Forschungen zu Hans Posse (Dresden, 5-6 Dec 2013)
Dresden, Residenzschloss, 05.–06.12.2013
Cathleen Tasler
Forschungen zu Hans Posse
Tagung am 5. und 6. Dezember 2013 Staatliche Kunstsammlungen Dresden Residenzschloss, Hans-Nadler-Saal
Hans Posse (1879-1942) prägte als Direktor die Gemäldegalerie in Dresden, er engagierte sich als Kurator für die zeitgenössische Kunst - und er war Adolf Hitlers "Sonderbeauftragter für Linz". Das ganze Spektrum seiner Tätigkeiten und die Person Posse in all ihrer Ambivalenz zu beleuchten, ist das Ziel der von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden am 5. und 6. Dezember 2013 veran- stalteten Tagung. Posse, der von 1910 bis zu seinem Tod der Dresdner Gemäldegalerie vorstand, war und ist ums- tritten. Gefördert von Wilhelm von Bode trat der erst gut 30jährige Kunsthistoriker sein Amt in Dresden an. Er führte die Gemäldegalerie leidenschaftlich und er hatte Visionen; Visionen, die nicht immer auf Gegenliebe stießen. Darüber hinaus agierte Posse u.a. als Kommissar des Deut- schen Pavillons auf der Biennale in Venedig und prägte die Internationale Kunstausstellung 1926 in Dresden. Mit seinen Plänen für einen Galerieneubau und vor allem mit seinen Erwerbungen zeit- genössischer, später als "entartet" diffamierter Kunst zog er sich den Zorn konservativer und reak- tionärer Kritiker zu. Obwohl Posse sich nach dem Regierungsantritt der NSDAP 1933 keineswegs als Kämpfer für die "entartete" Kunst profilierte, stand er weiter im Fokus der Kritik. Diese Stim- men sollten erst verstummen, als er 1939 von Adolf Hitler zum "Sonderbeauftragten für Linz" ernannt wurde, um für ein gigantisches, nie realisiertes "Führermuseum" in Linz an der Donau Kunstwerke zusammenzutragen. Dafür betätigte er sich zum einen als Großeinkäufer auf dem internationalen Kunstmarkt, zum anderen bediente er sich aber auch an beschlagnahmtem Besitz jüdischer Sammler. Dresden wurde durch ihn zu einem wichtigen Ort im NS-Kunstverschiebesys- tem. Aus Anlass des 15. Jahrestages der Washingtoner Erklärung 2008 mit ihren Leitlinien zum Umgang mit beschlagnahmten Kunstwerken veranstalten die Staatlichen Kunstsammlungen Dres- den diese Tagung, die sich erstmals umfassend, auch über die Zeit des Nationalsozialismus hin- aus, der Rolle Hans Posses im Kunst- und Museumsbetrieb widmet.
5. DEZEMBER 2013
RESIDENZSCHLOSS DRESDEN, HANS-NADLER-SAAL
13.00-13.10 Uhr Begrüßung » Hartwig Fischer, Dresden
1/3 ArtHist.net
13.10-13.25 Uhr Grußwort » Uwe Hartmann, Berlin
13.25-13.35 Uhr Auftakt und Moderation » Bruno Klein, Dresden
13.35-14.20 Uhr Dresden 1910 - Obersalzberg 1939 - Berlin 1942 - Washington 1998 - Dresden 2013. Zur Einfüh- rung » Gilbert Lupfer, Dresden
14.20-15.05 Uhr Hans Posse in Dresden. Eckpunkte seiner Berufsbiographie 1910-1938 » Thomas Rudert, Dresden
15.05-15.15 Uhr Fragen und Diskussion
15.15-16.00 Uhr Kaffeepause
16.00-16.45 Uhr Wilhelm von Bode und Hans Posse » Bernhard Maaz, Dresden
16.45-17.30 Uhr "Ergebenste Grüße aus dem Kriege": Hans Posse, ein Museumsdirektor im Ersten Weltkrieg » Pet- ra Winter, Berlin
17.30-17.50 Uhr Die gescheiterten Neubaupläne für eine neue Gemäldegalerie in Dresden » Urte Gärtner, Dresden
17.50-18.10 Uhr Der Nachlass Posses im Archiv der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden » Vera Wobad, Dres- den
18.10-18.30 Uhr Fragen und Diskussion
18.30-19.00 Uhr Pause
19.00-20.30 Uhr Abendvortrag: Kunsthistoriker und Nationalsozialismus » Heinrich Dilly, Halle/Saale
6. DEZEMBER 2013
9.30-9.40 Uhr
Auftakt und Moderation » Christian Fuhrmeister, München
9.40-10.25 Uhr Hans Posse, die Dresdner Sammler und die Förderer der Galerie » Heike Biedermann, Dresden
2/3 ArtHist.net
10.25-11.30 Uhr Die "Allerjüngsten" in der Dresdner Galerie und im deutschen Pavillon in Venedig. Zum Erwer- bungs- und Ausstellungsprogramm von Hans Posse zwischen 1918 und 1933 » Birgit Dalbajewa, Dresden
11.30-11.45 Uhr Kaffeepause
11.45-12.10 Uhr "Daß wir uns heute mehr als früher für Europa interessieren ..." - Hans Posse und die Internationa- le Kunstausstellung Dresden 1926 » Annegret Karge, Dresden
12.10-12.30 Uhr Hans Posse und Will Grohmann - Allianzen zur Förderung der Moderne in Dresden » Konstanze Rudert, Dresden
12.30-12.50 Uhr Fragen und Diskussion
12.50-14.30 Uhr Mittagspause
14.30-15.15 Uhr Hans Posse und die "Entartete Kunst" » Christoph Zuschlag, Koblenz-Landau
15.15-16.05 Uhr Hans Posse und der "Sonderauftrag Linz" » Birgit Schwarz, Wien
Bitte richten Sie Ihre Voranmeldung bis zum 25. November 2013 an: [email protected]
16.05-16.40 Uhr Abschlussdiskussion » Gilbert Lupfer, Dresden
Quellennachweis: CONF: Forschungen zu Hans Posse (Dresden, 5-6 Dec 2013). In: ArtHist.net, 11.11.2013. Letzter Zugriff 30.09.2021.
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