Buchmarkt (2018)

Falls Sie vorhaben, aus dem Bericht zu zitieren, führen Sie bitte zumindest das Buchinformationszentrum (BIZ) Peking als Urheber und als Titel des Berichts „Buchmarkt China (2018)“ an. Wenn Sie Textstellen im größeren Ausmaß aus dem Bericht zitieren, setzen Sie uns bitte davon in Kenntnis. Wir bedanken uns bei allen Lesern für die Aufmerksamkeit und freuen uns, Sie auf der Frankfurter Buchmesse wieder zu treffen!

Weitere Kontaktdetails und Informationen über das BIZ Peking finden Sie hier: http://www.buchmesse.de/de/international/auslandsbueros/peking/ Folgen Sie uns auch auf Facebook: www.facebook.com/bizpeking

Teil I Zahlen und Daten zum chinesischen Buchmarkt1

1. Buchproduktion und Buchhandel Laut Schätzungen von OpenBook beträgt der Gesamtumsatz des chinesischen Buchmarkts im Einzelhandel im Jahr 2017 ca. 80,3 Miliarden RMB, was einen Anstieg von 14,55 % im Vergleich zum letzten Jahr bedeutet.

Im Einzelhandel hat der stationäre Buchhandel in China 2017 einen Umsatz von 34,4 Milliarden RMB (43%) erwirtschaftet, das entspricht einem Anstieg von 2,33% im Vergleich zum letzten Jahr. Der Internetbuchhandel sichert sich nach einer Wachstumsrate von 25,82% aktuell 57% aller Branchenumsätze. Besonders stark entwickelte sich online das Shop-in-Shop Geschäft mit einer Wachstumsrate von ca. 60%. Shop in Shop bezeichnet hier den Verkauf über bestimmte Online – Plattformen dritter Parteien, sowohl von Verlagen für Direktverkauf aber auch von Xinhua und private Buchläden zum Verkauf genutzt..

Laut SAPPRFT (State Adminstration of Press, Publication, Radio, Film and Television) haben die

1 Eine allgemeine Anmerkung zu Umsatzzahlen vorab – d.h. zu Zahlen in diesem Bericht, in früheren Marktberichten des BIZ, aber ganz generell zu den meisten Zahlen und Statistiken, die sich zum chinesischen Buchmarkt finden lassen: Umsatzzahlen basieren auf Mayang, nicht auf dem tatsächlich Umsatz. Mayang lässt sich als Listenpreis übersetzen; es ist der auf dem Buch aufgedruckte Preis eines Buches bzw. die Gesamtsumme der Listenpreise einer Ladung Bücher. Davon unterscheidet sich der tatsächlich umgesetzte diskontierte Preis (Shiyang). Ein Beispiel: Das Mayang der chinesische Ausgabe von Yuval Noah Hararis neuestem Buch 21 Lessons for the 21st Century von CITIC Press ist 68 RMB. Auf Amazon.cn kostet das Buch 51 RMB (also um 25% ermäßigt). In einem Buchladen kann man das Buch mit einer Kundenkarte zu einem Rabatt von ca. 10-20% bekommen. Der Kauf des Buches im stationären Buchhandel und auf Amazon würden in der Statistik aber jeweils mit 68 RMB berechnet. 1

insgesamt 584 chinesischen Verlage im Jahr 2017 512.000 Titel publiziert, davon sind knapp die Hälfte (49,8%) neue Titel, damit übersteigt zum ersten Mal die Anzahl der Neuauflagen die der Erstauflagen. Der Gesamtumsatz der Verlage betrug 87,96 Milliarden RMB, was einen Anstieg von 5,68% im Vergleich zum letzten Jahr bedeutet. Von 58 Titeln wurden mehr als eine Million Exemplare im Jahr produziert (Quelle: Press and Industry Analysis Report 2017).

Anhand einer Analyse von Umsatzzahlen von Sortimentern, die an Open teilnehmen, lässt sich die Entwicklung der chinesischen Nachfrage 2017 in einigen wichtigen Kategorien miteinander vergleichen (Gesamtprozentzahl <100%)

Kategorien Umsatzanteil (%) Wachstumsrate (%)

Lehrbuch (Lehrmaterial) 15 10 Sozialwissenschaft 23 -20 Kinder- und Jugendbuch 25 6 Belletristik 13 12 STM 8 -3 Sprache 6 -5 Ratgeber 4 -18 Kunst 4 -6 Biografie 1 -15

2. Wechsel und Veränderung der zuständigen Behörden für das Verlagswesen Im Frühjahr 2018 begann die zweite Legislaturperiode unter Präsident Xin Jingping. Fünf Jahre nach dem Zusammenschluss des staatlichen Büros für Presse und Publikation (GAPP) und des staatlichen Amts für Rundfunk, Film und Fernsehen (SARFT) werden die beiden Regulierungsbehörden wieder getrennt. Am 16. April feierte man die offizielle Eröffnungszeremonie für die Büros der drei Verwaltungsbehörden - State Film Administration, State Administration of Radio and Television, sowie die State Administration of Press and Publication (die gleichzeitig als National Copyright Administration fungiert).

Die Umstrukturierung ist Teil einer Partei- und institutionellen Staatsreform, „... and shall strengthen the Party's overall leadership in these ideological areas and enhance cultural confidence, be innovative, stick to the correct orientation, place the people at the center of the work and strive for new progress“, according to a relevant senior official (China Daily: http://africa.chinadaily.com.cn/a/201804/16/WS5ad4b99da3105cdcf6518939.html).

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3. Verlagsranking (Quelle: Open Book Präsentationen auf der Frankfurter Buchmesse 2017 und International Book Fair 2017)

Top 10 der chinesischen Verlagsgruppen 2017 Gesamtranking nach Umsatz: 1. China Publishing Group(中国出版集团) 2. Jilin Publishing Group(吉林出版集团) 3. Phoenix Publishing & Media Group (凤凰出版传媒集团) 4. China South Publishing & Media Group(中南出版传媒集团) 5. China Industry and Information Technology Publishing & Media Group(中国工信出版传 媒集团) 6. Changjiang Publishing & Media Group(长江出版传媒集团) 7. Publishing United Group (浙江出版联合集团) 8. Chinese Universe Publishing & Media Group(中文天地出版传媒股份有限公司) 9. Shanghai Century Publishing Group(上海世纪出版股份有限公司) 10. Time Publishing & Media Group(时代出版传媒股份有限公司)

Top Ten der chinesischen Verlage 2017 von insgesamt 584 Verlagen nach Umsatz: 1. Beijing United Publishing Co. Ltd.(北京联合出版责任有限公司) 2. CITIC Press Group(中信出版集团有限公司) 3. China Machine Press(机械工业出版社) 4. Hunan Literature and Art Publishing House(湖南文艺出版社) 5. Foreign Language Teaching and Research Press (外语教学与研究出版社) 6. Nan hai Publishing Co.(南海出版公司) 7. Beijing World Publishing Cooperation(世界图书出版有限公司) 8. People’s Daily Press(人民日报出版社) 9. Posts & Telecom Press(人民邮电出版社) 10. Jilin Publishing Group(吉林出版集团股份公司)

Führende private Verlage Gemäß der Statistik von Open Book sind die folgenden fünf Privatverlage führend im Bereich Publikumspublikationen im Jahr 2017: Booky (中南博集天卷; 1,67% Anteil an Gesamtumsatz), Readinglife (新经典文化; 1,52%), Xiron (北京磨铁; 1,36%), Dolphinmedia (海豚传媒; 0,92%) und Huazhang (北京华章图文; 0,84%). Der Fokus ihrer Verlagsprogramme liegt vor allem im Bereich Literatur, Psychologie & Lebenshilfe, Business und Kinderbuch.

Verlage an der Börse Die folgenden sieben Verlage unternahmen 2017 den Gang an die Börse: 18.1. China Science Publishing & Media Ltd. 中国科技出版传媒股份有限公司 25.5. Thinkingdom Media 新经典文化传媒有限公司

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21.8. China Publishing & Media Holdings 中国出版传媒股份有限公司 21.9. iReader Technology Co. (Zhangyue) 掌阅科技股份有限公司 26.9. Shandong Astro Century 山东世纪天鸿文教科技股份有限公司 8.11. China Literature Limited 阅文集团 22.11. Shandong Publishing & Media Co., Ltd. 山东出版传媒股份有限公司 Quelle: http://data.chinaxwcb.com/epaper2017/epaper/d6653/d5b/201712/83733.html

Mit Stichtag zum 31.12.2016 gab es weltweit 37 chinesische börsennotierte Unternehmen die im Verlagswesen tätig sind. Darunter sind 11 Verlage, 7 Nachrichtenunternehmen, 6 Unternehmen im Bereich Distribution (Zwischenhändler), 10 Druckereien, 3 Unternehmen im Bereich neuer Medien. Die drei größten börsennotierten Unternehmen sind Phoenix Publishing & Media (凤凰传媒), China South Publishing & Media (中南传媒), Chinese Universe Publishing and Media Co Ltd. (中文传媒). die Vermögenswerte, Betriebseinnahmen und Rechtsgüter dieser Unternehmen übersteigen jeweils 10 Mrd. RMB; insgesamt elf der börsengelisteten Unternehmen verfügten über reine Vermögenswerte im Wert von über 10 Mrd. RMB, darunter Xinhua Winshare, Central China Land Media, Wanxin Media und Ourpalm. Man kann davon ausgehen dass weitere Verlagsgruppen zu diesem Club der 10 Mrd RMB stoßen und das Ranking ein wenig „aufmischen“ werden (Quelle: Press and Publishing Industry Analysis Report 2016).

4. Jahresbestseller Jahresbestseller im stationären Buchhandel 2017 (Quelle: OpenBook) (Anmerkung: Bei den Ü bersetzungen aller nachfolgenden Titel handelt es sich um unautorisierte Ü bersetzungen, die nur dem besseren Verständnis dienen sollen)

Fiction 1 Dispel melancholy 解忧杂货店 HIGASHINO, Keigo Nanhai publishing company grocery store 2 The Kite Runner 追风筝的人 HOSSEINI, Khaled Shanghai People’s Publishing House 3 Ferryman 摆渡人 MCFALL, Claire Baihuazhou Literature and Art Publishing House 4 Journey Under the 白夜行 HIGASHINO, Keigo Nanhai publishing company Midnight Sun 5 The Devotion of 嫌疑人 X 的献身 HIGASHINO, Keigo Nanhai publishing company Suspect X 6 To Live 活着 YU,Hua Writers Publishing House

7 The Three-Body 三体 LIU, Cixin Chongqing Publishing House Problem 8 The Three-Body 三体 II-黑暗森林 LIU, Cixin Chongqing Publishing House Problem - The Dark Forest

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9 In the Name of 人民的名义 ZHOU,Meisen Beijing October literature and People Arts Press 10 The Three-Body 三体 III-死神永生 LIU, Cixin Chongqing Publishing House Problem - The Immortal Death

Non-Fiction 1 Xi Jinping's Seven 习近平的七年知青 Party School Party School of the Central Years As An Educated 岁月 interview record Committee of CPC Press Youth editorial office of the Central Committee of CPC 中央党校采访实录 编辑室 2 Genius to the left, 天才在左 疯子在 GAO, Ming Beijing United Publishing Co. madman to the right 右 Ltd. 3 The Three of Us 我们仨 YANG, Jiang SDX Joint Publishing Company

4 Six Records of a Life 浮生六记 SHEN,Fu Tianjin People’s Publishing Adrift House 5 Not I 我不 Da, Bing Hunan Literature & Art Publishing House 6 Letting Go but 目送 LONG, Yingtai Guangxi Normal University Always on My Mind Press 7 Homo Deus: A Brief 未来简史:从智人 Yuval Noah Harari China CITIC Press History of Tomorrow 到智神 8 Being alone: Jia 自在 独行:贾平凹 JIA, Pingwa Changjiang Literature & Art Pingwa's Lonely 的独行世界 Press World 9 Okay? Fine 好吗好的 Da, Bing Hunan Literature & Art Publishing House 10 All lost will come 所有失去的都会以 GENG, Shuai Jiuzhou Publishing House back in another way 另一种方式归来

Kinderbuch 1 The little Girl at the 窗边的小豆豆 Tetsuko Kuroyanagi South Ocean Press Window 2 Dreaming of being a 狼王梦 SHEN, Shixi Zhejiang Juvenile & Children’s Wolf King Publishing House 3 Charlotte’s Web 夏洛的网 E.B.White Shanghai Translation Publishing House

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4 The Straw Hut 草房子 CAO Wenxuan Jiangsu Juvenile & Children’s Publishing House 5 Diary of a Smiling Cat 笑猫日记-樱花巷 YANG, Hongying Tomorrow Publishing House –The secret of sakura 的秘密 lane 6 Guess How Much I 猜猜我有多爱你 Sam McBratney Tomorrow Publishing House Love You 7 The little prince 小王子 Antoine de Tianjin People’s Publishing Saint-Exupéry House 8 The Brainless and the 没头脑和不高兴 REN,Rongrong Zhejiang Juvenile & Children’s Unhappy Publishing House 9 Pippi Longstocking 长袜子皮皮 Astrid Lindgren China Chilldren’s Press and Publishing House 10 The Little Pig Xilihulu 小猪唏哩呼噜 SUN,Youjun Chunfeng Literature and Art Publishing House

5. Lizenzhandel, Import und Export Insgesamt steht Chinesisch mit einem Anteil von 16,1% (1261) in der Lizenzvergabe aus Deutschland auf dem Spitzenplatz. Davon wurden 1150 Titel nach Festland China verkauft, 1 Titel nach Hong Kong und 107 Titel nach Taiwan. Die Aufteilung in unterschiedliche Sachgruppen sah dabei folgendermaßen aus: 43 Belletristik, 514 Kinder- und Jugendbücher, 2 Reisen, 57 Ratgeber, 118 Geisteswissenschaften/Kunst/Musik, 228 Naturwissenschaften/Medizin/Infomatik/Technik, 76 Sozialwissenschaften/Recht/Wirtschaft, 58 Titel im Bereich Schule und Lernen, sowie 165 im Bereich Sachbuch (Quelle: Buch und Buchhandel in Zahlen 2018).

China importierte im Jahr 2016 insgesamt 16 587 Titel, davon 5201 Titel aus den USA, 2873 aus England, 1911 aus Japan, 1024 aus Korea. Auf Exportseite stehen im selben Jahr 8328 Titel, davon gingen 932 in die USA, 290 nach England, 353 nach Japan, 576 nach Korea, 262 nach Deutschland (Quelle: Press and Publishing Industry Analysis Report 2016).

Der chinesische Buch-Exportumsatz belief sich im Jahr 2016 auf einen Wert von 54,07 Mio. US$, was einem Anstieg von 3,56 % entspricht. In reinen Stückzahlen wurde dabei ein Anstieg von 13,41% des Exports verzeichnet. Buch-Importe nach China entsprachen einem ungefähren Gesamtwert von ca. 144,21 Mio. US$, dabei stiegen die Importe gemessen an Stückzahlen um 9,36%, der wertmäßige Umsatz sank um 0,54% im Vergleich zum Vorjahr. Dem Umsatz nach können sie folgendermaßen aufgeschlüsselt werden: STM 16,02%, Bildung und Kultur 21,05%, Philosophie und weitere Sozialwissenschaften 12,68%, Literatur und Kunst 12,11%, Kinder- und Jugendbuch 11,59%, Sonstige 26,37%. (Quelle: Press and Publishing Industry Analysis Report 2016).

Die Buchpreise stiegen zumindest nominell in den letzten Jahren sehr stark. 2012 war der durchschnittliche Preis von Neuerscheinungen 52,33 RMB, im Jahr darauf sank der Preis, aber in den letzten vier Jahren war ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen; 2017 betrug der 6

durchschnittliche Buchpreis von Neuerscheinungen 75,62 RMB. Gründe dafür sind einerseits in der Inflation und im Anstieg der Herstellungskosten zu suchen, andererseits aber auch in der Preispolitik der Online-Buchläden: Diese gewähren den Kunden so hohe Rabatte und verlangen von den Verlagen so hohe Nachlässe , dass letzteren als einziger Ausweg eine Anhebung der Listenpreise bleibt.

3. Digitales Lesen: E-Books, Mobile und Online-Literatur Einnahmen aus dem digitalen Publishing im Jahr 2016 stiegen laut 2016-2017 Annual Survey of China's Digital Publishing Industry im Vergleich zum Vorjahr um 29.9% auf 572 Mrd RMB. Im Vergleich zu den restlichen Brancheneinkünften macht Digital Publishing damit 24,2% des Marktes aus (im Jahr 2014 waren es 20,5%). Internet Magazine setzten 1,75 Mrd RMB um, 5,2 Mrd. und Onlinezeitungen 0,9 Mrd. RMB. Die Summe dieser drei Bereiche ist zwar im Vergleich zum Vorjahr um 5,4% gestiegen, es gilt aber zu beachten dass sie nur 1,4% der Gesamtsumme des digitalen Publishing ausmachte – und das heißt gemessen am Vorjahr sogar um 0,3% Prozentpunke an Wichtigkeit eingebüßt hat. Blogs stehen bei 4,53 Mrd. RMB, Musik bei 6,1 Mrd., Online-Anime und -Manga erwirtschafteten 15,5 Mrd. RMB. Mobile Publishing, online-Education (K12) und Online-Games sind 139,95 Mrd. RMB, 25.1 Mrd. RMB bzw. 82,78 Mrd. RMB wert, diese drei sind also die Zugpferde des digitalen Verlagssektors, zumindest was die Einnahmen betrifft, und Freizeit und Unterhaltungsprodukte scheinen einen vergleichsweise hohen Stellenwert einzunehmen. Einen deutlichen Durchbruch gab es im Bereich digitaler Bildung. Online Bildung, Umgedrehter Unterricht, MOOCs, SPOCs, digitale Unterrichtsmaterialien, e-Schultasche, Microteaching (微课) – neue Dienstleistungen in diesem Bereich wachsen sehr stark. Große Internetunternehmen wie Tencent, Alibaba und NetEase fangen an, im digitalen Bildungsbereich verstärkt zu investieren, neue Bildungsunternehmen wie 17zuoye.com und xkw.com entwickeln sich rasch. Auch Hörbücher sind ein wichtiger Wachstumsmarkt und bieten viele Chancen für die Contentindustrie. Der chinesische Hörbuchmarkt wuchs 2016 um 48,3% und war 2,91 Mrd. wert. Eine Untersuchung des China Publishing Institute China gibt an dass 17% der Erwachsenen Hörbücher konsumieren und dabei durchschnittlich 6,81 RMB pro Kopf ausgeben. Grundsätzlich arbeiteten die Hörbuch-Plattformen mit Verlagen seit dem letzten Jahr deutlich stärker zusammen und werden immer wichtiger.

Statistik des taiwanesischen Buchmarkts Die aktuellste englischsprachige Statistik zu diesem Thema ist die 2015 Taiwan Publishing Industry Survey. Sie findet sich hier als Anhang und wurde uns freundlicherweise von der Taipei International Book Exhibition Foundation zur Verfügung gestellt.

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Teil 2 Eine neue goldene Ära für stationäre Buchhandlungen in China

Buchhandlungen der Ära 1.0 Während der letzten vier Jahrzehnte hat Chinas stationärer Buchhandel einige Höhen und Tiefen durchlaufen. Der Beginn der sogenannten Reform- und Ö ffnungspolitik 1978 setzte einen Wirtschaftsboom in Gang. Die Nachfrage nach Wissen und Büchern stieg, und Buchhandlungen sprossen wie Pilze aus dem Boden. Bis 2001 erfuhr die Buchbranche eine goldene Ära, in der sowohl die Zahl der staatlichen als auch der privaten Buchhandlungen jährlich zunahm. Nach einem anfänglichen schnellen Wachstum stabilisierte sich die Entwicklung zum Ende dieses Zeitabschnitts.

Die Jahrtausendwende markierte einen Wendepunkt, als der 1999 gegründete E-Commerce Händler Dangdang Inc. begann, Bücher über das Internet zu kaufen. Zwischen 2002 und 2012 traten neben Dangdang weitere große Internethändler auf den Plan, wie Amazon, Jindong.com (JD.com), und Taobao.

Dies führte zu einem Massensterben privater Buchhandlungen in China und leitete die düsterste Ära des chinesischen Buchhandels ein. Gemäß einer Studie der All-China Federation of Industry and Commerce Book Publishing Association schlossen zwischen 2001 und 2011 fast die Hälfte der privatbetriebenen Buchhandlungen in China.

Im Vergleich zu den klassischen stationären Buchhandlungen boten Online-Buchhändler ein komfortableres Einkaufserlebnis und unschlagbar niedrige Preise. 2016 übertrafen die Umsätze der Online-Buchhändler erstmals jene von traditionellen Buchhandlungen. Nach neusten Einzelhandelszahlen von 2017 entfielen 57 % der Umsätze auf Buchverkäufe über das Internet, die Zuwachsraten liegen bei 20 % pro Jahr.

Buchhandlungen der Ära 2.0 Just in dem Moment, wo alle dachten, das Zeitalter von Buchläden neige sich endgültig dem Ende zu, verzeichnen diese ein langsames Comeback. Zu Beginn der zweiten Dekade dieses Jahrtausends, also seit etwa 2010, wurden im Zuge der verstärkten Urbanisierung immer mehr große Einkaufszentren in den Städten gebaut, und die Ansiedlung von Buchläden dort wurde zu einem neuen Geschäftsmodell. Diese neuen Buchläden sind luxuriös ausgestattet und bieten ein diversifiziertes Sortiment an. Wenn klassische Buchläden, die einfach nur Bücher verkaufen, die Ära 1.0 verkörpern, dann ist dieser neue, aufwendig designte Typus, der Café, Restaurant und eine Angebotspalette, die über Bücher weit hinaus geht („Non-books“, in China als Kultur- und Kreativprodukte bezeichnet), mit einander vereint, und darüber hinaus auch Ausstellungsraum und Eventlocation ist, die 2.0 Version einer Buchhandlung.

Zumindest in den Metropolen Chinas haben solche 2.0 Buchhandlungen in den vergangenen Jahren einen wahren Aufschwung erlebt. Im Folgenden werden einige bemerkenswerte Beispiele genannt:

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Belancre(字里行间)aus Peking eröffnete 2010 eben dort eine erste Filiale. 2011 verkündete das Unternehmen das Ziel, 100 Filialen zu eröffnen, 2015 existierten bereits 21 Filialen. Die Yan Ji You (言几又)Buchhandlung mit Hauptsitz in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, begann ihre Expansion im Jahr 2013. Bisher wurden 30 Filialen eröffnet, bis Ende 2018 sollen es 45 sein. Der Buchhändler Sisyphe(西西弗), der auf eine 25-jährige Geschichte zurückblickt, eröffnete 2017 51 neue Filialen, womit die Gesamtzahl auf 111 stieg. 2018 sollen es insgesamt 200 werden.

Die Zhongshuge(钟书阁)Buchhandlung, die als „schönster Buchladen Shanghais“ bezeichnet wird, expandierte 2017 ebenfalls und eröffnete zehn neue Filialen. 2018 sollen weitere Filialen in anderen Provinzen folgen, auch ein Ableger in New York ist im Gespräch.

Können Buchhandlungen tatsächlich Gewinn abwerfen? Sind diese neuen aufwendig eingerichteten Buchhandlungen rentabel? Ist es tatsächlich möglich, dass Buchhandlungen in einem Zeitalter hoher Wachstumsraten bei Online-Buchverkäufen und der Konkurrenz durch digitale Leseangebote eine höhere Ü berlebenschance haben? Erleben wir aktuell den Beginn eines neuen goldenen Zeitalters stationärer Buchhandlungen? Auf diese Fragen Antworten zu geben, ist äußerst schwierig, zumal die meisten Buchhändler sich was ihre Umsätze und Gewinne betrifft, äußerst bedeckt halten. Wir sollten uns also zunächst einmal die offensichtlichen Veränderungen in der Branche sowie die innovativen Maßnahmen der Akteure anzuschauen, während wir geduldig darauf warten, dass die Zukunft Antworten auf diese Fragen liefern wird.

Unterstützung der Regierung für Buchläden In den vergangenen Jahren wurden permanent neue Fördermaßnahmen für Buchläden eingeführt. Nach der Ausgabe und dem Inkrafttreten der Notice on the Implementation of the Trial Program to Support Brick-and-Mortar Bookstores durch die State Administration of Press, Publication, Radio, Film and Television (SAPPRFT) und das Finanzministerium im Jahr 2014 wurden weitere sechs Dokumente von den für Verlagswesen und Buchhandel zuständigen Stellen herausgegeben, die die Popularisierung von Buchläden und den Bau und Betrieb von Buchhandlungen im ländlichen Raum sowie die Entwicklung von Marken-Buchhandlungen fördern sollen. Insbesondere die 2016 ausgegebenen Guiding Opinions on Supporting the Development of Brick-and-Mortar Bookstores, an denen 11 Ministerien und staatliche Stellen – darunter die Propaganda-Abteilung der KPCh, die SAPPRFT, die Nationale Reform und Entwicklungskommission und das Bildungsministerium – beteiligt sind, befürworten die weitere Integration von Buchläden als teil der generellen Entwicklung der Kultur- und Tourismusindustrie, Kreativ- und Designindustrie und ähnliche Branchen. Dadurch sollen Buchläden nach und nach in multifunktionale Kulturunternehmen verwandelt werden, in Orte, wo gelesen und gelernt wird, wo Ausstellungen und Austausch stattfinden, wo man sich in der Freizeit trifft und wo kreatives Leben stattfindet. Angespornt durch diese Maßnahmen der Zentralregierung haben über 20 Metropolen und Provinzen eigene Pläne zur Entwicklung ihres lokalen stationären Buchhandels ausgearbeitet. Darunter sind Metropolen (sogenannte 1st und 2nd tier cities) wie Peking, Shanghai, Tianjin, Wuhan, Xian sowie bevölkerungsreiche und wirtschaftlich-kulturell entwickelte Provinzen wie Shandong, Zhejiang, Anhui, Guangdong, Jiangsu, Fujian, und Sichuan. Jede Buchhandlung hat Anspruch auf Fördergelder in Höhe von einigen zehntausend Yuan bis zu über eine Million Yuan. Die Fördertöpfe

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der einzelnen Regionen reichen von einer Million Yuan bis zu mehreren zehn Millionen. In Peking zum Beispiel wurde in den „Maßnahmen (auf Probe) zur Administration der Fördergelder für Buchhandlungen in Peking“ vom Mai 2017 bekannt gegeben, dass die Hauptstadt einen Sonderfond zur Förderung von Buchläden aufgesetzt hat. Die Fördergelder sollen vor allem in Form von finanziellen Zuschüssen (Prämien) vergeben werden, falls notwendig aber auch zum Einkauf von Dienstleistungen oder zum Ausgleich von Projektdefiziten. Einzelne Buchhandlungen können Prämien von maximal einer Million Yuan erhalten, mindestens aber 50.000 Yuan.

2017 war ein wichtiges Jahr für die Umsetzung der „Leitlinien zur Förderung der Entwicklung von Buchhandlungen“ durch den Buchhandel. Die starke Förderung durch die Regierung hat das Selbstvertrauen der Branche gestärkt und ihr neue Chancen eröffnet. Etablierte Unternehmen wie die Xinhua-Kette haben ihren Auftritt erneuert und reformiert. Mittlere und große Buchhandlungen (Buchkaufhäuser und -ketten) haben expandiert und trachten danach, sich in urbane Kulturzentren und Koordinaten der Kulturindustrie zu verwandeln. Gleichzeitig haben Internetbuchhändler ihre stationären Buchhandlungen in Städten der Kategorie second und third tier cities weiterentwickelt und ausgebaut. Wie Medienberichten zu entnehmen ist, vergab die Stadtregierung von Chengdu 2016 und 2017 an 41 Buchläden Fördermittel in Höhe von insgesamt 11,5 Millionen Yuan. In Peking wurden 71 Buchhandlungen von der Regierung gefördert, die Stadt Tianjin vergab Mittel in Höhe von 5 Millionen Yuan an private Buchhandlungen und in der südwestlichen Provinz Yunnan eröffnete die Provinzregierung 60 „Nostalgiebuchläden“. Insgesamt kann man also sagen, dass der stationäre Buchhandel sich 2017 deutlich erholt hat.

In der ersten Hälfte 2018 setzte sich der Trend fort und der Buchhandel wurde weiter von der Regierung gefördert. Im Juli 2018 verkündete die Finanzbehörde der Stadt Peking, dass sie sich noch mehr für die Fortentwicklung von Buchhandlungen in der Hauptstadt einsetzen und dafür 50 Millionen Yuan (ca. 6,3 Millionen Euro) bereitstellen werde, die in den Bau und Betrieb von Buchläden fließen sollten. Dies ist 2,8mal so viel wie die jährlichen Investitionen in 2016 und 2017. Zusätzlich soll es Steuererleichterungen für Buchladenbetreiber geben. Ab 2018 soll das jährliche Budget dazu verwendet werden, 150 Buchhandlungen zu unterstützen. Um das kulturelle Leben in der Stadt zu fördern, werden Buchhandlungen dazu angehalten, 24 Stunden/Tag zu öffnen und nicht nur Bücher zu verkaufen, sondern auch Aktivitäten wie Buchclubs und Vorträge in Zusammenarbeit mit öffentlichen Leihbibliotheken zu veranstalten. Die Regierung ermuntert Buchhandlungen, die Funktion von Leihbibliotheken zu übernehmen.

Siehe dazu auch: http://www.chinadaily.com.cn/a/201807/19/WS5b5002b5a310796df4df76ce.html

Auch die Stadtregierung von Shenzhen gab 2018 den Plan bekannt, zwei Milliarden Yuan für den Bau von fünf neuen großen Buchkaufhäusern zur Verfügung zu stellen.

Wieviele Buchhhandlungen gibt es in China? In offiziellen Statistiken werden Buchläden als Organisationen zum Vertrieb von Büchern bzw. Druckwerken definiert. Darunter fallen Xinhua-Buchläden, private Buchläden, ausländisch finanzierte Buchläden, Online-Buchläden und der Direktvertrieb von Verlagen. Laut einer Meldung der SAPPRFT gab es 2017 mehr als 110.000 solcher Unternehmen bzw. Organisationen, wobei die

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Zahl sowohl stationäre Buchhandlungen als auch Online-Buchhandlungen umfasst. (http://www.gapp.gov.cn/sapprft/contents/6588/354493.shtml). Gemäß dem „Branchenbericht zu Presse und Publikationswesen 2017“ der SAPPRFT gab es 160.000 „Distributionsstellen für Publikationen“.

E-Commerce Unternehmen wachsen rasant und stehen in scharfem Wettbewerb Online-Buchhändler, deren Umsätze 2016 erstmals jene von stationären Buchhandlungen übertrafen, konnten auch 2017 deutliche Zuwächse verzeichnen. Vor allem Drittanbieter verzeichneten bei den Online-Buchhändlern das schnellste Wachstum und zeichnen sich durch ihre Größe aus. Auf den drei wichtigsten E-Commerce-Plattformen für Bücher, Dangdang.com, Jindong.com und Amazon, gab es 1.902 Buchläden. Bei dem E-Commerce Händler Taobao.com gab es 29.000 Buchläden, von denen mehr als zehn Umsätze von über 100 Millionen Yuan verzeichneten. Bücher wurden aber auch woanders verkauft, wie zum Beispiel über soziale Medienplattformen wie Big V (www.davdian.com) und über Bildungswebsites. So hatte beispielsweise die Wissensvermittlungswebsite Luogic bereits 2015 mit 60 Titeln einen Umsatz von 200 Millionen Yuan erzielen können.

Buchverkäufe im stationären Buchhandel entwickelten sich 2017 positiv Laut Openbook Statistics sanken die Umsätze im stationären Buchhandel 2016, während sie 2017 hingegen um 2,33 % stiegen. Im ersten Halbjahr 2018 gingen die Umsätze wieder zurück. (https://publishingperspectives.com/2018/08/china-book-market-first-half-2018-trends/)

Die 10 Städte in China mit den meisten Buchläden (2017)

Rang Stadt Anzahl Buchläden Besonderheit der Stadt 1 Beijing 6719 Hauptstadt, 1st tier city 2 Chengdu 3463 Hauptstadt der Provinz Sichuan 3 Chongqing 2473 Stadt, die direkt der Zentralregierung untersteht

4 Guangzhou 2441 Hauptstadt der Provinz Guangdong, 1st tier city 5 Shanghai 2379 Stadt, die direkt der Zentralregierung untersteht, 1st tier city 6 Tianjin 1983 Stadt, die direkt der Zentralregierung untersteht 7 Hangzhou 1898 Hauptstadt der Provinz Zhejiang 8 1509 Hafenstadt in Nordostchina 9 Nantong 1504 Hafenstadt in der Provinz Jiangsu 10 Changsha 1483 Hauptstadt der Provinz Hunan (Quelle: Nachrichten Plattform Today’s Headlines, Zusammenstellung aus Daten verschiedener Branchenorganisationen der Buch- und Druckwerkedistribution im ganzen Land; umfasst staatliche und private Buchläden)

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Drei der vier 1st tier-Städte waren unter den zehn Städten mit den meisten stationären Buchhandlungen. Shenzhen, welches auf der Liste fehlt, ist aber letztendlich die wahre Lese-Hauptstadt Chinas. Vielleicht sind die öffentlichen Bibliotheken der Stadt Shenzhen zu erfolgreich, so dass die Stadt nicht unter den ersten zehn auftaucht. Unter den ersten zehn sind vor allem die Städte, die direkt der Verwaltung der Zentralregierung unterstehen, und Provinzhauptstädte. Dass Dalian und Nantong unter den ersten 10 sind, ist eine Überraschung.

Was tun die stationären Buchhandlungen? Im Folgenden untersuchen wir Buchhandlungen anhand verschiedener Kategorien, in die sich einordnen lassen.

1. Ausländische Buchhandlungen Die einflussreichsten ausländischen Buchläden in China, die häufig kopiert werden, sind Tsutaya Books aus Japan und Eslite Bookstore aus Taiwan. Beide haben Filialen in Suzhou, Provinz Jiangsu, eröffnet. Die Buchhandlung Page One, die vor einigen Jahren aus Singapur nach China kam, wurde 2017 von dem privaten Unternehmen Thinkingdom Media übernommen. Abbildung 1 Tsutaya Books, Suzhou Der auf englische Bücher spezialisierte , der vor allem bei englischsprachigen Ausländern und Chinesen in China beliebt ist, hat sich größenmäßig nicht verändert. 2017 und 2018 organisierte der Bookworm Literaturfestivals in Kooperation mit „Botschaft von EU-Staaten. Abbildung 2 Eslite Bookstore, Suzhou

2. Xinhua Buchläden – der transformierte Klassiker Im Jahr 2017 feierte die Xinhua- Buchhandelskette (Xinhua = Neues China) ihr 80jähriges Bestehen. Diese Traditionsmarke wurde in den vergangenen Jahren einer Transformation unterzogen. Durch die Dezentralisierung des Einkaufens in den Städten verloren viele Buchkaufhäuser in zentralen Lagen, die eine Fläche von mehr als 5.000 Quadratmetern hatten und in der Regel unter dem Xinhua-Dach betrieben wurden, ihre dominante Position im chinesischen Buchhandel.

Die Anzahl dieser Art von Buchkaufhäusern sank in den vergangenen Jahren nach und nach. Im Juli 2018 gab es 110 Buchkaufhäuser in China, 2016 waren es noch 129 gewesen.

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Um mit den kleinen und mittleren, privaten Buchläden konkurrieren zu können, hat Xinhua neue individualisierte Buchhandlungsfilialen eröffnet, wie „Xinhua Yipin” in der Provinz Jiangxi, „Shangshufang” in der Provinz Henan, „Qianyan Houji” in der Provinz Anhui, „Jiuqiu Bookstore” in der Provinz Hubei, und „Yueyue BOOK” in Guangzhou. Dabei hat Xinhua nicht nur mit Innenarchitekten zusammengearbeitet, sondern ist auch Kooperationen mit Leihbibliotheken eingegangen (mehr dazu unter

Punkt 4, Innovationen). Abbildung 3 Shangshufang Bookstore in Zhengzhou, Provinz Henan Alibaba Cloud, eine Tochter der Alibaba Group, und Xinhua Internet, eine 100%ige Tochter der Xinhua Bookstore Zentrale, unterzeichneten Ende 2017 eine Vereinbarung zur strategischen Kooperation mit dem Ziel, eine Cloud-basierte E-Commerce-Plattform für die 1.200 Filialen der Xinhua Buchhandlungen, 584 Verlage und 3.000 große und mittlere Bibliotheken in ganz China zu schaffen – die Xinhua Bookstore Online Mall (xhsd.com).

3. Private Buchhandlungen Die Expansion von großen und mittelgroßen Buchhandelsketten ist kein Ausnahmephänomen mehr, wie das Beispiel Sisyphe zeigt.

Im Februar 2018 hatte Sisyphe 120 Filialen in 47 Städten und 2,6 Millionen aktive Mitglieder. Um deren Käuferloyalität zu stärken, hat das Unternehmen eine Online WeMedia-Matrix aufgebaut, die u.a. Wechat-ID, Weibo-ID und die Mitglieds-ID im zugehörigen Café umfasst, um Werbemaßnahmen zu kommunizieren. Die Zahl der Fans dieser Matrix beläuft sich auf 600.000.

Der 2013 gegründete Yan Ji You Bookstore hat landesweit Abbildung 4 Sisyphe Bookstore, Filiale in 40 Filialen. Yan Ji You Bookstore erhielt mehrere Million Chengdu Yuan als Erstinvestition (angel funding) von Feimalv (http://www.feimalv.com/ ) und weitere 26 Millionen Yuan von Sky Saga Capital, JD Finance und Alliance Fund in der A-Runde der Kapitalisierung. In der B-Runde erhielt Yanji 129 Millionen von Sunshine Capital und anderen Investoren.

Der „schönste Buchladen in Shanghai“, Zhongshuge Bookstore, eröffnete bereits Filialen in Hangzhou, Yangzhou, Chengdu, Suzhou und Wuxi.

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Ende 2017 hatte Momicafe 44 Filialen.

4. Verlagseigene Buchhandlungen CITIC Books ist eine Tochterfirma von CITIC Press. In den vergangen fünf Jahren hat das Unternehmen mehr als die Hälfte seiner Filialgeschäfte an Flughäfen geschlossen. Aktuell gibt es noch 89 Filialen in China, wovon sich 60 in Flughäfen befinden (2013: 137 Geschäfte), der Rest in Innenstädten. Der Grund für die Schließungen bzw. hohen Verluste dürften die hohen

Mieten in den Flughäfen sein. Abbildung 5 CITIC Books

Die Zhonghua Book Company, die auf eine 106-jährige Geschichte zurückblickt, eröffnete einen Bohong Bookstore, während Thinkingdom Media nach der Übernahme des Page One Bookstore u.a. ein neues Geschäft in Beijingfun (im Bezirk Qianmen).

Century Wenjing organisierte zusammen mit Sinan Mansions und anderen für 60 Tage einen Pop-up-Buchladen, der jeden Tag von einem anderen Autor geleitet wurde. (mehr dazu unter Punkt 6. Innovationen).

5. Buchhandlungen von Online-Buchhändlern Dass Online-Buchhändler stationäre Buchhandlungen eröffnen, war ein weiteres neues Phänomen im Jahr 2017. Dangdang Inc. beispielweise plant, 1.000 Buchhandlungen zu eröffnen. 145 existieren bereits. Die Buchhandlungen von Dangdang Inc. gibt es in drei Ausführungen, die drei unterschiedliche Marktsegmente bedienen: die Dangdang Bücherbar, der Dangdang Lesesaal und die Dangdang Station

Die Dangdang Bücherbar wendet sich an eine breite Masse, die keine hohen Ansprüche an Lesestoff haben. Die Bücherbars, von denen es aktuell über 100 gibt, haben eine Fläche von 100-300 Quadratmetern und befinden sich in Supermärkten. 2016 generierten sie 80 % der Einzelhandelsumsätze der Dangdang-Buchläden. Dangdang Lesesäle wenden sich an literatur- und Abbildung 6 Dangdang Laden in der kunstinteressierte Jugendliche und junge Angestellte. Die Shenyang Joy City Lesesäle mit einer Fläche zwischen 1.000 und 2.000 Quadratmetern kooperieren mit Einkaufszentren, mit denen sie vergünstigte Mieten und Zuschüsse zum Innenausbau aushandeln. Es gibt sie bereits in Changsha, Provinz Hunan, and Shenyang in der Provinz .

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Die Zielgruppe der Dangdang Station sind Kunden mit breiter gefächerten Ansprüchen. Die Kooperationspartner für diese Variante, welche eine Fläche von über 3.000 Quadratmetern hat, sind große Immobilienfirmen. In diesem Geschäftsmodell geht es nicht mehr nur um das Management von Produkten, sondern von Menschen. Durch Veranstaltungen werden soziale Netzwerke bzw. Plattformen geschaffen und ein individuell zugeschnittener Service angeboten.

Dangdang hat einen Marktanteil von 30 % im gesamten Buchhandel und 45 % im Online-Einzelhandel. Das Unternehmen hat 220 Millionen Mitglieder und 40 Millionen aktive Nutzer, und einen Pool von tausenden von Autoren. Mit seinem Einfluss auf die gesamte Produktionskette der Branche sowie durch seinen eigenen Verlag und seine eigenen Vertriebskanäle, hat Dangdang einen deutlichen Wettbewerbsvorteil bei der Eröffnung stationärer Buchhandlungen.

Dangdang Inc.s größter Konkurent Jindong (JD.com) hatte Ende November 2017 bereits hundert stationäre Buchläden in Kooperation mit Partnern eröffnet.

Was für Innovationen haben Buchläden durchgeführt?

Innovation 1: Buchhändler haben ihr Geschäft diversifiziert und einen Fokus auf Design gesetzt

Der Pionier unter den Buchhandlungen bei der Diversifizierung dürfte Eslite sein. Sein Gründer, Robert Wu Ching-yu, hat das Modell des Eslite Kulturkaufhauses so beschrieben: „Ohne Non-book-Sortiment würde Eslite nicht überleben können, ohne Bücher würde Eslite nicht überleben wollen.“

Buchläden gehören mittlerweile fast zur Standardausstattung neuer Immobilienprojekte, zum Beispiel in größeren Abbildung 7 Der Baoding Breath of Fresh Einkaufszentren. Konsumenten sind heute nicht mehr Air Bookstore von Xinhua gewann 2016 den überrascht, wenn sie die folgenden Produkte oder deutschen Red Dot Design Award Dienstleistungen in Buchläden antreffen: Schreibwaren, Kalligrafie-Zubehör, Teeservices und Tee, Schmuck, Taschen, Kunst, Kleinmöbel, Bekleidung, Hüte & Mützen, Digital Gadgets, Friseure, Brillen, Fotografen, und Kunsthandwerker, Spiel- und Unterhaltung für Kinder, Bildungsangebote für Familien, Cafés und Restaurants.

Die Inneneinrichtung und Dekoration von Buchläden wird immer spezieller, als würden die Geschäfte an Abbildung 8 Die Space of Light Schönheitswettbewerben teilnehmen. In manchen Buchhandlung (Xinhua Bookstore) in Buchhandlungen sind die Besucher mehr damit beschäftigt, Shanghai wurde von dem japanischen sich in dieser Umgebung zu fotografieren, als damit nach Architekten Tadao Ando entworfen 15

Büchern zu schauen oder sie zu erwerben. Sind die Buchhandlungen zu attraktiv geworden?

Innovation 2: 24 Stunden geöffnet In Peking gibt es bereits elf Buchhandlungen, die rund um die Uhr geöffnet sind! Der letzte in dieser Reihe war der Sanlian Taofen Bookstore(三联韬奋书店)(SDX Joint Publishing) im Vergnügungsviertel Sanlitun Bar Street. Dies ist bereits der dritte Buchladen im Sanlitun Geschäftsviertel nach dem bereits erwähnten Bookworm und Page One. Die drei Buchhandlungen sind sehr unterschiedlich ein- und ausgerichtet und es lohnt sich, sie in einem Rutsch zu besuchen.

Sanlian Taofen Bookstore eröffnete 2014 den ersten Buchladen in China, der rund um die Uhr geöffnet ist. Zwei Jahre lang übertrafen die Umsätze jeweils 20 Million Yuan und das Wachstum lag bei 60 %. Dies Abbildung 9 Der Goethe Bookstore in Shenyang, setzte völlig neue Maßstäbe für stationäre Provinz Liaoning, der erste 24-Stunden-Buchladen in Buchhandlungen in China und brachte dem Sanlian Nordostchina Taofen Bookstore die lobende Bezeichnung „Nächtlicher Buchladen“ ein. 2015 verkündete Sanlian Bookstore den Plan, zehn Buchhandlungen in fünf Jahren eröffnen zu wollen, und prognostizierte die Errichtung von zehn 24-Stunden-Buchläden in Peking und anderen Städten im Land. Im selben Jahre wurde eine 24-Stunden-Filiale im Bezirk Haidian nahe der Tsinghua Universität eröffnet, um die Studenten und Studentinnen der umliegenden Universitäten als Kunden zu gewinnen. Im Januar 2018 eröffnete eine Filiale in Chengdu, Provinz Sichuan, in der touristischen Nostalgiestraße Kuanzhai Xiangzi (Wide and Narrow Alley). Sanlian Taofen Bookstore wurde auf der Buchmesse 2018 in mit dem “Bookstore Spirit of China Award” ausgezeichnet.

Innovation 3: Buchhandlungen ohne Personal Am Fuße des Yuelu Berges in der Universitätsstadt in Changcha, Provinz Hunan, gibt es einen Buchladen, der ohne Verkaufspersonal betrieben wird. In diesem Buchladen mit einer Fläche von 100 Quadratmetern sieht man nur eine Geldkassette mit Münzeinwurf, ein Barcode-Bezahlsystem und die Telefonnummer des Besitzers. Nach Aussagen des Besitzers ist in den drei Jahren des Bestehens des Ladens kein Buch verschwunden. Die Kunden seien alle Studierende, die

Abbildung 10 Shijingshan Smart freiwillig die Informationen zu ihren Käufen an einem in Beijing Nachrichtenbord hinterließen und bezahlten. In dem Buchladen werden vor allem Lehrwerke und Secondhand-Bücher verkauft.

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Im Shijingshan Distrikt in Peking gibt es ebenfalls einen „Intelligenten Buchladen“, der 24-Stunden geöffnet ist. Hier können potentielle Kunden einen Barcode scannen, um eine APP herunterzuladen. Nachdem sie sich mit ihrer Personalausweisnummer registriert haben, können sie hier kostenfrei Bücher ausleihen oder günstig kaufen. Seit Alibaba 2017 begann, das Konzept des kassenlosen Einzelhandels umzusetzen, breiten sich Buchläden ohne Personal auch in der Hauptstadt aus und werden von Investoren bevorzugt. Der erste personallose Buchladen von Tmall „Zhida Bookstore – Tmalls Buchhandlung der Zukunft“ wurde 2018 auf dem Campus der Fudan Universität in Shanghai eröffnet. Der Zhida Bookstore am Südtor der Fudan Universität existiert seit 14 Jahren. Er hat eine

Abbildung 11 Shanghai Zhida Bookstore – Tmall's Verkaufsfläche von 94 Quadratmetern und sein Buchhandlung der Zukunft Sortiment umfasst 5.000 verschiedene Buchtypen, darunter Literatur und Fiktion, Sozialwissenschaften, und viele weitere. Am Eingang des Ladens können Kunden einen Gesichtsscan machen, der sie mit ihrem Alipay-Konto registriert, wonach sie „kontaktfrei“ bezahlen können. In dem Laden gibt es kein Personal. Jedes Buch ist mit einem RFID Chip („Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen“) gekennzeichnet. Beim Hinausgehen erkennt ein Scanner den RFID-Chip, egal ob der Kunde das Buch in der Hand hält oder in seiner Tasche trägt, und identifiziert das Buch oder die Bücher, den Preis und mögliche Discountinformationen der Ware. Wenn der Kunde / die Kundin die kontaktfreie Zahlungsfunktion in seinem oder ihrem Taobao- oder Alipa-Konto aktiviert hat, findet nun der Zahlvorgang statt. Wenn dies nicht der Fall ist, oder der Kunde den Gesichtsscan nicht nutzen möchte, ist es auch möglich, mittels Barcodescan zu bezahlen.

Die personallose Buchhandlung „Abu e“ im Erdgeschoss der Shenzhen Book City - Longgang City ist mit 350 Quadratmetern aktuell die größte ihrer Art. Das Sortiment umfasst ca. 3.000 Arten von Büchern in einer freien Kaufumgebung, was Gesichtserkennung am Eingang, intelligente Anti-Diebstahlssysteme und ein Mitgliederempfehlungssystem mit Echtzeit-Funktion umfasst.

Wenn ein potentieller Leser ein Buch in die Hand Abbildung 12 Shenzhen Abu e Buchhandlung ohne nimmt, wird ihm auf einem Bildschirm sogleich eine Personal Inhaltsangabe des Buches angezeigt. Außerdem zeigen große Touch-Screen-Schirme im Laden in Textform zum Scrollen an, welche Bücher im Laden vorrätig sind. Mit einem Tippen auf den Titel kann sich der potentielle Käufer ebenfalls die Inhaltsangabe jedes Buches anzeigen lassen. Bezahlt wird ähnlich wie im Zhida Bookstore: Ein Gesichtsscan am Ausgang, das Buch wird über intelligente IoT-Technologie erkannt, der Käufer

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scannt mit einem Klick einen WeChat-QR-Code. Alternativ kann die Ware an Maschinen im Laden selbst gescannt und mit Alipay, WeChat oder der Book City Smart Card bezahlt werden.

Innovation 4: Buchhandlung oder Bibliothek? Bücher zum Teilen und die Bibliothek im Buchladen Ein Modell des Teilens, wie es in den vergangenen zwei Jahren durch das Aufkommen von öffentlichen Leifahrrädern popularisiert wurde, wurde erstmals in einer Buchhandlung in Hefei, Provinz Anhui, ausprobiert. Alle Bücher in diesem Laden können entliehen werden. Nachdem er die entsprechende APP heruntergeladen und einen Pfand gezahlt hat, kann ein Kunde ein Buch ausleihen, in dem er den Barcode scannt. Wert und Länge der Leihperiode unterliegen einigen Beschränkungen. Die APP ist interaktiv und bietet Prämien und Vergünstigungen. Anders als in einer Bibliothek können die Bücher weiterhin verkauft oder wieder ausgeliehen werden. Abgenutzte Bücher werden zu reduzierten Preisen verkauft, gespendet oder gegebenenfalls an den Verlag zurückgegeben. Innerhalb von vier Monaten wurden 270.000 Bücher ausgeliehen. Abbildung 13 Xinhua Bookstore in Hefei (Filiale Sanxiaokou) Beim Geschäftsmodell der geteilten Leihfahrräder muss der Nutzer jeweils eine Gebühr von 1-2 Yuan / Fahrt zahlen. Es scheint, dass in der Probephase in Hefei nur das Pfand gezahlt werden musste. Damit würde das Modell einer Leihbibliothek sehr nahe kommen.

Bibliothek im Buchladen Die Xinhua Buchhandlung in der berühmten Pekinger Einkaufsstraße Wangfujing ist eine Kooperation mit der Dongcheng Bibiliothek eingegangen, um es den Bürgern zu ermöglichen, im Buchladen kostenlos Bücher auszuleihen.

Die Kosten dafür trägt die öffentliche Bibliothek. Das Modell der Wangfujing Bibliothek funktioniert so: Der Kunde kann ein Buch (vor allem ein neues Buch) auf den Etagen 1-5 der Wangfujing Buchhandlung aussuchen. Wenn dieses Buches in keiner der Pekinger Bibliotheken erhältlich ist, kann der Kunde es sofort ausleihen und die Bibliothek bezahlt dafür. Die Buchhandlung übernimmt kostenlos einige Dienstleistungen rund um das Buch, wie die Klassifizierung und die Katalogisierung etc. nach den Spezifikationen der Bibliothek. Auf diese Weise ist es möglich, dass Bibliothekskunden neue Bücher sofort nach ihrer Ankunft in der Buchhandlung lesen können, wodurch die Beschaffungsprozesse der traditionellen Bibliotheken sich von der Massenorientierung zu einer Individualisierung hin verändern und so zu einem nahtlosen Ineinandergreifen von Distribution und Leihvorgang führen. In diesem Modell übernehmen Buchhandlungen direkt die Funktion einer Leihbibliothek.

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Innovation 5: Heiraten in der Buchhandlung. Was für Non-Book- Services könnte es noch geben? Was für Veranstaltungen – außer jenen mit Autoren – könnte man noch anbieten? Mindestens in drei Buchhandlungen in China ist es möglich zu heiraten. Und wenn schon eine Hochzeit vorstellbar ist, warum dann nicht auch eine Übernachtung? So etwas gibt es bereits in Japan: Das Geschäft von „Book and Bed“ im Stadtteil Ikebukuro in Tokio (http://bookandbedtokyo.com/) läuft angeblich sehr gut und es wurden bereits weitere Filialen eröffnet. Abbildung 14 Klassische Buchhandlung in Lernfähig und innovationsfreudig wie chinesische Chongqing Buchhändler sind, werden sie vielleicht auch sehr bald ähnliche Angebote auf den Markt bringen.

Innovation 6: Pop-up-Buchladen: 60 Autoren in 60 Tagen Die spannendste Innovation im Buchhandel im Jahr 2017 war vielleicht der Pop-up-Buchladen von Sinan in Shanghai. Dabei handelte es sich um einen „Konzeptbuchladen“ in Kooperation mit der Shanghai Yongye Group, dem Shanghaier Schriftstellerverband und der Shanghai Century Publishing (Group). Dieser Buchladen existierte nur zwei Monate lang. Das „Pop-up“ bezog sich nicht nur auf den Ort, sondern auch auf den Abbildung 15 und 16 Pop-up Buchladen „Eigentümer“ des Ladens, also die Autoren. Während der 60 Tage, die der Laden geöffnet hatte, wurde der Laden an jedem Tag von einem anderen Autor oder einer Autorin geleitet, unter ihnen Jin Yucheng, Pan Xiangli, Wu Qingyuan, Xiaobai, Cai Jun, Zhang Dinghao, Mao Jian, Zhou Jianing, Lu Nei und weitere berühmte Autoren. Auch wenn der Raum mit 30 Quadratmetern sehr klein war, so war er doch genial designt und wies alle Funktionen einer Buchhandlung auf. Die Shanghai Century Publishing (Group) hat vor, auf der Frankfurter Buchmesse 2019 einen Pop-up Buchladen zu präsentieren - auf den wir sehr gespannt sind!

Frankfurter Buchmesse|Buchinformationszentrum (BIZ) Peking Aktualisiert im August 2018, Peking Ü bersetzung: Maja Linnemann, Leonie Weidel

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Future events: Ask the Expert Understanding the Chinese market The basics and beyond

Time: Thursday 11 October 10:30 -12:00 Place: Hall 4, Business Club, Frankfurt Book Fair

The Chinese publishing/content market is unique and can be characterized in many different ways. The market structure is complicated and its development is under the influence of both politics and competition. The total market is huge and grows continuously. The number of lifestyle bookstores is mushrooming in mega cities while reading promotion has been declared a government policy. Digital technologies have not only put the sector under pressure but also started to reshape some of the fundamentals of the market. Understanding this complex and fast changing market could be very challenging. In this session the expert will try her best to provide an overview to the Chinese market, its latest trends, do’s and don’ts of entering the Chinese market and more.

Expert: Gong Yingxin, Director of German Book Office in Beijing, a subsidiary of Frankfurt Book Fair

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