Europäischer Tag des Denkmals 2014 – -Stadt 13. September

Riehen 2 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Herzlich willkommen! | 3

Inhalt Herzlich willkommen zum Europäischen Tag des Denkmals!

3 Herzlich willkommen zum Europäischen Tag des Denkmals!

Hans-Peter Wessels, Regierungsrat, Vorsteher Bau- und Verkehrsdepartement

4 Denkmäler pflegen – Energie sparen Dieses Jahr möchte der Kanton Basel-Stadt am Daniel Schneller, Kantonaler Denkmalpfleger Europäischen Tag des Denkmals das historische Riehen für die Bevölkerung öffnen. Dass dies 6 Rahmenprogramm – Was ist wo? gelungen ist, ist den vielen bereitwilligen Insti- tutionen und Hausbesitzenden zu verdanken, die sich dafür begeistern liessen, ihre wertvollen 10 Programmübersicht: Themenführungen – Fokus Riehen – Baudenkmäler zu zeigen. Ein grosser Dank Führungen ­Baudenkmäler – Für Kinder ­gebührt auch der Gemeinde Riehen, die bei der Organisation der Veranstaltung tatkräftig mit- gewirkt hat. 12 Themenführungen Riehen gehört seit 1522 zu Basel und ist mit der Stadt auf vielfältige Weise verbunden: Schon Riehen im Wandel der Zeit: früh suchten die Städter Erholung in der idylli - Das Dorfbild im Wandel I; Das Dorfbild im Wandel II; Bauernhäuser in Riehen: Ein Rundgang schen Landschaft am Ausgang des Wiesentals und erbauten hier ihre Sommersitze und später 14 Fokus Riehen ihre Einfamilienhäuser. So wurden in Riehen bedeutende barocke Herrschaftssitze wie der Grenzort Riehen: Varianten der Erinnerungskultur; «Literaturdenkmal» Riehen; Rebbau in Riehen; Wenkenhof, das Iselin-Weber’sche Landgut oder Hausmusik im Haus Busch der Glöcklihof von einflussreichen Basler Fami- lien erstellt. 16 Führungen Baudenkmäler Im frühen 20. Jahrhundert wurde Riehen zu

einem Zentrum des Neuen Bauens. Am sonnen- Basel-Stadt und Verkehrsdepartement Bau- | Foto: Impressum 16 Der alte Dorfkern – 3 Führungen auf einen Blick: Dorfkirche St. Martin; Erlebbare Romanik: beschienenen Hang zwischen Riehen und Bet- Diese Programmzeitung erscheint Der Meierhof; Zwischen alten Mauern: Das Klösterli tingen entstanden Einfamilienhäuser von zum Euro­päischen Tag des Denkmals 18 Gehobene Wohnkultur im 17. Jahr­hundert: Die Wettsteinhäuser ­Architekten mit klingenden Namen, die schweiz- All den Institutionen und Hausbesitzenden, die 2014 als ­Beilage zur BZ Basel vom 20 Landgüter laden ein – 3 Führungen auf einen Blick: Grossbürgerliches Wohnen an der weit Beachtung gefunden haben: Rudolf und am Denkmaltag mitwirken, möchte ich für ihr 6. September­ 2014 ­Rössligasse; Verborgenes Gartenidyll; Über Jahrhunderte gewachsen: Das Berowergut Flora Steiger-Crawford, Paul Artaria und Hans Engagement meinen herzlichsten Dank ausspre- 22 Für Körper und Geist – 3 Führungen auf einen Blick: Der Cagliostro-Pavillon: Ein Kleinod des Schmidt, Franz Bräuning und Hans Leu, Otto chen! Die bedeutenden Kulturdenkmäler Rie- Herausgeberin: Kantonale Denkmal­ Rokoko; Vom Landgut zum Spital; Ein versteckter Pavillon von Melchior Berri und Walter Senn. Riehen zog auch viele bedeu- hens dürfen wir heute bestaunen, weil sie dank pflege Basel-Stadt­ 24 Der Wenkenhof: Riehens grossartigster Landsitz tende Künstler an: etwa den Maler Hans Sand­ der gemeinsamen Anstrengungen der Eigentü- Konzept, Redaktion: Anne Nagel, 26 In die Hügel I – 3 Führungen auf einen Blick: Die «Mohrhalde»: Hans Sandreuters Gesamtkunst- reuter, die Bildhauerin Brunilde Kind/Damira, merschaften und der Denkmalpflege für die Zu- Klaus Spechtenhauser werk; Neues Bauen, Neues Wohnen: Das Haus Sandreuter; Vom Holzbau zum Stahlskelett den Violinisten und Komponisten Adolf Busch kunft erhalten werden können. Foto Titelseite: Klaus Spechtenhauser 28 In die Hügel II – 4 Führungen auf einen Blick: Wohn-Ikone des Neuen Bauens I: Das Haus oder den Pianisten . Im Alten Wen- Layoutkonzept: eyeloveyou® ­Colnaghi; Wohn-Ikone des Neuen Bauens II: Das Haus Huber; Ein modernes Atelierhaus einer kenhof hatte sich Staatsarchivar Rudolf Wacker- Über Ihren Besuch freue ich mich zusammen Umsetzung: Klaus Spechtenhauser Bildhauerin; Architektur als Experiment nagel eingerichtet und schuf einen Ort, an dem mit den Mitarbeitenden der Denkmalpflege. Ich Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, 30 Nahrung für Kopf und Seele – 3 Führungen auf einen Blick: Schule aufgefrischt: Das Hebel- sich Künstler, Musiker und Literaten wie Her- wünsche Ihnen viel Vergnügen und spannende AZ Print, Aarau Schulhaus; St. Franziskus: Ein wegweisender Kirchenbau der Moderne; Die Kornfeldkirche: mann Hesse trafen. Entdeckungen! Auflage: 27 000 Eine «Wohnstube der Gläubigen»

Die Kantonale Denkmalpflege dankt 32 Konzerte, weitere Veranstaltungen ­allen Institutionen­ und Personen für ihr Engagement beim Europäischen Tag 32 «Wettstein und Riehen»: Mittagskonzert mit dem Sinfonieorchester Basel und dem des Denkmals sowie bei der Umsetzung ­Konzertchor Ludus Vocalis ­dieser Programmzeitung. 36 Abschlussveranstaltung: Akkordeon-Duo Heidi Gürtler und Luzian Jenny, Fest­wirtschaft 36 Figurentheater-Aufführung «Schorschi schrumpft» www.denkmalpflege.bs.ch 37 Hesch gseh? Rundgang für Kinder Hans-Peter Wessels 37 Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Regierungsrat © 2014 Kantonale Denkmalpflege Basel- 38 Stilvoll motorisiert. Rundfahrten und ­Shuttle-Service zum Mittagskonzert mit Auto­mobil- Vorsteher Bau- und Verkehrsdepartement Stadt; Autoren; Fotografen Veteranen 39 Mit dem Tram nach Riehen. Gratisfahrten mit historischen Tramkompositionen 4 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Denkmäler pflegen – Energie sparen | 5

Denkmäler pflegen – Energie sparen Denkmalpflege als Beitrag zur 2000-Watt-Gesellschaft

Daniel Schneller, Kantonaler Denkmalpfleger

Historische Bauten werden oft als Hinder- fördert werden, ohne auf wesentliche An- geben sich sozusagen gegenseitig warm. Das nis auf dem Weg zu den Zielen der nehmlichkeiten verzichten zu müssen. Auf Natursteinmauerwerk ist oft sehr dick ausge- 2000-Watt-Gesellschaft gesehen. Weshalb der Webseite www.2000watt.ch der «Energie- bildet: als Schutz gegen die Kälte von aussen eigentlich? Bis 1960 lebte die Schweiz stadt Schweiz» lesen wir: «In einem intelli- und zur Bewahrung der Wärme im Innern. Zu- ­faktisch in einer 2000-Watt-­Gesellschaft gent aufgebauten Energieversorgungsystem dem sind dicke Natursteinmauern Wärme- in genau diesen Bauten, die heute als und mit dem nötigen Bewusstsein reichen speicher. Kleine Räume mit kleinen Fenstern ­sanierungsbedürftig betrachtet werden. 2000 Watt pro Person aus, um in Wohlstand sollen ebenfalls dazu beitragen, dass wenig Die Bauten vor 1960 haben sich nicht und mit hoher Qualität zu leben.» Heizenergie verloren geht. Oft wurden die ­verändert, wohl aber das menschliche Kon- Natursteinmauern im Innern mit einem Holz- sumverhalten. Wie können historische Historische Bauten als Grundlage der täfer versehen, um die Behaglichkeit zu stei- Bauten das Ziel einer neuen 2000-Watt- 2000-Watt-Gesellschaft? gern. Mit solch einfachen Massnahmen, die Gesellschaft fördern und was können ­ Weshalb sind historische Bauten hinderlich auch heute noch als nachhaltige Bauweise wir von ihnen lernen? beim Erreichen der 2000-Watt-Gesellschaft? gelten, hat man eine effiziente Wirkung er- Eigentlich sind nicht die Bauten an sich das zielt – und der einzelne Mensch hatte vor 1900 Welches sind die Ziele der 2000-Watt-­ Hindernis, sondern die Art und Weise, wie in einem Jahr sogar weniger als 2000 Watt Gesellschaft? sie heute aufgrund der gestiegenen Kom- beansprucht. Erstrangiges Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft fortansprüche des modernen Menschen ge- ist die Reduktion des Energieverbrauchs, den nutzt werden. Ein Fachwerkhaus aus dem Gefordert sind nachhaltige Massnahmen ein Mensch in einem Jahr beansprucht – und 16. Jahrhundert weist ein einfaches Mauer- Der SIA hat im Merkblatt 2040 «Effizienzpfad zwar vor allem in der westlichen Welt. Der- werk ohne jegliche Dämmung auf, da man Energie» aufgezeigt, wie die Ziele der 2000- zeit liegt dieser Verbrauch in der Schweiz bei den Grossteil der Innenräume früher gar nie Watt-Gesellschaft beim Bauen erreicht wer- 5000 bis 6000 Watt. Er ist in den letzten Jahr- heizte; schon gar nicht – wie heute im Winter den können: Wesentliche Voraussetzung sind zehnten insbesondere aufgrund von stetig teilweise üblich – auf 20 Grad oder mehr, um Beim Baumgartnerhaus von 1929 an der Edisonstrasse 9 die Nachhaltigkeit der Massnahmen und eine wachsenden Komfortansprüchen massiv ge- sich zu Hause auch in der kalten Jahreszeit im Basler Gundeldinger Quartier konnten mit ein- Gesamtbetrachtung – also nicht die Bauwei- fachen und gezielten Massnahmen 58 % des Energiever- stiegen. Mit der Senkung des Energiever- wie im Hochsommer im T-Shirt bewegen zu brauchs eingespart werden, ohne dass historische se allein, sondern auch dessen Nutzung, der brauchs soll – im Sinn einer nachhaltigen können. In der Regel wurden in Häusern vor ­Bausubstanz geopfert werden musste: Innendämmung Standort, die getätigten Investitionen. So kann Entwicklung – ein verantwortungsvoller Um- 1920 nur wenige Räume beheizt, meistens die von Fassaden und Dach, Sanierung der Fenster, es kontraproduktiv sein, eine Siedlung aus Montage einer Solaranlage. gang mit den Ressourcen und der Umwelt ge- Stube. Nun soll aber niemand seinen Lebens- den 1950er Jahren kurzerhand abzubrechen und einen Ersatzneubau zu erstellen, der mo- alltag wieder nach mittelalterlichem Vorbild dernsten Standards entspricht. Denn 1950 einrichten müssen: mit einem Herdfeuer in waren die Wohnungen wesentlich kleiner als der Küche, einem Kachelofen, der nur geheizt heute und damit auch der Energieverbrauch wird, wenn man zu Hause ist, ungeheizten eines einzelnen Menschen. Für den Abbruch Schlafräumen (obwohl offenbar gesünder) und den Neubau einer Siedlung wird ausser- und einem Brunnen im Hinterhof, wo man dem viel bereits in den bestehenden Bau in- das Wasser holt. Trotzdem: Historische Bau- vestierte Energie – graue Energie – vernichtet. ten können ihre Bewohner dazu anregen, be- Es kann also zum Erreichen der Ziele der wusster mit Energie umzugehen. Oft genügen 2000-Watt-Gesellschaft sinnvoller sein, eine wenige gezielte Massnahmen, um ein histo- Siedlung aus den 1950er Jahren sanft zu reno- Die Bauweise und die Anlage von Altstadthäusern – hier in der Rheingasse im Kleinbasel – beinhalten viele positive risches Gebäude so zu gestalten, dass trotz vieren und massvoll zu verdichten. Ein wei- Faktoren, die zu einem geringen Energieverbrauch beitragen: Meist sind sie dicht aneinander gebaut, verfügen über dicke, wärmespeichernde Mauern, ­haben schmale Fassaden und damit geringe Aussenflächen, öffnen sich nur höherem Energieverbrauch der Bewohner we- teres Problem stellt die oft kurzsichtige Sa- mit kleinen Fenstern gegen aussen. niger Energie verloren geht. Denn historische nierung einzelner Bauteile an einem his- | Fotos: Klaus Spechtenhauser Bauten bieten eine gute Grundlage: Die Men- torischen Haus dar: Oft werden Fassaden ge- schen mussten bereits vor der Industrialisie- dämmt und Fenster ausgewechselt – im Glau- gungsproblem. Ein historisches Bauwerk er- (die originalen Fenster waren nicht mehr vor- rung bewusst mit Energie umgehen, denn die ben, damit den Zielen der 2000-Watt-Gesell- fordert deshalb einen genauso bewussten handen; die neuen wurden aber der ursprüng- Rohstoffe waren knapp und teuer. Schon im schaft näher gekommen zu sein. Dabei wird Umgang, wie ihn seine Erbauer pflegten: eine lichen Gestaltung angenähert) und der Mon- Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurden vergessen, wie viel Energie in Styropordäm- sorgfältige Gesamtstrategie zur Senkung des tage einer angemessenen Solaranlage auf dem daher Bauweisen entwickelt, die den Energie- mungen steckt, die unter Umständen sogar Energieverbrauchs und die Auswahl von nach- Dach der Energieverbrauch um 58 % gesenkt verbrauch mindern sollten: So erklärt sich die mit Bioziden getränkt sind und damit eigent- haltigen Lösungen und Baumaterialien. Als werden. dichte Bauweise der Altstädte, wo die Häuser lich Sondermüll der Zukunft darstellen. Auch gutes Beispiel dafür kann das Baumgartner- Bei der 1952–1954 errichteten Siedlung «Zum Blauen» zwischen Bernerring und Kastelstrasse in Basel wurden eng beieinander stehen und nur schmale Fas- das Plastikfenster ist kaum eine nachhaltige haus an der Edisonstrasse 9 genannt werden. ­verschiedene Szenarien für eine nachhaltige Entwicklung geprüft. Es hat sich herausgestellt, dass die Variante saden besitzen, dafür aber mit tiefen Brand- Lösung: Die Produktion erfordert viel Energie Dort konnte mit der Innendämmung von Fas- der Erhaltung und Instandsetzung die beste Strategie ist, um die Siedlung 2000-Watt-tauglich zu machen. mauern aneinandergebaut sind. Die Häuser und das Material ist ein künftiges Entsor- saden und Dach, der Sanierung der Fenster 6 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Rahmenprogramm – Was ist wo? | 7

Rahmenprogramm Was ist wo? Samstag, 13. September 2014 Riehen – Ortszentrum

Inzlingerstrasse Offizielle Eröffnung Mittagskonzert mit dem Abschlussveranstaltung Historische Tramkompositionen 5 Tag des Denkmals in Sinfonieorchester Basel mit Musik und Fest­ 6 Riehen und dem Konzertchor wirtschaft Shuttle-Bus zum Mittagskonzert 9.30–10.30 Uhr Ludus Vocalis 17 Uhr 12.30–13.30 Uhr Bachtelenweg Baselstrasse 8 Ort: Dorfkirche St. Martin, Ort: Im Hof des Alten Wettstein- Oberdorfstrasse Kirchplatz 1 Ort: Wenkenhof, Reithalle im hauses, Baselstrasse 34 ­Wenkenpark, Hellring 41 Eintritt frei Begrüssung: Dan Holder, Eintritt frei Gemeindepfarrer Riehen Dorf Geselliges Beisammensein bei Eröffnung: Hans-Peter Wessels, Festspiel «Wettstein und Riehen» Wurst und Bier; «World Music vom Regierungsrat Kanton Basel-­ von Hermann Suter und Albert eigenen Stubentisch» Rössligasse Stadt und Christine Kaufmann, Oeri (1923). Hans Hubers Serenade

Gemeinderätin­ Riehen «Sommernächte» von 1885. ­Akkordeon-Duo Heidi Gürtler und Erlensträsschen 9 Schützenstrasse Zur Kultur- und Baugeschichte Luzian Jenny 7 Riehens: Daniel Schneller, Sinfonieorchester Basel P Kantonaler­ Denkmalpfleger Konzertchor Ludus Vocalis Wendelinsgasse Schmiedgasse 2 Anschliessend Apéro Details: S. 32–35 Details: S. 36

1 P Informationsstand der Rundfahrten und Gratisfahrten mit Mohrhaldenstrasse 9 Kantonalen Denkmal- ­Shuttle-Service zum ­historischen Tramkom- 3 pflege ­Mittagskonzert mit positionen 8 –16 Uhr Auto­mobil-Veteranen 7.30 –16.20 Uhr 11 –14 Uhr

Ort: Vor dem Gemeindehaus, Ecke Ort: Basel-Schifflände – Clara- Baselstrasse 10 Schmiedgasse/Wettsteinstrasse Ort: Durch die Gemeinde platz – Badischer Bahnhof – ­ Riehen bzw. vom Standplatz zum Eglisee – Fondation Beyeler/Riehen 35/45 Anmeldung zu den Führungen; Wenkenhof Dorf Schlaufe und zurück Informationen und Verkauf von 4 Publikationen Details: S. 38 Details und Fahrplan: S. 39

Bahnhofstrasse

Kaffee-Mobil 1 Informationsstand der Kantonalen Denkmalpflege 7 Brunnen gegenüber ­Restaurant «Im Schweizerhaus», Ab 8 Uhr vor dem Gemeindehaus, Ecke Schmiedgasse/Wett- Rössligasse 24/28 steinstrasse 8 Fondation Beyeler/Riehen Dorf Schlaufe: Ort: Beim Informationsstand der 2 Dorfkirche St. Martin, Kirchplatz 1 Endstation/Abfahrt historische Tramkompositionen Kantonalen Denkmalpflege 3 Altes Wettsteinhaus / Spielzeugmuseum, Dorf- und von/nach Basel-Schifflände Rebbaumuseum, Baselstrasse 34 9 Standplätze der Automobil-Veteranen: Ob Espresso, Macchiato oder Latte ­Gemeindehaus und Erlensträsschen freddo: Das Kaffee-Mobil ist vor 4 Bushaltestelle «Bettingerstrasse», Ecke Bettinger­ Ort und bietet gehobene Kaffee- strasse/Baselstrasse 10 Bahnhof Riehen, Bahnhofstrasse 25 kultur auf drei Rädern. 5 Orangerie im Sarasinpark, Rössligasse 53 | Fotos: Kantonale Denkmalpflege; Gian Clavadetscher; Plan: Hans Ritzmann, Kantonale Denkmalpflege. Abgedruckt mit Bewilligung des Grundbuch- und Vermessungsamts  www.kaffee-mobil.ch 6 Gedenkstätte für Flüchtlinge, Inzlingerstrasse 44 ­Basel-Stadt 8 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Was ist wo? | 9 45

Dinkelberg-

strasse 2 Hellring

Mohrhaldenstrasse

Inzlingerstrasse

Wenkenhaldenweg

Kettenackerweg Baselstrasse Wenkenstrasse Bettingerstrasse

Ob. Wenkenhofstr. 35/45

Weilstrasse Bettingerstrasse Grenzacherweg

Hackbergstrasse

4

1

Kornfeldstrasse Grenzacherweg

Waltersgrabenweg Äussere Baselstrasse Äussere 35/45

Kohlistieg 35/45 sehen,

3 Historische Historische Tramkompositionen Shuttle-Bus zum Mittagskonzert linien sind grund - anstaltungen ­ anstaltungen rele - Bei den Tram- und Bei den Tram- Bus ­ sätzlich nur diejenigen ausser- Haltestellen halb des Dorfzentrums ­ mit Icons ver / die für Führungen Ver sind. vant und Alle Führungen ­ tungen Veranstal sind gut mit dem VELO erreichbar!

– – 5 - ­ -

35/45 Niederholzstrasse – ÜbersichtsplanRiehen Was ist wo? ist Was ­ Basel- chenbau der Moderne» Kornfeldkirche, 51 Kornfeldstrasse - «Die Kornfeld Führung kirche: Eine ‹Wohnstube der Gläubigen›» Hebel-Schulhaus, 14 Langenlängeweg «Schule auf Führung Hebel- Das gefrischt: Schulhaus» zum Treffpunkt Zugang der vor auf der Terrasse der Nieder von Aula Parkplatz, Naturbad Parkplatz, 69 Riehen, Weilstrasse für die Treffpunkt in «Rebbau ­ Führung Riehen» im Reithalle Wenkenhof, 41 Hellring ­ Wenkenpark, Mittagskonzert St. Franziskus-Kirche, Äussere strasse 170 «St. Franziskus: Führung Kir Ein wegweisender holzstrasse

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2 10 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Programmübersicht Führungen | 11

Programmübersicht Führungen: 11, 14, 15.30 Uhr Samstag, 13. September 2014 Dauer je ca. 45 Minuten

Keine Anmeldung Das Dorfbild im Das Dorfbild im Bauernhäuser in Keine Anmeldung Grenzort Riehen: erforderlich­  Wandel I Wandel II Riehen: Ein Rundgang erforderlich­  Varianten der Erinne- Themen- Führung: Gaspare Foderà Führung: Gerhard Kaufmann Führung: Hans Ritzmann Fokus rungskultur Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Führung: Georg Kreis führungen Treffpunkt: Bei der Bushalte­ Treffpunkt: Beim Informa­ ­ Treffpunkt: Beim Brunnen Riehen Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr stelle «Bettingerstrasse», tionsstand vor dem Gemein- gegenüber­ Restaurant­ Treffpunkt: Gedenkstätte für Ecke Bettingerstrasse/Basel- dehaus, Ecke Schmied­gasse/ «Im Schweizerhaus», Rössli- Flüchtlinge, Inzlingerstrasse 44 strasse Wettsteinstrasse gasse 24/28 Details: S. 14 Details: S. 12/13 Details: S. 12/13 Details: S. 12/13

«Literaturdenkmal» Rebbau in Riehen Anmeldung Hausmusik im Keine Anmeldung Schule aufgefrischt: St. Franziskus: Ein Riehen Haus Busch Das Hebel-Schulhaus wegweisender Kirchen- Führung: Thomas Jost obligatorisch!­  erforderlich­  Ein literarisches Potpourri mit: Zeit: 14.30 Uhr Führung: Martin Möhle Führungen Führung: R. Brandenberger, bau der Moderne Valentin Herzog und Edith Treffpunkt: Parkplatz, Natur- Ab 8 Uhr beim Infor­- Konzert: E. Streiff, Ch. Bösch, T. Thalhofer und E. Leuba Führung: Stefan Hess Lohner bad Riehen, Weilstrasse 69 mationsstand­ der T. Sakakibara Bau- Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Orgelspiel: Tobias Lindner Zeit: 11, 14 Uhr Details: S. 15 Kanto­ nalen­ Denkmal- Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Treffpunkt: Hebel-Schulhaus, Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Treffpunkt:Vor der St. Franzis- Treffpunkt: In der Orangerie pflege vor dem Gemein- Anmeldung obligatorisch! Terrasse vor der Aula, Zugang im Sarasinpark, Rössligasse 53 Max. 20 Personen pro Führung denkmäler von der Niederholzstrasse kus-Kirche, Äuss. Baselstr. 170 Details: S. 14 dehaus Details: S. 15 Details: S. 30 Details: S. 30

Die Kornfeldkirche: Anmeldung Dorfkirche St. Martin Erlebbare Romanik: Zwischen alten Mauern: Gehobene Wohnkultur Grossbürgerliches Verborgenes Garten­ Eine «Wohnstube der Der Meierhof Das Klösterli im 17. Jahrhundert:­ Wohnen an der Rössli- idyll obligatorisch!­  Führung: Frank Löbbecke und Gläubigen» Christoph Matt Führung: Conradin Badrutt Führung: Stephan Tramèr Die Wettsteinhäuser gasse Führung: Markus Schmid Führung: Johannes Stückel- Ab 8 Uhr beim Infor- Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Führung: Anne Nagel und Führung: Sabine Häberli und Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr berger mationsstand­ der Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! Reto­ Bieli Bruno Thüring Anmeldung­ obligatorisch! Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Kantonalen­ Denkmal- Max. 30 Personen pro Führung Max. 25 Personen pro Führung Max. 20 Personen pro Führung Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Max. 25 Personen pro Führung Treffpunkt: Vor der Kornfeld- Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! pflege vor dem Gemein- Details: S. 16/17 Details: S. 16/17 Details: S. 16/17 Details: S. 20 kirche, Kornfeldstrasse 51 Max. 30 Personen pro Führung Max. 30 Personen pro Führung Details: S. 30/31 dehaus Details: S. 18/19 Details: S. 20/21

Über Jahrhunderte Der Cagliostro-Pavillon: Vom Landgut zum Ein versteckter Pavillon Der Wenkenhof: Die «Mohrhalde»: Neues Bauen, Neues Vom Holzbau zum gewachsen: Ein Kleinod des Rokoko Spital von Melchior Berri Riehens grossartigster Hans Sandreuters Wohnen: Stahlskelett Das Berowergut Führung: Hardy Happle ­ Führung: Stephanie Fellmann Führung: Brigitte Meles und Landsitz ­Gesamtkunstwerk Das Haus Sandreuter Führung: Klaus Spechten­ Führung: Bernard Jaggi Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr und Sr. Doris Kellerhals Peter Blome Führung: Thomas Lutz Führung: Romana Anselmetti Führung: Dorothee Huber hauser Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Anmeldung­ obligatorisch! Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14 Uhr Zeit: 11, 14 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Anmeldung­ obligatorisch! Max. 25 Personen pro Führung Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! Max. 25 Personen pro Führung Details: S. 22/23 Max. 25 Personen pro Führung Max. 15 Personen pro Führung Max. 25 Personen pro Führung Max. 25 Personen pro Führung Max. 20 Personen pro Führung Max. 25 Personen pro Führung Details: S. 20 Details: S. 22 Details: S. 22 Details: S. 24/25 Details: S. 26/27 Details: S. 26 Details: S. 26, 29

Wohn-Ikone des Neuen Wohn-Ikone des Neuen Ein modernes Atelier- Architektur als Figurentheater-­ Hesch gseh? Spielzeugmuseum, Dorf- Bauens I: Bauens II: haus einer Bildhauerin Experiment Aufführung «Schorschi Rundgang für Kinder und Rebbaumuseum Das Haus Colnaghi Das Haus Huber schrumpft» Führung: Martin Boesch Führung: Silvia Gmür Für Führung: Françoise Schmid Individuelle Besichtigung Führung: Hans-Ulrich Iselin Führung: Meinrad Morger Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14 Uhr Figurenspiel: Christian Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Freier Eintritt am Euro­ Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! Kinder Schuppli Treffpunkt: Beim Informa­ ­ päischen Tag des Denkmals Anmeldung­ obligatorisch! Anmeldung­ obligatorisch! Max. 18 Personen pro Führung Max. 25 Personen pro Führung Zeit: 15.30 Uhr tionsstand vor dem Gemein- Zeit: 11–17 Uhr Max. 20 Personen pro Führung Max. 20 Personen pro Führung Details: S. 28 Details: S. 28 Anmeldung­ obligatorisch! dehaus, Ecke Schmied­gasse/ Ort: Baselstrasse 34 Details: S. 28/29 Details: S. 28/29 Max. 30 Personen Wettsteinstrasse Details: S. 37 Details: S. 36 Details: S. 37 12 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Riehen im Wandel der Zeit: Das Dorfbild im Wandel I & II – Bauernhäuser in Riehen | 13

Riehen im Wandel der Zeit Anne Nagel, Kantonale Denkmalpflege

Riehen, das beschauliche Bauern- und de Basler Stadtbürger seit dem 16. Jahrhundert Winzerdorf, entwickelte sich im 20. Jahr- hatten erbauen lassen. Diesen angegliedert hundert rasant zu einer Wohn-Stadt. Der waren in der Regel ein Gutsbetrieb sowie Wie- Abbruch vieler Bauernhäuser verän- sen, Rebgärten, Äcker und Waldparzellen, die derte den dörflichen Charakter des Orts durch einen Pächter bestellt wurden. massgeblich. Die einst befestigte Dorf­ kirche mit dem sie umgebenden Gebäude­ Tiefgreifender Wandel kranz sowie mehrere ab dem 16. Jahr- Mit der Eröffnung der Wiesentalbahn 1862 hundert entstandene grossbürgerliche wurde Riehen an den öffentlichen Verkehr Landsitze sind heute die bedeutendsten angebunden. Das Bahntrassee bedingte den Teile des historischen Baubestands. Abbruch mehrerer Häuser und schlug eine Schneise durchs Dorf. 1908 hielt auch das Der Ursprung Riehens liegt wohl in fränki- Tram im Dorf Einzug. Der Teilabbruch der scher Zeit (7./8. Jahrhundert), als das Wiesen- Kirchenburg 1834 hatte das Gotteshaus zum tal zunehmend gerodet und besiedelt wurde. Dorf hin freigestellt und zur Ausbildung ­eines Den Kern des Dorfs bildet die Kirchenburg, neuen Dorfplatzes geführt. Der Kirchenvor- deren erhaltene Bausubstanz ins 11. Jahrhun- Ansicht von Riehen. Ausschnitt aus einer 1747 von platz öffnete sich nun auf die Hauptstrasse, dert zurückgeht. Die befestigte Kirche St. Mar- ­Emanuel Büchel angefertigten Detailkopie eines Plans die sich ihrerseits an dieser Stelle bei der von 1643. In der Bildmitte die Kirchenburg mit Dorf­ tin wies mit dem sie umgebenden Speicher- kirche St. Martin und Speicherkranz. Tramstation ausweitete. Die Verkehrsanbin- kranz, mit Gerichtsstatt und Herrenhof (curia) | Staatsarchiv Basel-Stadt, PLA A 1, 26 dung hatte einen rasanten Bevölkerungsan- Plan des Dorfs Riehen von Samuel Ryhiner, 1786. Grossbürgerliche Landsitze mit ausgedehnten Gärten prägten das Bauerndorf. Beinahe die Hälfte der inneren Dorffläche war grundherrschaftliche Züge auf. An die Kir- stieg zur Folge. Zwischen 1880 und 1930 ver- damals im Besitz von wohlhabenden Basler Stadtbürgern. chenburg legt sich als Hauptachse tangential in zweiter Linie hinter den grossen Gütern dreifachte sich die Bevölkerung Riehens auf | Aus: Ludwig Emil Iselin, Geschichte des Dorfes Riehen, Basel 1923 die Baselstrasse, die alte, von Basel nach Lör - oder in kleinmassstäblichen Bebauungen zu- über 6000 Einwohner, wobei die Zahl der Bau- rach und ins Wiesental führende Landstrasse. einanderstanden, bildeten die bäuerliche Sied- ern ab- und die anderer Berufsgruppen zu- An der Stelle, wo heute die Baselstrasse mit lung. Darüber hinaus verfügte das Dorf im nahm. Dies führte ab dem frühen 20. Jahr- Dorf aus, indem Wohn-, Handwerker- und Das Dorf dehnte sich im 20. Jahrhundert ra- der Schmiedgasse und dem Erlensträsschen späten 18. Jahrhundert über 20 mehrheitlich hundert zu einer Siedlungserweiterung, Geschäftshäuser die Bauernhäuser nach und sant in Richtung Süden und auf die sanft an- zusammentrifft, befand sich vor dem Gast- repräsentative Landsitze, die sich wohlhaben- wirkte sich aber auch auf den Baubestand im nach ersetzten. Der motorisierte Verkehr for- steigenden Hügel im Südosten aus. Heute ist haus zum Ochsen der alte Dorfplatz. derte weitere Tribute; viele Gebäude, Vorgär- Riehen eine Wohn-Stadt mit 21 000 Einwoh- Den ältesten Darstellungen Riehens zu- ten und Hofmauern fielen dem Ausbau der nern – mit durchgrünten Villen- und Einfa- folge scheint sich eine sehr lockere Ansamm- Strassen zum Opfer. Der zunehmende Durch- milienhausquartieren, aber auch Genossen- lung von einzelnen Gehöften nur zögerlich gangsverkehr, der die Baselstrasse und das schaftssiedlungen und Mehrfamilienhäusern. zu einem Dorfganzen zusammengetan zu historische Dorfzentrum zusehends belaste- haben. Selbst an der Baselstrasse bildeten die te, verlangte nach Massnahmen, u. a. nach ei- teils trauf-, teils giebelständigen Gebäude we- ner Neugestaltung des Dorfkerns. Zahlreiche Zum Weiterlesen: der geschlossene Zeilen noch eine der Stras- Neubauten der 1950/60er Jahre, darunter der Anne Nagel, Klaus Spechtenhauser, Riehen, senlinie folgende Bebauung. Während sich Landgasthof, das neue Gemeindehaus sowie Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunst- allmählich an manchen Stellen durch Ver- die Einkaufszone an Webergässchen und geschichte GSK, 2014 (Schweizerische Kunst- dichtung die Häuser zu Zeilen zusammen- Schmiedgasse, griffen massgeblich in die his- führer) – erhältlich beim Infostand vor dem schlossen, sind in anderen Abschnitten noch torische Bebauung ein. Gemeindehaus heute jene Vor- und Rücksprünge zu beobach- ten, die dem Strassenbild einen ländlichen Charakter verleihen. Das Dorfbild im Wandel I Das Dorfbild im Wandel II Bauernhäuser in Riehen: Ein Rundgang Bauerndorf mit bürgerlichen Landsitzen Führung: Gaspare Foderà, Leiter Führung: Gerhard Kaufmann, Archi­ Riehen war bis ins späte 19. Jahrhundert ein Dokumentationsstelle Gemeinde tekt, ehem. Gemeindepräsident­ Führung: Hans Ritzmann, überschaubares Bauerndorf. In der Zeit um Riehen Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Kantonale­ Denkmalpflege­ 1800 machten Bauernhäuser 85 % der rund Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Treffpunkt: Beim Informations- Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr 200 Riehener Bauten aus. Einfache Mehr- Treffpunkt: Bei der Bushalte­stelle stand vor dem Gemeindehaus, Treffpunkt: Beim Brunnen gegen- zweckhäuser, die Wohnteil, Scheune und Stall «Bettingerstrasse», Ecke Bettinger- Ecke Schmiedgasse/Wettstein- über ­Restaurant «Im Schweizer- unter einem Dach vereinten, stattliche Höfe, Alter Dorfplatz vor dem Wirtshaus zum Ochsen an der Ecke Baselstrasse/Erlensträsschen. Das älteste bei denen die Ökonomie hinter oder neben Riehener Gasthaus, einst wichtiger Ort des politischen und sozialen Lebens, musste 1956 dem Ausbau der strasse/Baselstrasse – keine strasse – keine Anmeldung haus», Rössligasse 24/28 – keine Baselstrasse­ weichen. Anmeldung­ erforderlich erfor­ derlich­ Anmeldung erfor­ derlich­ dem Wohnhaus freistand, sowie bescheidene | Foto: Höflinger, Dokumentationsstelle Gemeinde Riehen, B.1 00262-00 Tauner- und Kleinbauernhäuser, die oftmals 14 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Fokus Riehen: Grenzort Riehen – «Literaturdenkmal» Riehen – Rebbau in Riehen – Hausmusik im Haus Busch | 15

Rebbau in Riehen Seit Jahrhunderten wird in Riehen Weinbau betrie- ben. Nahmen die Rebflächen einst fast 70 ha ein, sind es heute nur noch rund 5 ha im Riehener Schlipf. Wie hier gewirtschaftet wird, erläutert Thomas Jost, vielgereister Winzermeister und seit Grenzort Riehen: Varianten 2014 Pächter des Gemeinderebbergs Riehen. Selbstverständlich rundet ein Gläsli den Spazier- der Erinnerungskultur gang ab. Ein banales Bahnwärterhäuschen der DB auf Schweizer Boden wird 2011 mit Bezug auf die Jahre Führung/Spaziergang: Thomas Jost, Winzermeister und 1938–1945 zur «Gedenkstätte für Flüchtlinge». Pächter des Gemeinderebbergs Riehen Was ist nun dieser Ort? Denkmal, Mahnmal, Ehren- Zeit: 14.30 Uhr Treffpunkt: Parkplatz, Naturbad Riehen, Weilstrasse 69 – mal, Museum und/oder Kunstgalerie? Es gibt keine Anmeldung erforderlich­ ­verschiedene Erinnerungskulturen­ und, wie bei Hinweis: Teilnehmende sollten­ gut zu Fuss und mit solidem vielen Denkmälern, stets auch heftige Kontro­ Schuhwerk ausgestattet sein versen um die Art des ­Erinnerns. | Foto: Klaus Spechtenhauser

Führung: Georg Kreis, Historiker Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Treffpunkt:Gedenkstätte für Flüchtlinge, Inzlingerstrasse 44 – keine Anmeldung erforderlich­

| Foto: «Gränzbsetzig 1940», Dokumentationsstelle Gemeinde Riehen, A 069 / RIE B.1 10036-00

«Literaturdenkmal» Riehen Zu einem Schauplatz der Literatur wurde Riehen mit der 1978 gegründeten Literatur-Initiative ARENA. Valentin Herzog und Edith Lohner haben dabei stets eine führende Rolle gespielt. Sie ­erinnern an Grössen, die von hier ausgingen oder Hausmusik im Haus Busch hier wirkten, berichten von Begegnungen mit ­bekannten und unbekannten, kontaktfreudigen Einen aussergewöhnlichen Programmpunkt und schwierigen Autoren. ­bilden Hauskonzerte im 1932 erbauten Domizil des Komponisten und Geigers Adolf Busch (1891–1952). Busch und sein späterer Schwieger- Ein literarisches Potpourri mit: Valentin Herzog, Gründer und Vorsitzender der Literatur-Initiative ARENA und Edith sohn, der Pianist Rudolf Serkin hatten sich vom Lohner, Leiterin des KALEIDOSKOP der ARENA Paul Bonatz-Schüler Adolf Abel zwei benach­- Zeit: 11, 14 Uhr barte Häuser errichten ­lassen, die sie bis zu ihrer Treffpunkt: In der Orangerie im Sarasinpark, Rössligasse 53 – Emigration in die USA 1939 bewohnten. keine Anmeldung erforderlich­

| Foto: Klaus Spechtenhauser Führung: Martin Möhle, Kantonale Denkmalpflege Hauskonzert: Egidius Streiff (Geige), Christoph Bösch (Flöte) und Toshiko Sakakibara (Bassklarinette) Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim Informa­tionsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekanntgabe des ­Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Max. 20 Personen pro Führung­

| Foto: Privatsammlung 16 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Der alte Dorfkern – 3 Führungen auf einen Blick | 17

Der alte Dorfkern 3 Führungen auf einen Blick

Erlebbare Romanik: Der Meierhof

Der Meierhof war im Mittelalter Sitz der Frei- herren von Üsenberg und ging 1270 an den Bischof von Basel. Der Hofbezirk gehörte ur- sprünglich zur sogenannten Kirchenburg, ­jener vollständig mit Mauer und Graben be- festigten Anlage um die Dorfkirche. Der Kern des Wohnhauses, ein turmartiger Baukörper, stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist somit das älteste erhaltene Gebäude in Riehen. Im frühen 16. Jahrhundert erlangte der Bau seine heutige Form samt Satteldach. Der 1968 von der Evangelisch-reformierten Kirche erwor- bene Meierhof wurde 1973/74 restauriert und dabei durch die Denkmalpflege umfassend baugeschichtlich untersucht. Heute sind Tei- le der damals entdeckten romanischen Fens- ter und der originale Putz mit Fugenstrich im Zwischen alten Mauern: Innern sichtbar. Der baugeschichtliche Rund- Das Klösterli Dorfkirche St. Martin gang führt durch das Haus und den Gemeinde­ saal in der ehemaligen Scheune. Die Ursprünge der Dorfkirche liegen im Dun- Mit dem Klösterli haben sich Reste der ehe- keln. Das Martinspatrozinium und beigaben- Führung: Conradin Badrutt, Kantonale Denkmalpflege maligen Kirchenburg erhalten: Der lang­ge­ Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr lose Plattengräber des 8./9. Jahrhunderts streckte Baukörper von geringer Tiefe, die un- Die Kirchenburg ­weisen auf eine frühmittelalterliche Kirchen- Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim terschiedliche Mauerstärke der Vorder- und Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ gründung hin. Die älteste Bausubstanz der Rückseite, kleine Fensteröffnungen sowie der gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Das leicht erhöht liegende Areal um die Dorfkirche bestehenden Kirche datiert ins 11. Jahrhun- Max. 25 Personen pro Führung die Breite des einstigen Grabens einnehmen- St. Martin war seit dem 11./12. Jahrhundert mit dert und ist in der nördlichen Kirchenwand de Garten verweisen auf die alte Verteidigungs- Mauer und Graben befestigt. An der Innenseite sichtbar. Diese romanische Kirche besass anlage. In der Zeit um 1544 vom Basler Stadt- der Umfassungsmauer waren Vorratsspeicher und ­einen kreuzförmigen Grundriss mit Doppel- schreiber Heinrich Ryhiner zu einem der Keller angebaut, denn die sogenannte Kirchen- arkaden und halbrunder Apsis. Im 14. Jahr- ersten Landsitze in Riehen ausgebaut, erfuhr burg diente den Bewohnern des Dorfs in Kriegs- hundert wurde sie ein erstes Mal deutlich er- das Gebäude um 1672 unter Johann Jakob zeiten auch als Zufluchtsort. Zur Kirchenburg weitert und mit einem Glockenturm versehen. Wettstein einen tiefgreifenden Umbau. Aus gehörte ein turmartiges Steinhaus, der mutmass- Der Ausbau von 1694 verlieh der Kirche ihre dieser Zeit stammen die nachgotischen Fens- liche Sitz der Herren von Riehen, der den Kern heutige Grösse und dem Innern die Züge eines­ tergewände und beachtliche Ausstattungs­ des heutigen Meierhofs bildet. Der Speicherkranz protestantischen Predigtraums. In der Füh- teile, darunter Rankenmalereien an den Bal- mit Umfassungsmauer, der durch historische rung werden u. a. bauarchäologische Befunde kendecken und geohrte Türrahmungen mit ­Darstellungen überliefert und archäologisch nach- gezeigt, die sonst nicht zugänglich sind. Triglyphenfries, welche die gehobene Wohn- gewiesen ist, wurde im 19. und frühen 20. Jahr- kultur der damaligen Epoche bezeugen. hundert abgebrochen. Lediglich im Klösterli Führung: Frank Löbbecke, Kantonale Denkmalpflege sind die Mauern ehemaliger Speicher und und Christoph Matt, Archäologische Bodenforschung Führung: Stephan Tramèr, Kantonale Denkmalpflege die Struktur der Befestigungsanlage noch weit­ Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr gehend erhalten.­ Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ Anne Nagel gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Max. 30 Personen pro Führung Max. 20 Personen pro Führung  Führungen «Dorfkirche St. Martin», «Erlebbare Romanik: Der Meierhof» und «Zwischen alten Mauern: Das Klösterli»

| Fotos: Klaus Spechtenhauser 18 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Gehobene Wohnkultur im 17. Jahrhundert:­ Die Wettsteinhäuser | 19

Gehobene Wohnkultur im 17. Jahr­ hundert: Die Wettsteinhäuser Anne Nagel, Kantonale Denkmalpflege

Die malerische, durch Fachwerkbauten den rückseitigen Treppenturm verbunden und Treppentürmchen geprägte Anlage sind. Ihre mächtigen, auf Unterzügen auflie- der beiden Wettsteinhäuser im alten genden Balkendecken sind mit grünen bzw. Dorfzentrum geht auf den namhaften grauen Rankenmalereien geschmückt. Beson- ­Politiker Johann Rudolf Wettstein (1594– dere Aufmerksamkeit verdient die sprechen- 1666) zurück, der 1626–1635 Riehener de Bemalung der Tür zum Weinkeller: im Landvogt war und 1645 zum Bürgermeis- Rankenwerk der Türeinfassung Trauben und ter der Stadt Basel aufstieg. In seiner Weinkrug sowie auf dem Türblatt die heitere ­Geschlossenheit und einmaligen Vollstän- Figur des tänzelnden Hans Jäcklin, der mit digkeit widerspiegelt das Ensemble Wecken und Würsten behangen, das Wein- aufs Schönste die bürgerliche Wohnkultur glas zu einem Trinkspruch erhebt. des 17. Jahrhunderts. Auch das Obergeschoss beeindruckt durch qualitätvolle Ausstattungselemente Wettstein erwarb um 1640 und 1662 zwei und Dekorationen: bemalte Türen mit ge- Häuser im Riehener Dorfkern und baute sie schnitzten Rahmungen, einzigartige Öfen mit beträchtlichem finanziellem Aufwand aus grünen Reliefkacheln sowie unterschied- um. Die Riehener Besitzungen hatten für lichste Wandmalereien, darunter die präch- Wettstein wirtschaftliche Bedeutung; von tige Scheinarchitektur einer von Tieren be- hier aus verwaltete er seinen Grundbesitz, da- lebten Arkade. runter auch Rebäcker, deren Erträge er in den hiesigen Weinkellern lagerte und die ihm ei- Die Wettsteinhäuser wurden 1967–1976 sorg- nen Weinhandel von beachtlichem Umfang fältig restauriert und einer adäquaten Nut- erlaubten. Der Riehener Landsitz, der für Wett- zung zugeführt: Im Alten Wettsteinhaus ist stein eine sichere Kapitalanlage bildete, hat- seit 1972 das Spielzeugmuseum, Dorf- und te darüber hinaus auch repräsentative Funk- Rebbaumuseum untergebracht. Das Neue tion, was die aufwendige architektonische Altes Wettsteinhaus, um 1650 für den Basler Bürgermeister Johann Rudolf Wettstein auf seine heutige Grösse Wettsteinhaus dient z. T. der Gemeindever- und künstlerische Ausgestaltung der Gebäu- ausgebaut. waltung. Damit wurde dieses einzigartige, de zum Ausdruck bringt. unter Denkmalschutz stehende Ensemble ­einer breiten Öffentlichkeit zugänglich ge- Altes Wettsteinhaus den langjährigen Diener und treuen Begleiter macht. Als Erstes erwarb Johann Rudolf Wettstein Wettsteins, an einem reich gedeckten Tisch Blick in den Hof des Alten Wettsteinhauses mit dem Hinterhaus links und dem Neuen Wettsteinhaus rechts. um 1640 ein Bauerngut und baute es bis 1652 zeigt. Bemerkenswert sind die zahlreichen | Fotos: Klaus Spechtenhauser; Flavio Karrer zu einem repräsentativen Landsitz aus. Das Türen, deren Türblätter aufgemalte Maserie- Hauptgebäude erlangte die Gestalt eines ge- rungen, edle Beschläge und Schlösser aufwei- drungenen zweigeschossigen Baukörpers un- sen. Beachtung verdienen auch die Öfen des ter Krüppelwalmdach, in dessen strassensei- mittleren 17. Jahrhunderts aus lokaler Pro- tiger Eckpartie mit Rundbogenportal sich der duktion, deren grüne Kacheln reliefiert oder Vorgängerbau abzeichnet. In den Jahren mit Schablonendekor verziert sind. 1651/52 kamen das Hinterhaus, der Verbin- dungstrakt mit Laubengang und die beiden Neues Wettsteinhaus Gehobene Wohnkultur im 17. Jahr­ polygonalen Treppentürme an Vorder- und Das Hofgeviert des Alten Wettsteinhauses hundert: Die Wettsteinhäuser Hinterhaus hinzu. Das Hinterhaus diente pri- wird südlich vom Neuen Wettsteinhaus be- mär als Ökonomiegebäude; das Tor zum Hof, grenzt. Der von der Strasse zurückgesetzte, Führung: Anne Nagel und Reto die Aufzugsgaupe am Dach und der tiefe Wein- zweigeschossige Bau mit markanten Stufen- Bieli, Kantonale Denkmalpflege keller mit Blocktreppe lassen dies erkennen. giebeln, der mit zwei Rundportalen und gros­ Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Seit einer sorgfältigen Restaurierung zeigt sen Rechteckfenstern zum Vorhof hin in Er- Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatori- das Alte Wettsteinhaus in Binneneinteilung scheinung tritt, stammt aus der Zeit um 1576. sche Anmeldung beim Informa­ Wandgemälde im Hinterhaus des Alten Wettstein- und Grundausstattung weitgehend den ur- Wettstein erwarb 1662 die Liegenschaft, wo - tionsstand vor dem Gemeindehaus hauses mit dem tafelnden «Hanns Jäckhlin von sprünglichen Zustand. Einige Räume sind mit er seinen Landsitz um das Doppelte er- Basel, genannt GiggisHans», 1654. mit Bekannt­gabe des Treffpunkts – gänzlich vertäfert, andere an Wänden und weiterte, und verlieh dem Innern sein heuti- Decke bemalt oder gar mit prachtvollen De- ges Aussehen. Beachtliche Dimensionen und Kachelofen mit grünem Schablonendekor im Reich dekorierte Tür im Erdgeschoss des Neuen Teilnehmerzahl beschränkt! korationen versehen. Erhalten ist ein 1654 Dekorationen weisen die beiden Vestibüle im Alten Wettsteinhaus, um 1650. Wettsteinhauses, um 1663. Max. 30 Personen pro Führung datiertes Wandgemälde, das Hans Jäcklin, Erdgeschoss und Obergeschoss auf, die durch 20 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Landgüter laden ein – 3 Führungen auf einen Blick | 21

Landgüter laden ein 3 Führungen auf einen Blick Gewächshaus im Winter – Gartensaal im Sommer­

Die Gärten der beiden grossbürgerlichen Land­ sitze Le Grand und Elbs-Birr wurden in den ­Jahren nach 1828 zu einer einheitlichen Anlage Grossbürgerliches Über Jahrhunderte ge- nach englischem Vorbild umgestaltet. Zu ­ Wohnen wachsen: Das Berowergut den ursprünglichen Bestandteilen dieses Land- schaftsgartens gehört die Orangerie, ein an der Rössligasse ­architektonisches Kleinod erster Güte, das 1836 Das Berowergut geht auf ein erstmals 1612 vermutlich nach Plänen des bedeutenden In den 1690er Jahren entstanden an der Rössli­ ­bezeugtes Rebgut zurück und entstand in Basler Architekten Melchior Berri ausgeführt gasse anstelle mehrerer Bauernhäuser zwei mehreren Etappen bis in die 1830er Jahre. Das wurde. Das mit einer unterirdischen Warmluft- grossbürgerliche Sommersitze, das Elbs- von der Strasse zurückgesetzte Herrschafts- heizung ausgestattete Gebäude diente im Birr’sche und das Le Grand’sche Landgut, die haus tritt zum Vorhof mit einem dreigeschos- Winter zur Aufbewahrung von mediterranen und in der Mitte des 18. Jahrhunderts barockisiert sigen Querbau unter Walmdach in Erschei- tropischen Kübelpflanzen, im Sommer als wurden: Der Basler Architekt Johann Jakob nung, dessen klassizistische Fassadenglie- ­Gartensaal. Eine durch Säulen gegliederte Fenster­ Fechter verlieh dem Elbs-Birr’schen Herren- derung geschlossene Einheit suggeriert und front gegen Süden, ein flaches Walmdach haus seine heutige Gestalt, während der Le in geschickter Weise das dahinterliegende mit Türmchen und ein auf den Weiher orientierter, Grand’sche Sommersitz von einem unbekann- Konglomerat älterer Gebäudeteile kaschiert. von schlanken Holzsäulen getragener Porti- ten Baumeister zu einer symmetrischen, sich Die Heterogenität der Seiten- und Rückfassa- kus prägen den eleganten klassizistischen Bau. auf den Garten öffnenden Anlage mit seitli- den vermittelt indes das durch An- und Aus- chen Flügelgebäuden und einem Ehrenhof bauten sukzessive gewachsene Bauvolumen. Anne Nagel ausgebaut wurde. Die seit 1812 in einer Hand Der angegliederte Wirtschaftshof mit Päch­ vereinigten Anwesen erhielten 1857 nach terhaus und der rückseitige Landschaftsgar-  Führungen «Grossbürgerliches Wohnen an der Rössli­ ­Plänen des Architekten Johann Jakob Stehlin ten mit Kleinarchitekturen zeugen noch heu- gasse» und «‹Literaturdenkmal› Riehen» ( S. 14) d. J. einen gemeinsamen Wirtschaftshof. Die te von der beachtlichen Ausdehnung des holzverschalten, mit Sägeornamenten verse- grossbürgerlichen Landsitzes. henen Zweckbauten samt Pächterhaus erin- nern an den ursprünglich angegliederten Führung: Bernard Jaggi, freier Mitarbeiter Kantonale Gutsbetrieb. Denkmalpflege Verborgenes Gartenidyll Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Führung: Sabine Häberli, Museum Kleines Klingental­ Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim und Bruno Thüring, Kantonale Denkmalpflege Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ Das Iselin-Weber’sche Landgut, dessen Ehren- gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr hof von Herrschaftshaus und Ökonomie flan- Max. 25 Personen pro Führung Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim kiert wird, ist ein Meisterwerk spätbarocker Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Baukunst. Der dahinterliegende, sich bis zur Max. 30 Personen pro Führung Wiesenaue erstreckende Garten entstand in mehreren Etappen: An die Stelle eines axial auf die Hauptgebäude ausgerichteten Barock- gartens trat im frühen 19. Jahrhundert – der damaligen Mode entsprechend – eine natür- lich gestaltete Anlage nach englischem Vor- bild, die 1826 oder wenig später gegen Westen um mehr als das Doppelte erweitert wurde. Als Schöpfer der Gesamtanlage ist der aus ­Tartegnin im Waadtland stammende, seit 1804 in Basel sesshafte Gärtnermeister Jean- François Caillat bezeugt. Aufgrund seines ­beachtlichen Baumbestands zählt der Garten zu den vollkommensten Parkanlagen seiner Art in der Region.

Führung: Markus Schmid, Kantonale Denkmalpflege Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Max. 25 Personen pro Führung | Fotos: Klaus Spechtenhauser, Markus Schmid 22 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Für Körper und Geist – 3 Führungen auf einen Blick | 23

Für Körper und Geist 3 Führungen auf einen Blick Einblick in einen tropischen Garten Das Erdgeschoss des Cagliostro-Pavillons wurde 1847 in drei Räume unterteilt. Der neu ge- schaffene Salon erhielt nebst edlem Parkett und Deckenstuck eine prächtige Papiertapete mit Vom Landgut zum Spital fortlaufender Szenerie. Sie zeigt eine illusionisti- sche Landschaft mit tropischer Vegetation hinter Das barocke Bischoff’sche Landgut, das 1852 maurischer Architekturrahmung. Die Wand­ von der neu gegründeten Diakonissenanstalt bekleidung besteht aus 18 aneinandergeklebten Riehen bezogen und für die Krankenpflege Tapetenbahnen und wurde in ungeheuer auf- genutzt wurde, bildet den baulichen Kern wendiger Handarbeit mit 742 Holzmodeln unter ­einer stetig erweiterten Anlage. 1869–1871 Einsatz von 85 verschiedenen Farben bedruckt. entstand südlich des Altbaus, inmitten eines Als ein Produkt der namhaften Manufaktur gleichzeitig angelegten Landschaftsparks ein Zuber & Cie. im elsässischen Rixheim kam die Spitalneubau im Stil des romantischen Klassi­ ­Panoramatapete mit der Bezeichnung «Isola Bella» zismus. Die Pläne dazu lieferte Paul Reber, 1843 auf den Markt. Wegen ihrer technischen ­einer der führenden Schweizer Kirchenbauer Kunstfertigkeit wurde sie im darauffolgenden Jahr in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. an der Industrieausstellung in Paris mit einer Aufgrund seiner typologischen Beispielhaf- Goldmedaille ausgezeichnet. Die Einrichtung des tigkeit und baukünstlerischen Qualität wur- Riehener Tapetenzimmers folgte also ganz dem de dieser frühe Spitalbau bereits 1961 unter Trend der Zeit. Noch heute vermögen Farben­­- Denkmalschutz gestellt. Dies blieb noch für pracht und raumöffnende Illusion den Besucher längere Zeit eine Pioniertat und markierte für in Erstaunen und Bewunderung zu versetzen. die Zeitgenossen eine Trendwende zur posi- Der Cagliostro-Pavillon: tiven Wertschätzung der Architektur aus dem Anne Nagel Ein Kleinod des Rokoko 19. Jahrhundert. Ein versteckter Pavillon  Führung «Der Cagliostro-Pavillon: Ein Kleinod des Rokoko» Führung: Stephanie Fellmann, Kantonale Denkmal­ von Melchior Berri Zum ehemaligen Landgut Glöcklihof ge- pflege und Sr. Doris Kellerhals, Oberin, Kommunität Diakonissenhaus­ Riehen hört der an der Strasse nach Basel stehende Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Cagliostro-Pavillon. Er wurde 1762 von einem Der Basler Ratsherr und spätere Bürgermeis- Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim unbekannten Architekten als Lusthäuschen Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ ter Felix Sarasin-Burckhardt beauftragte 1840 mit einem sich dreiseitig zum Garten hin gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! den Architekten Melchior Berri mit dem Bau ­öffnenden Saal erbaut. Mit seinem hauben- Max. 25 Personen pro Führung eines Gartenpavillons. Das kleine achteckige förmigen Mansardwalmdach und den flies­ Gebäude kam in leicht erhöhter Lage oberhalb send geformten Schlusssteinen der hohen des Sarasin’schen Landhauses mit Aussicht Stichbogenfenster ist er ein wahres Kleinod auf die Wiesenaue zu stehen. Der ursprüng- der Rokoko-Architektur. Der 1783 rücksei- lich freistehende, klassizistische Zentralbau tig angefügte Treppenturm steht in Verbin- mit flachem Pyramidendach zeigt im Innern dung mit dem gleichzeitigen Umbau des eine grazile, die architektonische Gliederung ­Dach­geschosses, zu dem der rätselhafte Graf begleitende Dekorationsmalerei. Darüber ­Alessandro Cagliostro (1743–1795) den Anstoss ­hinaus schmücken die Figuren der Wind­ gab. Der in den besten Gesellschaftskreisen götter die Kuppel. Aufschlussreich ist, dass verkehrende, als Scharlatan verrufene, als ein antikes Bauwerk, nämlich der Turm der Hellseher und Wunderheiler bewunderte Winde in Athen, dem Sarasin’schen Garten- ­Cagliostro soll in den folgenden Jahren hier pavillon Pate stand. unter dem Dach rituelle Zusammenkünfte seiner in Basel gegründeten ägyptischen Frei- Führung: Brigitte Meles, Kunsthistorikerin und maurerloge abgehalten haben. Peter Blome, Archäologe, ehem. Direktor Antiken­ museum Basel Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Führung: Hardy Happle, Architekt Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ Max. 15 Personen pro Führung gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Max. 25 Personen pro Führung

| Fotos: Klaus Spechtenhauser; Gerd Pinsker 24 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Der Wenkenhof: Riehens grossartigster Landsitz | 25

Der Wenkenhof: Riehens grossartigster Landsitz Anne Nagel, Kantonale Denkmalpflege

Der Alte Wenken, ein malerischer Gutshof mittelalterlichen Ursprungs, diente seit 1620 als bürgerlicher Sommersitz und wurde 1736 mit einem Lusthaus nach ­französischem Vorbild, dem Neuen ­Wenken, erweitert. Weiträumige Gärten des 18. bis 20. Jahrhunderts umgeben die Gebäude und machen den Wenkenhof zum gross­artigsten Riehener Landsitz.

Alter Wenken Ansicht des Wenkenhofs. Lavierte Federzeichnung von Emanuel Büchel, 1751. Links das alte Landgut, rechts das Der Wenkenhof ist erstmals in einer Urkun- ­barocke Lusthaus mit französischem Garten in ursprünglicher Gestalt. de von 751 erwähnt, wonach es sich um meh- | Staatsarchiv Basel-Stadt, BILD Falk Fb 1,7 rere Liegenschaften, Gebäude, Hörige mit ­ihren Bauernhäusern, Äcker, Matten, Reben habender Stadtbürger. Das malerische Ensem- sprechend sind das Herrenhaus mit seinen und Wälder, also um eine eigenständige Hof- ble setzt sich aus einem historisch gewachse- jüngeren Anbauten, das Pächterhaus und die siedlung handelte. Bis ins 15. Jahrhundert nen Hofkomplex zusammen, wie er für beiden 1801 erneuerten Ökonomiegebäude wurde Wenken als Dorf mit eigenem Bann bäuerliche Gutsbetriebe seit dem Mittelalter um einen Hof mit Brunnen angeordnet. bezeichnet und behandelt. Um 1620 erwarb üblich war. Die Fundamente gehen wohl auf der Basler Handelsmann Hans Jakob Beck das mittelalterliche Zeit, der sichtbare Bestand Neuer Wenken unterdessen zu Riehen gehörende Gehöft. auf das 17. bis 19. Jahrhundert zurück. Dem 1735 erwarb der Handelsmann und Bankier Fortan diente dieses bis 1932 als Landsitz wohl- Typus eines sogenannten Vierseithofs ent- Johann Heinrich Zaeslin den Alten Wenken. Zaeslin, der mit Salzhandel und Eisengiesse- reien ein beträchtliches Vermögen erworben Gartenseitige Ansicht des Neuen Wenken, nach 1736 errichtet, 1860 aufgestockt und 1917 in seine heutige Gestalt gebracht. hatte, baute diesen zum prachtvollen Som- mersitz nach französischem Vorbild aus, in- dem er sich nördlich des alten Landguts in der Art des Trianon de Porcelaine in Versailles ein Grünanlagen in der Region zusammen und Bäume und Sträucher gepflanzt. Die mächti- Lusthaus für festliche Anlässe, den Neuen bilden einen beschaulichen Ort weitab der gen, dichten Gehölzgruppen – abschirmend Wenken, erbauen liess. Die Festräume des ein- städtischen Betriebsamkeit. in den Randzonen, raumbildend in den offe- geschossigen Baus waren in strenger Axialität Der Französische Garten des Neuen Wen- nen Wiesenflächen – sind wesentliche Gestal- auf den barocken, geometrisch angelegten ken ist kein Garten des 18. Jahrhunderts, son- tungselemente des Parks. Zur baulichen Ziergarten ausgerichtet. Entworfen hat die dern eine Anlage, die im 19. Jahrhundert man- ­Ausstattung des beeindruckenden Gartens barocke Anlage vermutlich der badische che Umgestaltung erfuhr und 1917/18 im Geist gehören ein Rond-Point, eine Brücke, ein Wei- ­Architekt Johann Carl Hemeling (1702–1737). des neuen Architekturgartens durch die her mit Schifflände und ein Pavillon aus 1860 erfolgte die Aufstockung und Umwand- ­Gebrüder Mertens aus Zürich ihre heutige ­Gitterwerk. lung des Lusthauses in eine zweigeschossige Gestalt erlangte. Die 1995 neu gepflanzten Villa. 1917 veranlasste der Industrielle Alexan­ Lindenalleen und die Querachse mit Bassin der Clavel die «Wiederherstellung» des baro- sind als prägende Gestaltungselemente des cken Zustands, wodurch der Neue Wenken französischen Gartens erhalten. Aus der Der Wenkenhof: seine heutige Gestalt erhielt. Auch die Aus- ­Barockzeit stammen auch die gusseisernen Riehens grossartigster Landsitz stattung der drei Festsäle scheint unter Ver- Vasen, die antikisierenden Sandsteinfigu- wendung gewisser Elemente aus dem 18. und ren und die Obelisken. Führung: Thomas Lutz, ­Kantonale 19. Jahrhundert weitgehend auf diese letzte Der Wenkenpark im Osten des Alten und Denkmalpflege­ Umbauphase zurückzugehen. Beachtung ver- des Neuen Wenken entstand 1925–1930 im Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr dienen die originalen Stuckdecken mit ihren Auftrag des Pferdeliebhabers Alexander Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatori- grazilen Dekorationen im typischen Régence- Clavel. Der weitläufige Landschaftspark mit sche Anmeldung beim Informa­ Stil der 1730er Jahre. Reithalle, Reitbahn, Galopp-Pisten und Con- tionsstand vor dem Gemeindehaus Balustrade aus Sandstein samt Eckpfosten mit cours-Platz wurde nach Plänen des Berner mit Bekannt­gabe des Treffpunkts – Grosszügige Gartenräume Ziervase als Abschluss der gartenseitigen Terrasse ­Architekten Henry B. von Fischer (1861–1949) des Neuen Wenken. Der sogenannte Französische Garten und der und des Gartenarchitekten Adolf Vivell (1878– Teilnehmerzahl beschränkt! | Fotos: Klaus Spechtenhauser Wenkenpark fügen sich mit den übrigen Gär- 1959) aus Olten angelegt. Nach umfangreichen Max. 25 Personen pro Führung Blick in den Hof des Alten Wenken mit dem Herrschaftshaus links und dem Pächterhaus rechts. ten des Wenkenhofs zu einer der schönsten Terrainmodellierungen wurden an die 10 000 26 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 In die Hügel I – 3 Führungen auf einen Blick | 27

In die Hügel I 3 Führungen auf einen Blick

Neues Bauen, Neues Wohnen: Das Haus Sandreuter

Das 1924 vom jungen Architektenpaar Rudolf und Flora Steiger-Crawford errichtete Haus Sandreuter stammt aus der Pionierphase des Neuen Bauens. Gleich mit ihrem Erstlings- werk gelang den Steigers ein architektonisch einheitlicher Bau, dessen Modernität ganz wesentlich in der experimentierfreudigen Umsetzung innovativer und origineller Lö- sungen gründet. So sind die Nord- und Ost- seite als Holzriegel-Konstruktion mit hori- zontaler Stülpschalung ausgeführt, während für die durch eine zweigeschossige Veranda mit kleinem Balkon akzentuierte Süd- und die Westseite Eisenbeton und Mauerwerk ein- gesetzt wurden. Bemerkenswert sind die Die «Mohrhalde»: Hans ­teilweise übereck angeordneten Fenster mit Sandreuters Schiebeläden, im Innern das grosszügige Raumgefüge von Ess- und Wohnbereich oder Gesamtkunstwerk das an prominenter Stelle liegende Badezim- Schmidt errichtet und besteht aus zwei im mer mit direktem Anschluss an die Veranda. rechten Winkel aneinandergefügten Baukör- Ganz nach eigenem Entwurf Der bedeutende Landschafts- und Figuren- pern mit Pultdächern. Im kompakten Kopf- maler Hans Sandreuter (1850–1901), der ge- Führung: Dorothee Huber, Architekturhistorikerin bau ist das Atelier mit grossem, nordseitigem Der Bau der «Mohrhalde» nimmt in der künstleri- meinhin als der engste Schüler Arnold Böck- Zeit: 11, 14 Uhr Fenster gegen die Strasse untergebracht. Da- schen Biografie Hans Sandreuters eine wich- lins gilt, liess sich 1897/98 nach eigenen Ideen Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim hinter erstreckt sich der langgezogene Wohn- tige Rolle ein und setzte andere Begabungen frei. Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ vom Basler Architekten Emanuel La Roche trakt mit WC, Küche, kleinem Eingangsbe- gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Sandreuter konnte sich nicht mehr nur als ein Wohnhaus mit Atelier erbauen. Der zwei- Max. 20 Personen pro Führung reich sowie Wohn-, Schlaf- und Badezimmer. Maler, sondern auch als Gestalter des Hauses, als geschossige Baukörper unter flachem Walm- Nicht nur die Gliederung des Baukörpers, Entwerfer von Dekorationen, von Möbeln dach vereinigt im vorderen Teil die Wohnräu- ­sondern auch der innovative Umgang mit der und anderen Einrichtungsgegenständen beweisen. me, im hangseitigen Teil das Atelier und eine Holzkonstruktion lassen hier bereits die we- Die Fassaden und Innenräume dekorierte er Loggia. Die reichen Dekorationen an den Fas- nig später entstandenen Stahlskelett-Wohn- in unterschiedlichsten Techniken mit stilisierten saden und Ausstattungen der Innenräume, bauten des Büros anklingen. Etwa das wenig floralen Motiven, die Loggien mit figürlichen die Sandreuter selbst entwarf und ausführte, entfernt gelegene Haus Schaeffer von 1927– Wandmalereien. Eigenhändig entworfene Möbel, zeugen von der Wiederbelebung vorindus­ 1929, bei dem die damaligen Bestrebungen in Täfer und Türen versah er mit Flachschnitze- trieller Handwerkstechniken und von der Richtung eines rationellen Baufunktionalis- reien und Beschlägen. Selbst die Reliefkacheln der Aufwertung des Kunstgewerbes zur Dekora- mus konsequent weiterentwickelt wurden, Öfen modellierte er selbst. Die «Mohrhalde» tionskunst, wie sie damals insbesondere in mit der Idee, ganze Häuser – sozusagen als ­widerspiegelt die in den Jahren um 1900 lebhaft England von Künstlern um William Morris «Wohn-Ford» – einst am Fliessband herstellen verfolgte Tendenz, alle künstlerischen Sparten propagiert wurden. Darüber hinaus ist die zu können. zu einer Einheit zu verschmelzen, und darf «Mohrhalde» ein für die Schweiz seltenes Bei- ­deshalb zu Recht als Gesamtkunstwerk bezeich- spiel eines integral erhaltenen Künstlerhau- Führung: Klaus Spechtenhauser, Kantonale net werden. ses, hier im Stil des Fin de Siècle. Denkmalpflege­ Vom Holzbau zum Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Anne Nagel Führung: Romana Anselmetti, Kantonale Denkmalpflege Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ Zeit: 11, 14 Uhr Stahlskelett  Führung «Die ‹Mohrhalde›: Hans Sandreuters Gesamt- gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim kunstwerk» Max. 25 Personen pro Führung Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ Das Wohn- und Atelierhaus Wenk gehört zu gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! den bemerkenswerten modernen Holzbau- Max. 25 Personen pro Führung | Fotos: gta Archiv, ETH Zürich; Martin P. Bühler; Klaus Spechten- ten in Riehen. Es wurde 1926 von Artaria & hauser 28 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 In die Hügel II – 4 Führungen auf einen Blick | 29

In die Hügel II 4 Führungen auf einen Blick

Wohn-Ikone des Neuen de Terrain gesetzt sind. Hangseitig ist das Bauens I: Bildhaueratelier untergebracht, gegen das Tal schliesst ein grosser Arbeitsraum an. Darun- Das Haus Colnaghi ter liegt eine minimal bemessene Wohnung. Die Innenräume zeichneten sich von Anfang Das 1927 errichtete Haus Colnaghi ist der ­erste an durch eine polychrome Fassung mit kräf- Stahlskelett-Wohnbau der Schweiz. Das Basler tigen, kontrastierenden Farben aus, die un- Büro Artaria & Schmidt wollte hier exempla- längst wiederhergestellt wurde. risch vor Augen führen, wie ein neues, von Konstruktion und Material ausgehendes Bau- Führung: Martin Boesch, Architekt en aussehen kann. Die hell verputzten und Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr flachgedeckten, zu einer schlüssigen Gross- Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ form kombinierten Baukörper, die präzise, bar macht. Ursprünglich hätten einige Fassa- gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Freilicht-Labor des Neuen Bauens vom Stahlskelett definierte Ordnung der Fas- den farblich gefasst werden sollen, letztlich Max. 18 Personen pro Führung saden und des Grundrisses, das sorgfältige beschränkten sich die Architekten aber auf Manch Riehener Bewohner dürfte sich über Gleichgewicht offener und geschlossener, vor- gezielte Akzente in Form der pompejirot ge- die skurrilen Stahlgebilde gewundert haben, die und zurückspringender Bereiche machen das haltenen Stützen auf der Westseite und der Ende der 1920er Jahre auf einmal auf den Haus zu einem Musterbeispiel für den Bauge- schwarz gestrichenen Rahmen der Metall- Architektur als sanft ansteigenden Hügeln ihrer Gemeinde errich- danken der modernen Bewegung. fenster. Dafür erhielten die Innenräume eine Experiment tet wurden. Sie waren nichts anderes als die subtile, heute modifizierte Polychromie. ­konstruktive Grundlage dreier Wohnbauten, die Führung: Hans-Ulrich Iselin, Miteigentümer und ­Bewohner Führung: Meinrad Morger, Architekt das Basler Büro Artaria & Schmidt zwischen Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr 1927 und 1930 erbaute. Schon kurz nach ihrer Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim Fertigstellung fanden die Häuser Colnaghi, Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ ­Schaeffer und Huber international Beachtung und gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! sind längst zu Ikonen des Neuen Bauens Max. 20 Personen pro Führung Max. 20 Personen pro Führung ­ge­worden: als damalige Manifeste einer radikalen Erneuerung des Bauens, ausgehend von neuen Konstruktionsmethoden und Materialien. Für Hans Schmidt – den Theoretiker und Ent­ Ein modernes Atelierhaus werfer des Architekten-Duos – waren sie freilich einer Bildhauerin nur eine Etappe auf dem Weg zu übergeord- neten Zielen. Denn wie die meisten seiner fort- schrittlich gesinnten Berufskollegen ver- Mit dem Wohn- und Atelierhaus für die Bild- Das von der Strasse zurückversetzte, 1977–1979 knüpfte auch er mit der Erneuerung des Bauens hauerin Brunilde Kind/Damira konnten die errichtete Wohnhaus ist einer der ersten Bau- einen gesellschaftspolitischen Anspruch: Basler Architekten Franz Bräuning und Hans ten in der langjährige Karriere von Silvia Gmür. Das Neue Bauen sollte allen zugute kommen und Leu 1929 einen ihrer ersten modernen Bauten Die Suche nach der Wirkung von Raum, Form die Wohn- und Lebensbedingungen in der errichten. Der konventionell gemauerte Flach- und Material, kombiniert mit der konsequen- ­modernen Industriegesellschaft verbessern. Dafür dachbau gliedert sich in zwei zueinander ver- ten Umsetzung eines geometrischen Systems, nötig war eine massive Kostensenkung beim Wohn-Ikone des Neuen tikal wie horizontal versetzte kantige Kuben, gaben diesem Gebäude seinen unverwechsel- Bauen, die Architekten wie Schmidt durch eine Bauens II: Das Haus Huber die harmonisch in das gegen Osten abfallen- baren Ausdruck. Gleichzeitig widerspiegeln radikale Typisierung, Standardisierung und sich hier verschiedene architektonische Strö- ­Industrialisierung im Bauwesen erreichen wollten. mungen, mit denen die Architektin während Die Stahlskelett-Bauweise war dabei von Das Haus Huber von 1928–1930 ist der letzte ihrer Wanderjahre in Kontakt kam. zentraler­ Bedeutung. der drei Stahlskelett-Wohnbauten von Arta- ria & Schmidt in Riehen. Es wächst mit sei- Führung: Silvia Gmür, Architektin Klaus Spechtenhauser nem kompakten Baukörper gleichsam aus Zeit: 11, 14 Uhr dem abfallenden Hang, wobei ihm das Flach- Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung beim  Führungen «Vom Holzbau zum Stahlskelett» ( S. 26), Informationsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekannt­ dach über dem eingezogenen Dachgeschoss «Wohn-Ikone des Neuen Bauens I: Das Haus Colnaghi» und gabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! «Wohn-Ikone des Neuen Bauens II: Das Haus Huber» Eleganz und Leichtigkeit verleiht. Wesentli- Max. 25 Personen pro Führung ches Merkmal des Hauses ist die klare geome- trische Ordnung der äusseren Form, die das | Fotos: gta Archiv, ETH Zürich; Klaus Spechtenhauser;­ Ruedi Walti; Stahlskelett als konstruktive Grundlage sicht- Erik Schmidt 30 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Nahrung für Kopf und Seele – 3 Führungen auf einen Blick | 31

Nahrung für Kopf und Seele 3 Führungen auf einen Blick

St. Franziskus: Ein wegweisender Kirchenbau der Moderne

Die 1949/50 von Fritz Metzger errichtete St. Franziskus-Kirche mit dem freistehenden, von weither sichtbaren Turm ist ein Schlüs- selbau. Ausgehend von der damaligen Reform- bewegung in der katholischen Kirche wurde hier – zeitgleich mit St. Felix und Regula in Zürich – erstmals eine architektonische Lö- sung umgesetzt, die die Ausrichtung der Ge- meinde auf den Altar hin unterstützen sollte. 50 Jahre Kornfeldkirche So ist der Grundriss als Kreissektor ausgebil- det, der in einen querovalförmigen Chor mün- Die Kornfeldkirche wird 50. Und zwar auf den Tag det. Auf den Altar ausgerichtet ist auch die genau: Am 13. September 1964 wurde sie übrige Gestaltung: das leichte Gefälle im nach zweieinhalb Jahren Bauzeit festlich einge- ­Laienhaus, die konvergierenden Linien der weiht. Das Projekt für den Kirchenneubau Bänke und der Deckenleisten, der Lichtein- ­bestand bereits längere Zeit, erst 1959 aber wurde fall, letztlich die auf das sakrale Zentrum ein geladener Wettbewerb veranstaltet, den ­verweisende Pflasterung des Vorplatzes. Werner M. Moser für sich entscheiden konnte. Für Schule aufgefrischt: Die Kornfeldkirche: Moser, Sohn Karl Mosers und Partner der Führung: Stefan Hess, Historiker ­Architektengemeinschaft Haefeli Moser Steiger Das Hebel-Schulhaus Orgelspiel: Tobias Lindner, Organist und Kirchenmusiker Eine «Wohnstube der (HMS), eines der bedeutendsten Schweizer Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Gläubigen» ­Architekturbüros des 20. Jahrhunderts, war es Treffpunkt: Vor der St. Franziskus-Kirche, Äussere Das Basler Büro Rasser & Vadi realisierte 1951– ­Baselstrasse 170 – keine Anmeldung erforderlich nicht der erste Kirchenbau. Bereits 1938–1941 1953 mit dem Hebel-Schulhaus eine beispiel- Die 1962–1964 nach Plänen von Werner M. Mo- hatte er die reformierte Kirche in Zürich-Altstetten hafte Umsetzung des damals aktuellen Pavil- ser errichtete Kornfeldkirche umfasst neben bauen können, die als einer der prominentes- lon-Typs in zeittypischer Formensprache. Die dem freistehenden Turm einen Gottesdienst- ten Bauten des Architekten überhaupt gelten darf. Anlage zeichnet sich durch eine Aufteilung in raum, einen Gemeindesaal, Unterrichtsräume, Bei der Kornfeldkirche, deren endgültige verschiedene, gut belichtete und belüftete Bau- Jugendräume und das Pfarrhaus. Diese Räume Version unter Mitarbeit von André M. Studer ent- körper von moderater Grösse aus, die überleg- sind untergebracht in einem architektonisch stand, konnte Moser nun seine langjährige te Einbettung in die Natur, grosszügige Pau- sorgfältig gestalteten, in seiner Grösse an die ­Erfahrung als Architekt vollumfänglich einsetzen: senplätze und Spielwiesen sowie sorgfältig umliegende Bebauung angepassten Gebäude- Gekonnt schuf er ein sowohl in der Form detaillierte und materialisierte Räume. Die komplex aus Sichtbeton mit einem effektvoll wie in der Materialisierung differenziert Bestrebungen nach einer kindgerechten und gestaffelten Eternitdach. Die Anlage folgt dem gestaltetes Gebäudeensemble mit heiteren Atmosphäre sollten zudem die künst- in jener Zeit verbreiteten Typus des Gemein- ­freistehendem Turm, das im Innern lerischen Eingriffe von Charles Hindenlang dezentrums, das sich organisch in das umlie- einladende Räume als Ort der Begeg- unterstützen. Die Führung thematisiert ins- gende Quartier einfügen sollte. Moser vermied nung bietet. Die Architektur besondere auch die vorbildhafte Gesamtsanie- sogar im Kirchenraum bewusst jegliche An- r­eflektiert sowohl Mosers langjährige rung des Schulhauses (2010–2014) durch MET klänge an eine «sakrale Stimmung», denn in Inspirationsquellen, von F. L. Wright Architects aus Basel, der eine umfangreiche erster Linie sollte die Kornfeldkirche eine 50 bis zur skandinavischen ­Architektur Farb- und Materialrecherche in Zusammen- «Wohnstube der Gläubigen» sein. reichend, als auch die ­souveräne ­Verar- arbeit mit dem Haus der Farbe vorausging. beitung aktueller Strömungen im Bauen. Führung: Johannes Stückelberger, Kunsthistoriker Klaus Spechtenhauser Führung: Rebekka Brandenberger, Kantonale Denkmal- Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr pflege, Thomas Thalhofer, Architekt und Eva Leuba, Treffpunkt: Vor der Kornfeldkirche, Kornfeldstrasse 51 – Haus der Farbe keine Anmeldung erforderlich  Führung «Die Kornfeldkirche: Eine ‹Wohnstube der Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr ­Gläubigen›» Treffpunkt: Hebel-Schulhaus, Langenlängeweg 14, Terrasse vor der Aula, Zugang von der Niederholz­ strasse – keine Anmeldung erforderlich | Fotos: Klaus Spechtenhauser 32 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 «Wettstein und Riehen»: Mittagskonzert mit dem Sinfonieorchester Basel und dem Konzertchor Ludus Vocalis | 33

«Wettstein und Riehen» Ein Festspiel für Riehen und Basel von Hermann Suter und Albert Oeri, 1923

Daniel Schneller, Kantonaler Denkmalpfleger

1522 verkaufte der Bischof von Basel das Dorf Riehen der Stadt Basel für 5000 ­Gulden. Die Vereinigung von Riehen und Basel war also eigentlich ein kauf­ männischer Akt und keine Frage eines frei­ willigen Zusammenschlusses aufgrund gemeinsamer Interessen. Dennoch war der Riehener Gemeinderat 1921 fest ­gewillt, die 400-jährige Zusammengehö- rigkeit mit Basel in einem Jubiläums- fest zu feiern.

Das Fest: Riehen bekennt sich zu Basel Szenenbild aus dem Festspiel «Wettstein und Riehen» von Albert Oeri und Hermann Suter. Zu sehen ist der Schluss des Zweiten Bilds (1634): Landvogt Wettstein beherrscht Die Erfahrungen der Kleinbasler Gedenk­feier vor seinem Haus stehend das zunehmend chaotische Geschehen, während von rechts die vermeintlichen elftausend Jungfern vor den Schweden fliehen, die gerade die ­Chrischonakirche plündern. Die Jungfern erweisen sich zur Beruhigung des überzeugt reformierten Dorfpfarrers als Diakonissen. von 1892 und des grossen Festaktes anlässlich | Foto: August Jehle-Blaser, Dokumentationsstelle Gemeinde Riehen, RIE B.1 08063-00 der 400-jährigen Zugehörigkeit Basels zum Schweizer Bund 1901 wurden offensichtlich für die Planung und Konzeption der ­Riehener Haltung die Spannungen zwischen der Stadt lin und Gasser, aber auch die Hexe «Frau Graf». Feier genutzt: Wie bei den früheren Jubiläums­ und dem Dorf auszugleichen: Während die Albert Oeri hat dabei auch manche Seiten­ feiern wurde ein Organisationskomitee ge- Riehener im ersten Bild Hexen verbrennen hiebe gegen Basel eingebaut: so die geizigen gründet, das sich aus führenden Politikern möchten, versucht Wettstein zu mässigen und etwas «kurligen» Basler Ratsherren, die zusammensetzte. Im Fall Riehens waren dies und wird zum Fürsprecher der zu Unrecht als am Schluss des Festspiels auftreten und Wett- lokale Gemeinderäte und als kantonale Mit- Hexe verfolgten Riehener Bäuerin «Frau Graf». stein als Geschenk für all seine Verdienste wirkende Basler Regierungsräte. In die Hand Im zweiten Bild, mitten in den Wirren des Ländereien anbieten – allerdings unter Vor- genommen wurde die wissenschaftliche Auf- 30-jährigen Kriegs, ist Wettstein der Beschüt- aussetzung einer Zahlung von 2000 Gulden arbeitung der Geschichte Riehens. Höhepunkt zer des Dorfs und der visionäre Gestalter ei- (auch dies ist historisch verbrieft). Oeri ver- der Feierlichkeiten sollte die Aufführung ei- nes gesamtschweizerischen Zusammenge- steht es mit der Sprache zu spielen: Die Ver- nes Festspiels sein, mit dessen Text Albert hens für die militärische Verteidigung der treter der Stadt bedienen sich eines obrigkeit- Neutralität. Die Notwendigkeit innerer Einig- lichen reinen Baseldeutschs, die Riehener keit und gegenseitigen Beistehens wird ihm lassen Baselbieter Wendungen und Wörter im Grenzort Riehen, der immer wieder Opfer hören und zwischendurch treten auch ein von Übergriffen der kriegsführenden Partei- paar Markgräfler auf Badisch oder kaiserliche en wird, besonders bewusst. Im dritten Bild Offiziere mit schneidigem Hochdeutsch auf. zeigt Oeri, wie eng Wettstein und das Dorf Riehen miteinander durch die Ereignisse der Hermann Suters populäre Musik Niklaus Stoecklin, ­Plakat zum Festspiel «Wettstein und ­Riehen», 1923. Vergangenheit verbunden sind: Der alternde Die Musik von Hermann Suter zum Festspiel | Dorf- und Rebbaumuseum,­ Riehen Bürgermeister wird zum weisen Ratgeber der ist vielleicht noch populärer geworden als die Riehener Bauern, indem er sie davon abhält, von Hans Huber zur Kleinbasler Gedenkfeier Oeri (1875–1950) beauftragt wurde. Die Musik Das Festspiel «Wettstein und Riehen»: gemeinsame Sache mit den Baselbieter Bau- von 1892. Die Ouvertüre machte eigentlich erst dazu komponierte Hermann Suter (1870–1926), Wettstein als Vaterfigur ern zu machen und den Aufstand gegen die so richtig die Basler Nationalhymne «z’Basel Schüler Hans Hubers (1852–1921) und dessen Albert Oeri war Historiker und seit 1902 Re- Stadt zu wagen. a mym Rhy» im Kanton populär. Und der Wett- Nachfolger als Direktor des Basler Konserva- daktor der Basler Nachrichten. Gesamtschwei- Albert Oeri hat zahlreiche historische steinmarsch aus dem zweiten Bild wurde zum toriums. Das Fest fand allerdings erst 1923, zerisch sollte er v. a. während des Zweiten Persönlichkeiten und Ereignisse in seinem Ohrwurm, der an keiner Fasnacht fehlen darf. also ein Jahr nach dem eigentlichen Jubilä- Weltkriegs für Aufsehen sorgen: Unerschro- Festspiel verarbeitet: Die Hexenverfolgung in Allerdings sei gesagt, dass die Originalversion umsjahr statt. Ursprünglich war als Auffüh- cken vertrat er auf den Seiten der Basler Nach- der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, die mit Chor und Orchester noch um ein Vielfa- Offizieller Festführer zum Festspiel «Wettstein und Hermann Suter (1870–1926) mit Katze, um 1913. rungsort für das Festspiel «Wettstein und richten eine kompromisslos antifaschistische Übergriffe durch kaiserliche und schwedische ches rassiger und eindrücklicher daherkommt. ­Riehen», 1923. Der Kunstmaler Willi Wenk (1890–1956), der die Bühnenbilder für das Festspiel schuf, hat auch Suter stammte aus Kaiserstuhl im Kanton­ ­Aargau Riehen» ein Platz oberhalb des Wenkenhofs Haltung – nicht immer zur Freude des Bun- Truppen in der ersten Hälfte der 1630er Jahre, Als Zugabe dürfte sie eigentlich auf keiner in- und hatte in Stuttgart und Leipzig studiert. die Titelseite des Programmhefts mit einem Reigen von 1902 kam er nach Basel und wurde 1918 Direktor ins Auge gefasst worden, doch entschied man desrats, der Oeris Position als Provokation den Handstreich des Riehener Oberstwacht- ternationalen Tournee des Sinfonieorchesters Baudenkmälern aus Riehen und Basel gestaltet. des Konservatoriums Basel. Seine erfolgreich- sich schliesslich für die Mustermessehalle in fürchtete. Unerschrocken und eigenständig meisters Gasser gegen Rheinfelden zur Befrei- Basel fehlen. Schliesslich lässt auch Hermann Textheft zum Festspiel «Wettstein und Riehen», 1923. ste Komposition sind die «Laudi di San Francesco Basel. Wie schon 1901 entwarf Burkhard Man- ist auch die Figur Johann Rudolf Wettsteins ung von entführten Riehenern, die Plünde- Suter seinem Humor freien Lauf, wenn er im Der Text wurde vom Historiker Albert Oeri verfasst, d’Assisi» (1923), die sich bis ­heute im internatio- ­Redaktor der Basler Nachrichten. Oeri hat zahlreiche nalen ­Konzertprogramm halten. gold (1873–1950) die Kostüme. Der Riehener (1594–1666), die ganz im Mittelpunkt des «Rie- rung der Chrischona durch die Schweden. letzten Bild mit einem Foxtrott den Auftritt ­historische Ereignisse und Personen aus der Zeit des | Foto: Albert Teichmann, Universitätsbibliothek Basel, Kunstmaler Willi Wenk (1890–1956) malte hener Festspiels» steht. Wettstein gelingt es, Verewigt sind auch die Diener Wettsteins, der Basler Ratsdeputation musikalisch beglei- 30-jährigen Kriegs in seine Dichtung eingeflochten. Portr BS Suter H 1870, 12c das Bühnenbild mit dem Wettsteinhaus. mit seiner menschlichen und aufklärerischen «Giggishans» und «Fritz», die Offiziere Zörn- tet («Immer langsam voran»). | Dorf- und Rebbaumuseum, Riehen 34 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 «Wettstein und Riehen»: Mittagskonzert mit dem Sinfonieorchester Basel und dem Konzertchor Ludus Vocalis | 35

Saison 2014/15

Elisabeth Leonskaja, Klavier Dennis Russell Davies, Leitung

Mittagskonzert mit dem Sinfonieorchester Basel Feuervögel Wesely : Julia Foto MITTWOCH, . SEPTEMBER   Giovanni Gabrieli : In ecclesiis – Fassung von Bruno Maderna und dem Konzertchor Ludus Vocalis DONNERSTAG, . SEPTEMBER   : Klavierkonzert Nr.  B-Dur, op.  Igor Strawinsky: L’oiseau de feu – Ballettmusik in  Akten

Zeit: 12.30–13.30 Uhr Elisabeth Leonskaja

Ort: Wenkenhof, Reithalle im ­Wenkenpark, Patricia Kopatchinskaja, Violine Hellring 41 – Eintritt frei Zarathustra Dennis Russell Davies, Leitung MITTWOCH, . NOVEMBER   Borggreve : Marco Foto Wolfgang Amadé Mozart : Sinfonie Nr.  G-Dur, KV ­ Inszenierte ­Geschichte anlässlich­ der 400-jährigen DONNERSTAG, ‚. NOVEMBER   György Ligeti : Konzert für Violine und Orchester Wolfgang Amadé Mozart : Maurerische Trauermusik c-Moll, KV †† ­Zugehörigkeit von Riehen zu Basel: das Festspiel Richard Strauss : Also sprach Zarathustra, op. ‡ «Wettstein und Riehen» von Hermann Suter und Albert Patricia Kopatchinskaja Oeri (1923). Und als Auftakt: Hans Hubers Serenade Miklós Perényi, Violoncello Alexander Liebreich, Leitung «Sommernächte» von 1885. Hoch auf dem Berg : SzilviaCsibi Foto MITTWOCH, ‚. DEZEMBER   Beat Furrer : strane costellazioni Witold Lutosławski : Konzert für Violoncello und Orchester Sinfonieorchester Basel : Sinfonie Nr.  c-Moll, op. ˆ­

Konzertchor Ludus Vocalis (Einstudierung: Miklós Perényi Henryk Polus) Julian Rachlin, Violine Fumiaki Miura, Viola Daniel Schneller – Moderation Ostwärts : JuliaWesely Foto Michal Nesterowicz, Leitung MITTWOCH, Ž. JANUAR   Thomas Herzog – Gesamtleitung DONNERSTAG, “. JANUAR   Witold Lutosławski : Mała suita Krzysztof Penderecki : Concerto doppio für Violine, Viola und Orchester Sergej Proko‚ ew : Sinfonie Nr. ‰ B-Dur, op. ‡‡ Julian Rachlin

Francesco Piemontesi, Klavier David A˜ ham, Leitung

Atmosphères Mignot : Julien Foto MITTWOCH, . FEBRUAR   György Ligeti : Atmosphères für grosses Orchester Ludwig van Beethoven : Klavierkonzert Nr.  c-Moll, op. †  www.sinfonieorchesterbasel.ch Dmitri Schostakowitsch : Sinfonie Nr. ‡ e-Moll, op.  Francesco Piemontesi

Stanisław Skrowaczewski, Leitung | Foto: Klaus Spechtenhauser Bruckner 4 Wolfgang Amadé Mozart: Sinfonie Nr.  C-Dur, KV ­ Foto : Benno Hunziker Foto MITTWOCH, . MÄRZ   Anton Bruckner : Sinfonie Nr. Es-Dur, Romantische, WAB ‡ Programm Stanisław Skrowaczewski

Hans Huber (1852–1921) Yumi Hwang-Williams, Violine Fazil Say, Klavier Horizonte Dennis Russell Davies, Leitung

«Sommernächte», Serenade Nr. 1, E-Dur, op. 86 (1885) Borggreve : Marco Foto DONNERSTAG, ›. MÄRZ   Paul Hindemith : Sinfonische Metamorphosen Hermann Suter (1870–1926) Isang Yun : Violinkonzert Nr.  () Leonard Bernstein : Sinfonie Nr. , The Age of Anxiety «Wettstein und Riehen», Festspiel zur vierhundert­ Fazil Say | Foto: Ludus Vocalis Ludus | Foto: Mischa Christen | Foto: jährigen Vereinigungs­feier von Riehen und Basel von Isabelle Faust, Violine Ivor Bolton, Leitung Konzertchor Ludus Vocalis Thomas Herzog Albert Oeri (1923) Monumentum Leitung Henryk Polus Gesamtleitung DONNERSTAG, ‚. APRIL   Borggreve : Marco Foto Ludwig van Beethoven : Violinkonzert D-Dur, op. ˆ Nr. 1 – Vorspiel («z’Basel a mym Rhy») Igor Strawinsky: Monumentum pro Gesualdo di Venosa ad CD annum Robert Schumann : Sinfonie Nr. d-Moll, op. ‡ Der 1985 gegründete Konzertchor Lu- Thomas Herzog dirigiert bereits zum Erstes Bild (1626) dus Vocalis singt vorwiegend italieni- vierten Mal am Europäischen Tag des Isabelle Faust sche und deutsche geistliche Werke Denkmals (2011: «Basler Geschichte Nr. 2 – Markgräfische Hexen-Eskorte Vesselina Kasarova, Mezzosopran des 18. und 19. Jahrhunderts. Auftritte mit Musik erzählt», Werke von Hans Nr. 3 – Hexenlied der Riehener Frauen Joshua Weilerstein, Leitung hatte der Chor u. a. in der Tonhalle ­in Huber und Hermann Suter; 2012: Hans Cléopâtre Foto : Marco Borggreve : Marco Foto Zürich und im KKL Luzern. In jüngster Hubers «Böcklin-Sinfonie»; 2013: Hans MITTWOCH, ¡. MAI   György Ligeti : Concert Românesc Zweites Bild (1634) Hector Berlioz : La mort de Cléopâtre Vergangenheit wirkte der Chor bei Hubers «Kleinbasler Gedenkfeier»). Er Johannes Brahms : Sinfonie Nr.  F-Dur, op. ‡ zwei Produktionen mit, die das Theater leitet regelmässig das Sinfonieorches- Nr. 4 – Winzerlied Basel im römischen Theater in Augusta ter Basel und das Kammerorchester Nr. 5 – Aufzug der Basler Stadtreiterei Vesselina Kasarova Raurica aufführte. Seit 1988 ist Hen- ­Basel. Als Gastdirigent ist er in Deutsch- («Wettsteinmarsch») Toby Spence, Tenor ryk Polus der musikalische Leiter des land, Ungarn und Lateinamerika tätig Michael Volle, Bass

Chors. Er ist Direktor des Berufs- und und wurde wiederholt nach Bern, Biel Nr. 6 – Gesang der elftausend Jungfrauen Lied von der Erde : Winfried Hösl Foto Dennis Russell Davies, Leitung MITTWOCH, . JUNI   Extrachors am Theater Basel. Seine und Winterthur eingeladen. Unlängst Drittes Bild (1653) DONNERSTAG, . JUNI   Gustav Mahler : Das Lied von der Erde Ausbildung in Sologesang, Dirigieren gab er sein Debüt beim Orchestre Phil- Joseph Haydn : Sinfonie Nr. ­ˆ D-Dur und Komposition durchlief er in seiner harmonique de Strasbourg. Besondere Nr. 7 – Gesang der bewaffneten Bauern Dennis Russell Davies Heimat Polen. Vorlieben hegt er für spanische Musik, Nr. 8 – Aufzug der Ratsdeputation aber auch für zeitgenössische Kompo- Vorverkauf : Bider & Tanner, nisten. 2014 dirigiert er zum dreizehn- Nr. 9 – Gesang der Riehener und Basler Abonnements jetzt erhältlich Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler, ten Mal in Folge das Silvesterkonzert Bestellung online : www.sinfonieorchesterbasel.ch Aeschenvorstadt ¦, §¨©¨ Basel, ¨ª© ¦¨ª «« «ª

mit dem Basler Festival Orchester im Stadtcasino Basel. 36 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Abschlussveranstaltung – Figurentheater-Aufführung «Schorschi schrumpft» – Hesch gseh? – Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum | 37

Abschlussveranstaltung Hesch gseh? mit Musik und Fest­ Rundgang für Kinder wirtschaft Der Rundgang startet beim Informationsstand und führt durch den Riehener Dorfkern. Auf dem Als Abschluss des Denkmaltags lädt der Hof des Weg kann allerlei entdeckt werden: Wappen Alten Wettsteinhauses zu geselligem Bei­ an alten Gebäuden, lustige Hausnamen, steinerne sammensein ein. Bei feinen Würsten vom Grill Köpfe, die aus einer Hauswand herausragen, und ­kühlem, ­lokal gebrautem Bier vom Fass oder alte Holztüren mit Verzierungen, die auf den lässt sich über die gesammelten Eindrücke und einstigen Hausherrn hinweisen. Und vielleicht Erlebnisse plaudern. lässt sich ja auch noch Interessantes im Spielzeug- Für die musikalische Umrahmung sorgt das museum entdecken? ­Akkordeon-Duo Heidi Gürtler und Luzian Jenny. Unter dem Motto «World Music vom eigenen Führung: Françoise Schmid, Pädagogin und Kindergärtnerin Stubentisch» bieten die beiden ein buntes Zeit: 11, 14, 15.30 Uhr Crossover-Programm von zeitgemäss interpre- Treffpunkt: Beim Informationsstand vor dem Gemeinde- tierten Schweizer Volksstücken bis zu Musette, haus, Ecke Schmiedgasse/Wettsteinstrasse – keine Anmel- dung erfor­ derlich­ Tango und ChaChaCha. Alter: 6–10 Jahre; bis 7 Jahre nur in Begleitung einer Lassen Sie sich überraschen! erwachsenen­ Person

Zeit: 17 Uhr | Foto: Klaus Spechtenhauser Ort: Im Hof des Alten Wettsteinhauses, Baselstrasse 34  www.luzimusik.ch; www.heidi-guertler.ch

| Foto: Kathrin Schulthess

Spielzeugmuseum, Dorf- und Rebbaumuseum Das 1972 eröffnete und somit älteste Spielzeug- museum der Schweiz bietet eine faszinierende Zeitreise in eine fast vergessene Welt. Kost- Figurentheater-Aufführung bare Puppen, ratternde Eisenbahnen, historische «Schorschi schrumpft» ­Krämerläden, buntes Blechspielzeug und grazile Zinnfiguren vermögen Jung und Alt immer Schon öfter haben der Figurentheater-Spieler wieder aufs Neue zu verzaubern. Christian Schuppli und Schorschi Eltern und Kinder mit ihren Geschichten verzaubert. Am Euro­ Individuelle Besichtigung päischen Tag des Denkmals gibt es eine einmalige Freier Eintritt am Europäischen Tag des Denkmals Vorstellung im Vagabu-Atelier in Riehen. Bei Zeit: 11–17 Uhr schönem Wetter im Garten. Ort: Baselstrasse 34  www.spielzeugmuseumriehen.ch

Figurenspiel: Christian Schuppli, Figurenspieler und -gestal- | Foto: Klaus Spechtenhauser ter, Leiter des Figurentheaters Vagabu (Regie: Ch. Haering) Zeit: 15.30 Uhr Treffpunkt: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung am Informa- tionsstand vor dem Gemeindehaus mit Bekanntgabe des Treffpunkts – Teilnehmerzahl beschränkt! Max. 30 Personen Für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren  vagabu.ch

| Foto: Figurentheater Vagabu 38 | Europäischer Tag des Denkmals 2014 Stilvoll motorisiert –Mit dem Tram nach Riehen | 39

Stilvoll motorisiert Rundfahrten und ­Shuttle-Service zum Mittagskonzert mit Automobil-Veteranen­

Nicht nur historische Bauten, sondern auch ­historische Automobile stehen am Tag des Denk- mals zur Besichtigung bereit. Mehr noch: Mit dem Tram nach Es ­können Rundfahrten und ein Shuttle-Service zum Mittagskonzert mit den aus unterschied­ Riehen lichen Epochen stammenden, sorgfältig gepfleg- Gratisfahrten mit historischen ten Automobilen­ des SMVC (Schweizer Tramkompositionen Motor-Veteranen-Club) ­gebucht werden. Historische Automobile regen über das reine Mit der Eröffnung der Tramlinie nach Riehen am Wohlgefallen hinaus durchaus auch zu einigen 7. August 1908 erreichte die moderne Zeit grundsätzlichen Überlegungen in Bezug auf ­definitiv das damals noch beschauliche Bauern- ­Mobilität, aber auch Gestaltung und Produktions- und Winzerdorf. Bereits 1914 konnte man prozesse an. Denn zum einen verweisen sie bis an die Grenze fahren, später dann bis Lörrach. auf eine noch nicht allzu weit zurückliegende Zeit, Am Tag des Denkmals pendeln zwei historische da Autofahren noch alles andere als selbstver- Tramkompositionen zwischen Basel-Schifflände ständlich, mitunter sogar ein ausgesprochener und Fondation Beyeler/Riehen Dorf Schlaufe. Luxus. Etwas weniger lang ist es her, als Automo- Der erste Kurs verlässt die Schifflände bereits um bile noch voneinander ganz klar unterschieden 7.34 Uhr und bringt Sie rechtzeitig zur Eröff- werden konnten. Das jeweilige Design war nung des Informationsstands vor dem Riehener ganz ­eindeutig einer bestimmten Marke zuzuord- Gemeindehaus, um Tickets für die Führungen nen, die wiederum auf die Präferenzen, ja zu ergattern. ­oftmals eine intendierte Attitüde ihres Fahrers hinwies. Und heute? Längst haben computer­ In Zusammenarbeit mit dem Tramclub Basel und den BVB unterstützte Formoptimierungen aus den Fahrplan: einst eleganten Linien einen wenig überzeugen- Ab Basel-Schifflände: Alle ½ Stunde von 7.34 bis 11.04 Uhr und den Einheitsbrei generiert. Die Automobile, von 13.19 bis 15.49 Uhr die am Tag des Denkmals verkehren, wurden Ab Fondation Beyeler/Riehen Dorf Schlaufe: noch vor der Globalisierung zusammengebaut. Alle ½ Stunde von 8.09 bis 11.39 Uhr und Zu einer Zeit, da Automatikgetriebe, Servo­ von 13.54 bis 16.24 Uhr lenkung oder Einparkhilfen noch Fremdwörter Ein- und Ausstieg an allen Haltestellen waren und da Eleganz und Raffinement in  www.tramclub-basel.ch; www.bvb.ch der Gestaltung noch hochgehalten wurden. | Foto: Kathrin Schulthess

Rundfahrten: 11, 14 Uhr Shuttle-Service: 12 Uhr Abfahrt: Ab Standplatz Gemeindehaus oder Erlensträsschen (nur mit entsprechendem Ticket) Tram-Museum Wichtiger Hinweis: Die Rundfahrten und der Shuttle-Service Unlängst konkretisiert hat sich das Projekt für ein Tram- zum Mittagskonzert müssen wie die Führungen mit Anmel- Museum auf dem Dreispitz, das als Kooperation zwischen dung gebucht werden: Ab 8 Uhr obligatorische Anmeldung der Genossenschaft Tram-Museum der Region Basel, dem am Informationsstand – Teilnehmerzahl beschränkt! Tramclub Basel TCB und den Basler Verkehrs-Betrieben  www.smvc.ch BVB entstehen soll. Anfang 2014 wurde ein umfangreiches Fundraising lanciert, | Foto: Gian Clavadetscher bei dem Spenden jederzeit willkommen sind. Wenn Sie der Genossenschaft Tram-Museum der Region Basel beitre- ten wollen oder zugunsten des Tram-Museums spenden wollen, informieren Sie sich bitte im Internet.  www.trammuseum-basel.ch

Tram Museum Basel Wichtig für das Gesicht Riehens.

Kantonale Denkmalpflege Kleines Klingental Unterer Rheinweg 26 4058 Basel Tel. 061 267 66 25 Fax 061 267 66 44 [email protected] www.denkmalpflege.bs.ch