Katholisches

Familienzentrum

Rheinischer

Westerwald

„Dem Leben im Glauben dienen. Mitten im Leben – Familie sein“ Gliederung

Vorwort

1. Wir über uns

2. Leitbild und Ziele

3. Lebenswirklichkeit der Familien bei uns vor Ort

4. Unser Engagement bereits heute

5. Unsere nächsten Schritte

6. Überprüfung und Weiterentwicklung

Anhang

- 2 - Vorwort

„Dem Leben im Glauben dienen. Mitten im Leben – Familie sein!“

Im Glauben an Jesus Christus bilden wir Menschen mit Christus eine Gemeinschaft, in der kein Mensch entbehrlich ist. Jeder ist wichtig. Keiner ist überflüssig. Jede und jeder kann sich ent- sprechend seinem Charisma und Talent in diese Gemeinschaft einbringen. Damit haben wir die Möglichkeit, Menschen aufzufangen, die in Schwierigkeiten sind. Als Keimzelle jeder Ge- meinschaft nehmen wir besonders die Familien in den Blick.

Unser Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe!

Nach diesem „Motto“ organisieren wir unser Katholisches Familienzentrum „Rheinischer Wes- terwald“.

Dabei nehmen wir die Familien in unseren Pfarrgemeinden St. Laurentius, St. Pantaleon, Buchholz St. Trinitatis, Ehrenstein St. Maria Rosenkranzkönigin, Limbach St. Antonius, Oberlahr St. Bartholomäus, , wie auch die Familien im restlichen Bereich der Verbandsgemeinde Asbach mit ihren Ideen, Wünschen und Fähigkeiten wahr und bieten Unterstützung.

Stephan Schwarz Diakon

- 3 - 1. Wir über uns

Im Januar 2010 entstand, im Zuge der Vernetzung der fünf Pfarrgemeinden St. Laurentius in Asbach, St. Antonius in Oberlahr, St. Bartholomäus in Windhagen, St. Pantaleon in Buchholz und St. Trinitatis in Ehrenstein, der Wunsch ein katholisches Familienzentrum aufzubauen. Dazu gehört auch die Rektoriatsgemeinde Maria Rosenkranzkönigin in Limbach. Die Kinder- gartenleitungen wurden im Vorfeld auf dem Weg zur Vernetzung professionell begleitet.

Auf dem Weg zur Planung des Familienzentrums entstand eine Gruppe, die sich aus dem Pfar- rer, der seine Leitungsaufgabe im Rahmen des Katholischen Familienzentrums an den Diakon delegierte, dem Leiter der Gemeindepastoral aus Siegburg, der Fachberatung der Kindertages- stätten, den Leitungen der Tagesstätten, den Trägervertretern, Vertretern aus dem Pfarrgemein- derat und Elternausschussmitgliedern zusammen setzte. Die erste offizielle Sitzung, zur Planung, fand am 28.10.2010 im Pfarrheim in Asbach statt. Es wurden viele Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit den notwendigen Inhalten auseinander setz- ten und diese zu einem Gesamtkonzept zusammen trugen.

Im Frühjahr 2012 ist es endlich so weit. Wir haben ein gemeinsames Leitbild entwickelt, Ziel- vereinbarungen getroffen, Kooperationspartner gefunden und ein adäquates Angebotsspektrum aufgestellt.

Ansprechpartner und Kontaktadressen:

• Katholischer Kirchengemeindeverband „Rheinischer Westerwald“, Wallstr. 5, 53567 Asbach Tel.: 02683/43336 (Pastoralbüro mit Herrn Pfr. Dr. Friesdorf/Frau Otto) Tel.: 02645/9729292 (Herr Diakon Schwarz) • Kath. Kindertagesstätte St.- Laurentius, Wallstr. 6, 53567 Asbach Tel.: 02683/42484 (Leiterin: Frau Grüber) • Kath. Kindertagesstätte St. Antonius, Kirchstr. 5, 57641 Oberlahr Tel.: 02685/987003 (Leiterin: Frau Kamp) • Kath. Kindertagesstätte St. Bartholomäus, Schulstr. 1, 53578 Windhagen Tel.: 02645/2541 (Leiterin: Frau Sessenhausen) • Kath. Kindertagesstätte St. Pantaleon, Pantaleonstr. 34, 53567 Buchholz Tel.: 02683/6474 (Leiterin: Frau Müller)

Durch die Einrichtung dieses Zentrums sehen wir eine konsequente Fortführung der Arbeit mit den Familien.

Lesen Sie bitte selbst.

- 4 - 2. Leitbild und Ziele

„Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird.“ Christian Morgenstern

Unser Anliegen ist es, die Lebenssituationen der Familien in ihrer Lebenswirklichkeit vor Ort zu verstehen. Wir helfen, dass Kinder, Jugendliche, Erwachsene und die Familie insgesamt sich verstanden und angenommen fühlen und dadurch spüren, dass sie bei uns „daheim“ sind. Wir begleiten Familien und stärken sie in ihren Kompetenzen.

Im Netzwerk unserer und weiterer familienunterstützender Einrichtungen öffnen wir den Fami- lien Türen zu unterschiedlichen Handlungsfeldern, wie: - Gestaltung des Lebens aus dem Glauben - Allgemeine und religiöse Erziehung - Betreuung der Kinder - Hilfe bei wirtschaftlichen oder existenziellen Schwierigkeiten - Werte- und Lebensorientierung. Wichtig ist uns eine Kooperation unserer katholischen Träger mit anderen Trägern, die nie- derschwellige Angebote in Beratung, Bildung und Betreuung für Familien verwirklichen. Dabei stehen die Beratungs-, Unterstützungs- und Hilfeleistungen allen Rat- und Hilfesuchen- den offen.

Der Pfarrverband schreibt in seinem Pastoralkonzept: „Wir müssen unsere Prioritäten für junge Familien und auch für Jugendliche setzen. Dabei kommt es mehr auf Qualität als auf Quantität an. Bereits bestehende familienpastorale Projekte sollen überprüft und weiterentwickelt und bestehende Angebote vernetzt werden. Die Famili- enpastoral soll mit ihrem Angebot kirchliche und weltliche Relevanz gewinnen. Konkret be- deutet dies die Entwicklung und Aufbau eines Familienzentrums. Dabei wollen wir vor allem die sozial schwächeren und schwächsten Familien unterstützen. Wir wollen nicht „unterhalten, sondern helfen“, wobei Hilfe als „Hilfe zur Selbsthilfe“ verstanden werden soll. Die Leitlinien und Grundsätze, die im Pastoralkonzept festgehalten sind, unterstützen das Be- kenntnis zur Förderung der Familien:

1. Eigenständigkeit und Verantwortung für das Ganze Wir haben den Seelsorgebereich als Ganzes im Blick und fördern die Eigenständigkeit der ein- zelnen Gemeinden.

2. Vernetzung Wir wollen Begegnungen ermöglichen und Begegnungsräume schaffen. Wir wollen aber auch Beziehungsstrukturen pflegen und aufbauen und dabei Vernetzungen fördern. Dies gilt im Be- zug auf die Einzelgemeinden als auch auf den ganzen Seelsorgebereich.

3. Charismen Wir nehmen die Fähigkeiten, Talente, Geistesgaben in unserem Pastoralteam und in den Ge- meinden ernst. Daher verstehen, suchen und wertschätzen wir die Begabungen unserer Ge- meindemitglieder als Charismen. Wir stellen die Geistesgaben wo immer möglich auch in eine Verantwortung für das Ganze.

- 5 - 4. Missionarische Kirche Wir bemühen uns, Christus für die Menschen in ihren Lebenszusammenhängen berührbar zu machen. Dazu respektieren wir ihre Lebenswelten und versuchen ihnen einen Ort in unserem Gemeindeleben zu geben.

5. Miteinander sorgende Gemeinde Wir stimmen unsere Ziele und Interessen im Team und mit den Gremien (PGR, OKR, KGV, KV) ab, da wir uns als eine miteinander sorgende Gemeinde verstehen wollen.

6. Ökumenisches Miteinander Wir fördern zwischen evangelischen und katholischen Christen ein ökumenisches Klima und Miteinander.

„Dem Leben im Glauben dienen“ …. könnte das Motto sein, das uns den Bibeltext überschreibt, den wir unserem Pastoralkon- zept an den Anfang stellen wollen (1 Kor 12,12-27). „Ein Geist“ (Vers 13) ist die eine Gesin- nung, das eine Fundament, der eine Glaube. Christus, der uns Menschen durch seinen Tod und seine Auferstehung das Leben schenkt, nimmt uns an, als seine Glieder. Alle Gläubigen sind identisch mit Christus. Damit ist „Reich Gottes“ auch in uns verwirklicht. Die vielen Glieder, die an dem einen Leib wirken, bilden eine Gemeinschaft, untereinander und mit Christus. Kei- nes der Glieder ist entbehrlich. So ist „Reich Gottes“ auch zwischen uns. Diese Gemeinschaft trägt. Gemeinsam können wir etwas bewirken. Wir alle sind Kirche. Damit traut Christus uns Großes zu. Er beauftragt uns „Reich Gottes“ mit- und weiter zu bauen. Dabei ist jeder wichtig, keiner ist überflüssig. Das Wirken am Werk Christi in der Gemein- schaft der Christen hat praktische Konsequenzen: Neben der Gleichheit der Gläubigen in der Kirche gibt es doch die „verschiedenen Glieder“ (Vers 20), die Charismen und Talente. In ihrer Vielfalt soll sich jede und jeder den unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen in unserer Gemeinde widmen. Charismen und Talente gehören gefordert und gefördert. Verantwortung ist zu übernehmen! Dabei haben wir die Kranken, die Schwachen und die Außenseiter im Blick. Wir haben die Möglichkeit Menschen aufzufangen, die in Schwierigkeiten sind. Daran wollen wir in unserer Gemeinde arbeiten. Besonders die jungen Menschen und die Familien wollen wir in den Blick nehmen. Traditionen brauchen nicht einfach verworfen zu werden, wir wollen sie überprüfen und, wenn nötig, überarbeiten. Die sehr unterschiedlich zusammengesetzte Gemeinde kann als christliche Gemeinschaft zusammenwachsen, trotz der teils großen, räumlichen Entfernungen. Eine große Hilfe sind uns die Sakramente als Glaubensfundamente, besonders die Feier der Eucharistie. In der Taufe werden alle Christen eins mit Christus. Die Vielfalt der Gestaltung liturgischer Fei- ern, sollte in all ihren verschiedenen Facetten und Möglichkeiten praktizierbar sein. Wichtig ist die Pflege der Freundschaft mit Christus durch Gebet und die Besinnung auf das Wort Gottes. Die Pflege des „Geistlichen Lebens“ ist eine Priorität. Im ökumenischen Miteinander mit unseren evangelischen Schwestern und Brüdern sollte über die bestehenden Grenzen hinaus, in ihrer je eigenen Vielfalt, die Einheit der Christen in den Blick genommen werden. Blenden lassen wollen wir uns nicht von der allgemeinen Alltagssi- tuation. Da wir als Menschen in Gottes Kirche unterwegs sind, gibt es immer wieder Probleme, die bewältigt werden müssen. Denn, „wie sich alle Glieder freuen, wenn ein Glied geehrt wird, so gilt auch, „ dass, wenn ein Glied leidet, alle Glieder leiden.“(Vers 26) So kann es auch ein- mal „Streit im Leib“ (Vers 15-17) geben. Doch in der Auseinandersetzung und in der Vernet- zung der positiven Energien, also im „Füreinander“ (Vers 25), sollte im Sinne des Ganzen eine Lösung der Probleme möglich sein.“

- 6 - Die Konzepte unserer Kindertagesstätten beschäftigen sich insbesondere mit dem Bild vom Kind: Dort wo Kinder in der Begegnung mit Erwachsenen Geborgenheit und Liebe erfahren, können sie ihr Selbstwertgefühl entwickeln und auch lernen, von Gott bejaht und geliebt zu sein. Im Miteinander des Lebens und Glaubens sind unsere Einrichtungen neben dem Elternhaus ein Raum, in dem Kinder die Liebe zum Nächsten und den Glauben erleben. Wir arbeiten somit familienergänzend. Die Grundlage unseres christlichen Glaubens und Handelns sind die Werte, wie Nächstenliebe, Offenheit, Wertschätzung, Gleichheit, Toleranz, Ehrlichkeit und Freundlichkeit gegenüber je- dem Menschen. Jeder Mensch ist ein Teil der Schöpfung und von Gott gewollt. Wir respektieren die Würde des Menschen und dessen Einzigartigkeit. • Jedes Kind ist eine individuelle Persönlichkeit, die wir sehen, unterstützen und fördern. Ihr gebührt Respekt, Toleranz, Achtung, Wert- schätzung und Aufmerksamkeit. • Kinder sind soziale Personen, sie benötigen andere Menschen, um mit ihnen zu kommunizieren, sich zu freuen oder zu messen und Menschen, die ihnen Vorbild sind. • Kinder sind religiöse Personen, die nach dem Warum, dem Woher und dem Wohin fragen. • Kinder sind neugierig, wissbegierig und offen . Sie wollen selbständig und eigenaktiv sein. Sie benötigen eine Umgebung, die ihnen hilft, sich selbst und ihre Umwelt zu entdecken. Sie wollen lernen und sich entwickeln. • Kinder brauchen Liebe, Zuneigung, Lob, Anerkennung, Sicherheit, Geborgenheit und Zu- wendung. Sie brauchen verlässliche Menschen , die für sie da sind. Menschen mit Geduld und Ver- ständnis, die Zeit für sie haben, die ihnen zuhören, sich mit ihnen auseinandersetzen und sich für sie einsetzen. • Kinder brauchen Raum und Zeit für Aktion, aber auch zur Besinnung. Sie brauchen Zeit und Raum zum Bewegen, damit sie lernen, ihren Körper immer besser zu beherrschen und ihre Psychomotorik auszubilden. Sie brauchen aber auch Zeit und Raum zum Rückzug, um das zu verarbeiten, was sie erleben und um zur Ruhe zu kommen. • Kinder brauchen für ihre Entwicklung Freiräume , aber auch Grenzen . Sie brauchen Menschen, die ihnen vertrauen und denen sie vertrauen. Menschen, die ihnen Hilfe und Unterstützung geben, wenn sie diese brauchen. Menschen, die für sie da sind, ih- nen Mut machen und sich für sie einsetzen. • Kinder brauchen eine gesunde, kindgerechte Ernährung für eine gute körperliche Entwicklung.

- 7 - 3. Lebenswirklichkeit der Familien bei uns vor Ort

Die Kindheit heute ist geprägt von unserer Konsum- und leistungsorientierten Gesellschaft. Die Gesellschaft in der heutigen Zeit richtet sich weniger nach den Bedürfnissen der Kinder und Familien. Sie zeigt sich häufig kinder- und familienunfreundlich.

Die folgende Skizze veranschaulicht die Lebenssituation der Kinder heute .

wenig Zeit zur Reflexion des Alltags

Wohnsituation Einsamkeit

Essgewohnheiten Rollenverhalten

Medien Verplanungen Kinderzeit ó viele Hobbies externe Erwartungen aufgeteilt und ó Leistungsdruck zerteilt Konsumausrichtungen ó Mediensteuerung Eingrenzungen im ó eigene Kinderindustrie sozialen Umfeld individuelle Lebenswelt ökologische Besonderheiten Kriminalität von Kindern ‰ umweltbedingte Erkrankungen Gewaltbereitschaft besondere familiäre Lärm Kinderräume Kinderwelten Situationen (z.B. eingegrenzt und vorbestimmt zerrissen und isoliert keine Großeltern hohes oder sonstige Verkehrsauf- Familie in der kommen Nähe)

bessere Förderung Erziehungsverhalten medizinische der Kinder ó Unsicherheit Versorgung ó Materielles als Ausgleich für Zuwendung / Zeit

Statistische Daten:

Flächennutzung der Verbandsgemeinde Asbach am 31.12.2010

Bodenfläche insgesamt in km 2 108,15

Davon in % Landwirtschaftsfläche 51,9 Waldfläche 25,7 Wasserfläche 1,1 Siedlungs- und Verkehrsfläche 21,1 Sonstige Flächen 0,3

- 8 - Bevölkerungsstand 1) der Verbandsgemeinde Asbach am 31.12.2009

Insgesamt 22.319 Männer 11.139 Frauen 11.180

Anteil Altersgruppe in % unter 2 Jahre 1,5 2 - 6 Jahre 3,6 6 - 10 Jahre 4,3 10 - 16 Jahre 7,2 16 - 20 Jahre 5,1 20 - 35 Jahre 14,9 35 - 50 Jahre 25,1 50 - 65 Jahre 20,2 65 - 80 Jahre 13,9 80 Jahre und älter 4,1 unter 20 Jahre 21,8 20 - 65 Jahre 60,1 65 Jahre und älter 18,1 Nachrichtlich: unter 3 Jahre 2,3 3 - 6 Jahre 2,7

Bevölkerungsdichte pro km 2 206,4

(Quelle: www.vg-sbach.de)

Allgemeinbildende Schulen (2010/2011)

Schulen, Schülerinnen und Schüler nach Schularten in der VG Asbach

Schülerinnen und Schüler Pendler- Schulen 4 Schulart am Schulsitz am Wohnort saldo Anzahl % Anzahl

Grundschulen 6 935 917 36,6 +18 Realschulen plus 2 1.148 819 32,7 +329 Gymnasien 1 1.120 670 26,7 +450 Integrierte Gesamtschulen − − 7 0,3 -7 Förderschulen 1 104 92 3,7 +12 Freie Waldorfschulen − − 2 0,1 -2 Insgesamt 10 3.307 2.507 100 +800

(Quelle: statistisches Landesamt Rheinland Pfalz)

Daneben gibt es eine Grundschule in Oberlahr mit ca. 80 Plätze.

- 9 - Die Verbandsgemeinde Asbach

Die in ihrem räumlichen Zuschnitt 1970 durch Gesetz neu gebildete Verbandsgemeinde As- bach ist die größte im Landkreis (Rheinland-Pfalz). Auf rund 110 km² Fläche woh- nen über 20000 Einwohner/innen in 128 verstreut liegenden Orten, die nach freiwilligen Zu- sammenschlüssen in vier Ortsgemeinden zusammengefasst sind.

Geschichtlich geht ein gemeinsamer Verwaltungssitz für ein noch größeres Gebiet bis ins 12. Jahrhundert zurück, als von der Burg Altenwied aus das damalige Amt Altenwied die Pfarrei- en Asbach, , Windhagen, Linz und umfasste. Schon zu dieser Zeit entwickelten sich aus kleinen Grundherrschaften die Mehrortsgemeinden Asbach, Neustadt und Windhagen. Sie hießen Honschaften (Asbach mit Elsaff, Limbach, Schöneberg, Kraut- scheid und Griesenbach; Neustadt mit Bertenau, Bühlingen, Lorscheid und Rahms, Windha- gen und Rederscheid). Jede Honschaft hatte ihr eigenes Gericht; später war ein einziges Gericht mit sieben Schöffen für den ganzen Bereich des Amtes zuständig. Viehhaltung und Weidewirtschaft - mit verschiedenem Grundhalmfrucht- und Kartoffelanbau prägten den rein bäuerlich orientierten Bereich, auf den auch das Handwerk ausgerichtet war. Obwohl es beim Handwerk keinen Zunftzwang gab, waren die Mahlgäste der vielen Mühlen an diese gebannt. Durch die Grenzlage zum Engers- und Auelgau blieben Asbach und Windhagen stets bei der Kölner und Neustadt bei der Trierer Diözese. Wechselhaft war die "landesherrliche" Zugehö- rigkeit, bis der Bereich 1816 zu Preußen kam. 1817 entstanden die Bürgermeistereien (Ämter) Asbach und Neustadt; Asbach damals mit Katasteramt und Amtsgericht. Es begann die straßenmäßige Erschließung. Die bis dahin be- standenen Pfarrschulen wurden staatlich. Mit dem Basaltabbau verbesserten sich um die Jahrhundertwende die wirtschaftlichen Le- bensgrundlagen, gefördert durch die Eisenbahnlinie vom Bröltal und zwischen Linz und Al- tenkirchen. Heute sind die Verkehrsanbindungen mit Autobahn, Bundesstraße, Landesstraßen und Kreisstraßen komplett. Der Ausbau des Verkehrsnetzes führte zu einer wesentlichen Verbesserung der gesamten Le- bensbedingungen: Die Lohn- und Wohnwerte wurden erhöht, viele tausend Arbeitsplätze ste- hen zur Verfügung; alle Wohnbezirke erhielten eine Grundausstattung. Das schulische Ange- bot ist mit Sonderschule, Grundschule, Regionale Schule, Realschule und Gymnasium gut. Die Jugend-, Freizeit-, Erholungs- und Fremdenverkehrsangebote gingen einher mit vielfälti- gen öffentlichen und privaten Einrichtungen der Versorgung und Entsorgung; Feuerwehr- und Rettungswesen wurden ausgebaut. Ärzte, Zahnärzte und Apotheken siedelten sich an; der Kranken- und Altersversorgung dienen seit hundert Jahren das St. Josefshaus Neustadt und das Asbacher Hospital, heute die MS-Klinik; eine Sozialstation kam hinzu. Die sehr positive Entwicklung des Gesamtraumes setzt sich fort.

(Quelle: Internetauftritt der VG Asbach www.vg-asbach.de , Juli 2011)

Der Pfarrverband „Rheinischer Westerwald“

2007/2008 gehörten zum Seelsorgebereich „Rheinischer Westerwald“ ca. 11.000 Katholiken. Das entspricht etwa 40-45% der Einwohner. Ausgenommen ist hierbei St. Antonius in Ober- lahr. Oberlahr und Burglahr haben jeweils eine starke katholische Prägung, während in den mehr als 15 umliegenden Dörfern eine starke Diasporasituation vorherrscht.

- 10 - Von den insgesamt 12.600 Einwohnern der Verbandsgemeinde Flammersfeld entfallen 1.616 Katholiken auf St. Antonius Oberlahr. Die Bertelsmann-Stiftung weist für die Verbandsgemeinde (VG) Asbach (2008) außerdem folgende Daten aus: - Die Bevölkerungsentwicklung wird mit einem Minus von 0,9% bis 2025 als stabil prog- nostiziert. - Der Ausländeranteil liegt bei ca. 7%. - Die Wanderung liegt unter 1%. - Das Durchschnittsalter beträgt 40,3 Jahre und wird 2025 auf 44,3 Jahre ansteigen. - Der Anteil der unter 18-Jährigen wird von 22% im Jahr 2008 auf 18,3% im Jahr 2025 sin- ken. - Der Anteil der 65 - 79 Jährigen wird von 14 % im Jahr 2008 auf 16,8% im Jahr 2025 an- steigen. - Der Anteil der Verheirateten liegt bei rund der Hälfte der Einwohner. - Die Zahl der Arbeitslosen beträgt 8,4% (Ausländer 23,4%) - Der Anteil der Arbeitslosen unter 25 Jahren liegt bei 9%. Die VG Asbach wird als eine "Gemeinde im ländlichen Raum mit hohem Familienanteil" gekennzeichnet. 47% der Menschen leben in einem Mehrpersonenhaushalt mit Kindern. Mit einem Anteil von 22% Kindern und Jugendlichen liegt die VG Asbach damit 3% über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Der Alterungsprozess verläuft moderat. Die Orte haben vor allem Wohnfunktion. Sie sind weniger Arbeitsorte. Etwa 48% der Frauen sind berufstätig. Von allen Schulabgängern sind 22% ohne Abschluss. Die Kinder- und Jugendarmut wird mit ca. 15% angegeben. (Kinderarmut 16,3% ).

Die Bertelsmann-Stiftung spricht folgende Handlungsempfehlungen für die VG Asbach aus, die auch für Kirchengemeinden bedeutsam sind:

1. Profilierung als kinder- und familienfreundlicher Wohnstandort durch eine Überschaubar- keit und Vernetzung der Angebote für Kinder und Familien. Praktisch könnte das z. B. eine gemeinsame Informationsbroschüre über kinder- und famili- ennahe Dienstleistungen, ein internetgestütztes Familienportal in der VG Asbach oder die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Kinder-Jugend- und Familienangebote bedeuten. Auch die Errichtung eines Familienzentrums wie in den NRW-Bereichen des Erzbistums wäre eine passende Option, zumal die Kinderbetreuung ausgebaut werden muss! Auch die Zusammenarbeit von vorschulischen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen mit Grundschulen und weiterführenden Schulen ist von größter Bedeutung. Die Kirche des SB Rheinischer Westerwald könnte sich in der Ganztagsschule engagieren!! In diesem Zusam- menhang spielt auch eine "JugendmitWirkung" hinein, die teilweise zusammen mit der kirch- lichen Jugendarbeit im „Rheinischen Westerwald“ weiterentwickelt werden soll.

2. Unterstützungsstrukturen für pflegende Angehörige schaffen durch Schulung sowie körper- liche und psychosoziale Stützungen und Entlastungen.

(Quelle: Pastoralkonzept „Rheinischer Westerwald“, Stand: Juli 2011)

- 11 - Sinus-Milieustudie (Lebenswelten)

Milieuverteilung im SB

20% KON, 18% BÜM, 13% TRA, 13% ETA Traditionsorientierte Milieus und vom Mainstream die bür- gerliche Mitte dominieren. Potenzial fürs Ehrenamt v. a. seitens der Traditionsorientierten („anpacken“ eher als konzipieren) und mit Einschränkung seitens der bürgerlichen Mitte (wenn es um die Entwicklung des Kindes geht).

Mögliche Optionen für eine künftige Pastoral: KON : Themen des europäischen und christlichen Abendlan- des

BÜM: Familienpastoral, Entwicklung der Kinder

TRA : Vereinsähnliche Gruppenstrukturen und -vernetzungen entwickeln und nutzen... Geselligkeitsveranstaltungen ...

20% BÜM, 17% TRA, 13% KON, 12% PER Ähnlich wie in Asbach, nur das Verh. von TRA und KON umge- kehrt. Potenzial fürs Ehrenamt (s.o.) v. a. seitens TRA und m. Einschränkung seitens der BÜM.

Mögliche Optionen für eine künftige Pastoral ähnlich wie in Asbach:

BÜM: Wegen des großen Kindergartens in Buchholz im Be- reich der Kindergartenpastoral, des Familienzentrums, mögli- cherweise Familientage entwickeln. Themen rund um die Entwicklung des Kindes. Wegen des Anteils MAT auch Ange- bote zur Entlastung der Eltern/Mutter.

29% KON, 27% TRA, 22% BÜM Absolute traditionsorientierte Dominanz. Bürgerlicher Anteil als mögliche Trendanzeige?

Mögliche Optionen für eine künftige Pastoral: TRA: „Glaube, Sitte, Heimat“, Vereinsstrukturen, Jahreshigh- lights …

BÜM : Themen rund um die Familie

- 12 - 25% HED, 25% KON, 15% BÜM, 14 EXP Hedonistische Milieus (HED, EXP) treffen auf traditionsorien- tiertes Milieu und auf den Mainstream (BÜM). Potenzial für das kirchliche Ehrenamt mit Einschränkung aus KON und BÜM.

Mögliche Optionen für eine künftige Pastoral: HED : alles rund ums Erlebnis, kirchlich wohl nur in Verknüp- fung mit erlebnisorientierten Aktivitäten… KON : intellektuelle Themen des europäischen und des christ- lichen Abendlandes BÜM : alles rund um die Entwicklung des Kindes ... EXP : ungewöhnliche Kombinationen, Kooperationen, Koordi- nationen von Menschen, Themen ...

25% ETA, 17% KON, 15% PER, 14% MAT Insgesamt dominieren die Leitmilieus, vor allem Etablierte.

Mögliche Optionen für eine künftige Pastoral: ETA : Hochkultur: Kunst, Musik, Literatur, Geschichte – passen je nach dem auch zu KON PER : Lifestyle, Trends, moderne Medien ... MAT : Caritas, Hilfe-Projekte und oder Kooperationen

ZUSAMMENFASSUNG Asbach und Buchholz weisen ähnliche Milieuverteilungen auf. Der Akzent in Asbach liegt jedoch auf dem traditionsorientierten Milieu, währen der Akzent in Buchholz auf dem bürger- lichen Milieu liegt. Limbach fällt durch eine konservativ-traditionsorientierte Milieudominanz auf, wobei diese durch den Anteil der bürgerlichen Mitte akzentuiert wird. Windhagen wird vor allem von den gesellschaftlichen Leitmilieus , mit Abstand den Etablier- ten, dann den Modernen Performern und schließlich den Postmateriellen profiliert. Es geht zusammen um ca. 50% der Haushalte in Windhagen. Die anderen 50% werden durch das konservative, bürgerliche und konsummaterialistische Milieu bestimmt. Windhagen zeigt damit eine latent spannungsreiche Milieuverteilung. Oberlahr fällt durch den hohen Anteil des hedonistischen Milieus auf der einen und das kon- servative Milieu auf der anderen Seite auf. Der Hedonismus wird durch die Nähe zu den Ex- perimentalisten ästhetisch ergänzt. Die Konservativen gewinnen Optik durch den Anteil an Bürgerlichkeit. Auch diese Konstellation ist milieuästhetisch spannungsgeladen. Jeder Standort hat ein eigenes Zielgruppenmuster. Insgesamt gibt es viel Potenzial im traditi- onsorientierten Bereich. Zur Profilierung der Standorte und damit auch der kirchlichen Prä- senz in der dörflichen und der kommunalen Öffentlichkeit zeigen die örtlichen Milieudomi- nanzen Anhaltspunkte für Optionen in den 5 Bereichen des Pastoralkonzeptes. Das Potenzial

- 13 - für Veränderung liegt vor allem im postmateriellen Milieu und ist insgesamt eher begrenzt (fast nur Windhagen) bis kaum vorhanden. Volkskirchliche Religiosität sowie lokale Traditionen und Kräfte sind hingegen an allen kirchlichen Standorten mehr oder weniger aufrufbar. Aus diesem Milieuhorizont heraus gibt es eher Bereitschaft zur Mitarbeit als zur Umgestaltung. Relevante Aspekte aus der Milieuverteilung Die bürgerliche Präsenz in BUCHHOLZ, LIMBACH und auch in ASBACH legen familien- orientierte Optionen nahe. Der hohe Anteil des konservativen Milieus in LIMBACH legt aussichtsreiche Optionen im Bereich der Bildung (Verkündigung) im Kontext eines traditionsreichen Ambientes nahe. Dazu bietet sich Ehrenstein nahezu an. Das konservative Milieu hat durchaus auch Optionen für Arme und Bedürftige. Repräsentanten dieses Milieus lassen sich – in einem angemessenen Rahmen – für caritative Initiativen oder Kooperationen ansprechen.

WINDHAGEN ist der einzige Standort des Seelsorgebereichs, an dem die gesellschaftlichen LEITMILIEUS signifikant vorkommen, insbesondere die ETABLIERTEN. Optionen für die- ses Milieu sind zumeist kostenaufwendig und hat viel mit der Imagefrage zu tun. Zum Bei- spiel könnte man ungewöhnliche Empfänge für Kunst, Musik, Gastronomie mit kirchlichen Themen kombinieren nach dem Motto: „Church meets culture / music / gastro / ... “ Dazu wäre ausdrücklich eingeladene kirchliche Repräsentanz auch empfehlenswert.

Weitere Informationen zur Studie sind dem Pastoralkonzept zu entnehmen.

- 14 - BESTANDSAUFNAHME PFARRVERBAND „RHEINISCHER WESTERWALD“ Die nachfolgende kirchlich Statistik und die Übersicht über die gemeindlichen Aktivitäten bilden eine Momentaufnahme, die Schlüsse auf den Status und damit auf die Stärken (grün) und die Schwächen (gelb) zulassen. Daraus sollten Relevanzen gezogen werden, um sie später mit den relevanten Aspekten der anderen Informationsblöcke zu verbinden.

Die nachfolgende kirchliche Statistik bezieht sich auf den Zeitraum 1.11.2008 - 31.10.2009 und ist dem Pastoralkonzept „Rheinischer Westerwald“ (Stand 2011) entnommen.

Asbach St. Laurentius, (3376) Limbach Maria Rosenkranzkönigin, (695) Ehrenstein St. Trinitatis, (238) (2234) Windhagen St. Bartholomäus, Buchholz St. Pantaleon, (2541) Oberlahr St. Antonius, (1616) Taufen 19 5 11 18 8 7 Kommunion 32 7 3 30 25 31 Firmlinge 0 0 0 7 25 0 Beerdigungen 32 4 3 24 27 16 Austritte 20 2 0 7 0 15 Eintritte 1 0 0 0 0 0 Übertritte 1 0 0 0 0 0 Wiederaufnah. 0 0 0 1 1 Trauungen 2 (Gold, Di- 0 0 12 0 0 am.)

Gemeindehighlights Vereins Jugend- Kloster Sommerlager Wallfahrt Pfarrfest leben (5) ausschuss kirche KJG Kinder Pfarrfest Patrozinium Pfarrfest Messen an Erntedank auf garten besonderen dem Bauern- Orten hof Klinik Senioren- Pfarrfest Kinder im Beerdigungs- Messen an karneval Gottesdienst wesen bes. Orten Ökumene Kirchen Prozession KJG Pfarrfest Weihnachts chor markt Kinder- Senioren Krippe in KFD Heimatfest Patrozinium Besondere Gemeindeaktivitäten Gemeindeaktivitäten Besondere Bibelwoche chor der Scheune

- 15 - Asbach St. Laurentius, (3376) Limbach Maria Rosenkranzkönigin, (695) Ehrenstein St. Trinitatis, (238) (2234) Windhagen St. Bartholomäus, Buchholz St. Pantaleon, (2541) Oberlahr St. Antonius, (1616) Pferde Bücherei Hohe Kindergarten Kirmes Pfarrfest segnung Eigenver- antwortung Projekt Familien Vereins Prozession chor wanderungen wesen (25) Meditati- Familien Hohes Got- Einzelne Per- onsraum zeltlager tesdienstan- sonen und gebot Gruppen FamKreise Fronleich Familien- ca. 45 akt. Kinderchor nams- wochenende Messdiener prozession

aktivitäten aktivitäten Kommuni- Senioren Kindergarten onvorbereit betreuung Besondere Gemeinde Gemeinde Besondere ung (Caritas kreis) Bücherei Kindergarten Mundart Grundschule messe

In Windhagen gibt es viele junge Familien mit Kindern. Die kirchliche Jugendarbeit ist sehr ausgeprägt. Diese Stärke sollten wir nicht verlieren, sondern ausbauen. Deshalb muss die Fa- milienarbeit weiter ausgebaut werden. In Buchholz gibt es auf verbandsgemeindlicher Ebene ein ausgeprägtes Vereinswesen. Im kirchlichen Kontext werden vor allem die liturgischen Feiern sehr gut angenommen. Daher sehen wir in der Brauchtumspflege, den kirchlichen Festen und den liturgischen Angeboten nach wie vor Zukunft. Die Austrittszahlen in Asbach und Oberlahr stimmen nachdenklich im Hinblick auf die Kon- takt-, Begegnungs- und Beziehungsstrukturen. Die Vielfalt an Vereinen in Asbach und Limbach verweisen auf Vernetzungsstrukturen, die auch kirchlich intensiver gepflegt werden könnten.

- 16 - Statistik Kindertagesstätten Pfarrverband „Rheinischer Westerwald“ (Ist-Zustand Juni 2011)

Kinderzahlen: Anzahl der Kinder 363 Kinder alleinerz. Eltern 35

Berufstätigkeit beide Eltern berufstätig 240 ein Elternteil berufstätig 93

Geschwisterkinderzahlen Familien mit 1 Kind 95 Familien mit 2 Kindern 182 Familien mit 3 Kindern 45 Familien mit 4 Kindern 28 Familien mit 5 Kindern 12 Familien mit 6 Kindern 7

Migrationshintergrund Kinder mit Migrationshintergrund 65

Berufstätigkeit: 1 Elternteil berufstätig 93 Beide Eltern berufstätig 240 1 Elternteil arbeitslos 11 Beide Elternteile arbeitslos 8

Konfession: Kath. Kinder 225 Ev. Kinder 45 Mosl. Kinder 12 Jüd. Kinder 1 Orth. Kinder 4 Ohne Konf. Kinder 73 frei ev. und andere Kinder 5

Ein weiteres Element unserer Umfeldanalyse ist Elternbefragung in den kath. Einrichtungen des Pfarrverbandes und in Neustadt, die erstmals im November 2011 durchgeführt wurde (Fragebogen: siehe Anhang). Dieser hat sich die kommunale Kita „Spatzennest“ in Windha- gen und die Kita „Unterm Regenbogen“ des HTZ-Asbach angeschlossen.

Konsequenzen

Aus der Situationsanalyse, der Sinusstudie und der Auswertung der Fragebogen der Elternbe- fragung der Kitas ergeben sich folgende Konsequenzen / Schwerpunkte für die Angebots- strukturen und Inhalte des Familienzentrums:

‹ Es wird ein Netzwerk benötigt, in dem präventive Konzepte, in überschaubaren Sozi- alräumen effektiv umgesetzt werden.

- 17 - ‹ Die wohnbereichsnahen, niederschwelligen und vielfältigen vernetzten Dienstleistun- gen, orientieren sich an den Wünschen der Familien vor Ort.

‹ Besonderes Augenmerk gilt der Wohnortnähe.

‹ Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Angeboten am Nachmittag.

‹ Familien benötigen des weiteren laut Auswertung der Fragebögen Unterstützung in - Erziehungsberatung/Familienberatung - Beratung in schulischen Fragen - Ernährungsberatung.

‹ Als weitere unterstützende Familienangebote sind gewünscht: - Babysitting -Vermittlung - Vermittlung von Familienpflege - Veranstaltungen zu päd. Themen - Veranstaltungen zu religiöser Erziehung und Brauchtum - Hilfe für Eltern in Not - Angebote für Alleinerziehende.

Inhaltlich bietet unser Familienzentrum für alle Familien ein breitgefächertes Angebot an wohnortnahen, niederschwelligen und interkulturellen Angeboten, welches unterschiedliche Milieus in die Angebotsstruktur einbindet.

- 18 - 4. Unser Engagement bereits heute

Mit unserem Katholischen Familienzentrum Rheinischer Westerwald bieten wir ein breites Angebot an familienunterstützenden Angeboten/Leistungen und Strukturen (s. dazu auch un- sere Gemeindehighlights und Gemeindeaktivitäten in Kapitel 3). Entsprechend der Vorgaben des Erzbistum Köln unterscheiden wir im Folgenden verschiedene Bereiche, mit Angeboten und Strukturen unseres Katholischen Familienzentrums, die z.T. ineinander übergreifen.

• Angebote zum Entdecken, Stärken und Feiern des Glaubens z.B. religionspädagogische Arbeit in den Kitas unter seelsorglicher Begleitung, Martins- züge in Windhagen und Buchholz, religiöse Angebote für Eltern, Kinderkreuzweg, Fami- lienwochenenden … • Liturgische Angebote z.B. Familienmessen, Wortgottesdienste in den Kitas … • Katechetische Angebote z.B. Kinder- und Familienkatechese, Taufgespräche, Kommunion- und Firmkatechese … • Religiöse Eltern- und Familienbildung z.B. geistliche Begleitung, Familienexerzitien, religionspädagogische Projekte in den Ki- tas … • Gemeinschaftsbildende Angebote z.B. Vater-Kind-Angebote, Krabbelgruppen in Windhagen, Buchholz und Asbach, Groß- elterntage, Pfarrfeste, Kindergartenfeste … • Caritative Angebote z.B. Besuchsdienste, Unterstützung bedürftiger Familien aus der Caritaskasse der Pfarrei- en, im besonderen Einzelfall: Spendenaufrufe für bedürftige Familien (Material und Klei- dung), Sozialwerk e.V. in Windhagen … • Seelsorgegespräche z.B. integrative Angebote nach Gottesdiensten, geistliche Begleitung … • Beratungs- und Unterstützungsangebote für Kinder und Familien z.B. Verzeichnisse von Beratungs- und Therapiemöglichkeiten und Angeboten zur Ge- sundheits- und Bewegungsförderung, qualitative Verfahren der Beobachtung, Dokumen- tation und Planung von Entwicklungsprozessen, Sprachförderung … • Familienbildung und Erziehungspartnerschaft z.B. Verzeichnisse von Eltern- und Familienbildungstätten im Umfeld, Elterncafes in den Kitas, Elternveranstaltungen (s. Liste im Anhang) … • Kindertagespflege z.B. schriftliches Infomaterial, Vermittlung von Informationen über Wege zur Vermitt- lung von Kindertageseltern, Kontakte zum Verein Tageskinder nördl. Rheinland-Pfalz … • Vereinbarkeit von Familie und Beruf z.B. organisiert Notfallbetreuung, Elternbefragungen zum Betreuungsbedarf und Eltern- bildung etc. … • Ausrichtung des Angebotes am Sozialraum z.B. verfügt über aktuelle, qualitative Informationen des Umfeldes (s. Kapitel 3), passt das Angebot der Kitas an die Bedarfe im Umfeld an wie Ganztagsbetreuung oder Plätze für Kinder unter 3 Jahren, kooperiert mit den Grundschulen und Ortsteilarbeitskreisen … • Kooperation mit Diensten, deren Tätigkeit den Aufgabenbereich des Familienzentrums berührt z.B. stellt Räume zur Verfügung, in denen Angebote des Familienzentrums durchgeführt werden können, verfügt über Kooperationspartner, zur Unterstützung der Familien und

- 19 - schließt (soweit möglich und notwendig) mit ihnen Kooperationsvereinbarungen ab (s. Liste im Anhang) … • Bekanntmachung des Angebotes durch zielgruppenorientierte Kommunikation z.B. durch Flyer, Infoblätter, Internetseiten (s. www.katholische-familienzentren.de und www.meine-kirche-online.de ), Aushänge am schwarzen Brett, Pressearbeit, Pfarrnach- richten … • Sicherung der Qualität des Angebotes durch Leistungsentwicklung und Selbstevaluation z.B. schriftliche Konzeption, Elternbefragung zur Qualität des Angebotes und Bedarf der Familien (s. Anhang), Qualitätsmanagement in den Kitas, Besuch von Fortbildungen und Fachtagungen zu Themen des Kath. Familienzentrums …

Die Struktur unser Katholischen Familienzentrums wird nach der Anerkennung durch das Bistum wie folgt aussehen:

Leitender Pfarrer als Leiter des katholischen Familienzentrums und Vertreter des Kirchengemeindeverbandes (treffen als Träger alle wesentlichen Entscheidungen) ¯ Lenkungsgruppe bestehend aus Diakon Schwarz, den Leiterinnen und stellvertretenden Leiterinnen der Kindertagesstätten, Gremienvertretern aus dem KGV, ggf. weiteren geladenen Fachleuten und Interessierten (Aufgaben: Vor- und Nachbereitung von Sitzungen des Koordinierungsgruppe, Vorbereiten von Entscheidungen des Trägers, Zusammenfassung von Informationen und Weitergabe an den Leitenden Pfarrer und KGV und die Koordinierungsgruppe) ¯

Koordinierungsgruppe bestehend aus dem Leitungsdelegierten Diakon Schwarz (Moderation), Einrichtungsleiterinnen, Gremienvertretern (PGR, Ortsausschüsse, KGV, Elternbeiräten), ggf. weiteren geladenen Fachleuten und Interessierten (Aufgaben: Überprüfung, Steuerung der Angebotsstruktur und Evaluation, Konzeptfortschreibung, beruft Arbeitsgruppen + AG-Leiter, Treffen finden mindestens halbjährlich statt, Kommunikation in Einrich- tungen und Elternschaft) ¯ ¯ ¯

Projektgruppe A Projektgruppe B Projektgruppe C (z.B. Konzeption) (z.B. Pastorales) (z.B. Öffentlichkeitsarbeit)

je AG ein ausgewählter Projektgruppenleiter = Mitglied der Koordinierungsgruppe, sonstige Mitglieder der Koordinierungsgruppe, ggf. Mitarbeiterinnen aus den Teams der Kindertageseinrichtungen, Elternvertreter, weitere Fachleute oder Interessierte (AG führt Arbeitsaufträge durch und kommuniziert diese mit der Koordinierungsgruppe)

- 20 - 5. Unsere nächsten Schritte

Zur Weiterentwicklung unseres katholischen Familienzentrums Rheinischer Westerwald und dessen kontinuierlicher Verbesserung planen wir für die Zukunft u.a.:

‹ den Aufbau einer Tafel

‹ den Aufbau eines Babysitterdienstes

‹ eine gemeinsame Planung von Elternbildungsmaßnahmen im KGV

‹ ein Schwarzes Brett für das Familienzentrum je Kita

‹ eine breite Streuung des Flyers im Umfeld

‹ die Entwicklung und Aktualisierung eines/r Standes oder Litfaßsäule für Aktionen

‹ die Präsentation des Kath. FZ im Umfeld, bei Festen und Feiern

‹ die Überprüfung der bestehenden Angebote und/oder Entwicklung neuer Angebote

- 21 - 6. Überprüfung und Weiterentwicklung

Wir führen regelmäßig Elternbefragungen (alle 2 Jahre) durch. Die Fragebogen wurden in einer Arbeitsgruppe entwickelt und in der Koordinierungsgruppe abgestimmt. Verantwortung für die Elternbefragungen tragen die Kitaleitungen nach Klärung in der Koordinierungsgrup- pe. Alle Einrichtungen und jeweils beteiligten Gruppierungen führen die Befragungen zeit- gleich durch. Die Auswertung erfolgt in der Arbeitsgruppe „Fragebogen“. In der Steuerungs- gruppe/Koordinierungsgruppe/AG Fragebogen wird der Fragebogen immer wieder reflektiert und ggf. neu ausgerichtet. Die Auswertung erfolgt durch das Bildungswerk. Die Ergebnisse fließen in die Fortschreibung der Konzeption und die Angebotsplanung unseres Katholischen Familienzentrums ein.

Auf der Grundlage ó der Ergebnisse der Elternbefragungen ó der Reflexion unserer Angebote in der Koordinierungsgruppe (jährlich) ó Überprüfung unserer Umfeldanalyse - s. Kapitel 3 – (alle 2 Jahre) reflektiert die Koordinierungsgruppe regelmäßig diese Konzeption, schreibt sie fort (alle 2 Jahre) und plant neue Angebote (jährlich). Ein Verfahren dazu wird in der Koordinierungs- gruppe entwickelt. Die Verantwortung für die Fortschreibung trägt neben dem leitenden Pfarrer, die Steuerungs- gruppe unter Leitung von Diakon Schwarz.

Anhang

- Liste Kooperationspartner - Elternbildungsangebote 2011/2012 - Flyer - Elternbefragung

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