18 Lokalsport DIENSTAG, 4. AUGUST 2015

HANDBALL „Wer sich nicht traut, erfährt’s nie“ – Michael Schuller übernimmt SC Heim-Auftakt der SC-Frauen steigt am 19. September Ein sicherer Mittelfeldplatz soll es berufsbedingt als Medizinerin in in der neuen Oberliga-Saison der die Schweiz. Sie will, wenn sie Handballfrauen des SC Hoyers- mal da ist, aushelfen. werda schon sein. Das zumindest formuliert ihr Übungsleiter als Wer ist Team-Spielführerin? Ziel. Beim Pressegespräch stan- MS: Das ist noch nicht geklärt. den der neue Frauen-Trainer Mi- Ich habe da konkrete Vorstellun- chael Schuller (MS), Nachwuchs- gen. Es gibt zwei Kandidaten im trainerin Kerstin Herzer (KH) so- Team, aber die Entscheidung ist wie SC-Präsident Torsten Ruban- noch nicht gefallen. Zeh (TR) Rede und Antwort. Sie trainieren zum ersten Mal Herr Ruban-Zeh, können Sie für Frauen? Musste man Sie dazu unsere Leser zusammenfassen, überreden? was in den vergangenen Monaten MS: Die Entscheidung habe ich bei der Trainersuche passiert ist? mir lange und reiflich überlegt. TR: Bei der Auswahl des neuen Als Kerstin Herzer mich im Früh- Trainers kam es darauf an, nicht jahr fragte, ob ich mir vorstellen nur kurzfristig zu denken und zu könnte, Trainer der 1. Frauen- planen, sondern langfristig eine mannschaft des SC Hoyerswerda Zusammenarbeit anzustreben. zu werden, bat ich erst einmal um Wir haben jetzt ein Trainerpaar, eine längere Bedenkzeit. Ich habe das den gesamten Bereich Hand- zur Entscheidungsfindung regel- ball koordiniert und leitet. Kers- recht mit mir gerungen, aber mit- tin Herzer ist verantwortlich für hilfe vieler Gespräche mit Trai- die Organisation und Ausbildung nerkollegen, die Frauen im hö- der Nachwuchsspieler. Denn die herklassigen Bereich trainieren, Alexander Lohan atmet noch einmal tief durch, eher er sich den Turbine-Frauen Inka Wesely und (rechts) stellt. Fotos (2): W. Müller/wml1 Formung des Nachwuchses mit ist dann die Entscheidung gefal- dem Ziel, später in der ersten len. Ich sagte mir, wer sich nicht Frauenmannschaft zu spielen, ist traut, erfährt es nie. das erste Ziel. Michael Schuller als erfahrener Sportler im Hand- Wann hat das lange Warten für DJK schlägt Bundesliga-Mannschaft ball und langjähriger Trainer in die SC-Fans endlich ein Ende? Görlitz ist der neue Trainer der MS: Wir starten am 12. Septem- Frauen. Gut ist, dass die beiden ber beim Aufsteiger aus Sachsen- FUSSBALL Spiel der Potsdamer Turbine-Frauen gegen Wittichenau begeistert 753 Fans Trainer Kerstin Herzer und Mi- Anhalt, dem HSV Magdeburg. chael Schuller sich kennen und Das erste Heimspiel findet am gut verstehen. Das Ziel ist, dass 19. September um 20 Uhr im BSZ Über prominente Gäste hat sich entgegen, die DJK punktete mit und der großartigen ehrenamtli- wenn es um Schnelligkeit geht, etwas im Jugendbereich wächst gegen den SC Markranstädt statt. am Sonntag die DJK Blau-Weiß ihrer mannschaftlichen Ge- chen Arbeit der treuen Mitglie- dann haben wir es drauf. Ich den- und oben in der ersten Mann- Das wird ein sportlicher Lecker- Wittichenau gefreut. Zu einem schlossenheit und lag so zur Pau- der zu verdanken. Hut ab und ke, solche Tests sind für uns und schaft ankommt. Die Frauen des bissen und eine echte Härteprü- Repräsentationsspiel begrüßten se nach Toren von Simon Gö- herzlichen Glückwunsch zum für den Gegner gut. Wir waren SC Hoyerswerda müssen ihren fung, denn Markranstädt hat acht die Adler vor über 750 Zuschau- rigk (14.) und Jan Pfennig (42.) Vereinsjubiläum.“ Und der Lan- technisch die bessere Mann- Mittelplatz in der Mitteldeut- Neuzugänge aus der 2. Liga und ern die Bundesligafrauen des sogar mit 2:0 vorn. In Hälfte zwei, desvater hatte auch ein Wort für schaft, waren aber körperlich den schen Oberliga suchen und durch strebt den Aufstieg an. 1. FFC Turbine Potsdam. Der zwei- als die Wittichenauer nicht mehr die Leistung der Männer übrig: Wittichenauern unterlegen.“ beharrlichen Kampf finden. fache Champions-League-Sieger ganz so schnell unterwegs waren, „Ich kann nur sagen, dass sich die Stadionsprecher Thomas Herr Ruban-Zeh, wie haben Sie und sechsfache deutsche Fußball- gelang es den Potsdamerinnen, Wittichenauer Jungs prächtig ge- Marschner: „Es war ein tolles Er- Mit welchem Kader geht der SC Michael Schuller bisher kennen- meister bei den Frauen setzte auf das runde Leder dreimal in das schlagen haben.“ lebnis, einmal neben MDR-Le- Hoyerswerda in die Saison? gelernt? seine Schnelligkeit und Technik, Eckige zu legen. Ilona Mauro traf Paul Graf stand selbst für die gende Gert Zimmermann ein KH: Zugänge: Kristin Görsch TR: Er ist ein hervorragend aus- die Blau-Weiß-Elf hielt mit allem, per Doppelschlag zum 3:1 (57.) Adler auf dem Platz. Er erklärt: Spiel zu kommentieren. Man (25 Jahre, kommt aus Ortrand), gebildeter Trainer, der sein Herz was sie hat, dagegen – mit Erfolg. und 3:2 (61.) und Stefanie Digos „Ich bin erstaunt, dass wir so gut kann sehr viel von ihm lernen.“ Carolin Uhlmann (18, kommt am rechten Fleck hat. Michael in der 71. Minute sogar zum 3:3- dagegenhalten konnten und so- Gert Zimmermann: „Es ist wun- vom Juniorteam des HC Leipzig), Schuller ist vergleichbar mit Ma- Von Werner Müller Ausgleich, aber es reichte am En- gar gewonnen haben. Für uns war derschön, wenn Frauen gegen Sophia Rösler (26, kommt aus thias Allonge. Wenn er sich ent- de nicht für den Turbine-Sieg, da es ein absolut schönes Gefühl, Männer spielen. Man bekommt Bad Muskau. Nadja Irmisch, die schieden hat, dann schlägt sein Wittichenau. Dabei hatte die auch die Adler Jan Pfennig (49.) mit Bundesliga-Spielerinnen auf vieles Neues mit. Zum Beispiel mit Doppelspielrecht in der B- Herz auch für den Verein. Das ist Potsdamer Bundesliga-Elf sogar und Stefan Liebsch (77.) noch je- einem Platz gestanden zu haben. wie listig Frauen versuchen, den Jugend bei den Rödertalbienen eine Grundlage, die man einfach drei WM-Teilnehmerinnen im weils einmal trafen. Wir mussten heute ganz schön Männern den Ball abzujagen. spielt, wird mit vollendetem von einem Trainer erwarten soll- Kader. In einem fairen und span- Sachsens Ministerpräsident kämpfen. Ich muss schon sagen, Aber auch wie vorsichtig Männer 16. Lebensjahr ab Oktober in re- te. Er ist mit Herzblut dabei. nenden Spiel sorgten die Witti- Stanislaw Tillich ist der Einla- die Mädels haben ganz schön Ba- in Duellen sind, um die Frauen gelmäßigen Abständen bei Heim- Wenn man sieht, dass die ersten chenauer Adler für eine kleine dung zu dem Top-Spiel gerne ge- nane gemacht.“ nicht zu verletzen. Es ist schön, spielen die Mannschaft der Frau- neuen Spieler zu uns stoßen, weil Sensation und beschenkten sich folgt: „Ich bin überrascht, was die Blau-Weiß-Kapitän Benjamin dass in der Karnevalshochburg en verstärken. Da sie noch Schü- sich hier eine Mannschaft for- zu ihrem 90. Vereinsgeburtstag DJK hier zum 90. Jubiläum auf Pohl ging derweil nach dem Ab- Wittichenau der Spaß an erster lerin ist, wird sie zu den Aus- miert, die zusammenhält und wo mit einem 4:3-Sieg. Die Frauen die Beine stellt. Dieses umfang- pfiff direkt auf die Fehlersuche: Stelle stand. Aber ich weiß auch, wärtsspielen nicht mitfahren, da- der Nachwuchs geformt wird, stellten den Wittichenauer An- reiche Programm ist auch das Er- „Ich hätte nicht gedacht, dass die dass Potsdams Trainer Bernd mit sie am Montag wieder fit für dann denke ich sind wir genau auf griffen eine ausgefeilte Technik gebnis einer langen Tradition Mädels uns so hart fordern und Schröder jedes Spiel gewinnen die Schule ist. Claudia Rasch geht dem richtigen Weg. wml1 körperlich robust Fußball spie- will. Sicher wird es bei der DJK len. Die Potsdamer Frauen haben demnächst ein T-Shirt mit der eine Supertechnik drauf, lassen Aufschrift ‚Champions-League- den Ball laufen, spielen direkt Sieger-Besieger’ geben.“ wml1 und sehr schnell. Aber wir haben mit geschlossener Mannschafts- DJK Wittichenau: Michael Kliemank, Benjamin leistung unsere Tore gemacht.“ Pohl, Alexander Lohan, Mario Korch, Jan Pfennig, Mar- DJK-Trainer Waldemar Ada- cus Thomas, Simon Görigk, Stefan Liebsch, Thomas mowicz: „Ich hätte nie gedacht, Herold, Maik Nicolaides, Paul Graf, Norbert Kubaink, dass Frauen einen solch tollen John Müller, Matthias Zomack, Frank Popella, Torsten Fußball spielen können. Das Spiel Bulang, Steffen Pelz, Thomas Herold, Torsten Bulang, war gut anzuschauen und ein gu- Frank Popella, Gerold Kochta, Frank Wittek. ter Gradmesser in der Vorberei- 1. FFC Turbine Potsdam: Lisa Schmitz, Fei Wang, tung der Saison.“ Vanessa Fischer, Johanna Elsig, Victoria Krug, Wibke Das konnte Turbine-Kapitänin Meister, Inka Wesely, , Tabea Kemme, Lia Wälti nur bestätigen: „Für Stefanie Draws, Jolanta Siwinska, Elise Kellond- uns sind diese Testspiele wichtig, Knight, , Patricia Hanebeck, Jennifer Cra- denn gegen die Männer ist es et- mer, Lia Wälti, Magdalena Szaj, Felicitas Rauch, Jenny Nachwuchstrainerin Kerstin Herzer, Frauen-Coach Michael Schuller so- was anderes als gegen Frauen. Sie Hipp, Asano Nagasato, Viktoria Schwalm, Isabella wie die Vereinsführung um Torsten Ruban-Zeh und Bernd Nickler (v.l.) Das Duell der Frauen gegen die Männer begeisterte 753 Zuschauer. spielen körperbetonter. Aber Möller, Lidija Kulis, Ilaria Mauro, Amela Krso. standen im RUNDSCHAU-Gespräch Rede und Antwort. Foto: wml1 LSV Neustadt zeigt Weißwasseranern mit einem halben Dutzend die Fersen FUSSBALL LSV Neustadt/Spree II – VfB Weißwasser 1909 6:2 (2:1) / Kreisliga-Team sorgt für reichlich Alarm im Strafraum der Kreisoberliga-Auswahl vom VfB In einer sehr umkämpften, aber anerkannt wurde. Auf der Gegen- Danach herrschte mehrmals dächtiger Position die 2:1-Halb- konterte in der 64. Minute Tobias gegen den Nachschuss von Eric nach hinten heraus eindeutigen seite ging ein flacher Schuss von Alarm im Gästestrafraum. Die zeitführung der Hausherren. Lohr die Gäste-Verteidigung aus Pötzsch war er dann machtlos. Partie unterlag die Kreisoberliga- Norman Both ans Außennetz. Angriffsaktionen des LSV wur- In der zweiten Hälfte drehten und blieb allein gegen Schluss- Die letzte Aktion gehörte in der Elf des VfB Weißwasser bei der In der Folgezeit kamen die den zwingender. Doch noch gab die Gastgeber auf und zeigten mann Yves Beye Sieger. Mit dem 88. Minute dem starken Norman Kreisliga-Mannschaft des LSV Gastgeber immer gefährlicher in es eine Gegenaktion. Die einzig mehrmals den Weißwasseranern 5:1 erhöhte der Stürmer für den Both, doch Yves Beye ließ für sein Neustadt/Spree klar mit 2:6 (1:2). den 16er der Glasmacherstädter, gefährliche Standardsituation die Fersen. Nach einer unglückli- LSV Neustadt/Spree. Team nichts mehr anbrennen. die sich – manchmal auch mit des VfB resultierte aus einem chen Abwehraktion von Yves Die Angriffsaktionen des VfB Eine sehr interessante Partie, Testspiel. Bereits in der 4. Minute Glück – wehren konnten. Aber Freistoß aus 25 Metern, den Beye erzielte Maik Nowotnick in kamen nur noch sporadisch und besonders in der ersten Hälfte, zwang Tobias Lohr VfB-Keeper auch der Sturm des VfB war nun Tzschacksch ausführte und auf der 50. Minute per Kopf das 3:1. versandeten meist vor der gefähr- war zu Ende. In der zweiten Hälf- Yves Beye zu einer Glanztat, den warmgelaufen. Nachdem in der den einlaufenden Kraatz spielte. Mit dem schönsten Tor der Gast- lichen Zone. So vergab Ben Poh- te offenbarte diese noch viel Luft Nachschuss blockte der in dieser 25. Minute Neustadts Keeper Pa- Der probierte es direkt, scheiter- geber in der 52. Minute baute ling in der 69. Minute einen gu- nach oben für den VfB Weißwas- Partie zum obersten Feuerwehr- noscha den fulminanten Kopfball te jedoch, wie auch der Schuss Martin Fallant den Vorsprung auf ten Konter und im Gegenzug hob ser. Bereits am heutigen Diens- mann ernannte Oliver Kraatz. von Ben Pohling vor der Linie von Eric Pötzsch in der 34. Minu- 4:1 aus. Er nahm eine Flanke von Jonas Michlenz allein vorm Kee- tagabend wartet ab 18.30 Uhr der Letzteres geschah in der 11. Mi- bremsen konnte, hatte dieser ge- te, der an den Pfosten knallte. Tobias Lohr direkt und versenkte per das Leder weit über das Ge- nächste schwere Test beim Lan- nute nochmals, nachdem der gen den Schuss von Stefan Beil Dann vergab Miloslav Kousal das Leder mit straffem Schuss. häuse. Ein verunglückter langer desklasse-Vertreter vom Königs- sichtlich motivierte Toni Kubisch unter die Querlatte nur eine Mi- noch eine glasklare Gelegenheit, Inzwischen wurde auch jede Rückpass wurde in der 73. Minu- warthaer SV auf den VfB. bls einen Angriff eingeleitet hatte, nute später keine Chance. Vo- bevor in der 41. Minute VfB-Neu- Standardsituation der Reserve te zur Vorlage für Norman Both den Ben Pohling übers Tor ab- rausgegangen war eine Mittel- zugang Jonas Michlenz zum ver- aus Neustadt/Spree zur Gefahr. zum 6:1. Dann blitzte der VfB LSV Neustadt/Spree: Felix Panoscha, Maik No- schloss. In der 17. Minute erzielte feldaktion von Pohling, in der er dienten 1:1 von halbrechts mit fla- Die hoch hereingegebenen Bälle noch zweimal auf, wobei der 6:2- wotnick, Jonas Michlenz, Stanley Antkewitz, Paul der ehemalige LSV-Spieler einen den Ball behauptete, auf Pötzsch chem Ball ausglich. Unmittelbar stellten die VfB-Abwehr immer Endstand in der 82. Minute fiel. Köppen, Tobias Lohr, Norman Both, Carsten Schneider, Abseitstreffer, der nach Baller- weiterleitete und dieser dem Tor- vor dem Pausenpfiff erzielte Nor- wieder vor neue Probleme. Mit Den Sven-Mettke-Schuss konnte Martin Fallant, Marco Noack, Miloslav Kousal, Michael oberung von Stefan Beil nicht schützen zum 0:1 auflegte. man Both aus stark abseitsver- Leichtfüßigkeit und Spritzigkeit Torwart Panoscha noch blocken, Lohr, Falk Weichert, Danilo Römer.