Titus Samstag, 18.02.2012 · 19.30 Uhr

So klingt nur Dortmund. Michael Schade Tito Vespasiano

Malin Hartelius Vitellia

Alice Coote Sesto

Rosa Feola Servilia

Christina Daletska Annio

Brindley Sherratt Publio Deutscher Kammerchor Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Louis Langrée Dirigent

Abo: Große Stimmen II – Konzertante Oper

In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handy- klingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

2,50 E 4I5 (1756 – 1791)

»« KV 621 (1791) Opera seria in zwei Akten (konzertante Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln)

Erster Akt

– Pause ca. 20.45 Uhr –

Zweiter Akt

– Ende ca. 22.30 Uhr –

Einführung mit Ulrich Schardt um 18.45 Uhr im Komponistenfoyer

6I7 Programm 8I9 Eine deutsche Schweinerei passte seinen Kompositionsstil dem Libretto, dem Anlass und vor allem seinen persönlichen Wolfgang Amadeus Mozart »La clemenza di Tito« KV 621 Vorlieben zum Schaffenszeitpunkt an. Sowohl »Die Zauberflöte« als auch das Klarinettenkonzert oder das , also seine letzten Werke, sind von Klarheit, scheinbarer Einfachheit, besser Mit Zitaten und zugeschriebenen Äußerungen in der politischen Hierarchie hochstehender Persön- Reduktion in der Instrumentierung und im Falle des »Titus« von einer überschaubaren Länge der lichkeiten ist es so eine Sache – nicht erst im Zeitalter der Mailboxnachrichten. Die Gattin Kaiser einzelnen Arien, weniger Ensembles und einer bewussten Konzentration durchdrungen. Nikolaus Leopolds II., anlässlich dessen Krönung Mozart die Oper komponiert hatte, soll sich über »La Harnoncourt wagt die These, dass dieser Kompositionsstil Mozarts Vision für sein Schaffen im clemenza di Tito« folgendermaßen geäußert haben: »una porcheria tedescha«. Historisch belegt frühen 19. Jahrhundert gewesen sein könnte, welches der Komponist nicht mehr erlebt hat und ist »eine deutsche Schweinerei« oder »der deutsche Mist« aus dem Munde der Kaiserin Maria so auf diesem Weg nicht mehr fortschreiten und -schreiben konnte. Louisa zwar nicht, am Tage nach der sie offenbar langweilenden Uraufführung schreibt sie aber an ihre Schwiegertochter, die Erzherzogin Maria Theresia: »Die Oper ist nichts Besonderes und Irrungen und Wirrungen der Liebe die Musik sehr schlecht, sodass wir alle nahe daran waren einzuschlafen.« Ein Urteil, das weder In einer Facette ist dieses »Dramma serio in due atti« reinster und bester Mozart: Die musikpsy- von kaiserlicher Etikette noch von musikalischem Sachverstande kündet – Politikergattinnen... chologische Ausformung der einzelnen Figuren, die kompositorische Gestaltung der Beziehungs- Aber auch andere Meinungen fanden Gehör. Die Oper wird im September 1791 in Prag en suite ebenen der handelnden, der singenden Menschen, hat eben nichts Konventionelles an sich, son- aufgeführt und Mozart berichtet über die letzte Aufführung und deren Widerhall: »Das sonder- dern ist pures Beziehungsdrama in Tönen. »Das Werk handelt eigentlich von der Zerbrechlichkeit barste dabei ist, das den abend als meine neue Oper (›Die Zauberflöte‹) zum erstenmale aufge- der Beziehungen zueinander«, sagt . Die Probe, auf die eine Freundschaft führt wurde (30. September 1791) am nemlichen abend in Prag der ›Tito‹ zum letztemale auch im Leben gestellt werden kann, steht im Zentrum der Beziehung zwischen Tito und Sesto. Tito, mit außerordentlichen Beifall aufgeführt worden.« Dies schreibt Mozart an seine Frau aufgrund der milde Herrscher, dessen guter Charakter am Ende ja eigentlich belohnt werden muss, steht der Berichterstattung des Klarinettenvirtuosen Anton Stadler, für den Mozart in der Oper einige resigniert und letztlich alleine da – er stimmt nicht in den allgemeinen Jubel ein. Heiraten muss er wundergleiche Soli bereithielt. aus Staatsraison – eigentlich hat er wohl Berenice geliebt, sie gehört aber dem falschen Kultur- kreis an. Vitellia wiederum wird zwar von Titus erwählt, aber nur weil Servilia ihn ablehnt. Vitellia Anlass für Komposition und Uraufführung der Oper war also die Krönung Kaiser Leopolds II. ist ein komplexer Charakter: Starke und wahre Liebe für Titus vermischen sich bei ihr mit der Wut zum König von Böhmen. Und so ist der Kompositionsstil der Opera seria auch vom Ereignis be- ihrer Familie gegen Titus, weil dieser ihren Vater vom Thron gestoßen hat. Vitellias Beziehung zu stimmt. Das stattliche Honorar von 200 Gulden war für Mozart Motivation genug, diese Oper Sesto hingegen ist von Abhängigkeit, ja Hörigkeit des jungen Mannes geprägt. Vitellia genießt ihre innerhalb von sechs Wochen 1791, im letzten Sommer seines Lebens, parallel zur »Zauberflöte« Machtposition und ihre weibliche Wirkung auf Sesto. Aber als wahre Liebe kann diese Beziehung zu komponieren. Eigentlich sollte der Kompositionsauftrag an den Kaiserlichen Hofkapellmeister sicher nicht betrachtet werden. Diese Kategorie erfüllt die Beziehung zwischen Annio und Servilia. Antonio Salieri gehen, der wegen anderer Verpflichtungen ablehnte. Der Stoff war vorgegeben: Ein Außenseiter in diesem komplexen Spiel der Liebe stellt Publius dar, ein Freund der Zerstörung »La clemenza di Tito«, eine berühmte Dichtung von Pietro Metastasio, die bereits vierzigmal vor und der hinterhältigen Intrige, der erstaunlicherweise von Titus als Exekutor beschäftigt wird. Aus Mozarts Version vertont worden war, erstmals 1734 von Antonio Caldara anlässlich der Namens- solchen Figuren schafft Mozart dank seines musikpsychologischen Gespürs Charaktere, deren tagsfeierlichkeiten für Kaiser Karl VI. Nachfolgende Kompositionen stammen u. a. von Hasse, Gefühle hör- und fühlbar werden Gluck, Jommelli und Traetta. Der Impresario des Prager Nationaltheaters fand in Mozart den vertraglich geforderten »Cellebre Maestro« und brachte ihn mit dem Librettisten, dem sächsi- Musikalischer Reichtum schen Hofpoeten Caterino Mazzolà, zusammen. Dieser straffte das Metastasio-Libretto erheblich Kompositorisch steht »La clemenza di Tito« einmalig da – durch die Entstehung am plötzlichen von drei auf zwei Akte und passte es an die zeitgemäßen musiktheatralischen Anforderungen an. Lebensende Mozarts weiß niemand, ob das Genie so oder anders weiterkomponiert hätte. Wahr- Diese Arbeit Mazzolàs bezeichnete Mozart in seinem eigenen Werkverzeichnis als »Umschrei- scheinlich ist, dass er für jeden Anlass und Auftrag die passende, stilechte und zeitgemäße Kom- ben zu einer wahren Oper«. position geschaffen hätte, wie es ihm in seinem ganzen Leben gelungen ist.

Dass Mozarts »Titus« den Rückfall in einen steifen und antiquierten Opernstil darstellt, ist ein Schon die Ouvertüre ist eine Überraschung. Sie ist keine Programmouvertüre, welche die weitverbreitetes Klischee, hält aber einer musikdramaturgischen Prüfung nicht stand. Mozart schönsten Themen, Melodien und Arien vorwegnimmt, sondern ein höfisches, festliches Stück,

10 I 11 Werke das mit einem Marsch beginnt. Auch die festlichen Chöre im »Titus«, die eher an Mozarts Kirchen- Höhen und Tiefen der Aufführungsgeschichte musik erinnern, kommen oft im Marschgestus daher. Die Instrumentation der gesamten Oper »ist Die divergierenden Meinungen zur ersten Aufführungsserie sind schon ein Spiegel dessen, was keinesfalls einfallslos, sondern unmittelbar und ungekünstelt«, sagt der Dirigent René Jacobs. diese letzte Mozart-Oper über 220 Jahre erleben sollte. Bis etwa in die 20er-Jahre des 19. Jahr- hunderts genoss »Titus« höchste Wertschätzung beim europäischen Opernpublikum. In Wien, Auch und nicht nur in diesem Punkte bestehen hohe Übereinstimmungen mit der gleichzeitig Prag, Berlin, Neapel, St. Petersburg, Paris und vor allem ab 1806 in London wurde diese Oper entstandenen »Zauberflöte«. Mozart vereint im »Titus« auf geniale Weise drei verschiedene Mu- regelmäßig gefeiert. Aber die Vorlieben für bestimmte Komponisten oder auch deren einzelne sikstile: die Opera seria, buffa (in den Ensembles) und sogar das Singspiel (in den sehr kurzen, Werke sind bis heute dem Zeitgeschmack unterworfen. Und so kommt es, dass ab ca. 1830 der liedhaften Nummern wie dem Duettino des Sesto und Annio oder dem Duett von Servilia und »Titus« seine Stimme verlor, und dies selbstverständlich garniert mit entsprechender Negativ- Annio). Diese drei Stilarten in einer Aufführung plastisch herauszuarbeiten, dies ist die Herausfor- propaganda der damals herrschenden Musikwissenschaft. Der Geist der Romantik entschied derung einer gelungenen Interpretation des »Titus«. Verschiedenste Gesangstechniken müssen sich klar für »« und gegen das steife Herrschertableau des »Titus« in der zu dieser vollendet beherrscht und ausgeführt werden: »sotto voce« (nur mit schwacher Stimme gesungen), Zeit verschmähten Form der so genannten Opera seria. Erst Mitte der 1960er-Jahre wurde »La »parlando« (sprechend) und »a parte« (beiseite gesprochen) sind nur einige Spielarten. Virtuosität, clemenza di Tito« wiederbelebt und regelmäßig aufgeführt. Dennoch führt sie gegenüber den Einfallsreichtum und Expressivität sind in der Opera seria normale Anforderungen, und da Mozart Da-Ponte-Opern und den Singspielen nach wie vor ein Schattendasein und ist kein Repertoire- für die besten Sänger komponiert hat, konnte er diese hohen Hürden aufstellen. renner, sondern Gourmetmusik für Mozart-Liebhaber, Vehikel für große Mezzosoprane in der Partie des Sesto und natürlich »Sopran-Futter« für den Part der Vitellia. Der wahren Qualität nachzuhorchen, dafür eignet sich gerade die Aufführungsform der konzertanten Oper.

Schardts Plattenschrank

Live seltener gespielte Meisterwerke sind oft diskografisch vergleichsweise gut dokumentiert – so %HLXQVVSLHOHQ6LH auch im Falle des »Titus«: Den Startschuss setzt 1967 der damalige Kölner GMD István Kertész mit dem Wiener Staatsopernorchester und der sagenhaften Damenriege Teresa Berganza (Sesto), GLHHUVWH*HLJH Lucia Popp (Servilia) und Brigitte Fassbaender (Annio) (Decca). Kertész begründete auch die Büh- nen-Renaissance des »Titus« im Zusammenwirken mit dem unerreichten Regisseur Jean-Pierre Ponnelle. Natürlich erzielt auch Nikolaus Harnoncourt mit dieser Oper emotionale und klang- sprachliche Höchstwerte. In der letzten Opernaufnahme vor ihrem Tode brilliert Lucia Popp als Vitellia neben Ruth Ziesak als Servilia und Ann Murray als Sesto (Warner Classics). Orchestral blitzblank, historisch informiert und doch klanglich vielfarbig präsentiert Christopher Hogwood seinen »Titus« mit der Academy of Ancient Music. Er hat in Cecilia Bartoli einen hinreißenden Sesto. Wer nahe an das Dortmunder Live-Erlebnis kommen will, muss zur DVD greifen und erhält dafür mit dem prächtigen Michael Schade den aktuell führenden Sängerdarsteller des Tito, Nikolaus Deshalb beraten Sie die Chefs persönlich. Harnoncourt und die Wiener Philharmoniker. Mozart-Herz, was willst Du mehr... (Arthaus Musik). Gehört im Konzerthaus audalisDXGDOLV‡.RKOHU3XQJH 3DUWQHU‡:LUWVFKDIWVSUIHU‡6WHXHUE · Kohler Punge & Partner · WirtschaftsprüferHUDWHU‡5HFKWVDQZlOWH · Steuerberater · Rechtsanwälte Rheinlanddamm5KHLQODQGGDPP‡'RUWPXQG‡7HO   199 · 44139 Dortmund · Tel.: +49 (0)231.2255-500‡GRUWPXQG#DXGDOLVGH‡ZZZDXGDOLVGH · www.audalis.de Seinen ersten »Titus« erlebte das KONZERTHAUS DORTMUND im September 2002 in Zusammen- arbeit mit dem »Beethovenfest Bonn«. Christoph Poppen leitete das Münchener Kammerorches- ter und ein Solistenensemble mit Stella Doufexis, Norman Shankle und anderen.

323010 A i G i d li i dd 1 15 09 10 09 33

12 I 13 Werke 14I15 Michael Schade allen Mozart-Partien ihres Fachs aufgetreten ist. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie als Blondchen bei den »Salzburger Festspielen« unter und als Adina an der Oper Gefeiert als einer der weltweit führenden Mozart-Tenöre unserer Zeit, ist der Deutsch-Kanadier Frankfurt. Ihre Zürcher Debüts als Contessa und Fiordiligi wurden international gewürdigt ebenso Michael Schade regelmäßig an den international wichtigsten Opernhäusern sowie Konzert- und wie ihr Auftritt in Harnoncourts Realisierung von Schuberts selten gespielter Oper »Alfonso und Liedbühnen zu erleben. Eine enge Zusammenarbeit verbindet Michael Schade mit der Wiener Estrella«. war als Sophie in den Opernhäusern von Berlin und Wien zu sehen, Staatsoper, wohin er auch in der Saison 2011/12 mit Auftritten in »«, »Daphne« sowie in als Adele und in »Les Indes Galantes« in Paris, als Konstanze in Hamburg und als Marzelline in der Titelpartie der Neuproduktion von »La clemenza di Tito« zurückkehren wird. Bei den »Salz- München. Gastspiele führten die Künstlerin zu den Festivals nach Aix-en-Provence, Ludwigsburg burger Festspielen« stand der Künstler in 16 aufeinander folgenden Spielzeiten auf der Bühne. und Schwetzingen. 2008 und 2009 war Michael Schade Creative Director des Young Singers Projects, das sich der Förderung junger talentierter Sänger widmet. 2012 wird er bei den »Salzburger Festspielen« als Im Konzertbereich arbeitet Malin Hartelius regelmäßig mit führenden Dirigenten wie Riccardo Tamino in »Das Labyrinth« unter der Leitung von zu sehen sein. Chailly, William Christie, , Nikolaus Harnoncourt, Mariss Jansons, Philippe Jor- dan und Franz Welser-Möst sowie mit bedeutenden Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, Neben seiner Operntätigkeit widmet sich Michael Schade auch intensiv der Konzertliteratur dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem , der Accademia Nazionale di Santa und dem Liedgesang. Mit seinem großen Konzertrepertoire, das von Bachs Passionen bis Mah- Cecilia, dem , dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und lers »Lied von der Erde« reicht, war er u. a. mit den Wiener und Berliner Philharmonikern, dem dem London Symphony Orchestra. Philadelphia Orchestra sowie dem Los Angeles und New York Philharmonic unter so namhaften Dirigenten wie Claudio Abbado, Pierre Boulez, Valery Gergiev, Mariss Jansons, James Levine, Ric- In der Saison 2011/12 ist und war Malin Hartelius an der Oper Zürich in »Les pêcheurs de cardo Muti, Kent Nagano, Simon Rattle, Helmuth Rilling, Christian Thielemann und Franz Welser- perles«, »L’elisir d’amore«, »Don Giovanni«,» Così fan tutte«, »Die Entführung aus dem Serail« und in Möst zu erleben. Haydns »Schöpfung« zu sehen. 2012 kehrt sie nach Salzburg zurück, sowohl zur »Mozartwoche« unter Ivor Bolton als auch zu den »Salzburger Festspielen«. Weitere Höhepunkte umfassen Auf- Neben zahlreichen Aufnahmen unter Nikolaus Harnoncourt wirkte er u. a. bei Einspielungen tritte in Mozarts c-moll-Messe mit dem Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst im Wiener mit von Mahlers »Lied von der Erde« mit den Wiener Philharmonikern unter Pierre Boulez, Mo- Musikverein und in den USA sowie ihr erstes Verdi-Requiem im Wiener Musikverein und in Mün- zarts Requiem mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado, Strauss’ »Daphne« unter chen. Semyon Bychkov sowie beim Live-Mitschnitt einer Mozart-Gala mit Anna Netrebko unter Daniel Harding. Drei seiner Einspielungen bei CBC Records wurden jeweils mit dem »Juno Award« aus- Malin Hartelius wurde im Januar 2010 in Stockholm vom schwedischen König mit dem Orden gezeichnet. Als eine seiner jüngsten Veröffentlichungen erschien Schuberts »Schöne Müllerin« für Wissenschaft und Kunst »Litteris et Artibus« ausgezeichnet. mit Rudolf Buchbinder als Live-Mitschnitt.

2007 wurde dem Künstler der Titel »Österreichischer Kammersänger« verliehen. Außerdem ist er Artistic Director der »Stella Maris International Vocal Competition« von Hapag Lloyd. In der Saison 2009/10 war Michael Schade Artist in Residence im Wiener Musikverein.

Malin Hartelius

Die in Schweden geborene Sopranistin Malin Hartelius studierte in Wien bei und war dort Mitglied des Opernstudios. In der Spielzeit 1990/91 gehörte sie dem Ensemble der Wiener Staatsoper an. Seit 1991/92 ist sie dem Opernhaus Zürich verbunden, wo sie u. a. in

16I17 Biografien Alice Coote Alice Coote konnte besonders mit Werken von Mahler, Berlioz, Mozart, Händel und Bach mit Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, Boston Symphony Orchestra, New York Phil- Ihre Karriere als renommierte Lied-, Konzert- und Opernsängerin führte Alice Coote von ihren An- harmonic, Le Concert d’Astrée, Halle Orchestra und dem Concertgebouworkest Amsterdam Er- fängen in Cheshire, Nordengland, bei regionalen Gesangsfestivals oder als Oboistin im Cheshire folge feiern. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Valery Gergiev, Christoph von Dohnányi, Jirˇí Youth Orchestra bis zu einem Platz unter den großen Künstlerinnen der heutigen Zeit. Sie stu- Beˇlohlávek, Mark Elder und Pierre Boulez. Sie singt unter anderem die Rollen Poppea, Carmen, dierte in Manchester und London und erhielt in dieser Zeit den »Kathleen Ferrier Award« und den Dorabella, Marguerite, Octavian, Orfeo, Idamante, Nerone, Hänsel, Maffio Orsini, Ruggiero und »Brigitte Fassbaender Prize« für ihre Liedinterpretationen. Ariodante in den Opernhäusern von London, Paris, Amsterdam, München, Frankfurt, Salzburg, Chicago, Seattle, Los Angeles und San Francisco sowie an der Metropolitan Opera New York. Liederabende bilden einen zentralen Punkt in Alice Cootes Schaffen. Sie tritt in Großbritan- nien, Europa und den USA in den großen Musikzentren auf, darunter die Wigmore Hall, die »BBC Auf CD ist Alice Coote mit Liedern von Robert Schumann und Gustav Mahler zu hören. Sie war Proms«, das Concertgebouw Amsterdam, das Lincoln Center und die Carnegie Hall New York. In außerdem beteiligt an Aufnahmen von Händels »Messiah«, Mahlers Sinfonie Nr. 2, »Dream of dieser Saison tritt sie in der Wigmore Hall in einer Reihe von Konzerten mit Julius Drake, dem Gerontius«, »«, »Orfeo«, »The Choice of Hercules« und Brahms’ Alt-Rhapsodie. Nash Ensemble und dem English Concert unter Harry Bicket auf. Auf dem Programm stehen Auf DVD erschienen mit ihr Händels »Messiah«, »Hänsel und Gretel«, »L’incoronazione di Poppea« Mahlers »Rückert-Lieder«, Schuberts »Winterreise« und Arien von Händel. und »Lucrezia Borgia«.

Rosa Feola

Die Sopranistin Rosa Feola wurde 1986 geboren. Sie begann ihre Gesangsausbildung bei Mara Naddei und schloss ihr Studium 2008 am Conservatorio Statale Giuseppe Martucci in Salerno ab. 2008 wurde sie in das Opernstudio der Accademia Nazionale di Santa Cecilia aufgenommen, wo sie von Renata Scotto unterrichtet wurde. Im selben Jahr erhielt sie von der Accademia Nazionale Strafrecht für Unternehmer. di Santa Cecilia und der Fondazione Ettore Paratore ein Stipendium, um ihre Ausbildung 2009 in Effektiv. Kompetent. Diskret. Rom fortsetzen zu können. rEchtSanWältE Im August 2009 gastierte Rosa Feola beim »Knowlton Festival« in Kanada und beim »Reate Fes- tival« in Rieti – beide Male unter der Leitung von Carlo Rizzari – sowie beim »Festival Pergolesi prof. Dr. tido park fachanwalt für Straf- und Steuerrecht Spontini« in Jesi. Im Rahmen des »Belcanto Festivals« war sie im September desselben Jahres Dr. tobias Eggers fachanwalt für Strafrecht als Corinna in »Il viaggio a Reims« mit dem Orchester und dem Chor der Accademia Nazionale Ulf reuker ll.m. (Wirtschaftsstrafrecht) di Santa Cecilia unter der Leitung von Kent Nagano im Auditorium Parco della Musica in Rom zu Dr. Stefan rütters hören. 2010 gewann Rosa Feola den Zweiten Preis bei dem von Plácido Domingo gegründeten matthias frank Wettbewerb »Operalia «, wo ihr auch der »Zarzuela-Preis« und der Publikumspreis verliehen wur- den. Es folgten Auftritte als Serafina Donizettis »Il campanello« beim »Reate Festival« 2010, als rheinlanddamm 199 | 44139 Dortmund Adina in Donizettis »L’elisir d’amore« am Teatro dell’Opera in Rom unter Bruno Campanella sowie fon (0231) 95 80 68 - 0 www.park-wirtschaftsstrafrecht.de | als Ines in »I due Figaro« von Mercadante bei den »Salzburger Pfingstfestspielen« unterR iccardo Muti. Auf der Konzertbühne war Rosa Feola zuletzt mit Rossinis Petite Messe Solennelle unter WirtSchaftSStrafrEcht | StEUErStrafrEcht | compliancE Michele Campanella zu hören. In dieser Saison wird sie als Musetta in »La Bohème« im Teatro di San Carlo Neapel auf der Bühne stehen.

18I 19 Biografien 20 I 21 Christina Daletska Solisten in einen vokalen Klangkörper einzubringen, der sich erfolgreich den Anforderungen un- terschiedlichster Musikstile stellt – a cappella oder mit renommierten Partnern. Auf freiberuflicher Die junge Mezzosopranistin Christina Daletska ist mit 27 Jahren eine der vielseitigsten und erfolg- Basis gestalten die Gesellschafter den Deutschen Kammerchor inhaltlich und organisatorisch in reichsten Sängerinnen ihrer Generation. 2008 gab sie ihr Bühnendebüt als Rosina in »Il barbiere di eigener Regie. Bereits der erste Auftritt des Deutschen Kammerchors anlässlich der Uraufführung Siviglia« am Teatro Real Madrid. 2009 debütierte Daletska bei den »Salzburger Festspielen« und von Christian Josts »Phoenix resurrexit« im Rahmen des Festivals »Mittelrhein Musik Momente« war in Beethovens Missa Solemnis mit dem Tonhalle-Orchester Zürich sowie in Dvorˇáks Requiem 2001 wurde landesweit live im Radio übertragen. Kritiker namhafter deutscher Tageszeitungen mit dem Berner Symphonieorchester zu hören. Sie ist mit Ensembles wie dem Mozarteum Orches- schätzen die »außerordentliche Homogenität und Flexibilität des Ensembles, die Leichtigkeit, ter Salzburg, Balthasar-Neumann-Ensemble, Orchestre Philharmonique de Liège, Musikkollegium Flüssigkeit, Differenzierung und Transparenz sowie die Virtuosität des Vortrags«. Die Offenheit Winterthur und der Camerata Zürich aufgetreten und gab Liederabende in Wien, Barcelona, Straß- des Deutschen Kammerchores für jede Musik auf Spitzenniveau zeigt sich an der Vielfalt seiner burg, Freiburg und in Kanada. Sie arbeitet mit Dirigenten wie Daniel Harding, Riccardo Muti, Tho- künstlerischen Kooperationen: mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Ensemble mas Hengelbrock, Ivor Bolton, Christopher Hogwood und Christian Zacharias. Christina Daletska Modern, Concerto Köln und mit dem Barockorchester La Stagione Frankfurt. wurde 1984 in Lemberg (Ukraine) geboren. Sie studierte Geige bei ihrer Mutter und spielte noch vor ihrem 18. Geburtstag die Violinkonzerte von Mendelssohn, Tschaikowsky und Beethoven. 2006 begann sie ihr Gesangsstudium bei Ruth Rohner in Zürich und gewann bereits ein Jahr später Preise Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen bei mehreren internationalen Gesangswettbewerben. Sie spricht sieben Sprachen, veröffentlicht bald ihr erstes Denk- und Logik-Puzzlebuch und engagiert sich für Amnesty International. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist eines der weltweit führenden Orchester und be- geistert mit ihrem einzigartigen Musizierstil überall ihr Publikum. Künstlerischer Leiter ist seit 2004 der estnische Dirigent Paavo Järvi. Bisheriger Höhepunkt der Zusammenarbeit mit Paavo Brindley Sherratt Järvi war das gemeinsame Beethoven-Projekt, auf das sich Dirigent und Orchester sechs Jahre lang konzentriert haben. Der bei RCA auf CD erschienene Zyklus wurde weltweit von Kritikern Der Bassist Brindley Sherratt stammt aus Lancashire und studierte Gesang und Trompete an der gefeiert. Ein ebenso positives Echo fand auch die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Doku- Royal Academy of Music. Er ist regelmäßiger Gast am Royal Opera House in London und an der mentation des Beethoven-Projektes durch die Deutsche Welle und Unitel. Zurzeit konzentrieren English National Opera, wo er mit den wichtigen Rollen seines Repertoires wie Gremin, Pimen, sich Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und Paavo Järvi nicht weniger erfolgreich auf Sarastro, Sparafucile und Ramfis zu erleben war.D as »Glyndebourne Festival« lud ihn als Rocco das sinfonische Schaffen Robert Schumanns. Die erste CD mit den Sinfonien Nr. 1 und 3 ist für eine Neuproduktion von Beethovens »Fidelio« ein, bei den »Salzburger Osterfestspielen« sang Ende 2011 wiederum bei RCA erschienen. Nach Erfolgen in Tokio und St. Petersburg werden er 2005 unter Leitung von Sir Simon Rattle den Hobson in Brittens »Peter Grimes« und bei den die Schumann-Sinfonien im Jahr 2012 auch beim »Beethovenfest Warschau« sowie im Kon- »Salzburger Festspielen« 2007 wirkte er als Balducci in »Benvenuto Cellini« von Berlioz mit. Wei- zerthaus Wien zyklisch aufgeführt. Im Herbst 2012 wird auch über das Schumann-Projekt eine tere Auftritte führten Brindley Sherratt an das Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, an die TV-/DVD-Produktion der Deutschen Welle in Zusammenarbeit mit Unitel, Arte und Radio Bremen Hamburgische Staatsoper, die Santa Fe Opera und die Welsh National Opera. 2009 gastierte erscheinen. Seit vielen Jahren pflegt das Orchester enge musikalische Freundschaften zu inter- er als König Marke bei einer konzertanten »Tristan«-Aufführung des Swedish Radio Symphony national renommierten Solisten und Dirigenten wie Sabine Meyer, Viktoria Mullova, Heinz Holliger, Orchestra unter Daniel Harding. Mit Antonio Pappano studierte er Beethovens Neunte in Rom ein, Olli Mustonen, Hélène Grimaud, Martin Grubinger, Janine Jansen, Christian Tetzlaff, Hilary Hahn, mit Pierre Boulez und dem Ensemble intercontemporain »Les Noces« von Strawinsky. Heinrich Schiff, Trevor Pinnock und Sir Roger Norrington.

Mit großem persönlichem Engagement widmen sich die Orchestermitglieder den gemein- Deutscher Kammerchor samen Projekten mit der Gesamtschule Bremen-Ost, in deren Gebäude sie die Probenräume des Orchesters verlegt haben. Die daraus erwachsene Zusammenarbeit wurde seit Beginn mit Im Januar 2001 gründeten 16 Berufssängerinnen und -sänger den Deutschen Kammerchor. Ihre zahlreichen Auszeichnungen bedacht, darunter 2007 mit dem »Zukunftsaward« als »beste sozia- Vision war und ist, die reichlichen Erfahrungen als ensemblebegeisterte Chorsänger und versierte le Innovation«. Inzwischen hat der Staatsminister für Kultur dieses Zukunftslabor der Deutschen

22 I 23 Biografien Kammerphilharmonie Bremen zum Modellprojekt ernannt. 2008 erhielt Die Deutsche Kammer- Rechtsanwälte und Notare philharmonie Bremen für die gelungene Verbindung von Unternehmertum und Kultur den renom- mierten »Deutschen Gründerpreis«. 2009 haben gleich drei ihrer CD-Produktionen einen »ECHO Klassik« gewonnen. 2010 wurde Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen für ihr editorisches Gesamtwerk von Bach bis Ruzicka mit dem »Preis der deutschen Schallplattenkritik« ausgezeich- net. Paavo Järvi erhielt für die Beethovenaufnahmen den »ECHO Klassik« als »Dirigent des Jahres« 2010.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist Residenzorchester des »Beethovenfestes Bonn« und der Elbphilharmonie Konzerte Hamburg.

Louis Langrée

Der französische Dirigent Louis Langrée ist seit 2002 Music Director des »Mostly Mozart Festivals« im New Yorker Lincoln Center. Darüber hinaus wurde er zum Chefdirigenten der Camerata Salz- burg berufen. Zuvor war er als Music Director beim Orchestre de Picardie (1993 bis 1998) und beim Orchestre Philharmonique de Liège (2001 bis 2006).

In der Saison 2011/12 leitet Louis Langrée Produktionen an der Wiener Staatsoper und an der Metropolitan Opera in New York. Weitere Konzertverpflichtungen beinhalten Wiedereinladungen Die Kunst liegt im zu den Sinfonieorchestern von São Paulo, Detroit, St. Louis und Baltimore sowie zum Scottish Chamber Orchestra. Langrée arbeitete mit Orchestern wie dem Orchestre de Paris, London Phil- harmonic Orchestra, Tokyo Philharmonic Orchestra, den Wiener Philharmonikern und der Accade- Zusammenspiel. mia Nazionale di Santa Cecilia. Er steht regelmäßig bei Originalklangensembles am Pult, darunter das Freiburger Barockorchester, das Orchestra of the Age of Enlightenment und Le Concert d’Astrée. Langrée tritt bei Festivals wie den »Wiener Festwochen«, »BBC Proms«, dem »Spoleto Festival«, »Budapest Spring Festival« und dem »George Enescu Festival« in Bukarest auf.

Louis Langrée war Music Director der Opéra National de Lyon und der Glyndebourne Touring Opera und arbeitet regelmäßig an der Metropolitan Opera in New York und bei der Glyndebourne staadenvonboxberg.de Festival Opera. Er dirigierte an der Mailänder Scala, am Royal Opera House Covent Garden, an der Lyric Opera of Chicago, der Semperoper Dresden, der Opéra Bastille und dem Théâtre des Champs-Élysées in Paris, am Grand Théâtre in Genf und an der Nederlandse Opera in Amster- dam. Seine Diskografie umfasstA ufnahmen für Virgin Classics, Universal und Naïve. Viele dieser Einspielungen sind preisgekrönt mit einem »Diapason d’Or«, »Gramophone Award« oder »Midem Classical Award«. 2006 wurde Louis Langrée vom französischen Kulturministerium als »Chevalier des Arts et des Lettres« geehrt.

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S&J 2011-15 Konzerthaus-DO L2.indd 1 21.07.11 10:43 26I 27

Zeitinsel Rachmaninow | Skrjabin Zwei ungleiche Weggefährten im Porträt

Schillernde Farben Valentina Lisitsa hat im Rahmen ihres »Rachmaninow-Projects« bereits alle Klavierkonzerte des Kom- ponisten mit dem London Symphony Orchestra eingespielt. Für die Zeitinsel Rachmaninow|Skrjabin hat sie einen Klavierabend mit Werken von Skrjabin, Rachmaninow und Liszt zusammengestellt.

Di 17.04.2012 · 20.00

Auskomponierte Melancholie Die bulgarische Sopranistin Krassimira Stoyanova stellt das Liedschaffen Rachmaninows in den Vordergrund ihres Konzerts. Neben ausgewählten Vokalwerken des großen Melodikers stehen Lieder von Liszt und Tschaikowsky auf dem Programm.

Mi 18.04.2012 · 20.00

An den Grenzen der Spätromantik An zwei Abenden präsentieren die Sächsische Staatskapelle Dresden unter Kirill Petrenko und der Pianist Boris Berezovsky die großformatigen Werke von Rachmaninow und Skrjabin: Klavier- konzerte, Sinfonien und Skrjabins »Poème de l’Extase«.

Do 19.04.2012 · 20.00 + Fr 20.04.2012 · 20.00

Schlicht und schön Dass die weiten Dimensionen der Kompositionskunst Rachmaninows in den liturgischen Gesän- gen der russisch-orthodoxen Kirche wurzeln, beweist der Estnische Philharmonische Kammer- chor mit der groß angelegten Vesper op. 37.

Musik ist wie ein Puzzle aus Tönen: Viele Elemente fügen sich zusammen Sa 21.04.2012 · 20.00 zur Erfolgsmelodie des KONZERTHAUS DORTMUND. Unterstützen auch Sie hochkarätige Konzerte und profitieren durch Kartenvorkaufsrecht, exklusive Einladungen, kostenlosen Bezug von Broschüren etc. Werden Sie Teil der Gemeinschaft der »Freunde des Konzerthaus Dortmund e.V.« Infos: T 0231-22 696 261· www.konzerthaus-dortmund.de Weiterhören Texte Ulrich Schardt

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