Geschäftsbericht 2019

Auszug regionaler Abbau- und Deponierichtplan

Schriftliche Delegiertenversammlung 2020 Inhaltsübersicht

Seiten

1. Rück- und Ausblick des Präsidenten 3

2. Organe 2019 4

3. Delegiertenversammlung 2019 5

4. Berichte aus Vorstand, Arbeitsgruppen und Kommissionen 5

5. Jahresergebnis 2019 11 - Jahresrechnung - Erfolgsrechnung - Bilanz - Revisorenbericht

6. Voranschlag 2020, Jahresplanung 14

Information über die Durchführung einer schriftlichen Delegiertenversammlung 2020

Der Bundesrat hat mit Erlass vom 13. März 2020 die Verordnung 2, über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19) in Kraft gesetzt. Laut Artikel 6a ist es allen Gesellschaften gestattet, ungeachtet der bestehenden Statuten, eine schriftliche Ab- stimmung durchzuführen. So können die Gemeinden mit ihren Delegierten ihre Rechte auf schriftlichem Weg ausüben. Basierend auf dem bundesrätlichen Erlass hat der Vorstand der Planungsregion ent- schieden, 2020 vom ausserordentlichen Recht auf schriftliche Abstimmung Gebrauch zu machen.

2 1. Rück- und Ausblick des Präsidenten

«Für erfolgreiche Planungen braucht es einen langen Atem und die Fähigkeit das Ziel nie aus den Augen zu verlieren.»

Gegen Ende des vergangenen Jahres haben wir vom Amt für Gemeinden und Raumordnung die Genehmigung für die regionale Abbau- und Deponierichtpla- nung erhalten. Rund fünf Jahre wurde daran gearbeitet. Verschiedenste Partner waren beteiligt. Unterschiedlichste Interessen mussten berücksichtigt werden. Mit der Richtplanung wird ein behördenverbindliches Arbeits-, Planungs- und Füh- rungsinstrument geschaffen. Richtpläne zeigen auf, wie raumwirksame Tätigkeiten im Hinblick auf eine angestrebte Entwicklung aufeinander abgestimmt werden. Auch werden Aussagen gemacht, in welcher zeitlichen Folge und mit welchen Mitteln vorgesehen ist, eine Aufgabe zu erfüllen. Die Behördenverbindlichkeit der Richtplanung soll sicherstellen, dass genau diese Überlegungen und Aussagen bei allen Planungen mitberücksichtigt werden. Richtpläne haben in der Regel eine lange Laufzeit, bevor sie wieder überprüft und gegebenenfalls angepasst wer- den. Die Umsetzung der einzelnen Abbau- und Deponiestandorte liegt nun in den Händen der Unternehmer und Standortgemeinden. Eine abgeschlossene Nut- zungsplanung ist die Voraussetzung dafür, überhaupt eine Abbaustelle oder eine Aushub-Deponie in Betrieb nehmen zu können. Sehr viele Auflagen müssen auf diesem Weg zur Umsetzung noch erfüllt werden und der Erfolg ist nicht garantiert. Das Risiko liegt dabei bei der Unternehmerschaft und gerne möchte ich an dieser Stelle eine Lanze brechen für die konkrete Umsetzung unserer geplanten Abbau- und Deponiestandorte. Mit der regionalen Planung haben wir gute Voraussetzungen geschaffen, für die regionale Versorgung für viele Jahre – aber nur unter der Bedingung, dass diese Standorte auch wirklich umgesetzt werden können. In dieser Beziehung sind wir vor allem auch auf die Bevölkerung angewiesen und ihr Verständnis für die Not- wendigkeit in unserer Region Sauberaushub-Deponien sowie Felsabbaustellen betreiben zu können. Die heutigen Standorte müssen umfangreiche Vorgaben erfüllen, angefangen bei Natur- und Umweltauflagen, Betriebszeiten, Lärm, Be- triebsdauer und anderem mehr. Hier stehen kantonale und kommunale Behörden in der Pflicht. Die Planungsregion setzt sich auch dafür ein, dass die Kosten für die Gemeinden zusammen mit der Unternehmerschaft fair verteilt werden. Gut kontrollierte, regio- nale Standorte helfen auch mit, dass «wild» deponiert wird, also ohne eine Bewilli- gung. Sie helfen auch mit, Emissionen zu vermeiden. Auch daran hat unsere Be- völkerung und die Öffentlichkeit ein Interesse. Das stimmt mich zuversichtlich, un- sere Planungsarbeiten gemeinsam und partnerschaftlich weiter mit grosser Be- harrlichkeit und zusammen mit dem Kanton und den Gemeinden voranzutreiben.

Auf die letzte Delegiertenversammlung hin ist Hans Rösti als Präsident der Pla- nungsregion zurückgetreten. Beharrlichkeit, sowie seine Verlässlichkeit zeichneten ihn aus. In den vierzehn Jahren seiner Vorstandsarbeit, wovon sieben als Präsident, hat er zusammen mit dem Vorstand mit seiner klaren, verständlichen und transpa- renten Haltung vielen Planungen die Richtung vorgegeben. Ihm sei an dieser Stel- le für sein langjähriges und grosses Engagement für die Region, die Gemeinden und unsere Bevölkerung gedankt. Danken möchte ich auch unseren Gemeinden. Wir geniessen eine vertrauensvol- le und gute Zusammenarbeit.

3 Auch meiner Kollegin und meinen Kollegen im Vorstand möchte an dieser Stelle für die geschätzte, konstruktive und zielführende Zusammenarbeit danken. Unserem Geschäftsführer Andreas Grünig danke ich für seine kompetente und transparente Führung unserer Planungsregion.

Planungsregion Kandertal Kurt Zimmermann, Präsident

Kurt Zimmermann, Präsiden

2. Organe 2019

Vorstand

Präsident Kurt Zimmermann, Grossrat, Vizepräsident Jakob Schwarz, Grossrat, Vorstandsmitglieder Markus Gempeler, Obmann, Adelboden Roman Lanz, Gemeinderatspräsident, Kandergrund Hans Ulrich Mürner, Obmann, Reichenbach Hans Schmid, Obmann, Frutigen Urs Weibel, Gemeinderatspräsident, Ariane Nottaris, Regierungsstatthalterin, beratend Andreas Grünig, Geschäftsführer , beratend

Kantonale Verwaltung Volker Wenning-Künne, Amt für Gemeinden und beratend Raumordnung, Abteilung Kantonsplanung Daniel Wüthrich, AWI, Standortförderung Kanton Bern, Tourismus und Regionalentwicklung

Delegierte der Gemeinden 2019

Adelboden: Beatrice Germann Marcel Zimmermann

Frutigen: Markus Grossen Samuel Marmet Bernhard Rubin Peter Wenger Simon Bircher

Kandergrund: Matthias Schmid

Kandersteg: Franziska Ryter

Reichenbach: Hansrudolf Bachmann Rudolf Schneider Alfred Schmid

Rechnungsrevision Kurt Schmid, Finanzverwalter, Frutigen Thomas Sieber, Finanzverwalter, Kandersteg

4 3. Delegiertenversammlung 2019

Die Delegiertenversammlung fand am 29. April 2019 im Belle Epoque Hotel Vikto- ria, Kandersteg statt. Die anwesenden Personen setzten sich aus Delegierten, Vor- standsmitgliedern und Gästen zusammen. Die statutarischen Geschäfte wurden unter dem Vorsitz des Präsidenten Hans Rösti diskussionslos verabschiedet. Hans Schmid würdigt die Arbeit des scheidenden Präsidenten. Als sein Nachfolger im Amt als Vorsitzender der Planungsregion wird Kurt Zimmermann, Frutigen gewählt.

Der Referent Hansueli Zwahlen zeigt engagiert die Entstehungsgeschichte von Gantrisch Biking auf. Von zentraler Wichtigkeit war die Integration und transparen- te Zusammenarbeit mit den Landeigentümern und das Gemeinwerk von vielen Bikern. In seinen Ausführungen zeigt Hansueli Zwahlen schlüssig auf, dass nur attraktive Mountainbike-Routen auch wirklich zum Erfolg führen. Der Erfolg lässt sich vor al- lem an der Nutzung und letztendlich an der Akzeptanz der Routen durch die Mountainbiker messen. Besteht ein zu hoher Asphaltanteil, werden die Routen von den Mountainbikern als nicht attraktiv empfunden.

4. Berichte aus Vorstand, Arbeitsgruppen und Kommissionen

4.1 Vorstand

Der Vorstand trat 2019 zu vier ordentlichen Sitzungen zusammen. Zusätzlich war die Region an zahlreichen Sitzungen, Versammlungen und Informationsveranstal- tungen aller Art durch den Präsidenten sowie weitere Vorstandsmitglieder vertre- ten. An den Vorstandssitzungen wurden vor allem planerische Themen wie die Land- schaftsrichtplanung, die Abbau- und Deponieplanung, die Mountainbikeplanung sowie neu auch die Windenergierichtplanung behandelt. Die Verantwortung für das Projekt der Optimierung der Forststrukturen im Frutigland, mit dem Ziel ge- meinsam mit allen involvierten Parteien Strukturen zu schaffen, welche eine zeit- gemässe Waldbewirtschaftung ermöglichen, ist im Rahmen der Gründung eines Gemeindeverbands an die Sitzgemeinde Reichenbach übergegangen. Mit der Schaffung einer Geschäftsstelle werden die Gemeinden bei ihren schutzverant- wortlichen Aufgaben entlastet. Mit einer effizienteren Waldbewirtschaftung wird auch ein besserer Holzpreis angestrebt. Weiter soll mit einer neuen, professionellen Struktur die Wertschöpfungskette Holz im Frutigland gestärkt werden. Durch die Höhe der Auftragssumme wurde das Mandat der Energieberatung Thun-Oberland West gem. öffentlich-rechtlichem Beschaffungswesen für die Jah- re 2021 - 23 ausgeschrieben und vergeben. Die zurzeit noch bestehenden Statuten stammen aus dem Jahr 1974 und wurden letztmals 1979 revidiert. Der Vorstand hat sich für eine grundlegende Statuten- überarbeitung entschieden. Gemeinsam mit den Gemeinden wurden die neuen Statuten in einem partizipativen Prozess entwickelt und werden der Delegierten- versammlung 2021 zur Genehmigung vorgelegt.

4.2 Landschaftsqualitätsmassnahmen und Vernetzungsplanung

Die ANF ist gegenüber dem Bund als Trägerschaft zuständig. Verantwortlich für die Umsetzung der LQ-Massnahmen und die Vernetzung ist die regionale Koordinati- onsstelle RKS. Deren Verantwortung liegt vor allem in der Koordination und Orga- nisation der Beratungen sowie der Betreuung der Bewirtschaftenden. Die Finanzie- rung der obligatorischen Beratungen der Bewirtschafter wird teilweise durch die RKS mitgetragen. Ein gewisser Anteil an die Beratungskosten verbleibt den Bau- ernbetrieben und ihren Bewirtschaftern.

5 Zusammengesetzt ist die RKS aus politischen Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden, den Erhebungsstellenleitenden der Gemeinden, der Landwirt- schafts- und Tourismusorganisationen, dem Inforama, der Fachbegleitung ökolo- gische Beratung sowie der Region. Die RKS-Mitglieder trafen sich zu zwei regulären Sitzungen. Weitere fachspezifische Zusammenkünfte fanden im Rahmen der kan- tonalen Projektkoordination statt. Die RKS setzt sich für unsere Bewirtschafter ein, um mit einer guten Beratung für optimale Bedingungen für ihre Betriebe zu sor- gen.

Die Erhebungsstellenleitenden der Gemeinden sind Dreh- und Angelpunkt für Auskünfte und Beratungen aller Art. Sie kennen «ihre Betriebe» und wissen was, wann, wo möglich ist und was nicht. Sie sind vor allem gefordert, die Bewirtschaf- tenden bei den wichtigen Frühjahrserhebungen und bei Fragen zu beraten bzw. zu unterstützen. Die Vertrauenspersonen vor Ort und auf den Gemeinden helfen mit, viele Probleme gar nicht erst entstehen zu lassen. Zusammen mit den gewähl- ten Beratern wurden die Gruppenberatungen organisiert. Innerhalb von acht Jahren besteht die Notwendigkeit für eine Beratung. Mit dem Aufgebot für Grup- penberatungen können die Bewirtschafter schon früh von möglichen Optimie- rungen ihrer Vertragsflächen profitieren.

Zusammensetzung der regionalen Trägerschaft und Kommission Umsetzung LQ- Massnahmen und Vernetzung Frutigen: Marmet Samuel, Gemeinderat Zurbrügg Priska, Erhebungsstellenleiterin Adelboden: Germann-Josi Johannes, Gemeinderat Lauber Jolanda, Erhebungsstellenleiterin Kandersteg: Ryter Franziska, Gemeinderätin Grossen Ruedi, Erhebungsstellenleiter Kandergrund: Schmid Matthias, Gemeinderat Reusser Ueli, Erhebungsstellenleiter Reichenbach: Luginbühl Daniela, Gemeinderätin Schneiter Niklaus, Erhebungsstellenleiter Landwirtschaftliche Vereinigung Frutigland: Wandfluh Ernst, Präsident Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg TALK: Pfenninger Urs, Direktor Inforama: Brülhart Joel, Verantwortlicher Ökoberatung Germann Peter, Berater Fachbegleitung RKS: Luder Roland, Biologe Planungsregion Kandertal: Grünig Andreas, Geschäftsführer Administration, Vorsitz

Ausblick auf 2020 Die Vernetzungsplanung geht in das vierte Umsetzungsjahr. Das Ziel, schon 2020 eine vollständige Erfüllung der Beratungspflicht für die Bewirtschafter im Kandertal zu erreichen, wird angestrebt.

4.3 Abbau- und Deponiewesen

Die «Kommission Umsetzung Abbau- und Deponierichtplan KUAD» befasst sich im Auftrag der Planungsregion mit der regionalen Abbau- und Deponiethematik. Im Jahr 2006 wurde die regionale A+D Planung von 1994 in einer Teilrevision er- gänzt.

Ziele des neuen kantonalen Sachplans ADT von 2012 • Sichern der nötigen Abbau- und Deponiereserven für eine langfristig ausrei- chende Versorgung mit Baurohstoffen und Entsorgung der nicht verwertbaren Bauabfälle.

6 • Haushälterischer Umgang mit den natürlichen Kiesressourcen. • Möglichst weitgehende Schonung von Mensch, Landschaft, Natur und Um- welt beim Abbauen, Verarbeiten, Entsorgen und Transportieren. • Abstimmen der Planungen durch frühzeitige und stufengerechte Klärung der Grundsatzfragen.

Regionaler A+D Richtplan Der Planungsperimeter gemäss Kantonalem Sachplan ADT ist Thun-Oberland West. Die Grundlagenarbeit wird in den drei Regionen Planungsregion Kandertal, Entwicklungsraum Thun und Bergregion Obersimmental-Saanenland geleistet. Für die Zusammenführung und Darstellung der Resultate ist ein überregionales Gremi- um, die Kommission Umsetzung Abbau- und Deponierichtplanung KUAD verant- wortlich. Zusammengesetzt ist das Gremium aus Behördenmitglieder, den Bau- verwaltern, Unternehmervertretern (beratend) sowie der Planungsregion. Gemäss den Zielen des kantonalen Sachplans startete die Überarbeitung des re- gionalen Richtplans ADT im Frühling 2014 mit der einjährigen Ausschreibung. 2015 begann die eigentliche Planungsarbeit. Vom 6.1. bis 31.3.2016 dauerte die öffentliche Mitwirkung. Die zweite kantonale Vorprüfung ist datiert auf den 22.12.2017. Am 6.11.2019 wurde der regionale A+D Richtplan vom Amt für Gemeinden und Raumordnung mittels Verfügung geneh- migt.

Ausblick auf 2020 Im ersten Quartal ist die Publikation der kantonalen Verfügung und offizielle In- kraftsetzung des A+D Richtplans vorgesehen. Es ist Regionsaufgabe, die Gemeinden bei ihren kommunalen A+D-Anliegen zu unterstützen. Dazu gehört auch, bei kommunalen Nutzungsplanungen ggf. not- wendige, regionale Bedarfsnachweise zu liefern. Die Umsetzungskontrolle und Entwicklung der Richtplanung mit den einzelnen Standorten, auch bezüglich den notwendigen Nachweisen zur Überführung der Koordinationsstände, bleibt eine wichtige Regionsaufgabe.

Zusammensetzung der KUAD Vorsitz: Urs Weibel, Gemeinderatspräsident Kandersteg Adelboden: Beatrice Germann (Gemeinderätin), Bauverwaltung Frutigen: Bernhard Rubin (Gemeinderat), Peter Wenger (Bauver- walter) Kandergrund: Albert Künzi (Gemeinderat), Martin Trachsel (Bauver- walter) Kandersteg: Toni Kummer (Gemeinderat), Stefan Schwendimann (Leiter Gemeindebetriebe) Reichenbach: Hansueli Mürner (Obmann), Hansruedi Bachmann (Gemeinderat), Jakob Bhend (Fachbegl. Tiefbau), Simon Hari (Bauverwalter) Planungsregion: Andreas Grünig, Geschäftsführer, Administration

Amts- und Fachstellenvertretung mit beratender Stimme Amt für Gemeinden und Raumordnung AGR: Volker Wenning-Künne, Samuel Berger Amt für Wasser und Abfall AWA: Michael Stämpfli

Unternehmervertreter mit beratender Stimme: Hansueli Rauber, Gebr. Müller AG Fritz Rösti, Baugeschäft Fritz Rösti, Kandersteg Peter Schmid, Filialleiter Firma Marti AG, Frutigen Jürg Trummer, Steinbruch -Mitholz, Vigier Beton

7 4.4 Regionales Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept Thun-Oberland West (RGSK)

Das RGSK dient der Abstimmung von Verkehrs- und Siedlungsentwicklung auf re- gionaler Ebene und bringt eine gemeindeübergreifende Gesamtsicht in die Pla- nung von Verkehr und Siedlung. Ziel ist es, die mehrheitlich auf Stufe Kanton ange- siedelte Verkehrsplanung und die vor allem kommunale Siedlungsplanung besser auf einander abzustimmen. Kostspielige Fehlentwicklungen sollen so vermieden werden. Kern des RGSK sind ein Entwicklungsleitbild, Ziele, Strategien und Mass- nahmen. 2017 wurde das RGSK Thun-Oberland West der 2. Generation resp. das Agglome- rationsprogramm V+S der 3. Generation vom Amt für Gemeinden und Raumord- nung genehmigt. Das RGSK ist eine behördenverbindliche Planung und bietet somit die Möglichkeit, konkrete regionale Entwicklungsabsichten abzubilden. Es ist das Instrument, um Vorgaben bezüglich der regionalen Siedlungsentwicklung festzuhalten. Für Region und Gemeinden schafft das RGSK die Grundlage, in welcher Richtung die Ent- wicklung vorangetrieben werden soll. Grundsätzlich geht es bei der Überarbei- tung des RGSK 2021 um eine Aktualisierung und Konsolidierung der bestehenden Planung. Kernelement ist dabei das Agglomerationsprogramm.

Projektorganisation Lenkungsausschuss Manuela Gebert (ERT, Vorsitz) Katja Bessire, Manuela Häusermann, AÖV Beat Michel, AGR Markus Wyss, Kreisoberingenieur OIK I Thomas Jenne, Planungsamt Stadt Thun Eric Lanz, Tiefbauamt Stadt Thun Elke Bergius, Gemeinde Roman Frick, Corin Meier, INFRAS Emanuel Buchs, Sarah Zbinden, ALPGIS Andreas Grünig, PR KA und BR OS-SA

Projektmanagement ALPGIS AG Emanuel Buchs, Sarah Zbinden

Auftragnehmer INFRAS, Roman Frick, Sander Kool

Stand Im September 2018 hat der Regierungsrat die Vorgaben für das RGSK 2021 be- schlossen. Ab Oktober 2018 konnte die Erarbeitung durch die Regionen gestartet werden.

Ausblick 2020 - Workshop RGSK/ AP Februar 2020 - Auflage und öffentliche Mitwirkung des RKSK 2021 vom 2.3. - 2.4.2020 - Kantonale Vorprüfung vom 31.5. - 30.9.2020 - Anschliessend Fertigstellung der Planung mit Beschlussfassung/ Genehmigung April 2021

4.5 Touristische Mountainbikeplanung

In einem partizipativen Prozess, unter Einbezug von Gemeinden, Tourismusorgani- sationen, Bergbahnen, lokalen Bikern, Wald- und Landeigentümern sowie dem Kanton, soll eine planungsrechtliche Grundlage für die touristische Entwicklung des Radsportes geschaffen werden (speziell auch Mountainbike). Als Gründe für die Planung sind aufzuführen:

8 • Steigende Bedeutung des touristischen Bikesports • Steigende Nachfrage nach Mountainbike-Routen • Steigende Nachfrage nach E-Bike-Routen und -Infrastruktur • Kanalisierung der Mountainbiker um andere Strecken zu entlasten • Bestehende Routen entsprechen grösstenteils nicht den Bedürfnissen der Mountainbiker Grundlage der Planungsarbeit sind die bestehenden Arbeitshilfen des TBA, der KAWA sowie von SchweizMobil.

Begleitgruppe und Adressaten - Gemeinden (Bauverwalterinnen und Bauverwalter) - Kant. Verwaltung: AGR, beco, TBA, KAWA, Jagdinspektorat, ANF - Tourismusorganisationen: Gstaad-Saanenland Tourismus, Lenk- Simmental Tourismus, Tourismus Adelboden-Lenk-Kandersteg TALK - Bergbahnen Kandertal und Obersimmental-Saanenland - Interessenvertretung: Schweiz Mobil, Berner Wanderwege, Land- wirtschaftliche Vereinigungen, Waldeigentümervereinigungen, Landeigentümervertretung, Regionale «Bikeszene»

Projektmanagement Gemeinsame Geschäftsstelle der Planungsregion Kandertal mit der Bergregion Obersimmental-Saanenland Auftragnehmer Landplan AG: Markus Steiner, Christoph Giger ecoptima AG: Arthur Stierli, Andrea Hürlimann

Stand Mit einem grossen Aufwand aller Beteiligten wurden die Routen abgefahren und mit einem speziellen Routenprotokoll schriftlich, fotodokumentarisch sowie filmisch aufgenommen. Der Zugriff wird über eine GIS-Plattform gewährleistet. Alle betroffenen Grundeigentümer wurden persönlich angeschrieben und auch mittels Inseraten zu diversen teilregionalen Infoveranstaltungen eingeladen. Rou- ten, welche von der betroffenen Grundeigentümerschaft bestritten sind und ohne Alternativen für Umfahrungen der bestrittenen Grundstücke bleiben, werden pla- nerisch nicht weiterentwickelt. Die Rückmeldungen der Grundeigentümer und der Gemeinden wurden in der Planung aktualisiert und von November 2017 bis Mitte Januar 2018 den kantonalen Fachstellen und Interessenorganisationen zur Vor- konsultation eingereicht. Fazit: Die notwendigen Schlüsse zu den Routen lassen sich aus den konstruktiven Lösungsvorschlägen ziehen. Die digitale GIS-Plattform erhält positive Feedbacks. Richtplantext und Erläuterungsbericht werden im Herbst und Frühwinter 18 bei den Entscheidgremien der beiden Regionen sowie den beteiligten Gemeinden, Bergbahn- und Tourismusorganisationen in die Vernehmlassung gegeben und be- reinigt. Mitte Februar bis Ende März 2019 wurde die öffentliche Mitwirkung durchgeführt. Anschliessend wurden die Eingaben geprüft und bereinigt. Per Ende Juli 2019 erfolgte die Eingabe des Mitwirkungsberichts, des Richtplanbe- richts mit Massnahmen, Routen und Streckenkarten zur kantonalen Vorprüfung. Den kantonalen Fachstellen wurde ein digitales Tool zur Verfügung gestellt. Dazu wurde von den beiden Berg- und Planungsregionen ein erheblicher Aufwand be- trieben. Verlängerung der Rückmeldefrist kurz vor Ablauf und auf Antrag einer einzelnen Fachstelle. Parallel zum offiziellen Richtplanverfahren wurde gemeinsam mit Gantrisch Biking und einer Versicherung eine Lösung gefunden für oft geäusserte Anliegen und Vorbehalte von betroffenen Grundeigentümern und Bewirtschaftern. Die Versi- cherungslösung betrifft den Rechtsschutz im Zusammenhang mit Personen-, Tier- oder materiellen Schäden im Strafverfahren und beinhaltet alle bekannten Haf- tungsfälle. Der zusammen mit der Versicherung erarbeitete Vertrag ist ein

9 schweizweites Novum. Die Vorteile für die Betroffenen sind sehr gross und sollten auch von skeptischen Personen sehr gut analysiert werden.

Ausblick 2020 - Bericht der Kantonalen Vorprüfung und Analyse - Persönliche Anschrift aller Mitwirkenden und Information zum weiteren Vorgehen. - Bereinigung Richtplanung und Einreichung zur Genehmigung

4.6 Regionale Energieberatung Die «Regionale Energieberatung Thun Oberland-West» mit Sitz in Thun betreut 48 Gemeinden mit rund 143‘000 Einwohnern.

Art der Beratungen: Anzahl Beratungen Beratungen im Rahmen des Mandats der öffentlichen Energieberatung TOW EMN (Drittauftrag) Kontrolle von Energietechnischen Massnahmennachweisen, Kontrolle der Formulare und Pläne im Büro EnBuHa (Drittauftrag) Energiebuchhaltung (Anzahl Objekte) Auswertung von Ableseformularen Einwohner Mittlere Wohnbevölkerung (FILAG-Vollzugszahlen des Kantons, 2018) Beratungen nach Gemeinden 2019 Kandertal Anzahl EMN EnBuHa Total Einwohner Beratungen Adelboden 15 26 41 3’454 Frutigen 27 19 46 6’806 Kandergrund 3 4 7 785 Kandersteg 9 4 2 15 1’325 Reichenbach 18 7 25 3’553 Total 72 60 2 134 15’923

Würdigung Energieberatung Die Nachfrage ist 2019 wieder gestiegen. Die Nachfrage bei den Büroberatungen im Berichtsjahr hat leicht zugenommen. Beratungen vor Ort blieben praktisch kon- stant. Alle Gemeinden im Beratungsgebiet wurden an eine der sechs regionalen Informationsveranstaltungen eingeladen. Die Gemeindevertreter wurden über das Dienstleistungsangebot sowie über Aktuelles aus dem Energiebereich infor- miert.

4.7 Forststrukturen Frutigland Wie Eingangs unter 4.1 erwähnt, ist die Verantwortung an die Gemeinde Rei- chenbach übergegangen. Der Gemeindeverband ist gegründet. 2020 ist vorge- sehen eine Geschäftsführung zu suchen um sobald als möglich als Dienstleis- tungsbetrieb und zur Entlastung der Gemeinden die Geschäfte aufnehmen zu können.

4.8. Windenergierichtplanung Mit der Regionalen Richtplanung Windenergie wird einem Kantonsauftrag ent- sprochen, bis 2020 die räumliche Abstimmung der Windpärke innerhalb der vom Kanton bezeichneten Windenergieprüfräume, gemäss den Grundsätzen und Standortanforderungen des Massnahmenblattes C_21 des kantonalen Richtplans,

10 an Windenergieanlagen vorzunehmen.

Die Windenergierichtplanung startete im Spätherbst mit der Einschätzung der Si- tuation, der Projektorganisation und der Planung der nächsten Schritte. Anschrift und Einladung zur Mitarbeit in der Arbeitsgruppe(Ressortverantwortliche Gemein- deräte, Bauverwaltungen, Vertretung Landwirtschaft sowie kantonale Fachstel- len).

Ausblick 2020 - Workshop zu Aufgabenstellung, Zieldefinition, Projektorganisation und Vorge- hensplanung - Klärung Methodik und Ausschlusskriterien zur Analyse der Windenenergie- prüfräume - Begehung

4.9 Stellungnahmen - Mitwirkungen Die Region nahm im Berichtsjahr zu folgenden Geschäften Stellung:

4.3.2019 Steinbrucherweiterung Mitholz 25.10.2019 Konsultation Arbeitshilfe Nutzungsplanung Touristische Transportanlagen 31.10.2019 Konsultation Kantonales Landschaftsentwicklungskonzept 2020 KLEK

5. Jahresergebnis 5.1 Jahresrechnung 2019 Die Erfolgsrechnung schliesst bei einem Aufwand von Fr. 113’589.87 und einem Ertrag von Fr. 136’994.55 mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 23’404.68 ab. Den Gemeinden wurden, neben den ordentlichen Beiträgen zum Betrieb sowie der Energieberatung, das vierte Jahr in Folge keine weiteren Rechnungen zu Pla- nungen gestellt. Dieses Vorgehen geschieht zum Vorteil der Regionsgemeinden. Das Eigenkapital per 31.12.2019 beläuft sich auf Fr. 56’483.06.

Frutigen, April 2020 Der Rechnungsführer Der Geschäftsführer

Arthur Grossen Andreas Grünig

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5.2 Erfolgsrechnung 2019

12 5.3 Bilanz 2019

Frutigen 19.1.20, der Rechnungsführer Arthur Grossen

5.4 Revisorenbericht 2019

13 6. Voranschlag 2020, Jahresplanung

6.1 Voranschlag 2020

14 6.2 Jahresplanung

• Führung der Geschäftsstelle - Überregionale Zusammenarbeit Seit 2012 haben die Bergregion OS-SA und die Planungsregion Kandertal die- selbe Geschäftsstelle. Wo immer möglich und sinnvoll sind gemeinsame Pro- jekte in einer überregionalen Zusammenarbeit anzugehen. —> Organisation, Administration, Beratung, Projekt-Koordinationen, Finanz- verwaltung, Personalwesen

• Neue Regionalpolitik NRP NRP - Anträge von Gemeinden, Organisationen und Projektträgern werden koordiniert von der Geschäftsstelle der Planungsregion z. Hd. des Amts für Wirtschaft mit einer regionalen Stellungnahme des Vorstands abgegeben. —> Koordination, Administration, Unterstützung Trägerschaft, Beratung

• Umsetzung Landschaftsqualitätsmassnahmen und Vernetzungsplanung Die Planungsregion koordiniert die Arbeiten der «Regionalen Koordinations- stelle» und damit der Kommission zur Umsetzung der Landschaftsqualitäts- massnahmen und der Vernetzungsplanung 2017+. Unterstützung der Erhe- bungsstellenleitenden bei der Koordination der Kleingruppenberatungen. —> Koordination, Administration und Rechnung

• Abbau und Deponierichtplanung Koordination, Entwicklung der einzelnen Standorte sowie Unterstützung bei der kommunalen Nutzungsplanung —> Koordination, Administration, Organisation, Projektaufsicht und Rech- nung.

• Landschaftsrichtplanung, Umsetzungen Die koordinierten Arbeiten der verschiedenen, in einander greifenden und von einander abhängigen Planungen werden weiter vorangetrieben. —> Koordination, Administration, Organisation, Projektaufsicht und Rech- nung.

• Regionales Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept 2021 Überarbeitung des RGSK 2021. —> Mitarbeit, Organisation, Koordination und Beratung.

• Touristische Mountainbikeplanung Grundlegende Erarbeitung einer konsolidierten und behördenverbindlichen Mountainbikerichtplanung für den Perimeter Kandertal und Obersimmental- Saanenland. Bereinigung aus der kantonalen Vorprüfung, Anschrift aller Mit- wirkenden und Eingabe zur Genehmigung. —> Koordination, Administration, Organisation, Projektaufsicht und Rechnung

• Regionale Windenergierichtplanung Grundlagenbeschaffung und Potentialabschätzung anhand sachlicher Krite- rien mit ggf. Interessenabwägung. Die Planungsregion koordiniert die Arbeiten rund um die Richtplanung bei überregionalen Standorten. —> Organisation, Projektleitung, Koordination, Administration, Projektaufsicht und Rechnung

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