www.landentwicklung.bayern.de Amt fürLändliche Entwicklung Schwaben Landkreisinformation Aichach-Friedberg Unterallgäu 2018 Donau-Ries Oberallgäu Augsburg Günzburg Ostallgäu Neu-Ulm Dillingen Lindau Landkreisinformation 2018 Ländliche Entwicklung im Landkreis Unterallgäu

2 Auch 2017 leistete die Ländliche Entwicklung wieder ziel­ führende Hilfen für den Landkreis

Die 37 Projekte der Ländlichen Entwicklung unterstützen den Landkreis bei der Förderung und Siche- rung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Dörfer, Landschaften und die Region zu stärken ist gemein- sames Anliegen. Wir erarbeiten und realisieren zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gemeinden in Kooperation mit anderen Behörden zum Landkreis passende Lösungen zu aktuellen Themen wie Demografie, Flüchtlinge und Klimaschutz.

Interkommunale Potentiale nutzen nung. Eine wichtige Rolle spielen auch ökologi- sche Aspekte. So wird im Verfahren II mit Synergien für starke Regionen schaffen und dem Wasenmoos eine rund 60 ha große Fläche von gemeinsame Potentiale entwickeln, dafür enga- besonderem ökologischen Wert neu geordnet. gieren sich die Gemeinden mit großem Erfolg. Mit einem ländlichen Kernwegenetz wollen z. B. sieben Gemeinden aus der Integrierten Ländlichen Ent- Landkreis Unterallgäu wicklung die Agrarstruktur stärken. Ländliche Kern- wegenetze mit gemeindeübergreifenden und weit- Projekte gesamt Anzahl maschigen bedarfsgerechten Verbindungen bieten Integrierte Ländliche Entwicklung 2 der Landwirtschaft und den Gemeinden leistungs- fähige Voraussetzungen, dienen der Erholung und Gemeindeentwicklung 1 sparen Kosten. Ländliches Kernwegenetz 1 Gemeinden und Dörfer nachhaltig entwickeln Dorferneuerung 15

Durch Innenentwicklung dem demografischen Flurneuordnung 8 Wandel und dem Flächenverbrauch begegnen, ist ein Kernanliegen jeder Dorferneuerung. Beispiel- Freiwilliger Landtausch 6 gebend dafür stehen die mit dem Staatspreis aus- ELER-Projekte 4 gezeichneten Projekte in (2015) und (2017). Sie verkörpern die Dorferneuerung Summe 37 durch Schaffung von Identität und Gemeinschafts- leben, Infrastruktur und Grundversorgung, Erhal- tung bayerisch-schwäbischer Baukultur bis hin zu erfolgreichem Bürgerengagement.

Landschaft gestalten und Ressourcen schützen

Wiesen, Äcker, Wälder unter Berücksichtigung gemeinschaftlicher Interessen effizient und nach- haltig bewirtschaften sichert die Kulturlandschaf- ten mit ihren wertvollen Lebensräumen. Dafür stehen die zahlreichen Projekte der Flurneuord-

3 Landkreisinformationen Unterallgäu

Inhalt

Informationen zu den laufenden Verfahren Tabellen zu den Projekten �������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 6 Interkommunale und kommunale Potenziale entwickeln und nutzen ���������������������������������������������� 8 Ländliche Gemeinden und ihre Dörfer nachhaltig entwickeln ���������������������������������������������������������� 9 Landschaft gestalten und Ressourcen schützen . ���������������������������������������������������������������������������14 Weitere aktuelle Vorhaben �����������������������������������������������������������������������������������������������������������16 Sonstige Vorhaben ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������17 Informationen zum Arbeitsprogramm und aktuelle Entwicklungen �������������������������������������������������18

4 Lutzenberg Könghausen Könghausen II

Breitenbrunn II Anhofen

Pfaffenhausen III

Tussenhausen IV Boos IV Fellheim II Frickenhausen IV Amberg II III indelheim Schlegelsberg Westerheim V Erkheim II Stetten IV Bad örishofen emmingen

Benningen II Schlingen II

Woringen II Illerbeuren II

Bad Grönenbach

Dörfer und Landschaften ­entwickeln und gestalten 12 Kommunen kooperieren im Landkreis, um ihre Entwick- lungsaktivitäten in gemeinsamen Konzepten abzustimmen. Mit Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Ge- meinden gestalten wir in 23 Dörfern in 15 Gemeinden des Landkreises Zukunft durch 15 Dorferneuerungen. Die Erhal- tung und Gestaltung der Kulturlandschaft und der Schutz der Ressourcen sind im Landkreis Kernanliegen von acht Flur- neuordnungen und sechs Freiwilligen Landtauschen.

5 Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE)

Projekte km2 Einwohner Städte und Gemeinden

Bayerisches Illertal 65,9 7.032 Boos, Fellheim, , Niederrieden und Pleß Zwischen Lech und 155,29 14.777 Amberg (Landkreis Unterallgäu), Wertach Lamerdingen (Landkreis Ostallgäu), Hiltenfingen und Langerringen (beide Landkreis Augsburg) sowie Hurlach, Igling und Obermeitingen (alle Landkreis Landsberg am Lech)

Gemeindeentwicklung

Fläche Gemeinde Einwohner Beteiligte Orte in km² 26,7 1.750 5

Ländliches Kernwegenetz

Projekte km Städte und Gemeinden Lech-Wertach in Bearbei- Amberg (Landkreis Unterallgäu), tung Lamerdingen (Landkreis Ostallgäu), Hiltenfingen und Langerringen (beide Landkreis Augsburg) sowie Hurlach, Igling und Obermeitingen (alle Landkreis Landsberg am Lech)

Dorferneuerung

Stand des beteiligte Ortschaf- Bisherige Projekte Projektes Einwohner ten Förderung IV Fertigstellung 1.670 2 1.321.000 € Woringen Fertigstellung 1.050 1 565.000 € Breitenbrunn II Bauphase 1.950 3 1.643.000 € Schlingen II Bauphase 530 1 814.000 € Pfaffenhausen III Bauphase 1.000 1 421.000 € Fellheim II Bauphase 1.175 1 599.000 € Anhofen Bauphase 320 3 1.168.000 € Amberg II Bauphase 890 1 764.000 € Stetten IV Bauphase 1.350 2 36.000 € Könghausen II Bauphase 200 1 45.000 € Boos IV Bauphase 1.200 1 212.000 € Westerheim V Planung 1.200 3 0 € Illerbeuren II Fertigstellung 500 1 123.000 € Niederrieden III Bauphase 1.200 1 400.000 € Frickenhausen IV Planung 500 1 0 € Summe 14.735 23 8.111.000 €

6 Flurneuordnung

Stand des Fläche Bisherige Projekte Teilnehmer Projektes in ha Förderung Bad Grönenbach Fertigstellung 997 272 2.129.000 € Legau Umsetzung 2.764 350 2.337.000 € Schlegelsberg Fertigstellung 183 94 0 € Woringen II Umsetzung 506 186 673.000 € Erkheim II Planung 76 38 9.000 € II Fertigstellung 191 100 0 € Könghausen Planung 345 70 17.000 € Lutzenberg Planung 201 40 14.000 € Summe 5.263 1.150 5.179.000 €

Freiwilliger Landtausch

Stand des Fläche Projekte Anordnung Teilnehmer Projektes in ha Böhen 2 2016 Planung 13 3 Mohrenhausen 1 2017 Planung 4 3 Schlingen 4 2016 Planung 2 2 Stockheim 2 2016 Planung 3 2 Stockheim 3 2017 Planung 5 3 2 2017 Fertigstellung 4 2 Summe 31 15

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Investitions- Gemeinde Förderbereich Projektbezeichnung Förderhöhe summe DE - Kleine Infra- Amberg Platzgestaltung am Kirchplatz 128.000 € 302.000 € struktur DE - Lokale Basis- Umbau „Alter Pfarrhof zu ei- 317.000 € 693.000 € dienstleistungen nem Dorfgemeinschaftshaus Mohrenhausen DE - Lokale Basis- Neubau Bürgerhaus in Mohren- (Gemeinde Ketters- 285.000 € 680.000 € dienstleistungen hausen hausen) DE - Kleine Infra- Platzgestaltung am Gemein- Rammingen 249.000 € 622.000 € struktur schaftshaus Summe 979.000 € 2.297.000 €

Stand: Januar 2018

7 Interkommunale und kommunale Potenziale entwickeln und nutzen

In zwei Projekten kooperieren im Landkreis zwölf Kommunen, um ihre Entwicklungsaktivitäten in gemeinsamen Konzepten abzustimmen. Nachfolgend informieren wir darüber.

ILE „Zwischen Lech und Wertach“

Im Gebiet der Integrierten Ländlichen Entwicklung „Zwischen Lech und Wertach“ haben sich die Gemein- den Amberg (Landkreis Unterallgäu), Lamerdingen (Landkreis Ostallgäu), Hiltenfingen und Langerringen (beide Landkreis Augsburg) sowie Hurlach, Igling und Obermeitingen (alle Landkreis Landsberg am Lech) 2017 entschlossen, über eine vom ALE Schwaben geförderte Umsetzungsbegleitung ihre Kooperation zu vertiefen. Die nächsten konkreten Vorhaben im Rahmen der ILE werden die Erarbeitung eines Kernwege- netzkonzeptes und der Aufbau einer interkommunalen Informationsplattform sein. Die ILE „Zwischen Lech und Wertach“ hatte 2010 für ihre vorbildliche Zusammenarbeit über Landkreis- und Bezirksgrenzen hinweg den bayerischen Staatspreis erhalten.

ILE „Bayerisches Illertal“

Die fünf Gemeinden Boos, Fellheim, Heimertingen, Niederrieden und Pleß haben sich zur kommunalen Arbeitsgemeinschaft Integrierte Ländliche Entwicklung „Bayerisches Illertal“ zusammengeschlossen und im Jahr 2013 die Erstellung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts abgeschlossen. Dieses „ILEK“ soll u.a. Potentiale aufzeigen und Anstöße geben, wo für die fünf Gemeinden Möglichkeiten zur noch engeren Zusammenarbeit bestehen und welche Problemstellungen gemeinsam besser bewältigt wer- den können. Darauf aufbauende Projekte im ILE-Gebiet sind nun bereits in der Umsetzung, wie z.B. die Sanierung und Umgestaltung des Pfarrhofs in Niederrieden, die Schaffung eines Nahwärmenetzes in Boos, Förderung der Innenentwicklung in Pleß und Boos durch die erfolgte Festsetzung von Fördergebieten und die weitere Umsetzung der Dorferneuerung in Fellheim. Des Weiteren gibt es aus dem ILEK heraus Über- legungen für ein ländliches Kernwegenetz. Dadurch soll die Erschließung der landwirtschaftlichen Flurstü- cke auf den heute üblichen Maschineneinsatz angepasst und damit gleichzeitig die Dörfer im ILE-Gebiet von landwirtschaftlichem Schwerverkehr entlastet werden. In diesen Ansätzen spielen auch die überwie- gend zu gering dimensionierten Bahnunterführungen eine wichtige Rolle. Als Grundlage soll ein fachliches Konzept erarbeitet werden. Mit den Kommunen wird weiterhin die mögliche Umsetzungsbegleitung für das ILEK erörtert und ggf. Konzepte erstellt.

Gemeindeentwicklung Kettershausen

In Kettershausen wurde die Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzeptes unterstützt. Im Auftrag der Gemeinde erarbeitete 2015 - 2017 ein Planungsbüro unter intensiver Einbeziehung interessierter Bürger in den Arbeitskreisen „Dorf & Siedlung“, „Natur & Landnutzung“, „Wirtschaft & Verkehr“ sowie „Dorfleben & Soziales“ die Bestandssituation und sinnvolle künftige Entwicklungen der Kommune, die sich aus fünf

8 ehemals selbständigen Gemeinden zusammensetzt. Ergänzend dazu wurde zur Erfassung von Grundlagen (Nutzungen, Leerstände, Flächenpotentiale usw.) die Bearbeitung eines Vitalitätschecks 2.0 in Auftrag gegeben. All diese Ergebnisse werden nun vertieft, um auf dieser Grundlage ab 2018 eine umfassende Dorferneuerung für die beieinander liegenden Ortsteile Kettershausen und Bebenhausen vorzubereiten.

Gemeindeentwicklung Für die Gemeinde Salgen wurde ein Vorhaben zur Gemeindeentwicklung eingeleitet. Damit kann hier ein Gemeindeentwicklungskonzept unter Einbeziehung des Gemeinderates und der Bürger der Ortsteile Bronnen, Hausen und Salgen erstellt werden. Das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben fördert dieses Vorhaben.

Ländliche Gemeinden und ihre Dörfer nach- haltig entwickeln

Mit der Dorferneuerung stärken und verbessern wir im Landkreis die Standortqualität und Lebensverhältnisse in den Dörfern. Mit ausgezeichneter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Gemeinden gestalten wir in 23 Dörfern in 15 Gemeinden des Landkreises Zukunft durch 15 Dorferneuerungen. Nachfolgend berichten wir über die Projekte.

Dorferneuerung Tussenhausen IV, Markt Tussenhausen

Die Dorferneuerungsmaßnahmen in den Orten Mattsies und Tussenhausen sind umgesetzt. Als abschlie- ßende Maßnahmen wurde im Jahr 2013 die Neugestaltung der Bereiche rund um die Pfarrkirche in Mattsies fertiggestellt und die begleitenden Vermessungsarbeiten durchgeführt. Mit Unterstützung der Ländlichen Entwicklung und des Marktes Tussenhausen wurde damit ein zentral gelegener Dorfplatz geschaffen, der von einem Ensemble öffentlicher Gebäude (Alte Schule, Kirche, Feuerwehr- und Mehrgenerationenhaus) umge- ben ist. Im Sommer 2014 wurden den Eigentümern im Verfahrensgebiet die Ergebnisse der Dorferneuerung bekanntgegeben. 2015 konnten die vereinbarten Grundstücksveränderungen in Liegenschaftskataster und Grundbuch eingearbeitet werden. Es folgt noch der finanzielle und formelle Abschluss des Verfahrens.

Dorferneuerung Woringen, Gemeinde Woringen

In der Dorferneuerung Woringen erfolgte der Bau einer Freizeitanlage für Kinder und Jugendliche, die Neugestaltung des Friedhofsvorbereichs, die Öffnung des Zeller Baches und die Umgestaltung der Zeller- bachstraße. Im Jahr 2016 wurden die Ergebnisse der Bodenordnung bekannt gegeben. 2017 erfolgte nun mit dem Eintritt des neuen Rechtszustandes der Abschluss des Verfahrens. Die Teilnehmer sind damit Eigentümer der neuen Grundstücke.

9 Dorferneuerung Breitenbrunn II, Gemeinde Breitenbrunn

Bei der Dorferneuerung Breitenbrunn II wurde erstmals ein Dorferneuerungsverfahren im gesamten Gemeindegebiet mit mehreren Ortsteilen durchgeführt. Der Großteil der anvisierten Maßnahmen ist inzwischen verwirklicht worden. In Loppenhausen: Freizeitanlage mit Parkplätzen sowie das Kammelbiotop mit Kneippanlage, Pavillon, Fußweg und neuen Brücken. In Breitenbrunn: Vorplatz am Haus der Vereine sowie neuer Dorfplatz zwischen Kirche, Rathaus und Dorfbach. In Bedernau: Außenanlagen der Naturtherme, eine Reihe von Fußwegverbindungen, Neugestaltung der Ortsstraße Kirchberg zwischen Kirche und Friedhof sowie Maßnahmen zur ökologischen Gestaltung und Aufwertung der Weiheranlage in Bedernau.

Dorferneuerung Schlingen II, Stadt Bad Wörishofen

Wesentlicher und bereits umgesetzter Schwerpunkt der Dorferneuerung in Schlingen ist die Neugestal- tung der Straßenräume. Neben Kelten-, Römer-, Ingenrieder, Frankenhofener und Allgäuer Straße, jeweils begleitet durch Pflanzmaßnahmen, wurden auch die Randbereiche der Kreisstraße MN 1 (zum Teil ehe- mals Staatsstraße) aus- bzw. zurückgebaut. Im Rahmen dieser Baumaßnahme wurde von der Teilnehmer- gemeinschaft Schlingen II die Ortsmitte als neuer Dorfplatz gestaltet. Damit verbleiben noch drei Projekte der Dorferneuerung Schlingen: - Schaffung eines Dorfgemeinschaftshauses am Standort des ehemaligen Gasthofes Rössle in der Ortsmitte. - Landschaftspflegemaßnahmen am Krumbach mit Renaturierung eines Bachabschnittes. - Schaffen eines Informationsplatzes im Bereich der Hügelgräber. Ziel ist es, auf diese archäologische Besonderheit am südlichen Ortsrand von Schlingen aufmerksam zu machen.

Dorferneuerung Pfaffenhausen III, Markt Pfaffenhausen II

Das wichtigste aktuelle Projekt der Dorferneuerung in Pfaffenhausen ist die Neugestaltung der zentralen Straßen- und Platzbereiche. In einer Projektgruppe wurden Möglichkeiten und Ziele für die Straßenräume im Bereich Kirchplatz, Schmiedstraße, Markgrafstraße und Mühlstraße erarbeitet, die vom beauftragten Planungsbüro in eine Entwurfsplanung gefasst wurden. Die bauliche Umsetzung soll in den kommenden Jahren in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Als erste Dorferneuerungsmaßnahmen konnten bisher im Bereich des neuen Seniorenzentrums ein Kneipp- tretbecken angelegt und im Dachgeschoss Räumlichkeiten für die Dorfgemeinschaft eingerichtet werden. Unterstützt wurde die Herstellung des öffentlichen Vorbereichs der neuen Kindertagestätte in der Burg- straße. Fördermittel der Ländlichen Entwicklung ermöglichen den Neubau des Pfarr- und Begegnungs- zentrums. Ergänzend dazu wurden von der Teilnehmergemeinschaft die Außenanlagen neu angelegt. Mit der Segnung im Sommer 2012 wurden Gebäude und Außenbereich feierlich der vielfältigen Nutzung durch Vereine, Pfarrei, Gemeinde und Jugendarbeit übergeben. Dieses herausragende Projekt hat im Jahr 2015 den Staatspreis Dorferneuerung und Baukultur erhalten.

10 In der Dorferneuerung Pfaffenhausen III ist die Innenentwicklung ein wichtiges Thema. Für die beiden Bereiche „Alte Gärtnerei“ und „Grüne Mitte“ wurden Konzepte zur Innenentwicklung erstellt. Damit haben der Markt und die Eigentümer der Flächen detaillierte planerische Darstellungen mit vielfältigen Möglich- keiten zur Hand. Sie zeigen, wie diese beiden Gebiete im Innenbereich des Ortes zukünftig genutzt werden können, um damit den Ortskern zu stärken. Die Entwicklung der „Grünen Mitte“ wird derzeit durch die örtliche Raiffeisenbank angegangen.

Dorferneuerung Fellheim II, Gemeinde Fellheim

Im Jahr 2006 erfolgte die Anordnung der Dorferneuerung Fellheim II. Die Planung für die Neugestaltung des Straßenraums der Ortsdurchfahrt ist fertig gestellt. Der bedarfsgerechte Umbau der Illertalhalle wurde im Wesentlichen 2010 realisiert. Der Arbeitskreis Geschichte befasste sich u. a. mit der jüdischen Geschich- te von Fellheim. Die Gemeinde konnte das Gebäude der ehemaligen Synagoge in Fellheim erwerben und ein Sanierungs- und Nutzungskonzept erarbeiten. Von 2013 bis 2015 erfolgte der Um- bzw. Rückbau der ehemaligen Synagoge. Das Gebäude dient als multifunktionales Zentrum für kulturelle und Vortragsver- anstaltungen aller Art (Bürger- und Gemeinschaftshaus). 2017 erhielt die Gemeinde für die Sanierung der ehemaligen Synagoge den Staatpreis verliehen. Die Planungen für weitere Dorferneuerungsmaßnahmen sind in Bearbeitung, insbesondere die Fußgängerbereiche entlang der Kirchdorfer Straße. Diese wird 2018 ausgebaut.

Dorferneuerung Anhofen, Markt

Die Dorferneuerung Anhofen umfasst die Ortsteile Anhofen, Schnerzhofen und Steinekirch. Bisher umge- setzte Maßnahmen sind in Anhofen der Neubau der Buchberg- und Zugspitzstraße mit den Brücken über die Neufnach, die Neuanlage eines Gehwegs entlang der Bahnhofstraße (Staatsstraße 2026) von Markt Wald nach Anhofen sowie in Schnerzhofen die Gehsteige entlang der Kreisstraße und ein Teilstück der Ortsstraße. Der restliche Ausbau in Schnerzhofen sowie der Ausbau der Ortsstraße in Steinekirch erfolgt 2018.

Dorferneuerung Amberg II, Gemeinde Amberg

Die Dorferneuerung Amberg II konnte nach einer intensiven Planungsphase und Bürgermitwirkung im Dezember 2011 angeordnet werden. Der danach gewählte Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Amberg II hat den Dorferneuerungsplan aufgestellt und die ersten Objektplanungen für wichtige Schlüsselmaß- nahmen vergeben. Die Gemeinde Amberg hat die ehemalige Gastwirtschaft „Deutscher Kaiser“ erworben. In diesem Bereich soll das Dorfzentrum entstehen. Dazu wurde 2014 ein baufälliges Gebäude abgerissen. Als erste Umsetzungsmaßnahme wurden 2015 die Sonnenstraße und der Oberfeldweg neu gestaltet und der Umbau der Alten Schule (ehemals Kindergarten) begonnen. 2016 erfolgten die Sanierung und der Aus- bau der Türkheimer Straße mit Busbucht und neuer Stützmauer im Zuge der Baumaßnahmen an der Kreis- straße. 2017 vergab die Gemeinde die Planung für das Dorfgemeinschaftshaus. Der Bau soll 2018 durch die Gemeinde begonnen werden. Ebenso ist die Beplanung der Randbereiche der Hauptstraße (Kreisstraße) und des Dorf- und Vorplatzes vorgesehen, um diese ab 2019 baulich umsetzen zu können.

11 Dorferneuerung Stetten IV, Gemeinde Stetten

Die Dorferneuerung Stetten IV wurde 2012 angeordnet. Das Gebiet umfasst die beiden Gemeindeteile Stetten und Erisried. Geplante Maßnahmen der Dorferneuerung sind die Gestaltung eines Dorfplatzes in Stetten, die Schaffung von Räumlichkeiten für die Dorfgemeinschaft und die Innenentwicklung. Wichtiges Element bilden dabei private Maßnahmen der Grundstückseigentümer. Insbesondere in Erisried ist das Dorfbild durch leerstehende bzw. -fallende Gebäude beeinträchtigt. Zudem geht es der Gemeinde um die Aktivierung des bürgerschaftlichen Engagements durch die Dorferneuerung. Der Vorstand der Teilnehmer- gemeinschaft Stetten IV hat 2014 Planungsaufträge vergeben. 2015 und 2016 wurden die Ortsdurchfahrt in Erisried und die Bergstraße in Stetten geplant. Der Ausbau in Erisried soll als erste Baumaßnahme der Dorferneuerung voraussichtlich 2019 im Zuge der Erneuerung der Staatsstraße und der Kreisstraße, der Verlegung von Gas- und Glasfaserleitung und der Erneuerung der Wasserleitung erfolgen. In 2017 wurden in einer Projektgruppe „Kinderbetreuung in der Gemeinde Stetten“ die kommenden Auf- gaben und der Bedarf an Kinderbetreuung in der Gemeinde erarbeitet. Diese Erkenntnisse fließen in die weiteren Planungen von Gemeinde und Teilnehmergemeinschaft ein, wo im Ort künftig welche öffentli- chen Nutzungen erfolgen sollen. Diese Planungen sollen ab 2018 erfolgen.

Dorferneuerung Könghausen II (Nr. 4.4 DorfR*), Gemeinde

Das Dorferneuerungsvorhaben wurde 2014 zur Förderung der Dorfgemeinschaft und des Vereinslebens eingeleitet. Das alte Feuerwehrhaus wurde abgerissen; an dessen Stelle wird ein Bürger- und Vereinshaus errichtet. Die Gestaltung der Außenanlagen ist ebenfalls Teil dieses Projekts. 2018 ist die Fertigstellung und Einweihung geplant.

Dorferneuerung Boos IV (Nr. 4.4 DorfR*), Gemeinde Boos

Eines der beiden Hauptziele der einfachen Dorferneuerung in Boos ist die Förderung eines neuen Nahwär- menetzes. Die Anlage wurde 2016 fertiggestellt und in Betrieb genommen. An das ca. 390 Meter lange Netz wurden Kindergarten, Feuerwehrhaus, Rathaus, Dorfgemeinschaftshaus, Pfarrheim, VR-Bank sowie Turnhalle und Schule angeschlossen. Der Jahresenergiebedarf liegt bei rund 610 MWh. Der weitere Schwerpunkt des Vorhabens ist die Förderung der Innenentwicklung mit dem Ziel vorhandene leerstehende Bausubstanz im Altort neuen Nutzungen zuzuführen. Dazu wurde ein Innenentwicklungs- konzept erarbeitet, auf dessen Grundlage in 2018 der Abbruch der ehemaligen Molkereischule erfolgt und anschließend innerörtlich Bauflächen geschaffen werden.

Dorferneuerung Westerheim V, Gemeinde Westerheim

Für die drei Dörfer Günz, Rummeltshausen und Westerheim wurde eine gemeinsame Vorbereitungspla- nung zur Dorferneuerung erstellt, die bereits auf das zuvor erstellte Gemeindeentwicklungskonzept auf- bauen konnte. Auf dieser fachlichen Grundlage wurde 2015 das umfassende Dorferneuerungsverfahren Westerheim V vorbereitet und eingeleitet. 2016 erfolgte die Vorstandswahl. Die Teilnehmergemeinschaft ist nun handlungsfähig. Sie konnte 2017 erste Objektplanungen und vertiefende Untersuchungen für die ersten der zahlreichen vorgesehenen Maßnahmen in Auftrag geben.

12 Schwerpunkt bilden Dorfplatzgestaltungen in allen drei Ortsteilen sowie insbesondere in Westerheim die Schaffung öffentlicher Einrichtungen, die das soziale Leben in der Gemeinde weiter stärken sollen. Dazu gehört die Sanierung des Alten Pfarrhofs, die Förderung eines Dorfladens sowie eines Dorfgemeinschafts- hauses in der bestehenden Ortsmitte.

Dorferneuerung Illerbeuren II (Nr. 4.4 DorfR*), Gemeinde

Zweck des Dorferneuerungsvorhabens Illerbeuren II ist die Förderung der Neugestaltung der Schmied- bergstraße, der Straße „Am Straun“ sowie des angrenzenden Umfeldes, unweit des Schwäbischen Bauern- hofmuseums. Die Baumaßnahmen in Bauträgerschaft der Gemeinde Kronburg wurden 2016/17 umgesetzt. Daneben können Privatmaßnahmen an Gebäuden und Hofräumen gefördert werden.

Dorferneuerung Niederrieden III (Nr. 4.4 DorfR*), Gemeinde Boos

Ziel des 2016 eingeleiteten Vorhabens Niederrieden III ist die Sanierung und Belebung des ehemali- gen Pfarrhofes, einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1769. Dadurch sollen vor allem die gemeindlichen und kirchlichen Aktivitäten konzentriert und in der Ortsmitte in einer guten baulichen Qualität angeboten werden. Bauträger der gesamten Maßnahme ist die Gemeinde Niederrieden, die den Pfarrhof 2013 zu diesem Zweck erworben hat. Ergänzend zur Gebäudesanierung und dem Anbau mit Saal ist die Gestaltung der Außenanlagen und des Pfarrgartens Teil des Projektes. Die Baumaßnahmen werden 2018 abgeschlossen.

Dorferneuerung Frickenhausen IV (Nr. 4.4 DorfR*), Gemeinde Lauben

Ziel des 2017 eingeleiteten Vorhabens Frickenhausen IV ist es, einen öffentlichen und bürgerschaftlichen Veranstaltungsraum zu schaffen, der für alle Benutzergruppen offensteht und multifunktional genutzt werden kann. So wird die Kommunikation verbessert und Freizeitaktivitäten und Kulturangebote erst mög- lich. Die barrierefreie Gestaltung, die Energie sparende Bauweise und die Grünflächen der Außenanlagen runden dieses gemeindliche Dorfgemeinschaftsprojekt ab. Die Bauarbeiten sollen 2018 und 2019 durch- geführt werden.

* Dorferneuerung nach Nr. 4.4 DorfR (Dorferneuerungsrichtlinien): Die Anordnung eines Verfahrens nach dem FlurbG kann unterbleiben, wenn nur eine begrenzte Aufgabenstellung vorliegt sowie Bodenordnungsmaßnahmen und öffentlich-rechtliche Regelungen durch das Amt für Ländliche Entwicklung nicht erforderlich sind.

13 Landschaft gestalten und Ressourcen schützen

Die Erhaltung und Gestaltung der Kulturlandschaft und der Schutz der Ressourcen sind im Landkreis Kernanliegen der Ländlichen Entwicklung. Nachfolgend berichten wir von den acht im Landkreis lau- fenden Projekten.

Flurneuordnungsverfahren Bad Grönenbach, Markt Bad Grönenbach

Im vereinfachten Flurneuordnungsverfahren Bad Grönenbach wird die Erschließung von Weilern und Ein- zelhöfen im Gemeindegebiet von Bad Grönenbach verbessert und die Bodenordnung hierfür durchgeführt. Alle Baumaßnahmen sind fertiggestellt. Im Jahr 2018 werden die Ergebnisse des Flurbereinigungsplanes bekanntgegeben. Der neue Rechtszustand soll noch im selben Jahr eintreten.

Flurneuordnungsverfahren Legau, Markt Legau

Im vereinfachten Verfahren Legau wird die Erschließung von Weilern und Einzelhöfen im Gemeindegebiet von Legau verbessert und die Bodenordnung hierfür durchgeführt. Von 2005 an erfolgte der Ausbau der geplanten Erschließungs- und Wirtschaftswege. 2015 wurden die vorerst letzten Baumaßnahmen abge- schlossen. Damit sind nun insgesamt 67 Wegebaumaßnahmen durchgeführt worden. Zur Aufstellung des Flurbereinigungsplans im 2764 ha großen Verfahrensgebiet sind noch weitere vermes- sungs- und katastertechnische Arbeiten sowie Gespräche mit den beteiligten Grundstückseigentümern notwendig.

Unternehmensverfahren Schlegelsberg, Markt Erkheim

Anlass für das Unternehmensverfahren Schlegelsberg war der Neubau der Staatsstraße 2012 zwischen Erkheim und Sontheim mit Hinführung zum neuen Autobahnanschluss an der A 96, die Höhenfreilegung der Straße mit der Bahnlinie Buchloe – Memmingen und eine Verlegung der Kreisstraße MN 32. Die Anor- dnung des Verfahrens erfolgte 2009 mit baldiger Durchführung der Wertermittlung der landwirtschaftli- chen Flächen. Nach der Fertigstellung der neuen Staatsstraße wurde diese im Sommer 2011 dem Verkehr übergeben. 2012 wurden die Grundstückseigentümer über ihre Abfindungswünsche gehört. Daraus er- stellte der Vorstand den Neuverteilungsentwurf. Seit der vorläufigen Besitzeinweisung im Frühjahr 2013 werden die neuen Flurstücke bewirtschaftet. Außerdem wurden in Bauträgerschaft des Staatlichen Bau- amts Kempten ergänzende Baumaßnahmen zur Anpassung des landwirtschaftlichen Wegenetzes an die neue Feldstruktur und zur Erschließung der neuen Grundstücke durchgeführt. Die Bekanntgabe des Flur- bereinigungsplans erfolgte 2016 ohne Widerspruch, sodass noch im gleichen Jahr der neue Rechtszustand eingetreten ist und die Ergebnisse der Bodenordnung zur Einarbeitung in Liegenschaftskataster und Grundbuch an die zuständigen Stellen abgegeben werden konnten.

14 Flurneuordnungsverfahren Woringen II, Gemeinde Woringen

Im vereinfachten Verfahren Woringen II wird die Erschließung von Einzelhöfen im Gemeindegebiet von Woringen verbessert und die Bodenordnung hierfür durchgeführt. 2012 wurde mit dem Ausbau von sechs Wegen begonnen. Auf Antrag mehrerer Beteiligter wurde 2013 das Verfahrensgebiet erweitert, sodass 2015 weitere sechs Wegebaumaßnahmen von der Teilnehmergemeinschaft ausgeführt werden konnten. Aktuelle Maßnahmen sind die Ertüchtigung der Autobahnunterführungen am Dietratrieder Weg (2017/18) und am Kämmelweg (2019), jeweils mit Ausbau der Zufahrtswege. Die Vermessung erfolgt nach Abschluss der Baumaßnahmen.

Flurneuordnungsverfahren Erkheim, Markt Erkheim

Im vereinfachten Flurneuordnungsverfahren Erkheim II soll die Bodenordnung für die Renaturierung des Wasenmooses durchgeführt werden. Das Wasenmoos ist eine rund 60 Hektar große Fläche von besonde- rem ökologischen Wert. Das Verfahren wurde vom Markt Erkheim in Abstimmung mit dem Bayerischen Bauernverband und dem Bund Naturschutz Erkheim beantragt. In einer intensiven Vorbereitungsphase konnte die Mitwirkungsbereitschaft der betroffenen Grundstückseigentümer sowie der berührten Verbän- de, Organisationen und Behörden erreicht werden. Der größte Teil der zur Renaturierung erforderlichen Grundstücke konnte inzwischen erworben und die Wertermittlung der Grundstücke durchgeführt werden. Es stehen nun die Planungen zur Erschließung der Flurstücke und zur Bodenordnung an.

Unternehmensverfahren Benningen II, Gemeinde Benningen

Die Gemeinde Benningen baute die Ortsumfahrung Benningen (Verlegung der Staatsstraße 2013) in gemeindlicher Sonderbaulast. Die Straßenbaumaßnahme verursachte größere An- und Durchschneidun- gen landwirtschaftlicher Grundstücke. Das Unternehmensverfahren wurde 2011 angeordnet. 2012 wur- den die zum Bau der Umgehungsstraße benötigten Flächen bereitgestellt. Bis auf geringe Restarbeiten wurde die Straße noch im selben Jahr fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Im Folgejahr wurde die Abmarkung und Vermessung der neuen Verkehrsanlagen durchgeführt. 2014 folgten eine ergänzende Erweiterung des Verfahrensgebietes und der Beschluss der durchgeführten Wertermittlung. Die Anhö- rung der Teilnehmer über ihre Abfindungswünsche und die Aufstellung des Neugestaltungsentwurfs fand 2016 statt, sodass seit 2017 die Bewirtschaftung der Flächen auf Grundlage der neuen Flurstücke erfolgt. Auf dieser Grundlage wird nun der Flurbereinigungsplan aufgestellt und den Teilnehmern 2018 bekanntgegeben.

Flurneuordnungsverfahren Könghausen, Gemeinde Eppishausen

Könghausen und das ebenfalls im Verfahrensgebiet gelegene Ellenried sind kleine Ortsteile der Gemeinde Eppishausen am nordöstlichen Rand des Landkreises Unterallgäu. Das Gebiet gehört naturräumlich zum Gebiet der „Stauden“. In den Nachbargemarkungen Mittelneufnach und Reichertshofen wurden bereits Flurneuordnungsverfahren durchgeführt. Von 2010 bis 2011 erarbeiteten Arbeitskreise konkrete Ziele für die beiden Flurneuordnungsverfahren Könghausen und Lutzenberg. Im Dezember 2013 wurde Könghausen

15 als vereinfachtes Verfahren nach § 86 FlurbG mit den Aufgaben Bodenordnung, Wegebau und Erhalt der Kulturlandschaft angeordnet. 2014 erfolgten die Erhebungen zur Landschaftsplanung. Aktuell arbeitet der gewählte Vorstand mit Unterstützung eines privaten Planungsbüros an der Aufstellung des Plans über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen.

Flurneuordnungsverfahren Lutzenberg, Gemeinde Eppishausen

Lutzenberg ist wie das benachbarte Könghausen ein kleiner Ortsteil der Gemeinde Eppishausen am nord- östlichen Rand des Landkreises Unterallgäu. Das Gebiet gehört naturräumlich zum Gebiet der „Stauden“. In den Nachbargemeinden Walkertshofen, Mittelneufnach und Obergessertshausen wurden bereits Flur- neuordnungsverfahren durchgeführt. Im Jahr 2010 und 2011 erarbeiteten Arbeitskreise konkrete Ziele für die beiden vereinfachten Flurneuordnungsverfahren Könghausen und Lutzenberg. Im Dezember 2013 wurde Lutzenberg als vereinfachtes Verfahren nach § 86 FlurbG mit den Aufgaben Bodenordnung, Wege- bau und Erhalt der Kulturlandschaft angeordnet. 2014 erfolgten die Erhebungen zur Landschaftsplanung. Aktuell arbeitet der gewählte Vorstand mit Unterstützung eines privaten Planungsbüros an der Aufstellung des Plans über die gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen.

Weitere aktuelle Vorhaben

Dorferneuerungs- und Infrastrukturprojekte zur Umsetzung des ELER-Programms 2014 – 2020

Die Förderung im Rahmen des ELER-Programms 2014 - 2020 dient der nachhaltigen Verbesserung der Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse auf dem Land. Die Kommunen können sich mit Ihren Projekten bewerben und werden mit Hilfe eines objektiven Krite- rienkatalogs in eine bayernweite Rangliste gestellt und ausgewählt. Zuwendungsfähig sind Investitionen in die Schaffung, Verbesserung oder Ausdehnung von Infrastrukturen. Es stehen drei Förderbereiche zur Auswahl:

Dorferneuerung - Lokale Basisdienstleistungen, wie  dorfgerechte Einrichtungen zur Förderung der Dorfgemeinschaft und Dorfkultur, beispielsweise die Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses;  Erhaltung, Umnutzung und Gestaltung von Gebäuden für gemeinschaftliche oder gemeindliche Zwecke von ortsplanerisch, kulturhistorisch oder denkmalpflegerisch besonders wertvollen Gebäuden;

Dorferneuerung - Kleine Infrastrukturen, wie  Projekte zur dorf- und bedarfsgerechten Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, wie Ortsstraßen, inner- örtliche Fuß- und Radwege, Brücken oder Parkplätze;  dorfgerechte Freiflächen und Plätze einschl. Ihrer Ausstattung;

Infrastrukturprojekte – Ländliche Wege, wie  Herstellung von Verbindungswegen zu Einzelhöfen und Weilern  sowie – wenn hierfür ein Gesamtkonzept (Kernwegenetzkonzept) vorliegt - von Feld- und Waldwegen;

16 Folgende Projekte wurden in den bisherigen vier Auswahlrunden der Jahre 2016 und 2017 ausgewählt:

Dorferneuerung – Kleine Infrastrukturen

Amberg, Gemeinde Amberg Bewilligter Zuschuss: 128.000 € In Amberg werden der Kirchplatz sowie der angrenzende Spielplatz ansprechend neu gestaltet.

Rammingen, Gemeinde Rammingen Bewilligter Zuschuss: 249.000 € In Rammingen werden die Außenanlagen rund um das neu erbaute Gemeindehaus erstellt, mit Vorplatz, Parkflächen und Spielplatz.

Dorferneuerung – Lokale Basisdienstleistungen

Unteregg, Gemeinde Unteregg Bewilligter Zuschuss: 317.000 € In Unteregg wird der leerstehende, sanierungsbedürftige und denkmalgeschützte Pfarrhof für gemein- schaftliche Zwecke hergerichtet.

Mohrenhausen, Gemeinde Kettershausen Bewilligter Zuschuss: 285.000 € In Mohrenhausen wird nach der angekündigten Schließung des Dorfwirtshauses neben der Kirche ein neues Bürgerhaus errichtet.

Vorbereitungsplanungen

Vorbereitungsplanung Dorferneuerung Benningen In Benningen begann nach der Planerauswahl Anfang 2017 die Vorbereitungsphase für die geplante Dorf- erneuerung. Nach vor wenigen Jahren erfolgter Fertigstellung der Ortsumfahrung sollen zusammen mit der Bevölkerung die neuen Handlungsmöglichkeiten im Ortskern von Benningen erfasst, diskutiert und dargestellt werden. Die Einleitung eines Dorferneuerungsverfahrens ist nach der Erarbeitung und Auswer- tung der aktuell laufenden Vorbereitungsplanung vorgesehen.

Sonstige Vorhaben

Vitalitätscheck

In der Gemeinde Kammlach wurde ein Vitalitätscheck erarbeitet. Durch diese systematische Erfassung und Darstellung von Leerständen und weiterer vorhandener Potenziale sollen künftige Handlungsschwerpunk- te für die Innenentwicklung der Orte Ober- und Unterkammlach erarbeitet werden.

17 Denkmalpflegerischer Erhebungsbogen Rammingen

In der Gemeinde Rammingen wurde für die beiden historischen Ortsteile Unter- und Oberrammingen im Auftrag des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben und in Kooperation mit dem Bayerischen Landes- amt für Denkmalpflege und der Gemeinde Rammingen jeweils ein denkmalpflegerischer Erhebungsbogen erstellt. Diese Zusammenstellung der historischen Struktur der Orte wurde 2017 fertiggestellt und in einer öffentlichen Versammlung den interessierten Bürgern vorgestellt.

Initiative „boden:ständig“

Im Jahr 2014 wurde im Landkreis Unterallgäu die Initiative „boden:ständig“ gestartet. Dabei geht es ins- besondere um eine nachhaltige Landnutzung, den Gewässerschutz und die Vermeidung von Bodenabtrag nach dem Motto „Erosion vermeiden - Bäche verbessern“. Dabei soll ein guter und nachhaltiger Zustand des Bodens und der Gewässer auf freiwilliger Basis unter Anwendung von bestehenden Programmen erreicht werden. Zwei Projektgebiete im Unterallgäu wurden intensiv durch den beauftragten Landschaftspflege- verband Unterallgäu e.V. untersucht und beraten: - Östliche Günz bei Erkheim - Alte Günz bei Kettershausen

Energiekonzepte

Der Markt Bad Grönenbach sowie die Gemeinden Boos und Stetten haben zur Umsetzung der Energie- wende mit finanzieller Unterstützung des Amtes für Ländliche Entwicklung Schwaben jeweils ein Ener- giekonzept erstellt. Im Dorfzentrum von Boos ist aus dem Energiekonzept nun ein Nahwärmenetz (siehe Vorhaben Boos IV) entstanden. Zudem steht am Amt ein Energieberater bereit, der die Teilnehmergemein- schaften und die Kommunen bei energetischen Fragen beraten kann.

Informationen zum Arbeitsprogramm und aktuelle Entwicklungen

Flurneuordnungen

Unternehmensverfahren Günz II Anlässlich des geplanten Neubaus des Autobahnzubringers der Staatsstraße 2020 aus Richtung Baben- hausen zur Bundesautobahn A96 hat das Landratsamt Unterallgäu ein Unternehmensverfahren nach § 87 FlurbG beantragt. Die Planfeststellung der Regierung von Schwaben zur Baumaßnahme wurde im Jahr 2014 erteilt. Nach Klagen vor dem Verwaltungsgericht wurde diese 2017 bestandskräftig. Die Einleitung des Unternehmensverfahrens durch das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben erfolgt nun voraussichtlich Ende 2018. Zweck des Verfahrens wird es insbesondere sein, die durch den Straßen- neubau entstehenden Nachteile für die allgemeine Landeskultur zu vermeiden, die ohne Durchführung einer Flurneuordnung bestehen bleiben würden.

18 Vom Markt liegt eine Anfrage vor, ob bodenordnerische Unterstützung geleistet werden kann, um in einem Teil der Gemarkung Lannenberg die massiv abweichenden Eigentumsverhältnisse und den tatsächlichen Verlauf von Gemeindeverbindungsstraßen und Feldwegen in Einklang zu bringen. 2018 soll mit den Grundstückseigentümern besprochen werden, ob dies einvernehmlich im Wege eines Flurneu- ordnungsverfahrens erreicht werden kann.

Dorferneuerungen

Die Gemeinde Oberrieden hat einen Antrag gestellt, am Sportgelände im Ort einen multifunktionalen Saalanbau zur Nutzung als Gemeindehaus im Rahmen einer Dorferneuerung zu fördern. Außerdem sollen einzelne begleitende Privatmaßnahmen im Ort gefördert werden. Der Markt Rettenbach stellte einen Antrag, den geplanten Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses in Frechenrieden zu fördern. Die Gemeinde Kronburg hat beantragt, die geplante Neugestaltung der Straßenräume im Hauptort Kron- burg im Rahmen einer Dorferneuerung zu fördern. Die Gemeinde Sontheim stellt derzeit Planungen an, für den Orteil Attenhausen ein Dorfgemeinschafts- haus mit Unterstützung der Dorferneuerung zu verwirklichen. Der Markt beabsichtigt, sich um eine Förderung für den Umbau eines denkmalgeschützten Gebäudes im Ort zu einem Dorfgemeinschaftshaus zu bewerben. Ein Einzelvorhaben der Dorferneuerung ist für den Booser Ortsteil Reichau im Arbeitsprogramm vorge- merkt. Dort sollen im Zusammenhang mit einer Sanierung der alten Schule Räumlichkeiten für die Dorf- gemeinschaft geschaffen werden.

Gemeindeentwicklung

Für die Gemeinde Eppishausen mit den Gemarkungen Eppishausen, Mörgen, Haselbach und Könghausen ist die Erarbeitung eines Gemeindeentwicklungskonzepts vorgesehen. Die Gemeinde Holzgünz strebt weitere Schritte zur gemeinsamen Entwicklung ihrer beiden Dörfer Schwaighausen und Holzgünz an. Dazu soll als vorbereitende Untersuchung ein Gemeindeentwicklungs- konzept erstellt werden.

Sie erreichen uns unter: Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben Dr.-Rothermel-Straße 12 86381 Krumbach (Schwaben) Tel.: 08282 92-0 Fax: 08282 92-255 E-Mail: [email protected] Internet: www.landentwicklung.bayern.de/schwaben

Ihr Ansprechpartner: Bauoberrat Christoph Graf Telefon 08282 92 328 E-Mail: [email protected]

19 Ländliche Entwicklung in Bayern

Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben Dr.-Rothermel-Straße 12 · 86381 Krumbach Telefon 08282 92-0 · Fax 08282 92-255 poststelle@ale - schw.bayern.de www.landentwicklung.bayern.de