tsvaktuell Die Infozeitschrift des TSV e.V. Nr. 2 - Februar 2010 www.tsv-aitrach.de

Die Narren sind los Seite 3

Von der Fastnacht über den Fasching zur Aitracher Fasnet Seite 4

Die Entstehung der Roiweible- Maskengruppe Seite 8

Die Entstehung der Maskengruppe „Kellaweibla“ Seite 11

Die Zeit nach 1969 Seite 13

Zurückgedacht Seite 13

Aitracher Prinzen- paare von 1961 bis heute Seite 15

Die Aitracher Zunftmeister Seite 19 Inhalt

Flyer • Plakate • Prospekte • Broschüren Geschäftsdrucksachen • Drucksachen aller Art [email protected] Vorwort

nsere zweite Ausgabe widmet sich der Fasnet und dabei insbesondere unserem 40-jährigen Jubiläum der „Narrenzunft U Roiweible“ im vergangenen Jahr. Es finden sich im Heft u.a. wieder interessante Bilder und Beiträge von unserem Ehren- mitglied Franz Weishaupt und unserem Ehrenvorsitzenden Hans Katzenberger. Die durchweg positive Resonanz auf die erste Ausgabe des TSV Infoheftes im Oktober 2009 hat die Mitarbeiter am Heft motiviert, ihre sehr gute Arbeit fortzusetzen. Die Mischung aus Ak- tuellem und Historischem findet Interesse. Die aufwändige Gestaltung und der Druck sind nur möglich durch überdurchschnittliches ehrenamtliches Engagement und natürlich auch durch die Firmen, die durch ihre Anzeige die Druckkosten tragen. Auch die jetzt laufende Fasnetsaison 2010 ist in dem Umfang nur möglich, weil sich wieder viele Mitglieder bereit erklären, ihre Freizeit zu opfern und sich selbstlos in den Allgemeindienst zu stellen. Der Verein sieht sich jährlich steigenden Kosten gegenüber. Die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages ab 2010 geht auf in höheren Unterhaltungs-, Betriebskosten und Verbandsbeiträgen. Um weiter investieren zu können, braucht der TSV Einnahmen aus Veranstaltungen. Ich wünsche uns deshalb eine erfolgreiche närrische Saison, sowohl wirtschaftlich wie auch im Umgang miteinander. Gewinner ist in jedem Fall das Ehrenamt, das für den Impressum TSV, aber auch für die Gemeinde Aitrach sehr wichtig ist. Herausgeber: TSV Aitrach e.V. Ich verbleibe deshalb mit dem närrischen Gruß „ No it hudla – Ofanudla“. Inhaltlich verantwortlich: Manfred Euer Saitner, Andreas Müller, Max Schenk Manfred Saitner, 1. Vorsitzender

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2 | Ausgabe 2 Februar – 2010 Die Narren sind los Kurz erwähnt... eim Narrensprüngle am B 09.01.2010 in Oberhausen star- tete die diesjährige Fasnetssaison in die ers- te Runde. Treffpunkt des kurzfristig einbe- rufenen Umzuges war um 15:00 Uhr bei Getränke Hauser Waizeneggers im Hof. Ganze vier Grup- seit 01.01.2010 haben wir mit der Fir- pen fanden sich am Aufstellungsplatz ein. ma Getränke Hauser aus einen neuen Hauptsponsor. in fünf Reihen am Umzugsweg von Wai- zeneggers zu Schenks, um das Spektakel Meckatzer Löwenbräu zu erleben. Dort angekommen ging es Ebenfalls seit . . werden auf mit Ofennudeln, Glühwein und weiteren 01 01 2010 dem Sportgelände Biere von Me- Köstlichkeiten in die zweite Runde. Bei ckatzer Löwenbräu ausgeschenkt. Pennerfeuer, Schneebar und Musik wurde Auch bei den Fasnetsveranstaltun- bis in die Nacht gefeiert was das Zeug hält. gen haben wir uns für die Köstlich- Einzig das Wetter setzte dem Treiben ein keiten aus dem Allgäu entschieden. Ende, da die frostigen Temperaturen für eingefrorene Tische und Getränke sorgte sodass auch die letzten Partygäste um Ver- Neben den beiden Maskengruppen, den anstaltungsleiterin Uschi W. * den Heim- Roi- und Kellaweibla starteten weg antreten mussten. an Nummer Eins das Prinzen- paar mit Prinzessin Karina und Prinz Bernd sowie an Nummer Jugend-Hallenturnier Vier der mobile Umzugsschrei- Von 22. - 24.01.2010 fand das traditi- er Boris Bernardi mit seinem onelle Hallenturnier mit 44 Jugend- Megafon. Mit insgesamt 20 mannschaften statt. Auch in diesem Teilnehmern fand der bis dato Jahr schnitten die Aitracher Jugend- größte Umzug statt, den man Mannschaften mit guten Ergebnis- in Oberhausen je gesehen hat- sen ab. Ein herzlicher Dank geht an te. Trotz eisiger Temperaturen die Spnosoren: Klaus Multiparking, drängten sich die Zuschauer Otto Birk, Edeka Knestele, Kunz Me- tallbau, Bäckerei Wirbel, Reisacher * Name wurde von der Redaktion nicht geändert Heizungsbau und an die Sparkasse für die Finanzierung der Pokale. Ein weiterer Dank allen ehrenamt- lichen Helfern sowie den Schieds- richtern und der Gemeinde für die Überlassung der Turnhalle.

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Ausgabe 2 Februar – 2010 | 3 Von der Fastnacht über den Fasching zur Aitracher Fasnet von Hans Katzenberger unter Zuhilfenahme der Vereinsprotokolle

chon vor Gründung des Turn- anfänglich gutem Erfolg verflachen S vereins wurde von sporadischen die Veranstaltungen jedoch wieder. Umzügen und Narrentreiben erzählt. Dafür beginnt das Narrentreiben Diese waren weniger organisiert, sondern auf der Straße. Allen voran Otto wurden spontan von einzelnen Personen Wirbel mit seiner „Horex“ (deut- durchgeführt. So ist z.B. 1913 von einem sche Motorradmarke, d. Red.) Wagen mit Riesenfernrohr und dem Ster- - dahinter die maskierten Buben nengucker auf den Halley´schen Kometen und Mädchen seiner Turnabtei- die Rede. lung. Der Umzug geht vom Röss- Erst nach Gründung des Turnvereins le zum Hirsch. 1920/1921 sind in den Protokollen regel- In den kommenden Jahren mäßige Bälle mit Einlagen im Gasthaus wird der Umzug durch originelle Fußball- „Zum Rössle“ schriftlich festgehalten. Der gruppen und kleine Gefährte bereichert. Ball am 31.01.1921 musste auf Grund des Immer ließen sich Hans Buchmeier, Karl großen Andrangs zweimal wiederholt wer- Münsch und einige andere etwas einfallen. den. 1931 1953 Interessant ist ein Hinweis aus diesem Jah- Der Umzug entfällt wegen strenger Kälte. Der Beginn der Fastnacht re, wonach der Umzug in diesen Jahren Auch die Bälle sind schwach besucht (das 1922 immer am Fastnachtsmontag stattfindet. gesamte Programm besteht aus einem Kro- Ein Umzug mit originellen Fastnachts- Es schreibt der Chronist: „Schönes Pro- kodil, das am Boden entlang kriecht!). gruppen und Wagen wird organisiert. gramm bei sehr gut gefüllter Halle.“ 1954 Gleichzeitig findet erstmals in der von 1934 Beim Umzug sticht besonders der Um- Papierfabrikant Hermann Krumm gestif- Nach dem Zusammenschluss des Turnver- zugswagen „Panzer-Kreuzer Blank“ ins teten Turnhalle in Marstetten der Turner- eins mit dem Fußballclub findet der erste Auge. Die nächsten Jahre sind für den ball statt. Zum Tanz spielt das Memminger gemeinsame Ball statt. Verein sehr schwierig. Wie ein Blick in Streichorchester. das Kassenbuch zeigt, herrscht notorischer 1923/1924 Die Fastnacht im Krieg Geldmangel. Die Fastnachts-Veranstaltungen entfallen 1935-1939 aus politischen Gründen aus. Außer einem Die örtlichen Vereine bekommen zuse- Dekoration der Halle Ball 1924 im Gasthof „Löwen“ finden in hends Schwierigkeiten - die Behörden 1956 den nächsten Jahren die Bälle des Turnver- mischen sich ein. Alle Veranstaltungen Das Programm soll durch verschiedene eins in der Halle statt. müssen über die Organisation KdF („Kraft Einlagen attraktiver gemacht werden. Hu- 1927/1928 durch Freude“) angemeldet und durchge- bert Leonhard hat manch gute Einfälle, In einem Protokoll des Jahres 1927 ist führt werden. z.B. wird die Halle aufwändiger dekoriert festgehalten: „Anständige Masken sind 1939-1945 sowie die Decke mit Papierbahnen und die erwünscht.“ 1928 herrscht großer An- Die Kriegsereignisse bringen die Fast- Wände mit Goldbordüren behängt. Alois drang. Die Halle platzt aus allen Nähten. nachts-Veranstaltungen dann endgültig Föhr bemalt die Bühne mit Südsee-Moti- 1927 und 1928 hält der Fußballclub einen zum Erliegen. ven und im Programm tritt Hans Buch- Bürgerball im Rössle ab. In diesen Jah- 1948 meier mit einer Kuh auf, die auf der Bühne ren machen sich der Turnverein und der Der Verein erhält von der künstlich befruchtet wird. Fußballclub mit eigenen Veranstaltungen Besatzungsmacht wieder Konkurrenz. die Lizenz zum Sport 1929 Treiben. Für das Narren- Trotz grimmiger Kälte mit -30°C findet Treiben zeigt dagegen ein sehr schöner Umzug mit einer großen niemand Interesse. „Turnerhochzeit“ statt. Beim Kehraus sind 1950/1951 aufgrund der Kälte jedoch nur wenige Erst jetzt erinnert man Gäste anwesend. sich an die alte Tradi- 1930 tion des Narren-Trei- Es gibt Streit um die Musik - die Musik- bens. Es werden Bälle kapelle ist zu teuer! Schließlich wird das am Fastnachts-Sams- Streichorchester aus Memmingen mit ei- tag und zum Kehraus ner Gage von 11 Mark engagiert. durchgeführt. Nach

4 | Ausgabe 2 Februar – 2010 Beim Umzug ist vor allem die Altwei- 1962/1963 ber-Mühle zu erwähnen. Leider bricht sich Der Verein scheint vor Alois Föhr auf dem Weg zum Umzug in einem großen Problem Treherz den Fuß. zu stehen, denn die 1958 örtliche Gastronomie Der Hallenzustand wird nun immer lehnt die Bewirtung in schlechter und die sanitären Anlagen las- der Halle ab. Der Ver- sen Einiges zu wünschen übrig. Aufge- ein nimmt diese Her- hängte Strohmatten sollen die Schäden ausforderung jedoch verbergen und die Malkunst von Alois an und beschafft sich Föhr ist ebenfalls wieder gefragt. Verschie- Geschirr, Gläser, Be- dene Anschaffungen, z.B. die Reparatur stecke etc. (diese Akti- der Vereinsfahne und des Hallendaches so- on wird zum Teil von Paul Merk wie der Einbau ei- und Huber Leonhard vorfinanziert). Aus nes Warmluftofens den anfänglichen Schwierigkeiten wird am wieder zruck - hau ruck“ angedacht. Auch durch Hubert Le- Ende ein optimaler Erfolg! In den folgen- Burggeister und Burgfräulein sowie Sym- onhard, bescheren den Jahren erlebt der Umzug einen riesi- bolfiguren wie Illergeister oder Griesbohle dem Verein nega- gen Aufschwung. Zu den einzelnen Akteu- werden erörtert. Über diverse Diskussio- tive Zahlen. Infol- ren und Gruppen gesellen sich durch die nen in der Vorstandschaft kommt man je- ge der Finanznot Unterstützung der Aitracher Betriebe tolle doch nicht hinaus. wird sogar über Wagen, die den Umzug zum Highlight in die Auflösung der der näheren und weiteren Umgebung ma- Neubau einer Festhalle Fußballmann - chen. 1968 schaft diskutiert. 1964 Die Gemeinde baut eine neue Festhalle. Das Programm Der Faschingsverein Amendingen ist zu Dies ist für den Verein wie ein Lottoge- ist aber dennoch Gast beim Sportlerball. Kontakte zur ale- winn, denn der Zustand der alten Halle ein voller Erfolg, auch die mannischen Fasnet können in dieser Zeit „bei der Gerbe“ wird immer schlechter: auswärtigen Gäste sind begeistert. mit den Zünften aus Leutkirch, Isny und die Bühne brach beim Balla-Balla tanzen Am Rosenmontag wird deshalb eine weite- geknüpft werden. ein und musste mit Balken abgestützt re Veranstaltung eingeplant. 1966/1967 werden. Die Fenster wurden mit Brettern 1960 Es werden vermehrt Überlegungen hin- vernagelt. Dies alles tat jahrelang der Bom- Der Umzug hat mittlerweile eine beacht- sichtlich einer Maskengruppe angestellt. benstimmung keinen Abbruch. Schließ- liche Größe erreicht lich brannte die Halle durch und man kassiert pro zündelnde Kinder - zur all- Person erstmals 50 gemeinen, heimlichen Freu- Pfennig, was einen de - ab. ansehnlichen Betrag 1969 in die Kasse spült. In der neuen Festhalle kön- Walter Leitermann nen die ersten Veranstal- organisiert die erste tungen abgehalten werden. Garde mit sechs jun- Dekoration und Programm gen Mädchen. Am Fa- werden nun jedes Jahr zu schings-Sonntag findet einem Höhepunkt für die ein großes Fußballspiel gesamte Umgebung. Die schwarz gegen weiß Bälle sind grundsätzlich statt. Die Gäste kom- ausverkauft: die Besucher men mit dem Zug aus (aus dem gesamten Allgäu, Richtung Memmingen ganz Oberschwaben bis aus an und werden von Ulm, ja sogar mehrmals aus Karl Schreiber auf Eng- der Pfalz) stehen stunden- lisch begrüßt und un- lang in der Kälte an, um Karten zu erhal- ter großem Tamtam mit der Musikkapelle ten. Um Entspannung vor den Eingängen zum Sportplatz geleitet. Gustl Engeser und Hans Katzenberger zu erzielen, wird ein Vorverkauf einge- 1961 treffen sich mit Karl Waizenegger und führt. Auf Anregung von Otto Wirbel und un- Adalbert Gmeinder, um zu diskutieren, ob 1968/1969 ter der Leitung von Bruno Vetter kommen aus der Flößerei etwas zu machen wäre. Als Der Verein erhält die ersten Einladungen Prinzenpaar und Elferrat dazu. Narrenruf ist der Flößerspruch „Jockerle für Prinzenpaar, Garde und Elferrat zu sperr“ oder „Von Aitrach nach Ulm und den Bällen in Kronburg, Memmingen und

Ausgabe 2 Februar – 2010 | 5 . Bei den Besuchen werden auch In Anspielung auf ausgewählte Programmpunkte vorgeführt, die mit Rosshaaren z.B. ein hinreißendes Männerballett. In gefüllten Rohrnu- den 70er Jahren kann der Verein den vielen deln würde das pas- Einladungen nach Memmingen, Bad Grö- sen. nenbach, Ottobeuren, Buxheim, Stein- heim usw. kaum mehr Folge leisten. Alemannischer Narrenring – Das Roiweible – No it hudla - Ofanudla! Aus Fasching Als Franz Weishaupt 1968 als Lehrer wird Fasnet nach Aitrach kommt, engagiert er sich Im Sommer gleich im Sportverein und hört von den 1969 findet in Bemühungen hinsichtlich einer Symbolfi- Dornbirn die gur für die Fasnet. Er ist sofort Feuer und Gründungs-Ver- Flamme! Nach mehreren vergeblichen An- sammlung eines sätzen stößt er in den „Allgäuer Sagen“ von Narrenringes der Hermann Endrös und Alfred Weitnauer Vereine statt, die nicht auf ein hässliches, hinterhältiges Weib vom in den elitären „Schwäbisch-Alemanni- Waldrand bei Eschach: aus dem „Weib- schen Ring“ zugelassen werden. Durch den ter ist Horst Bäckert aus Lindau. Erst nach le vom Rui“ wird schließlich das „Roi- Kontakt zum Leutkircher Präsidenten Co- Rücksprache im Verein tritt Aitrach dem Weible“. Bei einer Vorstandssitzung geht lumban Steinhauser können wir, vertreten Ring bei. Damit war es mit dem Fasching es dann auch um den Narrenruf, jeder soll durch Gustl Engeser und Hans Katzenber- vorbei und die Fasnet war geboren. sich bis zur nächsten Zusammenkunft Ge- ger, an dieser Veranstaltung teilnehmen. danken darüber machen. Franz Weishaupt Der „Alemannische Narrenring“ wird ge- Die ersten Masken bringt einen mit Begeisterung aufgenom- gründet. Erster Präsident wird Gerd Her- Der Holzschnitzer August Demeter aus menen Vorschlag mit zur Sitzung: „No it riegel aus Friedrichshafen, sein Stellvertre- Bad Wurzach modelliert aus Ton mehrere hudla - Ofanudla“. Masken, die er im Sitzungssaal des Rathauses vorstellt. Gustav En- geser, Hans Katzenberger, Hubert Leonhardt und Franz Weishaupt sind anwesend, als die Entwürfe immer wieder verändert werden. Schließlich werden dreizehn Mas- ken in Auftrag gegeben, wobei sich die Gemeinde mit 2.000 DM an der Anschaffung beteiligt. Der Kirchenmaler Hans Nußbaumer, Schwiegervater von Franz Weis- haupt, übernimmt dann die Ge- staltung der Masken. Die weite- ren werden dann von Alois Föhr bemalt. Um das Häs sollte sich Franz Weishaupt bemühen. Der erste Auftritt Erster großer öffentlicher Auf- tritt der Narrenzunft mit den Roi-Weible (damals noch mit Holzknechten und Hirtenbu- Erster großer Auftritt der Roiweible in Friedrichshafen am 30.1.1970 ben), Prinzenpaar, Garde und Zunftrat (nicht mehr Elferrat) Hästräger: Karl Aumann, Alfons Boser,sen. (Maskenführer), Hubert ist das große Narrentreffen Ende Haupt, Karl-Heinz Striegel, Hans-Peter Kummer, Matthias Wengenmayr, Januar 1970. Unser Prinzenpaar Herbert Kasper, Max Kunz, Eberhard Ludorff, Josef Herold, Josef mit Garde bleibt den „Obernar- Weltner, Gerhard Kirschner ren“ des Alemannischen Nar- Holzknechte: Guido Valle, Ede Müller, Andreas Dreier, Georg renringes jedoch lange Zeit ein Gebhart jun. Dorn im Auge, Zunftmeister Hans Katzenberger hatte im- Hirtenbuben: Stefan Sawtschuk, Herbert Schiele, Reinhold Herz

6 | Ausgabe 2 Februar – 2010 mer wieder dagegen zu kämpfen. Die Aitracher Umzüge werden in den folgenden Jahren durch die Narrenzünf- te des Narrenringes mit ihren vielfältigen Maskengruppen bereichert. Trotzdem bilden die ideenreichen Wagen und Fuß- gruppen das Salz in der Suppe eines unter- haltsamen Umzuges. Dies wurde und wird auch weiterhin von tausenden Besuchern aus nah und fern honoriert und geschätzt. Trotz mancher Bestrebungen von inner- halb und außerhalb blieb die Narrenzunft immer im Turn- und Sportverein integ- riert - eine einmalige Konstellation in der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet. Später wird dann die offizielle Abteilung „Narren- zunft“ daraus. Die Gemeinde stiftet Masken - unter harten Auflagen. Hier der Originalbeschluß des Gemeinderates vom 27. November 1969 Gasthaus Rössle Hauptstraße 52 · 88319 Aitrach · Telefon 07565-9434171 Kroatische Grillspezialitäten vom Holzkohlegrill und deutsche Küche ցnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 14 Uhr und 17 bis 24 Uhr Samstag 1730 bis 24 Uhr Montag Ruhetag

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Ausgabe 2 Februar – 2010 | 7 Die Entstehung der Roiweible-Maskengruppe ....eine ganz persönliche Darstellung von Franz Weishaupt

um Schuljahr 1968/69 bin ich an lokalen Charakter. Im Ortsverzeichnis fand ich unter „Aichs- die Grund- und Hauptschule Ai- Schlossgeister gab es ja schon. Aber tetten“ die Geschichte „Das Ruiweible von Z trach gekommen und auch sehr weder damit, noch mit Vorschlägen wie Eschach“, die folgendermaßen beginnt: schnell im Sportverein gelandet. Mehr als „Griesbohle“, „Illergeistern“ und anderen “An den waldigen Gehängen entlang dem heutzutage wurden damals nahezu alle An- wollten sich die Verantwortlichen so rich- Rappenbach unweit Eschach bei Aichstet- gelegenheiten des närrischen Treibens im tig anfreunden. So gab Gustav Engeser, ten, besonders aber an der Riedener Ruine Vereinsausschuss beraten und beschlossen, damals Vorsitzender des TSV und Zunft- (Rain) und im Walde unterhalb Schnag- so dass auch ich als Abteilungsleiter der meister, die Order heraus, ernsthaft nach genberg ging früher das Ruiweible um. Leichtathleten unmittelbar damit zu tun einer Möglichkeit zu suchen. Dieses alte und hässliche Weib ....“ hatte. Mich interessierte die Sache irgendwie, Das wärs doch, - oder etwa nicht? und so begann ich mit meinen Nachfor- Nie hatte ich mich so gefreut, ein altes und Eintritt in den Narrenring schungen. hässliches Weib entdeckt zu haben, wie Im Sommer 1969 waren die Aitracher Was gab es nun an Geschichten aus der damals! Aber die hatte anscheinend auf Narren dem Internationalen Narrenring Gegend um Aitrach? - der falschen Gemarkung gespukt - schade, beigetreten, bzw. hatten diesen sogar mit- Einen ersten Hinweis erhielt ich auf die jammerschade! begründet. In diesem Zusammenhang sah sozialgeschichtliche Novelle von Gustav Mir ließ das keine Ruhe. man sich dann auch in der Pflicht, das Er- Zeile: “Der rote Hahn auf Burg Marstet- Schnaggenberg,...hatten wir nicht Schüler scheinungsbild der Narrenzunft mit dem ten“- Besorgt, gelesen, Fehlanzeige! aus Schnaggenberg bei uns an der Schule? zu vergleichen, was andere Zünfte aufzu- Weiter ging es mit „Allgäuer Sagen“, Ich wandte mich mit meiner Entdeckung weisen hatten. Zu den mehr karnevalisti- einer recht umfangreichen Sammlung, an unseren damaligen Rektor, Franz Gers- schen Elementen (Elferrat, Prinzenpaar herausgegeben von Hermann Endrös und ter. Dieser sagte mir, dass Schnaggenberg und Garde) sollte eine Maskengruppe Alfred Weitnauer. Hier fand ich zunächst zu unserer Gemeinde zähle, und darüber geschaffen werden,- möglichst mit einem einmal mit Bezug auf Aitrach die Ge- hinaus habe früher das Gebiet um Rieden schichte „Hirt verwandelt sich in einen zu Aitrach gehört. Auch Bürgermeister Stier“. Daraus hätte sich die Möglichkeit zu einer Stiermaske entwickeln können. Dem Ortsteil Mooshausen zugeordnet, entdeckte ich die Sage „Das Zwerglein mit dem Strauß“, die aber für unsere Zwecke keinerlei Ansätze enthielt. Das war’s dann wohl, stellte ich etwas resigniert fest und machte mich daran, die Stiergeschichte auf ihre Ausbaufähigkeit zu überdenken. Da gab’s ja schon die Isny- er Kühe, warum also keine Aitracher Stie- re? Man müsste sie ja bei Umzügen nicht unbedingt hintereinander laufen lassen. Mit Günther Aumann sprach ich seinerzeit darüber, wie und wo und zu welchen Kos- ten Stierfelle und Stierhörner zu beschaf- fen wären. Die Sagensammlung hatte mich zum Le- sen angeregt, und so fing ich rein interes- sehalber an,auch die überlieferten Geister- und Spukgeschichten benachbarter Orte zu lesen. Und damit war ich auf die richtige Spur Der Originalentwurf des »Roiweible« von Franz Weishaupt 1969 geraten. Ein weiterer Entwurf - auch so hätte das Roiweib aussehen können. 8 | Ausgabe 2 Februar – 2010 Karl Striegel bestätigte meine diesbezügli- lem einen verwirk-   che Anfrage: Im Jahre 1932 wurden die Par- licht sehen wollte:        zellen Rieden und Breitenbach für 14.000 Grünes Kopftuch, Reichsmark an die Gemeinde Aichstetten Jacke mit kleinen verkauft. Flicken in verschie-

Damit sah ich kein Hindernis mehr, die denen Brauntönen      Sagengestalt des „Ruiweible“ für unsere (als Hinweis auf den Ziele als Vorlage übernehmen zu können, Wald), roter Rock, bzw. zu dürfen. weiße, knielange 

Im Vereinsausschuss habe ich dann vor- Hose und grüne oder               getragen, was ich in der Angelegenheit in- blaue Kniestrümpfe. zwischen herausgefunden hatte und meine Der in der Sage er- Vorstellungen zur Umsetzung der Sage un- wähnte runde Filz-  terbreitet. Einerseits sollten wir so getreu hut fand von Anfang             wie möglich an der überlieferten Darstel- an wenig Zuspruch, lung bleiben. andererseits mussten auch da die technische    technische Probleme der Kostüm- und Ausführung gewisse Maskengestaltung berücksichtigt werden. Schwierigkeiten er-     !     Vom Charakter her sollte das Roiweible warten ließ.

das boshafte, verschmitzte, etwas hinter- Die Gestalt ist dann  hältige alte Weib aus der Sage wiedergeben, im wesentlichen keinesfalls jedoch mit irgendwelchem He- so umgesetzt wor-       "  !         xengehabe aufwarten. Dies war schon bei den. Zum Kopftuch der Fertigung der Maske eine verbindliche kamen dann noch    Vorgabe. Holzschnitzer Klaus Demeter jr. Hanfzöpfe dazu. Die  #   $ aus Bad Wurzach wurde beauftragt, Ent- Flickenjacke wurde würfe anzufertigen. Hans Katzenberger, in der Folgezeit mit % &  Hubert Leonhard, Gustav Engeser und ich wesentlich größeren Das Roiweibla-Lied - Musik und Text von Karl Münsch waren dann anwesend, als Demeter drei Stoffteilen bestückt, aus frischem Ton modellierte Modelle vor- der Farbbereich auf orange und grau er- zunächst einmal nach dem Text in den legte. Nach unseren Vorstellungen wurde weitert. Zur Ausstattung des Roiweible „Allgäuer Sagen“, wo das alemannische eine der Vorlagen schließlich zur endgül- gehörten auch ein Stock und eine Umhän- „ui“ benützt wird, also „Ruiweible“. Später tigen Version gestaltet. Es wurde die Ferti- getasche, in der die Maskenträger die in wurde aber dann die der Aitracher Mund- gung von 13 Stück in Auftrag gegeben. Die der Sage erwähnten Ofennudeln trugen. art näherliegende schwäbische Version mit farbliche Gestaltung der ersten Holzmas- In Anlehnung an die Erzählung sollten „oi“, also „Roiweible“, verwendet. ke übernahm mein Schwiegervater, Hans die Roiweible an Zuschauer Ofennudeln In der Fasnet 1970 traten die Roiweible Nußbaumer aus Leutkirch, seines Zei- verteilen, wobei ein Teil derselben aber mit erstmals in Erscheinung. Damals gehörten chens Kirchenrestaurator und engagierter Holzwolle gefüllt war. zur Maskengruppe auch noch eine Gruppe Narrenzunftler bei den Nibelgauern. Die Letztendlich fehlte noch ein passen- von Kuhhirten, Rosshirten und Holzfäl- weiteren Masken malte Alois Föhr entspre- der Narrenruf (siehe Rubrik »Zurückge- lern. Es sollte damit, der Sage folgend, eine chend der Vorlage. dacht«).“ Wechselbeziehung zwischen Masken und Für die Kostümgestaltung legte ich zwei Bei der Schreibweise richteteten wir uns Hirten/Holzfällern dargestellt werden. Entwürfe vor, von denen ich selbst vor al- Diese Zusatzgruppe wurde aber schon bald wieder aufgegeben. In der nachfolgenden Zeit hatte ich mit der Entwicklung der Maskengruppe ei- gentlich kaum noch etwas zu tun. Mit ei- ner Ausnahme: Zusammen mit einer Reihe von Leichtathleten/innen entwarf ich ei- nen „Roiweible-Tanz“, der nach dem von Karl Münsch komponierten „Roiweibles- Marsch“ aufgeführt werden konnte. Zu mehr als zweijähriger Lebenszeit hat es diesem „choreographischen Werk“ aller- dings nicht gereicht. Der Entwurf für die Tanzfiguren,-Kreisformation, Dreh-und Schrittkombinationen-, mit den entspre- chenden Takteinteilungen existiert noch.

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... von Franz Weishaupt

ie Aitracher Fasnet ist 1983 um ohne dass aber jemals ein kon- eine weitere Gruppe bereichert kretes Bild einer eventuellen D worden. „Kellaweibla“ hießen Maskenfigur entwickelt wor- sie, die neuen Gestalten, und es waren an- den war. Aus verschiedenen fangs 20 an der Zahl. Gründen wurde schließlich der Wie kam es zu dieser Gruppe? Die Ge- stufenweisen Erweiterung der danken daran, dem Roiweible Gesellschaft Roiweibla-Gruppe der Vorzug zu verschaffen, waren keinesfalls neu. Be- gegeben. reits wenige Jahre Im Jahre 1982 nach der Schaf- flammte die Dis- fung der Roiweib- kussion über eine Herstellung der Kella-Masken le-Maskengruppe Maskengruppe erneut auf war verschiedent- und es wurde ernsthaft das renring über zwei oder sogar mehr Mas- lich der Wunsch Für und Wider erörtert. Die kengruppen verfügten, zum anderen die nach einer zwei- Skeptiker führen an, dass die Möglichkeit, den „Lebhafteren“ unter den ten Gruppe ge- Roiweibla-Gruppen schon Maskenträgern eine etwas wildere Figur äußert worden. oft genug Schwierigkeiten anbieten zu können. Das Roiweible sollte Die Vorstellun- bereitet hätten und eine nämlich von Haus aus eine eher ruhige, gen reichten weitere Gruppe möglicher- heimtückisch auftauchende Gestalt sein, damals vom Ba- weise nur unnötigen Ärger hat sich aber im Lauf der Jahre teilweise jazzos, Narren- in die Zunft bringen könn- zu einer Gruppe mit „Hexenmanieren“ ge- gestalten, Früh- te. Außerdem stellte sich wandelt; aus der ursprünglichen Konzepti- lingsgeistern bis ein finanzielles Problem, da on musste man fast sagen: degeneriert. Die zu Hexen. Auch der Zunftrat mit neuen Kos- Initiatoren sahen nun in der Neuschaf- der Name „Kel- tümen ausgestattet werden fung einer Maske einen Ansatz dazu, diese laweibla“ war sollte. Für die neuen Masken „Wilde Reiter GmbH“ aus der Roiweibla damals schon Feinbearbeitung mit dem sprach einmal die Tatsache, Maske herauszubekommen, um das Roi- im Gespräch, Schnitzwerkzeug dass fast alle Zünfte im Nar- weible älteren Personen anbieten zu kön- nen und es damit wieder seiner anfängli-   chen Bestimmung näher zu bringen. Unter      Berücksichtigung der finanziellen Aspekte wurde von der Narrenzunft festgelegt, dass die neue Maskengruppe nur auf der Basis der Eigenfinanzierung durch die Träger       aufgebaut werden können. Grünes Licht also für das „Unternehmen Kellaweible“,  das dann im Herbst 1982 unter der Regie

                 von Zunftmeister Richard Striegel anlief. Was soll nun die Gestalt darstellen,  woher kommt sie? Wie schon bei der Roiweibla-Figur ist Franz Weishaupt in               ! der Sammlung „Allgäuer sagen“ von Dr.

# Alfred Weitnauer fündig geworden. Nach dessen Veröffentlichung waren die Kella- "     $     $ %   weibla Hausiererinnen, die allerlei Holz- geräte verkauften, vorwiegend hölzernes Auch die Kella haben ein Lied - allgemein wird bei den Narren jedoch das Küchenbesteck (Kelle = Schöpflöffel). Als Roiweibla-Lied bevorzugt Ausgabe 2 Februar – 2010 | 11

&   '  Spukgestalten wird den Kellaweibla nach dadurch den Holzcharakter als Bezug zu Weitnauer in verschiedenen Orten des den Schnitzarbeiten der Hausiererinnen Allgäus ein jeweils verschiedenes Erschei- zu unterstreichen. Jeder Maskenbesitzer nungsbild zugeschrieben. Dies reicht vom hatte dabei die Möglichkeit, das Holzge- lustigen Kobold bis zum Kinderschreck. sicht nach seiner Vorstellung heller oder dunkler werden zu lassen. So erhalten die Masken trotz der allgemeinen Uniformität gewisse persönliche Züge. Auch bei der Auswahl der Stoffe für das Kostüm konn- ten die Maskenträger mitentscheiden. Das „Kellaweible“ trägt einen dunkelblauen Rock und eine knielange weiße Unterho- se, eine stahlblaue Bluse, eine rote Schür- ze und ein ebenfalls rotes Kopftuch, des- sen haubenartige Form die Gestalt in die Nähe der anderweitig bekannten Hexen rückt. Auch die Gesichtszüge weisen in diese Richtung. Zur Ausstattung gehören hölzerne Löffel, Schapfen und Holzzeug Durch das Beizen erhält jede aller Art. Recht gut angekommen sind bei Maske einen eigenen Farbton den Teilnehmern die genommen hatte Werkabende, an de- und das in Aitrach wohl- nen die „Kellaweibla“ bekannte Roiweibla-Lied im Werkraum der schuf, setzte sich wieder hin Maskenentwurf aus Ton Schule Gelegenheit und komponierte eingens hatten, einige Löffel ein „Kellaweibla-Lied“. Zu Die für den Raum südlich von Memmin- selbst herauszustel- einem angenehmen, gefäl- gen überlieferte Version, dass ein spu- len. Dabei konnten ligen Schunkelrhythmus lie- kendes Kellaweible die büßende Seele ei- sich allerdings nicht ferte er dann gleich den Text ner Hausiererin sei, die ihre Kunden mit restlos alle mit der mit. Eine ursprüngliche Be- schlechter Ware hintergangen habe, wurde edeln Kunst des fürchtung der Verantwortli- für die Entwicklung der neuen Aitracher Holzschnitzens an- chen in der Narrenzunft, das Maske „Kellaweibla“ Als Vorlage genom- freunden. Auch Karl Interesse an der Stammfigur, men. Der Entwurf der Maske ist ein Werk Münsch, der schon dem Roiweible, würde durch von Günther Striegel, die Holzschnitzar- die Roiweibla-Ge- die Neuschaffung der Kella- beiten wurden von Klaus Demeter durch- stalt zum Anlass für weibla-Gruppe empfindlich geführt. Die aus Weymouth-Kiefer gefer- eine eigene musika- zurückgehen, hat sich nicht tigten Masken wurden nur gebeizt, um lische Komposition Die Maske im Profil bewahrheitet.

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Flößerstraße 5 88319 Aitrach Telefon 07565-95151 Generalvertretung Fax 07565-95152 Karl Übelhör [email protected] Gasthof-Café Bruckwirt • Drei Kegelbahnen Inhaber Rudolf Weiß • Fremdenzimmer Telefon 08331-62567 • Biergarten an der Iller 87700Bruckwirt Ferthofen bei Memmingen 12 | Ausgabe 2 Februar – 2010 Die Zeit nach 1969 Zurück gedacht...... von Franz Weishaupt Wie es zu unserem Narrenruf kam... m Jahre 1974 wurde der Fanfaren- I zug Aitrach als Gruppe im TSV ge- Zur neu gegründeten Roiweiblefigur fehlte noch ein passender gründet. Von da an war er ständiger Be- Narrenruf. gleiter der Narrenzunft, eröffnete stets die Gustav Engeser rief bei einer Sitzung dazu auf, bis zur nächsten Zusam- Fasnetsbälle und begleitete die Masken- menkunft etwas zu überlegen. Auch ich bastelte daran herum, und kam gruppen bei den Umzügen. In der Saison darauf, dass sich auf „Odanudla“ unter anderem „hudla“ reimt. Mein 1982/83 trennten sich die Wege und der Vorschlag bei der folgenden Sitzung war dann: „No it hudla - Ofanud- Fanfarenzug gründete einen eigenständi- la“. Es kamen auch noch andere Vorschläge. Als meine Version „aus- gen Verein. probiert“ wurde, sagte einer: „ Ha, des isch abr bleed!“ Worauf Gustl 1985 wurde die Schalmeienkapelle ge- Engeser spontan sagte: „Also, grad drum nemmed mer‘s!“ gründet und trat zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auf. Die Gruppe bestand aus 30 Bläsern und Trommlern und wur- ...mündlich überliefert de bereits im gleichen Jahr zum festen Be- standteil der Aitracher Narrenzunft. Wie Mooshausen zu einem neuen »Ortsteil« kam... Die Uniform der Kapelle wurde an die Uniform des Zunftrates der Narrenzunft Es war 1965, da taten sich einige närrische Mooshausener zusammen angelehnt, die 1983 erstmals vorgestellt und beschlossen beim Fasnetsumzug in Aitrach als Kannibalen mitzu- wurde. Die große Tradition der Aitracher laufen. Illerflößer fand in dieser Flößertracht ihre Würdigung. Im Jahre 1984 wurde zur Ab- rundung des Gesamtbildes ein Illerfloß nach alten Vorlagen nachgebildet, das bei Festumzügen und Narrentreffen als Zunftratswagen viel bestaunt wird. 1998 trennten sich auch die Schalmeien vom TSV und traten von nun an ebenfalls als eigenständige Musikgruppe in Erschei- nung. Die Darbietung war wohl so beeindruckend, dass ihr »Ortsteil« jenseits Im Jahre 1989 bildete sich aus der Roi- des Kanals von nun an »Kongo« genannt wurde. Dieser Name besteht weible-Gruppe die Männergarde Aitrach bis heute und dem ortskundigen Mooshausener ist völlig klar, wo je- unter der Leitung von Gardetrainerin Bea- mand hin will, wenn er in den Kongo geht. te Halder. Die Jungs begeisterten 20 Jahre Man erzählt sich auch, dass - als Mooshausen endlich Straßennamen lang vor allem das weibliche Publikum mit bekam - beantragt wurde, die Straße zwischen Kanal und Iller »Kongo« ihrem professionellen Gardetanz. zu nennen. Allerdings wurde dies trotz genannter historischer Begeben- heiten von der Obrigkeit abgelehnt und der Straßenname »An der Iller« bevorzugt. ede Die Männergarde auf Abschiedstournee 2009

Die Gründungsmitglieder der Schalmeien

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14 | Ausgabe 2 Februar – 2010 Die Aitracher Prinzenpaare von 1961 bis heute

1961 - 1973

1963 - Elfriede Vollmer & Walter Leitermann 1961 - Elfriede Vollmer & Josef Gebhart 1964 - Edeltraud Pichler & Paul Merk

1966 - Pilot aus MM´berg mit Frau 1967 - Helga Suchland & Elmar Schröttle 1965 - Christl Stölzle & Hubert leonhard

1968 - Rosmarie & Heinz Depfenhart 1969 - Maria Merk & Wilfried Lohr 1970 - Irene Zopp & Johann Plessing

1971 - Julie Fuchs & Wilfried Lohr 1972 - Anita & Otto Görg 1973 - Margret Pfleghar & Gerhard Hüber Ausgabe 2 Februar – 2010 | 15 1974 - 1986

1977 - Ursula Reisacher & Otto Miller 1975 - Rosmarie & Rudolf Ressler 1974 - Gerlinde Gerster & Wolfgang Halder

1980 - Maria & Fred Hock 1978 - Claudia Sonntag & Richard Striegel 1979 - Angelika & Bernd Ziesel

1982 - Kriemhild Gebhart & Edgar Schupp 1981 - Irene Gruber & Otto Baak 1983 - Margit Abt & Willi Bauer

1986 - Elke Riegger & Hans Thebs 1984 - Susanne Feger & Wolfgang Halder 1985 - Sieglinde & Manfred Saitner

16 | Ausgabe 2 Februar – 2010 1987 - 1998

1989 - Marlene & Schorre Gruber 1988 - Monika & Roland Aberle 1987 - Gerlinde Wiedmann & Wolfgang Menig

1990 - Heidrun & Helmut Peter 1991 - Anita Arner & Klaus Thebs 1992 - Angelika Kurz & Walter Engeser

1994 - Margret Stölzle & Klaus Weltner 1993 Christine Öttl & Eugen Steinhauser

1995 - Gabriele Merk & Markus Merk

1996 - Martina Mösle & Markus Kutter 1997 - Gabi Gautsch & Thure Kiefer 1998 - Ulrike Bauer & Frank Wiedenmann

Ausgabe 2 Februar – 2010 | 17 1999 - 2010

2001 - Sabine & Dirk Passarge 2000 - Monika & Roland Lahres 1999 - Michaela Ego & Alexander Adam

2004 - Petra Dobler & Achim Neumann

2002 - Eva Lautenbacher & Armin Kiefer 2003 - Tanja Gruber & Thomas Sailer

2005 - Alexandra Peter & Christian Albrecht 2006 - Margot Tritschler & Norbert Blanz 2007 - Sabrina Kieble & Christian Adam

2008 - Melanie Wohnhaas & Musti Sevici 2009 - Franiska Tardy & Boris Bernardi 2010 - Karina Bachmoor & Bernd Koslowski

18 | Ausgabe 2 Februar – 2010 Die Aitracher Zunftmeister

1969 - 1981 Hans Katzenberger Seit 1993 Wolfgang Halder 1982 - 1992 Richard Striegel

Wir wünschen viel Spaß bei der Aitracher Fasnet!

Auch in diesem Jahr hat die Narrenzunft Aitrach wieder ein exklusives Programm zu bieten: 11.02.2010 Weiberball Beginn: 20:00 Uhr mit der Band »Calypso« und eigenem Programm 12.02.2010 Rathaussturm Beginn: 18:00 Uhr Narrenbaumstellen am Rathaus 13.02.2010 Narrensprung Beginn: 14:00 Uhr Hästräger und Aitracher Fußgruppen bunt gemischt 13.02.2010 Zunftball Beginn: 20:00 Uhr mit »Sound Celebration« und der Lumpenkapelle Aitrach 14.02.2010 Antarktisparty Beginn: 20:00 Uhr mit DJ und Schneemoßa-Bar 15.02.2010 SWR3-Dancenight Beginn: 21:00 Uhr mit DJ Jochen Graf; Einlass ist ab 19:00 Uhr 16.02.2010 Kehraus Beginn: 19:30 Uhr mit spektakulärer Fasnetsbeerdigung

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20 | Ausgabe 2 Februar – 2010