EINLADUNG ZUM PARTEITAG 4./5. APRIL 2020 Congress Center Basel, Messeplatz 21 Beginn Samstag: 10.30 Uhr (Türöffnung: 09.45 Uhr) Beginn Sonntag: 09.00 Uhr (Türöffnung: 07.45 Uhr)

Versandheft II vom 4. März 2020

Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 2

Liebe Genossinnen und Genossen

Uns steht ein besonderer Parteitag bevor. Nach 12 Jahren mit Christian Levrat an der Spitze wählen wir das neue Präsidium der SP Schweiz. Wir freuen uns, dass wir die Auswahl zwi- schen ausgezeichneten Kandidaturen haben. Es wird also spannend, und dementspre- chend gross ist das Interesse. Wir wurden förmlich überrannt mit Anmeldungen und freuen uns, Anfang April über 1200 Delegierte und Gäste in Basel empfangen zu dürfen.

Die Präsidiumswahl findet am Sonntag, 5. April, statt. Wir raten euch, frühzeitig anzureisen, da die Eingangskontrolle mit so vielen Delegierten länger dauern dürfte als üblich. Ab 7.45 Uhr sind die Türen am Sonntag geöffnet. Wir weisen euch darauf hin, dass wir neben eurer Delegiertenkarte auch einen amtlichen Ausweis mitbringen müsst.

Es lohnt sich aber auf jeden Fall, auch schon am Samstag am Parteitag dabei zu sein. Zum einen, weil wir das Positionspapier „Bedürfnisse decken statt Profite machen – Für ein selbstbestimmtes und würdiges Altwerden“ diskutieren werden. Zum anderen, weil das Par- teitagsfest am Abend vor den Präsidiumswahlen noch rauschender und unterhaltsamer wer- den dürfte als sonst.

Nun hoffen wir einfach, dass der Parteitag am 4./5. April auch wie geplant stattfinden kann. Ihr habt ja mitbekommen, dass der Bundesrat Ende Februar Massnahmen im Umgang mit dem Corona-Virus beschlossen hat. Dazu zählt insbesondere ein Verbot von Grossanlässen mit über 1000 Personen. Das Verbot gilt bis zum 15. März, der Parteitag ist also vorläufig nicht betroffen. Wir behalten die Lage aber im Auge und werden uns selbstverständlich an den Vorgaben der Behörden orientieren. Das bedeutet, dass der Parteitag stattfindet, sofern kein offizielles Verbot vorliegt. Wir werden Mitte März, sobald der Bundesrat eine Neubeur- teilung der Lage vorgenommen hat, entscheiden und euch selbstverständlich umgehend informieren.

Mit solidarischen Grüssen

Rebekka Wyler Michael Sorg Co-Generalsekretärin Co-Generalsekretär der SP Schweiz

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Wichtig:

Die Delegiertenkarte inklusive QR-Code wird integriert in den zweiten Mail-Versand direkt allen angemeldeten Delegierten zugestellt.

Es werden am Samstag und Sonntag separate Eingangskontrollen durchgeführt. Das E-Mail mit integrierter Delegiertenkarte und dem gut sichtbaren QR-Code ausgedruckt oder auf dem Handy dient sowohl am Samstag als auch am Sonntag für die Eingangskon- trolle.

Am Sonntag ist neben der Delegiertenkarte ein amtlicher Ausweis für die Eingangs- kontrolle vorzuweisen.

Bei der Eingangskontrolle wird am Samstag und am Sonntag jeweils eine Stimmkarte abge- geben. Die Stimmkarte vom Samstag wird am Sonntag nicht mehr gültig sein. Deshalb ist es wichtig, dass sich wirklich alle am Sonntag erneut registrieren.

Alle Parteitagsdelegierte müssen angemeldet und beim Zentralsekretariat registriert worden sein. Wir erinnern die Delegierten daran, dass verlorene Stimmkarten nicht ersetzt werden.

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INHALTSVERZEICHNIS

Provisorische Traktandenliste 5 Parteitagsfest 7 Wichtige Hinweise zum Parteitag 8 Parteitagsunterlagen 8 Organisation des Parteitags 8 Delegiertenkarte 9 Anträge und Resolutionen 10 Schlussdokumente 10 Wortmeldungen 10 Simultanübersetzung 10 Gebärdensprache 11 Verpflegung während des Parteitags 11 Informationen zum Tagungsort 12 An- und Abreise mit dem öffentlichen Verkehr 12 An- und Abreise mit dem Auto 12 Zugang für GenossInnen mit Behinderung 12 Hotelreservationen 13 Geschäftsordnung für den Parteitag 14 Traktandum 2: Geschäfte zum Ablauf des Parteitages 16 Mitteilungen 16 Wahl der Mandatsprüfungskommission 20 Wahl Präsident_in des Wahlbüros 20 Statutenänderung 21 Traktandum 4: Protokoll des Parteitages vom 1./2. Dezember 2018 in Brugg 22 Traktandum 5: Geschäftsbericht 2018/2019 23 Traktandum 6: Bedürfnisse decken statt Profite machen 24 Diskussion und Verabschiedung des Positionspapiers: «Bedürfnisse decken statt Profite machen: Für ein selbstbestimmtes und würdiges Altwerden» 24 Unterstützung Volksinitiative für eine 13. AHV Rente 25 Unterstützung Volksinitiative «Schutz vor Altersdiskriminierung» 27 Traktandum 8: Anträge und Resolutionen 29 R-1 Fabian Molina (ZH), Graziano Pestoni (TI), Michel Zimmermann (GE) u.a.: SBB, Schweizerische Post, Swisscom: Service public oder Aktiengesellschaften? 29 R-2a der SP Neuenburg: Die Demokratie ist nicht käuflich: keine bezahlten Unterschriftensammlungen bei der SP! 33 R-2b Gegenresolution der Geschäftsleitung: Die Demokratie ist nicht käuflich: keine Bezahlung pro Unterschrift bei der SP! 35 R-3 SP International: Bundesrat und Kantone sollen die Möglichkeit für E-Voting für Auslandschweizer_innen schaffen! 37 A-1 Vorstand SP Regionalverband Thun: Neuorientierung der Parteipolitik 39 R-4 der Fachkommission Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität der SP Schweiz 40 Traktandum 12: Parolenfassung zu den Eidg. Abstimmungen vom 17. Mai 2020 42 Eidgenössische Volksinitiative «Für eine massvolle Zuwanderung (Begrenzungsinitiative)» 42 Änderung des Bundesgesetzes über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (Jagdgesetz, JSG) 44 Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer (DBG) (Steuerliche Berücksichtigung der Kinderdrittbetreuungs-kosten) 45 Traktandum 14: Gesamterneuerungswahlen 47 Wahl Präsidium 47 A-2 Min Li Marti (Nationalrätin ZH): Verschiebung Vizepräsidiums-wahlen 48 Wahl Vizepräsidium 50 Wahl Geschäftsleitung 51 Neuwahlen Präsidien Fachkommissionen 52

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PROVISORISCHE TRAKTANDENLISTE

SAMSTAG, 4. APRIL 2020 (TÜRÖFFNUNG: 09.45 UHR)

10.30 1. Eröffnungsgeschäfte und Begrüssungen • Grusswort von Pascal Pfister, Präsident SP Basel-Stadt • Grusswort von Tanja Soland, Regierungsrätin Basel-Stadt 2. Geschäfte zum Ablauf des Parteitages • Mitteilungen • Genehmigung der Geschäftsordnung • Genehmigung der Traktandenliste • Wahl der Stimmenzähler_innen, der Mandatsprüfungskommission und des/der Präsident_in des Wahlbüros • Wahlreglement • Statutenänderung 3. Rede Christian Levrat, Präsident SP Schweiz 4. Protokoll des Parteitages vom 1./2. Dezember 2018 in Brugg 5. Genehmigung Geschäftsbericht 2018/2019 6. Bedürfnisse decken statt Profite machen! • Diskussion und Verabschiedung des Positionspapiers zu den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft • Unterstützung Volksinitiative für eine 13. AHV-Rente • Unterstützung Volksinitiative «Schutz vor Altersdiskriminierung» 7. Rede Renée Rousseau Former Chair Democrats Abroad Zurich/German Region 8. Anträge und Resolutionen • R-1 Fabian Molina (ZH), Graziano Pestoni (TI), Michel Zimmermann (GE) u.a.: SBB, Schweizerische Post, Swisscom: Service public oder Aktiengesellschaften? • R-2a der SP Neuenburg: Die Demokratie ist nicht käuflich: keine bezahlten Unterschriftensammlungen bei der SP! • R-2b Gegenresolution der Geschäftsleitung: Die Demokratie ist nicht käuflich: keine Bezahlung pro Unterschrift bei der SP! • R-3 SP International: Bundesrat und Kantone sollen die Möglichkeit für E-Voting für Auslandschweizer_innen schaffen! • A-1 Vorstand SP Regionalverband Thun: Neuorientierung der Parteipolitik • R-4 der Fachkommission Sexuelle Orientierung und Geschlechtsi- dentität (FK SOGI) der SP Schweiz 9. Rede Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ca.17.00 10. Div. Mitteilungen, Schluss des ersten Verhandlungstages ab 17.30 Apéro ab 19.00 Parteitagsfest

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SONNTAG, 5. APRIL 2020 (TÜRÖFFNUNG: 07.45 UHR)

09.00 11. Fortsetzung Traktanden Vortag 12. Parolenfassung zu den eidg. Abstimmungen vom 17. Mai 2020 • Eidgenössische Volksinitiative «Für eine massvolle Zuwanderung (Begrenzungsinitiative)» • Änderung des Bundesgesetzes über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (Jagdgesetz, JSG) • Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer (DBG) (Steuerliche Berücksichtigung der Kinderdrittbetreuungs- kosten)

13. Rede Bundesrat Alain Berset

14. Gesamterneuerungswahlen • Wahl Präsidium • A-2 Min Li Marti (Nationalrätin ZH): Verschiebung Vizepräsidiums- wahlen • Wahl Vizepräsidium • Wahl Geschäftsleitung • Neuwahlen Präsidien Fachkommissionen

15. Vorwärts mit fortschrittlichen Mehrheiten Die Schwerpunkte der SP-Fraktion in der neuen Legislatur

16. Varia

ca. 15.00 Schluss des Parteitages

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PARTEITAGSFEST

Am Samstagabend, den 4. April 2020, findet ab 19.00 Uhr das traditionelle Parteitagsfest unter der einmaligen, achteckigen Kuppel der Markthalle Basel statt.

Das Parteitagsfest bietet die Möglichkeit für Gespräche mit Genossinnen und Genossen aus der ganzen Schweiz und den persönlichen Austausch mit Mitgliedern der SP Bundeshaus- fraktion sowie mit internationalen Gästen.

Die Markthalle Basel ist nicht nur aus architektonischer Sicht einmalig, sondern auch in ku- linarischer Hinsicht. An diesem Abend darf man sich fühlen wie im Schlaraffenland und sich durch die kulinarische Vielfalt der bunten Marktstände essen und sich von den verschiede- nen Düften und Gewürzen verzaubern lassen.

Nach dem Schlemmen wird n.eo, eine Band aus Basel, mit ihrer gitarrenlastigen Rock- und Popmusik nach britischer Tradition dafür sorgen, alle Anwesenden aus dem Alltag zu ent- führen. Ein starkes Kollektiv, das es wiederkehrend schafft, warme atmosphärische Klänge mit einer leichten Brise Rock zu vermengen. Das Resultat sind abwechslungsreiche Songs.

Zu später Stunde werden für alle Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer originelle Drinks gemixt und DJane #allesfüralli (Salome Hofer, Grossratspräsidentin Basel-Stadt) wird die Nacht nochmals zum Tag erwecken.

Wir freuen uns bereits heute auf zahlreiches Erscheinen und auf einen schönen Abend mit euch!

WICHTIG! Die Anmeldung erfolgt via Vorauszahlung, d.h. sobald bei uns der Betrag von CHF 60 eintrifft, ist man automatisch für das Parteitagsfest angemeldet. Anmeldung: via Zahlung bis 20. März 2020 Kosten: CHF 60 (inkl. Essen à Discrétion, Mineralwasser sowie Kaffee/Tee) Für Genossinnen und Genossen mit kleinem Budget gibt es die Möglichkeit einer Preisreduktion. Bitte schreibt in diesem Fall ein Mail an [email protected]). Zahlungsfrist: spätestens 20. März 2020 Kontoverbindung: Die genauen Angaben (Kontonummer und Referenz) für die Zahlung hast du in einem separaten Mail oder per Post erhalten. Bitte Zahlung elektronisch aufgeben, um unnötige Spesen zu vermeiden. Zahlungsbestätigung: Nach erfolgter Zahlung, wirst du in der Woche vom Partei- tag per Mail eine Bestätigung mit integriertem Bon für die Teilnahme am Parteitagsfest erhalten.

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WICHTIGE HINWEISE ZUM PARTEITAG

Parteitagsunterlagen

Dieser Versand beinhaltet:

• Die Delegiertenkarte (im Mail integriert – nicht übertragbar!) • Die bereinigte Traktandenliste • Die Geschäftsordnung für den ordentlichen Parteitag 2020 • Positionspapier der SP Schweiz «Bedürfnisse decken statt Profite machen» • Volksinitiative für eine 13. AHV-Rente • Volksinitiative «Schutz vor Altersdiskriminierung» • Anträge und Resolutionen der Geschäftsleitung • Weitere eingegangene Anträge zu Parteitagsgeschäften • Unterlagen zu den Abstimmungsvorlagen vom 17. Mai 2020 • Antrag auf Statutenänderung • Kandidaturen für das Präsidium • Kandidaturen für das Vizepräsidium • Kandidaturen für die vom Parteitag direkt gewählten Mitglieder der GL • Kandidaturen für die Präsidien der Fachkommissionen • Informationen zum Tagungsort • Informationen zum Parteitagsfest vom Samstagabend, 4. April 2020

Organisation des Parteitags

• Leitung: Christian Levrat, Marina Carobbio, Tamara Funiciello, Barbara Gysi, Ada Marra, Roger Nordmann, Michael Sorg, Rebekka Wyler

• Organisation und Betrieb: SP Schweiz, Colette Siegenthaler, Theaterplatz 4, 3011 E-Mail: [email protected] Telefon: 031 329 69 69

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Delegiertenkarte

Die Delegiertenkarte inklusive QR-Code wird integriert in den zweiten Mail-Versand direkt allen angemeldeten Delegierten zugestellt.

Es werden am Samstag und Sonntag separate Eingangskontrollen durchgeführt. Das E-Mail mit integrierter Delegiertenkarte und dem gut sichtbaren QR-Code ausgedruckt oder auf dem Handy dient sowohl am Samstag als auch am Sonntag für die Eingangskon- trolle.

Am Sonntag ist neben der Delegiertenkarte ein amtlicher Ausweis für die Eingangs- kontrolle vorzuweisen.

Bei der Eingangskontrolle wird am Samstag und am Sonntag jeweils eine Stimmkarte abge- geben. Die Stimmkarte vom Samstag wird am Sonntag nicht mehr gültig sein. Deshalb ist es wichtig, dass sich wirklich alle am Sonntag erneut registrieren.

Alle Parteitagsdelegierte müssen angemeldet und beim Zentralsekretariat registriert worden sein. Wir erinnern die Delegierten daran, dass verlorene Stimmkarten nicht ersetzt werden.

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Anträge und Resolutionen

Antragsfrist 1: 19. Februar 2020 - abgelaufen

Antragsfrist 2: 19. März 2020, 12.00 Uhr

Resolutionen und Anträge zu traktandierten Parteitagsgeschäften können bis Donners- tag, 19. März 2020, 12.00 Uhr im Zentralsekretariat eingereicht werden. Diese werden auf der Website der SP Schweiz mit den Stellungnahmen der Geschäftsleitung ab Dienstag, 31. März 2020, 18.00 Uhr, veröffentlicht.

Alle Unterlagen bitte einreichen an: [email protected].

Bitte Anträge und Resolutionen im Word- und nicht in PDF-Format formatiert!

WICHTIG: Für Anträge zum Positionspapier der SP Schweiz «Bedürfnisse decken statt Profite machen» bitte Hinweise unter dem entsprechenden Traktandum beachten.

Schlussdokumente

Sämtliche Schlussdokumente mit den Stellungnahmen der GL zu eingegangenen Anträgen und Resolutionen werden am Dienstag, 31. März 2020, ab 18.00 Uhr auf der Website veröf- fentlicht (www.spschweiz.ch/parteitag2020).

WICHTIG: Am Parteitag werden keine Dokumente verteilt. Bitte Dokumente selber ausdru- cken, wenn ein Papierexemplar gewünscht ist.

Wortmeldungen

Die Wortmeldezettel liegen am Parteitag beim Podium bereit. Sie müssen gut leserlich und komplett ausgefüllt bei dem/der TagungssekretärIn vorne am Podium eingereicht werden. Unvollständig ausgefüllte Wortmeldezettel werden nicht berücksichtigt.

Simultanübersetzung

Die Verhandlungen werden simultan Französisch/Deutsch und Deutsch/Französisch über- setzt. Aus Kostengründen bitten wir, dass nur jene Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kopf- hörer beziehen, die auf die Simultanübersetzung angewiesen sind.

WICHTIG: Die Kopfhörer müssen unbedingt nach der Sitzung wieder beim Ausgang zu- rückgegeben werden.

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Gebärdensprache

Am Parteitag der SP Schweiz wird wiederum eine Simultanübersetzung in Gebärdenspra- che angeboten und zwar sowohl in Deutsch/DSGS als auch in Französisch/LSF.

Verpflegung während des Parteitags

Für das leibliche Wohl während des Parteitags ist ein Getränke- und Snackbuffet an beiden Tagen geöffnet und bietet ein reichhaltiges Verpflegungsangebot an.

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INFORMATIONEN ZUM TAGUNGSORT

Congress Center Basel, Messeplatz 21

An- und Abreise mit dem öffentlichen Verkehr

Direkte Zugsverbindungen mit den wichtigsten Schnell- & Intercityzügen nach Basel sind ersichtlich aus den Fahrplaninformationen unter www.sbb.ch/fahrplan und beim Rail Ser- vice 0900 300 300 (kostenpflichtig).

In 10 Minuten mit dem Tram der Linie 1 oder 2 vom Hauptbahnhof (SBB/SNCF) bis Halte- stelle «Messeplatz». Vom Badischen Bahnhof sind es zwei Stationen mit der Linie 2 oder 6.

An- und Abreise mit dem Auto

Die Ausfahrt von der Autobahn A2 «Messe» führt direkt zum Parkhaus Messe Basel, mit kostenpflichtigen Parkplätzen. Von dort ist der Weg zum Congress Center Basel ausgeschil- dert.

Zugang für GenossInnen mit Behinderung

Die Räumlichkeiten sind rollstuhlgängig.

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Hotelreservationen

In folgenden Hotels konnten wir bis 11. März 2020 Zimmer vorreservieren. Wichtig ist, dass genau befolgt wird, wie bei den einzelnen Hotels gebucht werden muss:

Hotels in Bahnhofsnähe • Novotel Basel City, Grosspeterstrasse 12 Zimmerpreis: CHF 120 inklusive Frühstück Buchung nur über folgende E-Mail-Adresse: [email protected] und dem Stichwort SP Schweiz.

• Ibis Styles Basel City, Grosspeterstrasse 44 Zimmerpreis: CHF 100 inklusive Frühstück Buchung nur über folgende E-Mail-Adresse: [email protected] und dem Stichwort SP Schweiz.

• Ibis Budget Basel City, Grosspeterstrasse 12 Zimmerpreis: CHF 79 inklusive Frühstück Buchung nur über folgende E-Mail-Adresse: [email protected] und dem Stichwort SP Schweiz.

• Ibis Basel Bahnhof, Margarethenstrasse 35 Zimmerpreis: CHF 113 inklusive Frühstück Buchung nur über folgende E-Mail-Adresse: [email protected] und dem Stichwort SP Schweiz.

Hotel beim Kongresszentrum • Swissôtel Le Plaza Basel, Messeplatz 25 Zimmerpreis: CHF 145 inklusive Frühstück Buchung nur über folgenden Link: https://book.passkey.com/go/parei- tagspschweiz2020

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GESCHÄFTSORDNUNG FÜR DEN PARTEITAG

Art. 1 Eröffnungsgeschäfte Unmittelbar nach der Eröffnung wählt der Parteitag • die Stimmenzähler_innen mit je einer/einem Stellvertreter_in • die Mandatsprüfungskommission • den/die Präsident_in des Wahlbüros

Art. 2 Traktandierte Geschäfte und Anträge Nach Art. 13, Ziff. 11 der Statuten darf der Parteitag nur traktandierte Geschäfte behandeln. Ausnahmen sind nur möglich, wenn zeitliche Dringlichkeit sowie ein entsprechender Antrag der Geschäftsleitung vorliegen. Sinngemäss kann nur über Anträge verhandelt werden, die sich auf traktandierte Geschäfte beziehen.

Art. 3 Resolutionen Resolutionen müssen bis Donnerstag, 19. März 2020, 12.00 Uhr im Zentralsekre- tariat eingereicht werden. Sie werden vom Zentralsekretariat übersetzt und im In- ternet ab Dienstag, 31. März 2020 ab 18.00 Uhr veröffentlicht.

Art. 4 Redezeit Der Antrag betreffend Redezeit wird nach Vorliegen aller Anträge, das heisst mit dem Versand der Schlussdokumentation, ergänzt.

Art. 5 Redner_innen-Liste Diskussionsredner_innen melden sich schriftlich beim Kongress-Sekretariat. Jede Rednerin und jeder Redner kann zur gleichen Sache das Wort ein zweites Mal verlangen. Redner_innen, welche noch nicht gesprochen haben, haben den Vor- rang. Ein drittes Votum zur gleichen Sache kann nur mit Zustimmung der Ver- sammlung erfolgen. Ordnungsanträge können jederzeit eingebracht werden.

Art. 6 Ordnungsanträge Ordnungsanträge sind sofort zu behandeln. Sie werden von der antragstellenden Person kurz begründet. Nach der Stellungnahme der Geschäftsleitung wird un- mittelbar abgestimmt.

Art. 7 Anträge auf Redezeitkürzung, Schluss der Redner_innenliste und der Debatte Anträge auf Redezeitverkürzung, Schluss der Redner_innenliste und solche auf Schluss der Debatte sind als Ordnungsanträge zu behandeln. Vor der Abstim- mung wird die Liste der noch gemeldeten Redner_innen bekanntgegeben. Be- schliesst der Parteitag Schluss der Debatte, so haben die Referent_innen ein Schlusswort.

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Art. 8 Ausmehrung Für Abstimmungen gilt das Einfache Mehr. Bei Stimmengleichheit gibt die/der Vorsitzende den Stichentscheid.

Der/die Vorsitzende lässt die Stimmen auszählen, wenn die Mehrheit nicht ein- deutig auszumachen ist oder wenn die Auszählung aus der Mitte der Versamm- lung verlangt wird.

Art. 9 Wahlen: Allgemein Die Wahlen finden in der Regel offen statt.

Das Wahlreglement zu den Präsidiums-, Vizepräsidiums- sowie zu den Geschäfts- leitungswahlen wird zusammen mit der Schlussdokumentation verschickt.

Art. 10 Verhandlungsführung Die/der Vorsitzende wacht darüber, dass die Verhandlungen ruhig und sachlich geführt werden. Sie/er ruft unsachliche Redner_innen zur Ordnung. Wer absicht- lich die Verhandlungen stört, kann nach zweimaligem Ordnungsruf auf Antrag der/des Vorsitzenden durch Versammlungsbeschluss aus dem Saal gewiesen werden.

Art. 11 Sprachen Jede Rednerin und jeder Redner kann sich einer Landessprache bedienen. Die auf der Traktandenliste enthaltenen Anträge der Geschäftsleitung werden dem Parteitag deutsch und französisch vorgelegt. Referate und Voten werden simultan auf Französisch und Deutsch übersetzt.

Art. 12 Beschlussprotokoll Über die Verhandlungen des Parteitages wird ein Beschlussprotokoll geführt. Die Verhandlungen werden aufgezeichnet und archiviert.

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TRAKTANDUM 2: GESCHÄFTE ZUM ABLAUF DES PARTEITAGES

Mitteilungen

Die SP Schweiz probiert neue Formen der Partizipation aus: Mach mit!

“The greatest danger in times of turbulence is not the turbulence – it’s to act with yesterday’s logic.” (Peter Drucker)

Lebensstile und Lebensformen in unserer Gesellschaft haben sich in den letzten Jahrzehn- ten auseinanderentwickelt. Politische Anschauungen und politische Ziele lassen sich für die verschiedenen Milieus nicht mehr in eine einfache Erzählung packen, wie es vielleicht früher möglich war – beispielsweise im alten Bild «Wir sozialdemokratischen Arbeiter organisieren uns gegen die Kapitalisten». Die SP spricht heute sehr unterschiedliche Leute an. So ent- sprechen auch die gebräuchlichen Formen der Beteiligung und Mitsprache in der Partei nur noch einem Teil der Mitglieder: Konventionelle Parteiversammlungen mit Vorträgen und Ab- stimmungen werden von vielen als ungenügend und zu eng erlebt. Die vielfältigen Lebens- realitäten unserer Mitglieder und ihre veränderten Ansprüche rufen nach neuen Formen, um sich auszudrücken und die eigenen Interessen und Kompetenzen zur Geltung zu bringen.

Mitsprache in der SP

Mitsprache und Partizipation werden in der SPS durch unsere Statuten definiert. Es gibt klare Regelungen, wie Positionspapiere entstehen oder wie Delegiertenversammlungen ge- plant und durchgeführt werden. Die dafür vorgesehenen Prozesse definieren auch, wo Mit- sprache und wo Mitbestimmung möglich ist. Ziel der bisherigen Formen der Partizipation war primär der Gewinn von Stimmen, um letztlich auch Wahlen und Abstimmungen zu ge- winnen. Partizipation selbst war in der Partei bis heute erst ansatzweise ein Mittel, um Mei- nungen und Ideen einzuholen, auch über die aktuellen Kampagnen und die bereits enga- gierten Funktionsträger_innen hinaus.

Neue Ideen und Veränderungen brauchen neue Formen

Statuten und formelle Verfahren definieren also, wer Veränderungen anregen und beeinflus- sen kann, und auf welche Weise. In der heutigen Zeit wird diese Struktur zuweilen als zu unflexibel und zentralistisch erlebt, mehr auf den Erhalt des Status quo bedacht als auf Ver- änderungen. Heute verfügen wir über digitale Instrumente, um Meinungen, Wissen und Kön- nen ausgiebiger als früher zu nutzen, sei es jenes von Mitgliedern, Sympathisant_innen oder weiteren, der SP nahestehenden Personen. Diese Instrumente ersetzen die traditionellen Formen der Versammlungen und Sitzungen nicht, sie sind aber eine nützliche Erweiterung. Mit ihnen können Leute auch zuhause oder am Arbeitsplatz an Diskussionen teilnehmen, ebenso an virtuellen Workshops und am Entwickeln von neuen Ideen. Es braucht nicht für jede Diskussion zuerst eine aufwändige Suche nach Terminen und Sitzungszimmern …. Was es hingegen braucht, sind geeignete Instrumente und das Vertrauen der Teilnehmenden, dass ihre Daten und Stellungnahmen nicht missbraucht werden. Entscheidend ist zudem

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 17 auch die konsequente Auswertung der Ergebnisse und ein Feedback an die Teilnehmen- den, was mit den Erkenntnissen geschieht. Sehen Teilnehmende nämlich keine Wirkung ihrer Teilnahme, werden sie früher oder später darauf verzichten.

Experimentieren, Ausprobieren, Lernen

Für die SP kann das Experimentieren mit diesen neuen Instrumenten einen entscheidenden Schritt zu einer Partei der breiten Beteiligung bedeuten. Am Parteitag 2020 laden wir euch ein zu einem solchen Experiment, vorerst in einer bescheidenen Form. Die dazu verwendete Beteiligungs-Software "Adhocracy" wurde vom Verein „Liquid Democracy“, Berlin entwi- ckelt, mit dem Ziel, demokratische Prozesse zu fördern. Seit einigen Jahren betreibt auch die SPD Plattformen mit dieser Software.

Wie du am Parteitag die neuen Formen testen kannst:

• Am Eingang sind sechs Laptops aufgestellt. • Auf jedem Laptop sind drei Seiten mit je einer Frage zur Partizipation an der Gestal- tung der Partei und ihrer Politik aufgeschaltet. • Du kannst eine Frage anklicken und deine Ideen dazu schreiben, oder einen Kom- mentar zu einer Idee abgeben. • Du muss dich am Laptop nicht anmelden, bloss deinen Kanton, dein Alter und dein Geschlecht angeben. Dies hilft uns bei der Auswertung der Ideen. • Du klickst am Schluss einfach auf „Senden“ und lässt den Laptop stehen. • Es sind Helfer_innen vor Ort, die dir bei Fragen weiterhelfen. • Du kannst auch mehrmals an einen Laptop sitzen, also noch einer gewissen Zeit nochmals vorbeischauen und neue Kommentare schreiben, oder noch eine Idee hin- zufügen. • Die Resultate werden ausgewertet. Wir werden euch an der Delegiertenversamm- lung vom 27. Juni in Glarus über die Resultate und das weitere Vorgehen informie- ren.

Heinz Looser, Willi Fehlmann, Rebekka Wyler / 19. Februar 2020

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 18

Kommunaltagung für SP-Behördenmitglieder in kleinen Gemeinden, am 12. Septem- ber 2020 in Belp (Bern)

Ausgangslage

Die Schweiz ist föderalistisch organisiert. Über 2‘200 Gemeinden bilden die Basis unseres Staatswesens. Ein Grossteil dieser Gemeinden insbesondere in der Deutschschweiz ist als Versammlungsgemeinden organisiert, mit einer Gemeindeexekutive, die in der Regel im Mi- lizsystem besetzt wird. Neben den Exekutiven existieren auf Gemeindeebene zahlreiche wei- tere Behörden wie beispielsweise Schulpflegen, Rechnungsprüfungs-, Sozial- oder Baukom- missionen. Um die 100‘000 Ämter müssen schweizweit regelmässig neu besetzt werden. Die Parteien leisten dazu einen wichtigen Beitrag, auch wenn die Zahl Parteiloser steigt.

SP-Mitglieder sind in zahlreichen Ämtern auf Gemeindeebene vertreten, nicht nur in den „rot- grünen“ Städten, sondern überall. Gerade in kleineren Gemeinden sind unsere Mitglieder häufig die einzigen SP-Vertreter_innen in ihrer Behörde. Viele von ihnen wünschen sich mehr Austausch und Unterstützung. 2019 hat sich deshalb ein loses Netzwerk von SP-Exe- kutivmitgliedern aus kleinen Gemeinden gebildet. Dieses Netzwerk führt 2020 die eine „Kommunaltagung“ zu Weiterbildungs- und Vernetzungszwecken durch. Ziel ist es, inner- halb der Partei ein „Netzwerk Kommunalpolitik“ aufzubauen.

Programm

Die „Kommunaltagung“ findet am Samstag, 12. September 2020, statt, in Belp (BE), einer Versammlungsgemeinde mit knapp 12‘000 Einwohner_innen. Am Vorabend (Freitag, 11. September 2020) findet ein fakultatives Vernetzungstreffen für alle Interessierten statt.

Die Tagung wird im Frühling 2020 parteiintern ausgeschrieben und ist in erster Linie für SP- Mitglieder von Exekutiven in kleinen Gemeinden (i.d.R. Versammlungsgemeinden) gedacht, in zweiter Linie für SP-Mitglieder von Schulpflegen, Kommissionen und weiteren Gremien auf kommunaler Ebene.

Die Kommunaltagung beginnt am Samstagmorgen mit Inputreferaten im Plenum, einerseits zu sozialdemokratischer Politik in den Gemeinden allgemein und anhand von konkreten Beispielen, andererseits zum zentralen Thema Bodenpolitik. Als Referentin zu diesem Thema konnten wir Nationalrätin Jacqueline Badran gewinnen. Danach finden zwei Runden von Workshops unter der Leitung von Fachpersonen statt, wobei die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, zwei dieser Workshops zu besuchen.

Auswahl von Themen für Workshops:

• Raumplanung und Bodenpolitik • Bauprojekte und Submissionswesen • Finanz- und Steuerpolitik • Verkehrs-, Energie- und Umweltpolitik • Migration und Integration • Service Public

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 19

• Umgang untereinander im Gremium, Umgang mit Konflikten • Bildung von Mehrheiten aus einer Minderheitsposition, Orientierung am „SP-Kom- pass“, strategische Planung • Gemeindeorganisation und Milizsystem in Zukunft, Gemeindefusionen, Identität und Engagement, Führungsaufgaben • Einbezug und Mitbestimmung der Bevölkerung

Die Tagung wird mit einem Podium inkl. Publikumsdiskussion abgeschlossen und mit ei- nem Apéro abgerundet.

Anmeldung

Wer sich bereits heute anmelden möchte, kann sich bei Rebekka Wyler (re- [email protected]) melden.

Gründungsmitglieder des Netzwerks Gemeindepolitik

• Roland Bischof, Gemeinderat Oberuzwil (SG) • Michèle Dünki, Gemeinderätin Glattfelden (ZH) • Beat Jost, Gemeindepräsident Albinen (VS) • Stefan Krattiger, alt Gemeindepräsident Aegerten (BE), im Amt bis Ende 2019 • Laura Kronig, alt Gemeinderätin Brig (VS), im Amt bis Ende 2019 • Patrick Notter, Gemeinderat Einsiedeln (SZ) • Selina Stampfli, Gemeinderätin Bassersdorf (ZH) • Andreas von Gunten, Gemeinderat Kölliken (AG) • Rebekka Wyler, Gemeinderätin Erstfeld (UR)

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 20

Wahl der Mandatsprüfungskommission

Vorschlag:

• Karin Mader • Andreas Weibel

Empfehlung der Geschäftsleitung: Die Geschäftsleitung beantragt für die Mandatsprü- fungskommission eine offene Wahl, gemäss Artikel 9 der Geschäftsordnung des Parteita- ges.

Wahl Präsident_in des Wahlbüros

Vorschlag:

• Markus Notter

Empfehlung der Geschäftsleitung: Die Geschäftsleitung beantragt für die Wahl Präsi- dent_in des Wahlbüros eine offene Wahl, gemäss Artikel 9 der Geschäftsordnung des Par- teitages.

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 21

Statutenänderung

Neu ist Artikel 19a (fett) Art. 19 | Das Präsidium 1. Das Präsidium besteht aus: a. a. dem Präsidenten/der Präsidentin der Partei. b. b. den Vizepräsident_innen der Partei c. c. der Präsidentin/dem Präsidenten der SP-Fraktion der Bundesversammlung d. d. dem Generalsekretär/der Generalsekretärin 2. Das Präsidium ist das operative Führungsorgan der Partei. Es ist vor allem zustän- dig für: a. die Führung der laufenden politischen Geschäfte, basierend auf den Entschei- dungen des Parteitages, der Delegiertenversammlung und der Geschäftslei- tung b. die Umsetzung der Politik der Partei c. die politische Informationsarbeit und die politischen Kampagnen 3. Im Falle dringender Notfälle beschliesst das Präsidium über Massnahmen zum Wohle und im Sinne der Partei. Entscheidungen, die ausserhalb des Kompetenzbe- reiches des Präsidiums liegen, müssen schnellstmöglich von den entscheidungs- kompetenten Organen ratifiziert werden. 4. Der Präsident/die Präsidentin der Partei leiten die Sitzungen.

Art. 19a | Co-Präsident_innen 1. Der Parteitag kann anstelle einer Präsidentin oder eines Präsidenten zwei gleichberechtigte Co-Präsident_innen wählen. 2. Die zwei Co-Präsident_innen teilen die Aufgabenbereiche und Verantwortlich- keiten in einem Pflichtenheft untereinander auf und informieren das Präsi- dium darüber. 3. Sie sind in der Geschäftsleitung und im Präsidium mit je einer Stimme vertre- ten. Sie bestimmen jeweils, wer von beiden die Sitzung leitet. Ein allfälliger Stichentscheid fällt, wer die Sitzungsleitung innehat. 4. Tritt eine Co-Präsidentin oder ein Co-Präsident zurück oder ist dauerhaft an der Amtsausübung gehindert, endet das Amt beider Co-Präsident_innen, und es findet eine Neuwahl statt.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Annahme

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TRAKTANDUM 4: PROTOKOLL DES PARTEITAGES VOM 1./2. DEZEMBER 2018 IN BRUGG

Genehmigung des Beschluss-Protokolls des Parteitages vom 1./2. Dezember 2018 in Brugg Windisch.

Das Protokoll kann auf der Homepage www.spschweiz.ch/parteitag2020 eingesehen und heruntergeladen werden.

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TRAKTANDUM 5: GESCHÄFTSBERICHT 2018/2019

Der Geschäftsbericht 2018/2019 der SP Schweiz ist auf dem Internet veröffentlicht und ab- rufbar unter www.spschweiz.ch/parteitag2020.

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TRAKTANDUM 6: BEDÜRFNISSE DECKEN STATT PROFITE MACHEN

Diskussion und Verabschiedung des Positionspapiers: «Bedürfnisse decken statt Profite machen: Für ein selbstbestimmtes und würdiges Altwerden»

Das Positionspapier der SP Schweiz «Bedürfnisse decken statt Profite machen» liegt als se- parates Dokument vor und ist unter www.spschweiz.ch/parteitag2020 zu finden:

Für die Antragsteller_innen gelten folgende Bestimmungen und Grundsätze:

Antragsfrist 2: 19. März 2020, 12.00 Uhr Einsenden an: [email protected]

Antragsgerüst: Jeder eingereichte Antrag muss spezifisch zugeordnet werden können, eine Forderung und eine Begründung beinhalten. Anträge ohne Zuteilung können nicht be- handelt werden. Format: Bitte zum Einreichen der Anträge das separate Antragsformular benützen und das Merkblatt zu den Anträgen beachten. Übersetzung: Aus Kosten- und Zeitgründen werden die Anträge der Parteitags-Delegierten nicht übersetzt. Die Empfehlungen und Begründungen der Geschäftsleitung werden hinge- gen übersetzt. Schlussdokument: Am Dienstag, 31. März 2020, 18.00 Uhr, wird das Positionspapier mit sämtlichen Anträgen der Parteitagsdelegierten sowie den Empfehlungen und Begründun- gen der Geschäftsleitung aufgeschaltet.

WICHTIG! Am Parteitag werden keine ausgedruckten Dokumente verteilt. Bitte ausdrucken, wenn ein Papierexemplar gewünscht wird.

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Unterstützung Volksinitiative für eine 13. AHV Rente

Allgemeines

Die Delegierten des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) haben im letzten No- vember den Text der Initiative für eine 13. AHV-Rente verabschiedet. Die Initiative wird im März lanciert.

Im Initiativkomitee sind folgende SP-Mitglieder vertreten: Marina Carobbio Guscetti, Martine Docourt, Barbara Gysi, Bea Heim, Ronja Jansen, Pierre-Yves Maillard und Mattea Meyer.

Der SGB fordert von der SP die Unterstützung der Initiative und eine Unterschriftenquote (ca. 20'000 Unterschriften wie bei der Initiative «AHVplus: für eine starke AHV»).

Kontext

Gemäss Verfassungsauftrag sollen die AHV-Renten zusammen mit den Renten der 2. Säule eine «Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung in angemessener Weise» ermöglichen. Mit der Senkung der Renten der 2. Säule, in Kombination mit steigenden Lebenskosten, entfernt sich die Schweiz aber von diesem Ziel. Frauen sind besonders davon betroffen, da sie häufig nur eine kleine oder gar keine Rente der 2. Säule beziehen.

Inhalt der Initiative

Die Initiative fordert die Auszahlung einer zusätzlichen Altersrente in der gleichen Höhe wie die pro Monat ausbezahlte AHV-Rente. Das entspricht einer monatlichen Rentenerhöhung um 8,33%. Der Betrag der 13. Rente wird durch die Beitragsjahre, die Einkommen aus Er- werbstätigkeit und die Gutschriften für Erziehungs- oder Betreuungsaufgaben (wie das be- reits heute der Fall ist) bestimmt.

Gemäss Argumentarium des SGB würde die Initiative zu einer Erhöhung der AHV-Minimal- rente um 99 CHF, der Maximalrente um 197 CHF und der maximalen Ehepaar-Rente um 296 CHF führen.

Kosten Gemäss Argumentarium des SGB würde eine 13. AHV-Rente heute etwas weniger als 3,5 Milliarden Franken kosten. Von diesem Betrag übernimmt der Bund 20,2 % oder unge- fähr 700 Millionen Franken. 2030 würde die 13. AHV-Rente um die 4 Milliarden Franken kosten. Deshalb müssten gemäss Initianten zur Sicherung ihrer Finanzierung die Beiträge um ungefähr 0,7 Prozentpunkte erhöht werden.

Problematik der EL

Jede Erhöhung der AHV-Rente bewirkt eine entsprechende Senkung der Ergänzungsleis- tungen (EL). Dies kann wegen der Schwelleneffekte zu äusserst ungünstigen Situationen führen. Deshalb führt der Initiativtext aus, dass eine Auszahlung der 13. Renten weder zu einer Senkung der EL noch zum Verlust eines Rechts führen darf. Um dies zu erreichen, hat das Parlament zwei Möglichkeiten: den Betrag der 13. Rente nicht als Einkommen anrech- nen oder den Lebensbedarf um 8.33% erhöhen.

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Dieser Aspekt ist wichtig, denn während der Kampagne zur Initiative «AHVplus: für eine starke AHV» hatten verschiedene Akteure diese Drohung für EL-Beziehende ins Spiel ge- bracht.

Wer profitiert Das Projekt stärkt die erste Säule und verbessert damit die Lage der Personen, die ein tiefes Erwerbseinkommen hatten, sowie jene der Frauen. Siehe nachfolgende Tabelle.

Musterhaushalte Durchschnittlicher AHV-Rente Linearer Vollrenten* Lohn Zuschlag (8.33 %) CH-Medianlohn 2016 Fr. 6'502 Fr. 2'256 Fr. 188 Bauarbeiter & Floristin (60%), Fr. 4'800 Fr. 3'484 Fr. 290 2 Kinder Fr. 2'400 Tramführer & Coop-Verkäuferin (50%), Fr. 5'600 Fr. 3'555 Fr. 296 1 Kind Fr. 2'300 Landwirt & Landwirtin, Fr. 3'000 Fr. 3'294 Fr. 274 3 Kinder Fr. 3'000 Gartenbauer & Serviceangestellte (40%), Fr. 4'000 Fr. 3'135 Fr. 261 2 Kinder Fr. 1'600 Chemikant, ledig, kinderlos Fr. 7'000 Fr. 2'351 Fr. 196 Professorin, ledig, kinderlos Fr. 15'000 Fr. 2'370 Fr. 197 Buchhändlerin, 2 Kinder, geschieden Fr. 4'300 Fr. 1'915 Fr. 160 Pflegefachfrau (80%), 1 Kind, ledig Fr. 5'000 Fr. 2'026 Fr. 169 *Quelle SGB

Empfehlung der Geschäftsleitung1: Unterstützung der Initiative (2/3 Mehrheit).

1 Dieser Antrag bedarf gemäss Statuten Art. 16, Abs. 5 eine Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmenden.

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Unterstützung Volksinitiative «Schutz vor Altersdiskriminierung»

Allgemeines

Die Volksinitiative wird von der Allianz gegen Altersdiskriminierung lanciert, die eine breite politische Unterstützung (von der SP bis zur SVP) geniesst.

Die Lancierung soll am 10. März erfolgen und wird von einer Pressekonferenz begleitet.

Kontext

Gemäss Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht der so genannte Ageism für Vorurteile oder Diskriminierung gegenüber Personen oder Gruppen aufgrund ihres Al- ters. Altersdiskriminierung kann dabei zahlreiche Formen annehmen, namentlich auf Vorur- teilen beruhendes Verhalten, diskriminierende Praktiken oder institutionelle Politiken und Praktiken, die mithelfen, stereotype Vorstellungen aufrechtzuerhalten.

Laut WHO hat Ageism negative Folgen und Auswirkungen für unsere ältere Menschen; des- halb ist es nötig zu kämpfen und die Gesellschaft besser über das Älterwerden zu informie- ren.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) empfahl der Schweiz in einem Bericht von 2014, «Gesetze oder Richtlinien gegen die Altersdiskriminie- rung zu verabschieden, wie in den meisten OECD-Ländern bereits geschehen». Die OECD prüfte die Situation von Menschen ab 55 Jahren auf dem Arbeitsmarkt und kam zum Schluss, dass ältere Arbeitnehmer/innen Opfer von Altersdiskriminierung sind.

So werden laut den Initiant/innen ältere Menschen in der Schweiz in verschiedenen Berei- chen wie Wohnen, Gesundheit, auf dem Arbeitsmarkt usw. besonders diskriminiert. Eines der aufgeführten Beispiele: Der SNF hat in seinen Statuten für Mandate im Nationalen For- schungsrat eine Altersgrenze von 70 Jahren festgelegt.

Die Initiant/innen betonen jedoch, dass ihre Initiative vor jeder Form von altersbedingter Dis- kriminierung schützen will, sei das Diskriminierung von zu alten Personen oder auch Diskri- minierung von Personen, die zu jung sind.

Inhalt der Initiative

Es geht um eine Änderung von Artikel 8 der Bundesverfassung mit einem neuen Absatz 5.

Art. 8, Abs. 5 5 Das Gesetz sieht Massnahmen zur Beseitigung von Benachteiligungen aufgrund des Alters vor, die im Verhältnis zwischen Staat und Bürgerinnen und Bürgern sowie im Verhältnis von Privaten unter- einander auftreten. Es erfasst insbesondere die Bereiche Bildung, Arbeit, Wohnen, Gesundheit und soziale Sicherheit. Es sieht namentlich vor: a. einen Anspruch auf angemessene Entschädigung bei Verletzungen des Verbots der Dis- kriminierung wegen des Alters; b. Verfahrenserleichterungen, namentlich Beweislasterleichterungen für die Geltendma- chung einer Diskriminierung; c. Anreizsysteme.

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Kommentare

• Gegenwärtig umfasst das Konzept der Altersdiskriminierung ausschliesslich Diskri- minierungen, die ältere Menschen betreffen; Diskriminierungen anderer Alterskate- gorien werden als solche nicht thematisiert. • Der Verfassungsartikel ist zu detailliert und der Inhalt der Buchstaben sollte vorzugs- weise auf Gesetzesebene geregelt werden; • Der Artikel kann die kontraproduktive Wirkung haben, dass eine Hierarchisierung von Personenkategorien geschaffen wird; • Die Initiative kann indirekt den «Generation Gap» verstärken; • So ist der Artikel zwar sicher zu unterstützen, doch die Kommunikation muss beach- tet werden, namentlich dürfen die Konflikte zwischen den Generationen nicht befeu- ert werden.

Empfehlung der Geschäftsleitung2: Unterstützung der Initiative (2/3 Mehrheit).

2 Dieser Antrag bedarf gemäss Statuten Art. 16, Abs. 5 eine Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmenden.

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TRAKTANDUM 8: ANTRÄGE UND RESOLUTIONEN

R-1 Fabian Molina (ZH), Graziano Pestoni (TI), Michel Zimmermann (GE) u.a.: SBB, Schweizerische Post, Swisscom: Service public oder Aktiengesellschaften?

Erwägungen:

1. Die ständigen Preiserhöhungen bei den Bahnfahrkarten und Abonnements überstei- gen bei weitem den Anstieg des allgemeinen Preisindexes: zwischen 1990 und 2015 stieg der Landesindex der Verbraucherpreise (LIK) um 29,7%. Im gleichen Zeitraum kletterten die Preise für eine einfache Fahrt um mehr als 50%. Die Hin- und Rück- fahrtickets stiegen um mehr als 80 %, was zum Teil auf den Wegfall der Ermässigung für solche Tickets im Jahr 2004 zurückzuführen ist. Die Preise des Halbtax-Abonne- ments (ohne Treuerabatt) und des Generalabonnements sind ebenfalls um rund 70% bzw. 60% gestiegen (Quelle: WBF: PUE-Preisüberwachung - 04.07.2019); 2. Die immer weniger attraktiven Arbeitsbedingungen, die sich wie bei der SBB auf die Qualität der Dienstleistungen für die Bevölkerung auswirken, insbesondere durch Zugausfälle infolge mangelnder Lokführer (Just-in-Time-Management, erhöhte Flexi- bilität, berufliche Demotivation, usw.); 3. Die Umwandlung der Firma SBB AG in mehrere unabhängige Einheiten, die jede für sich als private Betriebe geführt werden und die in erster Linie Gewinne erzielen sol- len oder die sogar zur Immobilienspekulation beitragen (SBB Immobilien); 4. Der gravierende Mangel an Transparenz in der oft fehlerhaften Führung und im Mar- keting der ehemaligen Regiebetriebe (Swisscom, SBB, Post); 5. Die Zunahme dubioser, sogar krimineller finanzieller Arrangements: zum Beispiel der Kauf der deutschen Firma Debitel durch Swisscom im Jahr 1999 für 4,3 Milliarden Franken, der fünf Jahre später zu einem Nettoverlust von 3,3 Milliarden Franken führte; oder die expansionistischen Geschäfte von Swisscom in Indien, Ungarn und Malaysia, die sich alle als durchschlagende Fiaskos erwiesen, ganz zu schweigen von den finanziellen Konstruktionen, die Swisscom in Italien mit einer Tochtergesell- schaft der Telecom Italia abgeschlossen hat, deren betrügerische Aktivitäten vom organisierten Verbrechertum kontrolliert wurden (einer der "kolossalsten Betrüge- reien der Geschichte" für die italienischen Steuerbehörden, wie der Untersuchungs- richter Aldo Morgini sagte); 6. Das erschreckende Ausmass von Subventionsbetrug und Straftaten, wie sie von Car- Postal, einer Tochtergesellschaft der Holdinggesellschaft Die Schweizerische Post AG, begangen wurden (Verlust von 205 Millionen Franken); 7. Die Geschäftspolitik der Konzernleitung der Schweizerischen Post AG, die aus- schliesslich nach Rentabilitätskriterien die Schliessung von 1800 Postämtern zwi- schen 2001 und 2014 anordnete, meist gegen den Willen der Bevölkerung und den Willen der betroffenen Gemeinden; 8. Die Bereitschaft der Konzernleitung der Post AG, bis 2021 weitere 495 Postämter (von den verbleibenden 1250) zu schliessen, trotz Unzufriedenheit in der Bevölke- rung und unter Missachtung der Demokratie;

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9. Die bei der Post, den SBB und der Swisscom beobachtete Verschlechterung der Lohn- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten; 10. Die Arbeitsplatzverluste durch die Schliessung von Postämtern und den immer stär- keren Einsatz von Subunternehmern und prekären Arbeitsverträgen bei der Schwei- zerischen Post, der SBB und der Swisscom; 11. Die Annahme (mit überwältigender Mehrheit) der vom ehemaligen Tessiner Grossrat Graziano Pestoni vorgelegten Resolution am Parteitag in Lausanne (2010), die wie folgt lautet: «Die SP ist der Ansicht, dass nur ein öffentlicher Dienst, der einer demokratischen Kontrolle unterliegt - nicht nur in strategischer, sondern auch in operativer Hinsicht - in der Lage ist, auf die Bevölkerung zugeschnittene Dienstleistungen zu garantieren. Die SP fordert deshalb die Renationalisierung der Swisscom sowie die Rückführung der Post und der Bahn unter die direkte Kontrolle des Bundes»; 12. Die sozial und demokratisch schädlichen Folgen der (merkantilistischen) Handelspo- litik, die auf die ehemaligen Regiebetriebe nach ihrer Liberalisierung und der Um- wandlung ihres Rechtsstatus in Aktiengesellschaften angewandt wurde; 13. Die Verbundenheit der Sozialdemokratischen Partei mit der Verteidigung, Erhaltung und Entwicklung echter öffentlicher Dienstleistungen:

Spricht sich der Kongress der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz vom 4. und 5. April 2020 in Basel für die Renationalisierung der ehemaligen Regiebetriebe der Eidgenossenschaft aus und fordert die neu gewählte SP-Führung auf, alles in ihrer Kraft stehende zu tun, um dieses Ziel zu erreichen.

Erläuterungen:

In zahlreichen europäischen Ländern (z.B. Grossbritannien, Dänemark, Schweden. usw.) in denen wie in der Schweiz die Bahn, die Post und andere landesweit öffentlichen Dienste liberalisiert oder offen gesagt privatisiert wurden, ist die Debatte über deren Renationalisie- rung im Gange.

In der Schweiz ist die Bilanz von mehr als zwanzig Jahren Liberalisierung der ehemaligen Regiebetriebe alles andere als positiv. Sei es hinsichtlich der Arbeitsbedingungen oder der Dienstleistungen für die Bevölkerung, alles deutet darauf hin, dass die Umwandlung der SBB, der Schweizerischen Post und der Swisscom in Aktiengesellschaften ein Fehler war. Diese von einer wachsenden Anzahl von Bürger-Innen geteilte Erkenntnis zeigt deutlich die Folgen der Liberalisierung der ehemaligen Regiebetriebe des Bundes und wirft die Frage nach der politischen Verantwortung der SP als Partei des öffentlichen Dienstes auf.

Als Unterzeichner-Innen der Resolution müssen wir darauf hinweisen, dass sowohl das ope- rative Management als auch die strategischen Ziele einer Aktiengesellschaft unvereinbar mit dem Auftrag eines öffentlichen Dienstes sind. Im Gegensatz zu echten öffentlichen Unter- nehmen haben Aktiengesellschaften als oberstes Ziel Gewinne zu erwirtschaften. In diesem Sinne, selbst wenn dies der Fall ist für die ehemaligen Regiebetriebe der Schweizerischen Eidgenossenschaft, die eine Aktienmehrheit bei Swisscom (51%*), bei der Schweizerischen Post (100%) und bei den Schweizerischen Bundesbahnen (100%) besitzt, ist dennoch in

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 31 allen Fällen die Logik der Wettbewerbsfähigkeit massgebend für deren Funktionsweise und die Definition ihrer Dienstleistungen. Das bei einer Liberalisierung übliche Prinzip der Über- wälzung von Verlusten und Kosten auf Kunden und Steuerzahler kommt hier voll zum Zuge, während die Gewinne zwischen den Betreibern und den Aktionären verteilt werden. Für die Benützer, die simple Kunden geworden sind, bedeutet die Liberalisierung der ehemaligen Regiebetriebe des Bundes die Abschaffung der unrentabelsten Dienstleistungen (Postämter usw.), phänomenale und undurchsichtige Preiserhöhungen usw. (selbst der Preisüberwa- cher nimmt Anstoss daran), dubiose finanzielle Konstruktionen (CarPostal) usw. und gipfelt am Ende in Wut und Misstrauen.

Aus all diesen Gründen und weil mit der Liberalisierung der Schweizerischen Post, der SBB und Swisscom die Arbeitsbedingungen in den grossen sogenannten öffentlichen Dienstleis- tungsbetrieben des Landes sich ständig verschlechtern (Flexibilität, Auftragsvergabe an Subunternehmen, Stress usw.) fordern wir den Kongress vom 4. und 5. April 2020 in Basel auf dieser Resolution zuzustimmen.

* 2005 betrug der Anteil des Bundes an Swisscom noch 66,1%.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Annahme

Mit dem Antrag wird die Renationalisierung der ehemaligen Regiebetriebe der Eidge- nossenschaft gefordert (insb. SBB, Schweizerische Post, Swisscom). Zudem fordert der Antrag die neu gewählte SP-Führung auf, alles in ihrer Kraft Stehende zu tun, um dieses Ziel zu erreichen.

Der Antrag verweist auf eine am Parteitag in Lausanne (2010) angenommene Resolution des ehemaligen Tessiner Grossrats Graziano Pestoni, welche die Renationalisierung der Swisscom sowie die Rückführung der Post und der Bahn unter die direkte Kontrolle des Bundes forderte. Begründet wurde die Resolution mit dem Argument, dass nur ein öffentli- cher Dienst, der einer demokratischen Kontrolle unterliegt – und dies nicht nur in strategi- scher, sondern auch in operativer Hinsicht! – in der Lage ist, auf die Bevölkerung zugeschnit- tene Dienstleistungen zu garantieren.

Im Parteiprogramm der SP Schweiz (2010/2012) ist sodann auch ein Passus zu finden, der besagt, dass die demokratische Kontrolle über den öffentlichen Dienst über strategi- sche Grundsätze hinaus auch operativ für angemessene Leistungen für die ganze Be- völkerung sorgen soll. Telekommunikation, Post und Eisenbahnen sind daher erneut der direkten Kontrolle des Bundes zu unterstellen. Zudem sollen nebst der öffentlichen Hand auch die Arbeitnehmenden und die Konsument_innen in die tatsächliche Entschei- dungsfindung eingebunden werden (5.b.4.; S. 51).

Ein starker Service Public ist ein Grundanliegen der SP. Er trägt zur Chancengleichheit, zur sozialen Gerechtigkeit und zum nationalen Zusammenhalt bei. Deshalb ist es wichtig, dass die Angebote des Service public allen Menschen in allen Landesregionen zu gleichen Preisen und in guter Qualität zur Verfügung stehen. Es darf keine weiteren

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Poststellenschliessungen, keinen Rückgang des öV-Angebotes oder weitere Preiserhöhung bei den Service Public-Dienstleistungen geben.

Auch die Arbeitsbedingungen der bei den Service Public-Betrieben angestellten Ar- beitnehmer_innen haben unter der Liberalisierung gelitten (Stichworte Arbeitsplatzverluste, Löhne, Arbeitszeiten). Es kann nicht sein, dass die Arbeitnehmenden weiterhin ihren Kopf hinhalten müssen, wenn die Kader der bundesnahen Betrieben Entscheidungen fällen, die sich auf die Arbeitsbedingungen auswirken.

Folglich müssen Unternehmen des Service Public entweder in gemeinschaftlichem Eigen- tum oder via Gesetze und Leistungsaufträge unter demokratischer Kontrolle sein.

Die SP ist die Partei, die sich für einen starken Service Public sowie für gute Arbeitsbedin- gungen einsetzt. Beide Aspekte sollen mit diesem Antrag angegangen und verbessert wer- den. Deshalb empfehlen wir die Annahme dieses Antrags.

Unterzeichner_innen: Graziano Pestoni, ehem. GR TI; Laurence Fehlmann-Rielle, NR (GE) ; Christian Dandrès, NR (GE) ; Jean-Claude Rennwald, ehem. NR (JU) ; Fabian Molina, NR (ZH) ; Franco Cavalli, ehem. NR (TI) ; Eric Voruz, ehem. NR (VD) ; Diego Esteban, GR-GE u. Sektionspräsident (Trois-Chêne/Arve&Lac) ; Alberto Velasco, GR-GE ; Michel Zimmermann, SP-Gemeinderat in Versoix (GE) ; Bernard Pinget, SP-Gemeinderat in Veyrier (GE) ; Marc Simeth, SP (GE) ; Nicolas Rochat, ehem. NR (VD) u. ehem GR-VD ; Matthieu Béguelin, ehem. GR-NE ; Henri-Marc Schaerer, SP-Veyrier (GE) ; Emmanuel Deonna, GR-GE, Migrationskom- missionpräsident (SPG) ; Gilberte Bisson, SP-Veyrier (GE) ; Maude Bessat, SP-Gemeinderä- tin in Veyrier (GE) ; Dominique Hausser, SP (GE) ; Hans Thurnherr, SP-Trois- Chêne/Arve&Lac (GE) ; Bernard Duchesne, SP (GE) ; Jacqueline Heuer, SP-VdG (GE) ; Ma- tija Koselj, SP-Gemeinderat in Chêne-Bougeries (GE) ; Raymond Jeanneret, ehem. SP-Ge- meinderat in Veyrier (GE) ; Albert Anor, SP VdG (GE) ; Valérie Boillat, SP VdG (GE) ; Bertil Munk, SP-Lausanne (VD) ; Yves Mesot, Kand. SP in Veyrier (GE) ; Jean Berthet, SP-Gemein- derat in Troinex (GE) ; Françoise Schenk-Gotteret, ehem. GR-GE (SP60+) ; Antoine de Mon- tmollin, GR-NE u. ehem, Sektionspräsident Ville de Neuchâtel (NE) ; Roman Thurnherr, SP- Altstätten/obere Rheintal (SG), Franz-Dominik Imhof, ehem. Präsident SP-Biel (BE) ; Hannah Pfalzgraf, Delegierte JUSO ; Nadia Kuhn, Delegierte JUSO ; Clément Bourgeaud, Delegierte JUSO ; Nicola Siegrist, Mitglied GL-SPS (ZH) ; Pauline Schneider, Vizer-Präsidentin JUSO ; Heinrich Ziltener, SP (SG).

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R-2a der SP Neuenburg: Die Demokratie ist nicht käuflich: keine bezahlten Unterschriftensammlungen bei der SP!

Von Anfang an zeugten bei der Unterschriftensammlung zum Referendum gegen den Va- terschaftsurlaub zahlreiche, von der SPN gesammelte Hinweise aus der ganzen West- schweiz von betrügerischen Sammlungen. Es gab Sammler/innen, die für Unterschriften «für» den Vaterschaftsurlaub oder «im Zusammenhang damit» warben. Oft sind die Bögen so gefaltet, dass Unterzeichnende nicht wirklich wissen, was sie unterschreiben. Samm- ler/innen sagen, sie seien von den Arbeitgebenden getäuscht worden und hätten nicht ge- wusst, dass sie gegen den Vaterschaftsurlaub sammelten. Sie wohnen oft in Frankreich und wissen nicht viel über die Schweizer Politik3. Ähnliche Klagen wurden schon beim Referen- dum gegen die Homophobie-Strafnorm laut.

Solche Praktiken bedrohen die direkte Demokratie und sind direkte Folge der kapitalisti- schen Funktionsweise des “Unterschriftenmarkts”. Firmen lassen sich 2 bis 3 Franken pro Unterschrift versprechen, während ihre Angestellten nur einen Franken pro Unterschrift er- halten4. Die Firmen und Sammler/innen werden so ermutigt, mit irreführenden Praktiken ihre Margen zu Lasten der politischen Rechte und der Demokratie zu optimieren. Wenn dieser beunruhigende Trend weitergeht, sind die Instrumente des Referendums und der Initiative bedroht: Unterschriftensammlungen auf der Strasse werden schwierig, weil das Vertrauen der Bevölkerung verlorengeht, und auf Dauer müssen diese demokratischen Instrumente eingeschränkt werden, um Betrug zu vermeiden. Die SPS, die wichtigste Oppositionskraft, riskiert damit ihre zentralen Kampfmittel zu verlieren.

Nebst dem Trend zu Betrügereien bei bezahlten Unterschriftensammlungen verstärken letz- tere ein weiteres demokratisches Problem: die politische Stärke der bürgerlichen Parteien. Mit ihren finanziellen Mitteln hätte eine Partei wie die SVP keine Mühe, Zehntausende von Franken für ein Referendum oder Hunderttausende für eine Initiative auszugeben. Diese Verzerrung des demokratischen Systems kommt zu den bereits zahlreichen Vorteilen der reichen Parteien auf politischer Ebene hinzu. Es ist inakzeptabel, dass Referenden und Initi- ativen zu simplen Produkten in einem Supermarkt für die bürgerlichen Parteien werden!

In der Erwägung, dass die einzig wirksame Lösung zur Vermeidung solcher Klippen in ei- nem Verbot der spezifischen Bezahlung von Personen für Unterschriftensammlungen (pro Unterschrift oder pro Stunde) besteht, wie es vermutlich auf Bundesebene vorgeschlagen wird5,

3 24heures, 6. Dezember 2019 RTS info, 6. Dezember 2019 Blick, 23. Dezember 2019 NZZ, 4. Februar 2020 NZZ, 8. Februar 2020

4 https://www.rts.ch/info/suisse/11058497-recolte-remuneree-de-signatures-des-pratiques-trompeuses-de- voilees.html

5 https://www.rts.ch/info/suisse/11070843-le-referendum-contre-le-conge-paternite-de-deux-semaines-con- teste.html, Artikelende.

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In der Erwägung, dass die SPS als eine Partei, deren Kern in der Kampfkraft liegt und deren Mitglieder bei Unterschriftensammlungen auf der Strasse stets am stärksten vertreten sind, immer mehr als Beispiel vorangehen muss, auch ohne Verbot des Bundes,

1. werden die Sozialdemokratische Partei der Schweiz und ihre kantonalen und lokalen Sektionen keine Verträge mehr abschliessen, die eine spezifische Bezahlung für Un- terschriftensammlungen mit politischen Forderungen (Initiativen, Referenden, Petiti- onen…) vorsehen, 2. unterstützt die Sozialdemokratische Partei der Schweiz ein Verbot des Bundes von Verträgen, die eine spezifische Bezahlung für Unterschriftensammlungen vorsehen.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Ablehnung zugunsten der Gegenresolution der Ge- schäftsleitung.

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R-2b Gegenresolution der Geschäftsleitung: Die Demokratie ist nicht käuflich: keine Bezahlung pro Unterschrift bei der SP!

Von Anfang an belegten bei der Unterschriftensammlung zum Referendum gegen den Va- terschaftsurlaub zahlreiche, von der SP Neuenburg gesammelte Hinweise aus der ganzen Westschweiz die Existenz von betrügerischen Sammlungen. Es gab Sammler_innen, die für Unterschriften «für» den Vaterschaftsurlaub oder «im Zusammenhang damit» warben. Oft waren die Bögen so gefaltet, dass Unterzeichnende nicht wirklich wussten, was sie unter- schrieben. Sammler_innen sagten, sie seien von ihren Auftraggebenden getäuscht worden und hätten nicht gewusst, dass sie Unterschriften gegen den Vaterschaftsurlaub sammelten. Die Sammler_innen wohnen oft in Frankreich und wissen nicht viel über die Schweizer Poli- tik6. Ähnliche Klagen wurden schon beim Referendum gegen die Homophobie-Strafnorm laut.

Solche Praktiken bedrohen die direkte Demokratie und sind direkte Folge der kapitalisti- schen Funktionsweise des “Unterschriftenmarkts”. Firmen lassen sich 2 bis 3 Franken pro Unterschrift versprechen, während ihre Angestellten nur einen Franken pro Unterschrift er- halten7. Die Firmen und Sammler_innen werden so ermutigt, mit irreführenden Praktiken ihre Erträge zu optimieren, zu Lasten der politischen Rechte und der Demokratie. Wenn dieser beunruhigende Trend weitergeht, sind die Instrumente des Referendums und der Initiative bedroht: Unterschriftensammlungen auf der Strasse werden schwierig, weil das Vertrauen der Bevölkerung verlorengeht. Im schlimmsten Fall müssen diese demokrati- schen Instrumente eingeschränkt werden, um Betrug zu vermeiden. Die SP Schweiz, die wichtigste Oppositionskraft, riskiert damit den Verlust ihrer zentralen Kampfmittel.

Nebst dem Trend zu Betrügereien bei bezahlten Unterschriftensammlungen verstärken be- zahlte Sammelaktivitäten ein weiteres demokratisches Problem: die finanzielle Stärke der bürgerlichen Parteien. Mit ihren finanziellen Mitteln hätte eine Partei wie die SVP keine Mühe, Zehntausende von Franken für ein Referendum oder Hunderttausende für eine Initiative aus- zugeben. Es ist inakzeptabel, dass Referenden und Initiativen für die bürgerlichen Parteien zu simplen Produkten im Polit-Supermarkt werden!

Eine wirksame Lösung zur Vermeidung solcher Praktiken besteht in einem Verbot der Be- zahlung von Personen pro Unterschrift für Unterschriftensammlungen. Die Bezahlung pro Unterschrift erhöht den Druck auf die Sammler_innen enorm und vermehrt so die Gefahr unlauterer Praktiken.

6 24heures, 6. Dezember 2019 RTS info, 6. Dezember 2019 Blick, 23. Dezember 2019 NZZ, 4. Februar 2020 NZZ, 8. Februar 2020

7 https://www.rts.ch/info/suisse/11058497-recolte-remuneree-de-signatures-des-pratiques-trompeuses-de- voilees.html

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Als Partei, für welche das Sammeln von Unterschriften zum Kern ihrer politischen Identität zählt, soll die SP Schweiz mit gutem Beispiel vorangehen.

1. Deshalb werden die Sozialdemokratische Partei der Schweiz, ihre Kantonalparteien und Sektionen keine Verträge mehr abschliessen, die die Bezahlung pro gesammel- ter Unterschrift für Unterschriftensammlungen mit politischen Forderungen (Initiati- ven, Referenden, Petitionen…) vorsehen, 2. Deshalb fordert die Sozialdemokratische Partei der Schweiz weiter ein Verbot des Bundes für Verträge, die die Bezahlung pro gesammelter Unterschrift für Unterschrif- tensammlungen mit politischen Forderungen vorsehen.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Annahme

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R-3 SP International: Bundesrat und Kantone sollen die Möglichkeit für E-Voting für Auslandschweizer_innen schaffen!

Die schweizerische Gesellschaft internationalisiert sich. Immer mehr Schweizer und Schwei- zerinnen halten sich im Verlauf ihrer Biografie mal kürzere oder längere Zeit ausserhalb der Schweiz auf. Viele kehren früher oder später wieder zurück. Es ist deshalb richtig, dass ihnen die Bundesverfassung auch während des Auslandaufenthalts die Wahrnehmung ihrer poli- tischen Rechte zusichert.

Viele Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer können ihre verfassungsmässigen po- litischen Rechte aber nicht ausüben. Denn heute treffen Wahl- und Stimmunterlagen bei vielen immer wieder zu spät ein. Nur E-Voting stellt für alle Angehörigen der Fünften Schweiz sicher, dass sie wählen und abstimmen können. Der Versand der Wahl- und Stimmunterla- gen per Email bietet keine Alternative. Denn dieser Kanal bietet keine Sicherheit. Auch in- nerhalb der Schweiz brauchen Menschen mit Beeinträchtigungen E-Voting, damit sie ihr Stimm- und Wahlrecht ohne Einschränkung wahrnehmen können.

Die Schaffung eines elektronischen Stimmkanals entspricht einem vielfach ausgewiesenen Bedürfnis der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer. Das zeigen eindrücklich die Zahlen über die Wahlbeteiligung der fünften Schweiz in jenen Kantonen, bei denen 2015 E- Voting zur Verfügung stand. Dort war die Wahlbeteiligung 2015 viel höher als 2019, als der elektronische Stimmkanal wieder verschlossen war. Nahmen 2015 etwa im Kanton Genf dank E-Voting 31.8% der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer an den Wahlen teil, so sackte dieser Wert 2019 mangels E-Voting auf 21.4% ab, im Kanton Aargau von 28.8% auf 18.2% und im Kanton Luzern von 32.1% auf 23.7%.

Die für Pilotversuche genutzten Systeme der ersten Generation stehen nicht mehr zur Ver- fügung. Im Juni 2019 zog der Kanton Genf sein von sechs Kantonen (AG, BE, GE, LU, SG, VD) genutztes E-Voting-System CHVote per sofort zurück, Anfang Juli 2019 auch die Schweizerische Post, deren System bisher vier Kantone (BS, FR, NE, TG) genutzt haben.

Für die SP ist klar: Schweizerinnen und Schweizer, die im Ausland leben, müssen ihr Verfas- sungsrecht zur Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen ausüben können! Mehr denn je müssen sich Bundesrat und Kantone für die Entwicklung eines verlässlichen, vertrauenswür- digen und finanziell gesicherten elektronischen Stimm- und Wahlkanals namentlich für die fünfte Schweiz sowie Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzen. Dabei ist zu prüfen, ob eine neue öffentliche Trägerschaft den Genfer Quelle-Code in Zusammenarbeit mit der Wis- senschaft weiterentwickeln kann.

Ein verstärktes behördliches Engagement ist unverzichtbar, um jetzt E-Voting-Systeme der zweiten Generation mit verbesserten Sicherheitsmechanismen voranzubringen. Klar: Sicher- heit geht vor Tempo. Freilich meinen nicht alle, die von Sicherheit sprechen, Sicherheit. Viel- mehr schieben viele dieses Argument nur vor, um ein grundsätzliches Misstrauen gegen Behörden und neue Technologien zu schüren. Die Schweizer Institutionen und die Schwei- zer Innovationskraft dürfen nicht kleingeredet werden. Wir sollten das Vertrauen haben, dass die Schweizer Behörden und der Schweizer Denkplatz ein sicheres E-Voting hervorbringen können. Alles andere gäbe gerade international ein fatales Signal.

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Deshalb fordert die SP vom Bundesrat

1. dass für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer ein sicheres E-Voting-Sys- tem wenn möglich für die nationalen Wahlen 2023 zur Verfügung steht; 2. dass er, nebst seiner Aufgabe als Regulator, auch die Führungsrolle für die Entwick- lung und Bereitstellung eines elektronischen Wahl- und Abstimmungssystems für Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer übernimmt und sich angemessen an der Finanzierung beteiligt. von jenen Kantonen, die noch nicht über eine Gesetzesgrundlage für E-Voting verfügen, nun sofort die nötigen Schritte zu unternehmen, damit Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer bei den nationalen Wahlen 2023 auf elektronischem Weg teil- nehmen können.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Annahme

Der Vorstand: Erich Bloch (Netanya, Israel), Pierre-Alain Bolomey (Mayens-de-Chamoson, Schweiz), Christian Cornuz (Carresse Cassaber, Frankreich), Gaëlle Courtens (Rom, Italien), Gilles Dubochet (Bruxelles, Belgien), Clemens Staub (Berlin, Deutschland)

Die Resolution wird von folgenden weiteren Mitgliedern der SP International unterstützt: Fe- lice Besostri (Mailand, Italien), Felix Biegel (Altenmarkt, Deutschland), Franziska Bieri (So- fia, Bulgarien), Markus Blaser (Florenz, Italien), Jacques Boillat (Serrekunda, Gambia), Pe- ter Bosshard (Berkley, USA), Tobias Brandner (Hongkong, SAR), Vincent Croset (Oxford, UK), Günter Gaus (Düsseldorf, Deutschland), Peter Gehrig (Leck, Deutschland), Christina Hug (Bad Fallingbostel, Deutschland), Arthur Jetzer (Berlin, Deutschland), Sarah Kämpf (Havannah, Kuba), Simon Koch (Mainhausen, Deutschland), Pascal Lottaz (Tokio, Japan); Thierry Lüscher (Kapstadt, Südafrika), Hans Lutz (Hongkong, SAR), Michel Piguet (Prag, Tschechien), Sara Rellstab (Leeuwarden, Niederlande), Carlo Sommaruga (Genf), Daniel Streich (Luz / Lagos, Portugal), Werner Stutz (Cala Ratjada, Spanien), Hans-Ulrich Tanner (Kapstadt, Südafrika), Raoul Thoos (Haarlem, Niederland), Roman Troxler (Bern / internati- onale Projekte), Peter Üeltschi (Ciutadella de Menorca, Spanien), Elisabeth Veya (London, UK), Peter Vollmer (Bern und Berlin, Deutschland).

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A-1 Vorstand SP Regionalverband Thun: Neuorientierung der Parteipolitik

Antrag

Der SP Regionalverband Thun stellt den Antrag, dass in der Politik der SP die soziale Frage wieder mehr in den Mittelpunkt gestellt werden soll. Die SP kämpft für einen Ökologischen Umbau der keine neue Armut hervorbringt.

Begründung

Der Ökologische Umbau und die Angriffe auf unsere Sozialwerke sind Herausforderungen, welche uns längere Zeit beschäftigen werden. Hier ist unabdingbar, dass jede in unserem Land lebende Person in sozialer Sicherheit leben kann.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Annahme

Die Antragsstellenden rennen offene Türen ein. Gute und sichere Renten, gerechte Vertei- lung des Wohlstands, soziale Absicherung für alle – diese Themen stehen seit jeher im Zent- rum sozialdemokratischer Politik und werden es auch in Zukunft tun. Es liegt in der DNA der SP, dass sie die sozialen Folgen in allen Politikbereichen stets mitdenkt. Dies gilt auch und erst recht für die Klimapolitik. Darum hat die Delegiertenversammlung vom 30. November 2019 eine Resolution mit dem Titel « Klimapolitik: Die SP muss Garantin für soziale Gerech- tigkeit sein!» verabschiedet und die Ausarbeitung eines entsprechenden Positionspapiers beschlossen. Dieses Positionspapier zur sozialdemokratischen Klimapolitik wird derzeit in einem partizipativen Prozess parteiintern erarbeitet und wird Schwerpunkt der nächsten De- legiertenversammlung vom 27. Juni 2020 in Glarus sein.

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R-4 der Fachkommission Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität der SP Schweiz

Die SP Schweiz kämpft für die Gleichstellung und Gleichberechtigung von queeren Menschen inner- und ausserhalb der Partei. Sie schafft dazu ein ständiges Organ.

Es gehört zum Selbstverständnis unserer Partei: Die SP hat sich schon immer für die Gleich- berechtigung und Gleichstellung aller Menschen eingesetzt, unabhängig von ihrer Her- kunft, ihrer Religion, ihrer Ethnie, ihres Geschlechts sowie ihrer Art, zu leben und lieben. Queers – auch LGBTQIA*- sind Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Geschlechtsidentität, ihres Geschlechtsausdruckes oder ihrer Geschlechtsmerkmale nicht der heterosexuellen Cis-Norm entsprechen.

Deshalb ist es auch kein Zufall, dass die SP Schweiz bereits 1982 in ihrem Parteiprogramm eine Öffnung der Ehe auch für gleichgeschlechtlich liebende Menschen forderte – wohlge- merkt zu einer Zeit, in der Homosexualität gemäss Weltgesundheitsorganisation WHO noch als Krankheit galt. Unsere Partei kämpfte auch für die Einführung des Partnerschaftsgeset- zes, für die Stiefkindadoption für gleichgeschlechtliche Paare, für den Schutz für homo- und bisexuelle Menschen vor Hass und Hetze und aktuell für die Öffnung der Zivil-Ehe für queere Menschen, mit gleichen Rechten und Pflichten für alle Paare.

Trotz des langen Kampfes unserer Partei und einer höheren Akzeptanz queerer Anlie- gen in der Gesellschaft und mittlerweile auch in anderen Parteien sind wir noch weit davon entfernt, in Gesellschaft, Arbeitswelt und Politik die gleichen Rechte und Chancen wie an- dere zu haben. So haben queere Menschen für die gleiche Arbeit meist tiefere Löhne, ma- chen weniger Berufskarriere, geniessen keinen expliziten Schutz durch den Gleichstellungs- artikel und sind in politischen sowie parteiinternen Ämtern deutlich untervertreten, ob- wohl sie mehr als 10% der Bevölkerung ausmachen.

Aus der (parteiinternen) Erfahrung wissen wir, dass es zusätzliche Efforts braucht, bis be- nachteiligte und untervertretene Gruppen in Gesellschaft und Politik dieselben Chan- cen haben wie die Mehrheit. Dies entspricht auch der SP-Tradition, die dazu auf ständige Parteiorgane wie die SP Frauen*, die SP Migrant*innen oder die SP 60+ baut. Viele sozial- demokratische Schwesterparteien in anderen westeuropäischen Ländern kennen bereits vergleichbare Gremien für die Anliegen der queeren Parteigenoss*innen.

Wir sind der Meinung, dass dies auch in der SP Schweiz ein längst fälliger Schritt wäre. Wir wollen auch in Zukunft die kompetenteste Partei bleiben, wenn es um die Gleichstellung aller Geschlechter und aller Menschen und somit auch von queeren Menschen geht.

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Dazu fassen wir folgende Beschlüsse:

• Die FK SOGI wird beauftragt, die notwendigen Voraussetzungen (inkl. Statutenände- rungen) vorzubereiten, damit am nächsten Parteitag ein ständiges Organ analog zu den SP Frauen*, zu den SP Migrant*innen und zur SP60+ geschaffen wird, das die queeren Genoss*innen und deren Anliegen innerhalb der Partei vertritt. Das neue Organ wird dafür sorgen, dass in der SP Schweiz sowie allgemein in Politik und Gesellschaft die tatsächliche Gleichstellung und Gleichberechtigung queerer Men- schen erreicht wird. • Die SP Schweiz unternimmt bereits vor dem Entscheid über dieses neue Organ kon- krete Schritte zu einer tatsächlichen Gleichstellung und adäquaten Vertretung queerer Genoss*innen inner- und ausserhalb der Partei • Aktionen, Forderungen, Vorstösse usw. zu queeren Anliegen oder mit Überschnei- dungen zu queeren Anliegen werden vorher mit queeren Genoss*innen oder mit den Verbänden, die deren Interessen vertreten, abgesprochen: „Nichts mehr über uns ohne uns!“ • Die SP Schweiz ruft aktiv zur Teilnahme an Aktionen oder Kundgebungen (Pride Zürich, Pride Genf, IDAHOBIT, Aktionen zur Ehe für alle) auf, damit sie als unterstüt- zende Partei Präsenz markiert und von aussen wahrgenommen wird. • Die SP Schweiz unterstützt und animiert die Kantonalparteien, damit auch dort ent- sprechende Organe auf kantonaler Ebene geschaffen werden • Die SP Schweiz, die Kantonalparteien und die Sektionen fördern aktiv die Beset- zung von Parteigremien sowie Ämtern inner- und ausserhalb der Partei auch mit queeren Menschen. • Als queer erkennbare Menschen sind bezüglich Diskriminierung, Anfeindungen, An- griffen und Verletzungen besonders gefährdet. Die SP ahndet und verurteilt aktiv Diskriminierungen jeglicher Art, die in der Gesellschaft, aber auch innerhalb der Par- tei vorkommen.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Annahme

Begründung: Der Kampf für die Gleichstellung und Gleichberechtigung von queeren Men- schen ist für die Geschäftsleitung ein zentrales Anliegen der Partei. Um diesen Kampf kon- sequent weiterzuführen und zu verstärken ist es deshalb richtig und wichtig, in der SP Schweiz ein ständiges Organ für queere Genoss*innen zu schaffen.

Muriel Waeger & Angelo Barrile, Co-Präsident*innen der FK SOGI

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TRAKTANDUM 12: PAROLENFASSUNG ZU DEN EIDG. ABSTIMMUNGEN VOM 17. MAI 2020

Eidgenössische Volksinitiative «Für eine massvolle Zuwanderung (Begrenzungsinitiative)»

Ausgangslage

Diese Initiative will den Grundsatz der eigenständigen Regelung der Zuwanderung durch die Schweiz in der Bundesverfassung festschreiben sowie das Personenfreizügigkeitsab- kommen mit der EU innerhalb eines Jahres einvernehmlich mit der EU auflösen oder inner- halb eines Monats einseitig kündigen. Zudem dürften keine neuen internationalen Abkom- men mehr abgeschlossen werden, welche eine Personenfreizügigkeit vorsehen. Diese Initi- ative wurde im August 2018 mit 116‘139 gültigen Unterschriften eingereicht. Der Bundesrat sowie der National- und Ständerat lehnen diese Volksinitiative deutlich ab. Diese Initiative kommt am 17. Mai 2020 zur Volksabstimmung.

Würdigung der Vorlage

Für die Geschäftsleitung würde diese Initiative mit der vorgesehenen Steuerung der Zuwan- derung eine rückständige migrationspolitische Abschottung in die Verfassung schreiben. Dies wäre das genaue Gegenteil einer sozialdemokratischen Migrations- und Aussenpolitik. Die SVP will mit dieser Initiative die Personenfreizügigkeit angreifen und dabei v.a. auch die Flankierenden Massnahmen mit dem Lohnschutz zu Fall bringen. Denn bei einer Kündigung der Personenfreizügigkeit würden die Flankierenden Massnahmen automatisch wegfallen. Dies würde allerdings nicht zu einer Reduktion der Arbeitsmigration führen, sondern ledig- lich die Löhne senken und Rechte der Arbeitnehmenden in der Schweiz schwächen.

Den Herausforderungen der Migration und insbesondere der Personenfreizügigkeit können nicht mit einer Mauer-Politik begegnet werden. Vielmehr braucht es gezielte und wirksame sozialpolitische Massnahmen (z.B. verbesserte Zugang von älteren Arbeitnehmenden zu Weiterbildung) sowie innenpolitische Massnahmen (z.B. in der Wohn- und Verkehrspolitik). Alles konstruktive Lösungsvorschläge, die die SVP im Parlament abgelehnt hat.

Ein Wegfall des Personenfreizügigkeitsabkommens mit der EU hätte für die Wirtschaft mas- sive Auswirkungen: für unsere Wirtschaft, unsere Forscher_innen und unsere Student_in- nen. Das Personenfreizügigkeitsabkommen leistet von allen sieben Abkommen der Bilate- ralen I am meisten zum Bruttoinlandprodukt (BIP). Dank den übrigen sechs Abkommen der Bilateralen I hat die Schweiz heute einen weitgehend diskriminierungsfreien Zugang zum EU-Binnenmarkt.

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Dank dem Abkommen besitzen auch die Schweizer/innen einen Rechtsanspruch, in der EU zu leben und arbeiten zu dürfen, insofern sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen. Die Personenfreizügigkeit ist ein wichtiges Freiheitsrecht auch für Schweizer/innen. Heute sind das rund eine halbe Million Schweizerinnen und Schweizer, die in Europa leben und arbeiten.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Nein-Parole

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Änderung des Bundesgesetzes über die Jagd und den Schutz wildlebender Säugetiere und Vögel (Jagdgesetz, JSG)

Die von den nationalen Räten beschlossene Gesetzesrevision zum eidgenössischen Jagd- und Schutzgesetz (Bundesgesetz über Jagd und den Schutz wildlebender Säu- getiere und Vögel, JSG) schiesst weit über das ursprüngliche Ziel des pragmatischen Umgangs mit dem Wolf hinaus. Statt zu einer sanften Regulierung der Bestände führt die Revision beim Wolf zu Abschüssen auf Vorrat. Es ist nicht als pragmatischer Kompromiss beim Wolfsmanagement zu betrachten, sondern vielmehr als eine inakzeptable Schwä- chung des Artenschutzes. Die Rückkehr der Wölfe wird zum Anlass genommen, um weitrei- chende Abschüsse geschützter Tierarten durchzusetzen. Aber nicht nur der Wolf, sondern die Natur generell, geschützte Säugetiere und Vögel sowie der Tierschutz kommen dadurch unter Druck: So wird nun auch der Schutz von Biber, Graureiher oder Höckerschwan und anderer geschützter Tierarten in Frage gestellt.

Des Weiteren wird mit dem neuen JSG die Entscheidungskompetenz über die Regulierun- gen an die Kantone delegiert. Der Bund muss lediglich noch angehört werden und entledigt sich so seiner verfassungsrechtlichen Verantwortung. Die ursprüngliche Motion Engler, wel- che die ganze Gesetzesrevision veranlasst hat, verlangte dies nicht. Zudem erfordert die Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume (Europarat) ein einheitliches Vorgehen beim Wolfs- und Artenschutz, denn Wildtiere kennen weder Kantons- noch Landesgrenzen. Dass in allen Kantonen die notwendigen Kompetenzen und Ressourcen für Monitoring und Regulierung geschützter Arten vorhanden sind, muss zudem bezweifelt werden. Die heutige Kompeten- zordnung basiert auf dem bewährten Grundsatz «Jagd bei den Kantonen, Schutz beim Bund» – dies garantiert die nötige Rechtssicherheit. Diese Revision wird zu kantonalen Dis- krepanzen im Umgang mit der jeweiligen Tierart führen.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Nein-Parole.

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Änderung des Bundesgesetzes über die direkte Bundessteuer (DBG) (Steuerliche Berücksichtigung der Kinderdrittbetreuungs- kosten)

Ausgangslage Am Anfang stand die Vorlage 18.050 „Steuerliche Berücksichtigung der Kinderdrittbetreu- ungskosten“. Danach sollte der Kinderdrittbetreuungsabzug bzw. dessen Obergrenze von heute 10‘100 Franken auf 25‘500 Franken angehoben werden. Dies, um Familien mit hohen Einkommen, die keine Kita-Ermässigungen geltend machen können, höhere Kinderdrittbe- treuungsabzüge zu erlauben. Die Vorlage hätte 10 Millionen Franken gekostet, ca. 2 Millio- nen davon zulasten der Kantone. Argument des BR für die Vorlage: eine Beschäftigungswir- kung bei gut qualifizierten Frauen in wohlhabenden Verhältnissen. Die Kantone sowie alle Experten haben die erwarteten Beschäftigungseffekte stark angezweifelt. In der parlamentarischen Bearbeitung der Vorlage kam aber von bürgerlicher Seite, vor- nehmlich SVP und CVP, das altbekannte Argument auf, es sollten nicht nur Familien privile- giert werden, die ihre Kinder drittbetreuen lassen, sondern auch alle anderen. So kam es zum Einzelantrag von CVP-NR Philipp Kutter, für alle Familien, also auch jene, die ihre Kinder zu Hause betreuen, eine „Entlastung“ vorzusehen. Dies führte zum völlig willkürlichen Ent- scheid, in die Vorlage über die Drittbetreuungskosten eine Erhöhung des allgemeinen Kin- derabzugs von 6500 Franken auf 10‘000 Franken einzubauen. Daraus resultierte eine ge- waltige Aufblähung der Steuerausfälle: Statt 10 Millionen Franken, kommt es nun zu Steuer- verlusten von 370 Millionen Franken (78 Millionen davon zulasten der Kantone). Dieser Be- schluss fand ohne Vernehmlassung statt. Die Kantone lehnen diesen Beschluss deshalb kategorisch ab. Die Ausfälle von 78 Millionen Franken würden den Handlungsspielraum der Kantone für die Entlastung von Familien mit Kindern einschränken, kritisieren die kantonalen Finanzdirektor_innen. Entgegen der Empfehlung des Bundesrats stimmte die rechtskonser- vative Mehrheit im Parlament am 27. September 2019, kurz vor den Wahlen, für dieses Steu- ergeschenk für die Reichen. Noch am gleichen Tag beschloss das SP-Präsidium das Refe- rendum dagegen und die SP sammelte die benötigten Unterschriften innerhalb von nur zweieinhalb Monaten. Würdigung der Vorlage Wirksame Familienpolitik geht nicht über Steuern. Von Steuerabzügen – erst recht bei der direkten Bundessteuer – profitieren immer nur die höchsten Einkommen. Die vorliegende Gesetzesänderung zeigt dies eindrücklich auf: 44% der Familien zahlen keine direkte Bun- dessteuer, können also nicht vom Steuerabzug profitieren. Über 70% des Bonus von 370 Millionen Franken, würde an rund 215‘000 gutsituierte Haushalte mit einem steuerbaren Einkommen über 100‘000 Franken gehen. Das sind gerade einmal rund 21,8% der steuer- pflichtigen Haushalte mit unterstützungsberechtigten Kindern in den obersten Einkommens- klassen oder 5.8% aller Haushalte in der Schweiz. Die restlichen fast 95% der Bevölkerung müssten mit tieferen Leistungen der Kantone bei Bildung, Prämienverbilligungen und ande- ren staatlichen Leistungen dafür bezahlen. Das ist ein weiterer unverschämter Steuer- Bschiss am Mittelstand. Dieser Geldsegen, der mit der goldenen Giesskanne über die höchsten Einkommen ausgeschüttet werden soll, wird ohne Wirkung bleiben. Denn für diese Einkommen ist die höchste mögliche Erleichterung 910 Franken eben trotzdem

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„Peanuts“. In den Worten von Finanzminister und SVP-Bundesrat Ueli Maurer: „Die Mass- nahme hat keine Wirkung im Ziel!“ Kinderabzüge für alle reduzieren vielmehr die Anreize, auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren, was dem eigentlichen Ziel der Vorlage diametral wi- derspricht. Im Vergleich zu den Löhnen der grossen Mehrheit der Bevölkerung sind die oberen und obersten Löhne In den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen. Diese oberen Ein- kommen nun zusätzlich zu privilegieren, schafft damit eine doppelte Steuerungerechtigkeit. Vom Steuerbonus den SVP, CVP und FDP durchgeboxt haben, würden ausgerechnet jene Einkommensklassen profitieren, deren Löhne in den vergangenen Jahren am meisten ge- stiegen sind. Steuern sind kein probates Mittel für die Familienpolitik. Bei Abzügen gehen Familien mit tiefen Einkommen sowie Alleinerziehende leer aus, während die hohen Einkommen profitie- ren. Familienpolitik sollte deshalb vielmehr über eine höhere Beteiligung der öffentlichen Hand an der familienergänzenden Kinderbetreuung erfolgen. Wenn schon via Steuern, dann bevorzugt die SP Steuergutschriften, von denen alle gleichermassen profitieren. Steuerab- züge führen zu einer mit steigenden Einkommen ansteigenden Entlastung. Anders bei Steu- ergutschriften (tax credits), die direkt vom Steuerbetrag statt vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Mit diesem Instrument lassen sich sowohl die Grundsätze der Besteue- rung nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit als auch jener des sozialen Ausgleichs in trans- parenter Weise unter einen Hut bringen. Ein weiterer wesentlicher Ansatzpunkt zur Entlas- tung von Familien liegt in der Prämienreduktion bei den Krankenkassen. Eine Aufstockung und Ausweitung der Prämienverbilligung steht hier im Vordergrund. Die SP hat eine entspre- chende Initiative lanciert (Prämienverbilligungsinitiative). Oder man könnte als alternative Massnahme auch Kinder und junge Erwachsene in Ausbildung gänzlich von den Kranken- kassenprämien befreien.

Empfehlung der Geschäftsleitung: NEIN-Parole

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TRAKTANDUM 14: GESAMTERNEUERUNGSWAHLEN

Wahl Präsidium

Zurücktreten wird:

• Christian Levrat, Ständerat (FR)

Eingereicht wurden jeweils zwei Kandidaturen für ein Co-Präsidium sowie eine Einzelkandi- datur:

• Mattea Meyer, Nationalrätin ZH / Cédric Wermuth, Nationalrat AG • Priska Seiler Graf, Nationalrätin ZH / Mathias Reynard, Nationalrat VS • Martin Schwab, SP Nidau

Die Bewerbungsunterlagen sind unter www.spschweiz.ch/parteitag2020 zu finden.

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A-2 Min Li Marti (Nationalrätin ZH): Verschiebung Vizepräsidiums- wahlen

Wie den Medien zu entnehmen ist, gibt es ein grosses Interesse an den Vizepräsidien. Vo- raussichtlich wird es mehr Kandidaturen als Vakanzen geben. Zudem wurde von einigen Kandidat_innen auch eine konditionale Kandidatur in Aussicht gestellt, das heisst, ihre Kan- didatur ist mit einem Präsidiumspaar verknüpft.

Diese Ausgangslage kann zu einigen Probleme führen: Spontane Rückzüge, Abwahl von bisherigen Mitgliedern des Präsidiums, Nichtwahl der Juso-Vertreter_in oder anderes, das die Stimmung trüben und die Funktionsweise des Präsidiums stören und die Wahl des neuen Präsidiums überschatten könnte. Zudem verunmöglicht eine sofortige Wahl des Vi- zepräsidiums zusammen mit dem neuen Präsidium, strukturelle und allfällige personelle An- passungen des Präsidiums vornehmen zu können. Beispiele: Präsidium X möchte, dass im Präsidium thematische Ressorts übernommen werden. Es hat aber niemanden im Präsi- dium, der oder die das Thema Klimapolitik übernehmen könnte. Oder: Präsidium Y möchte, dass im Präsidium die Organe der Partei vertreten sind (Juso, SP Frauen, SP 60Plus). Oder: Präsidium X möchte das Präsidium verkleinern. Oder: Präsidium Y möchte, dass jemand aus Präsidium X als Vizepräsident_in gewählt wird. Kurz: Die Verschiebung der Vizepräsidi- umswahlen ermöglicht es den neu gewählten Präsident_innen strukturelle und personelle Führungsentscheide treffen zu können.

Gegen die Verschiebung der Wahl sprechen zwei Gründe: Beide sind einfach lösbar. Zum einen ist die Wahl in das Präsidium gemäss Statuten dem ordentlichen Parteitag vorbehal- ten. Aber: Die Statuten müssen sowieso angepasst werden, weil die Statuten auch kein Co- Präsidium vorsehen. Der Parteitag kann also beschliessen dies ebenfalls anzupassen oder anders zu regeln. Damit könnte die Vizepräsidiumswahl entweder an einem ausserordentli- chen Parteitag oder an einer Delegiertenversammlung durchgeführt werden. Zum zweiten ist die Funktionsweise des Präsidiums nicht gefährdet, weil die bisherigen Vizepräsidien wei- terhin im Amt bleiben könnten. Selbst wenn jetzt ein Mitglied vorzeitig zurücktreten würde, wäre dies eine Vakanz von höchstens ein paar Monaten, was problemlos aufgefangen wer- den könnte.

Im Interesse der Partei, der künftigen Parteipräsident_innen und Vizepräsident_innen, bitte ich Findungskommission, Präsidium oder Geschäftsleitung, diese Verschiebung dem Par- teitag zu beantragen.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Ablehnung.

Kampfwahlen sind kein Problem, sondern Zeichen einer lebendigen Partei und dafür, dass Interesse daran besteht, Ämter und damit auch Verantwortung zu übernehmen. Wer zu einer Wahl antritt, weiss, dass die Wahl auch verloren gehen kann. Die Delegierten gehen davon aus, dass sie am Parteitag sowohl das Präsidium wie auch das Vizepräsidium wählen kön- nen.

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 49

Die Partei ist darauf angewiesen, dass das Präsidium sofort nach dem Parteitag vollständig besetzt und handlungsfähig ist. Das neue Präsidium muss sich auf ein komplettes und mo- tiviertes Vizepräsidium stützen können. Wir gehen davon aus, dass alle Kandidierenden be- reit sind, ihren konstruktiven Beitrag zur Parteiarbeit zu leisten. Selbstverständlich ist es allen Kandidierenden überlassen, ob sie im Fall einer Wahl von Präsidium X respektive Präsidium Y ihre Kandidatur für das Vizepräsidium aufrechterhalten oder zurückziehen.

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 50

Wahl Vizepräsidium

Zurücktreten werden:

• Marina Carobbio, Ständerätin (TI) • Tamara Funiciello, Nationalrätin (BE) • Beat Jans, Nationalrat (BS)

Zur Wiederwahl stellen sich:

• Barbara Gysi, Nationalrätin (SG) • Ada Marra, Nationalrätin (VD)

Folgende Kandidaturen wurden neu eingereicht:

• Jacqueline Badran, Nationalrätin ZH • Angelo Barrile, Nationalrat ZH • Martine Docourt, Co-Präsidentin SP Frauen* Schweiz • Ronja Jansen, Präsidentin JUSO Schweiz • Jon Pult, Nationalrat GR • Bruno Storni, Nationalrat TI

Die Bewerbungsunterlagen sind unter www.spschweiz.ch/parteitag2020 zu finden.

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 51

Wahl Geschäftsleitung

Der Geschäftsleitung gehören drei vom Parteitag direkt gewählte Mitglieder an.

Zurücktreten wird:

• Gabriela Suter, Nationalrätin (Aargau)

Zur Wiederwahl stellen sich:

• Andreas Burger, Zürich • Mario Carera, COLA (coordination latine)

Folgende Kandidaturen wurden neu eingereicht:

• Laura Riget, Tessin • Nina Schläfli, Thurgau

Die Bewerbungsunterlagen sind unter www.spschweiz.ch/parteitag2020 zu finden.

Congress Center Basel 4./5. April 2020 Ordentlicher Parteitag SP Schweiz / Versandheft 2 52

Neuwahlen Präsidien Fachkommissionen

Für die Fachkommissionen «Umwelt, Energie und Raumplanung», «Verkehr und Kommuni- kation» sowie «Aussenpolitik» stehen Neuwahlen an.

Die Präsidien der restlichen Fachkommission bleiben wie folgt besetzt:

Fachkommission Netz- und Datenpolitik Präsidium: Nationalrätin Min Li Marti und Andreas Burger, Mitglied Geschäftsleitung SP Schweiz

Fachkommission Soziale Sicherheit und Gesundheit Präsidium: Nationalrätin Yvonne Feri

Fachkommission Wissenschaft, Bildung, Kultur Präsidium: Nationalrätin Martina Munz

Fachkommission Landwirtschaftspolitik Präsidium: Nationalrat Beat Jans

Fachkommission für Frieden und Sicherheit Präsidium: Nationalrätin Priska Seiler Graf

Fachkommission Wirtschaft und Finanzen Präsidium: Alt-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer

Fachkommission Migration und Integration Präsidium: Nationalräte Cédric Wermuth und Mustafa Atici

Fachkommission Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität Präsidium: Nationalrat Angelo Barrile und Muriel Waeger

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Fachkommission Umwelt, Energie und Raumplanung

Mit ihrem Rücktritt aus dem Nationalrat gibt Silva Semadeni das Präsidium der Fachkom- mission Umwelt, Energie und Raumplanung ab. Für den freiwerdenden Sitz stellt sich Gab- riela Suter zur Wahl.

Lebenslauf Gabriela Suter

1972, Aarau

Persönliche Daten in Partnerschaft lebend, zwei Kinder (1999 und 2008) www.gabrielasuter.ch; [email protected]

Berufliche Tätigkeiten 2018–2019 Leiterin Personal und stv. Geschäftsführerin eines Vereins für Kinderbetreuung seit 2015 Selbständige Historikerin 2005–2014 Gymnasiallehrerin für Geschichte und Staatslehre, Akzentfach Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Projektunterricht 2002–2005 diverse Stellvertretungen an Berufsmaturitätsschulen, Kantonsschulen und Bezirksschulen 1996–1997 Deutschlehrerin für Asylsuchende in einem Durchgangszentrum 1994–2005 Mitarbeiterin in einer Buchhandlung

Aus- und Weiterbildung 2015–2017 MAS Nonprofit und Public Management (FHNW) 2014 CAS Social Media Management und Campaigning (HWZ) 2005 Höheres Lehramt Mittelschulen in Geschichte und Deutsch 1993–2004 Geschichts- und Germanistikstudium an den Universitäten Zürich und Perugia (Werkstudentin). Lizenziat in Allgemeiner Geschichte, Neuerer Deutscher Lite-raturwissenschaft und Deutscher Sprachwissenschaft

Politisches Engagement seit 2019 Nationalrätin SP Aargau, Mitglied Kommission Umwelt, Raumplanung und Energie seit 2018 Mitglied Geschäftsleitung SP Schweiz seit 2018 Präsidentin SP Kanton Aargau 2017–2019 Grossrätin SP Aargau, Mitglied Kommission Umwelt, Bau, Verkehr, Energie und Raumordnung seit 2016 Vorstandsmitglied Verein Aarau Mobil („Aarauer Städteinitiative“) seit 2014 Mitglied Geschäftsleitung SP Kanton Aargau seit 2010 Vorstandsmitglied Verein esak („Energiestadt Aarau konkret“) 2013–3/2018 Vorstandsmitglied SP Stadt Aarau, 3/2015–3/2018 Präsidentin 2006–2017 Mitglied Museumskommission Stadt Aarau 2006–2017 Einwohnerrätin SP Aarau, Mitglied Sachkommission (2006–2010) sowie Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (2010–2014) 2006–2013 Mitglied Einbürgerungskommission Stadt Aarau

Empfehlung der Geschäftsleitung: Wahl von Gabriela Suter.

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Fachkommission Verkehr und Kommunikation

Mit seinem Rücktritt aus dem Nationalrat gibt Philipp Hadorn das Präsidium der Fachkom- mission Verkehr und Kommunikation ab. Für den freiwerdenden Sitz stellt sich Bruno Storni zur Wahl.

Curriculum Vitae Bruno Storni

Watt d’Or 2010 (Premio Ufficio Federale dell’Energia)

Data di nascita 17 agosto 1954 Stato civile Sposato, 3 figli, 3 nipotini Domicilio Gordola TI Lingue nazionali + inglese

Formazione 1973-1976 Ecole d'Ingénieurs de l'Etat de Vaud Yverdon Diplome d'Ingénieur en Electronique ETS PRIX DE LA FONDATION HASLER-WERKE BERNE 1981-1982 Ingenieurschule Bern HTL (Schweizer Software Schule) NDS Software Engineering NDS

Mandati pubblici e politici 1996-2000 Consigliere Comunale Gordola 2000-2001 Municipale Gordola Presidente Azienda Acqua Potabile Gordola (vincitrice Watt d’Or 2010) 2011-2019 Membro del Gran Consiglio del Canton Ticino Membro Commissione Speciale Energia (Presidenza 2015) Membro Commissione Speciale Pianificazione del Territorio (presidenza 2014) Membro Commissione Speciale Bonofiche Fondiarie (Presidenza 2016) Membro Commissione Gestione e Finanze Membro Commsissione Controllo Mandato Pubblico Azienda Elettrica Cantonale

2012- Membro Comitato Centrale ATA ATE VCS Vicepresidente ATA ATE VCS dal 2018

2012 - Membro Comitato Centrale Swiss Engineering STV Vicepresidente Swiss Engineering STV dal 2018 Membro IFK Energie, Mobilitàt und Umwelt Swiss Engineering STV

2019 - Membro del Consiglio Nazionale Membro Commissione Trasporti e Telecominicazioni

2016 Membro Consiglio di Fondazione Istituto Ricerche Solari Locarno FIRSOL

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Comitati tecnici e scientifici 1992-1993 Membro Groupe de Travail Formation a Distance Ufficio Federale per l’Educazione e la Scienza (UFES) 1995-2000 Member of the European Space Agency ESA Consultative Committee for Data Handling Standard (CCDHS) 1997-2007 Membro Commissione Federale per le Questioni Spaziali (CFAS) Membre du Comité de politique technologique de la CFAS 2002-2007 Member of ESA’s Working Group for use of CAN in Space Application 2009-2016 Member of European Consortium for Space Standardisation working group ECSS E50-15 CAN Bus in Spacecraft Onboard Applications

Attività professionali e insegnamento 1998-2019 Scuola Universitaria Professionale della Svizzera Italiana SUPSI Docente Ricercatore. Corsi Microcontrollori, Informatica Tecnica

2007- Ecole Polytechnique Fédérale Lausanne EPFL Chargé de cours: Spacecraft avionics systems architectures and processors

1977-1980 AUTOPHON AG (Solothurn) now ASCOM AG Ëlectroncs Design Engineer for telecomunnication systems Autophon SE20 (hybrid integrated cir- cuits based handheld transceiver ) https://www.youtube.com/watch?v=_OijfWx8i_Y

1980-1982 GHIELMETTI AG (Solothurn) Electronics Systems Design Engineer and Project manager computer peripheral devices Application engineer and Sales support at Ghielmetti England

1982-1985 BORER ELECTRONICS AG (Solothurn) Electronics Systems Design Engineer and Project manager on space tecnology projects for Euro- pean Space Agency Technology research programms and missions e.g. GIOTTO ESA's Spacecraft for Halley Comet study, OLYMPUS ESA's Large Telecom satellite (LSat), EURECA EUropean REtri- veable CArrier, transported into and from orbit by NASA's Space Shuttle.

1985-1986 ASTROL SA (Gordola) Electronics Systems Design Engineer and Project manager on several projects on industrial auto- mation and automated test systems for electronics sub and system components

1986 - ADELSY (Riazzino) Ufficio di Ingegneria Elettronica e Informatica Electronics Systems Design Engineer and Project manager on space technology for European Space Agency, European Aerospace Industry. Contracts on Exomars ESA’s mission to Mars, Ro- setta ESA’s robotic mission 67P/CG Comet, XMM Newton XRay Multi Mirror mission, INTEGRAL International Gamma-Ray Astrophysics Laboratory, SOHO Solar Heliospheric Observatory, ENVI- SAT Enviromental Satellite (Schiamachy instrument), ISO Infrared Space Observatory, SAX Satellite per Astronomia a raggi X, Columbus European ISS module. Development of electronics and ICT omponents and systems for Energy management systems, Uninterrupted Power Supply equipment (Inverter), Telecommunication equipment DSL, Computer Integrated for general Manufacturing and Electronics Industry.

Empfehlung der Geschäftsleitung: Wahl von Bruno Storni.

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Fachkommission Aussenpolitik

Carlo Sommaruga gibt das Präsidium der Fachkommission Aussenpolitik ab. Für den frei- werdenden Sitz stellt sich Fabian Molina zur Wahl.

Lebenslauf Fabian Molina

Personalien Name: Molina Vorname: Fabian Adresse: Hallwylstrasse 31 CH-8004 Zürich Telefon: +41 79 781 12 28 E-Mail: [email protected] Geburtsdatum: 8. Juli 1990 Nationalität: Schweiz Bürgerort: St. Gallen SG Zivilstand: Ledig

Sprachen Deutsch: Muttersprache Französisch: Sehr gute schriftliche und mündliche Kenntnisse Englisch: Sehr gute schriftliche und mündliche Kenntnisse Spanisch: Gute schriftliche und mündliche Kenntnisse

Bildung 1997 – 2006: Primar- und Sekundarschule in Illnau (Schulhaus Hagen) 2006 – 2010: Kantonsschule Büelrain, Winterthur 2011: Eidgenössische Matura (Schwerpunkt: Wirtschaft und Recht) 2011 – 2017: Studium Geschichte und Philosophie, Zürich und Madrid

Beruf 2008 – 2009: Zeitungs- und Werbungsverteilungen, Illnau 2009 – 2010: Telefonbefragungen DemoSCOPE, Research und Marketing, Win- terthur 2010: Praktikum im Zentralsekretariat der JUSO Schweiz, Bern 2011 – 2013: Gewerkschaftssekretär Unia Zürich-Schaffhausen, Zürich 2013 – 2014: Nationaler Jugendsekretär Gewerkschaft Unia, Bern 2014 – 2016: Präsident JUSO Schweiz, Bern 2016 – 2018 Persönlicher Mitarbeiter Nationalrätin Barbara Gysi 2017 – 2018: Wissenschaftlicher Mitarbeiter SWISSAID, Bern 2018 – 2019: Co-Präsident SWISSAID, Bern

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Politisches und soziales Engagement

• Mitglied Vorstand SP Illnau-Effretikon (2007-2009) • Gründungspräsident JUSO Illnau-Effretikon (2008-2009) • Vize-Präsident Schülerorganisation (SO) Kantonsschule Büelrain (2008) • Co-Präsident JUSO Kanton Zürich (2009-2012) • Mitglied Geschäftsleitung SP Kanton Zürich (2012-2015) • Gemeinderat (Legislative) Illnau-Effretikon (2010-2016) • Vorstand Trägerverein Jugendtreff FUNKY, Illnau (2016-2018) • Vizepräsident SP Schweiz (2014-2016) • Präsident SWISSAID Zürich (2017-2019) • Seit 2010: Mitglied Geschäftsleitung SP Bezirk Pfäffikon • Seit 2014: Mitglied Geschlechterkommission (GeschKo) SP Kanton Zürich • Seit 2018: Nationalrat, Mitglied Aussenpolitische Kommission (APK-N) • Seit 2018: Stiftungsrat SWISSAID – Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit • Seit 2019: Nationalrat, Mitglied Aussenpolitischen Kommission (APK-N) und Geschäftsprüfungskommission (GPK-N)

Mitgliedschaften • Amnesty International • CIVIVA – Schweizerischer Zivildienstverband • Denknetz • Forum 21, Illnau-Effretikon • Greenpeace • Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) • Mieterinnen- und Mieterverband Zürich • Neue Europäische Bewegung Schweiz (NEBS) • Nora & The Gang – Das Theatersyndikat • Public Eye • Schweizerische Gesellschaft für Geschichte (SGG) • Solidar Suisse • Unia

Empfehlung der Geschäftsleitung: Wahl von Fabian Molina.

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Die Internationale L’Internationale

Wacht auf, Verdammte dieser Erde, Debout les damnés de la terre ! die stets man noch zum Hunger zwingt! Debout les forçats de la faim ! Das Recht wie Glut im Kraterherde La raison tonne en son cratère... nun mit Macht zum Durchbruch dringt. C'est l'éruption de la fin. Reinen Tisch macht mit dem Bedränger! Du passé faisons table rase ! Heer der Sklaven, wache auf! Foule esclave, debout, debout : Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger, le monde va changer de base, alles zu werden, strömt zuhauf! nous ne sommes rien, soyons tout.

Völker hört die Signale! C'est la lutte finale. Auf zum letzten Gefecht! Groupons-nous et demain, Die Internationale l'internationale sera le genre humain ! erkämpft das Menschenrecht!

Es rettet uns kein höh'res Wesen, Il n'est pas de sauveurs suprêmes : kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun. Ni Dieu, ni César, ni tribun. Uns aus dem Unrecht zu erlösen, Producteurs, sauvons-nous nous-mêmes, können wir nur selber tun! Décrétons le salut commun ! Leeres Wort: der Armen Rechte! Pour que le voleur rende gorge. Leeres Wort: der Reichen Pflicht! Pour tirer l'esprit du cachot. Unmündig nennt man uns und Knechte, Soufflons nous-mêmes notre forge : dann tragt die Schmach nun länger nicht! Battons le fer quand il est chaud !

Völker hört die Signale! C'est la lutte finale. Auf zum letzten Gefecht! Groupons-nous et demain, Die Internationale l'internationale sera le genre humain ! erkämpft das Menschenrecht!

In Stadt und Land, Ihr Arbeitsleute, Hideux dans leur apothéose, wir sind die stärkste der Partei'n. les rois de la mine et du rail Die Müssiggänger schiebt beiseite! Ont-ils jamais fait autre chose, Diese Welt muss unser sein; Que dévaliser le travail ? unser Blut sei nicht mehr Raben Dans les coffres-forts de la bande, und der mächt'gen Geier Frass! ce qu'il a créé s'est fondu. Erst wenn wir sie vertrieben haben, En décrétant qu'on le lui rende, dann scheint die Sonn' ohn' Unterlass! Le peuple ne veut que son dû !

Völker hört die Signale! C'est la lutte finale. Auf zum letzten Gefecht! Groupons-nous et demain, Die Internationale l'internationale sera le genre humain ! erkämpft das Menschenrecht!

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