Das Ostpreußenblatt

Nr. 33 – 19. August 2006 U NABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR D EUTSCHLAND C5524 - PVST. Gebühr bezahlt

Terrorgefahr in KLAUS D. VOSS: Deutschland?

on „Kontaktbrücken“ ist die Stunde Null VRede, wenn nachgefragt wird, s ist nicht gerade vergnüg- ob die islamistischen Londoner Elich, in diesen Tagen die Beinahe-Attentäter vom 10. August deutschen Feuilletons zu lesen. auch Verbindungen nach Deutsch- Natürlich geht es um Günter land gehabt haben. Mehr als eben Grass. Das Abwägen, wieviel jene „Kontaktbrücken“ sei es aber Bedauern sein muß, wieviel nicht gewesen, es gäbe keine An- Verständnis sein darf, will kein haltspunkte dafür, daß von Ende nehmen. Deutschland aus ein Tatbeitrag ge- Nicht alle trauen sich, bei leistet worden sei. Sind wir also si- Grass Genie von Charakter zu cher? Fakt ist, daß Bundesinnenmi- trennen, mit einem Schnitt. nister Wolfgang Schäuble mit ver- Seine Literatur ist geschrieben, schiedenen Amtskollegen in Euro- steht im Bücherregal; alter pa in Beratungen steht, um nach Ruhm. Sein Anspruch, gemeinsamen Sicherheitsmaßnah- zu deuten, ist verflogen. Bald men zu suchen. Verstärkte Sicher- auch in Nahost? Es ist wie mit einem ertapp- heitsvorkehrungen an den Flughä- Deutsche ten Dopingsünder: Nichts zählt fen können nicht alles sein. Doch Soldaten müssen mehr. wie kann man sich vor derartigen sich auf den Natürlich geht es in der Stun- Attentätern schützen? Mehr dazu Einsatz im de Null nach Grass um anderes auf Seite 6. Libanon als um seinen Flirt mit dem Hel- einstellen. dentum, um seine Zeit in der Waffen-SS. Es geht jenen mora- Foto: pa Um ein lischen Rigorismus, den sich viele Zeitgenossen bei Grass Idol ärmer ausgeliehen hatten und mit dem in der Zeit seit dem Krieg ünter Grass hat mit seiner die Lebensläufe der anderen G „Beichte“, bei der Waffen-SS Abmarsch in den Libanon abgewertet wurden. gewesen zu sein, in Deutschland Mit einem wie Günter Grass eine aufgeregte Debatte losgetre- Bundeswehr muß einen Uno-Einsatz übernehmen, den sie nicht leisten kann im Rücken waren die morali- ten. Während der Literaturnobel- schen Logenplätze sicher. Er preisträger, der mit diesem Ge- Von KLAUS APFELBAUM wird das Bundeskabinett die Wei- nistan, im Kosovo, am Horn von werden, bedeutet nichts anderes, hätte zu jeder Zeit die Dinge ständnis auf sein neues, autobio- chen für den Einsatz stellen und Afrika und im Kongo gebunden. als den Uno-Auftrag mit Waffen- geradestellen, dem einen oder graphisches Buch „Beim Häuten damit eine der schwerwiegend- Gepanzerte Fahrzeuge sind Man- gewalt durchzusetzen. Die deut- anderen beistehen können, der Zwiebel“ aufmerksam mach- ie Uno-Resolution 1701 sten Entscheidungen der letzten gelware. Jetzt rächt sich, wie sehr schen Einheiten werden im Na- mit einer Lesung aus der eige- te, sich „persönlich verletzt“ zeigt, verlangt das Unmögliche: Jahre treffen. Auch Bundespräsi- die Armee in den vergangenen hen Osten immer unter dem Ver- nen Vita – doch Grass fand sich sind viele seiner Anhänger um DMit diesem Auftrag des Si- dent Köhler glaubt, daß sich Jahren vernachlässigt wurde. Für dacht stehen, als Schutztruppe Is- selbstgerecht genug. ein Idol ärmer. Seite 4 und 8 cherheitsrates sollen die Waffen- Deutschland diesem Einsatz nicht den Einsatz im Libanon kommen raels ausgerückt zu sein – „kein Der Selbstverrat des Nobel- ruhe im Libanonkrieg auf Dauer entziehen darf. Im Bundestag, das nur noch Restkontingente des deutscher Soldat wird auf Israelis preisträgers ist die eitelste Vari- erzwungen, die Autorität der liba- ist zu befürchten, wird die Große Heeres in Frage – mit fragwürdi- schießen“, stellte Regierungsspre- ante des Rückzugs – Grass ver- Lenz in letzter nesischen Regierung wiederher- Koalition über alle Bedenken ein- ger Ausstattung. Und das vor ei- cher Steg von vornherein klar. abschiedet sich aus dem Kartell gestellt und alle Milizen außer- zelner Abgeordneter hinweg die nem gefährlichen Hintergrund: Das macht die deutschen Solda- der ewigen Rechthaber und Sekunde gerettet halb der regulären libanesischen erforderliche Mehrheit zustande Der Konflikt in Afghanistan wird ten zum ausgesuchten Angriffs- läßt seine Gutmenschen allein. Armee entwaffnet werden; eine bringen. CSU-Chef Stoiber wird immer blutiger, die alliierten ziel für Terroristen. Er geht, ohne sich die Rech- on der Öffentlichkeit unbe- 15 000 Mann starke Uno-Truppe in der Koalitionsspitze mit seinen Truppen stehen vor einer breiten Der Libanon-Krieg hat Israel nung aufmachen zu lassen. V merkt wäre beinahe der aus soll außerdem den gesamten Waf- Warnungen vor dem Libanon- Offensive der Taliban. weltweit viel Rückhalt gekostet, Einer wie Grass spürt auf der Ostpreußen stammende Schrift- fennachschub an die Hisbollah Einsatz isoliert bleiben. Selbst die Marine, die nur noch die militärischen Ziele hat das Haut, daß zwei Generationen steller Siegfried Lenz verstorben. unterbinden. Keiner dieser Punk- Aus Sicht der Bundeswehr ist begrenzte Einsatzkräfte hat, kann Land deutlich verfehlt. Aber die nach dem Krieg das enge Ge- In letzter Sekunde wurde bei dem te läßt sich annähernd vollständig die Leichtigkeit, mit der Politiker bei ihrem Auftrag, das Waffenem- politischen Ziele wurden im gro- viert der Meinungshoheit im März 80 Jahre alt gewordenen politisch oder militärisch umset- den Armee-Einsatz festlegen, bargo gegen den Libanon zur See ßen und ganzen umgesetzt: Jetzt durchbrochen ist, es gibt neue Lycker eine Notoperation durch- zen. Es scheint schon beschlossen nicht mehr nachzuvollziehen. durchzusetzen, schnell in brenzli- ist die gesamte Weltpolitik in den Leitgedanken: Unser charman- geführt. Lenz hat sich inzwischen zu sein, daß auch deutsche Solda- Hubschrauber-Einheiten und Sa- ge Situationen geraten. Nahost-Konflikt eingespannt, und ter Patriotismus ist nur ein von seiner Bauchentzündung er- ten an diesem Abenteuer teilneh- nitätskräfte stehen nicht mehr in Das „robuste Mandat“, mit dem internationale Einheiten bilden Stück davon. Es ist wieder eine holt und wurde aus dem Kran- men müssen. Vermutlich am Mitt- ausreichender Stärke zur Verfü- die Vereinten Nationen die Solda- einen Schutzkorridor. (Siehe auch Stunde Null. kenhaus entlassen. woch der kommenden Woche gung, die Verbände sind in Afgha- ten in die Konfliktzone schicken den Nahost-Bericht auf Seite 7). Erzwungene Wege zu sich selbst »Nicht objektiv« Die Berliner Ausstellung »Flucht und Vertreibung« – Viele Fragen bleiben offen Polen reagieren ablehnend auf BdV-Initiative

Von KLAUS D. VOSS halten bleibt, im Zentrum der tritt im Hauptteil der Ausstellung teilt? Auch die Würde der Opfer ist ie Ausstellung „Erzwungene nischen Regierung, Irena Lipowicz. deutschen Geschichte, war die weit zurück. unteilbar. DWege“ im Berliner Kronprin- Sachlich falsch erklärte sie, die Mühen der Ausstellung wert. Man kann gegen die Berliner Im Umgang der Deutschen mit zenpalais hat in Polen heftige Re- Ausstellung zeige vom Zweiten ie Kultur des Erinnerns ist ein Nicht ohne Erfolg, wie der Zu- Ausstellung wenig einwenden, nur ihrer Geschichte sind Brüche nicht aktionen hervorgerufen. Weltkrieg nur das Jahr 1945. DGrundstein zivilisierter Ge- strom in den ersten Tagen zeigt: das eine: Es fehlt das kleine Quent- selten; das öffentliche Erinnern an Der Warschauer Oberbürgermei- Die polnischen Reaktionen gip- sellschaften – und ein Maßstab für Auffallend viele jüngere Menschen chen Mut, das eine Sache zu etwas Flucht und Vertreibung ist in einer ster und Ex-Ministerpräsident felten in der offensichtlich staatlich die politische Kultur in einem vertiefen sich in die Dokumente. Großem macht. Es scheint durch, solchen Bruchspalte versteckt. Marcinkiewicz hat eine -Rei- erzwungenen Rücknahme zweier Staat. Die Ausstellung „Erzwunge- Doch es bleiben Fragen offen. daß man sich nur getraut hat, die Doch die Biographien von heute se abgesagt und in diesem Zu- Exponate, einer Stickerei und eines ne Wege: Flucht und Vertreibungen Das Schicksal der deutschen Leiden der Deutschen in verdünn- lebenden zehn Millionen Men- sammenhang behauptet, die Aus- Buches, des Historischen Mu- im Europa des 20. Jahrhunderts“, Flüchtlinge und Vertriebenen zum ter Dosierung zu zeigen. Warum? schen sind mit diesem düsteren stellung sei „eindeutig gegen Polen seums in Warschau. die jetzt die erste Bewährung vor Ende des Zweiten Weltkriegs wird Die Besucher geben offen an, mehr Kapitel verbunden, als Betroffene gerichtet“. Die Berliner Ausstellungskura- den Augen der Besucher bestehen in der Ausstellung in die Leiden Antworten erwartet zu haben. und als deren Nachkommen. Ministerpräsident Jaroslaw Kac- torin Katharina Klotz soll nach muß, stellt vieles auf die Probe. Die anderer europäischer Völker ein- Niemand wäre auf die Idee ge- „Man wolle durch ein europäi- zynski nannte die Ausstellung eine Angaben der „taz“ in diesem Zu- Ausstellung ist sorgsam durch- gebettet, die ebenfalls vor Willkür kommen, bei einer Ausstellung in sches Tor gehen, um einen Blick „sehr schlechte, beunruhigende sammenhang von „Stalinismus“ dacht, sie wird ohne Aufgeregthei- und Verbrechen fliehen mußten: Deutschland den Opfern des Holo- auf das deutsche Schicksal zu wer- und traurige Initiative“. Auch der gesprochen haben. Die Rückforde- ten präsentiert. Griechen und Armenier, Ungarn caust die Namen und Gesichter fen“, meinte die Präsidentin des polnische Staatspräsident griff die rung weiterer 18 Exponate aus zu- Der Ort im Zentrum , im und Türken, Polen und Zyprioten. anderer anzufügen, die ebenfalls „Bundes der Vertriebenen“, Erika Ausstellung an. Es gebe in meist privaten polnischen Bestän- Kronprinzenpalais Unter den Lin- Menschen, die zum Spielball poli- von Völkermördern getötet wur- Steinbach, als Initiatorin der Berli- Deutschland immer stärkere Stim- den, darunter von der polnischen den, nahe zur Museumsinsel mit tischer Interessen gemacht wurden den. Das verbietet sich von allein. ner Ausstellung. Im Grunde auch men, so Lech Kaczynski, „die die Küstenwache die Glocke der in Blick auf den Sarkophag der DDR, oder zum Opfer grausamer Rache. Ist es nicht so, daß man die Leiden ein erzwungener Weg, selbst wenn deutsche Verantwortung für den der Ostsee versenkten „Gustloff“, den schon halb abgerissenen „Pa- Eine beeindruckende Mahnung, des einzelnen mißachtet, wenn am Ziel ein „Zentrum gegen Ver- Zweiten Weltkrieg relativieren“. wird jedoch nach Aussage last der Republik“, ist gut gewählt. die ihre Wirkung nicht verfehlt. man sein individuell erlebtes treibungen“ stehen sollte. (Siehe Ähnlich äußerte sich die ehemali- des Kurators Rogasch nicht erwar- Daß hier die Erinnerung wachge- Aber das Schicksal der Deutschen Schicksal durch das der anderen Bericht über die Ausstellung S. 2) ge Deutschlandbeauftragte der pol- tet. B. Knapstein 2 Nr. 33 – 19. August 2006 P OLITIK

DIESE WOCHE »Das eigene Leid zeigen« Hintergrund Besucher der Ausstellung »Erzwungene Wege« vermissen einen klaren Standpunkt

Der Balken im eigenen Auge Von PETER WESTPHAL polemisiert hatte. Wenn dieser näheren Umfeld gibt es Men- lenstein und ist fassungslos wegen ten. Der abschätzig als „Masuren- Der Skandal ist weniger nun offensichtlich befriedigt äu- schen, die vom Schicksal der Ver- einer Textpassage in der Ausstel- schein“ bezeichnete Paß entschied Günter Grass’ »Jugendsünde« ßert, daß in dieser Ausstellung treibung betroffen sind. lung, in der es heißt, daß sich seit unter anderem darüber, „ob man als sein langes Schweigen 4 ahlreiche Besucher ström- „doch alles sehr ausgewogen sei“, Ein jüngeres Paar aus Berlin 1947 die Lage der Deutschen in für ein Brot zwölf oder 60 Zloty zu ten in die am vergangenen mag das manchem wie ein Pyr- (Wulff, 39, und Anna, 36) fin- Polen gebessert habe. Für ihn ist zahlen hatte“. Von alldem, so Sta- Z Wochenende eröffnete rhussieg erscheinen. det dessen Dokumentation „zu diese Aussage „unerträglich“. Er schinski verbittert, finde sich in Deutschland Schau der Stiftung „Zentrum ge- Trotz der Einbettung der deut- mickrig“. Auch ihnen drängt sich berichtet von den Schikanen der der Darstellung nichts. gen Vertreibungen“ im Berliner schen Vertriebenenbilanz in eine der Eindruck auf, als hätte die jah- Zwangspolonisierung im Januar Eine andere Besucherin ist ent- Gefeilsche um die Kronprinzenpalais, die unter dem europäische Perspektive – die Ko- relange Kritik Einfluß auf das Aus- und Februar 1949. Deutsche, die täuscht, da sie gerade aus dem di- Opferzahlen bemühten Titel „Erzwungene We- Kuratorin Katharina Klotz erzählt stellungskonzept gehabt. Wenn es sich weigerten, polnische Pässe rekt gegenüberliegenden „Deut- 45. Jahrestag des Mauer- ge: Flucht und Vertreibung im Eu- als positiven Ausweis, daß das dereinst zu einer Dauerausstel- anzunehmen, wurden mit Lastwa- schen Historischen Museum“ baus von Debatte überdeckt 5 ropa des 20. Jahrhunderts“ steht. Schicksal Deutschlands ja nur ein lung käme, dann müsse das Kon- gen deportiert um sie zu „über- (DHM) kommt, wo die Schau Nach jahrelangem Anlauf ist nun Drittel der gesamten Darstellung zept anders aussehen, sonst – so zeugen“. Er erinnert sich an die „Flucht, Vertreibung, Integration – ein erster Schritt in die Öffentlich- einnimmt – ist die Reaktion der die beiden – könnte diese „genau- Zeilen eines Gedichts, in dem es Heimat“ gezeigt wird, deren Be- Politik keit gemacht worden auf dem Weg Presselandschaft, nicht nur in Po- sogut in Warschau stehen“. Anna: heißt: „Wir wurden gejagt / wie trieb jetzt noch bis zum 27. August zu einem „Zentrum gegen Vertrei- len, voll von bösen Unterstellun- „Das ganze Land kuscht davor, das Wild in den Wäldern, / wie verlängert wurde. Dort sei alles Wann schlagen bungen“. Zugleich aber wird hier gen. Als eklatantes Beispiel für dem Ausland gegenüber das eige- die Hasen auf den Feldern“ und umfangreicher und plastischer, et- die »Schläfer« zu? deutlich, daß die schon länger Falschmeldungen nennt Kuratorin ne Leid zu zeigen.“ Sie beklagt das „hinter die Oder möchte ich gerne wa durch die Plakate der Parteien Bislang blieb Deutschland kursierende Befürchtung politi- Klotz die „Berliner Zeitung“, der- „fehlende Selbstbewußtsein“ und / sogar bei Nacht mit der Laterne“. und diverse Filmausschnitte. Im von Islamisten verschont 6 scher Einflußnahme sich wohl zufolge hier „hauptsächlich aus den Zustand „doppelten Leids“: Alles andere als poetisch erlebte Kronprinzenpalais dagegen gibt es doch in der Konzeption niederge- deutscher Perspektive“ berichtet als Opfer nicht einmal auf das ei- er die Stunde, als der Stolz seiner nur ein dürftiges Faltblatt. Katalog schlagen hat. Als Beleg hierfür werde. Für die Besucher entbehrt gene Leid hinweisen zu dürfen. Ei- Mutter gebeugt wurde. Diese hatte und ein Begleittext sollen in den Aus aller Welt mag nicht nur ein Urteil von Mar- diese Behauptung jeder Grundla- gene Schuld würde dadurch ja mit Lungenentzündung und ho- nächsten Tagen folgen. kus Meckel dienen, der wie kein ge. Und gerade deshalb vermissen nicht geringer, so aber würde das hem Fieber im Bett gelegen, als Folgenlos dagegen blieb eine Ak- Die Waffenlieferanten der anderer gegen die Präsidentin des viele von ihnen die angemessene Leid der Betroffenen nur noch polnische Beamte mit Waffenge- tion vom Tag nach der Eröffnung. Hisbollah „Bundes der Vertriebenen“ (BdV) Darstellung des deutschen Vertrie- größer. Die Reaktionen von polni- walt in das Haus drangen, um sie Da hatten rund 20 linksradikale Israels Blitzkrieg Erika Steinbach und die Stiftung benenschicksals. Ein Schicksal, scher Seite nehmen sie nicht sehr zur Aufgabe ihrer deutschen Iden- Gegendemonstranten unter dem ist gescheitert 7 „Zentrum gegen Vertreibungen“ das eigentlich ganz Deutschland ernst. Doch gerade ältere Besu- tität zu zwingen. Der Sohn er- Motto „Deutsche Täter sind keine beträfe, denn in fast cher werden angesichts der grote- innert sich – bemüht, die Fassung Opfer“ gegen die Ausstellung de- jeder Familie be- sken polnischen Proteste unwill- zu wahren –, wie seine Mutter monstriert. Einzig erfreulich an Kultur ziehungs- kürlich an die Provokationen Po- sich standhaft weigerte, während dem kümmerlichen Haufen, auf weise lens in der Vorkriegszeit und an er und seine Geschwister sie den die Passanten überrascht, an- Thalia mag nicht im die Verbrechen in der Nachkriegs- ängstlich anflehten. Als die Solda- gewidert und mit Unverständnis schwimmen oder wie die zeit erinnert. Der 70jährige Horst teska drohte, die Mutter auf der reagierten: Er ist in der Bevölke- Kammeroper Rheinsberg Staschinski ist sichtlich erregt. Stelle zu deportieren, setzte sie rung ohne jeden Rückhalt. dem Wetter trotzte Er stammt aus dem Kreis sich schließlich an den Tisch und 9 Ortelsburg im Be- unterschrieb mit zit- Ausstellung 11. August bis 29. Ok- zirk Al- ternder Hand – tober 2006, Kronprinzenpalais, Ostpreußen heute und gab ihre Unter den Linden 3, 10117 Berlin. Identität, um ihr Mo. bis So. 10 bis 19 Uhr, Eintritt: Die Hoffnung stirbt zuletzt Leben zu ret- 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Ver- anstalter: Stiftung „Zen- Die Bruderschaft Salem trum gegen Ver- errichtet Kinderdorf treibungen“. im Kreis Fischhausen 13 Geschichte Der wahre Bezwinger Napoleons Vor 175 Jahren starb Graf Neidhardt von Gneisenau 21

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Die Schulden-Uhr: Geldregen Die Vertreibung der Polen: Ein älteres Paar betrachtet in der Ausstellung „Erzwungene Wege“ in Berlin die Schautafel zu diesem Thema. Foto: epd ndlich eine positive Nach- E richt: Die Steuereinahmen sind im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 11,5 Pro- 65 Milliarden zent gestiegen, insgesamt wur- den in den ersten sieben Mona- Praxisfremd und lebensfern Euro am ten sogar 20 Milliarden Euro mehr eingenommen. Nun er- Sachverständigen-Beirat wollte Steuervorteile für Gemeinnützige fast ganz streichen Fiskus vorbei tönt aus Union und Opposition der Ruf nach Rücknahme der Von KLAUS D. VOSS Höhen des „Olympischen Sport- nen nur noch dann anzuerken- Menschen in Ehrenämtern und anze 65 Milliarden Euro an für 2007 geplanten Mehrwert- bundes“ hagelte es Kritik und Un- nen, wenn deren mildtätige Hilfe freiwilliger Arbeit. Doch ohne GGewinnen sollen deutsche steuererhöhung. Aus dem verständnis. Selbst das „Deutsche wirklich Bedürftigen wie Sozial- den Einsatz der Ehrenamtlichen Unternehmen laut den neuesten Bundesfinanzministeriums anchmal darf man sich Rote Kreuz“, die „Malteser“ und hilfeempfänger oder Jugendlichen könnten heutzutage noch nicht Schätzungen des Bundesfinanzmi- kommen jedoch Warnrufe: nur wundern, auf welche „Johanniter“, denen der Beirat das ohne Einkommen zugute komme; einmal die Schulen ihren Betrieb nisteriums am deutschen Fiskus Selbst mit den Mehreinnahmen M Helfer sich die Bundes- Rettungswesen privatisieren wollte, alles andere sei steuerlicher aufrechterhalten – weil an allen vorbeischleusen. Die Behörde ist ist 2006 mit einer Neuverschul- regierung stützt: Der wissenschaft- schalteten das Blaulicht der Empö- „Wildwuchs“. Of- Ecken Lehrer auf den Wert gekommen, indem sie dung von gut drei Prozent des liche Beirat beim Bundesfinanzmi- rung ein. fenbar dachten und Betreuer feh- die Abweichung des erwirtschafte- Bruttoinlandsproduktes zu nisterium, bisher nicht als Hort Während Finanzstaatssekretärin die Wissenschaft- Wissenschaftler len. Und wer „Es- ten vom steuerlich erfaßten Gewin- rechnen. von Revolutionen verdächtigt, hat Barbara Hendricks (SPD) sich beim ler, durch Einspa- sen auf Rädern“ nen errechnen ließ. Damit ein Schreckensszenario vorgelegt – wissenschaftlichen Beirat für rungen bei dem hofften offenbar auf voll besteuern Deutschland, das laut Haushalts- 1.518.673.102.078 ¤ fast die komplette steuerliche Be- „wichtige Denkanstöße“ bedankte Gemeinnützigen Steuersegen möchte oder die plan für 2006 eine Neuverschul- günstigung der gemeinnützigen und nur in der einen oder anderen könne man auf Sportvereine dung von 41 Milliarden Euro hat, (eine Billion fünfhundertacht- Arbeit wollten die Forscher strei- Frage Zweifel hatte, ob sich das al- den großen Steu- gängeln möchte, einen Teil dieses Geldes als Steuer- zehn Milliarden sechshundert- chen, „damit die les umsetzen las- erkuchen noch ein Sahnehäub- der sollte schon einmal das Geld einnahmen abschöpfen kann, will dreiundsiebzig Millionen ein- unsystematische se, kam tags dar- chen setzen. bereitstellen für die Tausend- Bundesfinanzminister Peer Stein- hundertzweitausend und ach- Förderung ein En- Staatssekretärin auf aus den Kulis- „Praxisfremd und lebensfern“: schaften von Sozialarbeitern und brück (SPD) den Satz der Körper- tundsiebzig) de hat“. Ein Lehr- sen des Kanz- Wer, wenn nicht die gemeinnützi- Übungsleitern. schaftsteuer von jetzt 25 Prozent stück für Politik à sprach von »wichtigen leramtes das Aus: gen Vereine und Organisationen So weit wird es nicht kommen, halbieren und im Gegenzug 50 Vorwoche: 1.517.394.267.992 ¤ la Berlin. Denkanstößen« Die Ansichten der bewegt in diesem Land noch et- aber die Berliner Ministerien soll- Prozent der Ausgaben für Mieten, Verschuldung pro Kopf: 18.408 ¤ Die Folge: Som- Professoren seien was, organisiert den Breitensport, ten dringend prüfen, von wel- Pachten, Zinsen, Leasingraten und Vorwoche: 18.392 ¤ meralarm für alle, „praxisfremd und pflegt das kulturelle Erbe, besorgt chem Sachverständigenkreis sie Lizenzentgelte dem Gewinn vor die für unsere Gesellschaft etwas lebensfern“ und „vielleicht höch- den Schutz der Natur? ihre Politik ausdenken lassen, ne- Steuern zurechnen. Auch sollen (Stand: Dienstag, 15. August zu leisten bereit sind. Von der stens ökonomisch überzeugend“. „Höchstens ökonomisch über- gative Erfahrungen gibt es genug: die Möglichkeiten der Firmen, ihre 2006, 12 Uhr. „Bundesarbeitsgemeinschaft der Der Beirat hatte allen Ernstes zeugend“: Nicht einmal diese ob die Ratgeber-Kommissionen Gewinne bei Tochterfirmen im Zahlen: www.steuerzahler.de) Freien Wohlfahrtspflege“, über den verlangt, die steuerliche Begünsti- Rechnung geht auf – leider enga- nun nach Rürup benannt waren steuergünstigeren Ausland zu ver- „Deutschen Kulturrat“ bis in die gung gemeinnütziger Organisatio- gieren sich nicht mehr genug oder gar nach Hartz. steuern, wieder minimiert werden. P REUSSEN / BERLIN Nr. 33 – 19. August 2006 3

Schlechte Noten Jetzt auch Brandenburg Die Bevölkerung schrumpft und altert immer mehr – ein Besuch in Lebus an der Oder Von HARALD FOURIER

ergangene Woche war in Berlin-Mitte V wieder das Gauklerfest. Da treten Unter- haltungskünstler wie Musiker, Entfesselungs- akrobaten, Clowns oder Schauspieler auf Stelzen auf. Am Eingang stand ein Amerikaner, der mit einer lodernden Fackel die abenteuerlichsten Tänze vollführte. Nachdem der Feuerschlucker fertig und einige seiner Barthaare angesengt waren, hielt er einen Beutel auf und kassierte seine Gage, von jedem, der ihm etwas geben wollte. Er wurde reichlich belohnt, weil die Zuschauer zufrieden waren. So läuft das im Showgeschäft. Und nicht nur da. Ob ein Friseur, ein Dolmetscher oder eine Vertragswerkstatt gut ist oder nicht, spricht sich rum. Der gute Ruf wird zum Maßstab für die Preisbemessung. Wie sollte es in einer Marktwirtschaft sonst sein? „Die gehen weg“: Berliner Professoren glauben, daß Für die Jugend bietet das roman- „Kundenzufriedenheit“ für sie kein Kriterium tische Städtchen sein sollte. Die Benotung ihrer Leistung auf kaum Aussichten der Internetseite www.meinprof.de ist ihnen – hier die Oder ein Dorn im Auge. Dort bewerten Studenten bei Lebus ihre Professoren. Noten verteilen, aber selbst keine ertragen Foto: pa – geht das überhaupt? In den Vereinigten Staaten ist es normal, daß Studenten nach einem Semester sagen, wie ihnen eine Von MARKUS SCHLEUSENER den Jahren unmittelbar danach aus. sich um das Heimatkundemuseum sei- (30 Euro). Sie glichen den Weggang Vorlesung gefallen hat. Schließlich zahlen Sie war während des aufregenden ner Stadt. Jeden Tag erklärt er Besu- der einheimischen Jugendlichen aus, ihre Familien oder Stipendiengeber horrende Wendejahrs auf spektakuläre 0,7 Kin- chern aus der Umgebung das Auf und so Tillack. „Die gehen weg, um eine Summen an US-Universitäten für die Ausbil- ittags ist der geeignete Zeit- der pro Frau abgesunken. Diese (weni- Ab des Ortes. Lehrstelle zu bekommen.“ dung ihrer Kinder oder Stipendiaten. punkt, um die „Norma“-Fili- gen) Jugendlichen verlassen in den Lebus sei wegen der Handelswege Lebus bietet neben dem städtischen In Deutschland dagegen sind die M ale in Lebus an der Oder zu neuen Ländern in den kommenden groß geworden, die schon im 9. Jahr- sogar noch einen kirchlichen Kinder- Mechanismen von Angebot und Nachfrage besuchen. Gleich am Ortseingang Jahren die Schule. Arbeitskräfteman- hundert hier entlang führten, erklärt garten. Aber die Gesamtschule wurde außer Kraft gesetzt. Obwohl Hochglanzmaga- buhlt der Supermarkt mit seinem gro- gel wird die unaufhaltsame Folge sein. Hunger. „Der Handel, der hier durch- 2005 bereits geschlossen. Der Gebur- zine hierzulande regelmäßig Ranglisten von ßen, fast leeren Parkplatz um Kund- Seit der Wende haben bereits 1,5 kam, hat den Menschen Wohlstand ge- tenmangel nach 1990 zeigt seine Wir- Universitäten veröffentlichen, wird nicht die schaft. Das Gewerbegebiet daneben ist Millionen Menschen ihre Heimat in bracht, und die Burg hat ihnen Schutz kung. Einzelleistung des Professors gewürdigt. Und teilweise verlassen und mit Bauzäu- der früheren DDR verlassen. Branden- gegeben.“ Zudem verfügt Lebus über keinen das, obwohl die Aussage über die Fertigkeiten nen abgesperrt. burg ist bisher – anders als die ande- Im Dreißigjährigen Krieg wurde im- großen Arbeitgeber mehr. Die LPG ist eines einzelnen Professors weit Zwischen den langen Regalreihen ren Länder – von einem solchen Exo- mer wieder geplündert. Durch Ansie- pleite, sie war früher der größte Be- aussagekräftiger, zielgenauer wären als eine der Kaufhalle verlieren sich gerade dus weitgehend verschont geblieben. delungspolitik und das Urbarmachen trieb. „Auch das Handwerk ist runter“, pauschale Bewertung eines ganzen vier Kunden, die langsam ihren Ein- Die Verluste werden durch Berliner des Oder-Ostufers stieg die Einwoh- klagt Hunger. Fachbereichs oder gar einer gesamten Uni. kaufswagen vor sich herschieben. Ne- ausgeglichen, die nach Kleinmachnow, nerzahl aber wieder. 15 Jahre durfte Experten sprechen vom „Anpas- Nun haben die Hochschullehrer den ben der Kasse lockt der Fleisch- und Potsdam, Stahnsdorf oder Oranien- steuerfrei wirtschaften, wer ans Ost- sungsprozeß“, wenn sie den Nieder- Berliner Datenschutzbeauftragten vorgeschickt, Wurststand mit integriertem Imbiß. burg ins Grüne ziehen. Oder durch ufer übersiedelte. gang ganzer Regionen beschreiben. der behauptet: „Es geht darum, daß sich „Donnerstags ist Schlachtetag“, steht Neu-„Berliner“ aus westdeutschen Re- Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die Lebus im Oderbruch und der gesamte Professoren diskriminiert fühlen.“ Die von auf dem Schild. Von Ansturm auch gionen, die zwar in der Hauptstadt ar- Stadt 3 000 Einwohner. Anfang 1945 Landkreis Märkisch-Oderland werden privater Seite ins Leben gerufene Internetseite hier keine Rede: An einem Stehtisch beiten, aber lieber im ruhigen Umland war Lebus ein Vierteljahr lang Haupt- trotz aller hier sichtbaren Schwierig- soll stillgelegt werden. beißen ein älterer Mann und seine wohnen. kampflinie. Die Rote Armee wütete keiten vermutlich noch glimpflich da- Die Professoren sind dem Wettbewerbs- zehnjährigen Enkeltochter in ihre Der Landkreis Märkisch-Oderland, ganz besonders, berichtet Manfred vonkommen. Berlin-fernen Landkrei- prinzip enthoben und wollen das auch um Bockwürste. An der Kasse warten jetzt zu dem Lebus zählt, konnte seine Ein- Hunger. Als die evakuierten Einwoh- sen wie der Uckermark im Norden jeden Preis bleiben, so ihr Ziel. Der Vorwurf drei ältere Frauen. Die Kleine ist schon wohnerzahl zwischen 1990 und 2004 ner zurückgekehrt seien, habe alles in oder der Oderspreewald-Lausitz im der „Diskriminierung“ ist nachgerade lächer- fertig mit dem Essen, quengelt: „Opa, sogar steigern. Der Kreis reicht von Trümmern gelegen. Nach dem 8. Mai Süden werden Bevölkerungsrückgän- lich. Studenten, die alsbald Studiengebühren laß uns nach Hause gehen!“ Berlin bis zur Oder. Dabei ergoß sich seien noch einmal 200 Menschen von ge von zehn und mehr Prozent pro- zu entrichten haben, werden es sich nicht Sie wächst ohne viele Gleichaltrige der Strom der Zuzügler jedoch fast explodierenden Landminen zerrissen phezeit. länger bieten lassen, daß sich der Lehrkörper auf. In zehn Jahren wird sie vielleicht ausschließlich in die Gemeinden ganz worden. Wenn die Einwohnerzahlen wenig- einer Beurteilung durch die „zahlende Kund- weggehen. Denn sie ist in einer Region nahe bei der Hauptstadt. Der Rand der 1990 hatte der Ort wieder 1700 Ein- stens stagnieren, dann dank längerer schaft“ entzieht. mit deutlich weniger als 1,3 Kindern Mark ging beinahe leer aus und muß- wohner. Diese Zahl ist bis heute auf Lebenserwartung. Die brandenburgi- Im eigenen Interesse – denn die Qualität pro Frau (2003) zur Welt gekommen, te teilweise dramatische Bevölke- 2 600 angestiegen, mit den eingemein- sche Landesregierung prognostizierte ihres Studiums entscheidet über ihre Zukunft die auch 2016 laut Prognose genauso rungsrückgänge verkraften. deten Dörfern ringsum sogar auf 3 375. kürzlich sehr nüchtern: „Sinkende am (Arbeits-)Markt, und der wird über sie strukturschwach und trostlos sein Lebus ist da eine der wenigen posi- „Wir sind der Speckgürtel von Frank- Kinderzahlen und starker Zuwachs an mit der selben Erbarmungslosigkeit den wird wie heute. tiven Ausnahmen. „Nach Lebus kom- furt (Oder). Zu uns kommen vor allem Personen im höheren Lebensalter las- Daumen heben oder senken wie die Die augenblickliche Geburtenrate men zum Beispiel Leute aus Frank- Zollbedienstete und Beamte vom sen das Durchschnittsalter der Bran- Zuschauer auf dem Gauklerfest über die wird sich aber erst in einigen Jahren furt/Oder. Die, die noch einen Job ha- Grenzschutz“, freut sich Bürgermeister denburger ansteigen.“ Die Zukunft Aufführungen des Feuerschluckers. niederschlagen. Zur Zeit wirkt sich am ben, verdienen ja gut, können sich ein Bernd Tillack. Die Häuslebauer reize zahlreicher Orte und Kreise hier sieht Arbeitsmarkt erst einmal die noch Häuschen leisten“, sagt Manfred Hun- die schöne Landschaft und der günsti- nicht bloß sehr einsam aus, sondern weit niedrigere Quote von 1990 und ger. Der gebürtige Thüringer kümmert gen Quadratmeterpreise für Bauland vor allem sehr alt. Auf der Flucht vor dem Partylöwen-Image Die Spitzenkandidaten zur Berlin-Wahl am 17. September – Teil III: Klaus Wowereit (SPD)

Von PATRICK O’BRIAN Mit diesem Gassenhauer will Jacke aus, Ärmel hoch, Bier auf. dung und Jugend in Tempelhof, Peter Strieder drängte er schon Wowereits Bilanz ist auch sonst die Union in der heißen Phase Und das schon mittags! jenem Westbezirk, der vor der wegen einer kleineren Bauaffäre durchwachsen. Für jede neuange- des Berliner Landtagswahlkampfs Wowereit dagegen trank nichts. Wende 30 Prozent aller West-Ber- zum Rücktritt. siedelte Firma zog eine andere er Wahlwerbespot der doch noch punkten. So sieht sie Dann erreichte der Bus ein Ther- liner Arbeitsplätze beheimatete. 1995 wurde Wowereit Abgeord- weg. Der Großflughafen, sein Berliner CDU beginnt so: Wowereit – als Partymeister, als malbad. Jeder erhielt einen Cock- Vor 1990 konnte die Berliner Poli- neter, mußte miterleben, wie sei- Steckenpferd, kommt nur milli- D Die Kamera schwenkt auf Hallodri, vielleicht sogar als Trun- tail, und jedesmal, wenn Wowe- tik aus dem vollen schöpfen. Nach ne Partei als Juniorpartner in der meterweise voran. Bei Pisa ist das Rote Rathaus. Unterlegt von kenbold. In dieser Vorstellung ist reit an seinem Strohhalm saugte, der Wende war das Geld vom Großen Koalition von Niederlage Berlin immer nur Mittelmaß, Pri- einem heiteren Flötenkonzert Wowereit nur eine Karikatur. So entlud sich ein Blitzlichtgewitter. Bund weg und die Unternehmer zu Niederlage taumelte. Wowereit vatschulen werden stiefmütterlich werden dann die verlassenen wie Ronald Reagan für seine Geg- Was niemand weiß, der die Bil- auch. Wowereit sagt über seine – ab 1999 Fraktionschef – zog die behandelt, seit die Linkspartei mit Amtsräume des Regierenden Bür- ner in den 80er Jahren immer nur der sieht: Die Cocktails waren al- damalige Zeit als Stadtrat: „Die Notbremse und beendete das am Ruder sitzt. Den Atheisten von germeisters gezeigt: Da liegen Ak- ein „mittelmäßiger Hollywood- lesamt alkoholfrei. Weil das aber Erfahrungen aus der Kommunal- Bündnis mit der Union. Überra- links sind vor allem konfessionel- ten mit dem Vermerk „dringend“ Schauspieler“ war. keiner sehen konnte, war die politik waren für meine späteren schend war daran nur, daß die le Gymnasien ein Dorn im Auge. ungelesen auf dem Tisch. Dane- Zu Beginn seiner Amtszeit hat- Knipserei dem Regierenden un- Tätigkeiten grundlegend und sind Genossen nicht schon früher aus Zu alldem kam der Skandal um ben eine CD von der „Love Para- te Wowereit dieses Image noch angenehm. Ein Griff zum Cock- für mich bis heute maßgeblich.“ dieser Koalition ausgeschert wa- die Rütlischule – Berlins Schulpo- de“. selbst gefüttert. Sein öffentliches tailglas als PR-Betriebsunfall – Der Diepgen-Senat hatte nie ein ren. Und, daß die eigene Ver- litik ist ein einziges Desaster. Als nächstes zeigt die Kamera Bekenntnis zur Homosexualität das wurmte Wowereit, den sein Konzept. Die CDU dachte, sie strickung der SPD in die skandal- Wowereit wird auch das weglä- eine entkorkte Flasche Champag- („… und das ist gut so“), seine Par- Partykönig-Image von einst heute könne das alte West-Berliner Filz- trächtige Berliner Bankenaffäre cheln. Sollte der Jurist im Sep- ner und einige Einladungen: zum tybesuche, das Knutschen mit mehr als lästig ist. system auf die ganze Stadt aus- ihr nie geschadet hat, sondern of- tember wiedergewählt werden, Bankett, zum Spargelessen, zur Desireé Nick – mit dieser flim- „Arm, aber sexy“ sei Berlin, hat- dehnen und sich weiter an unbe- fenbar allein der mitregierenden dann nicht wegen seiner Erfolge, Party. Der Hörer liegt neben dem mernden Herumtreiberei hat er te Wowereit einmal geflachst. Das grenzten Mitteln laben. Was hat CDU. Es war Wowereits Senat, der sondern wegen der „weichen“ Te l e f on. Am Schluß sieht der Zu- sein Bild vom Müßiggänger ei- mag defätistisch klingen. Aber es das Berlin gebracht? Schulden, hinterher die „Risikoabschir- Aspekte des Wahlkampfs: Wowe- schauer einen Damenschuh und genhändig geschaffen. ist wenigstens eine Strategie, mit Schulden, Schulden. Wowereit mung“ vornahm. Statt die Bankge- reit ist die personifizierte Über- zwei leere Aspirin-Packungen. Aber damit ist längst Schluß. der Malaise umzugehen. Damit, hat versprochen, Berlin werde ein sellschaft pleite gehen zu lassen, windung des Ost-West-Konflikts, Das ganze ist unterlegt mit Radio- Wowereit meidet heute Alkohol. daß Berlin dauerhaft knappe Kas- Ausmaß von Vetternwirtschaft übernahm das Land die Verbind- er versprüht gute Laune trotz mi- meldungen, die von der prekären Im Mai besuchte er mit Branden- sen haben wird. wie unter Diepgen und seinem lichkeiten. Im schlimmsten Fall serabler Lage. Und er hat sich Situation Berlins berichten. Dann burgs Ministerpräsident Matthias Wowereit hat die „andere“ Zeit Fraktionschef Klaus-Rüdiger über 20 Milliarden Euro. Ein kla- nichts Wesentliches zuschulden ein Zettel: „Bin zur Party, Klaus Platzeck den Spreewald. Platzeck noch gut in Erinnerung. 1984 Landowsky nicht mehr zulassen. rer Gegensatz zu den sonst ern- kommen lassen in seinen fünf W“. zeigte sich dabei betont leger. wurde er Bezirksstadtrat für Bil- Seinen Stadtentwicklungssenator sten Sparbemühungen. Amtsjahren. 4 Nr. 33 – 19. August 2006 H INTERGRUND Zeitzeugen Kurt Schumacher: Der Balken im eigenen Auge Chance auf ein Der Skandal ist weniger Günter Grass’ »Jugendsünde« als sein langes Schweigen neues Leben geben Die Sozialdemokratische Partei Von MANUEL RUOFF wußt erst jetzt mit der Wahrheit Sollte das allerdings Schule ma- nicht Opfer einer Antifa-Hetzjagd ist ausgegangen und geht aus von herausrückt, da ohnehin keine chen, ließen sich ehemalige Natio- der politisch Korrekten zu werden. jeder Ablehnung und Bekämp- weiteren großen Ehrungen mehr nalsozialisten zukünftig nicht mehr Und wäre es nicht ähnlich schlimm fung der Kollektivschuld. Das be- enn einer mit einer wei- zu erwarten und die bereits erteil- wie bisher pau- wie ein mögliches deutet nicht, daß sie damit indivi- ßen Weste sich zum Mo- ten ihm nicht mehr zu nehmen schal verurteilen. Verbrechen als duelle Verbrechen entschuldigt W ralapostel aufschwingt, sind. Die pauschale Ver- Die 68er Ikone Waffen-SS-Mann, oder gar zudecken will. Sie tritt ist das unsympathisch. Und wenn Spannend wird nun sein, wie urteilung der deut- wenn Grass sich für die strafrechtliche Verfolgung einer keine weiße Weste hat und die politisch korrekte Linke auf schen Vergangen- bringt die Linke in zum Repräsentan- krimineller Delikte ein … verschämt den Kopf einzieht, ist den Fall Grass reagiert. Läßt sie heit, die ausge- Erklärungsnot ten eines Zeitgei- Aus dem Zweiten Weltkrieg Hardy Krüger – Denkt man an das auch nicht gerade ein Sympa- ihn fallen? Dann verlöre sie einen hend von der SS stes gemacht hätte, sind mehr als 900 000 Angehöri- eine Person des gegenwärtigen öf- thieträger. Aber ihrer prominente- über die Waffen- von dem er selber ge der Waffen-SS zurückgekehrt. fentlichen Lebens mit NS-Hinter- wenn einer keine sten Vertreter. SS inzwischen bis zur Wehrmacht annimmt, daß man als Unschuldi- Diese Waffen-SS ist weder mit der grund, so fällt einem schnell der weiße Weste hat Eine scheinheilige Oder versucht sie, fortgeschritten ist und die Kollektiv- ger schweigen und lügen muß, um allgemeinen SS, noch mit den 1928 geborene Schauspieler ein. und sich trotzdem ihn zu verteidi- schuldthese zum Ziel hat, würde um gesellschaftlich überleben zu kön- speziellen Organisationen der Auf der Adolf-Hitler-Schule in der als Moralapostel Doppelmoral kommt gen? Dann müßte Jahrzehnte zurückgeworfen. nen? Menschenvernichtung und -ver- Ordensburg Sonthofen wurde der aufspielt, ist die zum Vorschein sie so argumen- Doch selbst, wenn es gelänge Martin Walser verteidigt Grass in folgung gleichzusetzen, sondern Berliner für seine vorgesehene Grenze zur Frech- tieren, wie es ge- Grass’ Waffen-SS-Mitgliedschaft zu der „Stuttgarter Zeitung“ damit, daß hat sich selbst als ... vierter Wehr- Führungsposition im NS-Staat er- heit überschrit- meinhin der bis rechtfertigen – wie will man schlüs- er „durch die souveräne Plazierung machtsteil gefühlt und ist damals zogen. Krüger war zwar nie bei der ten. Ein solcher Fall liegt jetzt mit aufs Blut bekämpfte politische sig begründen, daß er diese erst jetzt seiner Mitteilung diesem aufpasse- auch so gewertet worden … Waffen-SS, spielte aber bei dem Günter Grass vor. Dabei ist es Gegner tat, die sogenannte Rechte. einräumt? Die Antifa steht vor der rischen Moral-Klima eine Lektion Sicher sind viele junge Men- NS-Propagandafilm „Junge Adler“ zweitrangig, ob eine Mitglied- Sie müßte differenzieren zwischen Wahl, entweder den ehemaligen erteilt“ habe. Dieser Argumentation schen Träger einer spezifisch hit- (siehe auch Reinecker unten) mit. schaft in der Waffen-SS nun objek- SS und Waffen-SS oder zwischen Waffen-SS-Mann Grass oder sich könnte man ja folgen, wenn dieser lerischen Ideologie gewesen, oh- In der letzten Kriegsphase mußte tiv ein Fleck auf der Weste ist oder „guten“ und „schlechten“ Mitglie- selber – und damit auch den gegen- „rigoroseste Moralapostel, was die ne aber die Verbrechen der Krüger 16jährig noch an die Front. nicht, entscheidend deutsche Vergangen- zwölfjährigen Diktatur als solche ist, daß Grass ein heit anlangt“, dieser Spitzenrepräsentant „sich zum unerbitt- Jürgen Girgensohn – Im Gegen- jener Kreise ist, die lichsten Vergangen- SPD gegen satz zu Günter Grass machte der eine solche Mitglied- heitspuristen aufspie- ehemalige Kultusminister (1970– schaft als Schand- lende Präzeptor des Kollektivschuld 1983) von Nordrhein-Westfalen fleck betrachten und antifaschistischen, der Waffen-SS schon früh kein Hehl aus seiner gemeinhin anklagen. des besseren Waffen-SS-Zeit und zog für sich Es sind jene Kreise, Deutschlands“, wie daraus Konsequenzen. Der 1924 die es für unmöglich Helmuth Karasek ihn zum Bestandteil ihrer politischen geborene SPD-Politiker setzte sich hielten, daß Helmut treffend nennt, nicht Zielsetzung zu machen, sehr oft, engagiert für den Frieden ein. Kohl als Bundes- maßgeblich für dieses ohne sie zu kennen oder ohne sie kanzler den damali- „aufpasserische Mo- ausreichend zu kennen. Hundert- gen US-Präsidenten ral-Klima“ verant- tausende aber sind ohne ihr Zu- Ronald Reagan als wortlich zeichnete. tun für die SS als Wehrmachtsteil seinen Gast auf ei- „Bei jemandem, der eingezogen worden oder von an- nen Soldatenfriedhof so stark wie er in der deren Formationen … gegen ihr geführt hat, auf dem Öffentlichkeit die Wollen zur Waffen-SS abkom- auch gefallene Ange- mangelnde ,Bewälti- mandiert worden. hörige der Waffen-SS gung‘ der NS-Vergan- Die Mehrzahl dieser 900 000 lagen. genheit angemahnt Menschen ist in eine ausgespro- Grass selber hat, hätte ich schon chene Pariarolle geraten. Sie sind wandte sich gegen erwartet, daß er sich kollektiv haftbar für die Verbre- diesen Friedhofsbe- früher geäußert hät- chen des SD und der Menschen- such in Bitburg als te“, lautet denn auch vernichtungsaktionen gemacht „eine Geschichtsklit- die verständliche Kri- worden, trotzdem sie als Waffen- Günter Samtlebe – Obwohl terung, deren auf tik Arnulf Barings. SS kaum nähere Berührung da- 1983 bekannt wurde, daß der Medienwirkung be- Doch statt sich seiner mit hatten als andere Wehr- 1926 Geborene ab 1943 Mitglied dachtes Kalkül Ju- Scheinheiligkeit zu machtsteile. der Waffen-SS, genauer der SS- den, Amerikaner schämen, ist Grass Zu jedem totalitären System Panzerdivison „Hohenstaufen“, an und Deutsche, alle auch noch stolz dar- hat es gehört, mit allen Metho- der Ostfront gewesen war, blieb Betroffenen gleicher- auf. den der Verstrickung ein Ergeb- der SPD-Politiker in seinem Amt. maßen, verletzte“. Auf die Frage, ob er nis der Mitschuld aller zu erzeu- Samtlebe war von 1973 bis 1999 Wäre es dann nicht den richtigen Zeit- gen. Im Falle der Waffen-SS hat Oberbürgermeister von Dort- konsequent, daß punkt für die Thema- man mit Bewußtsein der Welt ei- mund. Auch war Samtlebe Präsi- Grass, der Gegner tisierung seiner Ver- ne totale Komplizität herbeizu- dent des deutschen Städtetags und der Ehrung seiner gangenheit verpaßt führen sich ziemlich erfolgreich besitzt die Ehrendoktorwürde der einstigen Waffen-SS- habe, antwortet er, bemüht. Uns scheint es eine Universität Dortmund. 2001 wur- Kameraden, nun sei- das wisse er nicht. Er menschliche und staatsbürgerli- de er Ehrenbürger Dortmunds. nerseits seine gan- habe ja seinen Lern- che Notwendigkeit zu sein, die- zen Ehrungen zu- prozeß durchgemacht sen Ring zu sprengen und der rückgibt, allen voran und geglaubt, mit großen Masse der früheren An- Otto Beisheim – Auch der 1924 den Nobelpreis, da dem was er „schrei- gehörigen der Waffen-SS den geborene Gründer des „Metro“- doch die öffentliche, bend tat, genug getan Weg zu Lebensaussicht und Konzerns geriet ins Kreuzfeuer publikumswirksame zu haben“. Was er Staatsbürgertum freizumachen. der Kritik. So soll er bei der „Leib- Ehrung eines Waf- Grass und seine gesellschaftliche Rolle in der Diskussion: Die Intitiative „Land der Ideen“ wür- „schreibend tat“, war … Die überwiegende Mehrheit standarte-SS “ gewe- fen-SS-Mannes wie digt auf dem Berliner Bebelplatz auch den Autor der „Blechtrommel“. Foto: Schleusener weniger Selbstkritik, hat die NS-Ideologie verlassen. sen sein. Der Gutsbesitzersohn ihn nach seinen denn Kritik an ande- äußerte sich jedoch nie zu den Maßstäben eine Ver- ren. Selbstkritik kann Dr. Kurt Schumacher, damals SPD- Vorwürfen. Erst als das bayrische letzung von Juden wie Deutschen dern von NS-Organisationen oder wärtigen Grass – schuldig zu spre- eine Form begrüßenswerter Reue Parteivorsitzender, im Oktober 1951 Fernsehen Unterlagen vorlegte, darstellt. So viel Konsequenz ist zwischen Jungen und Alten, wie chen. Denn was sagt es über den an- sein, aber die Suche nach dem Split- in einem Brief an Professor Lieb- war der Otto-Beisheim-Stiftung von diesem Menschen jedoch Ralph Giordano es nun tut, der geblich herrschaftsfreien Diskurs ei- ter im Auge des anderen kann nicht mann Hersch von der jüdischen Or- immerhin die Aussage zu entlok- nicht zu erwarten. Vielmehr ist zu gleich dessen ganze Generation nes Jürgen Habermas aus, wenn Un- das Übersehen des Balken im eige- ganisation „Der Bund“, Genf. ken, daß Beisheim „nur den unter- befürchten, daß Grass ganz be- freispricht, um Grass zu retten. bescholtene schweigen müssen, um nen entschuldigen. sten Dienstgrad“ innegehabt habe. Die vierte Teilstreitkraft Günter Grass gehörte der 10. SS-Panzer-Division »Frundsberg« der Waffen-SS an

er „Stoßtrupp Hitler“, einige Bei letzterer handelt es sich um fen-SS, die sich selbst als vierte Panzer-Division „Frundsberg“, in ten, darunter beispielsweise D 1923 ausgewählte Freikorps- die spätere Waffen-SS mit drei Te ilstreitkraft verstand, in größere der zuletzt auch der heutige Lite- 10 211 Luxemburger, aufzufüllen. kämpfer, darf als älteste Wurzel Standarten (Regimenter), die im Verbände des Heeres eingeglie- raturnobelpreisträger Günter Gegen Kriegsende häufte sich die- der Waffen-SS in der Juni 1938 in voller Divisionsstärke dert. Grass diente. Die Division kämpf- se Form der Truppenauffrischung. der NSDAP (SS) gewertet werden. aufgestellt waren. Ab November Von Heer, Marine und Luftwaffe te sich im April 1945 verlustreich Im Rahmen der Nürnberger Zunächst nur mit Saalschutzfunk- 1939 hießen die bis dahin mobili- unterschied sich die Waffen-SS aus dem Spremberger Kessel und Prozesse wurde die Waffen-SS – tion versehen, war die SS laut ei- sierten drei SS-Divisionen zusam- unter anderem in ihren europäi- kapitulierte wenige Tage später im anders als die SA – als verbreche- Herbert Reinecker – Der be- nem Führerbefehl von 1938 „in ih- men mit der im März 1933 als schen Freiwilligen-Verbänden, sächsischen Schönau. rische Organisation eingestuft. rühmte Drehbuchautor der belieb- rer Gesamtheit“ eine politische, „Stabswache Berlin“ gegründeten darunter etwa 60 000 Niederlän- Die bei ihren Gegnern wegen Gegen zahlreiche Angehörige der ten Krimiserie „Derrick“ hatte lan- unbewaffnete Organisation der „Leibstandarte Adolf Hitler“ dann der. Doch selbst Inder, Thailänder ihrer militärischen Effizienz ge- Waffen-SS fanden nach 45 Verfah- ge unter seiner NS-Vergangenheit NSDAP. „Waffen-SS“. und Japaner gehörten der Waffen- fürchtete Waffen-SS wurde an den ren vor Militärgerichtshöfen oder zu leiden. Der 1914 geborene Autor Nachdem Heinrich Himmler Noch 1940 galt die Waffen-SS SS an. gefährlichsten Frontabschnitten deutschen Strafgerichten statt. arbeitete unter anderem damals 1929 zum „Reichsführer SS“ beru- als Staatstruppenpolizei, die nach Als besonders brutal galten ost- eingesetzt und erlitt dabei oft Ta u s e nde Veteranen dienten für die Zeitschrift „Jungvolk“ und fen worden war, reformierte dieser Hitler „in jeder Situation befähigt europäische Divisionen, aber auch größte Verluste. In der Normandie später in der französischen Frem- „Der Pimpf“. Als Kriegsberichter- die SS grundlegend und baute sie ist, die Autorität des Reiches im die Brigade Dirlewanger, die etwa etwa wurde die fanatisch kämp- denlegion. Die meisten der 35 000 statter der Waffen-SS war er in rasch zu einer Elite- und Massen- Innern zu vertreten und durchzu- bei der Niederschlagung des War- fende Division „Hitlerjugend“ fast im Indochinakrieg eingesetzten Rußland im Einsatz. 1944 schrieb organisation aus. setzen“. schauer Aufstands zum Einsatz vollständig aufgerieben. Deutschen fielen bei Dien Bien er das Drehbuch zu dem NS-Pro- 1935 kam es zur Aufteilung der Die Einheiten der Waffen-SS bil- kam. Je verlustreicher die Schlachten, Puh. pagandafilm „Junge Adler“, der die SS in die drei Abteilungen „Allge- deten im Krieg zunächst nur Ver- Eine der insgesamt 38 mobili- um so dringlicher wurde für Die am 5. Mai 1955 gegründete Kriegsbegeisterung der Jugend an- meine SS“, „SS-Totenkopfverbän- bände bis höchstens Divisions- sierten Divisionen der Waffen-SS Himmler die Notwendigkeit, die Bundeswehr übernahm rund 800 feuerte. de“ und „SS-Verfügungstruppe“. stärke. In der Regel blieb die Waf- war die 1943 aufgestellte 10. SS- Divisionen mit Zwangsrekrutier- Ehemalige der Waffen-SS. (BK) D EUTSCHLAND Nr. 33 – 19. August 2006 5

Von REBECCA BELLANO zent der Mauertoten waren junge Männer unter 30 Jahren, viele so- gar noch Jugendliche und Kinder, s war schon ein trauriger Gefeilsche um die Opferzahlen die vom Abenteuer „Flucht“ ange- Jahrestag in der deutschen tan waren. So auch Lothar Schleu- E Geschichte, doch vor allem Der 45. Jahrestag des Mauerbaus wurde von einer unschönen Debatte überdeckt sener (13) und Jörg Hartmann (10). der Streit um die Anzahl der To- Die Kinder, die zu Jörgs Vater im desopfer an der Berliner Mauer, Westen wollten, wurden von die wenige Tage vor dem 13. Au- Grenzposten erschossen. Den El- gust, 45 Jahre nach dem Beginn des tern schickte man nur die Asche Mauerbaus, in Deutschland ge- und die Nachricht, die Jungen wä- führt wurde, löste in so manchem ren beim Spielen ertrunken bezie- ein Gefühl der Abwehr aus. hungsweise tödlich verunglückt. „Weniger Mauertote als bisher Die Todesschützen wurden für ihre vermutet“, meldeten die Medien „Leistung“ prämiert. am 8. August. Das „Zentrum für Alexandra Hildebrandt von der Zeithistorische Forschung“ (ZZF) „Arbeitsgemeinschaft 13. August“ und die „Mauergedenkstätte Ber- wertet die Zwischenbilanz des ZZF nauer Straße“ hatten vor einem als Affront gegen ihre Arbeit. Die Jahr den Auftrag erhalten, die ge- Leiterin des privaten „Mauermu- naue Anzahl der Todesopfer an der seum Checkpoint Charlie“ vertei- Berliner Mauer zu ermitteln. An- digt die von ihrem verstorbenen hand von Verfahrensakten der Vater aufgestellte, immer wieder Staatsanwaltschaft, Stasi-Unterla- aktualisierte Liste: Zu jedem Op- gen, der von der „Arbeitsgemein- ferhinweis gebe es mindestens eine schaft 13. August“ über Jahrzehnte anerkannte Dokumentenquelle. hin angelegten Opferliste, von Zah- Den Hinweis von Hans-Hermann len der „Zentralen Ermittlungsbe- Hertle, daß die „Arbeitsgemein- hörde für Regierungs- und Verei- schaft 13. August“ ihre Quellen nigungskriminalität“ (ZERV), von nicht aufgedeckt habe, sei schlicht zeitgenössischen Medienberichten damit zu begründen, daß das ZZF und von Zeitzeugen war man zu nie danach gefragt habe. Auch ha- Beginn der Forschungen von 268 be die Arbeitsgemeinschaft noch Maueropfern in Berlin ausgegan- nicht einmal eine Einladung zur gen. Jetzt, fast ein Jahr später, heißt Pressekonferenz erhalten, ge- es, 125 Getötete hätten bisher schweige denn, daß man mit ihr nachgewiesen werden können, zusammengearbeitet hätte. während 62 mutmaßliche Todesfäl- Aufräumarbeiten nach spektakulärer Flucht: 1963 raste Wolfgang Engels mit einem geklauten Schützenpanzerwagen durch die Hildebrandt stimmt es nach- le „definitiv auszuschließen“ seien. Berliner Mauer. Schwerverletzt erreicht er den Westen. Engels überlebte, doch seine Mutter sagte sich von ihm los. Foto: Corbis denklich, daß die rot-grüne Hierbei handele es sich teilweise Bundesregierung den Forschungs- um als vermeintliche Mauertote auftrag bezüglich der Anzahl der geführte Flüchtlinge, die allerdings gust“ größtenteils auf Hören-Sagen leichen aus Grenzgewässern wür- Mauer ausging.“ So denke man nur he hier vielmehr darum, den Op- Mauertoten erst erteilt hatte, schwer verletzt überlebt hätten. aufgestellt wurde. Die schon in den den bei der Arbeitsgemeinschaft an die unzähligen Menschen, die fern ein Gesicht zu verleihen nachdem man mit viel Medien- Manche von ihnen seien sogar 60er Jahren angelegte Aufstellung als Mauertote geführt, dabei hätten bei ihrer Flucht gefangengenom- (www.chronik-der-mauer.de) und wirbel ihre Installation der 1065 heute noch am Leben. war aufgrund der zwei deutschen sie genausogut Opfer eines Gewalt- men wurden und in Gefängnissen die Hintergründe für ihre Flucht Kreuze am Checkpoint Charlie im Was allerdings in vielen Medien- Te ilstaaten nicht zu überprüfen ge- verbrechens, Unfalls oder Selbst- wie Bautzen inhaftiert wurden. Ei- für die Nachwelt festzuhalten. Es Juli 2005 behördlich hatte räumen berichten unterging, war die Tatsa- wesen. Erst mit der Wiedervereini- mordes sein können. ne niedrigere Opferzahl würde kei- gehe um Menschen wie Karl-Heinz lassen. 1065 Grenzopfer habe es che, daß insgesamt noch 81 Ver- gung war es möglich, die Archive Hans-Hermann Hertle findet das neswegs die SED-Diktatur relati- Kube. Für den 1955 in Westfalen nicht geben dürfen. Also wurde dachtsfälle geprüft werden müs- einzusehen. Hören-Sagen sei je- Gefeilsche um Opferzahlen „per- vieren, so Hertle. Das von ihm ge- geborenen Hertle ist der Fall eines der Auftrag an das ZZF vergeben, sen, was bedeutet, daß es letztlich doch keine wissenschaftliche Ba- vers“. „Die Mauertoten sind nur führte Forschungsprojekt sei 1949 geborenen Mannes sehr be- das jedoch nur die Toten an der doch noch über 200 Mauertote sis. So gäbe es beispielsweise einen die Spitze der Gewalt, die von der schließlich kein Zahlenspiel, es ge- rührend. Karl-Heinz Kube war ge- Berliner Mauer habe überprüfen sein könnten. Fall, in dem West- rade 17 Jahre alt, dürfen, so als habe es keine ande- Das vom Beauftragten der Berliner der Mei- als er mit einem ren Grenzen in der DDR gegeben, Bundesregierung für Kultur und nung gewesen »Todesopfer an der Berliner Mauer« Bild der Beatles dabei sei nur knapp ein Fünftel Medien mit 260 000 Euro geförder- seien, sie hätten in der Hosenta- über Berlin geflüchtet. Hunderte te Forscherteam hat zwei wissen- einen Vorfall mit on der militärisch bewachten Grenze, die West- • Personen, die unabhängig von einer Flucht im sche in den West- hätten es über die innerdeutsche schaftliche Mitarbeiter quer durch zwei erschosse- V Berlin zwischen 1961 und 1989 umgab, gingen Grenzgebiet aufgrund von Handeln oder Unter- en wollte. „Er war Grenze, die Ostsee oder die Deutschland zu Zeitzeugen und in nen DDR-Flücht- vielfältige Formen der Gewalt aus. „Todesopfer an der lassen staatlicher Organe der DDR verstorben ein jugendlicher Ts chechoslowakei versucht. „Wa- Archive geschickt. Fall für Fall wur- lingen in der Berliner Mauer“waren für das ZZF: sind (zum Beispiel Ost-Berliner, die versehentlich Fan.“ Für die rum ignoriert man die mindestens de jeder Name auf der aus den ge- Nacht beobachtet, • Personen, die bei einem Fluchtversuch im Grenz- für Flüchtlinge gehalten und erschossen worden Grenzpolizisten 46 Opfer der Berliner Grenze vor nannten verschiedenen Quellen dabei hätten gebiet von Angehörigen der bewaffneten Organe der sind). war er allerdings dem 13. August 1961?“ rätselt Hil- zusammengestellten Opferliste mit DDR-Unterlagen DDR (in der Regel durch Schußwaffeneinsatz) getötet • Angehörige der DDR-Grenztruppen, die von nur ein Flücht- debrandt. 268 Maueropfern geprüft. Hans- jetzt gezeigt, daß wurden oder an den Folgen der dabei erlittenen Ver- Flüchtenden oder im Zusammenhang mit Fluchtak- ling, den sie 1966 Eine weitere Frage, die sich auch Hermann Hertle, Leiter des Projek- es nur ein Flücht- letzungen gestorben sind. tionen im Grenzgebiet getötet oder tödlich verletzt durch Schüsse in die Überlebenden des SED-Regi- tes von Seiten des ZZF, erklärt sich ling gewesen sei. • Personen, die bei einem Fluchtversuch im Grenz- worden sind. den Kopf und in mes und die Hinterbliebenen der den Umstand, daß 62 mutmaßliche Außerdem sei gebiet ohne Fremdeinwirkung durch einen Unfall zu • Personen, die durch oder bei Handlungen der die Brust vom Opfer berechtigt stellen: „Warum Todesfälle auszuschließen seien, auch die Opfer- Tode gekommen oder an den Folgen der so erlittenen Grenzorgane zu Tode kamen, zum Beispiel bei einer Verlassen des wurde die Zwischenbilanz exakt damit, daß beispielsweise die Liste Definition eine Verletzungen gestorben sind (Stürze, Ertrinken). Kontrolle. DDR-Territoriums zum 45. Jahrestag des Mauerbaus der „Arbeitsgemeinschaft 13. Au- andere. Wasser- abhielten. 80 Pro- verkündet?“

Gedanken zur Zeit: Reiselust der Deutschen sorgt Märtyrer für das Evangelium für Bilanzdefizit Von WILFRIED BÖHM ährend Deutschland bei Wa- W ren Exportweltmeister ist (160 Milliarden Euro Überschuß in or der Michaelskirche in dungen widerstand mutig Christa schein bringen wir die Ernte ein“ müht. „Wir können der Tat unse- die Entspannungspolitik sei sonst der Handelsbilanz), sieht es bei Zeitz in Sichtweite der Brüsewitz, die Frau des Pfarrers: reagierte er: „Ohne Regen und oh- res Bruders nicht zustimmen. Je- gefährdet“. den Dienstleistungen nicht ganz so V SED-Kreisleitung und der „Das ist eine glatte Lüge. Mein ne Gott geht die ganze Welt bank- den Versuch, das Geschehen in 30 Jahre nach seiner von ihm gut aus. Zwar rangierte Deutsch- Evangelischen Kirchenbehörden Mann wollte ein Zeichen setzen. rott.“ Ein Kreuz aus Neonröhren Zeitz zur Propaganda gegen die als Opfertod verstandenen Selbst- land 2005 bei den Dienstleistungs- griff vor 30 Jahren am 18. August Ich selbst bekenne mich auch zu leuchtete vom Turm seiner Kir- verbrennung stellt Brüsewitz den exporten gleich hinter den USA 1976 vor über einhundert Zeugen dieser Tat. Mein Mann hat nur das che. Deutschen nach wie vor die boh- und Großbritannien, zieht man je- der evangelische Pfarrer Oskar Evangelium gepredigt – dies wur- Die DDR-Machthaber schika- Unterdrücker von rende Frage nach Wahrheit und doch die Dienstleistungsimporte Brüsewitz in Reppicha zu einem de vom Rat des Kreises Zeitz als nierten ihn und wollten ihn in den Lüge, Christentum und Totalita- davon ab, so fällt auf, daß hierzu- Benzinkanister, übergoß sich mit Provokation gedeutet.“ Westen abschieben, was er strikt damals regieren heute rismus, Widerstand und anpas- lande mehr Serviceleistungen im- dessen Inhalt und zündete sich Immer wieder hatte Brüsewitz ablehnte. Er litt aber auch unter das Land mit sende Beschwichtigung, Mut und portiert werden als exportiert. an. Drei Tage später verstarb er an gegen die Kirchenpolitik des opportunistischer Anpassung der Furcht aber auch den Sinn der Grund für dieses Defizit in Höhe den Verbrennungen im Bezirks- SED-Staates und die Erziehung Kirche an den Sozialismus, die er Selbsttötung als bewußtes Opfer. von 28 Milliarden Euro ist die Tat- krankenhaus in Halle / Saale. Er der Jugend zum Haß protestiert. nicht billigen konnte. So reichten Deutsche Demokratische Repu- Der EKD-Synode Joachim Illies sache, daß die Deutschen be- wollte, daß seine Selbstverbren- Neben die Losungen der SED denn auch die Reaktionen auf den blik zu nutzen, weisen wir zu- sagte dazu: „Wenn sich in Südafri- sonders gern ins Ausland reisen. nung ein Fanal gegen die Unter- stellte Brüsewitz hand-schriftli- Flammentod von tiefer Erschütte- rück.“ ka ein Schwarzer aus Sorge um Während die Deutschen im ver- drückung durch den Kommu- che Plakate: „Christus ist die Hoff- rung bis zu dem Versuch, alles zu Konsistorialrat Manfred Stolpe die Apartheid verbrannt hätte, gangenen Jahr 59 Milliarden Euro nismus würde, wie sieben Jahre nung der Welt.“ Die Parteipropa- unternehmen, um das Verhältnis berichtete, die Kirche hätte „Soli- wären in Ost und West Kirchen außerhalb ihrer eigenen Landes- vorher der Flammentod des ganda „25 Jahre DDR“ beantwor- zur Staatsmacht nicht zu stören. darität zum Staate zu bekunden und Universitäten nach ihm be- grenzen ausgaben, ließen auslän- 20jährigen Philosophiestudenten Der amtierende Bischof der Evan- gehabt“. nannt und ein Gedenktag ausge- dische Gäste nur 23,5 Milliarden Jan Pallach auf dem Prager Wen- gelischen Kirchenprovinz Sach- Im Westen bemerkte das SPD- rufen worden. Aber was tut sich Euro hier. Das in diesem Bereich zelsplatz. Pastor Brüsewitz sen, Probst Friedrich Bäumer, er- Parteiorgan „Vorwärts“, die De- in Deutschland und in der EKD entstandene Defizit in Höhe von Über 400 Menschen aus allen klärte bei seiner Trauerrede am monstration von Brüsewitz „habe mit Brüsewitz?“ 35,3 Millionen Euro wird jedoch Te ilen der damaligen DDR nah- kämpfte gegen die Grab von Brüsewitz: „Die Fragen, mit Vernunft nichts zu tun“. Na- Kaum einer kennt den Pfarrer durch positive Einnahmen in an- men an der Beerdigung teil, dar- DDR-Diktatur die uns unser Bruder und seine türlich sei in der DDR nicht alles aus Reppicha. Die aber, gegen die deren Branchen minimiert. So gab unter viele Pfarrer im Talar. Sie Entscheidung, die er für uns ge- in Ordnung, trotzdem: „Grund zur er stand und die am 13. August es beispielsweise beim Handel mit wurden argwöhnisch beobachtet troffen hat, stellt, werden wir so Verzweiflung gibt es für Christen 1961 die Mauer durch Deutsch- Forschungs- und Ingenieurleistun- und fotografiert von einem gro- tete er mit „2000 Jahre Kirche Je- schnell nicht beantworten oder in der DDR nicht.“ land gezogen hatten, sind dreist gen 2005 einen Überschuß von 2,6 ßen Aufgebot der Stasi und Volks- su Christi“ und sagte: „Unsere abschütteln können, Fragen die Freunde von Brüsewitz erhiel- und anmaßend auf die politische Milliarden Euro. Ähnlich beim polizei. Die kommunistischen Kirchenglocken werden noch läu- uns in unserer politischen und in ten vom Leiter der Ständigen Ver- Bühne zurückgekehrt, von der Handel mit Patenten und Lizen- Machthaber erklärten den Pfarrer ten, wenn sich draußen keiner unserer menschlichen Existenz tretung der Bundesrepublik das Volk sie 1989 verjagt hatte. zen. Eine Ausnahme: EDV-Service. für „abnormal und krankhaft ver- mehr an den Marxismus-Leni- aufgeschreckt haben.“ Deutschland in Ost-Berlin, Gün- Heute leugnen sie das kommuni- Überschüsse in Höhe von 6,4 anlagt“, einen Mann mit „Wahn- nismus erinnert.“ Auf die SED-Pa- In erster Linie war die Kirche ter Gaus, den Rat, „den Fall nicht stische Unrecht – und verzehren Milliarden Euro gab es auch beim vorstellungen“. Diesen Verleum- role: „Ohne Gott und Sonnen- um „Schadensbegrenzung“ be- an die große Glocke zu hängen, ihre Pensionen. Transportwesen. 6 Nr. 33 – 19. August 2006 P OLITIK MELDUNGEN Wann schlagen die »Schläfer« zu? Köhler gibt nach Bisher blieb Deutschland von islamistischen Terroranschlägen verschont Von BERND D. WEBER gendliche mit schlechter Schulbil- Ausbildung irakischer Offiziere die türkische „Milli Görüs“ und Li- hig, was vom BKA zu bestätigen Berlin – Bundespräsident dung und fehlender Ausbildung. und Polizisten sowie der Einsatz banons „Hisbollah“ stehen unter wäre. Dahinter stand die Absicht, Horst Köhler hat das „Allgemeine Otto Schily, ehemals Bundesinnen- von Marinesoldaten am Horn von Beobachtung. genau zu beobachten, wie mit dem Gleichbehandlungsgesetz zum m ein Haar wären am minister, sah Deutschland zugleich Afrika gegen den internationalen Aufgeschreckt hatte der Fund Fund umgegangen wird: Wieviel Schutz vor Diskriminierungen“, 10. August vom Londoner als Vorbereitungs- und „Zielraum“ Te r r o r i s m u s . Schließlich gerät auch „herrenloser Koffer“ in Nahver- Zeit vergeht bis zum Auffinden, besser bekannt als „Anti-Diskri- U Flughafen Heathrow Tod militanter Islamisten. Wichtig ist Israels Krieg gegen die von Iran kehrszügen der Bahnhöfe Dort- wer ergreift die Initiative, wie rea- minierungsgesetz“, unterschrie- und Elend ausgegangen. Dank der hier, das Anwerben von Tätern zu unterstützte libanesische Hisbollah mund und Koblenz am 31. Juli gieren die Sicherheitskräfte und ben. Obwohl Köhler mit dem seit Arbeit von Scotland Yard und des verhindern. zum Anlaß militanter Aktivitäten. 2006. Sie enthielten das gesamte Behörden, wie lange dauert dies, langem umstrittenen Gesetzent- britischen Inlandsgeheimdienstes welche Maßnahmen werden in wurf nicht einverstanden war, hat „MI-5“ konnte jedoch die Entfüh- welcher Zeit ergriffen und wie er es jetzt nach eingehender ver- rung von zehn Passagiermaschinen sieht die nachfolgende Reaktion in fassungsrechtlicher Prüfung pas- und somit ein von Islamisten orga- der Politik aus. Darauf richtet sich sieren lassen. Das Gesetz, daß ei- nisierter Massenmord verhindert die Terrorgruppe anschließend gentlich schon am 1. August in werden. „MI-5“ und Terrorismus- ein, zieht ihre Schlüsse, verbessert Kraft getreten sein sollte, wird in experten sehen eine Verbindung ihre Vorbereitungen und Techni- den nächsten Tagen Gültigkeit er- zur „Al Qaida“ von Osama bin La- ken, weiß, ob Parallelanschläge er- langen. Es sieht vor, daß am Ar- den, der alle Moslems zum Heili- forderlich sind und schlägt dann beitsplatz und im Geschäftsleben gen Krieg (Dschihad) gegen die unvermittelt, planmäßig, gleichzei- niemand wegen Rasse, Herkunft, Ungläubigen aufgerufen hat. Sein tig an mehreren Schwerpunkten Geschlecht, Alter oder sexueller Stellvertreter, der Ägypter Zawahi- mit menschlicher Anhäufung und Identität diskriminiert werden ri, drohte noch im Juli 2006 mit mit unerwarteten Mitteln zu. Dar- darf. Aufgrund fehlender Zusätze Anschlägen auf die „Ungläubigen“. auf ist Deutschland nicht vorberei- und falscher Formulierungen hat- Doch auch die 1928 in Ägypten ge- tet. te das Anti-Diskriminierungsge- gründete „Muslimbruderschaft“ Die Antiterrorgesetze von 2000 / setz mehrfach überarbeitet wer- könnte hinter den geplanten An- 01 und die befristeten Regelungen den müssen. schlägen stecken. In Anbetracht von 2001 / 02, am 12. Juli 2006 ver- dieser Beinahe-Katastrophe fragt längert und erweitert, schrecken man sich nun, wie die Terrorismus- kaum ab. Das Strafgesetz bleibt un- Mehr Tote gefahr in Deutschland aussieht. wirksam, weil es Selbstmordatten- Inzwischen verblaßt hier die Er- täter nicht abhält. Die am 7. Juli als Babys innerung an die Anschläge auf die 2004 beschlossene „Islamistenda- Nahverkehrszüge in Madrid am tei“ gibt es bis heute nicht, das Wiesbaden – Wie das „Statisti- 11. März 2004 und auf die Londo- Luftsicherheitsgesetz vom 12. Janu- sche Bundesamt“ mitteilte sind ner U-Bahn am 7. Juli 2005 sowie ar 2005 trat nicht in Kraft, der Ein- 2005 in Deutschland 144 000 an den 2000 von Frankfurt ausge- satz der Bundeswehr im Inneren Menschen mehr gestorben als henden, vereitelten Anschlag auf bleibt umstritten; diese bewacht Kinder geboren wurden. Während Straßburgs Weihnachtsmarkt. Ungeschützt: Während Flughäfen kontrolliert werden, sind Bahnhöfe eine Schwachstelle.Foto: pa seit dem Irakkrieg von 2003 ameri- 2005 nur 686 000 Kinder geboren Während sich die Bevölkerung kanische Einrichtungen. Gleich- wurden, das sind 2,8 Prozent we- nach den Anschlägen vom 11. Sep- wohl besteht seit dem 1. Juni 2004 niger als 2004, starben 830 000 tember 2001 in relativer Sicherheit Deutschland gilt als sicheres Ru- Laut Beckstein ist der gewaltbe- Arsenal eines Bombenattentats mit ein „Terrorismusabwehrzentrum“ Menschen (1,5 Prozent mehr als wiegt, gibt es Anzeichen auf mögli- heland für Schläfer, dazu günstiges reite Islamismus, der Deutschland möglicherweise verheerenden Fol- und es wird ein „Terrorismusab- 2004). Auch die Zahl der Ehe- che terroristische Anschläge. Laut Te r ra i n der 28 islamistischen Orga- zum Lager der „Kreuzzügler“ zählt, gen. Die Sicherheitsorgane, vor al- wehrergänzungsgesetz“ vorberei- schließungen ging um 1,9 Prozent Bayerns Innenminister Beckstein nisationen für Spendensammlun- die größte Bedrohung. Die unge- lem das Bundeskriminalamt, ga- tet. zurück. So gaben sich 2005 nur beherbergt Deutschland 3 000 bis gen und Basis für terroristische störte Fußballweltmeisterschaft ben nur spärliche Ergebnisse be- In mehreren Strafverfahren – noch 388 000 Paare das Ja-Wort. 5 000 gewaltbereite Islamisten. Der Planungsaktivitäten. Ins Visier der und das katholische Jugendtreffen kannt. Ein Einzeltäter ist auszu- 2005 waren es 171 – wurden zahl- Verfassungsschutzbericht der Islamisten gerät Deutschland be- mit Papst Benedikt XVI. dürfen schließen, es gab kein Bekenner- reiche Islamisten verurteilt, andere Bundesregierung von 2006 ver- reits mit der Teilnahme an den Ver- nicht über die brisante, latente Be- schreiben und ein Motiv fehlt. ausgewiesen. Noch spielt die offi- Mehr Handys zeichnet ein Islamismuspotential handlungen um Irans strittiges drohung hinwegtäuschen. Auch die „Organisierte Krimina- zielle Politik, die seit 2001 das von 32100 Personen – 27 250 tür- Atomprogramm an der Seite der Fahndungserfolge gab es gegen lität“ kommt nicht in Betracht; sie Land als Gefahrenraum des islami- als Einwohner kische, 3 350 arabische, 150 irani- fünf Veto-Mächte des UN-Sicher- hiesige Terrorgruppen: Verboten arbeitet eher im Verborgenen. Der stischen Terrorismus sieht, die Ge- sche, 1350 sonstige. Insgesamt heitsrats und im Rahmen der EU-3 wurden der „Kalifatstaat“ (Hilafet Scherz eines Verwirrten? Das ist fahr herunter, diese bleibt aber la- Berlin – Wie der „Bundesver- sind 318 000 Moslems Mitglieder mit Frankreich und Großbritan- Devleti) am 18. Dezember 2001, zwar nicht ausgeschlossen, doch tent und unkalkulierbar; eindring- band Informationswirtschaft, Tele- und Anhänger islamistischer Orga- nien. In Afghanistan ist es das „Al Aqsa e. V.“ am 31. Juli 2002, wenig wahrscheinlich, da zur lich warnten BND, BKA, Verfas- kommunikation und neue Medien“ nisationen. deutsche Kontingent; die westlich „Hizb ut-Tahrir al-Islami“ am Komposition derartiger Koffer ein sungsschutz, Beckstein und mitteilte, stieg die Zahl der Handy- Viele Moscheen sind Brutstätten orientierte demokratische, wirt- 10. Januar 2003, „Yatim-Kinderhilfe erheblicher Sachverstand erfor- Bundesinnenminister Schäuble. Anschlüsse zum 1. August auf 82,8 des Islamismus, Imame ihre Weg- schaftliche und soziale Aufbauar- e. V.“ am 20. August 2005, nicht zu- derlich ist. Offen bleibt nicht ob, sondern Millionen. In Deutschland leben bereiter. Anfällig sind vor allem beit gilt Islamisten als anstößig. gelassen wurden die militanten Hier eine These: Die Koffer wa- wann und wo die „Schläfer“ los- 82,4 Millionen Menschen. perspektivlose moslemische Ju- Ferner ist es die Beteiligung an der „Ansar al Islam“ und „Al Tawid“; ren präpariert, aber nicht zündfä- schlagen. Wirtschafts-Piraten erobern Rußland Kreml kann Korruption nicht stoppen – Obskure »Raider« erlangen immer mehr Einfluß

Von M. ROSENTHAL-KAPPI staatliche Ordnung. Putin will des- verhafteter Oligarchen, die so kor- Gleichzeitig werden Desinforma- kowskijs Privateigentum hat der lands“ (KOFR). Das Phänomen der halb die Antikorruptionsgesetze rupt sind, daß sie heute die Vertei- tionskampagnen in Zeitungen und Staat konfisziert. Raider ist auch im Westen be- verschärfen, weil man, so heißt es, digung eines Firmeninhabers im Fernsehen gestartet, die das Noch lohnt sich das Geschäft für kannt. Russische Oligarchen ha- eden Tag gibt es in Moskau ei- mit den bisher gültigen Gesetzen übernehmen, um am nächsten Tag Ansehen der Firma beschädigen die Wirtschafts-Piraten. Es lachen ben längst erheblichen Einfluß auf ne Firmenübernahme. An sich gegen die Kriminellen wenig aus- alle gewonnenen Information ge- sollen. Ist ein Unternehmen durch Gewinne in Höhe von durch- die britische BP genommen sowie J nichts Besonderes in einer richten könne. gen ihn zu verwenden. Meist agie- diese Verwicklungen erst einmal schnittlich 500 Prozent. Bislang ist auf norwegische, türkische und Marktwirtschaft, wenn es sich In einem Referat vor Presse-Ver- ren sie über Mittelsmänner, bei de- angeschlagen, ist es für Raider ein die Gefahr, verurteilt zu werden, russische Telekommunikations- nicht, wie meistens, um illegale, tretern, das der Leiter des „Insti- ren Geschäften es sich lediglich leichtes, durch Aufkauf von Ak- gering. Es gab bisher zwar 346 of- unternehmen. Als Pionier der feindliche Übernahmen durch so- tuts für Probleme der Globalisie- um Briefkastenfirmen handelt. Am tienpaketen die Übernahme der fiziell untersuchte Fälle feindlicher international agierenden Raider genannte „Raider“ (aus dem Engli- rung“, Michail Deljagin, unlängst Ende treten Raider als legale Käu- unterbewerteten Unternehmen Übernahmen, aber nur 51 Ge- wurde die 1990 gegründete Alfa- schen: Angriff, Raub, Firmenüber- im Moskauer Presse-Zentrum fer auf. mit Riesengewinnen zu erreichen. Gruppe bezeichnet, deren Kampf- nahme) handeln würde. Solche hielt, erklärte er, daß von Raider- Raider gehen bei einer feind- Mit gefälschten Gerichtsbeschlüs- trupps längst die EU erreicht hät- Wirtschafts-Piraten bedienen sich Attacken meist Firmen betroffen lichen Übernahme nach einem be- sen verjagen sie schließlich den Täter gehen ten. Prof. David Lane von der brutaler Mittel, bedrohen ihre Op- seien, die am effektivsten wirt- stimmten Schema vor: rechtmäßigen Eigentümer von sei- Cambridge University bezeichne- fer, verüben Anschläge auf Ge- schaften und dem Land stabilen Sie sammeln Informationen und nem Besitz. meist te die Geschäftsgebaren der Alfa- schäfte oder das Leben der Fir- Gewinn bringen. Dabei beschrän- Analysen über ein Unternehmen, Das Problem wäre mit gelten- straffrei aus Gruppe als „ungebildet, kulturlos meninhaber, um Manager gefügig ken die Raider sich nicht auf pri- die sie ganz legal über Internetfo- dem Recht in den Griff zu bekom- und aggressiv“ und schloß, daß zu machen und des Unterneh- vate Investoren einzelner Unter- ren, beim Finanzamt oder über men, so Deljagin, man müsse nur Rußland wohl noch lange vor den mens habhaft zu werden. Ein wil- nehmen, sondern unterwandern das Gewerberegister erfragen kön- die korrupten Beamten entlassen, richtsverfahren mit elf Urteilen, in Türen der zivilisierten Welt aus- der, illegaler und brutaler Kapita- die staatliche Wirtschaft als Gan- nen. Sie verschaffen sich Insider- denn ohne Kampf gegen die Kor- denen geringe Haftstrafen ver- harren müsse. Daß man Rußland lismus hat die Herrschaft der zes, sie entziehen dem Land Inve- Wissen durch Werksspionage, ruption im Lande seien Raider hängt wurden. In einem einzigen nicht in die WTO lasse, verwunde- Oligarchen abgelöst. harmlos wirkende Mitarbeiterbe- nicht auszurotten. Fall ermittelt das Oberste Gericht re nicht. Diese Entwicklung der noch jun- fragung, durch Konkurrenten oder Im Fall Jukos hat der Staat sich gegen einen Richter eines Schieds- Das russische Kabinett hat als gen Marktwirtschaft beunruhigt Ihre »Waffen« sind durch Einträge im Aktienregister. selbst der Raider-Methode be- gerichts. Reaktion eine umfassende Ände- inzwischen in hohem Ausmaße Im zweiten Schritt aktivieren sie dient. Staatsanwälte und Gerichts- Wirtschaftsminister German rung der Unternehmensgesetzge- die russische Regierung. Neben Erpressung Minoritäts-Aktionäre, die völlig le- vollzieher suchten den Konzern Gref beklagt, daß der Staat nicht in bung beschlossen, nach der Aktio- dem bedrohliche Maße anneh- und Verleumdung gal Auskunft über Bilanzen verlan- und dessen Mitarbeiter heim, Ge- der Lage sei, Eigentümer vor sol- näre und Eigentumsrechte besser menden Bevölkerungsschwund gen können. Danach folgen Klagen richte entschieden gegen das chen Kriminellen zu schützen. Er geschützt werden sollen. Künftig des Landes hat Präsident Putin an gegen die Firmenleitung wegen Unternehmen, Verteidiger waren ist um Rußlands Ruf besorgt. werden Klagen nur noch beim Ge- zweiter Stelle die Korruption als stitionen. Dabei werden die zum Betrugsverdachts und das häufig bei Gericht nicht zugelassen, ge- Indessen macht sich Widerstand richt des Firmensitzes entgegenge- eines der dringendsten Probleme, Verkauf angebotenen Unterneh- vor entfernt gelegenen Gerichten waltige Steuernachforderungen gegen Raider breit. In London tra- nommen und nicht mehr wie bis- um die der Kreml sich kümmern men auf barbarische Weise ausge- in sibirischen Städten oder an- wurden nicht gestundet und der fen sich englische und russische her überall im großen weiten Ruß- muß, genannt. Die zerstörerische beutet. Gegen feindliche Übernah- derswo. Oft haben die Gerichtsver- Konzerneigner Chodorkowskij Wirtschaftsexperten, Politologen land. Wirtschafts-Piraten soll der Wirkung der Raider auf die Volks- men müsse man sich organisieren, fahren Seriencharakter, Klagen verschwand hinter Gittern. Erst und Finanzexperten am Runden Angriff auf ein Unternehmen wirtschaft bereitet dem Präsiden- riet Deljagin. Raider sind nicht im- werden an verschiedenen Orten kürzlich wurde das Unternehmen Tisch. Mit von der Partie waren schwerer gemacht werden. Doch ten Kopfzerbrechen. Sie untergra- mer leicht zu erkennen, da sie im der Föderation eingereicht, die al- für bankrott erklärt, die Übernah- Vertreter des „Instituts für Proble- wie man künftig die Korruption ben das marktwirtschaftliche Verborgenen arbeiten. Es sind le das Ziel haben, das Unterneh- me durch den Staatskonzern „Ros- me der Globalisierung“ und der bekämpfen will, bleibt weiter of- Wirtschaftssystem und die rechts- nicht selten Juristen, Mitarbeiter men in den Bankrott zu führen. neft“ steht bevor. Selbst Chodor- „Konter-Oligarchen-Front Ruß- fen. AUS ALLER W ELT Nr. 33 – 19. August 2006 7 Die Waffenlieferanten der Hisbollah Israel wollte in einem Blitzkrieg einen Machtwechsel im Libanon erzwingen, doch die Gegenwehr war unerwartet stark

Von DIETRICH ZEITEL sorin an der „American Lebanese geführt hat. Für den Hisbollah- von Boris Kalnoky für die Tages- sche Freiwillige einsickern, die bei rufen in Moskau Erstaunen her- University“ in Beirut Amal Saad- Nachschub stellt diese Einschrän- zeitung „Die Welt“ über diverse der Hisbollah mitkämpfen wollen. vor.“ Kamynin verwies weiter dar- Ghorayeb erklärte in diesem kung aber wohl kein größeres Pro- Schmugglerpfade, sprich: „über Über diese Routen wird offen- auf, daß für diese Behauptung u den Phänomenen des Zusammenhang gegenüber dem blem dar: So läuft der Waffen- die Berge“, abseits der Hauptrou- sichtlich alles das transportiert, israelischer „Offizieller“ bisher Libanonkrieges, der laut Online-Magazin „Telepolis“: „Man nachschub nach einem Bericht ten. Von hier aus sollen auch syri- was für die „asymmetrische Krieg- keine Beweise vorgelegt worden Z der am Wochenende verab- kann davon ausgehen, daß führung“ gegen die israeli- seien. schiedeten UN-Resolution 1701 der Iran alles aus seinen Waf- schen Truppen benötigt wird, Wenn der Iran der Hauptwaffen- Anfang dieser Woche mit einem fenlagern (an die Hisbollah, d. nämlich Panzerfäuste aus lieferant für die Hisbollah ist, dann Waffenstillstand beendet werden V. ) liefert, was man in Einzel- vorwiegend russischer Pro- gilt dies im gleichen Maße für die soll, gehört zweifelsohne, daß die teile zerlegen und in den duktion, automatische Waf- Vereinigten Staaten im Hinblick sieggewohnte israelische Armee Libanon transportieren fen, Handgranaten etc. Auch auf Israel. Laut dem „Stockholmer mit der Hisbollah auf Milizen kann.“ Zu dem Ziel der Israe- kurdische Waffenhändler sol- International Peace Research Insti- stieß, die nicht nur hochmotiviert lis, die Hisbollah als Ganzes len hier mitmischen, die tute“ (SIPRI) stammten 82 Prozent sind, sondern auch hervorragend zu zerstören, äußerte sich die Schmugglerpfade „durch die der Waffenimporte Israels in den ausgebildet und bewaffnet. Bis Professorin sehr skeptisch: Türkei“ nutzen. Die Raketen, Jahren 1995 bis 2005 mit einem zum vergangenen Wochenende „Die Hisbollah ist keine klei- die aus dem Iran stammen, Volumen von knapp vier Milliar- sind mehr als 60 israelische Sol- ne Organisation, mit einem werden nach Erkenntnissen den Euro aus den USA. Diese daten in den Kampfhandlungen Mitgliederzentrum und ver- westlicher Geheimdienste in haben Israel wohl auch bunkerbre- gefallen, was in der arabischen schiedenen Militärbasen, die Einzelteile zerlegt und dann chende Präzisionsbomben vom Welt dazu geführt hat, daß der man einfach zerstören könn- in den Libanon transportiert. Ty p GBU-28 („Bunker Buster“) Mythos der Unbesiegbarkeit te. Es ist eine Volksbewegung, Möglicherweise aber hat die geliefert, die abgereichertes Uran Israels zumindest brüchig gewor- die überall präsent ist.“ Waf- Hisbollah, nachdem die letz- (DU: Depleted Uranium) enthalten den ist. fen seien über das ganze ten israelischen Truppen im sollen. DU-Munition ist hochgra- Da militärische Kampfkraft Land verteilt und könnten Jahre 2000 aus dem Südliba- dig giftig und radioaktiv. Doug immer auch mit einer entspre- jederzeit flexibel eingesetzt non abzogen, auch größere Rokke, Berater des US-Repräsen- chenden Logistik zusammen- werden. Eine derartige Bewe- Waffendepots angelegt. tantenhauses und der Uno, hat hängt, steht die Frage im Raum, gung könne man nicht mit Als Waffenhauptlieferanten Israel laut einem Bericht von Jür- wie es die Hisbollah trotz des konventionellen militärischen für den Iran und Syrien gelten gen Cain Külbel für die Tageszei- israelischen Dauerbombarde- Mitteln ausradieren. Insbe- derzeit Rußland und China. tung „Junge Welt“ beschuldigt, ments bewerkstelligen konnte, sondere der Iran sei ein Fak- Laut Kalnoky soll der Iran diese „international geächteten“ ihren Widerstand offensichtlich tor, den die Israelis unter- 72 Prozent seiner Rüstungs- DU-Bomben eingesetzt zu haben. unvermindert weiter aufrecht- schätzt hätten. Seit einiger exporte mit Rußland ab- Libanesische Medien behaupten zuerhalten. Dies gilt insbesondere Zeit gebe es laut Saad-Gho- wickeln, die ein Volumen von überdies, daß seitens der Israelis für die Raketen, auf die die His- rayeb eine intensive Koordi- etwa 2,5 Milliarden Euro auch Streu-, Vakuum- und Phoso- bollah bis zum vergangenen nation zwischen Hamas, His- haben sollen. Daß sich Ruß- phorbomben eingesetzt wurden Wochenende offensichtlich in gro- bollah und dem Iran, wie sie land und China in dieser und beziehen sich dabei auf ent- ßer Zahl zurückgreifen konnte. vorher nie existiert habe. Frage bedeckt halten, liegt auf sprechende Befunde libanesischer Westlichen Medien zufolge ist der Dabei gehe es um gemeinsa- der Hand. Das russische Ärzte. Opfer der israelischen Luft- Iran der Hauptlieferant für die me Strategien, informelle Außenministerium hat erst angriffe waren vor allem Zivilisten; Waffen der Hisbollah. Drehschei- Absprachen, militärische am vorvergangenen Donners- die militärische Schlagkraft der be soll der Flughafen von Dama- Ausbildung und natürlich tag laut der russischen Nach- Hisbollah, das zeigen die Kämpfe skus sein, von dem aus die Waffen auch um Nachschubwege für richtenagentur „RIA Novosti“ vom vergangenen Wochenende über die Grenze geschmuggelt Waffen. Syrien hingegen sei einen Bericht dementieren noch einmal in aller Deutlichkeit, werden. Befehlszentrale der His- nur das „Transitland“ für die lassen, daß moderne russi- konnte kaum beeinträchtigt wer- bollah, so behaupten israelische Waffenlieferungen. sche Panzerabwehrwaffen in den. Israel hat damit sein erklärtes Medien, sei die iranische Bot- Offiziell hat Syrien die den Libanon geliefert worden Kriegsziel, nämlich die weitgehen- schaft in Damaskus. Hier würden Grenzen zum Libanon zwar sein. Michail Kamynin, der de Schwächung, wenn schon nicht angeblich auch die Waffenliefe- geschlossen, was unter vielen amtliche Sprecher des russi- die Vernichtung der Hisbollah, rungen koordiniert. Die als „His- Syrern, die mit der Hisbollah Israelis suchen bei Bombenalarm nahe Haifa Schutz hinter einer Leitplanke: schen Außenministeriums, trotz aller Anstrengungen nicht bollah-Expertin“ geltende Profes- sympathisieren, zu Unmut Wo hat die Hisbollah die ganzen Waffen her? Foto: pa erklärte: „Solche Erfindungen erreichen können. Mitten im Chaos Rentabel geht anders Bundeswehr steht im Kongo vor unbekannten Problemen Österreichs Engergieversorgung ist teuer und unsicher

Von JÖRG SCHMITZ zählt –, machen findige junge versprechen bis zu roher Gewalt Von R. G. KERSCHHOFER Großkraftwerk gebaut wurde, neue EU-Auflagen, etwa zur Rest- Leute in Kinshasa mittlerweile ein ist es in Zentralafrika nur ein klei- schien weniger zu stören. wassermenge bei Flußkraftwer- Geschäft mit erfundenen „Ender- ner Schritt. Deutschen Politikern Als Ende 1984 der Bau des größ- ken, und immer neue Umweltvor- akuna Matata“ ist ein gebnissen“. Auf dem Matonge- dämmert bereits, was noch droht: ie Maximen Versorgungssi- ten und für die Schiffahrt wichtig- schriften zulasten der Rentabilität Spruch aus der afrikani- Platz in Kinshasa stehen Dutzende Der außenpolitische Sprecher der cherheit und Wirtschaft- sten Donaukraftwerks bei Hain- – oder eben der Wettbewerbsfähig- H schen Sprache Swahili, Händler, die für ungefähr 50 kon- Unionsfraktion, Eckart von Klae- D lichkeit sind nicht leicht burg begonnen wurde, kam es zu keit der heimischen Wirtschaft. der wörtlich übersetzt „Es gibt golesische Francs (0,09 Eurocent) den (CDU), sagte, „die eigentlich auf einen Nenner zu bringen. In einer großangelegten Baustellen- Am einfachsten ist also die Bela- keine“ (Hakuna) „Probleme“ mehr schlecht als recht kopierte schwierigen Zeiten, die kommen der Nachkriegszeit jedenfalls war besetzung. Sogar der WWF-Präsi- stung privater Verbraucher, die in (Matata) heißt. Dieser Spruch war Zettel mit den angeblichen Ergeb- noch auf uns zu“. Von Klaeden man sich einig, daß erstere Vorrang dent, der Öl- und Atom-Lobbyist Wettbewerb und Entbündelung nach der ersten freien Wahl seit 40 nissen verkaufen. bezeichnete im Südwestrundfunk haben sollte und daß Österreichs Prinz Philip, wurde eingeflogen, von Energie- und Leitungskosten Jahren im Kongo immer wieder zu Nicht nur, daß die Zahlen von sowohl die Stimmenauszählung Chance in der Wasserkraft lag. Zur um „die Donau-Auen zu retten“ – kaum Vorteile erkennen können. hören – verlief die Wahl doch Händler zu Händler höchst unter- als auch eine mögliche Präsiden- Stromerzeugung wurden aber auch die Regierung kapitulierte. Es war Auch bei der Versorgungssicher- unerwartet friedlich. Doch die schiedlich sind und auch der Sie- ten-Stichwahl Ende Oktober als die heute unrentablen Kohlevor- die Geburtsstunde der Grünen, heit gibt es Zeifel: Die ukrainische Furcht vor einem blutigen Chaos ger variiert – tatsächlich war dort schwierige Momente. Als beunru- kommen herangezogen. Erzeugung und abgesehen vom „Kraftwerk Gas-Krise war ein Schuß vor den wächst. auch zu lesen, daß Kabila mit „614 higend wertete er die Meldung, und Import von Primärenergie lag Wien-Freudenau“ wurden keine Bug, der Öl-Preis ist ein Kapitel für So hat die Polizei im Kongo bei Prozent“ der Stimmen gewonnen daß 40 Kampfpanzer vom Typ T42 zunächst fast ausschließlich bei nennenswerten Wasserkraftwerke sich, und trotz oder gerade wegen der Auszählung der Wählerstim- habe. Einer der jungen Männer im Kongo angekommen seien und Bund, Ländern und verstaatlichen mehr gebaut. Die Schattenregie- der Vernetzung mit den Nachbar- men mindestens vier Wahlhelfer sagte, er habe schon mehr als 250 niemand genau wisse, wo sie Unternehmungen. Der enorme rung aus Industrie und ÖGB such- staaten kann es selbst beim Strom festgenommen, die beim Fälschen Zettel verkauft. Doch mit offiziel- geblieben seien. Es werde Kapitalbedarf für Kraftwerksbau te zwar, das AKW zu aktivieren, kritisch werden, denn die bundes- von Auszählungsergebnissen befürchtet, daß sie den Garden und Verteilernetz wurde aus Steu- aber ehe es dazu kam, passierte weite 380kV-Ringleitung hat dank ertappt worden sind. Unter ihnen von Präsident Joseph Kabila über- ermitteln sowie aus den beliebten Ts chernobyl. Seither wagt kein „Umweltschützern“ in der Ost- sei eine junge Frau, hieß es bei Bei Bekanntgabe geben worden seien, die wiede- Energieanleihen gedeckt. Berichte Politiker, für Atomkraft einzutre- steiermark eine gefährliche Lücke. Gericht. Die Verdächtigen seien in rum im Verdacht stünden, im Fall über Baufortschritt und Eröffnung ten. Und das, obwohl Österreich Positiv ist die regional starke der Hauptstadt Kinshasa verhört des Wahlsiegers droht einer Wahlniederlage putschen zu von Kraftwerken waren Erfolgser- längst Netto-Importeur ist – auch Stellung des restverstaatlichten Öl- worden. Sie hätten in einem Wahl- Gewaltausbruch wollen. lebnisse ersten Ranges. von „Atom-Strom“. Die noch unter und Gaskonzerns OMV. Desweite- büro in Kinshasa gearbeitet und Allerdings gibt es weiterhin Später als anderswo wurde 1972 der SPÖ-ÖVP-Regierung begonne- ren, daß Österreich Schnittstelle seien dort „auf frischer Tat“ auch hausgemachte Probleme. der Bau eines Atomkraftwerks ne Teilprivatisierung und die EU- transeuropäischer Öl- und Gaslei- ertappt worden, wie sie Ergeb- len Ergebnissen ist frühestens Wegen organisatorischer Pannen (AKW) beschlossen. Doch zum Wettbewerbsregelungen rückten tungen ist, daß endlich grünes nisse gefälscht hätten. Ende August zu rechnen. leben rund 500 Soldaten der EU- Zeitpunkt der Fertigstellung 1978 Rentabilität stärker in den Vorder- Licht für Kapazitätserweiterungen Der Vorsitzende der unabhängi- Und dann werden die meisten Truppe im Kongo auch vier hatten bereits „Umweltschützer“ grund. Umgekehrt gehen immer alpiner Großspeicher kam und daß gen Wahlkommission sagte auf Wahlverlierer im Kongo ihre Wochen nach der geplanten Fer- die öffentliche die Förderung Anfrage nur, es sei eine Ermittlung Niederlage aus einem Hauptgrund tigstellung des EUFOR-Camps Meinung im Beim Energieverbrauch liegt Trotz der großen Bedeutung der von Windrädern eingeleitet worden. Erste Teiler- nicht akzeptieren: Die Alternative noch in provisorischen Unter- Würgegriff. Das Österreich mit 3,2 Tonnen Roh- heimischen Wasserkraft muß gebremst gebnisse der Wahl im Kongo deu- bedeutet Armut. Es geht ihnen in künften. Darunter sind auch viele „AKW Zwenten- öläquivalent (ROE) pro Kopf und Österreich etwa 70 Prozent der wurde. Haupt- ten darauf hin, daß Amtsinhaber erster Linie um die einmalige der Bundeswehrsoldaten. Verant- dorf“ wurde Jahr im EU-Vergleich hinter benötigten Primärenergiequellen übel bleibt Joseph Kabila gewinnt. Auf ihn Möglichkeit, für sich, ihre meist wortlich für den Aufbau und den nicht in Betrieb Luxemburg, Finnland, Schweden, (wie Erdöl, Erdgas, Kohle) impor- jedoch, daß im entfielen 48 Prozent der bislang sehr großen Familien und ihre Pri- Betrieb des Lagers ist ein in der genommen, und Belgien und Holland, aber noch tieren. Bei der Stromerzeugung Gewirr von EU- ausgewerteten 2,1 Millionen Stim- vatmilizen an fast unendlich große Branche weitgehend unbekannter seit damals labo- vor Irland und Deutschland. Vom kommen 70 Prozent aus Wasser- Vorschriften, men. Sein wichtigster Herausfor- Fleischtöpfe zu gelangen. Politi- spanischer Unternehmer. Die Sol- riert die Energie- Gesamtverbrauch von 25,5 Milli- kraft, der Rest fast ausschließlich Öko-Subventio- derer, Vizepräsident Jean-Pierre sche Programme sind nachrangig. daten wurden in den ersten politik an Öko- onen Tonnen ROE entfallen je aus kalorischen Kraftwerken, nen und Einzel- Bemba, kam auf etwa 20 Prozent, Gewalt ist geradezu programmiert Wochen zunächst im Grand Hotel Populismus. Daß etwa 7, 5 Millionen Tonnen auf wobei Erdgas eine stark steigende interessen das wie die Wahlkommission erklärte. und verfrühter Jubel deswegen der Hauptstadt untergebracht. Es als Ersatz für Verkehr und Industrie, der Rest Te ndenz aufweist. Das Potential volkswirtschaft- Weil der Auszählung der unangebracht. wird also noch eine ganze Weile „Zwentendorf“ auf „Sonstige“, also primär auf an Windenergie wird auf bis zu liche Gesamtin- Stimmzettel vom 30. Juli so lange Die Bundeswehr wird höchst- dauern, bis im Kongo tatsächlich ein mit polni- privaten Verbrauch, Beheizung fünf Prozent und an Biomasse bis teresse häufig dauert – vergangene Woche war wahrscheinlich noch sehr viel zu von „Hakuna Matata“ gesprochen scher Kohle und Beleuchtung. zehn Prozent geschätzt. RGK hinten angestellt gerade einmal ein Zehntel ausge- tun bekommen. Von großen Wahl- werden kann. betriebenes wird. 8 Nr. 33 – 19. August 2006 F ORUM

er Schriftsteller Günter 50 000 für das neue Buch von Grass ist ein Genie. Einer »Moment mal!« Grass drucken lassen. Er hätte D der Glücksfälle in der ebensogut 100 000 drucken kön- deutschen Literatur, wie sie nur nen. „Ich war bei der Waffen-SS!“, alle 50 Jahre vorkommen. Selbst auf allen Kanälen, eine achtseitige seine schlechtesten Bücher, wie Sonderbeilage in der „FAZ“ zum zum Beispiel „Die Rättin“, sind Ausgetrommelt Erst-Verkaufstag am 19. August, noch besser als die meisten deut- das ist wahrhaft großes Marke- schen Romane der Nachkriegszeit. Von KLAUS RAINER RÖHL ting. Gigantisch. Wie Brekers Sta- Mehr hat seine Generation nicht tuen. hervorgebracht, und damit müs- Hitlerjugend – warum nicht? Al- sen wir leben. Aber Günter Grass Jahres nach einem Streit mit Kol- render Versuch, in Anlehnung an fentlicher Erörterung geworden. Buch „Im Krebsgang“ verstärkt le waren ja begeistert dabei und ist auch noch auf einem anderen legen. 1987 wurde er Beirat im sein Vorbild Fontane zu dem alten Ganze Serien von Dokumentarfil- den Trend und kanalisiert ihn zu- freuten sich über den Grundsatz Gebiet einmalig: Er ist ein genialer Autorenrat des Luchterhand-Ver- schönen Erzählton der frühen Jah- men laufen zur besten Sendezeit gleich: Das Buch wird ein Ver- „Jugend soll von Jugend geführt Verkäufer seiner eigenen Bücher. lags. 1992 schied er, auch mit die- re zurückzufinden. Ein epischer im Fernsehen, Reportagen über kaufserfolg, es steht monatelang werden“. Grass war dabei und Er hat das sogenannte goldene sen Kollegen verkracht, aus Auto- Fluß ohne Ufer, politisch ein ver- das Schicksal der Deutschen nach auf den Bestsellerlisten. Die Über- glaubte bis 1946 nicht an den Mas- Händchen, um das alle Kollegen renrat und Verlag aus und läßt sei- bittertes, grantiges Alterswerk ge- Kriegsende erscheinen in den gro- lebenden der Kriegsverbrechen sen-Mord an den Juden. Waffen-SS ihn beneiden, die Kunst, aus be- ne Bücher seitdem im Steidl-Ver- gen die Wiedervereinigung, in ßen Bildblättern. Eine öffentliche haben vergeblich auf Grass ge- – warum nicht? Es war schließlich schriebenem Papier Millionen zu lag vertreiben. Eine Sternstunde dem sein Haß gegen die siegreiche Diskussion beginnt, die den hofft, der Verleger nicht. eine kämpfende Truppe, gefürchtet machen, Stroh zu Gold zu spinnen für Steidl. Bundesrepublik durchschlägt und Wunsch der Vertriebenen nach ei- Wieder, 60 Jahre nach Kriegsen- bei allen Gegnern. Freiwillig hat wie Rumpelstilzchen. Ihm wächst Schon 1983 erklärte er in einer er die DDR, die er 1961 in einem nem Dokumentationszentrum in de, gibt es einen neuen Trend in sich der 15jährige gemeldet, weil ein Kornfeld auf der flachen Hand. Sendung des Österreichischen Brief an Anna Seghers ein von breiten Kreisen verstehbar macht. der öffentlichen Diskussion: eine er eigentlich zur Marine wollte Dazu gehört, wie bei allen und sich die Kriegsfreiwilli- Produkten, die für einen gen die Waffengattung aussu- Markt bestimmt sind, der In- chen konnten. Aber plötzlich stinkt, ein bestimmtes Pro- kam die Einberufung zur SS. dukt zum richtigen Zeit- Stand da überhaupt SS auf punkt herauszubringen. Vor dem Einberufungsbefehl? Der allen anderen, aber keinen fast 80jährige kann sich daran Augenblick zu früh, keinen nicht erinnern. „Das weiß ich zu spät, sondern genau auf nicht mehr“, sagt er im Inter- den Punkt. Was nützt ein Re- view mit der „Frankfurter All- genschirm in der Wüste? Ein gemeinen“. Der Chef des Feu- Hybridauto zur Zeit billiger illetons und Mitherausgeber Ölpreise? Es muß da sein, der „FAZ“ Schirrmacher, der wenn die Ölmultis den Hahn das Gespräch führt, traut sei- zudrehen. nen Ohren nicht. Da hätte der In den prüden 60er Jahren Dichter ja gleich nach dem schockiert er die ahnungslo- Erscheinen des Buches von sen deutschen Leser mit dem Franz Schönhuber über die Roman „Die Blechtrommel“, Waffen-SS „Ich war dabei!“ der einen überraschenden ausrufen müssen „Ich auch!“ Verkaufserfolg erzielt. Nicht Was aber so leicht nicht zuletzt wegen der ausgefalle- vergessen werden wird, ist nen erotischen Vorlieben sei- das Treffen von Kohl und Rea- nes zwergwüchsigen Titel- gan über den Massengräbern helden Oskarchen, die als von Bitburg. Unter den Tau- „Stellen“ verschlungen wer- senden Toten beider Natio- den und das Buch zum Best- nen waren auch Angehörige seller machen. Die neue Kri- der Waffen-SS. Die Linke lief tiker-Elite der Gruppe 47, mit Sturm. Und Grass nannte die- Grass befreundet, lobt das se Totenehrung „eine Ge- Buch über den Klee. Aber zu schichtsklitterung, deren auf Recht. Es ist der beste Ro- Medienwirkung bedachtes man, der nach dem Krieg in Kalkül Juden, Amerikaner deutscher Sprache geschrie- und Deutsche gleichermaßen ben wurde. Auch die beiden verletzte“. Nachfolgebände „Katz und Hat er alles vergessen? Maus“ und „Hundejahre“ be- Oder alles verheimlicht? „Ich liefern die Leser mit dieser breche mein Schweigen“, etwas verqueren, pubertären sagt Grass heute. Er hat zu Pornographie und werden Weiß sich zu inszenieren: Nobelpreiträger Grass liest mit seiner Tochter „Des Knaben Wunderhorn oder Die andere Wahrheit“. Foto: Lichtblick lange geschwiegen, finden große Verkaufserfolge. wir. Danach geht Grass zielsi- cher in die Politik. Er unterstützt Fernsehens zusammen mit Wolf- Ulbricht kommandiertes „Konzen- Der Plan des Bundes der Vertrie- nüchterne, unbefangene Diskus- Willy Brandt, der mächtig im gang Hildesheimer, daß sie „ange- trationslager“ genannt hat, jetzt als benen, in Berlin ein „Zentrum ge- sion über bestimmte, lange tabui- Klaus Rainer Röhl (77) war bis Kommen ist. Singt das „Loblied sichts der drohenden Katastro- eine „kommode Diktatur“ be- gen Vertreibungen“ zu etablieren, sierte Themen. Über die Zeit vor 1944 am Danziger Conradinum auf Willy“ und die Es-Pe-De. phe“ (Erderwärmung, Atomkrieg?) zeichnet. Danach wird es still um findet bis in die Reihen der Regie- 1945, die NS-Zeit: Über Promi- Mitschüler von Günter Grass, in Nach dem Wahlkampf von 1972 aufhören wollten, zu schreiben. ihn. Hat Grass sich ausgeschrie- rungsparteien hinein Verständnis. nente, die mitgemacht haben. Der der Parallelklasse. Im März 1945 zieht sich der Dichter von der SPD Grass hielt diesen Schwur nicht, ben? Genau in diesem Augenblick er- Bildhauer Arno Breker, der Archi- wurde er zusammen mit anderen zurück, von der er sich nicht mehr sondern schrieb den Roman „Die Da entdeckt der Danziger plötz- scheint Grass’ Buch über das Ende tekt Albert Speer, der Schriftstel- 16jährigen mit einem Marschbe- genug beachtet fühlt, erst 1982 trat Rättin“, ein Versuch, sich an die lich 2002 sein Herz für die Flücht- der „Wilhelm Gustloff“, über deren ler John Knittel (Via mala), die fehl zur Dienststelle der Waffen- er wieder in die Partei ein, 1993 Ökobewegung und ihre Trends an- linge aus dem deutschen Osten, Torpedierung vorher nicht ge- Filmregisseurin Leni Riefenstahl, SS in Hamburg, Besenbinderhof aus Protest gegen den „Asylkom- zuhängen. Danach sucht er sein beschreibt Flucht und Vertreibung schrieben und gesprochen werden der Komponist Richard Strauss, geschickt. Sie erklärten, den promiß“ wieder aus. Er ist ein Heil in Indien, kommt ziemlich und den Untergang der „Wilhelm sollte, weil die Versenkung des der Schauspieler Gustaf Gründ- Marschbefehl bei einem Tiefflie- strenger Herr und leicht beleidigt. schnell und enttäuscht zurück Gustloff“. Der politische Trend ist, Schiffes mit über 10 000 Flüchtlin- gens. Alle waren „verstrickt“, aber gerangriff verloren zu haben und 1988 in den Vorstand des „Verban- und schreibt, schon von Krankheit 57 Jahre nach Kriegsende, umge- gen an Bord die Alliierten schlecht zu Unrecht verfemt. Ein auffälliger meldeten sich bei der Wehr- des deutscher Schriftsteller“ (VS) gezeichnet, den gewaltigen 784- schlagen. Die Vertreibung und Er- aussehen ließ und man über Trend. machts-Sammelstelle, ein Stock- eingetreten, verließ er diesen Po- Seiten Roman „Ein weites Feld“. mordung von Millionen Deut- Kriegsverbrechen an Deutschen Der Verleger Steidl hat auch werk höher. Bei Kriegsende war sten im Dezember des gleichen Ein bewundernswerter, fast rüh- schen im Osten ist zum Thema öf- am besten nicht sprach. Grass’ diesmal eine Erstauflage von er in Dänemark.

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Aufnahme in Thalia mag nicht schwimmen Walhalla n das deutsche Pantheon, die oder Wie die Kammeroper Schloß Rheinsberg dem Wetter trotzte I Walhalla bei Regensburg, keh- ren drei neue Persönlichkeiten des Von SILKE OSMAN dort hinbringen, denn Parkplätze ter. Alle waren offensichtlich zu- Sekunden die Aufmerksamkeit sten, die auch eifrig beim Auf- deutschsprachigen Raums ein. ständen nur in begrenzter Zahl frieden, daß die Aufführung im auf die Naturgewalten außerhalb und Abbau der Bühnendekora- Nach Sophie Scholl (2003) werden zur Verfügung. wahrsten Sinne des Wortes nicht der Halle. Mozarts virtuose Musik tion eingesetzt wurden. Sie nun der Mathematiker Carl Fried- ie Opernfreunde aus Na ja, das würde was werden. ins Wasser fallen würde. jedoch gewann diesen Wettstreit stammten übrigens wie 50 Ju- rich Gauß (1777–1858), die in Au- Hamburg hatten es sich Das romantische Heckentheater Im Hafendorf angekommen, der Töne, nicht zuletzt durch die gendliche, die in der Technik oder schwitz ermordete und 1998 hei- D für diese Saison fest vor- gegen eine Halle einzutauschen, mußten zunächst einige Pfützen Unterstützung der stimmgewalti- der Statisterie während des Festi- liggesprochene Breslauerin Edith genommen: Ein Besuch des Festi- damit mußten die Opernfreunde überwunden werden. Dann emp- gen jungen Sängerinnen und Sän- vals engagiert waren, aus Rheins- Stein (1891–1942) sowie der vor vals „Kammeroper Schloß erst einmal fertig werden. Dann fing die Spiel-, Spaß- und Sport- ger. berg. 150 Jahren verstorbene Dichter Rheinsberg“ sollte mit dem Erleb- aber siegte der Optimismus: Eine halle, Teil der geplanten Arena Jeder Zuhörer wird da seine ei- Der abschließende Beifall und Heinrich Heine Eingang in die nis einer Aufführung im roman- Halle war doch mal was anderes, mit Konferenzzentrum und Hotel, gene Favoriten gehabt haben: Jule die Bravorufe aus dem Publikum Walhalla finden. Dies beschloß das tisch gelegenen Heckenthe- Rosalie Vortisch (geb. 1978, galten vor allem den jungen bayerische Kabinett und fand da- ater seinen krönenden Ab- Deutschland) als Fiordiligi Künstlern, die mit großer Begei- mit eine salomonische Lösung für schluß finden. „Così fan tut- und Anne Schuldt (geb. sterung bei der Sache waren. Und einen lange währenden Streit. Die te“ von Mozart stand auf 1976, Deutschland) als Do- so mancher Stammgast in Rheins- Bayerische Akademie der Wissen- dem Programm, leichte Kost rabella, Daniel Kim (geb. berg mußte feststellen, daß die schaften hatte Gauß den Vorzug in dieser Sommerzeit. Pe- 1977, Südkorea) als Ferran- Aufführung in der Halle den Ge- gegeben, die Bayerische Akademie trus hatte schon seit Ende do und Tobias Hächler (geb. sang direkter herüberbrachte als der Schönen Künste wollte dage- Juni ein Einsehen mit den 1978, Schweiz) als Gugliel- im Heckentheater, wo die Stim- gen Heine gewürdigt wissen. Künstlern – das Wetter war mo oder John In Eichen men über Mikrofone und Verstär- Die Büsten werden allerdings nicht zu übertreffen: Sonne, (geb. 1979, Schweiz) als ge- ker verzerrt werden. John In Ei- nicht sogleich in die von König Sonne, Sonne. Ein Sommer, wichtiger Don Alfonso, der chen (Don Alfonso) und auch Jule Ludwig I. erbaute und 1842 eröff- wie er im Buche stand, be- an allem Unheil in dieser Vortisch (Fiordiligi) betonten nete Halle von Donaustauf bei Re- scherte den jungen Sänge- turbulenten Geschichte um allerdings in einem Gespräch mit gensburg aufgenommen. Die Tore rinnen und Sängern und Liebe und Treue die Schuld der PAZ, daß sie lieber im Hek- der Walhalla öffnen sich für Gauß natürlich auch dem Publi- trägt. Begeisterung rief kentheater singen würden, da sie 2007, für Stein 2008 und für Heine kum ideale Bedingungen auch die temperamentvolle dort die Töne des Orchesters bes- erst 2009. In dem marmornen für Open-air-Aufführungen. Darstellung des jüngsten ser hören würden und es keine Säulenbau, der derzeit für 11,4 Allerdings war es manches Ensemblemitglieds beim Verzögerung gebe. Sie waren je- Millionen Euro saniert wird, sind Mal selbst für einen „star- Publikum hervor. Mit viel doch schon Profi genung, daß sie inzwischen 192 mehr oder weni- ken Mann“ schwer, bei 35 Charme, großer Stimme sich nichts anmerken ließen. ger deutschsprachige Persönlich- Grad Celsius zu proben, wie und schauspielerischen Fä- keiten aus Preußen, Österreich, einer der jungen Sänger im higkeiten zeigte Anett dem Baltikum, der Schweiz, den Nachhinein bekannte. Fritsch (geb. 1986, Deutsch- Niederlanden und allen weiteren Bei strahlendem Sonnen- land) nicht nur als Zofe Regionen, die das Heilige Römi- schein ging’s in Hamburg Despina ihr Können. Auch sche Reich deutscher Nation um- los. Die Temperaturen hat- als falscher Arzt und als faßte, durch 127 Büsten und 65 ten sich auf ein erträgliches Notar bewies sie ihre Bega- Gedenktafeln verewigt. Maß zurückgeschraubt. bung fürs Komische. Bernhard Knapstein Doch je weiter es nach Begleitet wurden die Sän- Osten ging, desto mehr zog gerinnen und Sänger vom sich der Himmel zu. RIAS Jugendorchester un- Schwarze Wolkenberge ter der Leitung von Will Gutshäuser drohten am Horizont. Als Humburg, das zum ersten die Opernfreunde schließ- Mal auf dem Festival auf- in Estland lich Rheinsberg erreichten, trat. Die Inszenierung von goß es wie aus Kübeln. Frei- Heinz Lukas-Kindermann n kaum einer anderen Region lichtaufführung adieu! „Così fan tutte“ in Rheinsberg: Fiordiligi (Jule Vortisch, links) und Dorabella mit einem für konservati- I konnte sich die Macht des Voller Zweifel ging man (Anne Schuldt, rechts) sehen ihren Verlobten nach, die Don Alfonso (John In ven Geschmack allerdings Adels so lange halten wie in den durch den Schloßpark, der Eichen) überredet hat, die Frauen auf die Probe zu stellen. Fotos (2): Osman gewöhnungsbedürftigen Ostseeprovinzen des Russischen selbst im Regen noch einen Bühnenbild begeisterte Reiches, in dem Gebiet der heuti- gewissen Charme ausstrahlte, in schließlich würde auf anderen die Opernfreunde. Auf Klapp- nicht zuletzt deshalb, weil der Re- gen Republiken Estland und Lett- Richtung Heckentheater. Was Musikfestivals sogar in alten stühlen (im Heckentheater hätte gisseur sich von Mozarts Oper in- In der Maske: Anett Fritsch land. Die politische und wirt- würde einen dort erwarten? Gera- Scheunen klassische Musik ge- man auch nicht bequemer geses- spirieren ließ und nicht seine ei- wird auf ihre Rolle als Zofe schaftliche Stellung des deutsch- de war ein Mitarbeiter des Festi- spielt. Im Shuttle-Bus, der am sen) fanden dort fast 1000 Zuhö- genen Ideen einer Oper verwirk- Despina vorbereitet. baltischen Adels, der auch im kai- vals dabei, ein Hinweisschild an- Eingang zum Schloßpark (unter rer Platz, die sich bald von den licht hat, wie der künstlerische serlichen Rußland eine wichtige zubringen, daß die Aufführung den gestrengen Augen von Kron- Klängen Mozarts gefangenneh- Leiter des Festivals, Professor Regen, Wolkenbruch, Unwetter Rolle spielte, fand ihren Ausdruck von „Così fan tutte“ aus Witte- prinz Friedrich, der auf seinem men ließen. Wer achtete über- Siegfried Matthus, in seinen ein- – all das hat diesem Abend nicht in repräsentativen Herrensitzen. rungsgründen in einer Halle im hohen Denkmalssockel stand) auf haupt noch auf die nüchterne leitenden Worten hervorhob. geschadet. Thalia hat sich nicht Die im Stil des Barock und Klassi- Hafendorf stattfinden würde. Ein die Musikfreunde wartete, sah Umgebung? Allein der Regen, der Nicht unerwähnt bleiben dürfen unterkriegen lassen – nur zismus, später der Neogotik und Shuttle-Bus würde die Besucher man nur erwartungsfrohe Gesich- auf das Dach prasselte, lenkte für die ebenfalls sehr jungen Stati- schwimmen mag sie eben nicht. des Historismus errichteten Her- ren- und Gutshäuser orientierten sich an der westeuropäischen Ar- chitektur. Die Blütezeit dieser Bauten begann in den 60er Jahren Ideen und Schöpferkraft Böse Intrige des 18. Jahrhunderts und dauerte mehr als anderthalb Jahrhunderte Im Gespräch mit dem Komponisten Siegfried Matthus Mozart-Oper »Così fan tutte« in Rheinsberg an. Mit dem Zusammenbruch des Zarenreichs und der Bildung der ie letzten Töne des von ihm kein Problem. „Es gibt so viele Daß dieser Mann, der vor Ideen osì fan tutte“ – den Titel Ferrando und Guglielmo, zwei Of- Estnischen Republik endete die D ins Leben gerufenen Festivals junge Menschen mit großer Bega- nur so übersprudelt, überhaupt C kennt man, doch den Inhalt fiziere, die die Schönheit und Vorherrschaft des deutschbalti- Kammeroper Schloß Rheinsberg bung“, freut er sich. noch Zeit findet, sich seinen eige- dieser Oper, die Mozart im Auf- Treue ihrer Verlobten Fiordiligi schen Adels. spsg sind noch nicht verhallt, da arbei- Der Festivalsommer 2007 wird nen Kompositionen zu widmen, trag des Kaisers Joseph II. schrieb und Dorabella über den grünen tet er schon an neuen Projekten. am 30. Juni mit der Aufführung erstaunt den Laien. Seine neue und die in Rheinsberg zur Auffüh- Klee loben, provoziert. Er wettet Die Ausstellung des Deutschen Einen Tag nach der letzten Pre- von Carl Maria von Webers Oper Oper „Cosima“ ist fertig und wird rung kam? Sie soll auf einer wah- mit den jungen Männern und will Kulturforums östliches Europa in miere für dieses Jahr („Così fan „Der Freischütz“ beginnen. Robert am 28. April 2007 in Braun- ren Begebenheit beruhen, die im die Treue der beiden Frauen auf Kooperation mit der Stiftung tutte“) sitzt Siegfried Matthus mit- Schumanns musikalisches Mär- schweig uraufgeführt werden; am Wien des 18. Jahrhunderts so oder die Probe stellen. Mit von der Par- Preußische Schlösser und Gärten ten in den Vorbereitungen für das chen „Der Rose Pilgerfahrt“ und 5. Mai folgt dann in einer neuen ähnlich stattgefunden hat und die tie ist die Zofe Despina, die Fer- Berlin-Brandenburg ist noch bis Festival 2007. Dennoch findet er Giuseppe Verdis Oper „Falstaff“ Inszenierung die Aufführung in den spottlustigen Kaiser auf die rando und Guglielmo als Albaner zum 15. Oktober auf Schloß Ca- die Zeit für ein kurzes Gespräch werden ebenfalls auf dem Pro- Gera. Eine Komposition für Or- Idee brachte, Mozart eine Oper verkleidet bei den Damen einfüh- puth zu sehen, dienstags bis mit der PAZ. gramm stehen. Eine chester und Sopran unter dem Ar- komponieren zu lassen. ren soll. Die glauben derweil ihre sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der künstlerische ganz besondere At- beitstitel „Erzwungene Wege“ ist Mozart schrieb schnell, denn er Liebsten im Krieg und sind nach Leiter und „Vater“ des traktion wird ein „Lie- „in Arbeit“ und wird sich mit dem brauchte das Geld. 1790 wurde langem, heftigem Bedrängen be- Festivals, der sich beszauber“ sein, der Schicksal der Heimatvertriebenen die Oper am Wiener Burgtheater reit, auf das Werben der „Frem- Neues Depot selbst auch sehr um im Schloßpark von beschäftigen. Die Uraufführung uraufgeführt. Unterbrochen durch den“ einzugehen. Don Alfonso tri- seine Schützlinge Rheinsberg seinen wird am 4. Mai 2007 mit dem Di- den Tod des Kaisers fanden weite- umphiert zynisch: „Così fan tutte für Exponate kümmert, ist voll des Ausgang nimmt und rigenten Christian Thielemann in re Aufführungen statt, obwohl die – so machen’s alle!“ Als die neuen Lobes für die diesjäh- schließlich im Schloß- München stattfinden. Kritik nicht immer wohlwollend Paare schließlich sogar Hochzeit as Deutsche Museum beher- rigen Preisträger. „Es theater mit Szenen Die Heimat Ostpreußen und die mit diesem „komischen Singspiel feiern sollen, lassen die jungen D bergt mehr als 100 000 Objek- ist in kurzer Zeit ein aus Gaetano Donizet- Musik, das sind die Eckpfeiler, die in zwei Aufzügen“ umging. In spä- Männer das Spiel platzen. Enttäu- te. Davon werden etwa 20 000 in homogenes Ensemble Siegfried Matthus tis „Der Liebestrank“ einen großen Teil seines Lebens terer Zeit haben jedoch so großar- schung und gegenseitige Vorwür- Ausstellungen gezeigt, knapp entstanden, das mit Foto: Archiv endet. bestimmen. „Dort, wo keine Be- tige Sängerinnen wie die erst fe, Scham und Reue bestimmen 80 000 Objekte sind in Depots an Begeisterung bei der Nicht zu vergessen mühungen unternommen werden, kürzlich verstorbene Elisabeth das Bild. Don Alfonso enthüllt verschiedenen Standorten unter- Sache ist. Das ist eine Belohnung Benefizkonzerte, Matineen, eine Überliefertes zu erhalten und wei- Schwarzkopf und Christa Ludwig sein intrigantes Spiel und mahnt gebracht. Über die Bundesanstalt für alle die Mühen, die man doch Operngala und natürlich „Der sin- ter zu entwickeln, wird es von der die Partien der Fiordiligi und der schließlich zur Versöhnung. Fach- für Immobilienaufgaben erhält das hat, jedes Jahr ein solches Festival gende See“. Auf Schiffen kann unbesiegbaren Lebenskraft der Dorabella gesungen. leute sprechen heute von einer Deutsche Museum nun vom Bund auf die Beine zu stellen.“ man aus vollem Herzen Abendlie- Erde verschlungen und versinkt in Wenn es auch nicht eine der be- „unbeschwerten Farce des galan- ein Grundstück in Oberschleiß- 450 junge Sängerinnen und der genießen, die a capella vom Vergessenheit. Wo jedoch neue deutendsten Opern des großen ten Zeitalters“, für die Lorenzo Da heim, um dort ein 35 000 Quadrat- Sänger haben an dem internatio- Ufer aus erklingen. In diesem Jahr Ideen schöpferisch gestaltet und Komponisten ist, so strahlt das Ponte den Text schrieb. „Mozarts meter großes Zentraldepot zu er- nalen Gesangswettbewerb teilge- hat der aus Mallenuppen, Kreis umgesetzt werden, entsteht in die Werk selbst heute noch einen ge- mit reifer Meisterschaft gestaltete richten. Das Deutsche Museum ist nommen, 28 Preisträger aus zehn Darkehmen, stammende Ostpreu- Zukunft weisendes Neues“, sagt wissen Charme aus. In „Così fan Musik voll blühender Melodien mit dem größten Bestand an wert- Ländern konnten schließlich beim ße Matthus übrigens auch Lieder Matthus und meint nicht nur dem tutte“ geht es um die Liebe und und geistreichen Witzes umhüllt vollen technischen und naturwis- Festival mitwirken. Im Februar aus seiner Heimat anstimmen las- Erdboden gleichgemachte Häuser, die Treue der Frauen, ein Thema, das Ganze gleichsam mit einem senschaftlichen Originalexponaten kommenden Jahres heißt es dann sen. „Ich habe die Noten einfach verschwundene Dörfer. Man darf das Männer durch die Jahrhun- goldenen Schleier, der das satiri- eines der berühmtesten und er- wieder, neue Talente zu entdek- darunter geschmuggelt“, schmun- also gespannt sein, welche Ideen derte immer wieder beschäftigt sche Stück der Sphäre der Wirk- folgreichsten naturwissenschaft- ken. Matthus sieht da überhaupt zelt er. dieser Mann noch in petto hat. os hat. Don Alfonso fühlt sich durch lichkeit entrückt.“ SiS lich-technischen Museen der Welt. 10 Nr. 33 – 19. August 2006 K ULTUR »Keine große Liebe endet mit dem Tod« Berühmte Liebespaare: Der Arzt Johann Friedrich Struensee und Caroline Mathilde von Dänemark

Von ESTHER bald.“ Sie verließ Struensee. Auch Dem „Gesetz gegen Verschwen- laubnis mit der Königin“ zu bit- Liebenden merkten nicht, daß den König ermorden zu wollen. KNORR-ANDERS er setzte seinen Weg fort, wandte dung öffentlicher Gelder“ folgte ten. Guldbergs Spitzel das Jagdhaus Darauf stand die Todesstrafe: sich jedoch noch einmal um. Er die „Kürzung der Beamtenpensio- Christian kam ihm zuvor: belauerten ... Enthauptung. Ein lückenloser erschrak. Caroline sah ihm eben- nen“, die Folter wurde verboten, „Struensee, die Königin ist zuviel Je inniger ihre Beziehung wur- Komplott-Plan. m Mai 1769 ging der in den falls nach. Schnell schritt er wei- das Schulwesen reformiert. Er allein, sie fand hier kein Zuhause. de, desto enger verbanden sie Das Maskenfest bot Gelegen- Grafenstand erhobene Johann ter. Ein herrlicher Frühlingstag, führte die Pressefreiheit ein. Sie wissen, ich ...“ sich geistig. Beide entwarfen nun heit zur Vollendung. Christian I Friedrich Struensee im Ko- wahrhaftig! Es gab keinen Menschen am Struensee wußte. Christian die Reform-Gesetze. „Wenn ich wurde mit Alkohol und Medika- penhagener Schloßpark spazie- Der in Halle geborene Struen- Hof, der ihn nicht zum Teufel liebte Caterine Beuthaken, „Stie- nicht mehr bei dir bin, mußt du menten betäubt. In diesem Zu- ren. Als Leibarzt des Königs, als see, der als alles allein fort- stand zwang ihn Guldberg, engster Vertrauter und Geheimer Stadtphysikus in führen können, Struensees Todesurteil und die Kabinettsrat brauchte er Entspan- Altona ansässig für deinen Sohn“, Verbannung der Königin nach nungspausen. Er sah Königin Ca- war, hatte im erklärte Struen- Celle, einem deutschen Besitz- roline kommen. Mit Abstand folg- April 1768 vom see ernst. Ebenso tum ihres Bruders, König ten Hofdamen mit dem kleinen dänischen Hof ernst erwiderte Georg III. von England, zu unter- Kronprinzen. Wie es die Etikette die Anfrage er- sie: „Und für zeichnen. Christian war nicht in erforderte, trat Struensee zur Sei- halten, ob er den mein zweites der Lage, den Text zu erfassen. te, um Caroline vorbeizulassen. jungen, geistig Kind, dein Kind. Mit Mühe gelang ihm die Unter- Unerwartet machte sie bei ihm kränkelnden Kö- Ich bin schwan- schrift. Er brach zusammen. Als halt. Zum ersten Mal standen sie nig Christian VII. ger!“ Der Feder- „Geisteskranker“ wurde er arre- sich allein gegenüber. Der Arzt auf dessen Euro- kiel entfiel ihm. tiert. Währenddessen waren Struensee dachte: Sie hat eine pareise als Leib- Bestürzt fragte Struensee und Caroline verhaftet wunderbare Haut. Caroline ihrer- arzt begleiten sie: „Freust du worden. Damit das Urteil als ab- wolle. Er hatte dich nicht?“ Er gezögert. Den ergriff ihre Hand: Struensee sollte Ausschlag gab, „Caroline, es Caroline weigerte daß sein Großva- könnte das Ende den König ter Leibarzt Kö- sein!“ sich, den Ehebruch als Leibarzt begleiten nigs Christians Sie schüttelte zu gestehen VI. gewesen war. den Kopf: „Ich Der Abschied habe es Christian seits dachte: Diesen Augen kann von Altona fiel gesagt.“ gesichert gelten konnte, war ein man vertrauen. Seit ihrer Heirat ihm schwer. Dort Beim Festbank- Ehebruchsgeständnis notwendig. 1766 war die englische Prinzessin schätzte man ett im Februar Caroline weigerte sich. Ihr droh- Königin von Dänemark, doch sie ihn. Auch hatte 1771 gab Christi- te die zwangsläufige Scheidung hatte keinen vertrauten Menschen er seinen Freun- an den Gästen und der Verlust des Rechtsan- bei Hof gefunden. Sie redete deskreis dort, Große Liebe im 18. Jahrhundert: Der Leibarzt von Friedrich Ludwig von Hannover und Au- bekannt, daß die spruchs auf Regentschaft an Struensee an: „Sie sind Deutscher, der sich aus An- und Minister des dänischen Königs Christian gusta von Sachsen-Gotha, wurde im Alter Königin erneut Christians Stelle. Guldberg be- ein Fremder ...“ Er nickte: „Fremd hängern der Auf- VII., Johann Friedrich Struensee, und Köni- von 15 Jahren mit Christian VII. verheiratet. „guter Hoffnung“ deutete ihr, daß im Falle ihrer wie Sie, Majestät.“ Beide wurden klärung mit ih- gin Caroline Mathilde von Dänemark, knüpf- 1768 wurde ihr erstes Kind, der Kronprinz sei. „Wir haben Weigerung Struensee zu Tode ge- sich bewußt, daß ihr Beieinander- ren sozial-revo- ten Liebesbande, die allerdings nicht geheim und spätere König von Dänemark und Nor- Grund zur Freu- foltert werden würde. Schnei- stehen reichlich lange dauerte. lutionären Zie- blieben. Als Tochter Louise-Augusta 1771 wegen Friedrich VI. geboren. Als Caroline de.“ Man applau- dend Carolines Antwort: „Sie Dennoch sprach Caroline weiter: len zusammen- geboren wurde, nahm das Verhängnis sei- Mathilde starb, war sie nur 23 Jahre alt. dierte; niemand Schwein“ – und unterschrieb. „Mein Mann sagt, Sie arbeiten setzte. nen Lauf. Caroline Mathilde, jüngste Tochter Fotos (2): Archiv wagte ein Lä- Am 28. April 1772 verfolgte sehr viel.“ Struensee lächelte: „Ich Auf der mehr- cheln. Guldberg von der Kutsche aus bin Leibarzt und Minister.“ Ihre monatigen Reise Im September die Hinrichtung. Schweigen nächste Frage belustigte ihn: schlossen der König und Struen- wünschte, darauf wartete, einen fel-Caterine“ geheißen, weil ihre wurde die Tochter Louise-Augusta herrschte auf dem Platz. Furcht „Aber etwas müssen Sie doch see Freundschaft. In Struensees Grund zu finden, ihn stürzen zu Familie Stiefel schusterte. Sie war geboren. Struensee leistete Ge- bannte Guldberg. Er ahnte, daß gern tun!“ Er lachte herzhaft: „Ich Gegenwart fühlte sich Christian können. Das war nicht einfach, umschwärmte Kokotte Kopenha- burtshilfe. Die Amme legte ihm sein Sturz eine Frage der Zeit reite gern.“ Spontan ihre Antwort: geborgen, die Phasen seines denn Struensee erwies sich als gens, von robuster Mütterlichkeit. das Kind in den Arm: „Mein war; er irrte nicht. Die Dänen for- „Ich auch. Englisch, im Herrensat- Wohlbefindens verlängerten sich. unbestechlich. Auch Graf Hoegh- Das zog ihn zu ihr hin. „Nehmen Kind!“ Hämisch setzte Guldberg derten die Rückkehr Carolines tel. Das ist meinen Damen anstö- Er bat Struensee, mit ihm nach Guldberg, der bislang die Regie- Sie sich der Königin an, sie reitet den Titel „Prinzessin Struensee“ als Regentin; der Kronprinz ßig.“ Er lauschte seiner Stimme Kopenhagen zu kommen. Struen- rungsgeschäfte abgewickelt hatte, gern. Sie ist großer Liebe wert.“ In in Umlauf. Doch als Ahnin der wuchs heran ... nach, als er sagte: „Ich werde den see wußte, daß der dänische Hof erhoffte Struensees Sturz. Er sann: diesem Augenblick erkannte späteren deutschen Kaiserin Au- Im Mai 1775 starb Caroline in König bitten, Sie begleiten zu dür- als korrupt galt. Das sagte man an- Nur Geduld! Irgendwann macht Struensee, daß er liebte. gusta Viktoria hatte Struensees Celle. Das Gerücht ging um, man fen.“ deren Fürstenhöfen auch nach. In er einen Fehler. Sie ritten tief in die Wälder, zur To chter Familiengeschichte mitge- habe sie vergiftet. Caroline strahlte; 19 Jahre war Kopenhagen aber bedurfte ein Vom Spaziergang zurück, trat königlichen Jagdhütte. Caroline schrieben. In manchen Stunden hatte sie sie alt, zwar verheiratet, doch un- geistig labiler Monarch zuverläs- Struensee in sein Arbeitskabinett. schloß auf. „Hier sind wir sicher“, Guldberg verlor keine Zeit. das Medaillon mit dem Bild geliebt, erwartungsgemäß hatte siger Unterstützung. Struensees Wie meistens saß Christian, eine flüsterte sie. Struensee leise: „Un- Jetzt hatte er den Grund zu Struensees ans Herz gedrückt. sie den Thronfolger geboren. Und staatsmännischer Aufstieg be- schmächtige Gestalt, in einem sere Liebe ist nirgends sicher. Wir Struensees Sturz: „Schändung Einst hatte er gesagt: „Geliebte, sonst? Nicht grübeln, das brachte gann. Im Namen des Königs durf- Sessel, tätschelte seinen Hund. haben Feinde.“ Caroline: „Nicht des königlichen Ehebettes“. Wei- keine große Liebe endet mit dem Traurigkeit. „Fragen Sie den König te er Gesetze erlassen. Er tat es: Jetzt war Gelegenheit, um „Reiter- daran denken, nicht jetzt.“ Die ter wurde Struensee beschuldigt, Tod. Ich warte.“ Zahn der Zeit Einmalig und unverwechselbar Restaurierung im Mittelpunkt des Interesses Der junge Dichter Durs Grünbein ist ein Lichtblick im deutschen Sprachraum

er Neue Garten Potsdam ist Restaurierung von den Dächern Von KLAUS RAINER RÖHL ben Bertolt Brecht und Gottfried hen kannte. Kaum war die Mauer begleitet, zu Beginn des Dreißig- D zur zentralen Spielstätte für der Schlösser heruntergenommen Benn, was sollte danach noch gefallen, da veröffentlichte der jun- jährigen Krieges durch Deutsch- alle Facetten des Jahresthemas wurden, erstmals direkt gegen- kommen? Nichts Nennenswertes, ge Student, der das Glück hatte, in land reisen. Wegen wochenlanger „Restaurierung“ geworden. Neben über. Mit der Orangerie im Neuen lle 50 Jahre spuckt das hatte Brecht behauptet. seiner Heimatstadt Dresden ein Schneeverwehungen in einem der Hauptausstellung in der Oran- Garten, nur unweit vom Marmor- Zeitalter einen oder zwei Es kamen aber Peter Rühmkorf Gymnasium besuchen zu können, kleinen Gasthof eingeschlossen gerie laden das Marmorpalais und palais, wurde ein Ort mit idealen A wirkliche Dichter aus, Ge- und Günter Grass, sie waren un- an dem Latein und Griechisch ge- und von aller Welt abgeschnitten, die Werkstätten im Restaurie- Voraussetzungen gewählt. Der Pal- nies, deutlich zu unterscheiden verwechselbar neu. Unverwech- lehrt wurden, seine ersten Gedich- entwickelt er, gewissermaßen rungshof zu Besichtigungen ein. mensaal der Orangerie, der als be- von den vielleicht 1000 anderen selbar, eigentlich auch kaum über- te in der „taz“, der linken Zeitung plauderdings, die Grundidee zu Zahlreiche Führungen und Veran- merkenswertes Kunst-Objekt für mehr oder weniger guten Hand- setzbar deutsch. Und von nieman- für Anfänger, in der manche ein seinem „Cogito, ergo sum“ (Ich staltungen ermöglichen darüber sich steht, aber auch die zum Gar- werkern der schreibenden Zunft. dem zu übertreffen oder zu plagi- Leben lang bleiben. Ein Jahr später denke, also bin ich). Der Schlußteil hinaus Gespräche zwischen Besu- ten hin offene Struktur eignen sich Das Genie ist mehr. So wie Mozart ieren als von ihnen selbst. Beide erschienen seine Gedichte in der des streng gegliederten Epos in 42 chern und Restauratoren und bie- hervorragend, um die restaurier- mehr war als Rossini oder Gluck, sind heute über 75, und wir sind „FAZ“, und Suhrkamp druckte das Gesängen zu je sieben Strophen à ten faszinierende Blicke hinter die ten Werke im Verbund der Innen- Goethe mehr war als Lessing. Das glücklich, sie unter uns zu haben, erste Buch. Heute zehn Zeilen zeigt Kulissen. und Außenräume zu präsentieren. Genie ist deutlich anders als die aber das Schicksal ist uns nun, sind es 20 Bände, den alt und krank Die preußischen Königsschlös- Die unmittelbare Nähe zum Re- Künstler vor ihm. Ich möchte die nach einem halben Jahrhundert, Prosa, Lyrik, Es- Alle seine Versuche gewordenen ser und ihre Gärten für die Zu- staurierungshof mit drei Fachbe- Behauptung wagen sogar ein we- neue Genies schuldig, junge Leute, says, Tagebuchno- Philosophen wie- kunft zu bewahren ist eine gewal- reichen ermöglicht vielfältige Be- nig besser als alle vor ihm. Das die heute vielleicht 30 oder 40 tizen, Epitaphe, sind meisterhaft der im Winter, tige Aufgabe. Ohne die verantwor- gegnungen und den Dialog mit würde heißen, daß es auch in der Jahre alt sind, auch sie einmalig Kinderverse, Auf- und verblüffend reif nunmehr im An- tungsvolle Arbeit der Restaurato- den Restauratoren bei der Arbeit. Kunst einen Fortschritt gibt. Die und unverwechselbar. Autoren, die sätze, Überset- gesicht des Todes. ren wäre das kulturelle Erbe dem Die Schau wird durch mehr als 20 meisten leugnen das. Sie schwär- wir gerne lesen und die unsere zungen aus dem Das heitere Ge- „Zahn der Zeit“ preisgegeben. Die dezentrale Orte ergänzt: In ver- men von der guten alten Zeit. Von Gedanken und Gefühle in unserer Altgriechischen wie Aischylos’ dicht endet tiefernst. Darauf muß- Ausstellung gibt Einblicke in das schiedenen Schlössern und Gär- dem Niveau, das nie mehr erreicht Sprache ausdrücken. Sie werden „Die Perser“, in einem makellos te erst einmal einer kommen – und weite Berufsfeld der Restaurierung ten der Stiftung in Berlin und wird. nicht auf Lyrik-Seminaren ge- treffsicherem Deutsch. Meister- es können. Abgesehen von der und macht die unterschiedlichen Brandenburg werden beziehungs- Die Kulturpessimisten in schult, nicht beim Ingeborg-Bach- haft, verblüffend reif alle Versuche. Freude, die einen packt, daß da ei- Schadensprozesse sowie Metho- reich Anknüpfungspunkte zu spe- Deutschland malen schon lange mann-Wettbewerb entdeckt, sie Eine bereits vor drei Jahren er- ner so schwerelos in schnörkello- den im Umgang mit der Vergäng- ziellen Themen der Restaurierung den Teufel an die Wand, verkün- sind da, wenn ihre Zeit gekommen schienene kleine Kostbarkeit ist sem Deutsch eine richtig spannen- lichkeit anschaulich. Das Spek- plaziert. spsg den das Ende der Dichtung und ist. ein Versepos im Geist von Goethes de Geschichte erzählen kann, be- trum der ausgestellten Objekte behaupten, nun ist Feierabend im Ein solcher Lichtblick im deut- „Hermann und Dorothea“. Es trägt wundert man die übermütige reicht von fragilen Textilien über Die Ausstellung in der Orangerie Abendland, nach ihnen käme schen Sprachraum ist der heute den Titel „Vom Schnee oder Des- Formfreude, die jeden der „Can- Gemälde, Graphiken, Möbel und im Neuen Garten Potsdam ist nichts mehr. Aber es kam noch im- 44jährige und mit Preisen bereits cartes in Deutschland“ (Suhrkamp tos“ noch mit einem einprägsamen Porzellane aus den Innenräumen noch bis zum 15. September mer etwas Neues und Vollendetes. geehrte Durs Grünbein. Und es ist Verlag, 144 Seiten, 19,90 Euro). Ein Reimpaar abschließt, das oft eine bis hin zu großformatiger Bildhau- dienstags bis sonntags von 10 bis Oder genial Unvollendetes. Nach vielleicht kein Zufall, daß er seine tollkühner Entwurf: Grünbein läßt zitierbare Sentenz enthält: „Wie erkunst aus den Gärten, den 18 Uhr, am 16. und 17. September dem unsterblichen „Über allen Jugend im „Tal der Ahnungslosen“ den berühmten französischen lautet Regel Nummer sieben / Von „Außenräumen“. So stehen dem von 10 bis 20 Uhr geöffnet, Eintritt Wipfeln ist Ruh“ kam nach nur 20 verbrachte, in Dresden, wo man Philosophen René Descartes, nur dir wird bleiben nur, was du einst Betrachter Skulpturen, die für die 6 / 4 Euro. Jahren schon Hölderlin. 1956 star- den Westen kaum aus dem Fernse- von einem lebensklugen Diener aufgeschrieben.“ L ESERFORUM Nr. 33 – 19. August 2006 11

Ignoranz und Drohungen bestimmen Tagespolitik Mozart war Deutscher

Betr.: „Grausame Kalkulation“ die Palästinenser laufend provo- können, der der Welt die heutige provozierten atomaren Donner- Betr.: „Begegnung mit einem selbständig war und nicht zu (Nr. 30) ziert. Dies läßt den Schluß zu, daß brisante Lage in Nahost erspart schlag Dantes Inferno auslösen, großen Genie“ (Nr. 29) Österreich gehörte. die jetzige israelische Regierung hätte! Viele warteten nur auf das mit Millionen Toten – genannt: den Letzteres war darüber hinaus Wie schrieb Theodor Herzl am aus strategischen Gründen keinen befreiende Wort aus Tel Aviv der großen Weltenbrand – in der Hoff- In dem Artikel findet sich der ohnehin Bestandteil des Heiligen 22. August 1902? „Unsere Rasse ist Palästinenserstaat (den ich ebenso Weiterführung der von Itzack Ra- nung, dabei zu überleben? Das folgende Satzteil: „… wird das Römischen Reiches Deutscher in allem tüchtiger als die meisten befürworte, wie den jüdischen bin und Jessir Arafat begonnenen wird ebenso wenig klappen! Eine österreichische Genie Wolfgang Nation, so daß Mozart auch von Völker der Erde. Das ist ja die Ur- Staat) dulden wird! Friedensarbeit. Aber nichts ist ge- Lösung gibt es für die Verantwort- Amadeus Mozart“. Dazu bemerke der Familie der Mutter her Deut- sache des großen Hasses.“ Abgese- Klüger wäre es gewesen, nach schehen; Ignoranz und Drohungen lichen: Lassen Sie die erlaubte Lü- ich, daß meines Wissens nach die- scher war. Wir sollten uns also hen davon, daß die Ungerechtig- der Zerstörung der Existenzgrund- und Überschätzungen bestimmen ge zwischen den imaginären Aus- ser große Künstler ein deutsches nicht unnötig auseinanderdividie- keit die Wurzel des Hasses ist, lage der palästinensischen Bevöl- weiterhin die Tagespolitik. erwählten und den Goys außen vor Genie war. ren, sondern die großartigen Lei- scheint mir, daß die Tüchtigkeit kerung durch die scharonsche Was will Israels Führung? Strebt und führen Sie ehrliche Gespräche Sein Vater war Augsburger und stungen unserer Vorfahren in dem der jüdischen Rasse sich vor allem Kriegs- und Unterdrückungspolitik sie unter Schutz von Amerika ein auf der Basis gegenseitiger Hilfe entstammte einer dortigen Fami- einzigartigen Kulturraum des Hei- auch darin ausdrücken sollte, Dif- endlich eine Friedens- und Versöh- Groß-Israel an? Das wird nicht und Achtung voreinander, bevor es lie. Seine Mutter war Salzburge- ligen Römischen Reiches Deut- ferenzen durch die Macht des Wor- nungspolitik mit den Palästinen- klappen, denn Freund Bush wird zu spät ist; denn auf Dauer werden rin. Damit kam sie aus einem scher Nation dankbar und unmiß- tes auszuräumen. Nichts davon! Im sern einzuleiten, die in Mittler- bald die Politbühne verlassen! Sie dem wachsenden arabischen geistlichen Territorium, eben dem verständlich annehmen und pfle- Gegenteil: Nach der Devise „Die funktion einen Entspannungsbei- Oder möchte man in einem Anflug Macht-Druck nicht widerstehen Erzbistum Salzburg, das zu Wolf- gen. Reinhard Uhle-Wettler, Tücke kennt keine Lücke“ werden trag mit den Iranern hätten leisten seelischer Verzückung mit einem können! Theodor Finke, Bremen gang Amadeus Mozarts Lebzeiten Timmendorfer Strand Mißbrauch der Opfer unzulässig Altersarmut

Betr.: „Zentralrat der Juden: fen sie nicht mißbraucht werden. Betr.: „Altsein im Jahre 2030“ Schulfach NS-Zeit nötig“ (Nr. 27) Weniger ist mehr, viel mehr! (Nr. 30) Als Angehörigem des Jahrganges Ich hatte gehofft, daß mit Frau 1925 würde für mich in einen Es mag nicht genauso wie be- Knobloch leisere Töne in den Zen- Unterricht über die NS-Zeit gehö- schrieben werden, aber viel an- tralrat einziehen, die dem Zu- ren, daß endlich auch wir zu Wor- ders wohl auch nicht. Und das sammenleben von jüdischen und te kommen, wir, die wir im NS- dürften auch Politiker wissen und nicht-jüdischen Deutschen weitaus Staat aufgewachsen sind, uns wie natürlich auch die Bundesregie- bekömmlicher sind. Nun dieser ich freiwillig zur Verteidigung der rung. Unfug, neben dem Geschichts- Heimat gemeldet haben, zu Tau- Und darum müssen sich die unterricht auch noch ein Fach „Na- senden und Abertausenden gefal- Merkel, Stoiber, Müntefering und tionalsozialismus“ einzuführen. len sind oder an schweren Verlet- Beck fragen lassen, was sie denn Als Vater, Großvater, ehemaliger zungen bis an ihr Lebensende ge- dafür tun, daß es uns und unseren Schulleiter, Leser von Zeitungen tragen haben oder wie ich viele Kindern nicht einmal so geht, wie des Springer-Verlags und Konsu- Jahre in der Kriegsgefangenschaft im Film beschrieben. Sie tun aber, ment des deutschen Fernsehens, auf unsere Heimkehr warten muß- wie ich das zu sehen vermag, bin ich der Meinung, daß die Über- ten (bei mir zehn Jahre). nichts dergleichen. Ihr Horizont zahl von Informationen, Sendun- Haben junge Deutsche nicht ein ist der Tellerrand, ihr größtes gen, Filmen über die NS-Zeit Recht zu erfahren, was wir einmal Interesse scheint ihrer Person, schon lange dazu geführt hat, daß gedacht und warum wir so und dem Erhalt ihrer Funktion und viele Deutsche diese Dauerberiese- nicht anders gehandelt haben? Da Macht und der Wertschätzung zu lung von sich ablaufen lassen wie gäbe es eine Menge nachzuholen, gelten, die sie genießen möchten. den Regen und sich anschließend und es wäre auch höchste Zeit, da Wer 2030 zu den Alten zählt, abtrocknen – und das war es dann. die Zeitzeugen immer weniger hätte sicher gern auf diese Vier Unrecht und Opfer dürfen nicht werden. Für einen solchen, endlich und viele mehr von ihrer Gattung vergessen werden. Das ist ein Ge- ehrlichen Unterricht wäre ich fast verzichtet. Albert Jung, bot unseres Menschseins. Nur dür- zu haben. Dieter Pfeiffer, Berlin Genie: Salzburg feiert 250 Jahre Mozart. Foto: www.salzburg.info Hannover »Deutsche helfen Deutschen zuerst!« – Bundestag verschwendet Steuergelder

Betr.: Selbstbedienungsladen lich einen Batzen Geld. Der Haus- Entscheidung.“ Klar doch für diese es, denn wir stehen stets im direk- hängig. Diese Beschwerde wird erzahler –, mehr als fünf Millionen Bundestag haltsausschuß bewilligte eine Er- Volksvertreter, die kaum noch das ten Kontakt mit vielen DFK-Ver- vom Schirmherrn des FhwO.e. V., Arbeitslosen, seit drei Jahren höhung der monatlichen Mitarbei- Gemeinwohl im Auge haben, son- bänden, Kleinstrentnern und ehe- RA. Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Klaus Soj- „Nullrunden“ für Rentner bei lau- Während sich die BRD-Regie- ter-Pauschalen für jeden der 614 dern wissen, wie „abgezockt“ wird. maligen Wehrmachtssoldaten, letz- ka vertreten. Während die BRD-Re- fenden Steuererhöhungen ist fast rung aus der finanziellen Unter- Bundestagsabgeordneten von der- Der „Michel“ wird’s schon tere sind vom „Dank des Vaterlan- gierung überall in der Welt (Uno / nicht mehr zu überbieten. stützung der deutschen Landsleute zeit 10 660 Euro um weitere 3 000 schlucken. Neue zusätzliche jährli- des“ bisher nicht erreicht worden. EU / Auslandseinsätze der Bundes- Solche „Volksvertreter“ können / DFK-Verbände in Schlesien, Ost- Euro. Hinzu kommt eine Erhöhung che Kosten für den Steuerzahler: Eine Beschwerde bezüglich der wehr) mit Milliarden hilft, stehen bei künftigen Wahlen nur noch mit und Westpreußen, Hinterpommern für alle Bundestagsfraktionen von rund 28 Millionen Euro. Was könn- Gleichstellung im Rentenbezug der wir zu unserem eisernen Grund- dem Stimmzettel abgestraft wer- und Ostbrandenburg immer mehr derzeit 61,2 auf 67,6 Millionen Eu- te allein für ein Drittel dieses Be- ehemaligen Soldaten, die heute im satz: „Deutsche helfen Deutschen den. Was hat sich also durch die verabschiedet, obwohl sie zur Hilfe ro. Dazu die haushaltspolitischen trages bei den Deutschen jenseits polnischen Machtbereich leben zuerst!“ Die Dreistigkeit der Berli- Große Koalition (CDU / CSU / verpflichtet ist, genehmigt sich das Sprecher von SPD, Carsten Schnei- von Oder und Neiße alles bewegt und denen, die in der BRD leben, ner Parlamentarier bei 1,5 Billio- SPD) bisher zum Positiven für uns Parlament, von der Öffentlichkeit der: „Ich halte das für richtig“ und werden. ist unter der Nr. 42367/05 beim nen Staatsschulden – dafür ist al- Deutsche verändert? Ich behaupte wegen der „Brot- und Spiele-Pha- von der CDU/CSU, Steffen Kam- Wir vom Freundschafts- und Europäischen Gerichtshof für lein das Berliner Parteienkartell nichts! Klaus Hoffman, se“ (WM) kaum bemerkt, zusätz- peer: „Ich halte das für eine gute Hilfswerk Ost e.V. / FH.O. wissen Menschenrechte in Straßburg an- verantwortlich und nicht der Steu- Bad Bevensen Man fühlt sich mit der PAZ verbunden Extremes Gesindel

WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Betr.: Abonnement ser Zeitung noch alles erfahren er es selbst gelesen hat, gibt er mir Betr.: „Schwarz-Rot-Gold in DAS OSTPREUSSENBLATT können über ihr ehemaliges Zu- recht: „Uns alle bewegende The- Flammen“ (Nr. 30) Mir erging es ähnlich wie der hause oder das meines Vaters, der men werden hier kritisch und rea- Chefredakteur: ments Mitglieder der Landsmann- schaft Ostpreußen e. V. und ihrer Neu-Leserin Carola Hinz („Die ost- aus Kunzendorf (Danzig) stammt? listisch dargestellt. Das zeichnet ei- Wer es nicht gelesen hat, vermag Klaus D. Voss Untergliederungen. Die Aufnahme preußische Familie“ Nr. 25). Auch Jetzt wußte ich, diese Zeitung ne Zeitung aus.“ es kaum zu glauben, aber wir müs- (V. i. S. d. P.) der Bezieher in die Heimatkreise oder ich wußte bis Mitte Mai dieses Jah- werde ich weiter bestellen. Als ich Alle bisherigen von mir gelese- sen wohl damit leben, daß wir Landesgruppen erfolgt durch schrift- Chef vom Dienst, Leserbriefe, Bü- res nicht, daß es die Preußische aber die dritte Schnupper-Zeitung nen PAZ haben wichtige Informa- solch linksextremes Gesindel – ein cher: Rebecca Bellano; Politik, Pa- liche Beitrittserklärung. Diese kann norama, Preußen/Berlin: Hans zusammen mit dem Antrag auf Liefe- Allgemeine Zeitung überhaupt nicht erhielt, weil sie wahrschein- tionen für mich gebracht und es anderer Name fällt mir nicht ein – rung der Preußischen Allgemeinen Heckel; Kultur, Unterhaltung, Leben gibt. Erst bei einem Schüler-Leh- lich auf dem Postweg verloren war und ist immer wieder span- unter uns haben, das sich daran heute: Silke Osman; Geschichte, Zeitung / Das Ostpreußenblatt erklärt Landeskunde, Ostpreußen heute: werden. Der Mitgliedsbeitrag in Höhe rer-Treff in ganz kleinem Kreis er- ging, spürte ich, daß die Zeitung nend für mich. Selbst auf den Sei- aufgeilt, unsere Fahnen zu verbren- Dr. Manuel Ruoff; Heimatarbeit, von einem Drittel des Brutto-Inlands- fuhr ich davon. Im Gespräch über mir schon ganz wichtig war und ten der Heimatarbeit las ich in der nen und unserem Land den Tod zu Aktuelles: Florian Möbius; Ostpreu- bezugspreises der Preußischen All- ßische Familie: Ruth Geede. gemeinen Zeitung / Das Ostpreußen- unsere Wurzeln kamen wir auf die mir irgendwie fehlte. Ein kurzer Nr. 24/06 von einem Kirchspiel wünschen. blatt wird zusammen mit dem jeweils Freie Mitarbeiter: Wilfried Böhm, Dr. gültigen Abonnementspreis in einer ostpreußische Zeitung zu spre- Anruf bezüglich der fehlenden Zei- von Grunau. Ich stutzte bei diesem Ich frage mich, wie man junge Richard G. Kerschhofer (Wien), Summe erhoben und dient der Unter- chen, die der Lehrer abonniert hat. tung auf Ihren Anrufbeantworter Namen, denn ich bin eine gebore- Menschen in solchen Unrat zu füh- Hans-Joachim von Leesen, Jürgen stützung der Arbeit der Landsmann- Er ist gebürtiger Ostpreuße wie (es war Wochenende) genügte und ne Grunau. Ein Anruf genügte, um ren vermag. Eine Rolle mag ja spie- Liminski. schaft Ostpreußen e. V. Verantwortlich für den Anzeigen- meine Mutter auch. Er wies auf ei- zwei Tage später hatte ich meine zu erfahren, daß es sich hierbei nur len, daß sie in der Schule nur Halb- teil: Knut Bantow. Telefon (040) 41 40 08-0 nige interessante Artikel hin und dritte PAZ als Ersatzlieferung im um den Ort Grunau handelte. wahrheiten zu hören bekamen und Anschrift für alle: Parkallee 84/86, daß man viel Geschichtliches und Briefkasten. Große Freude darüber Weiterhin las ich in der Nr. 25 „Die mit dem Holocaust und sonst 20144 Hamburg. Verlag: Lands- Telefon Redaktion (040) 41 40 08-32 mannschaft Ostpreußen e.V., Parkal- Fax Redaktion (040) 41 40 08-50 auch Familienrelevantes erfahren und Danksagung über die sofortige ostpreußische Familie“ vom nichts gefüttert worden sind, aber lee 86, 20144 Hamburg. Preußische Telefon Anzeigen (040) 41 40 08-41 kann. Nunmehr stark interessiert, Reaktion auf meine Info. Nun stand Fluchtweg Haffeis–Nehrung–Pillau es muß ihnen auch an Elternliebe Allgemeine Zeitung/Das Ostpreu- ßenblatt ist das Organ der Lands- Telefon Vertrieb (040) 41 40 08-42 bekam ich von ihm die Adresse es fest: Ich bestelle ein Jahres-Abo. auf dem Schiff „Hektor“. Mit die- und Umsorgtsein gefehlt haben. mannschaft Ostpreußen und er- Fax Anz./Vertrieb (040) 41 40 08-51 und Telefonnummer Ihres Verlages. Ich lese diese Zeitung wie ein sem Schiff ist meine Mutter, Johan- Erziehung Fehlanzeige! scheint wöchentlich zur Information http://www.preussische- der Mitglieder des Förderkreises der allgemeine.de So kam es dazu, daß ich telefo- Buch und nicht wie sonst, da ich na Grunau, geb. Sanftleben, mit ih- Daß wir nur ein eingegrenzter Landsmannschaft Ostpreußen. – Ab nisch ein „Schnupperabo“ bei Ih- nach den Überschriften auswählte, ren vier Kindern nach Dänemark Rechtsstaat sind, zeigt auch die Un- 1. 1. 2006 Bezugspreis Inland 8,30 ¤ monatlich einschließlich 7 Prozent E-Mail: nen bestellte. Nach dem Lesen der welchen Artikel ich lese und wel- gebracht worden. Von da aus ka- gleichbehandlung von rechts- und Mehrwertsteuer, Ausland 10,50 ¤ redaktion@preussische- ersten Zeitung war ich erstaunt chen nicht. Bei der PAZ stellte ich men sie ins Aufnahmelager Alborg. linksextremen Straftaten unter Be- monatlich, Luftpost 14,50 ¤ monat- allgemeine.de über die interessanten Berichte. fest, daß jeder Artikel auf seinem Was aber aus ihren Eltern gewor- teiligung vieler Medien, die auf lich. Abbestellungen sind mit einer [email protected] Frist von einem Monat zum Quartals- [email protected] Beim Lesen der zweiten Zeitung speziellen Gebiet lesenswert, infor- den ist, weiß niemand. Meine Mut- dem linken Auge lange erblindet ende schriftlich an den Verlag zu war es nicht nur interessant, son- mativ und lehrreich ist. Mein eige- ter ist mit dieser Ungewißheit 1993 sind. Bertold Hirte, Aschaffenburg richten. Konten: HSH Nordbank, BLZ Landsmannschaft Ostpreußen: 210 500 00, Konto-Nr. 192 344 000. http://www.ostpreussen.de dern auch spannend für mich. So ner Puls schlägt höher, wenn der gestorben. Von der „Ostpreußi- Postbank Hamburg, BLZ 200 100 20, Bundesgeschäftsstelle: las ich in einem Artikel vom Ort Journalist genau das auf den Punkt schen Familie“ und Ruth Geede Konto-Nr. 84 26-204 (für Vertrieb); [email protected] Konto-Nr. 907 00-207 (für Anzeigen). Eydkuhnen, den es nicht mehr ge- bringt, was ich selbst meist unter- wußte sie leider damals nichts. Von den zahlreichen an uns gerich- Für unverlangte Einsendungen wird ben soll, da er im Krieg dem Erd- schwellig denke. Beim Lesen rufe Nun weiß ich davon und sage: teten Leserbriefen können wir nur nicht gehaftet. Rücksendung erfolgt boden gleichgemacht wurde. Die- ich dann oft meinem Mann zu: „Ja, Schön, daß es diese Art der Spu- wenige, und diese oft nur in sinn- nur, wenn Porto beiliegt. Für Anzei- wahrend gekürzten Auszügen, ver- gen gilt Preisliste Nr. 28,. Druck: sen Ort erwähnte meine bereits genauso ist es, wie es hier steht. rensuche von Frau Geede gibt. Das, öffentlichen. Die Leserbriefe geben Schleswig-Holsteinischer Zeitungs- verstorbene Mutter früher als ei- Diesen Artikel mußt du unbedingt was ich bisher dazu gelesen habe, die Meinung der Verfasser wieder, verlag GmbH, Fehmarn Str. 1, 24782 www.preussische-allgemeine.de nen Nachbarort von Doerschkeh- lesen.“ Diesen und jenen Artikel verbindet. Man fühlt die große Fa- die sich nicht mit der Meinung der Büdelsdorf . – ISSN 0947-9597. Die Benutzername/User-ID: paz men, ihrem Geburtsort im Kreis fand ich ebenso interessant. Erst lä- milie. Auch aus diesem Grund bin Redaktion zu decken braucht. An- Bezieher der Preußischen Allgemei- 4513 onyme oder anonym bleiben wol- nen Zeitung / Das Ostpreußenblatt Kennwort/PIN: Pillkallen. Nun las ich noch auf- chelte er über meine Begeiste- ich froh, daß es die PAZ gibt. Ihre lende Zuschriften werden nicht be- werden mit dem Beginn des Abonne- merksamer. Was würde ich in die- rungsausbrüche. Dann, nachdem Neu-Leserin Ingeborg Planert, Jena rücksichtigt. 12 Nr. 33 – 19. August 2006 L EBENSSTILE

Ein kurzes Leben Unter die Haut gegangen 37 Jahre nach dem Tod der Sängerin Alexandra enthüllten Fans einen Gedenkstein in Tellingstedt

Von MANUELA die Genehmigung und Unterstüt- Sie wollte mit Menschen zu- Es war ein bewegender Mo- sammen, hielten den Tag mit Fotos ROSENTHAL-KAPPI zung Tellingstedts vorlagen, er- sammenarbeiten, denen sie ver- ment, als die beiden Cousinen mit fest. Elena, von den Fans befragt, zählte der Vereinsvorsitzende des trauen konnte. Marleen mußte je- Elena, Alexanders Ehefrau, den erzählte bereitwillig, daß Alexan- erst seit drei Jahren bestehenden doch ablehnen, weil sie in Düssel- Gedenkstein enthüllten. Einige dras Sohn zur Zeit in Boston sei, ie Sonne verfinsterte sich, „Alexandra-Freunde-Vereins e.V.“ dorf verheiratet war und ihre Stel- Minuten verharrte die Familie in und wohl gekommen wäre, wenn dunkle Wolken türmten Michael Rasig während seiner An- le nicht aufgeben wollte. Überdies andächtigem Schweigen. Der er sich in Deutschland aufgehal- Dsich am Himmel, es wehte sprache. Bei den Tellingstedtern plante sie, bald eine Familie zu Ural-Kosaken-Chor, der zur Zeit ten hätte. Er sei fasziniert davon, Alexandra: Die Sängerin ein kühler Wind, der einen frö- habe man offene Türen einge- gründen. Alexandra war sehr trau- auf Europatournee war, sowie die daß seine Mutter so viele Jahre wurde am 19. Mai 1942 in steln ließ. Das Wetterszenario hät- rannt. Nachdem Bürgermeister rig darüber. Von dem schreck- Sängerin Dorothee Lotsch um- nach ihrem Tod noch eine Fange- Heydekrug / Memelland te besser nicht zum Anlaß passen meinde habe, die sich so für sie geboren, 1944 Flucht aus können: Es war der 31. Juli 2006, einsetzt. Elena glaubt jedoch auch, Ostpreußen und Ankunft in der Tag, an dem vor 37 Jahren ge- daß Alexander das Trauma seiner Kiel. 1960 / 1961 Ausbil- nau an dieser Stelle etwa zur glei- Kindheit wohl nicht noch einmal dung zur Grafikerin, 1962 chen Uhrzeit, kurz nach 15 Uhr, in Erinnerung gerufen haben woll- Heirat mit dem 30 Jahre äl- die Sängerin Alexandra mit ihrem te. An seine Mutter könne er sich teren Russen Nikolaj Nefe- Mercedes einem Lkw die Vorfahrt gut erinnern, an den Unfall selbst dov, 1963 Geburt des Soh- nahm, von ihm erfaßt und mitge- nicht. Er war damals erst sechs nes Alexander, 1964 Schei- rissen wurde. Sie starb noch am Jahre alt. Daß Elena dem Ereignis dung, Ausbildung zur Unfallort. Ihre Mutter Valeska beiwohnen konnte, liegt daran, Schauspielerin in Ham- Treitz, die sich wie auch Alexan- daß sie, die selbst in klassischem burg. dras Sohn mit im Wagen befand, Gesang ausgebildet ist, gerade in 1966 Entdeckung durch starb auf dem Weg ins Kranken- Österreich gastierte. Produzent Fred Weyrich, haus. Nur der kleine Alexander Elena, die aus Rußland stammt, Plattenvertrag. 1967 Ruß- (Sascha genannt) überlebte leicht hörte erstmals vor etwa 15 Jahren land-Tournee mit Hazy verletzt den Unfall. Inzwischen in Amerika von Alexandra. Sie, Osterwald, Bädertournee gibt es die Todeskreuzung nicht die Sängerin mit der klassischen durch Norddeutschland, mehr. Eine Brücke quert heute die Ausbildung, sagt, es sei etwas ganz Auftritte in Fernsehshows, B 203, die ehemalige Ortsdurch- Besonderes in Alexandras Stimme Ende 1967 Tournee mit fahrt ist eine Sackgasse. Alle paar gewesen, etwas, das unter die Adamo. 1968 weitere Plat- Wochen habe es einen schweren Haut gehe. Gerne würde die Fami- tenaufnahmen, Moden- Unfall dort gegeben, berichtet ein lie nach Europa umziehen, wenn schau in Paris, TV-Auftritte, Augenzeuge. die berufliche Perspektive klar Teilnahme an Festivals in Zum Gedenken an die junge wäre. Alexander habe den Ver- Bulgarien und Brasilien, Frau hat nun der „Alexandra- such unternommen, ebenfalls eine Planung für die TV-Produk- Freunde-Verein e. V.“ gemeinsam Gesangskarriere zu starten, doch tion „Porträt in Musik“ mit mit der Gemeinde Tellingstedt am mit russischen Themen könne Truck Branss. 1969 private Todestag der Sängerin einen Ge- man in Amerika nicht landen, sagt Rückschläge: Tod des Va- denkstein an der Unfallstelle er- Unvergessen: Freunde und Verwandte gedenken der Sängerin (Michael Rasig, die Cousine Mar- sie. Auch in Europa läßt der Erfolg ters, Verlobung mit einem richtet, dort, wo damals die Kreu- leen Zaus, Mitglieder des Ural-Kosaken-Chors, Renate Scholten, die Schwiegertochter Elena Ne- bislang auf sich warten. Zuweilen Heiratsschwindler, Tren- zung war. Der Einladung des Ver- fedova, v. l. n. r.) Foto: Rosenthal-Kappi denke Alexander darüber nach, nung. Erholung in Davos, eins waren etwa 80 Menschen – wie wohl sein Leben verlaufen Auftritt im holländischen Fans und Ortsbewohner – gefolgt. Jasper die Fans begrüßt hatte, hielt lichen Unfall erfuhr Marleen erst rahmten die Veranstaltung mit wäre, wenn er in Deutschland auf- Fernsehen, Erscheinen der Der NDR machte Aufnahmen für Alexandras Cousine Marleen Zaus einen Tag später. Weil der 31. Juli Liedern der Künstlerin, die sie auf gewachsen wäre, erzählt Elena. dritten LP. 31. Juli 1969: Be- den Hörfunk und für die regiona- eine sehr persönliche Ansprache, ihr Hochzeitstag ist, war sie mit deutsch und russisch sangen. Am Der „Alexandra-Freunde-Verein such der Schallplattenfirma le Fernsehsendung „DAS“, die in der sie die letzte Begegnung mit ihrem Mann ausgegangen. Ein Te- Abend gab der Ural-Kosaken- e.V.“ trifft sich jedes Jahr anm To- Phonogram in Hamburg, am nächsten Tag ausgestrahlt wur- dem Menschen Alexandra schil- lefon besaßen sie damals nicht. So Chor in Tellingstedt ein Konzert destag der Künstlerin. Für das Weiterfahrt Richtung Sylt, den. derte. Nach den Enttäuschungen erfuhr sie erst am nächsten Mor- zu Ehren Alexandras. Jahr 2007 ist ein Treffen in Ale- tödlicher Unfall in Telling- Anderthalb Jahre habe es ge- der letzten Monate hatte Alexan- gen durch die schockierten Kolle- Nach der Einweihungszeremo- xandras Geburtsort Heydekrug stedt. MRK dauert, bis alle Formalitäten und dra die Cousine gebeten, ihre per- gen ihrer Dienststelle, was gesche- nie standen Fans und Familienan- vorgesehen. Erste Kontakte dort- Zuständigkeiten geklärt waren, sönliche Sekretärin zu werden. hen war. gehörige in kleinen Gruppen zu- hin wurden bereits geknüpft. Geliebte Stars Einem Phänomen auf der Spur Musicals unter dem Sternenhimmel Die Berliner Akademie der Künste würdigt das Lebenswerk von Johannes Heesters

er Sommer ist seit langem wird in der Rolle der Maria Mag- Von SILKE OSMAN persönlichen Notizen, Briefen so- Propagandafilmen mitgewirkt, so schweren Zeiten, davon wird D schon die Saison für kultu- dalena zu sehen sein. Mit „Jesus wie zahlreichen Film- und Ton- die Veranstalter, wäre aber ein kaum die Rede sein. Allen politi- relle Freiluftveranstaltungen jeder Christ Superstar“ schuf Andrew beispielen – werden sein Lebens- „Teil der nationalsozialistischen schen Aspekten zum Trotz wird Art: Kino, Oper und auch Musical Lloyd Webber in den 70er Jahren ch habe manches kommen weg und seine Karriere vor dem Unterhaltungskultur“ gewesen, die Heesters-Ausstellung in Ber- locken Besucher aus nah und sein erstes großes Musical, dessen und gehen sehen“, sagte Jo- Hintergrund von fast 100 Jahren die von den „wahren Absichten lin den unvoreingenommenen fern, die einmal die unvergleichli- Melodien noch heute in den Oh- I hannes Heesters einmal, „ein politischer und Unterhaltungsge- ablenken sollte“. Außerdem wäre Besucher vor allem aber an den ren klingen. ganzes Jahrhundert, zwei Welt- brillanten Künstler erinnern, an „Evita“ wird kriege, Schreckliches und Schö- „Jopie“, den Star unvergessener ebenfalls in nes, Ereignisse, die die Welt ver- Musikfilme, den „Danilo“, der deutscher änderten. Es gibt viele Erinnerun- auch heute noch die Damenwelt Sprache ge- gen, an die ich schmunzelnd zu- ins Schwärmen bringt, wenn er spielt und in rückdenke, und manches, was sie ins Maxim entführen will. Der der Original- mir Grund zu Dankbarkeit gibt, Besucher wird eingeladen, auf ei- fassung von Grund zu Demut, aber nicht zu ne Reise in die geheimnisvolle Andrew Lloyd Wehmut, denn ich lebe in der Welt der Bühne und des Films zu Webber aufge- Gegenwart, bin offen für die Zu- gehen, hinter die Kulissen zu führt. Die Rolle kunft. Ich denke nicht zuviel über blicken und ein wenig Theaterluft der vom Volk das Ende nach. Ich bin ein glück- zu schnuppern. Immer wieder er- geliebten, vom licher Mensch und habe jeden klingen Tonbeispiele, sieht man Militär gehaß- Tag 100 Gründe, mich am Leben Filmausschnitte auf Monitoren, ten Eva Peròn zu erfreuen, und dessen über- so daß der Sänger und Schau- (1919–1952), drüssig zu werden, dafür sind spieler gegenwärtig zu sein der Ehefrau des auch 100 Jahre zu kurz.“ scheint. Und vielleicht wird so argentinischen „Was bleibt“, so Heesters, „sind mancher auch leise summend, Diktators Juan Lieder auf CD gepreßt, Filme und mit einem Evergreen auf den Lip- Peròn, singt Fotos, gesammelte Geschichten, pen diese Ausstellung verlassen. und spielt An- Erinnerungen und ein Buch.“ na Maria Kauf- Aber auch die Liebe eines großen Die Heesters-Ausstellung wird in Unvergleichlich: Anna Maria Kaufmann als Evita mann. Zu se- Publikums und jetzt sogar eine der Akademie der Künste, Hanse- in dem gleichnamigen Musical hen sind Auf- Ausstellung in der Berliner Aka- atenweg 10, Halle 3, in Berlin- Foto: Star Entertainment führungen von demie der Künste: „Johannes Tiergarten, vom 25. August bis „Evita“ am 22. Heesters – Auf den Spuren eines 22. Oktober dienstags bis sonntags che Atmosphäre, zum anderen August auf der Museumsinsel Phänomens“. von 11 bis 20 Uhr gezeigt, Eintritt aber auch ihre Lieblingsstars in Berlin (19.30 Uhr), am 24. August Vor zwei Jahren hatte der „äl- 5 / 3 Euro. Die Eröffnung findet einer besonderen Aufführung er- auf der Freilichtbühne Lübeck teste und aktivste Schauspieler am 24. August, 20 Uhr, statt, mit leben wollen. (20 Uhr) und am 1. September in der Welt“, so nennt ihn das „Gui- Johannes Heesters und dem Salon Die Berliner Produktionsgesell- der Hamburger Speicherstadt ness-Buch der Rekorde“ (2000), Orchester Berlin, Eintritt 8 / 5 Eu- schaft „Star Entertainment (20 Uhr). „Jesus Christ Superstar“ sein Archiv der Akademie der Unverwüstlich: Johannes Heesters mit Frau Simone bei der ro. GmbH“ lädt in diesem Sommer zu wird am 23. August auf der Berli- Künste geschenkt, mit der Maß- Übergabe seines Archivs an die Berliner Akademie der Künste Eine Filmreihe zeigt montags in gleich zwei Musicalaufführungen ner Museumsinsel (19.30 Uhr) ge- gabe, es aufzuarbeiten und der 2004 Foto: Akademie der Künste der Urania, An der Urania 17, ein: „Jesus Christ Superstar“ als spielt und am 2. September in Öffentlichkeit zugänglich zu ma- 10787 Berlin, beliebte Streifen des spektakuläre Neu-Inszenierung der Hamburger Speicherstadt chen. Die erste Ausstellung über schichte nachgezeichnet. Ein ge- Heesters zugute gekommen, daß Holländers: „“, mit internationalen Starsolisten (20 Uhr). Karten können unter der Heesters überhaupt begibt sich sonderter Komplex beschäftigt nach 1933 viele jüdische Künstler 28. August, 17 Uhr; „Immer nur und in deutscher Sprache. Ticket-Hotline (0 18 05) 62 52 62 auf die Spuren dieses Phäno- sich mit dem Verhältnis von Jo- vertrieben worden seien. Daß er Du“, 4. September, 17 Uhr; „Illu- Deutschlands weiblicher Musical- (0,12 Euro / Minute) bestellt wer- mens. Mit einzigartigen Doku- hannes Heesters zu den National- vielen verzweifelten Menschen sion“, 11. September, 17 Uhr; „Bel star Nr. 1 Anna Maria Kaufmann den. man menten – Fotos, Rollenbüchern, sozialisten. Er habe zwar nie in Trost gespendet hat in diesen ami“, 18. September, 17 Uhr. Das Ostpreußenblatt Nr. 33 – 19. August 2006 13 Die Hoffnung stirbt zuletzt Die Bruderschaft Salem errichtet in Pollwitten bei Medenau, Kreis Fischhausen ein Kinder- und Jugenddorf

chon vor zehn Jahren wurde Soweit so gut – aber wie wird den Verantwortlichen des das alles finanziert? Abgesehen S Salem Sozialwerkes in von den Kostensätzen, wie sie für Stadtsteinach klar, daß die Ein- die üblichen Waisenhäuser gezahlt richtung eines Kinder- und Ju- werden, tragen sowohl die deut- genddorfes im Königsberger Ge- sche als auch die russische Seite biet ein wichtiger Baustein für das mit dem Sammeln von Spenden- Zusammenwachsen Europas und geldern zur Finanzierung des Pro- darüber hinaus ein dringend er- jektes bei. Die Fachleute der Bru- forderliches humanitäres Unter- derschaft nehmen unentgeltlich an nehmen wäre. Deshalb entsteht der Ausarbeitung der technischen seit 1998 in der Nähe der ostpreu- Dokumentation und Errechnung ßischen Hauptstadt Königsberg, in für das Projekt teil. Sie stellen die Pollwitten bei Medenau, auf einem nötige Fachliteratur zur Verfügung, 81 Hektar großen, für 49 Jahre helfen bei der Ausbildung der rus- vom Staat gepachteten Grundstück sischen Teilnehmer des Pro- ein Salem Kinder- und Jugenddorf, gramms und kontrollieren die Auf- das erste in der Russischen Föde- bauarbeiten vor Ort. Es ist vorge- ration überhaupt. sehen, für die Realisierung des Es handelt sich um ein deutsch- Projekts örtliche, regionale, föde- russisches Gemeinschaftsprojekt rale und internationale Organisa- und zeigt durch seinen Modell- tionen mit einzubeziehen. Es wird charakter zukunftsweisende Alter- angestrebt, daß sich das Dorf auf nativen in Ernährung, Erziehung der Basis der Bio-Agrarstruktur, und Ausbildung auf. Vor allem für die Bio-Landwirtschaft, Bio-Gar- soziale Randgruppen und Benach- tenbau und Obstbau beinhaltet, teiligte wie Waisenkinder und Ju- selbst finanziert. Ihre Produktions- gendliche soll hier ein Platz ge- tätigkeit und ihre wirtschaftliche schaffen werden, der Heimat bietet Struktur ermöglichen es den Sa- und eine Ausbildung ermöglicht, lem-Dörfern gewöhnlich, inner- so daß sie vertrauensvoll in die Zu- halb von fünf bis sieben Jahren kunft blicken können. Weiterhin voll selbständig und finanziell un- bietet das Projekt Arbeitsplätze für Prinzip Hoffnung: Der Lindenhof Salem unter einem Regenbogen Foto: Bruderschaft Salem abhängig zu werden, so daß die junge Familien und Frauen, die in Gehälter für die Angestellten und der ökologischen Landwirtschaft, Mit der Koordination betraute die sogenannten Eltern bezie- • Lehrwerkstätten, die gleichzei- ein Vorbild für das Dorfleben abge- ein vielseitiges Familienleben aus im Dorf oder im sozialen Bereich das Kuratorium die Russin Olga hungsweise Mütter, Kinderzimmer tig als Ausbildungs- und Produk- ben. eigenen Mitteln finanziert werden tätig sind. Das Ziel ist ein Kinder- Scholmova. Die Juristin und für je zwei Kinder und die notwen- tionsstätten gedacht sind und in Alle Einwohner müssen den können. und Jugenddorf, das sich in die Rechtsanwältin ist spezialisiert auf digen Nebenräume. denen Güter für den Eigenbedarf Prinzipien einer humanen Erzie- Doch die Russische Föderation umliegende soziale Infrastruktur das Gebiet der rechtswissenschaft- • Ein Agrarhof mit Scheune und des Dorfes und den Verkauf herge- hung folgen – hohe Moral, Gutmü- ist kein gewöhnlicher Staat. Hier eingliedert und einbindet sowie fi- lichen Expertise von Investitions- Remise (Maschinenhalle). stellt werden. tigkeit, Vertrauen, Hilfsbereitschaft, ticken die Uhren anders. Ge- nanziell unabhängig und autonom angeboten und der Ausarbeitung • Gärtnerhöfe mit Grundstück • Ein Verwaltungs-, Büro-, Lager- gewaltfreie Erziehung und Kom- wöhnlich freuen sich die Staaten, ist und sich selbst versorgen kann. von Rechtsmechanismen bei der für Gemüsegarten und Streuobst und Auslieferungsgebäude mit Se- munikation sowie die Unterstüt- wenn Salem auf ihrem Territo- Um diese Selbstversorgung er- Gründung und Tätigkeit von für ein Familiensanierungspro- minarsälen für Veranstaltungen zung der Jüngeren durch die Älte- rium ein Dorf errichtet, und stel- reichen zu können, sind den Sa- Unternehmen. gramm nach marktwirtschaftlicher verschiedenster Art einschließlich ren gehören dazu. len deshalb neben einem Grund- Orientierung. Dozentenraum. • Eine Reithalle mit Stallgebäude • Hof und Garten sowie Sport- für die Pferde, da man in den Sa- und Spielplätze. lem-Dörfern in der Regel Pferde Eine eigene Klinik oder Schule für therapeutische Maßnahmen, ist für das Dorf nicht vorgesehen, das sogenannte therapeutische da keine Abschottung, sondern die Reiten, hält. In der Salem-Pädago- Integration in die Umgebung ange- gik ist das Pferd als heilpädagogi- strebt wird. Die Kinder werden von sches Mittel vorgesehen. den Ärzten aus der naheliegenden • Ein Wirtschaftsgebäude mit Klinik behandelt. Zur Integration Rezeption, einem Büro und der dient auch, daß die Kinder regulä- Hauptküche zur Essenszuberei- re Schulen besuchen. Hinter allem tung für das gesamte Dorf. Die Sa- steht das Ziel einer Integration in lem-Vollwerternährung ist mittler- die Gesellschaft und eines norma- weile in vielen Ländern ein we- len Lebens als Erwachsener. sentlicher Bestandteil gesunden Insgesamt 95 bis 120 Obdachlose Lebens. und Waisenkinder sollen zeitgleich • Ein Gästehaustrakt für das im Kinderdorf wohnen. Hinzu Dorfpersonal und die Gäste. Die kommen etwa zehn junge Familien Gästezimmer sind mit Naßzelle und etwa 20 Fachleute auf dem Ge- Hoher Besuch: Königsbergs damaliger Gouverneur (links) läßt einschließlich WC ausgerüstet. Bei biet der Pädagogik, des Gesund- Gartenarbeit im Gewächshaus: Das Ziel lautet Selbstversor- sich den Erschließungsplan erläutern. Foto: Bruderschaft Salem den Gästen kann es sich sowohl heitswesens und der Landwirt- gung; der Rest wird verkauft. Foto: Bruderschaft Salem um Verwandte der Kinder handeln schaft. An der Spitze dieses Dorf- lem-Dörfern Gärtnerhöfe ange- Im Endstadium besteht das Dorf als auch um Fachleute wie Ärzte, organismus steht ein Direktor. Er Die Kinder werden auf Empfeh- stück auch die dazugehörige In- schlossen. Eine Tierhaltung ist da- laut Zielvorgabe aus: Landwirtschaftsingenieure oder trägt die Verantwortung für die Or- lung der Sozialfürsorgeabteilung frastruktur kostenlos zur Verfü- bei nicht vorgesehen. In der biolo- • Zehn bis zwölf Familienhäu- Sozialarbeiter, die zum Erfah- ganisation der Einrichtung. Er ist im Salem-Dorf aufgenommen. Das gung. Zu letzterem sehen sich in gisch-organischen Landwirt- sern (Kinderhäusern). Zu einer so- rungsaustausch beziehungsweise auch Ansprechpartner für pädago- Alter, in dem sie das Dorf wieder diesem Falle die zuständigen schaftsproduktion werden die öko- genannten Familie gehören sechs den Besuch von Seminaren in das gische Belange. Zusammen mit verlassen müssen, ist nicht festge- staatlichen Stellen jedoch nicht in logischen Prinzipien der Bewirt- bis acht Kinder unterschiedlichen Dorf kommen. den anderen Pädagogen leistet er legt. Doch auch danach soll der der Lage. Nicht nur, daß von staat- schaftung bevorzugt, das heißt, es Alters und Geschlechts und ein • Ein Naturheiltrakt für Natur- Unterstützung bei der Erziehung Kontakt zur jeweiligen Kinderdorf- licher Seite keine Infrastruktur wird ohne Verwendung von chemi- Ehepaar als Elternersatz oder zu- heilverfahren. der Kinder in den Familien. Ange- Familie nicht abreißen. So wird es zur Verfügung gestellt wird, es schem Dünger, ohne Pestizide und mindest eine Erzieherin als • Ein Trakt für die Unterbrin- stellte helfen bei den notwendigen gerne gesehen, wenn sie in ihren wird sogar noch von korrupten Herbizide angebaut. Die in diesem Mutterersatz, die allesamt unter ei- gung von Senioren. Arbeiten im Haushalt und in der Ferien oder auch in ihrem Urlaub Staatsbeamten versucht, das Dorf sozialen Komplex vorhandenen nem Dach schlafen. Jedes Haus hat • Eine Bio-Vollwertbäckerei. Landwirtschaft. Zusammen mit zu Besuch kommen – so wie es abzuzocken. So wurde beispiels- Werkstätten wie Schlosserei und ein Wohnzimmer, ein Speisezim- • Eine Schreinerei mit Sägewerk. dem Direktor müssen die Ange- auch in einem normalen Eltern- weise eine völlig überdimensio- Tischlerei sowie ein Baubereich mer, eine Küche, ein Zimmer für • Eine Schlosserei mit Schmiede. stellten und Mitarbeiter im Dorf haus der Fall sein sollte. nierte Kläranlage verlangt mit mit den unterschiedlichsten Fach- dem Hinweis, wo man eine solche leuten organisieren Ausbildungs- bekommt. Ein weiteres Problem wie Reparaturmaßnahmen und ist das Grundstück. Der Staat hat produzieren auch für den Verkauf. Salem – praktizierte Nächstenliebe Salem ein Areal verpachtet, das Partner der Bruderschaft Salem von Munition verseucht ist. An (s. Kasten) bei der Ausarbeitung ie Bruderschaft Salem wurde Kinder und Jugendliche aus zer- lich werden am gleichen Ort zwei lie, ein Heim und ein Zuhause, so- den Sanierungskosten beteiligt dieses ambitionierten Projektes, D 1957 von Gottfried Müller rütteten familiären Verhältnissen, Gruppen mit Kindern und Ju- lange sie es brauchen. sich der Verpächter nicht und läßt dem der Name „Lindenhof Salem“ und einigen Freunden in beziehungsweise mit Suchtabhän- gendlichen im Rahmen der Ju- Christlicher Samariterdienst vielmehr das Dorf bei deren Fi- gegeben wurde, war auf russischer als gemeinnütziges, christliches gigkeit, Waisenschicksal oder gendhilfe betreut. und völkerverbindende Friedens- nanzierung allein. Angesichts die- Seite der für diesen Zweck von der und überkonfessionelles Hilfs- mangelnder Schulbildung die ei- Das Salem-Kinderdorf Kovahl arbeit sind die Leitlinien der Sa- ser russischen Rahmenbedingun- Bruderschaft mit russischen Bür- werk gegründet. Der Sitz des Ver- gentliche Zielgruppe des Sozial- im Landkreis Lüneburg besteht lem Projekte. Frieden bedeutet für gen ist es noch nicht absehbar, gern gegründete Fonds Salem-Rus. eins ist heute in Stadtsteinach / werkes in Stadtsteinach. aus vier Kinderhäusern mit je sie- die Verantwortlichen der Salem wann sich dieses Kinder- und Ju- Der Fonds hat den Status einer Oberfranken. Der Name „Salem“ In Deutschland ist Salem Träger ben bis zehn jungen Menschen Bruderschaft auch, im Einklang genddorf selber tragen wird. nicht kommerziellen, gemeinnützi- ist abgeleitet vom hebräischen eines Salem-Kinderdorfes im sowie einem angegliederten Wirt- mit der Natur und der Umwelt zu Doch die Hoffnung stirbt be- gen Wohltätigkeitsorganisation oh- Wort Schalom und bedeutet Frie- Landkreis Lüneburg sowie einer schaftsbetrieb – Gärtnerei, Bio- leben. Deshalb werden die Aspek- kanntlich zuletzt – zumindest bei ne Mitgliedschaft und wurde am de. In diesem Sinne arbeitet das Einrichtung in Höchheim / Bay- Landwirtschaft, Tischlerei –, der te des Umwelt- und Naturschutzes den Frauen und Männern vom 20. Oktober 1997 in Cranz regi- Sozialwerk „Bruderschaft Salem“ ern. Hier wohnen in zwei Grup- die angestrebte Selbstversorgung bei allen Projekten strikt beachtet. Lindenhof Salem. E. B. striert. in Deutschland und zehn weite- pen geistig leicht behinderte Er- der Dorfbewohner gewährleisten Kinder- und Jugenddörfer der Zum verantwortlichen Projekt- ren Ländern an sozialen Brenn- wachsene, die im Rahmen des soll. Die betreuten Kinder und Ju- Salem Bruderschaft sind inzwi- Weitere Informationen über das leiter wurde der Deutsche Gerhard punkten, um Menschen ungeach- Bundessozialhilfegesetzt (BSHG) gendlichen besuchen die im Um- schen in Israel, den USA, in meh- Projekt erteilt gerne Gerhard Lip- Lipfert von der Bruderschaft Salem tet ihrer Konfession, Rasse oder Paragraph 39 und 40 im Sozial- feld gelegenen öffentlichen Schu- reren Ländern Afrikas sowie in fert, Bruderschaft Salem, 95346 bestimmt. Der Sozialmanager hatte Nationalität ein selbstbestimmtes werk Salem / Höchheim ihren Le- len. Die jungen Menschen finden Equador und Kolumbien entstan- Stadtsteinach, Telefon (0 92 25) 8 zuvor bereits an diversen ver- Leben zu ermöglichen. Dabei sind bensmittelpunkt haben. Zusätz- im Salem-Kinderdorf eine Fami- den. W. v. G. 09-0, Fax (0 92 25) 81 61, salem- gleichbaren Projekten mitgewirkt. [email protected]. Das Ostpreußenblatt 14 Nr. 33 – 19. August 2006 O STPREUSSEN HEUTE 800 Container und zwei Passagiere MELDUNGEN Eine ungewöhnliche Reise mit einem Frachtschiff von Hamburg nach Memel, Riga und zurück Entführer

issen Sie schon, wie lan- 98,637 Kilometer durch die „Le- durch die Ostsee und legt planmä- wird meist der dringend benötigte mehr weit, und bis Mitternacht ist geschnappt ge wir Liegezeit in Me- bensader Schleswig-Holsteins“ mit ßig um 2 Uhr in der Früh nach 21 Schlaf nachgeholt. es fast taghell. Das veränderte Mo- W mel haben werden?“ seinen zahlreichen Kurven und Stunden Fahrzeit im Hafen von Vom Schiffsdeck aus kann man torengeräusch irgendwann früh- Königsberg – Dem Generaldi- fragt die ehemalige PAZ-Mitarbei- reichlich Gegenverkehr manövrie- Memel an. Unmittelbar nachdem außer einer Molenbaustelle und morgens signalisiert Kurswechsel. rektor einer Königsberger Firma terin Ursula Thielemann, die es gar ren. Immer mehr und zunehmend das Schiff vertäut und die Motoren ein paar neuen Hochhäusern in Aus dem Kajütenfenster sieht man aus der Tabakwarenbranche lauer- nicht abwarten kann, mit ihrem größere Containerschiffe passieren ausgeschaltet sind, beginnt der Ha- Hafennähe nichts entdecken. Wie kurz darauf die Hafensilhouette ten mitten am Tag Übeltäter in der Ehemann nach vier Jahren Ost- der ehemals von Bremer Kaufleu- Nähe seines Hauses auf. Die drei preußen wieder zu sehen. ten gegründeten lettischen Hanse- kräftigen Männer stießen den „Memel?“ Der Kapitän zieht er- stadt Riga. Holz, Kohle, verschiede- Unternehmer in sein Auto und staunt die Augenbrauen hoch. ne Metalle, Mineraldünger, Che- fuhren mit ihm Richtung Stadt- „Memel sagt hier niemand. Sie miegüter und Nahrungsmittel wer- grenze. Während der Fahrt be- meinen sicher Klaipeda.“ den hier umgeschlagen. drohten sie ihn mit einem Messer Der Kapitän des 11000- Tonnen- Zwölf Stunden Be- und Entlade- und hielten ihm eine Pistole an Containerschiffes „Andrea“ sieht zeit der „Andrea“ versprechen ei- die Schläfe. Dann zwangen sie ihn, gar nicht aus wie ein Kapitän. Kei- nen ausgiebigen Landgang. Der seine Frau anzurufen und ihr zu ne Uniform, keine Streifen am Är- Agent nimmt das Ehepaar in sei- sagen, daß die Entführer 140 000 mel. Lang und schlaksig steht er da nem Fahrzeug bis zum Ausgang Rubel (gut 4 000 Euro) von ihr ver- im kanadischen Holzfällerhemd des Hafengeländes mit, und nach langten. Die Ehefrau des Unter- und abgewetzten Jeans. „Den Na- etwa 30 Minuten Fahrzeit ist es per nehmers wandte sich unmittelbar men Memel kennt wohl nur noch Ta x i i n der Altstadt der lettischen nach dem Anruf an die Polizei. mein Opa“, sagt er freundlich lä- Hauptstadt, die Unesco-Weltkul- Umgehend kamen Beamte einer chelnd. „Nach zirka 21 Stunden turerbe ist. Das historische Zen- Spezialeinheit für organisiertes Fahrzeit ab Kiel-Holtenau und trum wird von den mittelalter- Verbrechen zu ihr nach Hause und wenn nichts dazwischenkommt, lichen Bauten aus der Hanse- und erklärten ihr, was sie den Verbre- müßten wir Klaipeda gegen 2 Uhr Ordenszeit geprägt. Auf dem Rath- chern sagen sollte, wenn sie wie- nachts erreichen.“ ausplatz steht – unübersehbar – der anrufen. Es gelang ihr, die Ent- Das Be- und Entladen am Bu- die Symbolfigur der Hansestadt führer zur Geldübergabe am Ort Kai, wie die Seeleute sagen, wenn Bremen für Rechte und Freiheit, der Entführung zu überreden. Tat- sie den Burchard-Kai im Hambur- der „Roland“. Prächtig anzusehen sächlich erschienen die Kidnapper ger Hafen meinen, ist ein faszinie- sind die zahlreichen historischen gegen Mitternacht mit dem Ehe- rendes Schauspiel. Container um Gassen, der Dom und die Petrikir- mann in dessen Wohnstraße, wo Container hieven die riesigen Por- che, das Rigaer Schloß, die Große die Polizei schon auf der Lauer lag talkräne in den Bauch des Schiffes. und die Kleine Gilde und das und sie festnahm. Zwei der Ent- Der Container-Pilot sitzt unsicht- Zeit ist Geld: Das Be- und Entladen verlief derart fix, daß nur wenig Zeit für Landgänge blieb. Schwarzhäupterhaus. Auch Teile führer wollten nach ihrer Verhaf- bar in schwindelerregender Höhe der alten Stadtmauer ziehen sich tung keine Aussage machen, der und muß die oftmals bis zu 40 Ton- den Kanal, dessen Erweiterung die fenbetrieb. Portalkräne werden in beim letzten Besuch vor vier Jah- durch die Altstadt. Zahlreiche Re- dritte war etwas gesprächiger; er nen schweren Container zentime- Bundesregierung bereits geneh- Position gebracht, Transporter zum ren macht der nördlichste eisfreie staurants und Straßencafés vermit- sagte, er sei Mitarbeiter des per- tergenau dirigieren. Kein Job für migt hat. Abtransport der Container bereit- Ostseehafen auf die beiden Passa- teln ein fast südländisches Flair. In sönlichen Sicherheitsdienstes ei- Menschen mit Grobmotorik und Der Blick von der Brücke aus et- gestellt, Rufe, Schreie, das unüber- giere einen etwas verschlafenen den vielen Souvenirläden wird ne- nes der Firmenleiter der Molkerei Höhenangst. Mehr als 800 dieser wa 30 Metern Höhe ist atemberau- hörbare Klingeln, wenn sich die Eindruck. Ein wenig Glanz bringen ben kleinen Holzarbeiten haupt- „Moloko“. Ob dies den Tatsachen Blechkisten kann die „Andrea“ auf- bend. Über 800 Container schiebt Kräne bewegen. An Schlaf ist nicht das Kreuzfahrtschiff „Marco Polo“ sächlich Bernstein angeboten. Bis entspricht, war bei Redaktions- nehmen. Verschwindend wenig ge- die „Andrea“ durch eine idyllische mehr zu denken. Container an schluß noch unbekannt. MRK gen das größte, derzeit im Bau be- Flußlandschaft vor sich her, in der Container stapelt sich auf dem Ha- findliche Schiff in einer Kopenha- plötzlich die Decksaufbauten eines fengelände, über dessen Inhalt gener Reederei, das 12 000 Contai- Ozeanriesen auftauchen. Rechts auch der Kapitän nur wenig weiß. Umgehung bis ner befördern wird. und links des Kanals die beschauli- „Vielleicht Elektronik, Möbel, Am Nachmittag erreicht die „An- che Ostholsteiner Hügellandschaft, Kühlschränke, ein paar Kisten aus zum Jahre 2008 drea“ den Eingang zum Nord-Ost- verträumte Dörfer mit Reetdach- China, mehr oder weniger anony- see-Kanal bei Brunsbüttel. Etwa 20 häusern, die von kleinen Personen- me Waren, deren Verladung von ei- Goldap – Goldap erhält endlich Stunden Umweg würde der Weg und Fahrzeugfähren mit Namen nem Computer berechnet wird“, eine Umgehungsstraße. Die erste sagt der Alte, wie ihn die Besat- öffentliche Ausschreibung soll zung untereinander nennt. noch in diesem Jahre erfolgen. Beim gemeinsamen Frühstück Die Straße wird fünfeinhalb Kilo- um 8 Uhr in der Messe mit Kapi- meter lang sein und im Westen tän, Chief Ing. und den zwei nauti- um die Stadt herumführen. Bis schen Offizieren wird schon wie- zum Jahre 2008 soll sie fertigge- der die Abfahrtszeit besprochen. stellt sein. Bis dahin sollen 35 Groß ist die Enttäuschung, nicht an Millionen Zloty (rund neun Milli- Land zu können, war das Ehepaar onen Euro) verbaut sein. Der Bau doch gespannt zu erfahren, was Auch diese Reise ging leider irgendwann zu Ende: Sonnen- der Straße hängt mit dem immer sich seit dem letzten Besuch vor untergang über der Ostsee. Fotos (3): Thielemann stärkeren Verkehr zum Grenz- vier Jahren und durch Litauens übergang Goldap-Gumbinnen zu- EU-Beitritt verändert hat. Ein riesi- sammen. Die Bemühungen um ih- ges Einkaufszentrum mit Namen sowie das Flußschiff „Mecklen- heute ist Riga offensichtlich geblie- ren Bau reichen bis in den Beginn „Akropolis“ soll in Litauens Haupt- burg“, das dreimal wöchentlich ben, was es Jahrhunderte war: der der 90er Jahre des vorherigen stadt Wilna entstanden sein. Mehr Schwarzort und Nidden anfährt, in zentrale Handelsplatz Lettlands Jahrhunderts zurück. kann der Kapitän seinen mitfah- das Hafenbecken. und eine pulsierende Metropole. renden Gästen nicht sagen. Er Am frühen Vormittag verläßt die Per Handy erreicht die beiden In einer Schleuse: Begegnungen mit anderen Schiffen waren ei- selbst hatte noch nie Gelegenheit, „Andrea“ den Hafen von Memel. die Nachricht des Kapitäns, daß Rekordsommer ne willkommene Abwechslung auf der Fahrt. Memel oder die Nehrung zu er- 16 Stunden Fahrzeit bis Riga liegen die „Andrea“ zwei Stunden früher kunden. Frachter sind reine Ar- vor der Besatzung und den Passa- als geplant ablegen wird. Nach 36 in Königsberg um Skagen bedeuten. An der „Pillau“, „Stolpmünde“, „Memel“ beitsschiffe. Ankunfts- und Ab- gieren. Ein strahlend blauer Him- Stunden unterbrechungsfreier Schleuse muß der Kapitän das oder „Küstrin“ miteinander ver- fahrtszeiten unterliegen ständigen mel wölbt sich über der Ostsee. Fahrt über die Ostsee und insge- Königsberg – Einen vergleich- Steuer einem Lotsen und einem bunden werden. Veränderungen, denen sich Mann- Freigiebig scheint die Sonne bis samt sieben Tagen Reisezeit legt bar heißen Sommer hat die Pre- Steuerer überlassen, die von nun Unermüdlich stampft die „An- schaft und Passagiere unterordnen weit nach 21 Uhr und taucht das die „Andrea“ früh morgens um gelmetropole zuletzt vor einem an das Schiff bis Kiel-Holtenau in drea“ nach Passieren der Kieler müssen. In der knapp bemessenen Meer in ein warmes Licht. Der 6.45 Uhr wieder am Burchard-Kai halben Jahrtausend, im Jahre etwa zehn Stunden und genau Schleuse mit rund 17 Knoten Freizeit, die der Besatzung bleibt, längste Tag des Jahres ist nicht in Hamburg an. 1506, erlebt.

Lewe Landslied müssen wir die Sippen aufglie- To c h t e r d e s Valentin Liedki. Ge- 3) Die Großmutter von Frau Ge- ben Geschwister, von den einige nicht lösen kann: Herr Eberhard und Familienfreunde, dern: sucht werden Daten der Eltern, esmann, Anna Groß, war eine ge- in den Kriegswirren und auf der Riechert möchte wissen, ob und ein ganzes Fragenbündel hat mir 1) Nieswandt: die Eltern von Eli- Geschwister und borene Grunwald. Flucht verstarben, andere wie wann seine Mutter, Dora Riechert Herr Franz–Theo Geesmann aus sabeth und ihrer Schwester Marga- Kinder. 1871 wur- Auch sie stammte Bruno und Maria verschollen geborene Mohr, in Königsberg als Gelnhausen vorgelegt, aber das rete, * 1902, waren Johannes Nies- de Joseph Groß – aus Wolfsdorf. Es sind. Die Flucht überlebten nur Konzertsängerin aufgetreten ist. ist auch verständlich, denn er ist wandt und Anna geborene Dörr, wie ich annehme, muß sich um eine Alosius und Elisabeth Grunwald, Sie soll auch zusammen mit der nicht Leser unserer Zeitung und die zuerst in Johannisburg gelebt, der Großvater von sehr alte Familie die hochbetagt in Bayern verstarb. berühmten Pianistin Elly Ney hat unsere Anschrift von einem dann nach Lyck gezogen sind und Frau Geesmann – handeln, die wahr- Von den Urgroßeltern aus dieser Konzerte gegeben haben. In wel- Ahnensucher aus Berlin. Aber dort im Memeler Weg 10 gelebt ha- als Sohn des Jo- scheinlich im Zug Linie ist nur bekannt, daß der Ur- chem Zeitraum ist sie aufgetre- wahrscheinlich kann er wirklich ben. Hier fehlen alle Daten. Auch hann Groß und der Schlesier, die großvater 1904 in Wolfsdorf ver- ten? Vielleicht können sich Kö- auch nur auf diesem Wege etwas die von Ursula Nieswandt, getauft seiner Frau Anna der Bischof Eber- starb, seine Frau Anna geborene nigsberger als ehemalige Mitwir- über die Familie seiner Frau er- 1914 in Dirschau, wohnhaft in Fel- geborene Gehr- hard von Neiße in Petrikow 1921. Hier fehlen alle kende oder Zuhörer an die Sän- fahren, denn die Vorfahren von senhof, Kommunion 1927 in Lyck, mann geboren, der das Ermland holte Daten. So das wäre es, und ich gerin erinnern, vielleicht gibt es Gabriele Geesmann geborene und deren Eltern. noch acht Ge- und die 1333 hoffe, daß ich alles richtig auf die noch Konzertprogramme mit ih- Groß stammen allesamt aus Ost- 2) Groß: Diese Familie stammt schwister hatte: Jo- Wolfsdorf gründe- Reihe gebracht habe – und natür- rem Namen. (Eberhard Riechert, preußen. Es handelt sich vor- aus Wolfsdorf. Nun gibt es mehrere hann, *1852, An- ten, nach Preußen lich, daß das Ehepaar Geesmann Deidesheimer Straße 3 in 14197 nehmlich um die Familien Groß, Orte dieses Namens in Ostpreu- na, * 1854, Elisa- kam. Der Name in seiner Familienforschung Berlin, Telefon 0 30 / 8 22 85 34.) Nieswandt und Grunwald. Ga- ßen, es muß sich um das Kirchdorf beth, * 1857 Josefi- Grunwald bezieht weiterkommt. (Franz-Theo Gees- Eure briele Geesmann, * 22. Dezem- Wolfsdorf, Kreis Heilsberg han- ne, * 1859, Anton, sich auf den mann, Am Langen Steg 22 in ber 1939 in Lyck, ist die Tochter deln. Hier ist die Ahnenlinie zu- *1862 Anna Bar- gleichnamigen 63571 Gelnhausen, Telefon 0 60 Ruth Geede Foto: privat von Ernst Groß * 1904 in Lotter- rück zu verfolgen bis zu Johann bara, * 1865, Ag- Herkunftsort in 51 / 1 71 65, E-Mail: theo-gees- feld, und Elisabeth Nieswandt, Groß, * 1821, Sohn des Johann nes, * 1867, und Schlesien. Anna [email protected].) *1907 in Lyck, die 1936 dort ka- Groß, Bauer in Wolfsdorf, und sei- Maria, * 1873. Hierzu fehlen alle Groß geborene Grunwald ist 1946 Eine ganz andere Frage, die ich tholisch getraut wurden. So nun ner Frau Gertrud geborene Liedki, weiteren Daten und Lebensläufe. in Berlin verstorben. Sie hatte sie- selber – wie wohl vermutet – Ruth Geede Das Ostpreußenblatt G LÜCKWÜNSCHE Nr. 33 – 19. August 2006 15

piau, Schloßstraße, Kreis Weh- Schaefer, Esther, geb. Schade- Kreis Wehlau, jetzt Rosa-Lu- straße 48, 18356 Fuhlendorf, lau, jetzt Schädlerstraße 17, brodt, aus Pfaffendorf, Kreis Or- xemburg-Straße 3, 06388 Baas- am 25. August 22041 Hamburg, am 24. August telsburg, jetzt Schloßstraße 2, dorf, am 27. August Schwarz, Edeltraud, geb. Malle, Schmidt, Wilhelm, aus Neu-Tra- 59510 Lippetal, am 22. August Kerlies, Hellmuth, aus Herzogs- aus Fröhlichshof, Kreis Ortels- kehnen, Kreis Ebenrode, jetzt Schäffter, Elsa, geb. Koslowski, kirchen, Kreis Treuburg, jetzt burg, jetzt Zum Heubach 13, Stettiner Straße 22, 25524 Itze- aus Walden, Kreis Lyck, jetzt Feldchaussee 12, 29699 Bom- 48734 Maria Veen, am 25. Au- hoe, am 2. August Reinbeker Redder 87, 21031 litz, am 23. August gust Wenst-Paulik, Karl, aus Wolfsha- Hamburg, am 24. August Kiesel, Gerhard, aus Wilkendorf, Schwiderski, Hedwig, aus Sat- gen, Kreis Rastenburg, jetzt Schönherr, Meta, aus Lötzen, jetzt Kreis Wehlau, jetzt Straße der ticken, Kreis Treuburg, jetzt Flugacker 2 c, 22523 Hamburg, Heidstraße 132, Sen.-Wohnpark MTS 31, 38871 Wasserleben, Neulandstraße 36, 47807 Kre- am 24. August Flora Marzik, 44649 Herne, am am 24. August feld, am 26. August ZUM 103. GEBURTSTAG jetzt Turmstraße 39, 07381 Pöß- 23. August Kompa, Willi, aus Roggen, Kreis Stascheit, Günter, aus Königs- Zubel, Helene, aus Auerbach, neck, am 27. August ZUM 90. GEBURTSTAG Schulze, Lieselotte, geb. Schulz, Neidenburg, jetzt Kattwinkel- berg, Charlottenstraße 15, jetzt Kreis Wehlau, jetzt Fliederweg Bossmann, Ruth, geb. Paul, aus Brodowsky, Lieselotte, geb. Pan- aus Bladiau, Kreis Heiligenbeil, straße 8, 42929 Wermelskir- Sudetenweg 48, 21614 Buxte- 11, 52078 Aachen, am 25. Au- Ortelsburg, jetzt Hülsstraße 66, newitz, aus Wehlau, Neustadt, jetzt Steigerstraße 9, 06217 chen, am 23. August hude, am 24. August gust 45772 Marl, am 21. August jetzt Grüner Weg 28, 33824 Merseburg, am 25. August Krukowski, Elfriede, aus Lyck, Sudau, Alfred, aus Siebenkirch- Bruch, Erika, geb. Hoth, aus Gold- Werther, am 27. August Skubich, Helmut, aus Steinwalde, jetzt Mörikestraße 14, 44805 berg, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt ZUM 100. GEBURTSTAG bach, Garbeningken, Kreis Weh- Krause, Hildegard, geb. Mordass, Kreis Lötzen, jetzt Erlenstraße Bochum, am 27. August Max-Planck-Straße 14, 53177 Pichler, Gertrud, geb. Gallard, aus lau, jetzt Feldstraße 1, 63329 aus Königsberg, Gustloffstraße, 14, 41470 Neuss, am 21. August Küllmei, Werner, aus Tapiau, Bonn, am 21. August Lyck, Bismarckstraße 23, jetzt Egelsbach, am 27. August jetzt August-Wegener-Straße 10, Söberg, Dora, geb. Stulgeit, aus Jo- Fährkrug, Kreis Wehlau, jetzt Theile, Anneliese, geb. Scheffler, Bismarckstraße 44, 59439 Holz- Eggert, Helene, geb. Seeberg, aus 31061 Alfeld (Leine), am 8. Au- dingen, Kreis Elchniederung, Paracelsusstraße 4, 39118 Mag- jetzt Germaniastraße 5b, 68782 wickede, am 23. August Pobethen, Kreis Samland, jetzt gust jetzt Larsbergsvägen 37, 1 Tr., deburg, am 27. August Brühl, am 24. August Gottfried-Keller-Straße 8, Möller, Hedwig, geb. Czaplinski, 18138 Lidingö, Schweden, am Libuda, Christel, geb. Steinert, Trumpa, Ruth, geb. Mahler, aus ZUM 99. GEBURTSTAG 45473 Mühlheim/Ruhr, am 24. aus Schönhofen, Kreis Treu- 27. August aus Seehag, Meitzen, Kreis Wehlau, Senklerkrug, Kreis Gerull, Ella, geb. Sahmel, aus August burg, jetzt Fliederstraße 7 / bei Skubich, Helmut, aus Steinwalde, Neidenburg, jetzt Iltisstraße 10, Wehlau, jetzt Tiergartenstraße Heinrichswalde, Kreis Elchnie- Oertel, Herta, geb. Harder, verw. Klepperhaus, 23558 Lübeck, Kreis Lötzen, jetzt Erlenstraße 24143 Kiel, am 26. August 38, 17235 Neustrelitz, am 24. derung, jetzt Holzweg 18, 25337 Charwat, aus Hohenfürst, Kreis am 22. August 14, 41470 Neuss, am 21. August Maertin, Ursula, geb. Weiß, aus August Elmshorn, am 26. August Heiligenbeil, jetzt Bürgermei- Peterson, Friedel, geb. Szameitat, Storm, Hertha, geb. Bade, aus Karkeln, Kreis Elchniederung, Unruh, Alfred, aus Schölen, Schulz-Kleyenstüber, Karl Otto, sterstraße 8, A-540 Hallein, am aus Tuschen, Kreis Ebenrode, Lyck, Yorkplatz 1, jetzt Quirin- jetzt Willem-Barents-Straße 31, Kreis Heiligenbeil, jetzt Leche- aus Willenberg, Kreis Ortels- 26. August jetzt Goetheweg 69, 32791 Lage, straße 44, 40545 Düsseldorf, am 18106 Rostock, am 27. August nicher Straße 22, 50126 Berg- burg, jetzt Wohnstift Augusti- am 16. August 27. August Naguschewski, Siegfried, aus heim, am 21. August num, Am Hohen Tor 4 A, 38118 ZUM 92. GEBURTSTAG Schmidtke, Ernst, aus Diebauen, Vowinckel, Gisela, geb. Ollesch, Breitenfelde, Kreis Neiden- Waschkau, Charlotte, geb. Dem- Braunschweig, am 15. August Fidorra, Frieda, geb. Roßmanek, Kreis Treuburg, jetzt Haus-Vor- aus Ostseebad Cranz, Kreis burg, jetzt am Mühlenweg 4, bowski, aus Frischenau, Stanil- aus Fürstenwalde, Kreis Ortels- ster-Straße 43, 51379 Leverku- Samland, jetzt Kronstädter Stra- 41516 Grevenbroich, am 25. lien, Kreis Wehlau, und Milken, ZUM 97. GEBURTSTAG burg, jetzt Fischbecker Weg 31, sen, am 23. August ße 63, App. 19, 50858 Köln, am August Kreis Lötzen, jetzt Gartenstra- Loch, Frieda, geb. Kiparski, aus 22941 Bargteheide, am 21. Au- Witt, Wilhelm, aus Groß Engelau, 21. August Neumann, Hans, aus Kornau, fr. ße 272, 72074 Tübingen, am Neufließ, Kreis Ortelsburg, jetzt gust Kreis Wehlau, jetzt Ottjen-All- Wischnowski, Werner, aus Kö- Olschewske, Kreis Ortelsburg, 24. August Niersweg 78, 47929 Grefrath, Holz, Dr. Joachim, aus Lyck, jetzt dag-Straße 32, 28279 Bremen, nigsberg, jetzt Tannenbergstra- jetzt Sperberstraße 2, 46282 Wiesachollek, Gerhard, aus am 23. August Scheffelstraße 27, 71522 Back- am 23. August ße 22, 27356 Rotenburg/Wüm- Dorsten, am 21. August Plohsen, Kreis Ortelsburg, jetzt nang, am 25. August me, am 23. August Nuppenau, Herta, geb. Nickel, Röntgenweg 17, 23611 Bad ZUM 96. GEBURTSTAG König, Martha, geb. Teschner, aus ZUM 85. GEBURTSTAG aus Warnien, Warnienhof, Schwartau, am 25. August Romanski, Martha, geb. Stoppa, Balga, Kreis Heiligenbeil, jetzt Bormann, Anton, aus Schützen- ZUM 80. GEBURTSTAG Kreis Wehlau, jetzt Alte Dorf- aus Mensguth, Kreis Ortelsburg, Hinterm Vogelherd 45 b, 22926 dorf, Kreis Ortelsburg, jetzt Ballay, Erich, aus Willenberg, straße 2, 22941 Jersbek, am 22. ZUR DIAMANTENEN HOCHZEIT jetzt Mechternstraße 15, Alten- Ahrensburg, am 25. August Ringstraße 22, 35428 Langgöns, Kreis Ortelsburg, jetzt Gerhart- August Weiß, Gerhard, und Frau Helga, heim, 50823 Köln, am 23. Au- Krause, Kurt, aus Goldbach, Kreis am 25. August Hauptmann-Straße 12, 45701 Preuß, Elfriede, geb. Rudzinski, geb. Rautenberg, aus Wor- gust Wehlau, jetzt Am Bahnhof 6, Gayk, Erich, aus Ortelsburg, jetzt Herten-Westerholt, am 22. Au- aus Markgrafsfelde, Kreis Treu- wegen, Kreis Heiligenbeil, jetzt 24340 Altenhof, am 26. August Burgholzstraße 10, 44145 Dort- gust burg, jetzt Westhäuser Straße Borngasse 2, 06667 Leißling, ZUM 95. GEBURTSTAG Lackner, Gerda, aus Lyck, jetzt mund, am 23. August Barz, Kurt, aus Schützenort, jetzt 17, 99867 Gotha, am 26. August am 24. August Arndt, Anna, geb. Freitag, aus Gr. Goethestraße 11 a, Senioren- Hartwig, Hildegard, aus Sentken, Straße der Einheit 12, 14913 Preuß, Gerhard, aus Kreis Weh- Wolff, Herbert, und Frau Chri- Hoppenbruch, Rensegut, Kreis Wohnsitz Humboldthöhe, Kreis Lyck, jetzt Auf der Wessel Niedergorsdorf, am 27. August lau, jetzt Fichtengrund 41, stel, geb. Radtke, aus Königs- Heiligenbeil, jetzt Am Ste- 56179 Vallendar, am 21. August 31, 37085 Göttingen, am 27. Au- Berwing, Johanna, geb. Wisbar, 16866 Kyritz, am 26. August berg, Kobbelbude Bahnhof, phansplatz 1, 27432 Bremervör- Lemke, Hans, aus Kreis Elchnie- gust aus Hochdünen, Kreis Elchnie- Rettig, Helene, aus Stadtfelde, jetzt In der Dell 3, 47179 Duis- de, am 25. August derung, jetzt Robert-Koch-Weg Janott, Horst, aus Brasdorf, Kreis derung, jetzt Gasbitze, 56588 Kreis Ebenrode, jetzt Landshu- burg, am 16. August Kluger, Ursula, geb. Wittschirk, 7, 35578 Wetzlar, am 22. August Samland, jetzt Twiete 4, 25836 Waldbreitbach, am 23. August ter Straße 25, 84137 Vilsbiburg, aus Lyck, Königin-Luisen-Platz Liedtke, Käte, geb. Szonn, aus Garding, am 1. August Bils, Ilse, aus Neidenburg, jetzt am 25. August ZUR GOLDENEN HOCHZEIT 14, jetzt Troppauer Straße 9, Rehwalde, Kreis Elchniederung, Johannsen, Erna, geb. Ruppen- Kantstraße 2, 31832 Springe, Rosin, Theo, aus Friedrichsthal, Eberhard, Frank, und Frau Brun- 35396 Gießen, am 21. August jetzt Neumannstraße 16, 13189 stein, aus Peterswalde, Kreis am 27. August Kreis Wehlau, jetzt Erfurter hilde, geb. Schneider, aus Fa- Köwitsch, Lucie, geb. Schmadtke, Berlin, am 23. August Elchniederung, jetzt Stuttgarter Burow, Hanna, geb. Paulat, aus Straße 11, 57223 Kreuztal, am sten, Kreis Sensburg, jetzt aus Wehlau, Freiheit, jetzt Liegener, Irmgard, aus Lyck, Straße 72, 72250 Freudenstadt, Ta piau, Kreis Wehlau, jetzt 22. August Markt 7 a, 32918 Schönebeck, Schwedensteinweg 22, 35066 Prostker Vorstadt, jetzt Hans- am 24. August Parkstraße 16 a, 23568 Lübeck, Schergaut, Margarete, geb. Wra- am 18. August Frankenberg, am 25. August Holbein-Straße 45, 31515 Kolenda, Franz, aus Paterswalde, am 22. August se, aus Schenken, Kreis Weh- Springwald, Kurt, aus Mulden, Kroll, Anna, geb. Littek, aus Wunstorf, am 25. August Kreis Wehlau, jetzt Kettenstraße Eschmann, Gisela, aus Goldap, In- lau, jetzt An der Bismarckschu- Kreis Lyck, und Frau Elli, geb. Rhein, Kreis Lötzen, jetzt Am Pusch, Frieda, geb. Prange, aus 6, 47057 Duisburg, am 26. Au- sterburger Straße 4, jetzt Hom- le 8 b, 30173 Hannover, am 22. Blaskowski, aus Stradaunen, Spielplatz 5, 32118 Bad Salz- Bürgersdorf, Kreis Wehlau, jetzt gust burger Straße 7, Joh.-Haus, August Kreis Lyck, jetzt Limbacher uflen, am 23. August Neue Straße 14, 21729 Freiburg, Kraffzik, Herta, aus Goldensee, 51674 Wiehl, am 26. August Schünemann, Hildegard, geb. Straße 17, 09243 Niederfrohna, Lachmund, Ida, geb. Zywietz, aus am 24. August Kreis Lötzen, jetzt Rathausstra- Frisch, Dr. Bernhard, aus Willen- Rohmann, aus Lyck, jetzt Dorf- am 25. August Talhöfen, Kreis Neidenburg, ße 15, 44649 Herne, am 23. Au- berg, Kreis Ortelsburg, jetzt jetzt Wittekindstraße 71, 12103 ZUM 91. GEBURTSTAG gust Beckertal 6, 07646 Stadtrode, Konzert Berlin, am 27. August Bibelhausen, Eva, aus Königsberg, Oberüber, Fritz, aus Gingen, Kreis am 22. August Liebe, Erna, geb. Jonigkeit, aus jetzt Rotdornweg 7, bei Behrens, Lyck, jetzt Am Mönk 9, 47445 Groß, Erna, geb. Behrendt, aus Antonswiese, Kreis Elchniede- 28879 Grasberg, am 27. August Moers, am 22. August Starkenberg, Forsthaus Elise- Lüneburg – Ein „Kant“-Konzert tritt beträgt 3 Euro (ermäßigt 2 rung, jetzt Bornstraße 7, 56370 Gogolla, Otto, aus Aulacken, Kreis Peter-Valesquez, Lucie, geb. nau, Kreis Wehlau, jetzt Haupt- mit dem Volkskammerchor aus Euro). Das Ostpreußische Lan- Gutenacker, am 27. August Lyck, jetzt Untere Grabenstraße Ficht, aus Rohmanen, Kreis Or- straße 40, 57610 Ingelbach, am Gumbinnen (Gusev) findet am desmuseum, Ritterstraße 10, Sczepak, Minna, geb. Rückstein, 18, 72141 Walddorfhäslach, am telsburg, jetzt Immenweg 23, 27. August Freitag, 18. August 2006, um 21335 Lüneburg. Telefon (0 41 Kreis Neidenburg, jetzt Eichen- 23. August 27478 Cuxhaven, am 27. August Hilzenbecher, Elli, geb. Aukthun, 19.30 Uhr, im Ostpreußischen 31) 7 59 95 15, Fax (0 41 31) 7 straße 20, 58791 Werdohl, am Heldt, Charlotte, aus Lyck, jetzt Plebuch, Horst, aus Windau, Ma- aus Groß Weißensee, Kreis Landesmuseum statt. Der Ein- 59 95 11. 25. August Lipper Hellweg 16, 33604 Biele- rienburg, Kreis Neidenburg, Wehlau, jetzt Dorfstraße 33, feld, am 22. August jetzt Brucknerweg 4, 58802 Bal- 39606 Klein Rossau, am 21. Au- ZUM 94. GEBURTSTAG Jasinska, Marta, geb. Jessing, aus ve, am 23. August gust ÖRFUNK ERNSEHEN Serowy, Louise, aus Schwalgen- Steinberg, Kreis Lyck, jetzt Pohlmann, Anneliese, geb. Na- Holzke, Friedrich, aus Mohrun- H & F ort, Kreis Treuburg, jetzt Kö- Szczecinowo 25, PL 19-330 Sta- kath, aus Hausen, Kreis Lötzen, gen, jetzt Hoge Norde 2, 26892 nigsberger Straße 2, 49163 re Juchy, Polen, am 22. August jetzt Eichenhang 218, 89075 Dörpen, am 25. August Sonntag, 20. August, 9.20 Uhr, N24: Stuka – Blitzkrieg am Bohmte, am 21. August Klemens, Eva, geb. Hoellger, aus Ulm, am 27. August Hüser, Hans-Georg, aus Königs- WDR 5: Alte und Neue Heimat. Himmel. Ansorge, Kreis Elchniederung, Rohmann, Eduard, aus Selment- berg, jetzt Darmstädter Straße Montag, 21. August, 21 Uhr, ARD: Freitag, 25. August, 20.15 Uhr, ZUM 93. GEBURTSTAG jetzt Dorfstraße 28, 39615 Neu- höhe, Kreis Lyck, jetzt Domeier- 108, 70376 Stuttgart, am 27. Au- Katharina die Große. 3sat: Der Bunker – Hitlers En- Abrulat, Anna, geb. Heisel, aus lingen, am 27. August straße 1, 37574 Einbeck, am 27. gust Dienstag, 22. August, 22.05 Uhr, de. Hohenfried, Kreis Ebenrode, Paulus, Ella, geb. Dorneth, aus Ta- August Kattelat, Kurt, aus Wargienen,

Ich möchte auch im Urlaub nicht auf meine Preußische All- gemeine Zeitung verzichten. Immer mit dabei Sie ziehen um? Senden Sie mir bitte die Preußische Allgemeine Zeitung in Auch im Urlaub die PAZ lesen Die Preußische Allgemeine Zeitung zieht mit! der Zeit vom bis zum an: Bitte ändern Sie die Adresse ab dem: Liebe Leser der gen Informationen eintragen und Name: Preußischen Allgemeinen uns dann per Post zukommen Anrede: Zeitung / Das Ostpreußenblatt, lassen können. Hotelname: Auch wer in nächster Zeit um- Name: da Sommerzeit für viele auch im- zieht findet an dieser Stelle das Straße / Nr.: mer Reisezeit bedeutet, viele entsprechende Formular, denn Str./ Nr. Menschen aber auch gern im Ur- selbst wer einen Nachsendean- PLZ / Ort: laub Vertrautes um sich haben, trag bei der Post hinterlegt hat, PLZ / Ort: bieten wir Ihnen auch dieses Jahr bekommt nur seine Briefsendun- Meine Heimatadresse lautet: wieder an, sich Ihre Preußische gen allerdigns nicht Zeitungen Meine neue Adresse: Name : Allgemeine Zeitung / Das Ost- und Zeitschriften an seinen neu- preußenblatt in den Urlaub en Wohnort nachgesendet. Str. / Nr.: Straße / Nr.: nachschicken zu lassen. Damit Sie nicht auf Ihre Preu- Damit das auch schnell und ßische Allgemeine Zeitung / Das PLZ / Ort: PLZ / Ort: einfach möglich ist, befindet sich Ostpreußenblatt verzichten müs- in dieser und einigen darauffol- sen, bitten wir Sie uns alles wich- Bitte ausschneiden und absenden an: Bitte ausschneiden und absenden an: Preußische Allgemeine Zeitung, genden Ausgaben ein kleiner tige mitzuteilen. Danke! Preußische Allgemeine Zeitung, Vertrieb, Parkallee 86, 20144 Hamburg Vertrieb, Parkallee 86, 20144 Hamburg Coupon, auf dem Sie alle wichti- Ihre PAZ Das Ostpreußenblatt 16 Nr. 33 – 19. August 2006 H EIMATARBEIT

Weser. 18 Uhr, Andacht im Mün- Heimat steht nun ein Treffen der letzten drei Jahre. Nach dem Mit- führung, Frau Kelch in Aachen, Te- AUS DEN HEIMATKREISEN ster. 19 Uhr, Begrüßung mit einer Brandener und Ostpreußenfahrer tagessen werden der Wahlleiter lefon (02 41) 6 81 09, oder im Mu- besonderen Überraschung. 19.30 am Sonnabend, dem 23. Septem- und die Wahlhelfer gewählt und seum Stadt Königsberg, Frau Fi- Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Uhr, Vortrag Dr. Wulf Wagner „Ge- ber, 10 bis 17 Uhr, in Hannover, in die Wahl durchgeführt. Alle An- scher, Telefon (02 03) 2 83 21 51, Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. schichte des ostpreußischen Guts- dem Gemeindehaus St. Nathanael, wesenden erhalten bereits am montags, mittwochs und freitags Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. hauses- Kultur und Architektur“. Eisensteinstraße 45, auf dem Pro- Vormittag zur Information eine von 9 bis 13 Uhr, Informationen Anschließend gemütliches Bei- gramm. – Wer mit der Bahn an- Wahlzeitung mit Kurzbiographien für Übernachtungsmöglichkeiten sammensein im Saal mit Musik reist, nimmt die Straßenbahn Nr. 7 und Abbildungen der Damen und anfordern. man kaum noch folgen kann, sei und Tanz bis 24 Uhr. Sonntag, 10. Richtung Fasanenkrug bis Halte- Herren, die sich als Kandidaten die Sicherheit der Heimat drin- September – 9 Uhr, Öffnung des stelle, Kurze-Kamp-Straße. Von und Kandidatinnen zur Verfügung FISCHHAUSEN gend nötig. Er ist sich sicher, daß großen Saals im Hotel Stadt Ha- dort sind es noch fünf Minuten bis gestellt haben. Folgende Damen KÖNIGSBERG es keine neue und keine zweite meln. 10 Uhr, Feierstunde im gro- zum Gemeindehaus. Das Pro- und Herren haben sich zur Kandi- LAND Heimat geben kann. Jeder Mensch ßen Saal (Begrüßung durch den gramm sieht vor: 10 Uhr, Begrü- datur bereit erklärt: Ursula Allzeit, Kreisvertreter: Wolfgang Sopha, hat nur eine Heimat. Alle Anwe- Kreisvertreter Dirk Bannick, ßung und Besinnung; 10.30 bis Dora Arnold, Barbara Becker, Her- Geschäftsstelle: Fahltskamp 30, senden hätten nach Ende des Grußworte vom Bürgermeister 11.30 Uhr, 750 Jahre Königsberg; mann Bock, Heinke Braß, Prof. Dr. Kreisvertreterin: Gisela Broschei, 25421 Pinneberg, Tel.: (0 41 01) 2 Zweiten Weltkrieges und nach der Hamelns, Herbert Rode, sowie 12 Uhr, Mittagessen bei LaScala; Günter Brilla, Hannelore Canzler, Bleichgrabenstraße 91, 41063 20 37 (Di. und Mi., 9 bis 12 Uhr, Vertreibung ein neues Zuhause von Wilhelm Sternbeck, Vorsit- 13 Uhr, Filme und Fotos von der Gotthard Conrad, Katrin Ehlert- Mönchengladbach, Telefon (0 21 Do. 14 bis 17 Uhr), Postfach 17 32, gefunden, ein neues Deutschland zender des BdV, Festrede von der Ostpreußenreise 2006; 15.30 Uhr, Kaid, Dr. Lothar Förmer, Siegfried 61) 89 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24. 25407 Pinneberg, E-Mail: Ge- mit aufgebaut. Heimat hingegen 1. Vorsitzenden der Agnes-Miegel- Kaffeetrinken. Die Kosten für Kaf- Fritsch, Johannes v. Gottberg, Geschäftsstelle: Im Preußen-Mu- schaeftsstelle@kreis-fischhau- bleibt die Seestadt Pillau. Das 53. Gesellschaft, Dr. Kopp). 12 Uhr, fee und Kuchen, Raumnutzung Charlotte Gottschalk, Lorenz Gri- seum, Simeonsplatz 12, 32427 sen.de Pillauer Heimattreffen in Eckern- halbstündige kostenlose Auffüh- betragen 15 Euro (Restgeld wird moni, Annelies Kelch, Ulrich Minden, Tel. (05 71) 4 62 97, Mi. förde findet vom 4. bis 6. August rung über den Auszug der „Hä- für Gumbinnen gespendet). Klein, Lothar Lamb, Dr. Heinrich Sa. u. So. 18-20 Uhr. 2007 statt. melschen Kinder“ auf der Hoch- Wegen der Planung wird um eine Lange, Günter Lange, Harald Mat- Seestadt Pillau –Vor 51 Jahren, zeitshausterrasse. 14 Uhr, Vortrag telefonische Anmeldung bei Chri- tern, Victor Napierski, Lea Naß, am 10. September 1955, über- von Dr. Wagner „Zur Geschichte stian Kohn, Telefon (05 11) 7 68 32 Dr. Erhard Neuhoff, Marianne Reise ins nördliche Ostpreußen nahm die Stadt Eckernförde die des Kreises Gerdauen und seiner 06 gebeten, der sich auf ein Neuman, Dr. Eberhard Neumann v. – Vom 7. bis 14. Oktober findet ei- Patenschaft für die Seestadt Pillau. GERDAUEN Güter – bisherige Forschungser- Wiedersehen freut. – Übernach- Meding, Ferdi Nolte, Christa Pfei- ne interessante Reise in das nördli- Zum 52. Heimattreffen kamen nun gebnisse“. Anschließend gemütli- tungsmöglichkeiten werden im ler-Iwohn, Beatrice Quast, Ger- che Ostpreußen – Königsberger viele Pillauer aus der ganzen ches Beisammensein und Video- Hoetl Viva Creativo, Heidkamp 80, hard Rautenberg, Martin Schmidt- Gebiet und Kurische Nehrung – Bundesrepublik Deutschland nach Kreisvertreter: Dirk Bannick, Tel. vorführungen während des gan- Te lefon (05 11) 64 75 50, geboten. ke, Prof. Dr. Ulrich Schoenborn, statt. Die Achttagereise geht von Eckernförde. Festakt und Gedenk- (01 71) 5 27 27 14. Gst.: Wiebke zen Tages. Iris Schulz, Dr. Wolfgang Schulz, Eberswalde bei Berlin über Danzig feier fanden am Borbyer Ufer statt, Hoffmann, Peiner Weg 23, 25421 Kreistagssitzung – Gemäß unse- Erwin Seidler, Willi Skulimma, nach Königsberg, Insterburg, die Bläser der TuS Eckernförde Pinneberg, Tel. (0 41 01) 2 23 53, rer Satzung geben wir hiermit be- KÖNIGSBERG– Gerhard Thal, Dr. Christean Wag- Gumbinnen, Tilsit, Kurische Neh- unter Leitung von Roger Mambrey geschaeftsstelle@kreis-gerdau- kannt, daß die nächste Sitzung des STADT ner, Dr. Wulf Wagner, Horst War- rung (unter anderem Hohe Düne, gaben ein kleines Platzkonzert en.de Kreistages anläßlich des Haupt- thun, Klaus Weigelt, Irene Weis- Thomas-Mann-Haus), Schwarzort und begleiteten die Veranstaltung kreistreffens am 9. September von haar, Andreas Wendler, Erika (unter anderem Hexenberg), Me- musikalisch. Susanne Jeske- 11 bis 13 Uhr im Hotel Stadt Ha- Stadtvorsitzender: Klaus Weigelt. Westphal, Heike Wiegelmann, mel (unter anderem Ännchen- Paasch, Bürgermeisterin von Eck- Einladung zum Hauptkreistref- meln, Münsterwall 2, stattfindet. Geschäftsstelle: Annelies Kelch, Bernd Wiegelmann, Dr. Christian von-Tharau-Denkmal), Rückreise ernförde, hieß alle Gäste aus der fen – Unser diesjähriges Heimat- Ein Tagesordnungspunkt ist Neu- Luise-Hensel-Straße 50, 52066 Will, Luise Wolfram, Ursula Zim- (Fährpassage von Memel nach Patenstadt herzlich willkommen kreistreffen findet am 9. und 10. wahl des Vorstandes sowie der Aachen. Patenschaftsbüro: Kar- mermann, Dietrich Zlomke, Noch Kiel) und Eberswalde. Näheres er- und verwies auf die Ähnlichkeiten September in Hameln an der We- Kassenprüfer. Alle Kirchspielver- melplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. einmal verweisen wir auf unsere fahren Sie unter Telefon (03 34 51) zwischen den beiden Städten. ser, Hotel Stadt Hameln, Münster- treter und Mitglieder des Ältesten- (02 03) 2 83-21 51 Einladung zum Königsberger Tref- 6 00 10 oder Fax (03 34 51) 6 48 11. Schließlich steht in Eckernförde wall 2, statt. wir laden unsere rates sowie alle übrigen aktiven fen vom 22. bis 24. September seit 51 Jahren das Denkmal des Landsleute, Freunde und Paten Mitglieder sind zur Sitzung herz- 2006 mit einem umfangreichen Großen Kurfürsten, das zuvor 30 recht herzlich ein und würden uns lich eingeladen. Die Tagesordnung Wahl und Königsberger Treffen Kulturprogramm. Auch für Nicht- Jahre lang vor dem Leuchtturm in freuen, möglichst viele Besucher der Sitzung geht jedem rechtzeitig – Am Sonnabend, dem 23. Sep- Königsberger lohnt es sich, nach LABIAU Pillau stand. Eine positive Rück- aus dem In- und Ausland in der zu. tember 2006 findet die Wahl zur Duisburg zu kommen. Sie können schau auf Veränderungen in der schönen Rattenfängerstadt begrü- Königsberger Stadtvertretung in an insgesamt vier Kulturveranstal- Fördestadt verband sie mit herz- ßen zu können. Für Sie alle hat Duisburg (Gesamtschule Falkstra- tungen teilnehmen. Sollten Sie Kreisvertreterin: Brigitte Stramm, lichen Wünschen für einen guten unser Festausschuß diesmal ein ße 44, in unmittelbarer Nähe des nicht an der Wahlversammlung am Hoper Str. 16, 25693 St. Michae- Aufenthalt und der Einladung, ganz besonders abwechslungsrei- GUMBINNEN Hauptbahnhofs) ab 10.30 Uhr Sonnabend von 10.30 bis etwa 15 lisdonn / Holstein, Tel. (0 48 53) 5 auch in den kommenden Jahren ches Programm zusammengestellt. statt. Alle Mitglieder der Stadtge- Uhr interessiert sein, können Sie 62, Fax (0 48 53) 7 01. Geschäfts- Gäste in Eckernförde zu sein. Der Sonnabend, 9. September – 9 Uhr, meinschaft Königsberg (Pr) sind in dieser Zeit das Museum Stadt stelle: Hildegard Knutti, Telefon Vorsitzende der Pillauer Dr. Bernd Öffnung des großen Saals im Ho- Kreisvertreter: Eckard Steiner, herzlich eingeladen, darüber zu Königsberg besuchen und dort un- (04 81) 6 24 85, Lessingstraße 51, Wöbke stimmte mit allen das Pil- tel Stadt Hameln, Verkaufsstand Schöne Aussicht 35, 65510 Id- entscheiden, welche 40 Damen sere Ausstellung: „Künstlerpara- 25746 Heide, info@strammver- lauer Lied an. Wolfgang Sopha, mit Heimatandenken, Büchern stein/Taunus, Telefon (0 61 26) 41 und Herren zukünftig über die dies Kurische Nehrung“ besichti- lag.de, Internet: www.labiau.de Kreisvorsitzender von Fischhau- und Marzipan. 10.30 Uhr, Begrü- 73, E-Mail: eck.steiner@ vielfältigen Aufgaben der Stadtge- gen. Zum übrigen Kultur-Pro- sen, betonte in seiner Festrede, ßung. 13.30 Uhr, Stadtführung ab pcvos.com, Internet: www.kreis- meinschaft entscheiden und diese gramm verweisen wir auf die Aus- Konzert Mozart und Ostpreu- daß Heimat auch heute noch, in Hotel. 14 bis 19 Uhr, Filmvorfüh- gumbinnen.de auch tragen sollen. Zur Wahl-Ver- gabe der Preußische Allgemeinen ßen – Unsere Kreisgemeinschaft Zeiten von Internet und globalem rungen. 15 Uhr, Vortrag Dr. Mari- anstaltung gehören bis zum Mit- Zeitung / Das Ostpreußenblatt Wettbewerb eine besondere Be- anne Kopp „Agnes Miegel als tagessen die Berichte des bisheri- vom 5. August dieses Jahres. Alle, Heimatkreisgemeinschaften deutung hat. Gerade jetzt, wenn Dichterin der Heimat“. 16.15 Uhr, Treffen der Brandener – Nach gen Stadtausschusses sowie die die nach Duisburg kommen wol- Fortsetzung auf Seite 17 sich alles so schnell verändert, daß einstündige Dampferfahrt auf der einer eindrucksvollen Reise in die Aussprache über die Arbeit der len, können bei unserer Geschäfts- Ostpreußen in Karten und Bildern SUPER-ABOPRÄMIESUPER-ABOPRÄMIE Geliebtes Land zwischen Weichsel und Memel fürfür einein JahresaboJahresabo Detailkarten – Wappen – seltene Fotos der Preußischen Einzigartiges Kartenmaterial aus den 30er Jahren hält die Erinnerung an die Allgemeinen Zeitung. unvergessene Heimat fest. Geographische und politische Karten sowie Verkehrs- und Wegekarten. Jede Woche ungeschminkte Berichte und Wilhelm v. Gottberg Kommentare über das, was wirklich zählt. Bibliotheks-Ausgabe Als Geschenk für Sie: ■ 28 farbige Kartenblätter Liebe Leser, Ohne Blatt vor dem Mund. ■ mehr als 60 historische Fotos der „Historische Handatlas für Ohne Rücksicht auf das, was andere für Dieser wertvolle, und Abbildungen Ostpreußen“ ist ein Beitrag zur ■ mehr als 80 Städtewappen Bewahrung des kulturellen politisch korrekt halten. ■ Erbes der Heimat Ostpreußen. historische kostbarer Kopfgoldschnitt Der Archiv Verlag hat dankens- Preußische Allgemeine Zeitung. ■ praktisches Lesebändchen werterweise bereits mehrere Heimatatlas ■ edler Bucheinband Publikationen über den frühe- Deutschlands beste Seiten. ■ ren deutschen Osten sowie über ¤ Großformat: 25 x 33 cm Preußen herausgebracht und ■ insgesamt 80 Seiten sich damit einen ausgezeichne- Bitte ausschneiden und abschicken oder faxen an: Preußische Allgemeine Zeitung / Vertrieb, Parkallee 84/86, 20144 Hamburg, ten Ruf erworben. Fax 040/41 40 08 51 oder gleich telefonisch bestellen. Service-Telefon: 040/41 40 08 42 Der vorliegende Geschichtsatlas  Ja, ich abonniere für mind. 1 Jahr die Preußische Allgemeine Zeitung ✗ für Ostpreußen ist ebenfalls ein hervorragendes Produkt des Zahlungsart: ■ per Rechnung ■ per Bankeinzug Hauses dem ich damit meine jährlich EUR 99,60. Gültig ist der jeweils aktuelle Bezugspreis. Anerkennung ausspreche. Name/Vorname: Ihre Abobestellung gilt für mindestens 1 Jahr. Prämie wird nach Zahlungs- eingang versandt. Für bestehende oder eigene Abonnements oder Kurzzeitabos Ich wünsche dem vorgelegten (unter 12 Monaten) wird keine Prämie gewährt. Im letzten halben Jahr waren Straße/ Nr.: Werk Zuspruch und gute weder ich noch eine andere Person aus meinem Haushalt Abonnent der Verbreitung. Preußischen Allgemeinen Zeitung. Prämienauslieferung solange Vorrat reicht. PLZ/Ort: Lieferung nur innerhalb Deutschlands.

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Heimatkreisgemeinschaften formationsstand der Geschäfts- ziger Flughafen nach dem Lötze- zu schnell. So freuen wir uns auf Ratssaal des neuen Rathauses. 14 unterhaltsamen Bordprogramm Fortsetzung stelle mit Verkauf mit Postkarten, ner Bus umschauten, nahm uns den nächsten Besuch in Lötzen Uhr, Öffnung der Stadthalle Ha- und gelegentlichen Verdauungs- Heimatbrief und so weiter, Bü- schon Barbara Ruzwicz, Stellver- und in zwei Jahren auf das näch- gen. 16.30 Uhr, Kranzniederle- schnäpsen ging die Reise mit veranstaltet am Freitag, 8. Septem- cherstand, Marzipan, Meschkin- tretende Vorsitzende des Deut- ste Sommerfest. Wir sind dankbar gung an den Gedenksteinen im Zwischenstops nach Heiligelinde ber, 19 Uhr, in der St. Petri-Kirche nes und vieles mehr. Für das leib- schen Sozial-kulturellen Vereins, für die herzliche Aufnahme und Stadtgarten. 19 Uhr, Heimatabend und der Wolfsschanze und Lyck, zu Osten / Oste ein Konzert Moz- liche Wohl ist wieder gut gesorgt: in Empfang. Nach einem Tag der auch dafür, daß wir in der Lage im großen Saal der Stadthalle. wo für drei Tage das Hotel Ryd- art und Ostpreußen. Mit Peter Am Sonnabend gibt es Mittages- Ruhe im Hotel Europa am Mauer- sind, etwas in die Spendenkassen Sonntag, 27. August – 8.30 Uhr, zewski einen angenehmen Auf- Heeren an der Orgel. Silvia Plate sen nach kleiner Karte, nachmit- see erlebten wir das gut organi- zu tun, und zum Beispiel auch die Öffnung der Stadthalle. 10 Uhr, enthalt bot. Einen herzlichen gestaltet die „Zwischentöne“. Las- tags Kuchenbuffet. Sonntag: Mit- sierte Ostpreußische Sommerfest schwerbehinderte Ewa Korecka Ökumenischer Gottesdienst in Empfang mit Kaffee und Kuchen sen Sie sich diese Veranstaltung tagsbuffet Allen Labiauern aus in der Feste Boyen. Wie vor zwei finanziell zu unterstützen. Der der Johanniskirche. 11.30 Uhr, bereitete uns der Deutsche Verein nicht entgehen! Stadt und Land sowie allen Gä- Jahren begann es mit einem öku- Geschäftsführer des „Deutschen Feierstunde in der Stadthalle. 13 am Wasserturm, der ein Heimat- Einladung zu unserem Haupt- sten ein Herzliches Willkommen. menischen Gottesdienst. Die Löt- Sozial-kulturellen Vereins“ wurde Uhr, Arbeitstagung des Arbeits- museum beherbergt. In Bartos- kreistreffen – am 9. und 10. Sep- Falls Sie noch keine Unterkunft zener Bürgermeisterin Jolanta für seine jahrelangen Verdienste kreises „Mittlere Generation“ im sen, dem vom Volksbund würdig tember 2006 in der Stadthalle in haben, wenden Sie sich bitte an Piotrowska stellte ihre Rede auf um die Kreisgemeinschaft mit ei- Clubraum der Stadthalle. 14 Uhr, hergerichteten masurischen Gol- Otterndorf / Niederelbe im Paten- das Verkehrsbüro der Stadt Ot- die vier Säulen: Heimat, Toleranz, ner wertvollen Uhr beschenkt. Begrüßung und gemütliches Bei- gatha, gedachten wir unserer To- kreis Landkreis Cuxhaven. Die terndorf, 21762 Otterndorf, Tele- gegenseitige Wertschätzung und sammensein im großen Saal der ten. Weitere Höhepunkte waren Stadthalle ist an beiden Tagen ab fon (0 47 51) 91 91 31 oder rufen Ökumene. Auch der Sprecher der Stadthalle. 19 Uhr, Ausklang. Alle die Besuche der Heimtorte. So 8.30 Uhr geöffnet. Programm (Än- Sie Herrn Holthusen, Hotel LO, Wilhelm v. Gottberg, sprach Lycker sind herzlich eingeladen, konnten die Seebrücker zu ihrer derungen vorbehalten), 9. Sep- „Deutsches Haus“ in Altenbruch von gemeinsamer Arbeit an der LYCK an dem Treffen teilzunehmen. Be- Halbinsel rudern; eine Rundfahrt tember, 13 Uhr, Eröffnung der Bil- an, Telefon (0 47 22) 3 11 an (Nur Brücke zwischen Polen und Deut- weisen Sie durch Ihr Kommen, führte über Treuburg mit seinem derausstellungen in der Turnhalle für Besucher, die mit dem PKW schen als gleichberechtigte Part- daß wir unsere Heimat noch nicht gepflegten Hindenburgpark nach der Grundschule: Labiau – Stadt anreisen). ner in der EU. Er hob die frucht- Kreisvertreter: Gerd Bandilla, Ag- vergessen haben. Besonders wird Waldwerder und Berndhöfen auf und Land – wie es einmal war. 14 baren individuellen Freundschaf- nes-Miegel-Straße 6, 50374 Erft- auf die Tagung der „Mittleren Ge- den Bauernhof des Reiseleiters. Uhr Eröffnung der neuen Ausstel- ten hervor, die sich immer mehr stadt-Friesheim. Stellvertreter neration“ hingewiesen. Es geht Der Abend klang aus mit einem lung im Torhaus: Die Kirchen im vertiefen. Dieses konnten wir nur und Karteiwart: Siegmar Czer- um Landsleute im Alter zwischen stimmungsvollen Grillschmaus Kreis Labiau, 20 Uhr, Gemütlicher LÖTZEN bestätigen, denn am nächsten Tag winski, Telefon (0 22 25) 51 80, 20 und 60 Jahren. wenn aus je- unter einer uralten Linde auf ei- Abend Musik und Tanz. Es spielt feierten wir gemeinsam mit dem Quittenstraße 2, 53340 Mecken- dem Dorf einer käme, hätte die nem schönen Anwesen in Gollen. der „Elbe-Musikant“ aus Ottern- „Deutschen Sozial-kulturellen heim. Kreisältester: Alfred Mas- Tagung 158 Teilnehmer. Der letzte Tag führte nach Kruttin- dorf, unsere bewährte „Haus-Ka- Kreisvertreter: Erhard Kawlath, Verein“ dessen 15jähriges Betse- uhr, Reinickendorfer Straße 43a, Fahrt in die Heimat – 50 Lands- nen zur obligatorischen Staak- pelle“. 10. September, 9.30 Uhr, Dorfstraße 48, 24536 Neumün- hen. Selbstverständlich gab es 22149 Hamburg leute aus allen Teilen Deutsch- bootfahrt und den Besuch von Ni- Kranzniederlegung am Gedenk- ster, Telefon (0 43 21) 52 90 27 Mohnstritzel und Bärenfang und lands – einige kamen sogar aus kolaiken. Auf der Rückreise wur- stein Am Großen Specken. 10.30 wie auf dem Sommerfest sang der Florida und Australien – begaben de in Posen Station gemacht. Alle Uhr, Feierstunde in der Stadthalle. Chor „Heimatstimme“. Der Verein Lycker Treffen in Hagen – Am sich auf eine vom Ortsvertreter Te ilnehmer empfanden den ge- Gerhard Fischer stellt das „Flie- Fahrt nach Lötzen – Auch in hat jetzt 330 zahlende Mitglieder. 26. und 27. August findet das dies- Berndhöfen, Günther Skorzinski, samten Ablauf sowie die Betreu- gende Archiv“ auf CD vor. Alfred diesem Jahr organisierte unsere Trotz großer finanzieller Schwie- jährige Lycker Kreistreffen in der gut organisierte Busreise in die ung im Bus als überaus wohl- Erdmann steht mit seinem „Fami- Kreisgemeinschaft eine Fahrt rigkeiten richtet er mit viel Liebe Patenstadt Hagen statt. Folgendes Heimat. Die Anreise erfolgte über tuend. Deshalb soll die Reise im lienforschungs-Terminal“ zur Ver- nach Lötzen. Und wie schon ge- eine Kinderweihnachtsfeier aus, Programm ist vorgesehen: Sonn- Stettin mit seiner sehenswerten Juli des kommenden Jahres unter fügung. Manfred Zink zeigt nur wohnt, lag die Leitung in den be- dafür bittet man um kleines Kin- abend, 26. August – 11 Uhr, Ar- Oderterrasse und Elbing, dem gleicher Regie wiederholt werden. am Sonntag unter anderem die währten Händen des Ehepaares derspielzeug. Liebe Lötzener, bitte beitstagung der Orts- und Be- zweitägigen Ausgangspunkt für Ausstellung: Labiauer Magistrat. Kawlath. Zum ersten Mal nutzten denken Sie daran bei Besuchen in zirksvertreter im Ratssaal des eine Bootsfahrt über die Rollber- Heimatkreisgemeinschaften M. Frank hat an beiden Tagen das wir die Flugverbindung Lübeck – Lötzen oder zu den Treffen in neuen Rathauses. 13.30 Uhr, Öf- ge, den Besuch der Marienburg Fortsetzung auf Seite 19 Museum im Torhaus geöffnet. In- Danzig. Als wir uns auf dem Dan- Neumünster. Die Zeit verging viel fentliche Kreistagssitzung im und der Altstadt von Danzig. Mit

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Wir gratulieren unserem lieben Vater, Großvater und Urgroßvater     zum 90. Geburtstag am 23. August          .   ! "#4  %& '

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ihrem Geburtstag in Bad Nenn- ner Rennbahn. Anreise mit der U träge stellen. Sie stünden, so der Redaktionshinweis LANDSMANNSCHAFTLICHE ARBEIT dorf, dem letzten Wohnort. In die- 3 bis Horner Rennbahn, Ausgang Referent, angesichts einer starken sem Jahr referierte dort unter an- Bauerberg / Gojenboom. Nach der Nationalisierungsbewegung so un- LANDESGRUPPEN derem Dr. Sirgune Piorreck, Toch- Kaffeetafel mit selbstgebackenem ter Druck, daß viele für sich keine Hamburg – Sehr geehrte Leser ter der Miegel-Biographin. – Am Kuchen gibt es Humor und Tanz Zukunftsperspektive mehr erken- und Heimatfreunde, aufgrund Mittwoch, 20. September, fährt die mit Peter. Tischreservierung auf nen. Die Übersiedlung in die Hei- der Sommer- und damit Ur- ber, 15 Uhr, Treffen im Hotel Wart- Gruppe zum Gut Aiderbichl, dem Wunsch bei Gisela und Siegfried, mat der Vorfahren stelle deshalb laubszeit kann es bei der Bear- BADEN- burg, Lange Straße 49. „Meine Gnadenhof von Michael Aufhau- Te l e f on 6 93 27 24. die letzte Hoffnung dar. Gleich beitung Ihrer Manuskripte lei- Heimat Ostpreußen“ – Erinnerun- ser. Zum Schluß erzählte Max Ri- Harburg / Wilhelmsburg – Mon- den Vereinigten Staaten von Ame- der zu Verzögerungen kom- WÜRTTEMBERG gen an ein geliebtes Land. Von be- chard Hoffmann von dem preußi- tag, 28. August, 15 Uhr, Heimat- rika, die ihren Landsleuten unter men. Wir bitten dieses – sollte kannten Autoren „Das Portrait ei- schen Musiker und Komponisten nachmittag im Gasthaus Wald- allen Umständen helfen, sollte es eintreffen – schon jetzt zu Vors.: Uta Lüttich, Feuerbacher ner Heimat“ vorgestellt von Hel- aus dem Posener Land Johann quelle, Höpenstraße 88, Meckel- auch dieses Land den Kernfami- entschuldigen. Ihre Redaktion Weg 108, 70192 Stuttgart, Telefon mut Urbat. Gottfried Piefke (1817-1884). Der feld (mit dem Bus 443 bis Wald- lien der überlebenden Deportier- und Fax (07 11) 85 40 93, Ge- bekannteste Marsch von ihm ist quelle). Frau Thomas referiert ten das Tor offen lassen. Der Be- schäftsstelle: Haus der Heimat, „Preußens Gloria“. über „Probleme des Alters und richt ließ nachdenkliche Zuhörer September, 10 Uhr, Ostdeut- Schloßstraße 92, 70176 Stuttgart, der Pflegesituation“. zurück. scher Markt auf der Tuchtinsel, Te l.und Fax (07 11) 6 33 69 80 BAYERN Wiesbaden – Mehr als 80 Besu- Scjadowstraße 39 / 41. WESTPREUSSEN cher nahmen mit viel Freude am Gevelsberg – Sonnabend, 19. HAMBURG Norddeutsches Ostpreußentref- Sommer-Gartenfest teil. Es wurde August, 17 Uhr, Treffen der Ludwigsburg – Dienstag, 5. Sep- Vors.: Friedrich-Wilhelm Böld, fen – Am 6. und 7. Oktober findet gemeinsam gesungen und pla- Gruppe in der Gaststätte Kegler- tember, 7.15 Uhr, Ausflug der Te l . (08 21) 51 78 26, Fax (08 21) 3 eine zweitägige Busreise nach chandert. Kaffee und Raderku- heim, Hagenerstraße 78. Gruppe nach Baden Baden – 45 14 25, Heilig-Grab-Gasse 3, Vors.: Hartmut Klingbeutel, Kip- Neubrandenburg und zum Golm / chen sowie gegrillte Steaks und Gütersloh – Die Seniorenfahrt Allerheiligen – Schwarzwald. Mit 86150 Augsburg, E-Mail: info@ pingstraße 13, 20144 Hamburg, Usedom mit Besuch der Gedenk- Würstchen mit dem selbstge- führt nach Bad Driburg. Dort dem Bus fährt die Gruppe an low-bayern.de, Internet: Te l. (0 40) 44 49 93, Mobiltelefon stätte für die Opfer des 12. März machten Kartoffelsalat schmeck- steht die Besichtigung der Glas- Pforzheim vorbei nach Neuen- www.low-bayern.de (01 70) 3 10 28 15. Stellvertreter: 1945 statt. Abfahrt Harburg-ZOB ten wieder köstlich. Zu dem unbe- bläserei / Glasschleiferei auf bürg, entlang der Schwarzwald- Walter Bridszuhn, Friedrich- 7. 45 Uhr, Hamburg-Kirchenallee 8 schwerten Nachmittag trug mit dem Programm. Danach gibt es Bäderstraße über Bad Herrenalb Ebert-Damm 10, 22049 Ham- Uhr. Übernachtung in Neubran- fröhlichen Liedern auch der Frau- im benachbarten Café ein ge- und über den Dobel nach Baden- Bad Reichenhall – Mit einem burg, Tel./Fax. (0 40) 6 93 35 20. denburg. Kosten mit Abendessen enchor unter der Leitung von Ehr- meinsames Kaffeetrinken. Zeit Baden. Dort wird mit der „City- bekannten Fontane Gedicht be- und Frühstück, Kaffee: 90 Euro im entraud Gerlach bei, und Hans- für einen Spaziergang durch den Bahn“ die Kurstadt aus einer neu- grüßte der Vorsitzende Hoffmann EZ, 77 Euro im DZ. Auskunft und Georg Budau erfreute mit Akkor- Kurpark oder für ein gemütli- en Sicht erfahren. Anschließend die Landsleute. Bei den Gedenkta- BEZIRKSGRUPPEN Anmeldung bei Dieter Neumann, deon-Einlagen zum Mitsingen. ches Entspannen beim Kurkon- entlang der Weinstraße nach Sas- gen erwähnte er die Atombom- Billstedt – Dienstag, 5. Septem- Te l e f o n 7 00 92 79. Für fröhliche Abwechslung sorg- zert bleibt auch noch. Die Ko- bachwalden, hier wird das Mitta- benabwürfe am 6. und 9. August ber, 15 Uhr, Treffen im Restaurant ten zudem Würfelspiele und „Do- stenbeteiligung beträgt 10 Euro gessen eingenommen. Nach dem 1945 auf Hiroshima („Little Boy“) „Für’n Appel und ’n Ei“, Möllner senwerfen“, wobei die Gewinner und 15 Euro für Nichtsenioren Essen Fahrt zu den Allerheiligen und Nagasaki („Fat Man“) durch Landstr. 27, Billstedt (im Ärzte- mit Sekt, Süßigkeiten und kleinen und Nichtmitglied wird im Bus Wasserfällen. Treffpunkt ist um die amerikanischen Streitkräfte; haus am Marktplatz). Die Treffen HESSEN Stofftierchen belohnt wurden. Für eingesammelt. Anmeldung bis 7.15 U h r, L udwigsburg ZOB, Steig bei diesen Angriffen fanden über sind kultureller Natur (Heimatge- das kommende Jahr hat der Vor- spätestens 20. August an Josef 14 (Firma Jäger), Rückkehr gegen 100 000 Japaner den Tod. Dann schichte, Literatur, Erlebniserzäh- sitzende den Termin mit dem Gar- Block, Telefon (0 52 41) 3 48 41. 19.30 Uhr. Der Preis für die Fahrt berichtete er vom 22. Ferientreffen lungen, Plachandern, Ausflüge Vors.: Margot Noll, geb. Schi- tenverein auch schon fest verein- Haltern – Sonnabend, 2. Sep- und „City Bahn“ beträgt 25 Euro der Ost- und Westpreußen in See- und anderes mehr). Gäste sind manski, Am Storksberg 2, 63589 bart. Zum Vormerken: 21. Juli tember, 17 Uhr, „Tag der Heimat“ und wird im Bus kassiert. Verpfle- boden am Millstättersee (Öster- herzlich willkommen. Kontakt: Linsengericht, Telefon (0 60 51) 7 2007. am Mahnmal. gung muß jeder selbst zahlen. An- reich). Mit dem Empfang durch Annelie Papiz, Telefon (0 40) 73 92 36 69 Köln – Sonntag, 3. September, meldungen bis spätestens 26. Au- Egon Eder, einem Ausflug auf eine 60 17. 14 Uhr, „Tag der Heimat“ im Bür- gust bei Günter Martinat, Telefon Berghütte auf 1700 Metern Höhe, Hamm / Horn – Sonntag, 3. Sep- gerzentrum der Stadt Köln, Pa- (0 71 41) 50 66 64, Konrad Roh- dem Fototermin am Heimatver- tember, 14 Uhr, Herbstfest in der Hanau –Das Sommerfest war NIEDERSACHSEN riserplatz 1, Köln-Chorweiler. den, Telefon (0 71 41) 5 38 42 oder triebenen-Gedenkstein im Klin- Altentagesstätte Horn, Am Gojen- gut besucht. Nach der Begrüßung Die Festrede hält Adalbert 50 69 07. gerpark. – Wie jedes Jahr Treffen boom. Für Autofahrer gleich ne- durch den Kulturreferenten Kurt Raasch, Landesvorsitzender der Stuttgart – Dienstag, 7. Septem- sich die Agnes-Miegel-Freunde an ben dem U-Bahn Parkplatz Hor- Andreas wurden zunächst einige Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Alter Pommern. Kaffee, Kuchen und ostpreußische Volkslieder gesun- Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Getränke gegen Kostenbeitrag. Anzeigen gen. Dann erfreute die Tanzgruppe Te l e f on (0 41 31) 4 26 84. Schrift- Verantwortlich: Dorothea Tarut- Urlaub/Reise die Gäste mir zwei Tänzen. Einige führer und Schatzmeister: Ger- tis, BdV Vereinigte Landsmann- Geschichten und lustige Beiträge hard Schulz, Bahnhofstraße 30 b, schaften, Forststraße 42, 50767 wurden zum besten gegeben. So 31275 Lehrte, Telefon (0 51 32) 49 Köln, Telefon (02 21) 79 16 16,      hatte Dorle Wein und Elfriede 20. Bezirksgruppe Lüneburg: Fax (02 21) 9 38 55 76. Städtereisen per Schiff     4  Happel mit ihren Zwiegesprächen Manfred Kirrinnis, Wittinger Wuppertal – Sonnabend, 30. Klaipeda – Helsinki – Stockholm – Turku – Tallin – Riga    4/ von Schiller einen Lacherfolg. Straße 122, 29223 Celle, Telefon September, 18 Uhr, findet der 49. Zwischendurch wurden musika- (0 51 41) 93 17 70. Bezirksgruppe Große Ostpreußen-Ball in den       lisch begleitet auf der Zieharmo- Braunschweig: Fritz Folger, Som- Zoo-Festsälen in Elberfeld statt. Nordostpreußen        !"#2 !%&"&&' nika noch einige Lieder gesungen. merlust 26, 38118 Braunschweig, An die bisherige Tradition an- Litauen-Memelland (%#! )*+(,))-##!! Nach dem Abendessen machten Te l e f on (05 31) 2 50 93 77. Be- knüpfend soll auch in diesem GUS-Gebiet – Königsberg – Tilsit   -   sich alle zufrieden auf den Heim- zirksgruppe Weser-Ems: Otto von Jahr wieder zu einem Tanz unter Ihre Traumziele    weg. Below, Neuen Kamp 22, 49584 der Erntekrone eingeladen wer-     Kassel – Dienstag, 5. September, Fürstenau, Telefon (0 59 01) 29 den. die Kurische Nehrung + Lettland + Estland   15 Uhr, Diavortrag von Günter 68. Bezirksgruppe Hannover: NEU: Reiten auf dem Reiterhof (auch Halle)        Boller über „Die Natur im Jahres- Christine Gawronski, Zilleweg  Fahrradtouren lauf“, Restaurant Alt Süsterfeld, 104, 31303 Burgdorf, Telefon (0  !  " ! !  RHEINLAND- Flugreisen: nach Polangen/Memel oder Kaunas  $$$$  Eifelweg. – Zu Beginn des August- 51 36) 43 84 PFALZ  .     +  treffens würdigte der 2. Vorsitzen- Täglich Schiffsreisen: ab Kiel nach Memel 2  /6 de Hermann Opiolla Jutta Creuzer mit uns auch Gruppenreisen mit einem Blumenstrauß für ihre Wolfenbüttel – Der BdV Goslar- Vors.: Dr. Wolfgang Thüne, Worm- langjährige ansprechende Aus- Land und Wolfenbüttel war beim ser Straße 22, 55276 Oppenheim schmückung des Tagungssaales. Stadt- und Bürgerfest in Wolfen-  Unter dem Titel „Friedland – Ver- büttel mit einer „Heimatstube“ so- Deutsch-Litauisch-Russische-Touristik gangenheit und heute“ brachte wie einem Infostand vertreten. Die Kaiserslautern – Sonnabend, 21368 DAHLENBURG · Dannenberger 15 Ostsee Köslin dann der Geschäftsführer der Vorsitzenden Elisabeth Steinhof, 2. September, 14.30 Uhr, Treffen Tel. 0 58 51 / 2 21 · (Auch 20.30 – 22.00 Uhr) Pension in Lazy (Laase) bei Mielno. 100 m v. Strand. Zi. mit Du., WC, TV, Tel. auch f. Grup- Friedlandhilfe, Fritz Oerke, mit Brunhilde Schöllecke und Wolf- der Gruppe in der Heimatstube, 21335 Lüneburg · Bei der Ratsmühle 3 pen. 38 DZ. 18 € HP, großer, neuer bewachter Film und Referat den Anwesenden gang Gehrke zeigten sich in hei- Lutzerstraße 20. Telefon 0 41 31 / 4 32 61 PKW/Bus-Parkplatz. Campingplatz am See. AngelnamSeeundinderOstseev.Bootmögl. die nicht selten dramatische Ge- matlicher Tracht. Die Damen hatten Bürozeit: 10.00 – 12.00 / 16.00 – 18.00 Uhr Fahrräder vorhanden. Kaczmarek, ul. Wczasowa 14, PL 76-002 Lazy. schehensabläufe des bedeutend- sich natürlich mit dem „Gold der Tel./Fax (0048) 943182924 od. (0048) 503350188 sten deutschen Grenzdurchgangs- Ostsee“ (Bernstein) geschmückt. SACHSEN- Auskunft D. (0 20 58) 24 62. www.kujawiak.pl lagers nahe. Beginnend mit den Die Halle war dekoriert mit den ANHALT ersten Flüchtlingsströmen 1944 ostpreußischen und schlesischen REISE-SERVICE BUSCHEGmbH Grömitz/Ostsee, Haus Danzig, Claus + Ilse Plog, Zi. m. Super- wurde Friedland für Millionen Wappen, Zeichnungen vom Bres- Über 30 Jahre Busreisen Ihr Spezialist Frühst., Telefon 0 45 62 / 66 07 Heimatlose das „Tor zur Freiheit“. lauer Rathaus, dem Dom zu Kö- Vors.: Bruno Trimkowski, Hans- für Ostreisen oder 01 73 / 9 33 90 75 Bald nach Kriegsende prägten ent- nigsberg, Rübezahl und der Kir- Löscher-Straße 28, 39108 Magde- lassene Gefangene das Lagerle- che Wang. Im Foyer waren viele burg, Telefon (03 91) 7 33 11 29     ben. Bis zu 5000 Neuzugänge Plakate und Transparente, ge- mußten täglich registriert werden, schaffen von Richard Steinhof, die Unseren Sonderkatalog, der auch Reisen nach Pommern, erhielten Ausweise, Essen, Klei- an Flucht und Vertreibung vor Aschersleben – Mittwoch, 30. West- und Ostpreußen, Danzig, Königsberg, Nidden, Memelland, dung, Unterkunft und die notwen- mehr als 60 Jahren erinnerten, August, 14 Uhr, Handarbeits- Baltikum, St. Petersburg, Masuren und Schlesien enthält, Attraktive dige Betreuung. Auch wurde der aufgehängt. In der Kaffeestube Frauennachmittag im „Beste- können Sie kostenlos bei uns anfordern. Suchdienst eingeschaltet und die wurden Flucht- und Vertreibungs- hornhaus“, Zimmer 6. Vergleichen Sie unser Preis-Leistungs-Verhältnis. Es lohnt sich. Vermittlung auf andere Über- erlebnisse ausgetauscht. Einen be- Dessau – Montag, 21. August, Reisen ab 30 Personen gangslager organisiert. Damals ha- sonderen Dank gebührt der Stadt- 14.30 Uhr, Treffen der Singgrup- für geschlossene Gruppen, Vereine, Landsmannschaften, Orts-, Kirchen- und Kreisgemeinschaften etc. werden nach Ihren ben sich die karitativen Verbände verwaltung von Wolfenbüttel, ver- pe in der Begegnungsstätte „H. Werbung – wie DRK (Deutsches Rotes treten durch Bürgermeister Axel Rühmann“. Wünschen organisiert. Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gern. 31637 Rodewald · Alte Celler Heerstraße 2 Kreuz), Innere Mission und Cari- Gummert, die diese Informations- Magdeburg – Dienstag, 29. Au- Telefon (05074) 92 49 10 · Fax (05074) 92 49 12 tas – große Verdienste erworben. veranstaltung ermöglicht hat. gust, 13.30 Uhr, Treffen der www.busche-reisen.de · E-Mail: [email protected] Die Friedlandhilfe sorgt bis heute „Stickerchen“ im „Garten“. – gefällig? über Spenden für die Finanzie- Freitag, 1. September, 16 Uhr, rung. Hatten bis zur politischen NORDRHEIN- Singproben beim TuS Neustadt. Laimutés Seehotel Wende viele 100 000 von Über- Osterburg – Vor einigen Tagen Herzlich willkommen in Laimutés Seehotel WESTFALEN siedlern und Bedrängten aus den wurde der Vorstand und einige Buchen Sie Ihre komplette Reise mit Aufenthalt in Laimutés Seehotel sowjetischen Satellitenstaaten vor- aktive Mitglieder gemeinsam • Herrliche Waldlage direkt am See • Kurische Nehrung (auch Badeurlaub) rübergehende Aufnahme im Lager Vors.: Jürgen Zauner, Geschäfts- mit der Gruppe Salzwedel vom • Leihwagenvermietung an Hotelgäste • Schiffstouren ins Memeldelta Telefon gefunden, so waren es daraufhin stelle: Werstener Dorfstraße 187, Sprecher der LO, Wilhelm v. • Gruppen-, Kultur- und Bildungsreisen • Königsberger Gebiet (inkl. Visum) vor allem Spätaussiedler aus Ruß- 40591 Düsseldorf, Tel. (02 11) 39 Gottberg, für drei Tage nach Bad • Ausflüge nach Lettland und Estland land und den unabhängig gewor- 57 63. Postanschrift: Buchenring Pyrmont eingeladen. 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Landsmannschaftl. Arbeit nen Vortrag über das Thema „Le- Fortsetzung gende und Wirklichkeit – Polni- sche Gebiete im Lichte von Ziffern »Mehr als nur Fragmente« beide Vorstände dankend an. und Tatsachen“. – Dienstag, 5. die Begrüßung erfolgte durch das September, 8.30 Uhr, Busfahrt Ehepaar Winkler bereits auf ost- nach Schwabstedt / Friedrichstadt Spannende Ausstellung im Kulturzentrum Ostpreußen läuft noch bis Oktober preußische Art und Weise – Pill- über Neumünster, Rendsburg und kaller mit eine Scheibe Leber- das Storchendorf Bergenhusen. Von MANFRED E. FRITSCHE Marienburg zu verlegen. 1410 Goldschmiedearbeiten, Bernst- wurst und ein Klecks Senf – als Von Schwabstedt, wo auf Anfrage nach der verlorenen Schlacht bei einkunst aus fünf Jahrhunderten, Begrüßungstrunk. Anschließend zu Mittag gegessen werden kann, Ta nnenberg konnte die Burg noch Gemälde und Grafiken, sakrale berichtete Ruth Geede von ihrer geht es per Schiff auf der Treene m Rahmen der „Ellinger Tra- erfolgreich verteidigt werden, Plastiken und Medaillen lassen in Arbeit für die Preußische Allge- kehner Tage“ wurde im Kul- aber 1455 wurde wegen Geld- den drei Ausstellungsräumen in meine Zeitung / Das Ostpreußen- I turzentrum Ostpreußen eine schwierigkeiten an die Söldner Ellingen die Geschichte lebendig blatt. Anschließend las sie aus ih- KEINE BERICHTE weitere Ausstellung eröffnet. Die verpfändet. Diese verkauften sie werden. ren Büchern vor. Der Bundesge- „Fragmente der Vergangenheit“ dann direkt an den polnischen Unter den Schaustücken be- schäftsführer der LO, Dr. Husen, ZUM TAG DER aus dem Marienburger Schloßmu- König. sonders erwähnenswert sind ein informierte in einem Diavortrag HEIMAT seum sind Kunstwerke von un- Während des Dreißigjährigen Danziger Kabinettschrank aus über die Entstehung Ostpreußens. schätzbarem Wert aus der wech- Krieges 1626 und 1629 sowie im Bernstein aus dem Jahre 1771, Aber auch die Freizeit kam nicht selvollen Geschichte Preußens. Schwedisch-Polnischen Krieg das Gemälde „Die Schlacht bei zu kurz, so daß einige Teilnehmer ir bitten um Verständ- Bei der Ausstellungseröffnung von 1656 bis 1660 wurde die Tannenberg“ des berühmten pol- einen Busausflug in die nähere Wnis, daß aufgrund der ging der Direktor des Kulturzen- Burg von den Schweden besetzt. nischen Malers Jan Matejko aus Umgebung unternahmen oder Vielzahl der Veranstaltungen trums Ostpreußen, Wolfgang Frey- Ab 1773 gehörte die Burg dann dem Jahre 1872, das Bildnis von Bad Pyrmont erkundeten. Am zum Tag der Heimat eine Ver- berg, auf den 22. September 1981 zur Provinz Westpreußen des Kö- Kurfürst Friedrich Wilhelm von nächsten Tag konnte der Sprecher öffentlichung der Berichte ein, an dem diese Einrichtung in nigreiches Preußen. Durch die Brandenburg zu Pferde, das der der LO, Wilhelm v. Gottberg, be- nicht vorgenommen werden Ellingen eröffnet wurde. Zum 25. Nutzung wurden viele Elemente deutsche Maler Alfred grüßt werden. Dieser informierte kann. Jahrestag, der nicht besonders ge- der mittelalterlichen Architektur Ts chautsch 1874 geschaffen hat über die Arbeit des Bundesvor- feiert wird, habe man mit der Aus- zerstört, und es gab für das Hoch- sowie weitere Bilder mit Ansich- standes in Rußland und Polen stellung „Das Marienburger schloß sogar Abrißpläne. 1804 ten der Marienburg aus verschie- aber auch in der Bundesrepublik. nach Friedrichstadt. Dort wird ei- Schloßmuseum zu Gast in Fran- verbot König Friedrich Wilhelm denen Zeitepochen. Anschließend bedankte sich der ne Führung durch das Holländi- ken“ eine hochwertige Sonder- III. die geplanten Abrißarbeiten. Archäologische Funde, Bern- Vorsitzende der Gruppe Salzwe- sche Viertel mitgemacht. Auf der schau in die Deutschordensstadt Ab 1817 fanden Restaurierungs- stein, sakrale Kunstwerke, Kera- del, Siegfried Ludorff, im Namen Rückfahrt kann mit einem Aufent- geholt. Freyberg begrüßte be- maßnahmen statt. Im Deutschen mik, Goldschmiedewerke, Waffen beider Gruppen für diese gelunge- halt am Eidersperrwerk Kaffee ge- sonders Dr. Lothar Hyss, den Lei- Kaiserreich spielte die Burg unter sowie die Dokumentation zur ne Informationsveranstaltung. trunken werde. Bus und Schiffs- ter des Westpreußischen Landes- der Regierung von Kaiser Wil- Wiederherstellung der Marien- fahrt sind für Mitglieder frei, museums in Münster-Wolbeck, in helm II. eine wichtige Rolle in der burg runden die von Michal Nichtmitglieder zahlen 10 Euro. dessen Haus die Kunstwerke im nationalen Identität, die sich in Wo?niak vorbereitete und von SCHLESWIG- Der Bus fährt um 8.30 Uhr ab und Rahmen des deutsch-polnischen die Zeit des Nationalsozialismus der Konservatorin Jolanta Ratusz- HOLSTEIN hält bei der Feuerwehr, in der Jahres zuvor ausgestellt waren. fortsetzte. Im Zweiten Weltkrieg na mitgestalteten Ausstellung ab. Waldstadt, im Wasserkrügerweg / Mariusz Mierzwinski, Direktor wurde die Burg zu 60 Prozent Als größtes Kunstwerk wurde im Ecke Martin-Behaim-Straße und des Schloßmuseums Marienburg zerstört. Danach fiel sie an Polen Eingangsbereich des Kulturzen- Vors.: Edmund Ferner. Geschäfts- am ZOB. Die Rückkehr ist für 19 (Muzeum Zamkowe w Malbor- und wurde vom polnischen Staat trums Ostpreußen eine Apostelfi- stelle: Telefon (04 31) 55 38 11, Uhr geplant. Anmeldungen an ku), stellte in Ellingen die Aus- wiederaufgebaut. Seit einigen gur mit Sockel und Baldachin aus Wilhelminenstr. 47/49, 24103 Bruno Schumacher, Telefon (0 45 wahl der Kunstwerke vor und be- Kann auch bewundert wer- Jahren ist auch die Marienkirche der Schloßkirche St. Marien pla- den – Apostelfigur. Foto: mef Kiel 42) 50 44. Wie immer sind Gäste zeichnete die in der Liste des wieder für die Öffentlichkeit zu- ziert. herzlich willkommen. Weltkulturerbes der Unesco ein- gänglich. Diese wurde nicht reno- Pinneberg – Sonnabend, 2. Sep- getragene Marienburg als das eroberten Gebiete durch den Bau viert, sondern bisher nur gegen Die Ausstellung „Fragmente der Mölln – Mittwoch, 23. August, tember, 9 Uhr, beteiligt sich die schönste Schloß der Welt. Der von Burgen. So entstand in der Einsturz gesichert; das Ausmaß Vergangenheit – Das Marienbur- 17 Uhr, Matjesessen mit Gruppe mit einem Stand im Dro- stellvertretende Bezirkstagspräsi- Zeit zwischen 1270 bis 1300 am der Zerstörung wird so auf ein- ger Schloßmuseum zu Gast in Schmandsoße und neuen Kartof- steipark am Stadtfest. – Sonntag, dent Alexander Küsswetter ging Ufer des Nogat, eines Mündungs- dringliche Weise dokumentiert. Franken“ ist bis zum 22. Oktober feln im „Quellenhof“, Mölln. Auf 3. September, 15 Uhr, Treffen der auf die Unterstützung dieses arms der Weichsel, die Marien- Nahezu 200 Exponate zeugen 2006 im Kulturzentrum Ostpreu- Wunsch kann ein anderes Gericht Gruppe im VfL-Heim, Fahltskamp grenzüberschreitenden Projekts burg, vom Orden der Brüder vom in der Ausstellung von der Zeit ßen im Deutschordensschloß El- bestellt werden. Anmeldungen 53, Pinneberg. Es soll ein fröh- durch die Regionalpartnerschaft Deutschen Haus St. Marien er- des Deutschen Ordens, des Kö- lingen täglich außer Montag von sind umgehend an Irmingard licher Nachmittag mit Geschich- des Bezirkes Mittelfranken mit baut und nach ihnen benannt. niglichen und des Herzoglichen 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Alex, Telefon (0 45 42) 36 90, zu ten und Spielen werden. Anmel- der Woiwodschaft Pommern ein. Die politische Lage veranlaßte Preußens, von Westpreußen, der Uhr geöffnet. Ab 1. Oktober ver- richten. Im Anschluß hält der Lan- dung unter Telefon 7 34 73 oder 6 Im Zuge seiner Ostexpansion 1271 den Deutschen Orden, sei- Zwischenkriegszeit und auch von kürzt sich die Nachmittagsöff- desvorsitzende Edmund Ferner ei- 26 67. sicherte der Deutsche Orden die nen Hauptsitz von Venedig nach der Zeit nach 1945. Silber- und nungszeit (14 bis 16 Uhr).

Heimatkreisgemeinschaften Stelle des Ostpreußenblatts, abge- den Gesangsverein Sude unter der über 70 „Ehemalige“ erschienen. punkt war am Samstag der Besuch die jetzt in unserer Heimat leben. Fortsetzung druckt. Ich freue mich schon, Sie Leitung von Adalbert Becker. Be- Im Traditionsraum des Gymnasi- der Landesgartenschau in Win- Der Stellvertreter des Landrats in Verden wiederzusehen. grüßung durch Bernd Hinz, Gruß- ums Winsen werden Erinnerun- seln. 50 Personen machten sich des Landkreises Harburg, Man- worte der Patenschaftsträger, Ge- gen an die Schulzeit wachgehal- bei strahlendem Sonnenschein fred Karthoff, sprach in seinem sang, Heinz Köhnke, Bürgervor- ten. Auch deutet die zunehmende auf den Weg, um in zwei Gruppen Grußwort von dem Engagement PREUSSISCH PREUSSISCH steher der Stadt Itzehoe (Paten- Zahl der Abiturienten, denen auf bei sachkundiger Führung mar- der Kreisgemeinschaft Schloß- EYLAU HOLLAND schaften und Partnerschaften in Wunsch eine Alberte von der kante Punkte der Landesgarten- berg in dem Bemühen um Ver- der heutigen Zeit), Ostpreußen- Schülervereinigung verliehen schau vorgestellt zu bekommen. ständigung mit den jetzigen Be- lied und Deutschlandlied, Pla- wird – in diesem Jahr 60 – auf ei- Besonderes Interesse fanden dabei wohnern im Kreisgebiet, indem www.preussisch-eylau.de. Kreis- Kreisvertreter: Bernd Hinz. Ge- chandern und gemütliches Bei- ne gute Zusammenarbeit mit dem die „chinesische Heilkräuter-Apo- die Kreisgemeinschaft immer vertreter: Martin Lehmann, Im schäftsstelle: Gudrun Collmann, sammensein. 18 Uhr, Ende der Winsener Gymnasium hin. Der theke“ mit Pavillon und der „Öku- wieder Hilfe für die Allgemein- Ta ufenbachsgarten 2, 53639 Kö- Te l e f on (0 48 23) 85 71, Allee 16, Veranstaltung. Bewirtung erfolgt am Ende des Jahres erscheinende menische Klostergarten“. Um 19 heit, aber auch in Einzelfällen lei- nigswinter, Tel.: (0 22 23) 2 45 33, 25554 Wilster durch das Hotel / Restaurant Klo- Schülerbrief ist wohl ebenfalls ein Uhr traf man sich dann zu einem stet. Fax (0 22 23) 90 52 52, leh- sterbrunnen, Familie Knipping. Mittel, um eine Brücke zwischen Diavortrag „Ostpreußen – Land Die Festansprache hielt Dr. Die- [email protected]; Kartei, den Ehemaligen zu schlagen. der dunklen Wälder und kristall- ter Radau zum Thema „unserer Buchversand und Preußisch Ey- Hauptkreistreffen am 9. / 10. Schulleiter Haun berichtete dann nen Seen“. In Terravision wurden Heimat verpflichtet“. Fast 15 lauer Heimatmuseum im Kreis- September in Itzehoe – Veranstal- SCHLOSSBERG über die derzeitige Situation im die Kurische Nehrung, Masuren Millionen Deutsche mußten haus Verden (Aller): Manfred tungsprogramm: Sonnabend, 9. (PILLKALLEN) Gymnasium und würdigte die gu- und auch das Königsberger Gebiet durch Flucht und Vertreibung ih- Klein, Breslauer Str. 101, 25421 September, 11 Uhr, Berndt Doege te Zusammenarbeit mit der Schü- mit ihren landschaftlichen Schön- re Heimat verlassen. Der Referent Pinneberg, Tel. (0 41 01) 20 09 89, (einstündige Stadtführung, Treff- lervereinigung. Dr. Barbara Loeff- heiten gezeigt. Dabei kamen auch definierte Heimat als Begriff für Fax (0 41 01) 51 19 38, punkt: Rathausinnenhof, Reichen- Kreisvertreter: Arno Litty, Te l efon ke sprach in einem Referat zum Marion Gräfin Dönhoff, Agnes einen bestimmten Raum, in den manfred.klein.rositten@malle- straße 23); 14 Uhr, Öffnung des (0 30) 7 03 72 62 Britzer Straße Thema „60 Jahre Schülervereini- Miegel, Ernst Wiechert und Arno der Mensch hineingeboren ist tech.de. Saales Klosterbrunnen; 16 Uhr, 81, 12109 Berlin. Geschäftsstelle: gung“ von dem guten Zusammen- Surminski zu Wort. Einhellig war oder an dem er Wohnsitz genom- Historisches Rathaus, Ständesaal, Renate Wiese, Tel. (0 41 71) 24 00, halt der ehemaligen Schüler. Zur man der Meinung, einen Ostpreu- men hat. Innerhalb dieses Le- Markt 1-3: Öffentliche Sitzung des Fax (0 41 71) 24 24, Rote-Kreuz- Ehrung „70 Jahre Sexta 1936“ ßen-Vortrag in dieser Perfektion bensraumes ist aber auch das so- Unser Kreistreffen in Verden Kreisausschusses der Kreisge- Straße 6, 21423 Winsen (Luhe) zeigte sich eine aktive Gruppe noch nicht gesehen zu haben. Am ziale Umfeld bedeutungsvoll. Ge- (Aller) vom 15. bis 17. September meinschaft Pr. Holland (Tagesord- 80jähriger, die durch Gesangsvor- Sonntag fand um 9.30 Uhr am Eh- meinschaftsbezüge, in denen der 2006 rückt näher – Liebe Kreis- nung: Bernd Hinz, Kreisvertreter, träge beeindruckte. Für die musi- renmal auf dem Winsener Fried- Einzelne Geborgenheit empfin- Preußisch-Eylauer, haben Sie Begrüßung und Eröffnung), Toten- Hauptkreistreffen 2006 – Schon kalische Umrahmung sorgte auch hof die Kranzniederlegung statt. det, machen ebenso Heimat aus. schon Ihr Quartier gebucht? Zu ehrung, Grußworte der Paten- am Nachmittag hatten sich Mit- in diesem Jahr wieder Guntram Kreisausschußmitglied Horst Dr. Radau führte weiter aus: „Wir den Unterkünften finden Sie nä- schaftsträger, Tätigkeitsbericht des glieder der Schülervereinigung Zernitzky. Am nächsten Tag traf Buchholz hielt die Ansprache zur haben dieses Schicksal erlitten here Angaben in der Beilage des Kreisvertreters, Dr. Eberhard der Friedrich-Wilhelm-Oberschu- man sich im Traditionsraum im To t e n e hrung vor den zahlreich er- und erlebt. Daher fühlen wir uns jüngsten Preußisch Eylauer Kreis- Schmidt-Elsaesser, Staatssekretär le zahlreich in der Winsener Winsener Gymnasium und beend- schienenen Landsleuten. Zu Be- berufen zu verlangen, daß das blatts und im Ostpreußenblatt Ministerium für Justiz, Arbeit und Stadthalle eingefunden, um bei ei- ete den Vormittag dort auf Einla- ginn der Feierstunde in der Stadt- Recht auf die Heimat als eines der vom 15. Juli 2006 (Folge 28). Nach- Europa, Kiel; „Patenschaften und ner Kaffeetafel Erinnerungen aus- dung des Ehepaares Haun mit ei- halle konnte der Kreisvertreter Ar- von Gott geschenkten Grundrech- dem das Interesse an den Aktivitä- Partnerschaften in der heutigen zutauschen. Zur Feierstunde um ner Kaffeetafel. Um 13.15 Uhr no Litty einige Ehrengäste begrü- te der Menschheit anerkannt und ten der Kreisgemeinschaft durch Zeit“, musikalische Umrahmung 19.30 Uhr kamen auch der Schul- konnte zum sechsten Male in der ßen – darunter die Bürgermeiste- verwirklicht wird.“ Der stellver- unsere Internet-Präsentation Judith Maria Michalski, Schluß- leiter des Winsener Gymnasiums, Stadthalle eine Gemäldeausstel- rin von Winsen, Angelika Bode, tretende Kreisvertreter Michael (www.preussisch-eylau.de) ge- wort. Gegen 17.45 Uhr, Haus der Reinhard Haun sowie Lothar Raa- lung eröffnet werden. Edda Blae- und den Stellvertreter des Landra- Gründling sprach das Schlußwort wachsen ist, erwarte ich viele Heimat, Htm. Klosterhof 19, Be- be mit Gattinnen. Man konnte das sing, geborene Blumreiter, aus tes des Landkreises Harburg, und bedankte sich bei allen, die neue Gesichter. Das Kommen sichtigung der Kulturstätte der 60jährige Jubiläum der Schülerve- Berlin, zeigte eine Auswahl ihrer Manfred Kanthoff. In die Toteneh- zum Gelingen der Feierstunde lohnt sich aber nicht nur der Kon- Kreisgemeinschaft Pr. Holland. 20 reinigung und 40 Jahre Paten- Bilder. Litty ging dabei auf den zur rung mußte Litty Pfarrer Frithjof beigetragen hatten. Musikalisch takte wegen, sondern allein schon Uhr, Saal Klosterbrunnen: Musi- schaft des Gymnasiums Winsen Tradition gewordenen Programm- Besch einschließen, da er einige umrahmt wurde die Feier von wegen der Ausstellung neuer kalischer Heimatabend mit Unter- zur Schülervereinigung festlich punkt der Hauptkreistreffen ein. Tage vorher plötzlich verstorben dem Männerchor „Singzirkel Landschaftsfotos im Heimatmu- haltungs- und Tanzmusik mit Sig- begehen. Der Kreisvertreter Arno Immerhin konnten in den letzten war. Pfarrer Meldau aus Winsen Winsen (Luhe)“. seum und des Angebots an Ost- gi Tornado, Plachandern und ge- Litty – selbst ehemaliger Frie- Jahren Künstler, die aus dem hatte sich kurzfristig bereit er- Auch in diesem Jahr spielte die preußen-Literatur und Spezialitä- mütliches Beisammensein. Sonn- drich-Wilhelm-Schüler – würdigte Kreisgebiet stammten, ihre Werke klärt, die Andacht zu halten. Der Heimatstube als Treffpunkt für ten aus der Heimat. Wer ein Auge tag, 10. September, 10 Uhr, Kranz- den Einsatz von Ulla Gehm, die präsentieren und damit die Pfarrer ging in der Andacht auf unsere Landsleute wieder eine und ein Herz für das Bild der niederlegung am Ehrenmal Lan- seit 17 Jahren als Sprecherin der Hauptkreistreffen etwas farbiger das Schicksal der Flüchtlinge und besondere Rolle. In heimischer Landschaft und der Architektur ger Peter, Brunnenstraße, 10 Uhr, Schülervereinigung wirkt und in und abwechslungsreicher gestal- Vertriebenen ein, die den Verlust Atmosphäre saß man zusammen Ostpreußens hat, muß unbedingt Saalöffnung Klosterbrunnen; 11 dieser Zeit das Treffen der ehema- ten. der Heimat in Jahrzehnten verar- und tauschte bei einer Tasse Kaf- zum Freitag-Abend-Vortrag von Uhr, Saal Klosterbrunnen: Veran- ligen Schüler zu einem besonde- Die öffentliche Kreistagssitzung beiten mußten. Angelika Bode fee oder Tee Erinnerungen aus. Gisela Scholz kommen. Das ge- staltung des Kreistreffens der ren Anziehungspunkt vor dem fand unter starker Beteiligung von sprach von der Kreisgemeinschaft Den Damen, die für die Bewirtung samte Programm wird noch ein- Kreisgemeinschaft Pr. Holland: Hauptkreistreffen entwickeln Kreisgemeinschaftsmitgliedern Schloßberg als Botschafter für sorgten, sei an dieser Stelle herz- mal am 2. September an dieser Musikalische Einleitung durch konnte – in diesem Jahr waren statt. Ein besonderer Programm- Verständigung mit den Menschen, lich gedankt. Das Ostpreußenblatt 20 Nr. 33 – 19. August 2006 H EIMATARBEIT Ehrung eines engagierten Mannes Franz Berger bekam das Verdienstkreuz am Bande verliehen

n einer Feierstunde im Haus am nug hervorgehoben werden, stell- I Markt verlieh Landrat Dirk te Gaerte fest. „Ein solch großer Gaerte im Auftrag des Bundesprä- Einsatz zum Wohl der Menschen sidenten das Bundesverdienst- ist mit viel Zeitaufwand, Verzicht kreuz am Bande an Franz Berger. auf Freizeit und familiäre Belange „Wir sind stolz darauf, Mitbür- verbunden; Franz Berger verdient ger, die wie Franz Berger sich in unseren vollsten Respekt für sei- hohem Maße der Gesellschaft und ne erbrachten Leistungen“, macht dem Mitbürger verpflichtet füh- zum Schluß der Laudatio der len, in unserer Stadt zu haben“, Landrat deutlich. sagte Bad Saulgaus Bürgermeister Bürgermeister Johannes Häfele Der Kalender „Ostpreußen und seine Maler“ ist auch für das Jahr Johannes Häfele bei der Begrü- würdigte ihn als Menschen, der 2007 wieder zu haben. Bis zum 30. September gilt für Leser der PAZ ßung. seine ehrenamtliche Tätigkeit der Subskriptionspreis von 18,50 Euro einschließlich Versandkosten Franz Berger wurde 1924 in stets im Stillen verrichtete. (im Buchhandel später 20,50 Euro). Bestellungen bitte direkt an den Wolfsdorf in Ostpreußen geboren, Manch andere hätten Franz Ber- Schwarze KunstVerlag, Richard-Strauss-Allee 35, 42289 Wuppertal, kämpfte im Zweiten Weltkrieg in gers Schicksal, die schwere Fax (02 02) 6 36 31. Rußland und kam anschließend in Kriegsverletzung, die Gefangen- russische Gefangenschaft. 1955 schaft, die Vertreibung, aus der kam er nach Saulgau, wo er sich Bahn geworfen – für ihn war es schon 1956 in der katholischen Antrieb, gerade erst recht für sei- Den Geehrten in die Mitte nahmen: Dirk Gaerte, Hildegard Arbeitnehmerbewegung engagier- ne Mitmenschen tätig zu werden. und Franz Berger, Frau Wulff vom BdV sowie Johannes Häfe- le (v. l.) Foto: privat te. Dort war er bis 1998 als stell- Triebfeder war dabei stets der Ge- vertretender Vorsitzender tätig. danke der Versöhnung und des Seit über 30 Jahren ist er tatkräftig Friedens gewesen. Die Gesell- Pfarrer Wolfgang Knor würdig- beit und das Dienen ohne die Fra- im BdV und seit 1984 führte er als schaft benötigt Menschen wie te in seinem Grußwort die Ver- ge „Was bringt es mir?“ unver- Vorsitzender den Orts- und Kreis- ihn, die sich nie in den Vorder- dienste von Franz Berger für die zichtbar. verband Bad Saulgau / Sigmarin- grund stellen, sondern Gutes tun, Kirchengemeinde. Unermüdlich Auch die Vertreterin des Lan- gen. Zwölf Jahre half er, Spätaus- weil es getan werden muß. „Wir in setze er mit Freude und Kraft sei- desverbandes des BdV, Frau siedler in den Gemeinden des Bad Saulgau sind stolz darauf, nen Dienst für die Kirche fort. Wulff, die sich für die Verleihung südlichen Kreises zu integrieren. daß es Sie gibt und wir heute die „Der Größte von euch soll euer des Ordens eingesetzt hatten, 20 Jahre arbeitete er im katholi- Verleihung des Bundesverdienst- Dienser sein“, diese Zeile aus sprach Franz Berger ihren Dank schen Kirchengemeinderat, war kreuzes zusammen feiern kön- dem Matthäusevangelium treffe für das aus, was er in all den Jah- Kommunionhelfer, Wortgottes- nen,“ so der Bürgermeister zu auf Franz Berger zu, sagte Pfarrer ren für die Heimatvertriebenen dienstleiter und Lektor. dem Geehrten. Knor. In der Pastorale sei Mitar- geleistet hat. EB Franz Berger habe sich über viele Jahre hinweg für die Men- Geschichtsseminar schen im Landkreis Sigmaringen Glossar: Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt, faßte Landrat Gaerte zusammen, sein tatkräftiger Wil- er Verdienstorden der dem sozialen, karitativen und mit- berücksichtigt werden. Die mei- Hamburg – Die prußischen Ureinwohner Ostpreußens sind The- le, seine Bereitschaft, sich stets D Bundesrepublik Deutschland menschlichen Bereich. Eine fi- sten Auszeichnungen werden von ma des diesjährigen Geschichtsseminars der Landsmannschaft aktiv einzubringen und zum wurde von Bundespräsident The- nanzielle Zuwendung ist mit der Ministerpräsidenten, von einem Ostpreußen vom 6. bis 8. Oktober 2006 im Ostheim in Bad Pyr- Wohl anderer einzusetzen und odor Heuss im Jahre 1951 gestif- Verleihung des Verdienstordens Landes- oder Bundesminister, von mont. Auf dem Programm der von Dr. Sebastian Husen geleiteten dabei immer ein Augenmerk auf tet. Er ist die einzige allgemeine nicht verbunden. Bisher wurde Regierungspräsidenten oder ei- Wochenendveranstaltung stehen Vorträge über die Herkunft und den Nächsten zu richten, seien Verdienstauszeichnung und damit der Verdienstorden der Bundesre- nem Bürgermeister ausgehändigt. die Geschichte der Prußen, über ihre Sprache, ihr Liedgut, ihr die wesentlichen Tugenden des die höchste Anerkennung, die die publik Deutschland etwa 210.000 Der Bundespräsident überreicht Brauchtum und ihre Märchenwelt. Referieren werden unter ande- Ordensträgers. Das beispielge- Bundesrepublik Deutschland für Mal verliehen. Mit seinen Or- das Bundesverdienstkreuz in we- rem Sabine Crone, Prof. Dr. Rainer Eckert, Ruth Geede, Lars Kar- bende Engagement, insbesondere Verdienste um das Gemeinwohl densverleihungen möchte der nigen Fällen persönlich, etwa aus rasch, Hans-Ulrich Kopp, Beate Szillis-Kappelhoff und Rolf Tolk- für die Menschen, die aufgrund ausspricht. Er wird an in- und Bundespräsident die Aufmerk- Anlaß des Tages der Deutschen mitt. Die Seminargebühr beträgt 80 Euro. Vollverpflegung und Vertreibung oder Flucht benach- ausländische Bürgerinnen und samkeit der Öffentlichkeit auf sol- Einheit und des Tages des Ehren- Unterbringung im Doppelzimmer sind frei. Einzelzimmer stehen teiligt wurden und die in einem Bürger verliehen für politische, che Leistungen lenken, denen er amtes. Der Verdienstorden wird nur in beschränktem Umfang zur Verfügung. Anmeldeunterlagen neuen Land nur allzu oft vor gro- wirtschaftlich-soziale und geisti- für unser Gemeinwesen besonde- in acht verschiedenen Stufen ver- und nähere Informationen bei der Landsmannschaft Ostpreußen, ße Schwierigkeiten stehen, erfah- ge Leistungen sowie für alle be- re Bedeutung beimißt. Dabei sol- liehen. Als Erstauszeichnung wird Bärbel Petereit, Parkallee 86, 20144 Hamburg, Telefon (0 40) 41 40 re durch die Verleihung des Ver- sonderen Verdienste um die len künftig noch häufiger Frauen im allgemeinen die Verdienstme- 08 26, Fax (0 40) 41 40 08 48, E-Mail: [email protected] dienstordens die gebührende Bundesrepublik Deutschland, ausgezeichnet werden. Auch die daille oder das Verdienstkreuz am Würdigung und könne nicht ge- zum Beispiel auch Verdienste aus junge Generation soll verstärkt Bande verliehen.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Schüttelrätsel Zahlen-Kreuzwort F A R B E In diesem ungewöhnlichen Kreuzworträtsel stehen anstelle der Fragen die Buchstaben der gesuchten Wörter alphabetisch geordnet in den Fragefel- Das Ausgangswort ist FARBE. Wandeln Sie nun auch die restlichen Zahlen in 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 dern. Zur Lösung beginnen Sie am besten mit den kurzen Wörtern (Ach- Buchstaben um. Gleiche Zahlen bedeuten gleiche Buchstaben im Rätsel und im tung: ORT kann z. B. ORT, TOR oder auch ROT heißen). Zahlenschlüssel. 67895 53101112139141513101228 AELLR EINT ABEKN AKLOV ABER EFIR AFNR

16 17 10 2 12 2 8 13 12 16 18 2 12 5 13 10 FFOR

AAAK 12345 10112196121314616101151010 AINST FARBE NR 20 5124 2321065337 4 9 ABBE EHILR

21 17 13 20 5 10 11 17 4 2 13 22 5 10 23 13 8 16 DEEN EILN

4173 11 724159101153 11144 10 13 5 14 11 2 14 59111716459 6 Brückenrätsel

Erweitern Sie die linken und rechten Wörter jeweils durch ein gemeinsa- ette en R

3. 3. 8553 1312111310851153 mes Wort im Mittelblock. Auf der Mittelachse ergibt sich in Pfeilrichtung ee, 2. Stander, 2. ee, tt o Fr 1. : : h h c c s s i i g g a a M

M e i n

– Fitness Fitness – 211161212175453 1425

4. Wunder, 5. Speise, 6. Eisen, 7. Pflaster 7. Eisen, 6. Speise, 5. Wunder, 4. 1 FEUER SUCHT

etter, W 3. Spiel, 2. Eifer, 1. : : l l e e s s t t ä ä r r n n e e k k c c ü ü r r B

B 912165 265 13 2 23 5 12 5 13 2 SKAT FELD

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LIEBHABER 3 DONNER BERICHT

EANKARA LE 14 3 16 1010 14210105 1853 4

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AB TCLI HOSTESS IG STACHL FARBE 2 kurze, dreieckige Flagge UAAILVLEIS LOVAL OUSALAMI YN RT GJISLAM I J NG I ERSTL HYMNE (Seemannssprache),

9179 2010221110242 1120 3 Apfelsorte : : t t r r o o w w z z u u e e r r K K - - n n e e l l h h a a Z Z G ESCHICHTE Nr. 33 – 19. August 2006 21 Der wahre Bezwinger Napoleons Vor 175 Jahren starb Generalfeldmarschall August Wilhelm Anton Graf Neidhardt von Gneisenau an der Cholera

Von MANUEL RUOFF sich zu bilden und Militärs verdient hatte er auch die Kommandoge- sich ein Bild vom machte. walt, diese umzusetzen. Statt sich Zustand der Ar- Nach Scharn- Richtung Westen vom Gegner ab- ugust Wilhelm Anton mee zu machen. horsts Tod wurde zusetzen, ließ er seine Männer in Neidhardt von Gneisenau Da dieses Bild rea- er in den Befrei- einer kühnen Aktion wie Napole- A kam am 27. Oktober 1760 listisch war, gehör- ungskriegen des- on Richtung der Engländer im bei Torgau im Kriegslager der te er zu den weni- sen Nachfolger als Norden marschieren. Das Ergeb- Gegner Friedrichs des Großen zur gen, die von dem Stabschef der nis war, daß die Preußen durch Welt. Sein Vater gehörte als Artil- für Preußen ka- Schlesischen Ar- ihr spätes, aber nicht zu spätes lerieleutnant der sogenannten tastrophalen Aus- mee des „Mar- Eintreffen auf dem Schlachtfeld Reichsarmee zu den Kriegsgeg- gang der Doppel- schalls Vorwärts“ von Belle Alliance die Entschei- nern Preußens im Siebenjährigen schlacht von Jena Gebhard Lebe- dung brachten und dem Franzo- Krieg. 1777 nahm der mathema- und Auerstedt, an recht von Blücher. senkaiser die alles entscheidende tisch begabte Jüngling an der Uni- der er selber teil- Zu dessen legen- endgültige Niederlage zufügten. versität Erfurt ein Studium der nahm, und dem dären Erfolgen Durch sein entschiedenes Nach- Mathematik und Baukunst auf. anschließenden trug er mit seiner setzen sorgte Gneisenau dafür, Durch seinen lockeren Lebens- Trauerspiel, das Stabsarbeit we- daß sich der Franzose von diesem wandel war das großväterliche die preußische Ar- sentlich bei. Blü- Schlag nicht mehr erholte und Erbe jedoch schneller verbraucht mee im Angesicht chers Verdienst mit der Schlacht auch den Krieg als geplant und er deshalb schon Napoleons bot, besteht vor allem verlor. im nächstfolgenden Jahr zum Stu- nicht geschockt darin, Gneisenaus Gneisenau wurde zum General dienabbruch gezwungen. war. Pläne mit seiner befördert und erhielt den Schwar- Er erwählte den Beruf seines Das erste Mal Autorität und Po- zen Adlerorden. Der angebliche Vaters. Im Zuge des Bayerischen auf sich aufmerk- pularität gedeckt Jakobiner blieb Friedrich Wil- Erbfolgekrieges lag in Erfurt das sam machte Gnei- und durchgesetzt helm III. jedoch suspekt. So stell- österreichische Husarenregiment senau als erfolgrei- zu haben. Nach te er ihn, nachdem er seine Schul- Wurmser in Garnison, und so trat cher Verteidiger dem erfolgreichen digkeit getan hatte, kalt und be- er in dieses ein. Nach einem Duell von Kolberg. „Ich Ausgang der Be- ließ ihm nur repräsentative Funk- mit einem Vorgesetzten hielt nahm alles auf freiungskriege tionen. Zu des Königs Verteidi- Gneisenau es für ratsamer, den meine Hörner, wurde Gneisenau gung muß man jedoch sagen, daß Arbeitgeber zu wechseln. Als kassierte feigherzi- zum Dank von sei- Gneisenau wohl selbst den heute jüngster Leutnant wurde er Ange- ge Offiziere, lebte nem König in den Herrschenden zu demokratisch höriger des ansbachischen Jäger- fröhlich mit den Grafenstand erho- gewesen wäre. So wären die heu- bataillons. Er gehörte zu jenem Braven, kümmerte ben. tigen Wehrpflichtigen froh, wenn Kontingent, das der Markgraf von mich nicht um die Als 1815 Napo- Gneisenaus nun fast zwei Jahr- Ansbach-Bayreuth an die Briten Zukunft und ließ leon von Elba zu- hunderte alte Forderung Realität verschachert hatte, und so wurde brav donnern!“ be- rückkehrte, wurde wäre: „Die zusammengebrachten er in die neue Welt verschifft. schrieb er selber das erfolgreiche Bataillone wählen sich selbst ihre Dort kam er zu spät an, um noch sein damaliges Duo reaktiviert. Es Unteroffiziere und Offiziere.“ Die- in den amerikanischen Unabhän- Wirken. Mit seiner war Gneisenau, se Gegenleistung des Staates an gigkeitskrieg einzugreifen, doch mitreißenden Art „ein Mann von Ge- seine Männer dafür, daß diese ihn lernte er von den Amerikanern gab er den Bela- nie“, wie Friedrich verteidigen müssen, ist er bis heu- Te c hniken der asymmetrischen gerten Kampfgeist, Engels ihn nicht te schuldig geblieben. Kriegsführung, die er später in und mit seiner of- ohne Berechtigung Bei den Feierlichkeiten zum moderne Vorschläge für die Be- fensiven Verteidi- nannte, der dem zehnten Jahrestag des Meister- freiung von der napoleonischen gungsstrategie, die Korsen sein „Wa- stücks Gneisenaus am 18. Juni Fremdherrschaft umsetzte. nicht erst an den terloo“ bereitete. 1825 wurde ihm wenigstens die Zurück im alten Europa ent- Stadtmauern ein- Nach Preußens letztmögliche Beförderung, die schied er sich für die Armee mit setzte, sondern Gneisenau mit seinem Gefolge: Gemälde von Franz Krüger aus dem Jahre 1819 Foto: Archiv Niederlage von zum Generalfeldmarschall, zuteil. dem größten Renommee, die schon beim An- Ligny erwarteten Und 1830 erhielt er endlich, was preußische. 1786 wurde er von marsch der Fran- sowohl der Sieger er zuvor vergebens erhofft hatte, Friedrich dem Großen kurz vor zosen durch hinhaltende Rück- ben. 10 000 Mann Verlust auf Sei- die Berufung in die preußische Bonaparte als auch das Offiziers- ein eigenes Kommando. Lange dessen Tod persönlich in diese zugsgefechte mit überraschenden ten der Belagerer standen nur Militär-Reorganisationskommis- korps der geschlagenen preußi- konnte er dieses jedoch nicht füh- aufgenommen. Es folgten zwei Entlastungsvorstößen einsetzte, 3 000 auf Seiten Gneisenaus sion, wo er sich als Mitarbeiter schen Armee einen Rückzug ren. Am 23. August 1831 fiel er in Jahrzehnte recht stumpfsinnigen zermürbte er den Gegner. Erst als gegenüber. Gerhard Johann David von Richtung Westen. Gneisenau hatte Posen einer aus Rußland über Po- Dienstes in der Provinz. Gneise- der Krieg verloren war, mußte Dieser Erfolg brachte Gneise- Scharnhorsts um die preußischen jedoch eine geniale Idee, und da len eingeschleppten Choleraepi- nau nutzte jedoch diese Zeit, um Gneisenau den Widerstand aufge- nau neben dem „Pour le mérite“ Reformen auf dem Gebiete des Blücher noch als vermißt galt, demie zum Opfer. Er baute als erster die selbsttragende Karosserie Vor 125 Jahren kam Vincenzo Lancia, der Begründer der gleichnamigen italienischen Automobilmarke, in Piemont zur Welt

incenzo Lancia kam am zeuges wurden beim Rennen Tu- auch in Lancias Rennwagen einge- Sportwagen machten durch viele V24. August 1881 in dem klei- rin–Pinerolo–Avigliano–Turin of- baut, und bei einem Besuch der Innovationen von sich reden. Zur nen Bergdorf Fobello im piemonte- fenkundig, als der immerhin zwei- Firma lernte Lancia den 13jährigen Legende wurde der 1922 vorge- sischen Sesia-Tal zur Welt. Sein Va- te Platz errungen wurde. Für eine Bruder von Giovanni Farina, Batti- stellte „Lambda“, zu dessen diver- ter besaß eine Suppenkonservenfa- industrielle Automobilproduktion sta, kennen und schätzen. Er mach- sen technischen Leckerbissen brik in der Landeshauptstadt Tu- fehlte allerdings das nötige Kapital. te den Jungen später zu seinem Ka- nicht zuletzt die erste selbsttragen- rin, und so sollte der Sohn standes- Hier nun fand sich ein Konsortium rosseriebauer. Und der Junge ließ de Karosserie gehörte. gemäß studieren, und zwar Jura. Tu r i n e r Geschäftsleute, das nach später den Spitznamen, den er von Bei alldem war Lancia, der Die schulischen Leistungen reich- einer guten Anlagemöglichkeit für Lancia erhalten hatte, „Pinin“, zum nichts mehr haßte als „unchristli- ten jedoch für ein Universitätsstu- Kapital Ausschau hielt. Diese „So- Bestandteil seines Nachnamens che Arroganz“, ein sehr sozial ein- dium nicht aus, und so sollte es cieta Italiana per la Construzione e machen. Die beiden entwickelten gestellter Arbeitgeber. So gründete nun eine Buchhalterlehre sein. il Commerzio delle Automobili To- sich zu Freunden fürs Leben. er als erster Industrieller einen Er- Schon früh entdeckte der Junge je- rino“, zu der schließlich auch Gio- Lancia war Italiens seinerzeit holungsort extra für seine Betriebs- doch sein Herz für die Technik. Im vanni Agnelli stieß, gefiel der Wa- schnellster Rennfahrer, und so angehörigen. Des weiteren ließ der Hofe des Turiner Wintersitzes der gen, und so gründete sie mit Cei- durfte er trotz der Gründung eines gläubige Katholik für seine Mitar- Familie, dem Corso Vittorio Ema- rano die „Fabbrica Italiana Auto- eigenen Automobilunternehmens beiter Wohnhäuser und Kulturein- nuele Nr. 9, betrieb Giovanni Cei- mobili Torino“, wobei Ceirano mit weiterhin für „Fiat“ fahren. Zum ei- richtungen bauen. Für Frischver- rano eine Werkstatt und einen klei- 6 000 Lire zum Starkapital von nen war es für ihn als Patrioten ein mählte gab es eine Heiratsprämie nen Importbetrieb für Fahrräder 800 000 beitrug. So wurde aus dem Herzensanliegen, sein Land bei und für Familienväter Kindergeld. aus Großbritannien. Lancia war Welleyes der erste „Fiat“ und aus Rennen zu vertreten, zum anderen Diese Kombination aus nationaler sein Leben lang begeisterter Rad- Lancia ein „Fiat“-Mitarbeiter. konnte er das Geld von „Fiat“ gut und sozialer Gesinnung brachte fahrer, reparierte die Fahrräder sei- Bei seinem neuen Arbeitgeber gebrauchen, denn kaum, daß die den Italiener in Kontakt mit dem ner Freunde und überredete seinen stieg Lancia zum Chefinspekteur, eigene Fabrik in der Via Petrarca Faschismus. Zu dem großen Freun- Vater, wenn schon eine Buchhalter- Te stfahrer und schließlich auch aufgebaut war, brannte sie bis auf deskreis des als sehr umgänglich lehre, dann diese dort machen zu Werksfahrer bei Autorennen auf. die Grundmauern nieder. Im Jahre geschilderten Mannes, der sich dürfen. Noch als Angestellter von „Fiat“ 1910 fuhr Lancia sein letztes Ren- ebenso unter Arbeitern wie in der Lancias Arbeitgeber erlebte ei- gründete er am 29. November nen, aber bis dahin hatte er als High Society zu bewegen wußte, nen bemerkenswerten Auf- 1906, also diesen Herbst vor 100 „Fiat“-Fahrer genug verdient, um gehörte auch Benito Mussolini. schwung. Aus dem Fahrradimpor- Jahren, zusammen mit seinem den Rückschlag überwinden zu Dessen Ende wie auch das Ende teur wurde ein Fahrradproduzent. Freund und Kollegen bei „Fiat“ können. des italienischen Faschismus erleb- Da Räder aus Großbritannien ei- Claudio Fogolin, der wie er 50 000 Lancia hatte als Rennfahrer mit te Vincenzo Lancia nicht mehr. Er nen guten Ruf genossen, fiel die Lire einbrachte, die Firma Spitzenprodukten der Automobil- starb am 15. Februar 1937 nicht Entscheidung auf einen englisch „Lancia & C. Fabbrica Automobili“. produktion zu tun, an deren Ver- einmal 56 Jahre alt an einem Herz- klingenden Markennamen: „Wel- Und noch ein wichtiges Ereignis besserung er als Technikbesesse- infarkt. 1969/1970 verlor sein leyes“. Doch begnügte man sich für die Firma Lancia fällt in dieses ner regen Anteil nahm. Insofern Unternehmen die Eigenständigkeit längerfristig nicht mit dem Bau von Jahr. „Lancia“ lernte seinen späte- verwundert es nicht, daß „Lancia“ an seinen einstigen Arbeitgeber Fahrrädern. 1899 wurde ein klei- ren Karosseriebauer Pininfarina bald als „Marke der Ingenieure“ „Fiat“. Die Marke gibt es jedoch bis nes Auto vorgestellt, der Welleyes kennen. Produkte des Sitzherstel- galt. Die schnellen und nicht zu- zum heutigen Tag – und ein Ende Vincenzo Lancia: Heute gehört seine Firma „Fiat“. Foto: Archiv 3.5HP. Die Qualitäten dieses Fahr- lers „Stabilimenri Farina“ wurden letzt wegen Pininfarina eleganten ist nicht in Sicht. M. R. 22 Nr. 33 – 19. August 2006 N EUE B ÜCHER To r tur Mit Speer und Sense Durch Krieg und Enteignung Besiedlungsstadien des deutschen Raumes von der Urzeit bis ins Mittelalter

„Ein gan- „Bund deutscher Mädel“ (BDM) zu Es gibt Bü- ren Breiten gelebt haben. Im Laufe sozialen Verhältnissen. Den Rand Raubfahrten zur See bis in die ara- zes Lebens- lassen. Christa lernt die Reisen mit cher, die der Jahrtausende schwankte das der Komik streift er, wenn er be- bische Welt mit Nahrungsmittel- werk, da- dem BDM bald schätzen. Sie absol- schon durch Klima in Europa erheblich; Korn richtet, die Germanen seien einen mangel in ihren Heimatgefilden er- hin.“ Ergrei- viert ihr Pflichtjahr und verliebt ihre Ausstat- schildert anschaulich die Folgen. Kopf größer gewesen als die Rö- klärt werden. fend be- sich erstmals, doch der junge tung sympa- Langsam drang der Ackerbau von mer, weil sie mehr Schweinefleisch Christianisierung und ihre Fol- schreibt Christa von Oppel in „Nur Mann fällt schon in den ersten thisch sind. Dieses ist ein solches Süd nach Nord vor. Vor zirka 4 000 gegessen hätten. Die Römer hinge- gen, Weiterentwicklung der Land- ein Stein blieb – Eine Geschichte Kriegstagen. Claus heißt ihre zwei- Buch. Der Theiss-Verlag, der einer Jahren begann die Bronzezeit, von gen bezeichneten die nördlich der wirtschaft, Beginn des Bergbaus, von Flucht und Vertreibung“ ihre te Liebe, die sie, obwohl ihre Mut- der führenden Verlage historischer der viele Fundstücke erzählen. Vor Donau und östlich des Rheines le- Entstehung von Dörfern, Burgen bewegende Lebensgeschichte. Auf ter ihn als „völlig unpassend“ be- und archäologischer Sachbücher sieben Jahren fanden Raubgräber benden Stämme als Germanen. und Städten ziehen an dem Leser einem Rittergut bei Sachsen aufge- zeichnet, ehelicht. ist, hat anläßlich seines 50jährigen im heutigen Sachsen-Anhalt die Unstrittig ist jedoch, daß Süd- vorbei. Als die Durchschnittstem- wachsen, schildert sie das Leben Von nun an vermittelt der Roman Bestehens einen großformatigen Himmelsscheibe von Nebra, die deutschland von Kelten besiedelt peraturen sanken, verschlechterten dort, den Ausbruch des Zweiten auch mit Hilfe von Christas Tage- Band über „Unsere Geschichte. sich als die weltweit älteste Dar- war. Sie machten sich ebenso wie sich die Ernteergebnisse. Aus Weltkrieges, die Kriegszeit, den bucheinträgen in Form von Briefen Von der Urzeit bis zum Mittelalter“ stellung des Nachthimmels mit die Germanen in der Völkerwan- Asien wurde die Pest nach Europa Einmarsch der Sowjets, die Besat- an Claus, was sich im Leben der herausgegeben. Der Journalist Mond, zunehmender Mondsichel derungszeit auf den Weg. Gründe eingeschleppt, der ein Drittel der zungszeit, die Enteignung und den von Oppelns tut. Die große Liebe Wolfgang Korn hat Ergebnisse der und Sternen herausstellte. dafür könnten Überbevölkerung Einwohner zum Opfer fiel. Und Neuanfang im Westen. Literarisch der jungen Ehefrau und Mutter zu neuesten Forschung in gut lesbare Sind die 8 000 Jahre alten Funde wie auch Klimaveränderung sein. hier endet das Buch, das gut geeig- umgesetzt wurden die Berichte der ihrem Mann wird hierin besonders Form gebracht. Der dänische Maler Zeichen für einen einheitlichen Man bekommt in dem Buch ei- net ist, jungen Menschen einen 1921 in Wellerswalde Geborenen deutlich. Dann kommen die So- Flemming Bau steuert schöne far- Kulturstil der Menschen Nord- nen guten Einblick in die auf ger- Überblick zu verschaffen. Die Tat- von der Autorin Alexandra Cave- wjets, die die Bevölkerung schika- bige Bilder über das Leben der deutschlands und das erste Merk- manischem wie keltischem Boden sache, daß der Preis des Buches für lius, der es gelungen ist, Christa nieren, wahllos töten und Frauen, Menschen in den vergangenen mal für das Auftreten der Germa- errichteten römischen Städte, die dessen aufwendige Ausstattung von Oppelns Biographie in mitrei- auch Christa, vergewaltigen. Jahrtausenden bei. Fotos von Fund- nen? Der Autor tut sich – gemäß etwa 260 n. Chr. von den Römern günstig ist, erleichtert die Kaufent- ßende Worte zu verpacken. „29. April 1945: Könnest du nur stücken und historischen Gebäu- dem heutigen Zeitgeist – schwer geräumt wurden, wobei aber scheidung. H.-J. von Leesen Christas Eltern erhalten vom Va- bei mir sein und mir beistehen. den sowie Übersichtskarten run- mit dem Begriff „Germanen“. Für durchaus Einwohner der Römer- ter des Vaters das Rittergut Wellers- Liebster, ich sehne mich so sehr den das Bild ab. ihn sind die unterschiedlichen Fa- zeit zurückblieben und gemeinsam Flemming Bau / Wolfgang Korn: walde bei Leipzig, doch die an den nach dir. Es ist alles Wahnsinn!“ Wir erfahren von Funden aus äl- milienverbände und Stämme ohne mit Germanen die zerfallenden „Unsere Geschichte – Von der Ur- alten von Oppeln zu entrichtenden Gleich unter diesem Eintrag steht terer Zeit, so den Speeren aus der inneren Zusammenhalt, und Städte bewohnten. zeit bis zum Mittelalter“, Konrad Pachtzahlungen drücken die junge „An diesem Tag ist mein Mann von Gegend von Helmstedt, die bele- Unterschiede zu den Menschen Ein Kapitel ist den im Norden Theiss Verlag, Stuttgart 2006, 130 Familie sehr. Der Vater, immer wie- einer russischen Handgranate zer- gen, daß schon vor etwa 400 000 anderer Kulturregionen, etwa zu Europas lebenden Wikingern ge- farb. Abb., geb., 160 Seiten, 19,90 der unter Depressionen leidend, rissen worden. Vielleicht war es Jahren steinzeitliche Jäger in unse- den Römern, erklärt er eher mit widmet, deren Eroberungs- und Euro, Best.-Nr. 5672 droht, wenn die Kinder nicht ge- besser, daß ich das erst Jahre später horchen, mit Selbstmord. Auf die erfahren habe. Claus war mein Gefühle der Kinder nehmen die El- letzter Halt. Hätte ich gewußt, daß tern, die nach Abschluß der Fami- er nicht mehr lebt, hätte ich keine lienplanung getrennte Schlafzim- Kraft gehabt weiterzumachen.“ mer bewohnen, wenig Rücksicht. Und Christa hatte noch einiges Im Herzen tief verwurzelt Der Älteste wird auf ein Internat durchzustehen: Sie verliert ihr geschickt, „ein ,Muß‘ für angehen- zweites Kind, erfährt vom Hunger- Familiengeschichte und Liebeserklärung an die ostpreußische Heimat de Gutsherren … Verletzte Kinder- tod ihres Vaters als Kriegsgefange- seelen hin oder her.“ ner in Auschwitz und wird als „Eine Die Autobiographie, die mit Umgebung war. So hatte der nur milie findet im Schwarzwald ein Da in der Familie kaum Gemein- Gutstochter wie eine Verbrecherin Liebschaft dem Fehlen jeglicher Leidenschaft drei Kilometer entfernt wohnen- Auskommen. Gregors Vater kann samkeiten vorherrschen, geht jeder behandelt. „Der erste Geburtstag oder Lie- beginnt, ist allerdings eine Liebes- de Arzt zu viel Schnaps getrun- es allerdings nie verwinden, vom seinen Weg. Während die Schwe- meines (ersten) Kindes war der belei vor erklärung von Gregor Bergmann ken als Bergmanns Schwester Ma- Herrn im eigenen Haus plötzlich ster mit der Strickliesel spielt, letzte Tag, an dem uns das Gut Wel- der Ehe an seine ostpreußische Heimat ria mit einem in der Dreschma- auf einem rückständigeren Hof als schart Christa eine Kinderbande lerswalde noch gehörte. Zwei Mo- meiner El- und seine Familie. schine gequetschten Arm zu ihm dem seinen mit über 65 Jahren um sich, ihre Mutter scheucht die nate danach habe ich mir meine er- tern hat es wohl nie gegeben. Mei- In „Mit Kopf und Herz – Mein gebracht wurde. Erst nach einer zum Knecht zu werden. Angestellten und der Vater schafft sten weißen Haare ausgerissen. Da ne Mutter stammte vom Bauern- weiter Weg ins Leben“ gelingt es Kutschfahrt ins nächste Kranken- Gregor hingegen findet in der sich eine Geliebte an, die er im war ich 23 Jahre alt.“ R. Bellano hof meiner Großeltern in Rehagen dem schwerkranken Autor überra- haus konnte der Verletzten gehol- neuen Heimat Anschluß, heiratet Krieg, während die Mutter auf ei- / Ostpreußen. Dort waren aus schend gut, den Leser an sich zu fen werden. und gründet seine eigene Familie. nem Verwandtenbesuch ist, sogar Christa von Oppel / Alexandra zwei Ehen zwölf Kinder geboren binden. Völlig unerwartet mußte die Mit seiner Frau Renate und eini- mit nach Hause bringt. Cavelius: „Nur ein Stein blieb – worden. Nach und nach hatten Hedwig Bergmann schenkt ih- Großfamilie im Februar 1945 gen gen seiner Schwestern war er in- Früh distanziert sich die Familie Eine Geschichte von Flucht und diese vielen jungen Menschen ei- rem Mann zusätzlich zu seinen Westen fliehen. zwischen schon mehrfach wieder von den Nationalsozialisten, doch Vertreibung“, Piper, München ne eigene Bleibe gefunden. Der vier Töchtern noch sechs weitere Gregors Bruder Hubert kam nie in seiner ostpreußischen Heimat. irgendwann hält man es doch für 2006, geb., 379 Seiten, 22,90 Euro, jüngste Sohn Paul erbte den recht Kinder, so daß in der Familie ei- im Flüchtlingslager in Dänemark Die Eindrücke von diesen Reisen besser, die Töchter wenigstens zum Best.-Nr. 5671 großen Hof. Nun wurde noch für gentlich immer was los war. an, auch die ältere Schwester Ma- hat er in seine Autobiographie ge- meine Mutter, Hedwig Pokolm, Krankheiten und Unfälle lassen ria ging auf der Flucht für immer schickt miteingeflochten. R. B. ein passender Mann gesucht.“ die Eltern öfter um das Leben ih- verloren. Der wurde in dem bereits ver- rer Kinder bangen. Nach dem Krieg erwägt die Fa- Gregor Bergmann: „Mit Kopf und Alle Bücher sind über den PMD, Parkallee 84/86, witweten Vater von vier Kindern Hierbei schildert der 1933 ge- milie, von Dänemark nach Süd- Herz – Mein weiter Weg ins Le- 20144 Hamburg, Telefon (0 40) 41 40 08 27, gefunden, der im abgelegenen borene Autor eindringlich, wie amerika auszuwandern, doch letz- ben“, Bergmann, Toppenstedt www.preussischer-mediendienst.de, zu beziehen. Dorf Kaschaunen einen kleinen schlecht die medizinische Versor- tendlich ist vor allen den Eltern 2006, broschiert, 231 Seiten, 15 Hof besaß. gung in seinem Heimatdorf und dieser Schritt zu groß und die Fa- Euro, Best.-Nr. 5673 Erfrischend unbelastet Pregelliebe US-Historiker legt meisterhafte Studie über das Phänomen Faschismus vor Bunte Reise nach Königsberg

„Anato- wegung des 20. Jahrhunderts war. chen für den Faschismus. Musso- Welt. „Ob man daran glaubt oder „Ich Ale- neigt sich dem Ende zu, das Visum mie des Fa- „Er ist keine lineare Projektion lini sei beispielsweise anfangs vor nicht, daß der Faschismus xej, sagte er, der beiden läuft aus, der Abschied schismus“ irgendeines politischen Trends allem von Juden unterstützt wor- wiederkehren kann, hängt natür- und sah von Iryna steht bevor. lautet der des 19. Jahrhunderts. Es gab we- den. Und auch in Deutschland sei lich auch von der persönlichen den beiden Albert bezweifelt, daß Jacob es Titel eines der Begriffe noch Konzepte für der Antisemitismus erst Schritt Definition von Faschismus ab.“ fest ins Ge- verkraften wird, sich nach dem Tod Buches, das den völlig unnötigen, den Faschismus, bevor kurz nach für Schritt an die Bevölkerung Der Autor selbst sieht jedenfalls sicht. Und du Jacob! Und du Al- seiner Frau Käthe noch einmal auf als Warnung zu verstehenden dem Ersten Weltkrieg Mussolinis herangetragen worden. Denn keine Gefahr, daß sich die Ge- bert! Für einen Moment schwiegen Nimmerwiedersehen von einem Untertitel „Die politische Gefahr Bewegung und ähnliche andere während der Antisemitismus in schichte wiederholt, weist aber alle. So selbstverständlich war es geliebten Menschen zu trennen ... des Faschismus ist keineswegs entstanden.“ So „… wurden die er- den USA, Polen und Frankreich darauf hin, daß sie auf polemi- denn wohl doch nicht, sich hier Sehr anschaulich beschreibt überwunden. Auf einer ersten sten Faschisten unter radikalen stets vorhanden war, verlor er in sche Weise mißbraucht wird. „So wie alte Bekannte zu verstehen. Wolf Wiechert die Eindrücke, die Stufe existiert er auch heute in al- Veteranen, Nationalsyndikalisten Deutschland „in den Jahrzehnten wird die extreme Rechte in Euro- Aber es war trotzdem so ... Jacob Jacob und Albert in der Pregelme- len größeren Demokratien“ trägt. und Intellektuellen des Futu- vor dem Ersten Weltkrieg als poli- pa regelmäßig und laut der war froh in diesem Moment, Albert tropole sammeln. Der Leser fühlt Dieser Untertitel ist nur bei der rismus rekrutiert – junge antibür- tische Kraft an Bedeutung. Nach Wiederbelebung des Faschismus dabei zu haben. Er hatte nicht al- quasi das Gras der überwucherten deutschen Ausgabe hinzugefügt gerliche Unzufriedene, die soziale dem Krieg wurde es für Juden in beschuldigt.“ Außerdem fehle al- leine eine so lange und gefährliche rostigen Eisenbahnschienen unter worden und läßt das Buch in ei- Veränderungen in Verbindung mit der Weimarer Republik leichter … len Rechtsradikalen der Gegen- Reise antreten wollen. Albert war seinen nackten Füßen, er riecht die nem falschen Licht erscheinen. nationaler Größe wollten“. Sogar das wilhelminische wart etwas für den Faschismus mitgekommen, Albert, sein Cousin salzige Seeluft und fühlt den her- Der Autor Robert O. Paxton ver- Der Leser erfährt, wie Mussoli- Deutschland war vielleicht offe- der Vergangenheit Wesentliches: ... Ihr gemeinsamer Urgroßvater ben Geschmack des berauschen- fängt sich keineswegs in irgendei- ni und Hitler geschickt mit den ner für jüdische Karrieren als die ein Fundamentalangriff auf demo- Henri August Sommerfeld hatte den Wodkas auf seiner Zunge. ner bei dem Untertitel zu vermu- Sorgen und Ängsten der Men- USA unter Theodore Roosevelt, kratische Verfassungen und Herr- unweit der jetzigen Grenze zwi- Dieser Roman lebt nicht von sei- tenden Debatte über Faschismus schen spielten. So wurde auch die mit wichtigen Ausnahmen zum schaft des Rechts. schen Polen und dem Kaliningra- ner simpel gestrickten Handlung, der Gegenwart, sondern setzt den deutsche Wirtschaft bezüglich ih- Beispiel das Offizierskorps.“ Letztendlich ist der Autor über- der Gebiet gelebt.“ Unendlich viele sondern von den realitätsnahen Schwerpunkt auf eine Analyse rer Angst vor den erstarkenden In verständlicher Sprache geht zeugt, daß sich Geschichte zwar Eindrücke werden die beiden auf Beschreibungen des Autors, die dieses Phänomens in der Vergan- Sozialisten und Marxisten zum der Autor auf die sogenannte nicht exakt wiederholt, wir je- ihrer Reise durch Königsberg sam- dem Leser das Gefühl geben, selbst genheit mit nur einem kleinen, in- spendablen Unterstützer Hitlers. Machtergreifung in Italien und doch trotzdem daraus Lehren zie- meln, welches trotz seines Verfalls in dem klapprigen alten Mercedes- formativen und absolut sach- Wer allerdings behaupte, daß Hit- Deutschland ein. Trennt Wahrheit hen könnten. Schlüssige Anmer- und der Armut der Bevölkerung ei- Ta xi gesessen zu haben (und über lichen Ausblick in die Gegenwart. ler ein Geschöpf der deutschen und Legendenbildung akribisch kungen runden die meisterhafte nen festen Platz in ihren Herzen die Schlaglöcher der Stadt gehol- Der 1932 geborene US-Histori- Unternehmerschaft gewesen sei, voneinander. Auch die Gründe, Studie des Amerikaners ab, der einnehmen wird. Besonders in Ja- pert zu sein) – immer auf der Su- ker war lange Jahre Professor an der irre. Diese hätten im Kampf warum Konservative in Deutsch- das Thema möglicherweise auch cobs Herz. Der trifft nämlich, dank che nach der Vergangenheit der der anerkannten Columbia Uni- gegen links keineswegs nur auf land sich auf Hitler einließen, durch seine geographische Ferne ihres Reiseführers Alexej, auf die ostpreußischen Hauptstadt, die versity. Sein lockerer Schreibstil ein Pferd gesetzt, sondern jegliche schildert er ohne in einseitige Kli- von Europa erfrischend unbela- hübsche Iryna. Erst unklar, doch heute Kaliningrad heißt. A. Ney läßt vermuten, daß die Studenten nichtsozialistischen Wahlgruppie- schees zu verfallen. stet angegangen ist. Bel dann immer deutlicher zeichnet seine vermutlich lebendigen und rungen gefördert, in der Hoff- Nach der außerordentlich ge- sich für Albert die offensichtliche Wolf Wiechert: „Eine Liebe in Kali- gleichzeitig lehrreichen Vorlesun- nung, so die Marxisten von der lungenen Analyse des Faschismus Robert O. Paxton: „Anatomie des Zuneigung der beiden für einander ningrad oder die Reise nach Kö- gen geliebt haben. Macht fernzuhalten. der Vergangenheit wendet sich Faschismus“, DVA, München ab. nigsberg“, edition move, München Paxton beschreibt, warum der Auch sei Antisemitismus der Historiker der Gegenwart zu 2006, geb., 445 Seiten, 24,90 Eu- Es kommt letztlich wie es kom- 2006, broschiert, 250 Seiten, 15,90 Faschismus eine europaweite Be- durchaus kein typisches Kennzei- und streift dabei alle Ecken der ro, Best.-Nr. 5674 men muß: Die Zeit in Königsberg Euro, Best.-Nr. 5675 PREUSSISCHER MEDIENDIENST Nr. 33 – 19. August 2006 23

DieHans schönstenHermann Schlund Geschichten(Hrsg.) mitSchulerinnerungen Heinz Rühmann an DVD Ostpreußen HeinzDie in Rühmanndiesem Band ist dergesammel- belieb- testeten Erinnerungen deutsche Schauspieler. an die ost- Diesepreußische kleinen Schulzeit Episoden beginnen mit viel Herzim 18. und und Charme enden zählenim 20. heuteJahr- zuhundert; den „Sternstunden manche Schüler des von Fernsehens"damals, ob sie und die werden Schule hier nun erstmalsliebten oder veröffentlicht: nicht, sind Obdachlosbekannt oder in Peoplesberühmt Park,gewor- Federlesenden. Hier kommen in Hunters aber Lodge, auch Hans Partschfeld Dieweniger Spieldose, bekannte ostpreußi- Harald Breede Viel zu schnell Franz Kurowski Hans Hermann Schlund Gundel Paulsen Günter Emanuel Baltuttis Dassche Cello, Schülerinnen und Schüler Königsberg verzeih! erwachsen geworden An alle Wölfe: Angriff! (Hrsg.) (Hrsg.) Auf verlorenem Diekommen Orgel zu Wort. Ob armes Erzählungen - Eine Hommage Zeitzeugenbericht U- Boote, Crews und Schulerinnerungen Kindheitserinnerungen Posten Ostpreußen Bauernkind oder Kind aus adli- an Königsberg eines Flaksoldaten Kommandaten im 2. WK aus Ostpreußen aus Ostpreußen 1944-45 Laufzeit:ger Familie: 90 SoMinuten unterschiedlich Kart., 102 Seiten Geb., 255 Seiten Geb., 525 Seiten, mit Bildteil Kart, 110 Seiten Kart., 140 Seiten Geb., 221 Seiten Best.-Nr.:die Alltagserlebnisse 5654, € 14,95 der jun- Best.-Nr.: 5527, € 13,50 Best.-Nr.: 5597, € 9,95 Best.-Nr.: 3446, € 10,20 Best.-Nr.: 5643, € 5,95 Best.-Nr.: 5625, € 6,95 Best.-Nr.: 5614, € 14,95 gen Ostpreußen waren, eines

Zwischen Weichsel und Memel Ein prachtvolles Heimatlesebuch mit Märchen und Schwänken, Gedichten, Sagen und Geschichten aus Ost- und Westpreußen. Vetraute Klänge sind die „Masurischen NEU! Osterbettelverse“, das Günter K. Korschorrek Oberländische Vergiss die Zeit der Juri Iwanow Leif Guldmann Ipsen Dreikönigslied, das Ernst Nolte Dornen nicht Königsberg und Arne Gammelgaard Menschen hinter Die Weimarer Werner Buxa Ein Soldat der 24. PD erlebt die Umgebung Treibholz Stacheldraht Republik Bilder aus Ostpreußen sowj. Front und den Kampf um Ein Reiseführer Deutsche Flüchtlinge in Flüchtlingslager in Oksböl Demokratie zwischen Lenin Über 500 Bilder vom Leben, Stalingrad Kart., 242 Seiten, mit einer Dänemark 1945-1949 1945-1949 und Hitler wie es damals war Geb., 476 Seiten, 74 Abb. Faltkarte im Anhang Geb., 161 Seiten Geb., 117 Seiten mit Abb. Geb., 432 Seiten Geb., 208 Seiten Best.-Nr.: 1175, € 14,95 Best.-Nr.: 1563, € 15,30 Best.-Nr.: 1823, € 23,00 Best.-Nr.: 1719, € 23,00 das ein oder andere Gedicht Best.-Nr.: 5642, € 29,90 Best.-Nr.: 1010, € 10,20 oder Vers, auch selbst in Mundart, noch aufsagen. Buch der Woche Arne Gammelgaard Thema - wie sich Auf Führerbefehl der Aufenthalt in in Dänemark Dänemark für die Gedicht „De Fos on de Deutsche Flüchtlinge gestal- Hahn“ und die Sage von Flüchtlinge tete. Dabei ordnet den Riesen am Frischen Haff. 1945-1949 er die deutschen Teilweise im Volksmund Flüchtlinge in den erzählt, ist dieses hübsche Auf Führerbefehl historischen Kon- Büchlein eine zauberhafte wurden im Frühjahr text ein. Und er Alexander Fürst Rückschau in die Gerard Radnitzky Gerhard Eckert 1945 etwa 250.000 zeichnet ein Bild zu Dohna-Schlobitten Schulzeit in Natangen, Das verdammte Erinnerungen eines Geb., 52 Seiten, Format: 20. Jahrhundert Ostpreußens Literatur Flüchtlinge aus den vorn Verhalten der Masuren, dem Samland oder alten Ostpreußen dem Memelgebiet. Hier wer- 14 x 21 cm, Reprint der Erinnerungen und Reflexionen - entdecken deutschen Ostge- Dänen - von der Geb., 384 Seiten, den alte Erinnerungen auf Originalausgabe von 1925, eines politisch Unkorrekten und erleben bieten nach Däne- Ankunft der ersten 66 Abbildungen besondere Weise lebendig 42 Zeichnungen Geb., 353 Seiten, mit 18 Fotos Kart., 133 S., mit zahlr. Abb. mark transportiert. überladenen Schif- Best.-Nr.: 1211, € 14,95 und so mancher Leser kann Best.-Nr.: 4813, € 9,95 Best.-Nr.: 5635, € 19,80 Best.-Nr.: 3124, € 6,95 Was tut man mit fe im Februar 1945 einem Flüchtlings- in Kopenhagen bis strom solchen Aus- zum Februar 1949, Schulrat Meerkatz maßes? Vor allem als die letzten Sagenbrunnen für war es eine riesige Aufgabe, sich der Flüchtlinge Dänemark verließen. Ostpreußen „Da leuchteten die in Not geratenen Menschen anzu- Dabei wird eine Reihe der vielen Augen vor Spannung; nehmen. Doch diese Menschen Schicksale dargestellt. die sonst bei da röteten sich die gehörten dem verhassten Nazi- Katastrophen so oft vergessen wer- Wangen; da lächelte der Reich, der Besatzungsmacht an. den, wenn sich der einzelne Mensch Mund Zustimmung; da Zurück in das zerbombte Deutsch- in der Masse verliert. “Auf Führerbe- ging ein Gruseln des land konnte man sie aber nicht fehl in Dänemark” ist eine engagier- schicken, weil die Alliierten das te und nüchterne Darstellung eines Gerd Schulze-Rhonhof nicht zuließen. Also mussten die in Dänemark wie in Deutschland Stefan Scheil Hans Meiser Der Krieg, der viele Dänen diese Aufgabe selbst lösen - aktuellen Themas. Fünf plus Zwei Gescheiterte Friedens- Väter hatte und sie lösten sie. Die europäischen National- initiativen 1939-45 Der Autor belegt: Es war eine In “Auf Führerbefehl in Dänemark” staaten, die Weltmächte und Der Verfasser schildert mehr ganze Anzahl von Staaten, die die vereinte Entfesselung des als 50 Versuche und deren den Zweiten Weltkrieg angezet- zeigt Arne Gammelgaard - wohl die Geb., 247 Seiten Zweiten Weltkrieges Scheitern und benennt die telt haben. Geb., 4. Auflage, € größte dänische Kapazität zu diesem Best.-Nr.: 5173, 35,00 Kart., 2. Aufl., 533 Seiten Gründe dafür. Kart., 300 Seiten 600 Seiten, mit zahlr. bb. Best.-Nr.: 2700, € 34,80 Best.-Nr.: 3619, € 19,50 Best.-Nr.: 2261, € 34,00 gesammelt und der Nachwelt bewahrt. Eine zauberhafte Hörbuch CD Reise ins alte Ostpreußen! NEU! CD CD Hörbuch Schrecklichen CD NEU! durch den Körper; aber es war schön, sehr schön!“ Oberst a.D. Hajo Herrmann Lieder, die wir Göring im Kreuzverhör Alte Sagen aus Ostpreußen Erinnerungen eines deut- Die Geschichte der einst sangen Der ehemalige deutsche führen in das Zauberland der schen Fliegeroffiziers Deutschen 16 Lieder der deutschen Reichsmarschall und Kindheit und sind eine liebe- Der Jagd- und Kampfflieger Das Hörbuch zeichnet ebenso Landser: Ein Heller und ein Oberbefehlshaber der 64 Seiten, Format: Matthias Matussek volle Erinnerung an die berichtet über die Ereignisse vor pointiert wie kompetent die Batzen, Wildgänse rauschen Luftwaffe im Kreuzverhör den Albert Kesselring 14 x 21 cm, Reprint der Wir Deutschen Heimat. Aus 29 verschiedenen und während des Zweiten Entwicklung Deutschlands von durch die Nacht, Infanterie, Fragen seines Verteidigers Soldat bis Originalausgabe von 1924, Warum uns die anderen gern Orten Ostpreußens sind diese Weltkrieges in exponierten seinen Ursprüngen bis in die du bist die Krone aller Dr. Stahmer zum letzten Tag 29 Sagen, 5 Abbildungen haben können. Geb., 352 Seiten zauberhaften Erzählungen € Stellungen. Gegenwart nach Waffen, Argonnerwald um 3 Audio-CDs, Lebenserinnerungen Best.-Nr.: 4801, 9,95 Best.-Nr.: 5569, € 18,90 Laufzeit:138 Minuten, 2 CDs 3 CDs, Laufzeit: 180 Minuten Mitternacht, u.a. 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Dönitz im Kreuzverhör Der Zweite Der Krieg der viele Beliebte Traditions- 3 Audio-CDs, Dreißigjährige Krieg Väter hatte und Parademärsche Laufzeit: 180 Minuten Welche Ziele aber können es Das vorliegende Hörbuch zeichnet Fridericus-Rex- In Nürnberg vor Gericht wert sein, die europäischen die dramatischen Entwicklungen Grenadiermarsch, Großer gestellt, verteidigte sich Karl Vorname: Name: Nationen in zwei blutigen der letzten Tage vor Kriegsbeginn Zapfenstreich und Dönitz gegen alle Vorwürfe, Jürgen Roth Straße/Nr.: Telefon: Kriegen gegeneinander auf- minutiös nach: hier erfahren Sie, Nationalhymne, 15 Märsche er und die Deutsche Deutschland-Clan marschieren zu lassen? was den „ersten Schüssen“ des gespielt vom Kriegsmarine hätten sich Deutschland im Griff einer PLZ/Ort: Dieses Hörbuch klärt auf... 1. Sept. 1939 vorausgegangen ist. Heeresmusikkorps der Kriegsverbrechen zuschulden korrupten Elite. 2 CDs, Laufzeit: 145 Minuten 2 CDs, Laufzeit: 145 Minuten Bundeswehr kommen lassen. Geb., 256 Seiten Best.-Nr.: 5337, € 14,95 Best.-Nr.: 5180, € 14,95 Best.-Nr.: 5609, € 12,90 Best.-Nr.: 5656, € 19,95 Best.-Nr.: 5505, € 19,90 Ort/Datum: Unterschrift: Weitere aktuelle Angebote finden Sie auch in unserem Internetshop www.preussischer-mediendienst.de 24 Nr. 33 – 19. August 2006 PANORAMA

MELDUNGEN ZITATE

Evolution? Viele Die „Hannoversche Allgemei- ne“ vom 14. August zieht Lehren junge Engländer aus der Grass-Affäre: sind skeptisch „Gerade der Fall Grass kann die Nachgeborenen lehren, eine Spur London – Einer neuen Untersu- weniger selbstsicher zu sein, chung zufolge glauben nur 56 wenn es darum geht, sich selbst Prozent der britischen Schüler an auf der richtigen Seite zu wähnen. die Evolutionstheorie, 30 Prozent Mit Gut und Böse könnte es mög- meinen, daß Gott oder ein ande- licherweise nicht so einfach sein, res höheres Wesen die Welt wäh- wie mancher es sich über seinen rend der vergangenen 10 000 Jah- Geschichtsbüchern so ausmalt.“ re erschaffen habe. Bei den jun- gen Muslimen ist die Evolutions- Der Autor Wolf Lotter beleuch- theorie besonders schlecht ange- tet in der „Welt“ vom 15. August, kommen. die Gründe, warum sich soviele hinter Günter Grass stellen:

Haft für falsches „Ist Grass nach dem Outing noch der, der er vorher war? Sei- Geständnis ne Reinwäscher sagen: Selbstver- ständlich. Es zeuge geradezu von Luzern – Dem 27jährigen seiner moralischen Größe, daß er Schweizer Marco Sch., der erst be- sich – ohne Not – seine Vergan- hauptet und dann widerrufen hat, genheit aufgebürdet hätte. Die in Potsdam den Deutsch-Äthiopier Verteidiger können auch gar nicht Ermyas M. geschlagen zu haben, anders. Alles andere würde näm- droht jetzt die Strafverfolgung lich bedeuten, daß die Lufthoheit wegen „Irreführung der Rechts- über die Frage, wer zu den Guten pflege“. Der bekennende Neonazi »Wie gesagt … ab-so-lut keine Flüssigkeiten an Bord!« Zeichnung: Götz Wiedenroth oder zu den Bösen gehört, flöten- hatte sich in die Ermittlungen ge- geht. Dies aber ist die Geschäfts- gen andere Verdächtige einge- grundlage der Moralisten, die mischt und vorgegeben, er sei der Grass so wesentlich geprägt hat.“ Schuldige – möglicherweise aus Geltungssucht (PAZ berichtete). Der Züricher „Tages-Anzeiger“ Er bleibe in Luzern in U-Haft, bis In der Pfütze vom 14. August attestiert Grass alle Fragen geklärt sind, so ein Selbstgerechtigkeit: Sprecher der Kantonspolizei. Die Elite der obersten Guten muß mit ansehen, wie einer der Ihren in die Masse der „Er hat Schuldige und Unschul- ANS ECKEL dige über Jahrzehnte hinweg mit Gemeinen stürzt – das macht Angst / Der Wochenrückblick mit H H diesen Fragen (zur NS-Zeit) kon- frontiert. Er hat beurteilt und ver- ZUR PERSON as ist bloß mit diesem derer Leute Nasen bohren. All die vor den Richtsprüchen der ober- kommnisse“ in sein Tagebuch, da- urteilt. Sein eigenes Verhalten Jahrhundert los? Die schönen Ehrungen, die ihm einst sten Guten, dann ist es um deren bei stand das königliche Regiment nahm der Scheinmoralist aber W scharfen Konturen, die überreicht wurden, sind von dem Herrschaft geschehen. Dann gilt bereits seit dem Morgen jenes Ta- aus.“ Gekommen, uns bis vor wenigen Jahren festen selben Matsch entstellt, den er am Ende gar noch das Gesetz des ges in hellen Flammen. Grass Halt und Vorurteil gaben, schmel- selbst über Jahrzehnte gegen die „gleichen Rechts für alle“, statt wiederholte in dem „FAZ“-Inter- Der Historiker und Terro- um zu gehen zen dahin wie Butter an der Son- Bösen geschleudert hatte. Etwa des Gutdünkens des selbsterwähl- view unverdrossen noch einmal rismus-Experte Walter Laqueur ne. Das 20. Jahrhundert hatten gegen Kanzler Kohl, als der vor 21 ten Moral-Adels. Jeder könnte seine moralischen Todesurteile analysiert in der „Welt“ (11. Au- ein politi- wir glasklaren Blicks verlassen. Jahren in Bitburg stand, wo auch womöglich jedem widersprechen, gegen Kiesinger („ehemaliger gust) die Terrorgefahr in England: Ssches Amt Wir wußten, wer die Guten waren 49 Waffen-SS-Männer ihre letzte wie es ihm gerade gefällt und die Groß-Nazi“) und Adenauer tritt Miloslav und wer die Bösen, und die Guten Ruhe gefunden hatten. Nun erfah- goldene Regel des Moralistenregi- („grauenhaft“) – ganz so, als säße „In gewisser Weise rächt sich Vlcek mit dem und die Bösen wußten das auch. ren wir, daß es nur einem Zufall mes – „Wenn zwei das gleiche sa- er noch auf dem erhabenen Rich- Englands Toleranz. Es rächt sich, Versprechen an Deshalb konnten die Guten die zu danken ist, daß Grass nicht mit gen, ist es noch lange nicht das- terstuhl. Die „Verdrängung der daß man im Laufe vieler Jahre zurückzutreten. Bösen belehren und beschimpfen, 17 der 50. Verfemte wurde. selbe!“ – wäre außer Kraft. Vergangenheit“, die er für das ek- den Ideologen des Dschihads Diese bizarr an- ohne daß sich die Bösen ernsthaft Wäre er doch wenigstens einer Bislang war es zum Beispiel ein lige, alles überziehende Grund- freie Hand gelassen hat. Das ist mutende politi- darüber beschwerten, was den von den „Verdächtigen“ gewesen, gewaltiger Unterschied, ob Gün- merkmal der ersten 20 Jahre für die Regierung eine Enttäu- sche Lage für Tschechiens neuen Belehrer- und Beschimpferberuf so ein Ausgestoßener oder Ge- ter Grass einen konservativen Po- Bundesrepublik hält, prangert er schung, denn kein anderes Land Parlamentspräsidenten verwun- enorm erleichterte und überaus miedener wie Martin Walser bei- litiker beschimpfte oder ein kon- auch dann noch an, als er sich hat sich so bemüht, auf die Be- dert in Tschechien kaum. Zwei erstrebenswert machte. spielsweise. Dann könnten die servativer Politiker den Grass. Der selbst als großen „Verdränger“ dürfnisse dieser Gemeinschaft Monate nach der Parlamentswahl Wer es in der Branche weit nach Guten jetzt laut „Aha!“ rufen, ein Politiker hatte sich da nämlich ei- entlarvt. Das hat schon wieder einzugehen. Die BBC hat gerade wurde das Patt der Parteien dank oben schaffte, wurde sogar gut „Ewiger Mahner ner Art verbaler was! eine Umfrage veröffentlicht, nach seines ungewöhnlichen Antritts bezahlt und überdies ob seiner und Warner“ Bücherverbren- Kann aber noch übertroffen der eine erhebliche Minderheit aufgebrochen. politischen Reinheit und seines könnte den Arme Grass-Jünger: nung schuldig werden: Gregor Gysi verteidigt innerhalb der britischen Musli- Sozialdemokrat Vlcek gibt den Muts gepriesen: Moralischer Richtspruch fäl- Wie immer, wenn ein gemacht, die an Grass, der die DDR bekanntlich me, bis zu 30 Prozent, Attentate Parlamentschef auf Abruf, um ei- Ruhm und finanzieller Reichtum len und die Lö- gewisse „Kapitel als „komode Diktatur“ weich- rechtfertigen. Unter der muslimi- ne Minderheitsregierung zu er- waren dann eins – wann gab es wen loslassen. Herrscher fällt, trifft der deutschen zeichnete, mit einer wahrhaft schen Jugend ist der Prozentsatz möglichen. Verfassungsauslegung das schon in der Geschichte? Fortschrittliche Geschichte“ ge- bahnbrechenden Theorie, die noch größer.“ auf tschechisch: Nachdem sechs Um ihre hervorgehobene Stel- Kabarettisten es seine Fußtruppen mahnte und al- weit über dem öden Gemoser von Versuche gescheitert waren, lung zu bewahren, achteten die hätten ihre grelle am härtesten len Abscheu den angeblichen „Motiven“ der Vlceks jetzigen Posten zu beset- Guten darauf, daß nur ausgewähl- Freude an „SS- wehrt war. Im Kritiker steht: Das „Klima der zen, kommen die Parteien mit der tes Personal in die eigenen Reihen Günter“. umgekehrten westdeutschen Nachkriegsgesell- einmütigen Wahl des wenig be- aufstieg. Auch innerhalb des Stan- So liegen die Dinge aber nicht. Fall hatte sich hingegen das Ge- schaft“ sei verantwortlich, daß kannten 45jährigen (174 von 200 des herrschte eine geordnete Hie- Die Elite der Guten muß entsetzt wissen eines ungequemen Den- Grass sich nicht zu seiner kurzen Der Allerwelts- Stimmen) lediglich Neuwahlen rarchie, an deren Spitze Leute mitansehen, wie einer der Ihren kers aufgebäumt gegen bedenkli- Waffen-SS-Zugehörigkeit bekannt zuvor. Vlcek verspricht, er werde standen, welche Titel wie „Das strauchelt und von den eigenen che Tendenzen. habe. Der Literat muß laut Gysi Faschismus zurücktreten, bevor er auch nur Gewissen der Nation“ oder „Ewi- Anmaßungen stranguliert wird. Wie immer, wenn ein Herrscher nämlich gefürchtet haben, daß ansatzweise einen Politiker mit ger Mahner und Warner“ trugen. Das macht Angst. Wie schnell das stürzt, trifft es seine Fußtruppen „ihn die Falschen vor Verurteilun- der Regierungsbildung beauftra- Die Ehrungen steckten sie, die Be- gehen kann! besonders hart. Wie oft ist man gen in Schutz genommen“ hätten. Jetzt hat es gar der Schorsch gen könne (das sieht die Verfas- sten der Guten, sich entweder Behutsam versuchen einige der mit Grass vorneweg in die Gysi! Du bist ein Genie! Das ist entdeckt, sung eigentlich vor). So hätten die gegenseitig ans Revers oder die obersten Guten die Wogen zu Schlachten des moralischen Ver- unbezweifelbar die eleganteste das Wort, das ominöse, Parteien theoretisch noch drei ergebene Masse der unteren Gu- glätten und ihren Standesgenos- nichtungskrieges gezogen? Und Version von „Und grüß mich nicht das seit Jahrzehnten Bürger weitere Versuche frei, eine Koali- ten verlieh sie ihnen unter an- sen zu retten. Ralph Giordano et- nun? Spontan denkt man natür- unter den Linden“, die wir seit schreckt tion zu bilden. dächtig-ehrfürchiger Verbeugung. wa oder Wolfgang Thierse sind lich an einen Gegenangriff, wie langer Zeit vernommen haben. und heute praktisch alles deckt Die Verfassungsbeugung wurde Wobei jeder der Jubler leise hoff- verzweifelt bemüht, Grass im Strasser ihn vorführt, damit die Also: Weil Grass damals durch ein als Synonym fürs Böse: notwendig, weil der eigentliche te, irgendwann von einem der Olymp zu halten. Der Präsident Gut-Böse-Verteilung erhalten Bekenntnis optisch in die Nähe Wahlsieger, die konservative ODS, Großen als Dank für die Schlei- der Schriftstellervereinigung bleibt. Nicht der überführte Lüg- jener Leute geraten wären, die er Da nannte dieses Geisteskind und ihre Wunschkoalition (mit merei selbst in den Areopag gebe- P.E.N. Deutschland, Johano Stras- ner ist der Überltäter, sondern die, moralisch fertigzumachen suchte, und Boss der Moralisten Christdemokraten und Grünen) ten zu werden. Dann hätte man es ser, reitet eine Entlastungsattacke: welche ihm die jahrzehntelange mußte der Politautor seine Bio- die Leute, die ihm schlicht und lind genauso viele Sitze im Parlament geschafft. Da wollten dem Grass wohl einige Heuchelei vorhalten, weil sie das graphie ein wenig ummöblieren. seit langer Zeit zuwider sind, hat wie Kommunisten und Sozial- Günter Grass saß am Kopfende „etwas heimzahlen“. nämlich aus niederen Motiven Sonst hätten seine Urteile wo- islamische Faschisten! demokraten zusammen. Bis vor der edlen Tafel. Er war so gut, daß Giordano, Thierse oder Strasser machen. Nicht gerade eine intelli- möglich an Zerstörungskraft ein- kurzem erschien daher auch ein selbst seine finstersten Bösartig- spüren jenes Unwohlsein, das vor gente Strategie, aber immerhin gebüßt. Wahrheit? Das Ergebnis Faschisten, wie man sehen kann, „Bündnis der Verlierer“ möglich – keiten noch überstrahlt wurden über 200 Jahren schon die ge- ein probates Allzweckmittel, da muß stimmen! sind immer bloß die andern – deren erklärtes Ziel wäre es gewe- von seiner makellosen Aura. krönten Häupter Europas durch- sich Täter- und Opferrolle damit Gysi gibt einen Schnellkurs dar- das heißt, Faschist ist jedermann, sen, die Privatisierungen seit der Vergangene Woche verließ er fuhr, als sie den Kopf ihres Pariser ganz und gar beliebig verteilen in, wie Kommunisten Politik und es kommt nur auf den Wende weitestgehend rückgängig uns. Wie wir meinten, nur kurz, Vetters in den Korb plumpsen sa- lassen. Wie die meisten Allzweck- Moral über alle erdenklichen Standpunkt an, zu machen – ein Horrorszenario. um einer Zeitung ein Interview zu hen. mittel ist es allerdings nicht sehr Widersprüche hinweg in eine für und der pflegt auch zu wandern. Nun könnte Vlcek in die Ge- geben. Ein entsetzlicher Irrtum. Das Verheerende an solchen zielgenau und verpufft bisweilen. sie nützliche Konstellation brin- schichte des Landes eingehen: Zurück kam nicht der große Vorgängen ist ja, daß der Pöbel Das scheint diesmal passiert zu sein. gen. Wenn es um Agitprop geht, Doch wer hat schuld? In meiner Unter seiner Schirmherrschaft Grass, sondern ein Wicht. Statt die Angst vor seinen Zuchtmei- Grass selbst brauchte wie der haben die Dunkelroten halt einen Sicht wird die ODS versuchen, eine wieder Platz zu nehmen auf sei- stern verliert, wenn er plötzlich tragische König von Frankreich Sinn fürs Praktische, der sie im- ist’s leicht zu statuieren: Minderheitsregierung zu schmie- nem Thron, rutschte er in einem erkennt, wie zerbrechlich deren eine Weile, bis er begriff, daß sei- mer auf der „guten“ Seite ankom- Benito schlampte bei der Pflicht den. Vielleicht kommt aber alles Schuß von der Spitze in die Pfüt- Macht in Wahrheit ist. Somit er- ne Herrlichkeit abrupt kollabiert men läßt. Wenigstenes bei ihnen und ließ sein Movimento nicht auch ganz anders und den Tsche- ze, wo die häßlichen kleinen schüttert Grass’ Fahrt in den Or- ist. Ludwig XVI. kritzelte am halten die Regeln des 20. Jahr- als Marke registrieren! chen steht ein politisch heißer Schmutzfinken hocken, die so kus das ganze Gefüge. Denn wenn Abend des 14. Juli 1789 so etwas hunderts noch. Sonst aber sieht Herbst bevor. SV gern mit Dreck werfen oder in an- der Pöbel keine Angst mehr hat wie „Keine besonderen Vor- es eher schlecht aus. Pannonicus