Agenda-21-Preis 2009 als Innovationspreis Erneuerbare Energie 1. Auslobungsmodalitäten

Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat den Agenda-21-Preis 2009 im Zeitraum vom 04.05.2009 bis zum 30.06.2009 ausgelobt. Mit den veränderten Auslobungsmodalitäten wollte der Landkreis aktuellen Fragestellungen Rechnung tragen.

2009 wird der Agenda-21-Preis für besondere Leistungen bei der Energieeinsparung, der Planung bzw. Durchführung von Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz sowie Maßnahmen der Ablösung von fossilen Energieträgern durch erneuerbare Energieträger vergeben. Dies entspricht den Zielen der am 12.03.2009 durch den Kreistag beschlossenen Energiestrategie.

Aufgefordert waren Unternehmen, landwirtschaftliche Betriebe, Haushalte, Ingenieurbüros, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Kommunen, Vereine sowie Einzelpersonen, sich mit ihrem Projekt im Sinne der Agenda 21 zu bewerben. Von einem Projekt oder einer Initiative im Sinne der Lokalen Agenda 21 muss eine „nachhaltige“ oder „zukunftsfähige“ Wirkung für die Region ausgehen. Das zur Bewerbung eingereichte Projekt oder die Initiative sollte möglichst eine ökologische, ökonomische und soziale Komponente beinhalten. Ein Projekt, welches alle drei Komponenten umfasst, hat deshalb die größten Aussichten, in die engere Wahl zu kommen.

Über die Auslobung des Agenda-21-Preises als Innovationspreis Erneuerbare Energie hinaus, waren auch sonstige Projekte zugelassen, die eine „nachhaltige“ oder „zukunftsfähige“ Wirkung entfalten.

Einsendeschluss für die Bewerbungen war der 30.06.2009 (Posteingang). Formelle Anforderungen an die Bewerbung waren nicht gestellt.

2. Allgemeine Ergebnisse Hinsichtlich der eingereichten Bewerbungen sind folgende allgemeine Feststellungen zu treffen.

- Es wurden elf Bewerbungen eingereicht. - Alle Bewerbungen sind fristgerecht eingereicht worden. - Sie erfüllen die Auslobungsbedingungen. - Neun Bewerbungen haben einen direkten Energiebezug, zwei Bewerbungen knüpfen an die Kriterien „nachhaltig“ und „zukunftsfähig“ an. - Hinsichtlich der fristgerecht eingegangenen Bewerbung der Stadt Brück wurden Unterlagen nachgefordert, welche am 07.07.2009 eingingen.

Mit diesem Ergebnis knüpfte die größere Zahl der eingegangenen Bewerbungen an das durch den Landkreis gesetzte Schwerpunktthema an, was den Schluss zulässt, dass die Modifizierung der Auslobung des Agenda-Preises 2009 der richtige Weg war, die Agenda-Bewegung zu beleben. Dies belegt auch die vergleichsweise hohe Zahl der eingegangenen Bewerbungen, die deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre liegt.

3. Vorstellung der einzelnen Bewerber Nachfolgend werden die einzelnen Bewerber und Projekte vorgestellt. Die Reihenfolge ist zufällig. Eine Wertung der einzelnen Einsendungen erfolgte damit nicht. 3.1 Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Angaben zum Bewerber Bewerber ist die Stadt Teltow.

Angaben zum Projekt Die Stadt Teltow bewirbt sich mit dem Projekt „Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Teltow“. Der Bewerbung vorangegangen waren die Aktivitäten der Agenda-Arbeitsgruppe „Bürgersolaranlage und Energie“. Im August 2008 wurde durch die Stadtverordneten der Beschluss gefasst, - die CO²-Emissionen zu reduzieren, - den Anteil erneuerbarer Energien deutlich zu erhöhen und - ein lokales Klimaschutzkonzept zu erarbeiten.

Es wurde eine AG Klimaschutz gegründet, welche sich bereits zweimal getroffen hat. Die Aufgabenstellung liegt vor. Der AG Klimaschutz gehören Vertreter der Verwaltung, der Stadtverordnetenversammlung, der städtischen Wohnungsbaugesellschaften, der Fernwärmegesellschaft und der Bürgerschaft der Stadt Teltow sowie das beauftragte Ingenieurbüro an.

Das Projekt soll insbesondere neue Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz in Teltow aufzeigen.

Einordnung in die Energiestrategie des Landkreises Die Stadt Teltow als einer der aktivsten Kommunen in Bereich der Agenda-Bewegung greift mit ihrem Projekt aktuelle Fragestellungen auf. Bemerkenswert ist die Vielzahl der Akteure, die sich in die Erarbeitung des Integrierten Klimakonzeptes einbringen.

3.2 Wasser in meiner Nähe Angaben zum Bewerber Der Verein kleine welt e. V. ist eine Nichtregierungsorganisation, die sich seit 1995 für das Miteinander in Nord und Süd einsetzt.

Angaben zum Projekt Mit dem Projekt „Wasser in meiner Nähe“ wurde das Thema Wasser als Lebenesmittel und Bestandteil eines gesunden Ökosystems auf unserer Erde kindgerecht durchdrungen. Die am Projekt beteiligten Kinder sind heute befähigt, den Zusammenhang von lokalen Interessen und globaler Bedeutung des Wassers zu erkennen.

Projektlaufzeit: 02/2007 bis 06/2009 Projektteilnehmer: Kinder der Anne-Frank-Grundschule Teltow und der Spes bona Primary School Otjiwarongo (Namibia)

Einordnung in die Agenda-Strategie des Landkreises Der Verein kleine welt e. V. hat sich mit dem Projekt „Wasser in meiner Nähe“ bereits in der Vergangenheit an der Auslobung des Agenda-Preises beteiligt. Bemerkenswert ist der Einsatz der ehrenamtlich tätigen Akteure, sich über einen vergleichsweise langen Zeitraum in ein solches Projekt einzubringen.

3.3 Das PraxisHaus Angaben zum Bewerber Das Zentrum für Gewerbeförderung Götz ist ein Ausbildungszentrum der Handwerkskammer Potsdam, in dem die Ausbildung von Lehrlingen in ausgewählten Berufen, wie z. B. Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk und Elektrohandwerk durchgeführt wird. Darüber hinaus werden auch die Meistervorbereitung und andere Fortbildungen angeboten.

Angaben zum Projekt Das Zentrum für Gewerbeförderung bewirbt sich mit dem PraxisHaus um den Innovationspreis Erneuerbare Energie. Die bisherige Ausbildung in den Gewerken war fokussiert auf den jeweiligen einzelnen Aufgabenbereich. Eine gewerkeübergreifende Aus- und Fortbildung konnte lediglich theoretisch und daher weniger anschaulich erfolgen.

Gerade für die Berufe, die täglich mit den energierelevanten Themen wie Gebäudewärmeschutz, Luftdichtheit und Anlagentechnik zu tun haben, wollte das Zentrum für Gewerbeförderung die Ausbildungsmöglichkeiten verbessern. Mit dem Praxishaus wurde ein Trainingsobjekt geschaffen, was durch seine bauliche Hülle und Anlagentechnik ein Gewerke übergreifendes Lehrmittel ist und damit im Bundesvergleich der Handwerkskammern eine Einmaligkeit darstellt.

Dem Gewerbezentrum Götz kommt damit für den Bereich Erhöhung der Energieeffizienz eine Schlüsselrolle im Landkreis zu.

Einordnung in die Energiestrategie des Landkreises Das PraxisHaus ist für die Umsetzung der Energiestrategie des Landkreises von großer Bedeutung. Neben der Ausbildung von Fachkräften kommt dem PraxisHaus eine zunehmende Bedeutung für die Energieberatung unserer Bürger zu. Bemerkenswert ist, dass das PraxisHaus im Bundesvergleich einmalig ist. 3.4 Gutachten zum Naturpark Mittlere Havel i. G. Angaben zum Bewerber Der Förderverein Mittlere Havel e. V. wurde 2004 gegründet und besitzt den Status der Gemeinnützigkeit. Er setzt sich für die nachhaltige Förderung des Natur- und Landschaftsschutzes durch Erhalt der einmaligen Kulturlandschaft der mittleren Havel ein.

Angaben zum Projekt Der Förderverein bewirbt sich mit der Arbeit für die Entwicklung der Naturregion Mittlere Havel um den Agenda-Preis 2009. Neben innovativen Energiethemen waren für den Agenda-Preis 2009 auch allgemeine Projekte zur nachhaltigen Entwicklung im Landkreis zugelassen. Davon hat der Förderverein Mittlere Havel Gebrauch gemacht.

Grundlage der Bewerbung bildet das durch das Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) 2008 erstellte Gutachten, welches dem Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz, Ordnung und Verkehr bekannt ist und über Lottomittel finanziert wurde. Darüber hinaus hat der Förderverein das Gutachten um eine Reihe von Ausführungen ergänzt und es öffentlich zur Diskussion gestellt.

Der Förderverein ist bereit, in einer Betreiberorganisation, die von den beteiligten Partnern initiiert wird, Tätigkeiten zur Entwicklung einer „Naturregion Mittlere Havel“ zu koordinieren. Die Entscheidung zur möglichen späteren Gründung eines „Naturparkes Mittlere Havel“ liegt nach Angaben des Fördervereins in den Händen der Betreiberorganisation.

Einordnung in die Agenda-Strategie des Landkreises Der Förderverein Mittlere Havel e. V. hat sich mit verschiedenen Teilprojekten im Bereich der Mittleren Havel bereits in der Vergangenheit an der Auslobung des Agenda-Preises beteiligt.

Inwieweit der Naturpark tatsächlich gegründet wird, ist gegenwärtig offen. Bemerkenswert ist der Einsatz der ehrenamtlich tätigen Akteure, sich über einen vergleichsweise langen Zeitraum in ein solches Projekt einzubringen.

3.5 Aufstellung von AuLED-Leuchten Angaben zum Bewerber Bewerber mit dem Projekt Aufstellung von AuLED-Leuchten ist die Gemeinde .

Angaben zum Projekt Die Kosten für die Unterhaltung und den Betrieb der Straßenbeleuchtung spielt für die Gemeinden eine zunehmende Rolle. Einerseits steigen die Stromkosten überdurchschnittlich an. Andererseits reduzieren sich in den kommunalen Haushalten die finanziellen Spielräume.

Die Gemeinde Michendorf hat sich zum Ziel gestellt, die Möglichkeiten der LED-Straßenleuchten zu erproben. Zu diesem Zweck wurde an den Standorten

- Stichstraße an der Bahnstraße sechs und an der - Haltestelle des Gymnasiums vier LED-Leuchten des örtlichen Anbieters AUTEV installiert. Mit diesen Installationen möchte die Gemeinde Michendorf praktische Erfahrungen beim Einsatz von LED-Straßenleuchten sammeln und damit die Voraussetzungen für mögliche weitere Einsätze schaffen.

Die Gemeinde Michendorf ist bereit, die gemachten Erfahrungen interessierten Gemeinden im Landkreis zur Verfügung zu stellen. Damit könnte für den Einsatz von LED-Straßenleuchten im Landkreis ein entscheidender Impuls gegeben werden.

Einordnung in die Energiestrategie des Landkreises Die Erhöhung der Energieeffizienz ist ein Schwerpunkt in der Energiestrategie des Landkreises Potsdam- Mittelmark. Das Projekt der Gemeinde Michendorf ist damit ein erster Schritt im Landkreis, sich diesem Thema im Bereich der Straßenbeleuchtung zu nähern.

Bemerkenswert ist die Bereitschaft der Gemeinde, ihre Erfahrungen anderen Gemeinden zur Verfügung zu stellen. Dies könnte die Bereitschaft der Gemeinden im Landkreis, hier ebenfalls die Initiative zu ergreifen, deutlich erhöhen. Die Bereitschaft der AUTEV Brandenburg, interessierten Gemeinden LED- Leuchten für einen begrenzten Zeitraum kostenlos zur Verfügung zu stellen, ergänzt dieses Angebot. 3.6 Wir machen unsere Schule CO²-neutral Angaben zum Bewerber Bewerber ist die Freie Waldorfschule . Die Freie Waldorfschule liegt am Seeberg in unmittelbarer Nachbarschaft zur Internationalen Schule.

Angaben zum Projekt Die Freie Waldorfschule verfügt über sehr verschiedenartige Gebäude. Neben einer Reihe von Bestandsgebäuden nutzt die Freie Waldorfschule auch Container als Unterrichtsräume und Lehrerzimmer. 2008 wurde ein Mehrzweckgebäude mit einem Festsaal und einer Mensa eingeweiht. Für den künstlerisch praktischen Unterricht (KPU) befindet sich ein neues Gebäude im Bau.

Der Bewerber beabsichtigt, die Schule schrittweise CO²-neutral zu stellen. Konzeptionell ist hier neben den notwendigen Planern ein Vater tätig, dessen Kinder die Freie Waldorfschule besuchen.

Folgende Maßnahmen sind umgesetzt: - Betreibung der Schulmensa in Eigenversorgung und mit regionalen Produkten

Folgende Maßnahmen befinden sich in der Umsetzung: - Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des KPU-Gebäudes auf der Grundlage von CIGS-Dünnschichtmodulen - Betrieb der PV-Anlage durch eine Schülerfirma, 50 % der zu erwartenden Erträge fließen der Schülerfirma zu. Mit dem erwirtschafteten Geld werden neue Projekte für die Erzielung der CO²- Neutralität initiiert. - Die Schülerfirma kümmert sich um die Publikationen und um die weitgehende Einbindung des Energiehaushaltes der Schule in den Unterricht.

Folgende Maßnahmen sind geplant: - Energetische Gesamtbetrachtung der Schule (Gas, Strom, Wasser) - Erstellung einer CO²-Eröffnungsbilanz - Untersuchung der Raumbelegung - Erstellung einer Beheizungsstrategie bzw. Abschaltstrategie - Auflistung der elektrischen Verbraucher - Suche nach alternativen energieeffizienten Geräten - Analyse der Beleuchtung - Einbau von tageslichtabhängiger Beleuchtungssteuerung mit Präsenzfunktion - Errichtung einer solarthermischen Anlage für die Küche - Umstellung der Beheizung der Schule auf Biomasse - Anbau von Energiepflanzen - Durchführung von Energiesparmaßnahmen mit den Schülern - Reduzierung des Stromverbrauches - Nutzung des anfallenden Regenwassers als Brauchwasser - Errichtung eines Blockheizkraftwerkes - Im persönlichen Gespräch wurde auf die durch den Landkreis geschaffene Möglichkeit der kostenlosen Erprobung von LED-Straßenleuchten hingewiesen, welche ebenfalls geprüft wird.

Schüler, Lehrer und Eltern sollen mit diesem Projekt sensibel für das Thema gemacht werden. Möglichst viele sollen in die Energiebereitstellung durch Biomasse mit einbezogen werden. Die Ausarbeitung der Konzepte soll über den neu gegründeten Arbeitskreis „Umwelt-Energie“, der als Wahlfach für die Oberstufenschüler angeboten wird, erfolgen.

Einordnung in die Energiestrategie des Landkreises Die Freie Waldorfschule greift mit Ihrem Projekt aktuelle Fragestellungen der Energieeffizienz und der Ablösung fossiler Energieträger auf.

Bemerkenswert ist die Bereitschaft der Schule, Energiefragen in den Unterricht und in die Arbeit mit den Eltern zu integrieren. 3.7 Energieautarker Ortsteil Feldheim der Stadt Treuenbrietzen Angaben zum Bewerber Die Energiequelle GmbH ist einer der Energiepioniere im Landkreis. Sie betreibt insbesondere in Feldheim eine Reihe von Anlagen erneuerbarer Energien.

Angaben zum Projekt Gegenstand des Projektes ist das Konzept der energieautarken Region Feldheim der Stadt Treuenbrietzen.

Folgende Maßnahmen sind umgesetzt: - Windpark Feldheim mit 43 Anlagen (74,1 MW) - Bau eines 110-KV-Umspannwerkes - Bau einer 500-kW-NaWaRo-Biogasanlage - 1. Bauabschnitt Solarpark Selterhof - Gewerbeansiedlung o Windparkbetreibergesellschaft 3 AK o EQ-Sys 19 AK und 3 Azubis

Folgende Maßnahmen befinden sich in der Umsetzung: - 2. Bauabschnitt Solarpark Selterhof - Nahwärme- und Stromnetz Feldheim - Aufbau eines Energiespeichersystems mit Hilfe von Natrium-Schwefel-Batterien

Folgende Maßnahmen sind geplant: - 3. Bauabschnitt Solarpark Selterhof - Errichtung eines Energiekompetenzzentrums Treuenbrietzen als Transferstelle für Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit

Nach Durchführung dieser Aktivitäten ist die Versorgung mit Strom und Wärme komplett aus den in der Region produzierten regenerativen Strom und Wärme gewährleistet.

Diese komplexe Lösung schafft eine Perspektive für den ländlichen Raum, denn es entstehen mindestens folgende positiven Effekte: o Das Angebot an regenerativer Energie (Wärme, Strom) ist ein Standortvorteil des Ortsteiles Feldheim und führte zur Ansiedlung eines modernen Gewerbebetriebes mit eigener Produktion und damit zur Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze. o Die Biogasanlage sichert Arbeitsplätze im Landwirtschaftsbetrieb und schafft für diesen ein neues Geschäftsfeld. o Die Wertschöpfung verbleibt in der Region. o Der Mix aus Biomasse- und Windkraftanlagen gewährleistet die Versorgung der Gemeinde und der Gewerbebetriebe mit regenerativer Energie (Wärme und Strom) auf einem vernünftigen und sicheren Preisniveau. o Das Projekt ist ein aktiver Schritt zur Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Erdöl und Erdgas und damit ein Beitrag für den Umweltschutz.

Das Projekt Feldheim zeigt, dass die regionale Energieversorgung ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des ländlichen Raumes und die Stärkung des Landkreises im Bereich der Zukunftstechnologien darstellt.

- Das Projekt schafft bzw. sichert Arbeitsplätze. - Es stärkt die bestehenden Strukturen durch Schließung örtlicher Wertschöpfungsketten. - Es wirkt wirtschaftsfördernd, da die Möglichkeit der Bereitstellung preiswerter Energie ein enormer Standortvorteil darstellt. - Es dämpft durch Zuzug die Probleme des demografischen Wandels und sichert damit gleichzeitig kommunale Infrastruktur. - Es zeigt, dass der ländliche Raum zukünftig weitgehend in der Lange sein wird, sich mit der notwendigen Energie selbst zu versorgen und somit einen wichtigen Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels leistet. - Das Projekt Feldheim stellt ein zukunftsweisendes know how für den ländlichen Raum dar.

Einordnung in die Energiestrategie des Landkreises Die Energiequelle schafft mit dem Projekt Feldheim eine Musterlösung zukünftiger Energieversorgung im ländlichen Raum. Das Projekt zeigt, dass die für den ländlichen Raum die Möglichkeit besteht, sich vollständig mit Strom und Wärme aus örtlichen Wirtschaftskreisläufen zu versorgen.

Dabei wird besonderen Wert auf die Stabilisierung und Integration in bestehende Strukturen gelegt. Bemerkenswert ist der Fortschrittsgrad des Projektes.

3.8 Fernwärmenetz Damsdorf Angaben zum Bewerber Bewerber ist die Gemeinde . An dem Projekt sind die NAWARO Damsdorf GmbH & Co KG und die Wohnpark Havelland GmbH beteiligt.

Angaben zum Projekt Durch die NAWARO wurde im Ortsteil Damsdorf eine Biogasanlage zur Erzeugung von Strom realisiert, die Nutzung der dabei entstehenden Wärme ist mit dem Ausbau eines Fernwärmenetzes zum Anschluss von Wohnhäusern vorgesehen.

Die Gemeinde Kloster Lehnin wird Abnehmer der Abwärme zur Versorgung des gemeindlichen Schulkomplexes mit mehreren Gebäuden (Schule, Hort, Turnhalle). Gegenwärtig wird das Hauptgebäude der Grundschule u. a. mit Mitteln des Landes saniert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Maßnahmen zur Wärmedämmung. Durch die Umstellung auf Fernwärmeversorgung und die damit kostengünstige energetisch sinnvollere Wärmeversorgung wir den Entwicklungszielen der Umweltpolitik entsprochen.

Durch den Wegfall der bisherigen Ölheizung werden nicht nur geringere Bewirtschaftungskosten erwartet, die eingesparten Mittel stehen der Gemeinde auch für weitere energetische Maßnahmen zur Verfügung.

Ein wesentlicher Aspekt bei dem vorgestellten Projekt ist darüber hinaus die Option für die Versorgung eines Neubaugebietes und weiterer Teile der Ortslage im angrenzenden Bereich des Schulkomplexes.

Einordnung in die Energiestrategie des Landkreises Die Gemeinde Kloster Lehnin und die NAWARO Damsdorf schaffen mit o. g. Projekt eine Musterlösung zukünftiger Energieversorgung im ländlichen Raum. Schwerpunkt dieses Projektes ist die Sicherung kommunaler Infrastruktur durch die Bereitstellung preiswerter Wärme und die Entwicklung eines B-Plan- Gebietes durch ökologisches Bauen in Verbindung mit der Bereitstellung preiswerter erneuerbarer Energie. Bemerkenswert sind die gemeindlichen Möglichkeiten zur Sicherung kommunaler Infrastruktur und zur Minderung des demografischen Wandels, welche dieses Projekt eindrucksvoll aufzeigt.

3.9 Pelletheizung Angaben zum Bewerber Bewerber ist die Gemeinde Kloster Lehnin.

Angaben zum Projekt Im Zuge der zwingend erforderlichen energetischen Erneuerung und der Aufrechterhaltung der Kita Damsdorf hat die Gemeinde bei dem Thema „Erneuerung der Gasheizungsanlage“ grundsätzlich neue Überlegungen hinsichtlich der Nutzung von vorhandenen Kiefernmonokulturen angestellt. Im Zusammenwirken mit der örtlichen Forstverwaltung wurde ein langfristiges und nachhaltiges Konzept erarbeitet, welches neue Methoden bei der Energieeinsparung bei öffentlichen Gebäuden einleitet, aber auf Grund des „Generationenvertrages mit der Forstwirtschaft“ mit einer ökologischen Waldbewirtschaftung einhergeht.

Im Prinzip werden aus erntereifem Wald Holzpellets hergestellt. Hierzu soll es zwischen der Forstverwaltung und den Pelletherstellern einen entsprechenden langfristigen Liefervertrag (10 bis 20 Jahre) geben. Gleichzeitig wird eine Übernahmevereinbarung zwischen Forst/Pellethersteller und Gemeinde zur Belieferung der Pelletheizung ebenfalls über diese Laufzeit abgeschlossen.

Die Forstverwaltung kann mit dem langfristigen Vertrag ihre Waldbewirtschaftung ausrichten und gegebenenfalls den Anbau schnell wachsender Rohstoffe (Erle, Robinie) realisieren und steuern. Hierdurch ist eine sinnvolle ökologische Waldbewirtschaftung in Verbindung mit der Nutzung erneuerbarer Rohstoffe bei geregeltem finanziellem Aufwand der Kommune möglich.

Einordnung in die Energiestrategie des Landkreises Mit der geplanten Kooperation zwischen der Gemeinde und der Forstverwaltung wird ein wichtiger Baustein der Nullemissionsstrategie, der Schaffung von regionalen Wirtschaftskreisläufen, umgesetzt.

Die gewonnenen Erkenntnisse sollten anderen Gemeinden zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt ist die Frage der energetischen Holznutzung im Landkreis noch zu wenig entwickelt. Dem Projekt kommt somit eine besondere Bedeutung zu.

Bemerkenswert ist, dass die Gemeinde Kloster Lehnin gemeinsam mit der Forstverwaltung hier Neuland betritt.

3.10 Kommunales Energieentwicklungskonzept Angaben zum Bewerber Bewerber ist die Stadt Brück.

Angaben zum Projekt Im Februar 2009 haben die Stadtverordneten erstmalig das Positionspapier „Kommunales Energie- Entwicklungskonzept der Stadt Brück“ beraten.

Das Konzept setzt drei Entwicklungsschwerpunkte: 1. Schaffung einer CO²-neutralen und energieautarken Kommune 2. Verbesserung der Einnahmesituation der Stadt 3. Gestaltung positiver Demokratie-Erfahrungen in der Stadt Brück

In Umsetzung des Konzeptes ist ein Maßnahmenpaket vorgesehen, das flexibel den jeweiligen Erfordernissen angepasst wird. Zurzeit sind die Anfang des Jahres 2009 fixierten Maßnahmen in der unmittelbaren Realisierungsphase: o Schaffung einer paritätisch besetzten Arbeitsgruppe von Vertretern der Wirtschaft und des Umweltschutzes sowie der Politik und der Bürgerschaft der Stadt Brück o Die Befassung der Stadtverordneten mit dem Gesamtkonzept und einzelnen Konzeptbausteinen ist erfolgt und entsprechende Beschlüsse zu Teilschritten sind gefasst worden. Als Erstes ist geplant, eine Photovoltaik-Anlage auf einem Wohnblock eines Wohngebäudes mit einer Leistung von 25,3 kWp zu errichten. Anlagen auf der Grundschule und des Kindergartens befinden sich in Vorplanung. o Aufbau eines interkommunalen Energienetzwerkes o Errichtung eines Energie-Kompetenzzentrums Brück

Einordnung in die Energiestrategie des Landkreises Die Aktivitäten der Stadt Brück setzen die kreisliche Null-Emissionsstrategie auf kommunaler Ebene um.

Bemerkenswert ist die Vielzahl der Akteure, die sich in die Erarbeitung des Energie- entwicklungskonzeptes einbringen.

3.11 Neubau Mensa-Hortgebäude für die Lindenhofschule in Angaben zum Bewerber Einreicher des Projektes ist das Architekturbüro Sibylle Kuschel aus Stahnsdorf.

Angaben zum Projekt Gegenstand der Bewerbung ist der Neubau der Mensa und des Hortgebäudes der Lindenhof- Grundschule in Stahnsdorf. Die Schule verfügt gegenwärtig über drei Horträume mit dem dazugehörigen Garderobenbereich im Keller bzw. Erdgeschoss des Schulgebäudes. Mit der Einschulung weiterer Kinder in den kommenden Jahren besteht somit parallel zu den vorhandenen Klassenräumen ein Bedarf an weiteren Horträumen. Zusätzlich ist dringend ein Bereich zur Essenversorgung der Schüler ein Speiseraum erforderlich.

Hinsichtlich des Wärmeschutzes wurde für das Gebäude ein Nachweis nach den Vorschriften der EnEV 2007 erstellt, wobei die Transmissionswärmeverluste der geplanten Gebäudehülle die gesetzliche Vorgabe um 38,5 % unterschreitet und den Energiebedarf, der schon bei der Planung eine vollständige Beheizung mit fossilen Energieträgern vorsah um 8,7 % unterschreitet.

Eine überschlägige Prüfung des Einsatzes erneuerbarer Energien war Bestandteil der Planung o. g. Gebäude. Im Ergebnis der Prüfung erwies sich folgendes Konzept als beste Lösung:

o Beheizung des Gebäudes bis zu einer Außentemperatur von +5 0C mit Hilfe einer Luft-Wasser- Wärmepumpe, die konsequent im Niedertemperaturbereich die erforderliche Heizlast über eine integrierte Fußboden-Flächenheizung bereitstellt. Ein Pufferspeicher sorgt dabei für den optimalen Betrieb der Wärmepumpe, so dass die über die Wärmepumpe bereitgestellte Heizleistung vollständig für die Beheizung des Gebäudes bis zu einer Außentemperatur von ca. +5 0C ausreicht. Im Bereich unter +5 0C wird die Wärmepumpe von einer Brennwerttherme unterstützt, die den Differenzenergiebedarf deckt. o Der Einsatz der Brennwerttherme wird zusätzlich aus dem Grund vorgesehen, um das erforderliche Warmwasser im Küchenbereich und in einem Teil der Sanitärbereiche bereitzustellen. o Darüber hinaus wird die im Gebäude vorgesehene Lüftungsanlage mit einem Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung ausgerüstet, der einen Wirkungsgrad von ca. 30 bis 90 % erreicht. o Neben der ökologischen und ökonomischen Komponente bietet sich darüber hinaus die Gelegenheit, dass das Schulpersonal z. B. im Rahmen von Projektarbeiten den Kindern Beispiele der ökologischen Energieeinsparung vorführen und praktische Erfahrungen vermitteln.

Einordnung in die Energiestrategie des Landkreises Das Projekt befasst sich schwerpunktmäßig mit den Fragen der Erhöhung der Energieeffizienz und der Umwelterziehung unserer Schüler. Es ist damit ein wichtiges Projekt bei der Umsetzung unserer Energiestrategie.

Bemerkenswert sind die intensiven Bemühungen um eine energetisch und ökonomisch optimale Lösung.

4. Zusammenfassung Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat die Auslobung des Agenda-Preises 2009 unter den Schwerpunkt Innovationspreis Erneuerbare Energie gestellt. Darüber hinaus waren auch Bewerbungen zugelassen, die sich allgemein mit Nachhaltigkeitsprojekten beschäftigen.

Von den 11 Bewerbungen sind 9 dem Innovationspreis Erneuerbare Energie zuzuordnen, 2 Bewerber de allgemeinen Grundsätzen der Agenda-Bewegung der Nachhaltigkeit.

Ausgehend von den konkreten Zielstellungen der Energiestrategie sind die Projekte wie folgt zuzuordnen:

- 2 Projekte dem Ziel Projekte mit Pilotcharakter für den ländlichen Raum zu entwickeln - 7 Projekte dem Ziel der Einsparung von Energie, der Erhöhung der Energieeffizienz und der Ablösung fossiler Energieträger durch erneuerbare Energieträger zu unterstützen

Hinsichtlich des Ziels, die wissenschaftlich-technische Basis im Bereich der erneuerbaren Energien zu vergrößern, gab es keine Bewerbung.

Die Auslobung des Innovationspreises in der modifizierten Form hat die Idee der Nachhaltigkeit weiter entwickelt und den Agenda-Preis damit deutlich attraktiver werden lassen. Dies zeigt die deutlich angestiegene Zahl der Bewerbungen.

Die Auslobung des Agenda-Preises 2009 als Innovationspreis Erneuerbare Energie ist damit als Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit zur Umsetzung der Energiestrategie des Landkreises etabliert.