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Über Frauenmacht in der Abschwellender Bewusstseinsindustrie Bocksgesang

Anton Sterzl

„Die entscheidenden Produktionsmittel im Bertelsmann-Konzern. Friede Sprin- zur Massen- und Bewusstseinsbildung in ger hat ihre Macht konsolidiert. Ulla Ber- Deutschland liegen mittlerweile in der kewicz ist die Erbin im Frankfurter Suhr- Hand von Frauen. In komplizierten, zu- kamp-Verlag, der seit Jahrzehnten das weilen von höfischen Intrigen begleiteten deutsche Bewusstsein ausrichtet. Elke Strategien haben Frauen mehr oder min- Heidenreich hat in ihrer ersten TV-Bü- der deutlich die Zuständigkeit für gewal- chersendung bereits die Quote von Mar- tige Komplexe der Bewusstseinsindustrie cel Reich-Ranickis literarischem Hinrich- übernommen.“ Frank Schirrmacher, der tungskommando überboten, und an ih- Mitherausgeber der Frankfurter Allgemei- ren Empfehlungen wird wohl künftig nen Zeitung (FAZ), hat den Vollzug dieser kein Buch, das wirklichen Erfolg haben Revolution im letzten Sommer festgestellt will, vorbeikommen. „Insgesamt sind da- und im diskursiven Feuilleton seines mit fast achtzig Prozent der Bewusst- Blattes festgeschrieben. seinsindustrie in weiblicher Hand. Eine Ist das der traumatische Reflex auf ei- Telefonistin, ein Kindermädchen, eine nen Fernsehabend? Grundsätzliche Män- Schauspielerin und Schriftstellerin und nerdämmerung? Abschwellender Bocks- eine Stewardess definieren das Land. gesang wegen fürsorglicher Einsicht in Was einer heute denkt, läuft vorher über die Zwangsläufigkeit eines historischen die Fließbänder dieser Frauen.“ Die ge- Prozesses? Oder nur ein geistvolles Feuil- nannten Damen werden sich dies entwe- leton? Ausgehend von der selbst ent- der nicht gefallen lassen, weil der Frank- äußerten Huldigung von Friedrich Merz furter ihre personalen Evolutionen be- zur 250. Sendung von Sabine Christian- wusst übersieht, oder sie werden heim- sens Sonntagabendrunde, welche „die lich die unverhoffte Ehrung genießen. politische Agenda in Deutschland mitt- Nun ist das mit der Macht über die Pro- lerweile mehr als der deutsche Bundes- duktionsmittel der Literatur nur die halbe tag“ bestimme, schreibt sich Schirrma- Miete. Die Macht des Geistes in der Lite- cher das auffällige Phänomen der neuen ratur lässt sich nicht so leicht quantifizie- Bewusstseinsindustrie als Schicksalssym- ren, und sie kam auch nicht mit einem phonie von der Seele. Man könnte ihm Mal in so augenscheinlicher Ballung da- beinahe in totaler Gläubigkeit folgen und her. Frauen haben seit mindestens dreißig Friedrich Merzens „vorauseilende Kapi- Jahren das Bewusstsein dieser Republik tulation“ in Demut annehmen. Aber viel- maßgeblich mitgestaltet, beeinflusst und leicht ist es vernünftiger, mit einigen Er- verändert. Sie kamen langsam, aber gänzungen die Diskussion zu beleben. mächtig, besingt Frau Hagen dieses Phä- Schirrmacher weist in kräftigen Stri- nomen. Moderatorinnen, Schriftstellerin- chen auf die starke Frauenmacht in deut- nen, Dichterinnen, Kabarettistinnen, Mi- schen Verlagen hin: Liz Mohn ist Herrin nisterinnen, Models und Schönheitsköni-

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ginnen oder begabte Mischungen aus al- dere Verstärker die Republik erregte und lem haben oft den Ton und den Takt an- das langwierige Gesetzgebungsverfah- gegeben. Schirrmacher hat kein Wort ren um den Schwangerschaftsabbruch über Alice Schwarzer verloren, die nun maßgeblich beeinflusste. Die Bekenner- einfach als die lebende Selige der Emanzi- namen reichen weit und tief in Film, Fern- pation tausendfach gefeiert wurde, weil sehen, Kabarett oder Modebranche hi- sie mit Emma und flankierenden Maßnah- nein. Rotgrüne Hilfstruppen haben sich men tatsächlich das deutsche Bewusst- auch im Bundestagswahlkampf 2002 ge- sein verändert hat. Kein Wort über Uta offenbart: Man muss ja nicht immer den Ranke-Heinemann, die Professorin der unvermeidlichen Nobelpreisträger Grass Theologie, permanent und überall in nennen, der sich politisch so sehr geirrt Funk und Fernsehen mit ihrem schlan- hat wie Thomas Mann, Lion Feuchtwan- gengrünen Gewand präsent, wenn es um ger oder Heinrich Böll, man muss auch Amtskirche und Zölibat ging, die schließ- nicht unbedingt den Namen der schrillen lich auch als in der Verfassung nicht vor- Unterhalterin Sissi Perlinger kennen; gesehene Tochter des Bundespräsidenten wenn sie aber ungeniert und reich zitiert im weißen Hosenanzug über die Kriegs- zum Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber schauplätze von Vietnam schritt und erklärte, man könne sich in Deutschland Friedenspolitik bedachte. Wir hatten Lu- keinen Stotterer leisten, dann sollte man ise Rinser, auch weithin im bürgerlichen dieses Phänomen schon in die Schirrma- Lager geschätzt und in der deutschen cher-Analyse einbringen. Stoiber hatte ei- Linken so verehrt, dass sie als die gute nen schlechten Tag bei Sabine Christian- Frau der Albanerberge in ihrem grünen sen, dachte im inneren Monolog nicht ge- Heim schadlos Terroristen empfangen nügend einzügig oder zu lange nach und konnte und am Ende als Bundespräsiden- leistete sich einen genialen Versprecher, tin kandidierte, ebenso wie Frau Ranke- indem er Sabine mit Angela verwech- Heinemann. Vielleicht qualifiziert man selte. Deutschland hatte sein Thema und ihre vorhersehbaren Niederlagen als Be- die Kabarettisten ihr Futter für die Nacht. weise für die Rückständigkeit der Gesell- Da hat Friedrich Merz schon Recht, wenn schaft und politische Ohnmacht der er die schwindende Macht des Parlamen- Schriftstellerinnen: Als Beweisstücke für tes bedauert und die aufbrechende Macht die deutsche Bewusstseinsindustrie wa- der Fernsehstammtische und ihrer Mode- ren sie unverzichtbar, ebenso wie die ita- ratorinnen erkennt. Sie können jeden re- lienische Verlegerwitwe Inge Feltrinelli, den lassen oder jeden Redefluss unterbre- wie Ulrike Meinhof, die viel gelesene chen, was Frau Christiansen so gern tut, Kolumnistin in der auflagenstarken Sex- wenn es wirklich einmal einen gibt. Sie postille concret, die wie Gudrun Ensslin, können auch die gröbsten Grobheiten Inge Viett oder Sigrid Sternebeck plötz- ohne Einspruch zulassen. Und Kabarett lich aus der Literatur verschwanden und darf seit Tucholsky und den Deutschbü- als gesuchte Terroristen auf den Fahn- chern der letzten Generation angeblich dungsplakaten des Bundesanwaltes auf- sowieso alles, was es will. Und der Geist tauchten. weht eben erfahrungsgemäß links, sagt man so und gliedert sich in sein Wehen In allen Branchen ein. Frauenmacht hat über mehrere Jahre Bei den Untersuchungen der deut- Henri Nannens stern um sich geschart, als schen Bewusstseinsindustrie fehlt die ein- die Kampagne „Mein Bauch gehört mir“ flussreiche Branche von Kabarett und Co- auflagenstark und fortwirkend auf an- medy ebenso wie die Wirkkraft von Lie-

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Abschwellender Bocksgesang

dermachern und Sängern. Grönemeyer, Lindenberg, Hannes Wader und Kons- , Moderatorin der tantin Wecker, auch Udo Jürgens oder vor politischen Talkshow „ Mitte“ im ZDF, allem Wolf Biermann gehören zur Be- am 26. April 2004 wusstseinsgeschichte der Republik und bei den 37. Mainzer Tagen der Fernseh-Kritik in . sogar maßgeblich zur Geschichte der © dpa, Foto: Erwin Elsner deutschen Einheit. Nicht zur Geschichte der Nation sollten jene aufgebauschten und aufgebauten „Mütter der Nation“ wie die Schauspielerin Marieluise Marjan aus der „Lindenstraße“ gehören, die ja mittlerweile schon bei gesellschaftlichen Anlässen von der Schiffstaufe bis zur Weihe eines Karnickelstalls gefragt ist und nur allmählich von Verona, Naddel, Boxenludern, Big Brothers oder Kübl- böcks bedroht scheint. „Das politische Leben der Bundesre- publik Deutschland wird zwar immer noch vorwiegend von Männern kom- mentiert, aber von Frauen kommuni- ziert“, schreibt Schirrmacher, für dessen eigenes Blatt der erste Teil unbedingt zu- trifft. Ausgehend von Friedrich Merzens Huldigung an Sabine Christiansen wirft sich seine Diagnose mit Ultraschall auf die Gastgeberinnen der politischen Fern- sehrunden und Nachrichtensprecherin- nen. Sabine Christiansen, Sandra Maisch- berger, Maybrit Illner, Anne Will und Marietta Slomka sind ihm „ohne Zweifel wegen ihrer Scheidungsgeschichte und die einflussreichsten politischen Vermitt- ihrer neuen Liebe zum Standard der lungsinstanzen“ des Fernsehens. Eine be- deutschen Illustrierten und Boulevard- wusste Entscheidung der Gesellschaft, blätter gehörte und gewiss nicht mit ihrer Förderung des politischen Dialoges und souveränen Moderation und lapidaren Herrschaft über das Meinungsklima bei- Sprache, sondern mit einer eigenen Pro- nahe so unmittelbar wie einst auf dem duktionsfirma und dem umfangreichen Marktplatz von Athen: Das hat Friedrich gesellschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb Merz gemeint. Das ist ein unübersehbares ihren Rang gefestigt hat. „Die mächtigste Phänomen. Die Entseelung der Parla- Frau im deutschen Fernsehen“ heißt es mentsdebatte und die Zunahme der Me- bescheiden in ihrer Homepage. Diesen diendemokratie? Satz gab es vor Jahren schon einmal als Einstweilen darf man zur Beweissiche- Titelseite der Bunten. Er galt Margarethe rung der Frauenmacht einige Namen ein- Schreinemakers, und mancher Zeitge- führen, die Schirrmachers Damenwelt er- nosse fragt sich bereits, wer das denn gänzen und ihre herausragende Rolle re- wohl wäre und wo denn jene Macht zer- lativieren. Es gibt nicht nur Sabine Chris- brach. Maybrit Illner, die gut Geschulte tiansen als „Königin der ARD“, die aus der DDR-Meisterklasse, ist wahr-

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scheinlich auch mit Escada oder Versace zweckwaffe am Sternchenhimmel auf. bekannt, aber eindeutig die besser infor- Hans-Heinrich Obuch hat sie jüngst in mierte und ergiebigere Moderatorin. San- der FAZ als „prophetische Mischung aus dra Maischberger arbeitet ohne Publi- Klassensprecherin und Stationsschwes- kum und äußere Effekte mit rehbraun zu- ter, Herbergsmutter und Kindergärtne- rückhaltendem Augenaufschlag die An- rin“ charakterisiert, die patent, standfest sichten des Gesprächspartners heraus „mit einer rustikal-barocken Erotik, die und hat sich für Bioleks Nachfolge emp- niemanden verschreckt“, gesegnet ist. fohlen. Marietta Slomka und Anne Will, Wenn nichts dazwischenkommt, hat sie wie die anderen mit weiblicher Ansehn- den Marschallstab im Beautycase. lichkeit bedacht, genügen sich nicht un- Der tief greifende Wandel ist nicht nur bedingt mit der Rolle der investigativen der späte Vollzug eines gesellschaftlichen Nachrichtensprecherin, sondern werden Nachholbedarfs, sondern der untrügliche wohl auch allmählich in der Branche aus- Geschäftssinn der Fernsehsender, getreu greifen wie Sabine Christiansen oder jener Erkenntnis des Aristoteles, dass „die Dagmar Berghoff, die lange Zeit den Titel Schönheit für einen Menschen eine bes- einer First Lady oder Miss Tagesschau sere Empfehlung als hundert Empfeh- führte und eben ein Star war. lungsschreiben“ bedeutet. Casting ist eine klassische Sache seit dem Urteil des Mit Marschallstab im Beautycase , und seitdem hat meines Wissens Aber daneben existieren ja noch zahllose auch kaum einer aus der männlichen Spe- Beweise für die Frauen in der Kommu- zies diesem Verfahren ernsthaft wider- nikationsindustrie, die Schirrmachers sprochen. Darin bestätigt sich am Ende These von der tief greifenden gesell- eben doch die Weisheit des Mannes. schaftlichen Veränderung stützen. Gab es Frank Schirrmacher kann an der An- nicht die mächtige Stimme der zarten tike nicht vorbei. Er erkennt mit einem fei- Gräfin Dönhoff? Gibt es denn nicht Frau nen Hinweis auf Arnold Gehlens Deu- von Welser, die vor ihrem Engagement in tung der Frauen als Konfliktlöser ohne London das Frauenmagazin „M“ ge- Aggressionen in schwierigen Zeiten die macht hat? Petra Gerster und Gaby Bauer Akkumulation weiblicher Macht in unse- oder Eva Herrman, Nachrichtenspreche- rem gegenwärtigen Land. Gottlob ver- rin und gut beschäftigte Moderatorin. zichtet er auf Matriarchat, Amazonen und Oder die kühl zupackende Anja Reschke Faustens Urmütter und glaubt vielmehr, für „Panorama“. Sonja Mikisch und Petra dass unsere Gesellschaft jetzt wahr- Liedschreiber. Der Westdeutsche Rund- scheinlich den Frauen die Konfliktlösung funk hat mit Christine Westermann und und sogar die wirtschaftliche Macht an- Bettina Böttinger zwei sehr starke Eisen vertraut. Dann aber verändere sich laut im Feuer. Im Bayerischen Rundfunk, der Gehlen die Sozietät ein weiteres Mal: mit Petra Schürmann eine Miss World „Dann betreten Klytämnestra und Judith mit Nietzsche-Studium besitzt, ist bei- die Szene, Antigone und Gallia Placidia, nahe die komplette Abendschau mit Katharina und Charlotte Corday und zei- Frauen besetzt, die allesamt besser ausse- gen den Männern, wie man sich aussetzt hen als Ottfried Fischer, die zuverlässige und einsetzt...“ Arbeit leisten und vor allem mehr Ge- schmack und Stil besitzen als der Bulle Mythologisches von Tölz. Und dann steigt ja mit ganz- Eine ebenso schöngeistige wie schreckli- körperlichem Einsatz unübersehbar im che Vision, die ja bis in die Terroristen- ZDF Barbara Schönberger als Mehr- szene und Kriminalstatistik hinein schon

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Wirklichkeit ist. Ich bin aber sicher, dass Schirrmacher. Von Stutenbissigkeit höh- Klytämnestra, die ihren Mann wie den nen andere. Vom Kampf zwischen Stier an der Krippe schlachtete, oder die Kriemhild und Brunhild im Nibelungen- patriotische Judith, die dem Feldherrn lied oder vom Streit zwischen Maria Stu- Holofernes seinerzeit auf nächtlichem La- art und der Königin Elisabeth auf der In- ger den Kopf abschlug, in der Bewusst- sel berichten die Dichter. Alles schon da- seinsindustrie von – ausnahmsweise gewesen oder business as usual. Oder viel- munteren – Rundfunkräten und Fernseh- leicht visionär und ganz anders in der Zu- räten rechtzeitig abgefangen und Kolla- kunft, wenn der harmonische Umgang teralschäden vermieden würden. Aber von Sabine Christiansen, Antigone „nicht mitzuhassen, mitzulie- und Hillary Clinton in der Nach-Merz- ben bin ich da“, kann getrost kommen. Sendung ein Parameter gewesen sein Und wer hat schon etwas gegen Galla sollte. Placidia – nicht Gallia! –, die auf wunder- Mächtige Verlegerwitwen und hand- same Weise von Ravenna aus das ster- verlesene Fernsehstars, Frauen für die bende Rom mit den aufstrebenden Ger- Kommunikation und Frauen mit Bezie- manen versöhnen wollte? Lysistrata war hungen bedeuten vordergründig bedroh- übrigens auch schon, mehrfach geklont, liche Frauenmacht in der Bewusstseinsin- als Heilige der Pazifistinnen wieder da, dustrie. Andere Frauen in Funkhäusern jene starke Athenerin, die mit Liebesent- und Redaktionen, stille, unsichtbare, un- zug den Friedensschluss mit Sparta er- aufdringliche, aber selbstbewusste, ge- zwang – aber auch den Niedergang des scheite und zuverlässige – schauen Sie Staats der Athener beschleunigte. doch einmal in das Impressum der Politi- Vergleiche hinken, und Analogien schen Meinung! – sind nachhaltig – nor- schmerzen. Für unsere Zeit scheint wohl male Ergebnisse einer gesellschaftlichen gesichert, dass keine geschlossenen Ama- Entwicklung und kaum geeignet für Vi- zonenheere gegen die schrumpfenden sionen von der Männerdämmerung, Männerbataillone antreten. Die gefürch- wenn sich die Männer diesem aufgebro- teten Frauen in der Bewusstseinsindus- chenen Wettbewerb stellen. Damit aber trie tragen nicht das Stigma der Quoten- keine Schieflastigkeit entsteht, darf ich frau, sie sind nicht Gehlens geborene, ag- zum Schluss dieser Mutmaßungen an- gressionsfreie Löserinnen von Konflik- merken, dass mir die hautnahe Interview- ten, sondern gehen diesen selten aus dem technik von Michel Friedman so wenig Weg und sind Bestandteil derselben. Sie gefallen hat wie der Poltergeist Eggert aus brauchen meist keine Gleichstellungsver- Sachsen oder der brillenschwenkend ordnungen, sie haben keine geschlechts- linkslastige Erich Böhme. Wenn es aber spezifische Strategie, sie kämpfen in den um Stil und Ertrag von Fernsehgesprä- betrieblichen Aufstiegsspielen nicht nur chen geht, denke ich wegen Fritz Pleitgen miteinander, sondern auch gegeneinan- und Peter Voss, wegen Wolf von Lo- der, mit den weicheren Waffen der Frau jewski, Peter Hahne oder Frank Plassberg oder mit beinharten Bandagen, im offen- und ungezählten Auslandskorrespon- siven wie im defensiven Bereich den denten doch an ein gesichertes männli- Männern ebenbürtig oder auch taktisch ches Bewusstsein in der Bewusstseinsin- überlegen. Von „höfischen Intrigen“ weiß dustrie.

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