NR. 11 / 18. WP • Juli 2017 SÜDWEST GRÜN RUNDBRIEF DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN GRÜNEN IM

LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE, die Legislaturperiode ist mit einem großen Grüne Erfolg zu Ende gegangen: Am letzten Sitzungstag, in allerletzte Minute, hat sich die SPD entschlossen, doch zu ihrer Überzeu - Für eine neue Gründungskultur in gung zu stehen und der Ehe für alle zuzustimmen. Deutschland 2 Das ist ein Paukenschlag für die Gleichberechtigung, für die wir Grüne seit über 30 Jahren gestritten haben und auch in Zukunft weiter streiten werden. Die Grüne Landesgruppe war selbstverständlich vollständig anwesend und hat, wie alle Und jenseits der Ehe? Grünen Abgeordneten, geschlossen mit Ja gestimmt. Der Gesetzentwurf ist als Bundes - Pakt für das Zusammenleben 4 ratsinitiative schon 2013 von den Ländern mit grüner und roter Regierungsbeteiligung Für Verantwortung, Abrüstung und Menschenrechte 6

HARALD EBNER Die schwarz-rote Null 8

MATTHIAS GASTEL Verkehrswende jetzt! 10

SYLVIA KOTTING-UHL Umwelt im Kopf - Klimaschutz nur mit Grün 12 eingebracht worden. Das ist aber nicht der erste Vorstoß gewesen. Bereits 1994 hat unsere Fraktion den ersten Gesetzentwurf zur Öffnung der Ehe für alle in CHRIS KÜHN den Bundestag eingebracht. Nach endlosen Diskussionen, nach langen Blockaden durch Bau- und wohnungspolitische Union und FDP, nach Jahren der Diskriminierung von Schwulen und Lesben sind jetzt end - Lähmung 14 lich auch vor dem Standesamt alle Menschen gleich. Leider haben aber viele Unions-Ab - geordnete den Zeitgeist noch nicht verstanden und sehen es nach wie vor als ihren BEATE MÜLLER-GEMMEKE konservativen Markenkern an, Homosexuelle als Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse zu Gegen Mobbing und behandeln. Abrufarbeit 16 Die Abstimmung zur Ehe hat vor allem gezeigt, dass unser Land reif ist für eine andere Po - litik. Wir wollen und wir müssen den Stillstand der Großen Koalition beenden. Merkel und CEM ÖZDEMIR ihre Minister haben schon viel zu lange an den Menschen vorbeiregiert. Sei es bei der Emissionsfreier Mobilität Landwirtschaft, bei Europa, bei der Frage der nachhaltigen Mobilität oder in der Woh - zum Durchbruch verhelfen 18 nungspolitik: Wir Grüne haben die Antworten auf die Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Im kommenden Wahlkampf und in der nächsten Legislaturperiode werden wir deshalb weiter streiten für faire Löhne, für gesundes Essen, für Weltoffenheit und Toleranz. Lebensversicherer Wir als Landesgruppe freuen uns auf einen spannenden Wahlkampf mit euch. in der Krise 20

Herzlich SERVICE Betreuungswahlkreise, Impressum 22 KERSTIN ANDREAE stellvertretende Fraktionsvorsitzende WWW.KERSTIN-ANDREAE.DE Tel. 030 / 227- 71480, Fax 030 / 227- 76481, [email protected] WAHLKREISBÜRO Rehlingstraße 16a, 79100 Freiburg Tel. 0761 / 8886713, Fax 0761 / 8886714, [email protected]

FÜR EINE NEUE GRÜNDUNGSKULTUR IN wieder in die Erwerbsarbeit einzusteigen. Frauen DEUTSCHLAND gründen überdurchschnittlich oft im Nebenerwerb und sie gründen anders: Sie bewahren einen kühlen ls die Große Koalition 2013 antrat, kündigte der Kopf, wenn es z.B. darum geht, bei einer Auftrags - Adamalige Wirtschaftsminister flaute die Kosten anzupassen, während ihre männli - vollmundig eine „neue Gründerzeit“ an. Heute chen Mitstreiter eher dazu neigen, zu hohe Risiken lässt sich nüchtern feststellen: Seine Gründerzeit ist einzugehen. Das führt dann schnell geradewegs in ausgefallen. Allein in 2015 ging die Zahl der Exis - die Schuldenfalle oder im Extremfall in die Insolvenz. tenzgründungen um 17 Prozent zurück, letztes Jahr Trotzdem fallen Frauen eher durch das Raster der dann nochmal um 13 Prozent. Das hängt zwar auch Förderprogramme und bekommen seltener einen an der sinkenden Arbeitslosigkeit in Deutschland, Bankkredit. aber nicht nur. Der Rückgang betrifft nämlich nicht nur diejenigen, die sich mangels Alternative aus der Auch Migrantinnen und Migranten nutzen ihre Exis - Arbeitslosigkeit heraus gründen. Auch die Zahl derje - tenzgründung für Einstieg und Aufstieg. Das liegt nigen, die einfach gründen, weil sie eine gute Idee zum einen daran, dass sie schlechtere Chancen auf haben, schwindet. dem Arbeitsmarkt haben, aber auch daran, dass Selbstständigkeit ein Weg in die Selbstbestimmung Hier geht uns Innovation und Unternehmertum ver - sein kann. Die Möglichkeit zur Gründung war zu loren, aber auch Arbeitsplätze. Der Beschäftigungs - allen Zeiten gerade für gesellschaftliche Minderhei - effekt von Existenzgründungen ist gewaltig: ten ein essentielles Teilhaberecht. Gerade Akademi - Gründerinnen und Gründer schufen in den Jahren kerinnen und Akademiker mit 2003 bis 2014 rund 4,5 Millionen sozialversiche - Einwanderungsgeschichte sind deutlich gründungs - rungspflichtige Jobs. Und wer sorgt in der Wirtschaft freudiger als ihre deutschen Landleute. Es ist eine für frischen Wettbewerb? Es sind die neuen Unter - große Portion frischer Gründermut nach Deutschland nehmen, die neue Wege gehen und den Druck auf eingewandert. Machen wir doch was draus. die Etablierten erhöhen, z.B. in Forschung und Ent - wicklung zu investieren. Der Staat könnte hier übri - In vielen Bundesländern gibt es bereits gute Grün - gens einen sehr guten Anreiz geben, indem er einen dungsimpulse. So hat Hessen gerade mit seinem steuerlichen Bonus gewährt: 15 Prozent auf alle „Hessen-Mikrodarlehen“ einen wichtigen Schritt un - F&E-Ausgaben für kleine und mittlere Unternehmen. ternommen, Existenzgründungen unbürokratisch zu Leider haben Union und SPD das bis zuletzt im Bun - unterstützen und sich so auf Platz 2 des KfW-Grün - destag blockiert. dungsrankings geschoben. Baden-Württemberg un - terstützt durch sein Programm „MikroCrowd“ gezielt Wir dürfen Gründung aber nicht nur auf ihre wirt - alternative Finanzierungsformen und bedient sich schaftliche Bedeutung verengen. Unternehmens - dabei einer eigenen Online-Plattform nach dem Prin - gründung ist gelebte Emanzipation und Integration. zip des Crowdfundings. Und in Hamburg und Berlin Gerade Frauen nutzen ihre Existenzgründung als sind innovative „Digital Hubs“ entstanden. Hier kön - Möglichkeit, Familie und Erwerbstätigkeit besser ver - nen sich Start-ups untereinander und mit Wissen - einbaren zu können oder nach einer Kinderpause schaftlern austauschen und vernetzen. Wenn wir jetzt noch eine bessere Verzahnung dieser und ande -

2 SÜDWEST GRÜN 11/18 fÜR eiNe Neue GRÜNduNGskultuR iN deutschlaNd

rer Landesförderungen hinbekommen, kann das zialen Diensten entsteht. Hier wird sich mancher Deutschland an die Spitze bringen. Lernen wir von - anstrengen müssen, damit ihm seine Mitarbeiter einander und teilen unsere Ideen. nicht in die Selbstständigkeit fliehen.

Gründerinnen und Gründer brauchen – im wörtli - Das Gründungskapital löst nicht alle Probleme. Es chen Sinn – Freiräume. Es geht nicht darum, per - ersetzt auch keine gute Infrastruktur vom Gründer - sönliche Selbstfindungsprozesse mit öffentlichen zentrum bis zum One-Stop-Shop. Es bietet aber ein Mitteln zu subventionieren, sondern vielmehr einfaches und unbürokratisches Finanzierungsin - darum, Steine aus dem Weg zu räumen und Grund - strument, das die gesamte Breite von Existenzgrün - lagen zu schaffen, an denen später die Allgemein - dungen erreicht. Und es gibt vielen Selbstständigen heit partizipiert. Sei es durch neue Arbeitsplätze eine Sicherheitsreserve für die kritischen ersten bei - oder innovative Produkte, die uns das Leben erleich - den Jahre. tern. Vor allem jedoch setzt es ein starkes gesellschaftli - Setzen wir daher ein starkes Signal des Aufbruchs: ches Signal für neuen Gründermut. Mit dem Grün - Jeder, der sich in Deutschland selbstständig macht, dungkapital kann uns gelingen, woran die Große bekommt einmalig ein flexibles und zinsloses Darle - Koalition gescheitert ist: Wir schaffen eine „neue hen bis zu 25.000 Euro. Wir nennen es Gründungs - Gründerzeit“. Wir sorgen dafür, dass keine gute Un - kapital. Es wird zu Beginn einer Gründung ternehmensidee verloren geht und neue Ideen an - ausbezahlt, ist unbürokratisch und steht allen offen. gestoßen werden. Und es ist fast bedingungslos. Lediglich eine Tragfä - higkeitsprüfung am Anfang, damit kein Missbrauch Ideen wie z.B. Root Factory, einem Programm des mit Steuergeldern betrieben wird. Die Prüfung er - Freiburger Grünhofs, das Menschen mit Fluchter - folgt nicht, wie sonst üblich, über eine Hausbank, fahrung hilft, erfolgreiche Unternehmen zu grün - sondern direkt über die Berater der KfW-Bank. Mit den. Solche Ideen und Konzepte gibt es viele in dem Gründungskapital setzen wir bei einem der Deutschland. Es braucht oftmals nur einen Anstoß, größten Probleme für Existenzgründerinnen und eine richtige Unterstützung und es braucht eine Existenzgründer an. Die Kreditverfügbarkeit ist Kultur der zweiten oder dritten Chance. Nicht jede neben dem Bildungssystem der Bereich, in dem der Idee funktioniert auf Anhieb. Aber auch solche Er - Standort Deutschland die schlechteste Note be - fahrungen sind notwendig und hilfreich. kommt. Wir haben in unserem Antrag „Für eine neue Grün - 25.000 Euro entsprechen dem maximalen Finanzie - dungskultur in Deutschland“ noch weitere Instru - rungsbedarf von rund Dreiviertel aller Existenzgrün - mente und Maßnahmen vorgeschlagen, die das der. Die Summe ist nicht hoch genug, um Fachkräfte Gründen in Deutschland einfacher machen kann. aus bestehenden Unternehmen in die Selbstständig - Der Antrag wurde zwar von Union und SPD im Bun - keit zu „überreden“. Sie ist aber durchaus so hoch, destag abgelehnt, aber die Debatte nimmt gerade dass ein wünschenswerter Druck auf Arbeitgeber in erst Fahrt auf. Branchen wie der Gastronomie oder bestimmten so -

SÜDWEST GRÜN 11/18 3 DR. FRANZISKA BRANTNER sprecherin Für kinder- und Familienpolitik WWW.FRANZISKA-BRANTNER.EU Tel. 030 / 227-73096, Fax.030 / 227-76094, [email protected] WAHLKREISBÜRO Bergheimerstr. 147, 69115 Heidelberg Tel. 06221 / 9146620, [email protected]

WER VERANTWORTUNG FÜR ANDERE ÜBER - Bürokratiemonster Bildungs- und Teilhabepaket NIMMT, VERDIENT EINFACHE RECHTLICHE ABSI - CHERUNG Das Bildungs- und Teilhabepaket wurde im Jahr 2010 in Reaktion auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts enschen übernehmen kontinuierlich Verantwortung eingeführt, das einen individuellen Rechtsanspruch auf M füreinander - in der Ehe, in der nichtehelichen Le - kulturelle, gesellschaftliche und politische Teilhabe von bensgemeinschaft, aber auch in Patchwork-Konstellatio - Kindern aus einkommensschwachen Familien festschrieb. nen, in modernen Verantwortungsgemeinschaften. Es ist Es geht hier um Nachhilfe, Mittagessen in der Kita, Ki - im Interesse unserer Gesellschaft, dass Menschen Verant - cken im Verein oder das Erlernen eines Musikinstruments. wortung füreinander übernehmen. Deswegen ist es auch Es wurde aber viel zu umständlich um das Kooperations - staatliche Aufgabe, diese Verantwortungsübernahme verbot zwischen Bund und Ländern im Bildungsbereich rechtlich zu vereinfachen. Mit dem Pakt fu r̈ das Zusam - herumgebastelt. Das Ergebnis sind hohe Antragshürden menleben (PaZ) wollen wir eine neue Rechtsform schaf - für die Leistungsberechtigten und ein überbordender bü - fen, mit deren Hilfe zwei Menschen ihr Zusammenleben rokratischer Aufwand für alle Beteiligten. Die Konsequenz alltagstauglich rechtlich absichern können. Diese Verant - daraus: Lernförderung, zum Beispiel Nachhilfe, wird nur wortungsübernahme muss nicht unbedingt auf einer Lie - von einem Bruchteil der Anspruchsberechtigten wahrge - besbeziehung beruhen. nommen. Die Leistungen sind überdies nicht bedarfsde - ckend: 10 Euro monatlich reichen nicht aus, um an Wer den PaZ eingeht, hat gegenseitiges Auskunfts-, In - Kultur- oder Sportangeboten teilzuhaben. Zu allem Über - formations- und Vertretungsrecht. Schon jetzt gibt es die fluss verschlingt das Paket noch rund 183 Millionen Euro Möglichkeit, dies in individuellen Verträgen und Voll - pro Jahr an Verwaltungskosten. machten zu klären; genau das soll aber rechtlich erleich - tert werden. Den sozialrechtlich schon definierten Raus aus der Sackgasse Beistandspflichten sollen Unterhaltsrechte an die Seite gestellt werden. Deswegen fordern wir in unserem Antrag „Gesellschaftli - Wer sich für den PaZ entscheidet, kann sich formlos re - che Teilhabe und gute Bildung für alle Kinder und Ju - gistrieren lassen. gendlichen sicherstellen“, das Bildungs- und Teilhabepaket endlich abzuschaffen. Stattdessen sollen Diese Form des Zusammenlebens wird nicht nur in den die Leistungen durch einen kostenlosen Zugang zu den Niederlanden (geregistreerd partnerschap) und Frankreich entsprechenden Angeboten im Rahmen einer verbesser - (PACS) bereits rechtlich ermöglicht und abgesichert, son - ten Infrastruktur gewährt werden. Dafür soll der Bund dern erfreut sich dort auch einer großen Akzeptanz. den Akteuren vor Ort direkt die Gelder zur Verfügung Mehr dazu im Abschlussbericht der Familienpolitischen stellen. Bis zu einer entsprechenden Vereinbarung zwi - Kommission der Heinrich-Böll-Stiftung . schen Bund, Ländern und Kommunen sollte die Höhe der Leistungen des Pakets den tatsächlichen Bedarfen ent - sprechend angehoben und durch weniger Bürokratie der

4 SÜDWEST GRÜN 11/18 DR. FRANZISKA BRANTNER uNd jeNseits deR ehe? sprecherin Für kinder- und Familienpolitik WWW.FRANZISKA-BRANTNER.EU Pakt fÜR das Tel. 030 / 227-73096, Fax.030 / 227-76094, [email protected] WAHLKREISBÜRO Bergheimerstr. 147, 69115 Heidelberg Tel. 06221 / 9146620, [email protected] zusammeNlebeN

Zugang zu den Leistungen durch einen Globalantrag Vage Leitlinien zur zivilen Krisenprävention vereinfacht wird. Damit jedes Kind teilhaben kann! Nach langem Hick-Hack hat die Bundesregierung Mitte Auf Macron zugehen! Juni die Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewälti - gen, Frieden fördern“ verabschiedet - die den rot-grü - Insbesondere nach dem Brexit und all den Fragezeichen, nen „Aktionsplan zivile Krisenprävention, Konfliktlösung die der kopflose Kurs der Regierung in London seit Mo - und Friedenskonsolidierung“ aus dem Jahr 2004 ablö - naten aufwirft, ist der Wahlsieg von Emmanuel Macron sen. vor allem eines: eine Chance für Europa. In Zusammen - Die Leitlinien enthalten aber leider nicht mehr als vage arbeit mit Frankreichs neuem Präsidenten können und Absichtserklärungen. Es fehlen konkrete Zielvorgaben müssen wir die Eurozone und die EU reformieren. Leider zum Beispiel in den Bereichen Mediation, Rechtsstaats - gibt die Bundesregierung bislang ein anderes Bild ab: aufbau, Sicherheitssektorreform oder Versöhnungsar - Kurz nach Macrons Amtsantritt hagelte es Ratschläge beit. Vor allem: das Geld. Während die große Koalition aus den Reihen der Union – sowie auch von der wieder den Rüstungshaushalt in den letzten Jahren massiv er - sehr forschen FDP: keine Vergemeinschaftung von höht und sich gegenüber der NATO verpflichtet hat, 2 Schulden, erstmal müsse Frankreich seine “Hausaufga - Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Verteidi - ben” machen etc. Mit dieser Schulmeisterei muss gung auszugeben, dümpelt der Bereich der Friedensar - Schluss sein. Wir müssen Reformen und Investitionen beit vor sich hin. Schwarz-Rot hat weder die im gemeinsam denken und angehen, nicht ein “zuerst und Koalitionsvertrag angekündigte Bund-Länder-Vereinba - dann”. Wir brauchen einen Euro-Haushalt und eine Alli - rung für internationale Polizeimissionen erreicht. Noch anz der Parlamente, um die Eurozone zu demokratisie - immer sind von über 13 000 Polizeibeamten in VN Ein - ren. Warum: um nachhaltiges Wachstum zu schaffen satz nur rund 30 aus Deutschland. Ein politisches Ar - und die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen. mutszeugnis. Warum wurde kein klares Steuerungsgremium benannt, Kein Weiter-Dümpeln das die zahllosen Maßnahmen und Vorhaben der ge - samten Bundesregierung auf ihre Friedensverträglich - Wir können es uns nicht leisten, die EU nun weitere keit hin prüft? Stattdessen ein Weiter so des fünf Jahre vor sich hin dümpeln zu lassen, denn das Nebeneinanders. Wir haben schon im Positionspapier könnte die Wahl von Marine Le Pen 2022 bedeuten. Es für zivile Krisenprävention und Friedensförderung, un - reicht also nicht, wenn freundliche serem Input zum Leitlinien-Prozess, gefordert, einen Worte mit Macron wechselt. Schwarz-Rot muss liefern, Nationalen Rat für Frieden, Menschenrechte und Nach - konkret werden! Kürzlich musste die Bundesregierung haltigkeit einzurichten. Seine Aufgabe wäre es, sicher - in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von zustellen, dass auch die Handels-, die Landwirtschafts-, mir einräumen, sie habe noch keine gemeinsam abge - die Rüstungsexportpolitik sowie alle Ressorts dem Frie - stimmte Haltung, was man den Franzosen für Angebote den in der Welt dienen, wie es unser Grundgesetz vor - machen wolle. Dann wird es aber Zeit! sieht.

SÜDWEST GRÜN 11/18 5 AGNIESZKA BRUGGER sprecherin Für sicherheitspolitik und abrüstung WWW.AGNIESZKA-BRUGGER.DE Tel. 030 / 227-71570, Fax 030 / 227-76195, [email protected]

WAHLKREISBÜRO Rosenstraße 39, 88212 Ravensburg, Tel. 0751 / 3593966, Fax 0751 / 3593967 [email protected]

FÜR VERANTWORTUNG, ABRÜSTUNG UND MEN - in Verantwortung. SCHENRECHTE - WAS WIR GRÜNE IN DER AUSSEN- UND SICHERHEITSpOLITIK BESSER MACHEN WOL - Scheinwerferlicht und Selbstinszenierung – Die falschen LEN Prioritäten von

Für Rechtsextremismus darf es in der Bundeswehr kei - emeinsam haben wir Grüne unser Wahlprogramm nen Platz geben. Gerade in einer Organisation, in der es G zur Bundestagswahl 2017 beschlossen. Wir wol - Zugang zu Waffen und militärischen Fähigkeiten gibt, len Waffen-Deals in Krisenregionen und an Staaten, in muss man besonders wachsam und entschlossen gegen - denen Menschenrechte verletzt werden, endlich been - über der rechtsextremistischen Gefahr sein. Bei den An - den – nicht wie Schwarz-Rot immer neue Rekorde der schlagsplanungen der rechtsextremistischen und Verantwortungslosigkeit aufstellen. Statt 2 Prozent des gewaltbereiten Gruppe um den Soldaten Franco A. mag Bruttoinlandproduktes für noch mehr Aufrüstung und man sich gar nicht vorstellen, was alles hätte passieren Waffen auszugeben, möchten wir eine starke Offensive können. Es ist erschreckend, wie lange die Verdächtigen für zivile Antworten. Wir Grüne setzen auf zivile Krisen - trotz der vielen Alarmzeichen ihr Unwesen treiben und prävention, Entwicklungszusammenarbeit, Diplomatie, unbehelligt Anschläge vorbereiten konnten. Eine rechts - die Stärkung der Vereinten Nationen und eine wirksame extremistische Masterarbeit wurde ignoriert, niemand Bekämpfung von Fluchtursachen. Dazu gehört mehr bemerkte den Diebstahl einer Riesenmenge an Munition denn je und erst Recht nach Donald Trumps Angriff auf und dann stellt sich auch noch heraus, dass der Militäri - das wichtige und wegweisende Klimaabkommen von sche Abschirmdienst trotz klarer Hinweise seine Ermitt - Paris der konsequente Kampf gegen die Klimakatastro - lungen einstellte. All diese ungeheuerlichen Fehler sind phe. in der Amtszeit von Ursula von der Leyen geschehen. Gerade in der Außen- und Sicherheitspolitik haben Obwohl es in den letzten Jahren immer wieder Hinweise Union und SPD in den letzten vier Jahren immer wieder auf Rechtsextremismus gab, suchte sich Verteidigungs - kluge und nachhaltige Antworten für mehr Frieden und ministerin von der Leyen lieber Projekte, mit denen sie Sicherheit vermissen lassen. So hat sich Verteidigungs - sich möglichst gut in Szene setzen konnte. Über die vie - ministerin Ursula von der Leyen auf ihre eigene Profilie - len Schlagzeilen hat sie die wichtigen Themen Rechts - rungsshow konzentriert, Ex-Wirtschaftsminister Sigmar extremismus und die Stärkung der Inneren Führung in Gabriel für beschämende Rekorde bei den Rüstungsex - der Bundeswehr vernachlässigt. porten gesorgt und als Außenminister boykottiert er Anstatt selbstkritisch zurückzublicken und eigene Fehler jetzt die historischen Verhandlungen bei den Vereinten einzugestehen, schiebt die Ministerin die Schuld von Nationen über ein Verbot von Atomwaffen. Was von der sich weg. Das Haltungsproblem haben aus ihrer Sicht dritten Regierung von Bundeskanzlerin Angela Merkel immer nur die anderen. Man kann eine neue Führungs- bleibt, ist eine sehr ernüchternde Bilanz. In der Sicher - und Fehlerkultur nicht einfach nur ankündigen, man heits- und Abrüstungspolitik haben wir Grüne viele muss sie selbst vorleben. Gute Führung fängt zuallererst Ideen zu bieten. Wenn wir auf die aktuelle Lage und die bei der Ministerin selbst an. Politik der Bundesregierung schauen, dann sehen wir Wir Grüne haben in den letzten Wochen unermüdlich auch: Es braucht uns Grüne, und es braucht uns Grüne

6 SÜDWEST GRÜN 11/18 fÜR veRaNtwoRtuNG , abRÜstuNG uNd meNscheNRechte die ehrliche Aufklärung dieser sehr ernsten Vorfälle einge - für die Abrüstungspolitik. Höchste Zeit für eine Bundesre - fordert. Viele Fragen sind aber immer noch offen. Ursula gierung, die mehr Einsatz und mehr Mut für Frieden und von der Leyens jahrelanges Desinteresse an der Inneren Sicherheit zeigt. Führung und an einem konsequenten Vorgehen gegen Schluss mit Rüstungsexporten in Krisengebiete und end- Rechtsextremismus kann sie nicht mit ein paar aktionisti - lich ein strenges Rüstungsexportgesetz auf den Weg brin- schen Reformankündigungen kaschieren. Wir Grüne gen haben daher eine Reihe von Vorschlägen gemacht, um die Prinzipien der Inneren Führung und das Leitbild des Ebenso desaströs bleibt die schwarz-rote Rüstungsexport - Staatsbürgers in Uniform in der Truppe zu stärken. Beson - politik: Die Bundesregierung setzt ihre falsche Politik der ders wichtig ist uns dabei, dass Soldatinnen und Soldaten, letzten Jahre ohne Skrupel fort und toppt dabei sogar die Missstände melden, nicht länger Nachteile für ihre noch Schwarz-Gelb. Auf das verheerende Rekordjahr Karriere und ihren Arbeitsalltag befürchten müssen. 2015 folgte 2016 der zweithöchste Genehmigungswert in Mutig und hartnäckig für eine atomwaffenfreie Welt der Geschichte der Bundesrepublik. In den ersten vier Mo - streiten naten dieses Jahres wurden schon wieder Exporte über 2,42 Mrd. € genehmigt. Jahr für Jahr gehen Waffen und Frustriert über den abrüstungspolitischen Stillstand und andere Rüstungsgüter an Regime mit katastrophaler die Verweigerungshaltung der Atomwaffenmächte ver - Menschenrechtslage und in Krisenregionen. Saudi-Ara - handeln über 100 Staaten auf der Ebene der Vereinten bien führt weiter einen blutigen Krieg im Jemen und ge - Nationen einen Atomwaffenverbotsvertrag. Ein histori - rade zeigt die Katar-Krise, wie explosiv die Lage im Nahen scher und beeindruckender Schritt hin zu einer atomwaf - und Mittleren Osten ist. Trotzdem gießt die schwarz-rote fenfreien Welt. Die Bundesregierung boykottiert gerade Bundesregierung mit den Rüstungsexporten an diese Län - auch die zweite Runde der Verhandlungen und nimmt der weiter Öl ins Feuer. Union und SPD haben bewiesen, nicht einmal als Beobachter teil. Mit dieser mutlosen Blo - dass ihnen der politische Wille fehlt, solche verantwor - ckadehaltung verspielt sie nicht nur ihre abrüstungspoliti - tungslosen Waffendeals endlich zu beenden. Während es sche Glaubwürdigkeit, sondern schwächt auch die keine Fortschritte beim Prozess zu einem echten, strengen Vereinten Nationen. Dabei braucht gerade unsere sicher - Rüstungsexportgesetz gab, höhlen die Rüstungsunterneh - heitspolitisch so schwierige Zeit abrüstungspolitischen men weiter durch internationale Kooperationen die deut - Mut. Die schwarz-rote Bundesregierung duckt sich hinter schen Exportregeln aus. Jüngstes Beispiel sind die Pläne den Nuklearstaaten weg und schließt sich blind ihrer fal - der Rüstungsschmiede Rheinmetall, in der Türkei eine schen Logik an. Auch beim Abzug der US-Atomwaffen Panzerfabrik aufzubauen. aus Deutschland ist nichts passiert. Dabei haben vor ein Egal ob Saudi-Arabien, Katar oder die Türkei, Deutschland paar Jahren von der CSU bis zur Linken alle erklärt, dass darf in keine Krisenregion und an keine kriegführende sie den Abzug wollen. Es ist unfassbar, dass Union und oder menschenrechtsverletzende Regierung Rüstungsex - SPD stattdessen der Modernisierung dieser Waffen zuge - porte genehmigen. Wir Grüne wollen dieser gefährlichen stimmt und damit sogar noch ihren Verbleib zementiert und verantwortungslosen Politik mit einem strengen Rüs - haben. Vier Jahre Schwarz-Rot waren vier verlorene Jahre tungsexportgesetz endlich einen Riegel vorschieben.

SÜDWEST GRÜN 11/18 7 sprecher Für gentechnik- und bioökonomiepolitik WWW.HARALD-EBNER.DE Tel. 030 / 227-73025, Fax 030 / 227-76025, [email protected] WAHLKREISBÜRO Gelbinger Gasse 87, 74523 Schwa b̈ isch Hall Tel. 0791 / 97823731, Fax 0791 / 97823733, [email protected]

AGRARpOLITISCHE BILANZ: DIE SCHWARZ-ROTE Schwarz-Rot. So hat am Schluss auch die SPD verhin - NULL dert, dass wir endlich eine gesetzliche Grundlage für die Genmais-Anbauverbote bekommen. Das wird also ie Große Koalition ist am Ende. Nicht nur zeit - Aufgabe der neuen Bundesregierung sein – je nach D lich. Im Agrarbereich zeigt sich das besonders Konstellation ein konfliktträchtiges Thema, obwohl der deutlich in der Nullbilanz von Minister Schmidt und Wählerwille so eindeutig und auf unserer Seite ist. Die dem ewigen Hickhack mit seiner Widersacherin Bar - CDU wird immer offener zur Pro-Gentech-Partei, die bara Hendricks im Umweltressort. Wenigstens konnten FDP war es schon immer. Schwarz-Gelbe würde ein wir Grüne so immer wieder die SPD erfolgreich unter Comeback der Gentechnik bedeuten. Druck setzen, um das Schlimmste zu verhindern. Schmidts verkapptes Gentechnik-Comeback hatten die Merkel, Schmidt und Hauk wollen Glyphosat GenossInnen schon durchgewinkt, und auch der Gly - Auch mit Glyphosat wird sich die neue Bundesregie - phosat-Zulassung hätten sie letztes Jahr womöglich rung beschäftigen müssen. Der Vorschlag zur Neuzu - zugestimmt, wenn wir sie nicht im Parlament mit un - lassung der EU-Kommission wird zwar im Juli erwartet, seren Anträgen getrieben hätten. doch es gilt als unwahrscheinlich, dass es eine schnelle Gentechnik: Kein Gesetz nirgends Einigung der EU-Staaten gibt. Unterdessen gibt sich die Union als wild entschlossene Befürworterin des Acker - Die Wahlperiode begann mit dem Genmais 1507, des - gifts Nummer eins. Die Landwirtschaftsminister Peter sen EU-Zulassung die Große Koalition in Brüssel durch - Hauk und Christian Schmidt und jetzt sogar die Kanzle - winkte, obwohl im druckfrischen Koalitionsvertrag rin persönlich setzen sich für Glyphosat ein. Damit davon die Rede war, den ablehnenden Bürgerwillen ignorieren sie nicht nur ein weiteres Mal Umwelt, Ge - ernst zu nehmen. Als Trostpflaster versprach Schwarz- sundheit und Wählerwillen, sondern auch neue Er - Rot dann nationale Genmais-Anbauverbote, mit denen kenntnisse über Krebsgefahren. Erstmals konnten jetzt man das Versagen in Brüssel angeblich wieder gutma - unabhängige Wissenschaftler die geheimen Monsanto- chen könne. Doch sein Anbauverbotsgesetz hat Minis - Studien einsehen. Sie fanden prompt neue, von den Be - ter Schmidt die ganze Legislaturperiode lang nicht hörden „übersehene“ Hinweise auf erhöhte Tumorraten. hinbekommen. Nach jahrelangem Gezerre ist sein Doch statt diese Hinweise zu prüfen, tun Behörden und Murks-Gesetz Ende Mai im Bundestag endgültig ge - Ministerium sie einfach als „längst bekannt“ ab – ob - scheitert. Zum Glück konnten wir die SPD überzeugen, wohl die Daten bisher gar nicht zugänglich waren. Bundesländer-Flickenteppich, Veto-Ministerien und die Aber auch von Barbara Hendricks und der SPD ist nicht heimliche Einführung neuer Gentechnik wie CRISPR mehr viel Widerstand zu spüren. Äußerungen legen den nicht mitzutragen. Eindruck nahe, dass das Umweltministerium einer Gly - Weniger gut war allerdings die Weigerung auch der phosat-Neuzulassung gegen ein paar Auflagen zum SPD bis in die allerletzte Sitzungswoche, über den Gen - Schutz der Artenvielfalt zustimmen könnte. Von Ge - technik-Gesetzentwurf des Bundesrates zu beraten. sundheitsschutz, den sich Hendricks Jahr auf die Fah - Denn der ist durchdacht, funktions- und sogar mehr - nen geschrieben hatte, ist keine Rede mehr – trotz der heitsfähig im Bundestag – nur eben jenseits von 8 SÜDWEST GRÜN 11/18 HARALD EBNER sprecher Für gentechnik- und bioökonomiepolitik die schwaRz-Rote

Tel. 030 / 227-73025, Fax 030 / 227-76025, [email protected] WAHLKREISBÜRO Gelbinger Gasse 87, 74523 Schwa b̈ isch Hall Null Tel. 0791 / 97823731, Fax 0791 / 97823733, [email protected]

neuen Erkenntnisse und Monsanto-Mauscheleien bei schutz. Schließlich ist die Situation der Biologischen den Studien, die inzwischen bekannt geworden sind. Es Vielfalt desaströs: Seit 1980 ist die Zahl der Insekten braucht ganz offensichtlich starke Grüne im nächsten um 80 Prozent zurückgegangen, die der Vögel in unse - Bundestag, um ein Weiter-so bei Glyphosat zu verhin - ren Agrarlandschaften um mehr als die Hälfte. Eine dern! zentrale Ursache dafür sind Neonikotinoide. Nur wir Grüne setzen uns konsequent für deren umfassendes Weniger Gift auf Acker und Essen! Verbot ein.

Auf unseren Feldern werden noch hunderte weitere Die Zukunft ist Bio und Grün Gifte eingesetzt, viele gesundheitsschädlich, einige sogar möglicherweise krebserregend, eine ganze Reihe, Die Bio-Landwirtschaft zeigt schon lange den Weg in die sogenannten Neonikotinoide, tödlich für Bienen und die Zukunft. Nachhaltig und ohne Gifteinsatz produ - andere Insekten. Dass immer mehr Chemie eine Sack - ziert sie regionale, leckere und gesunde Qualitäts-Le - gasse ist und langfristig nicht nur unsere Lebensgrund - bensmittel. Und die KundInnen honorieren es: Bio lagen, sondern auch die Produktionsgrundlagen der boomt! Doch auch bei der Bio-Förderung haben Landwirtschaft zerstört, haben inzwischen auch Vertre - Schmidt und Schwarz-Rot komplett versagt. Klotzen ter der konventionellen Agrarwirtschaft erkannt. Wir statt Kleckern ist gefragt! Statt Schmidts Zukunftsstra - sind mit ihnen in den Dialog getreten, haben einen Pes - tegie-Kaffeekränzchen wollen wir eine Milliarde Euro in tizid-Reduktionsplan vorgelegt und in den Bundestag den Öko-Landbau investieren, damit die einheimische eingebracht. Minister Schmidt hat auch auf diesem Ge - Nachfrage mit einheimischen Produkten gedeckt wer - biet nichts vorzuweisen: der Pestizidverbrauch nimmt den kann. weiter zu statt ab. Konkrete Reduktionsziele und aus In der Agrarpolitik gibt es nur zwei ernstzunehmende dem Verkehr zu ziehende Stoffe? Auch am Ende der Player: Union und Grüne. Das haben Fachmedien nach Wahlperiode immer noch Fehlanzeige, wie uns Schmidt dem Bauerntag Ende Juni erneut bestätigt. Alle anderen jetzt in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage eingeste - Parteien haben dazu wenig beizutragen. Dabei ist die hen musste. Frage, wie wir Landwirtschaft betreiben, von enormer Für einige der bienengiftigen Neonikotinoide plant jetzt Bedeutung für die Zukunft unseres Planeten. Wer nicht die EU-Kommission endlich ein Verbot. Schmidt dage - will, dass wir wegen kurzfristiger Produktionssteigerun - gen hat sich über die Legislaturperiode als Bayer-Mi - gen unsere Lebensgrundlagen zerstören, sondern die nister, aber nicht als Bienen-Minister einen Namen Welt unseren Kindern und Enkeln so hinterlassen gemacht, indem er Teilverbote der Bienengifte rückgän - möchte, dass auch sie noch gut hier leben können, gig machen wollte – was wir verhindern konnten – muss sich für eine Agrarwende einsetzen. Und die wird oder EU-Rückstands-Grenzwerte auf ausdrücklichen es nur mit uns Grünen geben. Das möchte ich gerne ge - Bayer-Wunsch hochsetzten ließ. Wie er zu den neuen meinsam mit euch den Wählerinnen und Wählern ver - EU-Verbotsplänen steht, mochte Schmidt uns auf mitteln, damit wir am 24. September ein starkes mehrfache Anfrage nicht sagen. Voraussichtlich muss Ergebnis erzielen! sich eine neue Bundesregierung darum kümmern, dass die EU endlich Ernst macht beim Bienen- und Insekten - SÜDWEST GRÜN 11/18 9 sprecher Für bahnpolitik WWW.MATTHIAS-GASTEL.DE Tel. 030 / 227-74150, Fax 030 / 227-70150, [email protected] WAHLKREISBÜRO Aicher Straße 2 (Zugang über Rosenstraße), 70794 Filderstadt Tel. 0711 / 99726140, [email protected]

VERKEHRSWENDE jETZT! Die Mittel, die der Bund für den Nahverkehr zur Verfü - pENDLERVERKEHR: RAUS AUS DEM STAU! gung stellt, wurden seit 20 Jahren nicht erhöht. Im Bundestag setzen wir uns mit unserem „Zukunftspro - och nie gab es in Deutschland so viele Pendler wie gramm Nahverkehr“ für eine Verdreifachung der Mittel Nheute: In Großstädten wie , Frankfurt oder ein. Auch beim Regional- und Fernverkehr muss die Düsseldorf wohnen inzwischen zwei Drittel aller Be - Bundesregierung endlich ihrer Verantwortung gerecht schäftigten außerhalb der Stadtgrenzen. Die Anzahl werden und den Ausbau der – nicht zufällig so ge - der Fernpendler mit einem einfachen Arbeitsweg von nannten – Bundesschienenwege vorantreiben. Um den über 150 Kilometern ist deutschlandweit auf 1,3 Mil - Berufsverkehr effizienter zu gestalten und Staus zu lionen Menschen gestiegen. Eine verfehlte Bau- und vermeiden, wollen wir die Potentiale des Fahrrads Verkehrspolitik hat diese Entwicklung unterstützt. heben und Radschnellwege vorantreiben. Nicht zuletzt Wohn- und Gewerbestrukturen werden stärker denn je lohnt es sich, die Chancen der Digitalisierung zu nut - getrennt und Bauflächen oft abseits von Bahnstrecken zen und das Ridesharing – die moderne Form der ausgewiesen. Die Pendlerpauschale gleicht Fahrtkos - Fahrgemeinschaft – zu fördern. ten aus, so dass viele für ein kleines Gehaltsplus auf Kürzere Arbeitswege und bessere Alternativen zum dem Lohnzettel bereit sind, deutlich längere Strecken privaten Auto bieten eine Win-Win-Situation für alle: in Kauf zu nehmen. Vor allem dann, wenn ein steuer - Wenn Staus weniger werden, wird die Luft besser, lich begünstigter Dienstwagen mit Tankflatrate zur geht der Lärm zurück und die Lebensqualität steigt. Verfügung steht. Gleichzeitig kommen auch diejenigen, die täglich auf Immer mehr Straßen sollen nach Ansicht von das Auto angewiesen sind, besser voran. CDU/CSU und SPD dafür sorgen, dass sich längere Strecken in der gleichen Zeit zurücklegen lassen. Diese Bahn: Mit Bahnkonzept in die Offensive! Rechnung geht allerdings nicht auf – denn die erwei - Da die Große Koalition eine solche Verkehrswende blo - terten Straßenkapazitäten werden regelmäßig vom ckiert, werden wir Grüne in den nächsten Wochen das Verkehrswachstum aufgefressen. Das Auto wird da - Thema Mobilität der Zukunft in den Mittelpunkt der durch zunehmend zur Mobilitätsform, die mit dem politischen Auseinandersetzung rücken. Bei der Bahn Stau den Stillstand und damit das Gegenteil seiner wird die verkehrspolitische Konzeptlosigkeit dieser Bestimmung erzwingt. Die fatalen Folgen sind gesund - Großen Koalition besonders deutlich: In den letzten heitsschädigende Luftbelastung in den Städten und vier Jahren waren die Investitionen in den Schienen - weitere Flächenversiegelung. verkehr mit gerade mal 57 Euro pro Kopf in Deutsch - Dies macht deutlich: Wir brauchen ein grundsätzliches land skandalös niedrig. Unsere Nachbarländer Umsteuern in der Verkehrspolitik. Fehlanreize, die län - Österreich und Schweiz investieren wesentlich mehr in gere Fahrtwege attraktiv machen und Flächenver - die Bahn: Rund 200 Euro pro Kopf gehen in Österreich brauch, Ressourcenverschwendung und Luftbelastung in die Schiene, der Bahn-Weltmeister Schweiz lässt fördern, gehören abgestellt. Dazu muss – im wahrsten sich das Netz sogar mehr als 350 Euro pro Kopf und Sinne des Wortes – mehrgleisig gefahren werden. Wir Jahr kosten. Die schwierige Lage bei der Deutschen brauchen eine Offensive für den öffentlichen Verkehr. Bahn ist nur Symptom der schwarz-roten Politik gegen

10 SÜDWEST GRÜN 11/18 MATTHIAS GASTEL sprecher Für bahnpolitik WWW.MATTHIAS-GASTEL.DE veRkehRsweNde Tel. 030 / 227-74150, Fax 030 / 227-70150, [email protected] WAHLKREISBÜRO Aicher Straße 2 (Zugang über Rosenstraße), 70794 Filderstadt jetzt! Tel. 0711 / 99726140, [email protected]

den Schienenverkehr. 3,0. Dies wollen wir Grüne aufbrechen. Es ist Zeit für einen Für den negativen Trend trägt auch Bundesverkehrsmi - Neuanfang. Ein neuer Bahn-Chef wird nur dann er - nister Dobrindt Verantwortung. Anstatt den Radver - folgreich sein, wenn er einen klaren Kurs verfolgen kehr konsequent zu fördern, lässt er die Länder und kann, mit klaren politischen Rahmenbedingungen und Kommunen im Stich. Oder er legt ihnen sogar Steine einer starken Rückendeckung durch die Bundespolitik. in den Weg und blockiert beispielsweise jahrelang Mo - Deshalb haben wir in diesen Tagen unser grünes Bahn - dellprojekte für mehr Radsicherheit. konzept vorgestellt, um nach der Bundestagswahl die Verbessert hat sich das Fahrradklima nur dort, wo die völlig verfehlte Bahnpolitik von Dobrindt neu aufzu - Menschen vor Ort den widrigen Rahmenbedingungen stellen. trotzen und sich entschlossen für eine andere Mobili - Wir wollen dabei den Klimaschutz und die Digitalisie - tät, mehr Lebensqualität und weniger Luftschadstoffe rung anpacken und so den Mobilitätswandel in der einsetzen. Erfreulicherweise ist dies in vielen Gemein - Bevölkerung unterstützen. Mit dem Grünen Mobilpass den in Baden-Württemberg der Fall. Pforzheim hat bei soll nach Schweizer Vorbild eine Buchungsplattform den Städten zwischen 100.000 und 200.000 Einwoh - für Bahn, Bus, Fähren, Carsharing bis zum Radverleih nern die beste Entwicklung in ganz Deutschland ge - etabliert werden. Niemand soll sich mehr über Tarif - nommen. Karlsruhe und Freiburg sind die zweit- bzw. systeme und Zonengrenzen den Kopf zerbrechen müs - drittplatzierten Großstädte der Republik. sen, so dass das Kombinieren verschiedener Die Spitzenplätze vieler baden-württembergischer Verkehrsmittel kinderleicht wird. Den Wiederaufbau Städte können aber nicht darüber hinwegtäuschen, eines flächendeckenden Fernverkehrsnetzes nach der dass beim Radverkehr insgesamt noch viel Arbeit verheerenden Ära Mehdorn wollen wir mit einem bleibt. Damit sich die Menschen beim Radfahren nicht Fernverkehrsplan flankieren, damit auch Großstädte länger unsicher fühlen, muss das Bundesverkehrsmi - wie Heilbronn oder Reutlingen wieder an den Bahn - nisterium beim Radverkehr endlich hochschalten. In fernverkehr angebunden werden. Mit gezielten Inves - unserem Radverkehrs-Antrag legen wir Grüne dar, titionen ins Netz wollen wir den Deutschland-Takt welche Maßnahmen der Bund ergreifen sollte. Die endlich umsetzen und unsere Bahnhöfe aufwerten. Große Koalition lehnte den Antrag im Bundestag ab Mehr Infos zum Grünen Bahnkonzept findet ihr hier. und stimmte damit unter anderem auch gegen ver - bindliche Qualitätsstandards für Radwege, gegen mehr Radverkehr: Zeit für radpolitischen Aufbruch! Radschnellwege, gegen den Rechtsabbiegepfeil für Auch im Radverkehr hat diese Große Koalition wenig Radfahrende, gegen Lastenrad-Sharing und gegen die Spuren hinterlassen. Am 19. Mai war es wieder soweit: vereinfachte Fahrradmitnahme in Zügen. Eigene Vor - Der ADFC stellte die Ergebnisse der größten Umfrage schläge zur Radverkehrsförderung hatte die Koalition zum Radverkehr in Deutschland vor. Bundesweit ist nicht. das Ergebnis ernüchternd: Vielerorts haben sich die Lasst uns das verkehrspolitische Versagen der Großen Bedingungen verschlechtert und es herrscht kein gutes Koalition zum Thema der nächsten Wochen machen! Fahrradklima. Selbst die bundesweit fahrradfreund - Viele Menschen im Land werden unser Engagement lichste Großstadt Münster erhält lediglich die Note honorieren!

SÜDWEST GRÜN 11/18 11 SyLVIA KoTTING-UHL sprecherin Für atompolitik WWW.KOTTING-UHL.DE

Tel. 030 / 227-74740, Fax 030 / 227-76742, [email protected] WAHLKREISBÜRO Sophienstraße 58, 76133 Karlsruhe Tel. 0721 / 1518687, Fax 0721 / 1518690, [email protected]

UMWELT IM KOpF - KLIMASCHUTZ NUR MIT GRÜN jahr für das Great Barrier Reef. Extrem hohe Wasser - temperaturen haben besonders im nördlichen, bis - ie Flüchtlingspolitik, Donald Trumps Albtraum- lang weitgehend intakten Teil des 2300 Kilometer D Präsidentschaft, Erdogans Entdemokratisierung langen Riff-Systems mit unzähligen Korallenbänken der Türkei, der weltweite Terror – diese Themen be - verheerende Folgen gehabt. Über zwei Drittel der Ko - herrschen die vorderen Nachrichtenseiten. Sie sind rallen bleichten aus – so viel wie in keinem Jahr von immenser Bedeutung. zuvor. Ein Riff auf der Intensivstation, dessen Tod nicht mehr zu verhindern ist. Und trotzdem gibt es eine Gefahr jenseits dieser Ge - fahren, in einer ganz anderen Dimension. Vor der • 200 Millionen Klimaflüchtlinge müssen ihre Hei- Frage "Wie wollen wir auf der Erde leben?" steht die mat verlassen: Mit der Klimaerhitzung verschlech - Frage "Wie können wir weiter auf der Erde leben?" tern sich die Lebensbedingungen für Hunderte Diese Frage drängt! Millionen Menschen insbesondere in den ärmsten Ländern der Welt dramatisch. Wenn wir die Klima - • Die Erde fiebert: Die Jahre 2014, 2015, 2016 waren krise nicht aufhalten, werden sich in den nächsten die jeweils heißesten seit Beginn der Wetterauf - 30 Jahren weltweit mindestens 200 Millionen Men - zeichnungen. Letztes Jahr lag die weltweite Durch - schen auf den Weg machen müssen, um zu überle - schnittstemperatur bereits 1,2 Grad über dem ben. vorindustriellen Zeitalter. • Deutsche Gewässer werden zu heiß: Die Klimakrise • Das Eis schmilzt: Die Ausdehnung des arktischen hat bereits Auswirkungen auf unsere heimischen Meereises ist auf Rekordtief. Selbst zum Zeitpunkt Flüsse und Seen. Im Rhein stieg die Wassertempera - der Maximalausdehnung am 7. März dieses Jahres tur von 1978 bis 2011 um 1°C bis 1,5°C. Allein in war es mit 14,45 Millionen Quadratkilometern so Brandenburg sind 2016 dreißig Messstellen in Was - klein wie nie zuvor seit Satelliten dies messen. Spä - sergräben und Flüssen ausgetrocknet. testens in 30 oder 40 Jahren wird Klimatologen zu - folge das Polarmeer im Sommer eisfrei sein. Klimakrisen-Leugner auf dem Vormarsch

• Die Meeresspiegel steigen schneller: Bund und Solche Meldungen stoßen in der Politik auf viele Länder planen derzeit mit einem maximalen Meeres - taube Ohren. 2012 twitterte Donald Trump, die Idee anstieg von knapp einem Meter bis zum Jahr 2100. des Klimawandels sei "von und für Chinesen erfun - Wissenschaftler warnen, dass der Meeresspiegel bis den, um der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in zum Ende des Jahrhunderts schneller und stärker an - den USA zu schaden". Als Präsident kündigte Trump steigen könnte als bislang vermutet, womöglich um den Wiederaufbau der Kohleindustrie und vor einem bis zu drei Meter. Monat den Austritt seines Landes aus dem Pariser Klimaabkommen an. Zwei Tage nach dieser Entschei - • Das Great Barrier Reef stirbt: 2016 war ein Horror - dung wandte sich der „Berliner Kreis“ der CDU in

12 SÜDWEST GRÜN 11/18 SyLVIA KoTTING-UHL sprecherin Für atompolitik umwelt im koPf WWW.KOTTING-UHL.DE - Tel. 030 / 227-74740, Fax 030 / 227-76742, [email protected] WAHLKREISBÜRO Sophienstraße 58, 76133 Karlsruhe klimaschutz NuR mit GRÜN ! Tel. 0721 / 1518687, Fax 0721 / 1518690, [email protected]

einer Erklärung gegen einen einseitig negativen Blick bei den Maßnahmen den Klimaschutz abzuräumen. auf die Folgen der Erderwärmung. So seien „die mit Das Landes-Klimaschutzgesetz wird von Allem, was dem Schmelzen des polaren Meereises verbundenen über Ziele und Maßnahmen der Europäischen Union Chancen wie eine eisfreie Nordpassage, neue Fisch - hinausgeht, „befreit“, der Klimaschutzplan zu einem fangmöglichkeiten und Rohstoffabbau vermutlich unverbindlichen und unwirksamen „Klimaschutzaudit“ sogar größer als mögliche negative ökologische Ef - degradiert. Der Blick in den Koalitionsvertrag von fekte“. Schleswig-Holstein zeigt: Grün macht den Unter - Die klimapolitische Bilanz der Großen Koalition ist ver - schied! heerend: Die umweltschädlichen Subventionen befin - den sich auf Rekordhöhe, die Treibhausgasemissionen Nach dem 24. September muss umgesteuert werden! im Jahr 2016 sind im Vergleich zum Vorjahr noch ge - stiegen, von 2009 bis heute ist der Co2-Ausstoß nicht Es geht um viel bei der kommenden Bundestagswahl. gesunken. Die Annäherung an einen Kohleausstieg hat Wenn wir den Weg in die Klimakrise noch aufhalten die SPD abgeräumt, stattdessen wird der Ausbau der wollen, braucht es andere Maßnahmen als das, was Erneuerbaren mit insgesamt 10 Deckeln gestutzt. Die die große Koalition geliefert hat. „Klimakanzlerin“ redet und handelt nicht. Die 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke sofort abzu - Der Blick in Wahlprogramme für die Bundestagswahl schalten, der Kohleausstieg bis 2030 sind nur die not - ist der klimapolitische GAU. Bei der SPD weichgespülte wendigsten Maßnahmen. Hier wird die Formulierungen statt konkreter Initiativen, das Pro - Herausforderung darin liegen, das Jahr 2022 für den gramm der Linken zwar mit einigen guten Forderun - Atomausstieg zu halten. Aber mit einer CO2-freien gen, insgesamt aber widersprüchlich und unrealistisch. Stromversorgung allein retten wir das Klima nicht. Von der FDP wird Klimaschutz in erster Linie als Belas - Eine weitaus ambitioniertere Sanierungsquote bei den tung und Gängelung von Wirtschaft und Verbrauchern Gebäuden, das Zieljahr 2030, ab dem keine Co2-emit - gesehen. Und die AfD deutet - passend zum Rest ihres tierenden Autos mehr zugelassen werden, die Wende Programms - den CO2-Anstieg gar positiv: "Je mehr es in der Landwirtschaft sind ebenso notwendig. Bei davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Schwarz-Rot saßen die Bremser im Kabinett! Voraus - Pflanzenwachstum aus." Ihr Programmentwurf ist le - eilender Gehorsam, was alles der Industrie und der bensgefährlich für unsere Kinder. Laufzeitverlängerung Landwirtschaft nicht zumutbar wäre, hat zielführende für AKW, Stopp für die Energiewende und alle Erneu - Auseinandersetzungen, wie die notwendigen Maßnah - erbaren, Kohlekraftwerke auf Dauer und Rückabwick - men gesellschaftsverträglich umgesetzt werden kön - lung aller Klimaschutzvereinbarungen. nen, verhindert. Die Wirtschaft selbst ist da - Schaut man sich den schwarz-gelben Koalitionsent - mindestens im Kopf - oft weiter. wurf in Nordrhein-Westfalen an, ahnt man, was Deshalb: Geht mit unserem Wahlprogramm in die Of - Deutschland bei entsprechender Koalition in der Bun - fensive! Nennt die Fakten unserer bereits überhitzten desregierung drohen würde. Die neue NRW-Klimapoli - Erde. Nur mit Grün gibt es Klimaschutz, nur mit Grün tik trägt die Kahlschlag-Handschrift der FDP: wird Deutschland wieder ein gutes Beispiel. Begrüßen des Klimaabkommens von Paris, um dann

SÜDWEST GRÜN 11/18 13 CHRIS KüHN sprecher Für bau- und Wohnungspolitik WWW.CHRISKUEHN.DE

Tel. 030 / 227-73097, Fax 030 / 227-76097, [email protected] WAHLKREISBÜRO Poststraße 2-4, 72072 Tu b̈ ingen Tel. 07071 / 9997958, [email protected]

BAU- UND WOHNUNGSpOLITISCHE LäHMUNG um die Mietpreisbremse nachzuschärfen. In Gesetzes - entwürfen und Anträgen haben wir gefordert, die elten hat eine Große Koalition die Politik in Ausnahmen für Neubau und umfassende Modernisie - S Deutschland derartig gelähmt wie in der letzten rung zu streichen. Das reizt lediglich den Bau teurer Wahlperiode. An der Bau- und Wohnungspolitik wird Luxusimmobilien an und fördert die Praxis des Raus - deutlich, wie wenig die zuständigen Minister Maas, sanierens. Außerdem wollen wir die Rügepflicht des Hendricks und Gabriel erreicht haben. Die Mieten ex - Mieters in eine Auskunftspflicht für Vermieter um - plodieren noch immer, der soziale Wohnungsbau ist wandeln. Verbraucher- und Mieterschutz sollte etwas rückläufig und die Sanierungsquote dümpelt bei unter selbstverständliches sein und nicht erst eingeklagt einem Prozent vor sich hin. werden müssen.

Eine Bremse ohne Bremse Neue Wohnungsgemeinnützigkeit – die ignorierte De- batte Vor vier Jahren ist Angela Merkel mit dem Verspre - chen durch die Lande gezogen, den Mietenanstieg Wir Grüne haben uns auch Gedanken darüber ge - deutlich zu begrenzen und für bezahlbares Wohnen zu macht, wie die Zukunft des sozialen Wohnungsbaus sorgen. Heute ist von ihrem Versprechen nur eines aussehen könnte. Denn auch hier ist die Bilanz der übrig: Eine Mietpreisbremse, die nicht funktioniert Bundesregierung ernüchternd. Noch immer geht jeden und ihren Namen eigentlich nicht verdient hat. Tag bezahlbarer Wohnraum in Deutschland verloren. Dabei hat Bundesjustizminister sich red - Jedes Jahr verlieren 50 000 Sozialwohnungen ihre lich bemüht, den Mieterschutz in Deutschland voran Bindung, es werden aber nur 25 000 neue gebaut. Der zu bringen. Wenn es darauf ankam, ist er dann aber Bedarf liegt derzeit bei 80 000. Wenn 2019 die Ent - jedes Mal vor Lobbyinteressen und vor der Union ein - flechtungsmittel auslaufen und ab 2020 die Schul - geknickt. denbremse greift, stehen die Länder völlig allein vor Die Mietpreisbremse, das sozialdemokratische Vor - dieser Mammutaufgabe. Die Große Koalition hat sich zeigeinstrument für bezahlbaren Wohnraum, war von vor dieser Debatte die letzten Jahre weggeduckt. Anfang an eine Fehlkonstruktion. Die Union hat un - Während die Opposition Vorschläge erarbeitet hat, zählige Ausnahmen und Schlupflöcher in den Geset - herrschte auf der Regierungsbank Stillschweigen. zestext hinein verhandelt. Das Ergebnis ist ein Dabei ist doch jedem, der einen Blick auf die Woh - löchriger Schweizer Käse, ein Gesetz, dem noch keine nungsmärkte wirft, völlig klar: Wir müssen wieder in Studie seine Wirksamkeit bestätigt hat. den sozialen Wohnungsbau investieren. Wir müssen Ganz im Gegenteil: Die Mieten in Stuttgart, Berlin und endlich für mehr bezahlbaren Wohnraum in Deutsch - anderen Wohnraummangelgebieten, aber auch an - land sorgen. Wir Grüne schlagen dafür eine Neue dernorts, steigen nach wie vor ungebremst an. Ver - Wohnungsgemeinnützigkeit vor. Durch steuerliche schiedene Studien haben bereits gezeigt: Der Anreize für Privatvermieter, aber auch für Unterneh - Mietpreisbremse fehlt die Bremswirkung. Wir Grüne men, fördern wir den Bau von Sozialwohnungen. Mit haben im Bundestag mehrere Vorstöße unternommen, der Neuen Wohnungsgemeinnützigkeit könnten wir in

14 SÜDWEST GRÜN 11/18 CHRIS KüHN sprecher Für bau- und Wohnungspolitik BAU- UND WWW.CHRISKUEHN.DE WoHNUNGSpolITISCHE Tel. 030 / 227-73097, Fax 030 / 227-76097, [email protected] WAHLKREISBÜRO Poststraße 2-4, 72072 Tu b̈ ingen läHMUNG Tel. 07071 / 9997958, [email protected]

den nächsten 10 Jahren 1 Million dauerhaft bezahl - nungen und Häusern, während die Wohnungsnot in bare Wohnungen schaffen. Leider haben Union und den Ballungszentren immer größer wird. Der Para - SPD alle unsere Anträge abgelehnt. Bleibt nur zu hof - graph 13b ist verantwortlich dafür, dass die Dorfker - fen, dass die nächste Bundesregierung mehr Verant - ned ausbluten und drumherum die Natur versiegelt wortungsbewusstsein hat und nicht immer den wird. Schwarzen Peter den Ländern zuschiebt. Außerdem hat das BMUB nicht die Kraft, sich endlich für den Einsatz alternativer Bau- und Dämmstoffe Klimaschutz im Gebäudebereich: Fehlanzeige stark zu machen. Bauen verbraucht rund 60 Prozent Umweltministerin Barbara Hendricks wollte in ihrer der weltweiten Ressourcen. In China wurde innerhalb Amtszeit Bauen und Umwelt wieder miteinander ver - von drei Jahren so viel Beton verbaut wie in den USA binden. Es ist aber bei schönen Worten geblieben. In im gesamten 20. Jahrhundert. Bauen ist ein Klimakil - den letzten vier Jahren hat sich die Sanierungsquote ler. Wenn wir Klima und Umwelt schützen wollen, im Gebäudebereich quasi nicht bewegt. Wenn wir die müssen wir nachhaltiger und ressourcensparender Klimaziele von Paris erreichen wollen, müssen wir hier bauen. Deswegen habe ich mich in dieser Legislatur unbedingt mehr tun. Leider ist eines von Hendricks für eine nationale Holzbaustrategie eingesetzt. Mit zentralen Gesetzesvorhaben am Widerstand der Union jedem Kubikmeter Holz, der anstelle von Beton ver - gescheitert: Die Bundesregierung hat es nicht ge - baut wird, wird eine Tonne CO2 weniger in die Atmo - schafft, das dringend notwendige Gebäudeenergie- sphäre geblasen. Stahl und Beton sind nicht Gesetz zu verabschieden. Für den Klimaschutz im unersetzlich. Leider hat das bisher weder die Bundes - Gebäudebereich ist das ein herber Rückschlag. regierung noch die Bauwirtschaft verstanden. Flankiert wird dieses umweltpolitische Versagen von Stillstand beenden der Verabschiedung vom 30-ha-Ziel beim Flächenver - brauch und dem Verzicht auf die Förderung alternati - Betrachtet man sich diese Bilanz der Bundesregierung, ver Bau- und Dämmstoffe. kann das Ergebnis eigentlich nur sein: Wir brauchen Bei der Novelle des Baugesetzbuches hat Barbara einen Wechsel. Diese Große Koalition des Stillstands Hendricks sich von der Union vorführen lassen. Ziel muss endlich abgelöst werden. Sie steht für entfes - der Reform war eigentlich, die Innen- vor der Außen - selte Mietmärkte, für kurzsichtige Wohnungspolitik, entwicklung zu stärken und mehr auf Nachverdich - für Ressourcenverbrauch und Flächenfraß. Trotz einer tung zu setzen. In letzter Minute hat dann auf überwältigenden 80-Prozent-Mehrheit haben die Re - Wunsch der bayrischen Staatskanzlei der Paragraph gierungsfraktionen sich immer wieder gegenseitig blo - 13b Einzug gehalten. Er konterkariert die gesamte No - ckiert und sich in internen Streitigkeiten verzettelt, velle und öffnet dem Flächenfraß Tür und Tor. Kürzlich statt Politik für die Bürgerinnen und Bürger im Land erst hat das IW Köln eine Studie vorgelegt, dass nicht zu machen. Wir Grüne kämpfen in den nächsten Mo - zu wenig, sondern an der falschen Stelle gebaut wird. naten dafür, dass es endlich wieder eine Regierung In ländlichen und schrumpfenden Regionen gibt es gibt, der der Klimaschutz und der soziale Zusammen - mittlerweile einen Überschuss an neugebauten Woh - halt am Herzen liegen.

SÜDWEST GRÜN 11/18 15 BEATE MüLLER-GEMMEKE sprecherin Für arbeitnehmerinnenrechte WWW.MUELLER-GEMMEKE.DE

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MOBBING AM ARBEITSpLATZ UND ARBEIT AUF ihnen vor allem darum, dass die erfahrene psychische ABRUF - GEGEN BEIDES MÜSSEN WIR ETWAS TUN! Gewalt klar benannt und anerkannt wird. Aber Mobbing ist mit der bisherigen Rechtslage in Deutschland kaum ie Hölle, das sind die anderen“, schrieb Sartre einst. zu greifen. Getan wird dagegen politisch aber nichts. D Und diesen Satz können alle unterschreiben, die in Mobbing-Betroffene müssen endlich die Chance erhal - ihrem Leben schon einmal am Arbeitsplatz gemobbt ten, vor Gericht Recht zu bekommen. Deshalb fordere wurden. Wenn Beschäftigte gezielt und systematisch ich mit einem Antrag im Bundestag ein Gesetz zum schikaniert werden, wenn Intrigen gegen sie geschmie - Schutz vor Mobbing am Arbeitsplatz. det werden, wenn sie von Kollegen beleidigt oder vom Vorgesetzten benachteiligt werden, dann ist das nicht Heute haben wir zwar das Allgemeine Gleichbehand - nur ihr persönliches Problem. Nein, Mobbing ist ein An - lungsgesetz (AGG). Aber auf diesen gesetzlichen Schutz griff auf die Persönlichkeit der Opfer. Das müssen wir können sich nur diejenigen berufen, die aufgrund ihres endlich ernstnehmen. Geschlechts, ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Religion, Denn Mobbing ist ein Angriff auf die psychische Ge - ihres Alters, ihrer sexuellen Identität oder einer Behin - sundheit eines Menschen. Es erhöht den Stress, verur - derung gemobbt werden. Andere Betroffene, die keines sacht Schlafstörungen, nicht selten Angstzustände oder dieser Merkmale erfüllen und die beispielsweise der ei - Depressionen bis hin zu Panikattacken. Oft reagiert auch gene Chef mobbt, um sich die Kündigungskosten zu der Körper, manchmal mit Bluthochdruck, mit Magen - sparen, sind gesetzlich nicht geschützt. Sie haben in der krämpfen oder chronischen Krankheiten. Die Betroffe - Vergangenheit vor Gericht nur selten Recht bekommen. nen leiden unter den gezielten Angriffen auf ihre Denn die Beweisführung erweist sich als schwierig. In Persönlichkeit. Ihr Leben bekommt Risse. Sie verlieren Deutschland besteht deshalb ein handfestes Rechtspro - häufig ihren Job. Oft folgen Krankheit, Reha und im blem. schlimmsten Fall bleibt am Schluss nur noch die Er - Wir brauchen deshalb ein Gesetz zum Schutz vor Mob - werbsminderungsrente. bing am Arbeitsplatz, das Mobbing analog zum Allge - Mobbing verursacht hohe Kosten für die Wirtschaft. meinen Gleichbehandlungsgesetz als Denn den Betrieben entstehen Ausfalltage, Produktions - Persönlichkeitsverletzung definiert und den Betroffenen störungen, Qualitätsdefizite kosten Geld, Aushilfskräfte, ausreichend Schutz garantiert. Unser Antrag im Bundes - Versetzungen oder Einarbeitungen ebenfalls. Gleichzei - tag ist mehr als überfällig, denn die Arbeitgeberinnen tig müssen die Sozialversicherungssysteme für Heilbe - und Arbeitgeber dürfen sich bei Mobbing nicht aus der handlungen, Kuren, Medikamente, Lohnersatzleistungen Verantwortung stehlen. Sie müssen verpflichtet werden, und Frührenten aufkommen. Mobbing verursacht nach konkrete Maßnahmen zu ergreifen, sobald sie von Mob - Einschätzung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und bing in ihrem Betrieb erfahren. Passiert nichts, haben die Arbeitsmedizin betriebs- und volkswirtschaftliche Kos - Betroffenen die gleichen Rechte, wie diejenigen, für die ten in Milliardenhöhe. das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz greift. Auch Mobbing-Betroffene brauchen ein Leistungsverweige - Mobbing-Betroffene müssen Recht bekommen rungsrecht, Beweiserleichterungen und vor allem sollen sie den Schaden – materiell und immateriell – ersetzt Wenn sich Betroffene gerichtlich wehren, dann geht es

16 SÜDWEST GRÜN 11/18 BEATE MüLLER-GEMMEKE sprecherin Für arbeitnehmerinnenrechte GeGeN mobbiNG WWW.MUELLER-GEMMEKE.DE Tel. 030 / 227-73041 Fax 030 / 227-76041 [email protected] uNd abRufaRbeit WAHLKREISBÜRO Gartenstraße 18, 72764 Reutlingen Tel. 07121 / 9092411, Fax 07121 / 9943186, [email protected]

bekommen. Es muss endlich klargestellt werden, dass diese Beschäftigten auf Abruf bei der Modekette ge - sich die Fürsorgepflicht der Arbeitgeberinnen und Ar - nannt. Wer meint, das klinge wie ein gesetzloser Zu - beitgeber auch auf den Schutz vor Mobbing bezieht. stand, der irrt. § 12 des Teilzeit- und Befristungsgesetz Das stärkt die Betroffenen und wirkt gleichermaßen erlaubt diese Form von Arbeit explizit. präventiv. In den Verträgen von H&M, so fand das ZDF heraus, Solch ein Gesetz ist mehr als überfällig. Immerhin hat steht geschrieben: „Dem Mitarbeiter ist bekannt, dass die EU-Kommission bereits im Jahr 2001 Mobbing als die Vergütung variieren kann und somit gegebenenfalls „psychische Gewalt“ bezeichnet. Bei Mobbing geht es nicht geeignet ist, eine stabile Einkommensgrundlage auch um unsere Glaubwürdigkeit als Rechtsstaat. Der zu liefern.“ Arbeit auf Abruf, so meint die Geschäftsfüh - ehemalige Vizepräsident des Landesarbeitsgerichts Thü - rung, sei eben nur ein Nebenjob. Doch dieser Nebenjob ringen, Dr. Peter Wickler, bringt es auf den Punkt als er wird bei H&M zur Regel: mittlerweile arbeiten dort nur einmal geschrieben hat: „Der Staat, der Mobbing in sei - noch 26 Prozent der Beschäftigten in Vollzeit, 41 Pro - nen Dienststellen und in der Privatwirtschaft zulässt zent hingegen auf Abruf. Wer so arbeitet bekommt in oder nicht ausreichend sanktioniert, kann sein humani - der Regel kein Urlaubsgeld und keine Lohnfortzahlung täres Wertesystem nicht glaubwürdig an seine Bürger im Krankheitsfall. Denn wer krank ist, wird eben nicht vermitteln und gibt damit dieses Wertesystem langfris - abgerufen. Arbeit auf Abruf bietet der Arbeitgeberseite tig dem Verfall preis." Flexibilisierungsmöglichkeiten ohne Ende. Auf diese Weise werden betriebswirtschaftliche Risiken auf die Arbeit auf Abruf ist so nicht akzeptabel Beschäftigten abgewälzt, denn wenn die Beschäftigten nicht abgerufen werden, dann gilt dies als Freizeit und Ein weiteres Thema treibt mich dieser Tage besonders die wird auch nicht bezahlt. Eine solche Unternehmens - um. Denn es gibt äußerst seltsame Arbeitsverträge in politik ist einfach inakzeptabel. Da halten sich Arbeit - Deutschland. Darin ist lediglich eine geringe Mindest - geber ein Heer von flexiblen Arbeitswilligen und anzahl von Stunden pro Monat festgelegt. Wann und ermöglicht und geduldet wird das auch noch von der wie lange die Beschäftigten dann tatsächlich arbeiten, Politik. liegt ganz in der Hand des Chefs. Er muss lediglich vier Tage vorher Bescheid geben, wann er zur Arbeit auf Deshalb mahnen wir jetzt bei dieser Beschäftigungs - Abruf ruft. Doch viele Abrufkräfte erfahren vom Ar - form Reformen an. Arbeit auf Abruf soll es künftig dort beitseinsatz erst am selben Tag oder am Tag zuvor. Auf nicht mehr geben, wo die Arbeit auch von Beschäftig - diese Weise ist das Leben kaum noch planbar. 1,5 Mil - ten in normalen Arbeitsverhältnissen getan werden lionen solcher modernen Tagelöhner arbeiten laut DIW kann. Denn es gibt unzählige Möglichkeiten auch in Deutschland. schwankenden Personalbedarf auszugleichen – bei - Sie alle wissen nicht, wieviel sie im Laufe eines Monats spielsweise mit Arbeitszeitkonten. Wenn Betriebsgrößen arbeiten werden. Und sie wissen nicht, wieviel sie ver - dafür zu gering sind, dann wollen wir die Arbeit auf dienen. Vor allem im Handel und in der Gastronomie ist Abruf für die Beschäftigten berechenbarer machen. Das Arbeit auf Abruf weit verbreitet. Beschäftigte bei H&M würde den Wildwuchs zumindest eindämmen und für sagen, dass sie manchmal 400 Euro im Monat verdie - eine bessere Planbarkeit sorgen. nen, ein anderes Mal 1500 Euro. Flexkräfte werden SÜDWEST GRÜN 11/18 17 CEM ÖZDEMIR WWW.OEZDEMIR.DE

Tel. 030 / 227-75070, Fax 030 / 227-76069, [email protected] WAHLKREISBÜRO Königstrasse 78 70173 Stuttgart Tel. 0711 / 65832900, Fax 0711 / 65832901, [email protected]

EMISSIONSFREI MOBIL gievorsprung verlässt, hat schon verloren. Denn die Frage lautet nicht, ob der Abschied vom fossilen Ver - iele Regionen in Deutschland sind durch giftige brennungsmotor kommt, sondern ob unsere Auto - V Stickoxide hoch belastet. Schmutzige Diesel-Pkw bauer rechtzeitig die Kurve kriegen. sind die Hauptursache. Gerichte können absehbar gar Mit Macht streben neue Unternehmen wie der US-Au - nicht anders, als strenge Fahrverbote zu verordnen. tobauer Tesla oder der chinesische Konzern BYD auf Das wird die Fahrer von Diesel-Pkw verärgern – zu den Automobilmarkt. Das Auto von morgen fährt mit Recht. Sie haben sich im Vertrauen auf zum Teil mo - erneuerbarer Energie, leise, sicher und schadstofffrei. dernste Abgasreinigungssysteme für einen Diesel ent - Es ist vernetzt, zunehmend selbstfahrend und kombi - schieden. nierbarer Teil der Reisekette. Der deutschen Automo - Die Bundesregierung trägt eine große Verantwortung bilwirtschaft und den 800.000 Beschäftigten dort wird dafür, dass deutsche Autohersteller gerade ziemlich absehbar nur eine industriepolitische Strategie helfen, alt aussehen. Der Abgasskandal verschwindet nicht, die konsequent in diese Richtung weist. Mit jährlichen indem CDU/CSU und SPD im Bundestag das jahrelange Exportquoten von rund 75 Prozent betrifft sie interna - Wegschauen staatlicher Behörden decken und Bun - tionale Veränderungen unmittelbar. Autos aus deut - desverkehrsminister zweifelhafte scher Produktion werden dann Mobilitätsgarant und Software-Updates anordnet. Um wieder Vertrauen Exportschlager bleiben, wenn sie mit klimafreundli - herzustellen, braucht es jetzt zügig eine wirksame und chen Antrieben und auf Basis erneuerbarer Energien rechtssichere Nachrüstung von Diesel-Pkw. Nur so fahren. können Fahrverbote unterbleiben. Auch wer in Mün - Deutschland hat große Innovationen für die Mobilität chen, Stuttgart oder Düsseldorf lebt, hat ein Recht auf hervorgebracht, etwa mit der Erfindung des Fahrrads, saubere Luft. der Elektrolokomotive oder der Entwicklung des Auto - Klug reagiert Deutschland, wenn es den Abgasskandal mobils. Die Bundesrepublik verfügt über eines der als Weckruf begreift und als Chance nutzt. Die Welt - dichtesten Schienennetze und in vielen Regionen über gemeinschaft hat sich im Pariser Klimaschutzabkom - gute Nahverkehrsangebote. Spitzenprodukte, die im men darauf verpflichtet, die Erderwärmung auf unter Bereich der deutschen Automobil-, Bahn- und Luft - zwei Grad zu begrenzen. Am fossilen Verbrennungs - fahrtindustrie entstehen, setzen weltweite Standards. motor und an Autos mit hohen Kraftstoffverbräuchen Unser Wohlstand hängt auch davon ab, dass wir wei - hängt somit ein Verfallsdatum. Deshalb wollen wir die terhin die besten Mobilitätslösungen und -Technolo - Rahmenbedingungen schaffen, damit ab 2030 nur gien hervorbringen. Jetzt geht es darum, für das 21. noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden. Jahrhundert die Mobilität neu zu erfinden. Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel zieht mit ihrer Als Leitplanken für das Verkehrsgeschehen geben Le - Automobilpolitik einen Schutzzaun um den fossilen bensqualität sowie Klima-, Umwelt- und Gesundheits - Verbrennungsmotor. Er wird genauso wenig erfolg - schutz die Richtung vor und lösen ein veraltetes reich sein, wie es der Versuch des einstigen Welt - Denken ab, das die Grenzen unseres Planeten igno - marktführers Nokia war, das Smartphone zu riert. Mit Verkehrsmitteln, in denen sich die Welt ignorieren. Wer sich weiter auf einen alten Technolo - immer weiter in Megastaus, Dauersmog und Klima -

18 SÜDWEST GRÜN 11/18 CEM ÖZDEMIR WWW.OEZDEMIR.DE EMISSIoNSFREI Tel. 030 / 227-75070, Fax 030 / 227-76069, [email protected] WAHLKREISBÜRO Königstrasse 78 70173 Stuttgart Tel. 0711 / 65832900, Fax 0711 / 65832901, [email protected] MoBIl

krise manövriert, kommen wir nicht weiter. Der volks - in der Automobilwirtschaft zu erhalten. Damit das wirtschaftliche Schaden ist zu hoch. Es ist Zeit für gelingt, braucht es ordnungspolitische Anreize, damit eine Verkehrswende, die die Dominanz fossil betriebe - Innovation die Richtung wechseln kann. Die Politik ner Fahrzeuge auf unseren Straßen beendet und den wird das neue Auto nicht bauen – aber sie muss die Ressourcen- und Flächenbedarf des Verkehrs verrin - Rahmenbedingungen dafür schaffen. Sie muss die gert. steuerlichen, fiskalischen und infrastrukturellen Vo - Die Märkte stellen bereits auf moderne Mobilität um. raussetzungen für eine emissionsfreie Mobilität China wird als größter Absatzmarkt der Welt eine schaffen. Quote für Elektroautos einführen. Schon im vergan - Dazu gehört unter anderem, die Besteuerung von genen Jahr wurden in China rund eine halbe Million Dienstwagen in Deutschland an den CO2-Ausstoß E-Autos verkauft, jedes zweite E-Auto weltweit wird koppeln. Außerdem wollen wir die Kaufprämie für zurzeit in China zugelassen. In zahlreichen Ländern Elektroautos in ein Bonus-Malus-System in der Kraft - wird der Ausbau der Elektromobilität gezielt vorange - fahrzeugsteuer zu überführen, um einen starken An - trieben und insbesondere in Städten wird an moder - reiz für den Kauf emissionsarmer Pkw zu setzen. nen Mobilitätskonzepten gearbeitet. In den USA hat Ferner werden wir das Bundesprogramm für die Er - der Autohersteller Tesla, der ausschließlich in batte - richtung von Ladeinfrastruktur ausweiten, klare Re - rieelektrische Antriebe investiert, zwischenzeitlich gelungen für diskriminierungsfreies und eine höhere Marktkapitalisierung erreicht als die tra - anbieterübergreifendes Laden an allen öffentlichen ditionellen US-Autobauer wie GM und Ford, obwohl Ladesäulen einzuführen und das Wohneigentums- noch keine Gewinne eingefahren werden. Der schwe - und Mietrecht ändern, sodass E-Auto-Fahrer die In - dische Autobauer Volvo hat gerade angekündigt, dass stallation von Lademöglichkeiten in Tiefgaragen und es den Verbrennungsmotor schrittweise abschaffen in Mehrfamilienhäusern leichter durchsetzen können. wird – ab 2019 soll jedes neue Modell mit einem Unsere Ziele auf dem Weg zu einer abgasfreien Mobi - Elektro- oder Hybridantrieb vom Band rollen. Und lität sind klar, ehrgeizig – und machbar! Wer die Kli - auch Porsche hat angekündigt ab 2023 jedes zweite maschutzziele von Paris ernst meint und die Fahrzeug mit einem Elektroantrieb zu verkaufen. Wettbewerbsstärke unserer Automobil- und Zuliefer - Die Bundesregierung versäumt seit Jahren, die not - industrie erhalten will, muss jetzt eine ökologische wendigen Voraussetzungen für emissionsfreie Mobili - Modernisierung des Verkehrs „Made in “ auf tät zu schaffen. Weil die Bundesregierung weiterhin den Weg bringen. Wer nicht will, dass unsere Fachar - verbrauchsstarke und hochmotorisierte Fahrzeuge auf beiterinnen und Facharbeiter in Stuttgart, in Ingol - dem deutschen Automobilmarkt subventioniert, ver - stadt oder in Wolfsburg ins Bett gehen und am fehlt sie ihr eigenes Ziel, bis 2020 eine Million Elek - nächsten Tag in einer verfallenen Autometropole wie trofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Detroit aufwachen – der sollte der deutschen Inge - Um emissionsfreier Mobilität zum Durchbruch zu ver - nieurskunst mehr Vertrauen schenken. Sie wollen helfen, haben wir in den Bundestag einen Antrag ein - endlich machen. Und sie können es auch. Ob sie aber gebracht. Es geht darum, mit sauberen Autos auch dürfen, hängt auch an der Politik. Wettbewerbsstärke, Wertschöpfung und Arbeitsplätze

SÜDWEST GRÜN 11/18 19 DR. GERHARD SCHICK sprecher Für Finanzpolitik WWW.GERHARDSCHICK.NET

Tel. 030 / 227-74535, Fax 030 / 227-76656, [email protected] WAHLKREISBÜRO Kaiserring 38, 68169 Mannheim Tel. 0621 / 4017252, Fax 0621 / 4018469, [email protected]

DIE MäR VOM SOLIDEN LEBENSVERSICHERER dazu gehören nun mal auch Versicherer – haben aber keine Angst vor der Pleite. Dafür hat man ja den Staat. ebensversicherer gelten als grundsolide. Keiner Je sicherer man ist, dass er zur Hilfe eilt, desto weniger würde seine private Altersvorsorge einer unsoliden L Eigenkapital braucht man. Lebensversicherer scheinen Firma anvertrauen. Eine Krise wie im Bankenbereich, sich besonders sicher zu sein. Und die Vergangenheit bei der die Versicherer reihenweise umfallen? Ausge - gibt ihnen leider Recht. schlossen. Staatliche Rettungsmaßnahmen für Lebens - versicherer? Niemals. Angst vor der Pleite? Dafür ist doch der Staat da! Auch Medien berichten lieber über Banken als Versi - cherer. Trotzdem haben wir uns als Bundestagsfraktion Seit der Finanzkrise vergeht kaum ein Jahr ohne eine in dieser Legislaturperiode intensiv mit der Versiche - neue staatliche Hilfsmaßnahme. Die Maßnahmen tra - rungswirtschaft beschäftigt. Weil es da um richtig viel gen sperrige Begriffe wie „Zinszusatzreserve“ oder Geld geht und weil es der Lebensversicherung in „Rückstellung für Beitragsrückerstattung“. Sie wurden Deutschland seit Jahren schlecht geht. Grundproblem ohne saubere Analyse und öffentliche Diskussion an sind die Zinsgarantien, die sie in wirtschaftlich besse - andere wichtigere Gesetze angehängt und durch den ren Zeiten, die teils Jahrzehnte zurückliegen, ihren Bundestag gepeitscht. Wir hatten dazu ein öffentliches Kunden versprochen haben. Damit diese Garantien ein - Fachgespräch beantragt. Das hat die Koalition aber gehalten werden können, müssen Rückstellungen ge - blockiert und durchgesetzt, dass nur hinter verschlos - bildet werden. Bei den Rückstellungen wird berechnet, senen Türen diskutiert werden durfte. wie viel Geld bei konservativer Verzinsung beiseitezule - Im Jahressteuergesetz 2010 wurde den Unternehmen gen ist, um den garantierten Betrag später auszahlen erlaubt, einen deutlich größeren Teil der Erträge (steu - zu können. Müssten Versicherer ihre Rückstellungen erbegünstigt) in einen Eigenkapital ersetzenden Reser - mit realistischen Zinsen berechnen, würden ihnen über vetopf namens „Rückstellungen für 200 Milliarden Euro fehlen. Eine enorme Summe, die Beitragsrückerstattungen“ zu buchen, anstatt sie den sie angesichts ihres dünnen Eigenkapitalpuffers über - Kunden gutzuschreiben. 2011 wurden die Versicherer fordern würde. mittels einer einfachen Verordnung - komplett ohne Banken sind im Vergleich zu „normalen“ Unternehmen Mitwirkung des Bundestages - verpflichtet, etwa 200 bereits mit gefährlich wenig Eigenkapital ausgestattet. Milliarden Euro zusätzliche Rückstellungen zu bilden. Lebensversicherer arbeiten mit noch weniger Eigenka - Die Kosten dafür tragen wieder die Kunden, an die pital als Banken. Der Sinn dahinter: Je weniger Eigen - niedrigere Beträge ausgeschüttet werden. kapital eingesetzt wird, desto höher ist der In gleicher Weise ist es der deutschen Versicherungs - Renditehebel, also der relative Gewinn pro eigenem wirtschaft gelungen, die europäischen Bemühungen zu Euro. Wenn es gut läuft, dann läuft es extrem gut für einer realitätsnäheren Bewertung der Rückstellungen die Aktionäre - und wenn es schlecht läuft, ist man so - zu verwässern. Als im Jahr 2015 die Europäische Versi - fort pleite. Aktionäre normaler Unternehmen setzen cherungsaufsicht in einem Stresstest feststellte, dass sich derartigen Risiken nicht aus. Deshalb statten sie die meisten deutschen Versicherer Probleme beim Auf - ihre Unternehmen mit weit höheren Quoten an Eigen - bau der Rückstellungen haben, wurde zugunsten der kapital aus. Unternehmen in der Finanzindustrie – und Versicherer für langfristige Verpflichtungen ein völlig

20 SÜDWEST GRÜN 11/18 LEBENSVERSICHERER IN DER KRISE

unrealistisch hoher Zinssatz angesetzt und den Versi - bensversicherern: Sie dürfen angesichts ihrer hauch - cherern zusätzlich eine 15-jährige Übergangsfrist dünnen Eigenkapitalquote den Staat immer noch in zum Aufbau des nötigen Kapitals eingeräumt. jeder Krise um Hilfe ersuchen. Nach wie vor gibt es 2012 glaubte die Regierung einen weiteren großen keine Regeln, dass zunächst die Eigentümer zur Haf - Vermögenstransfer ausschließlich zu Lasten der Versi - tung herangezogen werden, bevor es an das Vermö - cherungskunden in einem kleinen Begleitgesetz ver - gen der Kunden geht. Missstände, die wir bei der stecken zu können. Es geht um stille Reserven, die Umsetzung der sogenannten „Solvency II“ Richtlinie Unternehmen in guten Zeiten anhäufen, weil sie ihren deutlich kritisiert haben. Kunden nicht alle Erträge gutschreiben. Die Rückstel - Drei Reformschritte wollen wir in Deutschland und in lungen für Beitragsrückerstattungen alter Kunden der EU erreichen. Erstens: Es wird Zeit, dass die Ret - sollten den neuen Kunden zugeschlagen werden und tungsmaßnahmen gegenüber der Öffentlichkeit trans - sogenannte Bewertungsreserven ausscheidender Kun - parent gemacht werden. Es kann nicht sein, dass den den verbleibenden Kunden. Bei beiden Maßnah - Eigentumsrechte in einer Krise in Milliardenhöhe ver - men geht es um weit mehr als zehn Milliarden Euro, schoben werden, ohne dass es dazu regelmäßige Be - mit denen eine Kundengruppe das Versichertenkollek - richte der Bundesregierung über die Wirkung dieser tiv und damit die Unternehmen stützen soll. Nach Maßnahmen gibt. Auch muss den Kunden, die heute heftigen Protesten von uns Grünen, aber auch vielen geringere Auszahlungen als erwartet bekommen, dar - Verbraucherschützern und Betroffenen wurden diese gelegt werden, warum das so ist: nämlich, um die Maßnahmen 2013 im Rahmen des „Lebensversiche - Auszahlungen an andere Kunden in der Zukunft zu si - rungsreformgesetzes“ zwar verabschiedet, allerdings chern. mussten gegen den ursprünglichen Willen der Bun - Zweitens: Die Rettung von Lebensversicherungen desregierung auch die Aktionäre, also die Eigentümer muss fair erfolgen. Die Unternehmen haben in guten der Unternehmen, gewisse Zugeständnisse machen. Zeiten vollmundig zu viel versprochen. Damit haben sie prächtig gelebt. Sie hätten aber schon vor Jahren Drei Reformschritte zum Wohle der Kunden und Ver- Gewinnausschüttungen an ihre Eigentümer stoppen, sicherer und stattdessen neues Kapital einwerben müssen. Im Bankensektor hatte die Finanzkrise auch dank un - Und sie hätten die üppigen Provisionen für ihre Heer - serer anhaltenden Bemühungen auf deutscher und scharen von Versicherungsvertretern kürzen und auch europäischer Ebene wenigstens eine heilsame Wir - andere Kosten senken müssen. Deswegen darf jetzt kung auf die Regulierung. Banken müssen jetzt mehr nicht alles bei den Kunden abgeladen werden. Auch Eigenkapital einsetzen, um das Risiko einer staatli - Aktionäre und Manager müssen ihren Beitrag leisten. chen Rettung zu reduzieren. Und es gibt es inzwi - Drittens muss die Regulierung für die Zukunft sicher - schen ein Abwicklungsregime mit einer klaren stellen, dass nicht ein weiteres Mal eine solche Fehl - Haftungsreihenfolge: Im Krisenfall stehen zunächst entwicklung stattfinden kann: Mehr echtes die Eigentümer in der Pflicht und dann die Gläubiger, Eigenkapital, transparente Produkte und eine unab - bevor normale Kunden ihr Geld verlieren. Kleinkunden hängige Beratung für die Kunden sind die wichtigsten sind sogar vollständig geschützt. Nicht so bei den Le - Elemente.

SÜDWEST GRÜN 11/18 21 NR. 11 / 18. WP • Juli 2017

RUNDBRIEF DER BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN GRÜNEN IM BUNDESTAG seRvice

betreuungs WAHLKREISE AALEN Harald Ebner SÜDWEST GRÜN erscheint drei- bis viermal im Jahr. Darin be - ALB-DONAU Beate Mu l̈ ler-Gemmeke richten wir als Landesgruppe Baden-Württemberg der Grünen BIBERACH Agnieszka Brugger Bundestagsfraktion von unserer Arbeit. BODENSEEKREIS Agnieszka Brugger BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD Kerstin Andreae SÜDWEST GRÜN wird als E-Mail mit PDF-Anhang versandt. Wer den Rundbrief regelmäßig beziehen möchte, schreibe bitte eine BÖ̈BLINGEN Matthias Gastel E-Mail mit dem Betreff „Abo Südwestgrün“ an CALW Beate Mu l̈ ler-Gemmeke [email protected]. Abmeldungen und Feedback aller EMMENDINGEN Kerstin Andreae Art bitte ebenfalls an diese Adresse. ESSLINGEN Matthias Gastel ETTLINGEN Sylvia Kotting-Uhl Ältere Ausgaben aus den vorangegangenen Wahlperioden sind im FREIBURG Kerstin Andreae SÜDWEST GRÜN -Archiv auf www.kotting-uhl.de zu finden. FREUDENSTADT Beate Mu l̈ ler-Gemmeke GÖppINGEN Matthias Gastel Aufgrund der großen Distanz zwischen Baden-Württemberg und HARDT Gerhard Schick Berlin können wir selbst nicht so oft in den Wahlkreisen unter - HEIDELBERG Franziska Brantner wegs sein wie wir es gerne möchten. Daher seid ihr, die Grünen in HEIDENHEIM Matthias Gastel Baden-Württemberg, unser stärkstes Bindeglied „ins Ländle“. Für HEILBRONN Gerhard Schick uns ist es wichtig zu erfahren, was euch konkret auf den Nägeln HOHENLOHE Harald Ebner brennt. KARLSRUHE Sylvia Kotting-Uhl Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Wahlkreisbüros KARLSRUHE/LAND Sylvia Kotting-Uhl sind vor Ort für euch und eure Anliegen da und stehen in engem KONSTANZ Gerhard Schick Kontakt mit uns Abgeordneten in Berlin. Eure Ideen und euer En - LUDWIGSBURG Cem O z̈ demir gagement sind eine wichtige Ergänzung zu unserer parlamentari - LÖRRACH Kerstin Andreae schen Arbeit! MAIN-TAUBER Harald Ebner MANNHEIM Gerhard Schick Da wir leider nicht in jedem Wahlkreis mit einer/einem eigenen NECKAR-ODENWALD Franziska Brantner MdB vertreten sind, haben wir das System der Betreuungswahl - NECKAR-BERGSTRASSE Franziska Brantner kreise eingerichtet. In der Liste links seht ihr, wer von uns ODENWALD-KRAICHGAU Gerhard Schick für euren Wahlkreis zuständig ist. ORTENAU Sylvia Kotting-Uhl pFORZHEIM/ENZKREIS Gerhard Schick Mehr aus der Bundestagsfraktion immer akuell unter RASTATT/BADEN-BADEN Sylvia Kotting-Uhl www.GRUENE-BUNDESTAG.DE RAVENSBURG Agnieszka Brugger REMS-MURR Cem O z̈ demir IMpRESSUM REUTLINGEN Beate Mu l̈ ler-Gemmeke ROTTWEIL Chris Ku ḧ n V.i.S.d.P.: Chris Kühn, MdB (Landesgruppensprecher) SCHWARZWALD-BAAR Chris Ku ḧ n Platz der Republik 1 SCHWä̈BISCH GMÜND Harald Ebner 11011 Berlin Tel. 030 / 227 73097 SCHWä̈BISCH HALL Harald Ebner Fax 030 / 227 76097 SIGMARINGEN Agnieszka Brugger [email protected] STUTTGART Cem O z̈ demir TUTTLINGEN Chris Ku ḧ n TÜ̈BINGEN Chris Ku ḧ n ULM Beate Mu l̈ ler-Gemmeke WALDSHUT Kerstin Andreae WANGEN Agnieszka Brugger ZOLLERNALB Chris Ku ḧ n