BEBAUUNGSPLAN ´HINTER DER KIRCHMAUER` Ortsgemeinde Mauchenheim

Fassung gemäß Satzungsbeschluss vom 19.05.2020 Aufstellung im beschleunigten Verfahren gemäß § 13b BauGB BEGRÜNDUNG Stand: 20.05.2020

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Bebauungsplan ´Hinter der Kirchmauer` der Ortsgemeinde Mauchenheim Seite 2 Begründung

INHALTSVERZEICHNIS 1 Veranlassung sowie Ziele und Zwecke der Planaufstellung ...... 4 2 Planungsrechtliches Verfahren / Aufstellungsbeschluss ...... 5 3 Beschreibung des Geltungsbereiches ...... 6 4 Planungsrelevante Vorgaben / Rahmenbedingungen ...... 7 4.1 Einfügen in die räumliche Gesamtplanung / Übergeordnete Planungen ...... 7 4.1.1 Regionalplanung (Regionaler Raumordnungsplan Rheinhessen-Nahe) ...... 7 4.1.2 Flächennutzungsplanung ...... 7 4.2 Schutzgebiete und -objekte ...... 8 4.3 Informationen zum Untergrund (Boden / Baugrund etc.), zu Altlasten / Altablagerungen und zur Radonprognose ...... 9 5 Erschließung ...... 10 5.1 Versorgung ...... 10 5.2 Entsorgung ...... 10 5.3 Verkehr ...... 12 6 Planungsrechtliche Festsetzungen ...... 13 6.1 Art der baulichen Nutzung ...... 13 6.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 13 6.3 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen ...... 14 6.4 Bauweise ...... 14 6.5 Überbaubare Grundstücksfläche, Baugrundstücke / Nebenanlagen und Garagen ... 14 6.6 Flächen, die von Bebauung freizuhalten sind ...... 14 6.7 Mindestgröße der Baugrundstücke ...... 14 6.8 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft ...... 15 6.9 Grünordnerische Maßnahmen ...... 15 6.10 Flächen für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen .. 15 6.11 Flächen für die Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser ...... 15 6.12 Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen und Stützmauern, soweit sie zur Herstellung des Straßenkörpers notwendig sind ...... 15 7 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen ...... 16 8 Kennzeichnungen ...... 16 9 Nachrichtliche Übernahmen ...... 17 10 Berücksichtigung der Belange von Umwelt- und Naturschutz ...... 17 10.1 Schutzgut Menschen ...... 18 10.2 Schutzgüter Tiere und Pflanzen und die biologische Vielfalt ...... 19 10.2.1 Schutzgut Tiere...... 19

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10.2.2 Schutzgut Pflanzen ...... 20 10.2.3 Biologische Vielfalt ...... 21 10.3 Schutzgut Boden/Fläche ...... 21 10.4 Schutzgut Wasser ...... 22 10.5 Schutzgut Klima/Luft ...... 22 10.6 Schutzgut Landschaft ...... 22 10.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 23 10.8 Vermeidungs- und Verringerungmaßnahmen ...... 23 11 Auswirkungen der Planung ...... 24 12 Umsetzung der Planung ...... 27

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Lage des Geltungsbereiches im Raum ...... 4 Abbildung 2: Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan ...... 7 Abbildung 3: Auszug aus dem in Aufstellung befindlichen Flächennutzungsplan ...... 8 Abbildung 4: Auszug aus der Karte „Gefährdungsanalyse Sturzflut nach Starkregen“ der Verbandsgemeinde--Land mit Darstellung des Geltungsbereich (Quelle der Karte: BGH Plan Umweltplanung und Landschaftsarchitektur GmbH, 2018, verändert) ...... 12

TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Nutzungen innerhalb des Geltungsbereiches ...... 6 Tabelle 2: Flächen- und Versiegelungsbilanz ...... 18 Tabelle 3: Festgestellte Vogelarten im Untersuchungsgebiet und der näheren Umgebung ...... 19

ANLAGENVERZEICHNIS

Anlage 1: GEOTECHNIK BFW GMBH (2018): Geotechnisches Gutachten zu den Bodenuntersuchungen im Rahmen der Erschließung des Neubaugebietes „Hinter der Kirchmauer“, Ortsgemeinde Mauchenheim. 10.10.2018. Mainz.

Anlage 2: VIRIDITAS (2018): Ortsgemeinde Mauchenheim Bebauungsplan „Hinter der Kirchmauer“ Artenschutzrecht- liche Prüfung vom 24.10.2018. Weiler.

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1 Veranlassung sowie Ziele und Zwecke der Planaufstellung Die Ortsgemeinde Mauchenheim (VG Alzey-Land, Kreis Alzey-Worms) ist angesichts der relativ guten An- bindung bei gleichzeitig hoher Wohnlagenqualität sowie der Lage im Nahbereich zu Alzey einer hohen Nachfrage nach Baugrundstücken für Eigenheime aus Reihen ihrer Bürger ausgesetzt, die durch Nachver- dichtungen bzw. Umnutzungen im Innenbereich mangels geeigneter und dafür verfügbarer Möglichkeiten nicht gedeckt werden kann. Das zuletzt ausgewiesene, am Ostrand der Ortslage gelegene Baugebiet „Hin- ter der Rosenecke“ wurde 2001 zur Rechtskraft gebracht und ist nahezu vollständig bebaut. Die Ortsge- meinde beabsichtigt daher die planungsrechtliche Sicherung einer Siedlungserweiterung zur Schaffung von Wohnbauland am östlichen Ortsrand. Die Lage des räumlichen Geltungsbereichs ist in vereinfachter Form Gegenstand der nachstehenden Abbildung.

Geltungsbereich

Abbildung 1: Lage des Geltungsbereiches im Raum (Abbildung unmaßstäblich). (Quelle der Grund- lage: Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz)

Somit sind bereits mehrere Belange, die nach § 1 Abs. 6 Baugesetzbuch (BauGB) in der Bauleitplanung insbesondere zu berücksichtigen sind, bereits Anlass für die Aufstellung der vorliegenden Planung, so v. a. (Nummerierung gemäß der Auflistung in diesem § 1 Abs. 6 BauGB) 1) die Wohnbedürfnisse der Bevölkerung, insbesondere auch von Familien mit mehreren Kindern, die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen, die Eigentumsbildung weiter Kreise der Bevölkerung (…) sowie die Bevölkerungsentwicklung, 2) die sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung, insbesondere die Bedürfnisse der Fami- lien, der jungen, alten und behinderten Menschen,(…), 3) die Erhaltung, Erneuerung, Fortentwicklung, Anpassung und der Umbau vorhandener Ortsteile (…).

DÖRHÖFER & PARTNER  Ingenieure  Landschaftsarchitekten  Raum- und Umweltplaner Bebauungsplan ´Hinter der Kirchmauer` der Ortsgemeinde Mauchenheim Seite 5 Begründung 2 Planungsrechtliches Verfahren / Aufstellungsbeschluss Der Ortsgemeinderat hat am 25.10.2016 die Aufstellung des Bebauungsplans beschlossen und den Auf- stellungsbeschluss am 10.11.2016 ortsüblich bekannt gemacht. Da der Bebauungsplan Wohnnutzungen auf Außenbereichsflächen, die sich an im Zusammenhang be- baute Ortsteile anschließen, planungsrechtlich sichern soll, wird der Bebauungsplan im Sinne des § 13b BauGB im beschleunigten Verfahren aufgestellt. Der Planentwurf wurde am 02.05.2019 gebilligt, in gleicher Sitzung wurde die Erweiterung des Geltungs- bereiches um die Fläche für die Oberflächenwasserbewirtschaftung sowie die Durchführung des Verfah- rens im beschleunigten Verfahren gemäß § 13b i.V.m. 13a BauGB beschlossen. Die dazu erforderlichen Voraussetzungen sind in § 13a Abs. 1 BauGB geregelt. Diese sind gewährleistet, da - gemäß § 13a Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 i.V.m. § 13b BauGB die zulässige Grundfläche unter 10.000 m² liegt, Ermittlung der Grundfläche, durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird: Allgemeines Wohngebiet „Hinter der Kirchmauer“ 16.197 m² Versiegelung resultierend aus festgesetzter Grundflächenzahl (GRZ = 0,4) 6.479 m² Gemäß BauGBÄndG 2007 – Mustererlass sind die Überschreitungen gemäß § 19 Abs. 4 BauNVO bei der Ermittlung der „Grundfläche im Sinne des § 13a Abs. 1 Satz 1“ und daraus abgeleitet die „zulässige Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 BauNVO“ nicht miteinzuberechnen.

- gemäß § 13a Abs. 1 Satz 4 BauGB durch den Bebauungsplan nicht die Zulässigkeit von Vorhaben begründet wird, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach dem Ge- setz über die Umweltverträglichkeitsprüfung oder nach Landesrecht unterliegen, - gemäß § 13a Abs. 1 Satz 5 BauGB keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b genannten Schutzgüter (Erhaltungsziele und Schutzzweck von Gebieten von gemein- schaftlicher Bedeutung und von Europäischen Vogelschutzgebieten) bestehen.

Im beschleunigten Verfahren kann gemäß § 13a Abs. 2 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 13 Abs. 3 Satz 1 BauGB von folgenden Vorschriften bzw. Leistungen abgesehen werden: - der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4, - dem Umweltbericht nach § 2a, - der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, - dem Monitoring nach § 4c BauGB. Auch die zusammenfassende Erklärung nach § 10a BauGB ist im Rahmen des vereinfachten Verfahrens nicht erforderlich. Die Eingriffsregelung nach BauGB ist ebenfalls nicht anzuwenden. Die Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 2 BauGB erfolgte nach ortsüblicher Bekanntmachung vom 11.06.2019 bis einschließlich zum 12.07.2019. Die Beteiligung der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB erfolgte mit Schreiben vom 31.05.2019 bis einschließlich zum 12.07.2019. Die eingegangenen Stellungnahmen wurden geprüft und in die Abwägung am 08.10.2019 eingestellt. Aus der Abwägung aller Stellungnahmen wurde der Bebauungsplan in folgenden Punkten fort- geschrieben:  Umplanung der Fläche für die Niederschlagswasserbewirtschaftung auf Anregung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz, so dass sich die Fläche – mit Ausnahme einer Fläche für den Überlauf außerhalb des gesetzlichen Über- schwemmungsgebietes befindet.  Redaktionelle Berichtigung des Kapitels 5.3 – Schutz vor Außengebietswasser  Aufnahme von Hinweisen ohne Festsetzungscharakter  Verringerung der Pflanzqualitäten der Bäume auf Anregung der Kreisverwaltung Alzey-Worms

Die erneute Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 2 BauGB erfolgte nach ortsüblicher Bekanntma- chung vom 08.11.2019 bis einschließlich zum 09.12.2019. Die Beteiligung der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB erfolgte mit Schreiben vom 31.10.2019 bis ein- schließlich zum 07.12.2019. Die eingegangenen Stellungnahmen wurden geprüft und in die Abwägung am 10.03.2020 eingestellt.

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Aus der Abwägung aller Stellungnahmen wurde der Bebauungsplan in folgenden Punkten fortgeschrieben:  Ausschluss von sog. Schottergärten durch Aufnahme einer textlichen Festsetzung auf Anregung der Unteren Naturschutzbehörde

Auf Grundlage einer inzwischen vorliegenden Straßenfachplanung wurde der Bebauungsplan in folgenden Punkten fortgeschrieben:  Festsetzung der Höhenlage des Straßenkörpers und daraus abgeleitet erfolgte eine Differenzierung der Höhenfestsetzungen  Festsetzung, dass Böschungen für den Straßenausbau auf den Privatgrundstücken zulässig sind Zudem wurde eine – aufgrund einer Baulast erforderliche – Fläche, die von Bebauung freizuhalten ist, festgesetzt. Gemäß § 4a Abs.3 BauGB wird in der Bekanntmachung bestimmt, dass Stellungnahmen nur zu den ge- änderten oder ergänzten Teilen abgegeben werden können. Diese 2. erneute und verkürzte Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 2 BauGB erfolgte nach ortsüblicher Bekanntmachung vom 03.04.2020 bis einschließlich zum 20.03.2020. Die Beteiligung der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB erfolgte mit Schreiben vom 25.03.2020 bis einschließlich zum 24.04.2020. Zu den geänderten oder ergänzten Teilen sowie ergänzten Informationen wurden keine abwä- gungsrelevanten Inhalte vorgetragen. Der Rat der Ortsgemeinde Mauchenheim hat in seiner Sitzung am 19.05.2020 den Bebauungsplan „Hinter der Kirchmauer“ als Satzung beschlossen.

3 Beschreibung des Geltungsbereiches Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst die nachstehenden Flurstücke auf Flur 0 der Gemarkung Mauchenheim. Die Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereiches ergibt sich aus der Planzeichnung im Maßstab 1:1000.

Flurstück Nutzung

1153 Wegeparzelle

1154 Acker, Wohnhaus (Weinbergstraße 24)

1159/2 (anteilig) Acker

249/6 (anteilig), 1124/2 (anteilig) landwirtschaftliche Wege

1121, 1122, 1123 Acker

Tabelle 1: Nutzungen innerhalb des Geltungsbereiches

Der Geltungsbereich weist eine Größe von ca. 2,6 ha auf und wird mit Ausnahme der Wegeparzellen und des bebauten Wohngrundstücks einschließlich Garten auf dem Flurstück 1154 ackerbaulich genutzt. Das Plangebiet wird an der nördlichen Grenze durch die Gewässerparzelle der und an der südwestlichen Grenze durch landwirtschaftliche Wege begrenzt. Im Nordosten schließt sich die eine Einzelhausbebauung geprägte wohnbauliche Nutzung an. Die Wohnbebauung ist überwiegend durch ein- bis zweigeschossiger Bauweise geprägt. Die Dachlandschaft ist homogen, es überwiegen Satteldächer. Das Gelände fällt von Südosten nach Nordwesten von ca. 242 m ü. NN bis ca. 227 m ü. NN leicht ab.

DÖRHÖFER & PARTNER  Ingenieure  Landschaftsarchitekten  Raum- und Umweltplaner Bebauungsplan ´Hinter der Kirchmauer` der Ortsgemeinde Mauchenheim Seite 7 Begründung 4 Planungsrelevante Vorgaben / Rahmenbedingungen 4.1 Einfügen in die räumliche Gesamtplanung / Übergeordnete Planungen 4.1.1 Regionalplanung (Regionaler Raumordnungsplan Rheinhessen-Nahe) Der Geltungsbereich wird im RROP als „Sonstige Landwirtschaftsfläche“ ausgewiesen. Regionalplaneri- sche Zielsetzungen im Sinne einer Vorranggebietsausweisung stehen dem Vorhaben nicht entgegen. Mauchenheim ist eine Gemeinde ohne besondere Funktionszuweisung im RROP und somit eine Eigen- entwicklungsgemeinde. Gemäß dem Grundsatz G 13 des RROP (Kap. 2.2.1) sollen Gemeinden mit Eigen- entwicklung „unter Beachtung einer landschaftsgerechten Ortsgestaltung und der Bewahrung der nachhal- tigen Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes - Wohnungen für den örtlichen Bedarf bereitstellen, - die Voraussetzungen für die Sicherung und Erweiterung ortsansässiger Betriebe schaffen, - die wohnungsnahe Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs planerisch er- möglichen, - die Bedingungen für Erholung, kulturelle Betätigung und das Leben in der Gemeinschaft verbessern“.

Die Eigenentwicklung soll sich an begründeten Entwicklungschancen der Gemeinde im Siedlungszusam- menhang orientieren, sie darf jedoch nicht zu einer Beeinträchtigung der besonderen Funktionen anderer Gemeinden oder der Umwelt führen. Der Eigenbedarf soll den zugewiesenen Grundwert von zwei Wohneinheiten/1.000 Einwohner und Jahr bei Eigenentwicklungsgemeinden nicht überschreiten.

4.1.2 Flächennutzungsplanung Im wirksamen Flächennutzungsplan werden die Flächen des Geltungsbereiches als „Fläche für die Land- wirtschaft“ dargestellt. Im Bereich der Selz sind in einem Streifen von 40 m parallel zum Gewässer Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 10 BauGB sowie ein zu erhaltender Baum (der in der Realität nicht vorhanden ist) dargestellt.

Geltungsbereich

Abbildung 2: Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan

Der Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Alzey-Land wird neu aufgestellt. Der Vorentwurf hat be- reits die frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB sowie die frühzeitige Unter- richtung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB „durchlaufen“. Der in Aufstellung befindliche Flächennutzungsplan sieht für das im Geltungsbereich festgesetzte Allge- meine Wohngebiet die Darstellung von Wohnbauflächen vor.

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Abbildung 3: Auszug aus dem in Aufstellung befindlichen Flächennutzungsplan

Der Bebauungsplan wird damit nicht aus dem wirksamen Flächennutzungsplan entwickelt. Ein Eintreten der Rechtswirksamkeit des in Aufstellung befindlichen Flächennutzungsplans ist nicht vor Satzungsbe- schluss des Bebauungsplans zu erwarten. Da das Planverfahren im beschleunigten Verfahren aufgestellt wird, kann gemäß § 13a Abs. 2 Nr. 2 ein Bebauungsplan, der von den Darstellungen des Flächennutzungs- plans abweicht, auch aufgestellt werden, bevor der Flächennutzungsplan geändert oder ergänzt wurde. Der Flächennutzungsplan ist im Wege der Berichtigung zu gegebener Zeit anzupassen, um letztlich dem Entwicklungsgebot zu entsprechen.

4.2 Schutzgebiete und -objekte Es sind keine Schutzgebiete wasser-, naturschutz- oder denkmalschutzrechtlicher Art berührt.

NATURA2000-Gebiete: nächstgelegenes Vogelschutzgebiet „Ackerplateau zwi- schen Ilbesheim und (DE-6314-401) ca. 1,9 km südlich des Geltungsbereiches, durch die BAB 63 getrennt. Schutzgebiete/-objekte nach Naturschutz- Landschaftsschutzgebiet „Rheinhessische Schweiz“ ca. recht: 1,4 km westlich des Geltungsbereiches. Schutzgebiete nach Wasserrecht: Keine Trinkwasser-, Heilquellenschutz- oder Überschwem- mungsgebiete vorhanden (bezogen auf das Baugebiet). Die Fläche für die Niederschlagswasserbewirtschaftung wurde auf Anregung der Struktur- und Genehmigungsdi- rektion Süd Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirt- schaft, Bodenschutz, dahingehend umgeplant, so dass sich die Fläche – mit Ausnahme einer Fläche für den Über- lauf außerhalb des gesetzlichen Überschwemmungsgebie- tes der Selz befindet

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Schutzgebiete/-objekte nach Denkmal- Keine Kulturdenkmale in der näheren Umgebung im nach- schutzgesetz: richtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Alzey- Worms gelistet. Biotopkartierung Rheinland-Pfalz: Geltungsbereich befindet sich überwiegend außerhalb des Suchraums. Ein ca. 1,5 km langer Abschnitt der Selz zwi- schen Morschheim und Mauchenheim ist als lineares schutzwürdiges Biotop (BK-6214-0010-2009) erfasst, in- nerhalb dessen die Erlen-Ufergehölze (BE2) unter der Ken- nung BT-6214-0010-2009 biotopkartiert sind. Darüber hinaus sind keine gemäß § 30 BNatSchG ge- schützten Biotope, biotopkartierten Flächen und schutz- würdige Biotope dargestellt.

4.3 Informationen zum Untergrund (Boden / Baugrund etc.), zu Altlasten / Alt- ablagerungen und zur Radonprognose Rutschungsgefährdung, Baugrund / Boden Gemäß der Hangstabilitätskarte des linksrheinischen Mainzer Beckens des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (elektronisch veröffentlicht unter LGB, 2019) befinden sich Teile des Geltungs- bereiches innerhalb eines vermuteten Rutschgebietes. Das vom Planungsträger beauftragte Geo-/Umwelttechnische Gutachten bescheinigt den Böden in Hinblick auf die Erschließung und zur Bauwerksgründung auf Grund „der tonigen Bodenschichten mit sandig-kiesi- gen Einschaltungen“ zwar eine grundsätzliche Bebaubarkeit, „es sind jedoch besondere Anforderungen und Kriterien bei der Erschließung und bei der Bauwerksgründung zu beachten“ (Geotechnik GmbH, 2018, S. 8). „Generell ist anzumerken, dass keine zusätzlichen Lasten, z. B. im Form von Bodenablagerungen, in das Neubaugebiet verbracht werden dürfen. Ebenso sind Eingriffe in die Geländeform, z. B. Abgrabungen, zu vermeiden. In der Phase der Bebauung des Neubaugebietes sollten keine benachbarten Baugruben gleich- zeitig offen stehen. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass ein erhöhter Gründungsaufwand für die Gebäude erforderlich wird. Eine kompakte Bauweise ist grundsätzlich anzuraten“ (Geotechnik GmbH, 2018, S. 11).  Es wird daher dringend angeraten, für zu errichtende Bauwerke individuelle Baugrundgutachten zu erstellen. Zur Sicherung der gemeindlichen Hinweispflicht werden die Plangebietsflächen daher im Bebauungsplan gemäß § 9 Abs. 5 Nr. 1 BauGB als „Flächen, bei deren Bebauung besondere bauliche Vorkehrungen gegen äußere Einwirkungen oder bei denen besondere bauliche Sicherungsmaßnahmen gegen Naturgewalten erforderlich sind“ gekennzeichnet. Die Aussagen des geo-/umwelttechnischen Gutachtens zum Straßen-, Kanal- und Rohrleitungsbau, zu Erdarbeiten etc. sowie die ergänzenden Hinweise und Empfehlungen zur allgemeinen Bebaubarkeit sind zu beachten. Das Gutachten ist als Anlage 1 Bestandteil der Begründung. Generell sollten die nachstehenden Anforderungen an den Baugrund beachtet werden: - DIN 1054 (Baugrund – Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau), - DIN 4020 (Geotechnische Untersuchungen für bautechnische Zwecke) und - DIN 4124 (Baugruben und Gräben - Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten) sowie die - Vorgaben zur Geotechnik der DIN EN 1997-1 und -2 (Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik - Teil 1: Allgemeine Regeln und Teil 2: Erkundung und Untersuchung des Baugrunds) Bei allen Bodenarbeiten sind zudem die Vorgaben der DIN 19731 (Bodenbeschaffenheit - Verwertung von Bodenmaterial) und der DIN 18915 (Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Bodenarbeiten) zu berück- sichtigen.

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Altlasten, Altablagerungen, Altstandorte, schädliche Bodenveränderungen oder Verdachtsflächen Altlasten, Altablagerungen, Altstandorte, schädliche Bodenveränderungen oder Verdachtsflächen sind für das Gebiet des Geltungsbereiches nicht bekannt. Radonprognose Gemäß der Radonprognosekarte des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz liegt das Plangebiet in einer Region, in der ein lokal hohes Radonpotenzial (> 100 kBq/m³) – zumeist eng an tekto- nische Bruchzonen und Kluftzonen gebunden – bekannt ist bzw. nicht ausgeschlossen werden kann. Die- ser Wert entspricht gemäß der Einstufung des Bundesamtes für Strahlenschutz der Radonvorsorgeklasse III. Es wird daher eine Radonmessung der Bodenluft empfohlen, deren Ergebnisse Grundlage für die Bau- herren sein sollte, sich ggf. für bauliche Vorsorgemaßnahmen zu entscheiden. Weiterführende Ausführun- gen werden unter dem Unterpunkt „Hinweise“ in den textlichen Festsetzungen getroffen auf die hiermit verwiesen wird.

5 Erschließung Die Erschließung des Geltungsbereiches mit allen erforderlichen Leitungen für Ver- und Entsorgungsanla- gen kann durch die Lage am Ortsrand durch Erweiterungen des Netzes gesichert werden.

5.1 Versorgung Trinkwasser Die Versorgung mit Wasser wird durch die Erweiterung des bestehenden Ortsnetzes durch die Wasserver- sorgung Rheinhessen-Pfalz GmbH gewährleistet.

Elektrizität Der Geltungsbereich wird hoch- oder niederspannungsseitig über Frei- oder Erdkabelleitungen vom örtli- chen Stromversorger mit elektrischer Energie versorgt.

Kommunikationsmedien Die fernmeldetechnische Versorgung ist durch die Verlegung der entsprechenden Telekommunikationsan- lagen herzustellen, die problemlos an das bestehende Netz angebunden werden können.

5.2 Entsorgung Oberflächenwasserbewirtschaftung

(Exkurs: Der Bauleitplan muss noch keine abschließende konkrete Regelung des Umgangs mit dem anfal- lenden Niederschlagswasser enthalten, aber grundsätzlich erkennen lassen, dass das Oberflächenwasser nach den einschlägigen wasserrechtlichen Vorgaben bewirtschaftet werden kann und (gleichwohl noch un- detailliert) darlegen, wie dies gelöst werden soll. Darauf basierend, sind im Bebauungsplan ggf. entspre- chende Flächen für Entwässerungsanlagen oder auch Leitungsrechte festzusetzen, um die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, die dann im Rahmen der Erschließungsplanung bzw. der örtlichen Abwass- ersatzung und eines eigenständigen wasserrechtlichen Verfahrens zu konkretisieren bzw. umzusetzen sind. Gemäß dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes vom 30.08.2001 (AZ: 4 CN 9.00) kann die Versickerung anfallenden Regenwassers auf Privatgrundstücken aus städtebaulichen Gründen nach § 9 (1) Nr. 20 oder auch nach Nr. 14 BauGB vorgeschrieben werden. Da jedoch in Rheinland-Pfalz durch den § 57 Abs. 2 Landeswassergesetz entsprechende Regelungsmöglichkeiten ausdrücklich an den Träger der Abwasser- beseitigung verweist, fehlt es der Ortsgemeinde im vorliegenden Fall an der Legitimation, Festsetzungen über die Verwertung oder Versickerung von Niederschlagswasser unmittelbar mit Satzungscharakter in ei- nen Bebauungsplan aufzunehmen, da ein solches Satzungsrecht hier nur der Verbandsgemeinde zusteht. Für die Sammlung des Niederschlagswassers in Zisternen bzw. seine Wiederverwendung als Brauchwasser enthält jedoch § 9 (1) BauGB keine Rechtsgrundlage. Die Einrichtung von Zisternen mit Brauchwassernut- zung kann demnach im Bauleitplan lediglich in Form eines Hinweises empfohlen werden, ist jedoch über eine entsprechend gestaltete örtliche Abwassersatzung oder aber – in Abhängigkeit von den Eigentumsver- hältnissen – über privatrechtliche Verträge regelbar.)

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Gemäß den Ergebnissen des Baugrundgutachtens ist „aufgrund der morphologischen Geländegegeben- heiten (Hanglage), der Untergrundsituation (überwiegend Tonschichten), der geplanten, jeweiligen talseiti- gen Bebauung und insbesondere aufgrund der potentiellen Rutschungsgefährdung ist von jeglicher Form der Versickerung von Oberflächenwasser innerhalb des Neubaugebietes (dezentrale Versickerung) drin- gend abzuraten“ (Geotechnik BFW GmbH, 2018, S. 7). Die abzuleitende Oberflächenwassermenge soll daher grundsätzlich möglichst gering gehalten werden. Die Menge des von den Dach-, Terrassen- und Hofflächen anfallenden Niederschlagswassers soll durch die Einrichtung von Zisternen mit Pumpen zur Brauchwassernutzung aus ökologischen, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen minimiert werden. Das Neubaugebiet soll im Trennsystem entwässert werden. Das Niederschlagswasser soll über Regen- wasserkanäle unter dem bestehenden Rad- und Wirtschaftsweg in Richtung Selzaue in die dort gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB festgesetzte „Fläche für die Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser“ geleitet werden. Das über die Sammlung und Wiederverwer- tung auf den privaten Grundstücken hinausgehende sowie das von den Straßenflächen abfließende Ober- flächenwasser soll dort nach derzeitigem Kenntnisstand eingelagert und zurückgehalten und über einen Überlauf gedrosselt in die Selz eingeleitet werden. Die Abwasserbeseitigung kann somit als gesichert angesehen werden, wobei aber im Falle der Ableitung entweder rückhaltende Maßnahmen noch vor der Einleitung in das Gewässer (wie oben erläutert und nach derzeitigem Kenntnisstand vorgesehen) oder aber an anderer Stelle Maßnahmen zum Ausgleich der Was- serführung vorzunehmen sind. Genaueres ist in Abstimmung mit den zuständigen Genehmigungsbehörden und dem Zweckverband Ab- wasserentsorgung Rheinhessen im Rahmen der zu erstellenden Entwässerungsplanung festzulegen. Eine gezielte Einleitung in den Untergrund oder gar in das Gewässer bedingt auf jeden Fall ein vorgeschaltetes wasserrechtliches Verfahren. Auf Grund der teilweisen Lage der Einlagerungsfläche innerhalb des gesetz- lichen Überschwemmungsgebietes der Selz sind die wasserrechtlichen Vorgaben des § 78 Abs. 1 WHG zu beachten.

Schmutzwasserentsorgung Das häusliche Schmutzwasser wird der kommunalen Schmutzwasserkanalisation mit Anschluss an die Kläranlage Alzey (Zweckverband Abwasserentsorgung Rheinhessen – ZAR) zugeführt.

Abfallentsorgung Nach Realisierung des Baugebietes wird Hausmüll in den üblichen Mengen anfallen. Die Abfallentsorgung erfolgt gemäß dem Abfallwirtschaftskonzept des Kreises Alzey-Worms. Die verkehrliche Erschließung ist derart konzipiert, dass die Grundstücke angefahren werden können.

Schutz vor Außengebietswasser Grundsätzlich muss sich jeder Grundstückseigentümer eigenverantwortlich vor naturbedingten Beeinträch- tigungen und Schäden, bspw. durch Überflutungen o. ä., schützen. Im vorliegenden Fall ist auf Grund der Lage des Plangebietes unter Zugrundelegung der Karte „Gefähr- dungsanalyse Sturzflut nach Starkregen“ des Landesamtes für Umwelt vom 10.07.2018 eine gewisse Ge- fahr von Überflutungen erkennbar. Potentiell überflutungsgefährdete Bereiche wurden im Umfeld des Gel- tungsbereichs als Flächen mit geringer Abflusskonzentration ermittelt.

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Abbildung 4: Auszug aus der Karte „Gefährdungsanalyse Sturzflut nach Starkregen“ der Verbandsge- meinde-Alzey-Land mit Darstellung des Geltungsbereich (Quelle der Karte: BGH Plan Um- weltplanung und Landschaftsarchitektur GmbH, 2018, verändert)

Wie in den folgenden Kapiteln beschrieben, werden außerhalb des Bauleitplanverfahrens ein 4,0 m breiter Wirtschaftsweg sowie eine 5,0 m breite Randeingrünung am Südostrand auf dem Flurstück 1120 dinglich gesichert. Auf dieser Randeingrünung wird ein entsprechender Schutz vor Außengebietswasser realisiert. Dennoch wird den Grundstückseigentümern empfohlen, zum Schutz vor einem nie ganz auszuschließen- den Eindringen von Wasser aus Nachbargrundstücken im Falle von Starkregenereignissen entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Dies betrifft im Plangebiet insbesondere die südöstlichen Ränder. Dort sollten ggf. im Bereich der privaten Grünflächen Vorkehrungen (in Form von Verwallungen o. ä., unter Einhaltung der landesnachbarrechtlichen Bestimmungen) getroffen werden, die vom Eigentümer herzu- stellen und dauerhaft zu erhalten sind. Nähere Hinweise dazu, auch zu Maßnahmen zum entsprechenden Schutz von baulichen Anlagen, können auch den entsprechenden Merkblättern entnommen werden, wie z. B. dem Rheinland-pfälzischen Leitfa- den Starkregen "Was können die Kommunen tun?", erschienen Februar 2013, einsehbar unter http://www.ibh.rlp.de/servlet/is/8892/.

5.3 Verkehr Straßen / Anbindung Fahrzeugverkehr Die verkehrliche Anbindung erfolgt über die „Weinbergstraße“ und über die „Sioner Straße“. Für die Plan- straße wurde eine organische Trassenführung gewählt, die in Verbindung mit den festgesetzten Baum- pflanzungen verkehrsberuhigend wirken soll. Gemäß der Bestands- und Anschlusssituation wird eine Breite der Straßenverkehrsfläche von 6,5 m unter Zugrundelegung der Funktion in Orientierung an den Vorgaben der Richtlinien für die Anlage von Stadt- straßen (RASt) als ausreichend erachtet. Die genaue Aufteilung und Nutzung der Straßenverkehrsflächen bleibt allerdings einer Straßenfachplanung vorbehalten – verbindlich festgesetzt im Bebauungsplan werden lediglich die Breiten der jeweils verfügbaren Flächen. Die innere Erschließung ist so konzipiert, dass sie eine langfristige Siedlungsentwicklung in südwestliche Richtung ermöglichen. Um diese Option einer künftigen Weiterentwicklung offenzuhalten wird neben dem festgesetzten, 2,5 m breiten Fußweg eine 4,0 m breite Fläche als ´Verkehrsbegleitgrün` festgesetzt, die später zur entsprechenden Verbreiterung des Weges zu einer Straße verfügbar ist und daher in den Besitz der Gemeinde übergehen wird.

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Landwirtschaftlicher Verkehr / Wirtschaftswege Der bestehende, in die Weinbergstraße mündende Wirtschafts- und Radweg wird entsprechend der Real- nutzung festgesetzt. Auf dieser Trasse verläuft der regional bedeutsame Selztalradweg. Zur Gewährleistung der Erschließung der landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie als Ausgleich des Verlustes der landwirtschaftlichen Hauptwegeverbindung in den Außenbereich wird außerhalb des Bauleit- planverfahrens ein 4,0 m breiter Wirtschaftsweg sowie eine 5,0 m breite Randeingrünung am Südostrand auf dem Flurstück 1120 dinglich gesichert. Das Einvernehmen mit dem Grundstückseigentümer wurde be- reits hergestellt, die vertraglichen Regelungen werden zum Satzungsbeschluss abgeschlossen. Eine Auf- nahme der Randeingrünung und des Wirtschaftsweges in den Geltungsbereich wird aus Sicht des Pla- nungsträgers auf Grund der langfristigen Siedlungsentwicklung als nicht erforderlich angesehen.

6 Planungsrechtliche Festsetzungen 6.1 Art der baulichen Nutzung Es wird für das gesamte Plangebiet ein Allgemeines Wohngebiet (WA) festgesetzt, um den Bedarf an Wohnbauland zu decken. Es sind explizit keine Ausnahmen gemäß § 4 Abs. 3 BauNVO (Betriebe des Beherbergungsgewerbes; sonstige nicht störende Gewerbebetriebe; Anlagen für Verwaltungen; Garten- baubetriebe; Tankstellen) zulässig, um das Wohnen gemäß dem Regelungsziel des § 13b BauGB in den Vordergrund zu stellen.

6.2 Maß der baulichen Nutzung Grundflächenzahl (GRZ) / Geschossflächenzahl (GFZ) Das Maß der baulichen Nutzung wird auf der Grundlage der Grundstücksgröße durch die Grund- (GRZ) und die Geschossflächenzahl (GFZ) festgelegt. Zur optimalen Ausnutzung dieser Fläche zu Wohnzwecken und damit zur baugesetzlich gebotenen Minimierung des Flächenverbrauches wird der gemäß § 17 BauNVO mögliche GRZ-Höchstwert für ein WA von 0,4 und demzufolge für die angestrebte 2-geschossige Bebauung eine GFZ von 0,8 festgesetzt. Trotz der daraus resultierenden höheren Versiegelbarkeit im Geltungsbereich dient dies indirekt durchaus dem sparsamen Umgang mit Grund und Boden, da bei einer angemessenen Verdichtung der Wohnbau- flächenbedarf teilweise an dieser bereits erschlossenen und von umgebender Bebauung geprägten (und zudem zuvor noch stärker als künftig versiegelten) Fläche befriedigt werden kann und dadurch das Erfor- dernis für bauliche Entwicklungen in Ortsrandbereichen gemindert wird. Außerdem sollen die entsprechenden Nutzungs- und Gestaltungsspielräume für die Bauherren möglichst wenig eingeschränkt werden.

Zahl der Vollgeschosse / Höhe baulicher Anlagen Die Zahl der Vollgeschosse wird als Höchstmaß auf II festgesetzt. Dies entspricht den den Strukturen der näheren Umgebung. Die Beschränkung der maximalen Gesamthöhe (GH) der baulichen Anlagen dient – auch in Verbindung mit der Festsetzung der Anzahl der Vollgeschosse – dazu, dass sich die künftigen Baukörper angemessen in das Ortsrandbild einfügen. Dabei hat Planungsträger mit einer Gebäudehöhe von 10,0 m sowie einer Wandhöhe von 7,0 m Maße gewählt, die einerseits die zweigeschossige Bauweise berücksichtigen und auch die in letzter Zeit zuneh- mend stärker nachgefragten Gebäudetypen mit zwei Geschossen und mehr oder weniger flachem Zeltdach (bekannt u.a. als ´Toscana-Haus` oder als ´Stadtvilla` o. ä.) ermöglichen soll.

Bezugspunkt Die für die Ermittlung des Bezugspunktes dazu im Plan bereits festgesetzten Höhen auf der Straßenachse resultieren aus einer bereits vorliegenden Straßenfachplanung. Zwischen den im Plan jeweils definierten Punkten ist für die Ermittlung der Bezugshöhen dann in der Regel zu interpolieren. Bei Grundstücken in einer Kurve oder an einer Ecke gilt die Höhe des Schnittpunktes der beiden Straßenachsen, die von dem Grundstück tangiert werden, als Bezugspunkt.

DÖRHÖFER & PARTNER  Ingenieure  Landschaftsarchitekten  Raum- und Umweltplaner Bebauungsplan ´Hinter der Kirchmauer` der Ortsgemeinde Mauchenheim Seite 14 Begründung 6.3 Höchstzulässige Zahl der Wohnungen Die Beschränkung auf maximal 2 Wohnungen je Einzelhaus und Doppelhaushälfte dient einer optimalen Auslastung des Wohngebietes.

6.4 Bauweise Zur Gewährleistung einer aufgelockerten Bebauungsstruktur am Siedlungsrand sowie zur Gewährleistung von ausreichenden Durchlüftungsmöglichkeiten wird für das geplante Wohngebiet grundsätzlich eine of- fene Bauweise mit seitlichem Grenzabstand festgesetzt.

6.5 Überbaubare Grundstücksfläche, Baugrundstücke / Nebenanlagen und Garagen Nebenanlagen im Sinne des § 14 BauNVO sowie bauliche Anlagen, die nach LBauO in den Abstandsflä- chen zulässig sind, können gemäß § 23 Abs. 5 BauNVO auch außerhalb der Baugrenzen errichtet werden. Damit derartige oberirdische Anlagen aber nicht störend im Bereich der Straßenflucht wirken, müssen sie außerhalb der Baugrenzen einen Mindestabstand zu angrenzenden öffentlichen Verkehrsflächen von drei Metern aufweisen. Ebenfalls zur weiteren Forcierung einer möglichst guten Ausnutzung der überbaubaren Flächen zu Wohn- zwecken und angesichts der ausreichend bemessenen Grundstücksgrößen sind Garagen sowie Carports bzw. überdachte Stellplätze unter den in den textlichen Festsetzungen definierten Bedingungen auch in- nerhalb der nicht überbaubaren Grundstücksfläche zulässig. Für die Errichtung von Garagen gelten die folgenden Vorgaben, um einer dem Orts- und Straßenbild abträglichen Platzierung im straßennahen Be- reich vorzubeugen und um ausreichenden Spielraum für ein Fahrzeug vor der Garage zur Verfügung zu stellen: - Die Breite der gesamten oberirdischen Garagenanlage ist bis zu max. 6,5 m zulässig. - Der Abstand zwischen Vorderkante Garage und Verkehrsfläche (Erschließungsstraße / Gehweg) be- trägt mindestens 5,0 m und höchstens 10,0 m. Dies gilt nicht für offene Garagen (überdachte Stellplätze / Carports): Diese sind in einem Abstand zur Verkehrsfläche (Erschließungsstraße / Gehweg) von min- destens 3,0 m zulässig. - Der Abstand der Garage zu sonstigen (d.h. seitlich der Garage befindlichen) öffentlichen Straßenver- kehrsflächen und zu öffentlichen Wegen beträgt mindestens 3,0 m. Dies gilt auch für offene Garagen (überdachte Stellplätze / Carports). - Außerhalb der überbaubaren Flächen müssen Garagen (einschließlich offener Garagen = überdachte Stellplätze / Carports) aber grundsätzlich einen Abstand zu öffentlichen Verkehrsflächen (d. h. auch zu seitlich angrenzen-den Stichstraßen) von mindestens 3,0 m einhalten. - Oberirdische Garagen (einschließlich offener Garagen = überdachte Stellplätze / Carports) sind nur bis zu einer Tiefe von maximal 15 m hinter der Straßenbegrenzungslinie zulässig. - Stellplätze auf Privatgrundstücken müssen einen Abstand zur Straßenbegrenzungslinie von mind. 1,0 m aufweisen und dürfen eine Gesamtbreite von 6,0 m (einschließlich Garagenzufahrt) nicht überschreiten.

6.6 Flächen, die von Bebauung freizuhalten sind Es werden gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB Flächen festgesetzt, die von Bebauung freizuhalten sind. Auf dem Flurstück 1152 (Braunhauser Strasse 11) befindet sich außerhalb des Geltungsbereiches ein Ge- bäude, dessen Abstandsflächen vor Aufstellung des Bebauungsplans auf dem Wirtschaftsweg und aktuell auf der Wohnbaufläche zum Liegen kommt. Nach Rücksprache mit der Kreisverwaltung und dem Umle- gungsausschuss ist das Grundstück mit einer Baulast (Abstandsfläche inkl. Fenstersicherung) zu belegen.

6.7 Mindestgröße der Baugrundstücke Es werden Festsetzungen einer Mindestgrundstücksgröße für Doppelhausgrundstücke getroffen: Diese beträgt 250 m² (je Doppelhaushälften-Grundstück) und dient der Vermeidung von unangemessenen Grundstücksteilungen bzw. Verdichtungen und somit insgesamt zur Sicherung der gesunden Wohnver- hältnisse.

DÖRHÖFER & PARTNER  Ingenieure  Landschaftsarchitekten  Raum- und Umweltplaner Bebauungsplan ´Hinter der Kirchmauer` der Ortsgemeinde Mauchenheim Seite 15 Begründung 6.8 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Na- tur und Landschaft Aus artenschutzrechtlichen Gründen werden zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände Maßnahmen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB festgesetzt. Die Gehölzrodung und Baufeldfreimachung (Abschieben des Oberbodens) sind demnach nur im Zeitraum zwischen dem 01.10. und dem 28./29.02. des Folgejahres zulässig, um die Schädigung von Brutvögel mit Sicherheit auszuschließen. Von der Ein- haltung des Zeitfensters für die Baufeldfreimachung kann abgesehen werden, sofern die Vögel aktiv vor dem Brutgeschäft vergrämt werden.

6.9 Grünordnerische Maßnahmen Die öffentlichen Grünflächen am Nord- und Südwestrand des Baugebietes dient der Eingrünung des neuen Baugebietes sowie der Einbindung in den freien Landschaftsraum. Das Erfordernis einer öffentlichen Ein- grünung, die auch Unterhaltskosten generiert über die gesamte südöstliche Geltungsbereichsgrenze wurde im Rang niedriger gewichtet, da auf Grunde des hohen Nachfragedrucks an Wohnbauflächen langfristig davon auszugehen ist, dass sich die städtebauliche Entwicklung in Fortsetzung des gegenständlichen Be- bauungsplans vollziehen wird.

6.10 Flächen für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Be- pflanzungen Als einziges wertgebendes Biotop ist ein auf einer Böschung stockendes Kreuzdorn-Hartriegel-Gebüsch nennenswert. Dieses Gehölz wird zur Vermeidung und Verringerung von Eingriffen – mit Ausnahme des Bereichs der künftigen Einfahrt in das Baugebiet – als Fläche für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 b BauGB festgesetzt und dient der Randeingrünung sowie als Maßnahme für den Klimaschutz.

6.11 Flächen für die Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser Die nördlich des Selztalradweges gelegenen Flächen dienen der Rückhaltung, Zwischenlagerung und Ab- leitung von Oberflächenwasser. Gleichzeitig soll diese Fläche aber auch die Aufgabe erfüllen, eine naturnahe, ästhetisch, optisch und lo- kalklimatisch wirksame Randstruktur bzw. einen naturnahen Puffer in der Selzaue zu bilden, wozu auf diesen Flächen gleichzeitig die Pflanzung von Gehölzgruppen in den Randbereichen der funktional erfor- derlichen Entwässerungsanlagen, jedoch außerhalb des gesetzlichen Überschwemmungsgebietes vorzu- nehmen ist. Umfang, Art und genaue Standorte der Pflanzungen und Ansaaten können aber erst im Zuge der konkreten Entwässerungsplanung – in Abstimmung mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd – Regional- stelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz (Mainz) – abschließend festgelegt werden, sodass derartige Maßnahmen im Bebauungsplan noch nicht verbindlich festgelegt werden können.

6.12 Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen und Stützmauern, soweit sie zur Herstellung des Straßenkörpers notwendig sind Die auf Grundlage des § 9 Abs. 1 Nr. 26 BauGB getroffene textliche Festsetzung dient der Sicherung der Erfordernisse der Straßenfachplanung. Die von diesen Anlagen in Anspruch genommenen privaten Grund- stücksflächen verbleiben aber weiterhin in der Nutzung der jeweiligen Grundstückseigentümer und stehen diesen zur privaten Verwendung soweit uneingeschränkt zur Verfügung, wie sie die Funktion der jeweiligen Anlage (Böschungsfläche, Stützbauwerk o. ä.) nicht beeinträchtigen. Dies gilt etwa für Anpflanzungen oder eine Nutzung als Garten- und Freizeitfläche. Selbst bauliche Nutzungen, wie etwa die Errichtung einer Grundstückszufahrt, eines Stellplatzes oder einer Garage, werden auf der Böschungsfläche bzw. dem stüt- zenden Bauwerk in vielen Fällen nicht ausgeschlossen sein, solange diese Anlagen die Funktion der An- lage nicht beeinträchtigen (und soweit andere Festsetzungen dem nicht entgegenstehen).

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Anmerkung zu den rechtlichen Folgen: Die vorstehende Festsetzung alleine berechtigt den Straßenbau- lastträger gemäß aktueller Rechtsprechung (BVerwG, Urteil vom 27.08.2009 - Aktenzeichen 4 CN 5.08) aber noch nicht zur Umsetzung der damit planungsrechtlich gesicherten Maßnahmen; vielmehr muss er sich vor der Herstellung und Unterhaltung des Vorhabens das aus der Eigentümerposition (§ 903 Satz 1 BGB) fließende Nutzungsrecht vom Grundstückseigentümer verschaffen. Die erforderliche Berechtigung kann sich der Straßenbaulastträger bspw. über die Belastung des betroffe- nen Grundstücks mit einem planakzessorischen städtebaulichen Recht gemäß § 86 Abs. 1 Nr. 1 BauGB verschaffen (wofür der Bebauungsplan gemäß § 8 Abs. 1 Satz 2 BauGB ausdrücklich die Grundlage bildet), aber auch über den freihändigen Erwerb des betreffenden Grundstücks oder über andere auf die Rechts- übertragung gerichtete vertragliche Instrumente.

7 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen Die getroffenen bauordnungsrechtlichen Festsetzungen sind zur Sicherung einer ortstypischen Bauweise und der Wahrung von angemessenen bzw. einheitlichen Proportionen von Wohngebäuden erforderlich.

Dächer Um einen angemessenen Spielraum für die Bauherren zu gewähren, werden im gesamten Plangebiet Sat- teldächer, Walmdächer, versetzte Pultdächer und Zeltdächer mit einer Mindest- und einer Maximaldach- neigung sowie Flachdächer für zulässig erklärt.

Einfriedungen und Stützmauern Auch die textlichen Festsetzungen zu Einfriedungen und Stützmauern sollen nachteilige Wirkungen von regionaluntypischen, zum dörflichen Charakter nicht passenden oder unmaßstäblichen Mauern, Zäunen oder sonstige Anlagen in den öffentlichen Raum hinein vermeiden. Die Vorgaben dazu beschränken sich aber auf die in den öffentlichen Raum hinein wirkenden bzw. diesen zumeist sogar entscheidend prägende Vorgartenbereiche (Bereiche zwischen der das Grundstück erschließenden Straße und der dieser zuge- wandten Hausfassade).

Werbeanlagen Schließlich werden restriktive Aussagen zu Werbeanlagen getroffen, die zum Erhalt des ländlich geprägten Ortsbildes und zur Vermeidung eines ´Wildwuchs` von Werbetafeln für ortsfremde Firmen an exponierten Fassaden von (Wohn-)Gebäuden notwendig erscheinen.

Fassaden und Außenwände Auch der Ausschluss greller oder unverputzter Fassaden und Außenwände dient der Wahrung des dies- bezüglich noch harmonischen Erscheinungsbildes der näheren Umgebung.

Gestaltung der nicht überbaubaren Grundstücksflächen Die getroffene Festsetzung, dass „sog. Schottergärten, nicht zulässig sind, ist aus umwelt- bzw. natur- schutzfachlicher Sicht grundsätzlich geboten, da derartige „Gärten“ zahlreiche ökologische und lokalklima- tische Nachteile aufweisen, die letztlich auch öffentliche Belange berühren. Sie stellen grundsätzlich eine vermeidbare Bodenversiegelung dar (bei wasserdurchlässigen Vliesen als Teilversiegelung, bei Folien gar als Vollversiegelung zu werten und daher auf die GRZ anzurechnen), welche die natürliche Grundwasser- speisung weiter verringert. Darüber hinaus speichern sie im Sommer die Sonnenwärme und tragen zur Überhitzung der Städte und Gemeinden bei („Stadtklima-Effekt“). In der vorzunehmenden Gesamtabwä- gung zwischen diesen öffentlichen bzw. ökologischen Belangen und den privaten Belangen der Grund- stückseigentümer werden die erstgenannten Belange höher gewichtet.

8 Kennzeichnungen Es werden gemäß § 9 Abs. 5 BauGB Flächen gekennzeichnet, bei deren Bebauung besondere bauliche Vorkehrungen gegen äußere Einwirkungen oder bei denen besondere bauliche Sicherungsmaßnahmen gegen Naturgewalten erforderlich sind.

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Es handelt sich hierbei um bautechnische Maßnahmen, die aufgrund der Lage in einem vermuteten Rutschgebiet bei dem Bau von Gebäuden, von Straßen, von Kanälen und Leitungen etc. – gemäß der Vorgaben des geotechnischen Gutachtens der Geotechnik BFW GmbH (Geotechnisches Gutachten zu den Bodenuntersuchungen im Rahmen der Erschließung des Neubaugebietes „Hinter der Kirchmauer“, Ortsgemeinde Mauchenheim vom 10.10.2018. Mainz) - notwendig sind. Es wird den künftigen Bauherren dringend angeraten, für zu errichtende Bauwerke individuelle Baugrund- gutachten zu erstellen.

9 Nachrichtliche Übernahmen Ein Teil des gesetzlichen Überschwemmungsgebietes der Selz ragt im Westen in den Geltungsbereich. Die Fläche wird gemäß § 9 Abs. 6a BauGB nachrichtlich übernommen. Für diese Fläche sind die Vorgaben des § 78 Abs. 1 WHG zu beachten und einzuhalten. Dies umfasst u. a. das Verbot der Errichtung baulicher Anlagen und der Erhöhung oder der Vertiefung der Geländeoberfläche. Ausnahmen können nach den Maßgaben des § 78 Abs. 3 bzw. Abs. 4 WHG zugelassen werden. Ebenso wurde die 10-m Linie im Sinne des § 31 Abs. 1 Nr.1 LWG parallel zur Selz als Gewässer III. Ord- nung (die Selz ist erst ab Alzey östlich der BAB 61 als Gewässer II. Ordnung eingestuft) gemäß § 9 Abs. 6 BauGB nachrichtlich übernommen, um das wasserrechtliche Genehmigungserfordernis für Anlagen in, an, über und unter oberirdischen Gewässern gemäß § 31 LWG zu verdeutlichen.

10 Berücksichtigung der Belange von Umwelt- und Naturschutz Bei der gegenständlichen Aufstellung des Bebauungsplans handelt es sich um einen Bebauungsplan, der die Einbeziehung von Außenbereichsflächen gemäß § 13b BauGB planungsrechtlich sichern soll und im beschleunigten Verfahren aufgestellt wird. Eine Umweltprüfung und die Anwendung der naturschutzrecht- lichen Eingriffsregelung sind deshalb nicht erforderlich. Die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind dennoch zu beachten und werden nachfolgendend schutzgutbezogen betrachtet. Unter Zugrundelegung der getroffenen Festsetzungen ergibt sich nachstehende Versiegelungsbilanz als Maßstab für den Bedarf an Grund und Boden.

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Festsetzungen / resultierende Versiegelungen lfd.-Nr Fläche [m²]

I Allgemeines Wohngebiet 16.197

I.1 Versiegelung resultierend aus festgesetzter Grundflächenzahl (GR = 0,4) 6.479 I.2 maximale Überschreitung nach § 19 Abs. 4 BauNVO (50 %) 3.239 I.3 resultierende Versiegelung 9.718 II Straßenverkehrsflächen 3.770 III Verkehrsflächen bes. Zweckbestimmung 923 Flächen für die Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser gemäß IV § 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB i.V.m.Maßnahmen zum Schutz, zur 4.370 Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB V Öffentliche Grünflächen 1.426

Größe des Geltungsbereiches VI 26.686 lfd.-Nr. I bis XI

Planungsrechtlich ermöglichte Versiegelung VII 14.411 lfd.-Nr. I.3 + II + III

Vorbelastung durch bestehende Versiegelungen (Selztalradweg + VIII 1.720 Wirtschaftsweg [Verlängerung der Sioner Straße])

resultierende Neuversiegelung durch den Bebauungsplan (gerundet) IX 12.690

Tabelle 2: Flächen- und Versiegelungsbilanz

Wie aus der Tabelle ersichtlich wird, ergibt sich durch die Realisierung des Bebauungsplans eine Versie- gelung von 12.690 m².

10.1 Schutzgut Menschen Der Geltungsbereich wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Nordöstlich grenzt die Wohnbebauung der Braunhauser Straße an den Geltungsbereich an. Das Gebiet weist für die Erholungsnutzung eine ver- gleichsweise untergeordnete Bedeutung auf. Jedoch verläuft durch den Geltungsbereich der regional be- deutsame Selztalradweg, der auf einer Strecke von ca. 70 km von Orbis nach Ingelheim verläuft. Darüber hinaus werden die landwirtschaftlichen Wege als Übergang zum freien Landschaftsraum für die siedlungs- nahe Kurzzeiterholung genutzt. Während der Bauzeit kommt es zu einem erhöhtem LKW-Anteil und andere durch die Bauarbeiten entste- hende Emissionen, wie z. B. Baustellenlärm, Luftschadstoffe, Stäube und Erschütterungen. Die Auswir- kungen sind zeitlich auf die Bauphase beschränkt und bei Beachtung der geltenden Vorschriften sowie der Durchführung gemäß dem Stand der Technik als nicht erheblich zu bezeichnen. Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie auf die Bevölkerung ins- gesamt sind überwiegend in Form der Zunahme von Lärm durch wohnbauliche Nutzung und neu entste- henden Verkehr zu erwarten, wovon die angrenzende Wohn- und Mischbebauung am stärksten betroffen sein wird. Es ist aber nicht absehbar, dass diese Zunahme das übliche Maß überschreiten könnte, das immer gegeben ist, wenn ein Neubaugebiet in Nachbarschaft zum Bestand realisiert wird. Gesundheits- schädigende Folgen sind auszuschließen. Die Planung hat geringe Auswirkungen auf die Erholungsnutzung, da den ackerbaulichen Nutzflächen im derzeitigen Zustand nur eine geringe Bedeutung für die Erholung zukommt. Durch Festsetzung fußläufiger

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Wegeverbindungen auf die bestehenden Wirtschaftswege wird die Erreichbarkeit des freien Landschafts- raums aus dem Baugebiet heraus erleichtert. Der Selztalradweg bleibt erhalten.

10.2 Schutzgüter Tiere und Pflanzen und die biologische Vielfalt Zur Beschreibung und Bewertung der Schutzgüter Tiere und Pflanzen wurde ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag einschließlich einer Kartierung der Biotop- und Nutzungsstrukturen durch das Büro viriditas erstellt, der Gegenstand der Anlage 1 ist. Nachfolgend werden die Ergebnisse der Erhebungen zusam- menfassend wiedergegeben.

10.2.1 Schutzgut Tiere Avifauna Im Untersuchungsgebiet wurden 19 Vogelarten festgestellt, davon wurden sechs Arten als Nahrungsgäste bzw. Überflieger eingestuft. Die erfassten Arten sind Gegenstand nachstehender Tabelle.

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Status Rote Liste Rote Liste Schutz RP BRD Amsel Turdus merula B § Bachstelze Motacilla alba BV § Blaumeise Cyanistes caeruleus BV § Buchfink Fringilla coelebs BV § Elster Pica pica BV § Feldlerche Alauda arvensis B 3 3 § Girlitz Serinus serinus BV § Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros B § Haussperling Passer domesticus BV 3 V § Kohlmeise Parus major BV § Mäusebussard Buteo buteo N §§ Mehlschwalbe Delichon urbicum N 3 3 § Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla BV § Rabenkrähe Corvus corone N § Rauchschwalbe Hirundo rustica N 3 3 § Ringeltaube Columba palumbus BV § Star Sturnus vulgaris N V 3 § Turmfalke Falco tinnunculus N §§ Zaunkönig Troglodytes troglodytes BV §

Status: B - Brutvogel, BV - Brutverdacht, N – Nahrungsgast Rote Liste Rheinland-Pfalz/BRD: 0 – Ausgestorben; 1 – vom Aussterben bedroht; 2 – stark gefährdet; 3 – gefährdet; V - zurückgehend, Art in der "Vorwarnliste" Schutz: § besonders geschützte Art; §§ - streng geschützte Art

Tabelle 3: Festgestellte Vogelarten im Untersuchungsgebiet und der näheren Umgebung (Quelle: viriditas, 2018)

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Während der Bauphase kommt es zu temporären Störungen durch Lärm und visuelle Störungen innerhalb des Geltungsbereiches und der angrenzenden Biotope. Anlagebedingt ist ein Verlust des gesamten Gel- tungsbereichs als Bruthabitat und Nahrungshabitat zu verzeichnen. Der Verlust des Nahrungsraums wird auf Grund der Ortsrandlage, des großräumigen Angebots an Nahrungsraum im unmittelbar nördlich an- grenzenden Umfeld sowie der Mobilität der erfassten Arten als nicht erheblich eingestuft. Im Untersuchungsgebiet wurden mit Mäusebussard und Turmfalke zwei gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG streng geschützte Arten erfasst. „Es besteht jedoch keine hohe Relevanz für das Plangebiet, da die Arten jeweils als Nahrungsgäste eingestuft wurden. Da diese Funktion im näheren sowie weiteren Umfeld weiterhin erfüllt ist, sind die Arten in der Lage auf benachbarte Bereiche auszuweichen.“ (viriditas, 2018, S. 11). Ebenso wurden die gemäß Rote-Liste gefährdeten Vogelarten Rauch- und Mehlschwalbe sowie der Star als Nahrungsgäste eingestuft. Für den in der Rote-Liste geführten Haussperling liegt gemäß der Erfassung ein Brutverdacht vor. Die relevanten Bereiche sind insbesondere die Hausgärten und die im Geltungsbereich befindliche Hecken- struktur. Die Art stellt, wie auch die übrigen betroffenen gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 13 BNatSchG besonders geschützten Brutvogelarten keine hohen Habitatansprüche und ist an häufige Nistplatzwechsel angepasst sind. Auf Grund des großräumigen Angebots an geeigneten Habitatstrukturen im Umfeld sind diese Arten in der Lage auf geeignete Lebensräume im Umfeld auszuweichen. Die Feldlerche wurde bei allen Begehungen auf den Ackerflächen festgestellt. Es ist von maximal zwei Brutpaaren im Gebiet auszugehen. Bei Realisierung kommt es zum Verlust des gesamten Brutreviers im Untersuchungsgebiet. Die Art ist aus gutachterlicher Sicht in der Lage auf benachbarte Habitate auszuwei- chen: „Für die Bestandssituation der Feldlerche spielt der Verlust der Fläche keine Rolle“ (viriditas, 2018, S. 12, eine ausführliche Begründung der gutachterlichen Aussage ist den Seiten 20f. der Anlage 2 zu ent- nehmen). Großflächige Ackerflächen erstrecken sich weit über den Landschaftsraum, so dass der Lebens- raumverlust unter Zugrundelegung des Gesamtlebensraums als nicht erheblich eingestuft wird. Zur Vermeidung von Tötungen von Einzelindividuen sind die Baufeldräumung sowie die Rodungsarbeiten im gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraum zwischen 01.10. und 28./29.02. des Folgejahres durchzuführen. Durch die Schaffung der öffentlichen Grünflächen werden künftig Biotopstrukturen entstehen, die den be- troffenen ubiquitären Arten als Lebensraum dienen werden. Weitere Arten oder Artengruppen sind nicht planungsrelevant. Kartierungen der gemäß § 7 Abs. 2 Nr. 14 BNatSchG streng geschützten Zauneidechse sowie des Feldhamsters waren ohne Befund. Für die Arten- gruppe der Fledermäuse besitzt das Gebiet allenfalls eine Eignung als Nahrungshabitat. Diese Eignung bleibt aus gutachterlicher Sicht auch nach Realisierung des Bebauungsplans erhalten, für die im Bereich künstlicher Lichtquellen jagende Zwergfledermaus wird sich die Situation verbessern.

10.2.2 Schutzgut Pflanzen Die im Untersuchungsraum kartierten Biotop- und Nutzungsstrukturen sind der Anlage 1, Karte 1 zu ent- nehmen. Im Gebiet kommen wurden keine gemäß § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG geschützten Biotope und keine Biotoptypen gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie erfasst bzw. nachgewiesen. Zum Zeitpunkt der Kartierung stellte sich der Geltungsbereich als ein Bereich dar, der durch überwiegend – mit einem Flächenanteil von ca. 82 % bezogen auf den Geltungsbereich – ackerbaulich genutzt wird und daher von Strukturarmut charakterisiert ist. Weitere ca. 6 % Flächenanteile werden durch Straßen und Wege eingenommen. Als wertgebendes Biotop ist ein auf einer Böschung stockendes Kreuzdorn-Hartriegel-Gebüsch nennens- wert. Der Bestand setzt sich aus Rotem Hartriegel (Cornus sanguinea), Hunds-Rose (Rosa canina), Schlehe (Prunus spinosa), Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) sowie Pfaffenhütchen (Euonymus eu- ropaea) zusammen. Als Baumart tritt Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) hinzu. Dieses Gehölz wird – mit Ausnahme des Bereichs der künftigen Einfahrt in das Baugebiet – als Fläche für die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 b BauGB festgesetzt. Durch die Realisierung des Bebauungsplans gehen die im Geltungsbereich vorkommenden Biotop- und Nutzungsstrukturen – mit Ausnahme der Teilbereiche des zum Erhalt festgesetzten Kreuzdorn-Hartriegel- Gebüschs – bau- und anlagebedingt vollständig verloren.

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Die zu beanspruchenden Biotope sind anthropogen überprägt, häufigen Störungen und Beeinträchtigun- gen ausgesetzt, leicht ersetzbar und weisen eine geringe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz auf. Es werden überwiegend Biotop- und Nutzungsstrukturen beansprucht, die geringwertig eingestuft wurden. In sehr untergeordnetem Maße werden bedingt wertvolle Biotope im Form des entlang des Selztalradwe- ges befindlichen Strauchgehölzes in der Größenordnung von gerundet ca. 80 m² beansprucht.

10.2.3 Biologische Vielfalt Wie in den vorstehenden Kapiteln erläutert, sind innerhalb des Geltungsbereiches eine geringe Artenvielfalt und somit auch eine entsprechend geringe biologische Vielfalt nachgewiesen. Seltene oder gefährdete Arten sind im Geltungsbereich allenfalls als Nahrungsgäste vorhanden. Das Plangebiet weist hinsichtlich der biologischen Vielfalt eine geringe Bedeutung auf. Die Umsetzung des Bebauungsplans ist mit Flächeninanspruchnahmen verbunden. Dies führt zu einem Lebensraumverlust von Vögeln sowie einem Verlust von Biotop- und Nutzungsstrukturen. Durch die Schaf- fung der öffentlichen Grünfläche am Westrand des Geltungsbereiches, sowie die Pflanzung von 12 Stra- ßenbäumen werden künftig Biotopstrukturen entstehen, die einigen betroffenen Vogelarten wieder als Le- bensraum dienen werden.

10.3 Schutzgut Boden/Fläche - Geologie/Boden: Lage innerhalb einer Bodengroßlandschaft mit hohen Anteilen an carbonati- schen Gesteinen mit vorherrschend Rendzinen aus Kalkstein. Die Flächen entlang der Selz befinden sich in der Bodengroßlandschaft der Auen und Niederterrassen mit vorherrschenden Vegen und Gley-Vegen aus carbonatischem Auenschluff und Auenlehm.

- Bodenfunktionsbe- Daten zur Bodenfunktionsbewertung liegen nicht vor. wertung Das Ertragspotential als auch die nutzbare Feldkapazität wird für den überwie- genden Geltungsbereich als mittel eingestuft. Lediglich ein Streifen nördlich und südlich des Selztalradweges wird als hoch eingestuft. Die Flächen entlang der Selz weisen ein sehr hohes Ertragspotential auf.

- Erosionsgefährdung: Gemäß Einstufung der Wassererosionsgefährdungsklasse (Cross Compli- ance) keine Erosionsgefährdung (cc0)

- Sonstiges: Es sind in der näheren Umgebung keine Altablagerungen, Altlastenstandorte oder -verdachtsflächen bekannt

Während der Bauphase besteht die Gefahr einer Beeinträchtigung der natürlich gewachsenen Bodenstruk- tur beispielsweise durch Bodenverdichtungen beim Einsatz der Baumaschinen oder durch Schadstoffein- träge in den Boden durch Treibstoffe oder Schmiermittel. Bei Einhaltung der einschlägigen Sicherheitsvor- schriften während der Bauphase kann diese Gefahr jedoch auf ein unbedenkliches Maß minimiert werden. Durch den gegenständlichen Bebauungsplan werden Versiegelungen in einer Größenordnung von ca. 12.690 m² planungsrechtlich ermöglich (siehe Tabelle 2). Auf diesen Flächen kommt es zu einem Verlust der Bodenfunktionen. Insbesondere die Funktion als Lebensraum für Pflanzen, die Funktion des Bodens im Wasserhaushalt sowie die Funktion des Bodens als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte gehen dabei vollständig verloren. Betroffen sind überwiegend landwirtschaftlich genutzte Böden, so dass ein dauerhaf- ter Verlust für die landwirtschaftliche Nutzung zu konstatieren ist. Der Verlust von Böden ist im naturwis- senschaftlichen Sinne nicht ausgleichbar und somit als erheblich zu konstatieren. Durch die Realisierung der öffentlichen Grünflächen ist durch die Extensivierung der bisher landwirtschaft- lich genutzten Ackerflächen eine Aufwertung der Bodenfunktionen verbunden.

DÖRHÖFER & PARTNER  Ingenieure  Landschaftsarchitekten  Raum- und Umweltplaner Bebauungsplan ´Hinter der Kirchmauer` der Ortsgemeinde Mauchenheim Seite 22 Begründung 10.4 Schutzgut Wasser

- Schutzgebiete: Lage außerhalb von Trinkwasser- und Heilquellenschutzgebieten

- Gewässer: keine Oberflächengewässer im Geltungsbereich vorhanden, das nächstgele- gene Gewässer ist die Selz als Gewässer III. Ordnung (erst ab Alzey östlich der BAB 61 als Gewässer II. Ordnung eingestuft)

- Grundwasser: Zweigeteilte Lage; der überwiegende Teil des Geltungsbereiches ist der groß- räumigen Grundwasserlandschaft der tertiären Mergel und Tone zugeordnet. Ein Streifen entlang der SW-Grenze ist der großräumigen Grundwasserland- schaft der tertiären Kalksteine zugeordnet. Beide Grundwasserleiter weisen als Poren- und Kluftgrundwasserleiter eine vergleichsweise geringe Grund- wasserneubildungsrate von ca. 32 mm/Jahr auf.

Während der Bauphase besteht das Risiko einer Beeinträchtigung des Grundwassers durch einen Schad- stoffeintrag von Betriebsstoffen. Bei Einhaltung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften während der Bauphase kann diese Gefahr jedoch auf ein unbedenkliches Maß minimiert werden. Die mögliche Überbauung und damit verbunden Versiegelung von ca. 12.690 m² führt zu einem Verlust der Versickerungs- und Wasserrückhaltevermögens auf dieser Fläche. Dadurch kommt es zu einer Verringe- rung der Grundwasserneubildung und einer Abflussverschärfung. Da aber das Oberflächenwasser voll- ständig in eine an der Selz geplante Fläche für die Niederschlagswasserverwertung vorgesehene Fläche geleitet und dort bewirtschaftet werden kann, sind keine erheblichen Beeinträchtigungen für den Gewäs- serhaushalt zu erwarten. Zusammenfassend sind unter Zugrundelegung der in Kapitel 10.8 genannten Maßnahmen Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser als nicht erheblich zu klassifizieren.

10.5 Schutzgut Klima/Luft Während der Bauzeit sind Immissionen von Lärm, Staub, Abgasen und Erschütterungen zu erwarten, die jedoch auf Grund ihres temporären Charakters als unerheblich zu klassifizieren sind. Die unversiegelten Flächen des Plangebietes stellen Kaltluftproduktionsflächen dar, auf Grund des Reliefs jedoch ohne nennenswerte siedlungsrelevante Abflussbahnen. Unter Berücksichtigung des im ländlichen Raum reichlich vorhandenen Angebotes an Kaltluftentstehungsflächen besitzen die Flächen im Untersu- chungsgebiet eine mittlere Bedeutung für die Kaltluftproduktion. Die planungsrechtlich ermöglichte Versiegelung in einer Größenordnung von ca. 12.690 m² ist mit einem Verlust der vorhandenen Kaltluftproduktionsflächen und mit einer Erhöhung der Wärmebelastung (´Stadt- klima`) innerhalb des Geltungsbereiches verbunden. Durch die festgesetzte offene Bauweise können die Durchlüftungsverhältnisse innerhalb des Geltungsbe- reiches jedoch ausreichend gesichert werden. Zudem werden durch die Festsetzung von 12 Straßenbäu- men Biotopstrukturen geschaffen, die langfristig durch Regulierung des Mikroklimas und Filterung von Luft- schadstoffen die Beeinträchtigungen verringern. Unter Zugrundelegung der oben genannten Aspekte sowie der in Kapitel 10.8 beschriebenen Vermei- dungs- und Verringerungsmaßnahmen lassen sich erhebliche Beeinträchtigungen auf das Schutzgut Klima/Luft ausschließen.

10.6 Schutzgut Landschaft Der Geltungsbereich befindet sich in der naturräumlichen Einheit „Rheinhessisches Tafel- und Hügelland“ in der Untereinheit „Inneres Alzeyer Hügelland“. Der engere Bereich um Mauchenheim ist durch großflä- chige Ackerflächen sowie der Ortsrandlage geprägt. Lediglich entlang der Selz stocken Ufergehölze, die – zusammen mit der Baumpflanzung entlang eines Wirtschaftsweges – das Landschaftsbild großräumig be- trachtet gliedern. Innerhalb des Geltungsbereichs existiert eine Baum-/Strauchhecke entlang der Wein- bergstraße, die zur Verringerung der Eingriffe – mit Ausnahme des unvermeidbaren Eingriffs der geplanten Straßenanbindung – zum Erhalt festgesetzt wird. Eine landschaftsraumtypische Vielfalt ist auf Grund der

DÖRHÖFER & PARTNER  Ingenieure  Landschaftsarchitekten  Raum- und Umweltplaner Bebauungsplan ´Hinter der Kirchmauer` der Ortsgemeinde Mauchenheim Seite 23 Begründung weitgehend ausgeräumten Landschaft und einheitlichen Biotop- und Nutzungsstrukturen im engeren Plan- gebiet von untergeordneter Bedeutung. Die Eigenart (das Unverwechselbare, Typische eines Landschaftsausschnittes; charakterisiert durch die natürlichen Standortverhältnisse und die landschaftsprägenden Nutzungen) ist hier in den gewachsenen Ortsrandstrukturen in Form von Haus- und Nutzgärten im Übergang zu ackerbaulich genutzten Flächen zu erkennen. Diese sind ein regionaltypischer Teil der Kulturlandschaft. Naturnähe – als Urwüchsigkeit und Ungestörtheit eines Landschaftsausschnittes – ist im Plangebiet, das völlig von menschlicher Nutzung überprägt ist, nicht mehr zu finden. Die Realisierung des Bebauungsplans ist mit einer Siedlungserweiterung in die freie Landschaft verbunden. Es werden keine landschaftsbildprägende Elemente beansprucht, da überwiegend Ackerflächen von dem Eingriff betroffen sind. Um der Situation im Übergang zur freien Landschaft gerecht zu werden durch die Festsetzung öffentlicher Grünflächen an den Rändern des Baugebietes sowie der Pflanzung von 12 Straßenbäumen Biotopstruk- turen geschaffen, die langfristig die Beeinträchtigungen verringern und ausgleichen. Darüber hinaus tragen die bauordnungsrechtlichen Festsetzungen zu einer Wahrung der städtebaulichen Struktur bei. Insgesamt können somit Beeinträchtigungen auf das Schutzgut Landschaft in Folge der Siedlungserweite- rung durch die getroffenen Festsetzungen deutlich minimiert werden.

10.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Kulturgüter im Sinne von Bau- und Bodendenkmalen sind im Geltungsbereich nicht gelistet. Das Gebiet befindet sich außerhalb von Grabungsschutzgebieten. Ein Vorhandensein archäologischer Funde kann jedoch nie gänzlich ausgeschlossen werden. Bei Beachtung der gesetzlichen Grundlagen zum Denkmal- schutz hinsichtlich des Melde- und Erhaltungsgebotes auf Ebene der Bauausführung sind jedoch keine erheblichen Beeinträchtigungen zu prognostizieren. An Sachgütern ist das bebaute Grundstück im Norden des Geltungsbereiches zu nennen. Die Eigentü- mer wurden rechtzeitig in die Planung einbezogen, einer Verkleinerung des Gartengrundstücks zur Um- nutzung zu Wohnzwecken wurde bereits zugestimmt.

10.8 Vermeidungs- und Verringerungmaßnahmen Minimierung des Versiegelungsgrades  Beschränkung der Straßenbreite auf 6,5 m  Festsetzung einer Mindest- und Höchstgrundstücksgröße, somit indirekte Begrenzung der Grund- flächen von Baukörpern durch die Beschränkung der Bezugsgröße für die Grundflächenzahl Minimierung der potenziellen Beeinträchtigungen für die Avifauna  Erhalt des Kreuzdorn-Hartriegel-Gebüschs durch Festsetzung gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 b BauGB  Durchführung von Rodungsarbeiten gemäß § 39 Abs. 5 Nr. 2 BNatSchG außerhalb der Vegetati- onsperiode, d.h. zwischen dem 01. Oktober und dem 28./29. Februar  Durchführung der Baufeldfreimachung (Abtrag von Oberboden) nur außerhalb der Brutzeit von Vö- geln, sollte sich der Baubeginn verzögern, sind die Flächen durch regelmäßiges Grubbern oder Eggen (je nach Witterung alle 3 bis 4 Wochen) offenzuhalten. Maßnahmen zur Minderung der lokalklimatischen Beeinträchtigungen  Förderung der Durchlüftung durch Beschränkung der Baudichte mittels Festsetzung der offenen Bauweise  Erhalt des Kreuzdorn-Hartriegel-Gebüschs durch Festsetzung gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 b BauGB  Schaffung Öffentlicher Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Randeingrünung“ durch Festset- zung gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB  Anpflanzung von 12 Straßenbäumen durch Festsetzung gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB

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Sonstige Maßnahmen zur Minderung der ortsbildästhetischen Beeinträchtigungen  Schaffung Öffentlicher Grünflächen mit der Zweckbestimmung „Randeingrünung“ durch Festset- zung gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB  Anpflanzung von 12 Straßenbäumen durch Festsetzung gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB  Begrenzung der Gebäudehöhe und der Überschreitung des Firstes durch Schornsteine, Antennen und sonstige Signal empfangende Anlagen  Beschränkung der Platzierung von oberirdischen Nebenanlagen im halböffentlichen Raum durch Festsetzung eines Mindestabstandes zu angrenzenden öffentlichen Straßenverkehrsflächen und zu öffentlichen Wegen  Restriktive Festsetzungen zu Einfriedungen zur Vermeidung unpassender Außenwirkungen in den öffentlichen Raum  Ausschluss greller Fassaden und Außenwände zur Wahrung des diesbezüglich harmonischen Er- scheinungsbildes der näheren Umgebung mit seiner bestehenden Bebauung

11 Auswirkungen der Planung

Städtebaulicher Belang gemäß § 1 Abs. 6 Voraussichtliche Auswirkung der Planung BauGB

1. die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohnbevölke- Arbeitsbevölkerung, rung werden durch die Planung nicht tangiert.

2. die Wohnbedürfnisse der Bevölkerung, insbesondere Die Planung dient ausdrücklich diesem Belang. Durch die auch von Familien mit mehreren Kindern, die Schaffung Planung kann eine Abwanderung junger Familien vermie- und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen, die den werden. Eigentumsbildung weiter Kreise der Bevölkerung und die Anforderungen kostensparenden Bauens sowie die Bevölkerungsentwicklung,

3. die sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Bevölke- Die Planung dient ausdrücklich diesem Belang. rung, insbesondere die Bedürfnisse der Familien, der jungen, alten und behinderten Menschen,(…) sowie die Belange des Bildungswesens und von Sport, Freizeit und Erholung,

4. die Erhaltung, Erneuerung, Fortentwicklung, Anpassung Die Planung dient ausdrücklich diesem Belang. und der Umbau vorhandener Ortsteile sowie die Erhal- tung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche

5. die Belange der Baukultur, des Denkmalschutzes und Keine Auswirkungen, siehe Kapitel 10.7 der Denkmalpflege, die erhaltenswerten Ortsteile, Stra- ßen und Plätze von geschichtlicher, künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung und die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes,

6. die von den Kirchen und Religionsgesellschaften des Keine Auswirkungen. öffentlichen Rechts festgestellten Erfordernisse für Got- tesdienst und Seelsorge,

7. die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbeson- dere

a) die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Fläche, Bo- siehe Kapitel 10.2 ff. den, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge

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Städtebaulicher Belang gemäß § 1 Abs. 6 Voraussichtliche Auswirkung der Planung BauGB zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biolo- gische Vielfalt,

b) die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Na- keine Auswirkungen, siehe Kapitel 4.2. tura2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutz- gesetzes,

c) umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen keine erheblichen Auswirkungen, siehe Kapitel 10.1 und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insge- samt,

d) umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und keine erheblichen Auswirkungen, siehe Kapitel 10.7 sonstige Sachgüter,

e) die Vermeidung von Emissionen sowie der sachge- Die Vermeidung von Emissionen ist auf Ebene der Bau- rechte Umgang mit Abfällen und Abwässern, leitplanung schwer steuerbar. Es fallen betriebsbedingt Hausmüll im üblichen Maße an. Die Abfallentsorgung erfolgt gemäß dem Abfallwirt- schaftskonzept des Landkreises. Schmutzwasser wird der kommunalen Kläranlage zuge- führt. Der sachgerechte Umgang mit Oberflächenwasser wird über die nachgelagerten wasserrechtlichen Genehmi- gungsverfahren gewährleistet.

f) die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die spar- Lage außerhalb von Flächen, die für die Gewinnung er- same und effiziente Nutzung von Energie, neuerbarer Energien von Bedeutung sind.

Bei der Umsetzung der Planungen ist auf Objektebene der Einsatz erneuerbarer Energien zu prüfen.

g) die Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von Der Landschaftsplan stellt für die Fläche keine spezifi- sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Ab- schen Ziele und Maßnahmen dar. Sonstige zu berück- fall- und Immissionsschutzrechts, sichtigenden Pläne sind nicht vorhanden.

h) die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Ge- keine derartigen Gebiete vorhanden. bieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von bindenden Rechtsakten der Europäi- schen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden,

i) die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Be- keine erheblichen Auswirkungen. langen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a bis d,

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Städtebaulicher Belang gemäß § 1 Abs. 6 Voraussichtliche Auswirkung der Planung BauGB

j) unbeschadet des § 50 Satz 1 des Bundes-Immissi- keine Auswirkungen. onsschutzgesetzes, die Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zuläs- sigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastro- phen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i,

8. die Belange

a) der Wirtschaft, auch ihrer mittelständischen Struktur Keine Auswirkungen. im Interesse einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung,

b) der Land- und Forstwirtschaft, Es werden landwirtschaftlich genutzte Flächen in An- spruch genommen. Die hohe Nachfrage nach Baugrund- stücken kann durch (grundsätzlich anzustrebende) Nach- verdichtungen bzw. Umnutzungen im Innenbereich man- gels geeigneter und dafür verfügbarer Möglichkeiten nicht gedeckt werden, so dass bisher landwirtschaftlich ge- nutzte Außenbereichsflächen dafür in Anspruch genom- men werden müssen. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass die Grundstücke im geplanten Baugebiet freiwillig von den Eigentümern an die Ortsgemeinde verkauft wer- den. Zur Gewährleistung der Erschließung der landwirtschaft- lich genutzten Flächen sowie als Ausgleich des Verlustes der landwirtschaftlichen Hauptwegeverbindung in den Außenbereich wird außerhalb des Bauleitplanverfahrens ein 4,0 m breiter Wirtschaftsweg sowie eine 5,0 m breite Randeingrünung am Südostrand auf dem Flurstück 1120 dinglich gesichert. Forstwirtschaftlich genutzte Flächen sind nicht vorhan- den, so dass diesbezüglich keine Auswirkungen zu kon- statieren sind.

c) der Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Ar- Keine Auswirkungen. beitsplätzen,

d) des Post- und Telekommunikationswesens, Keine Auswirkungen.

e) der Versorgung, insbesondere mit Energie und Keine Auswirkungen. Wasser, einschließlich der Versorgungssicherheit

f) der Sicherung von Rohstoffvorkommen, Keine Auswirkungen.

9. die Belange des Personen- und Güterverkehrs und der Keine Auswirkungen. Mobilität der Bevölkerung, einschließlich des öffentli- chen Personennahverkehrs und des nicht motorisierten Verkehrs, unter besonderer Berücksichtigung einer auf Vermeidung und Verringerung von Verkehr ausgerichte- ten städtebaulichen Entwicklung,

10. die Belange der Verteidigung und des Zivilschutzes so- Keine Auswirkungen. wie der zivilen Anschlussnutzung von Militärliegen- schaften,

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Städtebaulicher Belang gemäß § 1 Abs. 6 Voraussichtliche Auswirkung der Planung BauGB

11. die Ergebnisse eines von der Gemeinde beschlossenen Keine Auswirkungen. städtebaulichen Entwicklungskonzeptes oder einer von ihr beschlossenen sonstigen städtebaulichen Planung

12. die Belange des Küsten- oder Hochwasserschutzes Keine Auswirkungen. Teile des Geltungsbereiches befin- und der Hochwasservorsorge, insbesondere die Ver- den sich innerhalb des gesetzlichen Überschwemmungs- meidung und Verringerung von Hochwasserschäden gebietes der Selz, jedoch sind in diesem Bereich Flächen für die Einlagerung und Zwischenhaltung von Oberflä- chenwasser vorgesehen.

13. die Belange von Flüchtlingen und Asylbegehrenden und Keine Auswirkungen. ihrer Unterbringung

12 Umsetzung der Planung Sämtliche Grundstücke im Geltungsbereich des Bebauungsplanes befinden sich – mit Ausnahme der ge- meindlichen Wege – noch in Privateigentum. Die Gemeinde ist jedoch bestrebt, die Grundstücke zu erwer- ben und hat dazu bereits Vorverträge mit den Eigentümern geschlossen bzw. ist bestrebt diese bis zum Satzungsbeschluss abzuschließen, so dass nach derzeitigem Kenntnisstand keine bodenordnenden Maß- nahmen erforderlich werden. Die Finanzierung des gemeindlichen Anteils (10% des beitragsfähigen Erschließungsaufwandes gemäß §§ 127 bis 129 BauGB) erfolgt durch die Bereitstellung entsprechender Mittel im Haushalt.

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