Wasserwirtschaftsamt

Rückhaltebecken Teil des integralen Hochwasserschutzprojekts Unteres Mangfalltal

Dipl.-Ing. Christoph Wiedemann Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Gliederung  Ausgangslage / Raumordnungsverfahren 2000  Integraler Ansatz  Lage des Beckens Einsatz und Steuerung  Bauwerke – Funktion mit Auswirkungen  Rechtsverfahren und Bauablaufplan Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Lage der Mangfall Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Mangfall mit Kanal in Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Ausgangslage - 5 Kommunen sind gefährdet

Situation:

►Deich zu niedrig (HQ30 ) ►Deich nicht befahrbar ►Deich nicht standsicher ►Deichverteidigung nicht möglich Schadenspotential: ►42.000 Einwohner gefährdet ►18.600 Gebäude => Handlungsbedarf ►1.000.000.000 € HQ100 - Schutz für Siedlungsraum Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Raumordnungsverfahren 2000  Raumordnungsverfahren 2000

Folie 6 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Einzelvorhaben Technischer HWS  Linienausbau – 40 Bauabschnitte  Projektabschluss 2020  Bauvolumen 150 Mio. Euro Flächenmanagement Tech. Hochwasserschutz Vorsorge

Vorsorge Wasserwirtschaftsamt Rosenheim

5 Handlungsfelder Für einen zukunftsweisenden Hochwasserschutz Vorbild Natur – Hochwasserausgleich Rückhaltebecken Feldolling Für alle Fälle – Echtzeitdeichbruchmodell Die natürliche Seeretention wird durch vorabsenken des Das Becken mit einer Größe von 6,62 Mio. Kubikmetern Für Evakuierungsentscheidungen steht dem Sees über eine Druckleitung innerhalb der natürlichen gleicht den verlorengegangenen Rückhalteraum im unteren Katastrophenstab erstmals ein Echtzeitdeichbruchmodell Schwankungsbreite verbessert. Seeanlieger und Unterlieger Mangfalltal aus. Zudem hält es Hochwasser infolge des zur Verfügung. Rechenzeit unter 20 Minuten. profitieren beide. Klimawandel zurück. ■ Flächenmanagement ■ Technischer Hochwasserschutz ■ Vorsorge Allen Widerständen zum Trotz – Deichrückverlegungen Technischer Schutz – Überströmungssichere Bauwerke Nicht nur in Theorie – Übungsdeich Um den Hochwasserrückhalt sogar im Siedlungsraum zu Hochwasserschutzdeiche werden mit statisch tragenden Für praktische Übungen wurde am Feuerwehrübungsplatz verbessern, werden Deiche vom Gewässer an die Innendichtungen versehen. Ein Deichbruch kann damit in Rosenheim erstmals in Bayern ein flutbarer Übungsdeich Bebauung zurückverlegt. ■ Gefahrenkarten verhindert werden. (Einbaugerät in ) gebaut, den alle Landkreisfeuerwehren nutzen können. ■ Bewusstseinsbildung

 Integraler Ansatz

Jeder Tropfen zählt – Wasserrückhalt in den Oberläufen Bauen im Bestand – Linienausbau in fünf Kommunen Erste Stabsrahmenübung Hochwasserschutz Dezentrale Rückhaltemaßnahmen werden im gesamten Alle Hochwasserschutzmaßnahmen berücksichtigen auch Nach einer Schwachstellenanalyse wurden mit den Einzugsgebiet durchgeführt. die Belange der Ökologie, der Fischerei, der Erholung am Feuerwehren detaillierte Einsatzpläne ausgearbeitet. In Allein in den Weißachauen wurden 700.000 Kubikmeter Gewässer, der Stadtplanung und des Denkmalschutzes. einer Stabsrahmenübung Hochwasserschutz wurden die Retentionsvolumen geschaffen. In Rosenheim wurde in enger Abstimmung mit der Stadt die gewonnenen Erkenntnisse angewandt. Landesgartenschau 2010 geplant.

Gefahrenkarten Bewusstseinsbildung

Parzellen genaue Darstellung Wider dem Vergessen für jeden Grundeigentümer, mit Aktion „Blaues Band“ Wassertiefen und Um das Gefahrenbewusstsein Fließgeschwindigkeiten. dauerhaft zu erhalten, wurden Im Internet abrufbar. 120 Hochwassermarken in den 5 Gemeinden angebracht. Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Rückhaltebecken Feldolling Element Technischer Hochwasserschutz Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Untersuchte Varianten Wasserrückhalt Feldolling Holzham Grub

Naring Leitzach-Kraftwerk

Tegernsee Wörnsmühl

Schliersee

Folie: 10 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Einzugsgebiet Mangfall 1.102 km² 70% des EZG abgedeckt  Optimaler Standort  Optimale Topografie  Optimale Wirkung

Kalten 10% Tegernsee 20% 13% Schliersee 2%

Untere Mangfall Ob. Mangfall + 8% Schlierach 16%

Teufelsgraben 12% Leitzach 19% Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Einsatz und Steuerung des HRB Feldolling

► Innhochwasser größer als HQ100 und gleichzeitig

Mangfallhochwasser größer als HQ30 prognostiziert Grund: Ausgleich des Retentionsraumverlustes durch Linienausbau  2,0 Mio. m³ ► 2004 Einführung des Klimafaktors

► Mangfallhochwasser größer HQ100 prognostiziert Grund: Ausgleich des Retentionsraumverlustes und Berücksichtigung des Klimafaktors 15%  6,62 Mio. m³ Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Einsatz und Steuerung Erforderliches Rückhaltevolumen am Standort Feldolling = 6,62 Mio. m³

Folie 13 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Bauwerke und Funktion

Trenndeich Auslassbauwerk Hauptbecken

Hauptbecken Absperrdamm 4,62 Mio. m³ Einlass- bauwerk Zulaufgerinne Überleitungs- bauwerk Auslassbauwerk UW-Becken, Kraftwerk III

UW-Becken 2,0 Mio. m³

Folie 14 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Einlassbauwerk

Folie 15 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Modellversuch - Einlassbauwerk Dimensionierung Bauwerk  Leistungsfähigkeit einzelner Wehrfelder  Leistungsfähigkeit Gesamtanlage  Untersuchung Querbauwerk in der Mangfall  Qualitative Untersuchung des Geschiebetransports

Folie 16 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim

Folie 17 Wasserwirtschaftsamt Wildholzrechen Leitzach Rosenheim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Eingriff in FFH Gebiet Leitzach  FFH Verträglichkeitsuntersuchung und Prüfung Lediglich 3% des FFH Gebietes betroffen  Alternativenprüfung des Einlassbauwerks  Keine Alternativen möglich  CEF = vorgezogene Ausgleichsmaßnahme 2a vor Eingriff erforderlich.  Faktor 3:1

Folie 19 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Bauwerke und Funktion

Einlass- bauwerk Zulaufgerinne

Folie 20 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Zulaufgerinne

 Zulauf max. 200m³/s  Länge 1km, Breite 100m, Eintiefung bis 3m  Materialgewinnung für Dammbau (650Tm³)  Ökologische Ausgleichsfläche – Extensivfläche  Grunderwerb und Landwirtschaftliche Nutzung

Folie 21 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Bauwerke und Funktion

Absperrdamm

Einlass- bauwerk Zulaufgerinne Überleitungs- bauwerk

Folie 22 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Absperrdamm

 Dammhöhe bis 11m  Einstauhöhe 9,5m  Aufstandsbreite 60m

Folie 23 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Absperrdamm - Auswirkungen  Wasserversorgung Bruckmühl betroffen ►Während des Baus und im Betrieb bei Einstau ►Becken liegt im Schutzzone 3b Lösung: Neue WV Götting – bereits gebaut kurz vor Inbetriebnahme (Kosten 3 Mio. Euro) Bestehende WV 2. Standbein  Auftrieb der Unterwasserbecken ►Lösung: Dichtebene in Achse Absperrdamm als Schlitzwand mit aufgesetzter Erdbetonwand

Folie 24 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Überleitungsbauwerk

Folie 25 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Überleitungsbauwerk

 Befüllung Unterwasserbecken und Entleerung Hauptbecken  Hochwasserentlastung über Auslassbauwerk Unterwasserbecken  Herausforderung: Bau unter Betrieb der Unterwasserbecken

Folie 26 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Bauwerke und Funktion

Trenndeich

Absperrdamm

Einlass- bauwerk Zulaufgerinne Überleitungs- bauwerk

Folie 27 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Trenndeich

 Trennung Mangfall und Rückhaltebecken ►Homogener Deich mit Dichtung, 2m -10,5m Höhe ►Sträucher und Hecken wg. Landschaftsbild und Naturschutz ►Auflagen zum Artenschutz insb. Zauneidechsen

Folie 28 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Besonders geschützte Arten  Planfeststellung 12/2014  Naturschutzfachliche Einwände der Gegner: ►Lebensräume besonders geschützter Arten nicht richtig behandelt ò Haselmäuse ò Biber ò Zauneidechse – eigene Erhebung in Verfahren eingebracht  Erforderliche Anpassung Planung  Planfeststellung der Ergänzung 12/2017 ►Auflagen für Bauablauf und für Lebensraumersatz  Alles bei Rechtbehörde beklagt

Folie 29 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Habitate für Zauneidechsen

Folie 30 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Zauneidechsen Auswirkungen auf Bauablauf  Schutz der Population Zauneidechse  Trenndeich muss in 3 Abschnitten zeitlich getrennt errichtet werden  Vergrämung vor Baubeginn  Schutzzaun / Folienzaun muss errichtet werden  Folge: Bauzeitverlängerung um ca. 1,5Jahre

Folie 31 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Weitere Artenschutzmaßnahmen

40 Baumpyramiden aus Totholzstämmen Mittelfristiger Ersatz für Höhlenbäume 220 Nistkästen als kurzfristiger Ersatz für Habitatverlust  Haselmäuse  Vögel  Fledermäuse

Folie 32 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Thema Grundwasser

ò 178 Untergrunderkundungen (Bohrungen, Geoelektrik, Schürfe, Sondierungen…), ò 78 GW Messstellen ò GW Modell Doppelte Durchlässigkeit der Deckschicht im Becken Doppelte Durchlässigkeit des Untergrundes Ungünstigster Betriebszustand

Folie 33 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Grundwassermodell

Stauer

Folie 34 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Grundwassermodell – Lösung Drainage

Verschlechterung Bezugshöhe bis 25cm

Mit Drainage -50cm

Folie 35 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Bauwerke und Funktion

Trenndeich Auslassbauwerk Hauptbecken

Absperrdamm

Einlass- bauwerk Zulaufgerinne Überleitungs- bauwerk

Folie 36 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Auslassbauwerk Hauptbecken  Restentleerung Hauptbecken  Hauptentleerung ohne Unterwasserbecken (Sonderfall Revision Unterwasserbecken)

Folie 37 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Wassertiefen im Becken

Folie 38 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Einwände der Landwirtschaft  Flächenverlust durch ►Bauwerke 44ha ►Ausgleichsmaßnahmen 13ha  Verbleibende Wasserflächen  Verschlammung der Flächen  Eintrag Geschiebe  Eintrag Schadstoffe Untersuchungen bei HW 2013 Schwebstoffablagerung nach Einstau gering Nachweisgrenze Schadstoffe nicht erreicht

Folie 39 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Beckenentleerung

Folie 40 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Thema Landwirtschaft  Flutungsrecht muss in Grundbuch eingetragen werden. Entschädigungszahlung 20% des Grundpreises (aktuell ca. 2,40 Euro/m²)  Nutzungsausfall auch für Folgejahre nach jeder Flutung  Festlegung trifft Sachverständiger der Landwirtschaft und Forstwirtschaft  Bodenmonitoring (Schadstoffeintrag)  Pflanzensoziologische Untersuchung (GW)  Keine Nutzungseinschränkungen außer Zulaufrinne  Geplante Unternehmensflurbereinigung

Folie 41 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Bauwerke und Funktion

Trenndeich Auslassbauwerk Hauptbecken

Absperrdamm

Einlass- bauwerk Zulaufgerinne Überleitungs- bauwerk Auslassbauwerk UW-Becken, Kraftwerk III

Folie 42 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Auslassbauwerk Unterwasserbecken

 Entleerung Unterwasserbecken vor Hochwasser  Entleerung nach Einstau  Hochwasserentlastung mit Überleitungsbauwerk

Folie 43 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Bauwerke und Funktion

Trenndeich Auslassbauwerk Hauptbecken

Hauptbecken Absperrdamm 4,62 Mio. m³ Einlass- bauwerk Zulaufgerinne Überleitungs- bauwerk Auslassbauwerk UW-Becken, Kraftwerk III

UW-Becken 2,0 Mio m3

Folie 44 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Rechtsverfahren und Bauablaufplan

Folie 45 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Rechtsverfahren und Bauablaufplan  Baubeginn Ausgleichsflächen über Sofortvollzug  Entscheidung Verwaltungsgerichtshof 5.11.19  Bisher 30 Besitzeinweisungen vollzogen  Baubeginn Trenndeich Abs. 8/19  Baubeginn Absperrdamm und Überleitungsbauwerk 03/20 nach Gerichtsentscheid  Geplante Fertigstellung 2023  Kosten 53 Mio. Euro

Folie 46 Wasserwirtschaftsamt Rosenheim Danke für die Aufmerksamkeit - Fragen

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