Scharpf und Birgit Wehnert. Quelle: Markus Orf, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Unterallgäu

Lehrfahrt auf die Insel Mainau

Am Samstag, den 6. Juli, lud der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege gemeinsam mit der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege zu einer eintägigen Lehrfahrt auf die Insel Mainau. Bei einer Fachführung unter dem Motto „Von den Profis lernen“ konnte ein Blick hinter die Kulissen geworfen werden und man konnte viele neue Eindrücke sammeln.

Fachführung durch Gärtner der Insel Mainau, Quelle: Friederike Scharpf, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege

17 Siegerehrung Streuobstwettbewerb

Im Januar konnten die Sieger des ersten Kinder- und Jugendwettbewerbs „Streuobstvielfalt – Beiß rein“ bekannt gegeben werden. Eine Jury aus Mitgliedern des Kreistages, des Kreisjugendrings, des Landschaftspflegeverbands, des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege und der Kreisfachberatung ermittelte aus den Wettbewerbsteilnehmern folgende Gewinner:

Den ersten Preis, eine große Saftpresse, erhielt der Gartenbauverein Aufkirch-Blonhofen gemeinsam mit der Kolpingfamilie Blonhofen, der mit der Neuanlage und Pflege einer Streuobstwiese mit Kindern im Alter von vier bis elf Jahren einen besonders nachhaltigen, generationenübergreifenden Beitrag leistete.

Den zweiten Preis, eine kleine Saftpresse, errang der Gartenbauverein , der mit Kindern und Jugendlichen den Fokus auf die Verarbeitung der Früchte zu Saft legte, wobei auch hier die Pflege der Streuobstwiese nicht zu kurz kam.

Bei den Trägern des dritten Preises, dem Gartenbauverein Marktoberdorf, gemeinsam mit der 11. Klasse der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung, stand als Schwerpunkt die Verwertung von Streuobst im Zentrum. Es wurden viele Rezepte ausprobiert, was sich in einer Broschüre mit erhaltenswerten Rezepten niederschlug. Auch damit wurde ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Streuobstkultur und die Verwertung des Erntegutes geleistet. Der Gruppe wurde als Preis ein Dörrgerät überreicht.

160 Einzelberatungen und verschiedene Vorträge

Die Kreisfachberatung bot dieses Jahr verschiedene Vortragsthemen zur Auswahl an und vermittelte im Rahmen von zahlreichen Vortragsveranstaltungen zu verschiedenen Themen Gärtnerwissen an Interessierte. In diesem Jahr wurden die Themen „Der naturnahe Garten – Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze“, „Neophyten, Einwanderer aus fernen Ländern“, „Heimische Wildobst-Arten“ und „Streuobst – Bedeutung, Pflege, Verwendung“ angeboten.

Bei steigender Tendenz konnte in diesem Jahr außerdem über 160 Rat suchenden Gartenbesitzern wieder zu den verschiedensten Themen wie beispielsweise Gartengestaltung bei einer Neuanlage, Pflanzenkrankheiten, Beim Streuobstvortrag spielte auch das Wildobst Baumfällungen nach Bayerischem Naturschutzrecht, fachgerechtem Strauch- Mispel eine Rolle. Quelle: Birgit Wehnert, und Obstbaumschnitt, insektenfreundlicher Pflanzenverwendung, alten Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege Obstsorten und Nachbarrecht mit Informationen und Merkblättern weitergeholfen werden.

18 Landschaftspflegeverband

Landschaftspflegemaßnahmen für 260.000 Euro durchgeführt

Im Bereich der klassischen Landschaftspflege wurden im Jahr 2019 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 260.000 Euro abgewickelt. Für den Winter 2019/2020 gab es einige umfangreiche Projekte im Bereich Klima- und Moorschutz, so zum Beispiel im Berger Moos bei Pfronten, im Dachsee- Korbsee-Gebiet und im Gennachmoos. Mithilfe des Klimaschutzprogramms 2050 wurden hier Entbuschungen und Wiedervernässungen gefördert. Zu den regelmäßig wiederkehrenden Landschaftspflegearbeiten gehören die Wiederherstellung und Mahd von besonders nassen Streuwiesen und die die Mahd von Steilhängen. Auch die Pflanzung von Streuobstwiesen und Hecken gehörte 2019 zu den Projekten des Landschaftspflegeverbands.

Bei den Arbeiten in der „Schandlache“ war auch Herausragend war auf der Landkreisfläche „Schandlache“ der Freizeit-Einsatz schweres Gerät erforderlich. Foto: von insgesamt 12 Mitarbeitern des Landratsamtes. Unter anderem wurden Landschaftspflegeverband Ostallgäu größere Müll- und Schrottansammlungen eingesammelt und Zäune abgebaut.

Neues Projekt zum Storchschnabel-Bläuling

Im November 2019 initiierte der Landschaftspflegeverband ein neues Projekt zum Storchschnabel-Bläuling. Dieser selten gewordene Tagfalter fühlt sich in hochstaudenreichen Säumen an Weg-, Feld- und Grabenrändern wohl, die nur sporadisch gemäht werden. Zuerst einmal werden die noch vorhandenen Vorkommen des Schmetterlings im Ostallgäu erfasst. Außerdem werden mit Gemeindevertretern, Eigentümern und Bewirtschaftern mögliche Maßnahmen besprochen, mit denen der gefährdeten Art geholfen werden kann. Das Projekt läuft bis Ende 2021.

Storchschnabel-Bläuling auf einer Blüte des Sumpf- Storchschnabels. Foto: Landschaftspflegeverband Ostallgäu

19 Unterricht an Landwirtschaftsschulen

Auch 2019 war der Landschaftspflegeverband wieder in den Unterricht an den Landwirtschaftsschulen eingebunden. Am 23. Mai wurde im Elbseemoor ein ganztägiger Outdoor-Unterricht für die Meisterklasse der Landwirtschaftsschule Kaufbeuren abgehalten. Am 17. Oktober gab es wieder einen Unterrichtstag zu Landschaftspflege und Moorschutz an der Fachschule für ökologischen Landbau in Weilheim und in einem Betrieb am Riegsee.

Die Meisterklasse der Landwirtschaftsschule Kaufbeuren im Elbseegebiet. Foto: Landschaftspflegeverband Ostallgäu

Stand auf dem Tag der Regionen

Am Tag der Regionen am 6. Oktober in Pfronten war der Landschaftspflegeverband mit einem Stand vertreten. Besonderen Anklang bei allen Altersgruppen fand dabei das Insektenquiz, und niemand ging nach der Teilnahme ohne zumindest eine kleine Belohnung und natürlich auch etwas neu Dazugelerntem wieder heim.

Auch wurde der Lebenszyklus des Wiesenknopf-Ameisenbläulings erklärt, eines Schmetterlings, der sowohl die Pflanze „Großer Wiesenknopf“ als auch ein Nest der Knotenameise zum Überleben braucht. Die Schmetterlingseier werden an den Blüten des Wiesenknopfes abgelegt, von denen sich die Raupe eine Weile ernährt. Dann lässt sich die Raupe fallen und täuscht durch ihren Geruch die Knotenameise, die sie für eine verlorengegangene Ameisenpuppe hält und in ihren Bau trägt. Dort ernährt sich die Schmetterlingsraupe Trotz Regenwetter war der Infostand des Landschaftspflegeverbandes am Tag der Regionen räuberisch von den Ameisenlarven und muss schließlich nach dem Verpuppen in Pfronten gut besucht. Foto: und Schlüpfen aufpassen, dass sie nicht entdeckt und „entlarvt“ wird, und muss Landschaftspflegeverband Ostallgäu deshalb schleunigst den Bau verlassen.

20 Heckenpflegetage in und in Unterthingau

Zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Ostallgäu organisierte der Landschaftspflegeverband zwei Infoveranstaltungen zur fachgerechten Heckenpflege in Oberostendorf und in Unterthingau, die sich an die Gemeinden und Nachbargemeinden und die dortigen Bauhofmitarbeiter richtete. Diese Infotage sollen in den nächsten Jahren auch in den übrigen Landkreisgemeinden stattfinden.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie auf der Seite des Naturschutzes.

Heckenpflegetag Anfang Februar 2019 in Oberostendorf. Foto: Landschaftspflegeverband Ostallgäu

Exkursionen und Umweltbildung

Im Jahr 2019 führte der Landschaftspflegeverband Ostallgäu insgesamt vier Exkursionen im Rahmen von „BayernTourNatur“ durch: Eine Radltour bei und insgesamt drei Wanderungen: am Holdersberg bei Biessenhofen, rund um den Schmutterweiher und ins Tal der Steinacher Achen bei Pfronten, die durchwegs gut besucht waren. Weitere Exkursionen fanden statt für den Gemeinderat Roßhaupten, für die Arbeitsgemeinschaft Flora Nordschwaben und für Mitarbeiter*innen der Autobahndirektion Südbayern.

Die Exkursion der Autobahndirektion Südbayern führte ins Mindelquellgebiet. Hier betreut der Landschaftspflegeverband viele Ausgleichsflächen der Autobahndirektion. Foto: Landschaftspflegeverband Ostallgäu

Biodiversitäts-Projekt zum Wiesenbrüterschutz bei

Seit dem Start des Projektes im Jahr 2016 laufen hier mehrere Aktivitäten, um das Gebiet vor allem für den Kiebitz wieder attraktiver zu machen. Dazu gehört vereinzelt das Entfernen von sichtschutzbehindernden Pappeln, aber auch die Anlage von feuchte Mulden, in denen die Vögel leichter Nahrung finden.

21 Seit 2019 ist der Landschaftspflegeverband auch erstmals bei dem Biodiversitätsprojekt zum Brutplatzmanagement für Wiesenbrüter in Schwaben dabei. Dank der intensiven Absprachen mit Landwirten durch zwei Wiesenbrüter-Betreuer vor Ort und der regelmäßiger Beobachtung der Nester gab es bei den Ostallgäuer Kiebitzen dieses Jahr einen erfreulich hohen Bruterfolg mit durchschnittlich mehr als einem flüggen Jungen pro Brutpaar. Für die mehrwöchige Aussparung des Neststandorts bei den folgenden Bewirtschaftungsgängen vor allem auf Maisäckern und für eine verspätete Maisaussaat, die den Vögeln ebenfalls hilft, wird eine Entschädigung an die in diesem Gebiet sehr aufgeschlossenen Landwirte gezahlt. Im März gab es dazu einen Infotermin für Landwirte, der auch in Zukunft regelmäßig vor Beginn der Brutsaison stattfinden soll.

Mitgliederversammlung am 21. Oktober

Bei der Jahresmitgliederversammlung am 21. Oktober wurde ein Vorstandsposten nachbesetzt. Werner Schneider ist aus beruflichen Gründen nach Österreich umgezogen, als seine Nachfolgerin wurde Gertrud Kurfürst Koch von der Jägervereinigung Marktoberdorf einstimmig gewählt. Anschließend an den offiziellen Teil hielt Armin Beckmann vom Umweltamt Kaufbeuren einen interessanten und reich bebilderten Vortrag über die Insektenvielfalt im Ostallgäu.

Umzug der Geschäftsstelle

Seit April 2019 hat der Landschaftspflegeverband eine neue Besucheradresse. Zusammen mit der Allgäuer Moorallianz ist er in die Schwabenstraße 16 in Marktoberdorf umgezogen. Das Gebäude steht schräg gegenüber vom Haupteingang des Landratsamtes Ostallgäu, der Eingang befindet sich auf der Gebäuderückseite. Die Postanschrift bleibt aber Schwabenstr. 11.

Das neue Büro des Landschaftspflegeverbandes erreicht man über die Rückseite dieses Gebäudes. Foto: Landschaftspflegeverband Ostallgäu

Zusätzliche Fachkraft

Dank der jährlichen Verwaltungskostenpauschale, die aufgrund der Änderung der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie seit Mai 2018 jedem Landschaftspflegeverband zusteht, konnte eine zusätzliche Fachkraft beim Landschaftspflegeverband angestellt werden. Nathalie Lanz hat Landschaftspflege und Naturschutz in Nürtingen studiert und in den letzten Jahren an der Unteren Naturschutzbehörde Oberallgäu gearbeitet. Sie trat ihre Stelle mit zunächst 70 Prozent im August 2019 an, seit Januar 2020 ist sie in Vollzeit beim Landschaftspflegeverband beschäftig.

Nathalie Lanz verstärkt seit August 2019 das Team des Landschaftspflegeverbandes Ostallgäu.

22 Naturschutz

Projekt Wiese x 16 endet: Wo sind all die Blumen hin? Ins Ostallgäu

Der Landkreis Ostallgäu ist dank Wiese x 16 aufgeblüht: 19.000 Quadratmeter heimischer Blumenwiese sind entstanden. „Allen Beteiligten ist klar, dass wir uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen dürfen“, sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker bei der Abschlussveranstaltung des Leader-Projekts im Landratsamt. Durch die beeindruckende Multivisionsshow von Roland Günter wurden alle Beteiligten zum Weitermachen auch nach Projektende motiviert.

Seit Mai 2017 läuft das mit 35.000 Euro über Leader 2014 – 2020 geförderte Projekt Wiese x 16 zum Schutz heimischer Blumenwiesen und ihrer Bewohner. Bei der Abschlussveranstaltung mit allen Projektbeteiligten – vom Bauhof bis zum Gartenbauverein, von der Förderstelle zum Bürgermeister bis zu den Vertretern des Entscheidungsgremiums der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Blumenwiese in Lengenwang. Bildrechte: Landkreis „bergaufland Ostallgäu e.V.“, das die Fördermittel für das Projekt befürwortet Ostallgäu hat – wurde nach der Begrüßung von Landrätin Zinnecker ein Rückblick auf das Projekt gegeben. In den knapp zwei Jahren Laufzeit wurden 19.000 Quadratmeter an öffentlichen Grünflächen naturnah mit heimischem Regio-Saatgut angelegt. Außerdem wurden 3.600 Stauden gepflanzt und 17.200 Frühjahrsblüher gesteckt. Im Rahmen von Wiese x 16 wurde neben der Umweltbildung, bei der um die 600 Schüler erreicht wurden, auch Öffentlichkeitsarbeit für die naturnahe Grünpflege geleistet. Nicht nur die Präsenz auf Veranstaltungen wie der Allgäuer Festwoche oder dem Schwäbischen Imkereitag, sondern auch die telefonischen Beratungen, die 30 Vorträge oder der Fotowettbewerb, haben viele Menschen im Ostallgäu zur Nachahmung auch im eigenen Garten animiert.

Multivisionsshow: Die Schönheit der heimischen Artenvielfalt

Ein großes Dankeschön ging auch an die Naturgartenplanerin des Projekts, Ingrid Völker, und Anne Berkmüller, Umweltpädagogin des Projekts. Ein Höhepunkt des Abends war die Multivisionsshow des Fotografen Roland Günter. Durch die Nahaufnahmen wird nicht nur die Schönheit der heimischen Artenvielfalt sichtbar, man taucht geradezu ein in die spannenden Verhaltensweisen. Allen Beteiligten wurde vor Augen geführt, dass die naturnahe Grünflächengestaltung mit heimischem Regio- Saatgut eine unglaubliche Artenvielfalt direkt vor unserer Haustüre schaffen kann.

Mit dieser Motivation, dem entstandenen Umweltnetzwerk und dem aus dem Projekt hervorgegangenen Handlungsleitfaden zur Anlage und Pflege naturnaher Grünflächen wird Wiese x 16 in den Modellgemeinden auch nach Förderende weitergeführt und auch bei weiteren Gemeinden umgesetzt werden. Landrätin Zinnecker ist sich sicher: „Wir haben mit Wiese x 16 Pionierarbeit geleistet und das Ostallgäu wird weiterblühen.“

23 Heckenpflegetage

Anfang Februar fand der erste Heckenpflegetag in der Gemeinde Oberostendorf statt. Sarah Sagemann von der Unteren Naturschutzbehörde stellte den Mitarbeitern der Bauhöfe aus , Waal, Oberostendorf, , und zunächst die rechtlichen und ökologischen Grundlagen der Heckenpflege in der Theorie dar. Rüdiger Kroll und Annette Saitner vom Landschaftspflegeverband Ostallgäu erklärten an einer Baumhecke im Anschluss, wie eine vorbildhafte Pflege in der Praxis ausgeführt wird und was es für Fördermöglichkeiten gibt.

Ende Oktober fand in der Gemeinde Unterthingau der zweite Heckenpflegetag Erster Heckenpflegetag in Oberostendorf statt. Von Bernd Nothelfer von der Unteren Naturschutzbehörde und Rüdiger Kroll vom Landschaftspflegeverband erfuhren die Bauhofmitarbeiter der Gemeinden , Ruderatshofen, Görisried, Wald und Unterthingau sowie Bürgermeister Abel aus der Gemeinde Wissenswertes über die Grundsätze der Heckenpflege in Theorie und Praxis. Auch über Fördermöglichkeiten wurde informiert.

Zweiter Heckenpflegetag an einer Hecke in Oberthingau

24 Aktionen zur Artenvielfalt in der Landwirtschaft

Der Schutz unserer heimischen Artenvielfalt ist eine umfassende Aufgabe, die nur durch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Landeigentümern geleistet werden kann. Aus diesem Grund haben sich das Landwirtschaftsamt und die Untere Naturschutzbehörde gemeinsam mit interessierten Landwirte an einen Tisch gesetzt und versucht, Maßnahmen zu finden, die sich in den Betriebsablauf integrieren lassen und zu einem erhöhten Nutzen für die heimische Artenvielfalt beitragen. Daraus entstand die „Aktionsgruppe Artenvielfalt“ – ein Zusammenschluss von Landwirten, die auf ihren Betrieben freiwillige Artenschutzmaßnahmen durchführen und die Ideen innerhalb ihres Berufsstandes verbreiten.

Es fanden außerdem zwei Exkursionen mit Schülern und Studierenden der Landwirtschaftsschule statt. Themen waren „Biodiversität rund um die Hofstelle“ und „Maßnahmen zum Biotopverbund und Blühflächen in der Agrarlandschaft“. In Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsamt entstand ein Plakat, auf dem dieselben Elemente der Vielfalt in Privatgarten und in der Landwirtschaft gegenüber gestellt werden. Damit können sich alle Landnutzer aktiv für den Schutz der heimischen Arten einsetzen, denn gemeinsam lässt sich mehr bewegen. Das Plakat soll in allen Rathäusern aufgehängt werden und kann am eigenen Gartenzaun oder Feldrand aufgestellt werden.

Plakat zur Artenvielfalt in Privatgärten und in der Landwirtschaft

Umweltbildungsaktion mit der Realschule Marktoberdorf

Ende Mai fand im Rahmen der Schulkooperation des Landratsamts Ostallgäu mit der staatlichen Realschule Marktoberdorf eine zweitägige Umweltbildungsaktion statt: zunächst am Elbsee und später witterungsbedingt in der Schule. Sandra Trautmann, Carina Fischer, Bernd Nothelfer, Naturschutzwächter Fritz Ebelt und Eva Stangler von der Unteren Naturschutzbehörde gewährten den Schüler*innen dabei einen anschaulichen Einblick in die Themenbereiche, mit denen sich die Untere Naturschutzbehörde beschäftigt. Neben den Themen Biber und Artenschutz konnten die Schüler*innen auch die Lebensräume Moor und Wiese näher kennenlernen. Außerdem erfuhren die Schüler*innen mehr über das Landschaftsschutz- und FFH-Gebiet Elbsee mit all seinen wertgebenden Arten.

Leider spielte bei der Umweltaktion am Elbsee das Wetter nicht mit.

Biodiversitätsabend in

Thema des Biodiversitätsabends in Bidingen mit über 50 Bürger*innnen sowie den örtlichen Vorständen des Imkereivereins, des Gartenbauvereins und des örtlichen Bauernverbands war die Artenvielfalt. In drei Fachvorträgen, die alle auf unterschiedliche Bereiche der Bidinger Flur Bezug nahmen, wurde über Möglichkeiten informiert, wie heimische Arten gefördert werden können. Mit dabei waren nicht nur Bernd Nothelfer und Sarah Sagemann von der Unteren Naturschutzbehörde,

25 sondern auch Ingrid Völker, Naturgartenplanerin und verantwortlich für die Umsetzung des LEADER-Projekts „Wiese x 16“, sowie Richard Schöttner von der Regierung von Schwaben, der sich um den Moorschutz im Bereich Korbsee / Dachssee kümmert.

Ostallgäuer Naturschutzwächter neu bestellt

Landrätin Maria Rita Zinnecker hat den elf neuen Naturschutzwächter*innen die Bestellungsurkunden überreicht. Die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Ostallgäu wird von den ehrenamtlichen Naturschutzwächter*innen unterstützt. Durch Beratung und Aufklärung möchte die Naturschutzwacht auf ein naturverbundenes und landschaftsgerechtes Verhalten hinwirken und damit Ordnungswidrigkeiten vorbeugen.

Die Naturschutzwächter*innen werden von der Unteren Naturschutzbehörde auf Grundlage des Bayerischen Naturschutzgesetzes und der Verordnung über die Naturschutzwacht üblicherweise immer für zwei Jahre bestellt. Sie tragen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ein Dienstabzeichen und führen einen V. l.: Fritz Ebelt, Johann Reitbauer, Klaus Christmann, Landrätin Maria Rita Zinnecker, Birgitt Dienstausweis mit sich. Jedes Mitglied der Naturschutzwacht hat einen Hinne, Renate Tröber, Holger Voß, Gerhard Kontrollbezirk, in dem regelmäßig Kontrollgänge durchgeführt werden. Neben Northemann und Dieter Frisch. Es fehlen: Johann Greindl, Ludwig Gschmeißner und Peter Keßler. Beratung und Information gehören auch Arten-, Biotop- und Landschaftsschutz Bildquelle: Landratsamt Ostallgäu sowie die Überwachung der Einhaltung bestehender Rechtsvorschriften (beispielsweise unerlaubte Abfallablagerung, Errichtung von Feuerstellen, Lagern sowie Drohnenflüge in Schutzgebieten) zu ihren Aufgaben. Sie leisten wertvolle Arbeit und sind eine unverzichtbare Hilfe für die Naturschutzbehörde.

Elf ehrenamtliche Helfer

Die Untere Naturschutzbehörde wird aktuell von elf ehrenamtlichen Naturschutzwächter*innen unterstützt. Neu in der Naturschutzwacht ist Johann Greindl aus Schwangau, er übernimmt die Gemeinden Roßhaupten und Schwangau vom ausgeschiedenen Erich Küffner. Drei Naturschutzwächter sind zusätzlich als Biberberater im Landkreis tätig. Zwei Naturschutzwächter (Gerhard Northemann und Johann Reitbauer) engagieren sich zusätzlich im Netzwerk „Große Beutegreifer“. Diese Netzwerker werden vom Landesamt für Umweltschutz bei Verdachtsfällen von Wölfen eingeschalten und prüfen vor Ort, ob es sich um einen Wolf handeln könnte und sichern Spuren für eventuelle DNA-Analysen.

Erreichbar sind die Naturschutzwächter über die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt: Sandra Trautmann, Telefon 08342 911-362 oder E-Mail: sandra.trautmann(at)lra-oal.bayern.de.

26 Lichtverschmutzung: Neues Infoblatt zu insektenfreundlichen Außenbeleuchtungen

Die künstliche Beleuchtung unserer Landschaft nimmt stetig zu. Dabei bringt künstliches Licht viele Lebensfunktionen von Lebensgemeinschaften und Arten durcheinander. Vor allem unter den nachtaktiven Arten kommt es daher zu Verlusten. Das Landratsamt Ostallgäu veröffentlichte daher ein Infoblatt, das die wichtigsten Punkte zum Schutz nachtaktiver Insekten enthält.

Sogar in ländlichen Räumen überlagert vielerorts Kunstlicht den natürlichen Nachthimmel mit Mond und Sternen. Dabei bringt künstliches Licht viele Lebensfunktionen von Lebensgemeinschaften und Arten durcheinander. Der Tag-Nacht-Zyklus regelt die Ruhe- und Aktivitätsphasen von Lebewesen. Die im Jahresgang wechselnde Länge des Tageslichts spielt eine Schlüsselrolle bei der Überwinterung vieler Arten und bei deren Fortpflanzung. Zahlreiche Lichtfalle: Angezogen durch das künstliche Licht werden viele Nachtschwärmer zum Beispiel durch Arten sind nur im Dunkeln aktiv. Energieverlust beim Umkreisen der Lichtquelle getötet. Über 80 Prozent der heimischen Schmetterlinge sind nachtaktiv

Viele Insektenarten sind auf den natürlichen Hell-Dunkel-Rhythmus angewiesen. Vor allem unter den nachtaktiven Arten kommt es daher zu großen direkten und indirekten Verlusten. Da Kunstlicht Insekten über Entfernungen von bis zu 700 Meter anlocken kann, hat die Lichtverschmutzung ein erhebliches Potenzial, vor allem den Bestand nachtaktiver Arten zu gefährden.

Worauf bei Außenbeleuchtungen zu achten ist

LED-Lampen in der Lichtfarbe „warmweiß“ stellen die umweltverträglichste Form der künstlichen Beleuchtung dar. Neben der Wahl geeigneter Leuchtmittel gilt es, wo immer möglich, die Beleuchtung abzuschalten oder ganz darauf zu verzichten, Streulicht zu vermeiden sowie Leuchtdauer und Lichtintensität auf das nötige Maß zu begrenzen. Konkret können die negativen Auswirkungen über die Reduzierung der Lichtpunkthöhe, gezielte Lichtlenkung, geschlossene Gehäuse und geringe Oberflächentemperatur sowie den Verzicht auf Bodeneinbaustrahler und Skybeamer verringert werden.

Das Infoblatt zur insektenfreundlichen Beleuchtung kann hier heruntergeladen werden.

27 Wasserrecht

Eröffnung des sanierten Forggenseestaudamms

Mit einer Festveranstaltung wurde am 12. September 2019 der erfolgreiche Abschluss der Sanierungsarbeiten am Staudamm Roßhaupten gefeiert. Die Betreiberfirma Uniper Kraftwerke hatte zuvor mit Hochdruck an der Fertigstellung gearbeitet. So war rechtzeitig zu den bayerischen Sommerferien die Straße auf der Dammkrone fertig und der Vollstau des Sees hergestellt.

Mit der Wiedereröffnung ist die Sanierung und Modernisierung des Dammes beendet. Der Damm entspricht mit seiner neuen Dichtwand und dem hochmodernen Glasfaser-Messsystem höchsten Sicherheitsansprüchen und ist für die Zukunft gerüstet. Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro. V. l.: Prof. Thomas Bauer, Dr. Klaus Engels, Landrätin Maria Rita Zinnecker, Thomas Pihusch, Landrätin Zinnecker erreicht Förderzusage Eckhardt Rümmler, Dr. Rüdiger Detsch und Johann Gschwill zerschneiden das blaue Band anlässlich der offiziellen Wiedereröffnung des Staudamms. Die Zeit der Bauarbeiten wurde von Landrätin Maria Rita Zinnecker genutzt, Quelle: Uniper um in Verhandlungen mit Vertretern der Staatsregierung eine Förderzusage in Höhe von 100.000 Euro für die Erstellung eines Masterplanes für den Forggensee zu erwirken. Mit Hilfe dieses Betrages soll nun eine fundierte Planung für die nachhaltige und verantwortungsvolle Nutzung des Sees mit seiner Umgebung erfolgen. Für die Inhalte und die Ausarbeitung des Masterplanes sind die Anrainergemeinden unter Federführung der Gemeinde Schwangau verantwortlich.

Spatenstich für das Hochwasserrückhaltebecken Eurishofen

Am 8. Juli 2019 lud der Zweckverband Hochwasserschutz Gennach- Hühnerbach südlich von Eurishofen zum Spatenstich für ein weiteres Hochwasserrückhaltebecken zwischen Gennach und Hühnerbach.

Das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Eurishofen ist der letzte Bauabschnitt des 2007 erstellten Hochwasserschutzkonzeptes für das Einzugsgebiet von Gennach und Hühnerbach und soll insbesondere die Ortschaften Eurishofen, und Buchloe schützen. Zusammen mit den an Gennach und Hühnerbach oberstromig bereits hergestellten Becken sowie den begleitenden Retentions- und Objektschutzmaßnahmen wird dann der größtmögliche Schutz für die bebauten Ortsbereiche vor einem hundertjährlichen Hochwasser erreicht. Spatenstich in Eurishofen, Quelle: WWA Kempten Mit dem HRB Eurishofen werden bei Starkniederschlagsereignissen die Abflussmengen der Gennach und des Hühnerbachs durch das rund 630 Meter lange Dammbauwerk aufgestaut und zurückgehalten und somit ein Rückhalteraum für Hochwasserspitzen geschaffen. Die Gesamtkosten werden inklusive der Grunderwerbs- und Baunebenkosten rund 4,8 Millionen Euro betragen.

28 Hochwasserschutz an der Gennach in Westendorf

Ebenfalls auf Antrag des Zweckverbandes Hochwasserschutz Gennach- Hühnerbach konnte im September 2019 das wasserrechtliche Verfahren für die Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Gennach in Westendorf abgeschlossen werden. Die rund 3,9 Millionen Euro teuren Maßnahmen sollen im Frühjahr 2020 begonnen werden.

Durch die Anpassung der Gennach an wasserbauliche Vorgaben wird eine Verbesserung des Hochwasserschutzes – vor allem innerorts – erreicht.

Gennach mit Blickrichtung Süden, Quelle: Rudolf Haitel

29 Berufsorientierung

Newsletter Berufsorientierung

Den Newsletter Berufsorientierung gibt es zwar schon seit fast zwei Jahren, aber auch 2019 wurden wieder zahlreiche weitere Netzwerkpartner in den Verteiler aufgenommen – zum Beispiel Schulen, die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, Bildungsträger und Unternehmen. Der Newsletter bietet interessante Informationen und Neuigkeiten wie die Übersicht der Praktikumszeiten und Berufsorientierungsveranstaltungen an Schulen im Landkreis und Kaufbeuren, aber auch über die neue Internetplattform BerufsOrientierungBaYern (BOBY), die einen flächendeckenden und aktuellen Überblick über Aktivitäten zur Berufsorientierung in Bayern ermöglicht.

Die verschiedenen Akteure der Berufsorientierung im Landkreis haben die Möglichkeit, ihre Informationen, Angebote und Veranstaltungen zur Berufsorientierung im Newsletter zu platzieren.

Wichtiger Baustein für die Vernetzung

Die Berufsorientierung ist der Einstieg in die Entwicklung eines realistischen Berufswunsches. Ziel der Koordination der Berufsorientierung ist die regionale und dauerhalte Vernetzung aller Akteure und die Schaffung einer Transparenz in der Vielzahl von Informationen und die Weitergabe dieser an Schulen, Eltern und Betriebe und weiterer Beteiligten. Ein wichtiger Baustein hierbei ist der Newsletter. Die Anmeldung erfolgt über www.bildung-ostallgaeu.de à Der Newsletter Berufsorientierung für den Landkreis Ostallgäu erscheint einmal im Quartal. Berufsorientierung à Newsletter.

30 Bildung für Neuzugewanderte

Auftaktworkshop zum App Integreat: digitaler Kompass für das Ostallgäu

Der Landkreis möchte alle aus dem Ausland zugezogenen Personen im Ostallgäu unterstützen und stellt daher die Integreat App zur Verfügung. Diese stellt ganzheitliche regionale Informationen zu allen Lebensbereichen digital und kostenlos zur Verfügung. Neuzugezogene bekommen so auf einen Blick nützliche Informationen in verschiedenen Sprachen. Die App ist damit ab dem Zeitpunkt der Ankunft ein nützlicher Alltagsbegleiter im Ostallgäu, der Fragen rund um alle Lebensbereiche beantwortet.

Mit der Frage, welche Bereiche die App abdecken soll, beschäftigte sich der Auftaktworkshop im Landratsamt Anfang Juli 2019. Die vielen verschiedenen Expert*innen aus den Bereichen Bildung und Integration trugen hierzu an Auftaktworkshop im Landratsamt sechs verschiedenen Thementischen ihr Wissen zusammen und diskutierten, welche Inhalte für Neuzugewanderte relevant sind. Die Ergebnisse aus dem Auftaktworkshop bilden die Grundlage für den Aufbau die Inhalte der App Integreat im Ostallgäu. Gemeinsam und abteilungsübergreifend formulierten die Bildungskoordination für Neuzugewanderte Linda Hagspiel und die Integrationslotsin Julia Jäkel des Landkreises daraus die spezifischen Inhalte in einfach formulierter Sprache. Die App kann seit Anfang 2020 kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Infos zum Download finden Sie hier: https://www.sozialportal- ostallgaeu.de/app-integreat.html.

Neuer Angebotsguide als Unterstützung für regionale Unternehmen

Gemeinsam mit dem „IQ Netzwerk Bayern“ und der Stadt Kaufbeuren hat der Landkreis Ostallgäu einen Angebotsguide für Unternehmen mit neuzugewanderten Beschäftigten entwickelt. Die Übersicht zeigt Unternehmer*innen auf einen Blick, an welche Beratungsstellen sie sich bei bestimmten Fragen wenden können. Die Übersichtstabelle beinhaltet die Themenbereiche Personalsuche, rechtliche Rahmenbedingungen, Anerkennung ausländischer Abschlüsse, Spracherwerb, Fachliche Qualifizierung, Ausbildung, Finanzielle Förderung, sowie inner- und außerbetriebliche Bindung. Mit einem weiteren Mausklick öffnet sich direkt die dazugehörige Homepage mit den genauen Daten für eine Kontaktaufnahme. Unternehmen im Ostallgäu und Kaufbeuren sollen so bei der Integration von neuzugewanderten Beschäftigten in ihren Betrieb unterstützt werden.

Der Angebotsguide stellt ein zentrales Ergebnis des Netzwerkes „Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“ dar. Das Netzwerk ist nach den beiden Säulen „Sprache“ und „Kompetenz“ der dritte Baustein des Gesamtprozesses „Flüchtlinge – Wege in den Arbeitsmarkt“, der vom Jobcenter Ostallgäu initiiert wurde.

Der Angebotsguide ist im Internet zu finden unter www.bildung-ostallgaeu.de/anerkennung-kompetenzen.html oder auf Anfrage bei den Bildungskoordinatorinnen für Neuzugewanderte des Landkreises sowie auf der interaktiven Karte des Landkreises Ostallgäu unter dem Thema Integration – Ausbildung und Arbeit: https://maps.ostallgaeu.de.

ProfilPASS in Berufsintegrationsklassen fortgesetzt

Das erfolgreiche Projekt „ProfilPASS in Berufsintegrationsklassen“ wird im Schuljahr 2019/2020 zum vierten Mal in Folge an der Berufsschule umgesetzt. Mit dem Instrument „ProfilPASS“ werden individuelle Kompetenzen bei jungen Menschen mit einem Sprachförderbedarf erfasst und es wird damit ein Beitrag zur beruflichen Orientierung geleistet. In zwei Stunden pro Schulwoche ermittelt die zertifizierte Trainerin zusammen mit den Schüler*innen die jeweiligen Kompetenzen durch Coaching und Gruppenprozesse.

31 Für berufsschulpflichtige Zugewanderte zwischen 16 und 21 Jahren mit einem Sprachförderbedarf wurden in der Vergangenheit bayernweit Berufsintegrationsklassen eingerichtet. Der Schulbesuch bereitet auf eine Berufsausbildung oder eine weiterführende Schule vor. Der ProfilPASS unterstützt als zusätzliches Angebot zum Regelunterricht die jungen Menschen an der Berufsschule Ostallgäu beim Übergang in individuell passende Anschlussmaßnahmen.

Für die Übernahme der Durchführungskosten konnte die Bildungskoordination für Neuzugewanderte erstmals die Kinderbrücke Allgäu gewinnen. Der Landkreis ist Sachkostenaufwandsträger und trägt die Koordination für das Projekt.

32 Bildungsberatung

Informationsveranstaltung „Berufe mit Perspektive in der Erziehung, Pflege und Hauswirtschaft“

Aufgrund der großen gesellschaftlichen Bedeutung des Pflege- und Erziehungsberufs sowie dem stetig steigenden Bedarf an qualifiziertem Personal fand am 10. Oktober eine gemeinsame Informationsveranstaltung der Bildungsberatung des Landkreises Ostallgäu und der Agentur für Arbeit Marktoberdorf statt.

Neben Informationen zum regionalen Arbeitsmarkt und Unterstützungsmöglichkeiten gab es zahlreiche Informationen zu Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in den drei genannten Bereichen. Neben informativen Vorträgen konnten in Einzelberatungen zahlreiche Anliegen besprochen werden und somit der ein oder andere animiert werden, sich für einen Beruf in der Pflege, Erziehung und Hauswirtschaft zu entscheiden. Bei der Veranstaltung standen Fachkräfte von Berufsfachschulen, des Bayerischen Roten Kreuzes, der Stadt Marktoberdorf, den Kliniken Ostallgäu/ Kaufbeuren, der BAföG-Stelle, der Gleichstellungsstelle und der Agentur für Arbeit zur Verfügung.

Berufliche Neuorientierung – neue Perspektiven mit dem ProfilPASS®

An vier Abenden wurden mit dem anerkannten Kompetenzfeststellungsverfahren die jeweiligen Stärken und Potenziale der Teilnehmer*innen ergründet, diese mit den eigenen Interessen verknüpft und so berufliche Perspektiven entwickelt.

Kursreihe „Mitten im Leben – Bereit für Neues?“ neu konzipiert

Gemeinsam mit der Bildungsberatung Kaufbeuren wurde die Kursreihe überarbeitet. An fünf Vormittagen wurden Menschen im oder mit bevorstehendem Ruhestand dazu inspiriert, neue Betätigungsfelder zu finden und so Interessen und Engagement aktiv zu nutzen. Es ist wichtig, dass erworbenes Wissen und Kompetenzen nicht verloren gehen, sondern auch weitergegeben werden.

Der Kurs bot die Möglichkeit, mit dem ProfilPASS® das individuelle Berufsleben zu reflektieren, Ideen für Neues zu entwickeln

33 sowie Chancen zu entdecken. Zudem wurde aufgezeigt, mit welchen konkreten Schritten die Umsetzung gelingt. Dieser Kurs schenkte Menschen für ihren neuen Lebensabschnitt wertvolle Hinweise und Perspektiven.

Workshop „Wofür brennen Sie?“

In diesem Workshop wurde die Gelegenheit gegeben, sich mit verschiedenen Fragen auseinanderzusetzen und zu schauen, wohin die Aufmerksamkeit gleitet. Es gab konkrete Methoden an die Hand, die zu Klarheit und Orientierung führten. Die Bürger*innen hatten danach eine erste Vorstellung von dem was sie wollen, was sie sabotiert und welche Schritte sie brauchen, um ihren eigenen beruflichen Durchbruch zu schaffen.

Workshop „Erste Schritte in die Selbständigkeit“

Unternehmerische Selbstständigkeit bedeutet sich selbst zu verwirklichen, unabhängig und finanziell erfolgreich zu sein. Einher gehen allerdings auch Verantwortung, Risikobereitschaft und Ausdauer. Eine unternehmerische Selbstständigkeit bietet viele Chancen, aber auch die Risiken sollten beachtet werden. In diesem Workshop erhielten die Teilnehmer*innen eine schrittweise Anleitung für ihre Selbständigkeit, einen fundierten Überblick über die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Fragen, Aufbau und Inhalte eines Geschäftsplanes und einen Unternehmenseignungstest, den sie direkt vor Ort machen konnten. Zudem gab es eine Vielzahl an praktischen Tipps von der Idee bis zum Geschäftskonzept.

34 Bildungsregion

72-Stunden-Aktion fördert soziale Kompetenzen

Vom 23. bis 26. Mai fand die bundesweite „72 Stunden“-Sozialaktion des BDKJ (Bund Deutscher Katholischer Jugend) statt. In Kaufbeuren und im Ostallgäu übernahmen Oberbürgermeister Stefan Bosse und Landrätin Maria Rita Zinnecker die Schirmherrschaft. Die Koordinierungsgruppe wurde von der Bildungskoordination des Landratsamtes bei der Organisation unterstützt.

Bei der Sozialaktion führten Kinder- und Jugendgruppen innerhalb von 72 Stunden ein soziales Projekt durch. Im Ostallgäu nahmen über 650 Jugendliche aus 28 verschiedenen Gruppen teil, wodurch der Landkreis eine der deutschlandweit engagiertesten Regionen darstellte. Ob Insektenhotel, Kuchenverkauf für einen guten Zweck oder der Bau eines Waldlehrpfades: So vielfältig wie die Teilnehmergruppen waren auch die Projekte. Landrätin Zinnecker und Oberbürgermeister Bosse bei der Auftaktveranstaltung der „72 Stunden“- Landrätin Zinnecker wies auf der Auftaktveranstaltung mit 250 Sozialaktion Teilnehmer*innen in der Realschule Marktoberdorf auf die Bedeutung der Aktion über die 72 Stunden hinaus hin: „Eure Arbeit zeigt, wie wichtig ehrenamtliches Engagement ist, sei es im Sozialen, Naturschutz, Kultur und anderen Bereichen. Ohne das Ehrenamt wäre unsere Gesellschaft nicht so sozial und vielfältig und mit eurem ehrenamtlichen Engagement gewinnt ihr auch an Erfahrungen und bekommt soziale Kompetenzen, die euch später im Erwachsenenleben weiterhelfen werden.“

Landratsamt bietet Medienberatung in den Gemeinden an

Das Landratsamt Ostallgäu hat im Rahmen des Schwerpunkts „Digitalisierung“ der Bildungsregion Ostallgäu ein Projekt gestartet, mit dem vor Ort Bürgerinnen und Bürger kostenlos beraten werden – die ehrenamtliche Medienberatung in den Gemeinden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Senior*innen. Die Nutzung von Internet und Smartphone wird auch bei der Generation 60+ immer alltäglicher. Diese haben aber Fragen, sei es zur Bedienung, zur Sicherheit oder anderen Themen.

Die ehrenamtlichen Medienberater*innen sind technikkundige, meist ältere Menschen, die anderen bei alltäglichen Fragen und Problemen mit Smartphone und Co helfen wollen. Sie sind zu bestimmten Zeiten regelmäßig an Begegnungsorten wie Gemeindebücherei, Dorfhaus oder Seniorentreff.

Die ehrenamtliche Medienberatung wurde als Pilotprojekt in Biessenhofen, Kaltental, , Nesselwang und Roßhaupten gestartet und hat schon großen Anklang gefunden. Die Medienberater*innen wurden über die Seniorenbeauftragten vor Ort gefunden und in einem zweitägigen Kurs der VHS Biessenhofen geschult. Die Kurskosten werden vom Landratsamt getragen, das die Gemeinden auch bei rechtlichen Fragen berät und bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die Medienberatung ist immer kostenlos, neutral und vertraulich.

Wer Interesse an der Medienberatung auch in seiner Gemeinde hat, kann sich an Irmgard Haberberger, Seniorenbeauftragte des Landkreises, unter 08342 911-475 oder irmgard.haberberger(at)lra-oal.bayern.de wenden.

ProfilPASS® für Jugendliche ohne Ausbildung

Das erfolgreiche Projekt ProfilPASS® wird im Schuljahr 2019/2020 erstmalig auch in dem Berufsintegrationsjahr für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz (BIJ-JoA) an der Berufsschule Ostallgäu durchgeführt. Ziel ist es die jungen Menschen zu unterstützen, ihre Stärken und Interessen zu entdecken, sowie ihr Selbstbewusstsein und ihre Verantwortungsbereitschaft zu

35 stärken.

Der ProfilPASS® ist ein kostenloses und freiwilliges Angebot für die Schüler*innen an zwei Unterrichtseinheiten pro Schulwoche. In Einzel- und kleinen Gruppenangeboten werden über das ganze Schuljahr hinweg die individuellen Interessen und Stärken der jungen Menschen gemeinsam mit einer zertifizierten ProfilPASS®-Trainerin erfasst, unabhängig von Schulnoten und Zeugnissen. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage, um Praktika und Ausbildungsberufe zielgerichtet auszuwählen.

Das Instrument ProfilPASS® ist schon länger im Landkreis Ostallgäu etabliert. Sowohl Jugendliche als auch Erwachsene jeden Alters nutzen das Angebot. Für junge Zugewanderte mit Sprachförderbedarf wurde er inhaltlich angepasst und fest im Unterricht in den Berufsintegrationsklassen der Berufsschule Ostallgäu verankert. Aufgrund des hohen Mehrwerts des Kompetenzbilanzierungsinstrumentes wird der ProfilPASS® dieses Schuljahr auch für Jugendliche ohne Ausbildung im Landkreis angeboten.

Das Projekt wurde durch die Fachstellen Bildungsmanagement und Koordination Jugendberufsagentur am Landratsamt Ostallgäu initiiert. Die Durchführungskosten übernimmt die Kinderbrücke Allgäu, Sachaufwandsträger des Projektes ist der Landkreis.

36 Jugendberufsagentur

Jugendberufsagentur Ostallgäu gegründet

Zwischen der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, dem Jobcenter Ostallgäu und dem Landkreis Ostallgäu wurde die Kooperationsvereinbarung für eine Jugendberufsagentur unterzeichnet. Die Jugendberufsagentur, deren Koordinatorin sich im Landratsamt Ostallgäu befindet, soll alle jungen Menschen im Landkreis noch besser dabei unterstützen, sich beruflich, sozial und gesellschaftlich zu integrieren, damit kein junger Mensch – unabhängig von seiner Herkunft – verloren geht.

Enge Zusammenarbeit

Obwohl die Bedingungen auf dem Ausbildungsmarkt sehr gut sind, gelingt Kooperationspartner der Jugendberufsagentur nicht allen jungen Menschen der Übergang von der Schule in den Beruf und Ostallgäu (v. l.): Thomas Liebner, Geschäftsführer die Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. „Problematisch ist es vor des Jobcenters Ostallgäu, Tanja Hiemer, Koordinatorin der Jugendberufsagentur, Landrätin allem, wenn junge Menschen aus sozial schwierigen Verhältnissen und mit Maria Rita Zinnecker und Maria Amtmann, persönlichen Problemen nicht aktiv um Hilfe bei der Suche nach einer Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen Ausbildung oder einem Job nachfragen“, erklärt Maria Amtmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Die Förderung der beruflichen und sozialen Integration von benachteiligten jungen Menschen ist gemeinsame Aufgabe der öffentlichen Träger der Kinder- und Jugendhilfe, der Agentur für Arbeit und des Jobcenters und steht somit im Fokus der Gründung der Jugendberufsagentur. Diese Agentur stellt keine eigenständige Institution dar, vielmehr verpflichten sich die drei Kooperationspartner zur engeren Zusammenarbeit. „Die Kommunikation untereinander lief bisher auf hohem Niveau, nun soll die Abstimmung zu Einzelfällen und Unterstützungsangeboten noch mehr forciert und weitere wichtige Partner wie zum Beispiel die Schulen enger eingebunden werden“, betont Landrätin Maria Rita Zinnecker. Junge Menschen und ihre Familien erhalten bereits vielfältige Unterstützung von verschiedenen Einrichtungen und Institutionen. Gemeinsames Ziel ist daher, bedarfsgerechte und ökonomisch sinnvolle Strukturen zur Unterstützung junger Menschen aufzubauen und geplante Vorhaben abzustimmen, um Betreuungslücken zu schließen und Doppelstrukturen zu vermeiden.

Kein junger Mensch darf verlorengehen

„Wichtig ist es dabei nicht nur am Übergang von Schule in Ausbildung zu begleiten, sondern verstärkt die jungen Menschen anzusprechen und zu unterstützen, die bereits aus verschiedenen Gründen aus den Unterstützungssystemen „herausgefallen“ sind. Im Rahmen der Jugendberufsagentur sollen diese jungen Menschen wieder aufgefangen werden“, sagt Thomas Liebner, Geschäftsführer des Jobcenters Ostallgäu. Die Kooperation hat sich durch sogenannte Fallkonferenzen in den Berufsintegrationsklassen der Staatlichen Berufsschule Ostallgäu schon bewährt. Lehrer, Sozialpädagogen, Berufsberater, Mitarbeiter des Jugendamtes und Jobcenters sprechen dabei über sinnvolle Anschlussmöglichkeiten wie Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung der Schüler und Schüler*innen. Eine Besonderheit für die Jugendberufsagentur Ostallgäu stellt eine eigens eingerichtete Koordinationsstelle dar, die über das Jobcenter Ostallgäu finanziert wird. Deren Aufgabe ist es, die Akteure der Jugendberufsagentur zu unterstützen, indem zum Beispiel Abstimmungsformate eingerichtet und gemeinsame Ziele und Handlungsfelder festgelegt werden.

37 Staatliches Schulamt

Schulfest der Mittelschule Marktoberdorf beschäftigt sich mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Am 19. November fand das Schulfest der Mittelschule Marktoberdorf statt. Unsere gesamte Schule befasste sich in dieser Woche mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. So wurden zum Beispiel das sogenannte Superfood untersucht, die Wege, die Kleidung zurücklegt, nachvollzogen und weitere globale Zusammenhänge aufgedeckt. Hierbei wurde auch der Zusammenhang zwischen dem Regenwald und unserer Nutztierhaltung beleuchtet. Insbesondere rückte der übermäßige Plastikverbrauch, seine teils grauenvollen Folgen und eine mögliche Vermeidung von weiterem Müll in den Fokus. Einen Blick in eine weitgehend plastikfreie Vergangenheit konnte man unter anderem beim Krauthobeln und späterem Haltbarmachen als Sauerkraut werfen.

Pfrontener Bläserklassen erfolgreich in München

Beim jährlichen Bläserklassenwettbewerb des Bayerischen Blasmusikverbands für Bläserklassen konnten die beiden Bläserklassen von Alexandra Böhling und Gerlinde Briechle die Plätze 1 und 3 für sich sichern.

Grund- und Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien aus ganz Bayern nahmen an den Wettbewerben teil. Probenintensive Wochen lagen hinter den beiden Klassen und mit olympischem Gedanken fuhren sie nach München. Aufgeteilt nach Altersgruppen, spielte jede Klasse mehrere Stücke, die von einer Jury bewertet wurden. Die Bläserklasse 5, unter der Leitung von Gerlinde Briechle, trat gegen zehn andere Klassen an, die Bläserklasse 6 sogar gegen 14 weitere Gruppen.

Zur Bekanntgabe der Ergebnisse und den Siegerehrungen kamen die 46 Die Wettbewerbe fanden im Augustinerkeller und in der alten Kongresshalle statt. Gruppen mit rund 1000 Kindern in der alten Kongresshalle zusammen. Als die oberen Podiumsplätze an der Reihe waren, waren die Schüler kaum mehr zu halten. So durfte die Bläserklasse 5 in der Altersgruppe 1 einen 3. Platz und sogar den Sonderpreis für eine besonders gelungene Darstellung, eine Trompete, mit nach Pfronten nehmen. Die Freude war groß und die Spannung für die 6. Klassen ebenso. Endlich war die Altersgruppe 2 (Mittelschule-Realschule-Gymnasium) an der Reihe. Als nur noch der erste und zweite Platz übrig waren, war die Spannung bei den Schülern und Lehrerin Alexandra Böhling kaum mehr auszuhalten. Erst als die beiden besten Gruppen auf der Bühne standen, wurde dann das Ergebnis bekannt gegeben. Der Jubel war groß, als die Pfrontener Bläserklasse 6 den Siegerpokal erhielt.

38 Hochbau

Realschule Füssen: Sanierung des Südflügels abgschlossen

Im Anschluss an die Generalsanierung des Altbaus wurde im Zuge des Kommunalen Investitionsprommes (KIP II) der Südflügel der Realschule Füssen teilsaniert. Durch den Einbau einer neuen Lüftungssanlage, hocheffizienter Beleuchtungsanlagen und neuer Medientechnik konnte mit Abschluss den Schüler*innen und Lehrer*innen zum Ende des Jahres ein technisch einheitliches Gebäude zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten für die Teilsanierung beliefen sich auf rund 1,7 Millionen Euro.

Der frisch sanierte Südflügels der Realschule Füssen

Neubau des Bauhofes in Dösingen schreitet voran

Nach dem Spatenstich Ende 2018 wurden neben den Hallen am neuen Bauhofstandort in Dösingen auch das Verwaltungsgebäude, die Werkstätten, die Lagerhalle und die Salzhalle errichtet. Der Bezug des neuen Bauhofes ist für Juni 2020 vorgesehen.

Der Neubau des Bauhofes in Dösingen soll im Juni 2020 eröffnet werden.

Realschule Marktoberdorf und Gymnasium Füssen: modernste Medientechnik

Zusammen mit der EDV-Abteilung des Landratsamtes wurden an den beiden Schulen insgesamt 26 Klassenzimmer mit modeernster Medientechnik ausgestattet. Durch eine intelligente Steuerung, die die Endgeräte (Dokumentenkamera, Beamer, Rechner und vieles mehr) miteinander verbindet, können die Lehrer zusammen mit den Schülern einen zukunftsorientierten Unterricht abhalten. Außerdem wurden höhenverstellbare Pulte installiert. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 340.000 Euro.

So sehen die neuen Lehrerarbeitsplätze an der Realschule Marktoberdorf und dem Gymnasium Füssen aus.

39 Alles unter einem Dach: Verjüngungskur für Wertstoffhof in Buchloe

Der Wertstoffhof an der Eschenlohstraße in Buchloe hat in den vergangenen Monaten eine umfangreiche Verjüngungskur erhalten. Die neue Anlieferungshalle ersetzt den alten Rundstützenbau, der aus statischen Gründen abgerissen werden musste. Die neue Halle bietet viele Vorteile: Übersichtlich aufgereiht stehen nun fast alle Container unter Dach und können trockenen Fußes befüllt werden. Die hohe Holzkonstruktion lässt viel Tageslicht in den Anlieferungsbereich. Dies bietet viel Sicherheit auf den Podesttreppen, die zu den Containern führen. Mehrere Wertstoff-Container wurden von draußen in die neue Halle verlagert. Dies bot die Chance, auch den Autoverkehr neu zu organisieren: Getrennte Zu- und Abfahrten sorgen nun Herzstück ist eine neue Anlieferungshalle für unterschiedlichste Wertstoffe. dafür, dass Bürge-rinnen und Bürger ihre Wertstoffe zügig und sicher anliefern können. Für Gartenabfälle gibt es sogar eine extra An- und Abfahrtsstraße. Diese Maßnahme wird besonders in den Sommermonaten den Besucherverkehr auf dem Wertstoffhofgelände deutlich entlasten. Außerdem gibt es zehn zusätzliche Parkplätze.

Bauzeit und Kosten im Plan

Die geplante Bausumme von rund 600.000 Euro wurden eingehalten. Auch zeitlich verlief alles nach Plan. Landrätin Zinnecker zeigte sich mit der „Punktlandung“ am Wertstoffhof Buchloe hochzufrieden. Als eine der meist frequentierten Abfall- Sammelstellen im Landkreis verdiene der Buchloer Wertstoffhof ein hohes Maß an Komfort und Sicherheit. Sie lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Buchloer Architekturbüro Mayr allen am Umbau beteiligten Firmen. Auch die Abstimmung mit der Stadt Buchloe verlief laut Landrätin stets reibungslos. Bürgermeister Schweinberger zollte allen Beteiligten ebenfalls große Anerkennung. Besonders die Mitarbeiter der Firma REWA, die im Auftrag der Stadt Buchloe den Wertstoffhof betreibt, hätten Höchstleistungen erbracht. Während der rund siebenmonatigen Bauzeit wurde das Entsorgungsangebot komplett aufrechterhalten.

40 Kreishaushalt

Jahresabschluss 2018

Die Arbeiten zum Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 wurden von der Finanzverwaltung mit folgenden Ergebnissen fristgerecht abgeschlossen:

1. Die Ergebnisrechnung 2018 schließt mit einem ausgewiesenen Jahresüberschuss in Höhe von + 10.778.095,78 Euro ab und liegt um + 6.498.238,78 Euro über dem geplanten Jahresergebnis. 2. Die Finanzrechnung 2018 weist einen Finanzmittelfehlbetrag von - 2.417.496,26 Euro aus und damit – 1.405.276,72 Euro niedriger als das geplante Jahresergebnis (einschließlich Überträgen aus dem Vorjahr). 3. Die Bilanzsumme erhöht sich auf einen Wert von 197.761.147,69 Euro zum 31.12.2018 (+ 1.930.867,59 Euro).

Der Haushaltsausgleich wurde im Rechnungsjahr 2018 erreicht. Der Gesamtbetrag der Erträge konnte den Gesamtbetrag der Aufwendungen um einen Wert in Höhe von + 10.778.095,78 Euro übersteigen.

Im Jahresabschluss wird das Ergebnis der Haushaltswirtschaft einschließlich des Stands des Vermögens und der Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag 31. Dezember nachgewiesen. Der Jahresabschluss umfasst die Ergebnisrechnung, die Finanzrechnung, die Teilrechnungen, den Planvergleich, die Vermögensrechnung (Bilanz) sowie einen Rechenschaftsbericht. Das Zahlenwerk ist innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss des Haushaltsjahres aufzustellen und sodann dem Kreisausschuss vorzulegen.

Konsolidierter Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017

Der Landkreis Ostallgäu hat neben dem Jahresabschluss des Landkreises zum 31.12.2017 auch einen Konsolidierten Jahresabschluss (sog. Kommunaler Gesamtabschluss) vorzulegen. Sinn und Zweck des konsolidierten Jahresabschlusses ist es, einen Gesamtüberblick über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Landkreises zu ermöglichen, in dem der Jahresabschluss des Landkreises mit den Jahresabschlüssen der in den kommunalen Gesamtabschluss einzubeziehenden Einrichtungen und Unternehmen zusammengefasst wird.

Im Konsolidierten Jahresabschluss 2017 wurden die Jahresabschlüsse des Landkreises und der drei kreiseigenen Senioren- und Pflegeheime Buchloe, Obergünzburg und Waal konsolidiert.

Der Konsolidierte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 weist folgende Ergebnisse aus:

1. Die Konsolidierte Ergebnisrechnung 2017 schließt mit einem ausgewiesenen Gesamtbilanzüberschuss in Höhe von + 8.172.205,89 Euro ab. 2. Die Kapitalflussrechnung 2017 weist eine zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds von – 5.146.408,75 Euro aus. 3. Die Bilanzsumm der Konsolidierten Vermögensrechnung (Bilanz) 2017 beträgt 202.697.680,14 Euro.

Der Konsolidierte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 wurde vom Kreistag am 20. September 2019 in öffentlicher Sitzung festgestellt.

41 Haushaltsplan 2019

Bestimmende Grundlagen für die Haushaltsplanung des Landkreises sind die Steuer- und Umlagekraftzahlen für das jeweilige Haushaltsjahr. Die jeweiligen Beträge können aus der unten dargestellten Tabelle entnommen werden.

Der Landkreis hat für jedes Haushaltsjahr eine Haushaltssatzung zu erlassen. Der Kreistag Ostallgäu beschloss am 8. Februar 2019 über die Haushaltssatzung 2019 samt ihren Anlagen in öffentlicher Sitzung.

Haupteinnahmequelle des Landkreises ist die Kreisumlage mit einem Betrag von 75.088.527 Euro bei einem gleichbleibenden Hebesatz von 44,9 v.H. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Erträge aus der Kreisumlage um + 5.141.533 Euro.

Der größte Einzelaufwandsposten ist die Zahlung der Umlage an den Bezirk Schwaben mit einem Volumen von 37.460.646 Euro bei einem gleichbleibenden Hebesatz von 22,4 v. H.. Gegenüber dem Vorjahr erhöhten sich die Aufwendungen für die Bezirksumlage um + 2.565.041 Euro.

Die Eckdaten des Kreishaushalts 2019 lauten (ohne kreiseigene Senioren- und Pflegeheime):

Ergebnishaushalt Gesamtbetrag der Erträge: 144.265.945 Euro Gesamtbetrag der Aufwendungen: 141.385.618 Euro Saldo (Jahresergebnis): + 2.880.327 Euro

Finanzhaushalt a) laufende Verwaltungstätigkeit Gesamtbetrag der Einzahlungen: 138.303.839 Euro Gesamtbetrag der Auszahlungen: 131.449.479 Euro Saldo: + 6.854.360 Euro b) Investitionstätigkeit Gesamtbetrag der Einzahlungen: 11.274.574 Euro Gesamtbetrag der Auszahlungen: 16.899.320 Euro Saldo: - 5.624.746 Euro c) Finanzierungstätigkeit Gesamtbetrag der Einzahlungen: 3.556.178 Euro Gesamtbetrag der Auszahlungen: 4.556.178 Euro Saldo: - 1.000.000 Euro d) Saldo des Finanzhaushalts: + 229.614 Euro

Höhe der Kreditaufnahmen: 2.356.178 Euro Umlagesoll: 75.088.527 Euro Summe der Umlagegrundlagen: 167.235.027 Euro Umlagesatz der Kreisumlage: 44,9 v. H. Höchstbetrag der Kassenkredite: 7.500.000 Euro

Der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen des Landkreises zur Leistung von Auszahlungen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen in künftigen Jahren wurde auf 16.079.129 Euro festgesetzt.

42 Digitalisierung der kreiseigenen Schulen: Teilnahme an den Förderprogrammen zur Verlegung von Glasfaseranschlüssen und zur Verbesserung der IT-Ausstattung an bayerischen Schulen („Digitales Klassenzimmer“)

Im Rahmen der Teilnahme am Förderprogramm zur Herstellung von Glasfaseranschlüssen an den kreiseigenen Schulen wurden im Jahr 2019 Ausschreibungen für die Schulstandorte Füssen und Obergünzburg, in Abstimmung mit der jeweiligen Kommune vor Ort, vorgenommen. Die oben genannten Standorte werden künftig Internet mit gigabitfähigen durchgängigen Glasfaserleitungen bis ins Gebäude erhalten. Das sind folgende Schulen: Erich-Kästner-Schule – Sonderpädagogisches Förderzentrum Füssen, Außenstelle der Berufsschule Ostallgäu, Gymnasium Füssen, Johann-Jakob-Herkomer Realschule Füssen und die Realschule in Obergünzburg. Entsprechende Förderanträge wurden bei der Regierung von Schwaben eingereicht.

Anlässlich des „DigitalPaktes Schule 2019 bis 2024“ des Bundes werden die beiden Förderprogramme des Freistaates „Digitalbudget für das digitale Klassenzimmer“ und „Budget für integrierte Fachunterrichtsräume an berufsqualifizierenden Schulen“ nicht fortgeführt. Die beiden Förderprogramm werden durch die neue Richtlinie „Digitale Bildungsinfrastruktur an bayerischen Schulen“ ersetzt.

Bereits genehmigten Fördermittel des Freistaats aus dem Jahr 2018 in Höhe von 440.445 Euro Digitalbudget und in Höhe von 152.672 Euro für die integrierten Fachunterrichtsräume an berufsqualifizierenden Schulen können noch vollständig abgerufen werden.

Sportförderung

Sportstättenförderung

Elf Sportvereine (davon vier Schützenvereine) erhielten im Jahr 2019 eine Investitionsförderung in Höhe von insgesamt 86.800 Euro. Dabei handelte es sich überwiegend um Zuschüsse für Neu- und Umbauten von Sportanlagen und Umrüstungen von Schießständen, die bereits eine staatliche Förderung über den BLSV und BSSB erhalten haben.

Die Verteilung der Zuschüsse erfolgte durch den Ausschuss für Kultur, Bildung, Sport und Ehrenamt am 11. November 2019.

Vereinspauschale

43 Der Landkreis Ostallgäu hat im Jahr 2019 eine Vereinspauschale in Höhe von 243.080 Euro an insgesamt 123 Sportvereine ausbezahlt.

Die vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus im Jahre 2019 zur Verfügung gestellte Förderung pro Mitgliedereinheit des jeweiligen Vereins betrug 0,29 Euro (wie im Vorjahr). Die Vereinspauschale dient den Ostallgäuer Sport- und Sportschützenvereinen zur Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben. Ob für den Einsatz ihrer Übungsleiter oder die Beschaffung von Geräten – die Vereine bestimmen selbst über die Verwendung.

44 Senioren- und Pflegeheime

Landkreis ist Gründungsmitglied der Kommunalen Altenhilfe Bayern eG

Die seit dem Jahr 2015 bestehende Arbeitsgemeinschaft Kommunale Altenhilfe Bayern hat zu einer eingetragenen Genossenschaft firmiert. In der neu gegründeten Genossenschaft haben sich kommunale bayerische Pflegeeinrichtungen der Landkreise, Städte, Märkte und Gemeinden zusammengeschlossen. Insgesamt vertritt die Genossenschaft die Interessen von 49 Pflegeeinrichtungen mit rund 170 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Entscheidung zum Beitritt zur Genossenschaft hat der Kreistag Ostallgäu am 20. September 2019 getroffen. Die Gründungsversammlung der Genossenschaft fand am 11. Dezember 2019 im Nürnberger Rathaus statt. Die Einrichtungsleitungen der kreiseigenen Senioren- und Pflegeheime Buchloe, Obergünzburg und Waal arbeiten von Beginn an in der Kommunalen Bettina Aernecke, Einrichtungsleiterin am Senioren- Altenhilfe Bayern in verschiedenen Arbeitsgruppen mit. und Pflegeheim Waal, bei der Unterzeichnung des Gründungsvertrags

Seniorenheim Buchloe

Fasching im Seniorenheim Buchloe: Jubel, Trubel, Heiterkeit

An Fasching geht es im Senioren- und Pflegeheim Buchloe immer lustig zu. Am „Rußigen Freitag“ herrschte Jubel, Trubel, Heiterkeit im Speisesaal. Betreuungsassistentin Marion Tomschik begrüßte die kostümierten Bewohner und Gäste zum traditionellen Hausball im Seniorenheim. Zum tänzerischen Auftakt gab sich das Prinzenpaar aus Wiedergeltingen die Ehre. Ihre Lieblichkeit Alina I. und Prinz Johannes I. tanzten sich schnell in die Herzen der Heimbewohner. Schlag auf Schlag ging es im Programm weiter mit einem Stimmungspotpourri, das einige Heimbewohner lustig zum Besten gaben.

Fasching im Senioren- und Pflegeheim Buchloe Auch die Mitarbeiter*innen ließen sich einiges einfallen. Mit einer kunterbunten Faschingsparade marschierten sie lebhaft als Schlümpfe, prall geformte Schweine, Hexen, Putzfrauen und vielen anderen Maskeraden ein und begeisterten mit witzigen Einlagen. Dass auch Heimbewohner ihr Tanzbein schwingen, zeigte sich bei einem Charleston, den man auch im Sitzen tanzen konnte. Nicht fehlen durfte Hausmusikerin Anni Barthelmes, die mit ihrem Akkordeon, sämtliche Stimmungs- und Schunkellieder anstimmte und zum Mitsingen einlud.

Der Berg ruft: Alphornbläser im Senioren- und Pflegeheim Buchloe

Wenn der Berg ruft, füllt sich der Speisesaal des Senioren- und Pflegeheimes Die Lindenberger Alphornbläser bei ihrem Konzert Buchloe bis auf den letzten Platz. Vor der Kulisse einer Berghütte traten die im Senioren- und Pflegeheim Buchloe Lindenberger Alphornbläser in der Besetzung Josef und Daniel Wiedemann, Helmut Bäuerle, Manfred Kirchner sowie Helmut und Ulrike Böck auf. Sie füllten den Raum mit ungeheuer voluminösem Klang. Die Truppe zeigte, dass Alphörner nicht nur getragen und andächtig klingen müssen. Zwischendurch verursachten die klanggewaltigen Alphörner richtig Gänsehaut. Ein Hauch von Bergluft wehte an diesem Nachmittag durch den Saal. Das alpenländische Programm wurde ergänzt durch Heidi Kirchner, die mit Gesang und Gitarrenspiel beeindruckte und Mundart-

45 Geschichten vortrug.

Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg

Neue Pflegedienstleitung im Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg

Seit März 2019 ist sie die neue Pflegedienstleitung im Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg. Cornelia Egelhof. Als langjährige Mitarbeiterin und Wohnbereichs-leitung sind ihr die Abläufe und Strukturen im Haus bestens vertraut. Ihre Ziele: die Qualität im Haus erhalten und weiter verbessern, ein offenes Ohr für alle Mitarbeiter und Angehörigen zu haben und eine gute Zusammenarbeit mit allen im Haus Beschäftigten.

Demenz bremsen ohne Medikamente: neue MAKS-Therapie-Gruppe im Cornelia Egelhof Seniorenheim Obergünzburg

MAKS, das ist nicht irgendein Vorname für einen Jungen. MAKS ist eine Therapieform, mit der sich das Fortschreiten von leichter bis mittelschwerer Demenz nachweislich abmildern lässt. Bereits zwei große, vom Bundesministerium für Gesundheit und vom GKV-Spitzenverband geförderte wissenschaftliche Studien konnten die Wirksamkeit der MAKS-Therapie belegen. Bei leichter bis mittel-schwerer Demenz blieben während des Zeitraumes der Anwendung von MAKS die kognitiven und alltagspraktischen Fähigkeiten durchschnittlich auf dem Ausgangsniveau erhalten, während sie in den Gruppen, die keine MAKS-Therapie erhielten, signifikant nachließen. Auch die psychischen und Verhaltenssymptome entwickelten sich in der MAKS- Die MAKS-Therapie-Gruppe steht unter Leitung von Therapie-Gruppe günstiger. Schwester Johanna, Leiterin der sozialen Betreuung.

Bei MAKS gibt es vier Module, die mit ihren Anfangsbuchstaben dessen Namen ergeben: motorisch, alltagspraktisch, kognitiv und spirituell. Seit einigen Monaten steht im Seniorenheim Obergünzburg jeden Donnerstag die MAKS- Therapie – eine sogenannte multimodale, psychosoziale Gruppentherapie für Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz – auf dem Plan.

Sechs neue Kurzzeitpflegeplätze im Seniorenheim Obergünzburg: Kurzbilanz nach 1 Jahr „Fix plus x“

Um die Situation an fehlenden Kurzzeitpflegeplätzen im Landkreis zu entschärfen, wurden vor einem Jahr im Senioren- und Pflegeheim Geschmackvolle Beet-Inszenierung vor den Obergünzburg sechs feste Kurzzeitpflegeplätze geschaffen. Dadurch Bewohnerzimmern im Rahmen des Gartenprojektes verringerte sich die Zahl der stationären Betten von bisher 85 auf 79. Allerdings können nach dem neuen Modell (plus X) auch zusätzlich „eingestreute“ Kurzzeitpflegen auf stationären Betten flexibel angeboten werden. Durchschnittlich werden zu den sechs festen Kurzzeitpflegeplätzen zwei Pflegeplätze auf stationären Betten „eingestreut“. Einrichtungsleiterin Jutta Wild zieht Resümee: Neben der Herausforderung an die Pflege (stetiger Wechsel von Kurzzeitpflegegästen und dem damit verbundenen Mehraufwand) sieht sie eine Bereicherung für die Bevölkerung.

Garten-Projekt des Heimbeirats

46 Der Heimbeirat des Senioren- und Pflegeheimes hatte es sich im Frühjahr zum Ziel gesetzt, den Garten rund um den Pavillon neu zu gestalten. In unermüdlichem Einsatz wurden Spenden gesammelt und der Obergünzburger Landschafts- und Gartenbaubetrieb Hartmann ins Boot geholt. Mit einer Gesamtsumme von 5.450 Euro konnten die Arbeiten im Garten vorangetrieben werden. Einer der zentralen Wünsche des Heimbeirates,ein Biotop, mit dessen Vielfalt nicht nur die Menschen bezaubert werden, sondern das auch etlichen Tieren über Jahre als Lebensraum dient.

Teilnahme am Günztal-Marktfest

Alle zwei Jahre veranstaltet die IGO (Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden Obergünzburg e. V.) das Günztal- Marktfest. Das Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg präsentierte sich mit einem eigenen Stand, an dem nicht nur Fragen rund um das Seniorenheim beantwortet, sondern auch Blutdruck und Blutzucker bestimmt wurden.

Spektakuläre Räumaktion

Erinnern Sie sich an den Winter 2018/2019? Schneemassen über Schneemassen. Schulen blieben in weiten Teilen des Ostallgäus geschlossen, Straßen mussten wegen Schneebruchgefahr gesperrt werden. Auch das Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg war davon betroffen. Da die Tragsicherheit des 150 Quadratmeter großen Flachdaches nicht mehr gewährleistet werden konnte, kämpften 160 Kräfte von Feuerwehren und THW gegen die Schneemassen. Menschen kamen aufgrund des umsichtigen Vorgehens nicht zu schaden.

Senioren- und Pflegeheim Waal

„Hüttenzauber“: Alphornbläser und Schuhplattler bereichern Sommerfest

Am 27. Juli feierte das Seniorenheim Waal sein alljährliches Sommerfest. Bei idealen Witterungsverhältnissen besuchten rund 200 Gäste das Fest, das 2019 unter dem Motto „Hüttenzauber“ stand. Als Highlight spielten Alphornbläser aus dem Allgäu und die Jugendtanzgruppe aus Bidingen tanzte Schuhplattler. Zum Essen gab es Hausmannskost – zum Beispiel Bratwürtschtel.

Umbau 2019: Wohnbereichsküchen gehen in Betrieb

2019 wurden die Wohnbereichsküchen auf allen Stockwerken neu gestaltet. Für ein uriges Ambiente beim Sommerfest sorgten Die offenen, modernen Wohnküchen erlauben nun, die Bewohner*innen in die unter anderem die Alphornbläser. alltägliche Versorgung miteinzubeziehen. Alle Mahlzeiten können dort zubereitet werden. Ein neues Lichtmanagement mit energiesparenden LED- Lampen sorgt für ein helles, angenehmes Ambiente.

Seniorenheim Waal hat genug Auszubildende

Auch dieses Jahr konnten in Waal wieder fünf neue Auszubildende mit der Ausbildung zum*r Altenpfleger*in beginnen. Insgesamt sind derzeit 10 Auszubildende und eine Mitarbeiterin im freiwilligen sozialen Jahr im Seniorenheim Waal beschäftigt. Somit leistet das Heim einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Pflege in der Zukunft. Teil des Erfolgsrezeptes ist es, durch eine familienfreundliche Ausbildung auch jungen Müttern den Einstieg zu ermöglichen. Die neuen Wohnbereichsküchen sind bereits im Betrieb. Glasfaseranschluss für Seniorenheim Waal

Auch im Seniorenheim Waal wurde dieses Jahr der Weg für schnelles Internet geebnet. In Windeseile wurde mittels einer Erdrakete das Kabel verlegt. Nun kann jederzeit die Anbindung erfolgen.

47 Sehr gute Pflege-Bewertung des Heims

Mit einer Bewertung von 1,0 hat das Seniorenheim Waal bei der jährlichen Überprüfung der Pflegequalität durch die Prüfdienste der Medizinischen Dienste der Pflegekassen abgeschnitten. Mit dem Satz „Ihre Einrichtung befindet sich auf einem sehr hohen Qualitätsstand“ bekamen die Pflegekräfte ein großes Lob.

48 Gleichstellungsstelle

Boulder-Tag für Väter und ihre Kinder am Weltmännertag

Anlässlich des internationalen Männertages am 9. November 2019 organisierte die Gleichstellungsstelle einen Boulder-Tag für Väter und ihre Kinder in der Boulder-Halle „Kraftwerk“ in Altdorf-Biessenhofen.

Die ursprünglich angebotenen von ausgebildeten Trainerinnen betreuten Vater- Kind-Boulder-Kurse am Vormittag und Nachmittag des 9. November waren schnell ausgebucht. Auch ein dritter Kurs am späteren Nachmittag reichte nicht aus. Schließlich ergab sich trotz eines Zusatztermins eine Warteliste von 30 Vater-Kind-Teams, die gerne zum betreuten Vater-Kind-Bouldern kommen wollten. Die Gleichstellungsbeauftragte organisierte daraufhin weitere Kurstermine im Dezember 2019 und Januar 2020. Gleichstellungsbeauftragte Beim Bouldern klettert man ohne Seil in Heike Krautloher: „Wir waren überrascht vom großen Interesse an dem Vater- Absprunghöhe Kind-Boulder-Tag. Es wollen Väter kommen mit einem bis drei Kindern. Es sind verheiratete Väter und getrennt lebende, die ihre Kinder nur an bestimmten Wochenenden bei sich haben. Dieses wunderbare Engagement von Vätern für ihre Kinder müssen wir unbedingt unterstützen.“

Ziele des Internationalen Männertages sind, das Augenmerk auf Männer- und Jungen-Gesundheit zu richten, das Verhältnis der Geschlechter zu verbessern, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern und männliche Vorbilder hervorzuheben. Er soll Anlass sein, Benachteiligungen von Männern und Jungen aufzuzeigen und ihren Einsatz für die Gemeinde, Familie, Ehe und Kinderbetreuung zu würdigen.

Veranstaltungen zu den Themen Häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen und Kinder

2019 organisierte die Gleichstellungsstelle für die Fachkräfte in der Region Ostallgäu/Kaufbeuren zwei zweitägige Workshops im Landratsamt in Marktoberdorf. Am 1. und 2. April referierte Rechtsgutachterin Dr. Heike Küken- Beckmann zur „Gesprächsführung mit Kindern bei Verdacht auf sexuelle bzw. körperliche Übergriffe". Am 14. und 15. Oktober hielten die Diplom- Sozialpädagoginnen Amanda Müller und Beate Fuchs vom Kompetenzteam Kinderschutz „Kühler Kopf“ ein Seminar mit dem Thema „Das motivierende und konfrontierende Gespräch im Kontext von Kinderschutzfällen“ mit den Diplom- Sozialpädagoginnen Amanda Müller und Beate Fuchs. Beide Seminare waren mit 30 beziehungsweise 20 Teilnehmern*innen ausgebucht und fanden großen Anklang bei den Fachkräften.

Referentin beim Workshop zur Gesprächsführung Bei einer halbtägigen Fortbildung für Lehrer*innen und Beratungs-Fachkräfte mit Kinder war Dr. Heike Küken-Beckmann (r.) am Buß- und Bettag durch die Notrufstelle für Opfer sexueller Gewalt informierten sich 60 Fachkräfte über die Arbeit der Notrufstelle und über Fragen rund um das Thema „sexueller Missbrauch und sexuelle Gewalt“.

„Ich kann und werde mich bei Gewalt schützen und wehren!“ war das Motto eines Selbstbehauptungskurses an der Volkshochschule in Buchloe. Diesen organisierte die Gleichstellungsstelle des Landkreises Ostallgäu in Kooperation mit der VHS Buchloe zum Weltfrauentag für alle Frauen ab 18 Jahren. Cordula Weidner, Pädagogin, Trauma-Fachberaterin und langjährige Selbstverteidigungstrainierin für Frauen, unterrichtete die teilnehmenden Frauen an zwei Samstagen (16. und 30. März 2019) nach dem Selbstbehauptungskonzept „Wen Do“. Anlass für den Kurs waren Anfragen durch mehrere von Belästigungen oder Bedrohungen betroffenen Frauen aus der Region.

49 Die Gleichstellungsstelle koordiniert außerdem jedes Jahr in Zusammenarbeit mit der Kollegin in Kaufbeuren den Arbeitskreis „Runder Tisch Häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen und Kinder“. Ziel des Runden Tisches ist es, durch gegenseitige Information und Abstimmung der zuständigen Behörden und Hilfsinstitutionen der Region Ostallgäu/Kaufbeuren eine möglichste effektive Hilfe für die Opfer von Gewalt zu erreichen. Mitglieder des Runden Tisches Ostallgäu/Kaufbeuren sind folgende Institutionen: das Familiengericht Kaufbeuren, die Rechtsantragsstellen für Familiensachen Kaufbeuren, das Landgericht Kempten, die Staatsanwaltschaft Kempten, die Jugendämter, die Koordinierenden Kinderschutzstellen, die Erziehungsberatungsstellen, das Frauentelefon Kaufbeuren, die Notrufstelle für Opfer sexueller Gewalt, das Frauenhaus, der Weiße Ring, die Schwerpunktsachbearbeiter Häusliche Gewalt der Polizeidienststellen in der Region, die Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer am Polizeipräsidium Schwaben Süd/West und die Kriminalpolizei Kaufbeuren.

Veranstaltungsreihe „Frauen fit für die Politik“

Auch 2019 organisierte die Gleichstellungsstelle wieder Seminare für Frauen, die sich für eine Tätigkeit im öffentlichen Raum interessieren: je ein Seminar zu Rhetorik, Kommunikation und öffentliches Auftreten und Argumentieren sowie mehrere Informations- und Vernetzungstreffen für Kommunalpolitikerinnen und Kandidatinnen.

Dr. Cornelia Wolfgruber von der Hanns-Seidel-Stiftung referierte am 27. Juni vor 30 Teilnehmerinnen zu „Method Acting – Rhetorik und persönliche Ausstrahlung“. Von der Friedrich-Ebert-Stiftung kam am 12. Oktober 2019 die Rhetorik-Spezialistin Severina Laubinger nach Füssen zum Ganztags- Workshop „Wie wirke ich? Wie überzeuge ich?“, bei dem die teilnehmenden Frauen lernten, durch Körpersprache und Stimme, erfolgreich ihre Standpunkte V. l.: Hans Joas (Hanns-Seidel-Stiftung), Dr. zu vertreten. Cornelia Wolfgruber (Referentin) und Heike Krautloher (Gleichstellungsbeauftragte Ostallgäu) bei der Veranstaltung „Method Acting – Rhetorik In Marktoberdorf half am 19. Oktober im Ganztagsseminar „Nur für Frauen: und persönliche Ausstrahlung“ am 27. Juni. Überzeugend argumentieren!“ die von der Petra-Kelly-Stiftung entsandte Referentin Petra Seifert, Argumentationsgänge und Argumentationsstrategien kennen zu lernen und zu erarbeiten, den eigenen Argumentationsstil zu überprüfen und in der Argumentation sicherer zu werden.

Frauen unterstützen Frauen auf dem Weg in die Kommunalpolitik

Zusätzlich zu den Seminaren organisierte die Gleichstellungsstelle die Aktion „Frauen unterstützen Frauen auf dem Weg in die Kommunalpolitik“. Dabei unterstützen erfahrene Gemeinde-, Stadt-, Markt- und Kreisrätinnen andere Frauen, die den Schritt in ein kommunalpolitisches Engagement wagen möchten. Die Gleichstellungsstelle vermittelte allen interessierten und kommunalpolitisch unerfahrenen Frauen erfahrene Patinnen. Dazu gab es am 7. Oktober das zweite Informations- und Austausch-Treffen im Landratsamt.

Zu wenige Frauen in der Politik

Die frauenspezifische Auswertung der Wahlergebnisse des Landkreises Ostallgäu bei der letzten Kommunalwahl zeigt, dass auch in unserer Region im Bereich der Kommunalpolitik die politische Teilhabe der Frauen noch immer gering ist. Bei der Kommunalwahl 2014 wurden von den insgesamt 614 zu vergebenden Mandaten in Gemeinde-, Stadt- und Markträten nur 88 von Frauen übernommen. Das ergibt einen Frauenanteil von 14 Prozent.

50 Fortbildung der Notrufstelle bei sexueller Gewalt für Fachkräfte der Schulen

Die Notrufstelle bei sexueller Gewalt informierte im Landratsamt 63 Fachkräfte aus den Schulen der Region Ostallgäu/Kaufbeuren. In der Informationsveranstaltung für alle Fachkräfte an Schulen, die im November 2019 im Landratsamt in Marktoberdorf stattfand, wurden unter anderem folgende Fragen und Themen besprochen: „Wie sind Verdachtsmomente einzuordnen?“, „Wie kann es überhaupt zu sexueller Gewalt kommen?“ und „Besteht Anzeigenpflicht?“. Die Informationsveranstaltungen wurde organisiert von der Gleichstellungsstelle des Landkreises Ostallgäu.

Nach aktuellen statistischen Erhebungen befinden sich in jeder Schulklasse zwei bis drei Kinder, die von Missbrauch betroffen sind oder waren. Gerade für Lehrerinnen und Schulpsychologinnen bei der diese Kinder ist Schule oft ein Schutzraum, Lehrer*innen konstante und Fortbildung Notrufstelle berechenbare Bezugspersonen. Sie sind sehr oft die einzigen vertrauensvollen Ansprechpartner für betroffene Kinder. Für die Beraterinnen der Notrufstelle für Opfer sexueller Gewalt ist es daher ein Anliegen, den Lehrer*innen und den Jugendsozialarbeitern an Schulen zu helfen, kompetent zu handeln, wenn Ihnen sexuelle Übergriffe bekannt werden oder es einen konkreten Missbrauchsverdacht gibt. Ebenso möchten sie Ihnen Gelegenheit geben, sich über Ausmaß und Formen sexueller Gewalt an Kindern, mögliche Symptome und Hilfsmaßnahmen zu informieren.

Die Notruf- und Beratungsstelle für Opfer sexueller Gewalt im Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren berät und begleitet seit Mai 2002 Kinder, Jugendliche und Frauen, die von sexuellen Gewaltübergriffen betroffen sind.

51 Allgemeines

Klinikum mit neuer Doppelspitze

Seit 1. März leitet Andreas Fischer als weiterer Vorstand gemeinsam mit Ute Sperling die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren. Der gebürtige Oberfranke aus Selb, der seit Jahresbeginn auch in Kaufbeuren lebt, hat viel Erfahrung im Klinikbereich „Meine Karriere habe ich als Zivi im Krankenhaus begonnen“, sagt der 45-Jährige. Nach dem Betriebswirtschaftsstudium hatte er schon nach kurzer Zeit verantwortungsreiche Positionen als Personalleiter, Verwaltungsdirektor und Geschäftsführer an verschiedenen Kliniken übernommen. Zuletzt war Fischer Geschäftsführer der Asklepios-Klinik in Lindau. Nach diesem Ausflug in die privatmedizinische Landschaft sei er „froh, wieder in einem Kommunalunternehmen angekommen zu sein.“

Die Verwaltungsratsvorsitzende und Landrätin Maria Rita Zinnecker und ihr Stellvertreter, Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse, hatten Fischers Einstellung Ende 2018 beschlossen. 50 Kandidaten hatten sich auf die Stelle beworben. „Das zeigt, dass unser Klinikum ein attraktiver Arbeitgeber ist“, sagt Bosse. Vorstand Andreas Fischer Das neue Führungsduo hat sich die vielfältigen Aufgabenfelder des Klinikums in der primären Zuständigkeit aufgeteilt. Die Vorstandsvorsitzende Ute Sperling kümmert sich um die Finanzen sowie das wirtschaftliche Controlling und die Investitionsplanung. Andreas Fischer ist verantwortlich für den Personalbereich, die Krankenpflegeschulen und die Öffentlichkeitsarbeit. Der Personalbereich steht im Krankenhaus traditionell im Fokus. „Fachkräftemangel und eine immer schnellere medizinische Entwicklung auf der einen Seite sowie eine seitens der Vorgaben aus Berlin immer unzuverlässigere Finanzierungs- und Investitionsplanung auf der anderen Seite erfordern viel Geschick im Umgang mit Menschen und ein gutes Gespür für das Machbare“, sagt Andreas Fischer, der die ersten Wochen seiner Tätigkeit vor allem für ein Kennenlernen der Mitarbeiter*innen des Klinikums genutzt hat.

FAZ-Ranking 2019: Erfolg für Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren

Im neuen Krankenhaus-Ranking der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) wurden gleich zwei Häuser der Kliniken Ostallgäu- Kaufbeuren ausgezeichnet: Sowohl das Krankenhaus Kaufbeuren als auch das in Füssen sind unter den besten 400 Kliniken in Deutschland. Unter die Lupe genommen wurden rund 2200 Krankenhäuser in ganz Deutschland. „Diese Wertung freut uns sehr, weil sie zeigt, auf welch gutem Niveau die medizinische Versorgung im Ostallgäu und in Kaufbeuren ist“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker als Vorsitzende des KOK-Verwaltungsrats.

Unter den Häusern mit 300 bis 500 Betten belegt das Kaufbeurer Krankenhaus im FAZ-Ranking Platz 71. Die Klinik in Füssen landet in der Wertung der Häuser mit 50 bis 150 Betten auf dem 72. Rang. „Wir haben in den vergangenen Jahren enorm in Qualität und Ausstattung der medizinischen Versorgung investiert. Das zahlt sich nun aus“, sagt Zinnecker. Zugleich habe man es aber geschafft, das Defizit der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren deutlich zu senken. Zinnecker weiter: „Entscheidend für eine gute medizinische Versorgung ist aber vor allem das Personal, dem ich ganz herzlich für die gute Arbeit danke.“

52 Klinik Buchloe

Erster Absolventenjahrgang der Krankenpflegehilfeschule

2019 konnte der erste Ausbildungsjahrgang der Krankenpflegehilfeschule mit elf angehenden Pflegefachhelfern in einer Feierstunde die Abschlusszeugnisse entgegennehmen. Fünf der elf Krankenpflegehelfer setzen ihre Ausbildung fort und beginnen die traditionelle Ausbildung zum examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger. Landrätin Maria Rita Zinnecker betonte, dass die eigene Ausbildung von Pflegekräften noch stärker in den Fokus rücken werde, da es der beste Weg sei, dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen. Außerdem sprach sie bei der Feierstunde von einem „gelungenen Experiment“, das bis dato nicht nur für das Allgäu einmalig sei. Die einjährige Ausbildung zum Pflegehelfer sei ein beispielhaftes Modell zukunftsfähiger Hilfe bei der Krankenpflege. „Sie werden gebraucht. Sie werden händeringend erwartet. Das hat Zukunft, da machen wir weiter“, sagte die Landkreischefin. Mit den elf Absolventen der Berufsfachschule für Krankenpflegehelfer freuten sich Landrätin Maria Die Krankenpflegehilfeschule in Buchloe wurde im Jahr 2018 gegründet, um Rita Zinnecker (links), die Ausbilder sowie dem bundesweiten Mangel an Fachkräften mit einer eigenen Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (Dritter von rechts), Buchloes Bürgermeister Josef Ausbildungsinitiative wirksam zu begegnen und den Bedarf an Schweinberger (Zweiter von rechts) und Krankenpflegepersonal in den Kliniken und Pflegeeinrichtungen des Klinikvorstand Andreas Fischer (rechts). Landkreises zukünftig auch mit den Absolventen der Schule zu decken. Die Ausbildung zum Pflegefachhelfer dauert ein Jahr und qualifiziert für grundpflegerische Tätigkeiten wie beispielsweise die Körperpflege, die Hilfe der Patienten beim Essen, Aufstehen und Anziehen.

Ausbildung zum Pflegefachhelfer sehr gefragt

Die Krankenpflegehelferschule verzeichnete im zweiten Jahr ihres Bestehens einen enormen Zuspruch von Bewerbern. Auf 18 Ausbildungsplätze kamen über 70 Bewerber. Die Klinik plant nun einen Neubau der Schule und möchte zukünftig das Angebot auf 25 Ausbildungsplätze erweitern.

Klinik bietet Notfallambulanz für Kinder und Jugendliche – Förderverein unterstützt

Die Klinik St. Josef hat ihr Versorgungsangebot um eine kinderärztliche Versorgung erweitert und reagierte damit auf den Bedarf aus der Bevölkerung. Das neue Angebot ist als Ergänzung der bestehenden Versorgung durch die niedergelassenen Kinderärztinnen und Kinderärzte konzipiert und soll als wohnortnahe medizinische Anlaufstelle zur Verfügung stehen.

Die Notaufnahme behandelt nun wochentags dringende Fälle wie etwa hoch fieberhafte oder schmerzhafte Erkrankungen und Infektionen, starke allergische Reaktionen, Krampfanfälle oder Kreislaufzusammenbrüche. Daneben wird eine professionelle Erstversorgung zum Beispiel bei Blutungen, Platzwunden, Schnittverletzungen, Verbrühungen und Verbrennungen oder bei Übergabe der Sachspenden des Fördervereins Vergiftungen geboten.

„Das Wohl unserer jungen Patienten liegt uns besonders am Herzen“, erklärt der Chefarzt der Kinderklinik am Kaufbeurer Klinikum, Dr. Markus Rauchenzauner, zum Motiv der neuen Leistungen in Buchloe. Zudem können Kinder mit Krankheitsbildern wie Lungenentzündung, starken Durchfall, akuten und chronischen Bauchschmerzen, Herz-Kreislauf-

53 Symptomen oder Harnwegsinfektion nun für eine stationäre Behandlung in St. Josef in Betracht kommen.

Engagement des Fördervereins

Der Förderverein der Klinik Sankt Josef Buchloe unterstützte die Versorgungs-Erweiterung tatkräftig mit der Übergabe von Pflegebetten, von Büchern und Einrichtungsgegenstände für die kleinen Patient*innen. Bei der jugendgerechten Gestaltung der Patientenzimmer konnte sich die Klinik ebenfalls auf die Unterstützung des Fördervereins verlassen. Die Verwaltungsratsvorsitzende Landrätin Maria Rita Zinnecker und der Buchloer Bürgermeister Josef Schweinberger bedankten sich ganz herzlich bei dem stellvertretenden Vorsitzenden Helmut Weiß für die kontinuierliche Unterstützung des Fördervereins für die Klinik. Allein die aktuell übergegebenen Betten und Einrichtungsgegenstände weisen einen Wert von 18.000 Euro auf.

54 Klinik Füssen

Einweihung des neuen Bettenhauses

Nach über drei Jahren Bauzeit ist das Bettenhaus in der Füssener Klinik eingeweiht worden. Das Projekt kostete 17 Millionen Euro. Das neue Gebäude beherbergt auf drei Etagen 90 Betten für die Abteilungen Chirurgie und Innere Medizin. Zudem wurde eine neue Intensivabteilung mit sechs Intensivbettzimmern in dem Gebäudetrakt fertiggestellt. Die Erweiterung war nötig geworden, nachdem sich die Auslastung der Füssener Klinik in den vergangenen Jahren immer wieder erhöht hatte. „Seit der ersten Planungsphase haben wir eine Fallzahlsteigerung von über zwölf Prozent verzeichnet“, sagt Landrätin und Verwaltungsratsvorsitzende Maria Rita Zinnecker. „Die jetzt abgeschlossene Erweiterung ist daher ein weiterer Meilenstein in der medizinischen Versorgung im Ostallgäu und war auch aus wirtschaftlicher Sicht notwendig.“ Hat nun ein neues Bettenhaus: die Klinik Füssen Im Rahmen der Veranstaltung verschafften sich die Gäste auch einen ersten Eindruck der neuen Räume. Diese präsentierten sich sehr lichtdurchflutet und mit modernster Technik ausgestattet. Die Patientenzimmer sind in Größe und Ausstattung komfortabel eingerichtet. In jedem der geräumigen Zimmer stehen modere Fernsehmonitore.

Stärkung der wohnortnahen Versorgung durch neues MRT-Gerät

Die Klinik Füssen hat ein eigenes Magnetresonanztomographie (MRT)-Gerät bekommen, das mit einer offiziellen Einweihung entsprechend gewürdigt wurde. Landrätin und Verwaltungsratsvorsitzende Maria Rita Zinnecker sprach bei der Einweihung davon, dass dadurch die Diagnostik verbessert werde und die Klinik profitieren würde. „Das ist ein wichtiger Baustein für die Klinik. Der Standort Füssen ist damit gut aufgestellt für die Zukunft“, sagte sie. Zinnecker ging auch darauf ein, was sich in den vergangenen Jahren alles am Krankenhaus getan hat. Angefangen mit dem neugebauten OP-Bereich und dem umgestalteten Kreißsaal bis zum neuen Bettenhaus.

Insgesamt 1,5 Millionen Euro wurden in das moderne Diagnosegerät investiert. Freuen sich über das neue MRT-Gerät in der Für den Klinikverbund selbst entstehen dabei keine Risiken, da ein Füssener Klinik (v. l.): Dr. Ferdinand Bauer, Dr. Kooperationsvertrag mit Dr. Ferdinand Bauer abgeschlossen. Dessen Praxis Mario Herkommer, Dr. Martin Hinterseer, Dr. Susanne Lederle und Dr. Christian Kulke arbeitet bereits seit 1996 mit dem Krankenhaus in Kaufbeuren zusammen und bietet dort MRT-Untersuchungen an. Nun mietet er sich in der Füssener Klinik ein und garantiert eine 24-stündige Bereitschaft, auch an Sonn- und Feiertagen. „Das ist eine Stärkung für die Vor-Ort- Versorgung im südlichen Landkreis“, sagte auch Ferdinand Bauer. Gleichzeitig lobte er die schnelle Inbetriebnahme der neuen Abteilung: „Innerhalb von fünf Monaten konnten wir das realisieren. Das ist Rekordzeit.“

Besonderheit des MRT-Geräts in Füssen: Als eine von nur wenigen, kassenärztlich zugelassenen Einrichtungen in Bayern können an der Füssener Klinik auch Patient*innen im MRT untersucht werden, die Probleme mit dem Herzen haben und beispielsweise einen Schrittmacher tragen.

55 Jubiläumsfeier 125 Jahre Klinik Füssen

Das Jubiläum beging die Klinik Füssen mit einem Tag der offenen Tür am 16. November. Das Interesse der Besucher an den Fachvorträgen und den zahlreichen Untersuchungsdemonstrationen war groß. Die Besucher interessierten sich für die erst kürzlich umgebauten Areale in der Klinik und bestaunten die neuen und modernen Patientenzimmer. Das Publikum konnte sich in verschiedenen Räumlichkeiten zum Beispiel über die konservative Schlaganfallversorgung oder auch über die Möglichkeiten der Lapraskopischen Chirurgie informieren. In einem Raum gab es auch High-Tech zu bewundern: der Linksherzkatheter in der Abteilung für Innere Medizin. Mit viel Engagement gestalteten die Mitarbeiter*innen diesen besonderen Tag und freuten sich natürlich sehr über die große Resonanz aus der Bevölkerung. Andreas Fischer, Auch die Bergwacht Füssen beteiligte sich am Tag Vorstand der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren hob hervor, dass die „Bevölkerung der offenen Tür. auf seine Klinik stolz sein könne“ und dankte den Organisatoren für diesen informativen und spannenden Aktionstag im Klinikum.

56 Klinikum Kaufbeuren

Neue Chefärztin der Frauenklinik

Seit 1. Mai 2019 steht die Frauenklinik am Klinikum Kaufbeuren unter der neuen chefärztlichen Leitung von Dr. Daniela Dieterle, die bisher Leitende Oberärztin der Abteilung war. Sie tritt die Nachfolge der Chefärztin Dr. Marianne Mayer an, welche nach einer langjährigen Tätigkeit am Klinikum in den Ruhestand verabschiedet wurde. Dr. Mayer hat die Abteilung mit großem persönlichem Einsatz kontinuierlich an den medizinischen Bedarf in der Region angepasst und im Leistungsangebot qualitativ ausgebaut und gestärkt. Die Abteilung am Klinikum Kaufbeuren verfügt heute über ein zertifiziertes Zentrum für Beckenbodenchirurgie und Urogynäkologie, das Brustkrebszentrum, ein Myomzentrum und die geburtshilfliche Abteilung mit etwa 950 Geburten jährlich. Auch Frühgeburten werden dort versorgt.

Dr. Daniela Dieterle

Neue Funktionsräume der Kardiologie eingeweiht

Im August bezog die Kardiologie im Klinikum neue Funktionsräume. Der Umbau hat ein halbes Jahr hat gedauert und mehr als 400.000 Euro gekostet. Der Chefarzt der Abteilung Kardiologie am Klinikum, Dr. Markus Koller, sagte bei der Eröffnung: „Ich glaube, es gibt wenig Bereiche, wo Gelder so gut angelegt sind, wie in die Weiterentwicklung der Kliniken. Meine Abteilung freut sich sehr über die neuen, modern eingerichteten und technisch gut ausgestatteten Räume“. Oberbürgermeister und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender Stefan Bosse freute sich über die „boomenden Abteilungen“ und den „ausgezeichneten Ruf“ der Mediziner am Klinikum Kaufbeuren.

10 Jahre Darmzentrum

Im September feierte das Klinikum Kaufbeuren mit einem Tag der offenen Tür das zehnjährige Bestehen des Kaufbeurer Darmzentrum. Zehn Jahre ist es her, dass das Klinikum Ostallgäu-Kaufbeuren von der Zertifizierungsstelle der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ausgezeichnet wurde. Deutschlandweit gibt es rund 200 zertifizierte Darmkrebszentren, die sich regelmäßig strenger Qualitätskontrollen stellen müssen.

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland, bei Männern wie Frauen. Aber: Bei keiner anderen Krebsart ist die Vorsorgeuntersuchung so wirkungsvoll. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten, bei denen lediglich eine Früherkennung möglich ist, handelt es sich bei der Bei der 10-Jahr-Feier wurde ein Darmmodell zum Darmspiegelung um eine echte Vorsorge. „Krebsvorstufen, also Polypen, Begehen auf dem Vorplatz zum Klinikum aufgestellt. können dabei sofort entfernt werden, und dem Patienten bleibt ein chirurgischer Eingriff häufig erspart“, sagt Prof. Dr. Helmut Diepolder. Der Gastroenterologe und Internist leitet mit Prof. Dr. Stefan Maier, Facharzt für Chirurgie, das Darmzentrum Kaufbeuren.

57 Alle drei Jahre gibt es ein großes Audit, das mehrere Tage dauert. Dabei beleuchtet die Zertifizierungsgesellschaft ausführlich die Qualität der Diagnostik, Therapie, ihren Erfolg und eventuelle Komplikationen, sowie alle übrigen Abläufe, die die umfassende Betreuung von Menschen mit Dickdarmkrebs beinhalten. „Jeder Patient wird durchdiskutiert, alles transparent gemacht“, erläutert Diepolder. Es müssen beispielsweise bestimmte Mindestanforderungen erfüllt werden. So müsse ein Chirurg mindestens 20 Enddarm- und 30 Dickdarmkarzinome pro Jahr operieren, der Endoskopiker oder Gastroenterologe mindestens 200 Koloskopien durchführen und 50 Polypen abtragen. Herzstück der Behandlung sei die regelmäßige Tumorkonferenz. Dort suchen Gastroenterologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Onkologen, Radiologen und weitere Experten nach der bestmöglichen Behandlung für jeden einzelnen Patienten.

Engagement des Fördervereins: 12.800 Euro an Zuwendungen übergeben

Der Freundeskreis des Klinikums Kaufbeuren-Ostallgäu e.V. unterstützt mit einer finanziellen Zuwendung erneut das Klinikum Kaufbeuren. Im Rahmen einer kleinen Feier übergab der Vorsitzende des Fördervereins, Herr Bürgermeister Gerhard Bucher, dem Klinikum einen symbolischen Scheck in Höhe von 12.800 Euro. Die großzügige Unterstützung wurde vom Klinikum für die Anschaffung eines Bettfahrrades verwendet, um intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten muskelerhaltende Übungen zu ermöglichen. Des Weiteren konnten durch die Zuwendung Fliegengitter für die gynäkologische Station ebenso angeschafft werden wie Stillkissen. Der Freundeskreis des Klinikums unterstützt die Einrichtung kontinuierlich nicht nur mit finanziellen Bei der Scheckübergabe (v. l.): Birgit Ullmann, Leiterin der Physiotherapie, Richard Ficker, zweiter Zuwendungen, sondern auch mit kreativen Ideen, wie beispielsweise der Vorsitzender Förderverein, Ute Sperling, Errichtung des Raucherbereichs vor dem Klinikum. Vorstandsvorsitzende Klinikum, Frau Nebling vom Förderverein, PD Dr. Bernd Hartmann, Chefarzt Anästhesie, Dr. Daniela Dieterle, Chefärztin Gynäkologie/Geburtshilfe, Axel Wagner, Pflegedirektor, Andrea Lehmann, Pflegedienstleitung, Bürgermeister Gerhard Bucher, 1. Vorsitzender des Fördervereins, Theresa Müller, Klinikleitung und im Bettfahrrad Dr. Klaus Hocke, Arzt in der Anästhesie

Kindern Freude schenken – Tag des Lachens

Kein Mensch möchte gern ins Krankenhaus. Und Kinder schon gar nicht. Zwar gibt es in der Kaufbeurer Kinderklinik ein Spielzimmer, die Wände sind mit bunten Bildern dekoriert, es sieht nicht ganz so arg nach Krankenhaus aus, wie auf anderen Stationen. Trotzdem: Die kleinen Patienten müssen oft eine lange Zeit in der fremden Umgebung verbringen, sehen ihre Eltern, Geschwister und Freunde – wenn überhaupt – nur wenige Stunden am Tag. Und langweilen sich oft ganz einfach. So wie Hannes, der auf der Kinderstation liegt. Da kam der Besuch von Zipp und der musikalischen Schildkröte Kiddy am Mittwoch gerade recht. Ihr Auftrag: Mit den Kindern Musik machen, tanzen, gute Laune verbreiten. Hannes hatte sichtlich Freude daran, mit voller Kraft auf die Trommel zu hauen. Er hat auch schon Keyboard gespielt wie Zipp, der eigentlich Erich Kovalew heißt. „Aber trommeln macht mir mehr Spaß“, meinte der Neunjährige.

Genau das ist es, was Jaqueline Allthaler mit ihrem Verein „Zeit des Lachens“ erreichen will und das am Tag des Lachens im September im Klinikum auch gelungen ist: Spaß und etwas Abwechslung in den Klinikalltag bringen. Unterstützung für „Zeit des Lachens“ kam vom Kaufbeurer Verein „Hockey for Hope“. Vorstand Alexander Uhrle überreichte Allthaler einen Scheck über 1.500 Euro. „Das Geld stammt aus dem Erlös unseres Benefiz-Inlineturniers“, sagte Uhrle, „Die Menschen hier leisten wirklich tolle Arbeit. Ich freue mich, dass ich in dieser Form etwas zurückgeben kann.“

58 Gemeindebesuche

Landrätin erkundet Markt Obergünzburg auf dem E-Bike

Bei einer Radltour auf dem E-Bike hat Bürgermeister Lars Leveringhaus Landrätin Maria Rita Zinnecker den Markt Obergünzburg vorgestellt.

Generationsübergreifend mit einem Stopp bei Kindern und Senioren machte sich Landrätin Zinnecker ein Bild vom vielfältigen Angebot der viertgrößten Gemeinde im Ostallgäu. Erste Station mit dem Elektrofahrrad war der Waldkindergarten „Die Waldschnecken“. Seit dem vergangenen Jahr werden Kinder im gemeindeeigenen Wald oberhalb des Freibades Hagenmoos betreut. Bürgermeister Lars Leveringhaus unterstrich die Wichtigkeit einer naturpädagogischen Einrichtung in der Gemeinde. Landrätin Zinnecker ergänzte: „Kinder gewinnen somit eine positive Einstellung zur Natur und ihr Landrätin Zinnecker und Bürgermeister Immunsystem wird gestärkt.“ Das Angebot wird gut angenommen: Derzeit sind Leveringhaus erkundeten Oberguenzburg auf dem alle Plätze belegt. Zudem habe der Waldkindergarten kein Problem, Personal E-Bike. zu finden, sagte Leiterin Siglinde Hollerbach. Mit einem Lied verabschiedeten die Kinder Bürgermeister und Landrätin.

Der nächste Ortstermin führte zur neuen Produktions- und Lagerhalle der Schmid GmbH Kunststofftechnik, die Martina Endres, Prokuristin und Tochter des Inhabers Josef Schmid, bei einer Führung zeigte. Seit 40 Jahren liegt der Schwerpunkt des Familienbetriebs in der Fertigung von Spritzteilen aus Thermoplasten, die etwa in Kindersitzen und in der Rehabilitations- und Elektrotechnik zum Einsatz kommen. Aufgrund Platzmangels in der bisherigen Produktionsstätte begann Schmid 2018 im Gewerbegebiet Riedfeld neue Hallen zu errichten.

Obergünzburger Senioren sind aktiv

Beim Monatstreffen der Aktiv-Senioren im AKKU-Treff überzeugte sich Landrätin Zinnecker vom vorbildlichen Engagement und dem großen Zusammenhalt der Gruppe. „Sie machen Obergünzburg lebenswert. Ihr Einsatz ist Gold wert und gleichzeitig unbezahlbar“, lobte Zinnecker die Aktiv-Senioren, die seit 53 Jahren bestehen. Die Rentner pflegen unter anderem die öffentlichen Grünanlagen, reparieren Ruhebänke und sorgen für die Instandhaltung der Wanderroute „Dillinger Weg“. Sprecher Harald John betonte, dass jedes der 18 Mitglieder sich mit seiner Kompetenz für das Gemeinwohl gerne einbringe. Den Aktiv- Senioren gehe es um Gemeinschaft und Geselligkeit.

59 Staatliche Rechnungsprüfung

Weiterhin hohe Steuereinnahmen der Gemeinden

Auch im Jahr 2019 konnten sich die Gemeinden im Landkreis Ostallgäu über weiter steigende Einnahmen erfreuen. So wird sich eine ihrer größten Einnahmequellen, die Beteiligung am Einkommensteueraufkommen, um rund fünf Millionen Euro auf voraussichtlich 83 Millionen Euro erhöhen. Gegenüber dem Jahr 2013 bedeutet dies eine Steigerung von fast 50 Prozent.

Die Gewerbesteuer als ebenso wichtige Einnahme lag mit über 80,6 Millionen Euro weiterhin auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Der bisherige Höchststand des Jahres 2015 konnte dabei aber nicht erreicht werden. Bei den einzelnen Gemeinden waren jedoch starke Schwankungen im Gewerbesteueraufkommen festzustellen. Während ein Teil über erhebliche Mehreinnahmen verfügen konnte, musste die Mehrzahl der Gemeinden teilweise starke Rückgänge verkraften. In einem Fall mussten sogar beträchtliche Rückzahlungen geleistet werden.

Vor allem dank dieser Einnahmen konnten die Gemeinden im Jahr 2019 erneut ihre geplanten Ausgaben für Investitionen, insbesondere Baumaßnahmen, um rund acht Prozent auf über 143 Millionen Euro steigern.

60 Zugleich war es ihnen möglich, ihre Verschuldung weiter zu senken. Nur bei 10 der 45 Gemeinden im Landkreis Ostallgäu war es überhaupt notwendig, zur Finanzierung der Investitionen neue Kredite aufzunehmen. Wegen teilweise höherer Tilgungsbeträge hat sich dabei der Schuldenstand lediglich bei fünf Gemeinden gegenüber dem Vorjahr erhöht. Ebenfalls fünf Gemeinden sind weiterhin schuldenfrei.

Auch bei den Gemeinden bleibt es nicht aus, dass für die zum Teil erheblichen Rücklagen Negativzinsen zu bezahlen sind. Hinsichtlich der Anlage dieser Beträge, insbesondere in alternativen Anlageformen, ist aber in jedem Fall auf eine ausreichende Sicherheit besonders zu achten. Hier gilt der Grundsatz „Sicherheit vor Ertrag“.

61 Wahlen 2019

Europawahl 2019

Im Zeitraum vom 23. bis zum 26. Mai 2019 fanden europaweit in 28 Mitgliedstaaten die Wahlen der 750 Abgeordneten des Europäischen Parlaments statt. Auf die Bundesrepublik Deutschland entfallen 96 Abgeordnete des Europäischen Parlaments. Es traten insgesamt 41 Parteien und sonstige politische Vereinigungen mit gemeinsamen Listen für alle Bundesländer beziehungsweise mit Listen für einzelne Länder an. Die CDU trat mit Listen für alle Länder außer Bayerns und die CSU mit einer Liste in Bayern an. Die übrigen Parteien und sonstigen politischen Vereinigungen reichten Listen für alle Länder ein. Die Stimmzettel enthielten daher in jedem Bundesland 40 Wahlvorschläge.

Aus der Region wurden Markus Ferber (CSU, Augsburg) und Ulrike Müller (Freie Wähler, Oberallgäu) in das Europaparlament mit Sitz in Brüssel gewählt.

Hier geht es zu den Ergebnissen der Europawahl 2019 im Landkreis Ostallgäu.

Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern“

Neben der Europawahl hatte die bayerische Bevölkerung zu Beginn des Jahres die Gelegenheit über das Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern“, besser bekannt unter dem Begriff „Rettet die Bienen“, abzustimmen.

Das Volksbegehren wurde im Mai 2018 von der Ökologisch-Demokratischen Partei Bayern (ÖDP) initiiert. Mit großer Mehrheit billigte der Landtag im Juli 2019 den Gesetzentwurf des Volksbegehrens, für das zwischen 31. Januar und 13. Februar 2019 fast 1,75 Millionen Menschen (18,3 Prozent der Stimmberechtigten in Bayern) gestimmt hatten. Damit wurde die Hürde von 10 Prozent der Stimmberechtigten, das sind rund 950.000 Personen, deutlich übersprungen. Das Volksbegehren war somit das erfolgreichste in der Geschichte Bayerns.

62 Klimaschutz

Energiebilanz 2019: Ostallgäu führend bei erneuerbaren Energien

Die Energiebilanz 2019 zeigt, dass das Ostallgäu hinsichtlich des Einsatzes erneuerbarer Energien führend unter den Allgäuer Landkreisen ist. Rund 95 Prozent des Stroms (deutschlandweit: 36 Prozent) und 26 Prozent der Wärme (deutschlandweit: 13 Prozent) werden im Landkreis bilanziell aus erneuerbaren Energien erzeugt. Mit der Erstellung einer Energiebilanz sollen langfristige Trends bei der Energienutzung im Landkreis erkannt werden.

Die Bilanz zeigt auch, dass der Großteil des Stroms (73 Prozent) im Sektor Wirtschaft genutzt wird, während bei den privaten Haushalten die Wärmenutzung überwiegt. Auffallend ist zudem, dass sich sowohl beim Strom als auch bei der Wärmenutzung eine Zunahme der Verbräuche zeigt. Dies ist neben der guten wirtschaftlichen Lage wohl auch auf höhere Komfortansprüche (zum Beispiel mehr Wohnraum pro Kopf) und Rebound- Effekte (zum Beispiel effizientere Motoren in PKWs, die gleichzeitig höhere Entwicklung des Anteils erneuerbarer Energien am Gesamtstromverbrauch Leistungen aufweisen) zurückzuführen. Den größten Beitrag zu den CO?- Emissionen im Landkreis leisten Importstrom (32 Prozent), Heizöl (18 Prozent), Erdgas (17 Prozent), Diesel (17 Prozent) und Benzin (10 Prozent).

Die gesamte Energiebilanz findet sich hier.

Entwicklung des Anteils erneuerbarer Energien am Gesamtwärmeverbrauch

Kampagne Check-Dein-Haus in vier Kommunen angeboten

Aufbauend auf der sehr erfolgreichen Energiekarawane in Germaringen wurde 2019 in vier Kommunen die Kampagne „Check-Dein-Haus“ angeboten. In Zusammenarbeit mit eza! und der Verbraucherzentrale Bayern haben der Landkreis und die Gemeinden Wald, Lechbruck, Kraftisried sowie der Markt Irsee ihren Bürger*innen eine kostenlose Energieberatung angeboten.

Mit der Kampagne „Check-Dein-Haus“ wird die Beratung direkt zu den Gebäudeeigentümern nach Hause gebracht. Daher können die Energieberater optimal auf die individuellen Gegebenheiten eingehen. Im Laufe der Anmeldekarte, die die Hausbesitzer*innen im Projektgebiet erhalten zweistündigen Initialberatung können je nach Interessen des Hausbesitzers Themen wie Heizen und Dämmen, aber auch Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten besprochen werden.

63 Ausstellung KLIMAwandel KlimaSCHUTZ des DAV

Mit anschaulichen Fotos, eindrücklichen Texten und ansprechenden Exponaten zeigte die Ausstellung des Deutschen Alpenvereins (DAV) den Einfluss des Klimawandels auf die Alpenwelt. Der Mensch ist hier nicht nur Täter, sondern auch Opfer. Durch die Anreise mit dem Auto zur Bergtour schädigen Alpinisten gerade das, was sie schützen möchten. Die Ausstellung zeigt deshalb Alternativen zur Individualanreise. Darüber hinaus gibt sie weitere interessante Anregungen: von klimafreundlicher Verpflegung über die Ausrüstung bis hin zu alternativen Formen des Berggenusses. Die Ausstellung war im September im Foyer des Landratsamtes zu sehen.

Mehr zur DAV-Ausstellung und Berichte zu weiteren Ausstellungen im Landrätin Maria Rita Zinnecker und Landratsamt finden Sie hier. Klimaschutzbeauftragter Johannes Fischer besuchen die Ausstellung zum Klimawandel in den Alpen

Landkreis präsentiert Klimaanpassungskonzept

Als erster Landkreis in Bayern stellte das Ostallgäu ein Konzept zur Anpassung an die Folgen der Klimakatastrophe vor. Ziel ist es, Schäden durch den Klimawandel vorzubeugen und nach Möglichkeit die lokalen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen zu sichern. Unterstützt wurde der Landkreis dabei vom Bayerischen Landesamt für Umwelt. „Klimaschutz hat nach wie vor höchste Priorität für uns. Aber auch die Anpassung an die bereits unvermeidbaren Änderungen des Klimas ist absolut notwendig, wenn wir auch künftig gut und sicher hier leben wollen“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.

Auf Basis der erwarteten Klimawirkungen wurden im Ostallgäuer Die Jahresmitteltemperaturen im Landkreis Ostallgäu liegen inzwischen regelmäßig über dem Klimaanpassungskonzept nun 48 Maßnahmenvorschläge in elf langjährigen Durchschnitt. Quelle: Handlungsfeldern definiert, die die Bayerische Klimaanpassungsstrategie Klimaanpassungskonzept des Landkreises Ostallgäu gezielt ergänzen. So zum Beispiel der Aufbau eines zweiten Standbeins für Trinkwasserversorger, die Unterstützung der wirtschaftlichen Diversifizierung für bäuerliche Kleinbetriebe, die Stärkung von Biotopverbünden zur Vernetzung von Lebensräumen oder die Information zu Gesundheitsgefahren, Vermittlung von richtigem Verhalten bei Extremwetter, baulichen Vorkehrungen oder Risikominimierung für Unternehmen. Zinnecker: „Wir sind mit dem Konzept am Puls der Zeit und beweisen mit unserer Arbeit ein vorausschauendes Gespür für die Entwicklungen. Erst recht wenn man sieht, dass beim UNO-Klimagipfel in Madrid auch die Klimaanpassung auf der Agenda steht." Gleich konkret mit der Umsetzung begonnen werden soll beispielsweise mit der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Klimaanpassung, der Unterstützung der Trinkwasserversorger bei der Bildung von Verbünden und der Verankerung der Klimaanpassung in der Bauleitplanung und in Gewerbegebieten im Landkreis. „Mit dem Konzept denken und planen wir generationenübergreifend. Die Anpassungsstrategien sind vorausschauend, damit unsere Kinder eine lebenswerte Zukunft haben“, sagt Zinnecker.

Die Voraussagen sind alarmierend: Die auf den Landkreis heruntergebrochenen Projektionen lassen einen Temperaturanstieg um mehr als fünf Grad bis zum Ende des Jahrhunderts erwarten. „Dann herrschen bei uns Bedingungen wie sie hier seit Beginn der Menschheit noch nie geherrscht haben“, sagt Zinnecker. Das führe zu mehr trockenen Sommern und Hitzeereignissen, geringerer Grundwasserneubildung, weniger Schnee, höheren Gesundheitsrisiken, größerer Waldbrandgefahr, Verschiebung von Lebensräumen von Tieren und Pflanzen sowie mehr und stärkeren Extremwetterereignissen. Die klimatischen Veränderungen stellen Menschen, Tiere und Pflanzen sowie die Infrastruktur vor enorme Herausforderungen. Konkrete Beispiele für Veränderungen sind die Verbreitung fremder und möglicherweise auch schädlicher Arten und Krankheiten, der Verlust von Lebensraum für spezialisierte Arten, die rapide steigende Wahrscheinlichkeit für Borkenkäfer-Massenvermehrung oder die Wasserknappheit und daraus resultierende Nutzungskonflikte.

64 Auch ist absehbar, dass durch die klimatischen Veränderungen in südlichen Ländern die Klimamigration ein brisantes Thema werden wird.

Wasserstoffmodellregion „HyStarter“

Der Landkreis Ostallgäu startet in die Zukunft der Energieversorgung. Gemeinsam mit der Stadt Kaufbeuren und der Gemeinde Fuchstal wurde die Region als eine von nur neun Regionen in der Bundesrepublik als Wasserstoffmodellregion „HyStarter“ ausgewählt. Im Rahmen des von der Nationalen Organisation Wasserstoffwirtschaft GmbH (NOW) finanzierten Projektes, das 2020 startet, sollen unterschiedliche Akteure der Wasserstoffwirtschaft miteinander vernetzt werden. So soll die Grundlage für eine regionale Wasserstoffnutzung gelegt werden.

Methodenwerkstatt „Energiewende im Kopf“

„Das Klima schützen“ klingt toll und wird derzeit ja von (fast) allen gut gefunden. Aber wie macht man das eigentlich? Und vor allem: Wie zeigt man anderen, wie Klimaschutz und Energiewende im Alltag funktionieren? Der Landkreis Ostallgäu hat sich diesen Fragen gemeinsam mit der Nationalen Top-Runner Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gestellt. Im Rahmen einer Methodenwerkstatt „Energiewende im Kopf“ wurden den Klimaschutz-Aktiven vieler Landkreise sowie in der Erwachsenenbildung Tätigen praxistaugliche Methoden zur Vermittlung komplexer Inhalte vermittelt. Das Ostallgäu wurde als eine von nur acht Regionen bundesweit als Veranstalter für den eintägigen Workshop ausgewählt.

65 Ökomodellregion

Landkreis Ostallgäu als Öko-Modellregion ausgewählt und ernannt

Der Landkreis wurde im April als eine von 15 Regionen beim Wettbewerb „Staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ 2018/2019 ausgewählt. Am 2. Mai wurde der Landkreis dann vom Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) zur „Staatlich anerkannten Öko- Modellregion“ ernannt. Die Auszeichnung erfolgte durch Staatsministerin Michaela Kaniber im Rahmen eines Festakts im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) in München. Die Auszeichnung wurde durch den stellvertretenden Landrat Wolfgang Hannig sowie Peter Däubler, Leiter der Kreisentwicklung im Landratsamt, stellvertretend für das Ostallgäu entgegengenommen.

Bei der Auszeichnung als Staatlich anerkannte Öko- Insgesamt hatten sich 27 Gebiete in Bayern in dem Wettbewerb 2018/2019 Modellregion durch das Bayerische beworben. Der Landkreis hat bereits eine hohe Anzahl an Ökobetrieben (etwa Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) in München (v. l.): Peter ein Fünftel der Betriebe) sowie einen hohen Anteil an ökologisch Däubler, Wirtschaftsreferent Ostallgäu, bewirtschafteten Flächen. Zudem bestehen bereits funktionierende bäuerliche Staatsministerin Michaela Kaniber, Stellvertretender Landrat Wolfgang Hannig, Landkreis Ostallgäu und Bio-Betriebe und zahlreiche unterschiedliche Öko-Verarbeiter im Ostallgäu. Christian Kreye, Leiter Amt für Ländliche Darüber hinaus gibt es ein steigendes Bewusstsein für regionale Entwicklung (ALE) Schwaben Ökolebensmittel. Potenzial sieht der Landkreis bei den Lagerflächen für Bio- Getreide in der Region sowie in einer durchgängigen regionalen Wertschöpfungskette. Auch bei der Qualität des Bio-Getreides sowie in der koordinierten Gemeinschaftsverpflegung und Vermarktung gibt es Potenziale im Ostallgäu.

Chance für das Ostallgäu

Mit Unterstützung einer professionellen Prozessbegleitung sollen durch konkrete Projekte die heimische Landwirtschaft im Ostallgäu vorangebracht und gestärkt werden. Die bäuerlichen Strukturen im Landkreis und die Kommunen sollen durch eine intakte (Land-)Wirtschaft und Wertschöpfungsstrukturen gestärkt werden. Zudem soll ein Image-Gewinn der Ostallgäuer Landwirtschaft und eine positive Wechselwirkung mit touristischen und landschaftspflegerischen Aspekten erreicht werden, von dem der Landkreis und die Kommunen profitieren. Grundsätzlich soll die Öko-Modellregion Ostallgäu dazu beitragen, die Region wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltig zu stärken.

Der Landkreis Ostallgäu hatte sich Ende Januar für dessen Kommunen (mit Ausnahme Markt Obergünzburg, Gemeinde Günzach, Markt , Gemeinde ) für den Wettbewerb bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) beworben, nachdem der Kreisausschuss der Bewerbung einstimmig zugestimmt hatte. Hier wurde auch beschlossen, dass die geförderte Prozessbegleitung (Projektstelle) ihren Sitz im Landratsamt hat und der Landkreis die Kosten für die Kommunen übernimmt. Zuvor wurden in mehreren Workshops gemeinsam mit Kommunen, Erzeugern, Verarbeitern und Vermarktern sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kaufbeuren konkrete Projekte und weiteren Ideen für die Bewerbung erarbeitet. Der Einsatz von den zahlreichen Teilnehmern ist nicht selbstverständlich, zeigt aber das große Interesse im Ostallgäu an regionalen und ökologisch produzierten Lebensmitteln.

Bewusstsein für regionale Identität voranbringen

Mit dem Wettbewerb „Staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ fördert das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) im Rahmen von BioRegio Bayern 2020 eine Prozessbegleitung in Form einer Personalstelle für einen Zeitraum von zwei Jahren. Der Wettbewerb soll die Produktion heimischer Bio-Lebensmittel und das Bewusstsein für regionale Identität voranbringen. Der Fördersatz beträgt 75 Prozent. Die restlichen 25 Prozent werden durch den Landkreis selbst getragen. Die maximale Förderung beträgt 150.000 Euro für zwei Jahre. Das Ostallgäu hofft jedoch auf

66 eine Verlängerung der Förderung. Die vier Ostallgäuer Günztal-Kommunen hatten mit weiteren Kommunen des Günztals aus dem Unterallgäu eine separate Interessensbekundung und Bewerbung abgegeben. Auch sie wurden als „Staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ ausgewählt.

Neue regionale Kreisläufe durch die Öko-Modellregion Ostallgäu

Nach der Ernennung zur „Staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ begann die Planung der Umsetzungsprojekte, die die Bereiche Ökologie, Regionalität und Nachhaltigkeit im Ostallgäu fördern. Die Öko-Modellregion richtet sich an aktive und unternehmerische Menschen, die in der Region etwas für die Landwirtschaft bewegen wollen. Im Ostallgäu soll dazu Bewährtes mit Innovativem kombiniert und so neue Strukturen geschaffen werden. Es sollen Modelle für neue Entwicklungen geschaffen werden. Dafür werden aktive und unternehmungslustige Menschen benötigt. Wer gute Ideen für die Ökomodellregion hat, kann sich beim Projektmanager melden.

Einige Schwerpunkthemen der Ökomodellregion wurden schon erarbeitet: Im Ostallgäu gibt es bereits verhältnismäßig viele biologisch wirtschaftende Betriebe und Verarbeiter. Zudem steigt das Bewusstsein für biologische und regionale Produkte, insbesondere für Lebensmittel. Nichtsdestotrotz gibt es noch viel Entwicklungspotenzial für regionale Biolebensmittel. Mit der Ökomodellregion sollen neue regionale Kreisläufe entstehen. Wer eine gute Logo der Öko-Modellregionen Idee hat und diese umsetzen möchte, der bekommt die nötige Unterstützung. Im Ostallgäu soll ein Prozess des „Voneinander Lernen“ und des „Miteinander Gestaltens“ aufgebaut werden, um so die regionale Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten.

Bereits für die Bewerbung zum Öko-Modellregion wurden Schwerpunkthemen für das Ostallgäu erarbeitet. Diese sind unter anderem: Die Steigerung der Verarbeitung regionaler Bioprodukte beispielsweise für Milch und Getreide, eine engere Verzahnung von Landwirtschaft und Gastronomie, die Förderung von Weideschuss und mobilen Schlachtboxen, die Aufwertung ökologischer Ausgleichsflächen sowie die Bewusstseinsbildung für regionale und ökologische Produkte. Als nächstes werden Projektgruppen für die geplanten Vorhaben mit den Menschen vor Ort gegründet.

Weitere Informationen stehen unter www.oekomodellregionen.bayern/oko-modellregion/landkreis-ostallgaeu/ zur Verfügung.

Erste Sitzung der Steuerungsgruppe

Mit der ersten Sitzung der Steuerungsgruppe der „Staatlich anerkannten Öko- Modellregion Ostallgäu“ am 5. Dezember 2019 wurden die Weichen für künftigen Schwerpunkte für die Modellregion gestellt. Die Öko-Modellregion Ostallgäu wird vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und vom Landkreis Ostallgäu finanziert und administrativ vom Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben begleitet.

Die Steuerungsgruppe der Staatlich anerkannten Öko-Modellregion Ostallgäu

67 ÖPNV

Landkreis startet Fahrgast Offensive Ostallgäu (FOO!): Tickets werden günstiger

FOO! ist die Fahrgast Offensive Ostallgäu. Der Landkreis macht dabei in Kooperation mit der Stadt Kaufbeuren den ÖPNV noch attraktiver und günstiger und für manche damit vielleicht zur Alternative zum (Zweit-)Auto.

Bei der FOO! stehen günstigere Zeitkarten im Mittelpunkt, wie auch die Möglichkeit bei vielen Angeboten das gesamte Busnetz im Ostallgäu und dem Stadtgebiet Kaufbeuren zusätzlich kostenfrei zu nutzen. Seit dem 1. Juli 2019 gibt es deshalb für Jahreskarten-Inhaber*innen, Schüler*innen, Azubis und Senioren (63+) nochmals deutlich verbesserte, günstigere ÖPNV- Tarifangebote. Die entsprechenden Bedingungen sind unter www.ostallgaeu.de/foo dargestellt.

Fortschreibung Nahverkehrsplan

Der Landkreis Ostallgäu und die Stadt Kaufbeuren schrieben auch 2019 den gemeinsamen Nahverkehrsplan aus dem Jahr 2008 fort. Der Nahverkehrsplan enthält Ziele und Konzeption des allgemeinen öffentlichen Personennahverkehrs und muss mit den anerkannten Grundsätzen der Nahverkehrsplanung, den Erfordernissen der Raumordnung und Landesplanung, der Städtebauplanung, den Belangen des Umweltschutzes sowie mit den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit übereinstimmen.

Mit der Erstellung des neuen Nahverkehrsplanes wurde die Beratungsfirma gevas aus München beauftragt. In der Projektgruppe, die aus Vertretern von Verkehrsunternehmern, sowie Fachleuten aus der Verwaltung besteht, wurde aktiv an der Erstellung des Nahverkehrsplanes mitgearbeitet. Der Begleitausschuss besteht neben den Mitgliedern der Projektgruppe unter anderem aus Vertretern des Kreistages, der Bürgermeister*innen, des Tourismus und von Menschen mit Behinderung.

Hauptaufgabe des Begleitausschusses ist die Kontrolle und Überwachung der Projektgruppenarbeit und die Kommunikation mit eventuellen Interessenten. Der Nahverkehrsplan wird 2020 fertiggestellt. Anschließend soll mit der Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen zur Verbesserung des ÖPNV im Ostallgäu begonnen werden.

Rund 300 Schulbus- und Bahnbegleiter*innen im Einsatz

2019 waren über 300 Schulbus- und Bahnbegleiter*innen (SBB) aktiv, um für mehr Ruhe und Fairness in Bussen und Zügen zu sorgen. Die SBB erhalten nach der Ausbildung entsprechende Ausweise und am Ende des Schuljahres eine Dankurkunde. Als Dank für den geleisteten Einsatz im Schuljahr organisiert das Landratsamt jährlich einen gemeinsamen Ausflug aller SBB, der zahlreich angenommen wird.

Vor 10 Jahren wurde das sehr erfolgreiche Projekt Schulbus- und Bahnbegleiter (SBB) vom Landkreis eingeführt. Mittlerweile bilden die zuständigen Polizeiinspektionen Füssen, Marktoberdorf, Kaufbeuren und Buchloe zusammen mit dem Landkreis an allen Schulstandorten von weiterführenden Schulen im Ostallgäu Schulbus- und Bahnbegleiter aus. Die Schulbus- und Bahnbegleiter*innen bei ihrem Ausflug im Juli 2019

68 Elektrobus im Testeinsatz

Im Dezember 2018 und Januar 2019 wurde bei der RVA Füssen, einer Tochter der DB Regio, ein Elektrobus der Marke Heuliez GX337 im Regionallinienverkehr getestet und eingesetzt. Der Bus fuhr im Tagesbetrieb bis zu 240 km und wurde nachts geladen. Trotz anspruchsvoller Allgäu- Topologie und Minustemperaturen war die Praxistauglichkeit vorhanden. Nach rund sechs Wochen Probebetrieb wurde das Testmodell an den Hersteller zurückgegeben.

Ungeklärt sind bisher neben den Fördermöglichkeiten für Fahrzeug und Ladeinfrastruktur die Werkstattversorgung, Batterie-Lebensdauer und Ersatzbeschaffung. Die Realisierungsmöglichkeiten wurden während dieser E-Bus der RVA mit Landrätin Maria Rita Zinnecker Testphase von der Hochschule Landshut analysiert und zwischen den am Steuer Akteuren ausgetauscht. Anhand des dokumentierten Energieverbrauchs kann der Hersteller die Vor-Serie nochmals überarbeiten. Der Kontakt zwischen Iveco und DB Regio wird zu weiteren Versuchsphasen führen. Laut Aussage und Auswertung des Verkehrsunternehmers können diese Fahrzeuge in den nächsten Jahren alltagstauglich sein.

RVA bestellt weiteren Easy-Bus

Nachdem Anfang 2019 der erste EASY-Bus von Iveco mit altersgerechter Ausstattung bei der RVA Füssen im Dauerbetrieb eingesetzt worden ist, sind die Erfahrungen und Resonanzen der Fahrgäste so positiv, dass für das Jahr 2020 ein zweiter Bus mit dieser Ausstattung bestellt wurde. In Zusammenarbeit zwischen Iveco und der Hochschule Fresenius München wurde die Innen-Ausstattung dieses Busses konzipiert und ist eine Antwort auf den demografischen Wandel im Bus-ÖPNV. Klapprampen an allen Einstiegen, breiter Mittelgang, große Aufstellflächen für Rollstuhlfahrer und podestlose Sitze sind nur ein Teil der Sonderausstattung, die diesen Bus für Menschen mit Mobilitätseinschränkung vorteilhaft machen. Der Landkreis Ostallgäu freut sich auf das zweite Fahrzeug dieser Art im täglichen Einsatz auf den Ostallgäuer Regionallinien.

Betreiberwechsel bei der König-Ludwig-Bahn

Seit Dezember 2018 ist der neue Betreiber für die Bahnstrecke Buchloe – Marktoberdorf – Füssen die Bayerische Regiobahn (BRB). Sie hat die Ausschreibung dieser Strecke für die nächsten zwölf Jahre mit neuem, modernen Fahrzeugmaterial gewonnen. Die neuen Triebwagenkombinationen entsprechen den neuesten Sicherheitsstandards für die Fahrgastbeförderung im Regionalzugverkehr.

Seniorentarif entwickelt sich weiter positiv

Der vor vier Jahren eingeführte Seniorentarif ist weiterhin ein großer Erfolg. Senioren ab 63 Jahren können durch Vorlage eines Altersnachweises Einzelfahrscheine in den Bussen im Gebiet des Landkreises zum halben Preis erwerben. Die Verkaufszahlen haben sich seit Einführung kontinuierlich erhöht. Seit dem Einführungsjahr 2016 steigern sich die Verkaufszahlen kontinuierlich.

69 Buswartehäuschen

Die Idee zur Förderung von einheitlichen Buswartehäuschen im Landkreis entstand bereits vor über 10 Jahren. Anfangs noch mit je 1.000 Euro Zuschuss, fördert der Landkreis seit 2018 jedes Häuschen mit je 2.500 Euro. Aufgrund dieser Erhöhung ist die Anzahl der Anträge zur Förderung gestiegen. Im Ostallgäu wurden bereits über 50 dieser optisch freundlichen und barrierefreien Häuschen errichtet.

Buswartehäuschen Pfronten Weißbach

Schülerbeförderung

Auch 2019 wurden die Vertreter der Schulleitungen, des Elternbeirats, der Schülermitverantwortung, der Verkehrsunternehmer, der Kommunen sowie der Polizei zu einem Runden Tisch zur Schülerbeförderung eingeladen. Bei den Beteiligten wurden die Wünsche und Probleme in der Schülerbeförderung im Vorfeld abgefragt, um am Runden Tisch bestmöglich nach Lösungen zu suchen. Der Runde Tisch für die Schulstandorte Buchloe und Kaufbeuren fand wiederum im Rathaus der Stadt Kaufbeuren statt. Bei dieser Veranstaltung werden die auftretenden Probleme bei der Beförderung der Schüler zu und von den Schulen mit den Bussen und Zügen aufgezeigt, besprochen und konnten größtenteils gelöst werden. Grundsätzlich dient der Dialog aller Beteiligten für ein besseres Verständnis der jeweiligen Standpunkte und ermöglicht kurze Ansprechwege bei Problemen.

Bahnverkehr im Ostallgäu: Positive Signale aus München

Der Landkreis Ostallgäu engagiert sich seit vielen Jahren entschlossen dafür, die Bahnverbindungen im, ins und aus dem Ostallgäu nicht nur zu erhalten, sondern das Angebot für die Bürgerinnen und Bürger stetig und nachhaltig zu verbessern. Landrätin Maria Rita Zinnecker hat sich deshalb beim Verkehrsdialog in Marktoberdorf mit verschiedenen Forderungen an Dr. Hans Reichhart, Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, gewandt. Dieser hat nun im Einzelnen auf die Ostallgäuer Themen reagiert und auch teilweise Lösungen angeboten.

Diese Nachricht wird viele Pendler freuen: Die Forderung des Landkreises nach mehr Fahrzeugkapazitäten zwischen Buchloe und München wird, so Reichhart, durch Verstärkerzüge aufgefangen – gerade zu den Pendlerspitzenzeiten morgens und abends. Es hat sich gezeigt, dass die neuen Triebwagen der Bayerischen RegioBahn (BRB) für das Fahrgastaufkommen nicht ausreichen. „Dies ist eine deutliche Verbesserung für die Berufstätigen, die in Richtung München pendeln“, sagt Zinnecker. Die außerdem von Reichhart angekündigte Elektrifizierung von Reutte i. Tirol bis Pfronten-Steinach ist nach Auffassung der Landrätin ein erster Schritt in die richtige Richtung, allerdings fordert Zinnecker, dass auch die Strecke Füssen – Buchloe und weiter nach Augsburg elektrifiziert werden muss. Die Strecke wurde nach Mitteilung des Staatsministers nun für das neue Elektrifizierungsprogramm „Elektrische Güterbahnen“ beim Bund angemeldet.

Landrätin fordert schnelle Elektrifizierung

Insgesamt müsse laut Zinnecker in der Region auch weiter über alternative Antriebstechniken nachgedacht und gesprochen werden. Hierfür setzte sich der Landkreis schon seit dem Jahr 2015 ein und hat 2018 erfolgreich auch einen Ministerratsbeschluss zur Bayerischen Elektromobilitätsstrategie (BESS) erreicht, dass künftig ein Regionalzug testweise mit sogenannter LOHC-Technik im Ostallgäu fahren wird. Bei diesem Zug wird Wasserstoff in einem nicht entflammbaren Speichermedium mitgeführt. Der Freistaat will immerhin 30 Millionen Euro an Forschungsfördermitteln in die Entwicklung

70 stecken. Nachdem dieser Prototyp aber laut Verkehrsminister noch in der Entwicklung sei, könne der Test erst ab Mitte der 2020er Jahre erfolgen. Reichhart weist in seinem Schreiben auf die Meinung von Experten hin, dass andere alternative Antriebe im Allgäu aufgrund der Topographie und Streckenführungen nicht geeignet seien. Hier sei die Neigetechnik der optimale Standard, für diese Züge gibt es derzeit jedoch keine innovativen Antriebe. „Allerdings wäre die schnellstmögliche Umsetzung der für die Allgäuer Strecken passenden alternativen Antriebe wünschenswert. Sollte dies nicht zeitnah geschehen können, spricht dies noch deutlicher für eine schnelle Elektrifizierung der Strecken“, sagt Zinnecker.

Stündliche Halte

Auch die Forderung der Landrätin, die bei Ausschreibungen entstandenen Einsparungen in die Allgäuer Netze zu investieren, fand in München Gehör. Ab Dezember 2019 werden an den Tagesrandlagen zusätzliche Fahrten von Kaufbeuren nach Füssen sowie von Füssen nach Marktoberdorf eingeführt. Dies führt insgesamt zu mehr Verbindungen zwischen Füssen und Augsburg/München. Ab Dezember 2021 gibt es zudem Taktverdichtungen auf der Strecke Buchloe – Kempten. Dann fahren zusätzliche zwölf Züge von Montag bis Freitag und 18 Züge an Wochenenden: Günzach und Biessenhofen erhalten also stündliche Halte.

Die Wiedereinführung eines Bahnhaltes in Aitrang ist ebenfalls ein dringendes Anliegen des Landkreises. Durch die Taktverdichtungen ab Dezember 2021 ist ein Hauptkriterium „Stündlicher Halt“ für die Reaktivierung des Bahnhaltes Aitrang nun gegeben. Hier verwies der Minister allerdings auf die fehlenden Finanzmittel und nicht gegebene Wirtschaftlichkeit. Für Landrätin Zinnecker stellen diese Faktoren keine unüberwindbaren Hindernisse dar. Hier müsse man dranbleiben und mit einer Potenzialanalyse die Fakten klären, dies auch gerade mit dem Hintergrund, dass die Fahrgastzahlen auf den Strecken im Allgäu um 25 bis 30 Prozent und in Richtung München um 15 Prozent angewachsen sind.

Zinnecker: Themen sind angekommen – „Müssen am Ball bleiben“

Auch die Verbesserung der Sicherheit an den Bahnübergängen im Ostallgäu war Thema des Schreibens von Landrätin Zinnecker. Hier hat mittlerweile mit dem Konzernbevollmächtigten der DB Netz AG, Klaus-Dieter Josel, ein Gespräch stattgefunden. Ergebnis war bekanntlich, dass ein Bahnübergang in Pfronten, der in der Vergangenheit zu mehreren Unfällen geführt hat, durch eine Schrankenanlage gesichert wird.

Insgesamt zeigt sich Landrätin Zinnecker mit den Antworten und Lösungen des Staatsministers fürs Erste zwar zufrieden, da die Themen in München angekommen seien und erste konkrete Ergebnisse und Verbesserungen für den Fahrgast erbracht hätten. „Aber insbesondere was die Elektrifizierung und den Einsatz alternativer Antriebstechnologien betrifft, müssen wir am Ball bleiben und zeitnahe Umsetzungen einfordern“, gibt Zinnecker einen Ausblick in die nahe Zukunft.

71 Regionalmanagement

bergaufland feiert fünften Geburtstag

Die LAG „bergaufland Ostallgäu e. V.“ feierte 2019 ihr fünfjähriges Bestehen. Vor allem die Umsetzung des EU-Förderprogramms LEADER vor Ort steht im Fokus des Vereins.

Am 18. Februar 2014 wurde auf Initiative des Landkreises Ostallgäu „bergaufland Ostallgäu e. V.“, der Verein zur nachhaltigen Entwicklung der Region Ostallgäu, gegründet. Zuvor war die LAG seit 2001 als kommunale Arbeitsgemeinschaft organisiert. Der Verein ist Träger der regionalen Entwicklungsstrategie für das Ostallgäu und verantwortlich für deren Umsetzung mit dem Zweck der nachhaltigen Entwicklung der Region. Die derzeit gültige Lokale Entwicklungsstrategie (LES) 2014 - 2020 bildet die Grundlage für die Förderung von Projekten für die Entwicklung der Region im Rahmen des EU-Förderprogramms LEADER von der Europäischen Union und dem Freistaat Bayern. Neben den üblichen Vereinsorganen wie Vorstand und der Mitgliederversammlung hat der Verein noch das sogenannte Entscheidungsgremium, das über die Förderung der Projektideen im Rahmen von LEADER bestimmt. Die Geschäftsführung wird vom Regionalmanagement des Landkreises übernommen.

Bereits in der Vergangenheit wurde eine Vielzahl von Projekten über LEADER umgesetzt, die das Ostallgäu sowie das gesamte Allgäu nach vorne gebracht haben. Diese Entwicklung wird seit Gründung des Vereins durch nachhaltige Projekte weiter fortgeführt. So konnten schon zahlreiche innovative und modellhafte Projekte für das Ostallgäu – teils auch gemeinsam mit benachbarten Regionen – initiiert und umgesetzt werden.

Sechste Mitgliederversammlung des bergaufland Ostallgäu e. V.

Bei der sechsten Mitgliederversammlung am 29.05.2019 der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „bergaufland Ostallgäu e. V.“ stand die aktuelle Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) 2014 - 2020 im Zentrum.

Darüber hinaus erfolgte der Bericht über die Kassenprüfung für das Jahr 2018 mit anschließender Entlastung des Vorstands. Vom zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten wurde über aktuelles zum EU- Förderprogramm LEADER 2014 - 2020 informiert. Weiterhin beschloss die Mitgliederversammlung eine Änderung in der Zusammensetzung des Entscheidungsgremiums. Zudem wurde über die Umsetzung der DSGVO sowie das Projekt „Unterstützung Bürgerengagement“ und über die Mitgliedschaften und Kooperationen des Vereins berichtet.

Achte und neunte Sitzung des Entscheidungsgremiums des bergaufland Ostallgäu e. V.

Das Entscheidungsgremium der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „bergaufland Ostallgäu e. V.“ hat in seiner achten und neunten Sitzung die Projekte „Barrierefrei im Ostallgäu: Skaten für Rollifahrer in Füssen“ sowie „Inklusive Küche Füssen“ und „Digitale Tourismus Informationen Füssen: Zentralisierte Dateninfrastruktur und Touchpoints“ für eine Förderung im Rahmen des EU- Förderprogramms LEADER 2014 - 2020 befürwortet. Diesen Projekten stehen insgesamt nun rund 307.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung.

Weiterhin wurde im Rahmen des Projekts „Unterstützung Bürgerengagement“ über den Abschluss des ersten Aufrufs berichtet sowie beim zweiten Aufruf über den geplanten Ablauf informiert und über die finanzielle Unterstützung der hier eingereichten Einzelmaßnahmen entschieden.

Insgesamt wurden bisher bereits 26 Projekte, davon 16 sogenannte Einzelprojekte, im Ostallgäu und zehn

72 Kooperationsprojekte mit anderen Lokalen Aktionsgruppen für eine Förderung über das EU-Förderprogramm LEADER 2014 - 2020 befürwortet.

Einzelprojekte:

Modellprojekt „Erstklassig sozial“ – stärkt Sozialkompetenz an ländlichen Schulen Umsetzung des Ostallgäuer Demenzkonzeptes: Einfach dazugehören Unterstützung Bürgerengagement Dorfladen Waal Bergwiesenort Pfronten Energiezukunft Unternehmen Ostallgäu - Pilothafte zur Sensibilisierung und Motivation für das Thema Energieeffizienz Koordination Berufsorientierung im Landkreis Geschichtenmanufaktur im Schlosspark - Modellhafte Umsetzung von Storytelling im Erlebnisraum Schlosspark durch den Portalort Füssen im Allgäu –" Burgenmuseum Eisenberg - Neugestaltung mit Entwicklung eines Films "virtuelle Zeitreise" VerpackereiGö, Kunstraum in Görisried Wiese x 16 - Modellhaftes Grünflächenmanagement und Umweltbildung zum Schutz heimischer Blumenwiesen Skate- und Bikepark Füssen Umsetzung Erlebnisraum Schlosspark Barrierefrei im Ostallgäu: Skaten für Rollifahrer in Füssen Digitale Tourismus Informationen Füssen: Zentralisierte Dateninfrastruktur und Touchpoints Inklusive Küche Füssen

Kooperationsprojekte:

Dorfkerne - Dorfränder Netzwerk Wald und Holz im Allgäu, Gemeinsam mehr erreichen! Das Erbe der Wetzsteinmacher - Projektplanung Koordination und (kultur-) touristische Weiterentwicklung der Burgenregion Allgäu Qualitätssicherung Rad/Wandern Allgäu Mehr Vielfalt in der Energiewirtschaft - mit Durchwachsene Silphie What´s Up?! - Aktive Jugendbeteiligung im ländlichen Raum Das Erbe der Wetzsteinmacher - Umsetzung ÖPNV im Allgäu: Einheitliche Tarifstruktur und Tarifharmonisierung im Busverkehr Umweltbildung und naturnaher Tourismus im Allgäu

Damit sind aktuell insgesamt bereits über 1,1 Millionen Euro für Einzelprojekte und rund 350.000 Euro für Kooperationsprojekte durch Beschlüsse des Entscheidungsgremiums der LAG bergaufland Ostallgäu e. V. gebunden.

73 Projekt „Unterstützung Bürgerengagement“ – 2. Aufruf

Sechs ausgewählte Ostallgäuer Initiativen sind über das LEADER 2014 - 2020 geförderte Projekt „Unterstützung Bürgerengagement“ von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) „bergaufland Ostallgäu e. V.“ ausgezeichnet worden. Den einzelnen Vorhaben stehen für die Umsetzung nun insgesamt etwa 13.200 Euro an Fördermitteln zur Verfügung.

Über die Anerkennung freuten sich die Bürgerstiftung Ostallgäu (Klassik-für- Kinder: Jährliche Oper in 2019), die Agenda Mauerstetten e. V. (Ort des Austausches: Küchenzeile am Stockerberg), der Hospiz Südliches Ostallgäu e. V. (Trauercafé Lichtblick: Mobiliar), die Lebenskonzepte-Budjarek gGmbH (Betreutes-Mutter-und-Kind und Mädchen-Wohnen: Mehrtägiger Ausflug in der Region) und die Freiwillige Feuerwehr Blonhofen e. V. (Leben Retten in Kaltental: Erste-Hilfe-Kurse). Für die Übergabe der Urkunden war der Die im zweiten Aufruf ausgewählten lokalen Akteure freuen sich über die Auszeichnung durch den bergaufland Ostallgäu e. V. zu Gast im mobilé in Marktoberdorf. Dort ist der Vorstand der Lokalen Aktionsgruppe bergaufland Menschen im Aufwind e. V. aktiv, der ebenfalls zu den im zweiten Aufruf der Ostallgäu e. V. Auf dem Foto (von links nach rechts sitzend): Martina Leiss-Hannappel (Hospiz LAG ausgezeichneten lokalen Akteuren gehört. Südliches Ostallgäu e.V.), Barbara Schempp (Bürgerstiftung Ostallgäu), Olaf Jung (Vorsitzender Agenda Mauerstetten e.V.) und Monika Schubert (2. Vorsitzende Menschen im Aufwind e.V.). Von links nach rechts (ste-hend): Heiko Gansloser (Geschäftsführer bergaufland Ostallgäu e.V./Regionalmanager Landkreis Os-tallgäu), Katrin Heller-Breer (Vorsitzende Hospiz Südliches Ostallgäu e.V.), Erwin Stockmaier (Bür-gerstiftung Ostallgäu), Joachim Budjarek, Harriet Budjarek (beide Lebenskonzepte-Budjarek gGmbH), Gerhard Schempp (Vorsitzender Bürgerstiftung Ostallgäu), Dr. Alois Kling (Behördenleiter Amt für Er-nährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten), Landrätin Maria Rita Zinnecker (Vorsitzende bergauf-land Ostallgäu e.V.), Wolfgang Mühlbauer, Daniela Hibler (beide Freiwillige Feuerwehr Blonhofen e.V.) und Jürgen Schwarz (2. Vorsitzender bergaufland Ostallgäu e.V.).

Erneut zusätzliche Fördermittel vom Freistaat

Die LAG erhält nochmals eine Aufstockung des Fördermittel-Budgets für LEADER 2014 - 2020. Diese Fördermittel in Höhe von 20.000 Euro werden vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) aus der Bayerischen Alpenstrategie zur Verfügung gestellt. Damit stehen der LAG bis 2020 derzeit noch insgesamt noch über 400.000 Euro an Fördermitteln aus LEADER zur Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) 2014 - 2020 zur Verfügung.

Darüber hinaus gab es zahlreiche Sitzungen, Treffen und Veranstaltungen im Rahmen der ländlichen Entwicklung im Ostallgäu. Auch wurden zahlreiche Pressemeldungen veröffentlicht und weitere Maßnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt.

Der Newsletter der LAG bergaufland Ostallgäu informiert regelmäßig über die Themen, Projekte und Termine der Regionalentwicklung im Ostallgäu. Die Anmeldung zu den bergaufland News ist auf der Internetseite www.bergaufland-ostallgaeu.de möglich. Hier finden sich auch weitere Informationen. Bei Fragen steht die Geschäftsstelle des

74 „bergaufland Ostallgäu e. V.“ unter der E-Mail [email protected] zur Verfügung.

Genusstage im Schlosspark: Mit Leidenschaft vom Hof auf den Teller

Rund 40 Gastronomen, Landwirte und handwerkliche Verarbeiter aus dem gesamten Ostallgäu und Kaufbeuren haben bei den „Genusstagen im Schlosspark“ dazu eingeladen, die Region von ihrer kulinarischen Seite kennenzulernen und zu erleben. Nach dem Motto „mit Leidenschaft vom Hof auf den Teller“ arbeiteten alle Partner Hand in Hand und schufen Genuss mit und aus Leidenschaft.

Die Gastronomen kreierten für die Genusstage aus den hochwertigen, regionalen Lebensmitteln über 80 ganz besondere Gerichte, die sich auf 16 regionalen Speisekarten wiederfanden. Das Besondere: die Gäste erfuhren direkt auf der Speisekarte, von welchem Landwirt oder handwerklichen Verarbeiter aus der Region die Lebensmittel stammten. Bernhard Epple von der Gifthütte serviert Selina Röttinger und Alessa Ehrentraut (von links) original Zusätzlich gewährten einige der 22 Landwirte und handwerklichen Verarbeiter Genusstagegerichte. einen Blick hinter die Kulissen. So konnten Besucher bei Führungen über den Hof, durch die Erlebnisimkerei, Käserei oder die Fischzucht vor Ort erleben, wie durch naturnahe und kleinstrukturierte Produktion hochwertige Lebensmittel entstehen. Bei einer Käseverkostung der anderen Art wurde zu den verschiedenen Käsesorten nicht wie üblich Wein, sondern Allgäuer Craft- Bier gereicht.

Initiiert und koordiniert werden die Genusstage durch den Landkreis Ostallgäu in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Ostallgäu e. V., dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren sowie dem bergaufland Ostallgäu e.V. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Verarbeitern und Gastronomen in der Region langfristig zu stärken. Die Feuer und Flamme für die Genusstage im Genusstage und damit die Vernetzungsarbeit wolle man in jedem Fall Schlosspark (von links): Dr. Paul Dosch (AELF Kaufbeuren), Herbert Babel (Landgasthof Berghof, fortführen. Weiterhin soll das Netzwerk an Mitstreitern wachsen. Interessierte Walder Käskuche, Berghof Landwirtschaft), Daniel Gastronomen, Landwirte und handwerkliche Verarbeiter aus dem Ostallgäu Oettermann (Grasserhof), Eva-Maria Rummel (Gifthütte), Landrätin Maria Rita Zinnecker, und Kaufbeuren können sich gerne melden. Bernhard Epple (Gifthütte), Robert Frei (Tourismus- verband Ostallgäu e. V.)

„Allgäu & Tirol barrierefrei“ wird zu „Reisen für Alle“

Das regionale Signet „Allgäu & Tirol barrierefrei“ wird im Landkreis Ostallgäu in das bundesweite Signet „Reisen für alle“ überführt. Mit dem Signet „Allgäu & Tirol barrierefrei“ ausgezeichnete Betriebe können sich ab sofort für das bundesweite Siegel „Reisen für Alle“ neu prüfen lassen.

Mit der barrierefreien Prüfung und Zertifizierung über „Reisen für Alle“ können Betriebe ein zusätzliches Angebot für ihre Kunden und Gäste besser kommunizieren und vermarkten, neue Kunden- und Gästegruppen erschließen sowie gezielte und detaillierte Informationen an Interessierte weitergeben. Gemäß der Prämisse: Barrierefreiheit ist für etwa 10 Prozent der Bevölkerung unentbehrlich, für 40 Prozent hilfreich und für 100 Prozent komfortabel. Für die Nutzung des Signets „Reisen für Alle“ können sich auch nicht touristische Betriebe prüfen lassen. Weitere Informationen stehen unter www.reisen-fuer-alle.de und www.bayern.by/erlebnisse/urlaub-fuer-alle zur Verfügung.

Barrierefreiheit bedeutet Lebensqualität, vor allem für Menschen mit Mobilitätseinschränkun-gen, wie zum Beispiel Senioren,

75 Familien mit Kindern oder Menschen mit Handicap. In der gesamten Region Allgäu - Tirol wurden deshalb öffentlich zugängliche sowie touristische Einrichtungen von speziell geschulten Teams besucht und auf ihre Zugänglichkeit für Menschen mit Handi-cap untersucht. Von Unterkünften und Gastronomiebetrieben, Freizeitaktivitäten in der Natur und Hallenbädern bis hin zu Einzelhandelsgeschäften und weiteren Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Um die Qualität zu wahren wurden keine Selbstauskünfte akzeptiert. Unter anderem wurden dabei die speziellen Anforderungen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen im engeren Sinne sowie von Menschen mit einer Sinnesbehinderung intensiv betrachtet. Das Projekt „Allgäu & Tirol barrierefrei“ wurde im Rahmen von INTERREG Bayern - Österreich 2007 - 2013 umgesetzt. Das Vorhaben hat die Verbesserung der Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger mit Handicap zum Ziel, hilft jedoch auch Menschen ohne Handicap und soll die Region im Hinblick auf den barrierefreien Tourismus positionieren. Weitere Informationen stehen auf der Internetseite www.allgaeu-tirol-barrierefrei.eu zur Verfügung.

76 Wirtschaftsförderung

Botschafter-Treffen: exklusive Einblicke in die vollelektrische Schwerlastlogistik

Das mittlerweile 21. Netzwerktreffen führte die Botschafter der Wirtschaftsregion Ostallgäu-Kaufeuren am 13. Mai 2019 nach Kaufbeuren in den Innovapark, den bayernweit ersten privaten Gründer- und Technologiepark. „Es ist uns gelungen, mit Ansorge Logistik aus Biessenhofen und Sensor Technik Wiedemann aus Kaufbeuren zwei führende Unternehmen aus der Region für Gastbeiträge zu gewinnen“, sagte Oberbürgermeister Bosse. Als besonderes Highlight erwartete die Gäste die Live-Präsentation des brandneuen E-Lkws Elias. Zudem konnten sich die Teilnehmer*innen auf die in höchstem Maße exklusiven Einblicke in einen überaus innovativen Mieter des Innovaparks freuen, die Intertek Deutschland GmbH.

Die Wirtschaftsbotschafter*innen mit E-Lkw „Elias“. Das Ostallgäu und Kaufbeuren ist eine Region der Macher Quelle: Landratsamt Ostallgäu

„Wir werden heute hautnah erleben, warum das Ostallgäu und Kaufbeuren eine Region der Macher ist“, lautete die begeistere Begrüßung von Landrätin Zinnecker. Wolfgang Thoma, Geschäftsführer der Firma Ansorge Logistik, erläuterte den Gästen neben zahlreichen technischen Informationen insbesondere die Beweggründe der drei Firmen, eine eigene vollelektrisch betriebene Zugmaschine zu entwickeln. Geboren aus dem Frust heraus, dass die namhaften Hersteller keine Lösungen anboten, entwickelten die drei Firmen den Elias schließlich selbst und dies mit außerordentlichen Erfolg. Einen wichtigen Beitrag zur E-Mobilität liefert auch das weltweit tätige Prüfunternehmen Intertek. Im Innova-Park Kaufbeuren betreibt Intertek sein Europazentrum zur Prüfung und Zertifizierung von Bauteilen für E-Fahrzeuge wie zum Beispiel Batterien. Die beiden Unternehmensvertreter Joachim Ihrke und Thomas Carl führten die Teilnehmer durch die weitläufigen Testlabore des Unternehmens.

Botschafter besuchen Franz Mensch GmbH in Buchloe

Das 22. Netzwerktreffen führte die Botschafter der Wirtschaftsregion Ostallgäu- Kaufbeuren nach Buchloe zur Franz Mensch GmbH. „Eine Ansiedlung dieser Größenordnung ist für die Stadt Buchloe wie für den Landkreis die Bestätigung, dass wir attraktiv sind für Unternehmen und dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Bürgermeister Josef Schweinberger. Als besonderes Highlight erwartete die Gäste exklusive Einblicke in die Räumlichkeiten der Firma und das vollautomatisierte Hochregallager, das laut eigener Auskunft des Unternehmens zu den größten und modernsten in Süddeutschland zählt.

Buchloe – eine Stadt im Aufwind

Der 22. Botschaftergipfel fand bei der Franz Mensch Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Stadt Buchloe. Bürgermeister Gmbh in Buchloe statt. Quelle: Franz Mensch GmbH Schweinberger berichtete den Gästen über die Stadtentwicklungen der vergangenen Jahre sowie über Zukunftsaussichten. Im Fokus stand dabei die Frage, an welchen Stellschrauben gedreht werden kann, um eine erfolgreiche städtische Standortpolitik voranzutreiben. „Die Firma Franz Mensch GmbH ist als eine der größten Firmenansiedlungen der vergangenen Jahre ein beeindruckendes Beispiel der erfolgreichen Standortentwicklung der Stadt Buchloe“, würdigte Schweinberger.

Die beiden Geschäftsführer Axel und Achim Theiler berichteten den Botschaftern über die Tätigkeitsfelder der Firma und über den Ansiedlungsprozess. „Ich bin noch heute außerordentlich begeistert, wie wir hier im wahrsten Sinne des Wortes willkommen geheißen wurden“, lobte Achim Theiler die Stadt Buchloe und das Landratsamt Ostallgäu und ergänzte humorvoll:

77 „Allein der Genehmigungszeitraum war beeindruckend schnell, wir hatten noch nicht einmal eine Baufirma gefunden.“ Franz Mensch zählt europaweit zu den größten Herstellern von Produkten für Reinigung, Hygiene und Verpackung. Dazu zählen unter anderem Einweghandschuhe, Schürzen, Reinigungstücher und kompostierbare Bio-Verpackungen. Rund 120 Mitarbeiter arbeiten am Standort in Buchloe.

Mehr Informationen zum Botschafter-Netzwerk finden Sie unter www.botschafter-ostallgaeu.de.

Neues Standortjournal mach! 3 erschienen: „hidden champions“ zeigen sich

Ganz in orange präsentiert sich das neue Standortsjournal „mach!“ des Landkreises Ostallgäu. Das große Titelthema der dritten Ausgabe des Wirtschaftsjournals sind die „hidden champions“, grob übersetzt die „versteckten Meister“. „Es gibt im Ostallgäu viele Unternehmen, die unterschätzt werden, aber in ihrem Segment Markt- oder Technologieführer sind. Es macht uns stolz, diese Unternehmen im Landkreis zu haben“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.

Im Fokus des Journals stehen die drei Unternehmen Mayr Antriebstechnik aus Mauerstetten, Klinkau aus Leuterschach sowie Endress + Hauser aus Nesselwang – allesamt „hidden champions“. In ausführlichen Porträts werden die Firmen, ihre Produkte und ihre Philosophie vorgestellt. „Es ist schon beeindruckend, wie diese Unternehmen es an die Weltspitze geschafft haben – mit unglaublicher Innovationskraft, Mut und einer klaren Vision“, sagt Zinnecker.

Olympiasieger Michael Greis erzählt, was er gerade so macht

Das 50 Seiten starke Journal bietet außerdem Einblicke in die Arbeit von Dr. Hermann Starnecker als Ostallgäu-Botschafter, ein Interview mit „Innovationsführer“ König Ludwig II. und die Rubrik „Was macht eigentlich …?“ mit Ex-Biathlet und Olympiasieger Michael Greis. Zudem werden die Bildungs- Titelseite mach! 3. Quelle Landratsamt Ostallgäu und die Handwerksregion Ostallgäu nah beleuchtet. Wie jeder Ausgabe liegt auch diesmal ein ausführliches Statistikheft mit vielen interessanten Daten und Fakten zum Ostallgäu bei.

Mit dem Standortjournal „mach!3“ sollen die Botschafter des Landkreises und die Vertreter aus Ostallgäuer Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in aller Welt für die Vorzüge des Wirtschaftsstandorts Ostallgäu werben. Das Heft kommt nicht auf den Markt, lesen können es trotzdem alle: Auf der Internetseite http://www.wirtschaft-ostallgaeu.de/6232.html können alle bisherigen Ausgaben des mach! inklusive der Statistikhefte heruntergeladen werden.

Ostallgäu in Zahlen 2019: fünfte Auflage des »mach!«-Statistikhefts

Das Ostallgäu ist eine Wirtschaftsregion mit einer sich weiterhin stark entwickelnden Industrie-, Handwerks- und Tourismusstruktur. Diese Stärke und Vielfalt lassen sich am schnellsten anhand der wichtigsten Kennzahlen erfassen, die in der nunmehr fünften Auflage des »mach!«-Statistikhefts übersichtlich, aber auch unterhaltsam illustriert, zusammengefasst wurden.

Die Online-Ausgabe finden Sie unter http://www.wirtschaft-ostallgaeu.de/6232.html. Print-Exemplare können Sie kostenfrei bestellen über stefanie.giersig(at)lra-oal.bayern.de.

78 Wohnbedarfsanalyse 2030 Allgäu: hoher Nachholbedarf für das Ostallgäu

Die Allgäu GmbH veröffentlichte Anfang 2019 die Ergebnisse der sogenannten Wohnbedarfsanalyse und Wohnbedarfsprognose 2030 Allgäu. Auslöser der Studie waren vorangegange Befragungen von Allgäuer Unternehmen. Diese deckten auf, dass der Schuh insbesondere beim Suchen und Finden der Fachkräfte liegt. Sind diese gefunden, beginnt die Suche nach geeignetem und vor allem bezahlbaren Wohnraum. Ziel war es, erstmalig eine quantitative und qualitative Bedarfsformulierung zu erhalten und damit die sehr emotionale und von vielen persönlichen Einschätzungen geprägte Diskussion auf eine solide Zahlenbasis zu stellen.

Zentrales Ergebnis für das Ostallgäu: Hohe Bautätigkeit nötig

Die Wohnbedarfsanalyse für das Ostallgäu ergibt, dass mittelfristig eine hohe Bautätigkeit notwendig sein wird, um die prognostizierten Bedarfe decken zu können. Rein rechnerisch ist demografiebedingt seit 2017 mit einer Bedarfsabsenkung zu rechnen. Da im Landkreis jedoch eine Vielzahl der Gemeinden soziodemografisch und wirtschaftlich beziehungsweise touristisch stark geprägt sind, ist davon auszugehen, dass sich eine Bedarfsdeckung noch weiter hinauszögert. Die Studie empfiehlt, dass sich jeder Ort, mehrere Orte oder der Landkreis auf den Weg machen (eine) eigene (inter-)kommunale Wohnentwicklungsstrategie(n) zu erarbeiten. Über die Ergebnisse wurde auch bei der Bürgermeisterbesprechung im November seitens der Allgäu GmbH informiert.

Den Endbericht der Wohnbedarfsanalyse 2030 finden Sie hier.

Gründerstammtisch Ostallgäu-Kaufbeuren: Unverpacktladen „Frohnatur“ steht vor der Eröffnung

Von Gründern lernen, Fehler vermeiden und schneller zum Ziel: Der Erfahrungsaustausch stand beim diesjährigen Gründerstammtisch im November 2019 im Vordergrund. Dabei stellten folgende innovative Unternehmer ihre Projekte vor:

Martin Bayrhof, Gründer von RegioStern – Dein regionaler Bauernmarkt, betreibt eine Plattform für Direktvermarkter. Die erfolgreiche Designerin Franziska Marielle Schatz von roadtyping wurde 2018 mit dem German Design Award ausgezeichnet. Ihre Inspirationen für das Design ihrer Produkte sammelt sie auf ihren Reisen. Frohnatur, dahinter stehen zehn Kaufbeurer aus verschiedensten Branchen, welche in Kaufbeuren einen Unverpackt- Laden mittels Crowdfunding eröffnen möchten. Patrick Weh von Team Nifty, das spezialisiert ist auf Datenbanklösungen

Der Gründerstammtisch findet ein bis zweimal jährlich in Kooperation mit den Wirtschaftsförderungen der Stadt Kaufbeuren, des Landkreises Ostallgäu, der Wirtschaftsjunioren Ostallgäu-Kaufbeuren und der Allgäu GmbH statt.

Neue Teilnehmer sind jederzeit willkommen!

Sie möchten zukünftig Netzwerken und beim Gründerstammtisch Ostallgäu-Kaufbeuren mit dabei sein? Dann schicken Sie uns ihren Kontakt unter gruenderstammtisch(at)allgaeu.de ganz einfach zu. Sie werden in unseren Einladungsverteiler einbezogen und wir laden rechtzeitig per Mail ein. Aktuelle Termine finden Sie hier.

79 Unternehmerabende Kaufbeuren-Ostallgäu beschäftigen sich mit Digitalmarketing und „New Work“

Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe wurde auch 2019 mit zwei sehr gut besuchten Veranstaltungen fortgeführt. Neben dem Landkreis Ostallgäu gehören die digitalen Gründerzentren Allgäu/Schwaben (einem Förderprojekt der Bayerischen Wirtschaftsministeriums) sowie die Wirtschaftsjunioren Kaufbeuren-Ostallgäu, die Firma Dobler/Innovapark und die Stadt Kaufbeuren zu den Organisatoren.

Digitale Kundengewinnung und -bindung

Der Erste Unternehmerabend am 4. April 2019 drehte sich um das Thema „Marketing im Jahr 2019: Digitale Kundengewinnung und -bindung“. Die Bedeutung des digitalen Marketings hat enorm zugenommen, nicht zuletzt Der zweite Unternehmerabend fand am 24. Oktober deshalb, weil die Digitalisierung verschiedener Geschäftsfelder durch statt. innovative Technologien und Methoden vorangetrieben wurde. Dabei verlagern sich die traditionellen Maßnahmen zur Kundengewinnung zunehmend ins Internet. Um neue Märkte zu erschließen und neue Kunden zu gewinnen, ist es für Unternehmen unerlässlich, kontinuierlich neue, potenzielle Interessenten für ihre Produkte oder ihre Dienstleistungen zu gewinnen. Gespannt folgten die rund 100 Gäste den interessanten Impulsvorträge, die die verschiedenen Dimensionen des Themas vorstellten. Christoph von Külmer zeigte anhand von anschaulichen Best-Practice-Beispielen auf, wie Unternehmen bei Facebook, Instagram, Linkedin und Co punkten können. Zudem gab der Experte Einblicke in Social-Media-Trends, Growth Hacking, Snackable Content, Chatbots und Influencing. Im zweiten Teil des Abends sprach Stefan Rempel über digitale Kundenbindung im stationären Handel im Jahr 2019.

Das Thema „New Work“ bestimmte den zweiten Unternehmerabend 2019

New Work ist das Versprechen einer neuen Art von Arbeit in einer globalen und digitalen Gesellschaft und meint Arbeitsformen mit hoher zeitlicher, räumlicher und organisatorischer Flexibilität. Drei Impulsvorträge stellten den rund 110 Besuchern die verschiedenen Dimensionen des Themas New Work vor.

New Work ist gleichzeitig eine Forderung an Unternehmer*innen zur Veränderung von Strukturen, Hierarchien und Arbeitsräumen. Die Gäste erhielten praxisnahe Antworten auf die Fragen: Wie lässt sich Digitalisierung nutzen, um Arbeit freier und innovativer zu gestalten? Wie organisiert man Unternehmen im digitalen Zeitalter? Wie gelingt die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber? Wie gestalten Mensch und Maschine in Zukunft gemeinsam das Recruiting?

80 Handwerksregion Ostallgäu: Workshop zur künftigen Ausrichtung

Die Kreishandwerkerschaft Ostallgaeu/Kaufbeuren hat 2019 mit der Erarbeitung eines Strategiepapiers begonnen. Darin soll die künftige Ausrichtung der „Handwerksregion Ostallgäu-Kaufbeuren“ festgeschrieben werden.

Vision: Ostallgäu/Kaufbeuren entwickelt sich zu einer der renommiertesten Handwerksregionen in Deutschland

Die Wichtigkeit und Attraktivität des Handwerks sowie die großartigen Zukunftsmöglichkeiten für alle Beteiligten in der Region sind grundsätzlich erkannt, aber aktuell noch nicht im gewünschten Maß sichtbar, spürbar und für Teilnehmer*innen des Workshops zur alle Beteiligten erlebbar. Ziel ist es deshalb, mit vereinten Kräften zu erreichen, Handwerksregion Ostallgäu. Quelle: Landratsamt dass die Region Ostallgäu/Kaufbeuren sich zu einer der renommiertesten Ostallgäu Handwerksregionen Deutschlands entwickelt. Damit wird sie zu einer Vorzeige- und Modellregion für ein erfolgreiches, starkes und modernes Handwerk. Als solche soll sie von innen und außen wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Wer Handwerk sagt, meint die Region Ostallgäu/Kaufbeuren. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Initiatoren die vorhandenen Stärken in der Region noch besser nutzen und an den erkannten Schwachstellen gemeinsam aktiv werden. Erste Projekte, die diese Vision in die Tat umsetzen sollen ab 2020 erarbeitet und umgesetzt werden.

Wirtschaftsbeirat wählt Ulrike Propach als neue Sprecherin

Der Ostallgäuer Wirtschaftsbeirat hat bei seiner achten Sitzung im Landratsamt Ostallgäu über die Tourismusstrategie Ostallgäu, das laufende Projekt Handwerksregion Ostallgäu sowie über die Fortschreibung der 2017 erarbeiteten Zukunftsvision 2036 diskutiert und mit Ulrike Propach eine neue Sprecherin gewählt. „Es macht mich stolz, dass wir eine so hochkarätige und hochkompetente Gemeinschaft versammelt haben, die sich aktiv für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Landkreises Ostallgäu einsetzt,“ betonte Landrätin Maria Rita Zinnecker in ihrer Begrüßung.

Zu Beginn der Sitzung des Wirtschaftsbeirats hieß Landrätin Zinnecker Christine Machacek, geschäftsführende Gesellschafterin von Säbu Holzbau GmbH aus Ebenhofen, als neuestes Mitglied Willkommen. „Säbu ist ein sehr innovativer Betrieb, den ein besonders gutes Betriebsklima und eine besondere Personalpolitik auszeichnen", sagte Zinnecker und freute sich auf das gewinnbringende Engagement und den künftigen Input von Christine Machacek. „Als Vertreterin eines Familienunternehmens aus dem Ostallgäu V. l.: Sybille Maag, Landrätin Maria Rita Zinnecker, leiste ich gerne einen persönlichen Beitrag für die Weiterentwicklung unseres Ulrike Propach und Christine Machacek. Quelle: Landkreises. Eine verantwortungsvolle Mitgestaltung durch die Wirtschaft ist Landratsamt Ostallgäu

81 wichtig, denn eine lebenswerte Zukunft geht jeden etwas an", erklärte Machacek.

Wirtschaftsbereit verstärkt Öffentlichkeitsarbeit

Wie bereits berichtet wurde im November 2018 beschlossen, dass der Wirtschaftsbeirat vermehrt an die Öffentlichkeit treten solle. Eine eigene Homepage (www.wirtschaftsbeirat-ostallgaeu.de) wurde seitdem ins Leben gerufen und einige offene Stellungnahmen wurden seither veröffentlicht, wie etwa der offene Brief an den damaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zum B12-Ausbau und einer Stellungnahme zur Fortführung der Projektstelle Koordination der Berufsorientierung im Landkreis Ostallgäu Seit 2019 bezieht nun der Beirat verstärkt Stellung für aus seiner Sicht wirtschaftspolitisch bedeutsame Projekte und Themen. Beispielhaft seien hier der, die Stellungnahme zum geplanten Hotelbau am Festspielhaus Füssen, der offene Brief zur Pilotregion Wasserstoffzüge mit LOHC-Technik und alternativen Antriebsformen im Schienenverkehr sowie zum Wissenstransferzentrum Tourismus in Füssen. Weitere Stellungnahmen sind bereits in Vorbereitung.

Ulrike Propach tritt Nachfolge von Sibylle Maag als Sprecherin an

Die bisherige Sprecherin Sibylle Maag (Maag Design & Paradiesgarten Maag) zieht beruflich und privat aus dem Ostallgäu weg: „Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit, die ergebnisreich und zukunftsweisend war. Trotz unseres Standortwechsels nach Norddeutschland, freue ich mich, dass die Weichenstellungen für das Ostallgäu positiv weitergehen." Das Gremium bestimmte Ulrike Propach einstimmig als Nachfolgerin. „Für den Ostallgäuer Wirtschaftsbeirat im Duo mit Josef Ambros zu sprechen bedeutet mir viel, denn nur gemeinsam schaffen wir es, unseren Landkreis weiter zu entwickeln", sagte die neu gewählte Sprecherin Ulrike Propach und ergänzte: „Das geht nur im Miteinander aller Bereiche – die Wirtschaft samt Handwerk gehört einfach dazu."

82 Bericht der Behindertenbeauftragten

Aktionstag „Normal = bunt“ in Marktoberdorf am 29. Juni 2019

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Offenen Behindertenarbeit Ostallgäu war beim Aktionstag „Normal = bunt“ Staatssekretärin Carolina Trautner in Vertretung von Ministerin Kerstin Schreyer in Marktoberdorf zu Gast. Bei einem gemeinsamen Rundgang konnte sich Trautner von der Vielfalt der Jugend- und Behindertenorganisationen sowie der interkulturellen Zusammenarbeit in Stadt und Landkreis überzeugen.

V. l.: Landrätin Maria Rita Zinnecker, Staatssekretärin Carolina Trautner und Alexander Spitschan, Vorsitzender des Kreisjugendringes Ostallgäu am Stand mit dem Slogan „Hass ist keine Meinung“

Special Olympics: Aktivtag Segeln am Forggensee

Bei herrlichem Wetter fand der Aktivtag Segeln am Forggensee im Rahmen der Special Olympics statt. Teilnehmer*innen aus ganz Bayern nahmen daran teil. Mit dem Segelclub Füssen wurde ein hervorragender Partner für ein inklusives Sportangebot gewonnen.

83 Aktionsplan Inklusion Ostallgäu „Gut leben inklusive“

Unter der Leitung von Dr. German Penzholz traf sich der Umsetzungskreis, um die im Aktionsplan festgeschriebenen Maßnahmen in die Praxis umzusetzen. Daraus entstand der Assistenzfond, welcher nun über die Bürgerstiftung ausgereicht wird. Eine wichtige Maßnahme stellt für den Umsetzungskreis auch das Thema „Mobilität“ dar. Ein barrierefreier und flexibler Nahverkehr wird immer wichtiger, nicht nur für Menschen mit Behinderung.

Begehung der Seniorenheime

Behindertenbeauftragte Waltraud Joa (m.) war bei der Begehung des landkreiseigenen Seniorenheims in Buchloe dabei. Mit auf dem Bild: Leiterin Sabine Kil (r.) und Waltraud Zeitler von der Heimaufsicht.

Netzwerk Allgäu: Fachtagung zum barrierefreien Nahverkehr im ländlichen Raum

Zu der allgäuweiten Tagung im Landratsamt Ostallgäu ist es uns gelungen hochkarätige Referenten für die Vorträge zu gewinnen. Neben Carsten Fregin konnte uns auch Karl-Heinz Holzwarth, Mobilitätsbeauftragter der DB für Bayern, die derzeitige Situation, Planungen und mögliche staatliche Förderungen erläutern. Sehr interessant waren auch die Darstellungen des Modell Easy-Bus.

Um den Teilnehmern verschiedene praktische Beispiele barrierefreier Busse zu bieten und zu testen, hat Christian Lenz vom Landratsamt Ostallgäu dafür gesorgt, dass drei verschiedene Bustypen (zum Beispiel ein Easy-Bus) zur Besichtigung zur Verfügung standen. Unter anderem konnten sich die Teilnehmer der ÖPNV-Tagung einen barrierefreie Easy-Bus Als Fazit der Veranstaltung sah die Behindertenbeauftragte die Notwendigkeit, anschauen. Foto: Heiko Wolf

84 dass zu den bestehenden Angeboten im Nahverkehr zusätzlich flexiblere Möglichkeiten geschaffen werden sollten, damit Senioren und Menschen mit Behinderungen diese nutzen können.

Tagung des Landesbehindertenrats

Im Landesbehindertenrat gab es 2019 unter anderem folgende große Themen: die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes, die Fortschreibung des Bayerischen Behindertengleichstellungsgesetzes sowie die Fortschreibung des Bayerischen Aktionsplanes. Für die Fortschreibung des Aktionsplanes Inklusion wurde eine Fachtagung durchgeführt, bei der die Behindertenbeauftragte zum Thema „Barrierefreiheit (Bauen)“ referieren durfte. Auf dem Foto: Der Landesbehindertenrat mit der Vorsitzenden Ministerin Kerstin Schreyer.

VKIB Fachtagung Bauen

Die Fachtagung fand zum Thema „Anfertigung von Stellungnahmen bei Neubauten nach DIN 18040 Teil 1 und 2“ im Ministerium Wohnen, Bau und Verkehr in München statt. Thema der Behindertenbeauftragten bei dieser Fachtagung war „Lesen und Verstehen von Bauplänen“, das in verschiedenen Workshops anhand von Planungsunterlagen praktisch geübt wurde.

Behindertenbeauftragte und zukünftige Behindertenbeauftragte bei der Arbeit

85 Kloster Irsee: Auszeichnung der Bildungsstätte des Bezirk Schwaben

Staatsekretärin Carolina Trautner übergab im Beisein von Vertretern des Bezirkes Schwaben die Auszeichnung „Bayern barrierefrei“ an Dr. Stefan Raueiser. Die Bildungsstätte hat die Auszeichnung verdient, da sie sich seit Jahren um den barrierefreien Aus- und Umbau sehr bemüht. Auch der geplante Neubau entspricht den Vorgaben.

Tätigkeit im Jahr 2019 in Zahlen

319 Beratungen:

- von Einzelpersonen: 152 - von Architekten/Ingenieuren: 87 - von Kommunen: 48 - sonstige: 32

105 Stellungnahmen zu Bauvorhaben Hoch- und Straßenbau 16 Ortsbegehungen im Ostallgäu

Behindertenbeauftragte Waltraud Joa testet den Im Landkreis Ostallgäu leben laut der Strukturstatistik SGB IX (Stand 31. neuen Aufzug zum Stadionrestaurant in Marktoberdorf mit (v. l. n. r.) TSV-Vorsitzendem Dezember 1018) vom Zentrum Bayern Familie und Soziales 15.716 Einwohner Wolfgang Bolz, TSV-Techniker Helmut Schick und mit Behinderungen, davon 10.193 Einwohner mit Schwerbehinderung. Betreiber Martin Wachter.

86 Ehrungen

14 ehrenamtliche Ostallgäuer und Ostallgäuerinnen geehrt

Beim traditionellen Ehrungsabend im Landratsamt hat Landrätin Maria Rita Zinnecker 14 Ostallgäuer*innen für ihre besonderen Verdienste ausgezeichnet. „Ehre, wem Ehre gebührt. Sie alle sind Best-Practice-Beispiele, die sich vielfältig und vorbildlich engagieren“, sagte Zinnecker anerkennend in Richtung der Geehrten.

Mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt Christopher Pult aus Füssen die höchste Ehrung des Abends. Pult ist nicht nur beim Technischen Hilfswerk (THW) Füssen sehr aktiv, sondern auch in der Evangelischen Kirchengemeinde sowie im Haus- und Grundbesitzerverein. „Als Ansprechpartner und Kümmerer sind Sie Gruppenbild der Geehrten mit Landrätin Maria Rita unverzichtbar“, lobte Zinnecker den Geehrten. An Andreas Hanel aus Buchloe, Zinnecker, Abgeordneten und Ortsbürgermeistern Roman Mayr, Sandra Allgaier, Florian Haf und Jens Wüst (alle aus Pfronten) verlieh die Landrätin das Ehrenzeichen am Bande für 25-jährige Dienstzeit beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK). Günther Hörmann aus Obergünzburg wurde gar für 40-jährige Dienstzeit beim BRK ausgezeichnet. Für ihr langes Engagement beim THW wurden Christian Notz aus Füssen (25 Jahre) und Heinrich Gierl (40 Jahre) geehrt.

Für besondere Verdienste in der Kommunalpolitik wurden von Zinnecker drei Männer ausgezeichnet: Untrasrieds Bürgermeister Alfred Wölfle bekam von der Landrätin die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze überreicht. Er ist seit 23 Jahren in der Kommunalpolitik tätig, seit 1996 ist er Bürgermeister. Seit dem Jahr 1978 ist Anton Rappold aus in der kommunalen Selbstverwaltung engagiert. Vor dem Jahr 2014 hatte Friesenried noch keinen Bauausschuss, weshalb Rappold quasi als „Ein-Mann-Bauausschuss“, wie Zinnecker sagte, eingegangene Bauanträge prüfte. Außerdem ist er Behindertenbeauftragter und Mitglied im Seniorenbeirat der Gemeinde. Rudolf Grieb ist seit 35 Jahren Mitglied im Buchloer Stadtrat und erhielt dafür ebenfalls die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze. Er hatte sich besonders beim Bau der Meinrad-Spieß-Grundschule sowie des Gymnasiums engagiert.

Als Lebensretter wurden Celina Häseler und Moritz Zasche aus Eggenthal gewürdigt. Sie erhielten für besondere Zivilcourage die Öffentliche Anerkennung des Regierungspräsidenten. Häseler und Zasche hatten im Sommer 2018 einen Mann vor dem Ertrinken im Schmuttersee gerettet. Der Mann hatte mitten auf dem See einen Schwächeanfall erlitten. Häseler und Zasche zögerten nicht, sondern schwammen auf den See, zogen den Mann ans Ufer und retteten ihm so das Leben. „Sie sind ein glänzendes Beispiel, wie mit Zivilcourage ein Menschenleben gerettet wird“, sagte Zinnecker.

Eine Übersichtsliste der Geehrten finden Sie hier.

87 Sternenhimmel

„Sternenhimmel e.V.“ fördert soziale Organisationen mit 3.000 Euro

Die Lattemann & Geiger Dienstleistungsgruppe unterstützte mit ihrem eigenen karitativen Verein „Sternenhimmel e.V.“ mit insgesamt 3.000 Euro zwei soziale Organisationen aus dem Ostallgäu. Gefördert wurden die „Freundlichen Unterstützungsdienste (FUND) der Lebenshilfe Ostallgäu und das Projekt „Menschen im Aufwind“. „Menschen im Aufwind“ ist eine Initiative zur Förderung kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden. Die Freundlichen Unterstützungsdienste der Lebenshilfe Ostallgäu (FUND) bieten Menschen mit Behinderung und ihren Familien zahlreiche Hilfen an.

Die Projekte wurden vom „Sternenhimmel“ zusammen mit Maria Rita V. l.: Ulrich Geiger vom Lattemann & Geiger Sternenhimmel e. V., Selina Senftl (FUND), Ralf Zinnecker, Landrätin des Landkreises Ostallgäu, ausgesucht. Die Grath (Lebenshilfe, Geschäftsleiter Bereich Spendenübergabe fand im Landratsamt in Marktoberdorf statt. Neben einem „Kindheit und Jugend“), Monika Schubert („Menschen im Aufwind“) und Landrätin Maria Rita Scheck über jeweils 1.500 Euro gab es jede Menge Lob für die Arbeit und das Zinnecker. soziale Engagement der zwei Organisationen.

88 Personal

Landrätin begrüßt Auszubildende des Landratsamtes

Insgesamt traten fünf Auszubildende als Verwaltungsfachangestellte, ein Azubi als Fachinformatiker und zwei Anwärter für die Beamtenlaufbahn ihren Dienst an.

Zinnecker wünschte den Auszubildenden und Anwärtern einen guten Start und lobte die vielfältigen und attraktiven Ausbildungsmöglichkeiten der öffentlichen Verwaltung: „Wir im Landratsamt legen viel Wert darauf, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen und zu fördern.“

Landrätin Maria Rita Zinnecker mit dem Ausbildungsjahrgang 2019

Preisgekröntes Besucherleitsystem des Landratsamts

Mit dem European Design Award in Silber, einem Joseph Binder Award und einem red dot Award wurde Besucherleitsystem des Landratsamts gleich mit drei internationalen Designpreisen ausgezeichnet.

„Unser Leitsystem baut für Menschen mit Behinderung Barrieren ab. Dass wir für die Gestaltung so hoch dekoriert wurden zeigt, dass sich praktischer Nutzen und Ästhetik nicht gegenseitig ausschließen müssen", sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.

Gestaltet wurde das Leitsystem von Andreas Koop und seinem Büro, der designgruppe koop. „Die Preise freuen uns natürlich doppelt, weil wir mit Landrätin Maria Rita Zinnecker und Designer diesem Projekt bewiesen haben, dass Design viel Positives im Gebrauch Andreas Koop präsentieren die drei Auszeichnungen, die der Landkreis für sein beitragen und gleichzeitig eine hohe Qualität in der Gestaltung erreichen kann. barrierefreies Besucherleitsystem erhalten hat. Der red dot ist immerhin die bekannteste und begehrteste Auszeichnung weltweit.“ Koop hat eine Fortbildung zum „Fachplaner für barrierefreies Bauen“ absolviert und sieht die Herausforderung hier gerade in der anspruchsvollen Verbindung zwischen einem hohen ästhetischen Anspruch und der Funktionalität.

Hauptzweck Barrierefreiheit

Das barrierefreie Leitsystem ist so aufgebaut, dass Leitlinien und Aufmerksamkeitsfelder zu Infoelementen mit taktilen Oberflächen und per Knopfdruck startbaren Audioplayern führen. Die Aufzüge wurden mit Sprachansagen ausgestattet, Zimmer mit tastbaren Türschildern in der Blindenschrift Braille und Pyramidenschrift versehen und alle taktilen Oberflächen auf einer mit 15 Grad Schräge angebracht. Für blinde und sehbehinderte Menschen findet sich am Eingang ein Gebäudetastmodell.

Zum Abbau von Barrieren im Landratsamt hat der Landkreis neben dem barrierefreien Besucherorientierungs- und Leitsystem mehrere weitere Maßnahmen ergriffen: von der barrierefreien Umgestaltung der Eingänge und der Schalter des Bürgerservice über die Erweiterung der Aufzugsanlage bis zur Ausweisung zusätzlicher Parkplätze. Für seine Aktivitäten im Sinne der Barrierefreiheit wurde das Landratsamt mit dem Siegel Bayern barrierefrei zertifiziert.

89 Ostallgäu beteiligt sich an „1000 Schulen für eine Welt“

Am 17. November 2019 fand eine Benefizveranstaltung zum Projekt „1000 Schulen für eine Welt“ im Festspielhaus in Füssen unter Beteiligung von Minister Dr. Gerd Müller, Stefan Rößle, Landrat des Kreises Donau-Ries, Reiner Meutsch von Fly & Help und einigen Nichtregierungsorganisationen statt. Die Gemeinschaftsinitiative will erreichen, mit Spenden von Bürger*innen sowie der lokalen Wirtschaft insgesamt 1000 Schulen in Afrika, Asien und Südamerika zu bauen.

Der Deutsche Städtetag, Landkreistag und Städte- und Gemeindebund haben die Gemeinschaftsinitiative „1000 Schulen für unsere Welt“ am 6. November 2018 gemeinsam mit dem Schirmherren Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, gestartet. Ziel der Initiative ist es, dort Schulen zu errichten, wo sie am dringendsten benötigt werden. Gemeinsames Engagement für das Projekt „1000 Schulen für unsere Welt“: Bundesminister Gerd Umsetzungspartner ist die Stiftung Fly & Help, die Schulbauprojekte sowohl in Müller und Landrätin Maria Rita Zinnecker. Afrika als auch in Asien und Lateinamerika verwirklicht.

Die Beteiligung am Projekt „1000 Schulen für unsere Welt“ wurde in der Kreistagssitzung am 14. Dezember 2018 beschlossen. Die Kreisrät*innen haben aus ihren Sitzungsgeldern rund 6.000 Euro für den Bau einer Schule gespendet.

Azubiprojekt „Tag der Arbeitssicherheit 2019“

Wie in jedem Jahr erarbeiteten auch 2019 die Auszubildenden des zweiten Lehrjahres ein hausinternes Projekt. Diesmal hatten sie sich die Organisation und Durchführung des „Tag der Arbeitssicherheit“ ausgewählt. Die Veranstaltung fand am 5. Juni an mehreren Standorten im und um das Landratsamt Ostallgäu statt. Die Auszubildenden hatten sich mehrere Partner mit ins Boot geholt, um eine möglichst große Bandbreite an Sicherheits- und Gesundheitsthemen präsentieren zu können. Von der Beratung zum ergonomischen Sitzen am Schreibtisch durch die Fachkraft für Arbeitssicherheit, einem Pedalo-Parcour der Kommunalen Unfallversicherung Bayern, dem individuellen Rückencheck der AOK bis hin zum Fahrradsimulator der Polizei Marktoberdorf gab es eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich mit den Aspekten der Arbeitssicherheit vertraut zu machen. Ein Ausbilder des Bayerischen Roten Kreuzes demonstrierte die Benutzung eines Defibrillators Auch Landrätin Zinnecker ließ es sich nicht nehmen, unter fachkundiger Anleitung einen und zeigte Ersten-Hilfe-Maßnahmen an freiwilligen Probanden. Als besonders simulierten Fettbrand zu löschen. spektakulär gestalteten sich die Übungen zur Brandbekämpfung am Firetrainer der Kreisbrandinspektion Ostallgäu.

90 Bio-regionale Bewirtung im Landratsamt

Seit Mai 2019 ist der Landkreis Ostallgäu „Staatlich anerkannte Öko- Modellregion“. Im Zuge seiner Vorbildfunktion wird nun seit Herbst 2019 die Bewirtung im Landratsamt Ostallgäu Zug um Zug auf einen möglichst bio- regionalen und saisonalen Einkauf unter dem Motto „Gutes aus der Region für die Region“ umgestellt.

Ziele der „Staatlich anerkannten Öko-Modellregion“ Ostallgäu sind die Stärkung der bäuerlichen Strukturen im Landkreis, die Stärkung der Kommunen durch intakte Wertschöpfungsstrukturen sowie positive Wechselwirkungen mit touristischen und landschaftspflegerischen Aspekten.

Universitätsniveau in den Klassenzimmern

Der Landkreis hat mit Abschluss der Sommerferien 2019 über 100 Klassenzimmer der Landkreis-Schulen mit modernster Medientechnik ausgestattet. 2020 werden 50 weitere Räume ausgerüstet. Bei der Ausstattung handelt es sich nicht nur um einen Projektor, sondern um die Umsetzung eines ganzheitlichen digitalen Konzeptes, das flächendeckend im gesamten Landkreis umgesetzt wird. Der Landkreis verfügt damit über einen universitären Standard in den Schulen und ist Vorreiter in der Digitalisierung der Klassenzimmer.

Wichtige Punkte bei der Digitalisierung sind eine große digitale Projektionsfläche in sehr guter Qualität, eine intuitive Bedienung der gesamten Medientechnik und flexible Anschlussmöglichkeiten für Laptop, Fest-PC, Smartphone und Dokumentenkamera.

91 Immer mehr Sachgebiete arbeiten mit der eAkte

Der Ausbau der elektronischen Akte im Landratsamt ist auch 2019 weiter vorangeschritten. Zum Jahresbeginn wurde der Bereich der Personalakte auf eine elektronische Aktenführung umgestellt. Seit August begann das Sachgebiet Personenstands- und Ausländerwesen mit dem Echtbetrieb. Das Jugendamt als größtes Sachgebiet mit über 50 Arbeitsplätzen hat zudem im November mit den ersten Vorbereitungen zur Umstellung ab 2020 begonnen.

Ende 2019 führten bereits rund 25 Prozent der Mitarbeiter*innen im Landratsamt die Akten elektronisch.

Schulpartnerschaft zwischen Landkreis und Realschule Marktoberdorf nimmt Fahrt auf

Im Schuljahr 2018/2019 wurden folgende Kooperationsprojekte umgesetzt:

Bereich Sozialkunde – Besuch einer Kreistagssitzung: Eine 10. Klasse nahm an einer Kreistagssitzung teil. Nach einer Einführung durch Mitarbeiter des Landratsamtes erfolgte der Besuch der Sitzung mit anschließender Nachbesprechung des Gehörtem. Bereich Hauswirtschaft – Abfallarmes Frühstück: Zwei 7. Klassen kauften in Marktoberdorf in Kleingruppen für ein gemeinsames Frühstück ein. An der Schule wird zunächst der entstandene Müll begutachtet und die Thematik (abfallarmes Frühstück) herausgearbeitet. Anschließend wurde gemeinsam gefrühstückt. Biologie – Moor und Biber in der Praxis erleben: Die Schüler*innen der 6. Jahrgangsstufe erforschten am Elbsee zum einen das Moor und zum anderen den Biber.

Spitze bei den Auszubildenden

Alle Auszubildenden zum Verwaltungsfachangestellten haben heuer ihre Prüfung mit Bravour bestanden und mit einem Notendurchschnitt von 2,2 oder besser abgeschnitten. Julia Stetzberger hat mit ihrem Notendurchschnitt von 1,2 sogar den Platz 2 von 821 Absolventen in Bayern erreicht.

92 Personalentwicklungskonzept verabschiedet

Aufgrund der demographischen Entwicklung, der ständig wachsenden Anforderungen an die Mitarbeiter*innen und auch an die Rolle des Arbeitgebers erfährt die Personalarbeit einen erheblichen Wandel. Waren in der Vergangenheit Personalbetreuung, Personalabrechnung, Fortbildung und die Abrechnung von Dienstreisen Kern der Arbeit in Personalabteilungen, so kommt der Personalarbeit zunehmend eine strategische Bedeutung zu. Damit ist sie Garant für die Zukunftsfähigkeit der Verwaltung insgesamt. Eine weitere Herausforderung für die Personalarbeit zeigt sich immer mehr und das ist die Tatsache, dass nicht immer genügend Fachkräfte am Arbeitsmarkt gewonnen werden können, um den Dienstbetrieb aufrechtzuerhalten. Die Gewinnung, Bindung, Entwicklung und Gesunderhaltung des Personals ist somit eine der inzwischen führenden Aufgaben der Personalarbeit.

Um dieser Aufgabe in Zukunft besser gerecht zu werden und auch keine Aspekte aus den Augen zu verlieren, wurden in einer Klausur zur Personalentwicklung die wichtigsten Bausteine zusammengefasst und erläutert. Diese Bausteine wurden mit Landrätin Maria Rita Zinnecker, dem Personalrat und den Abteilungs- und Sachgebietsleitern abgestimmt. Zudem wurde es in einer Personalversammlung den Mitarbeiter*innen vorgestellt. Das daraus entstandene Personalentwicklungskonzept mit 40 Seiten soll kein einmaliges Konzept für die Präsentation und dann die Ablage sein. Es soll ein lebendiges, sich ständig ergänzendes und wachsendes Nachschlagewerk für alle sein. Gleichzeitig ist es auch unsere Verpflichtung als Arbeitgeber zur Umsetzung der beschriebenen Themen.

93 Veranstaltungen

Januar: Dorfkerne-Dorfränder: Landkreis Ostallgäu eröffnet Wanderausstellung

Eine Wanderausstellung zum Projekt „Dorfkerne-Dorfränder“ hat der Landkreis Ostallgäu bei der ersten Bürgermeisterbesprechung 2019 eröffnet. „Mit der Wanderausstellung bieten wir unseren Kommunen eine weitere Hilfestellung, um das Thema ins Bewusstsein der Fachleute und der Bürgerinnen und Bürger zu bringen“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker.

Das Kooperationsprojekt „Dorfkerne-Dorfränder“ der Landkreise Unter- und Ostallgäu beschäftigt sich vor allem mit der städtebaulichen Analyse von Gemeinden. Dafür wurde ein Praxishandbuch mit Planungsinstrumenten, Prozessen und Handlungsstrategien erarbeitet, das bayernweit auf großes Interesse gestoßen ist. Auch deshalb wurde nach Abschluss des geförderten Bei der Ausstellungseröffnung (v. l. n. r.): Ethelbert Kooperationsprojekts ergänzend eine Wanderausstellung entwickelt, die Ende Babl, LEADER-Koordinator Amt für Ernährung, 2018 im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Landwirtschaft und Forsten Kempten (zuständige Förderstelle), Bürgermeister Armin Holderried, Forsten (StMELF) bayernweit eröffnet wurde. Gemeinde Mauerstetten (in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Gemeindetags – Kreisverband Ostallgäu), Bürgermeisterin Michaela Waldmann, Gemeinde Pfronten (in ihrer Funktion als Vorsitzende des Bayerischen Gemeindetags – Kreisverband Ostallgäu), Landrätin Maria Rita Zinnecker (Landkreis Ostallgäu), 1. Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe bergaufland Ostallgäu e. V., Dr. Alois Kling, Behördenleiter Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kempten (zuständige Förderstelle) und Prof. Lothar Zettler

März: Ausstellung „Gemeinsam SELBSTHILFE wirklich leben“ im Landratsamt

Die Ausstellung „Gemeinsam SELBSTHILFE wirklich leben“ war vom 11. bis 25. März 2019 im Foyer des Landratsamtes Ostallgäu in Marktoberdorf zu sehen. Sie richtete sich an Menschen, die entweder selbst oder als Angehörige von seelischen, sozialen oder gesundheitlichen Problemen betroffen sind und sich über Chancen beziehungsweise Möglichkeiten von Selbsthilfegruppen informieren möchten. Eröffnet wurde die Ausstellung am Montag, 11. März, um 19 Uhr von Landrätin Maria Rita Zinnecker gemeinsam mit Cornelia Beyrer, Leiterin der Selbsthilfe-Kontaktstelle Kempten.

Anhand einzelner Lebensbiographien von Betroffenen oder ihren Angehörigen aus dem Allgäu gab die Ausstellung einen tiefen Einblick in das Leben mit chronischen beziehungsweise psychischen Erkrankungen und die Erfahrungen in den Selbsthilfegruppen.

94 August: Ausstellung zum Thomas-Wechs-Architekturpreis

Die Wanderausstellung zum 2018 verliehenen Thomas-Wechs-Preis war bis 8. August im Innenhof des Landratsamtes in Marktoberdorf zu sehen. „Die mit dem Preis ausgezeichneten Projekte, die in der Ausstellung gezeigt werden, haben einen hohen Anspruch und bestechen durch Zeitlosigkeit und Funktionalität“, sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker bei der Ausstellungseröffnung.

Bereits zum neunten Mal wurde der inzwischen etablierte Preis verliehen. Aus den 67 Einreichungen bestimmte eine unabhängige Jury aus Fachleuten drei Preise, drei Anerkennungen und fünf Arbeiten „der engeren Wahl“. Mit auf der sogenannten „Shortlist“ für den Preis, aber nicht unter den Ausgezeichneten war auch das Gymnasium in Buchloe, das der Landkreis Ostallgäu baute und Hans Schuller (Vorsitzender des BDA- Kreisverbands Augsburg-Schwaben) und Landrätin 2013 eröffnete. Maria Rita Zinnecker besichtigen gemeinsam die Ausstellung. Thomas-Wechs-Preis wird alle drei Jahre verliehen

Der Thomas-Wechs-Preis wird alle drei Jahre vom Bund Deutscher Architekten (BDA) Bayern für die Region Schwaben verliehen. Benannt ist er nach Thomas Wechs, der im 20. Jahrhundert die Region Schwaben prägte wie kaum ein anderer Architekt. Bekannt sind vor allem seine Kirchenbauten, unter anderem die Pfarrkirche Herz Jesu in Neugablonz, St. Josef in Memmingen und St. Don Bosco in Augsburg-Herrenbach. Der nach ihm benannte Preis besteht seit dem Jahr 2000.

September: Alpenverein zeigt Ausstellung zu Klimawandel und Bergsport

„Der Klimawandel trifft uns im Alpenraum deutlich und deshalb passt diese Ausstellung besonders gut hierher“, sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker bei der Eröffnung der Ausstellung. Die Ausstellung verdeutlichte sehr anschaulich, welches Wetter und Klima uns in Zukunft im Alpenraum erwarten wird. Was genau dies für die alpine Infrastruktur, die alpinen Ökosysteme, den Tourismus, die Mobilität und den Bergsport bedeutet, zeigten zahlreiche Beispiele. Die Ausstellung stellte außerdem dar, wie jeder Einzelne aktiv werden und Klimaschutz selbst umsetzen kann.

Landrätin Zinnecker eröffnet die Ausstellung „KLIMAwandel klimaSCHUTZ“ des Deutschen Alpenvereins (DAV) im Landratsamt Ostallgäu und verdeutlichte anhand zweier Holzstelen beispielhaft den CO2-Ausstoß einer Anreise mit dem PKW (rechte Stele) und einer Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln (linke Stele). Beide entsprechen dabei einer 10 km zurückgelegten Strecke.

95 Personenstand und Ausländerwesen

Vernetzungstreffen Asyl 2019

Bereits zum fünften Mal fand im Juni das Vernetzungstreffen Asyl statt. Eine Vielzahl an Helfern, Einrichtungen wie die Caritas, Berufsschulen und diversen Stellen wie Jobcenter und Jugendamt sowie die Soziale Verwaltung aus dem Landratsamt hatten sich zusammengefunden.

Landrätin Maria Rita Zinnecker begrüßte alle Anwesenden, Abteilungsleiter Ralf Kinkel schaffte anhand von Zahlen und Daten einen Überblick über die aktuelle Situation mit Menschen mit Migrationshintergrund im Landkreis und die Stelle Ehrenamt Asyl informierte über das Programm im vergangenen Jahr und gab Ausblick auf anstehende Projekte. An oberster Stelle stand an diesem Abend die Vernetzung und der Austausch. Thema des Referats war „Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg“.

Leitfaden „Asyl und Integration“ neu aufgelegt

Im Juni 2019 erschien die fünfte Auflage des Leitfadens „Asyl und Integration“. Der Leitfaden wurde an die neuen Herausforderungen und Bedingungen angepasst und in der Gesamtstruktur vereinfacht. In dem Leitfaden findet man alle wichtigen Informationen und Ansprechpersonen gebündelt.

Der überarbeitete Leitfaden „Asyl und Integration“

Forggensee Schifffahrt für Engagierte aus dem Bereich Asyl

Zu einer abendlichen Schifffahrt auf dem Forggensee Mitte September hatte Landrätin Maria Rita Zinnecker wieder alle Engagierten im Bereich Asyl aus dem Landkreis Ostallgäu eingeladen. Unter den rund 100 Anwesenden waren neben der Landrätin, Abteilungsleiter Ralf Kinkel, Sachgebietsleiter Stefan Waldvogel und die beiden Organisatorinnen des Abends Ehrenamtskoordinatorin Isabel Costian und Integrationslotsin Julia Jäkel von der Stelle Ehrenamt Asyl. Während der Schifffahrt standen alle Ansprechpartner für Fragen und Anliegen zur Verfügung und hatten ein offenes Ohr für die ehrenamtlichen Helfer*innen. Landrätin Maria Rita Zinnecker (r.) im Gespräch mit den Ehrenamtlichen

96 Auftaktworkshop für die App Integreat – Digitaler Kompass für das Ostallgäu

Anfang Juli 2019 fand der Auftaktworkshop für die App Integreat statt. Die App Integreat ist ein gemeinsames Projekt der Bildungskoordinatorin Neuzugewanderte Linda Hagspiel und der Integrationslotsin Julia Jäkel und enthält alle Informationen, die notwendig sind, um sich vor Ort einzuleben - von Behördenkontakten über Hilfe bei der Wohnungssuche bis zu Informationen über den Straßenverkehr. Gemeinsam mit dem Verein Tür an Tür e. V. aus Augsburg wurden die Inhalte der App finalisiert. Als hilfreiche Funktion bietet die App eine Übersetzungsmöglichkeit, die mit sechs verschiedenen Sprachen starten wird. Die App und der dazugehörige Onlineauftritt stehen seit Anfang 2020 kostenlos zur Nutzung zur Verfügung.

Beim Auftaktworkshop gaben zahlreichen Beteiligte wertvollen Input zu den Inhalten der App Integreat.

Angebote für Geflüchtete

Seminar „Eltern sein in Deutschland“

Gemeinsam mit dem Verein „Eltern für Afrika“ aus Augsburg fand ein Seminar für Eltern mit Fluchthintergrund statt. Der Kurs erstreckte sich über zwei Samstage und informierte unter anderem über die Themen Familie, Kindheit, Gewalt, Rechte und die damit verbundenen Werte in Deutschland.

Verkehrsschulung für Fahrradfahrer

In Zusammenarbeit mit den örtlichen Polizeidienststellen fanden mehrere Schulungen speziell für alle geflüchteten Personen statt, die mit dem Fahrrad Alle Teilnehmenden des Seminars „Eltern sein in unterwegs sind. Beim Unterricht ist immer auch ein Laiendolmetscher Deutschland“ erhielten anschließend ein Zertifikat. anwesend, der in die jeweilige Sprache übersetzt.

Angebote für Ehrenamtliche

Workshops Integrationskoffer Familie

2019 fanden zwei Workshops zum Integrationskoffer statt. Der Integrationskoffer einhält erprobte Methoden, Erfahrungen und Handlungsempfehlungen zum gegenseitigen Umgang. Dr. Judith Abdel-Massih-Thiemann vermittelte allen Teilnehmenden ein besseres gegenseitiges Verständnis im Für- und Miteinander. Im Anschluss an den Workshop erhielten alle Teilnehmenden einen eigenen Integrationskoffer.

Workshop „Salafismus erkennen und handeln“

Im November fand der Workshop „Salafismus erkennen und handeln“ statt. Ein Referent vom Bayrischen Landesamt für Verfassungsschutz erklärte allen Teilnehmenden die Grundlagen, Entstehung und unterschiedlichen Auffassungen des Islam und des Islamismus. Außerdem wurde auf die Ursachen von Radikalisierung näher eingegangen und darüber informiert, auf welche „Warnhinweise“ geachtet werden soll – speziell im Umgang mit Geflüchteten.

Workshop „Haltung zeigen! Selbst-Bewusst und couragiert“

97 Zum Jahresabschluss im Dezember fand ein Workshop zum Thema „Haltung zeigen“ in Bezug auf diskriminierende Vorurteile, Beleidigungen und Anfeindungen statt. Unter Anleitung der Referentin wurden Handlungsoptionen getestet und verschiedene Alternativen gemeinsam ausdiskutiert.

„Bamboo Stories“ im Rahmen des Globalen Filmherbstes im Süden

Die Stelle Ehrenamt Asyl hat am 23. November alle Interessierten zum kostenlosen Besuch des Films „Bamboo Stories“ in die Filmburg Marktoberdorf eingeladen. Nach dem Film stand der Regisseur Shaheen Dill-Riaz für Fragen zur Verfügung, denn er war mit vor Ort. Er hatte die im Film gezeigten Männer persönlich auf ihrer Reise begleitet. Insgesamt war es eine sehr gewinnbringende und Augen öffnende Veranstaltung mit einigen Gänsehaut- Momenten.

Die Reihe Globaler Filmherbst ist eine Veranstaltung im Rahmen des Programms Entwicklungsbezogene Bildung in Deutschland und wird gemeinsam mit Institutionen vor Ort durchgeführt – auch die Bewerbung des Landkreises Ostallgäu wurde berücksichtigt. Die Koordinatorinnen Ehrenamt Asyl Isabel Costian und Julia Jäkel, Regisseur Shaheen Dill-Riaz und Kinobetreiberin Monika Schubert

Asylbewerberzahlen stagnieren

Im Jahr 2019 stagnierte die Zahl der Asylbewerber in den landkreisweit verteilten Unterkünften. Anfang 2019 wurden 609 Asylbewerber in 19 dezentralen Unterkünften im Landkreis untergebracht. Während des Jahres wurden zwei Asylunterkünfte geschlossen. Ende 2019 wurden 574 Asylbewerber in 17 dezentralen Unterkünften beherbergt.

Ausländern wurden insgesamt 2.040 Aufenthaltstitel, 436 Reiseausweise und 255 Ausweisersatzpapiere ausgehändigt. Die Ausländerbehörde wurde an 303 Visaverfahren beteiligt. Asylbewerbern wurden 654 Aufenthaltsgestattungen und 343 Duldungen ausgestellt.

Die Ausländerbehörde Ostallgäu hat 2019 insgesamt acht Abschiebungen veranlasst und durchgeführt. Dabei handelte es sich um abgelehnte Asylbewerber und Straftäter, die in die Länder Pakistan, Nigeria, Kasachstan und Gambia abgeschoben wurden. Zudem unterstützte die Ausländerbehörde Ostallgäu die Zentrale Ausländerbehörde Schwabens bei 12 Abschiebungen. Hierbei wurden Personen nach Lettland, Italien und Afghanistan abgeschoben. Es wurden 145 Sicherheitsbefragungen von Asylbewerber und anerkannten Flüchtlinge durchgeführt.

Einbürgerungsverfahren

Der Wunsch auf Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit und damit das Interesse an einer Einbürgerung in die Bundesrepublik Deutschland ist bei den im Landkreis Ostallgäu dauerhaft lebenden Ausländern nach wie vor vorhanden. Insgesamt haben im Jahr 2019 149 Personen Antragsunterlagen angefordert und übersandt bekommen. Anschließend wurden insgesamt 116 Einbürgerungsverfahren begonnen. 99 Einbürgerungsverfahren konnten erfolgreich abgeschlossen werden sowie die Ausstellung von 47 Einbürgerungszusicherungen, damit das Entlassungsverfahren aus der ausländischen Staatsangehörigkeit erfolgen kann.

Meldewesen

98 Im Bereich des Pass- und Melderecht wurde insgesamt in 200 Fällen ein Verfahren eingeleitet. 39 Verfahren wurden eingestellt. Neun Verwarnungen wurden ausgesprochen und 24 Verfahren konnten durch den Erlass eines Bußgeldbescheids abgeschlossen werden.

99 Gesundheitsamt

Info-Stand zum UV-Sonnenschutz

Der Ettwieser Weiher in Marktoberdorf bot die Bühne für eine Informationsveranstaltung zum Thema Sonnenschutz. Pünktlich zu den Pfingstferien startete das Gesundheitsamt dort die Sonnenschutzaktion „Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Badegäste und interessierte Bürger*innen konnten sich hier umfassend zum Thema Sonnenschutz informieren. Dazu gehörten nützliche Tipps zum Aufenthalt in der Sonne und Informationen zum UV-Index, Hauttyp, oder Eigenschutzzeit. An der Quizscheibe gab es nach Beantwortung themenbezogener Fragen Preise zu gewinnen. Kinder hatten zudem die Möglichkeit, spielerisch durch ein Bastelangebot zu lernen, wie wichtig ein angemessener Sonnenschutz ist und wie dieser praktisch aussehen sollte. Sowohl Kinder als auch Erwachsene informierten sich am Stand des Gesundheitsamtes über den wichtigen UV-Sonnenschutz. Foto: Gesundheitsamt Ostallgäu/Wolfgang Hawel

Bayerische HIV-Testwoche 2019 „Test jetzt“ und Aktion zum Welt-AIDS-Tag 2019

Neben der HIV-Testwoche im Landratsamt veranstaltete das Gesundheitsamt Ostallgäu im Forettle-Center in Kaufbeuren einen Infostand zum Thema HIV/Aids. Interessierte Bürger*innen konnten sich dort informieren, sich am Quizrad einer Fragerunde stellen und kleinere Preise gewinnen. Die Fachkräfte an den Gesundheitsämtern standen außer diesen Veranstaltungen und mit ihren regulären Angeboten anonymer kostenloser Tests den Bürger*innen auch in allen anderen Wochen des Jahres zur Verfügung.

Viele Menschen waren schon einmal in einer Situation, in der das Risiko für eine HIV-Infektion bestanden haben könnte. Die Unsicherheit danach ist eine große Belastung. Habe ich mich angesteckt? Oder mache ich mir unbegründet Sorgen? Die einzige Möglichkeit, darauf eine sichere Antwort zu bekommen, ist ein HIV-Test, verbunden mit einem vertrauensvollen Gespräch mit einem Interessierte Bürger*innen auf dem HIV-Infostand des Gesundheitsamtes in Kaufbeuren. Foto: Experten oder einer Expertin in Sachen HIV. Gesundheitsamt Ostallgäu/Wolfgang Hawel

MRE Netzwerk Ostallgäu Kaufbeuren 2019

Thema des diesjährigen Netzwerktreffens des MRE Netzwerks Ostallgäu Kaufbeuren im Landratsamt war das multiresistente Keimspektrum. Hierbei wurde der Erreger „Pseudomonas aeruginosa“ näher betrachtet – ein Nasskeim, der auch außerhalb von Klinikmauern zu finden ist. Als Referenten konnten PD Dr. Giuseppe Valenza vom Sachgebiet Hygiene des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie Elke Rieger vom Klinikum Kaufbeuren gewonnen werden. Insbesondere wurden damit Mitarbeiter aller Berufsgruppen, die mit der Hygiene betraut sind und weitere interessierte Personen angesprochen.

100 Neues Konzept für Suchtprävention

2019 entwickelte das Gesundheitsamt einen neuen Workshop (Arbeitstitel „Bewusst Sein“) zur Suchtprävention für Jugendliche. Dieser besteht aus verschiedenen methodischen und didaktischen Ansätzen, die insbesondere dem natürlichen Drang nach Beschäftigung und Bewegung der Jugendlichen entsprechen. Davon ausgehend dass Konzentration und Motivation bei Kindern und Jugendlichen bei ständigem Zuhören schnell nachlässt, setzt das neue Konzept auf eine aktive Teilnahme an den ansonsten eher „trockenen“ Themengebieten.

Vorstellung und der Einsatz des neuen Konzepts an Ostallgäuer- und Kaufbeurer Schulen sowie in Jugendgruppen erfolgte nun dem Schuljahr 2019/20.

Jugendfilmtage 2019 mit „Blöde Mütze“ und „Mona kriegt ein Baby“

Zu den Themen Freundschaft, erste Liebe und Teenagerschwangerschaften wurden in der Kulturwerkstatt Kaufbeuren an zwei Vormittagen die Kinofilme „Blöde Mütze“ und „Mona kriegt ein Baby“ gezeigt. An den Veranstaltungen nahmen Schüler*innen aus insgesamt sechs Schulen des Landkreises sowie der Stadt Kaufbeuren teil. Im Anschluss gab es Diskussionen und Begleitmaterial zu den Filminhalten, was bei den Jugendlichen auf reges Interesse stieß.

Bayerische Demenzwoche: Gesundheitsamt informiert in der Stadtbücherei Marktoberdorf

Am 17. September konnten sich interessierte Bürger*innen in der Stadtbücherei Marktoberdorf zu den Themen „Demenz“ und „Gesund älter werden“ informieren. Hier bot der Sozialdienst des Gesundheitsamtes im Rahmen der 1. Bayerischen Demenzwoche einen eigenen Stand mit Informationsbroschüren an. Zahlreiche Bürger*innen wurden über wichtige Themen im Zusammenhang mit „Demenz“ informiert und es bot sich die Möglichkeit Fragen zu stellen. Zudem konnten am hauseigenen „Wissensrad“ die eigenen Kenntnisse getestet werden. Für richtige Antworten gab es für Jung und Alt kleine Preise zu gewinnen.

Demenz ist in der heutigen Zeit präsenter denn je. Die Menschen werden immer älter und damit steigt auch das Risiko, an einer der Formen der Demenz zu erkranken. Das Alter ist Risikofaktor Nummer eins. Weiterhin zählen zu den Risikofaktoren Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Erkrankung, bei der es zu Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachstörungen, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens und Veränderungen der Persönlichkeit kommen kann. Verursacht wird diese Form durch eine Veränderung der biochemischen Überträgerstoffe im Gehirn. Derzeit leben in Bayern mehr als 240.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung. Etwa 70 Prozent davon sind Frauen. In der Bayerischen Demenzwoche vom 13. bis 22. September 2019 sollte auf das Thema aufmerksam gemacht werden sowie Vorurteile und Ängste im Umgang mit Erkrankten abgebaut werden.

Ostallgäuer Badeseen haben hervorragende Wasserqualität

Die Badeseen im Ostallgäu waren durchgehend von ausgezeichneter oder guter Qualität. Das bestätigte das Gesundheitsamt im Landratsamt Ostallgäu. Während der gesamten Badesaison, von Anfang Mai bis Mitte September eines Jahres, führt das Gesundheitsamt regelmäßig Ortsbegehungen durch und entnimmt Wasserproben. Diese werden im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim untersucht.

Im Ostallgäu gibt es eine Vielzahl größerer und kleinerer Seen, die sich hervorragend zum Baden eignen. Voraussetzung für einen ungetrübten Badespaß ist eine einwandfreie hygienische Beschaffenheit des Wassers. Solche Bedingungen sind im Landkreis Ostallgäu an vielen Gewässern Auch der Alpsee hat eine herausragende anzutreffen. Wasserqualität.

101 Dennoch lassen sich gesundheitliche Risiken nicht vollständig ausschließen. Das Gesundheitsamt weist darauf hin, dass es sich bei den Badeseen um natürliche Badegewässer handelt, bei denen kurzfristige Beeinträchtigungen der Wasserqualität durch beispielsweise extreme Starkregenereignisse nicht ausgeschlossen werden können. Freie Badegewässer an Flussläufen können mit Krankheitserregern belastet sein, die hauptsächlich aus Einleitungen von Kläranlagen oder durch Abschwemmungen von Ackerflächen stammen. Erkrankungen sind in Deutschland zwar selten, können aber durchaus mit Fieber, Durchfall und Erbrechen einhergehen. Aus diesem Grund ist es besonders nach Starkregen ratsam, das Baden für einige Tage zu vermeiden bis die natürliche Selbstreinigung eingesetzt hat.

Zudem bittet das Gesundheitsamt darauf zu achten, dass die Badestellen und die Badeseen so sorgsam wie möglich behandelt werden, damit auch in den kommenden Jahren die hohe Qualität der Badeseen sichergestellt werden kann.

Eine Übersicht über die EU-Badeplätze im Ostallgäu, die Untersuchungsergebnisse der Badesaison und die Badegewässerprofile gibt es unter www.freizeit-ostallgaeu.de/eu-badeseen.html.

102 Lebensmittelüberwachung

CBD-Produkte im Fokus – weitere Sonderkontrollen

2019 konnte im Landkreis Ostallgäu vermehrt der Vertrieb von CBD-Produkten festgestellt werden. Viele Menschen versprechen sich eine positive Wirkung von Cannabidiol (CBD) – dem Stoff, der aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zufolge muss für CBD-haltige Erzeugnisse zunächst ein Prüfungsantrag gestellt werden. Entweder auf Zulassung als Arzneimittel. Oder – wenn diese Hanfprodukte weiterhin als Nahrungsergänzungsmittel deklariert werden sollen, wie es momentan der Fall ist – auf Zulassung eines in der EU neuartigen Lebensmittels (Novel Food). Im Rahmen dieser Verfahren ist die Sicherheit des Erzeugnisses vom Antragsteller zu belegen. Neuartige Lebensmittel im Sinne der EU-Verordnung „Novel Food-VO“ sind jene Lebensmittel, die vor dem 15. Mai 1997 nicht „in nennenswertem Umfang für den menschlichen Verzehr verwendet worden sind“.

CBD kann in verschiedener Form erworben werden. Es kann zum Beispiel als Paste, Salbe, Spray oder als Liquid (für Vaporisatoren) aufgenommen werden. In manchen Drogerieketten können Pastillen und Kaugummi mit einem niedrigen CBD- Gehalt gekauft werden. Am verbreitetsten sind sicher Kapseln und Tropfen. Die aktuelle Rechtslage ist jedoch nicht wirklich eindeutig. Im Gegensatz zum Cannabinoid ?9-Tetrahydrocannabinol – kurz THC – weist Cannabidiol keine berauschende Wirkung auf. Demzufolge kann man davon nicht high werden, denn es fehlen die psychoaktiven Verbindungen. Der THC- Gehalt von Hanfprodukten darf dem Betäubungsmittelgesetz zufolge 0,2 Prozent nicht überschreiten.

Hanf ist eine der ältesten Nutz- und Heilpflanzen und wird schon seit tausenden von Jahren als Roh- und Baustoff, Arznei oder zu anderen Zwecken gebraucht. Einen regelrechten Hype gibt es derzeit um die Cannabinoide, die als äußerst wertvolle Inhaltsstoffe des Hanfs gelten. Insbesondere CBD Öl schreibt man viele positive und gesundheitsfördernde Anwendungsmöglichkeiten zu.

Die Zukunft von CBD

Im Moment gibt es also zwei Baustellen im Bereich CBD: Zum einen die unklare Einstufung als Arzneimittel beziehungsweise Nahrungsergänzungsmittel und die Novel-Food-Problematik auf EU-Ebene. Außerdem gibt es zu dem Thema noch kein wegweisendes Urteil oder einen Ausschluss aus dem Betäubungsmittelgesetz gibt.

Weitere Sonderkontrollen

Im Rahmen des „Bundesweiten Überwachungsplanes“ (BÜP) erfolgten 2019 folgende Schwerpunktkontrollen

Sahneaufschlagmaschinen Vorverpackte Lebensmittel aus Drittländern bei Großhändlern und Importeuren Stracciatella Eis aus loser Abgabe

103 Öffentliche Sicherheit und Ordnung

Sicherheitsgespräch: deutlich weniger Einbrüche im Ostallgäu

Am 27. Mai 2019 trafen sich Landrätin Maria Rita Zinnecker und Polizeipräsident Werner Strößner mit den Dienstellenleitern der Polizei und den im Landratsamt für die Öffentliche Sicherheit Verantwortlichen zum alljährlichen Sicherheitsgespräch.

Positiv konnte festgestellt werden, dass bei den vergleichsweise wenigen Straftaten pro Einwohner auch die Aufklärungsquote des Präsidiumsbereichs und der einzelnen Polizeidienststellen mit rund 71,6 Prozent erfreulich hoch ist. Im Bereich der Wohnungseinbruchskriminalität konnte eine besonders erfreuliche Tendenz festgestellt werden. Hier sanken die Fallzahlen des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf 360 Fälle (2018: 431). Die Teilnehmer*innen des Sicherheitsgesprächs 2019 Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit, der Aufklärung, der Fahndung und im Landratsamt Ostallgäu mit Landrätin Maria Rita nicht zuletzt der Einsatz einer Sonderkommission Wohnungseinbruch zeigte Zinnecker und Polizeipräsident Werner Strößner (vorne Mitte) hier laut Polizeipräsident Strößner positive Auswirkungen.

Bei der Darstellung der Sicherheitslage im Landkreis Ostallgäu berichtete Polizeipräsident Strößner, dass im gesamten Präsidiumsbereich im Vergleich zum Vorjahr eine Abnahme der Kriminalitätsrate festzustellen war.

Sorgen bereiten die Betrugs-, Vermögens- und Fälschungsdelikte, die in Südschwaben um rund vier Prozent gestiegen sind. Besonders problematisch sei hier der sogenannte Call-Center-Betrug. Anrufer geben sich beispielsweise als Polizeibeamte oder Bankmitarbeiter aus und rufen ähnlich wie beim Enkeltrick, bei älteren Menschen an um bei diesen den Eindruck zu erwecken deren Vermögen sei in Gefahr.

Bei der Verkehrsstatistik des Landkreises Ostallgäu sei ein Anstieg um 0,44 Prozent auf 3.867 Verkehrsunfälle zu verzeichnen gewesen. Bemerkenswert sei auch die Zunahme der Unfälle mit Pedelec-Radfahrern.

Zuschüsse für die Feuerwehren

Im Jahre 2019 stellte der Landkreis für die Förderung des gemeindlichen Feuerlöschwesens 300.000 Euro zur Verfügung. 20 Zuschussanträge von 15 Gemeinden konnten bei der Auszahlung der Förderbeträge berücksichtigt werden.

Bezuschusst wurde die Beschaffung von Fahrzeugen und Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren Aitrang, Bidingen, Buchloe, Eggenthal, Friesenried, Füssen, Günzach, Jengen, Lechbruck am See, Geisenried, Pfronten, Ruderatshofen, Schwangau und Untrasried sowie der Neubau von Feuerwehrgerätehäusern in Beckstetten und Görisried. Am 25. Januar 2019 konnte eine Delegation der Feuerwehr Geisenried ihr lange erwartetes neues Löschfahrzeug bei der Firma Rosenbauer in Empfang nehmen.

104 Veterinäramt

Teile des Ostallgäus in der BTV-Restriktionszone

Am 20. Februar 2019 gab der Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg den Ausbruch der Blauzungenkrankheit (Bluetongue / BT) durch Nachweis des BT- Virus Serotyp 8 in einem rinderhaltenden Betrieb bekannt. Die tierseuchenrechtlichen Regelungen schreiben vor, dass um von der Blauzungenkrankheit betroffene Betriebe ein Sperrgebiet von 150 Kilometer Radius ausgewiesen werden muss. Somit wurde das bereits bestehende Sperrgebiet in Bayern (siehe Bayernkarte), das bis zu diesem Ausbruch die Landkreise Lindau, Oberallgäu, Neu-Ulm, Günzburg, die Städte Kempten, Memmingen sowie Teile der Landkreise Unterallgäu, Dillingen und Donau-Ries umfasste, weiter nach Osten ausgedehnt und betrifft seitdem auch Gemeinden des Landkreises Ostallgäu (siehe Ostallgäukarte)

Folgende Gemeinden im Raum Ostallgäu/Kaufbeuren wurden daher in das BTV-Restriktionsgebiet aufgenommen: Aitrang, Baisweil, Bidingen, Biessenhofen, Buchloe, Eggenthal, Friesenried, Germaringen, Görisried, Günzach, Irsee, Jengen, Kaltental, Kraftisried, Lamerdingen, Marktoberdorf, Übersicht der Restriktionszone in Bayern aufgrund Mauerstetten, Obergünzburg, Oberostendorf, Osterzell, , Rieden, der Ausbrüche der Blauzungen-Krankheit (BT) in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Ronsberg, Ruderatshofen, Stöttwang, Unterthingau, Untrasried, Waal, Wald, Westendorf und das Stadtgebiet Kaufbeuren.

Die Blauzungenkrankheit trat im Jahr 2006 erstmals bei Rindern und kleinen Wiederkäuern in Mitteleuropa auf und breitete sich in auch Deutschland sehr rasch flächendeckend aus. Die für Menschen ungefährliche Seuche (Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden) war bis zu diesem Zeitpunkt nur in Afrika, Südamerika, Asien und Südeuropa aufgetreten. Durch die schnelle Einführung einer verpflichtenden Impfung mit inaktivierten Impfstoffen gelang es, die Seuche zwischenzeitlich zu tilgen.

Empfänglich für die Blauzungenkrankheit sind Schafe, Ziegen, Rinder und Kamelartige sowie weitere (Wild-) Wiederkäuer. Die Übertragung erfolgt über blutsaugende Stechmücken (Gnitzen der Gattung Culicoides). Eine Ansteckung durch direkten oder indirekten Tierkontakt sowie über Personen oder Gerätschaften findet nicht statt. Nach einer Inkubationszeit von 5 bis 12 Tagen zeigen erkrankte Tiere Symptome wie Fieber, Lahmheit, Ödembildungen, Geschwüre im Maul- und Zungenbereich, an Klauen und Euter, Absondern von der Herde, Inaktivität, Milchleistungsrückgang sowie eventuell Aborte. Vor allem beim Schaf sind schwerwiegende Verläufe mit einer Sterblichkeitsrate mit bis zu 30 Prozent zu beobachten. Bei Rindern sind die Symptome in der Regel weniger ausgeprägt und die Anzeichen einer Infektion beschränken sich meist auf schwaches Fieber, Milchrückgang und BTV-Restriktionszone im Landkreis Ostallgäu (Blau) Aborte.

Für den Menschen und für Nicht-Wiederkäuer besteht keine Gefährdung. Der Verzehr von Milch- und Fleischprodukten ist unbedenklich.

Um die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit zu verhindern, gelten beim Verbringen von Wiederkäuern (Rinder, Schafe, Ziege,

105 Dam-, Reh-, Rot- und Muffelwild sowie Kameliden und Wildwiederkäuer) aus dem Restriktionsgebiet verschärfte Bedingungen. Neben den gesetzlich vorgegebenen Maßnahmen gibt es die Möglichkeit der Impfung. Ein Impfprogramm kann zu erheblichen Kosten führen und die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit nur dann verhindern, wenn eine hohe Impfabdeckung erreicht wird. Die vorbeugende Impfung ist derzeit das einzig wirksame Mittel, um Wiederkäuer vor einer Infektion zu schützen. Mit Änderung der EG-Blauzungenbekämpfung-Durchführungs-verordnung vom 7. Mai 2016 wurde in Deutschland die Möglichkeit der freiwilligen vorbeugenden Schutzimpfung gegen BT geschaffen; zugelassene BTV4- und BTV8- Impfstoffe stehen nach anfänglichen Lieferproblemen jetzt ausreichend zur Verfügung. Die Bayerische Tierseuchenkasse bezuschusst die freiwillige Impfmaßnahme gegen BTV-4 und BTV-8 bei Rindern mit einem Euro pro durchgeführte Impfung.

106 Demenz

Sozialausschuss beschließt Budgeterhöhung zur Förderung von niedrigschwelligen Entlastungs- und Betreuungsangeboten sowie ambulanten und teilstationären Pflege- und Betreuungsangeboten (FEBP) ab 2020

Aufgrund der ausgeweiteten Aktivitäten der 22 am Programm teilnehmenden Einrichtungen wird die Summe der beantragten Förderbeträge voraussichtlich deutlich ansteigen. Aus diesem Grund wurde vom Ausschuss für Familie und Soziales am 22. November 2019 die maximale Fördersumme für das Leistungsjahr 2019 von 90.000 auf 120.000 Euro erhöht.

Ein Bedarf an finanzieller Förderung der niedrigschwelligen und insbesondere der ambulanten Pflegeangebote besteht im gesamten Landkreis. Dies ergab unter anderem ein runder Tisch zur Versorgungssituation des südlichen Landkreises unter Beteiligung mehrerer Dienste, der AOK-Pflegekasse, sowie der Senioren- und des Demenzbeauftragten im Landkreis vom 11. Juli 2019. Bei der Übergabe des MAKS-Starterpakets (v. l.): Demenzbeauftragter des Landkreises Stephan Die FEBP dienen als Steuerungsinstrument, um niedrigschwellige Entlastungs- Vogt, Geschäftsführerin der Katholisch- Evangelischen Sozialstation Füssen Anja Schmid, und Betreuungsangebote sowie ambulante und teilstationäre Pflege- und Pflegedienstleiterin Christa Lukes und Pflegeberatungsdienste bei der Erreichung der Ziele des Ostallgäuer Betreuungsassistentin Karin Unger (Foto: Andrea Mahler) Seniorenkonzeptes finanziell zu unterstützen. Hilfe- und pflegebedürftigen Menschen soll ein möglichst langer Verbleib in der eigenen Häuslichkeit ermöglicht werden. Nach dem Prinzip „ambulant vor stationär“ soll die Lebenswelt pflegebedürftiger Menschen die notwendigen Versorgungsstrukturen sowie neue Betreuungs- und Pflegeformen für ältere und pflegebedürftige Menschen im ambulanten Bereich umfassen.

Demenzbeauftragter berät Gemeinden zu ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz

Durch die Ansiedelung ambulant betreuter Wohngemeinschaften können kleinere Gemeinden im ländlichen Raum eine Belebung ihrer Ortskerne erhalten und fördern. Für pflegebedürftige Bürger*innen mit Demenz und ihre Angehörigen stellen sie eine ortsnahe Alternative zu Angeboten stationärer Pflegeeinrichtungen dar. Mit dem Demenz-Beauftragten Stephan Vogt aus der Sozialen Entwicklung fanden interessierte Initiatoren im Landkreis einen kompetenten Ansprechpartner zu diesem komplexen Thema.

Es hat sich herumgesprochen, dass Vogt seine über viel Jahre in der Praxis gesammelten Erfahrungen als Entwickler und Begleiter von Senioren- Wohngemeinschaften auf gut verständliche Weise gerne weitergibt. Neben Vorträgen in Kreisen der Ostallgäuer Nachbarschaftshilfen brachte er sein In ambulant betreuten Wohngemeinschaften leben Menschen mit Demenz in einer offen gestalteten Fachwissen in die Beratung potenzieller Initiativen in insgesamt sieben Wohnform. (Foto: Stephan Vogt) Ostallgäuer Gemeinden ein. Das Thema bekommt derzeit mit dem im Dezember 2019 vom Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege veröffentlichten Investitionsförderprogramm PflegeSoNah so richtig Schwung.

107 Ehrenamt

Landkreis lässt das Ehrenamt hochleben: Verleihung der Ehrenamtskarte

Mit der vierten Verleihung der Ostallgäuer Ehrenamtskarte am 24. März 2019 im Modeon hat sich der Landkreis Ostallgäu bei seinen Ehrenamtlichen bedankt. Stellvertretend für alle Freiwilligen im Ostallgäu erhielten rund 500 Ehrenamtliche die Ehrenamtskarte des Landkreises. „Wir als Landkreis schätzen das Engagement über alle Maße. Die Bereitschaft und Hingabe sind essentiell für unser Zusammenleben. Dafür danke ich allen Ehrenamtlichen von ganzem Herzen“, sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker.

„Die Vielfalt des Ehrenamts im Landkreis spiegelt sich in der Bandbreite des Engagements wider: Sport, Musik, Kultur, Kirche, Soziales und Sicherheit, um nur einige Bereiche zu nennen. Diese gesellschaftliche Vielfalt ist ein 14 Ehrenamtliche bekamen ihre Karte exemplarisch Gemeinschaftswerk vieler und ohne jeden Einzelnen nicht möglich,“ sagte von Landrätin Zinnecker auf der Bühne verliehen. Zinnecker bei der Veranstaltung und ergänzte: „Mit der Ehrenamtskarte wollen Erste Reihe v. l.: Adolf Gaugenrieder, Romana Beck, Brigitte Först, Renate Tröber, Georg Bäumer. wir die großen Leistungen anerkennen.“ Die Karte bietet in diesem Jahr 34 Zweite Reihe v. l.: Julia Grimm Erlebnisse. Neu dabei ist seit diesem Jahr: der Eintritt für Schloss (Ehrenamtsbeauftragte des Landkreises), Alfred Moser, Lothar Schaffrath, Lydia Haslach, Anton Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein sowie zahlreiche Reichart, Landrätin Maria Rita Zinnecker, Lothar Vergünstigungen für Bergbahnen, Museen und Freizeiteinrichtungen. Schaffrath, Bernhard Lochbrunner, Birgitt Hinne, Arnold Hollick und Werner Holuba

Ehrenamtliche im Portrait

Unterhaltsam führte Bayern-1-Moderatorin Ulla Müller durch das Programm. Winfried Bürzle unterhielt die Gäste mit seiner Rhetorikshow „Sprechschaden“. 14 Ehrenamtliche bekamen ihre Karte exemplarisch von Landrätin Zinnecker auf der Bühne verliehen. Ulla Müller berichtete über deren ehrenamtliches Engagement und die persönlichen Geschichten, die dahinterstecken. Nach der offiziellen Feierstunde wurden im Foyer die Ehrenamtskarten von den jeweiligen Bürgermeistern überreicht.

Ehrenamtliche genießen Austausch und Abendfahrt mit Alpenkulisse

Über 400 Ehrenamtliche aus dem Ostallgäu, die im März 2019 die Ostallgäuer Ehrenamtskarte verliehen bekamen, hat Landrätin Maria Rita Zinnecker als Dankeschön und Anerkennung für ihr Engagement zu zwei abendlichen Schifffahrten auf dem Forggensee eingeladen. Im Rahmen einer zweistündigen Bootsfahrt über den Forggensee an Bord der MS Füssen konnten die Teilnehmer*innen den Blick auf Schloss Neuschwanstein und die Bergwelt der Alpen genießen.

„In Ihnen allen pulsiert die Leidenschaft für das Ehrenamt und dadurch pulsiert das Ehrenamt im Ostallgäu. In so vielen Vereinen, Verbänden, Gemeinden, Feuerwehren und Institutionen. Mir ist es immer wieder eine Freude, Ihnen Landrätin Maria Rita Zinnecker genießt mit den durch Aktionen wie dieser meinen herzlichen Dank auszudrücken.“ Mit diesen Ehrenamtlichen die Abendfahrt auf dem Worten begrüßte Zinnecker die jeweils rund 220 Gäste der beiden Forggensee. Abendfahrten. „Es ist immer wieder beeindruckend, wie vielfältig das ehrenamtliche Engagement im Landkreis ist“, sagte Zinnecker, nachdem sie sich mit vielen Gästen persönlich unterhalten hatte.

Dank und Unterstützung für das Ehrenamt im Ostallgäu

108 Im Landratsamt Ostallgäu werde aber nicht nur gelobt, es werde auch viel für das Ehrenamt getan, ergänzte Zinnecker. Mit Veranstaltungen wie der Abendfahrt auf dem Forggensee wolle der Landkreis Ehrenamtliche belohnen und neu motivieren. Wie gut die Veranstaltung bei den Teilnehmern ankam, zeigten die vielen glücklichen und zufriedenen Gesichter.

Vereinsvorsitzende erhalten Starthilfe für ihren neuen Posten

Die Servicestelle EhrenAmt des Landkreises Ostallgäu hat neue Vereinsvorsitzende mit kostenlosen Fortbildungen unterstützt und so den Start in die Funktion als Vorsitzende*r erleichtert. Die Kursreihe für neue Vereinsvorsitzende fand im Oktober und November 2019 im Landratsamt Ostallgäu statt.

Die Reihe bestand aus drei Teilen, umfasste Grundlagen der Vorstandsarbeit mit Tipps für die ersten Schritte in der neuen Funktion und ging auf weiterführende Themen ein, wie beispielsweise „Mitglieder gewinnen“ und Öffentlichkeitsarbeit. „Als Neuling finde ich die Kursreihe super. Ich habe an allen drei Kursen teilgenommen und viele Informationen und Tipps für die Arbeit im Verein mitnehmen können“, sagt Thomas Pöppel, Vorsitzender des Turn- und Sportverein Ebersbach. „Starthilfe für neue und zukünftige Vereinsvorstände“ war der erste Teil der Kursreihe. Andreas Horber hat dieses Seminar konzipiert. Er greift auf langjährige Erfahrung aus der Vereins- und Verbandsarbeit im Musikbereich zurück. Die Teilnehmer*innen erhielten einen Überblick über die ersten Schritte als neuer Vereinsvorsitzender, Strukturen im Verein und rechtliche Grundlagen.

„Mitglieder gewinnen, begeistern und halten“

Immer mehr Vereine konkurrieren derzeit um immer weniger Mitglieder. Viele Vereine haben dabei mit ähnlichen Problemen zu kämpfen: Mitgliederschwund, zu wenig Neueintritte, fehlendes Engagement der bestehenden Mitglieder Über 20 Vereinsvorsitzende sind der Einladung des sowie Überalterung von Mitgliedern oder Vorstandschaft. Mit Fragen zum Landkreises zur Veranstaltung im Landratsamt gefolgt. Thema Mitgliedergewinnung und -bindung beschäftigte sich daher das zweite Seminar „Mitglieder gewinnen, begeistern und halten“ mit Michael Blatz, Vereinsberater. Im dritten Teil gab Blatz den Teilnehmern einen umfassenden Einblick in die Erfordernisse moderner und vor allem effektiver Öffentlichkeitsarbeit.

Angebot zwei Jahre verlängert: Erstberatung in vereinsrechtlichen Fragen

Aufgrund der hohen Nachfrage wird die vom Landkreis initiierte, kostenlose Erstberatung für Ehrenamtliche rund um vereinsrechtliche Themen durch einen Rechtsanwalt für weitere zwei Jahre angeboten. Die Servicestelle EhrenAmt im Landratsamt Ostallgäu hat dieses Angebot angestoßen, um Vereinen bei Fragen zu Haftung, Vereinssatzung oder zum Datenschutz konkrete Unterstützung zu bieten.

Wenn Vereinsvertreter eine kostenlose Erstberatung wünschen, können sie sich direkt an Julia Grimm, Servicestelle EhrenAmt, telefonisch unter 08342 911-290 oder per E-Mail an ehrenamt(at)ostallgaeu.de wenden. Frau Grimm leitet die Anfragen zur Beantwortung an Rechtsanwalt Richard Didyk weiter. Didyk hat einen Schwerpunkt im Vereins- und Verbandsrecht und bietet in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Ostallgäu diesen Service seit eineinhalb Jahren für Ehrenamtliche aus dem Ostallgäu an. Die entstehenden Kosten für die Erstberatung trägt das Landratsamt.

109 Ein Jahr nach der Einführung der EU-Datenschutzgrundverordnung: Kernthemen für Vereine herausgearbeitet

Seit Mai 2018 hat der Datenschutz innerhalb Europas einen höheren Stellenwert. Auch Vereine sind seitdem aufgefordert, wesentliche Anforderungen an den Datenschutz einzuhalten. Dies führt an vielen Stellen jedoch noch zu Unklarheiten. Die Servicestelle EhrenAmt des Landkreises Ostallgäu hat in Kooperation mit den Gemeinden Pfronten und Pforzen zwei Informationsveranstaltungen für Vereine angeboten: „EU-Datenschutzgrundverordnung – Ein Jahr nach der Einführung: Was sind die Kernthemen für Vereine?“

Rechtsanwalt Richard Didyk klärte dabei in Pfronten und in Pforzen rund 180 Vereinsvertreter*innen auf. Didyk griff dabei vieldiskutierte Themen wie WhatsApp, Facebook oder Fotoaufnahmen in Bezug auf die Vereinspraxis auf und erklärte unter anderem, was Vereine bei der Datenschutzerklärung und dem Verarbeitungsverzeichnis beachten müssen. Die Teilnehmer*innen erhielten außerdem Empfehlungen für ihren Vereinsalltag und konnten individuelle Fragen aus der Praxis klären. „Der Vortrag von Richard Didyk war ein voller Erfolg und hat bei unseren Vereinen für mehr Klarheit und Handlungssicherheit gesorgt,“ sagte Michaela Waldmann, Bürgermeisterin der Gemeinde Pfronten, im Anschluss.

Zusammenfassung für Vereine

Ehrenamtliche können über www.ehrenamt-ostallgaeu.de eine Zusammenfassung zum Datenschutz mit Tipps für die Vereinspraxis und Musterbeispielen von Didyk herunterladen. Bei Rückfragen steht die Ostallgäuer Ehrenamtsbeauftragte Julia Grimm (Telefon: 08342 911-290 und E-Mail: ehrenamt(at)ostallgaeu.de) zur Verfügung.

110 Inklusion

15 Inklusionsbegleiterinnen ausgebildet

Die Inklusionskoordination des Landkreises Ostallgäu bot mit der Lebenshilfe das Seminar „Begleiter für Inklusion“ an und konnte so in der 40-stündigen Ausbildung Basiswissen vermitteln und Personen schulen, die sich für Menschen mit Behinderung engagieren. 15 Teilnehmerinnen erhielten von Bildungs- und Inklusionskoordinator Dr. German Penzholz und Selina Senftl von den Offenen Hilfen der Lebenshilfe Ostallgäu das Zertifikat „Begleiter für Inklusion“ ausgehändigt.

Das Pilotprojekt zur Schulung wendete sich an Ehrenamtliche, die im familienunterstützenden Dienst bei der Offenen Behindertenarbeit tätig sind und an die Behindertenbeauftragten aus den Ostallgäuer Kommunen. Nach einer intensiven Fortbildung erhielten die Seminarinhalte waren vielfältige theoretische und praktische Informationen neuen Inklusionsbegleiterinnen ihre Zertifizierung. zum Thema Menschen mit Behinderung, Inklusion und der Rolle als Ehrenamtlicher. Ein Nachmittag diente auch der Selbsterfahrung von unterschiedlichen Behinderungsarten, wie die Benutzung eines Rollstuhls oder dem Nachempfinden einer Sehbehinderung. Dabei konnte auch das neue barrierefreie Leitsystem im Landratsamt erlebt werden, welches unter dem Signet „Bayern barrierefrei“ Menschen mit und ohne Behinderung hilft, sich leichter zurecht zu finden.

Ein Seminartag setzte sich damit auseinander, welche Faktoren Inklusion gelingen lassen können: Angelika Schinko-Herb berichtete über das Entstehen der Nachbarschaftshilfe Görisried. Altbürgermeister Rudolf Zündt stellte seine sozialen Projekte und Angebote im Mehrgenerationenhaus Roßhaupten vor. Beide Referenten zeigten, wie man auf Bedarfe in der Bevölkerung reagieren kann, wie Kinderbetreuung, gemeinsamer Mittagstisch, Essen auf Rädern und Unterstützungen im Rahmen der Nachbarschaftshilfe das Leben aller Generationen und das Miteinander erleichtern. Kreisbehindertenbeauftragte und Kreisrätin Waltraud Joa brachte wertvolle Informationen zu barrierefreiem Bauen und Grundinformationen zum Thema Arbeit bei Behinderung ein. Renate Dantinger, Wohnraumberatung beim Bayerischen Roten Kreuz, zeigte auf, wie man Wohnungen barrierefrei umbauen kann und Fördermittel erhält.

Die meisten Teilnehmerinnen werden nun als Ehrenamtliche im familienunterstützenden Dienst der Lebenshilfe Ostallgäu tätig sein. Sie werden stundenweise in Familien mit behinderten Kindern eingesetzt und erhalten eine Aufwandsentschädigung. Betroffene können so Entlastung erfahren und eine zuverlässige Versorgung ihrer Angehörigen erhalten.

111 Landkreis Ostallgäu bildet Erzieherinnen zur Inklusionsfachkraft fort

Zehn Erzieherinnen haben sich im Landratsamt Ostallgäu zu Inklusionsfachkräften weitergebildet. Das Jugendamt des Landkreises hatte in Kooperation mit der Diplom-Sozialpädagogin Christine Monzner-Marxer vom Fortbildungsinstitut empowerMe diese Weiterbildung angeboten.

Die Erzieherinnen nahmen teil, weil sie mit Kindern mit Integrationsstatus arbeiten oder sich auf diese Arbeit vorbereiten wollten. In zwölf Präsenzveranstaltungen von Oktober 2016 bis Februar 2018 bildeten sich die Erzieherinnen in den verschiedenen Themen der integrativen und inklusiven pädagogischen Arbeit fort. Kinder mit Integrationsstatus haben aufgrund ihrer Entwicklung einen Förderbedarf, der in der Kindertagesstätte zu einem erhöhten Betreuungsbedarf führt. Die Bildungsarbeit muss individuell auf das Kind abgestimmt werden, damit es bestmögliche Bildungschancen hat. Barrieren, die das Kind an der Teilhabe hindern, müssen verringert oder vermieden werden. Dieses Recht wurde 2006 im Rahmen der UN-Konvention unterzeichnet und durchdringt seither alle gesellschaftlichen Bereiche.

Die Teilnehmerinnen der Forbildung bei der Zertifikatsverleihung

Gemeindliche Behindertenbeauftragte informieren sich über Hilfen

Im Juni informierte die Inklusionskoordination des Landratsamtes die gemeindlichen Behindertenbeauftragen, wie Menschen mit Behinderung möglichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Oftmals reicht eine einfache Assistenz beim Einkaufen und Putzen aus, damit der eigene Haushalt weitergeführt werden kann, also Dienste, die Nachbarschaftshilfen oder andere ehrenamtliche Unterstützungsmöglichkeiten gewährleisten können.

Als gutes Beispiel in unserer Region stellte sich dazu das Mehrgenerationenhaus in Roßhaupten vor. Außerdem wurden Finanzierungsmöglichkeiten für barrierefreies Bauen oder die Umgestaltung einer bestehenden Wohnung zur besseren Barrierefreiheit vorgestellt.

Inklusion muss vor Ort gelebt werden. Ein wichtiger Partner dabei sind die Behindertenbeauftragten, die in ihren Gemeinden die Interessen der Menschen mit Behinderung vertreten sollen. Das ist kein einfaches Ehrenamt, aber eines, bei dem man für

112 viele Gutes bewirken kann. Der Landkreis bietet für die gemeindlichen Behindertenbeauftragten regelmäßig Schulungen an.

Schulungen für Bürgerservice zu Einfacher Sprache

Um das Landratsamt noch barriereärmer zu machen, hat die Inklusionskoordination eine Fortbildung für die Teamleiter des Bürgerservice organisiert. Thema waren die wichtigsten Grundregeln für Einfache Sprache und Tipps, auf was man bei der Übersetzung von „normaler“ Sprache in Einfache Sprache achten muss. Eine weitere Fortbildung für den Bürgerservice behandelte den Umgang mit Besuchern im Amt, die eine psychische Erkrankung haben. Die Mitarbeiter*innen lernten dabei, wie sie den Besuch von Menschen mit psychischer Erkrankung beim Bürgerservice stressfreier gestalten können und wie sie selbst auf belastende Situationen reagieren sollen.

Dieses Schild erhalten Einrichtungen vom Das Landratsamt Ostallgäu ist für seine Barrierefreiheit vom Freistaat Bayern bayerischen Staatsministerium für Arbeit und ausgezeichnet worden. Darauf ruht sich die Verwaltung nicht aus, sondern Soziales für besonderes Engagement in der Barrierefreiheit. Das Landratsamt Ostallgäu hat als arbeitet beständig daran, Barrieren beim Besuch des Landratsamts weiter erstes in Bayern das Signet bekommen. abzubauen. Erster Ansprechpartner ist der Bürgerservice, dessen Mitarbeiter*innen am Haupteingang für die Bürgerinnen und Bürger da sind. Verständliche Kommunikation und freundlicher Umgang haben für den Bürgerservice dabei oberste Priorität.

Den Weg barrierefrei machen für Menschen mit Behinderung

Die gemeindlichen Behindertenbeauftragten haben im Landratsamt Ostallgäu das neue barrierefreie Leitsystem und das vielfältige Angebot der Offenen Behindertenarbeit kennengelernt.

Fast jede Gemeinde hat einen Beauftragten für Menschen mit Behinderung. Diese benötigen für ihre Aufgabe ein umfangreiches Wissen über die Angebote für Menschen mit Behinderung. Im Landratsamt gibt es seit kurzem ein neues Besucher-Leitsystem, welches auch Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen die Orientierung im Gebäude erleichtern soll. Susanne Kettemer vom Landratsamt erläuterte nun beim Treffen der gemeindlichen Behindertenbeauftragten, dass alle Maßnahmen mit Betroffenen erarbeitet wurden, beispielsweise testeten blinde Menschen die neue Linienführung. Dafür wurde der Landkreis auch mit dem Signet „Bayern barrierefrei“ ausgezeichnet. Das neue Leitsystem im Landratsamt soll allen Besuchern helfen, mit oder ohne Behinderung.

Vielfältige Angebote und Beratungsmöglichkeiten

Angebote und Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung im Landkreis Ostallgäu stellte bei dem Treffen die Offene Behindertenarbeit Kaufbeuren-Ostallgäu mit ihren Vertreterinnen des Bayerischen Roten Kreuzes, der Caritas und der Lebenshilfe vor. Vielfältige Angebote und Beratungsmöglichkeiten erleichtern Wohnen, Arbeit, Freizeit und weitere Lebensbereiche.

Wichtig war, dass die Teilnehmer sich untereinander austauschen und vernetzen können. Organisiert wurde das Treffen von der Inklusionskoordination im Landratsamt. Die zuständige Projektverantwortliche Marlene Dopfer möchte praxisnahe Möglichkeiten vorstellen und die gemeindlichen Behindertenbeauftragten dafür sensibilisieren, wo in ihrem Umfeld Barrieren abgebaut werden können. „Dadurch soll das Leben für alle leichter werden“, erklärt Dopfer und ergänzt: „ Viele Maßnahmen unseres Aktionsplans Inklusion „Gut leben inklusive – im Ostallgäu“ dienen nicht nur den Menschen mit Behinderung, sondern auch den Senioren oder beispielsweise Familien mit Kindern.“

113 Jugendamt

Weiterqualifizierung Elternbegleiter*in: zweiter Kurs erfolgreich abgeschlossen

Fünf Frauen und ein Mann haben ihre Weiterqualifizierung als Elternbegleiter*in erfolgreich abgeschlossen und bieten Eltern ab sofort in Kindertageseinrichtungen Beratung, Hilfe und Unterstützung an. Die Qualifizierung „Elternbegleiter*in“ wird im Rahmen des Programms „Elternchance II – Familien früh für Bildung gewinnen“ durch das Bundesfamilienministerium und dem Europäischen Sozialfond gefördert. Als qualifizierte Fachkräfte sind Elternbegleiter*innen Bindeglied zwischen Eltern und Bildungseinrichtungen.

Die Beratung und Unterstützung ist kostenlos und richtet sich an alle Eltern, die Fragen zu den großen und kleinen Themen des Alltags in ihren Familien haben. Vernetzt werden diese und die bereits qualifizierten Elternbegleiter*innen im Landkreis und Umgebung von Isabel Costian, von der V. l. n. r.: R. Keller (Referent), V. Borosch (AWO Kindergarten Spitalgasse Füssen), B. Hochholzer Familienbildungsstelle Ostallgäu. Diese hat die bundesweite Qualifizierung ins (AWO Haus für Kinder Oberbeuren), G. Seidl Ostallgäu geholt, um den Fachkräften eine wohnortnahe Teilnahme zu (Kindergarten „Miteinander“ in Ebenhofen), N. Spitschan (Kindergarten Geisenried), T. ermöglichen. In zwei Kursen konnten in den letzten beiden Jahren so bereits Sonderegger (Kath. Kindergarten St. Marien in über 40 neue Elternbegleiter*innen in der Region ausgebildet werden. Im Pfronten), D. Harbauer (Kindergarten St- Pankratius in Bidingen) und Barbara Severin (Referentin) ersten Halbjahr 2020 findet wieder ein Kurs in Westendorf statt.

Verlosung von 80 tollen Preisen bei der Elternbefragung

2019 wurde im Landkreis Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren zum zweiten Mal eine große Umfrage zur Familienbildung in Form einer Elternbefragung durchgeführt. Diese wurde von Isabel Costian, von der Familienbildungsstelle des Landkreises und Elke Schad von der Stadt Kaufbeuren in Kooperation mit der Universität Augsburg koordiniert. Ziel der Befragung war es, den Bedarf der Familien im Landkreis und der Stadt Kaufbeuren an familienbildenden Angeboten wie zum Beispiel Elternkurse, Seminare/Vorträge, offene Treffs oder Beratungen zu ermitteln und herauszufinden, in welchem Umfang familienbildende Angebote genutzt werden.

Die Ergebnisse der Umfrage werden in das Konzept zur Familienbildung eingearbeitet, um den aktuellen Bedarf der Familien anzupassen und fortzuschreiben. Über einen Link konnten die Eltern den Fragebogen online ausfüllen. Im Anschluss daran bestand die Möglichkeit an einer Verlosung teilzunehmen. Zu gewinnen gab es insgesamt 80 Eintrittskarten für Aktivitäten im Ostallgäu, die von den Unternehmen gespendet wurden, wie zum Beispiel das ABC-Bad in Nesselwang, der Waldseilgarten Höllschlucht, die Allgäuer Schmetterling Erlebniswelt und die Königliche Kristall-Therme in Schwangau.

Plakat zur Elternbefragung

114 Familienbildungsnetzwerk: „Die sieben Sicherheiten, die Kinder brauchen“

Rund 90 Fachleute haben am dritten gemeinsamen Familienbildungsnetzwerk des Landkreises Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren in Marktoberdorf teilgenommen. Ein breites Spektrum an Berufsgruppen, die mit Familien zusammenarbeiten, konnte begrüßt werden. Elke Schad von der Abteilung Familienstützpunkt & Gleichstellung Kaufbeuren und Isabel Costian von der Familienbildungsstelle Ostallgäu freuten sich, zahlreiche Fachkräfte aus der ganzen Region in Empfang nehmen zu dürfen. Nach der Begrüßung durch die Jugendamtsleitungen Petra Mayer und Alfred Riermeier, wurde über den aktuellen Stand der gemeinsamen Familienbildungslandschaft informiert und auf verschiedene Angebote aufmerksam gemacht. In der anschließenden Pause gab es Raum, um in gegenseitigen Austausch zu treten. Dipl. Pädagoge Jürgen Landa bei seinem Vortrag „Die 7 Sicherheiten, die Kinder brauchen“ „Sprache“ der Kinder verstehen

Danach übernahm Referent und Diplom-Pädagoge Jürgen Landa den zweiten Teil der Veranstaltung. In seinem Vortrag „Die sieben Sicherheiten, die Kinder brauchen" hat er das Modell der Evolutionspädagogik vorgestellt. Dieses kann Eltern, Lehrern und Erziehern helfen, das Verhalten und die "Sprache" von Kindern grundsätzlicher und tiefer zu verstehen. Kindliche Verhaltensauffälligkeiten, Lernschwierigkeiten und Schulprobleme sind Botschaften. Kinder teilen etwas mit und es liegt am Gegenüber ihre Sprache verstehen zu lernen. Mit Schautafeln und praktischen Beispielen hat Herr Landa die sieben Stufen der Evolutionspädagogik erläutert und ist dabei auf große Zustimmung beim Publikum gestoßen. Die Teilnehmer*innen nahmen viele Anregungen für Ihren täglichen Alltag mit.

Positives Fazit zu 10 Jahre KoKi

Rund 80 Fachkräfte aus den Bereich Jugendhilfe, dem Sozial- und Gesundheitswesen sowie der freien Wohlfahrtsverbände des Landkreises Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren nahmen an der Veranstaltung „10 Jahre KoKi – Was wurde erreicht? Was bleibt zu tun?“ am 3. Juli 2019 im Landratsamt Ostallgäu teil. Für den Fachbeitrag „10 Jahre KoKi – Was wurde erreicht? Was bleibt zu tun?“ konnte Prof. Dr. phil. Ute Ziegenhain von der Universitätsklinik Ulm gewonnen werden. Diese in Fachkreisen ausgewiesene Expertin für Bindungsforschung skizzierte in ihrem Vortrag, ausgehend von der beziehungsbezogenen Perspektive der Entwicklung von Kindern, die Notwendigkeit der Etablierung der KoKi-Stellen und Hilfeangeboten der Frühen Hilfen. Damit elterliche Beziehungs- und Erziehungskompetenzen nach Bedarf niedrigschwellig, individuell und interdisziplinär unterstützt werden können. Landrätin Maria Rita Zinnecker und Werner Maurer vom Jugendamt Kaufbeuren im Kreis der KoKi- Trotz der Erfolge, die mit der Einführung der KoKi-Stellen verbunden sind, Fachkräfte und Fachkräfte der Frühen Hilfen bei der wurde im Fachvortrag auch die Frage gestellt: „Was bleibt zu tun?“. Denn nach Veranstaltung im Landratsamt Ostallgäu wie vor gilt es, die Passgenauigkeit der Hilfen für die Familien zu optimieren oder belastete Familien besser zu erreichen, um zur Inanspruchnahme von Hilfen motivieren zu können.

Ein besonderer Dank und Blumengruß kam nach dem Fachvortrag von Prof. Ziegenhain dann den Fachkräften der Frühen Hilfen zu teil, die in den Familien unterstützend tätig sind. In Zeiten in denen Eltern vermehrt belastet sind, stärken diese die Ressourcen der Eltern und ermutigen dazu, den familiären Herausforderungen positiv zu begegnen.

115 Grisu-Bücher an alle Kindertageseinrichtungen im Landkreis Ostallgäu verteilt

Im Rahmen der Leiter*innenkonferenz des Jugendamtes Ostallgäu hat der Kreisfeuerwehrverband insgesamt 300 Vorlese-Bücher über den Drachen Grisu für jede Gruppe der verschiedenen Kindertageseinrichtungen überreicht. Grisu, der kleine Drache, wollte bekanntlich Feuerwehrmann werden und steht bei den Kindern wie kein anderer für das Thema Brandschutz und Feuerwehr. Mit Hilfe der Grisu-Bücher kann das wichtige Thema Brandschutz allen Altersgruppen nun noch anschaulicher und praxisorientierter vermittelt werden.

Der Kreisfeuerwehrverbandes Ostallgäu e.V. feierte im Jahr 2019 sein 25- jähriges Gründungsjubiläum und hatte aus diesem Anlass einen großen Schwerpunkt in den Bereich der Brandschutzerziehung und -aufklärung gesetzt.

Die Kita-Leiter*innen freuten sich über das neue Lehrmaterial des Kreisfeuerwehrverbandes zur Brandschutzerziehung.

116 Kreisjugendring

Junge Menschen engagieren sich bei „Jugend ins Ehrenamt“

Im Schuljahr 2018/19 engagierten sich im Rahmen des Projekts „Jugend ins Ehrenamt" rund 150 junge Menschen ehrenamtlich mit insgesamt 5766 Stunden. Einsatzstellen waren neben Vereinen auch Büchereien und Projekte wie „Foodsharing“.

Das vom Roten Kreuz bereits erprobte Projekt wurde 2018 vom Kreisjugendring übernommen und durch neue Kontakte zu Einsatzstellen und Kooperationen mit weiteren Schulen ergänzt.

Teilnehmer*innen des Projekts „Jugend ins Ehrenamt“ im Rahmen der Abschlussveranstaltung. Vorne: Alexander Spitschan, Vorsitzender KJR Ostallgäu, rechts außen: Anna Heiland, Leiterin der Fachstelle VEREIN(t)AKTIV letsact.de: Tinder für das Ehrenamt

Gemeinsam mit der Servicestelle Ehrenamt am Landratsamt wurde die App letsact im Landkreis eingeführt. Die App verbindet Ehrenamtliche und freie Stellen und bietet unterschiedliche Funktionen zur Nutzung: Organisationen können Projekte in die App laden und Freiwillige haben die Möglichkeit, sich direkt über die App bei der Organisation zu melden und dann zu engagieren. Zudem ist beispielsweise eine Blogfunktion integriert, die Freiwilligen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch bietet.

117 Aktionstag – Jugend und Menschen mit Behinderung

Um die 40 Stände und ein vielseitiges Bühnen- und Straßenprogramm mit abwechslungsreichen Aktionen bot der Aktionstag – Jugend und Menschen mit Behinderung 2019. Für den Aktionstag am 29. Juni in Marktoberdorf wurde erneut das Motto „Normal = Bunt!" gewählt. Ein Motto, das auch weiterhin seine Aktualität nicht verloren hat. Mit dem Aktionstag wollen die Veranstalter das Zeichen setzen, dass es nicht darauf ankommt, wer wir sind und woher wir kommen, sondern wie wir miteinander umgehen und uns gegenseitig respektieren. Die Offene Behindertenarbeit feierte im Rahmen des Aktionstages ihr 30-jähriges Bestehen. V. l. n. r.: Begrüßung durch die Behindertenbeauftragte des Landkreises Waltraud Den gemeinsamen Tag von Kreisjugendring Ostallgäu, Offener Joa, Landrätin Maria Rita Zinnecker, Behindertenarbeit Kaufbeuren-Ostallgäu (OBA) und der Staatssekretärin Carolina Trautner, Renate Dantinger (Offene Behindertenarbeit KF-OAL), Behindertenbeauftragten des Landkreises Ostallgäu gibt es seit 2003. Aus dem Mehmet Günay (Türkischer Generalkonsul Wunsch heraus, Gemeinsamkeiten zu suchen und Begegnungen zu München) und Dr. Wolfgang Hell (Bürgermeister Stadt Marktoberdorf) ermöglichen haben sich Menschen mit und ohne Behinderung zusammengefunden. Die Veranstaltung fand auch dieses Jahr wieder gemeinsam mit dem Straßenfest Marktoberdorf statt.

Schulbezogene Jugendarbeit beim Günztaler Vereinetag

Unter dem Motto „Selbst aktiv – statt nur dabei“ konnten Kinder und Jugendliche beim Günztaler Vereinetag am 19. Juli in Obergünzburg in Workshops unterschiedlichste Vereinsangebote kennenlernen und ausprobieren. Der Vereinetag soll zeigen: Im Günztal gibt es viele Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen und Nachwuchs wird gesucht! Der Kreisjugendring nahm am Vereinetag bereits zum vierten Mal in Kooperation mit der Grund- und Mittelschule, sowie der Realschule Obergünzburg teil.

Unter anderem präsentierte sich beim Günztaler Vereinetag der Imkerverein Günztal mit einem Workshop.

118 Fachtagung Freiräume für Jugend schaffen

Kernthema der gemeinsamen Fachtagung des Bezirksjugendrings Schwaben, der Katholischen Stiftungshochschule München/Benediktbeuern, des Kreisjugendrings Ostallgäu und der Kommunalen Jugendarbeit Ostallgäu am 11. Juli im Landratsamt Ostallgäu war die Ausgestaltung der Offenen Jugendarbeit im Ostallgäu. Dass die offene Jugendarbeit eine wichtige Bildungsinstanz ist, wurde im Impulsvortrag von Bernd Endres, Referent für Kommunale Jugendpolitik beim Bayerischen Jugendring, deutlich. Treffpunkte, Jugendräume, Jugendtreffs und Jugendfreizeitstätten für Jugendliche in der Gemeinde zu bieten sei ein wichtiges Thema für alle Beteiligten, wie Jugendbeauftragte, Bürgermeister*innen und natürlich für die Jugendlichen selber.

Wie kann man Jugendliche bei der Planung eines Jugendtreffs begleiten und Impulsvortrag von Bernd Endres, Referent für Kommunale Jugendpolitik des Bayerischen wie kann der Treff am Laufen gehalten werden? Welche Rahmenbedingungen Jugendrings sind notwendig? Diesen und anderen Fragen gingen die Teilnehmer*innen, verteilt auf sechs Themenstationen, nach.

Internationaler Jugendaustausch: Surfcamp Frankreich

Von 8. bis 15. Juni erwartete die Teilnehmer*innen ein spannendes Programm: Neben dem Surfkurs beim Pure Surf-Camp gab es Beachvolleyballturniere, Skateranlagen, Chillen am Strand, Lagerfeuer, einen Ausflug nach San Sebastian (Spanien) und vieles mehr. Untergebracht war die 25-köpfige Jugendgruppe und ihre Betreuer*innen auf dem anliegenden Camping Platz Moliets Plage.

Die Teilnehmer*innen des Surfcamps in Frankreich

119 Senioren

Irmgard Haberberger ist die neue Seniorenbeauftragte des Landkreises

Haberberger folgte auf Christine Seiz-Göser, die im am 1. Juli in den Ruhestand gegangen ist. Ihren beruflichen Hintergrund hat Haberberger in der Krankenpflege. Sie arbeitete 15 Jahre als Krankenschwester im Klinikum Mindelheim und absolvierte eine zweijährige Weiterbildung zum Manager im Gesundheitsbereich in München. Anschließend arbeitete sie über zehn Jahre als Pflegedienstleitung und stellvertretende Einrichtungsleitung. Im Februar 2019 hat sie ihre Weiterbildung zur Einrichtungsleiterin erfolgreich abgeschlossen. Haberberger: „Ich freue mich auf die neue berufliche Herausforderung und die Möglichkeit, aktiv zur Verbesserung der Lebensrealität älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger beizutragen.“

Die neue Seniorenbeauftragte des Landkreis Ostallgäu, Irmgard Haberberger

Bürgerworkshops in Seeg und Ketterschwang im Rahmen der Pflegebedarfsermittlung

Die demografische Entwicklung und veränderte familiäre Strukturen stellen den Landkreis Ostallgäu vor immer neue Herausforderungen in der Sozialpolitik. Um auf diese Veränderungen eingehen zu können und die richtigen Weichen zu stellen, erarbeitet der Landkreis derzeit eine Pflegebedarfsermittlung, die Grundlage für die zukünftige Planung und Weiterentwicklung im Bereich der Seniorenarbeit sein wird. Ziel des Landkreises ist es, die Seniorenpolitik auf die regionalen und individuellen Bedürfnisse der älteren Generation auszurichten und passgenaue Angebote für eine gute Versorgungsstruktur zu entwickeln. Um einen umfassenden Überblick über die Bedürfnisse der Generation 55+ zu gewinnen, führte der Landkreis Befragungen der Bürger*innen, der Kommunalverwaltungen sowie der Seniorenbeauftragten und Pflegeanbieter durch. Dr. Hanspeter Buba präsentiert den Bürger*innen in Seeg erste Ergebnisse der Pflegebedarfsermittlung Ein weiterer wichtiger Teil dieses Planungs- und Entwicklungsprozesses waren Workshops im südlichen und nördlichen Landkreis, in denen sich alle Bürger*innen als die eigentlichen Experten mit ihren Erfahrungen und Meinungen mit einbringen konnten. Alle Bürger*innen des Landkreises waren darum eingeladen, an den Workshops am Freitag, den 20. September, in Seeg oder am Mittwoch, den 25. September, in Ketterschwang teilzunehmen und gemeinsam die Weichen für eine gute Planung auf Landkreisebene mit den regionalen Gegebenheiten und Vorstellungen zu schaffen. Dabei wurden zunächst die Ergebnisse der bisherigen Erhebungen vorgestellt und dann darauf aufbauend in Kleingruppen Schwerpunktthemen diskutiert. Schwerpunktthemen waren unter anderem die Nahversorgung, Mobilität, Pflege und Betreuung sowie das möglichst lange Wohnen im eigenen Zuhause. Alle Teilnehmer*innen brachten mit sehr viel Engagement und Interesse ihre Standpunkte und Ideen in die Diskussion ein, so dass viele wichtige Impulse für die weitere Arbeit gesetzt wurden.

120 Treffen der kommunalen Seniorenbeauftragten

Um einen regelmäßigen Austausch zu ermöglichen, organisiert die Seniorenbeauftragte des Landkreises, Irmgard Haberberger, zweimal jährlich gemeinsame Treffen der kommunalen Seniorenbeauftragten. Bei diesen Treffen werden neue Regelungen, Angebote und Ideen für die Weiterentwicklung im Ostallgäu besprochen und Erfahrungen ausgetauscht. 2019 trafen sich die Seniorenbeauftragten am 25. Mai im Landratsamt und am 23. Oktober in Lengenwang.

Die gemeindlichen Seniorenbeauftragten sind häufig erste Ansprechpartner*innen für die Bürger*innen. Sie sind zuständig für gemeinsame Aktivitäten, vermitteln Fahrdienste, organisieren Betreuungsdienste und vieles mehr. Mit ihrer Tätigkeit tragen die Gemeindliche Seniorenbeauftragte beim gemeinsamen Treffen in Lengenwang Seniorenbeauftragten wesentlich zum sozialen Miteinander in der Kommune bei.

Landkreis und Bistum bieten Ausbildung zum Seniorenbegleiter an

Gemeinsam mit dem Bistum Augsburg bot der Landkreis Ostallgäu erneut eine Ausbildung zum Seniorenbegleiter an. Sie richtet sich an Menschen, die sich ehrenamtlich für ältere Mitbürger in der Pfarrgemeinde oder Kommune engagieren möchten. Der Kurs fand jeweils an vier Wochenenden im Pfarrheim St. Wolfgang in Lengenwang statt.

Die Ausbildung ist anerkannt nach § 45 a SGB XI und erfüllt die Voraussetzungen für die Mitarbeit in den landesrechtlich anerkannten niedrigschwelligen Diensten. Die Teilnehmer*innen erhalten ein Zertifikat. Ein wichtiger Baustein im Kurs sind die Gesprächsführung und der Umgang mit pflegebedürftigen Menschen. Aber auch die Grundlagen der Pflegeversicherung und die Erkrankungen des Alters werden vorgestellt. Die Kursinhalte und der Austausch untereinander vermitteln das nötige Wissen und die Sicherheit für die Mitarbeit in Senioren- und Helferkreisen. Für pflegende Angehörige und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die bereits in der Pfarrgemeinde oder in einem Helferkreis tätig sind, ist der Kurs kostenlos.

Die bereits zertifizierten Seniorenbegleiter hatten im Rahmen eines Nachtreffens die Möglichkeit sich auszutauschen sowie die noch die offenen Themen aus der Ausbildung zu bearbeiten. Ebenfalls wurde ihnen am 11. Juli 2019 eine Kinästhetics- Schulung angeboten. Kinästhetics ist ein praktisches Konzept des Bewegungslernens, bei dem auf Grundlage der Wahrnehmung der eigenen Bewegungen, verstanden als Ressource, gemeinsam mit dem Patienten im Sinne einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung adäquate Bewegungsangebote entwickelt werden.

Letzte-Hilfe-Kurs Hospizverein Kaufbeuren

Der Hospizverein Kaufbeuren-Ostallgäu e. V. hat am 8. November 2019 im Landratsamt einen sogenannten Letzte-Hilfe-Kurs angeboten. In diesem Kurs lernen interessierte Bürger*innen, was sie für die ihnen nahestehenden Menschen und Angehörigen am Ende des Lebens tun können.

121 Für den Abschied vom Leben braucht es, wie auf allen herausfordernden Wegen, jemanden der uns die Hand reicht. Diese Hand zu reichen erfordert nur ein bisschen Mut und Wissen. In diesem „Letzte Hilfe Kurs“ wird beides vermittelt.

Landkreis bezuschusst VHS-Kurse für Senior*innen

In den vergangenen Jahren hat sich die Lebenswelt der Senior*innen stark gewandelt. Im Mittelpunkt steht heute eine aktive und selbst bestimmte Lebensgestaltung. Diese positive Entwicklung wollen die Volkshochschulen gemeinsam mit dem Landkreis Ostallgäu unterstützen. Daher wurden spezielle Kurse für die Generation 60+ gemeinsam entwickelt und im Rahmen des Volkshochschulprogramms angeboten. Die Kursgebühren wurden zu 60 Prozent vom Landkreis bezuschusst. Die Kurse stießen auf großes Interesse seitens der Bevölkerung.

Wohnraum rechtzeitig anpassen: Neue Broschüre des Landkreises

Die Broschüre gibt viele Anregungen, die eigene Wohnsituation zu überprüfen und Ideen, wie sie auf individuelle Bedürfnisse angepasst werden kann. Sie ist kostenlos in den Gemeinden, Fachstellen für pflegende Angehörige und im Landratsamt erhältlich.

Oft werden Wohnungen oder Häuser den Anforderungen im Alter oder bei einer Behinderung nicht gerecht. Häufig ist es aber möglich, diese mit kleinen Maßnahmen zu verändern, damit das Leben in den eigenen vier Wänden weiterhin gut möglich ist. „Gehen Sie mit einem offenen Blick durch die Wohnung und das am besten, bevor aus der Not heraus eine schnelle Lösung erforderlich wird“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. Oft können Wohnungen oder Häuser mit kleinen Stürze mit einfachen Maßnahmen verhindern Maßnahmen so angepasst werden, damit das Leben in den eigenen vier Wänden auch im Alter weiterhin gut möglich ist. Neben der eigenen ersten Einschätzung gibt es im Landkreis Ostallgäu kompetente Ansprechpartner*innen, die für verschiedenen Fragestellungen zur Verfügung stehen. Renate Dantinger, zertifizierte Wohnraumberaterin im Landkreis, berät kostenlos und unabhängig von einer Pflegebedürftigkeit zur Wohnraumanpassung. Eine sichere Umgebung, die übrigens unabhängig vom Alter Sinn ergibt, hilft Unfälle zu vermeiden. Insbesondere Stürze können mit einfachen Maßnahmen, wie dem Anbringen von Haltegriffen, bessere Beleuchtung oder Entfernung von Stolperfallen, verhindert werden.

Über Stephan Vogt, Demenzbeauftragter des Landkreises, kann eine Beratung zur häuslichen Wohnsituation bei demenzkranken Menschen angefordert werden. „Für diese Menschen spielt die eigene Wohnung eine besondere Rolle. Sie ist Gedächtnisstütze und Orientierungshilfe zugleich“, sagt Vogt. Für Maßnahmen zur Wohnraumanpassung gibt es unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten. Zuschussmöglichkeiten durch die Pflege- und Krankenkassen und ein Antrag auf Fördergelder müssen individuell geklärt werden.

122 Soziale Verwaltung

Schulbedarfspauschale steigt von 100 auf 150 Euro

Zum 1. August 2019 ergaben sich einige Neuerungen im Bereich Bildung und Teilhabe. Unter anderem erhöht sich die Schulbedarfspauschale von bisher 100 auf 150 Euro. Außerdem können Freizeitaktivitäten für Kinder künftig mit monatlich 15 statt bisher 10 Euro unterstützt werden. Damit soll es den Kindern ermöglicht werden, verstärkter bei gemeinschaftlichen Aktivitäten dabei sein zu können und den Kontakt mit Gleichaltrigen intensiver zu pflegen.

Mittagessen wird kostenfrei

Außerdem können künftig alle anspruchsberechtigten Kinder kostenfrei am gemeinschaftlichen Mittagessen teilnehmen. Bisher musste beim Mittagessen ein entsprechender Eigenanteil selbst finanziert werden. Von der Schulbedarfspauschale können zum Beispiel Schreibwaren und Zeichenmaterial gekauft Von den verbesserten Unterstützungsmöglichkeiten profitieren Familien, die werden. entweder Arbeitslosengeld II, Wohngeld, Kinderzuschlag oder Asylbewerberleistungen erhalten.

BAföG-Förderbeiträge steigen auf 832 Euro

Zum 1. August 2019 traten auch beim Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) einige Änderungen in Kraft: Zum Beispiel steigen die maximalen Förderungsbeträge beim Schüler-BAföG von bisher 708 Euro über 825 Euro in 2019 auf 832 Euro im Jahr 2020. Mit der Novelle werden auch die Einkommensfreibeträge angehoben: im ersten Schritt um sieben Prozent (2019), im zweiten Schritt um drei Prozent (2020) und 2021 nochmals um sechs Prozent. Dadurch sollen mehr Schüler*innen und Studierende förderungsberechtigt werden.

Das ändert sich beim Wohnzuschlag

Der Wohnzuschlag für nicht bei den Eltern wohnende BAföG-Geförderte wurde 2019 um 30 Prozent von derzeit 250 Euro auf 325 Euro angehoben. Außerdem wird der Freibetrag für das anzurechnende Vermögen von Schüler*innen und Studierenden 2020 von derzeit 7.500 Euro auf künftig 8.200 Euro angehoben.

Entwicklung im Ostallgäu

Im Jahr 2018 gab es im Ostallgäu 241 Anträge auf eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz oder nach dem Bayerischen Ausbildungsförderungsgesetz (BayAföG). Die Ausgaben des Landratsamtes für die Ausbildungsförderung werden vom Bund beziehungsweise vom Land in voller Höhe getragen. Anträge und Ausgaben BAföG und BayAföG:

2016 2017 2018 Anträge 235 256 241 Ausgaben in Euro 1.136.846 1.285.773 1.702.761

123 Höher Beratungsbedarf durch Mütterrente II

Nachdem seit 1. Januar 2019 mit der „Mütterrente II“ die Erziehung von vor 1992 geborenen Kindern noch einmal mit einem halben Rentenpunkt im Rentenkonto honoriert wird, bestand Anfang des Jahres zusätzlicher Informationsbedarf. Hauptanliegen waren die Prüfung des Versicherungskontos und die Klärung, ab wann welche Altersrente abschlagsfrei oder auch mit Abschlägen möglich ist.

Die Aufnahme und Übermittlung sämtlicher Renten der Deutschen Rentenversicherung erfolgt im Staatlichen Versicherungsamt auf elektronischem Weg. Dadurch ist die Antragstellung unkompliziert. Das Staatliche Versicherungsamt bietet Beratung und Hilfestellung zum Thema Rente: ein vielfältiges Thema Rente an. Das wurde 2019 von den Bürger*innen des Landkreises zunehmend in Anspruch genommen.

124 Tourismus

Tourismusforum 2019: Strategie- und Zukunftswerkstatt für den Schlosspark

Das dritte Tourismusforum fand am 6. November 2019 in Ludwigs Festspielhaus in Füssen statt. Ein Kernthema des Tourismusforums 2019 war die Vorstellung der neu erarbeiteten Tourismusstrategie. Unter Leitung von Sebastian Gries von PROJECT M aus München wurde während des Jahres zusammen mit verschiedenen touristischen Akteuren aus dem Landkreis in mehreren Sitzungen (Auftaktwerkstatt, Strategiewerkstatt, Redaktionssitzung) die Tourismusstrategie entwickelt. Sie ist ein Teilkonzept der Zukunftsvision 2036 des Ostallgäuer Wirtschaftsbeirats und geht deutlich über einen Leitliniencharakter hinaus. Daher beinhaltet sie neben klar definierten Handlungsfeldern bereits erste abgeleitete konkrete Projekte und Maßnahmen, Etwa 85 Ostallgäuer Vertreter*innen aus den die es in den kommenden Jahren gemeinsam umzusetzen gilt. Die Strategie Bereichen Touristik, Gastgeber, Leistungsträger, Politik, Kultur, Landwirtschaft und Wirtschaft sind wird derzeit fertiggestellt und soll 2020 in gedruckter Form vorliegen. der Einladung des Landkreises zum Tourismusforums gefolgt. Der zweite Fokus beim Tourismusforum lag auf der Mobilität und den ersten Schritten zur Entwicklung eines möglichen Mobilitätskonzepts beziehungsweise Masterplans „Mobilität OAL-Süd“. Die Zunahme des Verkehrs in Verbindung mit dem Wachstum des Tourismus war in allen Workshops, runden Tischen und bereits im vergangenen Forum das meist diskutierte Thema. Daher hat der Landkreis beschlossen, sich dieses wichtigen Bereichs anzunehmen und konnte das renommierte Fraunhofer-Institut für Materialfluss & Logistik (IML), Projektzentrum Verkehr, Mobilität und Umwelt aus Prien am Chiemsee als Partner hierfür gewinnen. Als Einstieg in dieses Thema gab es von Frau Dr. Isabella Geis von Q_PERIOR AG einen interessanten Impulsvortrag mit dem Titel „Die Zukunft der Mobilität in Bayern, Deutschland und der Welt“.

Nach der Einführung und den Vorträgen am Vormittag im Theater fanden nach der Mittagspause Workshops zum Thema Mobilität in Form eines World Cafés statt. Insgesamt gab es die Tische „Herausforderungen“, Verkehrsinfrastruktur & - angebote“, „Innovative Lösungsansätze“ und „Verkehrsvermeidung“. Die Teilnehmer wechselten jeweils nach 20 Minuten den Tisch, sodass jeder insgesamt an allen Tischen teilgenommen hat. Am Ende des World Cafés wurde eine Online-Umfrage gestartet, bei der die Teilnehmer die Frage „Ist es sinnvoll, dass wir einen gemeinsamen Masterplan Mobilität auf den Weg bringen?“ beantworten sollten. Die Ergebnisse des World Cafés und der Online-Umfrage wurden zum Abschluss von Wolfgang Inninger, dem Leiter des Projektzentrums Verkehr, Mobilität und Umwelt, im Theater vorgestellt. Die Online-Umfrage zeigte ganz deutlich, dass bis auf einen Teilnehmer alle die Entwicklung eines gemeinsamen Masterplans Mobilität befürworten. Dies nahm unsere Landrätin Frau Zinnecker bei ihren anschließenden Abschlussworten zum Anlass, allen Teilnehmern zu danken und zu versprechen, das Thema weiter voranzutreiben. Sie will sich auch beim Verkehrsminister für seine Unterstützung einsetzen und für Fördermittel werben. Der nächste Schritt wird zusammen mit dem Fraunhofer-Institut im Frühjahr 2020 unternommen. Dann sollen die nötigen Bausteine für ein Mobilitätskonzept in einem Workshop konkretisiert werden.

Unser Dank gilt allen Sponsoren, die uns auch in diesem Jahr wieder unterstützt und dadurch zum Gelingen des dritten Tourismusforums beigetragen haben. Vielen Dank an

Sparkasse Allgäu Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren Ludwigs Festspielhaus Lerch Genuss – Genuss & Events im See

125 Mit dem ersten Tourismusforum im November 2017 wurde der Grundstein einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Netzwerkplattform für den Tourismus im Landkreis gelegt. Seitdem wurden der Austausch und die Zusammenarbeit aller am Tourismus Beteiligten verstärkt und unterschiedliche Themen aktiv vorangetrieben und weiterentwickelt.

11. ABK Allgäuer Radltour mit Start und Ziel in Lechbruck

Bereits zum 11. Mal fand die ABK Allgäuer Radltour statt. Start und Ziel waren vor einer traumhaften Kulisse am Bootshafen in Lechbruck. Von dort eroberten am Sonntag, 19. Mai 2019, etwa 1.700 Radler*innen das Ostallgäu.

Auf Einladung des Landkreises Ostallgäu und der Aktienbrauerei Kaufbeuren starteten etwa 200 Rennradler*innen und 1.500 Genussradler*innen zu den Panoramatouren durch den Landkreis. Den Startschuss dazu gaben die Schützen der Vereinigten Schützengesellschaft Lechbruck. Die ambitionierten Rennradler*innen starteten zu ihrer fast 100 km langen Tour über Roßhaupten, Rieden a. F., Hopfen, Oy-Mittelberg nach Görisried und über Stötten a. A. Mit einheitlichen Trikots behemdet rollte die blaue zurück nach Lechbruck zum Bootshafen. Schlange durch das Ostallgäu.

Direkt im Anschluss setzte sich die blaue Schlange der Genussradler*innen in Bewegung auf die etwa 48 km lange Tour rund um den Auerberg. Zunächst ging es Richtung Roßhaupten, Stötten a. A. über Rettenbach a. A. zur Pausenstation nach Burggen. Nach einer kurzen Stärkung mit musikalischer Unterhaltung durch die Burgger Musikanten ging es am Lech entlang zurück nach Lechbruck a.S. Für die sichere und unfallfreie Heimkehr der Teilnehmer sorgten die Polizei Füssen, die BRK Motorradstreife, das THW, die BRK Radlsanitäter und eine Vielzahl von Tourguides des RV Adler und des ADFC Kaufbeuren und Weilheim-Schongau. Die örtlichen Feuerwehren sicherten den Tross bei Ortsdurchfahrten und anderen Gefahrenstellen ab.

Am Ziel angekommen feierten Teilnehmer*innen und Besucher*innen noch ein gemeinsames Abschlussfest mit Musik, kühlen Getränken von der Aktienbrauerei Kaufbeuren und regionalen Schmankerln der Lechbrucker Vereine. Die Musikkapelle Lechbruck sorgte für die musikalische Stimmung. Lars Peter Schwarz moderierte den Tag und sorgte mit vielen Interviews für unterhaltsame und interessante Informationen. Der Sportverein Lechbruck bereicherte das Programm mit einer Taekwondo- Vorführung.

Durch einsetzenden Regen musste das Abschlussfest frühzeitig abgebrochen werden, so dass das Gewinnspiel mit der Verlosung des Hauptpreises unter den Teilnehmern im Nachgang der Veranstaltung erfolgte.

126 Messeauftritt auf der CMT Stuttgart

Der Tourismusverband Ostallgäu war auch im vergangenen Jahr von 12. bis 20. Januar wieder auf der CMT Stuttgart (Caravan, Motor und Touristik) vertreten.

Da die Gegend rund um die Schwabenmetropole Stuttgart aufgrund der geringen Entfernung zu den wichtigsten touristischen Einzugsgebieten für den Schlosspark zählt, ist eine Teilnahme seitens des Tourismusverbands Ostallgäu jedes Jahr auf der CMT gesetzt. Dies bestätigen vor allem die rad- und wanderbegeisterten Besucher der Messe, die jährlich den Schlosspark- Stand aufsuchen.

Somit war es auch in 2019 wieder ein gelungener Messeauftritt für den Tourismusverband Ostallgäu und seine Mitglieder, wenngleich der starke Schneefall dazu führte, dass der Besucherrekord des Vorjahres 2018 nicht geknackt werden konnte.

Messestand des Tourismusverbands Ostallgäu auf der CMT

127 Tiefbau

Straßenausbau in der OD Pfronten mit Neubau Faule Achbrücke und Ach-Mühlbachbrücke

Mit dem Ausbau wurde die Ortsdurchfahrt Pfronten an die Erfordernisse des hohen Verkehrsaufkommens angepasst, die Streckencharakteristik vereinheitlicht und die Verkehrssituation damit verbessert. Durch ihre Zubringerfunktion zur Staatsstraße St 2051 ist die Ausbaustrecke ein wesentlicher Bestandteil der Verkehrsanbindung Pfrontens an das übergeordnete Straßennetz. Sie entsprach nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Verkehrsachse und die Durchlässe in der Kreisstraße OAL 2 wurden in den aktuellsten Brückengutachten als sanierungsbedürftig eingestuft.

Der Straßenausbau sah einen Regelquerschnitt mit einer Fahrbahnbreite von Luftbild während der Baumaßnahme (links unten V- sechs Metern vor. Seitlich begrenzen Bankette (Regelbreite 1,5 Meter) und je Markt) nach Erfordernis Entwässerungsmulden (Regelbreite 1,5 Meter) die Fahrbahn. Der vorhandene westliche Gehweg wurde auf zwei Meter ausgebaut und auf der östlichen Seite wurde teilweise ein Gehweg ergänzt. Die Querungsstelle und Busbucht wurden barrierefrei errichtet.

Der Überbau der neuen Achbrücke besteht aus einer Stahlbetonplatte mit einer Gesamtlänge von über 16 Metern. Die Ach-Mühlbachbrücke wurde als Fertigteilrahmendurchlass mit einem Röhrenquerschnitt von 3,4 auf 1,3 Meter errichtet.

Gemeinsame Maßnahme mit der Gemeinde Pfronten

Vorhabenträger waren der Landkreis Ostallgäu und die Gemeinde Pfronten. Im Fertiggestellter Bereich am Bahnübergang Auftrag der Gemeinde wurden Straßen- und Brückenbauarbeiten am Achweg durchgeführt, eine bestehende Wasserleitung im Bereich Meilinger Straße bis Achweg erneuert und punktuelle Anpassungsarbeiten am bestehenden Schmutz- und Regenwasserkanal durchgeführt. Für die Fußgänger wurden fünf barrierefreie Querungshilfen geschaffen und der Gehweg punktuell saniert. Ebenso führte die Gemeinde Hochwasserschutzmaßnahmen an der Faulen Ache durch.

Die Projektgesamtkosten belaufen sich inklusive der Kosten für die Umlegung der Gashochdruckleitung durch Bayernets, den Wasserleitungsbau sowie Hochwasserschutz der Gemeinde Pfronten auf rund 4,2 Millionen Euro. Dabei entfällt auf den Landkreis ein Anteil für den Straßen- und Brückenbau von etwa 800.000 Euro. Das Projekt wird durch den Freistaat Bayern voraussichtlich mit 1,8 Millionen Euro gefördert. Baubeginn war der 1. April 2019.

128 Sanierung Gennachbrücke in Dösingen

Am 1. Oktober wurde die Sanierung der Gennachbrücke fertiggestellt. Die Maßnahme behinhaltete die Erneuerung beider Kappen und Geländer sowie den Vollausbau mit Kanalbauarbeiten in der Ortsdurchfahrt mit Gehweg auf eine Länge von 220 m. Baubeginn war am 3. Juni 2019, die Projektkosten belaufen sich auf rund 407.000 Euro.

Gennachbrücke nach der Sanierung

Ausbau der Kreuzung OAL 20 mit der Gemeindeverbindungsstraße östlich Lamerdingen

Durch die Maßnahme wurden Fahrbahnschäden beseitigt sowie eine konstante Fahrbahnbreite von sechs Metern zuzüglich einer neuen Linksabbiegespur und einem Fahrbahnteiler geschaffen. Neben der Übersichtlichkeit wurde durch den Linksabbiegestreifen auch der Verkehrsfluss deutlich verbessert. Im Bereich der erneuerten Kreisstraße wird eine Blumenwiese angelegt. Verkehrsfreigabe war am 11. Oktober.

Die Projektkosten belaufen sich auf rund 400.000 Euro. Der Freistaat Bayern fördert das Projekt mit rund 215.000 Euro. Die verbleibenden Kosten werden vom Landkreis (120.000 Euro) und von der Gemeinde Lamerdingen (60.000 Kreuzungsbereich Kreisstraße OAL 20 und Gemeindeverbindungsstraße Richtung Euro) getragen. Baubeginn war am 10. September 2019. Schwabmühlhausen mit optimiertem Linksabbiegestreifen

Ersatzneubau der Lugenbachbrücke Süd in Eggenthal

Der rund 462.000 Euro teure Neubau war aufgrund des schlechten Zustandes des Gesamtbauwerks und der mangelnden Verkehrssicherheit (Geländer und passive Schutzeinrichtungen) notwenig geworden. Diese wurde bei der Bauwerksprüfung 2015 festgestellt. Im Rahmen des Neubaus wurde die Fahrbahn auf sieben Meter verbreitert und die Tragfähigkeit dem heutigen Standard angepasst.

Mit der Erneuerung des Brückenbauwerks über den Lugenbach und dem Ausbau der Kreisstraße OAL 3 erhält Eggenthal eine verbesserte Anbindung. Der Ort ist von Süden her ausschließlich über die Kreisstraße OAL 3 Lugenbachbrücke Süd mit Verbreiterung der erreichbar. Kreisstraße OAL 3

Das Projekt wird durch den Freistaat Bayern mit rund 280.000 Euro gefördert. Baubeginn war am 29. Juli 2019, Fertigstellung im November 2019.

129 2,3 Millionen Euro: Landkreis und Gemeinde erneuern Ortsdurchfahrt Weicht

Der Landkreis Ostallgäu stemmte die gut 2,3 Millionen Euro teure Baumaßnahme gemeinsam mit der Gemeinde Jengen – Zuschüsse kamen von Freistaat Bayern und dem Amt für Ländliche Entwicklung. Der Eigenanteil des Landkreises nach Abzug der Förderung beträgt etwa 560.000 Euro.

Vor fast genau einem Jahr begannen die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt. Der Landkreis erneuerte rund einen Kilometer der Kreisstraße OAL 16, zudem wurden knapp 250 Meter der Kreisstraße OAL 17 ausgebaut. Die Gemeinde baute einen rund 920 Meter neuen Gehweg und schuf zudem zwei Verkehrsinseln an den Ortseingängen sowie zwei barrierefreie Bushaltestellen. Die Verwaltungsgemeinschaft Buchloe baute 415 Meter neuen „Die rumpeligen Zeiten sind aus und vorbei“: Mit Regenwasserkanal. diesen Worten hat Landrätin Maria Rita Zinnecker die neue Ortsdurchfahrt von Weicht freigegeben. 2019: 4,5 Millionen Euro für Verkehrsinfrastruktur

„Wir haben mit dieser Erneuerung nicht nur die Optik verbessert, sondern vor allem die Verkehrssicherheit deutlich erhöht“, sagte Landrätin Zinnecker, die sich auch bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit bedankte. Man habe einen weiteren „Schritt hin zu einer modernen Infrastruktur im Landkreis“ gemacht. Insgesamt plant der Landkreis Ostallgäu, 2019 rund 4,5 Millionen Euro für Straßenbaumaßnahmen auszugeben. Auch Jengens Bürgermeister Franz Hauck, die Landtagsabgeordnete Angelika Schorer und Christian Kreye, Präsident des Amts für Ländliche Entwicklung, äußerten in ihren Ansprachen ihre Freude über die gelungene Maßnahme in Weicht.

Landkreis und Gemeinde verbessern Zufahrt zum Tierheim Beckstetten

Aus dem Feldweg wurde eine asphaltierte Straße. Der Unterbau wurde vom Landkreis bezahlt. Die Firma Kutter stellte gratis das Fräsgut für den Unterbau zur Verfügung und die Gemeinde Jengen wiederum kommt für die Kosten der Deckschicht auf.

„Das Tierheim braucht eine vernünftige Zufahrt, dafür sorgen wir nun gemeinsam“, sagte Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Wir waren auf das Positivste überrascht, als wir von der gemeinsamen Unterstützung für das Tierheim erfuhren. Die Zufahrt ist nun für Besucher, Mitarbeiter und die Helfer im Tierheim wesentlich angenehmer. Der Tierschutzverein Kaufbeuren e.V. und das Tierheim Beckstetten bedanken sich ganz herzlich für die großartige V. l.: Rainer Rogg (Firma Kutter, Bad Wörishofen), Unterstützung“, sagte Frank Dämgen, Vorsitzender des Tierheims. Landrätin Maria Rita Zinnecker, Bürgermeister Franz Hauck, Frank Dämgen (Vorsitzender des Tierheims) und Dieter Brückel (Beirat des Tierheims)

130 Verkehrswesen

Behelfssteg am Staudamm Roßhaupten

Nach der Sperrung des Rad- und Fußwegs über den Staudamm sorgte die Verkehrsbehörde dafür, dass der Damm während der letzten Phase der Sanierungsarbeiten über einen Behelfssteg passierbar war. Um den Höhenunterschied zu bewältigen, musste ein Teil des Steges mit Treppen erstellt werden.

Im Juli wurde dann die Straße auf der Dammkrone fertiggestellt. Für Fahrradfahrer und Fußgänger steht seitdem ein gemeinsamer Weg von drei Meter Breite zur Verfügung. Die Fahrspuren für den Autoverkehr sind 6,5 Meter breit.

Fußweg am Staudamm Roßhaupten

Bayern-3-Dorffest

Für viele Menschen ein Freizeitspaß, für andere viel Arbeit: das geplante Sommerfest von Bayern 3 in Unterthingau. Auch die Verkehrsbehörde war in die Planung involviert und hatte dafür zu sorgen, dass die Zu- und Abfahrten zu dem Großereignis unfallfrei und ohne Störungen möglich waren. Bei rund 60.000 geplanten Teilnehmer*innen eine riesige Aufgabe. Umleitungsstrecken wurden definiert, Unfallszenarien durchgespielt, Umleitungsstrecken zu den Umleitungsstrecken geplant, Verkehrslenkungen und -führungen entworfen. Leider fiel die Veranstaltung aufgrund des Wetters bekanntlich buchstäblich ins Wasser.

Pflichtumtausch von Führerscheinen

Lange wurde darüber spekuliert, 2019 wurde er beschlossen: Der verpflichtende Umtausch von Führerscheinen. Wer einen Führerschein besitzt, der vor dem 9. Januar 2013 ausgestellt wurde, muss diesen – gestaffelt nach Jahren – künftig in einen aktuellen Führerschein umtauschen. Details finden Sie in dieser Liste. Der Umtausch kann bis zu einem halben Jahr vor Ablaufdatum bei der Führerscheinstelle beantragt werden. Es werden lediglich ein Antrag und ein aktuelles biometrisches Foto mit Unterschrift benötigt. Der Umtausch kostet 24 Euro.

Der Antrag kann mit den Unterlagen auch bei den Gemeindeverwaltungen abgegeben und der Führerschein dort abgeholt werden. Es wird künftig auch die Möglichkeit geben, sich den Führerschein direkt zuschicken zu lassen.

B-12-Ausbau bekommt eigene Internetseite

Über den vierstreifigen Ausbau der B 12 zum so genannten Allgäuschnellweg informiert das Staatliche Bauamt Kempten seit 2019 auf www.derallgäuschnellweg.de. Aufgrund der Größe des Projektes wird der Ausbau in sechs unabhängigen Abschnitten geplant. Derzeit laufen bereits die Planungen für drei Abschnitte.

Die bestehende B12 wird zwischen Kempten und Buchloe 4-streifig zum Allgäuschnellweg ausgebaut. Für das Allgäu stellt die Finanzierung dieses Großprojekts eine erhebliche Chance dar: Der Bund stellt die Weichen für eine positive Zukunft der gesamten Wirtschaftsregion. Um sicherzustellen, dass Projekte wie der Allgäuschnellweg erfolgreich vorangetrieben werden,

131 wurde eigens die Abteilung ‚Planung Großprojekte‘ geschaffen. Mit einem Onlineauftritt werden die Bürger über das aktuelle Geschehen rund um das Projekt informiert. Das Staatliche Bauamt Kempten hat es sich zum Ziel gesetzt, den gesamten Planungsprozess für die Öffentlichkeit transparent zu gestalten und die Bürger über alle Themen auf dem Laufenden zu halten. Die komplexen Planungsschritte werden für jedermann verständlich erläutert. Dabei arbeitet das Staatliche Bauamt eng mit der Allgäu GmbH sowie den gebietsbetroffenen Städten, Landkreisen und Gemeinden zusammen.

Neben der Webseite www.derallgäuschnellweg.de wird das Staatliche Bauamt Kempten die Bürger auch über Facebook und Youtube informieren.

132 Landratsamt Ostallgäu Schwabenstraße 11 87616 Marktoberdorf Tel. 08342 911-444 [email protected]