Z 8398 C Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands Union in Deutschland Bonn, den 2. November 1972

• GESUNDHEIT Vor allem Sicherheit! Die stellvertretende Bundes- vorsitzende der CDU, Dr. Helga Ein Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, hat nicht Wex, wendet sich gegen Neidkomplexe zu wecken, hat nicht Haß zu säen und politische Geg- leichtfertige Klassenkampf- ner zu verleumden, er hat auch nicht den Klassenkampf zuzulas- Experimente im Gesundheits- sen. Wir brauchen einen Kanzler aller Deutschen. wesen. Wir kämpfen um jede Stimme und darum, daß in diesem Volk Seite 7 jeder frei von Furcht leben kann, frei von Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, frei von der Furcht um Geldwert und Sparbuch, • INFLATION frei von der Furcht vor Krankheit und Alter, frei von der Furcht vor Hans Katzer politischem Terror und krimineller Gewalt. Wir müssen die Fenster warnt vor der Gefährdung der öffnen, und zwar nicht nur nach Osten. Die muffige Luft des Klassen- Arbeitsplätze und appelliert an kampfes muß hier wieder heraus, die wollen wir nicht haben. Denn die Gewerkschaften. kein Volk und schon gar nicht ein gespaltenes Volk darf sich durch Seite 11 politischer! Haß selbst ersticken. Wir verteidigen die soziale Gerechtigkeit gegen sozialistische • LANDWIRT- Utopien und gegen revolutionäre Maßlosigkeit. Wir wollen diese SCHAFT gefährlichen Experimente stoppen, bevor sie zu endgültigen Aben- Der in einem Kabinett Barzel als teuern werden. Wir wollen keine andere Republik, wir wollen diese Landwirtschaftsminister vorge- Republik, die wir mit Stolz geschaffen und zur humansten und frei- sehene Karl Bewerunge analysiert heitlichsten Ordnung, die es je in Deutschland gegeben hat, gemacht die kritische Lage der Bauern, haben. Wir wollen und wir werden diese unsere gefährdete Repu- die von der steigenden Inflation blik wieder sicherer machen. besonders bedroht sind. Wir wollen und wir werden nach unserem Leitbild der humanen Dokumentation Leistungsgesellschaft — also durch Chancengleichheit und Chancen- gerechtigkeit, durch Aufstieg, durch Bildung, durch breitere Vermö- • WAHLKAMPF gensbildung und damit Eigentum für jeden, durch soziale Dienste und durch humanen Fortschritt - unser Leben erleichtern und ver- Die Großkundgebung der CDU bessern. Wir wollen es nicht durch die Revolutionäre verändern in der Dortmunder Westfalenhalle lassen! gab das Startsignal zur heißen Phase des Wettkampfes. Es muß sich wieder gut und sicher und frei in diesem Lande Seite 16 leben lassen. Das ist die Lebensqualität, die wir meinen. Dies soll ein Leben ohne Bevormundung und ein Leben ohne Ausbeute sein. * Die Sozialdemokratie hat zur Auseinandersetzung mit den radi- Auch von dieser UiD-Ausgabe kalen Sozialisten nicht mehr die Kraft und teilweise schon nicht steht wieder eine gewisse Anzahl mehr die Macht. Statt dort zu kämpfen, wo bei Solidarität der von Exemplaren zu Wahl- Demokraten ihre Front wäre, versucht man ohne die Solidarität der kampfzwecken zur Verfügung. Demokraten, durch Verleumdung und Verbreiten von Furcht die Bestellungen an: Union Betriebs Macht zu behalten. Wir lassen uns dadurch nicht einschüchtern. GmbH, 53 Bonn, Argelander- Dr. straße 173, Telefon 22 00 40.

Union In Deutschland — Informationsdienst der Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Redaktion: Karl Hans Roos, Gisbert von Wersebe, Anton Georg Grützner, Dr. Peter Wellert. 53 Bonn, Konrad-Adenauer-Haus, Tel. 20 21. Informationen

liche Hilfstruppe verzichten zu Nettolohnminderung von 2 % ge- Doppelzüngige SPD können und nehme lieber eine genüber dem vorangegangenen finanziert SHB weiter weitere Zunahme der Radikali- zweiten Halbjahr 1971 gehabt. sierung in unserem Lande in Kauf, als endlich überfällige und Obwohl die SPD sich formal selbst angekündigte Abgrenzun- Zitate gegen jede Zusammenarbeit gen durchzuführen. Die an- zwischen SPD und Kommunisten dauernde Förderung des SHB ausgesprochen hatte, obwohl durch die Minister Frau Strobel Die Inflation wird heute gern der Sozialdemokratische Hoch- und von Dohnanyi sei um so als Bazillus umschrieben, der schulbund nachweislich eng mit makaberer, als andererseits die die Volkswirtschaft befällt und Kommunisten zusammenarbeitet SPD dem SHB das Recht, den Schnupfen oder Schlimmeres und seine Führer selbst sich zu Begriff „sozialdemokratisch" im auslöst. Dieses Bild ist zwar kommunistischem Gedankengut Namen zu führen, aberkannt hübsch, aber schief. Tatsächlich bekennen, erhält der SHB auch habe. ist die Inflation eher mit einem in diesem Jahr Zuwendungen Als geradezu erheiternd ver- Karzinom zu vergleichen. Der aus dem Bundeshaushalt, die merkte Jürgen Wohlrabe die Tat- Wirtschaftsorganismus wird an voraussichtlich 88 000 DM betra- sache, daß in der Antwort auf der Basis zersetzt. Zu verhin- gen werden. Diese Summe seine schriftliche Anfrage Staats- dern ist der Exitus nur bei Früh- nannte der Parlamentarische sekretär Hermsdorf die Bezeich- erkennung, wenn rechtzeitig Staatssekretär im Bundesmini- nung „ehemaliger Sozialdemo- eine Operation gewagt wird. sterium für Wirtschaft und Fi- kratischer Hochschulbund" ver- Die Welt, 23. Oktober 1972 nanzen, Hermsdorf, auf eine wendet hat. Daß eine „ehema- entsprechende Anfrage des stell- lige" Vereinigung staatlicher Zu- Das schöne an Kiel ist, daß vertretenden Mitglieds des Stän- schüsse erhalte, sei allerdings wir an Kuhweide denken, wenn digen Ausschusses Jürgen Wohl- eine Fehlleistung ersten Ranges der Vorname Willi(y) fällt. rabe. und werfe ein bezeichnendes Dr. Arthur Rathke, Pressechef der schleswig-holsteinischen Im Zeitraum vom 1. 1. bis Licht auf diese Bundesregierung, Landesregierung 31. 7. 1972 hat der SHB aus erklärt der Berliner CDU-Politi- dem Etat des Bundesministers ker. für Jugend, Familie und Gesund- heit 47 275 DM und aus dem Scheels Haushalt des Bundesministers Zahlenvergleiche für Bildung und Wissenschaft Täuschung der unseriös 10150 DM erhalten. Für das Arbeitnehmer Haushaltsjahr 1972 und aus dem Etat des Bundesministers für Zu den wiederholten Behaup- Jugend, Familie und Gesundheit Die von SPD und Bundes- tungen des FDP-Vorsitzenden weitere 30 725 DM bewilligt. regierung verbreiteten falschen Scheel, die Ausgaben der CDU- Diesen Vorgang bezeichnete Prozentzahlen über die angeb- regierten Länder seien höher als der CDU-Politiker Jürgen Wohl- liche Steigerung der realen Net- dort, wo die SPD die Mehrheit rabe als trauriges Zeugnis für toverdienste bedeuten in Wirk- habe, erklärten Finanzexperten die Doppelzüngigkeit der SPD. lichkeit eine bewußte Täuschung der CDU/CSU, Scheels Zahlen- Während sie sich nach außen der Arbeitnehmer. Die Halb- vergleiche seien unseriös. Wenn hin mit wohlgesetzten Worten jahres-Statistik enthält eine dop- dieser von Ausgabensteigerung von Linksextremisten aus den pelte Verfälschung, weil im er- in SPD-regierten Ländern von eigenen Reihen distanziere, er- sten Halbjahr 1971 die Arbeit- 26% und in den CDU-regierten hielten diese Radikalen durch nehmer noch Konjunkturzuschlag Ländern von 33 % spreche, müs- die von der SPD getragene Bun- zahlen mußten und sie im ersten se festgehalten werden, daß sich desregierung weiterhin ungeniert Halbjahr 1972 die Rückzahlung der Ausgabenanstieg der CDU- beträchtliche Mittel, die es ihnen erhielten. Wenn man Statistik so regierten Länder auf den Zwei- gestatten, die Wühlarbeit ge- verwendet, kann man — auf- Jahreszeitraum 1971 gegenüber gen die demokratische Grund- grund amtlicher Zahlen — auch 1969 beziehe und auf die am ordnung der Bundesrepublik fort- nachweisen: im ersten Halbjahr 1. 1. 1970 in Kraft getretene Fi- zusetzen. Offensichtlich glaube 1972 haben die Arbeitnehmer nanzreform zurückzuführen sei, die Bundesregierung Brandt zur trotz voller Rückzahlung des welche die Finanzausstattung Zeit auf keine noch so bedenk- Konjunkturzuschlags eine reale der finanzschwachen Länder we-

2 Informationen sentlich verbessert habe und stiegen. Die Haushaltspolitik der gen. Dies geht aus einer Mittei- deshalb gerade bei den CDU- Länder mit sozialdemokratischen lung des Statistischen Bundes- regierten Ländern Schleswig- Mehrheiten sei also jetzt in be- amtes hervor. Weiter: Mit dem Holstein, Rheinland-Pfalz, Saar- sonderem Maße expansiv, und jetzt erreichten neuen Stand von land und Bayern gegenüber konjunkturpolitisch sei dies um 116,0 (Preisstand 1962 einschl. 1969 zu überdurchschnittlichen so schwerwiegender, als die der damaligen kumulativen Um- Ausgabensteigerungen führen SPD-Länder 60%, die CDU- satzsteuer = 100) lag der Index mußte. Länder dagegen nur 40% des um 4,6% höher als im Septem- Vergleiche man demgegenüber Haushaltsvolumens aller Länder ber 1971. Ohne den Großhandel mit Tabakwaren, dessen Ver- die Haushaltszahlen der Län- umfaßten. der 1972 gegenüber dem Ist kaufspreise als Folge der Steuer- 1970, ergäben sich gleiche Stei- erhöhung von August bis Sep- gerungsraten sowohl für die tember 1972 um durchschnittlich SPD- (+ 26,9%) als auch für Auch Großhandels- 21,7% anzogen, betrug die In- die CDU-regierten (+ 26,6%) dexveränderung + 0,2 % im Länder. Schließlich: im bisheri- verkaufspreise steigen Monats- und + 4,1 % im Jah- gen Verlauf des Jahres 1972 resvergleich. Im Juli und Au- seien bis einschließlich August Der Index der Großhandels- gust 1972 hatte der Abstand ge- die Ausgaben der CDU-regierten verkaufspreise (ohne Mehrwert- genüber dem entsprechenden Länder um 10,8%, die der SPD- steuer) ist von August bis Sep- Vorjahresmonat + 3,5 bzw. regierten Länder um 12,6% ge- tember 1972 um 0,8% gestie- + 4,1 % betragen.

Kurz notiert Dubcek-Anhänger und heute Führer der sozia- listisch-demokratischen Opposition im Exil, er- klärte, daß natürlich auch die Bevölkerung der Jesus und Brandt im Religionsbuch für Schulun- Tschechoslowakei die Ost-West-Entspannung und terricht. Die Verlage Hermann Schroedel und Ben- die daraus erwachsenden Erleichterungen begrüße. ziger haben für den Unterricht an Oberschulen ein Andererseits müsse aber die Ostpolitik mit Kon- Religionsbuch herausgegeben, das unter dem zessionen an die kommunistischen Machthaber Titel „Jesus — Sohn Gottes?" Texte, Materialien bezahlt werden. — Auf die Frage, ob die Ost- und Bilder veröffentlicht, die sich bis auf eine Aus- politik hilfreich für die Liberalisierung und Nor- nahme mit Jesus Christus beschäftigen. Die eine malisierung des Alltags in der CSSR sei, er- Ausnahme ist Bundeskanzler . Im widerte Pelikan in der Sendung „Berliner Werk- Inhaltsverzeichnis werden von 1-11 Darstellungen statt": „Wenn die Bundesregierung den Status Christi und Texte aus der Schrift in einen Zu- quo anerkennt, ist das ein neues München." Es sammenhang gestellt. Unter Punkt 11 folgen „Be- bestünde die Gefahr, daß wieder die kleinen Völ- kenntnisse", unter anderem das „Credo" von D. ker „im Interesse des Friedens" geopfert werden. Solle. Auf Seite 16 folgt dann, nicht weiter moti- viert, als Punkt 12 ein Foto von Willy Brandt. über Störungen ihrer Wahlkampfveranstaltungen führt die CDU Klage. CDU-Sprecher Weiskirch er- »Ihr Bauern seid ja dumm", soll Bundesernäh- klärte, die Störungen richteten sich immer gegen rungsminister - bekannt für seine die Unionsparteien und ihre führenden Politiker, schnelle Erregbarkeit - bei einer Wahlveranstal- niemals gegen die SPD oder FDP. Polizeikräfte tung in Schaftlach (Bayern) in einer Versammlung hätten es noch verhindern können, daß in Osna- Bauern vorgeworfen haben, die ihm eine ver- brück ein Störtrupp in den Saal eindrang, in dem fehlte Landwirtschaftspolitik vorwarfen. Als der der CDU-Vorsitzende Barzel vor Wählern gespro- Saal tobte, versuchte Ertl abzuwiegeln und ent- chen habe. Bei der Abfahrt Barzels hätten Stören- schuldigte sich. friede Stinkbomben geworfen und das Auto des Politikers beschädigt. Ein Dilemma habe die Ostpolitik den Tschechen und Slowaken beschert. Mit dieser unerwarteten Nach dem Deutschlandsender, der sich seit eini- Auskunft haben zwei prominente tschechoslowaki- gen Monaten „Stimme der DDR" nennt, und der sche Exilpolitiker am 23. Oktober ihre deutschen Deutschen Akademie der Wissenschaften will jetzt Interviewer im dritten Fernsehprogramm des NDR/ auch der deutsche Kulturbund das Wort deutsch RB/SFB überrascht. Jiri Pelikan, einst Vorsitzender aus seinem Namen streichen und durch das Wort des außenpolitischen Ausschusses der CSSR, DDR ersetzen. (Weitere Informationen auf Seite 9) Kommentiert — Glossiert

Jenseits der Gesetze bereitet den Boden zur sozialistischen Demokratie vor. Geltendes Recht wird mißachtet. Karl Marx Es häufen sich Fälle von Regierungshandlun- und Friedrich Engels behaupteten vor über einem gen, die geltenden Gesetzen zuwiderlaufen. Jahrhundert, daß die „herrschende Klasse" das So hat der Bundesfinanzminister sich ge- Gesetz zum Instrument ihrer Willkür mache. Es weigert, den Haushaltsplan für 1973 vorzulegen, scheint, daß Brandt seinen Karl Marx gut gelesen wozu er durch geltendes Recht verpflichtet ist. Er hat nannte nur sogenannte Eckdaten. Aber diese Dr. Werner Marx haben keinerlei Verbindlichkeit. Sie erlauben es Mitglied des Ständigen Ausschusses nicht einmal, die Konturen der Haushaltsplanung festzustellen. Die ebenfalls nicht mitgeteilte mittel- fristige Finanzplanung macht die Sache noch Hinweis für die SPD — ohne Scheu schlimmer. Auch ihre Vorlage ist gesetzlich fest- gelegt. Diese Woche konnten sich die deutschen Fern- sehzuschauer davon überzeugen, wie mans Im März dieses Jahres drohte Brandt an, was macht: der Doktor verwandelte er jetzt tut: „Dann wird eben geholzt, dann wer- die ohnehin nach links driftende Fernsehreihe „Pro den wir sehen, was in diesem Land los ist. Hier und contra" in eine sozialdemokratische Wahl- sind keine Schlappschwänze an der Regierung." versammlung. Hätte eigentlich nur noch gefehlt, Brandt kündigte in diesem Zusammenhang eine daß der Leiter der Sendung, der Doktor Emil „Mobilisierung der Betriebe" an. Das Betriebs- Obermann, SPD, die Plakette „Wählt Willy" am verfassungsgesetz, dem der Bundeskanzler in Revers getragen hätte. Die Genossen wären dann namentlicher Abstimmung zugestimmt hat, ver- unter sich gewesen; denn pikanterweiser hieß der bietet aber die politische Betätigung in den Be- Widerpart des für Brandt fechtenden Glotz Henri trieben. Trotzdem heizt Brandt dort die Stim- Nannen. Womit eigentlich alles gesagt wäre. mung an, verleumdet er den politischen Gegner. Wenn die CDU/CSU ihm die Ungesetzlichkeit sei- Aber man sollte doch wohl noch ein paar Sätze ner Handlungen vorhält, läßt er seine Schönschrei- hinzusagen. Wer nicht gerade mit Blindheit ge- ber den Rechtsbruch durch die ominöse Formel schlagen ist, der erlebt zur Stunde die publizi- bemänteln, er gehe nicht als Parteivorsitzender, stische Generaloffensive der Linken gegen die sondern als Bundeskanzler in die Betriebe. Unionsparteien. In allen Medien. Mit allen Mitteln. Mit solcher Argumentation hatte er schon ein- Wo in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mal seine bittere Not, als er nämlich 1970 hinter mal einer aus der Reihe tanzt und sich um eine dem Rücken seines Außenministers an Gomulka gerechtere Verteilung der Gewichte bemüht, geht einen geheimen Brief schrieb. Es ist heute noch die Hetzjagd los. Das bekam der bayerische Fern- nicht klar, ob er als SPD-Vorsitzender oder als sehjournalist Wolfgang Feller in der letzten Woche Kanzler schrieb. zu spüren, als die vereinigten SPD-Intendanten auf Bonner Baracken-Pfiff hin über ihn herfielen. Am offensichtlichsten aber bewegt sich die Re- gierung jenseits eindeutiger Gesetzesvorschriften Musterbeispiel für die rote Indoktrination ist bei ihrem krampfhaften Festhalten an den Par- freilich — und das nicht erst seit gestern — das lamentarischen Staatssekretären. Der Chef des Augstein-Blatt aus Hamburg. Trieb es den „Spie- Bundesrechnungshofes, FDP-Mitglied Schäfer, gel" schon immer um, die deutschen Linken zu weist den Kanzler in öffentlichen Schreiben auf sammeln und auf roten Vordermann zu trimmen, die Illegalität der weiteren Tätigkeit Parlamenta- so hat er dabei nun auch noch den Charakter rischer Staatssekretäre hin. Sie müssen „Mitglie- verloren. Die neueste Nummer stellt das Ham- der des Deutschen Bundestages" sein. Der Bun- burger Magazin auf die Ebene von Gazetten, die destag aber ist aufgelöst. Es gibt also keine unter der Flagge intellektueller Liberalität das Mitglieder mehr. Doch Brandt erklärt zynisch, er Dogma dumpfer Parteilichkeit predigen. Herr Gaus glaube nicht, daß die Meinungsverschiedenheiten könnte den Sessel des Chefredakteurs getrost an zwischen Schäfer und ihm noch vor dem 19. No- den Herrn Börner aus der SPD-Zentrale ausleihen. vember, also dem Wahltag, geklärt werden könn- Niemand würde was merken. ten. Der Rechtsprofessor Ehmke gibt dem reinen Was - so fragt man sich - bewegt eigentlich Opportunismus, nicht aber den Gesetzen Raum: die einigermaßen denkfähigen und kritischen Sein Argument lautet, die Bundesregierung sei in Gruppen in Deutschland, sich von solchen SPD- ihrer Funktionsfähigkeit bedroht, wenn man auf Hiwis die Richtung zeigen zu lassen? Die Antwort die Parlamentarischen Staatssekretäre verzichtet. darauf wäre wohl zu aufschlußreich, als daß man Wie würde diese Regierung sich erst verhalten, sie - wenigstens jetzt vor der Wahl - erfahren wenn sie über eine Mehrheit verfügt? Ihr Handeln könnte...! Willi Weiskirch Die Woche in Bonn

Die gemeinsame Außenwirt- Regierung blieb schaftspolitik kann nur erfolg- die Klarheit schuldig reich sein bei gleichzeitiger ge- meinsamer Wirtschaftspolitik in- Die Sitzung des Ständigen Maß, an dem wir das Ergebnis nerhalb des Gemeinsamen Mark- Ausschusses des Bundestages, aus unserer Sicht zu beurteilen tes. der bis zur Neuwahl das Parla- haben — waren: Dies waren im wesentlichen ment vertritt, verlief enttäu- • Die Zuständigkeiten der Euro- unsere Vorschläge. Wenn man schend. Die Regierungsseite päischen Gemeinschaft in den daran das Ergebnis im stabili- konnte keine neuen Erkenntnisse Fragen der modernen Gesell- tätspolitischen Teil mißt, dann vermitteln; es war praktisch eine schaft, des Umweltschutzes und ist es auch wegen des deutschen Wahlkampfveranstaltung in den der Entwicklungshilfe müßten ge- Beitrages nicht befriedigend. Fest Räumen des Bundeshauses. schaffen bzw. verbessert werden. vereinbarte Regeln sind nicht er- Der Vorsitzende der CDU/CSU- zielt worden. Das Programm, das Fraktion des VI. Deutschen Bun- • Die Europäische Gemeinschaft von der Regierung auf der Gip- destages, Dr. Rainer Barzel, stell- müsse eine Stabilitätsgemein- felkonferenz vorgelegt worden te fest, daß die Abgeordneten schaft sein. Denn die gemein- ist, ist innerhalb der Bundes- seiner Fraktion es begrüßt hät- same Währungspolitik wird nur in republik Deutschland bisher in ten, wenn als erster Punkt der dem Ausmaß Erfolg haben, wie keinem Punkte realisiert worden. Tagesordnung ein Bericht der sie begleitet wird von Maßnah- Er steht in krassem Widerspruch Regierung über die Flugzeug- men zur gemeinsamen Wirt- zu dem Verhalten der Regierung, schaftspolitik und von Maßnah- entführung gegeben worden wie die Steigerung der inflationä- wäre, „weil ich glaube, daß die- men zur politischen Union. Zu ren Vermehrung der Geldmenge ser Ausschuß zur Wahrung der diesen beiden Punkten hatten wir um fast 20 % in den letzten Mo- Rechte der Volksvertretung das konkrete Vorschläge gemacht. naten zeigt und das Fehlen der Recht und die Pflicht hat, eine • Wir waren drittens der Auf- Orientierungsdaten für die Ein- öffentliche Aufklärung über die fassung, daß es bis zur Übertra- kommenspolitik. Man verlangt Vorgänge möglichst bald, mög- gung der konjunkturpolitischen von den Partnern Dinge, die man lichst umfassend und möglichst Kompetenzen auf europäische selbst hier zu Hause nicht zu solide entgegenzunehmen und Instanzen fest vereinbarte Re- tun bereit ist. auch diskutieren zu können. Dies geln und Grundsätze für eine ge- Wir begrüßen, daß es diese haben die Regierung und die meinsame Stabilitätspolitik ge- Konferenz gab und daß die Er- Koalition abgelehnt." ben muß; und diese sind be- weiterung der Gemeinschaft nicht Zu der Europäischen Gipfel- sonders notwendig z. B. für achtlos im Alltag der Gemein- konferenz sagte Dr. Barzel u.a.: Wachstum und Finanzierung der schaft untergegangen ist. Wir be- Staatshaushalte, für die Geld- grüßen auch einige andere Teile Wir hatten uns - nicht nur in und Kreditpolitik und zur Orien- dieses Kommuniques. Wir haben der Öffentlichkeit, sondern auch tierung der Einkommenspolitik. dies bereits öffentlich getan." in den Gesprächen, die auch wir mit den europäischen Staatsmän- nern, u. a. mit dem Präsidenten Pompidou und dem Premiermi- nister Heath, hatten — für eine Die Preise in den Griff bekommen solche Konferenz ausgesprochen. Ich hatte öffentlich daran erin- nert, daß es vor der letzten Gip- felkonferenz in Den Haag eine „Maßnahmen gegen Preisstei- noch im Amt befindlichen Bun- gemeinsame Position von Re- gerungen" hat Bundesminister desregierung entstanden sind. gierung und Opposition gab. Wir am 27. Oktober Dr. Barzel sagte dazu, daß die haben uns damals vorher ausgie- veröffentlicht. Dieser Katalog CDU/CSU der wortreichen Er- big Punkt für Punkt unterhalten von Vorschlägen trifft mit Recht klärung von Helmut Schmidt nur und verständigt. Der Bundes- auf die Kritik der CDU/CSU. kanzler hat diesmal eine solche in einem Punkt zustimmen Seine Ausführungen lassen nicht könne, nämlich in dem, daß die Verständigung nicht gesucht. erkennen, wie Schmidt konkret derzeitige Preisentwicklung .be- Unsere Vorschläge für diese den Schwierigkeiten begegnen sorgniserregend" sei. Der Vor- Konferenz - und das ist das will, die durch die Fehler der sitzende der CDU sagte in die- Die Woche in Bonn sem Zusammenhang auf einer Narjes, Mitglied der Kernmann- kunft angekündigten handels- Betriebsrätekonferenz in Glad- schaft von Dr. Barzel, mit fol- und wettbewerbspolitischen Maß- beck u. a.: Viele Maßnahmen, viel genden Worten: nahmen können allenfalls eine Geduld und Ausdauer sind not- Die von der Bundesregierung auf Stabilität gerichtete Finanz- wendig im Ringen um die Stabi- beschlossenen Maßnahmen ge- politik unterstützen, sie jedoch lität. Unverzichtbar aber bleibt gen Preissteigerungen sind das nicht ersetzen. Die handels- vor allem: Eingeständnis, daß sie zur Wie- und wettbewerbspolitischen Vor- dergewinnung der Stabilität nicht schläge sind im übrigen so un- ® Der Bund muß aufhören, mit bereit ist, ernsthaft nationale In- ausgegoren, daß Helmut Schmidt der Finanz- und Haushaltspoli- strumente konsequent anzuwen- noch nicht einmal in der Lage tik die Inflation anzuheizen. den. war, hierüber auf Befragen zah- (2) Nach einer schonungslosen Wenn die Regierung, wie in lenmäßige Erläuterungen zu ge- ben. Bestandsaufnahme muß die ihren Vorschlägen deutlich wird, staatliche Finanz- und Sachpla- mit dem Haushalt kein Beispiel Die früher sowohl vom Bun- nung an die wirtschaftlichen geben und kein Zeichen für deskanzler wie auch von ihm Möglichkeiten angepaßt werden. mehr Stabilität setzen will sowie genährten Hoffnungen, von der Dabei ist es eine vordringliche zur Einkommenspolitik schweigt, EWG werde eine wirksame Sta- Aufgabe, die öffentliche Finanz- sind alle übrigen Bereiche über- bilitätsinitiative ausgehen, fallen wirtschaft (einschließlich Bahn fordert. Der Staat kann nicht von in sich zusammen. Die angekün- und Post) wieder auf eine solide allen anderen einen Beitrag zur digte europäische Stabilisie- Grundlage zu stellen. Rückgewinnung der Stabilität rungsaktion erweist sich als ein verlangen und gleichzeitig sich groß angelegtes Manöver, um (5) Die Tarifpartner brauchen selbst von einem eigenen Bei- vom eigenen Versagen abzulen- von der Bundesregierung eine trag ausnehmen. ken. gesamtwirtschaftliche Orientie- rung. Denn ob sie wollen oder Die SPD und insbesondere nicht, bestimmen sie mit ihrem ihr Wirtschafts- und Finanzmi- Auch der Finanz- und Wirt- Verhalten maßgebend mit nicht nister Schmidt gehen unverant- schaftssprecher der CDU/CSU- nur über die Entwicklung von wortlich leichtsinnig mit dem Fraktion, Franz-Josef Strauß, hat Preisen und Löhnen, sondern Gespenst der Arbeitslosigkeit in sich die Vorschläge von Helmut auch über die Investitionen und diesem Wahlkampf um. Zu die- Schmidt vorgenommen, um zu damit die Sicherheit der Arbeits- ser Schlußfolgerung kommt der plätze. analysieren, was daran zu ver- Vorsitzende der Arbeitnehmer- wirklichen ist. Aus den Äußerun- gruppe der CDU/CSU-Fraktion Nur eine zusammen mit den gen von Dr. Strauß sind nach- im VI. Deutschen , Tarifpartnern und der Bundes- stehende Teile besonders be- Adolf Müller (Remscheid), wenn bank zur Stabilität entschlos- merkenswert: er feststellt: sene Bundesregierung kann Angesichts der jetzt erreichten letztlich erwarten, im eigenen Inflation und Arbeitslosigkeit Preissteigerungen von über 6 % Lande auch für Europa Signale sind keine wirklichen Alternati- ist entschlossenes stabilitätspo- zu setzen. ven. Es widerspricht aller volks- litisches Handeln geboten, wie wirtschaftlichen Logik, daß man Als Bundeskanzler werde ich es die wirtschaftswissenschaft- 6% Inflationsrate in Kauf neh- deshalb mit ganzer Kraft daran lichen Forschungsinstitute und men muß, um 6% Arbeitslosig- gehen, einen Feldzug gegen die die Bundesbank gefordert haben. keit zu verhindern. Das Gegen- Inflation zu organisieren. Denn Das jetzt (von Schmidt) vorge- teil ist richtig. Wer heute 6% dieses süße Gift bedroht nicht legte Papier ist keine zurei- und mehr Preissteigerungen zu- nur unseren Wohlstand, sondern chende Antwort auf die Forde- läßt, schafft die Grundlage für inzwischen auch den freiheit- rung der Forschungsinstitute. Arbeitslosigkeit von morgen. In lich sozialen Rechtsstaat, an Handeln wird durch bloße Ab- bestimmten Regionen, so ins- dem wir für Europa bauen. sichtserklärungen ersetzt. Der Tatsache, daß nach dem Urteil besondere in der Werftindustrie der Bundesbank im September- Schleswig-Holsteins gefährdet Den Appell der Bundesregie- bericht die öffentlichen Haus- bereits heute dieses bedenkliche rung, jetzt Europa für die Preis- halte „eindeutig expansiv", d. h. Inflationsklima Abertausende von stabilität im eigenen Hause eindeutig inflationsfördernd sind, Arbeitsplätzen. Deshalb treten einzuspannen, kommentierte der wird noch immer nicht durch wir dafür ein, daß Stabilitätspo- schleswig-holsteinische Wirt- konkrete Beschlüsse Rechnung litik die Inflation stoppt und die schaftsminister, Dr. Karl-Heinz getragen. Die nur für die Zu- Arbeitsplätze sichert.

6 Themen der Woche

für das unabhängige Vertrauens- Helga Wex: Kein Klassenkampf verhältnis zwischen Patient und Arzt. Dieses Prinzip wird ergänzt im Gesundheitswesen durch die freie Berufsausübung der niedergelassenen Ärzte, Ginge es nach dem Willen der SPD, so würden gerade durch die eine effektive ärztliche in dem Bereich „klassenkämpferische Experimente" und zahnärztliche Versorgung durchgeführt, in dem es am wenigsten angebracht ist: im sichergestellt werden muß. Die Gesundheitswesen. Die stellvertretende Bundesvorsit- Funktionsfähigkeit des auf die- zende der CDU, Dr. Helga Wex, lehnt im folgenden Bei- sen Grundlagen aufgebauten Ge- trag die Vorstellung der SPD ab und zeigt gleichzeitig sundheitswesens muß aufrecht- erhalten werden. Zukünftig wird die Alternative der Union auf: die Bundesregierung eng mit den Die Diskussion auf dem jüng- Inflation aufgezehrt werden, ärztlichen Organisationen zu- sten Parteitag der SPD hat ge- wenn also nicht mit mehr Geld sammenarbeiten müssen, um die zeigt, daß der Weg zum „Klas- mehr gebaut werden kann. Hier ärztliche Versorgung in allen Ge- senkampf im Krankenhaus" heute zunächst die notwendigen Grund- bieten, insbesondere in Stadt- nur mit dem Hinweis aufgehal- lagen zu schaffen, ist die ober- rand- und ländlichen Gebieten, ten werden konnte, daß die Kas- ste Pflicht einer Regierung, die zu sichern. Der Staat wird je- sen leer sind. Stattdessen behalf das Krankenhauswesen nicht nur doch dann gezwungen einzugrei- man sich mit der Formel, die verbal verbessern will. Und hier- fen, wenn ganze Gebiete zum „herkömmliche Klasseneintei- an hat es in den letzten Jahren Nachteil der Bevölkerung ärztlich lung" zu überwinden. Das „klas- offensichtlich gefehlt. unversorgt bleiben. senlose Krankenhaus" dürfte Die Weiterentwicklung des Ge- Auf der Grundlage dieser Prin- also spätestens nach der Bun- sundheitswesens muß davon zipien wird die Union das Ge- destagswahl zur obersten Leit- ausgehen, daß diese Bundesre- sundheitswesen weiterentwickeln: linie sozialdemokratischer Ge- gierung alle Beteiligten an der — Die Vorsorgeuntersuchungen, sundheitspolitik avancieren. In gesundheitlichen Versorgung der die aufgrund einer Initiative der Dortmund ist ein weiterer Schritt Bevölkerung in den vergangenen CDU/CSU in der sechsten Legis- auf dem Weg getan worden, das Jahren zutiefst beunruhigt hat, laturperiode eingeführt werden Gesundheitswesen in der Bun- ohne jedoch ein klares Konzept konnten, müssen auf den Bereich desrepublik zu sozialisieren. vorweisen zu können. Vielmehr der Herz-, Kreislauf- sowie Stoff- Unter diesen Umständen er- ist die Entwicklung dadurch ge- wechselerkrankungen ausgedehnt staunt es nicht, daß weniger vom kennzeichnet, daß ein großer Teil werden. Patienten die Rede war, sondern der SPD die Sozialisierung des Gesundheitswesens anstrebt, — Das Krankenhausfinanzie- emotionale Angriffe auf das Ge- rungsgesetz muß durch eine während ein anderer Teil einen sundheitswesen im Vordergrund Strukturreform des Krankenhau- solchen Schritt lediglich für ver- standen. Es gibt kein Land auf ses ergänzt werden. der Welt, in dem das Gesund- früht hält. — Der Arzneimittelmarkt muß heitswesen nicht verbesserungs- Eie solche Diskussion verliert transparenter gestaltet, die Zahl fähig wäre. Und auch das Ge- jedoch immer mehr den Men- der Arzneimittel muß vermindert sundheitswesen in der Bundes- schen, dessen Gesundheit es zu republik macht hier keine Aus- sichern oder wieder herzustellen und überschaubarer gemacht werden. nahme. Doch wird die Versor- gilt, aus den Augen. gung des einzelnen nicht da- — Zur Aufrechterhaltung der durch besser, daß die Diskussion Freie Arztwahl muß erhalten ärztlichen Versorgung in allen um effektiveres Gesundheitswe- Bereichen der Bundesrepublik ist sen ideologisch vernebelt wird, bleiben in Zusammenarbeit mit den ärzt- sondern nur dadurch, daß man Eine Gesundheitspolitik, die al- lichen Organisationen ein Ver- auf den bestehenden Grundla- lein von der Verantwortung ge- sorgungsplan zu entwickeln. gen weiterentwickelt, zum Nut- genüber dem einzelnen Men- — Die Reform des Lebensmittel- zen der Bürger in unserem Land. schen getragen ist, sieht in der rechts muß endlich vorgenommen Beim weiteren Ausbau des Kran- freien Arztwahl auch in der Zu- werden, um zu einem modernen kenhauswesens hilft in erster kunft eine der wichtigsten Grund- und ausreichenden Verbraucher- Linie eine stabile Währung. Was lagen. Nach Auffassung der CDU schutz zu gelangen. Hierzu müs- nützen Etaterhöhungen, wenn ist daher die freie Arztwahl eine diese zusätzlichen Mittel von der der wichtigsten Voraussetzungen (Fortsetzung auf Seite 8) Themen der Woche

die Menge, sondern vorrangig SPD führt den die Qualität entscheiden dürfte. Schmalspur-Einheitslehrer ein Es ist bedauerlich, daß neue Bil- dungsgrenzen durch die Sozial- Bisher war Hamburg und das und Sekundarstufe II soll nach demokratie gezogen worden Hamburger Abkommen in der sozialdemokratischer Vorstellung sind, aber es bleibt die Hoff- deutschen Bildungspolitik ein eine Ausbildung in sechs Seme- nung, daß die Qualität sich Zeichen für das Bemühen um stern und einem Sachfach mög- durchsetzen und dadurch Einheitlichkeit und Gemeinsam- lich werden. Dies bedeutet nicht schlimmster Schaden verhindert keit der deutschen Kultusmini- sinnvolle Koordination und Ver- werden wird. ster. Seit dem 23. Oktober ist besserung der Lehrerbildung, dies anders. Die sozialdemokra- sondern droht aus dem Lehrer Meilenstein oder Mühlstein? tischen Kultusminister, sonst — den „Fachidioten" zu machen. Zu verstehen ist der Ham- wenn es etwa um gemeinsame Wer für alle Lehrer aus sachkun- burger Alleingang nur aus dem Beratungen mit dem Bundesver- diger Überzeugung ein wissen- Datum, aus der Tatsache, daß teidigungsminister geht — sel- schaftliches Studium und eine in wenigen Wochen Bundestags- ten vollständig versammelt, tra- praktische Vorbereitungszeit for- wahlen stattfinden und daß man fen sich in dieser Stadt, um dert, wer überzeugt davon ist, glaubt, doch ein paar Schlagzei- einen folgenschweren Entschluß daß der Lehrer jeder Altersstufe len machen zu können. Der Ge- zu fassen: zum erstenmal in der in gleicher Weise wissenschaft- genstand des Beschlusses aber Geschichte des deutschen Kul- lich auf seine Aufgabe vorberei- ist zu bedeutsam, als daß man turföderalismus seit dem 2. Welt- tet sein muß, kann daraus nicht ihn auf diese Weise befriedigend den Schluß ziehen, daß es keine klären könnte. Trotz dieses Pau- Unterschiede mehr zwischen der (Fortsetzung von Seite 7) kenschlages muß in Ruhe in den Aufgabe gibt, ABC-Schützen zu zuständigen und verantwortlichen erziehen oder Oberprimaner zu Helga Wex: Gremien weiter über das Thema unterrichten. Kein Klassenkampf... Lehrerbildung gesprochen wer- sen sowohl Maßnahmen im staat- Es ist zu hoffen, daß der Ham- den, damit das, was man selbst lichen Bereich als auch im Be- burger Beschluß ein Schlag ins als „Meilenstein" feiert, nicht zu reich der Forschung eingeleitet Wasser bleibt, da erfreulicher- einem schweren Mühlstein am werden. Eine Intensivierung und weise die Zahl der Abiturienten, Halse der deutschen Bildungs- Ausdehnung der Lebensmittel- die Lehrer werden wollen, in politik wird. kontrolle muß dafür sorgen, daß den letzten Jahren so stark an- Dr. die Lebensmittel in einwand- gestiegen ist, daß auch in die- Kultusminister von freiem Zustand an den Verbrau- sem Beruf in Zukunft nicht nur Rheinland-Pfalz cher gelangen. — Die medizinischen Studien- plätze an den Universitäten müs- sen verstärkt ausgebaut werden. Auch das ist eine wichtige Grund- Feigenblattfunktion der lage für die Weiterentwicklung unseres Gesundheitswesens. SPD-Mittelstandspolitik endgültig entlarvt krieg ist die Streitaxt an den Baum gemeinsamer deutscher Bildungspolitik gelegt worden. Während auf den Schreibti- In der zentralsten Frage, die beitsgemeinschaft Selbständiger schen vieler Selbständiger noch in der SPD, Peter Michael Kö- gegenwärtig bildungspolitisch zur die unerbetenen Einladungen zu Debatte steht, hat man sich auf nig, liegen, befindet sich auf einer sogenannten Bundeskonfe- sozialdemokratischer Seite zu dem Schreibtisch des SPD-Par- renz der Arbeitsgemeinschaft teivorsitzenden Willy Brandt der einem gefährlichen Alleingang Selbständiger in der SPD, die 5 Seiten umfassende Brief von entschlossen: man führt den am 14. November 1972 in Bonn- Peter Michael König, mit dem er Schmalspureinheitslehrer ein. Bad Godesberg stattfinden soll, seinen Austritt aus der SPD be- Für jede Altersstufe, für mit der Unterschrift des stellv. gründet, der er seit Oktober Grundschule, Sekundarstufe I Bundesvorsitzenden dieser Ar- 1956 angehört hat. Dieser Schritt Themen der Woche

kommt für die SPD völlig über- SPD-Bundestagskandidaten die- nur 3 Gewerbetreibende kandi- raschend und zerschlägt ihre ser Wahl wieder." dieren; dies sind etwas mehr als 1 % aller SPD-Kandidaten". Strategie der Bauernfängerei im 3. „Zusammenfassend darf ich Bereich der Mittelstandspolitik in Ihnen (gemeint ist der Bundes- Für die CDU/CSU-Bundestags- peinlicher Weise. kanzler, d. Red.) sagen, daß ich fraktion erklärte der Vorsitzende Peter Michael König sollte in diese Klassifizierung der SPD des Diskussionskreises Mittel- nach dem Willen der Parteiobe- als die „Partei der Arbeitneh- stand, Heinrich Gewandt, hier- ren sogar zum Bundesvorsitzen- mer" für einen Rückschritt in zu folgendes: den dieser „Arbeitsgemeinschaft das Gedankengut der Weimarer Der Austritt von Peter Mi- Selbständiger" gekürt werden. In Zeit mit ihrer bekannten Pola- chael König entlarvt die Feigen- der VI. Legislaturperiode war er risierung halte, die nicht zum blattfunktion, die die Arbeits- als Bundestagsabgeordneter der Nutzen unseres Staates war. Ich gemeinschaft Selbständiger in SPD bereits Vorsitzender einer glaube, daß weniger der Buch- der SPD über Jahre hinaus er- sogenannten Arbeitsgruppe Selb- stabe des Godesberger Partei- füllen mußte. Nach dem Dort- ständigenpolitik in der SPD-Bun- tages von 1959 als vielmehr sein munder Parteitag der SPD wollte destagsfraktion. Er war mithin Geist auf dem Dortmunder Par- Peter Michael König seiner frü- der exponierte Sprecher der So- teitag, obwohl es kein Pro- heren Partei keine Blankoschecks zial-Demokratie in allen mittel- grammparteitag war, verraucht in der Mittelstandspolitik mehr standspolitischen Fragen. Die ist." ausfüllen. Er wollte offensichtlich Gründe für seinen Austritt stellt 4. Abschließend verweist der seinen Namen nicht mehr her- er in seinem Schreiben an den frühere Mittelstandssprecher geben für eine Arbeitsgemein- Parteivorsitzenden Brandt u. a. der SPD darauf, „daß ... kein schaft Selbständiger in der SPD, wie folgt dar: Vertreter des selbständigen Mit- die im vorparlamentarischen telstandes, der für diese Schicht Raum und in der Öffentlichkeit 1. „Mit großer Besorgnis be- unseres Volkes in der SPD des vielerlei mittelstandspolitische obachte ich seit längerer Zeit, Jahres 1972 antritt, Aussicht ha- Aktivitäten vorgetäuscht hat, in spätestens seit dem Steuerpar- ben kann, diese parteipolitisch der eigenen Partei aber nie teitag der SPD in Godesberg, zu repräsentieren. So ist es ernst genommen wurde. Denn die Radikalisierung der sozial- nicht verwunderlich, daß in allen auf dem Parteitag der SPD ist demokratischen Partei durch Wahlkreisen in der Bundesrepu- diese Arbeitsgemeinschaft noch Jungsozialisten und deren Sym- blik Deutschland für die SPD nicht einmal antragsberechtigt. pathisanten ... Dies ist Neo- marxismus. Sie (gemeint ist der Bundeskanzler, d. Red.) müssen doch zugeben, daß eine solche Auffassung nicht ohne Enteig- Informationen nung denkbar ist und mit Refor- men nichts mehr zu tun hat." Auslösendes Moment war ein ge- 2. „Dieser Eindruck verstärkt SPD mobilisiert harnischter Protest des neuen sich, wenn man weiß, daß der Anhänger in den Superministers Schmidt, der sich Geschäftsführende Bundesvor- Medien angeblich vor der an diesem stand der Arbeitsgemeinschaft Tage federführenden Redaktion ..Selbständige in der SPD" ein des Bayerischen Rundfunks ver- Die Sozialdemokraten mobili- Konzept zu dem verabschiedeten schaukelt fühlte. Nicht von unge- sieren nun auch ihre einfluß- Wahlprogramm der SPD zur Mit- fähr kommt es sicherlich, daß reichen Freunde in den Rund- telstandspolitik erarbeitet hatte eben derselbe Bayerische Rund- funk- und Fernsehanstalten voll funk seit geraumer Zeit schon und dem Parteivorstand weiter- und ganz. Sie suchen die Kon- als Zielscheibe für die konzen- geleitet hat. Dieses Programm frontation mit allen Mitteln. Sicht- trierten Angriffe der Linken her- ist bereits vom Parteivorstand barster Ausdruck hierfür war die halten muß. bis auf den letzten Satz ge- ARD-Sitzung am 26. 10. 1972 in: strichen worden und hat somit Hamburg, bei der sich die Inten- Genau besehen geht es bei nicht einmal Eingang in die Dis- danten und ihre leitenden Mit- dieser massiven sozialdemokra- kussionsgrundlage des Partei- arbeiter die Köpfe heiß redeten tischen Attacke um mehr als nur tages gefunden. Es findet sich über eine Fernsehsendung des die Beschwerde eines Ministers jedoch in vollständig erhaltener Vorabends unter dem Titel der gescheiterten Koalition über Form im Rednerdienst für die „Deutschland vor der Wahl". eine vermeintliche Benachteili-

9 Informationen gung des eigenen Lagers. Die- jetzt auch verstärkt eine Pola- verlangen, daß sämtliche Schüler ser Angriff richtet sich gegen die risierung vollziehen. Die Gefahr der betreffenden Klasse deshalb so gern und oft von den Sozial- läßt sich freilich nicht wegdis- das Schulgebet unterlassen. demokraten geforderte Erhaltung kutieren, wie Hamburg gezeigt Die entscheidende Problema- der Meinungsfreiheit und hat die hat. Aber es bleibt festzuhalten, tik des Urteils liegt nach Mei- Einschüchterung all der Kräfte daß diese Entwicklung von der nung Barzels im Grundsatz und zum Ziel, die sich in Funk und SPD bewußt ausgelöst wurde. im Verfassungsverständnis, auch Fernsehen noch um einen den Man wird sich darauf einzurich- dem die Entscheidung des Ober- Rundfunkgesetzen gerecht wer- ten haben. verwaltungsgerichts aufbaue. Das denden objektiven Kurs bemü- Schulgebet sei nicht ausdrück- hen. lich durch die Verfassung für zu- Besonders bedauerlich daran Barzel: lässig erklärt, deshalb so fügte ist, daß sich einige Intendanten, Falsche Interpretation Barzel hinzu, „ist es nach der deren Sympathien der SPD ge- Meinung des Oberverwaltungs- hören, vor diesen parteipoliti- der Verfassung gerichts Münster, jedenfalls in schen Karren spannen lassen solchen Fällen, in denen ein und sich offensichtlich mit dem Die toleranten Grundsätze, Schüler widerspricht, unzuläs- Protest des Ministers Schmidt die für den Religionsunterricht sig". Diese Verfassungsinterpre- solidarisieren. Plötzlich entrüstet gelten, müssen nach Ansicht des tation hält der CDU-Kanzlerkan- sich dieses Gremium darüber, Bundesvorsitzenden der CDU, didat für falsch. Wörtlich sagte daß in der so heftig kritisierten Dr. Rainer Barzel, auch für das er: „Wenn sogar das Grundge- Sendung, bei der es um wirt- Schulgebet angewandt werden. setz für die Bundesrepublik schaftspolitische Fragen ging, In einem KNA-Interview erklärte Deutschland, unsere freiheitliche auch wertende Äußerungen des Barzel, er halte das Schulgebets- demokratische Verfassung, in Moderators gefallen seien. Als urteil des Oberverwaltungsge- seiner Präambel erklärt, das geschähe das nicht gegenwär- richts Münster für falsch. Das deutsche Volk habe sich das tig pausenlos in Hörfunk- und Gericht in Münster hatte im Grundgesetz ,im Bewußtsein sei- Fernsehprogrammen, nur mit April dieses Jahres in einem ner Verantwortung vor Gott' ge- dem Unterschied, daß die Politik noch nicht rechtskräftigen Urteil geben, muß es auch zulässig der CDU/CSU und ihre führen- entschieden, daß in einer Schul- sein, den Unterricht an den öf- den Männer nicht nur angegrif- klasse einer öffentlichen Schule fentlichen Schulen mit einem fen, sondern, gelinde gesagt, ein Schulgebet nicht verrichtet Gebet zu beginnen. Und das sehr tendenziös gewertet wer- werden darf, wenn auch nur ein auch dann, wenn ein Schüler da- den. einziger Schüler oder dessen Er- mit nicht einverstanden sein ziehungsberechtigter das Schul- sollte." Mit diesen eklatanten Miß- gebet ablehnt. bräuchen hat sich unseres Wis- sens noch keine Intendanten- Dieses Urteil wird nach den Inflationsverluste von konferenz in ebenso spektakulä- Worten des CDU-Vorsitzenden rer Form wie diesmal in Ham- der Tatsache nicht gerecht, daß Arbeitnehmer- burg beschäftigt. Die Intendan- der Gedanke der Toleranz ein Sparguthaben ten täten gut daran, nicht mit „tragendes Prinzip" der freiheit- zweierlei Maß zu messen, wenn lichen Verfassungsordnung der Im Durchschnitt hatte ein Ar- sie glaubwürdig bleiben wollen, Bundesrepublik ist. Bei der Ver- beitnehmer nach Berechnungen und wenn es manchmal schwer eidigung der Minister im Deut- von Prof. Willgerodt auf der fallen mag, den bedrängten schen Bundestag könnten dieje- Grundlage der Einkommens- Freunden aus dem sozialdemo- nigen Bundesminister, die ihren und Verbrauchsstichprobe 1969 kratischen Lager nicht die not- Amtseid ohne religiöse Beteue- am 31. 12. 1969 Sparguthaben wendige Unterstützung zuteil rungsform leisten wollen, des- (ohne Bausparguthaben, Lebens- werden zu lassen. Sie sollten halb nicht verlangen, daß auch versicherung und Wertpapiere) trotzdem darüber nicht ihre ganz die übrigen Bundesminister, die von rd. 4000 DM (Arbeiter: rd. spezielle Verantwortung gegen- eine religiöse Formel verwenden 3300 DM). Bei 6% Geldentwer- über ihren Gremien und damit wollen, ebenfalls ohne Anru- tung müßte er demnach mo- der pluralistischen Gesellschaft fung Gottes schwören. Ebenso- natlich allein 20 DM (Arbeiter: vergessen. Es wäre der ARD wenig könnten nach der Verfas- rd. 17 DM) mehr sparen, nur um kaum dienlich, wollte sie inner- sung Eltern, die die Verrichtung den Kaufkraftschwund seiner Er- halb ihrer Intendantenrunde eines Schulgebetes ablehnen, sparnisse auszugleichen.

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len zum Frieden, die Sehnsucht Das Signal aus Dortmund: Wir nach dem Frieden und das Be- bringen die Regierung Brandt mühen um den Frieden abspre- chen. Aber das sollte zwischen ihrem wohlverdienten Ende näher Demokraten selbstverständlich sein, und darum ist die Wahl- Wer am vergangenen Sonntag die Großkundgebung kampfformel ,Für oder gegen der CDU in der Dortmunder Westfalenhalle erlebte, Friedenspolitik' eine Irreführung konnte glauben, in einer sportlichen Großveranstaltung der Öffentlichkeit, eine Diffamie- zu sein. Stellvertretend für Millionen Wähler der Union rung und eine Brunnenvergiftung bekundeten nahezu 20 000 CDU-Wahlkämpfer aus allen der Wahlkampfmethoden. Teilen der Bundesrepublik, daß sie wissen, was auf dem Ich scheue mich auch nicht zu Spiel steht, wenn sie mit Rainer Barzel und seiner Mann- sagen, daß der Kanzler, der be- schaft bis zur Entscheidung am 19. November um den ansprucht, Kanzler des äußeren Sieg kämpfen. Friedens werden zu wollen, sich vor allen Dingen davor hüten Wenn beim Parteitag in Wies- jedes Mal bei dieser Eröffnungs- muß, Kanzler des inneren Un- baden der eine oder andere Be- kundgebung gewesen, und nie- friedens zu werden. obachter sich besorgt fragte, ob mals habe ich ein solches En- Was wir in diesen Tagen er- die Union über all dem Bemühen gagement wie bei dieser Wahl leben, das spricht Bände. Es um Sachaussagen und Alterna- gespürt" und Gerhard Schröder spricht Bände, was wir in diesen tiven das Kämpfen verlernt habe, traf die Stimmung genau, als er Tagen in Wahlkampfveranstal- — in Dortmund wurde er eines souverän und ruhig, aber mit bei- tungen über uns ergehen lassen Besseren belehrt: hier standen ßender Schärfe feststellte: „Diese müssen, wie man versucht, die in einer machtvollen Kundgebung Kundgebung in Dortmund ist ein Betriebe zu mobilisieren, wie symbolisch für die ganze Partei Signal. Sie soll dem Lande un- man versucht, den innerbetrieb- 20 000 wie ein Mann hinter Rai- seren gemeinsamen Willen signa- lichen Frieden zu stören, um die ner Barzel und seiner Mann- lisieren: Wir bringen die Regie- Betriebe in den Dienst der Agita- schaft, in bester Kampfmoral, im rung Brandt ihrem wohlverdien- tion zu stellen. Wenn dieser Bewußtsein, für die bessere ten Ende näher und näher." Kanzler sagt, wir werden not- Sache zu streiten, wohl wissend, falls die Betriebe mobilisieren, daß der Sieg - trotz des Hol- und wenn sein Gegenpart Weh- zens auf der gegnerischen Seite Franz Josef Strauß warf in sei- ner sagt, wir wollen sie ge- — zum Greifen nahe ist, wenn ner mit Humor gewürzten und mit schlossen an die Wahlurne füh- jeder an seinem Platz mit ganzer Seitenhieben auf die Koalition ren, dann muß ich sagen: unsere Kraft bis zum 19. November gespickten Rede den Regie- Arbeitnehmer sind mündige Bür- durchhält. rungsparteien vor, die wirkliche ger unserer demokratischen Ge- Wer die Stimmung in Dort- Wahlkampfalternative gegenüber sellschaft und kein Stimmvieh, mund erlebt hat, wer die begei- dem Bewußtsein der Öffentlich- das mobilisiert werden kann! sterten Rufe wie „Ha-ho-he, Rai- keit zu vernebeln und zu verwi- schen: „Es geht in diesem Wahl- ner ist okay!" noch im Ohr hat, Einsatz aller Mittel zur der weiß, daß der Wahlspruch kampf nicht um die Frage: Frie- Preisstabilität „Gemeinsam werden wir es denspolitik - ja oder nein? schaffen!" keine leere Phrase ist, Niemand hat eine solidere, hi- Wenn dieser Kanzler von .Hol- sondern die überzeugende Pa- storisch fundiertere und ehrli- zen im Wahlkampf' spricht, dann role im Kampf um den Wahlsieg. chere Friedenspolitik getrieben gibt es nur eine Antwort: Holzen Heinrich Köppler und Franz Josef als die CDU/CSU unter Konrad ist foul-play, und wer in diesem Strauß, die als erste Redner die Adenauer, und Wahlkampf falsch spielt, muß Kundgebung wohl in Fahrt brin- ! vom Wähler vom Platz gestellt gen sollten, konnten — in Ab- Was dem Frieden wirklich werden. Das ist die einzige Ant- wandlung eines Schlagertextes — dient, wird immer erst am Ende wort auf das Holzen. begeistert feststellen: Die braucht einer historisch überschaubaren Im Mittelpunkt dieses Wahl- man gar nicht erst in Stimmung Periode zuverlässig beurteilt wer- kampfes steht im besonderen die bringen, die sind's ja schon. ... den können. Wir gehören nicht Frage der Wiederherstellung der Hans Katzer rief überwältigt zu denen, die irgendeinem de- wirtschaftlichen und vor allen den 20 000 zu: „Ich bin seit 1945 mokratischen Politiker den Wil- Dingen der finanziellen Stabilität.

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Ich verspreche nicht totale gebaut, das Haus zunächst not- die Langweiligen, die Schläfri- Preisstabilität. Das kann nie- dürftig eingerichtet, dann wohn- gen, diejenigen, die glauben, daß mand. Aber ich verspreche lich eingerichtet, dann menschen- es sie nichts angehe, wie in die- Ihnen, daß wir alle Mittel ein- würdig eingerichtet, dann kultur- sem Lande regiert wird: dies- setzen werden — und zwar nicht würdig eingerichtet: dieses Haus mal fallen die Würfel für lange erst drei Wochen vor der Wahl, soll so gestaltet sein, und zwar Zeit, diesmal werden die Wei- wie es Helmut Schmidt tut. auch in der Zukunft, daß der an- chen für eine lange Entwicklung dere Teil Deutschlands im An- so oder so gestellt werden. Da- Was müssen wir tun? Es ist bau dieses Hauses auch in bei geht es auch nicht um Klei- kein angenehmes Lied, das wir Freiheit und Recht leben kann nigkeiten. Ihnen singen. Wir brauchen drei und nicht nach der Parole: Wan- Jahre Arbeit, Fleiß, Schweiß und Ich darf hier wiederholen, was del durch Annäherung. Dieses ich schon in Bayern sagte: Dem Leistung, um das wieder auszu- Haus mit seinem Fundament einen paßt beim Barzel das Ge- räumen, was von dieser Regie- gilt es jetzt zu erhalten und gilt sicht nicht und beim Strauß das rung versündigt worden ist. Wir es jetzt zu schützen, gilt es auch Gewicht nicht, und daraus glaubt müssen - notfalls durch eine gegen die zahlreichen roten Änderung des Bundesbankge- man dann politische Propaganda Mäuse zu schützen, die in unse- herleiten zu können. Es geht setzes, wenn die bestehenden rem Lande begonnen haben, Vorschriften nicht ausreichen — heute um die ganz große Sache, dieses Fundament anzuknab- es geht heute darum, daß wir den unerträglichen Zuwachs des bern. Geldvolumens um jährlich 20% an dieser Wende deutscher Po- senken. Die Haushaltszuwachs- litik die Chance ergreifen, um raten müssen wir nach einer Drei Jahre sozialistischer den Weg zur Solidarität, zu Sta- zwei- bis dreijährigen Über- Mißwirtschaft bilität, zu Sicherheit und zu Ver- nunft zu gehen. gangsfrist wieder auf 6% sen- Ich bin beglückt, hier diese ken. — Wir werden uns auch Stimmung zu erleben. Das gibt In dem Sinne noch drei Wo- nicht scheuen, eine gesamtwirt- auch uns in den anderen Teilen chen Kampf, mit dem wir alles schaftliche Prognose, eine ge- der Bundesrepublik Auftrieb. an die Wahlurne bringen und samtwirtschaftliche Orientierung Diese Stimmung hier ist eine alles davon überzeugen, worum vorzulegen und darin Lohnorien- Stimmung, die auf Grund der es geht. Dann werden wir nach tierungsdaten zu nennen, deren eigenen Leistung, die auf Grund dem 19. November mit auf- Überschreitung von Seiten der des guten Gewissens, für die atmen können, daß drei Jahre beiden Tarifpartner her die Re- gute Sache zu kämpfen, den sozialistischer Mißwirtschaft, bald gierung zum Handeln in diesem Sieg proklamiert. als Episode der Vergessenheit Lande zwingen könnte. Die Ar- Das ist eine Stimmung, die anheimfallen sollen durch die beiter haben sich mit 85%iger CDU und CSU." Mehrheit für stabile Preise bei uns aber auch eine Pflicht auf- geringeren Lohnzuwachsraten erlegt, nicht nur hier mit Bei- entschieden. fall zusammenzustehen, sondern alles im Lande für unsere gute In einer kämpferischen Rede Wir haben gemeinsam in 20 Sache zu gewinnen, alles davon rechnete Hans Katzer mit der Jahren CDU/CSU-Regierung ein zu überzeugen, daß man dies- sozial(?)-liberalen Koalition und tragfähiges Fundament geschaf- mal zur Wahl gehen muß, die mit Fehlentwicklungen im DGB fen. Wir haben darauf ein Haus Saumseligen, die Verdrossenen, ab:

Zitate deutsche Mark von 1950 hatte im Februar 1972 nur noch die Kaufkraft von 49 Pfennig (gerechnet Der Schmidt will die Wirtschaft kommandieren, nach dem Preisindex des Bruttosozialprodukts) wie die Bundeswehr und biedert sich bei den In 22 Jahren hat die chronische Geldentwertung die Jusos an, um selber Kanzler zu werden. Hälfte der realen Kaufkraft unserer Währung ver- (FDP-Generalsekretär Karl-Hermann Flach über nichtet. In Zukunft wird es keine 22, sondern nur Helmut Schmidt. „Spiegel" Nr. 44 Seite 43.) noch 10 Jahre dauern, bis sich die Kaufkraft der In der ersten Hälfte des Jahres 1972 ist eine Mark noch einmal halbiert hat - wenn es bei dem bemerkenswerte Station der Geldentwertung er- Fatalismus und der Lethargie bleibt, mit denen reicht worden, ohne das davon sonderlich Notiz man die heutigen Inflationsraten hinnimmt. genommen wurde: Die halbe Mark ist futsch. Die (Süddeutsche Zeitung, 11. 8. 1972)

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„Ich finde es ganz großartig, kann nur dann wahrgenommen aus einer Einheitsgewerkschaft daß Franz-Josef Strauß hier die werden, wenn man mit gleicher eine sozialdemokratische Ein- Rentenpolitik vertreten und ver- Elle mißt, wenn man nicht da heitsgewerkschaft entstehen teidigt hat, denn das zeigt, daß blind ist, wo man auf der ande- könnte. Das ist nicht unsere daran diese Regierung in Wahr- ren Seite kritisiert! Aufgabe und Vorstellung von der heit kaputtgegangen ist. Die Die Gewerkschaften alle mit- Rolle der Gewerkschaften in un- fehlende Verzahnung von Wirt- serer Gesellschaft. schafts-, Finanz- und Sozialpoli- einander sind angesprochen. Sie tik wird bei dieser Mannschaft wären gut beraten, wenn sie sich an die Spitze der Bewegung Wer CDU wählt, wählt von Rainer Barzel Wirklichkeit Stabilität werden. Das wird der Motor zur Erreichung der Stabilität in sein, mit dem wir diesen Wahl- unserem Lande setzten; denn der Wir haben aus der Opposition kampf führen. Leidtragende der Inflation immer heraus ein Dutzend Sozialge- und überall ist der kleine Mann, setze gestaltet, von der Kriegs- Mein Freund Manfred Schäfer, der kleine Sparer, der Arbeiter Wirtschaftsminister des Saarlan- opferversorgung über die beruf- und Angestellte. Die Gewinner liche Bildung und die Eigen- des, hat in einer, wie ich glaube, der Inflation sitzen auf ganz an- hervorragenden Formulierung tumspolitik bis hin zur Mitbe- deren Bänken in unserer Gesell- stimmung, zur Betriebsverfas- das ausgesprochen, was uns schaft, nicht auf der Seite der alle bewegt. Er sagte: Stabilität sung und zu den sechs Renten- Arbeitnehmerschaft I versicherungsgesetzen. Es hat ist nicht alles, aber ohne Stabi- lität ist alles nichts. nie eine Opposition gegeben, Keine SPD- die in drei Jahren die Gesell- Deshalb werden wir nicht nur Einheitsgewerkschaften schaftspolitik so nach vorn ge- aus wirtschafte- und finanzpoli- rückt hat, wie wir es getan tischen, sondern ganz sicherlich Ich glaube nicht, daß wir uns haben. Alle diese Gesetze, die vorwiegend aus sozialpolitischen jetzt in der Hitze der Wahlaus- noch nicht verabschiedet sind, Gründen dafür sorgen, daß wir einandersetzung dazu verste- werden wir so, wie wir sie vor- zu einem Höchstmaß an Stabilität hen könnten, irgendwelche Ent- gelegt haben, als Regierungs- zurückkehren können. Mehr als scheidungen übereilt zu treffen. partei erneut in den Deutschen zwei Jahre haben wir beharr- Aber lassen Sie mich mit Bezug Bundestag einbringen. Damit lich darauf hingearbeitet, die auf die Gewerkschaften mit al- weiß jeder Wähler, was er wähltl größten Leidtragenden der In- lem Freimut dreierlei sagen. Bei uns ist die Position klar. flation, nämlich die Rentner, Wer Christliche Demokraten nicht auf der Strecke liegen zu 1. Ich gehöre der Gewerk- wählt, wählt Soziale Marktwirt- lassen. schaft an, und bleibe in ihr; denn wir lassen uns nicht von irgend- schaft, wählt Stabilität, auf dem welchen Leuten aus dieser Rolle Fundament von Stabilität solide Erfolg der CDU/CSU herausdrängen. Wir wollen in der Reformpolitik, so, wie wir seit für die Rentner Gesellschaft mitgestalten und 20 Jahren in Deutschland aus nicht nebenherlaufen. einem Trümmerhaufen eine blü- Wenn die Rentner jetzt am hende Wirtschaft haben werden 13. November dieses Jahres — es 2. Wir sind Mitglied der Ge- lassen. Das werden wir in der handelt sich um mehr als 9 Mil- werkschaft geworden, um über nächsten Legislaturperiode wei- lionen Rentner — zusätzlich 57 % diesen Weg unsere sozialwirt- terentwickeln." ihrer Dezemberrente ausgezahlt schaftlichen Interessenvertretung bekommen, verdanken sie das wahrzunehmen. Wir sind nicht nicht dem neuerdings charman- Mitglied geworden, um über die- Unangenehme Wahrheit schrieb ten Lächeln der SPD - der Ar- sen Weg den Bundeskanzler der Gerhard Schröder der Bundes- beiterpartei von gestern und der Bundesrepublik Deutschland zu regierung ins Stammbuch: Klassenpartei von morgen —, bestimmen. Dazu sind wir Christ- „Werfen wir den Blick auf die sondern der Beharrlichkeit der liche Demokraten, und dazu wol- auswärtige Politik. Brandt ist Christlichen Demokraten, die in len wir Rainer Barzel am 19. No- wieder und wieder den leichte- diesem Punkt nicht wankend ge- vember auf den Thron setzen. ren Weg gegangen. Entspannung worden sind. 3. So sehr ich die Funktion wird nicht gesucht durch Besei- Ich bin von der ersten Stunde der Gewerkschaften und ihre tigung der Ursachen der Span- an Einheitsgewerkschafter aus Rolle in der Gesellschaft sehe nung, sondern durch einseitiges Überzeugung. Ich sage aber und anerkannt wissen möchte, Anerkennen, Aufgeben und Weg- auch:Diese Einheitsgewerkschaft so wehren wir uns dagegen, daß geben.

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So sieht sich die sowjetische werden. Das wird uns als dem Aber ich kann hier nicht unter- Politik dicht vor ihrem westlichen größeren, freien Teil Deutsch- drücken, folgendes zu sagen. Traumziel. Sie ist dabei, durch lands auch die magnetische An- Sie erlauben mir ein Schiller- Hartnäckigkeit unter pausen- ziehungskraft auf die DDR wie- Zitat, diesmal nicht eines von loser Wiederholung ihrer Thesen dergeben. Dieser Kurs muß zu- , sondern von Fried- und Forderungen und gleichzei- rückgewonnen werden! rich von Schiller: „Spät kommt tig durch gewaltigen Rüstungs- ihr, doch ihr kommt." Frieden, Freiheit und Sicher- aufwand zur bestimmenden He- heit gehören für uns untrennbar Wir alle hier wissen: Wäre gemonialmacht in Europa zu zusammen. Wenn wir heute hier ich nicht im Juli nach China ge- werden. Frieden, Sicherheit und Freiheit fahren, wäre Scheel im Oktober Wenn wir auf Deutschland als haben, so ist das die Konse- nicht dort gewesen. Wir haben Ganzes sehen, so müssen wir quenz der Politik der CDU/CSU- auch in der Opposition für die leider sagen, daß die Preise für Regierungen in zwanzig Jahren Interessen unseres Landes ge- die minimalen menschlichen Er- gewesen. Ihr ist das zu dankenl kämpft und für die Interessen leichterungen, die an die ortho- unseres Landes Nützliches ge- doxe kommunistische Regierung Und nun eine Erinnerung: leistet. im anderen Teil Deutschlands Als wir in die nordatlantische Verteidigungsgemeinschaft, die Der Wähler hat am 19. No- gezahlt wurden, zu hoch sind. Es vember eine große Verantwor- gibt keine Garantie fürdie Gegen- NATO, eintraten, haben sich die Sozialdemokraten mit Händen tung und eine großartige Chance leistungen. Diese sind nicht er- und Füßen dagegen gewehrt. Ich wie nie zuvor. Deswegen sage zwingbar; sie sind jederzeit wi- weiß, bessere Einsicht ist immer ich zum 19. November: Gebt derruflich. hochwillkommen. Aber entschei- Deutschland, was es verdient Wir sind hier besonders be- dend ist die richtige Voraussicht. und braucht: eine bessere Re- sorgt, weil dies das Kapitel ist, gierung!" an dem alle Deutschen innerlich * besonders beteiligt sind. Wir Gebt Deutschland eine Kein Sportler, kein Star aus fürchten jedoch, daß sozialde- bessere Regierung dem Showgeschäft hätte den mokratische Illusionen der kom- Beifall übertroffen, der über dem munistischen Härte wie so oft, Das gilt auch für Europa. Wir Kanzlerkandidaten der Union, so auch hier wieder nicht ge- hoffen, daß die wachsende Rainer Barzel, zusammenschlug. wachsen sind. europäische Gemeinschaft viel leisten wird zur Kräftigung In einer mitreißenden Rede, für Wir sagen das mit großer Europas, für die Zusammenarbeit die ihm die begeisterten Kund- Trauer und schwerem Herzen, zwischen diesem Teil Europas gebungsteilnehmer mit Ovationen aber wir sind davon überzeugt, und Osteuropa — ich sage: ein- dankten, führte er u. a. aus: daß der heutige Weg nicht das schließlich der Sowjetunion. Dies „Erlauben Sie mir bitte ein- bringen wird, was wir wollen werden beiderseits nützliche und wollen müssen: das freie mal eine ganz persönliche Be- Friedenswerke sein. Und wir merkung. Als ich den Satz .Ge- Selbstbestimmungsrecht aller hoffen, daß die wachsende meinsam werden wir es schaffen' Deutschen. europäische Gemeinschaft ein in Saarbrücken als Schlußsatz Und im übrigen: Wir haben gutes Stück zur schnelleren Ent- meiner Rede sagte, kam hinter- kein vermehrtes Miteinander der wicklung der Dritten Welt, die her ein Journalist und fragte: sozialen Gruppen, sondern wir überaus notwendig ist, beitragen Was wollen Sie eigentlich mit müssen vielfach ein zerstören- wird. Blick auf die Wahlen 1973 errei- des reaktionäres Klassenkampf- Ein kurzes Wort zur Volks- chen? Daraufhin habe ich zu dem denken feststellen. republik China. Wir mußten her- Mann gesagt - und das können Das alles ist das Ergebnis von aus aus der Verengung des welt- Sie nachlesen: Ich möchte er- drei Jahren sozialdemokratischer politischen Blickfeldes, in das reichen, daß Gerhard Schröder, Regierung. Wir brauchen den uns die Bundesregierung ge- Franz Josef Strauß, Hans Katzer baldigen Beginn der Stabilisie- bracht hatte. Darum bin ich im und Rainer Barzel glaubhaft als rung. Und ich sage hier: Ich bin Juli in China gewesen. Der der- geballte Ladung auftreten und überzeugt, daß dann, wenn wie- zeitige Außenminister hat im den Kern einer neuen Regierung der eine Regierung den An- Oktober dort normale diploma- bilden. Hier haben wir es ge- fang, den sichtbaren Anfang tische Beziehungen unterzeich- schafft. damit macht, Millionen Deutsche net. Das war ein richtiger Schritt, Die Frage Nr. 1 lautet: Wo in im Lande ihr zu Hilfe kommen ein nützlicher Schritt, ein Schritt aller Welt, in welchem Land der und ihr Unterstützung geben mit Zustimmung der Opposition. Welt ist mit der Methode des So-

19 Bundespartei zialismus für die breiten Massen nicht für Traumtänzereien dazwi- fing ja vorher an, und zwar da- sozial und human etwas erreicht schen. durch, daß man den politischen worden, das sich mit dem ver- Gegner zum Feind machte, daß Aber wie sichert man Frieden? gleichen läßt, was hierzulande man den anderen nicht mehr Natürlich durch militärische Vor- mit Ludwig Erhards sozialer anhörte, versuchte, ihn nieder- kehrungen, natürlich durch das Marktwirtschaft erreicht worden zubrüllen und niederzuschlagen. Bündnis. Aber die beste Frie- Dann kamen die Saalschlachten ist? denssicherung — und ich glau- und dann die Straßenschlachten. Gehen Sie einmal Land für be, ich sage das über unsere So fing es doch an. Diese Ge- Land durch. Sie werden keines Partei hinaus für diese ganze neration sollte quer durch die finden, in dem Vergleichbares Generation, die man die Kriegs- Parteien bekennen: Diese An- erreicht worden ist. Dann sollte generation nennt — ist doch die, fänge von Intoleranz und Ge- man allerdings ehrlich sein und Volksverhetzung unmöglich zu walt im Innern werden wir nicht noch einem anderen Satz von machen. Ludwig Erhard folgen. Er sagte zulassen, denn damit fing schon Der letzte Krieg war doch nur folgenden Satz in diesem Wahl- einmal alles Böse an. möglich, weil Volksverhetzung kampf mit der alten erfrischen- möglich war. Sie erinnern sich, Ich glaube, ein Bundeskanzler den Deutlichkeit: An ihren der Bundesrepublik Deutschland, wie es damals ging: geschlos- Früchten sollt ihr sie erkennen, hat nicht Neidkomplexe zu wek- sene Grenzen für die junge Ge- nicht an ihren Sprüchen! ken, hat nicht Haß zu säen und neration, kein Buch von draußen, politische Gegner zu verleum- Unsere Gegner sind nur in keine Nachrichten von draußen, den, er hat auch nicht den einem einig, an der Macht zu keine Musik von draußen und Klassenkampf zuzulassen. Wir bleiben um die Union auszu- immer feste drauf mit der Pro- brauchen nicht einen Kanzler schalten. Wenn Sie sich die pro- paganda. Wer sich daran erin- einer Schicht, wir brauchen einen grammatischen Aussagen der nert, muß Volksverhetzung da- Kanzler aller Deutschen. Das ist beiden Parteitage ansehen, dann durch unmöglich machen, daß er will der eine mit den Steuern Grenzen nicht zementiert, gar es, um was es geht." hinauf, der andere will sie fest- noch durch Tötungsanlagen, son- * halten, der eine verspricht die dern aufmacht für Menschen, für schloß mit paritätische Mitbestimmung, der Informationen und für Meinun- folgendem Appell die eindrucks- andere sagt aus der Ecke lieber gen. Das ist Friedenspolitik. volle Kundgebung: gar nichts, der eine verspricht Sollte diese Regierung, die „Die entscheidende Phase den Sozialismus, der andere dieses entscheidenden Wahl- verspricht das Bremspedal, und noch drei Wochen im Amt ist, die ohne Parlament und Mehrheit ist, kampfes beginnt nun. Unser Ziel bevor der Wähler entschieden ist klar: Die Union übernimmt hat, zanken sie sich schon jetzt versuchen, Schicksalsfragen des deutschen Volkes noch zu präju- wieder die Verantwortung in über Ministersessel. Diese Leute diesem Lande. werden doch gar nicht gewählt, dizieren, so muß jeder wissen, denn das hieße doch Fortsetzung der sich darauf etwa einläßt, wir Rainer Barzel wird Bundes- von Durcheinander und Inflation. werden uns das Punkt für Punkt kanzler! Franz Josef Strauß, als ansehen und Thema für Thema Finanzminister bewährt, sorgt hat gewußt nach unserem Maßstab neu ver- für Stabilität. Hanz Katzer, Vater — und ich denke, wir alle haben handeln. der Rentenreform, bürgt dafür, dies nicht verlernt -, daß Frie- daß es wieder sozial und ge- den, falls man damit Sicherheit Dieser Krieg, der uns, eben recht in diesem Lande zugeht. und Freiheit meint, nur vom We- der Kriegsgeneration, unter der Gerhard Schröder, Wegbereiter sten zu haben ist. Dafür haben Haut steckt, kam ja nicht nur einer Politik guter Nachbarschaft wir uns endgültig entschieden, durch Volksverhetzung. Das wird Schluß machen mit einer Außenpolitik linker Ideologen. Überall, wo Sozialisten regie- ren, gilt: Sie reden pausenlos Termine von der Zukunft, sie versagen in der Gegenwart und entschuldi- gen sich mit der Vergangenheit. 9.11. LV Schleswig-Holstein Kreisgeschäftsführer- Kiel konferenz Unsere Wähler aber sind mit 10. 11. LV Landesvorstand und Recht leere Zukunftsversprechun- Landesausschuß gen leid; sie wollen wieder Lei- 11.12.11. LV Rheinland Südl. Regionaltagung der Königswinter Sozialausschüsse Frauen stungen sehen."

20 Vereinigungen

Die Mittelstandsvereinigung in ihrem Kern - dem Wettbe- Mittelstandspolitisches der CDU/CSU bejaht das private werb — zu sichern. Eigentum als grundlegenden Be- Programm für den standteil der Sozialen Marktwirt- Grundsätze einer VII. Deutschen schaft und als wesentliches Un- ausgewogenen Strukturpolitik Bundestag terscheidungsmerkmal gegenüber Strukturpolitik ist nicht mit anderen Wirtschafts- und Gesell- einem Gesetz zu lösen. Grund- schaftsordnungen. satz der Strukturpolitik soll der Die Mittelstandsvereinigung Die Eigentumsbildung und die Gesichtspunkt der Gleichbehand- der CDU/CSU unter ihrem Vor- hung und Chancengleichheit für sitzenden Egon Lampersbach hat Eigentumserhaltung muß daher in der kommenden Legislatur- alle Unternehmen sein, wobei ein im Hinblick auf die bevorste- ausgewogenes Verhältnis der hende Bundestagswahl ein periode mit allen Mitteln geför- Sektoren und Regionen sowie neues und zeitnahes Arbeits- dert werden. Unter anderem wer- den folgende Maßnahmen ver- der Betriebsgrößen Vorausset- programm erarbeitet und verab- zung ist. Hierbei ist die Neu- schieden lassen. langt: gründung selbständiger Existen- • Ausbau des bewährten Sy- zen vordringlich zu berücksichti- Die Entwicklung dieses Pro- stems der Vermögensbildung; gramms war geboten, weil drei gen. Darüber hinaus muß die Jahre sozial-liberaler Regierung • Reprivatisierung des Vermö- Kapitalausstattung kleiner und genügt haben, unsere bisherige gens der öffentlichen Hand mittlerer Unternehmen durch Wirtschaftspolitik, die auf der und der gemeinnützigen Woh- eine wirtschaftsgerechte Steuer- Sozialen Marktwirtschaft beruht, nungsbauunternehmen; politik, durch neue Formen für die Aufnahme von haftendem Ka- in unverantwortlicher Weise in • Abschaffung der Doppelbe- pital sowie durch eine weitere Frage zu stellen. Deshalb ist es steuerung der Kapitalerträge Ausgestaltung der ERP- und an- notwendig, den wachsenden so- und Kapitalbildung in privater derer Kreditprogramme im Sinne zialistischen Tendenzen, die un- Hand durch unterschiedliche einer nachhaltigen Steigerung sere Gesellschaftsordnung um- Besteuerung der Spartätigkeit der Leistungs- und Wettbewerbs- formen wollen, ein klares Be- und des Verbrauchs. kenntnis zur Sozialen Marktwirt- fähigkeit verbessert werden. schaft mit ihrem Leistungswett- Grundsätze einer leistungs- Die Finanz- und Steuerpolitik bewerb, klaren Eigentumsord- bezogenen Wettbewerbs- soll den Leistungswillen des ein- nung und Eigenverantwortung als politik zelnen erhalten und das Privat- Alternative gegenüberzustellen. eigentum durch steuerliche Maß- Mittelstandspolitik darf sich nicht Die Mittelstandsvereinigung nahmen nicht aushöhlen. Konfis- in Einzelmaßnahmen erschöpfen, der CDU/CSU sieht in der För- katorische Steuern werden abge- sondern muß grundsätzlich als derung des Leistungswettbe- lehnt. Gesellschaftspolitik, integriert in werbs die zentrale Aufgabe der die allgemeine Wirtschaftspolitik, Ordnungspolitik in der Sozialen Die Mittelstandsvereinigung verstanden werden. Daher wird Marktwirtschaft. Sie fordert da- der CDU/CSU fordert für eine sich unser politisches Programm her neue gesetzgeberische Initia- Neuordnung des Steuerrechts in erster Linie konzentrieren auf: tiven zur Verbesserung der Wett- folgende Grundsätze: bewerbsordnung. Marktbeherr- • gerechte Eigentumspolitik; • Einfachheit und Oberschau- schende Unternehmen, die den barkeit des Steuerrechts; I leistungsbezogene Wett- Wettbewerb nachdrücklich beein- bewerbspolitik; trächtigen, müssen einer Miß- • Besteuerung nach der per- I ausgewogene Strukturpolitik; brauchskontrolle unterworfen sönlichen Leistungsfähigkeit; I gerechte Finanz- und Steuer- werden. Als Gegengewicht zur • Förderung der Eigenkapital- politik; Konzentration der Großunterneh- bildung auf breiter Basis; men müssen neue Formen der I zukunftsorientierte Berufs- • Kleinbetriebsregelung bei der bildungspolitik; Kooperation für Klein- und Mit- Mehrwertsteuer; telbetriebe geschaffen werden, I wirtschaftskonforme Sozial- um so deren Produktivität und • Ausbau der steuerlichen Be- politik; Rentabilität zu steigern und aus rücksichtigung der privaten I umweltgerechte wirtschaftliche der Struktur heraus bestehende Altersversorgung; Verkehrs- und Energiepolitik; Benachteiligungen gegenüber • Berücksichtigung der Sonder- I vorausplanende aktive Frem- Großbetrieben abzubauen. Nur lage der Freien Berufe und denverkehrspolitik. so ist die Soziale Marktwirtschaft Leitenden Angestellten;

21 Vereinigungen

• eine spürbare Herabsetzung und eine differenzierte Fort- und ten werden, um die Existenz des der Erbschafts- und Vermö- Weiterbildung ermöglicht wer- Mittelstandes nicht zu gefähr- genssteuer für kleinen und den. den. Eine umfassende Reform mittleren Besitz. der Krankenversicherung wird, Das duale Ausbildungssystem, wie die Kostenentwicklung der Die internationale Wettbe- getragen von den beiden Säulen, letzten Jahre zeigt, immer dring- werbsfähigkeit soll durch eine Betrieb und Berufsschule, muß licher. Ziel der Reform muß die Steuergesetzgebung nicht in erhalten und weiter ausgebaut völlige Kostenklarheit sein. Sie Frage gestellt werden. Die Wett- werden. muß zu einer dauerhaften Sen- bewerbskraft der Deutschen Wirt- Anstelle eines 10. Pflichtschul- kung der Krankenversicherungs- schaft muß erhalten bleiben. jahres an der Hauptschule soll beiträge der Arbeitnehmer und ein Berufsgrundbildungs- oder Arbeitgeber führen und einen Grundsätze für eine zukunfts- Berufsgrundschuljahr nach Be- Ausgleich für die Mehrbelastun- orientierte Berufsbildungs- rufsfeldern eingerichtet werden. gen durch die Lohnfortzahlung politik bringen. Die Mittelstandsvereini- Der Wert der beruflichen Bil- Grundsätze einer wirtschafts- gung der CDU/CSU wird alles dung von Millionen Jugendlicher konformen Sozialpolitik befürworten, was das partner- muß stärker berücksichtigt wer- schaftliche Zusammenwirken von Die Sozialpolitik darf die den. Der Bildungsgrad unseres Arbeitnehmern und Arbeitgebern, Volkes soll nicht an Abiturienten Wechselbeziehungen zur Wirt- die verantwortliche Mitwirkung und Hochschulabgängern gemes- schaftspolitik nicht aus dem sen werden. Es soll vielmehr Auge verlieren. Den übermäßi- des einzelnen im Betrieb fördert eine breite allgemeinbildende gen Ausdehnungen der sozialen und nicht zu einer Lähmung in berufliche Ausbildung angestrebt Belastungen muß Einhalt gebo- der Betriebsführung führt.

Die Kandidaten der CDU/CSU

75 Düsseldorf II: Adolf Müller Nordrhein-Westfalen 76 Düsseldorf III: Prof. Dr. Paul Mlkat 77 Neuß-Grevenbroich I: Josef Rommerskirchen Direktkandidaten (Fortsetzung) 78 Rheydt-Grevenbroich II: Alphons Horten 79 Mönchengladbach: Dr. Curt Becker Wahl- kreis 80 Krefeld: Hansheinz Hauser 58 Köln-Land: Dr. Karl-Heinz Gierden 81 Kempen-Krefeld: Dr. Hugo Hammans 59 Köln I: Hans Katzer 82 Moers: Heinrich Clouth 60 Köln II: Dr. Claus Welcker 83 Kleve: Emil Solke 61 Köln III: Josef Mick 84 Dinslaken: Dr. Konrad Kraske 62 Köln IV: Dr. Winfried Plnger 85 Oberhausen: Friedhelm Geraedts 63 Bonn: Aloisius Hauser 86 Mülheim: Max Vehar 64 Siegkreis I-Bonn-Land: Dr. Georg Kliesing 87 Essen I: Dr. Wolfgang Reiniger 65 Oberbergischer Kreis-Siegkreis II: 88 Essen II: Alfons Klein Dr. Horst Waffenschmidt 89 Essen III: Dr. Heinrich Wienecke 66 Rheinisch-Bergischer Kreis: Paul Lücke 90 Duisburg I: Ferdinand Breidbach 67 Leverkusen-Opladen: Dr. Günter Böhme 91 Duisburg II: Dr. Herbert Köhler 68 Remscheid: Gerhard Braun 92 Ahaus-Bocholt: H. J. Dr. Umland 69 Wuppertal I: Hans-Jürgen Lichtenberg 93 Tecklenburg: Wilhelm Rawe 70 Wuppertal II: Manfred Schmidt 94 Beckum-Warendorf: Heinrich Windelen 71 Solingen: Dr. Göke Frerichs 95 Münster: Dr. Friedrich-Adolf Jahn 72 Düsseldorf-Mettmann I: Willi Müser 96 Steinfurt-Coesfeld: Gottfried Köster 73 Düsseldorf-Mettmann II: 97 Gelsenkirchen I: Gerd Käte Dr. Gerhard Schröder 98 Gelsenkirchen II: Günther Volmer 74 Düsseldorf I: Dr. Gottfried Arnold 99 Recklinghausen-Land: Horst Schlüter

22 Bundestagskandidaten

100 Recklinghausen-Stadt: Hermann-Josef Russe 23. Dr. Hans-Joachim Jentsch, Wiesbaden 101 Bottrop-Gladbeck: Bernhard Brinkert 24. Dr. Wolfram Engels, Bad Homburg 102 Höxter: Leo Ernesti 25. Reinhold Stanitzek, Heringen 103 Bielefeld-Land: Karl Bewerunge 26. Hans-Joachim Herold, Wald-Michelbach 104 Bielefeld-Stadt: Helmut von Bockelberg 27. Horst Geipel, Friedberg 105 Detmold-Lippe: 28. Rudolf Zimmer, Gelnhausen 106 Paderborn-Wiedenbrück: Dr. Rainer Barzel 29. Lotte Phiiippi, Laubach 107 Herford: Heinz Landre 30. Dr. Konrad Schulz, Wolfgruben 108 Minden: Martin Horstmeier 31. Dr. Theodor Pieper, Wiesbaden-Biebr. 109 Lüdinghausen: Dr. Günter Rinsche 32. Albert Feller, Marburg 110 Wanne-Eickel-Wattenscheid: Willi Krampe 33. Esther Mikfeld, Wiesbaden 111 Herne-Castrop-Rauxel: Ulrich Berger 34. Arnold Spruck, Nidda-Kohden 112 Ennepe-Ruhr-Kreis: Friedrich Vogel 35. Hartmut Nassauer, Wolfhagen 113 Hagen: Gerhard Reddemann 36. Emil Schlee, Heubach/Odw. 114 Dortmund I: Ludwig Gerstein 37. Irmgard Sondergeld, Mühlheim (M) 115 Dortmund II: Horst Leichtenberger 38. Dieter Pfalzgraf, Schwalmstadt-T. 116 Dortmund III: Paul Löher 39. Eberhard Kiefer, Limburg 117 Bochum: Dr. Joseph Bücker 40. Günter Ruhrmann, Bad Nauheim-Schw. 118 Bochum-Witten: Gerd Springorum 41. Franz Schusser, Mücke 119 Iserlohn: Dr. Otto Wulff 42. Günter Diehl, Rüsselsheim 120 Lippstadt-Brilon: Hermann Kroll-Schlüter 43. Franz Hartnagel, Einhausen 121 Olpe-Meschede: Otto Entrup 44. Josef Kubny, Traisa 122 Arnsberg-Soest: Ferdinand Tillmann 45. Johannes Knauf, Leimbach 123 Unna: Egon Lampersbach 46. Franz Borgmeyer, Lämmerspiel 124 Altena-Lüdenscheid: Dr. Manfred Luda 47. Alfons Spitzenberg, Kassel 125 Siegen-Wittgenstein: 48. Rita Keilberth, Habichtswald Botho Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein 49. Günter Herchen, Fulda 50. Gerhard Keil, Großen-Husseck 51. Reinhold Koschmieder, Sontra 52. Dr. Mathilde Schneider, Petersberg 53. Dr. Franz Michel, Hochheim Hessen 54. Walter Michael Stolte, Gießen 55. Carl Bernhard Dincklage, Steinau Landesliste 56. Detlev Schmidt, Kirchhain 57. Siegbert Damaschke, Grünberg 1 1. Dr. , Fulda 58. Dr. Gudrun Heuse, Kronberg 2. , Kronberg 59. Claus Rönsch, Wiesbaden 3. , Rüsselsheim 60. Hermann Wagner, Limburg 4. Dr. , Marburg 61. Hartmut Kulimann, Neuhof 5. Dr. , Fulda 62. Wilhelm Fenner, Rotenburg 6. Dr. Berthold Martin, Gießen 63. Aloys Zumbrägel, Kassel 7. Dr. , Heppenh.-Kirschh. 64. Eberhard Kraus, Schröck 8. Lothar Haase, Kassel-Wi. 65. Friedrich Zöller, Darmstadt 9. , Frankfurt (M) 66. Robert Simon, Gudensberg 10. Dr. Hermann Götz, Fulda 67. Oskar Brauner, Gießen 11. Dr. , Niestetal-Heil. 68. Paul Gwosdz, Fulda 12. Benno Erhard, Bad Schwalbach 69. Joy Ederer, Hohenstein 13. , Burg 70. Manfred Thesing, Kassel 14. Dr. Friedrich W. Freiwald, Frankfurt (M) 71. Werner Eisenberg, Marburg 15. Walter Picard, Nieder-Roden 72. Josef Neukum, Eschwege 16. Hans Wissebach, Marburg 73. Jakob Alois Tries, Hadamar 17. Wilfried Böhm, Melsungen 74. Johann Wilhelm Becker, Marburg 18. Gerhard O. Pfeffermann, Darmstadt 19. Knut von Kühlmann-Stumm, Schlüchtern- 75. Horst Heithecker, Amöneburg Ramholz 76. Werner Waldhüter, Allendorf 20. Dieter Hussing, Hanau 77. Ursula Böddeker, Meinhard 21. Hermann Stahlberg, Schwalmstadt 2 78. Werner Berndt, Hünfeld 1 22. Erna-Maria Geler, Viernheim 79. Gerulf Herzog, Darmstadt

23 Bundestagskandidaten

80. Claus Dölz, Frankfurt 134 Fulda: Dr. Hermann Götz 81. Werner Müller, Fulda 135 Obertaunuskreis: Walter Leisler-Kiep 82. Dr. Helmut Paesler, Kronberg 136 Friedberg: Knut von Kühlmann-Stumm 83. Josef Plahl, Weilburg 137 Limburg: Benno Erhard 84. Michael Jung, Hadamar 138 Wiesbaden: Dr. Hans-Joachim Jentsch 85. Gerhard Esau, Wolfhagen 139 Hanau: Dieter Hussing 86. Erich Konrad, Dillenburg 140 Frankfurt I: Dr. Friedrich Freiwald 87. Adolf Schwaab, Gelnhausen 141 Frankfurt II: Prof. Dr. Wolfram Engels 88. Hans Loesch, Gräfenhausen 142 Frankfurt III: Helmut Link 89. Hermann Pfeifer, Biebergemünd 2 143 Groß Gerau: Otto Zink 90. Wolfgang Schare, Wiesbaden 144 Offenbach: Dr. Hanna Walz 91. Peter Rödl, Korbach 145 Darmstadt: Gerhard O. Pfeffermann 92. Vinzenz Spaniol, Fürth/Odw. 146 Dieburg: Walter Picard 93. Edgar Valentin, Wiesbaden 147 Bergstraße: Dr. Carl-Otto Lenz 94. Heinz Dettmar, Reinhardshagen 1 95. Wolfgang Frei, Kassel 96. Christoph Rudolph, Espenau 1 97. Hubert Jung, Künzell Rheinland-Pfalz 98. Richard Albert, Wiesb.-Kostheim 99. Hubert Irgel, Frankfurt Landesliste 100. Helmut Klinkenberg, Wiesbaden 101. Armin Klein, Wiesbaden 1. Dr. Richard Freiherr von Weizsäcker, Bonn 102. Wolf-Dieter Firnhaber, Wiesbaden 2. , 103. Gerhard Müller, Kronberg 3. Dr. Georg Gölter, Speyer 104. Hermann Müller, Idstein 4. Dr. Norbert Blüm, Remagen 105. Helmuth Botschek, Kronberg 5. Dr. Jürgen Gerhard Todenhöfer, Kaisers- 106. Dietmar Gritzka, Friedrichsdorf lautern 107. Hans-Joachim Heinrich, Mengerskirchen 6. Johannes Gerster, Mainz 108. Karl Hoppe, Hess.-Lichtenau 7. Roswitha Verhülsdonk, Koblenz-Metternich 109. Karl-Winfried Seif, Limburg 8. Waltrud Will-Feld, Bernkastel-Kues 110. Dr. Otfried Schellhase, Frankenberg 3 9. Dr. Karl-Martin Graß, Nieder-Olm 111. Ernst Ebel, Frankenberg 10. Franz Josef Hamacher, Erpel/Neuwied 112. Dieter Bröse, Wabern 11. Markus Berger, Lahnstein/Rhein-Lahn 113. Rolf Hengstenberg, Schenklengsfeld 12. Dr. Helga Henseider, Winningen 114. Dieter Eisner, Sieblos 13. Magda Weber, Trier 115. Siegfried Nichtweiss, Seligenstadt 14. Hubert Schmoll, Mainz 116. Hermann Georg Müller, Gönnern 15. Gerd Langguth, Bonn 16. Bernhard Bares, Trimport 17. Dr. Heinz-Peter Volkert, Koblenz Direktkandidaten 18. Fritz Keller, Bad Dürkheim 19. Arno Werner, Oberwinter/Ahrweiler Wahl- kreis 20. Ingeborg Hoffmann, Waldmohr/Kusel 126 Waldeck: Hans Wissebach 21. Franz Dötsch, Kobern-Gondorf 127 Kassel: Lothar Hase 22. Karl Hoppe, Simmern/Uww. 128 Eschwege: Dr. Erich Mende 23. Egon Heß, Bruttig-Fankel/Cochem-Zell 129 Fritzlar-Homberg: Hermann Stahlberg 24. Dr. Lothar Wittmann, Ludwigshafen 130 Hersfeld: Wilfried Böhm 25. Helmut Billert, Idar-Oberstein/Birkenfeld 131 Marburg: Dr. Walter Wallmann 26. Dr. Heidi Lambert, Zweibrücken 132 Wetzlar: Christian Lenzer 27. Gerhard Kneib, Zornheim/Mainz-Bingen 133 Gießen: Dr. Berthold Martin (Wird in der nächsten Ausgabe fortgesetzt)

Verlag: Union Betriebs GmbH., 53 Bonn, Argelanderstraße 173, Telefon 22 00 40. Verlagsleitung: Peter Müllenbach, Gerhard Braun, Bankverbindung: Commerz- bank Bonn, Nr. 1124 932, Postscheckkonto Köln 1937 95. Abonnementspreis vierteljährlich DM 6,—, Einzelpreis DM 0,50. Druck: Bonner Universitäts-Buch- UiD druckerel, Bonn