Gefecht von Neuenegg

Autor(en): [s.n.]

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Die Schweiz : schweizerische illustrierte Zeitschrift

Band (Jahr): 2 (1898)

Heft [2]

PDF erstellt am: 02.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-571903

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http://www.e-periodica.ch 48 F. Thvrmann: Die historische Ausstellung in . — Gefechk bei Neuenegg.

Regierung gerichtet, deren letzter vom Grauholz den 5. März heißen) M. F. v. Mülinen, dessen lebendige Schilderung des 1798, morgens 4 Uhr, datiert ist, verkünden laut das jammer- Kampfes bei Prof. W. F. von Mülinen kürzlich her- volle Schicksal des von aller Welt verlassenen Obergenerals, ausgegeben hat. der mit dem Leben auch die Ehre zu verlieren fürchtete. Er Auf andere Persönlichkeiten, deren Bildnisse vorliegen, starb als Märtyrer. näher einzugehen, ist uns leider nicht gestattet; gleichfalls zu Erwähnen wir weiter noch die Bildnisse der vor den Thoren weit würde uns eine Aufzählung der kleinen Blätter, Stiche Berns von wütenden Landstürmern und Milizen ermordeten und Aquarelle führen, welche nicht zum wenigsten dazu bei- Obersten Ryhiner und Stettler; die schöne militärische Erscheinung tragen, das Bild der damaligen Zeit nach mancher Richtung des Generaladjutanten Joh. Weber von Brüttelen, dessen Energie hin zu vervollständigen. Die historische Ausstellung hat denn der günstige Ausgang des Gefechts bei Neuenegg zu verdanken auch manchem Belehrung gebracht und ihren Zweck somit erfüllt; ist und der dann als General der helvetischen Truppen 1799 sie wird nicht spurlos auseinandergehen. bei Frauenfeld fiel; den Grenadierhauptmann (spätern Schult-

Gefecht von Neuenegg. Mit zwei Abbildungen.

Das Nachtgefecht von Neue legg (4. auf s. März 17S8). Nach einer dem General Brune gewidmeten kolorierten Radierung von Citoyen Franyois Müller de . «In den ersten Märztagen des Jahres 1798 drangen sowohl Es ist etwa 1 Uhr nachts und bereits hat der Kampf um die Schauenburg von Basel und Solothurn her, als Brune Brücke begonnen; derselbe war übrigens bald entschieden, die aus dem Waadtland über Freiburg an der Spitze französischer bernischen Milizen erlagen der Uebermacht der kriegsgewohnten Kolonnen gegen Bern vor, welch letzteres dann auch den 5. französischen Truppen, welche bald auch das bernische Lager März fiel. Die Stellung der Sense mit den Uebergängen von von zwei Seiten angriffen, worauf die Berner in wilder Flucht Gümmenen, Laupen und Neuenegg mußte von Brune zuletzt einigen Schutz im nahen Wald suchten, nach und nach dann noch erzwungen werden, und es leisteten ihm hier die Berner aber bis gegen Bern hin getrieben wurden, die Franzosen heldenmütigen Widerstand. Das bedeutendste dieser Gefechte immer hinter ihnen. Vor Bern fand aber die Sammlung der ist dasjenige von Neuenegg, das in zwei Teile zerfällt: einer- Versprengten statt- und es kamen neue Truppen hinzu. Um seits die Einnahme des Ortes Neuenegg durch die Franzosen 8 Uhr morgens marschierte die etwa 2300 Mann starke Ab- in der Nacht vom 4. auf den 5. März und anderseits den teilung zu erneutem Angriff ab, stieß bei Niederwangen auf Gegenstoß der Berner am S., durch welchen sie sich wieder in die feindliche Vorhut und trieb die Franzosen in furchtbarem den Besitz dieses Flußüberganges setzten. Unser Bild zeigt Ansturm, dessen unwiderstehliche Kraft einwenig an den noch uns das Nachtgefecht, in welchem die Franzosen siegreich waren. wuchtigeren Stoß der Eidgenossen gegen das herzogliche Lager Es ist die Nieproduktion einer kolorierten Radierung von Ci- bei Murten erinnert, bis über die Sense zurück. Die berni- toyen François Müller de Fribourg, der dieselbe dem General scheu Truppen waren in diesem Teil des Gefechts trefflich ge- Brune gewidmet hatte. Sie ist deshalb auch im französischen führt. Dse Soldaten hatten Zutrauen zu ihren Offizieren und Sinne gehalten, übrigens sehr selten und im bernischen histo- ersetzten durch Unerschrockenheit des Herzens und Kraft des rischen Museum aufbewahrt. Armes, tpas ihnen an Geübtheit im Kriegshandwerk fehlte. Brune hatte zuerst Gümmenen angreifen lassen, um die Es wurde kein Pardon gegeben und die Franzosen, die zurück- Aufmerksamkeit der Berner etwas von sich abzulenken, und blieben, erbarmungslos mit dem Gewehrkolben erschlagen oder seine Truppen nachher von der Sense zurückgezogen; der An- mit dem Bstjonett durchbohrt. Der Hauptkampf fand in der marsch gegen Neuenegg in der Nacht war denn auch sehr un- Nähe der Sense selbst statt. Um 3 Uhr war die Brücke im Besitz erwartet. Die etwa 6000 Mann starken französischen Truppen der Berner, und ihre vordersten Abteilungen klommen schon den führte der General Pigeon. Die genannten Flußübergänge jenseitigen Waldabhang hinauf, da kommt ein Dragoner von Gümmenen, Laupen und Neuenegg liegen alle 4—S Stunden Bern herangalophiert mit dem Befehls sofort das Feuer einzu- südwestlich von Bern. Der letztgenannte Ort an der Bern- stellen. Schauenburg ist vom Grauholz her mit seiner Division Freiburger Straße. Im Bilde sehen wir links das Berner- eingerückt und — Bern gefallen! Der letzte heldenmütige Wider- ufer mit einigen Häusern von Neuenegg, darüber die Auf- stand der Berner ist umsonst gewesen und vermochte nicht das stellung der Berner; rechts das Kirchlein von Flamatt, das traurige Schicksal, das nun über die alte Eidgenossenschaft Zollhaus und die anmarschierenden französischen Bataillone. hereinbrach, abzutuend m.