Ausgabe 1 / 2013 UnternehmensGrünJournal UNTERNEHMENSGRÜN E.V. BUNDESVERBAND DER GRÜNEN WIRTSCHAFT

Ludwig Erhard Junioren- Positionspapier 2.0 projekte zur Energiewende S. 2 S. 3 und 4 S. 4

UnternehmensGrün Urkundenübergabe Ausbau von Jahrestagung in Baden-Württemberg Erneuerbaren Energien im taz Café in Berlin und Berlin beschleunigen

Neu dabei: Axel Kaiser und Frank Herzog Neuer UnternehmensGrün- Vorstand gewählt

Am 4. Mai 2013 wurde in Berlin durch die Mitgliederver­­ sammlung von UnternehmensGrün­ ein neuer Vorstand gewählt.

Zu dem zehn Unternehmer, Selbständige und leitend in der Wirtschaft Tätige umfassenden Gremium zählen zwei neue Gesichter: Frank Herzog aus Dresden / Wien sowie Axel Kaiser aus Berlin. Ines Wrusch und Annett Nack-Warenycia, beide aus Hamburg, hatten nicht mehr kandidiert. In dem auf zwei Jahre gewählten Vorstand vertreten sind nun: Johannes Angele (Angele Maschinenbau, Ochsenhausen), Andreas Buchner (Hylas Holdings GmbH, München), Gottfried Härle UnternehmensGrün Berlintage (Brauerei Clemens Härle, Leutkirch), Frank Herzog (Smart Energy Building GmbH, Dresden), Axel Kaiser (DENTTABS®, Zwischen dem 22. und 23. April 2013 fanden die sommerlichen UnternehmensGrün Berlintage statt Berlin), Jan-Karsten Meier (Unternehmensberatung, Essen), Karl Friedrich Rommel (Oberschwaben Solar, Ravensburg), Die Vorstandsdelegation von UnternehmensGrün, bestehend bausanierung ausreichende Instrumente. Dagegen unterstri­ Eugen Schlachter (Raiffeisenbank Dellmensingen), Klaus aus Gottfried Härle, Karl Friedrich Rommel, Ines Wrusch und chen die UnternehmensGrün-Vorstände, dass ein im Sinne Stähle (Anwalt in Sozietät, Berlin) und Rüdiger Warnecke Klaus Stähle, traf sich in dieser Zeit mit den Vertreterinnen des Altbausanierungsgesetz-Konzeptes gestaltetes An­reiz- (RWPLAN - Projektentwicklung, Bedburg), zugleich Schatz­ von Grünen, Linken, CSU und FPD aus dem deutschen und Umlagesystem durchaus die Unterstützung von Bau- und meister. Bundestag. Themenschwerpunkte waren die Fortführung des Mieterverbänden fände. EEG, Änderungen an der Konzeption eines Altbau­sanie­rungs­ Mit der neuen Zusammensetzung wird sich der Verband gesetzes auf Grundlage des UnternehmensGrün-Positions­ Steuergestaltung fortgesetzt mit hoher Kompetenz und unternehmerischer papiers „Das Altbausanierungsgesetz: ein wichtiger Beitrag Erfahrung den Schwerpunkten Energiewende und Klimapo­ zur Energiewende“ und die Steuergestaltung im Hinblick auf Die Steuergestaltung wurde im Hinblick auf die zum litik, Ressourceneffizienz, regionales und umweltverträgliches das zum Zeitpunkt der Gespräche noch zur Ab­stimmung aus­ Zeitpunkt der Berlintage geführte Programmdebatte der Wirtschaften, Steuerpolitik sowie arbeitsmarkspezifischen stehende Bundestagswahlprogramm der Grünen. Grünen in einem Gespräch mit drei Abgeordneten der Bun- und gesundheitspolitischen Fragen widmen. Unternehmens­ destagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen thematisiert. Der Grün bleibt dabei eine starke Stimme des Mittelstandes. Altbausanierung Vorstand von UnternehmensGrün folgte damit einer Ein­ ladung, die , stellvertretende Fraktions­ UnternehmensGrün Redaktion Das UnternehmensGrün-Konzept für ein Altbausanierungs­ vorsitzende, Dr. Thomas Gambke, Mittel­stands­beauftragter, gesetz wurde sowohl mit , Bündnis 90 / Die Grünen und Dr. , wirtschaftspolitischer Sprecher der sowie mit Eva Bulling-Schröter, Die Linke, diskutiert und von Fraktion, ausgesprochen hatten. Auf die bei den Grünen dis­ ihnen begrüßt. Die bisher für Sanierungen vorgesehenen kutierte Anhebung des Spitzensteuersatzes ging Gottfried Impressum Energie- und Klimafonds umfassten nicht die benötigten Härle insofern ein, als er die grundsätzliche Bereitschaft Herausgeber: UnternehmensGrün e.V., Wielandstraße17,­ Beträge. Das UnternehmensGrün-Konzept knüpft an die erfolgreicher Unternehm­erInnen unterstrich, höhere Steuern 10629 Berlin, T 030 / 32599683, Fax 030 / 32599682, E-Mail: Um­lage­systematik des EEG an und sieht eine fondsbasierte zu zahlen. Die Vermögensabgabe­ stelle jedoch eine Sub- [email protected], www.unternehmensgruen.org Umlage auf fossile Heizenergieträger vor, die bis zur Sanie­ stanzbesteuerung dar, die die Verschuldungssituation von Redaktion: Dr. Nina Scheer, Chef­redakteurin, v.i.S.d.P. Layout: rung vom Gebäudeeigentümer zu tragen ist. Nach energeti­ Klein- und Mittelständischen­ Unternehmen negativ beein­ Ute Vogt, freelance project, Stuttgart Redaktionsbeirat: Bernd Faller, Andreas scher Sanierung, die zu einer Mindest-Energieeinsparung flussen werde. Buchner, Klaus Stähle Druck: Oktoberdruck, Berlin; gedruckt auf 100 % Re­ führt, erhält der Gebäudeeigentümer einen Sanierungs­ cycling­papier Erscheinungswei­se: zwei Mal jährlich; Anzeigen­preis­liste auf kostenzuschuss. Nach Sanierung trägt der Mieter die Umlage, Weiterentwicklung des EEG An­frage, Abonnements nimmt der Herausgeber­ entgegen. Das Abonnement­ profitiert allerdings von sanierungsbedingt wesentlich ge- kann acht Wochen vor Jahresende­ abbestellt werden. Alle in unserer Zeitschrift sunkenen Energiekosten (vgl. hierzu ausführlich: Unter­ Auch die Weiterentwicklung des EEG wurde thematisiert. veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Der Inhalt darf ohne nehmensGrün Journal 2/2012). Dabei stellte sich heraus, dass Vertreter jeder Fraktion mit schriftliche Genehmigung des Herausgebers in keiner Form – weder durch Ausnahme der FDP für die Weiterentwicklung des Gesetzes Fotokopie, noch durch andere Verfahren – reproduziert oder in eine von MdB Klaus Breil (FDP) sprach sich vehement gegen den eintreten. Eine klar zu verfolgende Richtung konnte gleich­ Datenverarbeitungs­ ma­ schinen­ verwendbare Sprache übertragen werden. Für Vorschlag aus, Heizöl und -gas finanziell stärker durch Abga­ wohl hierbei nicht ausgemacht werden. Milena Oschmann, unverlangt eingesandte­ Manuskripte kann der Herausgeber keine Haftung ben zu belasten. Er sieht in den Zinsverbilligungen der KfW übernehmen. Bilder: OSZ Bürowirtschaft und Dienstleistungen, Berlin; Joachim und anderen bisherigen Regelungen zur Förderung der Alt­ Weiter auf Seite 2 E. Roettgers; UnternehmensGrün-Archiv. Seite 2 UnternehmensGrünJournal 1/2013

Fortsetzung von Seite 1 EDITORIAL wissenschaftliche Mitarbeiterin von Hans-Josef Fell, energie­ In der Gesamtschau vermittelten die Gespräche eine gewisse politischer Sprecher Bündnis 90 / Die Grünen, betonte, neue Planlosigkeit der Bundestagsfraktionen im Umgang mit Marktmodelle seien nötig. Es verfüge allerdings niemand einem weiterzuentwickelnden EEG – für UnternehmensGrün über die finanziellen Ressourcen, entsprechend konkre- Aufruf und Auftakt zugleich, bereits im Herbst weitere te Leitbilder auszuarbeiten. Nach Äußerungen aus der Gespräche mit Vertretern des dann neu zusammengesetzten CDU / CSU-Fraktion ist in der folgenden Legislaturperiode­ Bundestages zu führen. stärker auf die Eigenvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu setzen. Dies sei unter anderem in regionalen Die Berlintage boten darüber hinaus die Grundlage für Verbünden möglich, die wiederum die Marktmacht der einen am 25. April an die Parteispitze der Grünen, Katrin Erzeuger stärken könnten. Vertreter der Fraktion Die Linke Göring-Eckardt und Jürgen Trittin, gerichteten offenen Brief, fokussierten die Weiterentwicklung des EEG auf die soziale in dem die Forderungen von UnternehmensGrün bezüglich Dimension des Gesetzes. Die Fraktion werde sich insbeson­ der Themen Steuergestaltung, Minijobs und Weiterentwick­ dere für eine Senkung der Stromsteuer und damit des lung des EEG erläutert wurden, vgl. www.unternehmens­ Das UnternehmensGrün Journal erscheint mit dieser Strompreises einsetzen. UnternehmensGrün-Forderungen gruen.org > News. Ausgabe erstmalig in verändertem Umfang: Ausge­ (vgl. hierzu auch Seite 4, Auszug aus dem Positionspapier zur wählte Themen werden nun im Rahmen einer Koope­ Energiewende), wie etwa die Bemessung der Netzentgelte Sabine Reichert ration mit dem politischen Umweltmagazin zeo2 der nach Anschlussgrößen und die Bewahrung dezentraler UnternehmensGrün Redaktion taz-Mediengruppe aufgegriffen. Das Magazin wird Strukturen bei den Erneuerbaren, fanden die Zustimmung über Abonnements und an Kiosken in ganz Deutschland von Eva Bulling-Schröter. vertrieben. Die Zusammenarbeit gestaltet sich halbjähr­ lich durch zwölf im Magazin zeo2 enthaltenen, gemein­ sam konzipierten und redaktionell erarbeiteten Seiten. Die Gemeinschaftsproduktion­ bildet innerhalb des Ludwig Erhard 2.0 – Wie entwickeln wir eine Heftes einen Schwerpunkt zu Themen nachhaltigen Wirtschaftens. Die Seiten umfassen Kurznachrichten nachhaltige Marktwirtschaft? aber auch Unter­nehmensGrün-Verbandsnews aus dem Veran­staltungs- und Projektbereich. Mit der Kooperation bisher auf lineares Wachstum wird die Auflage der Mitgliederzeitschrift deutlich ausgerichtete Verhältnis gegen­ erhöht. Das UnternehmensGrün Journal bleibt, dem über der Natur neu zu definieren Layout dieser Ausgabe entsprechend, daneben erhal­ sei. Dies sei ein revolutionärer ten, allerdings in geringerem Umfang, konzentriert auf Schritt. verbandsinterne Themen, Verbandspositionen und Informationen. Mit­glie­der von UnternehmensGrün und Übereinstimmung bestand AbonnentInnen des UnternehmensGrün Journals erhiel­ unter den ReferentInnen in dem ten bereits Mitte Juni 2013 die erste Ausgabe des 82 Vorhandensein einer „Vielfach­ Seiten umfassenden­ Magazins zeo2 – mit den zwölf krise“. Petra Pinzler, Autorin des Unter­nehmensGrün-Sonderseiten aus der genannten Petra Pinzler Buches „Immer mehr ist nicht Koope­ration. Der Erhalt von zeo2 ist im Rahmen der genug! Vom Wachs­tums­wahn Mitgliedschaft kostenfrei. Auch Abonnenten des Unter­ zum Bruttosozialglück“, befand, dass die ökologischen und nehmensGrün Journal erhalten das Magazin kostenfrei. sozialen Wirklichkeiten unserer Gesellschaft in den gängigen Wirtschaftsmodellen nicht reflektiert würden. Die Politik Interessenten an Anzeigen-Inseraten im Rahmen der nehme sich zu stark den gängigen Wohlfahrts­ ­modellen an Kooperation mit der Zeitschrift zeo2 werden gebeten und setze Lebensqualität mit Wirt­schafts­wachstum gleich. sich an die UnternehmensGrün Geschäftsstelle zu wen­ Rege Diskussion bei der UnternehmenGrün Jahrestagung den, [email protected]. Die Finanzwirtschaft habe sich Mitte April hat die im Zuge der Finanzkrise 2011 gegrün­ von der Realwirtschaft abgekop­ Die nun in verändertem Umfang erscheinende dete Enquete-Kommission „Wohlstand, Wachstum, pelt, hob Dr. Stephan Schulmeister, Verbands­zeitschrift UnternehmensGrün Journal konzen­ Lebens­quali­tät“ ihren Abschlussbericht vorgelegt. Der einer der profiliertesten österrei- triert sich in dieser Ausgabe sowohl auf die zurücklie­ Bericht zeigt, dass unsere bisherigen Bewertungs­ chischen Ökonomen hervor. Die genden Jahresabschlussveranstaltungen des Unter­neh­ grundlagen zur Bestimmung­ der Lebensqualität in Märkte seien mittlerweile vollkom­ mensGrün­-Projekts „Juniorenfirmen auf dem Weg zum Deutschland nicht ausreichen. men aus dem Gesellschaftlichen nachhaltigen Wirtschaften“, die Berlintage sowie Resul­ entbettet. tate aus denselben: Mit einem offenen Brief nahm der Zu diesem Schluss kam auch die Diskussionsrunde am Verband Stellung zu der steuerpolitischen Programma­­ Freitag, den 3. Mai 2013, im Rahmen der gut besuchten Schulmeister sah ein großes tik der Grünen und wurde hiermit umfangreich in den Jahrestagung von UnternehmensGrün in Kooperation mit Problem in der Bildung von „fal­ Dr. Stephan Schulmeister Medien zitiert. Energiepolitisch bezieht Unterneh­ dem Magazin zeo2 im taz Café in Berlin (vgl. auch den schen“ Preisen auf dem freien mensGrün mit einem hier wiedergegebenen Positions­ Bericht in der aktuellen Ausgabe zeo2, 3 /2013). Hier hatten Markt. Eine Lösung liege in Vorgaben von Seiten der Politik, papier Stellung zu anstehenden Herausforderungen der sich VerterterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik beispielsweise auf dem Energiemarkt.­ So müssten externe Energiewende. zusammengefunden, um über die Frage, wie sich Wachstum Kosten, die im Zusammenhang mit dem Verbrauch fossiler mit sozialen und ökologischen Werten verbinden lässt, zu Resourcen entstehen, eingepreist werden. Die Ausgestaltung Die folgenden Seiten geben zudem einen Einblick in diskutieren. müsse für Unternehmen Planungssicherheit bieten. die jüngsten personellen Veränderungen in der Verbands­ geschäftsstelle – mit einem Portrait von der neuen Assi­ Bereits Ludwig Erhard, einst Bundeswirtschaftsminister­ Klaus Stähle, Vorstand stenz der Geschäftsführung, Sabine Reichert sowie und Bundeskanzler, entwickelte Ideen zu diesem Spannungs­ Unter­neh­mensGrün, unterstützte einem weiteren von Marie Ludewig: während der Som­ feld, etwa in „Wohlstand für alle!“. Wo stehen wir über Schul­mei­sters Auffassung. Er mermonate Praktikantin bei Unterneh­mensGrün. 50 Jahre später? sprach sich für Ralf Fücks‘ Idee aus, Wachstum positiv zu beset­ Darüber hinaus thematisiert diese Ausgabe die Michael Müller, Staatssekretär zen und durch entsprechende zurückliegende Jahrestagung „Ludwig Erhard 2.0“ a.D., erläuterte die Arbeit der Rah­men­bedin­gungen zu lenken. sowie die im Turnus von zwei Jahren stattfindenden Enquete-Kommission „Wachstum, So gelänge Wachstum im Zuge Unter­neh­mensGrün-Vorstandswahlen. Der Verband Wohlstand, Lebensqualität“, in sei­ Nachhaltiger Entwicklung. begrüßt zwei neue Gesichter: Axel Kaiser aus Berlin und ner Funktion als sachverständiges Frank Herzog aus Dresden / Wien. Mitglied der Kommission. Nach sei­ Klaus Stähle In einer solchen Neuordnung­­ ner Einschätzung geben die mei­ von Gesellschaftsstrukturen se­ Anregendes Lesen wünscht sten betreffenden Ökonomen nicht hen auch Michael Müller und Petra Pinzler die Politik in der zu, dass sie in den letzten Jahr- Verantwortung. Sie solle nicht allein auf Krisen reagieren, Dr. Nina Scheer zenten mit ihren marktfixierten sondern neue Ideen der Gestaltung mutig umsetzen. Geschäftsführerin UnternehmensGrün Modellen falsch gelegen haben. Michael Müller Dennoch zeige der aktuelle Kom­ Sabine Reichert, Marie Ludewig, missionsbericht, dass die Zeit des „easy oil“ vorbei und das UnternehmensGrün-Redaktion UnternehmensGrünJournal 1/2013 Seite 3

Juniorenfirmen auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften Urkundenüberreichung in Stuttgart

Nach einem Projektjahr, in dem sich rund Weitere Schüler des Technischen burg der Frage nach, welche neuen 60 Junioren aus Baden-Württemberg im Gymnasiums verfolgten in ihren Formen der Solar­strom­nutzung Rahmen des Projekts „Junioren­firmen auf Mutterunternehmen BICI oHG und praktikabel und rentabel sind. dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften“ ProViKuBu e.V. das Ziel, den Kindern Hierfür berechneten die Junio­­ren den Verbrauch eines Ein­ engagierten, überreichte am Freitag, den des Kinderheims „Villa Kunterbunt“ familienhauses an Brauchwasser und untersuchten, in wie­ 28.06.2013, Ministerialdirektor Helmfried in Indonesien für den Schulweg weit überschüssiger Strom einer Photovoltaikanlage vor Ort Meinel, Um­­welt­­ministerium Baden-Württem- Fahrräder zur Verfügung zu stellen. Eine Herausforderung für die Brauch­was­ser­nutzung gespeichert werden kann. berg, gemeinsam­ mit Dr. Nina Scheer, stellten insbesondere die Be­schaffung der Fahrräder und der Geschäftsführerin UnternehmensGrün und nachhaltige Transport nach Nias dar. Vier Schülerinnen des Projektleiterin, an 49 Schülerinnen und Schü­ Carl-Laemmle-Gymna­ ler im Alter von 17 bis 19 Jahren sogenannte Nachhaltig­ Sechs Schüler der Max-Eyth- siums Laupheim entwic­ keitsqualifikationen. Die von dem Baden-Württembergischen Schu­le Stuttgart widmeten sich kelten mit ihrem Mutterunternehmen, der Raiffeisenbank­ Umweltminister Franz Untersteller und Dr. Nina Scheer unter­ bei der biokraftwerk-catering e.K. Dell­men­singen eG, ein Konzept zur Errichtung und Finan­ zeichneten Urkunden bestätigen den Jugendlichen ihre dem Ziel, neue Vermarktungswege­ für Bio-Catering aufzutun. zierung eines Wasserkraftwerks. Die Realisierung des Wasser­ Projektteilnahme. Hierzu zählt das Wirken an einer Ge- Ein besonderer Fokus lag hier auf der Entwicklung eines kraftwerks war aufgrund der kurzen Zeit nicht möglich. Ein ­schäftsidee über den Zeitraum von einem Schuljahr zu Abonnement-Services, der die Lie­ferung von wöchentlich verwendbarer Finanzierungsplan für die Wasserkraftanlage­ wöchentlich ca. 3 Stunden in Betreuung durch nachhaltig wählbaren Mittagsmenüs beinhaltet. an der Iller mit Bürgerbeteiligung konnte aber erfolgreich wirtschaftende Unternehmen, sog. Mutterunternehmen, erstellt werden. sowie die Teilnahme an sechs dreistündigen Workshops, die Zwei Schülerinnen der Kaufmännischen UnternehmensGrün jeweils an drei Standorten in Baden- Schulen Wangen errichteten in diesem Fünf Schüler der Max-Eyth- Württemberg mit ausgewählten DozentInnen­ ausrichtet. Projektjahr gemeinsam mit dem Bio- Schule Stuttgart gründeten Nach einer von der Deutschen Bundes­ Markt-Wangen an mehreren Samstagen in der Stadtmitte bei der Schwa­benrepro GmbH stiftung Umwelt geförderten Pilot­ von Wangen einen Infostand. Mittels des eigens hierfür ent­ die Juniorenfirma­ „Werbefüxe“,­ eine Werbeagentur für phase (2008-2010) startete das Pro­ worfenen Flyers wurde Passanten und Interessenten das nachhaltig und ökologisch wirtschaftende Unternehmen. Die jekt im Jahr 2010 in Kooperation mit Thema „Nachhaltiges Handeln im Geschäfts- und Laden­ Junioren akquirierten einen Kundenstamm von nachhaltig dem Umweltministerium Baden- alltag“ erläutert und die Bedeutung regionaler Produkte ver­ wirtschaftenden Unter­nehmen, nahmen einen ersten Auftrag Württemberg. deutlicht. entgegen und setzten diesen erfolgreich um.

„Wir freuen uns, nunmehr in der dritten Juniorengenera­ Eine weitere Juniorenfirma des Techni­ Drei Schüler der Waldorfschule in tion Jugendlichen­ aus ganz Baden-Württemberg Nachhaltig­ schen Gymnasiums Ravensburg hatte Engstingen entwickelten in ihrer keits­­qualifikationen­ überreichen zu können. Das Projekt zeigt, sich gemeinsam mit der dwp eG zum Juniorenfirma bei der SchwörerHaus dass bei Jugendlichen das Streben nach Nachhaltiger Ent­ Ziel gesetzt, Produkte aus Fairem Handel KG ein Konzept, um der Internetseite für das Kindermaga­- wicklung und umweltverträglichen Wirtschaftsweisen an- in Schulen zu bringen. Die Junioren entwickelten schulspezi­ zin des Schwörer-Maskottchens neuen Glanz zu verleihen. gekommen ist“, begrüßte Ministerialdirektor Meinel die fische Marketingstrategien,­ wie Flyer, Bestelllisten sowie Dabei wurde der Gedanke der Nachhaltigkeit in die Home­ ca. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung im Informationsbögen und bauten erfolgreich den Vertrieb von page des Maskottchens „Eddie Erdmann“ integriert, um Umweltministerium. Produkten aus Fairem Handel auf. hier­mit bereits­ der ganz jungen Generation die Bedeutung der Thematik zielgruppengerecht und spielerisch nahe zu Das Ziel der Juniorinnen der Die vierköpfige Juniorenfirma der bringen. Waldorfschule Kirchheim /Teck Kaufmännischen Schulen Wangen war es, die Marketingaktivitä- versuchte in ihrem Projekt den Zwei Schüler der Kaufmännischen Schulen ten ihres Mutterunternehmens, der ARIS GmbH, zu verbes­ CO2-Fußabdruck ihres Mutterunternehmens, elobau GmbH Wangen organisierten im Rahmen ihres sern und auszuweiten. Dazu wurden interaktive Elemente & Co. KG, zu verbessern. Dies sollte mit der Aufforstung eines Projekts bei der VAUDE Sport GmbH & Co. für die Internetpräsenz erarbeitet und eingepflegt, wie regionalen Waldes erreicht werden. Ein geeigneter Standort KG ein Event für Mitarbeiter und Familien zur Eröffnung der beispielsweise Planungsbögen zur Objektauslegung. Zudem konnte leider nicht gefunden werden, die Junioren halfen Radel-Saison 2013, um diese für umweltfreundliche Mobilität sollten bislang nicht vorhandene Bereiche wie beispiels­ aber bei einem Aufforstungstag der Initiative „Plant for the zu sensibilisieren. Im Rahmen der VAUDE-Nachhaltig­keits­ weise eine Bilder­ga­le­rie erstellt werden. Planet“. strategie spielt das Thema betriebliches Mobilitätsmanage- ment eine wichtige Rolle. Junioren des Technischen Sieben Schülerinnen Gymnasiums Ravensburg des St. Dominikus­ - „Das Projekt und die Kooperation mit dem Umweltmini- wirkten in diesem Jahr gemeinsam mit BICI oHG und den Gymna­si­ums Karlsruhe bauten gemeinsam mit ihrem steri­um ermöglicht vielen Jugendlichen, nachhaltige Wirt- Technischen Werken Schussental GmbH & Co. KG an der Mutterunter­nehmen medialogik­ GmbH in ihrer Juniorenfirma schaftsweisen in der Praxis kennenzulernen und hierbei eine Geschäftsidee „Entwicklung eines nachhaltigen Pedelec- „Schüler drucken nachhaltig“ erfolgreich einen Online-Shop zukunftsgewandte berufliche Orientierung vorzunehmen“, so Konzeptes und der mögliche Umsetzung in Unternehmen in für nachhaltiges Drucken von Schüler- und Abizeitungen auf. Dr. Nina Scheer in ihrer Einführung und fügte an: „Wir Ravensburg. Die Gruppe konnte auf den Erfahrungen und In der Schlussphase konnte mit der Produktion von Schüler- danken allen kooperierenden Unternehmen und den Schulen, Ergebnissen der Vorjahresgruppe auf­ und Abizeitungen begonnen werden. die für die Junioren projektbegleitend eine wertvolle Unter­ bauen und so ein schlüssiges Konzept zur stützung bieten.“ Förderung des Einsatzes von elektroun­ Mit ihrem Mutterunternehmen Oberschwaben Solar GmbH terstützen Fahrrädern entwickeln. gingen zwei Schüler des Technischen Gymnasiums Ravens­ UnternehmensGrün Redaktion Seite 4 UnternehmensGrünJournal 1/2013

PERSONALIEN Junioren auf dem Weg

Neue Assistenz der Geschäfts­ zum nachhaltigen Wirtschaften führung – Sabine Reichert Sabine Reichert arbeitet seit Urkundenüberreichung in Berlin Anfang April als neue Assistenz der Ge­schäfts­füh­ rung in der Geschäfts­stelle von Unterneh­mensGrün in Berlin. Sie ist Diplom-Poli­- to­login mit den Schwer- punkten Ener­gie- und Kli­ mapolitik, Analyse politi­ scher Systeme und Demo­ kratietheorie. In ihrer Ab­- schlussarbeit, die sich in Veröffentlichung befindet, beschäftigte sie sich mit dem Ausbau der europäi­- schen Stromnetzinfrastruktur. Vor und während ihres Studiums arbeitete Sabine Reichert als Freiwillige bei einer Umweltzeitung in Berlin und freiberuflich sowie angestellt für verschiedene Stellen in den Bereichen Forschung und Öffentlichkeitsarbeit. Gleich­ zeitig ist sie seit über zehn Jahren in der Grünen Jugend engagiert und füllte dort verschiedene Ämter auf Bun­ des- und Bezirksebene aus. Bei UnternehmensGrün übernimmt sie Aufgaben der Presse- und Öffentlichkeits­ arbeit, des Veranstaltungs­manage­ments und der allge­ meinen Organisation. 22 Junioren erhielten am 30. Mai 2013 bei der diesjährigen die Vermittlung des Themas Nachhal­tigkeit im Rahmen des Berliner Abschlussveranstaltung „Junioren auf dem Weg Unterrichts berichtete Stefan Marien, Schulleiter des OSZ Praktikantin – Marie Ludewig zum nachhaltigen Wirtschaften“ in der Brillat-Savarin-Schule, Bürowirtschaft und Dienstleistungen Berlin. Auch Harry OSZ Gastgewerbe Berlin, ihre Nachhaltigkeits­ ­qualifikationen. Funk von der Senatsverwaltung für Bil­dung, Jugend und Seit Mai ist Marie Ludewig Die Junioren der Brillat-Savarin-Schule, marcel-breuer-schule Wissenschaft sprach über die Bedeutung von Nachhaltigkeit als Praktikantin bei Unterneh­­ sowie des OSZ Bürowirtschaft und Dienstl­­eistungen ent­ in der Bildung. Sabine Molks vom essentis bio-seminarhotel mens­Grün tätig. Die Studen­ wickelten in nachhaltig ausgerichteten Unternehmen in an der spree berichtete aus Unter­nehmens­sicht von dem Pro­ tin aus Köln steht kurz vor Berlin eigene Geschäftsideen und erlernten so nicht nur für jekt der Junioren in ihrem Hotel. Anschließend berichteten dem Abschluss ihres Bache­ ihre Ausbildung wichtige Kenntnisse, sondern legten gleich­ die Junioren von ihren Projekten. Die Junioren des Esplanade lors Re­gional­studien Latein­ zeitig einen Fokus auf Nachhaltigkeit. Hotels entwickelten beispielsweise ein auf Nachhaltigkeit ameri­ka / Volkswirtschafts- ausgerichtetes Angebot für Gäste. Begeistert waren viele leh­re und bekommt während Auch in der Brillat-Savarin-Schule selbst wird auf Nach­ Junioren von der Unternehmensnähe der Praktika. Sie konn­ ihres dreimonatigem Prakti­ haltigkeit geachtet, wie Schulleiter Rudolf Enste in seinen ein­ ten Geschäftsideen entwickeln, die dann von den Mutter- kums auf vielfältige Weise Einblick in die Arbeit von leitenden Worten ausführte. So wird zum Beispiel das Men­ unternehmen in den Geschäftsbetrieb übernommen wurden. Unter­nehmensGrün. Sie unterstützt die Verbandsarbeit, saangebot aus nachhaltigen Lebensmitteln zusammengestellt Im Anschluss wurden den Junioren ihre Nachhaltigkeits­ insbesondere im Rahmen der Pro­jektarbeit. „Durch die und ein Garten mit eigenem Anbau betrieben. Dr. Nina Scheer, qualifikationen von Konrad Kutt, dem Mitbegründer der abwechslungsreichen Aufgaben­ bei UnternehmensGrün Geschäftsführerin von UnternehmensGrün und Projektleite­ Juniorenfirmenidee, überreicht. kann ich Erlerntes praktisch erproben und die Arbeit rin, gab einen Überblick über die Arbeit von Unternehmens­ eines sich für ökologisches Wirtschaften einsetzenden Grün und die Entwicklung des Junioren­firmenprojekts. Über UnternehmensGrün Redaktion Verbandes kennenlernen.“

UnternehmensGrün Redaktion Positionspapier zur Energiewende (Auszug) Ausbau Erneuerbarer Energien beschleunigen – minister Altmaier vorgeschlagen, lähmt den strukturellen Überkapa­zitäten aus regenerativen Energien Wandel, den es für den Umstieg auf eine regenerative Termine nutzen Vollversorgung bedarf. UnternehmensGrün fordert den schnellen und radikalen 2. Überkapazitäten aus regenerativen Erzeugungsanlagen 29. Juli 2013, Leutkirch Umbau unserer Energie­erzeugung bieten einerseits Anreize, dass die überschüssigen Strom­ mengen mittels Elektrolyse in Gas umgewandelt werden 20 Jahre Umweltbewegung im Reich 1. Der Ausbau von regenerativen Energiequellen darf nicht können (Die Gasgewinnung mittels Elektrolyse unter Einsatz der Mitte durch die Deckelung und die Formulierung von Ausbauzielen überschüssigen Stroms aus Wasser und Kohlendioxid indem Lo Sze Ping, Mitbegründer von Greenpeace China, abgebremst werden. Die Erzeugung von mehr Strom aus Wasserstoff (H) aus dem Wasser abgetrennt wird und mit referiert über Umweltprobleme in seiner Heimat und regenerativen Quellen in möglichst dezentralen Strukturen Kohlendioxid zu Methan (CH4) reagiert, das auch als Erdgas die Bewegungen, die sich dagegen engagieren. und möglichst nah am Verbraucher soll ohne politische bekannt ist.). Begrenzungen forciert werden. Überkapazitäten können 20. Oktober 2013, Berlin alternativ für den Wärme- und Verkehrssektor genutzt wer­ Gasnetze sind deutschlandweit bis zu den Haushalten vor­ den und geben Anreiz für entsprechend weitergehende handen. Unterirdische Gasspeicher garantieren bei uns prak­ Umwelt-Wirtschaftsethik Nutzungsmöglichkeiten sowie den Ausbau von Speichern tisch eine unbegrenzte Aufnahme überschüssiger Gasmen­ Vortragsreihe, Thema: Wasserversorgung und phasenverschobene Einspeisung. Insofern soll und kann gen. Die Gasspeicher in Deutschland reichen aus, das Land bewusst in Kauf genommen werden, dass zu bestimmten im Winter drei Monate lang mit Gas zu versorgen. Dieses kann Tageszeiten mehr Strom aus regenerativen Quellen erzeugt jederzeit in Gaskraftwerken und Blockheizkraftwerken wie­ wird als unmittelbar im Netz verbraucht werden kann, selbst der in Strom und Wärme umgewandelt werden oder in den wenn dies vereinzelt zur Abregelung führt. Das Erneuerbare- Haushalten für Heiz- oder Brauchwassererwärmung einge­ Energien-Gesetz (EEG) ist entsprechend weiter zu entwic­ setzt werden. Mit dem klimaneutralen Stromgas kann im keln, dass nicht allein die Erzeugung von Kilowattstunden Bereich der Beheizung von Gebäuden der immer noch sehr Mehr dazu unter www.unternehmensgruen.org bezahlt, sondern die bloße Bereitstellung von Erzeugungs­ hohe CO2-Ausstoß drastisch reduziert werden. > Termine kapazitäten belohnt wird. Überkapazitäten sind hier­- für erforderlich. Eine Deckelung von Einspeisevergütungen Weiterlesen unter: www.unternehmensgruen.org > Termine unter Vorbehalt. und Eingrenzung der mittels des EEG garantierten Vor­ Positionen rangigkeit Erneuerbarer Energien, wie von Bundesumwelt­