8 Siegener Zeitung S Lokales Mittwoch, 5. Oktober 2011 ᔡ Imposante Hausfassade Ältestes Niederndorfer Haus „glänzt“ / Ursprung im 15. Jahrhundert

pebe Niederndorf. Mit erneuerter Fas- weise durch Vergrößerungen zerstörte – sade präsentiert sich seit dem Sommer Inschriften aufweise, wie er weiter be- das Doppelhaus Niederndorfer Str. 47 in richtet. Dabei habe der Stil der vorsprin- Niederndorf. Es sei bei weitem „das äl- genden Fassade durchaus Ähnlichkeiten teste Haus im Ort und weit und breit“, ist mit der Herborner Bauweise. Das Ge- Joachim Grümbel-Kreutz, Miteigentü- bäude sei bereits als Doppelhaus geplant mer des ausladenden und hohen Baus, und gebaut worden, denn es gebe keinen überzeugt. Es existiert dem 73-Jährigen Durchgang zwischen den beiden Hälften. zufolge zumindest in seinen Ursprüngen Warum Niederndorf im späten Mittelal- seit Beginn des 15. Jahrhunderts, denn es ter so bedeutend war, kann sich Grüm- gebe Aufzeichnungen von 1433, in denen bel-Kreutz auch nicht erklären. Mögli- das Gebäude bereits genannt wird. cherweise habe das Haus an diesem Ort Für die Erneuerung und Verschiefe- als Zollhaus fungiert, mutmaßte er. rung der nicht denkmalgeschützten Fas- Drei volle Etagen weist das große und sade, die Grümbel-Kreutz und den Mitei- ortsbildprägende Gebäude auf, es hat gentümer Nikolai Käfer je 30 000 Euro Grümbel-Kreutz zufolge eine „Kamin- kostete, bedankte sich jetzt der „Verein höhe“ von rund 18 Metern, im Keller fin- zur Erhaltung und Erneuerung des Orts- den sich Mauern von bis zu 1,10 Meter bilds Niederndorfs“ in Person des stellv. Dicke. Anfang des 18. Jahrhunderts be- Vorsitzenden Achim Pfaffe und des Ge- kam die linke Hälfte einen Anbau. Die schäftsführers Gerhard Hoof mit einem Symmetrie wurde dann in den 50er Jah- kleinen Präsent. Das solle eine Ermuti- ren des vorigen Jahrhunderts wieder gung an andere Hauseigentümer sein, hergestellt, als auch die rechte Hälfte ei- ebenfalls eine solche Eigeninitiative zu nen in derselben Weise ausgeführten An- ergreifen, so Hoof und Pfaffe. bau bekam. In dem Gebäude lägen u. a. Das Haus, das früher auch „Niedern- die Ursprünge der Familien Fischbach dorfer Hof“ genannt wurde, weist nach und Stahlschmidt, so Grümbel-Kreutz, Picknick nicht nur für Pilgerer auf dem Jakobsweg: An goldenen Oktoberabenden lässt es sich an der Roten Ansicht von Grümbel-Kreutz immer noch der sich in der Ortsgeschichte Niedern- Kapelle (Friesenhagen) prima verweilen. ch die ursprüngliche Bausubstanz auf. Aus- dorfs und der Freudenberger Geschichte geführt wurde es in Fachwerk, das auch so gut auskennt wie ein Archivar in sei- noch komplett erhalten sei und – teil- nen Archivalien. Flexible Arbeitszeiten bewährt IHK und das Zentrum „Frau in Beruf und Technik“ luden zum „Manager/innen-Talk“

jea ᔡ Die Industrie- und Handelskam- Zeitgestaltung, zwei mer Siegen und das Zentrum „Frau in Be- Kinder in der Ganz- ruf und Technik“ mit Sitz in Castrop-Rau- tagsbetreuung, die xel hatten zum „Manager/-innen-Talk“ in sie auch vom Staat den Berhard-Weiss-Saal der Industrie- generell einfor- und Handelskammer in Siegen eingela- derte, und ein Ehe- den. Eine Veranstaltung, die finanziell von mann als Freiberuf- der Europäischen Union und dem Land ler. Als Diskutantin- Nordrhein-Westfalen unterstützt wird. nen auf dem Po- dium stellte die Mo- Auf dem Podium war allerdings kein deratorin des Manager vertreten, allenfalls im Plenum. Abends, Anke Fa- Die hielten sich aber auch in der Frage- bian von EiQ inspi- runde bedeckt. Bereits im Jahr 2019 gingen rationel quality in die Schulabgängerzahlen um 24 Prozent Düsseldorf, Nicole zurück, viele Ältere schieden aus dem Ar- Trettner, Leiterin beitsleben aus, so IHK-Hauptgeschäftsfüh- Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein, Prorektorin der Uni Siegen, IHK- Personalmanage- rer Franz J. Mockenhaupt in seiner Begrü- Hauptgeschäftsführer Franz J. Mockenhaupt und Petra Kersting, ment von Hering ßung. Es gelte also, Vorsorge zu treffen und Leiterin des Zentrums Frau in Beruf und Technik (vorne v. l.) Bau in Burbach, Während der Sanierungsphase entstand Wuchtig, dynamisch vorspringend und Wege aus dieser negativen Entwicklung anlässlich des Managerinnen-Talks bei der Industrie- und Viola Frenyo, Ge- dieses Bild des Wohnhauses. Deutlich zu hoch: so präsentiert sich das mutmaßlich für die Arbeitswelt zu finden. Inzwischen Handelskammer Siegen. Foto: jea schäftsbereichslei- sehen die Trennung der beiden Haushälf- älteste Haus Niederndorfs nun im Glanz habe ein Zusammenschluss von Institu- terin Service bei ten. Foto: friwe frischer Verschieferung. Foto: pebe tionen gemeinsam einen Handlungsrah- Auch Petra Kersting, Leiterin des Zen- SMS Siemag AG in , Dagmar men mit 27 Vorschlägen entwickelt. trums Frau in Beruf und Technik, würdigte Lange, Präsidentin des Landgerichts Sie- die zukunftweisende Veranstaltung, die gen, Iris Christiansen, Geschäftsführerin Im Grunde handele es sich dabei um 29. landesweit in bislang fünf Jahren. Es von Dan-Produkte in Siegen und Julia Spannender Vortrag vier Bereiche, um Arbeitskräfte zu requi- gelte, Führungspotenziale der Frauen Gertz, Personalleiterin der Buhl Data Ser- rieren: Es müsse sich mehr um junge Men- sichtbar zu machen. Und diese Frauen vice GmbH in , vor. Informationsabend zum Thema „Kriminalisierter Mittelstand“ schen gekümmert werden, auf Menschen seien sehr wohl zu finden. Sie empfahl, mit Migrationhintergrund und fachlicher In ihren Statements sprachen sie unter Netzwerke zu gründen und forderte, den sz Siegen. Seinen 6. Informations- und lich in das Fadenkreuz der Staatsanwalt- Ausbildung sei zuzugehen und Menschen, Wiedereinstieg ins Berufsleben zu fördern. anderem von Ehrlichkeit bei der Werbung Vortragsabend hatte das Forum für Busi- schaft. Ob Betriebsunfälle, Brände, ver- die können und wollen, länger am Arbeits- von Arbeitskräften – wobei die klassische nessimpulse organisiert. Gastredner war mutete Umweltdelikte, vorgeworfene leben teilnehmen lassen. Und schließlich Zum Thema „Vereinbarkeit Familie und Werbung über Zeitungsanzeigen bevor- Jesco Trahms, ein international tätiger Steuerhinterziehung oder Betrug. Häufig werde die Frauenquote zu stark vernach- Beruf: Zugewinn oder Zumutung?“ schil- zugt werde –, von der Wertschätzung der Rechtsanwalt und Strafverteidiger aus reiche ein anonymer Hinweis oder ein lässigt, die im IHK-Bezirk gegenüber dem derte Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein, Mitarbeiter und der Möglichkeit von Müt- Düsseldorf. 60 Teilnehmer verfolgten den erster Verdacht, dass der Staatsanwalt Landesdurchschnitt mit 47 Prozent nur 42 Prorektorin der Universität Siegen, ihre ter- und zunehmend auch Väter-Erzie- spannenden Vortrag zum Thema „Krimi- die Ermittlung aufnehme. Die Zuhörer Prozent ausmache. Hier liege eine eigene familiäre Situation als Impulsvor- hungsurlauben und mehr. Flexible Ar- nalisierter Mittelstand“. seien über die Abläufe derartiger Ermitt- Chance, immerhin 5000 Arbeitsplätze aus- trag, sicher ein Glücks- und damit wohl beitszeiten, wo möglich, hätten sich be- Trahms vermittelte sein praktisches lungen, entstehende Risiken für ihr Un- zufüllen. auch Einzelfall. Sie Professorin mit eigener währt. Wissen. Immer häufiger gerieten Unter- ternehmen - aber auch über notwendige nehmensleiter, Aufsichtsorgane und Ge- und geeignete Gegenmaßnahmen infor- Gehört das Stromnetz schäftsführer von Unternehmen persön- miert worden. „Mittelloser“ Spielplatz in Bürgerhand? Spielplatzkommission traf sich am Markt / Geld für Investition fehlt sz Weidenau. Das Netzwerk Attac ver- anstaltet am 6. Oktober, um 18.30 Uhr, in pebe Freudenberg. Zur Besichtigung der Bismarckhalle in Weidenau eine Podi- des sanierungsbedürftigen Spielplatzes umsdiskussion mit dem Titel „Stromnetze „Marktplatz“ trafen sich kürzlich die Mit- in Bürgerhand?“ glieder der Freudenberger Spielplatzkom- mission. Die Situation stellte sich nicht ge- Anlass ist das Auslaufen des Konzessi- rade „sonnig“ dar. Denn Fachbereichslei- onsvertrags mit RWE und die sich dadurch ter Olaf Smolny hatte in seiner Einladung bietende Gelegenheit für die Stadt Siegen, zum Termin mitgeteilt, dass laut Kämme- das Stromnetz „als Teil der öffentlichen rer keine Mittel für Investitionen im Haus- Daseinsfürsorge wieder in die eigene halt 2012 zur Verfügung stünden – ein Um- Hand zu nehmen“, so Attac in einer Pres- und Ausbau zu einem Themenspielplatz, semitteilung. Die Gäste werden über die über den in den vergangenen Monaten Vor- und Nachteile einer Rekommunali- nachgedacht wurde, hat so wenig Chancen sierung der Stromnetze in Siegen diskutie- auf Verwirklichung. Dennoch, so weist es ren. das Protokoll des Treffens aus, wollen ei- nige Mitglieder die Einstellung von Mitteln Zur Diskussion eingeladen sind laut in den Haushalt beantragen. Mitteilung Reinhold Baumeister, Kämme- rer der Stadt Siegen, Joachim Boller, Deshalb schlug Smolny in seinem stellv. Fraktionsvorsitzender der Grünen, Schreiben vor, gemeinsam zu überlegen, Den sanierungsbedürftigen Spielplatz am Ute Höpfner-Diezemann, Fraktionsvor- „ob und wie der Spielplatz mit einfachen Freudenberger Marktplatz schaute sich sitzende der CDU, Torsten Schwarz, Niederholzklau: Oktoberfest-Feeling Mittel wieder bespielbarer gemacht wer- die Spielplatzkommission an. Foto: pebe Geschäftsführer der KommunalPartner den kann“ oder ob sich möglicherweise Beteiligungsgesellschaft sowie Michael Niederholzklau (166 Einwohner) hat nicht ten das und trugen durch zünftige Trach- Sponsoren für den Platz gewinnen ließen. Ordnung“ bringen, ein neues Spielplatz- Wübbels, stellv. Hauptgeschäftsführer des so viele Feste übers Jahr, das Oktoberfest ten zum „Oktoberfestfeeling“ bei. Michael Nach einer Besichtigung der Örtlichkeit schild soll aufgestellt werden. Die bereits Verbandes der Kommunalen Unterneh- des Heimatvereins (110 Mitglieder) eta- Stahlschmidt, Vorsitzender vom Heimat- wurden dann einige Maßnahmen bespro- aus der Sozialraum-Studie zum Alten Fle- mer, und ein Mitglied der SPD-Fraktion bliert sich gerade in der Bürgerschaft. verein, war begeistert von der guten Re- chen, teilt die Verwaltung in ihrem Proto- cken bekannte Städtebau-Professorin Hil- Siegen. Zur zweiten Veranstaltung dieser Art sonanz und sagte: „Es ist die urige Mi- koll des Treffens zur nächsten Sozialaus- degard Schröteler-von Brandt (Uni Siegen) wurde an den beiden Festtagen nicht nur schung, die Besucher aus der Region an- schusssitzung am 6. Oktober mit. So sollen soll gefragt werden, ob sie mit Architektur- Veranstaltet wird die Diskussion in Ko- das größere Zelt typisch bayrisch deko- zieht und die gute Stimmung ausmacht.“ Rutschenturm und Wippe vom Spielplatz studierenden ein Konzept für einen „Spiel- operation mit dem Bund Siegen-Wittgen- riert. Das Maßkrugstemmen, der Säge- Klar, dass verpflegungstechnisch alles Giebelwald abgebaut und kurzfristig nach platz mit besonderer Ausrichtung“, even- stein, dem Bündnis für Atomausstieg Sie- wettbewerb und „Hau den Lukas“ brach- auf das Fest ausgerichtet war, eben mit „Freudenberg-Mitte“ versetzt werden. Der tuell zum Thema Wasser, zu akzeptablen gerland, Greenpeace Siegen und dem ten weitere bayrische Traditionen in den Haxen und Leberkäs. Die hausgemachten Bauhof solle den Spielplatz „generell in Kosten erstellen würde. Nabu Siegen-Wittgenstein. Ort. Die zahlreichen Besucher honorier- Waffeln dienten als Ergänzung. mgro