ABFALLWIRTSCHAFTS- KONZEPT

Herausgeber: Zweckverband Abfallwirtschaft Region Löwenbrückener Str. 13/14 54290 Trier

Verfasser: bifa Umweltinstitut GmbH Am Mittleren Moos 46 86167 Augsburg

Stand: Februar 2020

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. I

INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung ...... 1

2 Grundlagen und abfallrechtliche Vorgaben ...... 1

3 Beschreibung der (abfall)wirtschaftlichen Strukturen ...... 3 3.1 Abfallwirtschaftliche Grundlagen ...... 3 3.2 Entsorgungsanlagen und abfallwirtschaftliche Einrichtungen ...... 7 3.3 Deponien ...... 14 3.4 A.R.T. als Erzeuger bzw. Verwerter von Recyclingprodukten ...... 28 3.5 Gebührensituation ...... 29 3.6 Abfallwirtschaftliche Kernprojekte des A.R.T...... 30

4 Maßnahmen zur Erreichung der abfallwirtschaftlichen Ziele ...... 36 4.1 Abfallvermeidung und Abfallberatung ...... 37 4.2 Vorbereitung zur Wiederverwendung...... 40 4.3 Recycling ...... 41 4.4 Sonstige Verwertung ...... 43 4.5 Beseitigung ...... 43

5 Stand und Entwicklung der Abfallströme ...... 44 5.1 Mengen und Entwicklung der verwerteten Abfälle aus Haushalten ...... 45 5.2 Menge und Entwicklung der beseitigten Abfälle aus Haushalten ...... 59

6 Bewertung und Schwachstellenanalysen ...... 65

7 Konzeption der Abfallbewirtschaftung der kommenden Jahre ...... 67

A. Anhang ...... 69

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. II

Abkürzungsverzeichnis

A.R.T. Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier AbfRRL Abfallrahmenrichtlinie DSD Duales System Deutschland EVZ Entsorgungs- und Verwertungszentrum KrWG Kreislaufwirtschaftsgesetz LKrWG Landeskreislaufwirtschaftsgesetz LVP Leichtverpackungen MARSS Material Advanced Recovery Sustainable Systems MBT Mechanisch-biologische Trocknungsanlage Mg Millionen Gramm, entspricht 1.000 kg bzw. 1 Tonne örE öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger PPK Papier, Pappe, Karton SGD-Nord Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Rheinland-Pfalz WSH Wertstoffhof

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 1

1 Einleitung Gemäß § 21 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) haben öffentlich-rechtliche Entsorgungsträ- ger Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen über die Verwertung, insbesondere der Vorbereitung zur Wiederverwendung und des Recyclings und die Beseitigung der in ihrer Region anfallenden und ihnen zu überlassenden Abfälle zu erstellen. Die Anforderungen an Abfallwirtschaftskonzepte richten sich dabei nach Landesrecht. Der Zweckverband Abfall- wirtschaft Region Trier (A.R.T.) hat als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger (örE) nach § 6 Landeskreislaufwirtschaftsgesetz (LKrWG) ein Abfallwirtschaftskonzept zu erstellen. Das vorliegende Abfallwirtschaftskonzept stellt in Summe die abfallwirtschaftlichen Maß- nahmen der Verbandsmitglieder des A.R.T. dar. Diese sind:  Stadt Trier  Landkreis Trier-  Landkreis Bernkastel-Wittlich  Eifelkreis Bitburg-Prüm  Landkreis Vulkaneifel

Bis zum 31.12.2015 wurden die Aufgaben der Siedlungsabfallentsorgung sowie die Erfas- sung und Verwertung von Bioabfällen für die oben aufgeführten Gebietskörperschaften vom Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft (RegAb) wahrgenommen. Zum 01.01.2016 traten die Landkreise Bernkastel-Wittlich und Vulkaneifel sowie der Eifelkreis Bitburg-Prüm dem damaligen A.R.T. bei und es erfolgte die Umbenennung in Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier. Das Konzept wurde auf Basis des gemeinsamen Abfallwirtschaftskonzepts 2014 des ZV Re- gAb erstellt, fortgeschrieben und den Anforderungen entsprechend des Leitfadens zur Erstel- lung eines Abfallwirtschaftskonzeptes des Ministeriums für Umwelt, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz angepasst. Die Fortschreibung erfolgt alle fünf Jahre. Das Abfallwirtschaftskonzept ist gültig für Abfälle aus Haushalten, haushaltsähnliche Gewer- beabfälle sowie Bau- und Abbruchabfälle, die im Verbandsgebiet des A.R.T. anfallen. Die rechtlichen Anforderungen sowie die Handlungsempfehlungen aus dem Leitfaden zum kommunalen Stoffstrommanagement werden erfüllt. Die Grundlagen und spezifischen abfall- rechtlichen Vorgaben orientieren sich an der Formulierungshilfe aus dem Leitfaden. Daraufhin werden der Rahmen sowie die Maßnahmen zur Erreichung der abfallwirtschaftli- chen Ziele erläutert. Der Status Quo zeigt die historische Mengenentwicklung der verschie- denen Abfallströme auf und gibt, soweit möglich und sinnvoll, eine Mengenprognose für das Jahr 2025 wieder.

2 Grundlagen und abfallrechtliche Vorgaben Den rechtlichen Rahmen für die Abfallentsorgung in einer Stadt bzw. in einem Landkreis bil- den die Vorschriften des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) und des Landeskreislaufwirt- schaftsgesetzes (LKrWG) Rheinland-Pfalz sowie die hierzu erlassenen Rechtsverordnungen und Satzungen. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 2

Die Regelungen des KrWG sollen den örE für die Gestaltung ihrer Abfallwirtschaft eine höhe- re abfall- und betriebswirtschaftliche Planungssicherheit ermöglichen. Kernpunkt ist die in § 6 Abs. 1 KrWG geregelte fünfstufige Abfallhierarchie:  Vermeidung,  Vorbereitung zur Wiederverwendung,  Recycling,  sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung,  Beseitigung.

Ausgehend von dieser Rangfolge soll gemäß § 6 Abs. 2 KrWG diejenige Maßnahme Vorrang haben, die den Schutz von Mensch und Umwelt unter Berücksichtigung des Vorsorge- und Nachhaltigkeitsprinzips am besten gewährleistet. Bei dieser Betrachtung ist der gesamte Lebenszyklus des Abfalls zugrunde zu legen, insbesondere hinsichtlich Emissionen, Res- sourcen- und Energierelevanz sowie Schadstoffgehalt. Die technische Möglichkeit, die wirt- schaftliche Zumutbarkeit und die sozialen Folgen der Maßnahme sind dabei zu beachten. Gemäß § 21 KrWG haben die örE Abfallwirtschaftskonzepte und Abfallbilanzen über die Verwertung – insbesondere der Vorbereitung zur Wiederverwendung und des Recyclings – und die Beseitigung der in ihrer Region anfallenden und ihnen zu überlassenden Abfälle zu erstellen. Die Anforderungen an die Abfallwirtschaftskonzepte richten sich nach dem Landeskreislauf- wirtschaftsgesetz (LKrWG) Rheinland-Pfalz. Sie werden in § 6 LKrWG detailliert beschrie- ben. Gemäß § 6 Abs. 1 LKrWG beraten die jeweils zuständige obere Abfallbehörde (SGD- Nord) und das Landesamt für Umwelt die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger bei der Umsetzung eines effizienten Stoffstrommanagements und bei der überörtlichen Vernetzung kommunaler Konzepte. Im Abfallwirtschaftskonzept sind die vorgesehenen Entsorgungswege, Angaben zur notwen- digen Standort- und Anlagenplanung sowie eine Kostenschätzung der geplanten Maßnah- men darzustellen. In diesem Rahmen sind die Maßnahmen der Vermeidung, der Vorberei- tung zur Wiederverwendung, des Recyclings, der sonstigen Verwertung und zur Beseitigung von Abfällen in ihrer zeitlichen Abfolge und unter Bewertung ihrer Umweltverträglichkeit zu erläutern. Dabei ist gemäß § 7 Abs. 4 KrWG die Abfallbeseitigung explizit zu begründen. Vor der Verabschiedung des Abfallwirtschaftskonzeptes oder dessen Fortschreibung sind gemäß § 6 Abs. 2 LKrWG die im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes anerkannten Ver- bände sowie die Selbstverwaltungskörperschaften der Wirtschaft zu hören, die im Bereich des jeweiligen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers tätig sind. Das kommunale Abfall- wirtschaftskonzept ist zudem in geeigneter Weise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gemäß § 14 b Abs. 1 Nr. 2 i. V. m. Anlage 3 Nr. 2.3 des Gesetzes über die Umweltverträg- lichkeitsprüfung (UVPG) bedürfen Abfallwirtschaftskonzepte einer strategischen Umweltprü- fung, wenn diese einen Rahmen für die Entscheidung über die Zulässigkeit eines Vorhabens gemäß § 14 b Abs. 3 UVPG setzen. Dies ist dann der Fall, wenn sie Festlegungen mit Be- deutung für spätere Zulassungsentscheidungen, insbesondere zum Bedarf, zur Größe, zum Standort, zur Beschaffenheit, zu Betriebsbedingungen von Vorhaben oder zur Inanspruch- nahme von Ressourcen, enthalten. Gemäß § 6 Abs. 3 LKrWG können, soweit Aufgaben der kommunalen Abfallwirtschaft zu- sammen mit anderen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern wahrgenommen werden, gemeinsame Abfallwirtschaftskonzepte erstellt werden. In diesem Fall sind die Abfallwirt- Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 3

schaftskonzepte so zu erstellen, dass die für die jeweilige entsorgungspflichtige Gebietskör- perschaft spezifischen Daten, Informationen, Planungen und Maßnahmen eindeutig erkenn- bar sind. Die Abfallwirtschaftskonzepte sind gemäß § 6 Abs. 4 LKrWG bei wesentlichen Änderungen – spätestens jedoch alle fünf Jahre – fortzuschreiben und der zuständigen Behörde vorzule- gen.

3 Beschreibung der (abfall)wirtschaftlichen Strukturen Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) als Körperschaft des öffentlichen Rechts umfasst die Stadt Trier, den Landkreis Trier-Saarburg, den Landkreis Bernkastel- Wittlich, den Landkreis Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie den Landkreis Vulkaneifel. Die Zustän- digkeit des Zweckverbandes erstreckt sich auf die genannten Gebiete. Die Verbandsmitglie- der haben insgesamt 100 Stimmen. Es entfallen derzeit auf die Arbeitsgemeinschaft zwi- schen der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg 48 Stimmen, den Landkreis Bern- kastel-Wittlich 22 Stimmen, den Eifelkreis Bitburg-Prüm 18 Stimmen und den Landkreis Vul- kaneifel 12 Stimmen (s. Abbildung 3.1). Die Stimmenverteilung ist alle 5 Jahre an die Ein- wohnerentwicklung nach der Erhebung des statistischen Landesamtes anzupassen.

Abbildung 3.1: Stimmverteilung der Verbandsmitglieder

3.1 Abfallwirtschaftliche Grundlagen

3.1.1 Gebiets- und Bevölkerungsstruktur Der A.R.T. liegt im westlichen Rheinland-Pfalz (s. Abbildung 3.2) und gehört zum Zuständig- keitsgebiet der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD-Nord).

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Abbildung 3.2: Verbandsgebiet A.R.T

Der A.R.T. umfasst laut den Erhebungen des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz eine Gesamtfläche von 4.926 km² (s. Tabelle 3.1) mit 540.507 Einwohnern1 zum Stichtag 31.12.2018 (s. Abbildung 3.3). Die Einwohnerdichte des A.R.T. Gebiets liegt somit bei 110 Ew/km², was einer ländlichen bis ländlich dichten Siedlungsstruktur entspricht.

1 Bevölkerungszahlen gemäß Stat. Landesamt Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 5

Abbildung 3.3: Bevölkerungsentwicklung der meldepflichtigen Einwohner zzgl. nicht meldepflichtiger Einwohner

Der Eifelkreis Bitburg-Prüm ist mit 1.627 km² der flächenmäßig größte Landkreis in Rhein- land-Pfalz. Die Flächen im Verbandsgebiet des A.R.T. stehen zu 87 % der Vegetation zur Verfügung. Siedlungs- sowie Verkehrsflächen haben in Summe einen Anteil von rund 12 %.

Tabelle 3.1: Flächennutzung im A.R.T. Verbandsgebiet2 Siedlung Verkehr Vegetation Gewässer Summe [km²] [km²] [km²] [km²] [km²] Trier 26 11 76 4 117 Trier-Saarburg 75 64 949 14 1.102 Bernkastel-Wittlich 65 67 1.019 17 1.168 Bitburg-Prüm 78 89 1.450 10 1.627 Vulkaneifel 49 54 803 6 912 A.R.T. Summe 293 285 4.297 51 4.926 A.R.T. Anteil 6 % 6 % 87 % 1 % 100 %

Der überwiegende Anteil (ca. 75 %) der Menschen im A.R.T. Verbandsgebiet lebt in Einfami- lienhäusern oder in Wohngebäuden mit zwei Wohnungen (s. Tabelle 3.2)

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Tabelle 3.2: Wohngebäude im A.R.T. Verbandsgebiet2 Wohngebäude Einfamilienhäuser mit 2 Wohnungen mit 3 oder mehr Wohnungen Trier 10.749 3.022 6.466 Trier-Saarburg 36.865 8.073 3.719 Bernkastel-Wittlich 30.946 6.075 2.911 Bitburg-Prüm 28.027 5.709 2.217 Vulkaneifel 18.891 3.381 1.293 A.R.T. Summe 125.478 26.260 16.606 A.R.T. Anteil 75 % 16 % 10 %

3.1.2 Wirtschaftsstruktur Der A.R.T. ist günstig an überregionale Verkehrswege angeschlossen. Mit dem internationa- len Flughafen von Luxemburg sowie dem Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück und den Verkehrslandeplätzen Föhren und Bitburg besteht eine gute Anbindung an den Luftverkehrs- raum. Die Flüsse und sind zu modernen Wasserstraßen ausgebaut. Mit Anbin- dung über die Autobahnen A1, A48, A60 und A64 sowie einer guten Vernetzung von Kreis- und Bundesstraßen ist der A.R.T. auch über den Landweg gut erschlossen. Das Schienen- netz reicht von der Moselstrecke zwischen Koblenz und Tier über die Eifelstrecke zwischen Köln und Trier bis zu regionalen Kurzstrecken durch zahlreiche Nebenstrecken. Die Wirtschaftsstruktur der Zweckverbandsmitglieder des A.R.T. ist mittelständisch geprägt. Neben Dienstleistungsunternehmen sind klein-, mittel- und großständische Unternehmen in der Region vertreten. Anhand der Beschäftigungszahlen liegt der Schwerpunkt im Bereich des produzierenden Gewerbes sowie den sonstigen Dienstleistungsbereichen (s. Tabelle 3.3).

Tabelle 3.3: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.2018 am Arbeitsort in den kreisfreien Städten und Landkreisen nach Wirtschaftsabschnitten3 Land- u. Forst- Produzierendes Dienstleist. wirtschaft Gewerbe Bereiche Stadt Trier 0,3 % 19,5 % 80,2 % Bernkastel-Wittlich 1,7 % 41,5 % 56,9 % Eifelkreis Bitburg-Prüm 1,0 % 40,9 % 58,1 % Vulkaneifel 1,1 % 37,5 % 61,5 % Trier-Saarburg 1,7 % 35,4 % 62,9 % A.R.T. gesamt 1,0 % 32,9 % 66,1 %

2 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Kreisfreie Städte und Landkreise in Rheinland-Pfalz – Ein Vergleich in Zahlen 2018 3 Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.2018 Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 7

3.2 Entsorgungsanlagen und abfallwirtschaftliche Einrichtungen Im Verbandsgebiet des A.R.T. befinden sich nachfolgend aufgelistete Einrichtungen zur Er- fassung von Abfällen. In Abbildung 3.4 sind die Standorte der Entsorgungs- und Verwer- tungszentren (EVZ) sowie der Wertstoffhof (WSH) Trier eingezeichnet

Abbildung 3.4: Verbandsgebiet und Standorte.

3.2.1 EVZ Im EVZ Mertesdorf befinden sich neben der Anlieferstelle für Bauschutt, Restabfall, Matrat- zen, Altholz, Reifen und weitere Kleinmengen das Sortierzentrum für sämtliche Abfälle die vom A.R.T. zur weiteren Verwertung transportiert werden müssen sowie der Grüngutkom- postplatz und die MBT Mertesdorf. Die Anlieferstelle besteht seit dem Jahr 2000. Am Standort EVZ Mertesdorf sind umfangreiche Veränderungen umgesetzt worden oder noch in der Planung, die geschätzten Kosten dafür belaufen sich im Investitionszeitraum von 2020 bis 2024 auf über 60 Mio. €:  Durch die in den kommenden Jahren vorgesehene Verlegung der Abfallsammelfahrzeuge aus der Löwenbrückener Straße in Trier-Süd nach Mertesdorf und der Einbuße einer ge- meinsamen Werkstattlösung mit der Stadt Trier könnten folgende Bereiche baulich ge- meinsam am Standort Mertesdorf genutzt werden: Werkstatt, Tankstelle, Fahrzeugpflege (Waschhalle), Bevorratung (Lager), Gemeinsame Sozialbereiche für Fah- rer/Müllwerker/Deponiearbeiter, Containerlogistik. Das EVZ bietet hierzu ausreichend Flä- chen. Aus energietechnischem Gesichtspunkt könnten zudem im EVZ Mertesdorf Syner- gien durch die Nutzung von Strom und Wärme aus Deponiegas und vorhandener bzw. ausbaufähigen PV-Anlagen realisiert werden.  Das Problemmüllzwischenlager wird erneuert  Die Verkehrsströme sollen im Einfahrtsbereich des EVZ Mertesdorf zwischen dem An- und Abtransport der Abfallmengen und den Mengen die aus der Umlagerung der Deponie Saarburg und dem Transport von Mengen für die Oberflächenabdichtung resultieren, ge- trennt werden. Daher war ein Ausbau des Einfahrtsbereiches erforderlich. Die Zu-und Ab- Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 8

fahrtsspuren wurden von 3 auf 4 Waagen erweitert, um die Logistikabläufe im Anlieferbe- reich zu optimieren.

Abbildung 3.5: Luftbild EVZ Mertesdorf

3.2.2 EVZ Rittersdorf Am Standort der DK 0 Deponie in Rittersdorf wurde im Mai 2017 ein Entsorgungs- und Ver- wertungszentrum eröffnet. Gleichzeitig wurde der Wertstoffhof an der ehemaligen Hausmüll- deponie in Plütscheid geschlossen. Am EVZ Rittersdorf werden Behälterglas, Alttextilien, PPK, Verpackungsabfälle, Altmetalle, Elektroaltgeräte, ungefährliches Altholz, Altreifen, Bauschutt, Sperrabfall und Baumischabfälle angenommen. Problemabfälle können ebenfalls abgegeben werden. Für den Eifelkreis Bitburg-Prüm wird im Laufe des Jahres 2020 eine neue Möglichkeit für Umschlag und Verwertung von Abfällen geschaffen. Die geplanten Kos- ten hierfür betragen ca. 2,8 Mio. €.

3.2.3 EVZ Sehlem Von 1975 bis Mitte 2005 wurde die Deponie als zentrale Hausmülldeponie Sehlem betrieben. Seitdem wurde das Deponiegelände in eine multifunktionale Einrichtung für abfallwirtschaftli- che Dienstleistungen des Landkreis Bernkastel-Wittlich umgebaut. So wurden Ablagerungs- kapazitäten für mineralische Abfälle geschaffen, eine Umladestation für Abfälle aus der kommunalen Sammlung eingerichtet (seit 2006 Umschlag von bis zu 100 Tonnen Abfällen pro Tag), eine Annahmestelle für Anlieferer von Kleinmengen für verschiedenste Abfallarten (Wertstoffhof seit 2005, in 2008 Erweiterung der anlieferbaren Abfallarten) und eine Grün- gutannahmestelle geschaffen. Um die im Rahmen des Logistikkonzeptes 2020 (s. Kapitel 3.6.2) getätigten Zusagen gegen- über den Bietern zu gewährleisten, wird der A.R.T. auf der Anlage Sehlem eine PPK- Umschlaghalle sowie Logistikflächen einschließlich zugehöriger infrastruktureller Einrichtun- gen erbauen. Die Kosten hierfür betragen ca. 2,9 Mio. €. In einem weiteren Ausbauschritt wird der vorhandene Wertstoffhof zur Aufnahme zusätzli- cher Abfallfraktionen und zur vorteilhafteren Verkehrsführung ausgebaut. Des Weiteren wird Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 9

im Nordosten eine Kompostierungsanlage mit einer Fläche von rund 10.000 m² sowie einer Behandlungskapazität von ≤ 10.000 Mg/Jahr errichtet.

3.2.4 EVZ Walsdorf Das EVZ Walsdorf wird seit Mitte der 1980er Jahre als Umschlagplatz für die Abfälle im Landkreis Vulkaneifel genutzt. Hier werden die einzelnen Abfallarten verwogen, für den Transport in größere Container umgeleert und abtransportiert. Neben der Umladung von Abfällen aus dem Holsystem können Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis hier seit Mitte 2005 auch Kleinmengen verschiedener Abfallarten anliefern. Zum 01.01.2019 erfolgte die Übernahme und eine umfangreiche Sanierung der Anlage. Seitdem wird das EVZ Wals- dorf in Eigenregie betrieben. Im Rahmen des Logistikkonzeptes 2020 (s. Kapitel 3.6.2) wird der A.R.T. für die Anlage Walsdorf (Umladestation und Wertstoffhof) eine PPK-Umschlaghalle sowie Logistikflächen einschließlich zugehöriger bereits vorhandener infrastrukturellen Einrichtungen nutzen.

3.2.5 Wertstoffhof Trier Der gegenwärtige Wertstoffhof wird von den Kunden sehr gut angenommen. Er stellt ein un- verzichtbares Serviceangebot im Stadtgebiet dar (gegenwärtig bis zu 90.000 Kunden- kontakte im Jahr) und soll gemäß dem regionalen Wertstoffhofkonzept weiter ausgebaut werden. Da der aktuelle Wertstoffhof als Provisorium und zudem auf der für die Stadt Trier vorgesehenen Optionsfläche (Brückenzufahrt) eingerichtet wurde, ist eine Verlegung der Zufahrt auf einen anderen Grundstücksbereich unvermeidlich. Künftig soll hierzu die neu eingerichtete Zufahrtsstraße im nordöstlichen Bereich des verbleibenden Grundstückes die- nen. Das Wertstoffhofkonzept sieht vor, die Wertstoffhöfe möglichst nach gleichen funktionalen Anforderungen und einer gleichen verkehrstechnischen Lenkung einzurichten. Dies kann sodann bei der ohnehin erforderlichen Verlegung des Wertstoffhofes auf dem Grundstück Metternichstr 35 berücksichtigt werden. Die Kosten hierfür liegen bei ca. 1,8 Mio. €.

3.2.6 Weitere Wertstoffhöfe Das Wertstoffhof-Konzept sieht vor, dass weitere Anlagen im Verbandsgebiet geplant wer- den. Potentielle Standorte hierfür sind Wittlich, -Könen, Morbach, Saarburg und Daun. Hierfür sind bis zum Jahr 2024 Mittel von ca. 8 Mio. € im Wirtschaftsplan eingestellt.

3.2.7 Behälterglas-Containerinseln In der Stadt Trier stehen den Bürgerinnen und Bürgern zur Entsorgung von Behälterglas ins- gesamt 113 Containerstandplätze und im Landkreis Trier-Saarburg insgesamt 211 Contai- nerstandorte zur Verfügung. Daraus ergibt sich eine Standortdichte für diese Region von 798 Einwohnern je Standplatz. Die Standortentwicklung obliegt der Stadt Trier und den Gemein- den des Landkreis Trier-Saarburg. Mittel- bis langfristig ist die Einrichtung von Unterflursys- temen an geeigneten Standorten im Stadtgebiet Trier geplant. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich gibt es insgesamt 190 Standorte für die Entsorgung von Behälterglas. Dadurch ergibt sich eine durchschnittliche Standortdichte von 590 Einwohnern je Standort. Es sind derzeit keine Maßnahmen zur weiteren Standortentwicklung geplant. Im Gebiet des Eifelkreises Bitburg-Prüm gibt es derzeit 220 Standorte für die Entsorgung von Behälterglas (Standortdichte: 446 Einwohnern/Containerstandort). Es sind derzeit keine Maßnahmen zur weiteren Standortentwicklung geplant. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 10

Im Landkreis Vulkaneifel stehen an insgesamt 133 Standorten Container für die sortenreine Erfassung von Behälteraltglas (Standortdichte: 456 Einwohnern/Containerstandort). Es sind derzeit keine Maßnahmen zur weiteren Standortentwicklung geplant.

3.2.8 Grüngutsammelstellen Im Jahr 2005 wurde damit begonnen, dezentrale Sammelstellen für Gartenabfälle einzurich- ten. Begonnen wurde mit 12 Sammelstellen wozu im Laufe des Jahres 2005 noch 7 weitere hinzukamen. Seitdem wurde das Sammelstellensystem kontinuierlich ausgebaut. Mittlerweile bestehen 25 Sammelstellen in der Stadt Trier und Landkreis Trier-Saarburg (Standortdichte4: 10.342 Einwohnern/Grüngutsammelstelle). Mit Beschluss des Kreisausschusses Bernkastel-Wittlich aus dem Jahr 2002 wurde mit der Errichtung von 16 Sammelstellen die Grünguterfassung vom Holsystem auf Abruf auf ein Bringsystem umgestellt. In 2003 eröffneten bereits 15 Sammelstellen. Diese Anzahl konnte kontinuierlich auf 20 Sammelstellen ausgebaut werden (Standortdich- te4: 5.607 Einwohnern/Sammelstelle). Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind 15 Sammelstellen eingerichtet (Standortdichte4: 6.548 Einwohnern/Sammelstelle). Zudem gibt es 14 Grüngutsammelstellen im Landkreis Vulkaneifel (Standortdichte4: 4.336 Einwohnern/Grüngutsammelstelle). Die Sammelstellen sind hauptsächlich von Landwirten bewirtschaftet und beaufsichtigt und werden quartalsmäßig auf eine ordnungsgemäße Führung überprüft. Aufgrund der flächen- mäßigen Verteilung der Sammelstellen sind theoretisch keine Anfahrtswege weiter als 5 km für die Bürgerinnen und Bürger notwendig. Zur Erreichung dieses Ziels ist in den nächsten Jahren die Einrichtung von insgesamt sechs weiteren Grüngutsammelstellen geplant.

3.2.9 Bringsystem Biotüte Im Verbandsgebiet des A.R.T. wird das Bringsystem Biotüte umgesetzt (siehe 3.6.1). Das System befindet sich seit seiner Einführung im kontinuierlichen Ausbau. Ende des Jah- res 2019 sind an über 900 Standorten Behälter zur Abgabe der Biotüten eingerichtet.

3.2.10 Mechanisch-biologische Trocknungsanlage (MBT) Mertesdorf Die MBT grenzt an das Gelände des EVZ Mertesdorf und wurde 2006 von der RegEnt GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des RegAb, gekauft. Der Probebetrieb wurde am 29. März 2007 aufgenommen. Der Regelbetrieb startete am 7. Mai 2007. In der MBT Mertesdorf werden die Siedlungsabfälle von ca. 540.507 Einwohnern (Stand 2018) getrocknet und anschließend als Sekundärbrennstoff verwertet. Der Trocknungspro- zess wird durch die Aktivität von Mikroorganismen durchgeführt. Das Gewicht der Abfälle wird um bis zu 34 Gewichtsprozent reduziert. Derzeit werden rund 120.000 Mg Restabfall aus Haushalten und Gewerbe sowie Reste aus der Sortierung von Sperrabfällen in der Anlage behandelt. Die erste Station für den Abfall in der MBT ist der Annahmebunker. Er ist 10 Meter tief und hat ein Fassungsvolumen von 5.494 m³ Abfall. Das entspricht 2.500 Mg. Für die Anlieferung des Siedlungsabfalls stehen insgesamt fünf Tore zur Verfügung. Jedes Tor ist mit einer Luftschleuse ausgestattet, damit

4 Bezug ist jeweils die Einwohnerzahl in dem Landkreis bzw. dem Zusammenschluss aus Landkreis und Stadt Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 11

weder Staub noch Geruch aus dem Anlieferungsbunker nach außen dringen können. Die Luftwand wird beim Öffnen der Tore aktiviert. Im Bunkerbereich arbeitet ein vollautomatischer Anlieferkran, der unmittelbar nach der Anlie- ferung den Abfall aufnimmt, gleichmäßig verteilt und den Abfall zu den beiden Walzenzer- kleinerern transportiert. Dort wird der Abfall in gegeneinander laufenden Walzen zerkleinert.

Abbildung 3.6: Sammelfahrzeuge beim Entladevorgang

Der zerkleinerte Restabfall wird über Transportbänder in einen Zwischenbunker befördert. Aus dem Pufferbunker wird der zwischengelagerte Abfall durch einen weiteren Greifkran in eine der 12 Rotteboxen transportiert. Jede Rottebox hat ein Fassungsvermögen von 600 m³ bzw. 300 Mg. Während der sieben- bis neuntägigen Rottephase ist die Box mit einem Deckel luftdicht abgeschlossen. Im Abfall enthaltene Mikroorganismen bauen organische Substanz ab, wodurch Wärme entsteht. Die Temperaturen im Abfall steigen so bis auf 50 °C an. Durch diese Wärme verdampft das im Abfall enthaltene Wasser. Für die Trocknung muss keine Fremdwärme zugeführt werden. Die dem Abfall entzogene Feuchtigkeit wird als Kondensat über das Umluftsystem ausgetragen und in der Kläranlage zusammen mit dem Presswasser aus den Rotteboxen der MBT Mertesdorf und den Abwässern aus den sanitären Einrichtun- gen des EVZ Mertesdorf gereinigt.

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Abbildung 3.7: Der Greifer entnimmt den Abfall dem Tiefbunker (links) und füllt ihn in die trichterförmige Öffnung des Walzenzerkleinerers (rechts)

Um eine gleichmäßige und effiziente Trocknung des Abfalls zu erreichen, wird jede Rottebox einzeln über am Boden angebrachte Düsen mit Luft versorgt. Um den Verlauf der Rotte zu überwachen, wird eine Vielzahl an Daten wie Temperaturverlauf und Luftdurchlässigkeit er- fasst. Alle für die Boxensteuerung relevanten Messdaten werden in einem Prozessleitsystem auf mehreren Monitoren im Leitstand dargestellt. Dieser ist während des 2-Schichtbetriebes der Anlage von mindestens einer Person besetzt.

Abbildung 3.8: Blick in eine Rottebox (links) und Blick auf die Rotteboxen mit Greifkran zur Befüllung (rechts)

Am Ende der Kurzrotte bleibt ein biologisch inaktives Mischmaterial mit einem Feuchtegehalt von rund 10 % zurück. Der Abfall hat damit Brennstoffqualität erreicht und kann in Sekun- därbrennstoff-Kraftwerken eingesetzt werden. Der durchschnittliche Heizwert liegt bei 12.500 kJ/kg. Nach der Rotte gelangt der getrocknete Abfall in einen Zwischenbunker der mit einem selbst- fördernden Boden ("walking floor") ausgestattet ist. Über ein weiteres Transportband wird der Abfall in die benachbarte Halle befördert. Dort werden Eisenmetalle und seit 2014 zusätzlich Nicht-Eisenmetalle durch einen Wirbelstromscheider entnommen und in einem Container gesammelt. Der restliche Abfall wird in zwei Hochbunkern mit Schubboden zwischengelagert und dort für den Abtransport auf LKW geladen. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 13

Abbildung 3.9: Abscheidung der Eisenmetalle (links) und Verladung des Abfalls in LKW (rechts)

Die Abluft aus dem Rotteprozess ist eine mit Kohlenwasserstoffen angereicherte feuchte Luft und wird einer Abluftreinigung zugeführt. Die Abluftreinigung funktioniert nach dem Verfahren der regenerativen thermischen Oxidation (RTO). Hierbei wird die Abluft zuerst über Kera- mikwaben aufgeheizt und anschließend einer Brennkammer zugeführt. Dort wird die Luft auf 850 °C erwärmt, wodurch nahezu alle organischen (schadstoff-)Verbindungen in der Abluft zu Kohlendioxid und Wasser oxidieren. Im Anschluss wird die 850 °C warme Luft mit Hilfe der Keramikwaben wieder abgekühlt. So werden 98 % der Wärme wieder zurückgewonnen und stehen für die Aufheizung der Luft wieder zur Verfügung. Die für diesen Prozess not- wendige Energie wird in Form von Deponiegas aus der angrenzenden Deponie des Zweck- verbandes A.R.T. zugeführt. Für eventuelle Störungen bei der Deponiegasversorgung be- steht ein Erdgasanschluss. Durch ein zyklisches Umschalten auf die verschiedenen Seg- mente der Keramikwaben und zwischengeschaltete Spülzyklen werden die gesetzlichen An- forderungen im Dauerbetrieb eingehalten. Aktuell wird die Anlage erweitert. Weitere Informationen hierzu findet sich in Kapitel 3.6.3.

3.2.11 Grüngutkompostierung im EVZ Mertesdorf Der Kompostplatz am EVZ Mertesdorf wurde auf dem ersten Deponieabschnitt der Haus- mülldeponie errichtet. Die Umlagerung des Kompostplatzes von der Südspitze der Deponie auf eine neue, 11.000 m² große Fläche mit Basisabdichtung wurde 2015 abgeschlossen. Die dann freiwerdende Fläche des Kompostplatzes wird zur Entwicklungsfläche des EVZ Mer- tesdorf und dient der Weiterentwicklung des Betriebsstandortes.

3.2.12 Standort Fuhrpark Seit seiner Gründung erfasst der A.R.T. im Bereich der Stadt Trier und im Landkreis Trier- Saarburg seine Abfälle mit eigenem Personal und eigenen Fahrzeugen. Der A.R.T. setzt hierfür Abfallsammelfahrzeuge nach DIN 1501-1 (Hecklader) ein und beschafft diese selbst. Regelmäßig werden ältere Fahrzeuge mit vergleichsweise hohen Schadstoff-Emissionen durch neue Fahrzeuge mit niedrigeren Schadstoff-Emissionswerten ersetzt. Aktuell werden im Verbandsgebiet Fahrzeuge mit folgender Schadstoffklasse eingesetzt:  20 Nutzfahrzeuge mit der Klasse EURO VI  20 Nutzfahrzeuge mit der Klasse EURO V Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 14

 2 Nutzfahrzeuge mit der Klasse IV

Zurzeit setzt sich der Fuhrpark aus folgenden Fahrzeugtypen zusammen:  Abfallsammelfahrzeuge 34  Kofferfahrzeuge 4  Sprinter 4

In den nächsten Jahren wird der Fuhrpark an einen neuen Standort am EVZ in Mertesdorf umziehen. Daher sind am jetzigen Standort keine weiteren Maßnahmen geplant.

3.2.13 Standort Verwaltung Bereits im Jahr 2015 zog ein Teil der Verwaltungsabteilungen in das neue Kundenzentrum in der Metternichstraße 33 um. Aktuell ist im 1. OG noch die Kreisverwaltung Trier-Saarburg untergebracht. Bis Ende des Jahres 2020 wird das Nachbargebäude Metternichstr. 33a umgebaut und zur Vermietung für die Kreisverwaltung vorbereitet, so dass auch die übrigen Verwaltungsabteilungen aus der Löwenbrückener Straße in das Kundenzentrum ziehen kön- nen.

3.3 Deponien Im Verbandsgebiet des A.R.T. existieren diverse Altdeponien, welche im Rahmen der abfall- gesetzlichen Aufgabenerfüllung einer Nachsorge nach den abfallgesetzlichen Vorgaben (insbes. §§ 39 ff. KrWG und DepV) bedürfen. sowie in Betrieb befindliche Deponien Zu Beginn des Jahres 2016 übernahm der A.R.T. die nachfolgenden angeführten aktiven Deponien und Altdeponien. In den nachfolgenden Tabellen und in Abbildung 3.10 sind die Deponien des A.R.T. nach den Zweckverbandsmitgliedern im Überblick dargestellt.

Tabelle 3.4: Deponien in Stadt Trier / Landkreis Trier-Saarburg Altdeponien Hausmülldeponie in der Nachsorgephase Altdeponie Saarburg Altdeponie Aach in der Nachsorgephase Erdaushubzwischenlager /Schleidweiler Erdaushubzwischenlager Erdaushubzwischenlager wurde zu 100 % geräumt Erdaushubzwischenlager Erdaushubdeponie in der Nachsorgephase Erdaushubdeponie Trier-Pfalzel In Betrieb befindliche Deponie Deponie auf dem Gelände des EVZ Mertesdorf

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 15

Tabelle 3.5: Deponien im Landkreis Bernkastel-Wittlich Altdeponien Erdaushubdeponie Bergweiler Erdaushubdeponie Kröv I + II in der Nachsorgephase Erdaushubdeponie Mülheim Erdaushubdeponie Neumagen-Dhron in der Nachsorgephase Erdaushubdeponie Gielert in der Nachsorgephase In Betrieb befindliche Deponien Deponie Sehlem Erdaushublager Morbach

Tabelle 3.6: Deponien im Eifelkreis Bitburg-Prüm Altdeponien Zentraldeponie Plütscheid Erddeponie Daleiden In Betrieb befindliche Deponien Erddeponie Dudeldorf Erddeponie Rittersdorf

Tabelle 3.7: Deponien im Vulkaneifelkreis Daun Altdeponien Hausmülldeponie Dohm-Lammersdorf in der Nachsorgephase Erdaushubdeponie Jünkerath-Glaadt In Betrieb befindliche Deponien -

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 16

.

Plg

-

-

abge

abge

Annahme

-

Dhron

-

am See am

Gielert

Lammersdorf

Kröv I+II Kröv

-

Morbach

Mülheim

der der Nachsorge

Rekultivierung Rekultivierung

Rekultivierung Rekultivierung

Kell

Hermeskeil

Bergweiler

-

-

geschlossen

EVZ Sehlem EVZ

in der Ablagerungsphase in der Ablagerungsphase

Privatgelände Privatgelände insolventer

und und der in Nachsorge

20.04.2005 20.04.2005 angezeigt

Sanierung Sanierung abgeschlossen

Rekultivierung abgeschlossen Rekultivierung abgeschlossen

Privatgelände Privatgelände verschiedene

und und in der Nachsorge

EVZ Mertesdorf EVZ

-

Abschluss Abschluss der Rekultivierung am

Sanierung Sanierung abgeschlossen und in

-

in der Ablagerungsphase in der DA 6 u. Ablagerungsphase

Neumagen

-

von von Rekultivierungsboden

EAD

EAD

Dohm

EAD

EAD

DKII

schlossen und schlossen und Nachsorge in der

schlossen und schlossen und Nachsorge in der

DKII

Eigentümer Zuständigkeit Eigentümer unklar

EAD

Eigentümer, ZuständigkeitEigentümer, unklar

DKII DKII

Oberflächenabdichtung Oberflächenabdichtung Planung i.

5c sowie Oberflächenabdichtung 5c sowie Oberflächenabdichtung i.

DKII DKII

EAD

EAD

Entlassung aus der Nachsorgephaseaus Entlassung

Nachsorgephase

Stilllegungsphase

Ablagerungsphase

-

-

abge

Graadt

-

Pfalzel

-

Schleidweiler

Stilllegung ist ohne istohne Stilllegung

Aach

Zuständigkeit unklar

-

Kanzem

Daleiden

Saarburg

Dudeldorf

Rekultivierung Rekultivierung

Plütscheid

Rittersdorf Rittersdorf

Schließung vorgesehen Schließung

geplant: geplant: Abdeckung mit

Trier

-

Freudenburg

an Gemeinde per Vertrag Vertrag per an Gemeinde

1993 1993 B53 führt rekultiviert,

-

Sanierung Sanierung abgeschlossen

-

m Genehmigungsverfahren Genehmigungsverfahren m

i

Rekultivierungsboden Rekultivierungsboden

-

und und in der Nachsorge

Genehmigungsantrag Genehmigungsantrag für Rück

-

-

Jünkerath

ca. 1.000 m³ auf ehem. Gemeinde 1.000ehem. aufca. m³ HMD

-

EAD

bauliche bauliche vorgesehen Eingriffe

EAD

EAD

hindurch hindurch und viele Eigentümer

schlossen u. in der der schlossenu. Nachsorge in

Zemmer

EAD EAD

Konzept Konzept der

übergeben,

geplant: DK0 geplant: 2. Bauabschnitt für

DKII

bau bau zum EVZ Mertesdorf wird gestellt

EAD

DKII

DKII DKII

EAD EAD Oberflächenabdichtung Oberflächenabdichtung DepV nach

Abbildung 3.10: Status und Übersicht der Deponien im A.R.T.-Verbandsgebiet Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 17

In den folgenden Kapiteln werden zu den Deponien Informationen der Deponiespezifika, zum Status quo sowie den weiteren Planungen aufgeführt.

3.3.1 Altdeponien

3.3.1.1 Stadt Trier / Landkreis Trier-Saarburg

3.3.1.1.1 Hausmülldeponie Hermeskeil Auf der ehemaligen Hausmülldeponie Hermeskeil erfolgt nur noch eine Überwachung der rekultivierten Deponie. Im Jahr 2000 wurde der seitlich am Böschungsfuß der Deponie fließende Detzbach in den angrenzenden Wald verlegt. Die Deponieanlage wurde 2004 mittels Bodenabdeckung und Böschungsanpflanzungen rekultiviert, wobei auch mittels Rammkernsondierungen Boden- luftproben bis in 4 m Tiefe entnommen wurden. Alle Maßnahmen erfolgten mit Zustimmung der Aufsichts- und Genehmigungsbehörden. Per der SGD-Nord vom 26.08.2015 an die Stadt Hermeskeil als den Grundstücks- eigentümer wurde die Anlage als "gesicherte Altlast" eingestuft und befindet sich seitdem in der Nachsorge. Die definierten Auflagen werden vom A.R.T. übernommen. Die Anlage wird seit ca. 1986 als Hundesportplatz mit Vereinsgebäude genutzt.

Abbildung 3.11: Luftbild der ehemaligen Hausmülldeponie Hermeskeil

3.3.1.1.2 Altdeponie Saarburg Die Anlage wurde bis Ende 1995 mit Haus-, Gewerbe- und Bauabfällen verfüllt. Das Ablage- rungsvolumen beträgt inkl. der Zwischenabdeckungen mit Bodenmassen ca. 300.000 m³. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 18

Die ehemalige Hausmülldeponie verfügt über keine Basisdichtung und hat eine sehr hohe Sickerwasser-Neubildungsrate durch Fremdwasserzutritte. Nach der Schließung wurde die Deponieoberfläche zur Reduzierung der Sickerwasserbil- dung nach und nach mit einer bis zu drei Meter starken Bodenabdeckung versehen. Ab 1995 wurden als weitere Sanierungsschritte im Einvernehmen mit der damaligen Bezirksregierung Trier folgende Maßnahmen durchgeführt:  Bau einer Anschlussleitung zum Schmutzwasserkanal der Stadt Saarburg  Erweiterung der Speichermöglichkeiten für stark belastetes Sickerwasser  Bau einer Tiefrigole am Deponiefuß zur Fassung von oberflächennah zufließendem Grundwasser  Abklemmen einer Stichdränage in der Steilböschung, da diese Dränage nur unbelastetes Wasser führt  Bau einer Mess- und Kontrolleinrichtung westlich der L 135  Umlenkung des Oberflächenwasser-Abflusses in den bergseitigen Randgraben der Depo- niezufahrtsstraße sowie Regenrückhaltemaßnahmen  Bestimmung des hydrogeologischen Einzugsgebiets und Aufstellung eines einfachen Nie- derschlags-Abfluss-Bilanzmodells Im April 2002 wurden Erkundungsmaßnahmen mit dem Ziel einer endgültigen Sanierung beauftragt. Es wurden Voruntersuchungen zur endgültigen Überführung der Deponie in die Nachsorge durchgeführt, um eine Beurteilung der Deponie bezüglich  Deponiegasbildung und Erfordernis der aktiven Entgasung,  Sickerwasserbildung und Möglichkeiten der Mengenreduzierung,  Zustand des vorhandenen Sickerwasser-Fassungssystems zu erhalten. In Rahmen dieses Untersuchungsprogramms wurde festgestellt, dass die Verrottung der Abfälle so weit fortgeschritten ist, dass auf den Bau einer aktiven Entgasung verzichtet wer- den kann. Seit 2008 ließ der Zweckverband A.R.T. zur Gewinnung von weiteren Kenntnissen acht Grei- fer-Bohrungen sowie einen Probebau durchführen. Eine Machbarkeitsstudie und ein Vorent- wurf zeigten, dass eine Umlagerung der Deponie ökologisch und ökonomisch vertretbar, nachhaltig und sinnvoll ist. Die Entscheidung für die Umlagerung der Deponie Saarburg zur Deponie im EVZ Mertesdorf ist am 27.06.2012 in der Verbandsversammlung gefallen. Die vorbereitenden Maßnahmen zum Rückbau sind eingeleitet. Die Genehmigung zum Rückbau wurde mit dem Bescheid vom 21.08.2019 erwartet. Somit könnte der vollständige Rückbau der Altdeponie Ende 2022 abgeschlossen sein. Der Abdeckboden und die Altabfäl- le sollen auf der Deponie im EVZ Mertesdorf sicher und rechtlich konform eingelagert wer- den. Die Gesamtkosten betragen nach gegenwärtigen Schätzungen ca. 18,5 Mio. € inkl. Umsatz- steuer. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 19

Abbildung 3.12: Luftbild der Altdeponie Saarburg

3.3.1.1.3 Altdeponie Aach Die ehemalige Hausmülldeponie Aach befindet sich in der Nachsorgephase. Vorgeschichte:  Die Deponie Aach wurde 1968 von der Stadt Trier auf gepachteten Flächen angelegt.  Die Stadt Trier deponierte in der Anlage 5 Jahre lang bis zum 31.08.1973 Abfall.  Ab 01.09.1973 bis zur Verfüllung Ende Oktober 1978 wurde die Deponie vom Zweckver- band A.R.T. betrieben. Behördliche Vorgaben/Planfeststellungsverfahren:  Beim Bau der Anlage wurde zwingend vorgegeben, dass der durch das Deponiegelände fließende Rolkemsbach mittels Kastenbauwerk zu verrohren ist.  Wegen des geänderten technischen Standes nach Schließung der Anlage und weil sich das Kastenbauwerk auch nicht als dicht erwies, hat die ehemalige Bezirksregierung Trier im Januar 1985 einen Sanierungsplan gefordert.  Der Rolkemsbach muss seitlich der Anlage als offenes Gewässer vorbeigeführt werden.  Am 16.07.1987 wurde der Antrag auf Planfeststellung gestellt. Der wasserrechtliche Plan- feststellungsbeschluss wurde am 20.02.1995 von der Bezirksregierung Trier erlassen. Durchgeführte Sanierungsmaßnahmen vom Februar 2000 bis Mai 2002: Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 20

 Umlagerung von ca. 135.000 m³ Abfall zur Profilierung der Deponie und Freilegung eines Taleinschnittes bis zum gewachsenen Erdreich  Anlegung eines naturnahen Bettes für den Rolkemsbach in das freigelegte V-Tal  Einrichtungen zur Fassung von Sickerwasser und Deponiegas  Anlegen von ca. 35.000 m² Oberflächendichtung  Wegebau  Böschungssicherungen Die Anlage ist seit dem 20.05.2016 als Altlast eingestuft und befindet sich in der Nachsorge.

Abbildung 3.13: Luftbild der Altdeponie Aach

3.3.1.1.4 Erdaushubzwischenlager Zemmer/Schleidweiler Das ehem. Erdaushubzwischenlager Zemmer/Schleidweiler wurde auf einer ehemaligen Hausmülldeponie der Gemeinde angelegt und vom A.R.T. von 1993 bis 1996 betrieben. Es wurden nur ca. 1.000 m³ unbelasteter Bauschutt- und Boden abgelagert. Die wenigen eingelagerten Mengen sind bereits stark verwittert und nicht mehr sichtbar in- folge natürlicher Sukzession von der Umgebung zu unterscheiden. Der A.R.T. vertritt die Auffassung, dass eine Rekultivierung hier nicht erforderlich ist. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 21

Der A.R.T. befindet sich mit der SGD-Nord in enger Abstimmung, damit diese Altanlage in die Nachsorge überführt werden kann.

3.3.1.1.5 Erdaushubzwischenlager Kell am See Das Erdaushubzwischenlager Kell am See, betrieben von 1991 bis 1996, befindet sich als rekultiviertes Zwischenlager in der Stilllegungsphase. Die zwischengelagerten Mengen konnten auf der Deponie verbleiben. Alle Einfriedungs- einrichtungen der Anlage wurden 2004 entfernt und die eingelagerten Mengen sowie der Oberboden nach den behördlichen Vorgaben zur Rekultivierung eingebaut. Als Rekultivie- rungsziel wurde eine natürliche Sukzession der Fläche festgelegt. Als ein möglicher Standort wurde das ehemalige Erdaushubzwischenlager Kell am See mit ca. 55.000 m² Fläche und einem Nutzvolumen von ca. 270.000 m³ näher betrachtet. Diese Überlegung die Anlage als DK 0-Deponie wieder in Betrieb zu nehmen, wurden zwischen- zeitliche eingestellt Der A.R.T. vertritt die Auffassung, dass weitere Rekultivierungsmaßnahmen nicht erforder- lich sind. Wie diese Altanlage in die Nachsorge überführt werden kann, wird zurzeit mit der SGD-Nord abgestimmt.

3.3.1.1.6 Erdaushubzwischenlager Thomm Alle Ablagerungsmengen wurden 2002 aus dem Zwischenlager entnommen und zur Verfül- lung eines Beckens im Trierer Hafen eingesetzt. Durch Einplanieren des seitlich gelagerten Mutterbodens über die leergeräumte Fläche stellte sich wieder landwirtschaftlich genutztes Weideland ein. Weil die Anlage nicht mehr existiert, ist keine Nachsorgephase erforderlich.

3.3.1.1.7 Erdaushubzwischenlager Freudenburg Der A.R.T. betrieb auf Beschluss des Ortsgemeinderates, der VG-Verwaltung Saarburg und der Verbandsversammlung des A.R.T. von 1991 bis 1996 auf dem Gelände der Ortsgemein- de Freudenburg eine abfallrechtlich genehmigte Erdaushubdeponie. Diese ehem. Erdaushubdeponie Freudenburg ist am 31.12.1996 geschlossen worden, befin- det sich in der Stilllegungsphase (die Rekultivierung ist noch ausstehend) und soll danach in die Nachsorge überführt werden. Das Grundstück ist im Eigentum der Gemeinde Freuden- burg. Der Genehmigungsinhaber der Deponie ist der A.R.T. Mit der endgültigen Stilllegung (Abschluss der Rekultivierung) beginnt die Nachsorgephase, die gemäß o. g. Vertrag zwischen der Ortsgemeinde Freudenburg und dem A.R.T. die Orts- gemeinde übernimmt.

3.3.1.1.8 Erdaushubdeponie Kanzem Die von 1989 bis zum 31.10.2011 betriebene Erdaushubdeponie Kanzem ist seit 2003 bei der oberen Abfallbehörde als DK 0 angezeigt. Für eine Rekultivierung nach Deponieverordnung wurde der profilierte Boden bis in eine Tie- fe von einem Meter gemäß den Zuordnungswerten für eine Rekultivierungsschicht unter- sucht. Die Massen halten die Grenzwerte ein. Somit ist das zusätzliche Aufbringen einer 1 m mächtigen Rekultivierungsschicht nicht erforderlich. Die Vermessung des Geländes mit Lage- und Höhenplan sowie Längs- und Querschnitten wurde ausgeführt, so dass alle Daten in eine Stilllegungsanzeige einfließen konnten. Mit Bescheid der SGD-Nord vom 10.11.2015 wurde der Abschluss der Stilllegung festgelegt und die Anlage in die Nachsorgephase überführt. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 22

3.3.1.1.9 Erdaushubdeponie Trier-Pfalzel Die Erdaushubdeponie Trier-Pfalzel befindet sich in den Gemeinden Biewer/Pfalzel. Im Jahr 1995 endete die Erfüllung der Rekultivierungspflicht mit Schlussabnahme der Rekul- tivierung. Der Zweckverband A.R.T. lässt einmal im Jahr das Wasser von vier Grundwas- sermessstellen und einem offenen Gewässer untersuchen. Durch das Gelände der ehemali- gen Bauschutt- und Erdaushubdeponie wurde die Bundesstraße 53 als Umgehungsstraße neu verlegt.

3.3.1.2 Landkreis Bernkastel-Wittlich

3.3.1.2.1 Erdaushublager Bergweiler Inhaber der abfallrechtlichen Genehmigung von 1988 zum Betrieb einer Erdaushubdeponie der Gemarkung Bergweiler war die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich. Die Verbands- gemeindeverwaltung Wittlich-Land war mit der Option, Dritte zu beauftragen, Betreiberin der Anlage. Drittbeauftragte und damit direkte Betreiberin des Erdaushublagers war nach dem Vertrag über den Betrieb des Erdaushublagers Bergweiler vom 10.05.1988, ein privates Unterneh- men. Die Schließung des Erdaushublagers wurde von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich mit Schreiben vom 01.07.1999 der Bezirksregierung Trier angezeigt. Wegen der komplexen Besitz- und Eigentumskonstellationen der ehem. Erdaushubdeponie konnte noch keine abschließende Klärung bzgl. des Nachsorgeträgers getroffen werden.

3.3.1.2.2 Erdaushublager Kröv I + II Die Altanlage befindet sich seit dem 16.06.2014 in der Nachsorgephase.

3.3.1.2.3 Erdaushublager Mülheim Inhaber der abfallrechtlichen Genehmigung zum Betrieb einer Erdaushubdeponie von 1992 bis 1998 auf der Gemarkung Mülheim war die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich. Das Grundstück befindet sich im Privateigentum. Dieser Privateigentümer besaß ein Unter- nehmen, das die Erdaushubdeponie betrieben hat. Zwischen dem Unternehmen und der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich gab es einen Be- treibervertrag für die Erdaushubdeponie. Darin enthalten ist auch die Rekultivierungsver- pflichtung für den Betreiber. Mit Schreiben vom 26.05.2017 übergab die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich die Zustän- digkeit für diese Altanlage an den A.R.T.

3.3.1.2.4 Erdaushublager Neumagen-Dhron Die Altanlage befindet sich seit dem 18.06.2014 in der Nachsorgephase.

3.3.1.2.5 Erdaushublager Gielert Die Altanlage befindet sich seit dem 13.04.2015 in der Nachsorgephase.

3.3.1.3 Eifelkreis Bitburg-Prüm

3.3.1.3.1 Zentraldeponie Plütscheid Auf der ehemaligen Hausmülldeponie des Eifelkreises Bitburg-Prüm werden seit dem 1. Juni 2005 keine Abfälle mehr abgelagert, die Deponie befindet sich in der Stilllegungsphase (DK II). Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 23

Die Ablagerungsfläche der Deponie ist in zwei Abschnitte zu unterteilen. Die untere Süd-Ost- Böschung hat eine Fläche von ca. 2,65 ha und ist bereits endgültig abgedichtet. Dabei wur- den Boden- und Dränschichten in einer Gesamtstärke von ca. 2,40 m aufgebracht. Im oberen Teilbereich der Deponie, der eine Fläche von ca. 7,70 ha aufweist, wurden bis zum Beginn der Stilllegung im Jahr 2005 Abfälle abgelagert. Hier wurde in den letzten Jah- ren die temporäre Abdeckung hergestellt. Dazu wurde eine insgesamt ca. 0,80 m starke Bo- denschicht aufgebracht und die Oberflächenentwässerung hergestellt. Die Genehmigung für die Oberflächenabdichtung hat der A.R.T. am 11.06.2019 erhalten. Nach Herstellung eines Überwachungspegels im Deponiefuß und eines Regenrückhaltebe- ckens in 2019 soll im März 2020 mit dem Bau der Oberflächenabdichtung begonnen werden. Die Bauzeit beträgt ca. 2 Jahre. Der Abschluss der Stilllegungsmaßnahme ist für das Jahre 2022 geplant.

Abbildung 3.14: Aufnahme der temporären Abdeckung des oberen Deponienabschnitts der Zentraldeponie Plütscheid

3.3.1.3.2 Erddeponie Daleiden Die Deponie in Daleiden wurde im Jahr 1984 als Bauschuttdeponie genehmigt. Gleichzeitig wurde auf dem Gelände der Deponie ein privater Gesteinsabbau betrieben. Diese Abbaube- reiche sollten ursprünglich durch die Bodenanlieferungen verfüllt werden. Seit dem Jahr 1994 durfte an der Deponie nur noch unbelasteter Erdaushub angenommen werden, wodurch sich die Anliefermengen erheblich verringert haben. Die Deponie ist seit Januar 2012 geschlossen. Derzeit wird durch ein Planungsbüro ein Änderungsantrag zum abfallrechtlichen Genehmi- gungsbescheid erarbeitet, um zunächst die Planunterlagen auf den aktuellen Stand zu brin- gen. Hierbei wird eine Abgrenzung der Ablagerungsfläche zum Steinbruchgelände hervorge- Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 24

bracht. In der Folge werden dann Stilllegungs- und Abdeckungsmaßnahmen nur für den Ab- lagerungsbereich in die Wege geleitet. Mit der SGD-Nord wurden alle Belange abgestimmt. Jetzt soll die Rekultivierungsplanung erstellt werden.

3.3.1.4 Landkreis Vulkaneifel Daun

3.3.1.4.1 Hausmülldeponie Dohm-Lammersdorf Die Altanlage befindet sich seit dem 20.04.2015 in der Nachsorgephase.

3.3.1.4.2 Erdaushubdeponie Jünkerath-Glaadt Mit dem Rekultivierungsantrag vom Oktober 2015 sollte die Deponie offiziell in die Stillle- gungsphase überführt werden. Da die SGD-Nord unter der Bauschuttdeponie Hausmüll aus einer alten Ablagerung vermutete, hat die Genehmigungsbehörde den Antrag zurückgewie- sen. Um festzustellen, in welcher Deponieklasse die Deponie einzustufen ist, wurden im Herbst 2016 Erkundungsbohrungen durchgeführt und ausgewertet. Alle Voruntersuchungen wurden in Abstimmung mit der SGD-Nord durchgeführt. Jetzt muss die Rekultivierungsplanung erfolgen.

3.3.2 In Betrieb befindliche Deponien

3.3.2.1 ARGE – Stadt Trier / Landkreis Trier-Saarburg

3.3.2.1.1 Deponie im EVZ Mertesdorf Die Planfeststellung der Deponie im EVZ Mertesdorf erfolgte 1976 mit einer planfestgestell- ten Fläche von ca. 80 ha und einer ursprünglich geplanten Anlagenkapazität von ca. 16 Mio. m3. Davon wurden nur rd. ¼ verfüllt. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) betreibt auf dem planfestgestellten Gelände das Entsorgungs- und Verwertungszentrum (EVZ) Mertesdorf zur Verwertung und Entsorgung der Abfälle aus der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg, dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, dem Landkreis Bernkastel-Wittlich und dem Landkreis Vulkaneifel. Die bisher im Ostteil des EVZ Mertesdorf angelegte Deponie ist in die Deponieabschnitte DA1, DA2, DA3a,b,c, DA4a, DA4b,1.BA und DA4b, 2.BA aufgeteilt: Der Altkörper „Südspitze“ der Deponie (Teil des DA 1), auf dem sich ein Kompostplatz be- fand, wurde 2016 umgelagert. Es fehlte eine Basisabdichtung. Der Kompostplatz wurde da- für auf eine andere Fläche verlegt. Die freiwerdende Fläche auf der Südspitze soll als Ent- wicklungsfläche für den Standort dienen. Nach dem Umlagern der Südspitze gehen die Planungen mit Einholung der Genehmigungen für ca. 21 ha Oberflächenabdichtung voran. Die Verbandsversammlung hatte sich Mitte 2019 für die Einlagerung der rückzubauenden ca. 300.000 m³ Abfallmassen aus der ehem. Haus- mülldeponie Saarburg zur Deponie im EVZ Mertesdorf entschieden. Die Altabfälle dienen der Endprofilierung weiter Teile der o. g. Deponieabschnitte, damit diese zeitnah stillgelegt und abgeschlossen werden können. Der noch nicht in Anspruch genommene DA4b, 2.BA dient mit seinem Gesamtvolumen von ca. 410.000 m³ zur Aufnahme inerter Abfälle. Nach Errichtung eines Großteils der Oberflä- chenabdichtung, soll der DA4b, 2.BA in Betrieb genommen werden. Weitere Details sind Anhang A zu entnehmen. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 25

Abbildung 3.15: Luftbild der Deponie im EVZ Mertesdorf

3.3.2.2 Landkreis Bernkastel-Wittlich

3.3.2.2.1 Deponie im Entsorgungszentrum in Sehlem Der Landkreis Bernkastel-Wittlich ist Genehmigungsinhaber über das im westlichen Kreisge- biet und südlich der Ortsgemeinde Sehlem gelegene Entsorgungszentrum auf dem Gelände der Zentralmülldeponie Sehlem. An diesem Standort befindet sich eine Deponie der Klasse DK II nach DepV, die der mittelfristigen Entsorgungssicherheit für mineralische Abfälle zur Beseitigung aus dem Kreisgebiet dient. Die Lagerstätte wird seit 1975 auf dem Gelände ei- ner ehemaligen Kiesgrube betrieben. Das Gelände unterteilt sich in einen nicht basisgedich- teten Altbereich West, Nord und Ost der bis 1989 verfüllt wurde sowie in einen basisgedich- teten südlichen Bereich (Deponieabschnitte 1, 2, 3, 4, 5a, b und 6), der sich in der Ablage- rungsphase befindet. Die Verfüllung des DA 1 erfolgte von 1990 bis 1993, des DA 2 von 1994 bis 1997, des DA 3 von 1998 bis 2000, des DA 5a von 2000 bis 2009, des DA 4 von 2009 bis 2014 und des DA 5b von 2014 bis voraussichtlich 2020. In den Jahren 2018/2019 wurde der Deponieabschnitt DA6 mit einem Verfüllvolumen von ca. 330.000 m³ errichtet. Der Abschnitt geht 2020 in Betrieb. Im Jahr 2019 wird außer dem DA6 mit dem Bau der Oberflä- chenabdichtung für die gesamte Deponie begonnen. Diese Stilllegungsmaßnahme soll in den Jahren 2025/2026 abgeschlossen sein.

Die gesamte Geländefläche ist 28,67 ha groß und das planfestgestellte Gesamtablage- rungsvolumen beträgt 3,04 Mio. m³ Mit Einstellung der Ablagerungsphase hat der Betreiber der Deponie eine Stilllegung und Nachsorge der Anlage nach den Anforderungen und Bedingungen der Deponieverordnung umzusetzen. Erforderlich sind entsprechenden Langzeitsicherungs- und Kontrollmaßnah- Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 26

men. In regelmäßigen Abständen (jährlich) erfolgt eine Aktualisierung und Fortschreibung des Finanzierungsbedarfes. Weitere Details sind Anhang A zu entnehmen.

Abbildung 3.16: Entgasungsanlage (links) und Luftbild der Deponie Sehlem (rechts)

3.3.2.2.2 Erdaushublager Morbach Die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich hat auf Grundlage der abfallrechtlichen Genehmi- gung der Bezirksregierung Trier vom 12. Januar 1988 die Erdaushubdeponie Morbach be- trieben. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) übernahm die Anlage zum 01.01.2016. Am 05.12.2017 wurde die Stilllegung der Deponie zum 31.12.2017 angezeigt. Seit dem 01. Januar 2018 ist die Annahme von Boden zur Deponierung eingestellt. Eine bereits verfüllte Fläche von ca. 9.000 m² ist profiliert und begrünt. Die Fläche, die noch profiliert werden muss, beträgt ca. 14.800 m². Ab dem 01.01.2018 darf auf der Altanlage Rekultivierungsboden mit Zustimmung der SGD- Nord angenommen werden. Zurzeit besteht ein Bedarf von ca. 6.000 m³ Das Ingenieurbüro Sweco ist mit der Erstellung der Stilllegungsplanung beauftragt.

3.3.2.3 Eifelkreis Bitburg-Prüm

3.3.2.3.1 Erddeponie Dudeldorf Die Erdaushubdeponie Dudeldorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm wird seit Juli 1987 gemäß dem abfallrechtlichen Genehmigungsbescheid der Bezirksregierung Trier vom 30. Oktober 1985 als Erdaushub- und Bauschuttdeponie und seit 1996 gemäß abfallrechtlichem Genehmi- gungsbescheid der Bezirksregierung Trier vom 05. Februar 1996 als Erdaushubdeponie be- trieben. Gestattet ist die Ablagerung von sauberen Bodenmassen der Kategorie nach LAGA Z0 und Z0*. Das Gesamtvolumen beträgt 118.400 m². Zurzeit steht noch ein Restvolumen von ca. 19.600 m³ zur Verfügung. Die Deponie wird bei Bedarf und nach vorheriger Terminabsprache geöffnet. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 27

Weil die Kosten für Stilllegungs- und Nachsorgephase in keinem wirtschaftlich vertretbaren Verhältnis zur den Ablagerungsgebühren stehen, soll die Erdaushubdeponie Dudeldorf ge- schlossen werden. Die Anlage soll gemäß dem Beschluss des Gemeinderates Dudeldorf zum 31.12.2020 ge- schlossen werden. Weitere Details sind Anhang A zu entnehmen.

Abbildung 3.17: Luftbild der Anlage Dudeldorf

3.3.2.3.2 Erddeponie Rittersdorf Der Eifelkreis Bitburg-Prüm betrieb die Deponie Rittersdorf seit dem Jahr 1978 bis 2016. Die Deponie wurde zur Entsorgung von belastetem Bauschutt genutzt, Teile dienten in frühe- ren Jahren als Hausmülldeponie. Derzeit wird ein Teilbereich der Deponie zur Aufnahme unbelasteter Erdmassen eingesetzt. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm hat 2013 die Erweiterung der Deponie zur Aufnahme von leicht belasteten Böden, entsprechend DK 0, mit einem Gesamtvolumen von 158.000 m³ bean- tragt.  Unter der DK 0 Deponie befinden sich folgende Altablagerungen:  Unter Teilabschnitt 1 eine Bauschuttdeponie des Eifelkreis Bitburg-Prüm  Unter Teilabschnitt 2 eine Altablagerung der amerikanischen Streitkräfte Die Erweiterungsfläche soll über dem Bauschuttfeld und der Altablagerung angelegt werden. Der in 2015 errichtete 1. Deponieabschnitt hat ein Ablagerungsvolumen von rund 28.000 m³ und wird in 2019 verfüllt sein. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 28

Der A.R.T. hat das EVZ Rittersdorf übernommen und legt zurzeit den 2. Bauabschnitt der DK0 mit einem Ablagerungsvolumen von rund 130.000 m³ an. Es wird mit einer Restlaufzeit der DK0 bis 2029/2030 gerechnet. Die Fläche zur Aufnahme der unbelasteten Erdmassen bleibt zunächst unverändert erhalten. Weitere Details sind Anhang A zu entnehmen.

Abbildung 3.18: Teilbereich des alten Bauschuttfeldes, welcher mit für die DK 0-Erweiterung vorgesehen ist

3.3.3 A.R.T. – gesamt Außer der in Erweiterung befindlichen DK 0 Deponie in Rittersdorf gibt es im Verbandsgebiet des A.R.T. zurzeit keine konkreten Projekte zur Schaffung von DK 0 Ablagerungskapazitä- ten. Der Bedarf an Anlagekapazitäten für DK 1 Deponien bzw. für mineralische Abfälle liegt im nördlichen Rheinland-Pfalz bei 2,5 Mg/Ew*a. Dies wurde im Rahmen des Stoffstrommana- gements für die Bauwirtschaft vom IFEU-Institut Heidelberg ermittelt. Der Einrichtung von DK 0 und DK 1 Deponien durch private Betreiber an geeigneten Standorten im Verbandsge- biet steht aus Sicht des A.R.T. nichts entgegen, wenn dadurch die wirtschaftlichen Grundla- gen der geführten Anlagen nicht gefährdet werden.

3.4 A.R.T. als Erzeuger bzw. Verwerter von Recyclingprodukten Der A.R.T. stellt unter dem Namen „Mertesdorfer Kompost“ einen Kompost als Humus und Dünger aus Grünabfällen her. Diese stammen aus dem Garten- und Landschaftsbau. Der Kompost ist mit dem RAL Gütezeichen „Kompost“ ausgezeichnet und wird kontinuierlich Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 29

überwacht. Der Mertesdorfer Kompost wird in den Korngrößen bis 30 mm (Sackware) und bis 40 mm (lose Ware) verkauft. Ab dem Jahr 2020 wird an allen Entsorgungs- und Verwer- tungszentren (EVZ) sowie Wertstoffhöfen die Sackware zum Verkauf angeboten. Mineralische Bauabfälle wie zum Beispiel Straßenaufbruch werden bei Eignung als Depo- nieersatzbaustoff verwendet. Aktuell wird ein Konzept erstellt, welches vorsieht mineralische Bauschuttgemische im Deponiebau oder darüber hinaus als Recyclingbaustoff zu verwen- den.

3.5 Gebührensituation Nachfolgende Tabelle 3.8 gibt eine Übersicht über die Entsorgungsgebühren im Verbands- gebiet des A.R.T. ab dem 01.01.2020.

Tabelle 3.8: Gebührenübersicht A.R.T. (Stand 2020) Stadt Trier & Landkreis Landkreis Eifelkreis Landkreis Bernkastel- Trier- Bitburg-Prüm Vulkaneifel Wittlich Saarburg 80 l 78,44 € 124,67 € 81,56 € 110,44 € Grundgebühr 120 l 100,75 € 171,58 € 107,02 € 148,80 € (13 Leerungen/a) 240 l 182,24 € 290,06 € 133,72 € 245,13 € Restabfall Leistungsgebühr 80 l 9,66 € 9,15 € 9,48 € 9,49 € (pro zusätzlicher 120 l 10,87 € 10,50 € 10,76 € 10,78 € Leerung, max. 13 weitere) 240 l 15,78 € 13,82 € 12,04 € 13,96 € 12 13 13 13 Altpapier Leerungen/a Leerungen/a Leerungen/a Leerungen/a 4-mal/a auf Abruf 4-mal/a auf 4-mal/a auf 4-mal/a auf max. Abruf Abruf Abruf Sperrabfall 5 m³/Abholung max. max. max. weitere gegen 5 m³/Abholung 5 m³/Abholung 5 m³/Abholung Gebühr Rücknahme- pflicht des Rücknahme- Rücknahme- Rücknahme- Elektro(nik) Handels, pflicht des pflicht des pflicht des Abholung Handels Handels Handels gegen Gebühr bis zu 13- mal/a max. Abholung auf Abruf keine keine keine Garten- 3 m³/Abholung abfall weitere gegen Gebühr Grünschnitt- 25 20 15 14 Sammelstellen Bioabfall Bringsystem Bringsystem Bringsystem Bringsystem Haltestellen 46 30 20 15 Problemabfall Annahmestellen 1 1 1 1

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 30

3.6 Abfallwirtschaftliche Kernprojekte des A.R.T.

3.6.1 Bioabfall-Bringsystem Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Regionale Abfallwirtschaft hat am 14.07.2015 als zuständiger Entsorgungsträger für die Sammlung und Entsorgung von Bioab- fällen das Konzept zur Integrierten Bioabfallverwertung nach dem „Trierer Modell Plus“ (MBT plus flächendeckendes Bringsystem) beschlossen. Der Kreistag des Landkreises Vulkaneifel hat am 04.12.2017 die Zustimmung zum System Biotüte beschlossen. Somit wird im LK Vulkaneifel ab dem 01.01.2020 ein verbandsweites und flächendeckendes Bringsystem mittels 4-Rad-Umleerbehälter (MGB 770 l) an zentralen Sammelpunkten eingerichtet.

Stand Ende 2019 Das Bioabfallkonzept des A.R.T. war mit der zuständigen Aufsichtsbehörde, der SGD-Nord, abgestimmt. Das System befindet sich weiterhin im kontinuierlichen Ausbau. Im Mai 2019 wurde eine Sortieranalyse des Bioabfalls im EVZ Mertesdorf durchgeführt. Derzeit erfolgt konzeptbegleitend eine wissenschaftliche Untersuchung. Diese dauert voraussichtlich noch bis Ende 2019 an. Das mit der SGD-Nord abgestimmte Bioabfallkonzept sah zunächst die Bioguterfassung über das Grüngutsammelstellennetz mit ca. 80 Grüngutsammelstellen im gesamten Ver- bandsgebiet vor. Aufgrund der zahlreichen Reaktionen vieler Bürgerinnen und Bürger und der öffentlichen Diskussionen über das neue Bringsystem für Bioabfälle reagierte der A.R.T. und erweiterte das Erfassungsnetz der Abgabestellen von ursprünglich ca. 80 Sammelstellen (Grüngutsammelplätze) auf aktuell annähernd 1100 Abgabestellen für Küchen- und Speise- abfälle; weitere sind in Planung. So wurden im Jahr 2019 nochmal alle Verbands- und Ort- bürgermeister(innen) um Mithilfe bei der Standortfindung für Sammelcontainer gebeten. Das eingesammelte Biogut wird einer Vergärungsanlage zugeführt. Gleichzeitig begleitet der A.R.T. das Bringsystem im Rahmen einer ausführlichen Öffentlich- keitsarbeit. So ist der Zweckverband im Jahr 2019 u.a. auf Veranstaltungen in der Region mit einem Informationsstand vertreten (Bedamarkt Bitburg, GLS Prüm, Wirtschafswoche Witt- lich), welcher auf ein positives Echo in der Bevölkerung stieß. Hierbei hat sich gezeigt, dass zur Steigerung der Akzeptanz weitere, möglichst zentrale, Abgabestellen erforderlich sind. Für die Bewertung des Erfassungssystems sind neben qualitativen Merkmalen und Bürger- akzeptanz vor allem die Erfassungsmengen von Bedeutung. In der Landesabfallbilanz Rheinland-Pfalz werden unter dem Tabellenbegriff „Bioabfälle“ die Summe aus „Biotonnen- abfall“ und „Gartenabfall“ (s. Tabelle 3.9) ausgewiesen.

Tabelle 3.9: Bioabfall Mengenszenario Rheinland Pfalz Bioabfälle, Biotonnenabfall Gartenabfall gesamt Rheinland-Pfalz* [kg/Ew*a] 80,4 90,5 170,9 * Angaben aus Landesabfallbilanz Rheinland-Pfalz 2017

Für das Jahr 2019 ergibt sich im A.R.T. das folgende Mengenszenario (s. Tabelle 3.10):

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 31

Tabelle 3.10: Stoffstrom Bioabfall 2019 für das A.R.T. Verbandsgebiet Bioabfall aus Haushalten

LK Vulkan- Rest Krautiges Strauchiges Kompostplatz eifel Gesamt A.R.T. Grüngut Grüngut Mertesdorf

braune Biotüte Tonne [Mg] 3.968 1.957 4.289 79.675 7.792 100.778 [kg/Ew*a] 7,3 3,6 7,9 147,4 14,4 180,6 Einwohner 2018: 540.507 Ew (s. Tabelle 3.4)

Der A.R.T. liegt somit in Summe der erfassten Bioabfälle (180,6 kg/Ew*a) deutlich über dem rheinland-pfälzischen Durchschnitt (170,9 kg/Ew*a). Dies ist primär durch das flächende- ckende Erfassungssystem für Grünabfälle begründet, welches auf hohe Akzeptanz stößt. Das krautige Grüngut wird seit dem 01.01.2018 separat erfasst und anschließend einer Kompostierung zugeführt. Bei den erfassten Abfällen über die Biotüte handelt es sich aktuell nahezu ausschließlich um Nahrungsmittelabfälle ohne Anteile von Grünabfall. Im Jahr 2020 werden im Landkreis Vulkaneifel die bestehenden Biotonnen eingezogen und das System Biotüte installiert. Es ist damit zu rechnen, dass sich die in der Vulkaneifel aktu- ell erfassten Biotonnenabfälle wegen ihres hohen Mengenanteils an Gartenabfällen, auch auf die dezentralen Grüngutsammelstellen des Landkreises Vulkaneifel verteilen.

3.6.2 Logistikkonzept 2020 Das Logistikkonzept 2020 sieht vor, die bisher sehr unterschiedlichen abfallwirtschaftlichen Leistungsangebote der A.R.T. Verbandsmitglieder hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Ser- vicegrad zu harmonisieren. Dies betrifft insbesondere die Erfassung von andienungspflichti- gen Abfällen sowie die Strukturierung und Definition von freiwilligen Leistungen. Diese Leis- tungen sind abhängig von den Budgets der einzelnen Verbandsmitglieder. Bis spätestens 2025 entscheiden die Verbandsmitglieder noch selbst über den Umfang. Zur Realisierung des Logistikonzepts 2020 wurde nachfolgender Zeitplan aufgestellt. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 32

 2017  2020 - Grundlagen - Phase 3 . Beschlussfassung Verbandsver- . Einheitliche Leistungen sammlung 07.12.2017 . Flächendeckendes Identsystem  Harmonisierung Leistungen . Einheitliche Abfuhrrhythmen  Einführung Identsystem . Einheitliche Veranlagungsstrukturen  Harmonisierung Abfuhrrhythmen - Phase 4  Harmonisierung Veranlagungs- . Datengenerierung und Auswertung strukturen (Identsystem) . Softwarebasierte Tourenplanung an  2018 / 2019 Hand der Identsystemdaten - Phase 1 . grenzübergreifender Gebietszuschnitt . Ausschreibung Logistikleistungen 2020 – 2025  Definition der Umladestationen  Aufteilung der Lose  Synergieeffekte an den Gebiets- grenzen  Tourenplanung bei Eigenleistung  Definition der Wirtschaftlichkeits- grenze - Phase 2 . Betriebsführung Umladestation Wals- dorf . Errichtung und Betrieb Umladestation im Raum Bitburg . Ausstattung ASB . Ausstattung ASF  Softwareimplementierung

Nachfolgend sind bereits durchgeführte oder in naher Zukunft geplante Maßnahmen zur Harmonisierung im Verbandsgebiet des A.R.T., gegliedert nach Stoffströmen aufgeführt:

Restabfall Die bisherige Regelabfuhr der Restabfälle im Raum Trier, Landkreis Bernkastel-Wittlich und Landkreis Eifelkreis Bitburg-Prüm wird zum 01.01.2020 einheitlich auf eine leerungsbezoge- ne Sammlung mit Grund- und Leistungsgebühr, einem 14-täglichen Abfuhrrhythmus und 13 Mindestleerungen umgestellt. Sie orientiert sich dabei an dem bisherigen System im LK Bernkastel-Wittlich.

Sperrabfall Die Sperrabfalleinsammlung auf Abruf bzw. zu festen Terminen wird zum 01.01.2020 im Verbandsgebiet des A.R.T., entsprechend der verbandsweiten Harmonisierungen, auf 4 Ab- Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 33

holungen pro Jahr und Haushalt begrenzt bzw. eingeführt. Die bestehende Möglichkeit von Zusatzterminen gegen Entgelt im Gebiet der ARGE wird beibehalten.

Grünschnitt Die Grünschnitteinsammlung auf Abruf bleibt zunächst auch über das Jahr 2020 hinaus im ARGE-Gebiet bestehen. Die Anzahl der mit der Jahresgebühr abgedeckten Abholungen wird auf 13 Abholungen pro Jahr und Haushalt begrenzt. Möglichkeiten zur Einsammlung von Grünschnitt an Zusatzterminen gegen Entgelt sollen geprüft werden.

PPK Die PPK-Einsammlung soll ab dem 01.01.2020 jährlich im gesamten Verbandsgebiet des A.R.T. 13-mal erfolgen.

Elektro- und Elektronikschrott Die kostenfreie Elektro- und Elektronikschrott Einsammlung auf Abruf ist im gesamten Ver- bandsgebiet am 31.12.2019 aufgrund der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen einge- stellt worden. Der A.R.T. hat durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit entsprechende Auf- klärungsarbeit zu diesem Thema betrieben. Sammelstellen für E-Schrott wurden in die Wert- stoffhofkonzeptplanung mit aufgenommen. Gegen Gebühr kann in der Stadt Trier und im Landkreis Trier-Saarburg die Einsammlung beauftragt werden.

Problemabfall Die Annahme von Problemabfall wird seit dem 01.01.2018 ergänzend zu den festen Sam- melstellen / Wertstoffhöfen mit einem Schadstoffmobil an festen, zentralen Standorten (Städ- te, VG-Orte) mindestens 4 mal jährlich zu festen Anfahrtszeiten durchgeführt.

Allgemein Der Hol- und Bringdienst (Vollservice) im Stadtgebiet Trier wird beibehalten und unverändert mit einem Zuschlag auf die Restabfallgebühr bemessen. Nach Umstellung auf eine lee- rungsbezogene Sammlung kann der Vollservice nur im Zusammenhang mit einer regelmäßi- gen 14-täglichen oder 4-wöchentlichen Leerung beauftragt werden.

Chip- bzw. Identsysteme Im ARGE-Gebiet sowie im Landkreis Vulkaneifel wurden im Laufe des Jahres 2019 zur Iden- tifizierung und Zuordnung von Behältern Chipsysteme installiert und die Software umgestellt (Identsystem).

3.6.3 Erweiterung der MBT Mertesdorf Auf Grund der deutlich gestiegenen Entsorgungskosten für die thermische Verwertung von Restabfall wurde 2017 beschlossen, die zu entsorgende Menge zu reduzieren. Der getrock- nete Restabfall aus der Mechanisch-biologischen Trocknung (MBT) wird in einem neu errich- teten Modul durch verbesserte Sortier- und Klassiertechnik in folgende fünf Stoffströme sor- tiert.

 Nicht Eisenmetalle  Metallaufbereitung  Eisenmetalle  Metallaufbereitung  Mineralik und Glas  Deponie Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 34

 Feingut mit hohem biogenen Anteil  Modulare thermische Verwertung (Verbren- nung oder Pyrolyse) bzw. Co-Verbrennung  Ersatzbrennstoff  Ersatzbrennstoffkraftwerk

Eine Stoffstromübersicht ist Abbildung 3.19 zu entnehmen. Die Fertigstellung und Warm- Inbetriebnahme der Anlage ist für Mitte des Jahres 2020 geplant. Weitere Informationen zur MBT sind in Kapitel 3.2.10 aufgeführt.

Abbildung 3.19: Stoffströme aus der laufenden MBT und der geplanten Erweiterung (Wertstoffsortierung)

Planungsverlauf Im Rahmen der Genehmigungsvorbereitung wurden zur Beschleunigung des Verfahrens bereits im Dezember 2017 mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion erste Abstim- mungsgespräche geführt. Hierbei wurde schnell deutlich, dass ein erhöhter Brandschutz im weiteren Planungsverlauf berücksichtigt werden muss. Insbesondere wurde eine strikte Ab- grenzung von Brandabschnitten mittels Brandschutzwänden und Brandschotts gefordert. Die Brandabschnitte sollen zur Brandfrüherkennung anstelle sehr spät auslösender Rauch- erkennungssysteme mit Infrarot-Kameras überwacht werden, die den Brand bereits in der Entstehung erkennen. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 35

Während der Vorplanung wurde auf Grund der großen Brandlast auf eine Verladung mittels Hochbunker verzichtet. Stattdessen wurde eine Verladung mittels Radlader in einer ge- schlossenen Halle geplant. Diese hat den Vorzug, dass weniger technische Einrichtungen erforderlich sind, wodurch die Störanfälligkeit herabgesetzt wird. Zusätzlich können die un- terschiedlichen Austragsströme durch das verbesserte Output-Management flexibler ge- handhabt werden. Die Brandbekämpfung wird durch die ebene Lagerung in Boxen erheblich vereinfacht. Zur besseren Überwachung der Sortieranlage wurden bei einer geschlossenen Bauweise der Fördertechnik an allen Übergabepunkten Infrarot-Kameras oder eine vergleichbare Überwachungsfähigkeit einschließlich einer automatischen Löscheinrichtung als Objekt- schutz umgesetzt. Damit soll verhindert werden, dass sich ein Brandherd möglicherweise in der gesamten Anlage ausbreitet. Im Bereich der Fördertechnik werden derzeit offene Bänder mit Restguträumern, die mittels Laufstegen vor Ort zur Brandbekämpfung ausgerüstet sind, bevorzugt. Teilweise werden hier, bei nicht erreichbaren Förderstrecken, einfache Trockenlöschleitungen vorgesehen. Der große Vorteil der Restguträumer liegt darin, dass die Verschmutzung der Sortieranlage durch Feinanteile erheblich reduziert und tägliche Reinigungsarbeiten minimiert werden. Der Ar- beitsschutz für die Mitarbeiter wird dadurch wesentlich verbessert. Im weiteren Planungsver- lauf wurde bei den Bändern, bei denen keine erhebliche Verschmutzung zu erwarten ist, auf Restguträumer verzichtet. Eine zusätzliche Entstaubung direkt in der Sortierhalle reduziert die Bildung von Feinstäu- ben. Neben der neuen Sortierhalle wird auch eine Umschlaghalle neu errichtet. Diese ist so kon- zipiert, dass in ihr die Austragseinrichtungen für unterschiedliche Metalle und die minerali- sche Fraktion zur Deponierung bereits so vorgesehen wurden, dass diese bei späteren Er- weiterungen der Sortiertechnik entsprechend dem bestehenden Anlagenkonzept nicht mehr umgebaut werden müssen. Bis zur Erweiterung der Sortiertechnik dient der noch nicht belegte Hallenbereich als Um- schlaghalle für Papier, Sperrabfall, Altholz und sonstige Wertstoffe. Hierdurch können weite- re abfallwirtschaftliche Handlungsoptionen durch ein flexibleres Stoffstrommanagement er- schlossen werden.

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben MARSS Der RegAb beteiligte sich an dem von der EU (Life-Plus-Programm) geförderten For- schungs- und Entwicklungsprojekt „Material Advanced Recovery Sustainable Systems“ (kurz MARSS). Dabei ging es darum, Rest- und Bioabfall in einem Behälter zu sammeln und an- schließend technisch zu trennen. Die Technik, die dies ermöglichen sollte, wurde auf dem Gelände des EVZ Mertesdorf in Kombination mit der mechanisch-biologischen Trocknungs- anlage (MBT) Mertesdorf erprobt und von verschiedenen Seiten wissenschaftlich begleitet. Zwischen den Jahren 2019 und 2020 wurde mit den Erkenntnissen des im Jahr 2015 abge- schlossenen Projektes der Ausbau der MBT Mertesdorf umgesetzt.

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 36

4 Maßnahmen zur Erreichung der abfallwirtschaftlichen Ziele

Umsetzung des Leitbildes „Kreislaufwirtschaftsland Rheinland-Pfalz“ Auf globaler Ebene ebenso wie regional in Rheinland-Pfalz stehen der Schutz der Umwelt und die Bewahrung natürlicher Ressourcen im Fokus. Neben der Schonung der Ressourcen durch Rückführung von Sekundärrohstoffen in den Stoffkreislauf, ist die Schadstoffentfrach- tung eine weitere wesentliche abfallwirtschaftliche Aufgabe und somit ebenso Ziel der Kreis- laufwirtschaft. Der A.R.T. orientiert sich in Belangen der Abfallbewirtschaftung deshalb an folgenden Zielen der Kreislaufwirtschaft:  Förderung der Sekundärrohstoffgewinnung  Schadstoffentfrachtung des Stoffkreislaufs

Künftig geht es darum, das Wissen um die Endlichkeit der Rohstoffe und die Auswirkungen unserer Lebensweise in konkrete Verhaltensänderungen zu überführen. Durch den Zusammenschluss der Mitglieder zum neuen Zweckverband A.R.T. entstand ein neues Aufgabengebiet als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger mit all seinen Pflichten. Die Abfallwirtschaft und der Umgang mit Abfallaltlasten sind zentraler Bestandteil dieser Herausforderung. Die aktuellen Bestrebungen folgen der Harmonisierung der Abfallwirtschaft bei den Mitgliedern. Wesentliche Kernprojekte stellen dabei das Modell „Biotüte“, das Lo- gistikkonzept 2020 sowie die Erweiterung der MBT Mertesdorf dar (s. Kapitel 3.6). Nachhaltigkeit bedeutet für den A.R.T. in erster Linie Abfallvermeidung. Hierfür geeignete Strukturen zu schaffen, liegt in der Verantwortung des Zweckverbandes. Mit den Bürgern gemeinsam will der A.R.T. die Menge an Abfall weiter reduzieren und möglichst viele Wert- stoffe als Rohstoff wiederverwenden, um so negative Auswirkungen auf unsere Umwelt mög- lichst gering zu halten. Für dieses Ziel war es essentiell die Restabfallsammlung auf ein Ident-System umzustellen. Der A.R.T. ist davon überzeugt, dass das neue Konzept mit leerungsbezogener Abrechnung und die getrennte Sammlung von Biogut im Bringsystem der richtige Weg ist, damit jeder Einzelne in Sachen Abfall Verantwortung für die Zukunft in unserer Region übernimmt. Der A.R.T. - als öffentlich-rechtlicher Stoffstrommanager - will dafür sorgen, dass die Bürger ein funktionierendes Abfallwirtschafts-System vorfinden und die Wertstoffe bestmöglich tren- nen können. Kommunales Stoffstrommanagement steht auch für die interdisziplinäre Vernetzung von Ver- tretern unterschiedlicher Unternehmen und Branchen. Im Zuge dessen sollen Verwertungs- und Vermarktungsstrategien entwickelt werden, die dem übergeordneten Ziel der Kreislauf- wirtschaft und Ressourceneffizienz dienen. Im Rahmen des kommunalen Stoffstrommana- gements werden Kommunen als Gesamtsystem unterschiedlicher Stoffströme betrachtet. Als übergeordnetes Ziel stehen dabei die kosten- und ressourceneffiziente Entsorgung der Stoff- ströme im Vordergrund. Neben diesen Aspekten spielt die Mobilisierung und effizientere Nutzung von Stoffstrompotenzialen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines kommuna- len Stoffstrommanagements. Das Land Rheinland-Pfalz hat dabei u.a. die folgenden Ziele und Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Stoffstrommanagement in ihrem aktuellen Abfallwirtschaftsplan definiert, welche sich auch der A.R.T. bei der Entwicklung des eigenen Stoffstrommanagements als Rahmen setzt: Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 37

 Schließung von Stoffkreisläufen  Schutz der Umwelt durch die Schonung von Quellen und Senken  Verringerung der Abhängigkeit gegenüber Ressourcenlieferanten  Kostensenkung in der Rohstoff- und Energieversorgung

Die konkreten Ziele für das kommunale Stoffstrommanagement des A.R.T. lassen sich wie folgt benennen

Restabfall Sicherstellung des Trocknungsprozesses in der MBT durch kontinuierliche Verfahrensopti- mierung zur Bereitstellung von hochkalorischem Ersatzbrennstoff. Das wesentliche Kernpro- jekt besteht in dem Ausbau der MBT Mertesdorf (s. Kapitel 3.6).

Vernetzung von regionalen Akteuren Gemeinsame Verwertung von Klärschlamm und holzigen Bestandteilen des Grünschnitts.

Bioabfall Im Bereich der Grüngutabfälle wird eine effiziente Bewirtschaftung der Grüngutsammel- und –verwertungsplätze verfolgt, um das Recycling in wenigen zentralen Anlagen zu fördern. Das beinhaltet die Trennung des Grünguts in krautige und holzige Bestandteile direkt auf der Sammelstelle. Darüber hinaus dient eine optimierte Brennstoffausbeute der Stärkung der regionalen Struk- turen mit einer verstärkten Nutzung heimischer Energiepotenziale. Zur Erfassung der organi- schen Küchenabfälle wurde das Model Biotüte ab dem 01.01.2018 umgesetzt. Für die Bioabfälle, die noch gemeinsam mit den Restabfällen gesammelt wurden, wurde im Rahmen des MARSS-Projekts (s. Kapitel 3.6.3) eine technische saubere Trennung erprobt, wodurch die abgetrennte Biomasse als klimaneutraler Brennstoff in Biomassekraftwerken eingesetzt werden konnte. In seinem Handeln besteht der Fokus des A.R.T. auf der Förderung der Verwertung von Ab- fällen und nicht in der Beseitigung. Die strukturelle Weiterentwicklung des A.R.T. wird getra- gen von der Idee der kurzen Wege in der Verwertungsinfrastruktur und der Vernetzung und Nutzung von Synergien mit regionalen Akteuren. Zusätzlich werden weitere Wertstoffhöfe in der Region entwickelt um eine wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten. Bei Fragen zu abfalltechnischen Themen haben die Bürger zum einen die Möglichkeit sich über die Homepage des A.R.T. oder die neue Abfall-App zu informieren. Sollten sie hiermit nicht zurechtkommen, steht den Bürgern das Abfalltelefon mit vielen kompetenten Mitarbei- tern zur Verfügung (siehe auch Kapitel 4.1.) Zudem arbeitet der A.R.T. fortwährend an der Optimierung seiner Prozesse auch mit exter- nen Dienstleistern oder Partnern aus der privaten Entsorgungsbranche. So bestehen seit dem Jahr 2000 die Zertifizierungen nach den internationalen Normen DIN ISO 9001 bzw. 14001. Zuletzt wurden diese in 2018 erfolgreich rezertifiziert.

4.1 Abfallvermeidung und Abfallberatung Abfallvermeidung umfasst jede Maßnahme, die ergriffen wird, bevor ein Erzeugnis oder Stoff bzw. Produkt zu Abfall wird. Art. 3 Abs. 12 AbfRRL schreibt weiter vor, dass bei Abfallver- meidung folgendes verringert wird: Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 38

 Abfallmenge, auch durch Wiederverwendung von Erzeugnissen oder Verlängerung ihrer Lebensdauer  Schädliche Auswirkung der Abfälle auf Umwelt und Gesundheit  Gehalt an schädlichen Stoffen in Materialien und Erzeugnissen

Gemäß § 33 KrWG hat der Bund unter Beteiligung der Länder ein Abfallvermeidungspro- gramm erstellt, in dem die Vielfalt der für die Förderung der Abfallvermeidung geeigneten Instrumente von drei Feldern repräsentiert wird:  Information und Sensibilisierung der verschiedenen Akteure und Bevölkerungsgruppen mit Blick auf die Notwendigkeiten und Möglichkeiten der Abfallvermeidung  Forschung und Entwicklung mit Blick auf Abfall vermeidendes Produktdesign bzw. abfall- arme Produktion  Rechtsetzung und Vollzug mit Blick auf die Förderung der Abfallvermeidung

Die Handlungsoptionen des örE beschränken sich dabei auf das Feld Information und Sen- sibilisierung verschiedener Akteure und Bevölkerungsgruppen im Wirkungsbereich des örE sowie satzungsrechtliche Maßnahmen im Bereich der Rechtssetzung und des Vollzugs. Un- ter Berücksichtigung der Zielsetzung und Schwerpunkte zur Abfallvermeidung im Abfallwirt- schaftsplan Rheinland-Pfalz 2013 stehen dem örE folgende Instrumente zur Verfügung:  Öffentlichkeitsarbeit/Verbraucheraufklärung: Internet, A.R.T. Service-App, Presse, Ra- dio/TV, Lokale Agenden, Veranstaltungen, Ausstellungen und Messen  Abfallberatung: Verbraucher- und Gewerbeberatung  Vorbildliches Beschaffungswesen: Einsatz umweltfreundlicher Produkte (Ökodesign, blau- er Engel)  Sperrabfallbörsen/Trödelmärkte, Bodenbörse, Tauschbörse  Kommunales Beschaffungswesen: Empfehlungen für Rahmenbedingungen bei einer ab- fallarmen Ausschreibung von Dienstleistungen, Bevorzugung von Recyclingprodukten

Im Zweckverbandsgebiet werden seit Jahren umfangreiche Maßnahmen zur Abfallvermei- dung durchgeführt. Der Umfang und die Qualität der Aktivitäten bewegen sich auf hohem Niveau. Eine Quantifizierung der Maßnahmen zur Abfallvermeidung ist im Rahmen dieses Abfallwirtschaftskonzeptes nicht möglich. Im Folgenden sind die getroffenen Maßnahmen dargestellt.

Öffentlichkeitsarbeit:  Der A.R.T. bietet abfallpädagogische. Maßnahmen und Unterlagen für Kindergärten und Schulen an. Im Rahmen des A.R.T.-Ferienspaßes besuchten zahlreiche Kinder und Er- wachsene das EVZ Mertesdorf und lernten spielerisch die Kreislaufwirtschaft und die Ab- fallhierarchie kennen. Interessierte werden auf Anfrage mit Lehrmaterialien, Spielen und Hintergrundinfos versorgt. Weiter werden Exkursionen im EVZ Mertesdorf, Schatzsuchen oder Müllexpeditionen sowie in Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda 21 das Erlangen eines Zukunftsdiploms für Schulkinder angeboten.  Der A.R.T. publiziert regelmäßig Pressemeldungen, die im Alltag den richtigen Umgang mit Abfall beschreiben sowie hilfreiche Tipps und Tricks zur Abfallvermeidung geben. Auch werden in den Pressemeldungen regelmäßig auf Initiativen, Broschüren, etc. anderer Ein- Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 39

richtungen hingewiesen. Ebenfalls werden in der Abfall-Fibel, in den Pressemeldungen und auf der Internetseite Reparaturanleitungen sowie Nutzungstipps zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Gegenständen gegeben.  Seit dem Jahr 2012 veranstaltet der A.R.T. Aktionen im Rahmen der Europäische Woche zur Abfallvermeidung. Auch für die nächsten Jahre sind entsprechende Aktionen geplant. Beispielsweise wurde im Jahr 2014 unter dem Titel „Bitte keine Werbung“ die Vermeidung von unerwünschten Werbesendungen an Privathaushalte thematisiert.  Der außerschulische Lernort Naturerkundungsstation Ernzen soll mittelfristig reaktiviert werden. Seit dem Jahr 2009 befindet sich der außerschulische Lernort in der Teufels- schlucht. Schulklassen der Stufen 3 bis 6 konnten in der Vergangenheit an einem kosten- freien „Outdoor-Training für Müll-Detektive“ teilnehmen. Das Konzept fußt auf einer nach- haltigen Verankerung des Umweltbewusstseins schon ab Kindesbeinen. Jährlich besuch- ten ca. 12 Klassen mit 20 bis 25 Kindern je Klasse das Naturerkundungszentrum. Derzeit wird die Überarbeitung der Stationen vorbereitet, damit der Lernort wieder in Betrieb ge- nommen werden kann.  Öffentlichkeitsarbeit für das System Biotüte - Im direkten Anschluss an die Auslieferungen der Biogutsammelbehälter wurden die neu errichteten Abgabestellen umgehend auf der Webseite des A.R.T. bekannt gegeben. Ebenfalls wird weiterhin in regelmäßigen Abständen über Pressemitteilungen zum The- ma informiert werden. - Im Rahmen der konzeptionellen Ausgestaltung der Öffentlichkeitsarbeit zum System Bi- otüte hat darüber hinaus eine „Roadshow“ zur Steigerung des Bekanntheitsgrades des Bringsystems stattgefunden. In diesem Rahmen wurde eine ein- bis zweitägige Aktionen in Trier, Saarburg, Morbach, Wittlich, Bitburg und Prüm durchgeführt. Je nach Standort wurde an einem Freitag bzw. Samstag ganztägig durch einen auffälligen Promotion- Stand auf die Biotüte aufmerksam gemacht und die Bürgerinnen und Bürger über das neue Bringsystem für Bioabfälle informiert. Die Attraktivität wurde durch ein Gewinnspiel gesteigert, bei dem unter allen Teilnehmern ein Abo für eine Lieferung einer Obst- und Gemüsekiste verlost wurde.

Abbildung 4.1: Ferienspaß auf einem Kompostberg im EVZ Mertesdorf (links) und Info-Veranstaltung zur Abfallvermeidung im Rahmen der europäischen Woche zur Abfallvermeidung, (rechts)

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 40

Abfallberatung: Die Bürgerinnen und Bürger können an verschieden Stellen beim A.R.T. Beratung zu ver- schiedensten Anliegen rund um das Thema Abfall erhalten. Abfallberatung findet im Rahmen des Vertriebs und der Öffentlichkeitsarbeit, durch zwei Kundenberaterinnen und –berater, im Außendienst sowie am Service-Telefon, das über 12 Arbeitsplätze verfügt und jährlich bis zu 240.000 Anfragen bearbeitet, statt. Auch das Wiegepersonal im EVZ-Mertesdorf berät die Kundinnen und Kunden. Informationen rund um das Thema Abfall können die Bürgerinnen und Bürger auch über die A.R.T. Service-App sowie den Internetauftritt erlangen.

Beschaffungswesen: Im Mai 2014 wurde beim A.R.T. die Basisschulung „Einführung in die nachhaltige Beschaf- fung“ durchgeführt, die von der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ in Kooperation mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und dem entwicklungspolitischen Lan- desnetzwerk angeboten wurde. Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus allen Abteilun- gen des A.R.T. nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Trier, der Industrie- und Handelskammer, des Bistums Trier und der Verbandsgemeinden teil. Seitdem erfolgt die Beschaffung soweit es möglich ist nachhaltig. Am neuen Standort in der Metternichstraße wurden gebrauchte Möbel beschafft und aus der Verwertung stammende Baumaterialien eingesetzt.

Vermeidung von Lebensmittelabfällen: Auf der Internetseite des A.R.T. finden sich umfangreiche Hinweise zur Vermeidung von Le- bensmittelabfällen. So wird beispielsweise auf die Initiative des Bundesministeriums für Er- nährung und Landwirtschaft www.zugutfuerdietonne.de verwiesen sowie Links zum Thema Foodsharing zur Verfügung gestellt.

Geplante Abfallvermeidungsmaßnahmen: Für den Planungszeitraum des Abfallwirtschaftskonzeptes ist beispielhaft die Prüfung der Einführung folgender Abfallvermeidungsmaßnahmen vorgesehen:  Einführung einer App zur flexiblen Informationsbeschaffung zum Thema Abfallvermeidung.  Erklär-Videos zum richtigen Umgang mit Abfällen und zur Ressourcenschonung  Bei der Abfallberatung werden Kundinnen und Kunden mit Anfragen zur Entsorgung von Sperrabfall auf soziale Einrichtungen hingewiesen, die brauchbare Möbel annehmen und ggf. aufarbeiten.  Auf Anfrage nimmt der Abfallberater in Kindertagestätten und Schulen an Projektwochen teil.

4.2 Vorbereitung zur Wiederverwendung Im Abfallwirtschaftskonzept sind gemäß § 6 LKrWG die getroffenen und geplanten Maßnah- men der Vorbereitung zur Wiederverwendung von Abfällen in ihrer zeitlichen Abfolge und unter Bewertung der Umweltverträglichkeit darzustellen. Unter Vorbereitung zur Wiederverwendung sind diejenigen Maßnahmen von Materialien, die zu Abfällen geworden sind, zu nennen, die der Prüfung, Reinigung und/oder Reparatur von Erzeugnissen der Bestandteile dienen. Danach sind die Materialien so vorbereitet, dass sie ohne weitere Vorbehandlung wiederverwendet werden können. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 41

Bei allen Mitgliedern des Zweckverbandes findet im Rahmen der Abfallberatung und Öffent- lichkeitsarbeit die Information und Aufklärung für die Maßnahmen und Einrichtungen der Vorbereitung zur Wiederverwendung statt. Maßnahmen der Abfallvermeidung und Vorberei- tung zur Wiederverwendung besitzen einen fließenden Übergang und können oftmals nicht separat ausgewiesen werden. So werden spezielle Einrichtungen wie beispielsweise „Repair Cafés“ vermittelt, wo unter Anleitung von Experten nicht mehr funktionsfähige Gegenstände repariert werden können oder „Umsonstläden“ in denen kostenlos noch gebrauchsfähige Möbel weitervermittelt werden. Weitere soziale Einrichtungen nehmen brauchbare Möbel an und reparieren diese teilweise. Öffentlichkeitsarbeit Der A.R.T. weist in seinen Veröffentlichungen auf die Repair Cafés hin, die es seit Oktober 2013 in Trier gibt, und arbeitet eng mit den Initiatoren zusammen. In der Abfall-Fibel 2019, die jedes Jahr an rund 290.000 Haushalte und Firmen verteilt wird, steht die Abfallvermei- dung immer im Fokus der Kommunikation.

Abfallberatung  Bei der Abfallberatung, in der Abfall-Fibel in der Service-App und im Internet werden die Kundinnen und Kunden bei den verschiedensten Abfallarten auf die Repair Cafés und auf Einrichtungen zur Wiederverwendung hingewiesen.  Für Bauarbeiten wurde ein Infoflyer „Bauen. Wohnen. Entsorgen“ entwickelt, um über die richtige Entsorgung von Bauabfällen zu informieren. Hier wird auch auf die Bodenbörse des A.R.T. hingewiesen.

Tauschbörsen / Wiederverwendung:  Im Internetauftritt betreibt der A.R.T. seit dem Jahr 2004 eine Tausch- und Verschenkbör- se für Möbel, Computer, Bücher, Kinderspielzeug und dergleichen mehr. Hier werden Ge- genstände und Geräte von Privatpersonen an Privatpersonen zum Tausch oder als Ge- schenk angeboten oder gesucht.

4.3 Recycling Im Verbandsgebiet des A.R.T. werden die folgenden Stoffströme für den Recyclingpfad ge- sammelt:  Altkleider/Alttextilien  Gartenabfall  Altreifen  Kork  Batterien und Akkumulatoren  Metallschrott  Bioabfall  Öle und Fette  Behälterglas  Nicht-Verpackungskunststoffe  Leichtverpackungen  Sperrabfall  Altpapier bzw. PPK  Elektroaltgeräte

Der Anteil dieser Stoffströme, bezogen auf die erfasste Menge zum Recycling, ist nachfol- gender Abbildung 4.2 zu entnehmen. Eine Darstellung der absoluten Abfallmengen enthält zusätzlich Abbildung 5.1. Gartenabfall macht rund 50 % der gesammelten Menge zum Re- cycling im Verbandsgebiet des A.R.T. aus.

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 42

Abbildung 4.2: Zusammensetzung der gesammelten Abfälle zum Recycling im Verbandsgebiet des A.R.T.

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 43

4.4 Sonstige Verwertung Im A.R.T. Verbandsgebiet werden 11 Stoffströme zur sonstigen Verwertung gesammelt:  Abwasser-/ Wasserbehandlungsabfälle  illegale Ablagerungen  Bauholz mit gefährlichen Stoffen  kohlenteerhaltige Bitumengemische  gemischte Bau- und Abbruchabfälle  Lösemittel  hausabfallähnliche Gewerbeabfälle  Restabfall (graue Tonne)  Holz mit gefährlichen Stoffen  Straßenreinigungsabfälle  Holz ohne gefährliche Stoffe

Der Anteil der Stoffströme, bezogen auf die erfasste Menge zur sonstigen Verwertung ist nachfolgender Abbildung 4.3 zu entnehmen. Eine Darstellung der absoluten Mengen ist in Abbildung 5.1 aufgeführt.

Abbildung 4.3: Zusammensetzung der Abfälle zur sonstigen Verwertung im A.R.T. Gebiet

4.5 Beseitigung Im Verbandsgebiet des A.R.T. werden 22 Abfallströme zur Beseitigung erfasst. 90 Ma.-% ergeben sich alleine aus Beton, Ziegel, Fliesen, Keramik, Boden, Steine, Baggergut sowie kohlenteerhaltigen Bitumengemischen – kurz Bau- und Abbruchabfälle. Weitere Abfallarten zur Beseitigung sind:  Abwasser-/ Wasserbehandlungsabfälle  Isoliermaterial, künstliche Mineralfaser  Arzneimittel  kohlenteerhaltige Bitumengemische  asbesthaltige Baustoffe  Laugen  Baustoffe auf Gipsbasis**  Pestizide  Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik*  produktionsspezifische Abfälle  Bitumengemische  Reinigungsmittel, die gefährliche Stoffe  Boden (einschließlich Aushub von verun- enthalten reinigten Standorten), Steine  Säuren und Baggergut  Schadstoffkleinmengen nicht Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 44

 Farben, Druckfarben, Klebstoffe und differenzierbar Kunstharze  sonstige Abfälle  Farben, Druckfarben, Klebstoffe und  Straßenreinigungsabfälle Kunstharze, die gefährliche Stoffe  Flachglas enthalten  Fotochemikalien  Glas, Kunststoff (als Bau- und Abbruchabfälle)

**: Für diese Abfallströme wird ein Konzept zur stofflichen Verwertung durch Trennverfahren erarbeitet.

5 Stand und Entwicklung der Abfallströme Ziele der Kreislaufwirtschaft sind im Wesentlichen die Schonung der natürlichen Ressourcen zu fördern sowie den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Bewirtschaftung von Abfällen zu gewährleisten. Neben der Schonung von natürlichen Ressourcen durch Rückführung von Sekundärrohstoffen in den Stoffkreislauf, ist die Schadstoffentfrachtung eine weitere wesent- liche Aufgabe und somit auch Ziel der Kreislaufwirtschaft. Abbildung 5.1 zeigt eine Übersicht der Wege zur Verwertung sowie zur Beseitigung der wich- tigsten Stoffströme im Verbandsgebiet des A.R.T. im Jahr 2018. In den nachfolgenden Kapi- teln sind die einzelnen Mengenströme dann detailliert aufgeführt.

Abbildung 5.1: Stoffflussdiagramm der Gesamtabfallmengen im Verbandsgebiet des A.R.T. 2018 Kleinmengen = Stoffströme mit einem Anteil < 5 Ma.-%

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 45

5.1 Mengen und Entwicklung der verwerteten Abfälle aus Haushal- ten Im Folgenden werden die einzelnen Stoffströme im Bereich der Verwertung beschrieben. Dabei wird auf das Erfassungssystem, die Mengenentwicklung seit dem Jahr 2008 und eine mittelfristige Prognose bis ins Jahr 2025 eingegangen. Die dargestellten Prognosen beruhen auf der Mengenentwicklung von mindestens 10 Jahren und dem sich daraus ergebenden rechnerischen Trend (Trendprognosen). Bei einigen Ab- fallarten sind in den vergangenen Jahren Änderungen im Erfassungssystem vorgenommen worden. Dies hat teilweise zu deutlichen Mengenverschiebung geführt, so dass für diese Abfallströme von einer Prognose für das Jahr 2025 abgesehen wurde.

5.1.1 Bioabfälle

Abfallschlüssel  20 01 08 biologisch abbaubare Küchen- und Kantinenabfälle bzw. Bioabfall aus der Bio- tonne  20 02 01 Gartenabfälle, Grüngut

Vorgesehene Entsorgungswege Die Bioabfälle aus der Biotüte und Biotonne, welche überwiegend aus Küchen- und Speise- resteabfällen bestehen, werden in einer Vergärungsanlage verwertet. Die Gärreste werden auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht. Das Grüngut wird an den Sammelstellen in krautiges und holziges Grüngut getrennt. Das krautige Grüngut wird im Verbandsgebiet des A.R.T. kompostiert während das strauchige bzw. holzige Grüngut zerkleinert, ggf. abgesiebt und als Bodenhilfsstoff dezentral in der Landwirtschaft eigesetzt wird.

Einsammlung und Transport der Abfälle Biotüte Im Verbandsgebiet des A.R.T. wird das System Biotüte umgesetzt. Dazu sind an mehr als 1.100 Standorten Behälter zur Abgabe der Biotüten eingerichtet. Das System befindet sich seit seiner Einführung im kontinuierlichen Ausbau. Grüngut Grüngut wird im Bringsystem an rund 80 Grüngut-Sammelstellen erfasst oder alternativ in Trier/Saarburg alle zwei Wochen nach telefonischer Anmeldung abgeholt.

Mengenstrom Die Grüngutmengen steigen jährlich an (s. Abbildung 5.2). Durch die Einführung der Biotüte hat sich die erfasste Menge an Bioabfällen von 2017 auf 2018 mehr als verdoppelt (s. Abbil- dung 3.10). Da im gleichen Zuge die Biotonne eingestellt wird ist eine zuverlässige Mengen- prognose nicht möglich und es wird an dieser Stelle auf diese verzichtet.

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 46

Abbildung 5.2: Gartenabfälle bzw. Grüngut

Abbildung 5.3: Bioabfall (Biotonne LK Vulkaneifel + Biotüte im weiteren Verbandsgebiet A.R.T. ab 2018) Die Mengensteigerung in 2018 erklärt sich aus der Einführung des System Biotüte und der getrennten Erfassung von krautigem Grüngut.

Zusammensetzung Im Mai 2019 wurden die Bioabfälle aus der Biotüte analysiert. Die Qualität des Bioabfalls wird als sehr gut bewertet. Der Anteil an geeignetem Bioabfall in der Biotonne beträgt im Mittel 97,4 Gew.-%. Es wurde festgestellt, dass der Anteil an Fremdstoffen in den städti- schen Regionen geringfügig höher ist. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist in Abbil- dung 5.4 dargestellt.

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 47

Abbildung 5.4: Gemittelte Zusammensetzung des Bioabfalls aus der Biotüte im A.R.T. Gebiet5

5.1.2 Bau- und Abbruchabfälle

Abfallschlüssel  17 02 01 (Bau-) Holz ohne gefährliche Stoffe  17 02 04* (Bau-) Holz mit gefährlichen Stoffen  17 03 01* Kohlenteerhaltige Bitumengemische  17 03 02 Bitumengemische ohne 170301*  17 04 Metalle (einschließlich Legierungen)  17 09 04 Gemischte Bau- und Abbruchabfälle

Vorgesehene Entsorgungswege Die Bau- und Abbruchabfälle zur Verwertung können an mehreren Sammelstellen im Ver- bandsgebiet des A.R.T. abgegeben werden. Die Entsorgung erfolgt je nach Art an einer der folgenden Anlagen:  EVZ Mertesdorf  EVZ Sehlem  EVZ Rittersdorf  EVZ Walsdorf  EVZ Sehlem

Die aufbereiteten Bau- und Abbruchabfälle werden für folgende Maßnahmen eingesetzt:  Deponiebau: Erschließung von Deponieabschnitten beim Bau der Basisabdichtung  Deponienachsorge: Profilierung von Deponieabschnitten beim Bau der Oberflächenab- dichtung  Wegebaumaßnahme auf dem Deponiekörper

5 Quelle nach: Kern, M.; Siepenkothen H.-J.; Neumann, F.: Zwischenbericht zur Biogutanalyse im Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (A.R.T.) - Entwurf. Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH. Witzenhausen, 29 Mai 2019 Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 48

 Wasserrechtlich genehmigte Verfüllung  Im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen (z. B. Lärmschutz)

Mengenstrom Das Mengenaufkommen von Bau- und Abbruchabfällen hängt von unterschiedlichen Ein- flussfaktoren ab. So können die Wirtschafts- und Baukonjunktur, unterschiedlich dimensio- nierte Bauprojekte sowie Rekultivierungs- und Deponieabdeckmaßnahmen die Erfassungs- menge maßgeblich beeinflussen. Des Weiteren kann kein vollständiges Bild hinsichtlich des gesamten Anfalls an Bau- und Abbruchabfällen gegeben werden, da ein nicht messbarer Anteil privaten Entsorgungsunternehmen zur Verwertung angedient wird und daher nicht in die offiziellen Statistiken der örE aufgenommen wird. Zudem werden mineralische Abfälle teilweise direkt vor Ort nach Abbruch bzw. Rückbau mittels mobiler Aufbereitungsanlage klein gebrochen und in der Baumaßnahme wiederverwendet. Aufgrund dieser unterschiedli- chen, nicht genau abschätzbaren Einflussfaktoren wird an dieser Stelle auf eine Prognose für die zukünftige Entwicklung verzichtet. In Abbildung 5.5 sind die oben aufgeführten Abfälle zusammenfassend dargestellt. In Abbil- dung 5.6 ist die prozentuale Verteilung der verschiedenen Bau- und Abbruchabfälle für das Jahr 2018 aufgeführt. In den Jahren 2016 und 2018 wurden große Mengen an kohlenteerhal- tige Bitumengemischen als Ersatzbaustoff bei Bauarbeiten zur Deponieerweiterung (DA6 Sehlem) eingesetzt und somit einer sonstigen Verwertung zugeführt.

Abbildung 5.5: Bau- und Abbruchabfälle zur Verwertung

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 49

Abbildung 5.6: Zusammensetzung der Bau und Abbruchabfälle zur Verwertung (Basisjahr 2018)

5.1.3 Altholz

Abfallschlüssel  20 01 37*, 17 02 04* Holz mit gefährlichen Stoffen  20 01 38, 17 02 01 Holz ohne gefährliche Stoffe

Vorgesehene Entsorgungswege Das Altholz wird der Verwertung zugeführt. Entweder wird das Holz thermisch durch den A.R.T. behandelt oder an einen externen Verwerter übergeben.

Erfassung der Abfälle Altholz wird über ein Bringsystem erfasst.

Mengenstrom Nachfolgend ist der Mengenstrom von Altholz aufgeführt. Bis zum Jahr 2017 wurden die Sperrabfallmengen im EVZ Trier sortiert in holzhaltige und heizwertreiche Fraktionen. Ab dem Jahr 2017 wurde der Abfallstrom Sperrabfall (siehe Kapitel 5.1.9) gesamt betrachtet, so dass der Anteil an separat aufgeführtem Altholz zurückgegangen ist. Auf Grund der starken Mengenänderung wird von einer Prognose abgesehen.

Abbildung 5.7: Altholz

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 50

5.1.4 Elektro- und Elektronikaltgeräte

Abfallschlüssel  20 01 35* gebrauchte elektrische und elektronische Geräte, die gefährliche Bauteile ent- halten, mit Ausnahme derjenigen, die unter 20 01 21 und 20 01 23 fallen  20 01 36 gebrauchte elektrische und elektronische Geräte mit Ausnahme derjenigen, die unter 20 01 21, 20 01 23 und 20 01 35 fallen

Die Stiftung ear erfasst Elektro- und Elektronikaltgeräte ab dem 01.12.2018 in folgenden Sammelgruppen:  Gruppe 1 Wärmeüberträger  Gruppe 2 Bildschirme, Monitore und Geräte, die Bildschirme mit einer Oberfläche von mehr als 100 cm² enthalten  Gruppe 3 Lampen  Gruppe 4 Großgeräte  Gruppe 5 Kleingeräte und kleine Geräte der Informations- und Telekommunikationstechnik  Gruppe 6 Photovoltaikmodule

Vorgesehene Entsorgungswege Die Elektroaltgeräte werden nach der jeweiligen Sammelgruppe getrennt erfasst und der Stiftung EAR zur Verwertung übergeben.

Erfassung der Abfälle Die Sammlung im Holsystem wurde eingestellt mit Bezug auf die Rücknahmeverpflichtung der Vertreiber und der bestehenden Übernahmestellen. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm wird das Bringsystem mit den 10 Elektrofachbetrieben, die als Annahmestellen fungieren, zum 31.12.2019 eingestellt. Ab 2020 kommt der A.R.T. als örE seiner Verpflichtung nach dem Elektrogesetz nach, in dem er einheitlich Übernahmestellen an seinen Anlagen und Wertstoffhöfen im Rahmen ei- nes Bringsystems einrichtet. In der Stadt Trier bzw. im Landkreis Trier-Saarburg gibt es die Möglichkeit Elektro- und Elektronikaltgeräte gegen Gebühr abholen zu lassen. Es erfolgt im- mer die anschließende Übergabe an die Stiftung ear.

Mengenstrom Die verschiedenen Sammelgruppen bzw. damals Kategorien für Elektro-und Elektronikgeräte sind in Abbildung 5.8 zusammenfassend dargestellt. In der Vergangenheit wurde je nach Gebietskörperschaft ein Holsystem gemeinsam mit Sperrabfall für Elektro- und Elektronikalt- geräte angeboten. Dies hatte den Nachteil das der bereit gestellte E-Schrott oftmals illegaler Weise beraubt wurde. Für das Jahr 2019 wird ein Mengenrückgang erwartet. Dieser ist auf die Einstellung des Hol- systems in Trier und Trier-Saarburg zurückzuführen. Ab dem Jahr 2020 wird sich dieser Trend voraussichtlich fortsetzen, da ab diesem Jahr im gesamten A.R.T. ein Bringsystem umgesetzt ist. Auf Grund der Änderung des Erfassungssystems wird auf eine Prognose für das Jahr 2025 verzichtet. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 51

Abbildung 5.8: Elektro- und Elektronikaltgeräte

5.1.5 Papier, Pappe, Karton inkl. Nichtverpackungen

Abfallschlüssel  15 01 01 Verpackungen aus Papier und Pappe  20 01 01 Papiere u. Pappe / Karton

Vorgesehene Entsorgungswege Die erfassten Mengen werden einer stofflichen Verwertung in der Papierindustrie zugeführt.

Erfassung der Abfälle PPK wird im A.R.T. Verbandsgebiet über ein Hol- (s. Tabelle 5.1) sowie Bringsystem erfasst. An folgenden Sammelstellen kann PPK abgegeben werden:  EVZ Mertesdorf  EVZ Rittersdorf  EVZ Sehlem  WSH Trier  EVZ Walsdorf

Tabelle 5.1: Übersicht Abfuhrrhythmus und Behältergrößen der PPK Erfassung im Holsystem Abfuhrrhythmus MGB MGB MGB MGB MGB MGB Press- 80 120 240 770 1.100 5.000 container Trier 4-wöchentlich X X X X X Bernkastel-Wittlich 4-wöchentlich X X X X Eifelkreis Bitburg-Prüm 4-wöchentlich X X X X Vulkaneifel 4-wöchentlich X X X X

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 52

Mengenstrom Die PPK Mengen waren über die letzten Jahre leicht rückläufig (s. Abbildung 5.9). Ab dem Jahr 2017 kann ein leichter Aufwärtstrend beobachtet werden.

Abbildung 5.9: Papier, Pappe, Karton inkl. Nichtverpackungen

5.1.6 Altmetall

Abfallschlüssel  20 01 40 Metalle

Vorgesehene Entsorgungswege Die erfassten Metalle werden in externen Anlagen der Metallaufbereitung zum Recycling zugeführt.

Erfassung der Abfälle Die Altmetalle werden über ein Bringsystem bzw. gemeinsam mit dem Sperrabfall erfasst. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 53

Mengenstrom

Abbildung 5.10: Altmetalle

5.1.7 Leichtverpackungen

Abfallschlüssel  15 01 06 gemischte Verpackungen (Leichtverpackungen (LVP))

Vorgesehene Entsorgungswege Die erfassten LVP werden durch die dualen Systeme verwertet.

Erfassung der Abfälle LVP werden im A.R.T. Verbandsgebiet über den Gelben Sack im Holsystem in 4- wöchentlicher Leerung erfasst und den dualen Systemen zur weiteren Verwertung überge- ben. Zudem besteht die Möglichkeit die gelben Säcke an folgenden Standorten abzugeben:  EVZ Mertesdorf  WSH Trier  EVZ Rittersdorf  EVZ Sehlem  EVZ Walsdorf

Mengenstrom Abbildung 5.11 zeigt seit dem Jahr 2008 einen leichten Aufwärtstrend der erfassten Leicht- verpackungen. Im Jahr 2018 wurden 25,5 kg/Ew*a an LVP im gesamten Verbandsgebiet des A.R.T. erfasst. Unter Berücksichtigung der Entwicklung der vergangenen 10 Jahre ist auch in Zukunft mit einer leichten Mengensteigerung bis ca. 27 kg/Ew*a zu rechnen. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 54

Abbildung 5.11: Leichtverpackungen

5.1.8 Behälterglas

Abfallschlüssel 15 01 07 Verpackungen aus Glas

Vorgesehene Entsorgungswege Das Behälterglas wird den dualen Systemen zum Recycling übergeben.

Erfassung der Abfälle Behälterglas wird flächendeckend über Glascontainerstandorte erfasst. Im Verbandsgebiet des A.R.T. gibt es insgesamt 866 Standorte.

Mengenstrom Die Behälterglasmengen schwanken im Bereich von 29,6 bis 25,3 kg/Ew*a. Ab dem Jahr 2014 ist ein leichter Mengenrückgang zu verzeichnen (siehe Abbildung 5.12).

Abbildung 5.12: Behälterglas

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 55

5.1.9 Sperrabfall

Abfallschlüssel  20 03 07 Sperrabfall

Vorgesehene Entsorgungswege Matratzen, Polstermöbel sowie holzige Großteile werden aussortiert, zerkleinert und ther- misch verwertet.

Erfassung der Abfälle Der Sperrabfall wird nach Anmeldung im Holsystem abgeholt oder kann an einer der folgen- den Annahmestellen abgegeben werden:  EVZ Mertesdorf  WSH Trier  EVZ Rittersdorf  EVZ Sehlem  EVZ Walsdorf

Mengenstrom Abbildung 5.13 gibt die Mengenentwicklung des Sperrabfalls wieder. Bis zum Jahr 2017 wurden die Sperrabfallmengen im EVZ Trier sortiert in holzhaltige und heizwertreiche Frakti- onen. Ab dem Jahr 2017 wurde der Abfallstrom Sperrabfall gesamt betrachtet, so dass eine Prognose für das Jahr 2025 nicht ermittelt werden kann.

Abbildung 5.13: Sperrabfall

5.1.10 Hausmüll und Hausabfallähnliche Gewerbeabfälle

Abfallschlüssel 20 03 01 gemischte Siedlungsabfälle

Vorgesehene Entsorgungswege Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle werden im Zweckverbandsgebiet des A.R.T. der Verwertungsanlage MBT Mertesdorf angedient und für die thermische Verwertung Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 56

durch biologische Trocknung aufbereitet. Die thermische Verwertung findet in mehreren In- dustriekraftwerken statt. Reststoffe, die bei der energetischen Verwertung anfallen, werden von den Vertragspartnern entsprechend entsorgt.

Erfassung der Abfälle Die Hausabfälle inkl. gewerblicher Abfälle in Behältern bis 1.100 l werden im Wesentlichen über ein Holsystem erfasst. Abfuhrrhythmen so wie eingesetzte Sammelbehälter sind Tabel- le 5.2 zu entnehmen. Des Weiteren können Hausabfälle in amtlichen Abfallsäcken an fol- genden Stellen abgegeben werden:  EVZ Mertesdorf  WSH Trier  EVZ Sehlem  EVZ Walsdorf

Tabelle 5.2: Übersicht Abfuhrrhythmus und Behältergrößen der Restabfallerfassung im Holsystem ab 01.01.2020 Abfuhrrhythmus MGB MGB MGB MGB MGB MGB Press- 80 120 240 770 1.100 5.000 container Trier 14-täglich X X X X X X X Bernkastel-Wittlich 14-täglich X X X X X X X Eifelkreis Bitburg- 14-täglich X X X X X X X Prüm Vulkaneifel 14-täglich X X X X X X X

Mengenstrom Der erwartete Mengenstrom für Hausabfall ist Abbildung 5.14 zu entnehmen. Bis zum Jahr 2025 ist nach Prognose mit einem leichten Rückgang der Mengen zu rechnen. Abbildung 5.15 zeigt die Mengenentwicklung der Hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle von 2008 bis 2018. Auf Grund der Mengenverschiebung, die sich durch die Einführung des Ident- Systems sowie die Einführung des System Biotüte ergibt, wird auf eine Prognose für das Jahr 2025 verzichtet. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 57

Abbildung 5.14: Hausabfall (Restabfall) incl. gewerblicher Abfälle in Behältern bis 1.100 l

Abbildung 5.15: Hausabfallähnliche Gewerbeabfälle

5.1.11 Sonstige Wertstoffe

Abfallschlüssel  17 02 02 Flachglas  15 01 03 Kork  20 01 11, 20 01 10 Textilien und Altkleider  16 01 03 Altreifen  20 01 39 sonstige Kunststoffe

Vorgesehene Entsorgungswege Bis auf Flachglas werden die aufgeführten Wertstoffe verschiedenen Recyclingpfaden über- geben. Flachglas wird der Beseitigung zugeführt. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 58

Mengenstrom Abbildung 5.16 führt die Entwicklung zusammengefasst für die oben aufgelisteten Wertstoffe auf. Ab dem Jahr 2014 ist ein nahezu kontinuierlicher Anstieg der Wertstoffmengen zu ver- zeichnen, da ab diesem Jahr Erfassungsmengen für Altkleider vorliegen.

Abbildung 5.16: Sonstige Wertstoffe

5.1.12 Sonstige Abfälle zur Verwertung

Abfallschlüssel  20 03 03 Straßenreinigungsabfälle

Vorgesehene Entsorgungswege Die Straßenreinigungsabfälle werden zum größten Teil zur sonstigen Verwertung einer bio- logischen Abfallbehandlungsanlage übergeben. Nicht verwertbare Abfälle werden in der HMD Sehlem deponiert.

Mengenstrom Im Jahr 2011 konnte aufgrund einer einmaligen Räumungsaktion ein Mengenanstieg um mehr als die doppelte Menge verzeichnet werden. In den Folgejahren ging die Menge ten- denziell wieder zurück. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 59

Abbildung 5.17: Straßenreinigungsabfälle

5.2 Menge und Entwicklung der beseitigten Abfälle aus Haushalten Die Darstellung und Begründung für die Abfallbeseitigung erfolgt gemäß § 7 Abs. 4 KrWG. Hierbei sind die Vorbehandlungsanlagen sowie Entsorgungsanlagen darzustellen und zu erläutern.

5.2.1 Bau- und Abbruchabfälle

Abfallschlüssel  17 02 01 (Bau-) Holz ohne gefährliche Stoffe  17 02 02 170203 Glas und Kunststoff  17 05 Boden, Steine und Baggergut  17 06 03* 170604 Dämmmaterial mit und ohne gefährliche Stoffe  17 06 05* Asbesthaltige Baustoffe  17 08 Baustoffe auf Gipsbasis

Vorgesehene Entsorgungswege Die Bau- und Abbruchabfälle zur Beseitigung können an mehreren Stellen im A.R.T. Ver- bandsgebiet abgegeben werden. Die Entsorgung erfolgt je nach Art an einer der folgenden Anlagen:  EVZ Sehlem  EVZ Mertesdorf  Erdaushubdeponie Dudeldorf  EVZ Rittersdorf

Mengenstrom Das Mengenaufkommen von Bau- und Abbruchabfällen hängt von unterschiedlichen Ein- flussfaktoren ab. So können die Wirtschafts- und Baukonjunktur, unterschiedlich dimensio- nierte Bauprojekte sowie Rekultivierungs- und Deponieabdeckmaßnahmen die Erfassungs- menge maßgeblich beeinflussen. Des Weiteren kann kein vollständiges Bild hinsichtlich des gesamten Anfalls an Bau- und Abbruchabfällen gegeben werden, da ein nicht messbarer Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 60

Anteil privaten Entsorgungsunternehmen zur Verwertung angedient wird und daher nicht in die offiziellen Statistiken der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger aufgenommen wird. Zudem werden mineralische Abfälle teilweise direkt vor Ort nach Abbruch bzw. Rückbau mittels mobiler Aufbereitungsanlage klein gebrochen und in der Baumaßnahme wiederver- wendet. Aufgrund dieser unterschiedlichen, nicht genau abschätzbaren Einflussfaktoren wird an dieser Stelle auf eine Prognose für die zukünftige Entwicklung verzichtet. In Abbildung 5.18 sind die zuvor genannten Abfälle zusammenfassend dargestellt. In Abbil- dung 5.19 ist die prozentuale Verteilung der verschiedenen Bau- und Abbruchabfälle für das Jahr 2018 aufgeführt. Die Mengenentwicklung für die größten Abfallströme sind in Abbildung 5.20 und Abbildung 5.21 dargestellt.

Abbildung 5.18: Bau- und Abbruchabfälle zur Beseitigung (Gesamt)

Boden, Steine u. Baggergut 65% Bitumengemische Dämmmaterial mit ohne 170301* u. ohne gefährliche 3% Stoffe Kohlenteerhaltige 1% Bitumengemische Asbesthaltige 10% Baustoffe 2% Glas u. Kunststoff Beton, Ziegel, Baustoffe auf <1% Fliesen, Keramik Gipsbasis 17% 2% Abbildung 5.19: Verhältnis der Bau und Abbruchabfälle zur Beseitigung (Basisjahr 2018)

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 61

Abbildung 5.20: Boden, Steine und Baggergut

Abbildung 5.21: Beton, Ziegel, Fliesen und Keramik

5.2.2 Sonstige Abfälle zur Beseitigung

Abfallschlüssel Abfälle aus Abwasser- und Wasserbehandlung  19 08 01 Sieb- und Rechenrückstände  19 08 02 Sandfangrückstände

Produktionsspezifische Abfälle  11 verschiedene Abfallschlüssel

Problemabfälle Die Problemabfälle zur Beseitigung und zur Verwertung sind an dieser Stelle zusammenge- fasst, da sich aus den historischen Daten eine exakte Differenzierung auf dieser Ebene nicht mehr durchführen lässt. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 62

 20 01 30, 20 01 29* Reinigungsmittel  20 01 26* Öle und Fette  20 01 14* Säuren  20 01 19* Pestizide  20 01 17* Fotochemikalien  20 01 31* zytotoxische und zytostatische  20 01 13* Lösemittel Arzneimittel  20 01 28, 20 01 27* Farben, Druckfarben,  20 01 32 Arzneimittel Klebstoffe und Kunstharze  20 01 33*, 200134 Batterien und Akku.  Schadstoffkleinmengen, nicht differenzier- bar

Vorgesehene Entsorgungswege Die Abfälle aus der Abwasser- und Wasserbehandlung werden zum größten Anteil in der MBT Mertesdorf der sonstigen Verwertung zugeführt. Ein kleinerer Anteil wird auf der HMD Mertesdorf und Sehlem beseitigt. Die produktionsspezifischen Abfälle werden auf der HMD Mertesdorf sowie Sehlem der Be- seitigung zugeführt. Der Beseitigung werden Reinigungsmittel, Säuren, Farben, Druckfarben, Klebstoffe, Kunst- harze, Pestizide sowie (zytotoxische und zytostatische) Arzneimittel zugeführt. Öle, Fette sowie Batterien und Akkus und Lösemittel werden soweit als möglich verwertet.

Erfassung der Abfälle Problemabfälle Problemabfälle aus Haushalten werden im Verbandsgebiet des A.R.T. an folgenden Stellen erfasst:  EVZ Mertesdorf  EVZ Sehlem  EVZ Rittersdorf  EVZ Walsdorf  WSH Trier  Mobile Schadstoffsammlung

Mengenstrom Bis zum Jahr 2015 wurden die Abfälle nur in Mertesdorf angenommen. Zum Jahr 2016 wur- de die Annahme auf alle weiteren EVZ im Verbandsgebiet ausgeweitet. Die dadurch erfasste Menge ist somit deutlich gestiegen (s. Abbildung 5.22). Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 63

Abbildung 5.22: Abfälle aus Abwasser- und Wasserbehandlung (bis 2015 nur Region Stadt Trier, Landkreis Trier-Saarburg)

Abbildung 5.23 zeigt die produktionsspezifischen Mengen im A.R.T. Verbandsgebiet ab dem Jahr 2014. Die vorherigen Werte beziehen sich auf die Stadt Trier sowie Landkreis Trier- Saarburg.

Abbildung 5.23: Produktionsspezifische Abfälle (bis 2013 nur Region Stadt Trier, Landkreis Trier- Saarburg)

Die in Abbildung 5.24 dargestellten Problemabfälle werden zu 79 % beseitigt, 15 % werden dem Recycling und 6 % der sonstigen Verwertung zugeführt.

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 64

Abbildung 5.24: Problemabfälle

Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 65

6 Bewertung und Schwachstellenanalysen Im Abfallwirtschaftskonzept 2014 des RegAb wurden die Ziele der Kreislaufwirtschaft und des kommunalen Stoffstrommanagements in den Vordergrund gestellt. Im Einzelnen lag der Schwerpunkt vor allem auf den in der folgenden Tabelle dargestellten Themen, die zudem im Hinblick auf die Zielerreichung kommentiert werden.

Ziel 2014 Kommentar zur Zielerreichung Restabfall: Sicherstellung des Trocknungs- Die Trocknungsquote ist über die Jahre kon- prozesses in der MBT durch kontinuierliche stant geblieben. Das Ziel wurde erreicht. Verfahrensoptimierung zur Bereitstellung von hochkalorischem Ersatzbrennstoff. Vernetzung von regionalen Akteuren Gemeinsame Verbrennung von Klärschlamm und holzigen Bestandteilen des Grünschnitts:  „MUH“ Arla Milch (Diese Kooperation wur- de unter den damaligen Rahmenbedingun- gen aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiterverfolgt)  Weitere Anknüpfungspunkte werden mit regionalen Akteuren gesucht, bspw. Stadt- werke Trier, KNE-Projekt.

Kooperation mit Maltesern im Bereich der Altkleidersammlung im Stadtgebiet Trier Kooperation mit Akteuren in der Region wie Unverpackt-Läden und Repair-Cafés Sehr umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und die Einbindung der Stakeholder Bioabfall: Im Bereich der Grüngutabfälle Für Biogut, d.h. für Speiseabfälle aus Haus- wird eine effiziente Bewirtschaftung der halten wurde ein umfangreiches Bringsystem Grüngutsammel- und –verwertungsplätze installiert, das sich weiterhin im kontinuierli- angestrebt, um das Recycling in wenigen chen Ausbau befindet. Die flächendeckende zentralen Anlagen zu fördern. Darüber hin- und effiziente Bewirtschaftung der Grüngut- aus dient eine optimierte Brennstoffausbeute sammelstellen konnte beibehalten und teil- der Stärkung der regionalen Strukturen mit weise verbessert werden. Seit dem Jahr 2016 einer verstärkten Nutzung heimischer Ener- wurden alle Sammelstellen sukzessive mit giepotenziale. Für die Bioabfälle, die ge- einer Bundesimmissionsschutzgenehmigung meinsam mit den Restabfällen gesammelt versehen. Stand 2019 sind rund 95 % der werden, wird im Rahmen des MARSS- Sammelstellen genehmigt, die weiteren An- Projekts eine technische saubere Trennung träge stehen im Genehmigungsverfahren erprobt, wodurch die abgetrennte Biomasse bzw. kurz vor Genehmigungserteilung. Ab als klimaneutraler Brennstoff in Biomasse- Mitte des Jahres 2020 fällt die abgetrennte kraftwerken eingesetzt werden kann. Biomasse aus der mechanisch-biologischen Trocknung als sortenreine Fraktion an. Vo- raussichtlich wird die Biomasse als biogener und damit klimaneutraler Brennstoff in Kraft- Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 66

werken eingesetzt und kann dort fossile Energieträger ersetzen.

Bewertung Status Quo der kommunalen und gewerblichen Sammlung und Entsorgung In einzelnen Verbandsgebieten fehlte der Anreiz zur Abfallvermeidung. Hier wurde im Lo- gistikprojekt 2020 dahingehend eingewirkt, dass die Restabfalleinsammlung ab dem Jahr 2020 flächendeckend mit Ident-System erfolgt und das Gebührensystem mittels Lenkungs- zuschlag verstärkte finanzielle Anreize zur Abfallvermeidung und –trennung setzt. Im Land- kreis Bernkastel-Wittlich reduzierte sich die Restabfallmenge durch Einführung des Ident- Systems in 2001 um ca. 30 %. Gleichzeitig stieg die Entsorgung über die übrigen Fraktionen wie bspw. PPK, LVP oder Glas. Flankiert wird die Einführung durch die Möglichkeit den haushaltsnahen Bioabfall über ein Bringsystem zu entsorgen. Die Steigerung der Wertstoff- quote wird mit dem neuen System erfolgen.

Erreichbarkeit von Landeszielgrößen In Abbildung 5.1 ist das Abfallaufkommen aus den Haushalten im A.R.T. Verbandsgebiet den Landeszielgrößen aus dem rheinland-pfälzischen Abfallwirtschaftsplan gegenüberge- stellt. Das Aufkommen an Haus-/und Sperrabfällen liegt 41 % (Hausabfall: 204,8 kg/Ew*a) über der geforderten Landeszielgröße. Der Anteil an Wertstoffen liegt 43 % unter der gefor- derten Landeszielgröße. Daraus leitet sich ein Handlungsbedarf ab und es gilt zu prüfen, worin die Ursachen für die Abweichung bestehen. Für die organischen Abfälle leitet sich kein Handlungsbedarf ab. Dennoch strebt der A.R.T. eine Steigerung der Erfassungsmenge für Biotonnenabfälle an.

Tabelle 6.1: Spezifisches Abfallaufkommen aus den Haushalten im A.R.T. Verbandsgebiet Ist-Situation 2018 im Vergleich zu den Zielgrößen aus dem Abfallwirtschaftsplan Rheinland-Pfalz 2013 Aufkommen Landeszielgröße Abweichung 2018 2025 Haus-/Sperrabfälle* 239 kg/Ew*a 140 kg/Ew*a 41 % Wertstoffe** 133 kg/Ew*a 190 kg/Ew*a - 43 % Biotonnen- und Gartenabfälle 194 kg/Ew*a 170 kg/Ew*a 13 % * : inkl. Sonstige Abfälle sowie stofflich und energetisch verwertete Sperrabfälle ** : PPK, LVP, Glas, Sons. Wertstoffe (Trockene Wertstoffe) und Holz, Metalle aus dem Sperrabfallbereich

Insgesamt kann festgehalten werden, dass durch die Einführung des verursachergerechten Ident-Systems zu erwarten ist, dass die Restabfallmengen ab 2020 sinken und gleichzeitig die Wertstoffmengen steigen werden. Die weiteren Ziele und Maßnahmen werden im Kapi- tel 7 dargestellt.

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7 Konzeption der Abfallbewirtschaftung der kommenden Jahre Unter Berücksichtigung der lokalen und regionalen Gegebenheiten, der erkannten Schwach- stellen und der prognostizierten abfallwirtschaftlich relevanten Trends werden in diesem Ka- pitel abschließend die Ziele definiert, die der A.R.T. in den nächsten Jahren erreichen möch- te, um dem Kreislaufwirtschaftsgedanken Rechnung tragen zu können. Mit dem Beitritt in den A.R.T. haben die drei Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Vulkaneifel vollständig ihre Aufgaben als öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger auf ei- nen einzigen Zweckverband übertragen. Verbunden damit war das Bestreben nach einer intensiven Kooperation in abfallwirtschaftlichen Belangen und einer weitgehenden Harmoni- sierung von Leistungen im Verbandsgebiet mit dem Ziel, Synergiepotenziale zu heben und Chancen und Risiken zu teilen. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) verknüpfte den Zusammenschluss der Mitgliedskörperschaften mit der Forderung, die aufgrund unterschiedlicher Vermögens- werte und Gebührenstrukturen übergangsweise geführten Teilhaushalte für jedes Ver- bandsmitglied bis spätestens zum 31.12.2025 in einem Gesamthaushalt zusammenzufüh- ren. Dies erfordert zwangsläufig, dass sich die unterschiedlichen Leistungen und so letztend- lich die Gebühren bis dahin auf einem gleichen Niveau befinden. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt „Logistikkonzept 2020“ ins Leben gerufen. Ziel war es, durch die Vereinheitlichung der Sammelsysteme gleiche Strukturen für das Ver- bandsgebiet zu schaffen. Kern des Projekts ist die verbandsweite Einführung eines Ident- Systems für die Restabfalleinsammlung. Hierdurch wird es kurzfristig eine Reduzierung des Restabfallaufkommens geben. Diese Mengen werden sich zukünftig in den übrigen Wert- stoffsammlungen (PPK, LVP, Glas) wiederfinden, so dass die Verwertungsquote erhöht wer- den kann. Zusätzlich wird für die Bürger mittelfristig ein größeres Angebot an Wertstoffhöfen geschaffen. Hierdurch kann eine sortenreine Verwertung der gesammelten Wertstoffe ge- währleistet werden. Begleitet wird die Harmonisierung mit der Einführung des Modells Biotüte als Bringsystem, welches ebenfalls durch die Einführung des Ident-Systems einen höheren Zulauf bekommen wird. Peu à peu muss die Behälterstruktur in der Breite vergrößert werden. Mit möglichst kurzen Wegen steigt die Akzeptanz des Systems und damit die Einsammlungsmengen an haushaltsnahem Bioabfall. Die Grünabfälle werden über das bestehende dichte Netz an Grüngutsammelstellen verwertet und als Bodenhilfsstoff in der Landwirtschaft verarbeitet. So müssen keine langen Transportwege in Anspruch genommen werden. Der. A.R.T. arbeitet an der Erweiterung der MBT. Durch eine bessere Sortierung soll die Menge des teuer abzusteuernden EBS-Anteils reduziert werden zu Gunsten der deutlich günstigeren Deponierung des Mineralik-Anteils. Es gilt die gewonnenen Erkenntnisse aus dem MARSS-Projekt zu nutzen und die neue Sortiertechnik möglichst effizient zu nutzen um mittelfristig unabhängiger vom Markt agieren zu können. Finanziell bedeutend ist die Umsetzung eines Deponieabschlusskonzeptes. Die kleineren der 23 Deponien müssen, sofern noch nicht geschehen, zeitnah in die Nachsorge gebracht werden. Für die übrigen, noch in Betrieb befindlichen Deponien werden die möglichen Ab- schnitte in die Stilllegung überführt. Der benötigte Deponieraum wird an den Standorten Mer- tesdorf, Sehlem und Rittersdorf vorgehalten. Traditionell betreibt der A.R.T. einen hohen Aufwand, um die Bürger in Sachen Müllvermei- dung zu beraten. So wird es auch in Zukunft Konzepte und Projekte geben, um dieses Vor- Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 68

haben weiter voranzutreiben. Bereits beim Ferienspaß werden kindgerechte Maßnahmen und Aktionen durchgeführt um die Wichtigkeit der Abfallvermeidung in den Vordergrund zu stellen. Kooperationen mit Repair-Cafés oder Unverpackt-Läden bilden dazu eine sehr gute Ergänzung. Die angeführten Kernprojekte Logistik 2020, System Biotüte sowie die Erweiterung der MBT sorgen für gemeinsame Grundlagen in der Abfallwirtschaft in der Region Trier. Die Grundla- ge gilt es zu nutzen, um die bisherigen Stärken der einzelnen Teilbereiche zu bündeln und weiterzuführen.

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A. Anhang

Steckbrief Entsorgungs- und Verwertungszentrum Mertesdorf/ Kreis Trier-Saarburg Anlagenstandort An der L 151, 54318 Mertesdorf UTM Rechtswert 338501.45, Hochwert 5516159.38 und Höhe 299 m über NN Deponieklasse DK II Eigentümer und Betreiber Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier Löwenbrückener Str. 13/14 54290 Trier Dauer des Betriebs Betrieb seit 1978 Ablagerungsphase Osttal bis 2042 Ab 2042 Deponie im Westtal Stilllegung Osttal 2043/2044 Nachsorgephase Deponie Osttal: 2045 - 2074 Deponieparameter Genehmigtes Gesamtvolumen: 4.760.000 m³ Verfülltes Gesamtvolumen: 3.890.000 m³ Restvolumen der Deponie: ca. 870.000 m³

Abgeschlossene Bauabschnitte Deponieabschnitt Inbetriebnahme Maßnahme DA 1 1978 Provisorische Oberflächenabdichtung (PEHD-Folie) 1996 DA 2 1987 60 cm mineralische Basisabdichtung Provisorische Oberflächenabdichtung (PEHD-Folie) 1996 DA 3a/ b 1992 Nach TASi: Kombinationsdichtung Provisorische mineralische Abdeckung DA 4a 1997 Nach TASi: Kombinationsdichtung Provisorische mineralische Abdeckung DA 3c, 1 1998 Nach TASi: Kombinationsdichtung Provisorische mineralische Abdeckung DA 3c, 2 1999 Nach TASi: Kombinationsdichtung Provisorische mineralische Abdeckung DA 3c, 3 2003 Nach TASi: Kombinationsdichtung Provisorische mineralische Abdeckung DA 4b, 1 2005 Nach DepV DA 4b, 2 2021 Nach DepV Ablagerung anorganischer Abfälle mit eigener Sickerwas- serableitung 2017: Basis- und Zwischendichtungsbau DA 1 2016 Rückbau der Südspitze Errichtung von 13.000 m² Oberflächenabdichtung nach DepV

Angaben zur Sickerwasserreinigung: Die Sickerwasserreinigungsanlage dient zur Reinigung der in der Deponie anfallenden Si- ckerwässer bis zur Direkteinleitung in die Mosel. Abfallwirtschaftskonzept A.R.T. 70

Sickerwasserreinigungsanlage  Behandlungsstufe: Nitrifikation  Behandlungsstufe: Denitrifikation 1 und 2  Aktivkohleadsorbtion  Ultrafiltration Sickerwasserleitung DA 1  Sammler am Ostrand inkl. Flächenrigole am Fuß → Einzugsgebiet Länge: ca. 121 m  Sammler am Westrand unter DA 2 → Länge: ca. 415 m Sickerwasserleitung DA 2  DA 2: Basisdichtung (mineralisch) → Länge: ca. 330 m Einzugsgebiet  DA 3c: Sammler im 2. Bauabschnitt → Länge: ca. 178 m  DA 3a: Sammler am KS 17 → Länge: ca. 137 m Sickerwasserleitung DA 3  Basisdichtung nach TASi → Länge: ca. 270 m Einzugsgebiet Sickerwassereinleitung DA  Basisdichtung nach TASi → Länge: ca. 330 m 4a/ 4b, Einzugsgebiet  Kompostwasser → Entwässerungsfläche ca. 1,9 ha Angaben zur Deponiegasfassung- und Verwertung:  Aktiventgasung,  55 Vertikalbrunnen  11 Horizontalbrunnen  Gasfackel mit Wärmeauskopplung: Schwachgasentsorgungsanlage LAMBDA CHC50, 50- 500 kWhth, 1150 m³/ h Fördervolumen,  2 BHKW: Gas-Ottomotoren, Baujahr 2014, Firma: MAN, Feuerungswärmeleistung: 487 kW, Nennleistung: 190 kWelektrisch Deponieeinrichtung:  Erdaushubzwischenlager: Genehmigung vom 13.11.2007  Tankanlage: Genehmigung von 1993, Modernisierung: 2016  Labor  Wetterstation: Thies Clima, DLx MET  Umladestation  Problemabfallzwischenlager (Neubau in 2019/2020)  Waage: Errichtung Waage I und II: 1989, Errichtung Waage III: 2006 und Waage IV:2019  Kompostplatz  Sickerwasserreinigungsanlage  2 BHKW: Gas-Ottomotoren, Firma: MAN  Gasfackel, LAMBDA CHC 50

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Steckbrief Entsorgungs- und Verwertungszentrum Dudeldorf/ Eifelkreis Bitburg-Prüm Anlagenstandort Alte Dudeldorfer Str., 54647 Dudeldorf UTM Rechtswert 330891.664, Hochwert 5539271.235 und Höhe 326 m über NN Deponieklasse Erdaushubdeponie für Z0 und Z0*

Eigentümer und Betreiber Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier Löwenbrückener Str. 13/14 54290 Trier Dauer des Betriebs  30.10.1985: von ehem. Bezirksregierung Trier als Erdaus- hub- und Bauschutt genehmigt  1987: Inbetriebnahme durch Eifelkreis Bitburg-Prüm  1996: Erdaushubdeponie Deponieparameter  Genehmigtes Gesamtvolumen: 118.400 m³  Verfülltes Gesamtvolumen: 98.800 m³  Restvolumen der Deponie: 19.600 m³

Übersicht über die Deponieabschnitte Deponieabschnitt Inbetriebnahme DA 1 1985  Errichtung und Ablagerung von Erdaushub und Bauschutt DA 2 1996  Auf DA 1 errichtet, keine Flächeninanspruchnahme, sondern nur Überhöhung der Ablagerung aus DA 1  2016/ 2017: keine Anlieferung  2018 Anlieferung von 3.400 m³ Boden, der als Re- kultivierungsboden geeignet ist

Angaben zum Sickerwasser: Sickwasserschacht  Speichervolumen von rd. 5 m³ unterhalb des Ablaufs zu dem Langenbach  Fertigteilbauwerk DN 200

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Steckbrief Entsorgungs- und Verwertungszentrum Rittersdorf/ Eifelkreis Bitburg-Prüm Anlagenstandort Bildchen, 54636 Rittersdorf UTM Rechtswert 318499, Hochwert 5540672 und Höhe 290 m über NN Deponieklasse DK 0

Eigentümer und Betreiber Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier Löwenbrückener Str. 13/14 54290 Trier Dauer des Betriebs  1978: Inbetriebnahme als Hausmülldeponie  1986: Bauschuttdeponie Rittersdorf  1991: Bauschutt- und Erdaushubdeponie Rittersdorf  2015 ausschließliche Ablagerung von unbelastetem Erdaus- hub/ Bodenmaterial Z0 im DA 2  2015 Stilllegung DA 1 und Errichtung des DA 3  2017: Inbetriebnahme des DA 3, 1. BA  2019: Errichtung des 2. Bauabschnitts DA 3, 2. BA  2020: voraussichtliche Inbetriebnahme DA3  2023: Abschluss Stilllegungsphase und Übergang Nachsor- gephase DA 2  2024 – 2033: Nachsorgephase DA 1 und 2  HINWEIS: Mit der Inbetriebnahme von DA 3, 2. BA wird die Nachsorgephase für den Standort deutlich verlängert, da bei gleichbleibenden Abfallmengen die Stilllegung nach dem Jahr 2028 erfolgen wird Deponieparameter  Genehmigtes Gesamtvolumen: 158.000 m³  Verfülltes Gesamtvolumen: 27.500 m³  Restvolumen der Deponie: 130.000 m³

Übersicht über die Deponieabschnitte Deponieabschnitt Inbetriebnahme Maßnahme DA 1, Altablagerung 1978 Keine Basisabdichtung DA 1, Boden und Bauschutt 1986 Basisabdichtung vorhanden DA 2, Z0 1987 Basisabdichtung teilweise vorhanden DA 3 (auf DA 1), 1. BA 2017 Techn. Barriere DA 3 (auf DA 1), 2. BA Voraussichtlich 2020 Techn. Barriere

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Angaben zur Sickerwasserreinigung Sickerwasserbehälter 1 Sickerwasserbehälter 2 Baujahr 2016 2016 Material Erdbecken Erdbecken Dichtung Stärke 0,6 Lehmboden Stärke 0,6 Lehmboden Fassungsvermögen 330 m³ 330 m³ Füllstandmessung Anzeigebalken Anzeigebalken Art der Mengenerfassung Radarmessung Radarmessung Entwässerte Bauabschnitte DA 3, 1 BA DA 3, 1. BA Sanierungsmaßnahmen keine keine

Drainageleitung (Sauger) DA 1, 1.BA Baujahr 2016 Material ø PEHD

Sickerwasserentsorgung  Eigene Anlage  Einleitung in ein örtliches Gewässer

Deponieeinrichtung  Waage: o Errichtung der Waage: 2016 o Inbetriebnahme der Waage: 2017  Wetterstation: Thies Clima, Dlx MET  Wertstoffhof: Genehmigung vom 10.04.2017, AZ: 06- 161086-02

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Steckbrief Entsorgungs- und Verwertungszentrum Sehlem/ Kreis Bernkastel-Wittlich Anlagenstandort Am Orschbach 1, 54518 Sehlem UTM Rechtswert 344726.72, Hochwert 5528568.65 und Höhe 180 m über NN Deponieklasse DK II

Eigentümer und Betreiber Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier Löwenbrückener Str. 13/14 54290 Trier Dauer des Betriebs  Betrieb seit 1975  Ablagerungs- und Stilllegungsphase bis 2049  Endgültige Stilllegung mit Übergang in die Nachsorge: 2049/2050  Nachsorgephase: planmäßig von 2050 bis 2079 Deponieparameter  Genehmigtes Gesamtvolumen: ca. 3.130.000 m³  Verfülltes Gesamtvolumen: ca. 2.700.000 m³  Restvolumen der Deponie: ca. 430.000 m³

Abgeschlossene Bauabschnitte: Deponieabschnitt Inbetriebnahme Maßnahme Altkörper West 1975  Oberflächenabdichtung 2009 Altkörper Nordost 1975  Deponiekörper vollständig rückge- baut  Flächenbereich ist rekultiviert Altkörper Ost 1975  Oberfläche teilweise mit Boden abgedeckt und bewachsen DA 1 1989/ 1990  Basisabdichtung DA 2 1975  Deponieabschnitt DA 3 1996/ 1997  Deponiekörper noch nicht endver- füllt  Oberfläche teilweise mit Boden abgedeckt und bewachsen DA 4 2008/ 2009  Basisabdichtung vorhanden  Oberflächenabdichtung 2016 DA 5a 1999/ 2000  Basisabdichtung vorhanden  Oberfläche mit Boden abgedeckt DA 5b 2014  Basisabdichtung vorhanden  Aktuell zu befüllen DA 6  Juli 2019: Fertigstellung der Ba- sisabdichtung (behördliche Ab- nahme steht aus) DA 5c  Geplante Errichtung 2020/2021

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Angaben zur Sickerwasserreinigung: Sickerwasserreinigungsanlage Verfügt über drei Stufen:  Reinigungsstufe: Biologie  Reinigungsstufe: Aktivkohle  Überschüssiger Schlamm wird in Vererdungsbecken verer- det  Sickerwasserfassung umfasst 45 Haltungen (i.d.R. aus PEHD)  Gesamtlänge: 3,7 km  Außendurchmesser: 180 – 400 mm  Einzelhaltungslängen: 20 – 200 mm  44 Schachtbauwerke

Angaben zur Deponiegasfassung- und Verwertung:  Aktiventgasung,  13 Vertikalbrunnen  1 Horizontalbrunnen  Gasfackel mit Wärmeauskopplung: Schwachgasentsorgungsanlage LAMBDA CHC50, 50- 500 kWhth, 1.150 m³/ h Fördervolumen,  BHKW: Gasmotor Liebherr G936, 205KWel

Deponieeinrichtung:  Erdaushubzwischenlager (150.000 m³), Genehmigung vom 24.10.2017 (Az.: BA 2017/0727  Tankanlage: Genehmigung vom 08.02.2017 (Az.: 315-22-231-01/ 1973),  Modernisierung: 2017  Wetterstation: Thies Clima, DLx MET  Umladestation  Photovoltaik-Freilandanlage  Umschlaganlage für gefährliche Abfälle  24 kV- Transformatorstation