250 Jahre – Religion – Freiheit

Symposion • Konzerte • Liturgie Brixen 9. bis 11. Oktober 2020 Brixner Initiative Musik und Kirche Wir danken

Vorstand: für die Förderung Paul Gasser, Präsident Josef Lanz, künstlerischer Leiter Autonome Provinz Bozen-Südtirol Konrad Eichbichler, Vizepräsident Barbara Fuchs Heinrich Walder, Domkapellmeister Autonome Region Trentino-Südtirol

Gemeinde Brixen

für die Zusammenarbeit Domkapitel und Priesterseminar Brixen Cusanus Akademie Brixen Verband der Kirchenchöre Südtirols RAI Südtirol

dem Medienpartner

Das Symposion wird in besonderer Weise gefördert von

Brixner Initiative Musik und Kirche Großer Graben 29 – I-39042 Brixen Fax +39 0472 801171 [email protected] - www.musikkirche.it

Layout: Hermann Battisti Ludwig van Beethoven, dessen 250. Geburtstag die Musik- welt in diesem Jahr feiert, war beeinfl usst von den freiheitlichen Impulsen der Aufklärung und der Französischen Revolution. Freiheit stand damals nicht nur für die Befreiung von feudalen Strukturen. Freiheit erhob zugleich einen universalistischen An- spruch, einen Anspruch auf Völkerverständigung.

Sein Leben war aber auch durchzogen vom Ringen mit Gott und mit der Religion. Er war kein Kirchgänger und kein froher, überzeugter Katholik. Er suchte eigene spirituelle Wege. Als er zunehmend taub wird, wendet sich Beethoven verstärkt religiö- sen Fragen zu. Er komponiert das Oratorium „Christus am Öl- berg“, die „Missa Solemnis“, die kleinere C-Dur-Messe und reli- giöse Lieder.

Hinter dem Musiktitan Beethoven stand ein verletzlicher, von Krisen, Krankheit und Alkohol gezeichneter Mensch. Er sah Halt und Aufgabe darin, Licht ins Dunkel des Lebens zu bringen, um die „Freude schöner Götterfun- ken“ anzustimmen.

Freiheit und Religion im Leben und in der Musik eines großen Ringen- den! Ich wünsche dem „Beethoven-Symposion 2020“, das die Brixner Initia- tive „Musik und Kirche“ in diesem Jahr ausrichtet, dass es dieses „Ringen“ zum Ausdruck bringen kann – in den Referaten, im Austausch und vor allem durch die Musik.

Adalbert Stifter versteht die Kunst, und in besonderer Weise die Musik, als „die irdische Schwester der Religion, die uns auch heiligt und, wenn wir ein Herz haben, sie zu vernehmen, werden wir erhoben und beseligt“. Mu- sik kann öff nen, und sie ist viel mehr als ein bloß ästhetisches Vergnügen, als Zerstreuung, Ablenkung, Geräuschkulisse, oder nur ein Produkt des Konsums. Auch dafür steht Beethoven mit seinem Ringen um Freiheit und Religion.

Möge die Auseinandersetzung mit dem weltbekannten Geburtstagskind Ludwig van Beethoven Menschen Mut machen, sich dem existentiellen Rin- gen um Freiheit und Religion zu stellen – gerade auch heute. Mögen die Spra- che und das Ringen seiner Musik Menschen helfen, das Leben zu deuten, zu bewältigen, zu gestalten und fruchtbar zu machen für andere.

+ Ivo Muser, Bischof

4 5 „Musik ist so recht eine Vermittlung des geistigen Wesens zum sinnlichen.“ In gut bekanntem und geschätztem Format lädt die Brixner Initiative Mu- Ludwig van Beethoven sik und Kirche auch heuer zu einem bedeutenden Symposium ein: “250 Jahre Ludwig van – Beethoven-Religion-Freiheit”. Gemeinsam werden wir uns in- 2020 ist ein besonderes Jahr, denn die Musikwelt feiert den 250. Geburts- tensiv der Figur des Komponisten, Weltbürgers, Revolutionärs widmen und tag des Ausnahmetalentes Ludwig van Beethoven. Auch die Brixner Initiati- dabei dieses wichtige Jubiläum zu seinen Ehren würdig feiern. Es erwarten ve Musik und Kirche widmet ihr diesjähriges Symposium dem großartigen uns spannende Vorträge und außergewöhnliche musikalische Begegnungen, Komponisten und Musiker, der gekonnt die Vermittlung der Musik zu einem sodass der Brückenschlag zwischen Beethovens Vermächtnis, Gesellschaft sinnlichen Erlebnis verwandelt hat. Mit einem überzeugenden und vielsei- und Religion erfolgreich glücken kann. Als Visionär und bahnbrechender tigen Programm begeistert und bereichert die Brixner Initiative Musik und Komponist bewegt Beethoven mit seiner Welt-Musik heute noch Menschen Kirche von neuem die Kulturszene mit spannenden musikalischen Aspekten über alle Grenzen hinweg und schaff t es, Individuen aus allen Nationen, Kul- rund um Themen der Religion, Freiheit und Kirche. Dies alles gekoppelt mit turen und sozialen Kontexten zu berühren und zu verbinden. namhaften Expertinnen und Experten sowie Musikerinnen und Musikern, die die Besucherinnen und Besuchern mit einzigartigen Momenten beglücken. Alle Jahre wieder beschäftigt sich die Initiative Musik & Kirche in ihren Symposien intensiv und off en mit ausgewählten und scheinbar widersprüch- Ich danke dem Vorstand der Initiative und allen Mitarbeiterinnen und Mit- lichen Themen und schaff t es, dem breiten Publikum im dialektischen Rah- arbeitern für ihre Begeisterung, ihr Engagement und die gute Organisation men Antworten auf komplexe Fragestellungen zu off enbaren. Dabei stellt des Symposiums. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich inte- Musik den roten, alles verbindenden Faden dar. ressante Referate, spannende Unterhaltungen und sinnliche Klänge, ganz im Sinne Beethovens. Schon jetzt möchte ich im Namen der Stadt Brixen den hochkarätigen Re- ferenten, sowie Musikerinnen und Musikern danken, die von Freitag 9. Okto- Philipp Achammer ber bis Sonntag 11. Oktober ein exzellentes Programm gestalten werden. Ein Landesrat großes Dankeschön gebührt der Initiative Musik & Kirche mit Präsident Paul Gasser, Vizepräsident Konrad Eichbichler und dem künstlerischen Leiter Josef Lanz, für die ausgezeichnete und wertvolle Arbeit, die das Kulturange- bot unserer Stadt großzügig bereichert und einzigartig macht.

In diesem Sinne wünsche ich uns auch für 2020 ein gelungenes und durchdringendes Symposium, interessante und lebendige Diskussionen, so- wie tiefgehende musikalische Momente.

Peter Brunner Bürgermeister von Brixen

6 7 250 Jahre Ludwig van Beethoven – Religion – Freiheit

Ludwig van Beethoven lebte in einer Zeit großer Umbrüche und Verände- Zu den Konzerten rungen: die Französische Revolution forderte mit ihrem Leitspruch „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, die christliche Religion wurde zum Teil von den Das preisgekrönte junge koreanische Frauenquartett Esmé spielt am Ideen des neuen liberalen Bürgertums abgelöst, die Musik als Funktion für Freitag das Quartett Nr. 3 von Alfred Schnittke, in dem der Komponist auch Kirche und Unterhaltung ging in die „edle Tonkunst“ über. Bezug auf die Große Fuge op. 133 von Beethoven nimmt, weiters das Streich- quartett in a-Moll op. 132 von Beethoven mit dem wunderbaren Molto adagio Beethoven war ein glühender Verehrer des Freiheitsgedankens und hat- (Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit). te ein neues Bewusstsein von der Aufgabe der Kunst. Es gelang ihm, sich als Bei diesem Beethoven-Symposion war die Auff ührung der C-Dur-Mes- „Tondichter“ zu etablieren, der am Schluss nicht nur den Rang eines Fürsten, se von Beethoven geplant. Aber Covid 19 hat dies verhindert. In ihrer Stelle sondern den eines Königs beanspruchen durfte (Helmut Loos: Beethoven im gibt es am Samstag im Dom ein Klavierkonzert mit dem Pianisten Stepan Denkmal. Die Vergöttlichung eines Komponisten). Simonian. Auf dem Programm stehen Choralvorspiele von Bach / Busoni und Das neue Bürgertum baute für Beethoven den Konzertsaal. Dieser war die zwei letzten Klaviersonaten – op. 110 und 111 – von L. v. Beethoven. Der der Ort, um seine Ideen vorzutragen, die Menschen aufzurütteln und zu er- Pianist Lars Vogt schreibt über op. 111: „In der Arbeit an dieser Sonate habe mutigen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen (Hans-Joachim Hinrich- ich so viel über das Leben, über Transzendenz und, wie ich fi nde, über Gott sen: Beethoven: Unabhängigkeit – Freiheit – Autonomie). nachzuspüren gelernt wie in keinem anderen Werk.“

Beethoven wurde katholisch erzogen, war ein Kind des höfi sch-feuda- Der abschließende Gottesdienst am Sonntag wird heuer nicht nur von len Zeitalters und blieb mit seinen Repräsentanten zeitlebens in Verbindung RAI Südtirol, sondern auch von den Regionalstudios des ORF direkt über- (Mäzene). Beethoven war ein Suchender in den Spuren von Sokrates und tragen. Die Zelebration und Predigt übernimmt Pa- Kant, aber auch beeinfl usst von östlicher Weisheit, von christlich-religions- ter Urban Stillhard OSB, den musikalischen Teil der philosophischen Gedanken. Viele Werke sind durchdrungen von Freiheit und Kammerchor Leonhard Lechner unter der Leitung Aufklärung bis zu Off enbarung und Weisheit. Neben den Messen sind es vor von Tobias Chizzali. allem die späten Streichquartette und Klaviersonaten, die ins Transzendente weisen. Als sein „wichtigstes Werk“ hat Beethoven die Missa Solemnis ange- Josef Lanz, sehen (Walter Meinrad: Beethoven – Transzendenz – Theologie). künstlerischer Leiter

Kunst war jahrhundertelang eng mit der Religion verbunden, Künstler schufen zur Ehre Gottes für die Kirche. Seit der Aufklärung sind Kunst und Kirche getrennte Wege gegangen. Die Kirche, aber beileibe nicht nur sie, hat ein Problem mit der Kunst. Genauer, sie hat ein Problem mit der Freiheit der Kunst, denn Kunst besteht nun einmal aus Regeln und Regelbrüchen (Hein- rich Schwazer: Die Freiheit der Kunst und die Kirche).

Dieses Symposion ist auch ein geeigneter Anlass sich mit beiden Mes- sen, der C-Dur-Messe und der Missa Solemnis, auseinanderzusetzen. (Felix Diergarten: Schauervoll, pathetisch – wahre Kirchenmusik? Alte und neue Musiksprachen in Beethovens Messen).

8 9 250 Jahre Ludwig van Beethoven – Religion – Freiheit Symposion • Referate • Liturgie Brixen | 9.-11. Oktober 2020

PROGRAMMÜBERBLICK

Freitag, 9. Oktober Samstag 10. Oktober

> 17.00 Uhr Cusanus Akademie Brixen > 18.00 Uhr Dom zu Brixen

ERÖFFNUNG – Begrüßung KONZERT Meinrad Walter: Beethoven – Transzendenz – Theologie Stepan Simonian, Klavier

> 20.00 Uhr Kirche des Priesterseminars J. S. Bach / Ferruccio Busoni, aus 10 Choralvorspiele BV B27: „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, „In Dir ist Freude“, KONZERT „Jesus Christus, unser Heiland“ Esmé Quartett Ludwig van Beethoven: Alfred Schnittke: Streichquartett Nr. 3 Klaviersonate in As-Dur op. 110 Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 15 in a-Moll op. 132 Klaviersonate in c-Moll op. 111

Samstag, 10. Oktober Sonntag, 11. Oktober

> 9.00 Uhr Cusanus Akademie > 10.00 Uhr Dom zu Brixen

REFERATE GOTTESDIENST mit P. Urban Stillhard OSB Helmut Loos: Direktübertragung im Hörfunk von RAI Südtirol und ORF-Regionalstudios Beethoven im Denkmal. Die Vergöttlichung eines Komponisten Kammerchor Leonhard Lechner Hans-Joachim Hinrichsen: Tobias Chizzali, Leitung Beethoven: Unabhängigkeit – Freiheit – Autonomie Franz Comploi, Orgel Heinrich Schwazer: Die Freiheit der Kunst und die Kirche Johann Georg Albrechtsberger: Missa in D Max Bruch: Herr, schicke was du willt > 15.30 Uhr Cusanus Akademie Johann Georg Albrechtsberger: Präludium in D-Dur

Felix Diergarten: Schauervoll, pathetisch – wahre Kirchenmusik? Alte und neue Musiksprachen in Beethovens Messen

10 11 Freitag, 9. Oktober

> 17.00 Uhr Cusanus Akademie, Saal „Cyrill & Methodius“

ERÖFFNUNG – Begrüßung

Meinrad Walter Beethoven – Transzendenz – Theologie Zu kaum einem Komponisten gibt es ähnlich viele Stimmen der Rezep- tion – aus allen nur denkbaren Bereichen – wie zu Beethoven. Das gründet in Beet hoven selbst, der ein Suchender war: in den Spuren von Sokrates und Kant, aber auch beeinfl usst von östlicher Weisheit von christlich-reli- gionsphilosophischen Gedanken. Im heutigen „Konzert der Rezeption“ spie- len philosophische und theologische Zugänge und Einsichten insbesondere dann eine Rolle, wenn sie nicht „im Allgemeinen“ bleiben, sondern sich mit konkreten Werken auseinandersetzen. Viele dann ins Spiel gebrachte Ka- tegorien – von Freiheit und Aufklärung bis zu Off enbarung und Weisheit – scheinen im Willen zum Transzendieren zu kulminieren, der aus vielen Werken Beethovens spricht: eine weder liturgisch funktionale noch traditionell-geistliche, sondern vielmehr eine neue „spirituelle Musik“ (Hans Zender). Zu fragen ist, wie tragfähig solche Ansätze der Beet- hoven-Interpretation sind und ob sie ihrerseits in den Bereichen von Philosophie und Theologie inspirierend wirken können.

Prof. Dr. Meinrad Walter geb. 1959; Studium der Theologie und Musikwissenschaft in Freiburg i. Br. und München, nebenberufl ich Kirchenmusiker in einer Schwarzwaldgemein- de. Promotion mit der Arbeit „Musik – Sprache des Glaubens. Zum geistlichen Vokalwerk von J. S. Bach“ (1994). Anschließend berufl iche Tätigkeiten in Wis- senschaft (Universität Freiburg), Journalismus (Südwestrundfunk) und Ver- lagswesen (Benziger Verlag, Zürich). Seit 2002 Referent im Amt für Kirchenmusik der Erzdiözese Freiburg, seit 2013 stellvertretender Leiter und Diözesanbeauftragter für das Gebet- und Gesangbuch Gotteslob. Zahlreiche Vorträge, Workshops, Programmtexte, Radiosendungen und Publikationen im Grenzgebiet von Musik und Spiritualität; Herausgeber von Ge- schenkbüchern für Musiker und Musikfreunde. Seit 2008 Dozent für Theologie/Litur- gik am Institut für Kirchenmusik der Musikhochschule Freiburg; dort 2012 Ernennung zum Honorarprofessor. Buchveröff entlichungen: drei Bände mit Liedporträts zu alten und neuen Kirchenliedern (Verlag Herder), Musikalisch-theologische Einführung in J. S. Bachs Johannespassion (Carus-Verlag), Werkeinführung in J. S. Bachs Weih- nachtsoratorium (Bärenreiter-Verlag), Bachs Kantaten als musikalisch-lutherische Bibelauslegung im Kirchenjahr (Verlag Katholisches Bibelwerk).

12 13 Freitag, 9. Oktober Dies geschieht manchmal mit Ironie (Moz-Art-Serie), meist aber ernst- haft, etwa durch eine Art Hineinmontieren und intensives Verarbeiten der > 20.00 Uhr Kirche des Priesterseminars Anspielungen, so im 3. Streichquartett , einer Auftragskomposition der Ge- sellschaft für Neue Musik Mannheim. Es beginnt mit drei Zitaten: ei- ner Kadenzfl oskel aus Orlando di Lassos Stabat Mater (1582), dem Esmé Quartett () Hauptthema von Beethovens Großer Fuge und den von Schosta- Wonhee Bae, Violine kowitsch öfters benutzten (10. Sinfonie, 8. Streichquartett) eige- Yuna Ha, Violine nen Initialen D-eS-C-H; dieses gleicht mit der aufsteigenden und Jiwon Kim, Viola fallenden kleinen Sekund den ersten vier Tönen von Beethovens Yeeun Heo, Violoncello Fugenthema. Aus diesem Material wird durchführungsmäßig der Satz gestaltet. Als viertes Thema kommt eine Tonfolge mit Quart, Sekund und doppeltem Tritonus hinzu; man hat es als das Schnitt- Alfred Schnittke 1934-1998 ke-Thema bezeichnet. Das gleiche Material, immer stärker variiert Streichquartett Nr. 3 und aufgespalten, bestimmt den zweiten, scherzohaften Satz. Der Andante heftigen Bewegung mit mehreren Steigerungen werden Phasen Agitato der Erstarrung gegenübergestellt. Der Pesante-Satz beginnt voller Pesante Pathos, dem sich wiederum Bewegungslosigkeit entgegenstellt. Die Zitatthemen und das 4. Thema tauchen wieder auf, allerdings meist nicht Ludwig van Beethoven 1770-1828 mehr selbständig, sondern in engem Beziehungsgefl echt. Zum Schluss er- Streichquartett Nr. 15 in a-Moll op. 132 klingt im Pizzicato das DSCH-Motiv – und alles verklingt morendo. 1. Assai sostenuto – Allegro 2. Allegro ma non tanto L. v. Beethoven: Streichquartett Nr. 15 in a-Moll op. 132 3. Molto adagio (Heiliger Dankgesang eines Genesenen Das a-Moll-Quartett op. 132, komponiert 1825 und noch in diesem Jahr an die Gottheit in der lydischen Tonart) vom Schuppanzigh Quartett in Wien uraufgeführt, stellt die irritierenden Ele- 4. Alla marcia, assai vivace mente im Spätstil Beethovens zurück gegenüber einer unmittelbar eingängi- 5. Allegro appassionato gen Dramatik der Themen und des Formverlaufs. Eher unterschwellig kom- men abstrakte Momente zum Tragen, so etwa in dem Viertonmotiv, das die langsame Einleitung in einem geheimnisvollen Kanon vorstellt und das dann auch dem Hauptthema des Allegros zugrunde liegt. Es handelt sich um eine Alfred Schnittke: Streichquartett Nr. 3 Art „Motto“ der späten Quartette Beethovens, das bis hin zur Großen Fuge in Alfred Schnittke entstammt einer deutsch-jüdischen Familie und wur- immer neuer Gestalt wiederkehrt. Vagierende Sechzehntelläufe und Rück- de in Engels an der Wolga geboren. Zwölfjährig kam er nach Wien, 1953-58 griff e auf die Einleitung durchziehen das gesamte Allegro, das ansonsten ganz studierte er am Moskauer Konservatorium, 1962-72 lehrte er dort selber. von seinem klagenden Hauptthema beherrscht wird. Marschartige Episoden Seit 1985 war er gesundheitlich stark beeinträchtigt. Gleichwohl übernahm und der fast schuberthafte Seitensatz wirken eher als Intermezzi in einem er 1989 eine Kompositionsklasse in Hamburg, wo er bis zu seinem Tod meist schmerzlich bewegten, fast in jeder Phrase „sprechenden“ Satz. lebte. 1990 erwarb er die deutsche Staatsangehörigkeit. Schnittke hat sich Der zweite Satz ist voll der satztechnischen Scherze, die auch andere Bin- zunächst intensiv mit Bartók, Strawinsky und der 2. Wiener Schule auseinan- nensätze der späten Quartette zeigen: zwei Motive bilden immer neue, mehr dergesetzt, später mit den modernsten Richtungen der neuen Musik. Wich- oder weniger ernst gemeinte kontrapunktische Kombinationen. Im Trio hat tig war 1963 die Begegnung mit Luigi Nono in Moskau. Seinen Stil prägte Beethoven dann sozusagen demonstrativ auf Anspruch verzichtet und ein seit Ende der sechziger Jahre die von ihm so bezeichnete Polystilistik. Er lichtes Gesangs- und Klangstück über Trommelbässen geschrieben, in das verstand darunter Rückgriff e in Zitaten oder Anspielungen auf andere Stil- unvermittelt eine bärbeißige Episode einbricht. epochen und andere musikalische Bereiche. Er verwendet diese aber nicht Höhepunkt des Quartetts ist der langsame Satz, der berühmte Heilige in Form der Collage, sondern um eine Zusammenführung verschiedener Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart. Es musikalischer Schichten zu erreichen, indem er sie verfremdet, bricht und handelt sich um einen Choral, der nicht nur im Gebrauch des lydischen Kir- 14 15 verbindet. chentons, sondern auch in der Satztechnik der alten Kirchenmotette und im Ganzen schwebend-gesanglichen Duktus an ein chorisches Gebet der alten Samstag, 10. Oktober Zeit denken lässt. Zwei „moderne“ Episoden unterbrechen den Dankgesang; „neue Kraft fühlend“, sind sie von Tanzrhythmen und den typischen Motiven > Referate in der Cusanus Akademie, Saal „Cyrill & Methodius“ des späten Beethoven geprägt. > 9.00 Uhr Nach dem vierten Satz, einem mehr als ironischen Marsch in A-Dur, folgt das Appossionato-Finale, das auf die drängend-bewegten Finalsätze der Ro- Helmut Loos mantiker (Schubert, Mendelssohn, Brahms) vorauszuweisen scheint. Beethoven im Denkmal. Die Vergöttlichung eines Komponisten „In seinem Christus im Olymp (1893 angefangen) […] sieht Klinger gleich- sam das ‚dritte Reich‘, das Christentum und Heidentum eint, das Reich der Esmé Quartett Leiden und das Reich der Schönheit. Und der Rückwand des Prachtstuhles, auf dem Beethoven thront, hat Klinger ein Ähnliches eingebildet.“ So kom- Das Esmé Quartet, dessen Name sich vom altfranzösischen Begriff für „geliebt“ mentierte Max Graf in Die Musik 1902 die berühmte Beethovenausstellung oder „geschätzt“ ableitet, wurde 2016 an der Kölner Musikhochschule von vier kore- im Ausstellungsgebäude der Wiener Secession. Die ikonographische Aus- anischen Musikerinnen gegründet, die derzeit ihre Ausbildung bei Heime Müller in Lübeck fortsetzen. Schon bald sorgte das Ensemble bei internationalen Wettbewerben sage von Max Klingers „Beethoven“ als Ideenkunstwerk war allgemein prä- für Furore: Im Frühjahr 2018 gewann das Esmé Quartet den Ersten Preis und vier Son- sent. Beethoven wird in deutlicher Anlehnung an den Zeus des Phidias prä- derpreise bei der „Wigmore Hall International String Quartet Competition“, im Herbst sentiert und lässt Symbole von Antike (Venus Anadyomene) und Christentum desselben Jahres wur- (Golgatha) als These und Antithese auf der Rückseite seines Thronsessels de es mit dem HSBC- hinter sich, damit ihre Synthese und Überwindung mit dem Komponisten als Preis bei der Académie oberster Gottheit des neuen bürgerlichen, weiterentwickelten, höher- du Festival d’Aix ausge- zeichnet. stehenden Zeitalters demonstrierend. Die inhaltliche Aussage des Schon 2017 war Klingerschen Beethoven war auch im engsten Kreis der 1902 betei- es erfolgreich aus der ligten Secessionisten off enbar präsent und konzeptionell leitend. Die Kammermusikkonkur- einzelnen Kunstbeiträge sind wohl bekannt, sie erhalten aber damit renz im norwe gi schen eine innere Konsistenz, die überraschend sein mag. Trondheim hervorge- gangen. Die vier Musi- kerinnen, die zunächst Prof. em. Dr. Dr. h.c. Helmut Loos in Korea und später in Geboren 1950; Studium der Musikpädagogik in Bonn (Staatsexamina), an- Deutschland studierten, schließend Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an der haben allesamt solis- Universität Bonn; 1980 Promotion, 1989 Habilitation. 1981 bis 1989 Wissen- tische Qualifi kationen schaftlicher Mitarbeiter am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universi- erworben, die sie nun in tät Bonn. 1989 bis 1993 Direktor des Instituts für deutsche Musik im Osten den Dienst des gemein- in Bergisch Gladbach. Seit April 1993 Inhaber des Lehrstuhls für Historische samen Quar tettspiels Musikwissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz, von Oktober stellen. Wichtige Anregungen erhielten sie dabei in Meisterkursen mit András Keller 2001 bis März 2017 an der Universität . 22.10.2003 Ernennung zum Professor und Eberhard Feltz, mit Günter Pichler und Gerhard Schulz vom Alban Berg Quartett, honoris causa der Lyssenko-Musikhochschule Lemberg/L’viv. 2003 bis 2005 Dekan Christoph Poppen vom Cherubini Quartett und Jonathan Brown vom Cuarteto Casals. der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften der Universität Leipzig. Das Esmé Quartet konzertierte in der Londoner Kirche St Martin in the Fields 30.10.2014 Ehrendoktor der Universitatea Naţională de Muzică din Bucureşti. und auf Schloss Esterházy, beim Flagey Musiq’3 Festival in Brüssel, beim Festival d’Aix-en-Provence und beim Heidelberger Streichquartettfest. Im ersten Halbjahr 2019 absolvierten die vier eine Italien-Tournee mit Stationen in Modena, Camerino, Mailand, Neapel und Reggio Emilia; sie traten in Berlin und in Lübeck auf und stellten sich in Portugal sowie in der Lotte Concert Hall in vor. Im Herbst 2019 waren sie auf Gastspielreise durch Großbritannien und dabei auch in der Londoner Wigmore Hall.

16 17 > 10.00 Uhr > 11.00 Uhr

Hans-Joachim Hinrichsen Heinrich Schwazer Beethoven: Unabhängigkeit – Freiheit – Autonomie Die Freiheit der Kunst und die Kirche Ludwig van Beethoven gehört mit seinem Geburtsjahrgang 1770 zu je- Die Kirche, aber beileibe nicht nur sie, hat ein Problem mit der Kunst. nen Künstlern und Intellektuellen, deren Jugend mit dem Aufstieg und dem Genauer, sie hat ein Problem mit der Freiheit der Kunst, denn Kunst besteht Durchbruch der neuen Philosophie Immanuel Kants zusammenfi el. Es ist nun einmal aus Regeln und Regelbrüchen. Noch genauer: die Kirche hat ein keine Übertreibung, wenn man diese schlagwortartig als eine erste konse- Problem mit Bildern überhaupt, denn Bilder sind vieldeutig, sie lassen sich quente Philosophie der Freiheit bezeichnet, und genau dieses Schlagwort nie eins zu eins in eine Botschaft übersetzen. Umgekehrt hat auch die Kunst kennzeichnet wohl auch am besten ihren immensen Einfl uss auf die Gene- ein Problem mit der Kirche. Jahrhunderte lang war sie ihre wichtigste Auf- ration Beethovens, Hölderlins oder Hegels. Sie alle teilen auf unterschiedli- tragsgeberin, bis sie sich in der Zeit der Aufklärung von ihren adligen und che Weise die jugendliche Prägung durch die neue Weltanschauung. Freiheit geistlichen Auftraggebern löste und nach Freiheit und Unabhängigkeit streb- in diesem Sinne bezeichnet weniger einen politischen Begriff als vielmehr te. Zur fast totalen gegenseitigen Entfremdung kam es in der Moderne, als das Konzept eines neuen Selbstverständnisses: einer unabhängig von aller die Avantgarde des 20. Jahrhunderts der Kunst neue Freiräume eroberte, politischen, weltanschaulichen oder religiösen Bevormundung sich selbst mit denen die Kirche nicht nur nichts anfangen konnte, sondern sie sogar als das Gesetz des Denkens und Handelns gebenden Subjektivität. Was das für einen gefährlichen Prozess der Aufl ösung von religiösen und gesellschaft- Beethovens Musik und ihre Wirkung genau bedeutet, soll im Vortrag genauer lichen Grundwerten (miss-)verstand. Erst mit dem II. Vatikanischen Konzil untersucht werden. Unabhängigkeit, Freiheit und Autonomie mögen auf den akzeptierte die Kirche die Autonomie weltlicher Sachbereiche und damit die ersten Blick wie abstrakte Begriff e klingen; bei Beethoven werden sie aber grundsätzliche Freiheit von Kunst und Wissenschaft in nichttheologischen zu sinnlich erfahrbarer Kunst. Deren unüberhörbarer Appell zur Mündigkeit Bereichen. ist häufi g als kritisch und mitreißend, ihr idealistischer Optimismus Heute stehen sich zeitgenössische Kunst und katholische Kirche gleich- aber auch nicht selten als ideologisch und affi rmativ empfunden wor- gültig, skeptisch oder off en antagonistisch gegenüber. Die Kirche erscheint den. Es scheint ihr dabei wirklich um Extreme zu gehen – kalt gelas- in der Perspektive der Kunst als veraltet, rigide, starr und antimodern. Die sen hat sie im Lauf ihrer Geschichte jedenfalls wohl fast niemanden. wichtigsten Bewegungen, Findungen und Strömungen der Kunst ha- ben sich unabhängig von der Kirche und generell abseits der Religion Prof. em. Dr. Hans-Joachim Hinrichsen entwickelt. Umgekehrt erscheint die Kunst in den Augen vieler Ver- geb. 1952, studierte Germanistik und Geschichte, anschließend Musikwissen- treter der Kirche als bedeutungsleer, bar jeder Ernsthaftigkeit, sogar schaft an der Freien Universität Berlin. Er ist seit 1999 Ordinarius für Musik- off en blasphemisch. Der Vortrag beleuchtet diese Spannung und ge- wissenschaft an der Universität Zürich (Emeritierung im Februar 2018). Er ist genseitige Exkommunikation und geht ihrer Vor-Geschichte auf den korr. Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Mit- glied im Wissenschaftlichen Beirat des Beethoven-Hauses; außerdem Mithe- Grund. rausgeber der Periodika Archiv für Musikwissenschaft und wagnerspectrum. Wichtigste Forschungsgebiete: Musikgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts, Heinrich Schwazer Interpretations- und Rezeptionsforschung, Geschichte der Musikästhetik. geboren 1959 in Mauls. Studium der Germanistik und Philosophie in Wien. Ers- Jüngste Buchpublikationen (Auswahl): , München 2011 (22014, te journalistische Arbeiten in Wien, danach in China, ab 1991 in Südtirol bei der 32019); Beethoven: Die Klaviersonaten, Kassel 2013; Bruckners Sinfonien. Ein mu- Wochenzeitung FF, dem Wochenmagazin Südtirol Profi l, ab 1996 Chefredak- sikalischer Werkführer, München 2016; Ludwig van Beethoven. Musik für eine neue teur bei der „Die Neue Südtiroler Tageszeitung“, seit 2013 leitender Redakteur Zeit, Kassel/Berlin 2019; gemeinsam mit Stefan Keym (Hrsg.): Dur versus Moll. Zur des Kulturressorts der Tageszeitung. Geschichte der Semantik eines musikalischen Elementarkontrasts, Wien u.a. 2020 Theaterstücke: Zingerle, Der Chauff eur, Franzensheim oder Du kannst von Glück re- den, Nonmifi do-Bunker, Agip-Nigeria, Bellermont. Bücher: Der Zingerle. Geschichte eines Frauenmörders (Raetia Verlag). Ötzis Leib- arzt. Ötzi, Tutanchamun und andere Kriminalfälle. Heinrich Schwazer im Gespräch mit dem Pathologen Eduard Egarter Vigl (Raetia Verlag, 2017) . Zahlreiche Kunstkata- loge und Beiträge für Kataloge. Kurator: Die Welt der Dinge (Kunst Meran), Arche (Festung Franzensfeste)

18 19 > 15.30 Uhr Samstag, 10. Oktober

Felix Diergarten > 18.00 Uhr, Dom zu Brixen Schauervoll, pathetisch – wahre Kirchenmusik? Alte und neue Musiksprachen in Beethovens Messen STEPAN SIMONIAN Seit dem Barock gibt es Diskussionen darüber, inwiefern ältere Musik- Klavier sprachen in mehrstimmiger Kirchenmusik verwendet werden dürfen, sollen oder müssen. Auch Beethovens Messen, insbesondere die Missa solemnis, J. S. Bach / Ferruccio Busoni wurden im Kontext dieser Diskussion komponiert und wahrgenom- aus 10 Choralvorspiele BV B27 men. Aber was heißt das eigentlich genau: „alte Musiksprachen“? Wie Nr. 2 „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ lassen sie sich mit dem Anspruch verbinden, neue Musik zu schrei- Nr. 9 „In Dir ist Freude“ ben? Sowohl die überlieferten Aussagen Beethovens als auch Kompo- Nr. 10 „Jesus Christus, unser Heiland“ sitionslehren aus seinem Umfeld geben Stichworte für eine Analyse, die dieser Frage von der Graswurzel der Kompositionstechnik aus Ludwig van Beethoven nachgeht. Manch Vertrautes erscheint da in neuem Licht. So wird der Klaviersonate in As-Dur op. 110 Blick auch auf die C-Dur-Messe gerichtet, die in der Diskussion um Moderato cantabile molto espressivo „alte“ Musiksprachen im Schatten der Missa solemnis steht. Zurecht? Allegro molto Adagio, ma non troppo – Fuga. Allegro ma non troppo Prof. Dr. Felix Diergarten Nach einem Studium der Musik, einer Promotion in Musiktheorie, einer Ha- Klaviersonate in c-Moll op. 111 bilitation in Musikwissenschaft und Dozenturen/Professuren an der Hoch- schule Luzern Musik und der Schola Cantorum Basiliensis ist Felix Diergarten Maestoso – Allegro con brio ed appassionato heute Professor für Musiktheorie und Musikwissenschaft sowie Leiter des Instituts Arietta. Adagio molto semplice e cantabile für Historische Auff ührungspraxis an der Hochschule für Musik Freiburg. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Musik des 18. und 19. Jahrhunderts sowie der mittel alterlichen Musik.

Zu den Werken

J. S. Bach / Ferruccio Busoni: Choralvorspiele Neben der Violin-Chaconne sind die zehn Orgelchoralvorspiele die be- kanntesten Klaviertranskriptionen Busonis von Werken J. S. Bachs. Im Un- terschied zur Chaconne, die Busoni für den „Konzertvortrag“ bestimmt sah, übertrug er die Choralvorspiele im „Kammerstil“. Ein größeres Publikum für diese an Kunst, Empfi ndung und Phantasie so reichen Kompositionen des Meisters zu gewinnen, darum ging es Fer- ruccio Busoni, als er im Jahr 1897 zehn Orgel-Choralvorspiele von für Klavier arrangierte. Was Busoni dem Verlag als „ein wah- res Schmuckkästlein köstlichster Kunstarbeit“ schmackhaft machte, hat es allerdings in sich: Mit der Übertragung des vollständigen Orgelsatzes aufs Klavier – also ein Instrument ohne Pedal und ohne die Möglichkeit, einzel- ne Stimmen durch separate Manuale und Register hervorzuheben – hat der 20 21 Pianist wahrlich alle Hände voll zu tun. Gassenhauer, „klagender Gesang“ und Transzendenz g-Moll (Mozarts Todestonart), bricht sie fahl in die vorsichtig zuversichtli- Beethovens Klaviersonate op. 110 zwischen avanciertem Spätstil und che Morgenstimmung nach der schon überwunden geglaubten tiefen Nacht geheimem Inhalt herein. „Ermattet, klagend. Perdendo le forze, dolente“ steigert Beethoven Ausschnitt aus einem Beitrag von Walter Weidringer in Magazin der Gesellschaft der ihren Aff ekt, indem er die Kantilene durch Pausen geradezu zerfl eddert und Musikfreunde in Wien Februar 2007 (Walter Weidringer ist Musikkritiker der „Pres- zerreißt – der Gesang wird zum reinen Schluchzen. Und auch den abschlie- se“ und Verlagsmitarbeiter bei Doblinger, unterrichtete am Institut für Musikwissen- ßenden Akkorden kommt ihre Überzeugungskraft abhanden, indem sie auf schaft der Universität Wien und lebt als freier Musikpublizist in Wien) schlechte Taktteile verschoben werden. Doch genau dort fi nden sie Kraft für Schon der erste Satz der As-Dur-Sonate op. 110 steckt voller Über ra- den Wechsel nach G-Dur und ein Crescendo: Dem stehenden Klang entsteigt, schun gen und getäuschten Hörerwartungen. Unter der lieblichen Oberfl äche „nach und nach wieder aufl ebend“, die Fuge, deren Thema zunächst in Um- gärt es: Bass und Diskant treiben in kaum verhohlener Dramatik zweimal kehrung erscheint, bevor mit der Originalgestalt und hymnischem As-Dur zum riesigen Abstand von viereinhalb Oktaven auseinander, und in der Re- der nach komplexer Kontrapunktik wieder homophone, transzendentale prise, in der man unversehens ins weit entfernte E-Dur geraten ist, muss die Schluss der Sonate erreicht wird. harmonische Schraube mit hörbarem Knirschen fast gewaltsam nach As- Scheitelpunkt der Musikgeschichte Barock und Klassik, Instrumental- Dur zurückgedreht werden. Für Claudio Arrau drückt der Satz „bereits eine und Vokalmusik, schlichte Homophonie und komplexe Kontrapunktik: Epo- andere Welt“ aus: „eine Welt leidenschaftlicher Ekstase“. Ein Allegro molto chen-, Gattungs- und Genregrenzen scheinen in diesem Werk in unerhörtem folgt als zweiter Satz, ein grimmiges f-Moll-Scherzo im 2/4-Takt mit leicht Maße aufgehoben und allein durch Beethovens unbändigen Ausdruckswil- bizarrem Trio inmitten. Die knappe Coda mit energischen Akkorden verfl üch- len zu einem Kompendium der ganzen Historie zusammengeschweißt. Kein tigt sich ins Piano – und gibt den Weg zum dritten Satz frei. Wunder, dass Karl Michael Komma feststellen konnte, die Sonate stehe „als Dieser zwingt schon auf der ersten Notenseite in unerhörter Weise Stile ein Hauptwerk an einem Scheitelpunkt der europäischen Musikgeschichte, und Typen auf engsten Raum zusammen: Er hebt an wie die modulations- da es das Klassische mit dem Barocken vermählt und mit vielen Zügen auf reiche Einleitung zu einem gewichtigen, umfangreichen Adagio, überlässt die Romantik und den romantischen Klassizismus vorausweist“. aber schon nach drei Takten die Bühne einem barock anmutenden Rezita- tiv, dessen Schlussakkorde jedoch vom vokalen Gestus erneut kippen, und zwar in die Bezirke empfi ndsamer Instrumentalfantasien des 18. Jahrhun- Aus der irdischen Welt katapultiert derts: Immer wieder wird da der Ton a2 in an- und abschwellendem Verlauf Der Pianist Lars Vogt zur Klaviersonate op. 111 wiederholt, aber auch in sich belebt, wie Beethovens auf den ersten Blick (Ausschnitt aus dem Beitrag in der Neuen Musikzeitung vom 1.6.2004) seltsam scheinende Notation mit zumeist je zwei aneinandergebundenen Sechzehntel und Zweiunddreißigstel nahelegt. Gemeint ist hier die soge- In der Arbeit an dieser Sonate – Beethovens letzter – habe ich so viel nannte „Bebung“, eine Spielmanier, die vom Clavichord und seiner Tangen- über das Leben, über Transzendenz und, wie ich fi nde – und das ist sehr tenmechanik herrührt, die das nachträgliche Beeinfl ussen eines einmal an- persönlich – über Gott nachzuspüren gelernt wie in keinem anderen Werk. geschlagenen Tones ermöglicht. Auf dem modernen Klavier muss der Eff ekt Es erhebt sich in meiner Ansicht dadurch über jedes andere gewöhnliche freilich etwas umständlich durch das Zusammenwirken von Fingerwechsel, „Musikstück“. Artikulation und Pedaltechnik simuliert werden. Das Insistieren führt ins Beethoven war einer der wenigen in der Menschheitsgeschichte, der mit Rezitativ zurück, auf das nun in zwingender Logik die dazugehörige Arie seinem Genius jenseits aller Alltäglichkeit die Wahrheit des Daseins und folgt: „Klagender Gesang“ überschreibt Beethoven dieses ganz im Stil einer des Jenseitigen wirklich umfassen und erfahrbar machen konnte. Natürlich barocken Klagearie gehaltene Arioso dolente in as-Moll voll schmerzlichen spreche auch ich hauptsächlich von dem Wunder der Arietta, des „Adagio Ausdrucks, in dem oftmals eine Ähnlichkeit zur Arie „Es ist vollbracht“ und molto semplice e cantabile“, das bereits so viele Genies zu Deutungen her- ihrem Gamben-Solo aus Bachs „Johannes-Passion“ entdeckt wurde. Die ausgefordert hat, und das eben doch letztlich völlig „unbeschreibbar“ bleibt Trauer schwingt sich weit auf, um schließlich im Pianissimo zu verstummen. (Thomas Mann), da es sich der konkreten Darstellung durch Worte entzieht. „Nach und nach wieder aufl ebend“, genau aus dieser Stimmung erhebt sich, Diese Off enbarung folgt einem höchst ungewöhnlichen, wilden ersten Satz, zunächst leise, aber mit sicherer Tragfähigkeit, eine dreistimmige Fuge in der sich in dialektischem Spannungsverhältnis zum zweiten befi ndet. Im As-Dur, also wieder eine neue Gattung in dieser stilistisch so reichhaltigen rhythmischen Stil einer französischen Ouvertüre beginnt die Sonate, die Sonate. Der dreimalige Quartanstieg ihres Themenbeginns zeigt sinnfällig von Anfang an freilich nur rudimentäre Verbindung mit jeglicher Konvention die erstarkte emotionale Stabilität nach der tiefen Tristesse der Arie. Doch pfl egt. Schon nach nur fünf Takten des eröff nenden Maestosos beginnt ein 22 23 ist diese wirklich überwunden? Nein. Noch einen Halbton tiefer gerückt, in mehrtaktiges Suchen und harmonisches Irren und Meditieren, das erahnen lässt, in welch wundersame Welten die Sonate führen wird. b-Moll, es-Moll, Des-Dur und As-Dur sind nur einige der Stationen, die – Hoff nung suchend – schon so kurz nach Sonatenbeginn durchlaufen werden. In Takt 10 ist die Entscheidung für die Finsternis gefallen, was sich in den Folgetakten durch den Fatalismus des repetierten „G“ äußert, unterstützt durch das für Beetho- ven typische Sforzato auf eigentlich unbetonten Zählzeiten. Die „Gs“ münden in ein Pianissimo-Tremolo, das Donnergrollen, das sich in der wilden Ver- zweifl ung des „Allegro con brio ed appassionato“ entlädt. Joachim Kaiser spricht zu Recht von einem „wilden, kalten Feuer“, das hier entfacht wird. Der immer erneute Versuch, in Polyphonie anzusetzen, der immer wieder schei- tert beziehungsweise vom Feuer und der Verzweifl ung zunichte gemacht wird, ist gleichsam psychologisch zu deuten: Der Sturz in den Abgrund, der durch die Macht des Geistes, des Bewussten, gebändigt, aufgehalten werden soll. Den kurzen Momenten der Ruhe gelingt es nicht, Vertrauen auszustrah- len, immer bleibt das Getriebene im Hinterkopf. Wichtig meiner Ansicht nach für die Interpretation: Das Tempo darf nur nachgeben, wenn Beethoven es ausdrücklich vorschreibt! Also beispielswei- se noch nicht in den Takten 50 und 51, die gewissermaßen zum Langsamer- werden einladen. Dieser Versuchung darf erst im Takt danach (Vorschrift „meno allegro“) nachgegeben werden! Der Wahnsinn dieses Satzes mündet erst zum Ende in ein resigniertes C-Dur (eigentlich ein Widerspruch in sich), das erschöpft versinkt. Wieder scheint es mir wichtig, dass man als Inter- L. v. Beethoven, Klaviersonate c-Moll op. 111, 1. Satz pret nicht in gemütliches Auslaufen verfällt. Exaktes Halten des Tempos ist Faksimile nach dem Autograph der Staats bibliothek zu Berlin wohl kaum möglich, wenn der Schluss in seiner klanglichen Besonderheit und dem gewissen Abschiedsschmerz in den Akkorden der rechten Hand gelingen soll, allerdings sollte der Puls der Bewegung erhalten bleiben und Das erste Motiv ist Keimzelle des gesamten Satzes. Das Schwingen nicht in bewusstem Ritardando verloren gehen. intensiviert sich in den folgenden Variationen, es scheint, dass Beethoven Was macht nun den folgenden Variationensatz so einmalig? Einige der versucht, immer zwanghafter dem Geheimnis des Arietta-Themas auf die meines Erachtens entscheidenden Elemente seien erwähnt, wie schon ge- Spur zu kommen (vgl. die sehr schöne Deutung in Milan Kunderas „Das Buch sagt, ohne auch nur annähernd das Wunder in Worte fesseln zu wollen. vom Lachen und Vergessen“). Die rhythmischen Einheiten des Schwingens Schon dem Thema ist ein wunderbares Schwingen immanent, auf das sich werden von Variation zu Variation immer dichter. Schließlich entlädt sich der Interpret absichtslos einlassen muss und das sich dann als befl ügelnde die gestiegene Spannung in einer irrwitzigen „rhythmischen Ekstase“; die und beglückende Konstante durch den fast 20-minütigen Satz zieht. Diese Variation, die Strawinsky – meiner Ansicht nach zu Unrecht, obwohl der Absichtslosigkeit (ausgedrückt in der Vortragsbezeichnung „molto sem- Vergleich sich so aufdrängt – die „Boogie-Woogie-Variation“ genannt hat. plice“) ist meiner Ansicht nach überhaupt das schwierigste interpretato- Warum ist der Beethoven’sche Wahnsinn dieser Stelle nicht mit Boogie-Woo- rische Problem, da es sich in keinster Weise erzwingen lässt. Gleich einer gie vergleichbar? Weil Boogie-Woogie eine gelöste, ausgelassen fröhliche Meditation kommt man dem beglückendsten Ergebnis umso näher, je mehr Tanzmusik ist, Beethovens Variation in dem zugegebenermaßen vergleich- man sich von allem löst: von den Ansprüchen an expressives Spiel, von „Ge- baren Rhythmus (und das Anfang des 19. Jahrhunderts!) hingegen ist der fallenwollen“ oder „Rüberkommen“ im Konzert, von aller Ich-Bezogenheit. Gipfelpunkt der Verzweifl ung, dass sich die so einfache Arietta, die nicht von Wenn man dies beim Üben immer wieder versucht, kommt man – wenn es dieser Welt ist, nicht fassen lässt, dass sich die Zeit nicht im Glück des An- gelingt – in eine Art Trance-Zustand, bei dem die Musik nur noch durch einen fangs anhalten lässt, sondern – auch im seligen Schwingen der Anfangsva- hindurchfl ießt, ohne dass man sie in irgendeiner Weise „verbiegt“. Ein Grund riationen – unfassbar bleibt. In dieser berühmten dritten Variation scheint wohl, warum die ganz großen Interpretationen dieses Adagios häufi g durch es, als würde eine Schallmauer durchbrochen, und unvermittelt sind wir ältere Pianisten erfolgt sind, die durch ihre Erfahrung imstande waren, diese in eine Welt katapultiert worden, die sicher nicht mehr die unsere, irdische 24 25 ungeheure Ruhe auch auf der Bühne zu verwirklichen. ist. Vergleichbares hat es vorher in der Musikgeschichte wohl nie gegeben, und auch nach Beethoven gibt es nur in seltensten Ausnahmefällen Musik Stepan Simonian, Klavier von solch visionärer Kraft, wie etwa in besonderen Momenten bei Mahler. An dieser Stelle setzt, wieder auf der Grundlage des eigentümlichen Ariet- Gefeiert von der Fachpresse als „einer der großen Bach-Interpreten seiner Gene- ta-Schwingens, ein Atmen auf den Synkopen ein, vergleichbar einer Lunge, ration“, treibt Stepan Simonian der Wunsch um, die großen Klavierwerke insbesonde- re von Schubert, Schumann und Brahms, von Beethoven, Mozart und natürlich Bach die sich aufbläst und wieder entspannt. Die Musik scheint sich in ein Kreisen in ihrer Vielschichtigkeit zum Leuchten zu bringen. Der Gewinn der Silbermedaille um sich selbst aufzulösen, zunächst im Bass und schließlich in „schwindel- 2010 beim Bach-Wettbewerb in Leipzig, die umfassende Ausbildung am Moskauer erregender Höhe“ (Mann) im Diskant, wo die rechte Hand unaufhörlich repe- Konservatorium bei Pavel Nersessian, auch bei Oleg Boshniakovich und schließlich tierte pianissimo-Glockenklänge der linken Hand umspielt. Dies ist der Mo- bei Evgeni Koroliov in Hamburg gehören zu jenen Erfahrungen, die sein Selbstver- ment, der mir immer wieder die Gewissheit (nicht nur die Vermutung) gibt, ständnis prägen, seine Interpretationen und seine Lehre. dass es Höheres geben muss als das, was wir im Diesseitigen erleben. Es 1981 geboren, erspielte sich der Pianist Stepan Simonian den ersten Preis im Vir- ginia Waring International Piano Competition 2005 und den dritten Preis im Jose Iturbi ist der Moment des Einblicks, der Off enbarung. Erklären lässt sich nichts International Piano Competition 2008, beide in den USA. 2009 erhielt er in Hamburg mehr, der Genius des späten Beethoven lässt es uns ganz klar spüren. Nach den namhaften Berenberg Kulturpreis für seine Leistungen im Bereich Kammer- dieser Ungeheuerlichkeit kommen wir nur langsam wieder zu uns; das erste musik. 2014 erlangte der Wahl-Hamburger den 3. Preis beim Internationalen Aram dynamische Aufblühen nach minutenlangem (und unendlich scheinendem) Khachaturian Wettbewerb (Klavier) in Jerewan. pianissimo, ist wie eine Umarmung der ganzen Welt und ein Dank für den Stepan Simonian folgt Einladungen zu bedeutenden Spielorten und Veranstal- tungsreihen in Europa und den USA. Dazu zählen das Bachfest Leipzig, die Internati- gewährten Einblick in die Ewigkeit. In einer bewegenden Coda nimmt das onal Piano Festivals „La Roque d‘Antheron“ und „Piano aux Jacobins“ in Frankreich, Arietta-Thema dann Abschied. Und es ist – wie Thomas Mann sagt – „die das Mosel Music Festival ebenso wie die ProArte Konzertreihe in Hamburg und die Sonate an ihr Ende geführt, ihre Bestimmung ist erreicht.“ Pro-Musica-Konzertreihe in Hannover. Auch spielte er in der Carnegie Hall New York und der Duke‘s Hall of the Royal Academy , im Palau de la Musica in Valencia, in der Alten Oper Frankfurt/Main und im Mariinsky Theater St. Petersburg. Als Solist arbeitete Stepan Simonian etwa mit dem Bach Kollegium Stuttgart un- ter Helmuth Rilling, mit dem Kirov-Ballettorchester, den Hamburger Symphonikern unter David Porcelijn, der Sinfonia Varsovia mit Arie van Beek, mit I Pomeriggi Mu- sicali Milan, mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz unter Daniel Raiskin und dem Mendelssohn Kammerorchester Leipzig. Seine Auftritte wurden vielfach von ver- schiedenen Fernseh- und Rundfunkstationen übertragen, darunter ARD, MDR, NDR, SWR, Hessischer und Bayrischer Rundfunk, Deutsch- landradio Kultur, Radio France. Seine Debüt-CD mit der Gesamtaufnahme von J.S. Bachs Klavier Toccaten (GENUIN) er- fuhr von der internationalen Musikkritik höchs- tes Lob. Seit 2009 ist Stepan Simonian ordentlicher Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, wo er sowohl im Fach Kla- vier als auch im Fach Kammermusik lehrt.

26 27 Sonntag, 11. Oktober

> 10.00 Uhr Dom zu Brixen

Feierlicher GOTTESDIENST mit P. Urban Stillhard OSB Direktübertragung im Hörfunk RAI Südtirol und ORF-Regionalstudios

Kammerchor Leonhard Lechner Tobias Chizzali, Leitung Franz Comploi, Orgel Emanuela Pattis, Kantorin

Johann Georg Albrechtsberger: Missa in D Kyrie - Gloria - Sanctus-Benedictus - Agnus Dei

Off ertorium Max Bruch: Herr, schicke was du willt

Postludium J. G. Albrechtsberger: Präludium in D-Dur Kammerchor Leonhard Lechner

Hinweise

Vorträge Die Vorträge sind frei zugänglich.

Auff ührungen Konzert am 9.10.: Karten Euro 10, ermäßigt Euro 8, Jugendliche Euro 5 Konzert am 10.10.: Karten Euro 12, ermäßigt Euro 10, Jugendliche Euro 5 Kartenvorverkauf beim Tourismusbüro Brixen, 28 29 Regensburger Allee 9, Tel. 0472 275252, [email protected] Symposien

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