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INHALT · CONTENTS · SOMMAIRE

UNTERNEHMEN EISBÄR · Interview mit Horst Impressum · Imprint · Impressum

Münster 3 ▼ OPERATION POLAR BEAR · Hindemith-Forum Interview with Horst Münster 4 ▼ OPÉRATION Mitteilungen der Hindemith-Stiftung/Bulletin of the Hindemith Foundation/Publication de OURS BLANC · Entretien avec Horst Münster 7 la Fondation Hindemith Heft 14/Number 14/Cahier no 14 © Hindemith-Institut, Frankfurt am Main 2006 Redaktion/Editor/Rédaction: TRANSPARENZ UND KLANGZAUBER · Ein Heinz-Jürgen Winkler Beiträge/Contributors/Articles de: Gespräch mit Seiji Ozawa 9 ▼ TRANSPARENCY Susanne Schaal-Gotthardt (SSG), Giselher Schubert (GS), Heinz-Jürgen Winkler (HJW) AND THE MAGIC OF SOUND · A Conversation Redaktionsschluß/Copy deadline/ ▼ Etat des informations: 15. November 2006 with Seiji Ozawa 10 TRANSPARENCE ET Hindemith-Institut Eschersheimer Landstr. 29-39 ENCHANTEMENT SONORE · Un entretien avec 60322 Frankfurt am Main Tel.: ++49-69-5 97 03 62 Seiji Ozawa 12 Fax: ++49-69-5 96 31 04 e-mail: [email protected] internet: www.hindemith.org Gestaltung/Design/Graphisme: „... AUF DEN LEIB GESCHNITTEN“ · Interview Stefan Weis, Mainz-Kastel ▼ Herstellung und Druck/Production mit Nobuko Imai 15 “TAILORED TO FIT” · and printing/Réalisation et impression: Interview with Nobuko Imai 16 ▼ « … COMME Schott Musik International, Mainz Übersetzung engl./English translation/ UN GANT » · Entretien avec Nobuko Imai 17 Traduction anglaise: David Babcock Übersetzung frz./French translation/ Traduction française: Dominique de Montaignac Forum 19 Bearbeitung/Adaptation: François Margot Bildnachweise/ Picture credits/ Illustrations: Claudio Grau, Hindemith-Institut, Cristina Hospenthal, Horst Münster, CD Neuerscheinungen 20 ▼ CD New Releases 20 ▼ Frédéric Paschoud, Akira Tanno, Heikki Tuuli, Ben Van Duin Nouveautés sur CD 20 Umschlag / Cover / Couverture: Begrüßung der Wiener Philharmoniker in Osaka am 14. April 1956 / The Vienna Philharmonic’s greeting in Osaka on 14 April 1956 / Neuveröffentlichungen 24 ▼ New Publications 24 ▼ L’orchestre de la Philharmonie de Vienne, à Osaka, le 14 avril 1956 Nouvelles publications 24 Printed in Germany

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JAPAN · · JAPON

UNTERNEHMEN EISBÄR Der Kontrabassist Horst Münster erinnert sich an die Japan-Tournee der Wiener Philharmoniker im Jahre 1956.

Herr Professor Münster, wie lange waren Sie Kontrabassist bei den Wiener Phil- harmonikern?

Festes Mitglied bei den Philharmoni- kern war ich seit April 1961 bis zu meiner Pensionierung im August 1995. Zur Zeit der Japan-Reise gehörte ich zu den Sub- stituten, also zu den Aushilfskräften, die ständig gebraucht wurden und werden, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Das Orchester war und ist ja viel auf Rei- sen, währenddessen der Opernbetrieb in Wien weiterläuft. Im Jahre 1955 wurde Ankunft in Nagoya, 13. April 1956 / Arrival in Nagoya, 13 April 1956 / L’arrivée à Nagoya le 13 avril 1956 ich von meinem Lehrer Otto Rühm für reif empfunden, im Orchester mitzuspie- Die damals sehr berühmte japanische die Philharmoniker anläßlich eines Philhar- len, und vorgeschlagen, an der Japan- Tageszeitung Asahi Shimbun hatte die Wie- monischen Konzertes, das war im Novem- Tournee teilzunehmen. ner Philharmoniker eingeladen, sich auf ei- ber 1963, kurz vor seinem Tode. ner Konzertreise in Japan zu präsentieren. Für mich als jungen Mann war diese Erzählen Sie uns von der Tournee der Dazu wollte man als Dirigenten einen Tournee eine große Sache, durfte ich Wiener Philharmoniker nach Japan im weltweit renommierten Musiker engagie- doch mit hervorragenden Musikern eine Jahre 1956! Wie kam es zum Engage- ren. So fiel die Wahl auf , solch exotische Reise im Flugzeug über ment und warum wurde Paul Hindemith obwohl er bis dahin noch nicht die Wiener den Nordpol antreten. Der Wiener Neue als Dirigent gewählt? Philharmoniker geleitet hatte. Nach dieser Kurier berichtete am Tag unserer Abreise Japan-Reise dirigierte er nur einmal noch und titulierte „,Unternehmen Eisbär’ hat heute früh begonnen“. Im Vergleich zum heutigen Konzertbetrieb, der nach öko- ◆ 1956 ging Paul Hindemith mit den Wiener Philharmonikern auf Japan- nomischen Richtlinien durchorganisiert Tournee. 50 Jahre später, im Sommer 2006, leiteten Seiji Ozawa und No- ist, hatten wir damals noch genug Zeit und Muße, um Land und Leute kennen- buko Imai eine internationale Sommerakademie im Hindemith Musikzen- zulernen und die überaus herzliche Gast- trum, Blonay. Diese Ereignisse sind Anlaß gewesen, Japan als Schwerpunkt freundschaft zu genießen. Daher war die des vorliegenden Hindemith-Forums zu wählen. Reise – trotz der großen Entfernung – überhaupt nicht strapaziös. ◆ In 1956 Paul Hindemith set out on a tour of Japan with the Vienna Phil- harmonic. In the summer of 2006, fifty years later, Seiji Ozawa and Nobu- Schildern Sie uns Ihre Eindrücke von den ko Imai led an International Summer Academy at the Hindemith Music Reaktionen des japanischen Publikums Centre in Blonay. These events are the reason for selecting Japan as the auf Ihre Konzerte! focal point of the present Hindemith Forum. Die Zuhörer – vor allem die jüngeren – ◆ C’est en 1956 que Paul Hindemith effectue une tournée au Japon avec waren wahrhaft enthusiasmiert. Die Zei- l’Orchestre Philharmonique de Vienne. Cinquante ans plus tard, pendant tungen bedachten uns mit den blumig- sten Kritiken und lobten uns über den l’été 2006, Seiji Ozawa et Nobuko Imai, accompagnés, parmi d’autres, de grünen Klee. Man muß sich die Situation Sadao Harada, ont été les mentors d’une Académie internationale d’été au vorstellen: Wir waren damals das zweite Centre de Musique Hindemith Blonay. Ces résonances dans le temps et Ensemble aus dem Westen, das Japan be- leur écho dans l’unité actuelle d’un lieu ont contribué à faire du Japon le reiste und einem gespannten und neu- gierigen Publikum klassische Musik bot. thème principal de la présente livraison du Hindemith Forum. Unmittelbar vor uns war Karl Münchinger mit dem Stuttgarter Kammerorchester in

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Japan zu Gast gewesen. Die Wiener Phil- harmoniker gehörten damals wie heute OPERATION zu den renommiertesten und angesehen- POLAR BEAR sten Orchestern der Welt. Sie können sich vorstellen, daß die Leute schier kopfstan- The double bassist Horst Mün- den und uns frenetisch bejubelten. Auf ster reminisces on the Vienna dieser Reise bestand das Orchester aus Philharmonic’s Japan tour in ungefähr 50 Musikern. Gewisse Komposi- 1956: tionen, zum Beispiel Beethovens 4. Sym- phonie, mußten wir mit einer Besetzung Professor Münster, how spielen, die dem damaligen Klangideal long were you double nicht entsprach. Es war damals nicht bassist with the Vienna unüblich, bei Beethoven-Symphonien die Philharmonic? Kontrabässe mit acht bis zehn Musikern zu besetzen; in Japan waren wir lediglich I was a permanent mem- zu viert. ber of the Philharmonic from April 1961 until my re- Wie war Hindemith als Dirigent? tirement in August 1995. At the time of the Japan tour I Hindemith trat nicht als Maestro auf. was one of the substitutes, Von der Rolle eines Dirigenten, wie sie da- meaning temporary workers mals bereits der junge Herbert von Kara- who were and are always jan repräsentierte, distanzierte er sich. Er needed to keep the opera- war ein fabelhaft guter Musiker mit pro- tion going. The orchestra was funden Kenntnissen über die Werke und and is often on tour; at the die Instrumente. Im Umgang mit uns wirk- same time, the opera con- te er – für Wiener Verhältnisse – etwas di- tinues in Vienna. In 1955 I stanziert und sehr sachbezogen. Sein ei- was recommended by my genartiger Humor erstaunte uns das ein teacher, Otto Rühm, as being oder andere Mal. Er erzählte uns einmal mature enough to play in the von einer Sängerin, deren Charakteristi- orchestra; he suggested that I kum ein sehr ausgeprägtes Tremolo war. participate in the Japan tour. Und süffisant fügte er hinzu: „Wenn das Tremolo allerdings den Umfang einer klei- Tell us about the Vienna Phil- nen Terz übersteigt, wird’s unerträglich!“ harmonic tour in Japan in 1956! How did the engage- Erinnern Sie sich an ein „Schmankerl“? ment come about and why was Paul Hindemith chosen to be Nach einem Konzert spielten wir als the conductor? wanted to engage a musician with world Zugabe den Radetzky-Marsch. Hindemith renown as conductor. That is how Paul hatte noch während des Applauses uns The then very well-known Japanese Hindemith was chosen, although he had angesagt, was als Zugabe gespielt wer- daily newspaper Asahi Shimbun had in- not up until then conducted the Vienna den sollte, und sofort mit dem Stück be- vited the Vienna Philharmonic to present Philharmonic. After this Japan tour, he gonnen. Wir hatten allerdings nicht die itself on a concert tour in Japan. They only conducted the Philharmonic once Zeit, die Noten aufzuschlagen. Das führte dazu, daß außer den melodieführenden ersten Geigen alle anderen Orchestermu- siker etwas ins Schwimmen gerieten. So haben wir erst einmal, wie man in Wien sagt, „zuwi’passt“. Da erklangen zunächst einige abenteuerliche Harmonien, bis daß alle Musiker ihre Noten hergerichtet hatten. HJW

Teezeremonie in Kyoto, 22. April 1956 / Tea ceremony in Kyoto, 22 April 1956 / Kyoto, la cérémonie du thé (22 avril 1956)

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the role of the conductor as already rep- resented in those days by the young Her- bert von Karajan. He was a fabulous mu- sician with profound knowledge of the works and instruments. When working with us, he seemed – by Viennese stand- ards – somewhat distanced and very objective. His idiosyncratic sense of hu- mour astonished us now and then. He once told us about a singer whose chief characteristic was a very marked tremolo. He then added smugly, “But when the tremolo exceeds the interval of a minor third, it becomes unbearable!”

Seiten aus dem internen Konzert- plan der Wiener Philharmoniker / Pages from the Vienna Philharmonic’s internal concert plan / Pages de la feuille de route des concerts de la Philharmonie de Vienne

more, at a Philharmonic concert in only the second ensemble November 1963, shortly before his death. from the West that had For me as a young man, this tour was toured Japan, offering clas- a big event, for I was privileged to under- sical music to an excited and take such an exotic voyage, flying over curious public. Just before us, the North Pole, with outstanding musi- Karl Münchinger and the cians. The Viennese Neue Kurier reported Stuttgart Chamber Orchestra on the day of our departure, using the ti- had been guests in Japan. tle “’Operation Polar Bear’ Has Begun The Vienna Philharmonic, then as now, This Morning.” Compared to the concert was one of the world’s most renowned Do you remember any encores, any business of today, thoroughly organised and distinguished orchestras. You can “desserts?” according to economic guidelines, in imagine how the audiences went ab- those days we still had enough time and solutely wild, applauding us in a state of We played the Radetzky March after leisure to get to know the country and its frenetic exultation. The orchestra con- one concert. During the applause Hin- people, and to enjoy their very warm sisted of about 50 musicians on this tour. demith had told us what we would play hospitality. The trip was therefore not at We had to play certain compositions, as an encore and started the piece im- all strenuous, despite the great distance. such as Beethoven’s Fourth Symphony, mediately. However, he didn’t leave us with an ensemble size that did not any time to open the music, in order to Please describe your impressions of the correspond to the sonic ideal of that read our parts on the music stands. The reactions of the Japanese public to your time. In those days it was not unusual to result was that all the instruments, ex- concerts! play the Beethoven symphonies with cept the first violins carrying the melody, eight to ten double basses; in Japan found themselves in a muddle. As they The listeners – especially the young there were only four of us. say in Vienna, this time we really “zuwi’- people – were truly enthusiastic. The passt” – it was very chaotic. At first there newspapers bestowed the most flower- What was Hindemith like as a conductor? were some adventurous harmonies until ing, gushy criticism upon us, praising us all the musicians had finally got their to the skies. You have to imagine how Hindemith did not walk onto the stage music organised on the music stands. the situation was: at that time, we were like a maestro. He distanced himself from HJW

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Paul Hindemith dirigiert die Wiener Philharmoniker in Tokyo / Paul Hindemith conducting the Vienna Philharmonic in Tokyo / Paul Hindemith dirigeant la Philharmonie de Vienne à To

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OPÉRATION OURS BLANC Le contrebassiste Horst Münster se souvient de la tournée de concerts accomplie en 1956, au Japon, avec l’Orchestre de la Philharmonie de Vienne.

Monsieur le Professeur Münster, pendant combien de temps avez-vous été contre- bassiste au sein de l’Orchestre de la Phil- harmonie de Vienne ?

J’ai été membre permanent de la Phil- harmonie d’avril 1961 jusqu’à ma retraite en août 1995. Au moment de la tournée au Japon, je faisais partie des remplaçants, c’est-à-dire, des auxiliaires dont on avait et a toujours besoin pour mener à bien le programme des représentations de concerts. Comme aujourd’hui, l’orchestre était continuellement en tournée, pendant que les opéras continuent d’être joués à Vienne. En 1955, mon professeur Otto Rühm a été de l’avis que j’étais mûr pour jouer dans l’orchestre et me recommanda pour que je sois de la tournée au Japon.

Racontez-nous la tournée de la Philhar- monie de Vienne au Japon en 1956 ! Comment l’orchestre a-t-il été engagé et pourquoi le choix s’est-il porté sur Paul Hindemith comme chef d’orchestre ?

Le quotidien japonais Asahi Shimbun, très célèbre à l’époque, avait invité la Philharmonie de Vienne à se produire au cours d’une tournée de concerts au Ja- Dankbrief einer japanischen Konzertbesucherin an pon. Pour cela, on voulait engager un Paul Hindemith / Thank-you letter to Paul Hindemith chef d’orchestre de renommée mondiale. from a Japanese concert-goer / Mots de gratitude C’est ainsi que l’on choisit Paul Hinde- d’une mélomane japonaise à Paul Hindemith mith, bien que, jusque là, il n’avait jamais dirigé l’orchestre. Après ce voyage au Ja- pon, il ne dirigea qu’une seule fois en- leur hospitalité. Aussi, ce voyage ne fut ab- core la Philharmonie de Vienne, à l’occa- solument pas fatigant, malgré la distance. sion d’un concert donné en novembre 1963, juste avant sa mort. Donnez-nous vos impressions sur les ré- Pour moi, jeune homme à l’époque, actions du public japonais lors des cette tournée fut un grand évènement. concerts ! Imaginez-vous, pouvoir participer à un tel voyage, vers des horizons lointains, en Les auditeurs – notamment les plus avion et par-dessus le Pôle nord en com- jeunes – étaient vraiment enthousiastes. pagnie de musiciens aussi remarquables ! Nous avons reçu des critiques très élo- Le jour de notre départ, le journal Der gieuses de la part des journaux dans un Wiener Neue Kurier a fait paraître un ar- langage particulièrement fleuri. Il faut se ticle intitulé « L’opération Ours blanc a représenter la situation à cette époque : commencé ce matin ». Par rapport aux nous étions le deuxième ensemble or- programmes de concert actuels qui sont chestral venant de l’Ouest à parcourir le entièrement organisés selon des critères Japon à proposer de la musique clas- économiques, on avait à l’époque suffi- sique à un public impatient et curieux. samment de temps et de loisir pour dé- Peu avant nous, Karl Münchinger avait couvrir le pays, faire la connaissance de été l’invité du Japon à la tête de l’Or- ses habitants et apprécier la chaleur de chestre de Chambre de Stuttgart. Tout e à Tokyo

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comme aujourd’hui, la Philharmonie de Vienne appartenait, à l’époque, au nombre des orchestres les plus renommés et les plus appréciés au monde. Vous pouvez donc vous ima- giner que le public était presque déchaîné et nous acclamait avec fré- nésie. Lors de ce voyage, l’orchestre comptait cinquante musiciens envi- ron. Nous avons ainsi dû jouer certaines partitions, comme, par exemple, la Quatrième Symphonie de Beethoven, avec une distribution qui ne correspondait pas à l’idéal sonore de l’époque. En effet, pour les sym- phonies de Beethoven, il n’était pas inhabituel, à cette époque, de pouvoir compter sur huit à dix musiciens pour les contrebasses ; au Japon, nous n’étions que quatre !

Comment était Hindemith comme chef d’orchestre ?

Hindemith n’avait pas les allures d’un maestro. Il prenait ses distances par rapport au rôle de chef d’orchestre tel que le personnifiait déjà à l’époque le jeune Herbert von Karajan. C’était un musicien fabuleux qui possédait de profondes connaissances des œuvres et des possibilités instrumentales. Dans ses relations avec nous, il montrait – pour nous autres viennois – une gran- de réserve et un grand savoir. Son hu-

mour singulier nous étonna plus d’une fois. Un jour, il nous a parlé d’une chan- teuse dont le trait caractéristique était un trémolo très prononcé. Puis, d’un air suffi- sant, il a ajouté : « Mais lorsque le trémo- lo dépasse le volume d’une tierce mineu- re, cela devient insupportable ! »

Vous souvenez-vous d’une anecdote par- ticulière?

A la fin d’un concert, nous avons joué la marche de Radetzky. Le public deman- dant un bis, Hindemith nous a communi- qué la pièce à jouer sous les applaudis- sements et s’est mis immédiatement à diriger. Nous n’avions pas eu le temps d’ouvrir la partition, si bien que, hormis les premiers violons qui menaient la mélodie, tous les autres musiciens de l’orchestre étaient un peu dans l’embar- ras. Nous avons alors essayé de nous ac- corder (« zuwi’passt » comme on dit à Vienne). Mais jusqu’à ce que tous aient pu mettre leur partition en place, les pre- mières harmonies ont résonné de ma- Ausschnitte aus japanischen Tageszeitungen / Excerpts from Japanese newspapers / Coupures de journaux nière bien aventureuse. HJW japonais

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geisterung für die Sache sind Elemente, miertesten Pädagogen der damaligen TRANSPARENZ UND die in beiden „Disziplinen“ wirken. Zeit in Japan. Er stand fest in einer deut- KLANGZAUBER schen Tradition und rückte daher Werke Ein Gespräch mit dem Herr Ozawa, Paul Hindemith war im April von Mozart, Beethoven, Schubert, Schu- 1956 als Dirigent mit den Wiener Phil- mann oder Brahms in den Mittelpunkt Dirigenten Seiji Ozawa harmonikern auf einer Konzerttour in Ja- seines Unterrichts. Über französische Mu- Ende Juni im Musikzentrum Blonay. pan. Haben Sie Erinnerungen an diesen sik wußte ich damals so gut wie nichts. Besuch? Als ich nach Boston kam, wurde ich ge- Seiji Ozawa, Nobuko Imai, Pamela beten, französische Komponisten aufzu- Frank und Sadao Harada unterrich- Oh ja, das war damals ein großes Er- führen und einzuspielen. So lernte ich ten im Rahmen der im Vorjahr ge- eignis in Japan. Tageszeitungen berichte- die großen Orchesterwerke von Debussy, gründeten Internationalen Musikaka- ten auf den Titelseiten von diesen Konzer- Ravel oder Fauré kennen und lieben. demie Schweiz junge ausgewählte ten. Selbst die Kaiserin und etliche Prin- Natürlich wollte ich auch die Werke auf- zessinnen besuchten die Konzerte. Ich führen, die ich in Japan studiert hatte, Streicher aus verschiedenen Ländern. war damals High School Student und ver- also die deutsche Tradition. Am Anfang Nach einem Probespiel entschieden folgte aufmerksam in der Presse die ein- gab es einige Schwierigkeiten und Mei- Sadao Harada und Seiji Ozawa, wer zelnen Konzerte. Wenn ich mich recht er- nungsverschiedenheiten, doch nach fünf mit wem im Quartett zusammen- innere, gab es auch Wohltätigkeitskonzer- Jahren fanden wir uns zusammen. Klaus te mit populären Stücken des klassischen Tennstedt, ein von mir hochgeschätzter spielt, um verschiedene Werke des Konzertrepertoires: von Mozarts Eine klei- Kollege, liebt die Art des Boston Sym- immensen Repertoires einzustudie- ne Nachtmusik über Mendelssohns Musik phony Orchestra, deutsche Musik zu ren. Abwechslung in die intensive zu Ein Sommernachtstraum bis zum spielen. Auch andere deutsche Dirigen- Probenarbeit brachten das ein oder Strauss-Walzer An der schönen blauen ten, wie beispielsweise Kurt Masur, luden andere Spiel der Fußball-Weltmeister- Donau. Es entstand eine euphorische Be- wir oft zu Gastkonzerten ein. Das Boston geisterung in Japan, als die Tournee die- Symphony Orchestra ist wirklich ein Or- schaft. Auch Seiji Ozawa verfolgte ses weltberühmten Orchesters angekün- chester mit zwei Gesichtern, nicht im Sin- aufmerksam das Geschehen auf dem digt worden war. Man kann mit Fug und ne eines Januskopfes, sondern mit zwei grünen Rasen. Recht behaupten, daß dieses Ereignis zu überaus heiteren. den kulturell bedeutendsten in Japan nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte. Sie haben beeindruckende Aufnahmen von französischen Orchesterwerken vor- Herr Ozawa, Sie gelegt. Was fasziniert Sie an diesen Kom- waren lange Jahre ponisten? musikalischer Di- rektor des Boston Wie gesagt, Debussy und Ravel begeg- Symphony Orche- nete ich zum ersten Mal in Boston. Sofort stra. Hindemith mu- war ich vom Farbenreichtum und der Tran- sizierte zum ersten- parenz dieser Musik angetan. Jedes Solo- mal mit diesem Or- instrument im Orchester hat seine eigene chester anläßlich charakteristische Farbe, seien es die Holz- seiner ersten Ameri- bläser oder die Streicher. Es war schon ein ka-Tour im Jahre großes Glück für mich, diese Musik zuerst 1937. Ganz beson- von solch hervorragenden Instrumentali- ders war er von der sten wie denen des Boston Symphony Or- Leichtigkeit der chestra zu hören. Als ich die Musiker bat, Blechbläser über- Brahms zu spielen, änderten sie sofort ihr wältigt. Erzählen Klangbild und musizierten mit neuem Idi- Sie von Ihren Erfah- om. Das ist einfach wunderbar! Wenn ich rungen mit dem Or- ein neues Stück aufführen möchte, lasse chester? ich mir lange Zeit und studiere intensiv die Partitur. Dann beginnen die Proben mit Seit wann interessieren Sie sich für Fuß- Schon fast seit 30 Jahren arbeite ich dem Orchester. Wenn ich ein ganz neues, ball? mit diesem Orchester zusammen! Fast mir unbekanntes Stück einstudiere, ma- meine ganze Karriere verbrachte ich mit che ich mich zunächst am Klavier mit dem Ha, ha, ha! Als ich High-School Stu- diesem Ensemble! Wie bekannt, gehört Werk vertraut. dent in Japan war, spielte ich drei Jahre das Boston Symphony Orchestra zu den lang mit großer Begeisterung fast jeden großen und traditionsreichen Orchestern Hindemiths Konzertmusik op. 50 für Tag Rugby und war ein begeisterter Fan in den USA. Serge Koussevitzky und spä- Streichorchester und Blechbläser entstand dieser Sportart. Viel später dann, als sich ter Charles Munch waren die Dirigenten, 1930 als Auftragskomposition des Boston mein Sohn und meine Tochter vehement die den „Sound“ dieses Ensembles form- Symphony Orchestra. Welche Erfahrun- für Fußball interessierten, beschäftigte ten. Als sie begannen, französische Or- gen machten Sie mit diesem Werk? auch ich mich mit den Regeln und den chestermusik mit diesen Musikern zu in- Feinheiten dieses Spiels. Aktiv habe ich terpretieren, kreierten sie einen farbigen Das erste Mal, als ich das Boston Sym- nie Fußball gespielt. Wissen Sie, Fußball und einmaligen Klang. phony Orchestra leitete, spielten wir die- und Musik haben vieles gemeinsam. Prä- Meine Ausbildung in Japan genoß ich ses Stück. Es war im Sommer 1962 in zision, Spielfreude, Teamgeist oder Be- bei Professor Saito, einem der renom- Tanglewood, dem Sommerdomizil des

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und meine Familie. anzuhören und anschließend zu ent- Daß manche ihn als scheiden, wie weiter vorzugehen ist. Tyrannen titulierten, kann ich nicht nach- Was ist das Besondere an diesem Kurs vollziehen. Eine sei- hier in Blonay? ner Fähigkeiten be- stand darin, das Or- Für mich sind das Quartettspiel und chester zum Musi- der -satz die Basis des klassischen Orche- zieren zu animie- sters. Deshalb hielten wir die jungen Mu- ren. Niemals dräng- siker und Musikerinnen an, sich als te er die Musiker, Streichquartette zusammenzufinden. immer ließ er ihren Wenn man als junger Mensch die Meister- musikalischen Vor- werke dieses immensen und bedeuten- stellungen freien den Repertoires kennenlernt, ebnet man Lauf. Natürlich be- sich den Weg zum Solisten oder hervorra- hielt er die Kontrol- genden Orchestermusiker. Davon bin ich le über das Gesche- felsenfest überzeugt! Ohne die Kenntnis hen. Eine weitere dieses Repertoires wird man nie ein Fähigkeit von ihm großer Solist! Wenn Sie die Begeisterung war, lange musikali- und Intensität wahrnehmen, mit denen sche Phrasen zu sich die jungen Musiker diesen phantasti- Orchesters. Die Musiker spielten sehr weben und große musikalische Bögen zu schen Kompositionen nähern, verstehen souverän und mit großem Engagement. schlagen. Darin setzt er die Tradition Wil- Sie, welche große Bedeutung dieser Mu- Ich bin sehr angetan von dieser Komposi- helm Furtwänglers fort. Beeindruckend sik zukommt. Und denken Sie daran, Hin- tion. Serge Koussevitzky bestellte im Jah- zum Beispiel sind seine Sibelius-Interpre- demiths Karriere begann als Geiger und re 1929 bei einigen zeitgenössischen tationen. Bratscher in Streichquartetten! Ich bin Komponisten Kompositionen für das überzeugt, daß diese frühen Quartetter- 50jährige Bestehen des Bostoner Orche- In den letzten Jahren beschäftigten Sie fahrungen sich in seinem Wirken als Kom- sters. Neben Hindemith erhielt auch Stra- sich intensiv mit der Gattung „Oper“. Bit- ponist, Theoretiker oder Pädagogen nie- winsky einen Auftrag und komponierte te beschreiben Sie uns Ihre Eindrücke! derschlugen. HJW seine Psalmensinfonie. Hindemiths Kon- zertmusik op. 50 ist eine Herausforde- Immer wieder forderte mich Herbert rung für die Blechbläser und stellt große von Karajan auf, Opern aufzuführen. Vor Anforderungen. Der besondere Klangreiz vielen Jahren legte er mir nahe, Cosí fan dieses Werkes entsteht durch die block- tutte in Salzburg zu dirigieren. Nach die- artige Gegenüberstellung von Streicher- sem Erlebnis war ich verrückt nach Oper! und Blechbläsersatz. Virtuose Passagen Als ich künstlerischer Leiter des Boston TRANSPARENCY sorgen für Abwechslung und ein vielfältig Symphony Orchestra wurde, gab es nur AND THE MAGIC OF abgestuftes Klangbild. Trotz strenger for- selten Gelegenheiten, Opern zu dirigie- maler Konstruktion verliert das Stück nie ren. Gerne hätte ich mich öfter dieser SOUND den Charakter eines spontanen gemein- Gattung angenommen. Als mich im Jahre A Conversation with the samen Musizierens. 2002 die Wiener Staatsoper bat, deren Conductor Seiji Ozawa musikalischer Leiter zu werden, gab ich Ein Meilenstein in Ihrer Karriere als Diri- zu bedenken: „Ich habe bisher noch Late June, Blonay Music Centre. Seiji gent war sicherlich der erste Preis beim nicht viele Opern aufgeführt, aber ich lie- Ozawa, Nobuko Imai, Pamela Frank Dirigentenwettbewerb 1959 im französi- be die Oper.“ Das Orchester ist einfach and Sadao Harada are teaching schen Besançon. Erzählen Sie uns von phantastisch! Die Musiker hören auf- anderen wichtigen Begegnungen in merksam den Sängerinnen und Sängern young selected string players from Ihrem Leben? auf der Bühne zu. different countries during the course of the International Music Academy- Nach meinen ersten Europa-Erfahrun- Beobachtet man Sie hier in Blonay, spürt Switzerland founded last year. After gen in Besançon ging ich als Student man, mit welcher Begeisterung Sie un- nach Tanglewood. Im selben Jahr leitete terrichten. Was fasziniert Sie am Unter- an audition, Sadao Harada and Seiji Herbert von Karajan einen Dirigentenkurs richten? Ozawa decide who should play in Berlin, an dem insgesamt sechs junge with whom in a quartet, to rehearse Dirigenten teilnahmen. Willy Brandt, der Unterrichten ist wie eine Droge! Wenn diverse works from the immense damalige Bürgermeister von Berlin, emp- man einmal damit angefangen hat, kann repertoire. fing uns Kursteilnehmer. Nun, ich durfte man nicht mehr damit aufhören. Es bleiben und mit Maestro Karajan zusam- macht große Freude, mit jungen Musi- The Football World Championship menarbeiten. Bis zu seinem Tod im Jahre kern auf höchstem Niveau arbeiten zu brought an occasional change to this 1989 behandelte er mich als Studenten, können, und es ist faszinierend zu beob- intensive rehearsal work. Seiji Ozawa nicht in der Manier eines besserwissen- achten, wie sich junge Künstler innerhalb den Oberlehrers, vielmehr als beratender kurzer Zeit fortentwickeln. Ich habe keine also followed the action on the green Mentor. Meinen Ideen und Vorstellungen besonderen Lehrmethoden wie zum Bei- football field with great interest. gegenüber war er sehr aufgeschlossen. spiel mein Lehrer Saito, der sehr, sehr Auch kümmerte er sich herzlich um mich streng war. Ich bevorzuge es, den Schüler

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Since when have you been interested in many years. Hindemith performed with own characteristic colour, whether wood- football? this orchestra for the first time during his wind or string instrument. It was indeed first American tour in 1937. He was espe- a great stroke of luck for me to first hear Ha, ha, ha! When I was a high school cially bowled over by the lightness of the this music played by such outstanding in- student in Japan I played rugby with brass. Will you tell us about some of your strumentalists as those of the Boston great enthusiasm almost every day for experiences with this orchestra? Symphony. When I asked the musicians three years and was a keen fan of this to play Brahms, they changed their kind of sport. Much later, when my son I have worked with this orchestra for sound immediately and played in a new and daughter were passionately inter- almost 30 years! I have spent almost my idiom. That is simply wonderful! When I ested in football, I also familiarised my- entire career with this ensemble! As is want to perform a new work, I allow my- self with the rules and fine points of this well known, the Boston Symphony Or- self plenty of time and study the score in- sport. I have never actively played foot- chestra is one of the greatest orchestras tensively. Then the rehearsals with the or- ball. You know, football and music have a in the USA, and one of those with the chestra begin. When I study a brand new lot in common. Precision, the joy of play- richest tradition. Serge Koussevitzky and piece that I don’t know, I first familiarise ing, team spirit and enthusiasm for the later Charles Munch were the conductors myself with the work at the piano. activity are important elements influ- who “formed” the sound of this en- encing both “disciplines.” semble. When they began playing French Hindemith’s Konzertmusik, Op. 50 for orchestral music with these musicians, String Orchestra and Brass was com- they created a colourful and unique sound. posed on commission from the Boston I was privileged to study with Pro- Symphony Orchestra in 1930. What ex- fessor Saito in Japan, one of the most periences have you had with this work? renowned Japanese pedagogues in those days. He stood firmly in the German tra- We played this piece the first time I dition and therefore emphasised works conducted the Boston Symphony Or- of Mozart, Beethoven, Schubert, Schu- chestra. It was the summer of 1962 in mann and Brahms in his teaching. In Tanglewood, the summer residence of those days I knew next to nothing about the orchestra. The musicians played in French music. When I came to Boston, I sovereign manner and with great com- was asked to perform and record French mitment. I am very moved by this com- composers. That’s how I got to know and position. Serge Koussevitzky commis- love the great orchestral works of De- sioned several contemporary composers bussy, Ravel and Fauré. Of course I also to write works celebrating the 50th an- wanted to perform the works from the niversary of the Boston Symphony in German tradition I had studied in Japan. 1929. Besides Hindemith, Stravinsky also In the beginning there were some diffi- received a commission and composed culties and differences of opinion, but his Symphony of Psalms. Hindemith’s after five years we found a common Konzertmusik, Op. 50 is a challenge for ground. Klaus Tennstedt, a colleague the brass and makes great demands. The whom I highly value, loves the way the special, attractive sound quality of this Mr. Ozawa, Paul Hindemith was on a Boston Symphony Orchestra plays Ger- work arises from the block-like juxtaposi- concert tour in Japan as conductor of the man music. We have often invited other tion of string and brass writing. Virtuoso Vienna Philharmonic in April 1956. Do German conductors, such as Kurt Masur, passages guarantee variety and a varie- you remember this visit? to perform guest concerts as well. The gated, graduated sound. Despite its strict Boston Symphony is really an orchestra formal construction, the piece never Oh yes, that was a big event in Japan with two faces, not at all Janus-faced, but loses the character of making music to- then. Daily newspapers gave front-page with two very cheerful faces. gether spontaneously. reports on these concerts. Even the Emp- ress and several princesses attended the You have brought concerts. I was a high school student out impressive then and attentively followed the indi- recordings of French vidual concerts in the press. If I remember orchestral works. correctly, there were also benefit concerts What is it that fascin- with popular pieces from the classical ates you about repertoire, ranging from Mozart’s A Little these composers? Night Music and Mendelssohn’s Mid- summer Night’s Dream to Strauss’s Blue As I said, I en- Danube Waltz. There was euphoric en- countered Debussy thusiasm in Japan when the tour of this and Ravel for the world-famous orchestra was announced. first time in Boston. One can rightly maintain that this event I was immediately was one of the most important cultural taken with the events in Japan after the Second World colourful richness War. and transparency of this music. Each Mr. Ozawa, you were Music Director of solo instrument in the Boston Symphony Orchestra for the orchestra has its

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Winning first prize at the 1959 Conduct- Music Director of the Boston Symphony ing Competition in Besançon, France was Orchestra, there were rarely opportun- TRANSPARENCE ET surely a milestone in your career as a ities to conduct operas. I would like to ENCHANTEMENT conductor. Could you please tell us about have worked with this genre more often. other important encounters in your life? When the Vienna State Opera invited me SONORE to become their Music Director in 2002, I Un entretien avec le chef I went to Tanglewood as a student fol- told them: “I have not yet conducted d’orchestre Seiji Ozawa lowing my first European experiences in many operas, but I love opera.” The or- Besançon. During the same year Herbert chestra is simply fantastic! The musicians Fin juin au Centre de Musique Hinde- von Karajan led a conducting course in listen attentively to the singers on the mith Blonay. Berlin, at which six young conductors stage. participated. Willy Brandt, then Mayor of C’est dans le cadre de l’International Berlin, received us participants. So I was When one observes you here in Blonay, Music Academy Switzerland, créée able to stay and work with Maestro Kara- one senses the enthusiasm with which en 2005, que Seiji Ozawa, Nobuko jan. He treated me as a pupil right up un- you teach. What is it about teaching that Imai, Pamela Frank et Sadao Harada til his death in 1989, not in the manner so fascinates you? of a superior, arrogant teacher, but rather enseignent la musique à de jeunes as an advisory mentor. He was very open Teaching is like a drug! Once you’ve instrumentistes à cordes en prove- to my ideas and conceptions. He was started it you can’t give it up any more. It nance de différents pays d’Europe et also very kind in looking after me and my gives me great joy to work with young préalablement sélectionnés. A l’issue family. I cannot understand why some musicians at the highest level, and it is d’une audition, Sadao Harada et Seiji people call him a tyrant. One of his abil- fascinating to observe how young artists ities was to motivate the orchestra to play develop within a short period of time. I Ozawa décident de la composition de music. He never forced the musicians, have no particular teaching method like quatuors à cordes en arrêtant la but always allowed them to play freely my teacher, Saito, for example, who was composition de chaque groupe according to their own musical concep- very, very strict. I prefer to listen to the instrumental en fonction du répertoi- tions. Of course he maintained control pupil and then decide how to proceed over the event. Another of his abilities from there. re à étudier. Un seul divertissement was to weave long musical phrases and les détournent de l’intense travail au create huge musical arches. In this, he What is special about this course here in programme : la transmission télévi- continued the tradition of Wilhelm Blonay? sée de l’une ou l’autre rencontre de Furtwängler. His Sibelius interpretations are impressive, for example. For me, quartet playing and quartet football à l’affiche du mondial. Seiji writing are the basis of the classical or- Ozawa lui-même suit avec beaucoup In recent years you have been intensively chestra. That is why we urge the young d’attention les joutes qui se dérou- involved with the opera genre. Please musicians to form string quartets. When lent sur le gazon … describe your impressions! one becomes acquainted with this im- mense and significant repertoire at an Herbert von Karajan time and again early age, one paves the way towards be- Depuis quand vous intéressez-vous au urged me to perform operas. Many years ing a soloist or an outstanding orchestral football ? ago he urged me to conduct Cosí fan musician. I am firmly convinced of that! tutte in Salzburg. After this experience I Without knowledge of this repertoire one Oh, là, là! Lorsque j’étais étudiant à la was crazy about opera! When I became will never become a great soloist! When High-School au Japon, pendant trois ans, you perceive the je jouais presque tous les jours au rugby enthusiasm and in- avec beaucoup d’engouement. J’étais un tensity with which supporter acharné de ce sport. Ce n’est the young musicians que beaucoup plus tard, lorsque mon fils approach these fan- et ma fille se sont passionnés pour le tastic compositions, football, que je me suis intéressé aux you understand the règles et aux subtilités du football, mais great importance of je n’ai jamais pratiqué ce sport. Vous sa- this music. And vez, le football et la musique ont beau- remember, Hinde- coup de choses en commun : la préci- mith’s career began sion, le plaisir du jeu, l’esprit d’équipe ou as a violinist and encore la passion sont des caractéris- violist in string quar- tiques que vous retrouvez dans les deux tets! I am convinced « disciplines ». that this these early quartet experiences Seiji Ozawa, en avril 1956 Paul Hindemi- significantly influ- th était à la tête de la Philharmonie de enced his work as Vienne à l’occasion d’une tournée de composer, theorist concerst au Japon. Avez-vous conservé and pedagogue. des souvenirs de cette visite ? HJW Ah oui, ce fut à l’époque un grand événement au Japon. Ces concerts fai-

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Au Japon, j’ai pu quelques difficultés et divergences d’opi- bénéficier d’une for- nion, mais cinq ans plus tard tout était ré- mation auprès du solu. Klaus Tennstedt, un collègue que j’es- professeur Saito, l’un time particulièrement, aime la façon dont des pédagogues les l’Orchestre symphonique de Boston joue plus renommés de la musique allemande. De même, nous l’époque dans ce avons souvent invité d’autres chefs d’or- pays. Il était habité chestre allemands, comme, par exemple, par la tradition alle- Kurt Masur, dans le cadre des « Gastkon- mande et accordait zerte ». L’Orchestre symphonique de Bos- donc aux œuvres de ton est vraiment un orchestre à double vi- Mozart, Beethoven, sage, non pas à l’instar de Janus, mais par- Schubert, Schumann ce que tous les deux sont extrêmement ou Brahms une pla- enjoués. ce centrale dans son enseignement. A Vous avez réalisé des enregistrements cette époque, je ne impressionnants d’œuvres sympho- connaissais prati- niques françaises. Qu’est-ce qui vous fas- quement rien de la cine tant chez ces compositeurs ? musique française. Lorsque je suis arrivé Comme je l’ai déjà indiqué, j’ai abordé saient la une des quotidiens. Même l’im- à Boston, on m’a demandé de diriger des le répertoire Debussy et Ravel à Boston pératrice et de nombreuses princesses œuvres de compositeurs français et de les pour la première fois. Je fus immédiate- assistèrent à ces concerts. J’étais à ce enregistrer. C’est ainsi que j’ai connu les ment subjugué par la richesse des cou- moment-là élève à la High School et sui- œuvres maîtresses de Debussy, Ravel ou leurs et la transparence de cette mu- vais attentivement chaque concert dans Fauré et que j’ai appris à les aimer. Naturel- sique. Chaque instrument de l’orchestre la presse. Si je me souviens bien, on don- lement, je souhaitais également jouer en bénéficie d’une couleur caractéristique nait même des concerts de bienfaisance concert les œuvres que j’avais étudiées au bien distincte, qu’il s’agisse des instru- au cours desquels furent jouées des Japon, c’est-à-dire celles de tradition alle- ments à vent ou des instruments à œuvres populaires du répertoire clas- mande. Au début, j’ai dû faire face à cordes. J’ai eu la chance d’entendre cette sique des concerts : depuis Une petite musique de nuit de Mozart, Un songe de nuit d’été de Mendelssohn jusqu’à la val- se de Strauss Le beau Danube bleu. Un fort enthousiasme s’est manifesté au Ja- pon lorsque la tournée de ce célèbre or- chestre a été annoncée. On peut affirmer, à juste titre, que cet événement a comp- té parmi les manifestations culturelles les plus importantes au Japon au sortir de la Seconde Guerre mondiale.

Seiji Ozawa, pendant de nombreuses an- nées vous avez été Directeur musical de l’Orchestre symphonique de Boston. Hin- demith dirigea pour la première fois avec cet orchestre à l’occasion de sa première tournée en Amérique en 1937. Il fut tout particulièrement impressionné par la lé- gèreté des instruments à vent. Pouvez- vous nous relater les expériences que vous avez vécues avec cet orchestre ?

Je travaille avec cet orchestre depuis presque 30 ans maintenant ! J’ai consacré presque toute ma carrière à cet ensemble ! Comme vous le savez, l’Orchestre sym- phonique de Boston fait partie des grands orchestres riches de traditions aux États-Unis. Serge Koussevitzky et plus tard Charles Munch furent les chefs d’or- chestre qui formèrent le « son » de cet ensemble musical. Lorsqu’ils ont com- mencé à interpréter la musique du réper- toire français avec ces musiciens, ils ont Konzert im Hotel Beau-Rivage Palace, Lausanne / Concert at the Hotel Beau-Rivage Palace, Lausanne / Concert façonné une sonorité colorée et unique. donné à l’Hôtel Beau-Rivage Palace à Lausanne

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porains en l’honneur du cinquantième y a plusieurs années, il insista même anniversaire de l’Orchestre de Boston. pour que je dirige Cosí fan tutte à Salz- Outre Hindemith, Stravinski reçut égale- burg. A l’issue de cette représentation, je ment une commande et composa sa suis devenu un fou de l’opéra ! En tant Symphonie des Psaumes. La Konzertmu- que directeur artistique de l’Orchestre sik op. 50 d’Hindemith est très exigeante symphonique de Boston, je n’ai eu que et représente un défi pour les cuivres. Le très peu l’occasion de diriger des opéras. charme particulier de la sonorité de cette J’aurais volontiers accepté de me consa- œuvre est créé par le face à face entre crer plus souvent à ce genre musical. l’ensemble des cordes et celui des Lorsqu’en 2002 l’Opéra national de Vien- cuivres. Les passages virtuoses lui confè- ne m’a demandé de devenir son direc- rent des effets variés et une image teur musical, j’ai réfléchi et me suis dit : sonore aux multiples nuances. Malgré sa « Jusqu’à présent, je n’ai pas encore dirigé construction sévère et formelle, la pièce beaucoup d’opéras, mais j’aime l’opéra. » ne perd jamais le caractère d’un jeu L’Orchestre est tout simplement fantas- spontané auquel s’adonne un ensemble tique ! Les musiciens écoutent attentive- musical. ment les chanteuses et les chanteurs qui se produisent sur scène. Le Premier Prix que vous avez reçu lors du Concours des chefs d’orchestre à Be- Vient-on de loin vous observer à Blonay sançon, en 1959, fut sans aucun doute et remarque-t-on l’enthousiasme avec le- l’une des étapes les plus importantes de quel vous enseignez ? Qu’est-ce qui votre carrière. Pouvez-vous nous relater vous fascine tant dans l’enseignement ? d’autres rencontres importantes dans votre vie ? L’enseignement, c’est comme une drogue ! Lorsque l’on a commencé à en- Après mes premières expériences eu- seigner, on ne peut plus s’arrêter. C’est ropéennes à Besançon, je suis parti com- un réel plaisir que de pouvoir travailler me étudiant à Tanglewood. La même an- au plus haut niveau avec de jeunes musi- née, Herbert von Karajan donnait des ciens et il est fascinant d’observer leur cours pour chefs d’orchestre à Berlin évolution constante autant que rapide. Je auxquels participaient, en tout, six jeunes n’ai pas de méthodes d’enseignement chefs d’orchestre. Willy Brandt, le maire particulières, comme, par exemple, mon musique pour la première fois jouée par de la ville à l’époque, nous a tous reçu à professeur Saito qui était très, très sévère. des instrumentistes aussi brillants que cette occasion. A partir de là, je fus auto- Je préfère d’abord écouter l’élève et déci- ceux qui font partie de l’Orchestre sym- risé à rester et à travailler avec le maestro der ensuite dans quelle voie je dois phonique de Boston. Lorsque je deman- Karajan. Jusqu’à sa mort, en 1989, il me l’orienter. dais aux musiciens de jouer Brahms, aus- traita comme un étudiant, non pas à la sitôt ils modifiaient leur image sonore et manière d’un savant professeur, mais Quelle est la particularité de ce cours, ici, jouaient avec un nouvel idiome. C’est plutôt comme mentor et conseiller. Il res- à Blonay? tout simplement merveilleux ! Lorsque je tait très ouvert à mes idées et à mes désire jouer une nouvelle œuvre, je conceptions. Il s’est aussi occupé de moi Pour moi, le jeu du quatuor à cordes prends le temps d’étudier intensivement et de ma famille en faisant preuve d’une et sa forme musicale constituent la base la partition. Ensuite, je commence les ré- grande affection. Je ne peux pas vraiment de tout orchestre classique. C’est pour- pétitions avec l’orchestre. Et lorsque comprendre ceux qui le qualifiaient de quoi, nous incitons les jeunes musiciens j’étudie une œuvre que je ne connais tyran. Il avait, entre autres, le don de pou- à se regrouper pour former des quatuors pas, je me familiarise d’abord avec elle voir inciter l’orchestre à jouer de la mu- à cordes. Lorsque, jeune musicien, on en la jouant au piano. sique. Il n’obligeait jamais les musiciens s’initie aux œuvres maîtresses de ce ré- et les laissait libres d’exprimer leurs pertoire immense et si remarquable, on La Konzertmusik pour orchestre à cordes propres conceptions musicales. Naturel- se fraie un chemin pour devenir un solis- et cuivres op.50 d’Hindemith fut créée en lement, il gardait le contrôle de l’en- te ou un brillant musicien d’orchestre. 1930 sur commande de l’Orchestre sym- semble. Il pouvait également tisser de J’en suis fermement convaincu ! Sans phonique de Boston. Quelles sont vos ex- longues phrases et réaliser de grandes l’acquisition de ce répertoire on ne peut périences avec la direction de cette courbes musicales. Dans ce domaine, il jamais devenir un grand soliste ! Si vous oeuvre ? poursuivit la tradition de Wilhelm remarquez l’enthousiasme et l’intensité Furtwängler. Ses interprétations de Sibe- avec lesquels les jeunes musiciens ap- Lorsque j’ai dirigé l’Orchestre sympho- lius, par exemple, sont particulièrement prochent ces merveilleuses composi- nique de Boston pour la première fois, impressionnantes. tions, vous comprendrez l’importance ac- nous avons joué cette œuvre. C’était cordée à cette musique. Et n’oubliez-pas l’été 1962 à Tanglewood, la résidence Ces dernières années, vous vous êtes que Hindemith commença sa carrière d’été de l’orchestre. Les musiciens jouè- particulièrement intéressé à l’opéra. comme violoniste et altiste dans des rent de manière très souveraine et avec Pourriez-vous nous décrire vos impres- quatuors à cordes ! Je suis persuadé que un fort engagement. Cette composition sions à ce sujet ? ses expériences de jeune instrumentiste me charme énormément. En 1929, Serge au sein de quatuors eurent un impact sur Koussevitzky passa des commandes au- A plusieurs reprises, Herbert von Kara- son travail de compositeur, de théoricien près de quelques compositeurs contem- jan me demanda de diriger des opéras. Il et de pédagogue. HJW

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Ich war hin und weg! Dieses Erlebnis viele Passagen sehr lyrisch sind und da- „... AUF DEN LEIB werde ich nie vergessen. Damals ent- her mit einer gewissen Eleganz und sehr GESCHNITTEN“ schied ich mich, Bratsche zu spielen. Der kantabel zu interpretieren sind. Diese Interview mit Nobuko Imai damalige Solobratscher des Boston Sym- Stellen kontrastieren mit den rhythmi- phony Orchestra war Joseph de Pasqua- schen Abschnitten und müssen entspre- Wie kamen Sie zur Bratsche? le, der später im Philadelphia Orchestra chend präsentiert werden. Hinzu kommt spielte und am Curtis Institute unterrich- Hindemiths ganz eigener Humor, der sich Das ist eine lange Geschichte! Ich be- tete. Nachdem ich ihm vorgespielt hatte beispielsweise im Bratschenkonzert Der gann Violine zu spielen, als ich sechs Jah- und er meine Hände begutachtete, sagte Schwanendreher offenbart. Auch dispo- re alt war. Meine Mutter achtete sehr dar- er: „Nun gut, du kannst Bratsche studie- niert Hindemith seine Kompositionen auf, daß ich regelmäßig und fleißig übte. ren.“ Für meine Körpergröße habe ich klar und deutlich. Bei Max Reger dagegen Viel lieber hätte ich mit anderen Kindern nämlich ungewöhnlich große Hände. Lei- findet man oft harmonische Folgen, die im Freien gespielt. Nach dem Konserva- der konnte er mich nicht unterrichten, so endlos weiterzuschreiten scheinen. Die torium ging ich auf die Toho Schule, eine landete ich nach Überwindung bürokrati- Konturen der musikalischen Form schei- Art von Elite-Musikschule, wo Hideo Sai- scher Hürden in Yale, wo ich bei David nen bei Reger weniger stark profiliert als to die Streicher unterrichtete. Er selbst Schwarz und Broadus Erle studierte. Vor- bei Hindemith. studierte in seinen jungen Jahren Cello her absolvierte ich meinen Abschluß an bei Julius Klengel und Emanuel Feuer- der Taho Schule in Tokyo. In Japan suchte Hier in Blonay unterrichten Sie junge mann und entwickelte eine Methode des ich verzweifelt nach einer Bratsche. In ei- Musiker und Musikerinnen, die sich als Streichinstrumentenspiels in Japan. Alle ner Zeitungsannonce fand ich schließlich Streichquartette formierten. Was bedeu- Geiger mußten sich auch mit der Brat- ein relativ großes Instrument mit einem tet für Sie das Unterrichten und welche sche auseinandersetzen und deren Griff- nur mäßigen Klang. Allerdings wußte ich Eindrücke haben Sie hier gesammelt? techniken üben. noch nicht, welches Stück ich bei der Ab- schlußprüfung spie- Üblicherweise betreue ich nicht so oft len sollte. Schließ- Kammermusikensembles, sondern Brat- lich fand ich das scher oder Bratscherinnen. Nur gelegent- Bratschenkonzert lich werde ich gebeten, Streichtrio, -quar- von Bartók und tett oder -quintett zu unterrichten. Daher spielte es bei mei- ist es für mich etwas Besonderes, hier in nem Konzertex- Blonay Quartette zu beraten. Es ist faszi- amen. nierend zu sehen, wie intensiv sich die jungen Leute mit den ausgewählten Gibt es Stücke für Stücken auseinandersetzen. Im Vergleich Bratsche, die Sie zu Musikern meiner Generation haben besonders gerne sie bereits in ihrem Alter ein sehr hohes spielen? technisches wie auch musikalisches Ni- veau erreicht. Das ermöglicht ihnen, sehr Das ist schwer zu tief in den Gehalt der Stücke einzudrin- sagen! Ich denke, die gen. Zu meiner Zeit versuchten wir erst Hindemith-Stücke einmal die Stücke zu spielen, ohne uns für dieses Instrument weiter um musikhistorische oder inter- gehören mit zu den pretatorische Fragen zu kümmern. Die feinsten Kompositio- Studenten hier beschäftigen sich mit stili- nen, denn sie sind stischen, technischen oder auch formal- Im Jahre 1964 reiste das Toho-Schul- dem Instrument sozusagen auf den Leib analytischen Problemen. Sie haben eine orchester nach New York, um an der geschnitten. Ich mag sie ganz besonders sehr schnelle Auffassungsgabe, und es Weltausstellung teilzunehmen. Herr Oza- gern. Seine Stücke für Bratsche solo oder macht Riesenspaß, ihre Fortschritte be- wa und Herr Saito waren unsere Dirigen- für Bratsche und Klavier habe ich alle ein- gleiten zu dürfen. Stellen Sie sich vor: ei- ten. Wir spielten unter anderem Mozarts gespielt. Ich habe fest vor, seine Stücke für nige von ihnen sind noch nicht einmal Divertimento KV 136 und Tschaikowskys Viola und Orchester ebenfalls aufzuneh- zwanzig Jahre alt! Serenade, also Stücke, die in diesen Ta- men. Aber das ist noch Zukunftsmusik! gen hier in Blonay auch das Ensemble Welche Rolle spielt für Sie? der jungen Musiker und Musikerinnen Welche technische Schwierigkeiten hat einübt. Nach einigen Konzerten in ver- ein Bratscher zu meistern, der sich mit Kammermusik, ganz besonders das schiedenen Städten traten wir auch in Hindemiths Stücken auseinandersetzt? Streichquartett, ist in meinen Augen eine Tanglewood auf. Eines Nachmittags be- Art essentiellen Musikmachens. Denn der suchte ich ein Konzert. Weil wir keine Ich denke, es gibt keine besonderen vierstimmige Satz ist der Kern eu- Karten für die Aufführung hatten, saßen technischen Schwierigkeiten in seinen ropäisch-abendländischer Musikentwick- wir im Freien auf einer Wiese hinter der Stücken. Er schreibt nichts „Unspielbares“ lung nach 1600. In einem Streichtrio Konzertbühne. Es wurde Don Quixote für das Instrument. Was vielen Interpre- muß oftmals ein Instrument Doppelgriffe von Richard Strauss gespielt, ein Stück, ten Mühe bereitet, ist die Vielfalt musika- spielen, um einen vollständigen Klang zu das ich damals zum ersten Mal hörte. Wir lischen Ausdrucks in seinen Kompositio- bilden. Im Streichquartett ist jede Stim- lauschten aufmerksam einer wunder- nen, seine „Vielgesichtigkeit“. Viele glau- me wesentlich, um einen vollendeten schönen Cello-Passage, als ich plötzlich ben, Hindemith müsse stets kräftig und Sound zu kreieren. Diese Art des Musik- eine sonore, sehr kantable Stimme ver- sehr rhythmisch gespielt werden. Sie ver- machens lernt man nicht, wenn man nur nahm, die von einer Bratsche stammte. gessen dabei, daß in Hindemiths Stücken Solostücke für sein Instrument studiert!

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stage. They played Richard Strauss’s Don Quixote, a piece I heard then for the first time. We listened attentively to a wonderfully beautiful cello passage when I suddenly heard a sonorous, very cantabile voice played by a viola. I was simply blown away! I will never forget this experience. That’s when I decided to play the viola. The then solo violist of the Boston Symphony Orchestra was Joseph de Pasquale, who later played in the Philadelphia Orchestra and taught at the Curtis Institute. After I had played for him and he examined my hands, he said, “Alright then, you can study viola.” I have unusually large hands for the size of my body. Unfortunately he could not teach me, so after overcoming bureaucratic hurdles I ended up at Yale, where I studied with David Schwarz and Broadus Erle. I finished my studies at the Toho School in Tokyo beforehand. I desperately Spielen Sie lieber öffentlich auf dem Po- op. 47. Gegenseitig machten wir uns Mut searched for a viola in Japan. I finally dium oder ziehen Sie die Studioatmo- und motivierten uns. So eine Veranstal- found a relatively large instrument with sphäre vor? tung müssen wir unbedingt wieder auf an only moderately good sound through die Beine stellen! HJW a newspaper advertisement. At any rate, I Das sind quasi zwei Arten der musika- didn’t yet know which piece I would play lischen Gestaltung. Beim öffentlichen at the final examination. Finally I found Musizieren bedarf es einer hohen Kon- the Viola Concert of Bartók and played it zentration und Energie, um das ganz at my concert examination. Stück zu präsentieren. Dabei darf man den Blick für das Ganze nicht aus den Au- Are there pieces for the viola that you gen verlieren, sonst verliert man eine ge- “TAILORED TO FIT” particularly enjoy playing? wisse Spannung. Natürlich muß man sich Interview with Nobuko Imai den akustischen Verhältnissen anpassen, That is difficult to say! I think the pieces um ein Maximum an Klang hervorzubrin- How did you come to play the viola? for this instrument by Hindemith belong gen. Im Studio achtet man auf die klein- to the finest compositions, for they are sten Details, um ein möglichst farbinten- That is a long story! I began playing the tailored to fit the instrument, so to speak. sives Klangbild zu zeichnen. Bei Aufnah- violin when I was six years old. My mother I am especially fond of them. I have men trachtet man danach, immer etwas saw to it that I practiced regularly and recorded all his pieces for solo viola and mehr aus dem Stück herauszuholen, im- diligently. I would have much preferred for viola and piano. I firmly intend to mer tiefer in sein Wesen einzudringen. to play with other children outdoors. record his pieces for viola and orchestra After the Conservatory I went to the Toho as well. But that still lies in the future! Was sind Ihre Pläne in der nächsten Zeit? School, a kind of elite music school, where Hideo Saito taught string instru- Which technical difficulties must be mas- Ich hatte immer Träume in meinem ments. He had himself studied cello with tered by a violist who tackles Hindemith’s Leben! Seit fünfzehn Jahren gibt es in Ja- Julius Klengel and Emanuel Feuermann pieces? pan jährlich im Mai ein Viola-Festival, das in his younger days and developed a ich mit ins Leben gerufen habe. In der method of string instrument playing in I don’t think there are any particular tech- Zwischenzeit ist es ein großes Festival mit Japan. All violinists also had to come to nical difficulties in his pieces. He doesn’t vielen Konzerten, bei denen auch viele terms with the viola and practice its fin- write anything “unplayable” for the in- neue Werke für Bratsche vorgestellt wer- gering techniques. strument. What causes many interpreters den, sowohl Originalkompositionen oder In 1964 the Toho School Orchestra trav- trouble is the variety of musical expres- Auftragswerke für das Instrument als elled to New York in order to participate sion in his compositions, his “many auch Transkriptionen. Zum 100. Geburts- in the World’s Fair. Mr. Ozawa and Mr. faces.” Many believe that Hindemith must tag von Hindemith organisierten wir ein Saito were our conductors. Among other always be played powerfully and very Hindemith-Festival, das von den Zuhö- works we played Mozart’s Divertimento, rhythmically. They forget that many pas- rern begeistert aufgenommen wurde. K. 136 and Tchaikovsky’s Serenade, sages in Hindemith’s pieces are very lyr- Leute standen Schlange für Karten zu pieces which are also being rehearsed by ical and are therefore to be interpreted diesen Konzerten! Unserer Einladung, bei the ensemble of young musicians these very cantabile and with a certain eleg- diesem Ereignis mitzuwirken, folgten days here in Blonay. After several con- ance. These spots contrast with the weltberühmte Musikerinnen wie Tabea certs in different cities, we also per- rhythmical sections and must be presented Zimmermann oder Kim Kashkashian. Ne- formed at Tanglewood. One afternoon I accordingly. Then there is Hindemith’s ben Kammermusikwerken für Bratsche attended a concert. Since we had no very own brand of humour, revealed in spielten wir auch alle Streichquartette tickets for the performance, we sat out- the viola concerto , von Hindemith sowie das Heckelphontrio doors on the lawn behind the concert for example. Hindemith also plans his

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compositions clearly and distinctly. With tails in order to draw a sound-picture the viola, we played all the string Max Reger, on the other hand, one often with the most intensive colours possible. quartets of Hindemith as well as the finds harmonic successions that seem to When making recordings one reflects af- Heckelphone Trio, Op. 47. We greatly continue on indefinitely. The contours of terwards how one could always draw encouraged and motivated each other. the musical form seem to be less strongly more out of the piece, always penetrat- We will have to launch such an event profiled in Reger than in Hindemith. ing more deeply into its essence. once again, by all means! HJW

Here in Blonay you teach young musi- What are your plans for the immediate cians who form string quartets. What future? does teaching mean to you and what im- pressions have you gathered here? I have always had dreams in my life! For the past fifteen years there has been an « … COMME UN Usually I don’t instruct chamber ensembles annual Viola Festival each May in Japan GANT » so often, but violists. I am only occa- which I helped to found. In the mean- Entretien avec Nobuko Imai sionally asked to teach string trios, quar- time it has become a large festival with tets or quintets. Therefore it is something many concerts at which many new works special for me to advise quartets here in for the viola are introduced, not only ori- Comment êtes-vous venue à l’alto ? Blonay. It is fascinating to see how ginal compositions or commissioned intensively the young people come to C’est une longue histoire ! J’ai com- grips with the selected pieces. Compared mencé à jouer du violon à l’âge de six to musicians of my generation, they have, ans. Ma mère veillait soigneusement à ce already at their age, reached a very high que je m’exerce régulièrement et avec technical and musical level. This enables assiduité. J’aurais plutôt préféré jouer de- them to penetrate very deeply into the hors avec les autres enfants. Après le content of the pieces. When I was young Conservatoire, je suis allée à l’école Toho, we first tried to play the pieces without un conservatoire de musique prestigieux bothering any further about music histor- où Hideo Saito donnait des cours de vio- ical or interpretative questions. The stu- lon. Lui-même avait étudié le violon dans dents here concern themselves with styl- sa jeunesse auprès de Julius Klengel et istic, technical and also formal-analytical Emanuel Feuermann avant de concevoir, problems. They grasp things very quickly au Japon, une méthode pour apprendre and it is lots of fun to be able to accom- à jouer des instruments à cordes. C’est pany their progress. Just imagine: some ainsi que tous les violonistes devaient of them are not even twenty years old! également se familiariser avec l’alto et étudier les techniques de jeu de cet ins- What role does chamber music play for trument. you? En 1964, l’Orchestre de l’école de Toho se rendit à New York pour participer Chamber music, and most especially the à l’Exposition Universelle. Seiji Ozawa et string quartet, is, in my view, an essential Hideo Saito étaient nos chefs d’orchestre. kind of music-making. This is because Nous avons joué, entre autres, le Diverti- four-part writing is the core of European- mento KV 136 de Mozart et la Sérénade Western musical developments since de Tschaikowsky, des pièces que l’en- 1600. In a string trio, one instrument semble musical des jeunes musiciens must often play double-stops in order to réunis en académie étudie ces jours-ci à form a complete sound. In the string Blonay. Après avoir donné plusieurs quartet, each voice is essential in order to concerts dans différentes villes, nous create a perfect sound. One doesn’t learn sommes arrivés à Tanglewood. Un après- this kind of music-making when one only midi, je suis allée écouter un concert. studies solo pieces for one’s own instru- Comme nous n’avions pas obtenu de ment! places, nous étions assis en plein air sur une pelouse située derrière la scène. On Do you prefer playing publicly on the jouait Don Quichotte de Richard Strauss, podium or in the atmosphere of a studio? une pièce que j’entendais alors pour la première fois. Nous écoutions attentive- These are more or less two different ment un merveilleux passage au violon- types of musical interpretation. When works for the instrument, but also tran- celle lorsque, soudain, j’ai entendu une playing in public one needs a high de- scriptions. We organised a Hindemith voix sonore, très chantante, provenant gree of concentration and energy in or- Festival to mark Hindemith’s 100th birth- d’un alto. J’étais aux anges ! Je n’oublierai der to present the entire piece. In so do- day, and this was enthusiastically re- jamais ce moment. J’ai alors décidé de ing, one must never lose sight of the ceived by the public. People were jouer de l’alto. overall work or else one will lose a cer- queuing up for tickets to these concerts! A cette époque, l’altiste soliste de l’Or- tain tension. Of course one must adjust World famous musicians such as Tabea chestre symphonique de Boston était Jo- to the acoustic relations in order to pro- Zimmermann and Kim Kashkashian seph de Pasquale qui joua plus tard dans duce a maximum of sound. In the studio accepted our invitation to participate in l’Orchestre de Philadelphie et enseigna one pays attentions to the smallest de- this event. Alongside chamber works for au Curtis Institute. A l’issue de mon audi-

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tion devant lui, il examina attentivement de motifs harmo- mes mains et me dit : « Eh bien, tu peux niques qui semblent étudier l’alto. » En effet, j’ai des mains in- ne jamais s’arrêter. habituellement grandes pour ma taille. Les contours de la Malheureusement, il n’a pas pu me don- forme musicale pa- ner de cours. Aussi, après avoir surmonté raît ainsi avoir moins bien des obstacles bureaucratiques, je de profil que chez suis arrivée à Yale où j’ai étudié auprès Hindemith. de David Schwarz et Broadus Erle. Aupa- ravant, j’avais obtenu mon diplôme de Ici, à Blonay, vous fin d’études à l’école Taho de Tokyo. enseignez à de Après avoir désespérément cherché un jeunes musiciens qui alto au Japon, c’est finalement dans une forment des en- annonce parue dans le journal que j’ai sembles sous forme trouvé un instrument relativement grand de quatuors à mais d’une sonorité moyenne. Or, je ne cordes. Que signifie savais pas encore quel serait le morceau l’enseignement pour que je devrais jouer le jour de l’examen. vous et quelles impressions en avez-vous Préférez-vous jouer en public, sur scène, Finalement, j’ai porté mon choix sur le retirées ? ou bien en studio ? Concerto pour alto de Bartók, celui que j’ai joué lors de mon examen de concert. Normalement, je ne me consacre pas Il s’agit, en l’occurrence, de deux très souvent aux ensembles de musique formes d’interprétation musicale diffé- Existe-t-il des pièces pour alto que vous de chambre mais plutôt aux altistes. Ce rentes. Jouer devant un public nécessite aimez particulièrement jouer ? n’est qu’occasionnellement que l’on me beaucoup de concentration et d’énergie demande d’enseigner à des trios, des pour présenter l’ensemble de la pièce. De C’est difficile à dire ! Je pense que les quatuors ou des quintettes à cordes. plus, il ne faut pas perdre de vue la partitions de Hindemith pour cet instru- Mon rôle de conseillère à Blonay est conception d’ensemble, sinon la tension ment font partie des compositions les donc pour moi quelque chose de très baisse. Naturellement, il faut s’adapter aux plus délicates qui existent, car elles vont, particulier. Il est fascinant de voir avec conditions acoustiques de l’environne- pour ainsi dire, comme un gant à cet ins- quelle intensité ces jeunes gens tra- ment pour obtenir un maximum de rendu trument. Je les apprécie particulièrement. vaillent les pièces choisies. Par rapport sonore. Dans un studio, les moindres dé- J’ai enregistré toutes ses œuvres pour aux musiciens de ma génération, ils pos- tails sont importants pour créer, dans la alto solo ou alto et piano. J’ai la ferme in- sèdent déjà un niveau technique et musi- mesure du possible, une image sonore ex- tention d’enregistrer ses pièces pour alto cal très élevé pour leur âge. Cela leur per- trêmement colorée. Lors des enregistre- à cordes et orchestre. Mais ce n’est enco- met de pénétrer très profondément au ments, on vise surtout à obtenir un peu re qu’un projet ! cœur des pièces. De mon temps, on es- plus de la pièce et à pénétrer toujours sayait d’abord de jouer les morceaux plus profondément dans son caractère. Quelles difficultés techniques un altiste sans se soucier des questions liées à doit-il surmonter lorsqu’il se saisit des l’histoire de la musique ou à l’interpréta- Quels sont vos prochains projets ? pièces d’Hindemith ? tion. Ici, les étudiants traitent les pro- blèmes stylistiques et techniques, voire J’ai toujours fait des rêves dans ma vie ! Je ne pense pas qu’il y ait de difficultés même les problèmes analytiques de la Depuis quinze ans, chaque année au mois techniques particulières dans les pièces forme. Ils ont l’esprit vif et comprennent de mai, il y a au Japon un festival d’alto à la d’Hindemith. Il n’a rien écrit d’ « injouable » rapidement. C’est un réel plaisir pour moi création duquel j’ai participé. Depuis, c’est pour cet instrument. Les difficultés que de pouvoir les accompagner dans leurs un haut lieu de la musique avec de nom- rencontrent de nombreux interprètes progrès. Figurez-vous : certains d’entre breux concerts au cours desquels sont pré- sont dues à la variété de l’expression mu- eux n’ont pas encore vingt ans! sentées nombre d’œuvres nouvelles écrites sicale exprimée dans ses compositions, à pour l’alto, compositions originales, œuvres sa musique « multifacettes ». Beaucoup Quel rôle joue pour vous la musique de de commande ou transcriptions. Pour le d’entre eux pensent qu’Hindemith doit chambre ? 100e anniversaire d’Hindemith, nous avons toujours être joué de façon très puissante organisé un Festival – Hindemith qui fut et très rythmique. Ils oublient que dans La musique de chambre et, tout particu- accueilli avec enthousiasme par les audi- ses œuvres de nombreux passages sont lièrement, le quatuor à cordes représente à teurs. A chacun de ces concerts, le public très lyriques et que, par conséquent, ils mes yeux un genre musical essentiel pour faisait la queue pour obtenir des billets ! doivent être interprétés avec une certaine jouer de la musique. L’harmonisation à Des artistes de renommée mondiale, telles élégance et de manière très mélodique. quatre voix constitue, en effet, le noyau de que Tabea Zimmermann ou Kim Kashka- Ces passages contrastent avec ceux mar- la musique européenne occidentale qui se shian, ont répondu à notre invitation et qués par le rythme et doivent donc être développe après 1600. Dans un trio à sont venues jouer lors de ce festival. Outre présentés selon leur esprit particulier. À cordes, il n’est pas rare qu’un instrument les œuvres de musique de chambre pour cela s’ajoute l’humour singulier d’Hinde- joue en doubles cordes permettant ainsi alto, nous avons également joué tous les mith qui apparaît, par exemple, dans le d’obtenir une sonorité complète. Dans le quatuors à cordes d’Hindemith ainsi que concerto pour alto et petit orchestre Der quatuor à cordes, chaque voix est impor- son Trio pour piano, alto et heckelphone Schwanendreher. De plus, Hindemith tante pour créer un son parfait. Cette façon op. 47. Nous nous encouragions et nous structure ses compositions de façon claire de jouer, on ne l’apprend pas si l’on motivions réciproquement. Il faut absolu- et distincte, alors que chez Max Reger, par n’étudie que des pièces destinées seule- ment que nous organisions à nouveau une exemple, on rencontre souvent des suites ment à son instrument ! telle manifestation ! HJW

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FORUM

▼ Gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln un- ▼ Das Schweizer Amar Quartett veranstaltet zum vier- ter seinem Generalmusikdirektor Markus Stenz inter- ten Mal eine Hommage à Hindemith, heuer unter pretiert Olli Mustonen in einer Reihe von Kon- dem Titel Sabinchen, ein Sopran. Neben Zürich, Basel zerten Hindemiths Klaviermusik mit Orchester (Kla- und Stans ist 2007 zum erstenmal das Grand Hotel vier: linke Hand) op. 29. Termine: 10. Februar 2007, Bad Ragaz Gastgeber der Veranstaltung. Als Gäste sind Megaron – Athen; 21. Februar 2007, Großer Saal des die Sopranistin Julia Rempe und der Schauspieler Konzerthauses, Wien; 25./26./27. Februar, Philharmo- Hans Schenker eingeladen. nie, Köln. Termine: www.amarquartett.ch

▼ Together with the Gürzenich ▼ The Amar Quartet of Switzerland is organis- Orchestra Cologne under its ing a Hommage à Hindemith for the fourth time, this Music Director, Markus Stenz, year under the title Sabinchen, ein Sopran. Besides Olli Mustonen will interpret Zurich, Basel and Stans, the Grand Hotel Bad Ragaz Hindemith’s Klaviermusik mit will host the event for the first time in 2007. Soprano Orchester (Klavier: linke Hand) Julia Rempe and actor Hans Schenker have been in- op. 29 in a series of concerts. vited as guests. Dates: www.amarquartett.ch Dates: 10 February 2007, Megaron – Athens; 21 February ▼ C’est pour la quatrième fois que le Quatuor Amar, 2007, Large Hall of the Kon- formation suisse, organise une série de concerts sous zerthaus, Vienna; 25/26/27 Feb- forme d’hommage à Hindemith, placé cette année ruary, Philharmonie, Cologne. sous le titre Sabinchen, ein Sopran. Après Zürich, Bâle et Stans, c’est, pour la première fois, le Grand Hotel de ▼ Accompagné par l’Orchestre Bad Ragaz qui accueille l’ensemble en 2007. Les in- Gürzenich de Cologne, placé vités sont la soprano Julia Rempe et l’acteur Hans sous la baguette de son di- Schenker (pour le calendrier des représentations, recteur musical attitré Markus veuillez consulter www.amarquartett.ch). Stenz, Olli Mustonen interprète, parmi d’autres con- certos portés au programme d’une tournée eu- ropéenne, la Klaviermusik mit Orchester (Klavier: linke Hand) op. 29. de Paul Hindemith (10 février 2007, Megaron – Athènes ; 21 février 2007, Grande Salle du Konzerthaus, Vienne ; 25, 26 et 27 février 2007, Philharmonie, Cologne).

▼ Ludwig Finscher, Mitherausgeber der Hindemith- Gesamtausgabe, hat am 24. November in Rom auf- grund seiner Leistungen auf dem Gebiete der Ge- schichte der abendländischen Musik seit 1600 den hochdotierten Balzan-Preis 2006 erhalten. Im Jahre 1963 wurde Paul Hindemith als einer der ersten Preis- träger mit diesem Preis ausgezeichnet.

▼ Ludwig Finscher, co-editor of the Hindemith Complete Edition, was awarded the highly endowed Balzan Prize on 24 November in Rome for his achieve- ments in the area of the history of Western music since 1600. Paul Hindemith was one of the first to be awarded this prize in 1963.

▼ Ludwig Finscher, coéditeur de l’Edition complète des œuvres de Hindemith, a reçu le Prix Balzan, dis- tinction de haute tenue et richement dotée, le 24 no- vembre 2006, à Rome, en reconnaissance de ses tra- vaux sur l’histoire de la musique occidentale depuis 1600. Paul Hindemith figure également parmi les premiers lauréats du Prix Balzan. Il se l’est vu attribuer en 1963.

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CD NEUERSCHEINUNGEN · CD NEW RELEASES · NOUVEAUTÉS SUR CD

Concert Music for Brass and Fritz Reiner (1888-1963) klemperer the cologne years Strings Op. 50 (1930) / Nobilis- Symphony vol. 1 Cologne Radio Symphony sima visione - Suite (1938) / from the opera Orchestra & Chorus, Joseph (1946) / Cla- J.S. Bach, Mozart, Beethoven, Beethoven, Brahms Keilberth (1968) rinet Concerto (1947) / Horn Richard Strauss, Schostakowitsch Kölner Rundfunk-Sinfonieorche- Dietrich Fischer-Dieskau, Leonore Concerto (1949) / Symphony in NBC Symphony Orchestra, Fritz ster, Otto Klemperer Kirschstein, Donald Grobe, Karl B flat for Concert Band (1951) Reiner ◆ ANDANTE 2 CD AN2130 Christian Kohn, Eberhard Katz, Philharmonia Orchestra London, ◆ artone 4 CD 222372-354 (2005) Elisabeth Söderström, Willi Nett Paul Hindemith (2005) ◆ Allegro 2 CD OPD-1427 Louis Cahuzac, clarinet; Dennis Diese Aufnahme der Mathis-Sym- (2005) Brain, horn phonie mit dem NBC Symphony Joseph Keilberths Aufnahme des ◆ EMI 2 CD 3 77344 2 (2006) Orchestra von 1946 ist offenbar die Cardillac in der Erstfassung mit einzige Aufnahme eines Hinde- dem unübertroffenen Dietrich mith-Werkes durch Fritz Reiner, die Fischer-Dieskau in der Titelrolle sich erhalten hat. Das ist schade, besitzt Referenz-Status. Diese Auf- denn Reiner bietet eine Hindemith- nahme, die ursprünglich von der Lesart voller Dynamik und Impetus DGG veröffentlicht wurde, liegt hier in ungewöhnlich schnellen Tempi, in einer etwas verhallten Wieder- welche die Modernität dieser Musik veröffentlichung vor, die aufnahme- eindrucksvoll erfahrbar macht. technisch leider nicht die gegen- This recording of the Mathis Sym- wärtigen Möglichkeiten nutzt. phony with the NBC Symphony Hindemiths Suite aus dem Ballett Gleichwohl ist man froh, daß diese Orchestra made in 1946 is appar- Nobilissima Visione zählte zu den Aufnahme wieder erhältlich ist. ently the only still extant recording Werke des Komponisten aus der of a Hindemith work by Fritz Rein- späteren Zeit, die Klemperer am Hindemiths Aufnahmen eigener er. This is a pity, for Reiner offers a meisten schätzte; er hatte sie denn Werke mit dem Philharmonia Hindemith reading full of dynamics auch mit dem Philharmonia Orchestra, London, von 1956 and impetus in unusually fast Orchestra eingespielt. Dieser zählen zu seinen besten Auf- tempi, making this music’s Mitschnitt eines Konzertes vom nahmen überhaupt und sind modernity impressively palpable. Februar 1954 reicht nicht nur an bislang wohl auch von anderen diese Einspielung heran, sondern Dirigenten nicht übertroffen wor- übertrifft sie an Spontaneität und den. Man muß dankbar sein, daß Gelöstheit. EMI diese wirklich „klassischen“ Hindemith’s Suite from the ballet Einspielungen preisgünstig wieder Nobilissima Visione is one of the zugänglich gemacht hat. composer’s later works most highly Hindemith’s recordings of his own valued by Klemperer; he also Joseph Keilberth’s recording of works with the Philharmonia Or- recorded it with the Philharmonia Cardillac in its first version with the chestra, London, made in 1956, are Orchestra. This recording of a unsurpassed Dietrich Fischer- amongst his very best recordings concert made in February 1954 not Dieskau in the title role has the and have probably not yet been only achieves the level of the status of a reference work. This surpassed by other conductors. Philharmonia recording, but new issue of the recording, origin- One must be grateful that EMI has surpasses it in spontaneity and ally released by DGG, is some- made these truly “classic” record- relaxedness. what muffled and unfortunately ings available again and at reason- La Suite que Hindemith composa does not make use of present-day able prices. de son ballet Nobilissima Visione possibilities in recording techno- C’est en 1956 que Hindemith a fait partie des œuvres tardives du logy. That said, it is still a good réalisé des enregistrements de ses compositeur pour lesquelles Klem- thing that this recording is available propres œuvres avec le Philharmo- perer avait la plus grande estime ; again. nia Orchestra de Londres. Ce sont, il l’avait ainsi enregistrée avec le L’enregistrement de Cardillac, dans à vrai dire, ses meilleurs enregistre- Philharmonia Orchestra de Lon- sa version originale, réalisé par ments et aucun autre chef d’orches- dres. Le présent CD, la captation Joseph Keilberth, avec l’inégalé tre ne s’est montré à pareil niveau Cet enregistrement de la Mathis- d’un concert de février 1954, Dietrich Fischer-Dieskau dans le d’interprétation jusqu’à présent. Il Symphonie, réalisé en 1946 avec le n’égale pas seulement celui de rôle principal, constitue une vérita- faut être reconnaissant à EMI de NBC Symphony Orchestra, semble Londres mais le surpasse même en ble référence. Cette réédition, proposer à nouveau ces enregistre- être le seul encore conservé que spontanéité et en légèreté. enregistrée initialement pour DGG, ments très « classiques » à un prix Fritz Reiner ait réalisé d’une œuvre présente toutefois une réverbéra- intéressant. de Hindemith. C’est fort dommage, tion du son qui n’est malheureuse- car Reiner en présente une version ment pas à la hauteur des possibi- empreinte de dynamique et lités techniques d’enregistrement d’impétuosité dans des tempos actuellement disponibles. Pourtant, extraordinairement rapides, inter- il est heureux que cet enregistre- prétation qui révèle de manière ment soit à nouveau offert aux grandiose la modernité de cette mélomanes. musique.

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Encores This thrilling recording of the 4th inet and Strings from the Plöner Ouvertüre zum „Fliegenden Quartet, Op. 22 made in 1962 sim- Musiktag. Since the performances Holländer“ wie sie eine schlechte ultaneously documents the often are first class, these recordings Kurkapelle morgens um 7 am underestimated reception of Hin- should be in every Hindemith Brunnen vom Blatt spielt demith in the former Soviet Union. discotheque. Schubert, Wolf, J.S. Bach, Isaac, The ensemble interprets the work Ce disque, enregistré par des inter- Beethoven, Wagner, Piazzolla, as expressive music: extreme in its prètes hongrois, est à recomman- Bruckner, Haydn, Puccini, Ives tempi and with a “parlando” agogic der vivement à la curiosité des Leipziger Streichquartett sense without forcing the musical mélomanes, en particulier pour les meaning. ◆ MDG CD 307 1362-2 (2006) premières apparitions au disque du Nach dem Minimax hat sich das Ludus minor (clarinette et violoncel- fabelhafte Leipziger Streichquartett le), des Drei Anekdoten für Radio nun auch der Ouvertüre zum „Flie- Robert Shaw comptait parmi les in- ou des variations pour clarinette et genden Holländer“ angenommen; terprètes les plus renommés de cordes extraites de Plöner Musiktag. freilich spielen sie das Werk nun Hindemith aux États-Unis ; son en- L’interprétation est de haut niveau : nicht wie eine schlechte Kurkapelle registrement du Flieder-Requiem, ce CD mérite donc de figurer dans morgens um 7 am Brunnen vom commandé par ses soins au com- la discothèque de tout connaisseur Blatt sondern schlechterdings positeur, surpasse en qualité l’enre- de l’œuvre de Hindemith. brillant. Hoffentlich nimmt sich das gistrement dirigé par Hindemith Ensemble nun auch einmal der lui-même. Quant à l’enregistrement seriösen Quartette Hindemiths an. des Métamorphoses Symphoni- After Minimax, the fabulous Leipzig ques, il met en valeur, comme il y a Kleine Kammermusik op. 24 Cet enregistrement, particulière- String Quartet has recorded the lieu de s’y attendre, « l’américanis- Nr. 2 (1922) / Klarinettenquin- ment entraînant du Quatrième Ouvertüre zum „Fliegenden Hollän- me » de l’œuvre: brillant dans l’in- tett op. 30 (2. Fassung 1954) / Quatuor op 22 (1962), témoigne der“ as well; of course they don’t terprétation sonore et dynamique Trio für Klavier, Bratsche und de la manière dont l’œuvre de play the work like a ”bad health- dans le choix des tempos. Heckelphon op. 47 (1928) / Hindemith, souvent sous-estimée spa orchestra sight-reading by the Sonate für Trompete und au sein d’une Union soviétique fountain at seven in the morning,” Klavier (1939) brisée sous le joug, a été reçue. Le but absolutely brilliantly. It is to be Max Reger Quatuor Borodin interprète l’œuvre hoped the ensemble will take up Chamber Music with Clarinet Valerius Ensemble comme une musique très expres- the serious quartets of Hindemith. Drei Stücke / Two Duets for ◆ Brilliant Classics 2 CD 8161 sive : extrême dans les tempos et Violin and Clarinet / Variations (2006) d’une agogique « parlante » qui ne for Clarinet and Strings / Ludus fait toutefois pas violence au sens minor / Sonata for Clarinet and musical. Piano / Wind Septet Csaba Klenyán, clarinet; Péterr Somogyi, violin; István Lukácshá- American Maestros zi, double bass; István Varga, cel- Symphonic Metamorphosis of lo; Zoltán Gyöngyössy, flute; Zsolt Themes by Carl Maria von Weber Kovács, oboe; András Horn, clari- Copland, Holst, Vaughan Wil- net; Péter Soós, horn; Attila liams, Berlioz, Schostakowitsch, Jankó, bassoon; Bence Horváth, Enesco, Händel trumpet; Ildikó Cs. Nagy, piano Atlanta Symphony Orchestra, Après Minimax, l’excellent Quatuor Budapest Chamber Symphony Robert Shaw de Leipzig se saisit maintenant ◆ Hungaroton HCD 32325 ◆ Telarc 2 CD 80606 (2003) l’Ouverture du « Fliegender Hollän- (2006) Hier ist ein abwechslungsreiches Robert Shaw zählte zu den nam- der »; naturellement, les artistes ne Diese Einspielungen mit ungari- Hindemith-Programm eingespielt: haftesten Hindemith-Interpreten in jouent pas comme le ferait « un schen Interpreten empfehlen sich zügig, unverkrampft, werkgetreu den USA; seine Einspielung des mauvais orchestre d’hôtel d’une mit einigen Erstaufnahmen, so und auf spieltechnisch bestem von ihm bei Hindemith in Auftrag station de cure, à 7 heures du ma- etwa des Ludus minor für Klarinet- Niveau. Das Valerius Ensemble wird gegebenen Flieder-Requiems über- tin, près d’une fontaine, en déchif- te und Cello, der Drei Anekdoten von Musikern aus den Nieder- trifft sogar die von Hindemith gelei- frant la partition », mais font preuve für Radio oder der Variationen für landen gebildet und bestätigt tete Aufnahme des Werkes. Seine d’une grande virtuosité. Chacun en Klarinette und Streicher aus dem indirekt die hohe Wertschätzung, Einspielung der Sinfonischen Meta- vient donc à espérer qu’un jour le Plöner Musiktag. Und da auf be- die Hindemiths Musik gerade in morphosen kehrt, wie nicht anders Quatuor de Leipzig abordera égale- stem Niveau musiziert wird, sollten den Niederlanden besitzt. zu erwarten, den „Amerikanismus“ ment les quatuors eux-mêmes de diese Einspielungen in keiner Hin- The Hindemith programme re- des Werkes nach außen: brillant in Paul Hindemith. demith-Diskothek fehlen. corded here is full of variety: brisk, der Klanggestaltung, dynamisch in relaxed, faithful to the score and on der Wahl der Tempi. the highest technical level. The Robert Shaw is one of the most Valerius Ensemble consists of 4. Streichquartett op. 22 famous Hindemith interpreters in Dutch musicians and confirms the Samuel Barber, Arnold Schönberg the USA; his recording of the Lilac especially high level of appreciation Borodin Quartet Requiem which he commissioned of Hindemith’s music in The ◆ Melodia CD 10 00978 (2005) from Hindemith even surpasses the Netherlands. one Hindemith conducted of this Diese mitreißende Einspielung des Voici un enregistrement d’œuvres work. His recording of the Sinfoni- 4. Quartetts op. 22 von 1962 doku- variées de Hindemith. L’interpréta- schen Metamorphosen brings out mentiert zugleich auch die oft un- tion rapide, détendue et fidèle à la the work’s ”Americanisms,“ as is to terschätzte Hindemith-Rezeption in partition montre un excellent be expected: brilliant in its sound, der untergegangenen Sowjetunion. niveau technique. Le Valerius dynamic in its choice of tempi. Das Ensemble interpretiert das These recordings with Hungarian Ensemble, constitué de musiciens Werk als Ausdrucksmusik: extrem interpreters can be recommended provenant des Pays-Bas, confirme in den Tempi und mit „sprechen- for several premiere recordings, in- ainsi la haute estime dont bénéficie der“ Agogik, ohne den musikali- cluding the Ludus minor for clarinet la musique de Hindemith dans son schen Sinn zu vergewaltigen. and cello, the Drei Anekdoten für pays de résidence. GS Radio and the Variations for Clar-

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▼ Im Badischen Staatstheater Karls- ruhe inszeniert Alexander Schulin Hindemiths Oper Mathis der Maler. Für das Bühnenbild ist Christoph Sehl zuständig, die musikalische Lei- tung übernimmt Jochem Hochsten- bach. Die Premiere ist am 17. März 2007.

▼ Alexander Schulin will produce Hindemith’s opera Mathis der Maler at the Badisches Staatsthe- ater in Karlsruhe. Christoph Sehl is responsible for the staging, Jochem Hochstenbach for the musical direction. The premiere is on 17 March 2007.

▼ Au Badisches Staatstheater de Karlsruhe, Alexander Schulin met en scène l’opéra Mathis der Maler de Paul Hindemith. Les décors sont confiés à Christoph Sehl et la direc- tion musicale à Jochem Hochsten- bach. Première représentation : le 17 mars 2007.

▼ Paul Hindemiths letzte Oper Das Szenephoto von der Uraufführung der Oper ▼ Schleswig-Holstein Musik Festival 2006 lange Weihnachtsmahl / The Long Mathis der Maler am 28. Mai 1938 in Zürich Den diesjährigen Paul-Hindemith-Preis hat der 1970 Christmas Dinner erhielt als Welt- / Photo of a scene from the world premiere of geborene niederländische Komponist Michel van der ersteinspielung des Jahres den Echo the opera Mathis der Maler on 28 May 1938 Aa erhalten. Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro Klassik Preis 2006. Das Libretto in Zurich / Première représentation des wird von der Hindemith-Stiftung (Blonay/Schweiz) schrieb Thornton Wilder, die deut- Mathis der Maler, à Zurich, le 28 mai 1938 und den drei Hamburger Stiftungen Rudolf und Erika sche Textfassung erstellte der Kom- Koch-Stiftung, Walther und Käthe Busch-Stiftung und ponist. Marek Janowski leitet das Rundfunk-Sinfonie- Gerhard Trede-Stiftung getragen. orchester Berlin. WER CD 6676 2 absolvierte zunächst eine Ausbil- dung als Toningenieur, bevor er Komposition bei Di- ▼ Paul Hindemith’s last opera, Das lange Weih- derik Wagenaar, Gilius van Bergeijk und Louis Andries- nachtsmahl / The Long Christmas Dinner has re- sen studierte. Bei zahlreichen renommierten Festivals, ceived the Prize 2006 as the wie den Donaueschinger Musiktagen, der Gaudeamus world premiere recording of the year. The libretto was Muziekweek oder der Zagreb Biennale, wurden seine written by Thornton Wilder, with the German text ver- Kompositionen gespielt. Seine neueste Oper After Life sion by the composer. Marek Janowski conducts the wurde im Juni 2006 zur Eröffnung des Holland Festival Radio Symphony Orchestra Berlin. WER CD 6676 2 uraufgeführt.

▼ L’interprétation au disque de Das lange Weih- ▼ Schleswig-Holstein Music Festival 2006 nachtsmahl / The Long Christmas Dinner, le dernier The Dutch composer Michel van der Aa, born in 1970, opéra de Paul Hindemith, s’est vu distinguée par le has been awarded this year’s Paul Hindemith Prize. prix Echo Klassik 2006 au titre de « premier enre- The prize money amounting to 20.000 Euros has been gistrement mondial de provided by the Hindemith Foundation (Blonay/Switzer- l’année ». Le livret est écrit land) and three Hamburg foundations: the Rudolf and par Thornton Wilder et la Erika Koch Foundation, the Walther and Käthe Busch version allemande de la Foundation and the Gerhard Trede Foundation. main du compositeur. Michel van der Aa first completed his training as a Marek Janowski dirige sound engineer before studying composition with l’Orchestre symphonique Diderik Wagenaar, Gilius van Bergeijk and Louis de la Radio de Berlin. WER Andriessen. His compositions have been performed at CD 6676 2 numerous renowned festivals, including the Donau- eschingen Music Days, the Gaudeamus Music Week and the Zagreb Biennale. His music-theatre works have especially found international recognition. His latest opera, After Life, was premiered in June 2006 at the opening of the Holland Festival.

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▼ Festival de Musique en Schleswig-Holstein 2006 eine Passage aus Wir bauen eine Stadt. C’est dans le cadre du Festival de Musique en Schleswig- Die vielen begeisterten Rückmeldungen von Teilneh- Holstein que le Prix Paul Hindemith a été décerné, mern zeigen, daß es eine rundum gelungene Veran- cette année, au compositeur hollandais, né en 1970, staltung war. Michel van der Aa. Ce prix, d’une valeur de 20.000 euros, est doté conjointement par la Fondation Hinde- ▼ The Youth Music School of the City of Zurich has mith (Blonay/Suisse) et trois autres chosen the composer Paul Hindemith as its subject of fondations dont le siège est à Ham- the year. About 250 music teachers, together with bourg : la Fondation Rudolf et Erika school directors and administrators, travelled to the Koch, la Fondation Walther et Käthe first event at the Lucerne Culture and Congress Centre. Busch et la Fondation Gerhard Trede. Giselher Schubert and Luitgard Schader from the Michel van der Aa a terminé Hindemith Institute gave talks about the composer’s d’abord des études d’ingénieur du life and work. son avant de poursuivre une forma- Paul Hindemith’s compositions for amateur musicians tion de compositeur auprès de Dide- and schoolchildren were the subject of Luitgard Scha- rik Wagenaar, Gilius van Bergeijk et der’s lecture. Participants sang a passage ad hoc from Louis Andriessen. Ses œuvres sont Let’s build a town under the direction of choral con- jouées dans plusieurs festivals re- ductor Wolfgang Schady. nommés, tels que les Journées musi- The large number of enthusiastic responses from par- cales de Donaueschingen, la semai- ticipants showed that it was a successful event in ne musicale Gaudeamus Muziek- every sense. week ou la Biennale de Zagreb. Son dernier opéra After Life a été inter- ▼ La Jugendmusikschule de la Ville de Zürich a prété pour la première fois en juin choisi le compositeur Paul Hindemith comme 2006 à l’occasion de l’ouverture du thème de l’année 2007. Première étape de cette Holland Festival. opération pédagogique, environ 250 professeurs de musique, membres de la direction et l’administra- tion des écoles compris, se sont rendus au Centre de Culture et des Congrès (KKL) à Lucerne. Ils ont ▼ Die Jugendmusikschule der Stadt Zürich wählte entendus Giselher Schubert et Luitgard Schader, de heuer Paul Hindemith zu ihrem Jahresthema. Zur er- l’Institut Hindemith Francfort, leur présenter la vie et sten Veranstaltung im Luzerner Kultur- und Kongreß- l’œuvre du compositeur allemand. Le thème central zentrum reisten rund 250 Musiklehrende samt Schul- de l’exposé de Luitgard Schader a porté sur les parti- leitung und -verwaltung. tions de Paul Hindemith destinées aux musiciens Giselher Schubert und Luitgard Schader vom amateurs et aux élèves des conservatoires. Placés Hindemith-Institut referierten über Leben und Werk sous la direction du chef de chœur Wolfgang Schady, des Komponisten. les participants ont spécialement travaillé un passage Im Zentrum des Referats von Luitgard Schader stan- de Nous bâtissons une ville. den die Kompositionen Paul Hindemiths für Laien- Les témoignages aussi nombreux que positifs reçus musiker und Schüler. Unter Anleitung des Chorleiters des participants laissent à penser que cette manifesta- Wolfgang Schady sangen die Anwesenden ad hoc tion fut une réussite.

Mitarbeiter der Zürcher Jugendmusikschule am Vierwaldstätter See / Employees of the Zurich Youth Music School on Vierwaldstätter Lake / Collaborateurs de la Jugendmusikschule de Zürich sur les bords du Lac des Quatre Cantons

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NEUVERÖFFENTLICHUNGEN · NEW PUBLICATIONS · NOUVELLES PUBLICATIONS

Hindemith-Jahrbuch / Annales Hindemith the premiere of this work in London in 1929 in Lon- In den ersten beiden Kapiteln diskutiert sie an- 2006/XXXV. don. Documents on the history of Hindemith’s re- hand der einschlägigen Literatur Fragen des mu- Mainz (u.a.): Schott 2006 (BN 146) ception in the Bohemian city of Aussig (Ústí nad sikalischen Expressionismus und beleuchtet die ISBN 978-3-7957-0146-8 Labem) have been collected together by Lenka Verbindungen Hindemiths zum kulturellen Um- Prˇibylová. SSG feld in Frankfurt, insbesondere zum sogenannten ▼ Le thème central des Annales Hindemith 2006 „Frankfurter Expressionismus“, der sich an den est consacré à une sélection d’œuvres issues du Frankfurter Bühnen in der Rezeption des Vor- répertoire des nombreux concertos écrits par le kriegsexpressionismus manifestiert. compositeur. Elisabeth Schmierer analyse les trois Ausführlich geht Bork im analytisch-interpretatori- concertos pour violoncelle (Konzert für Violoncel- schen Teil auf die genannten Kompositionen ein lo und Orchester op. 3, Kammermusik Nr. 3 op. und untersucht schwerpunktmäßig, welchen Wert 36 Nr. 2 et Konzert für Violoncello und Orchester) Hindemith dem Text in den verschiedenen Wer- et met l’accent sur leur facture musicale dans le ken im einzelnen beimißt und welche Beziehung contexte de l’histoire de leur création respective. zwischen Textform und Musik besteht. Bilanzie- Ian Kemp procéde à une vaste analyse des trois rend stellt sie fest: „Ohne selbst musikalisch ex- concertos pour alto (Kammermusik Nr. 5 op. 36 pressionistisch zu sein, lassen sich die besproche- Nr. 4, Konzertmusik op. 48 et Der Schwanendre- nen Werke aus dem Frankfurter Kulturleben her- her). Dans son article sur les deux concertos pour aus – im Zeichen des Expressionismus – umfas- piano de jeunesse (Klaviermusik mit Orchester. sender verstehen.“ Klavier linke Hand op. 29 et Kammermusik Nr. 2 ▼ In her work, Camilla Bork examines Hindemith’s op. 36 Nr. 1), Markus Fahlbusch jette un regard artistic development between 1917 and 1923 with particulier sur l’aspect de la représentation en the help of compositions, based – with the excep- ▼ Der thematische Schwerpunkt der vorliegen- concert. Le Concerto pour piano, composé par tion of Das Nusch-Nuschi – expressionistic texts by den Annales Hindemith liegt auf einer Auswahl Hindemith en 1945, occupe une place de choix Else Lasker-Schüler, Ernst Wilhelm Lotz, Georg von Werken aus dem umfangreichen Konzert- dans l’exposé d’Eckhart Richter. Trakl, Oskar Kokoschka and August Stramm. These schaffen des Komponisten. Elisabeth Schmierer La contribution qui sert d’introduction à ces an- works are Drei Gesänge für Sopran und Orchester untersucht die drei Cellokonzerte (Konzert für nales est rédigée par Clytus Gottwald, grand chef op. 9, the three one-act operas Mörder, Hoffnung Violoncello und Orchester op. 3, Kammermusik de chœur, défenseur de longue date de la mu- der Frauen op. 12, op. 21 and Nr. 3 op. 36 Nr. 2 und Konzert für Violoncello und sique de son temps en Allemagne et propagateur the songs for alto voice, flute, clarinet and string Orchester) und akzentuiert deren musikalische de l’image de « Hindemith, le fidèle protestant ». quartet entitled Die junge Magd op. 23 / 2. Faktur im Kontext ihrer jeweiligen Entstehungsge- Jürgen Schaarwächter évoque quant à lui l’histoire In the first two chapters, she discusses questions schichte. Eine umfangreiche Analyse der drei de la naissance du Concerto pour alto de William of musical expressionism with the help of relev- Bratschenkonzerte (Kammermusik Nr. 5 op. 36 Walton qu’Hindemith interpréta en première audi- ant literature, illuminating the Hindemith’s rela- Nr. 4, Konzertmusik op. 48 und Der Schwanen- tion publique en 1929 à Londres. Enfin, citons tionship to the cultural environment in Frankfurt, dreher) unternimmt Ian Kemp. Markus Fahlbusch Lenka Prˇibylová qui a rassemblé des documents especially to the so-called ”Frankfurt Expression- hebt in seinem Beitrag über die beiden frühen sur l’histoire de la manière dont l’œuvre de Hinde- ism“ manifested on the stages of Frankfurt in re- Klavierkonzerte (Klaviermusik mit Orchester. Kla- mith a été reçue à Aussig (Ústí nad Labem), ville ception of pre-war expressionism. vier linke Hand op. 29 und Kammermusik Nr. 2 de Bohème. SSG In the analytical-interpretative part, Bork deals in op. 36 Nr. 1) auf den Aspekt des Konzertierens detail with the compositions mentioned, examin- ab. Hindemiths Klavierkonzert von 1945 steht im ing the value Hindemith attributed to the text in Zentrum der Ausführungen von Eckhart Richter. Camilla Bork: Im Zeichen des Expressionis- the various individual works, in terms of em- Das Jahrbuch wird eröffnet mit einem Beitrag von mus. Kompositionen Paul Hindemiths im phasis, as well as the relationship between text Clytus Gottwald, dem bedeutenden Chorleiter Kontext des Frankfurter Kulturlebens um form and music. She summarises thus: “Without und langjährigen Anwalt für die Neue Musik in 1920. being musically expressionistic themselves, the Deutschland, der sein Bild von „Hindemith, dem Mainz (u.a.): Schott 2006 (Frankfurter Studien. works discussed can be more comprehensively treuen Protestanten“ entwirft. Jürgen Schaar- Veröffentlichungen des Hindemith-Instituts understood in the context of the cultural life of wächter gibt Einblicke in die Entstehungsge- Frankfurt/Main, Band XI) ISBN 3-7957-0117-1 Frankfurt, marked as it was by expressionism.” schichte des Violakonzerts von William Walton, (ED 9902) ▼ Dans cet ouvrage, Camilla Bork étudie l’évolu- das Hindemith 1929 in London uraufführte. Doku- tion artistique de Hindemith de 1917 à 1923 en mente zur Rezeptionsgeschichte von Hindemith in analysant ses compositions écrites sur des textes der böhmischen Stadt Aussig (Ústí nad Labem) expressionnistes tels ceux d’Else Lasker-Schüler, hat Lenka Prˇibylová zusammengestellt. SSG d’Ernst Wilhelm Lotz, de Georg Trakl, d’Oskar ▼ The thematic emphasis of the present Annales Kokoschka et d’August Stramm – à l’exception du Hindemith is on a selection of works from the texte Das Nusch-Nuschi. Il s’agit des Drei Gesän- composer’s extensive concert œuvre. Elisabeth ge für Sopran und Orchester op. 9, des trois Schmierer examines the three cello concertos opéras en un acte Mörder, Hoffnung der Frauen (Konzert für Violoncello und Orchester op. 3, op. 12, Sancta Susanna op. 21 des lieder pour Kammermusik Nr. 3 op. 36/ 2 and Konzert für voix d’alto avec flûte, clarinette ainsi que du Qua- Violoncello und Orchester), accentuating their tuor à cordes Die junge Magd op. 23 Nr. 2. musical facture in the context of the respective Dans les deux premiers chapitres, elle examine histories of how they came to be written. Ian les questions liées à l’expressionnisme musical Kemp undertakes an extensive analysis of the en s’appuyant sur la littérature qui lui donne son three viola concertos (Kammermusik Nr. 5 op. assise et éclaire les relations que Hindemith en- 36/ 4, Konzertmusik op. 48 and Der Schwanen- tretient avec son environnement culturel à Franc- dreher). In his contribution on the two early fort. Elle aborde notamment ce qu’il convient piano concertos (Klaviermusik mit Orchester. d’appeler le « Frankfurter Expressionismus » qui Klavier linke Hand op. 29 and Kammermusik se manifeste sur les scènes de théâtre de Franc- ▼ Nr. 2 op. 36 Nr. 1), Markus Fahlbusch refers to In ihrer Arbeit untersucht Camilla Bork die fort dans le mouvement de réception réservé à their concertante aspects. Hindemith’s Piano künstlerische Entwicklung Hindemiths zwischen l’expressionnisme de l’avant-guerre. Concerto of 1945 is at the focal point of Eckhart 1917 und 1923 anhand von Kompositionen, de- Dans la partie consacrée à l’analyse et à l’interpré- Richter’s remarks. nen – bis auf Das Nusch-Nuschi – expressionisti- tation, Bork approfondit son étude des composi- The Yearbook begins with a contribution from sche Texte von Else Lasker-Schüler, Ernst Wilhelm tions mentionnées ci-dessus et examine, sur des Clytus Gottwald, the important choral director and Lotz, Georg Trakl, Oskar Kokoschka und August points précis, la valeur que Hindemith attribue à long-time advocate of new music in Germany, who Stramm zugrundeliegen. Es handelt sich um Drei chaque texte en particulier et la relation qui existe sketches his portrait of ”Hindemith, the faithful Gesänge für Sopran und Orchester op. 9, die drei entre la forme du texte et la musique. En conclu- Protestant.” Jürgen Schaarwächter gives insights Operneinakter Mörder, Hoffnung der Frauen op. sion, elle constate que : « Sans relever elles- into the story of how William Walton’s Viola Con- 12, Sancta Susanna op. 21 sowie die Lieder für mêmes d’un expressionnisme musical, les œuvres certo came to be composed; Hindemith performed eine Altstimme mit Flöte, Klarinette und Streich- traitées sont plus largement compréhensibles – quartett Die junge Magd op. 23 Nr. 2. dans le contexte de l’expressionnisme ».

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