G EPPENDORFER 6 / 2020 H A M B U R G Seite 15

Neue SpDi-Außenstelle Reden statt schwei gen Ausschuss für Gesundheit mit Hansaplatz: Sozialberatungs stelle Video als Veranstaltungsersatz neuen Köpfen für alle Milieus geplant (rd). Seit 2010 lädt die Stiftung Freundeskreis Ochsenzoll zu HAMBURG (rd). Das gab es in Ham - taten erfasst. Versucht wurde schon vie - der Veranstaltung „reden! statt schwei - HAMBURG (rd). Der größte Teil des burg so noch nicht: Der Sozialpsychiatri - les: Der Platz wurde saniert, umgestaltet gen“ ein. In diesem Jahr sollte es am zwölfköpfigen neu gebildeten Gesund - sche Dienst (SpDi) Mitte wird am sowie schlagzeilenträchtig mit Toiletten - 9. November um „Digitalisierung | Per - heitsausschusses der Hamburger Bür - Hansaplatz in St. Georg eine „Außen - anlagen für mehrere 100.000 Euro aus - fektionierung | Individualisierung – Psy - gerschaft besteht aus neuen Köpfen. stelle“ einrichten. Der ursprünglich für gestattet. Nach Zweckentfremdung wur- che als Spiegel der Gesellschaft?“ ge- Geleitet wird er von dem Allgemeinme - Sommer geplante Start verschob sich al - den sie wieder abgebaut, berichtete eine hen. Alternativ zur coronabedingt gecan - diziner Peter Zamory (GRÜNE-Frak - lerdings coronabedingt auf – voraussicht - Vertreterin des SpDi Mitte auf einer celten Kampnagelveranstaltung wurde tion). Zur Fachsprecherin für Gesundheit lich – Januar 2021. Netzwerktagung (s. Bericht auf Seite 7). am 9. November ein Video auf der Web - der SPD-Fraktion ist das neue Bürger - Der Hansaplatz war einst Gemeinde - Zwar gibt es bereits Anlaufstellen für site www.sfo.hamburg veröffentlicht . Dr. Stephanie Wuensch (re.) interviewt schaftsmitglied Claudia Loss ernannt acker. In den 80er Jahren entstand dort einzelne Bereiche wie Prostituierte. Doch Neben Einblicken in die Arbeitswelt Melanie Leonhard per Video. worden. Als Fachsprecher der Grünen- ein Treffpunkt für sogenannte soziale jetzt soll „eine Sozialberatungsstelle für sowie in Projekte der Stiftung ist darin Foto: Björn Kempcke Fraktion sind Gudrun Schittek (Spreche - Randgruppen. Drogenkonsumierende alle Milieus geschaffen werden, die in auch ein Videointerview zu sehen, das rin für Gesundheitspolitik) und Linus und insbesondere die Trinkerszene sind Form des SpDi und der Anbindung an Dr. Stephanie Wuensch (Vorstandsvor - dingte Auswirkungen auf die psychiatri - Jünemann (Sprecher für Pflege und Ge - hier ebenso zu finden wie Drogenhandel die öffentliche Verwaltung eine bessere sitzende der Stiftung Freundeskreis Och - sche Versorgung, aber auch um die sundheitsförderung) aktiv, beide eben - und Prostitution. Zudem handelt es sich Vernetzung mit anderen Institutionen wie senzoll) mit Hamburgs Sozial- und psychiatriepolitischen Themenschwer- falls neu in der Bürgerschaft. Für die um einen Kriminalitätsschwerpunkt: Im Gerichten, Ämtern und Kliniken ge - Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard punkte der neuen Gesundheitssenato - CDU-Fraktion hat Stephan Gamm das Jahr 2017 wurden dort rund 16.000 Straf - währleisten soll“. geführt hat. Darin geht es um coronabe - rin von der SPD. Amt des Fachsprechers für Gesundheit inne. Er war bereits in der vergangenen Legislaturperiode im Gesundheitsaus - schuss. Erneut zum Fachsprecher seiner Fraktion ernannt wurde für die Linken Deniz Celik. Für die AfD sitzt deren Abgeordneter Thomas Reich in dem Fachgremium. WKelientenn de rA ASPr bbeteeiligitetn sgich lamü Bcau keinleis cBegheg numngshaaucsesh in t neuem Wohnquartier in Poppenbüttel / Krankheiten besserten sich Inklusions- Veranstaltung Die Idee zum Bau eines Begegnungs - hauses im geplanten Wohnquartier über Bäume Ohlendiekshöhe im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel wurde 2015 HAMBURG (rd). Ob diese kosten - von „Poppenbüttel hilft e.V.“ entwi - freie Inklusionsveranstaltung stattfinden ckelt. Der Clou: Einheimische und kann, hängt vom weiteren Verlauf der Flüchtlinge sollten im Sinne der Inte - Corona-Fallzahlen ab: „Unsere Bäume, gration sich gemeinsam am Innenaus - ihr Leben und was sie uns Gutes tun“ – bau beteiligen. Mit von der Partie unter dieser Überschrift laden Sozialkon - waren auch KlientInnen und Ehema - tor, f & w fördern und wohnen AöR lige aus der Ambulanten Sozialpsy - sowie die Hamburger VHS - Region Ost, chiatrie von fördern & wohnen das Gut Karlshöhe und die Hildegard (f & w). Über ihr Engagement fanden und Horst Röder-Stiftung für Sonn - fast alle von ihnen den Wieder- bzw. abend, 21. November, von 13 bis 17 Uhr Neueinstieg ins Berufsleben. auf das Gut Karlshöhe (Karlshöhe 60 d - 22175 Hamburg) ein. Neben der Vor - führung des Films „Das geheime Leben HAMBURG. Ursprünglich gehörten der Bäume“ von Peter Wohlleben sind die Klienten der ASP nicht zur Zielgruppe ein Waldrundgang sowie ein Upcycling- des Projektes. In erster Linie sollte Flücht - Workshop geplant. Infos unter Tel.: lingen aus den Unterkünften mit der Per - (040) 428 35 2310 bzw. Anne.Kamke@ spektive Wohnen in der Ohlendiekshöhe foerdernund wohnen.de über die Arbeit mit Einheimischen am Gemeinschaftsprojekt die Integration er - leichtert werden. Von Anfang an waren aber auch „ASPler“ am Start – wie Sven Qualitätsvertrag Freudenthal (42), der schon bei der Pla - nungsgruppe dabei war, wo besprochen für bessere wurde, was die Fachleute und was die Freiwilligen machen könnten. Regelmä - Klinikversorgung ßig arbeitete er ehrenamtlich mit, an der Außenfassade und beim Innenausbau. HAMBURG (epd). Das Evangelische Für den Industriemechaniker war der Ein - Im Begegnungshaus kurz vor der Fertigstellung, von links: Till Weber, Jan Bock (Zimmermann, Koordinator zwischen Krankenhaus Alsterdorf in Hamburg satz ein Gewinn: „Meine Depressionen Werktätigen und der Bauleitung), Gabriele Marquardt (f & w) sowie Sven Freudenthal. Foto: Freitag und die AOK Rheinland/Hamburg haben sich positiv entwickelt. Die nega - haben zum 1. Oktober den bundesweit tiven Symptome wie meine Antriebslo - ersten Qualitätsvertrag zur Versorgung sigkeit gingen weg, ich konnte Strukturen „Ich wurde herzlich aufgenommen, die Krankheiten hätten sich verbessert ohne xibel nutzen lassen – als Werkstatt, zum von behinderten Menschen im Kranken - aufbauen, war sehr positiv gestimmt. Ein Arbeit hat Spaß gemacht, der Tag war Medikamente. Besonders in Erinnerung gemeinsamen Lernen, für Vorträge oder haus geschlossen. Ziel sei es, die statio - Vorteil war, dass ich hier später kommen ausgefüllt. Auch meine Panikstörungen ist ihr eine weibliche, damals schon ehe - einfach zum Kaffeetrinken – eine mo - näre Behandlung von Patienten mit und ohne Druck arbeiten konnte.“ gingen zurück.“ Die sinnvolle Tätigkeit malige Klientin mit Depressionen, die als derne Küche ist integriert. In zwei inter - geistiger Behinderung oder schwerer Till Weber (60) war ebenfalls ein Mann habe ihn zufrieden gemacht. „Am ersten einzige Frau von der ASP auf der Bau - nationalen Summer Schools unter Mehrfachbehinderung zu verbessern, der ersten Stunde und ist mittlerweile ein Tag habe ich acht Stunden gearbeitet. Ich stelle mitarbeitete. „Auch sie hat großes Leitung von „Poppenbüttel hilft“ und der teilten das Krankenhaus und die AOK Herzstück des Projektes. Täglich ist er auf bin nach Hause gekommen und habe handwerkliches Geschick gezeigt und Universität hatten die künfti - mit. Konkret solle das Aufnahmemana - der Baustelle, schließt auf und ab. Er lebt mich glücklich gefühlt.“ Von Oktober sich in der Arbeit mit vielen Materialien gen Nutzerinnen und Nutzer selbst erar - gement und die Anschlussversorgung in einer von f & w betreuten WG im 2019 bis März 2020 war er dabei und ausprobiert. Sie war bei Wind und Wetter beitet, was in dem Haus stattfinden soll, nach einem Klinikaufenthalt verändert neuen Quartier und erhielt mit dem Bau bekam die Bestätigung, noch arbeiten zu dabei. Die Erfolgserlebnisse am Bau entwickelten daraus die Grundrisse der werden. Lotsen sollen die Behandlung des Begegnungshauses eine neue Auf - können. „Es gab keinen Tag, der schlecht haben ihr Selbstbewusstsein gestärkt.“ Räume. Nun wird bald der Praxistest fol - vorbereiten und begleiten. Verbessert gabe. Sie sei ein großes Glück für ihn, war. Ich habe das Vertrauen bekommen, gen, muss das Haus mit Leben gefüllt werden soll unter anderem die Kommu - sagt er und berichtet offen über die eine berufliche Reha machen zu können. werden – eine Aufgabe für den Betreiber nikation mit den Patientinnen und Pa - schweren Zeiten, die hinter ihm liegen mit Jetzt mache ich eine Ausbildung als Fach - Freiwillige investierten CVJM, der den Zuschlag erhielt. tienten durch Leichte Sprache. Auch zuletzt zwei Jahren geschlossener Psy - kraft für Lagerlogistik, wenn alles gut 13.000 Arbeitsstunden Mit Sicherheit werden die Angebote sollen Diagnostik und Therapie besser chiatrie in Neustadt. Vieles kam bei ihm weiterläuft, will ich ein Studium dranhän - in das Begegnungshaus für Geflüchtete wie Gesprächskreise, an ihre Bedürfnisse angepasst werden. zusammen – Bipolare Störung, Schei - gen“. Deutschkurse oder Frauentreffs ins Haus Durch Schulungen würden die Mitarbei - dung, Alkohol- und Kokainsucht, finan - Sozialpädagogin Gabriele Marquardt wandern, welches die Hamburgische tenden gezielt vorbereitet, hieß es. zieller Absturz, Obdachlosigkeit. Bei f & hat als Sozialraumkoordinatorin des Die gute Gemeinschaft mit den anderen Bürgerschaft mit 600.000 Euro aus Mit - Der Qualitätsvertrag sei ein Meilen - w wurde er aufgefangen. „Die Arbeit am Standortes der ASP das Projekt in Pop - Freiwilligen hätten ihr Kraft gegeben und teln des Hamburger Integrationsfonds ge - stein, sagte Ulrich Scheibel, Medizin- Begegnungshaus gab mir die Möglich - penbüttel begleitet und zieht eine sehr po - Mut gemacht, sich weiter zu entwickeln. fördert hat. Die Stadt steuerte weitere Vorstand der Evangelischen Stiftung keit, meine Belastungsmöglichkeiten zu sitive Bilanz. „Von unseren KlientInnen, „Es war schön zu sehen, wie sie es ge - 210.000 Euro für die Gestaltung der Au - Alsterdorf. Nach Angaben der AOK erproben, einen Rhythmus zu finden, wir haben hier für 30 Wohnplätze, 3er- schafft hat, mit großer Begeisterung bei ßenflächen aus dem Quartiersfonds bei. nimmt die Zahl der Patienten mit kom - etwas zu schaffen, dem Leben wieder WGs und Einzelwohnungen, haben 12 an der Sache zu sein.“ Für den Betrieb wird das Bezirksamt plexen Behinderungen zu. Sie seien Sinn zu geben.“ der Infoveranstaltung des Architekten Jetzt ist das Begegnungshaus, an dem eine jährliche Zuwendung in überdurchschnittlich häufig von körper - Auch André Sahling (31, Diagnose: pa - zum Ausbau des Hauses teilgenommen. insgesamt 45 Selbstbauer beteiligt waren, Höhe von 88.000 Euro aus Mitteln des lichen und psychischen Störungen be - ranoide Schizophrenie) wurde nach der Circa sieben von ihnen haben sich betei - fertig. Sie alle hätten circa 13.000 Arbeits - Quartiersfonds der Bezirke bereitstellen. troffen. Pflege, Diagnose und Therapie Medizinischen Reha ein Platz in einer ligt und davon profitiert. Das hier ist stunden in dieses Haus investiert, teilt f & Till Weber wird jedenfalls weiter am seien schwieriger, langwieriger und WG vermittelt, die ASP ermutigte ihn, Leben, Wirklichkeit, hier gibt es soziale w mit. Dort sind rund um ein „Forum“ Ball bleiben. Er will im Haus PC-Kurse komplexer, sagte AOK-Vorstandsmit - sich beim Begegnungshaus zu melden. Begegnungen auf Augenhöhe.“ Die mehrere Räume angeordnet, die sich fle - organisieren. Michael Freitag glied Matthias Mohrmann.